Forum: HF, Funk und Felder kleine loop-Antenne


von Hermann S. (diphtong)



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Servus,

heut ist mein neuer RTL-SDR stick gekommen, da konnte ich gleich mal 
meine selbst gebastelte loop-Antenne ausprobieren.
Vorab...ich hab keine bis wenig Ahnung von Antennenauslegung oder deren 
Messung (da hab ich nicht mal Messgeräte). Hab mich natürlich vorher 
schon etwas im Internet informiert, aber da bin ich nicht wirklich 
schlau draus geworden, sodass ich sagen kann: ja genau so gehts.

Ich hatte gesehen, dass Schwarzbeck so eine schnucklige Antenne im 
Programm hat (HFRAE 5161) mit 100mm Durchmesser (gibts auch noch in 
50mm). Die YouLoops sind ja alle grösser und ich wollte auch so eine 
kleine bauen, also hab ich einfach mal losgelegt ;-P
Hab ich für so einen Split-shielded loop entschieden, wie im ersten Bild 
dargestellt.

Die Antenne selbst ist aus RG174 mit einem kleinen 1:1 Balun. Das 
Kernmaterial kenn ich nicht, hab das genommen was gerade rumlag.

Hab dann ein paar "Vergleichsmessungen" gemacht und es sieht mir als 
unwissender doch ganz gut aus?
Als Vergleich diente meine 0,5m Stabantenne.

Jetzt ist mir aufgefallen, dass die loop-Antenne weniger Grundrauschen 
hat und die Signale "besser" sind, soweit ich das beurteilen kann.
Oder bin ich auf dem Holzweg? -Was sagt Ihr dazu?
Hab ich hier eigentlich Leistungsanpassung an die 50 Ohm? -Oder eher 
nicht?

Taugt die Antenne was, oder eher nicht? -Kann man das überhaupt so 
beurteilen?

Bin gespannt was die Spezialisten dazu sagen...

Gruß

von Kilo S. (kilo_s)


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Eine geschlossene Loop als Antenne ist immer ruhiger im Empfang.

Hermann S. schrieb:
> Taugt die Antenne was, oder eher nicht? -Kann man das überhaupt so
> beurteilen?

Schwer zu beurteilen, auch was die Anpassung angeht.

Im Vergleich zu keiner Antenne wird sie wohl Weltklasse sein, gegen eine 
Yagi wird sie sang und klanglos Untergehen.

von Bernd (Gast)


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Das Grundrauschen kannst Du nicht wirklich als Bewertungsmaßstab 
heranziehen. Die verschiedenen Verstärkerstufen mit dynamischer 
Pegelanpassung macht da eine 'Messung' unmöglich:
http://aaronscher.com/wireless_com_SDR/rtl_sdr_info.html

A-B-Vergleiche zwischen Antennen kann man machen, in der Hoffnung das 
sich zwischenzeitlich die Empfangsbedingungen nicht ändern.
Etwas besser sind A-B-A-B-Vergleiche, wo man Änderung der 
Empfangsbedingung mit sehen kann.

Der UKW-Sender als Referenz ist schon ganz gut, aber je nach gespielter 
Musik bzw. Sprache ändert sich auch dort das Erscheinungsbild.

Wenn du ernsthafte Ambitionen im Antennenbau hast, würde ich empfehlen 
sich nach einem Nano-VNA mit dem gewünschten Frequenzbereich 
umzuschauen.

von Günter Lenz (Gast)


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von Hermann S. schrieb:
>Hab ich hier eigentlich Leistungsanpassung an die 50 Ohm? -Oder eher
>nicht?

Nein, keine Leistungsanpassung. So wie du es konstruiert hast,
arbeitet die Antenne fast auf ein Kurzschluß, und ist
breitbandig. Ist das so gewünscht? Manche Leute machen das
absichtlich so, damit man sie nicht abstimmen muß. Oder möchtest
du eine schmalbandige Antenne haben? Die ist empfindlicher
und empfängt weniger Störungen. Dann mußt du einen Drehko
parallel schalten. Die ist dann sehr hochohmig, und muß
dann auf 50 Ohm runter transformiert werden, oder du
hast einen hochohmigen Empfängereingang wo sie dann direkt
angeschlossen ist.

>mit einem kleinen 1:1 Balun.
 Ist bei deiner Konstruktion überflüssig.

von Christian M. (likeme)


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Jeder Frequenzbereich wird mit jeder Antenne besser oder schlechter 
empfangen, manchmal reicht schon eine hingeworfene Litze für gute 
Leistungen, manchmal fängt sich sowas aber auch zu viel ein und das ist 
auch nicht optimal... Das Tolle am Kurzwelle oder Amateurfunk ist das 
Basteln von Antennen ;-)

von Elektroniker (Gast)


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von Phasenschieber S. (Gast)


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Ich schließe mich vollkommen den Ausführungen von Günter Lenz an.
Das ist eine aperiodische shielded loop welch seeeeehr niederohmig an 
ihrem Fußpunkt ist.
Normalerweise gehört an den Fuß ein aktiver Impedanzwandler.

Hier ein paar Beispiele dazu: 
https://pa0fri.home.xs4all.nl/Ant/Active%20antenna/Active%20receiving%20%20loop%20antenna%20eng.htm

Diese hier hatte ich mal nachgebaut: 
https://pa0fri.home.xs4all.nl/Ant/PA0FRI%27s%20actieve%20antenne/PA0FRI%27s%20active%20loop%20antenna.htm

von Hermann S. (diphtong)


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Ah super, vielen Dank für die Antworten und Erklärungen!

Bernd schrieb:
> Der UKW-Sender als Referenz ist schon ganz gut, aber je nach gespielter
> Musik bzw. Sprache ändert sich auch dort das Erscheinungsbild.

Welchen Sender könnte man als bessere Referenz benutzen? Irgendein 
Funkfeuer?

> Wenn du ernsthafte Ambitionen im Antennenbau hast, würde ich empfehlen
> sich nach einem Nano-VNA mit dem gewünschten Frequenzbereich
> umzuschauen.

Ja das hab ich auch schon im Auge, hat sogar ne recht große Bandbreite:
https://de.aliexpress.com/item/1005003742587224.html?_randl_currency=EUR&_randl_shipto=DE&src=google&aff_fcid=f04541df6de244b198b843c859b6641d-1648565761999-00750-UneMJZVf&aff_fsk=UneMJZVf&aff_platform=aaf&sk=UneMJZVf&aff_trace_key=f04541df6de244b198b843c859b6641d-1648565761999-00750-UneMJZVf&terminal_id=d05e64402fb44baf91c4966c4846c11f&afSmartRedirect=y

Günter Lenz schrieb:
> von Hermann S. schrieb:
>>Hab ich hier eigentlich Leistungsanpassung an die 50 Ohm? -Oder eher
>>nicht?
>
> Nein, keine Leistungsanpassung. So wie du es konstruiert hast,
> arbeitet die Antenne fast auf ein Kurzschluß, und ist
> breitbandig. Ist das so gewünscht? [...] ist dann sehr hochohmig, und muß
> dann auf 50 Ohm runter transformiert werden, oder du
> hast einen hochohmigen Empfängereingang wo sie dann direkt
> angeschlossen ist.

Ja die Antenne soll möglichst breitbandig sein.
Ah dann ist mir jetzt auch verständlich, warum es solche Antennen mit 
und ohne Drehkondensator gibt.
Und dass der Balun überflüssig ist, ist nach Deiner Erklärung auch 
irgendwie logisch.

Christian M. schrieb:
> ...Das Tolle am Kurzwelle oder Amateurfunk ist das
> Basteln von Antennen ;-)

Ja da gehts schon ans eingemachte...finde ich auch sehr 
interessant...und wozu Antennen kaufen, wenn man die aus allem möglichen 
basteln kann was so rumliegt^^


Phasenschieber S. schrieb:
> Ich schließe mich vollkommen den Ausführungen von Günter Lenz an.
> Das ist eine aperiodische shielded loop welch seeeeehr niederohmig an
> ihrem Fußpunkt ist.
> Normalerweise gehört an den Fuß ein aktiver Impedanzwandler.
>
> Hier ein paar Beispiele dazu:
> 
https://pa0fri.home.xs4all.nl/Ant/Active%20antenna/Active%20receiving%20%20loop%20antenna%20eng.htm
>
> Diese hier hatte ich mal nachgebaut:
> 
https://pa0fri.home.xs4all.nl/Ant/PA0FRI%27s%20actieve%20antenne/PA0FRI%27s%20active%20loop%20antenna.htm

Die Seite hab ich mir auch angesehen, wäre auch einfach nachzubauen.
Gibts sowas auch mit einem 5 V bias-tee?

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> Gibts sowas auch mit einem 5 V bias-tee?

Wenn du als Verstärker den  INA-02184  nimmst, bist du mit 5V genau 
richtig.

von Heiner (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Wenn du als Verstärker den  INA-02184  nimmst, bist du mit 5V genau
> richtig.

Phasenschieber S. schrieb:
> Ich schließe mich vollkommen den Ausführungen von Günter Lenz an.
> Das ist eine aperiodische shielded loop welch seeeeehr niederohmig an
> ihrem Fußpunkt ist.
> Normalerweise gehört an den Fuß ein aktiver Impedanzwandler.

Wenn du Günter Lenz wirklich verstanden hättest, wäre dir aufgefallen, 
dass eine kleine Loop im Quasikurzschluss mit frequenzunabhängigem Strom 
betrieben wird. Man braucht also keinen Impedanzwandler, sondern einen 
Transimpedanz-Verstärker, einen Strom-Spannungswandler mit möglichst 
niederohmigem Eingang.

Sowohl die PA0FRI Schaltung als auch 50 Ohm MMIC taugen für den Zweck 
nicht. Ihr Eingangswiderstand ist zu hochohmig, so dass die untere 
Grenzfrequenz zu weit hoch rutscht.

von Hermann S. (diphtong)


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Heiner schrieb:

> Phasenschieber S. schrieb:
>> Ich schließe mich vollkommen den Ausführungen von Günter Lenz an.
>> Das ist eine aperiodische shielded loop welch seeeeehr niederohmig an
>> ihrem Fußpunkt ist.
>> Normalerweise gehört an den Fuß ein aktiver Impedanzwandler.
>
> Wenn du Günter Lenz wirklich verstanden hättest, wäre dir aufgefallen,
> dass eine kleine Loop im Quasikurzschluss mit frequenzunabhängigem Strom
> betrieben wird. Man braucht also keinen Impedanzwandler, sondern einen
> Transimpedanz-Verstärker, einen Strom-Spannungswandler mit möglichst
> niederohmigem Eingang.

Ok, vom Impedanz- oder Transimpedanzwandler mal abgesehen...erkenne ich 
da jetzt eine Analogie zu einem Stromwandlertrafo (zur Strommessung)? Da 
wird ja die Sekundärseite auch mit einem recht geringen Widerstand 
kurzgeschlossen, aus dem Ohmschen Gesetz ergibt sich ja dann eine 
Spannung.

von Phasenschieber S. (Gast)


Angehängte Dateien:

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@Herman S.
Wenn dich das Thema interessiert, dann wirst du hier fündig:
https://active-antenna.eu/
und/oder: http://www.lz1aq.signacor.com/

Ich hatte mich vor einigen Jahren mit diesen aperiodic shielded loops 
befasst und den im Bild gezeigten Verstärker habe ich noch hier liegen.

Ich hatte mir damals einen HulaHoop-Reifen besorgt, den durchgeschnitten 
und das Koaxkabel dort eingezogen. Die Antenne saß dann auf dem First 
meiner Gartenhütte.
Konnte ich sogar drehen und somit einige Umweltverschmutzer ausblenden.
Hat gut funktioniert.
Allerdings nur für den Empfang geeignet.

von kai (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> Taugt die Antenne was, oder eher nicht? -Kann man das überhaupt so
> beurteilen?
>
> Bin gespannt was die Spezialisten dazu sagen...

Hier ist ein ähnliches Thema zu unabgestimmten Loopantennen:
Beitrag "Wie ist eine unabgestimmte magnetische Antenne aufgebaut?"


Hermann S. schrieb:
> Hab ich hier eigentlich Leistungsanpassung an die 50 Ohm? -Oder eher
> nicht?

Wie hier schon jemand geschrieben hat, eher nicht.
Ein sehr einfacher Verstärker für Loopantennen im Kurzschlussbetrieb für 
den Kurzwellenbereich ist die hier:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/334874/HF_Active_Loop_Antenna.pdf

von Heiner (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> dann wirst du hier fündig:
> https://active-antenna.eu/
> und/oder: http://www.lz1aq.signacor.com/

Dieser Verstärker von LZ1AQ ist ein symmetrischer Differenzverstärker 
mit Eingängen in Basisschaltung. Die sorgt für einen kleinen 
Eingangswiderstand, so dass die Schleife wie gewünscht im 
Quasi-Kurzschluss betrieben wird.

Je höher der Eingangswiderstand des Verstärkers, desto höher rutscht bei 
gleichbleibendem Schleifenumfang die untere Grenzfrequenz. Eine Loop an 
einem 5 Ohm Eingangswiderstand hat z. b. eine um den Faktor 10 tiefere 
Grenzfrequenz als an einem Verstärker mit 50 Ohm Eingangswiderstand.

Abgeschirmte Koaxialloops sind an einem symmetrischen Verstärker nicht 
erforderlich und eher schädlich. Durch die gravierende Fehlanpassung 
zwischen dem Wellenwiderstand des Koaxialkabels und der niedrigen 
Verstärkereingangsimpedanz bilden sich Eigenresonanzen aus, die den 
Frequenzgang sehr wellig bis hin zu Auslöschungen machen. Entgegen 
landläufiger Meinung wirkt der äußere Schirm nicht als Abschirmung, 
sondern als Symmetrierübertrager. Man nimmt geschirmte Koaxialschleifen 
daher an nicht-symmetrischen Verstärkern.

Mehr Hintergrund dazu:
https://www.w8ji.com/magnetic_receiving_loops.htm

von Phasenschieber S. (Gast)


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Heiner schrieb:
> Abgeschirmte Koaxialloops

Das ist keine abgeschirmte Koaxialloop.
Jedenfalls nicht im elektrischen Sinne.
Der Schirm des Koax fungiert als Transformator, deshalb gibt es diese 
Gap, welche den Schirm in zwei Hälften teilt.

Kannst du alles in den von mir verlinkten Seiten nachlesen.

Aber du scheinst dich ja für den totalen Durchblicker zu halten:
Heiner schrieb:
> Sowohl die PA0FRI Schaltung als auch 50 Ohm MMIC taugen für den Zweck
> nicht.

...weshalb ich mir verkneife auf deine Posts weitergehend einzugehen.

von Heiner (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Aber du scheinst dich ja für den totalen Durchblicker zu halten:

Glückwunsch, das hast du gut erkannt :-)

PA0FRI ist Funkamateur, dem ist der Empfang unterhalb von 1,8MHz 
anscheinend nicht ganz so wichtig. Darum muss er seine Verstärker nicht 
auf niedrige Eingangsimpedanz optimieren. Man findet auf seiner Seite 
zwar ein Sammelsurium von Schaltungsvarianten, aber keine einzige 
Bermerkung oder gemessene Kurven über den Frequenzbereich, den die 
Kombination aus Schleife und Verstärker umfasst. Das ist bei LZ1AQ 
anders. Da findet man umfangreiche technische Daten, Messungen und 
Hintergrundinformationen.

Wer mit einer aperiodischen Breitband-Loop auch noch auf Lang- und 
Mittelwelle empfangen will, ist gut beraten, auf Quasikurzschlussbetrieb 
bei niedriger Eingangsimpedanz achten.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Heiner schrieb:
> Glückwunsch, das hast du gut erkannt :-)

Ja nee, is klar  :-)

Was du scheinbar nicht verstanden hast ist,

Heiner schrieb:
> Abgeschirmte Koaxialloops sind an einem symmetrischen Verstärker nicht
> erforderlich und eher schädlich. Durch die gravierende Fehlanpassung
> zwischen dem Wellenwiderstand des Koaxialkabels und der niedrigen
> Verstärkereingangsimpedanz bilden sich Eigenresonanzen aus, die den
> Frequenzgang sehr wellig bis hin zu Auslöschungen machen.

daß der Schirm bei dieser Koaxialloop. auch wenn sich die Antenne 
"shielded Loop" nennt, im elektrischen Sinne kein shield darstellt, 
sondern einen Transformator.
Was du anscheinend auch irgendwie erkannt haben mußt:

Heiner schrieb:
> Entgegen
> landläufiger Meinung wirkt der äußere Schirm nicht als Abschirmung,
> sondern als Symmetrierübertrager.

Na, dann sind wir doch schonmal einen Schritt in Richtung Verständnis 
weiter.

Wenn man jetzt aus deiner Einlassung "sondern als Symmetrierübertrager" 
weiter schlußfolgert, dann ist deiner weitere Einlassung: "Man nimmt 
geschirmte Koaxialschleifen daher an nicht-symmetrischen Verstärkern".

... ähem...kopfkratz...ähem...einen Symmetrieübertrager nimmt man an 
nicht-symmetrischen Verstärkern?

Ich vergaß den Satz zu vervollständigen, es fehlt: Bullshit

von Feldheini (Gast)


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Herr vergib ihm....

von Hermann S. (diphtong)


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Puh, das sind jetzt viele Informationen, die werd ich mir mal zu Gemüte 
ziehen.
@Phasenschieber: Gerade die Seite von LZ1AQ...aber da werd ich eine Zeit 
brauchen bis ich die Infos durch habe^^

Wenn der Schirm in dem Fall wie ein Trafo arbeitet, wie hoch ist dann 
der Einfluss des Spaltes?
Gilt für diese Antennen auch: Je dicker der Leiter, desto breitbandiger 
(wie z. B. bei einem Dipol)?

kai schrieb:
> Ein sehr einfacher Verstärker für Loopantennen im Kurzschlussbetrieb für
> den Kurzwellenbereich ist die hier:
> https://www.mikrocontroller.net/attachment/334874/HF_Active_Loop_Antenna.pdf

Der ist ja interessant...sogar mit einfachen BC547´s...ich glaub die 
werd ich mir mal nachbauen, hätte alles da^^ Hier wurde allerdings der 
Bias-Tee mit einer Koax mit dem Verstärker verbunden...kann man den 
Bias-Tee auch direkt mit auf die Platine packen ohne Koax-Verbindung? 
Wenn ich mir das so anschaue, dürfte der doch auch mit 5 V laufen?!

Hab mir noch einen Nachbau-HackRF im Aliexpress bestellt, also unter 1 
MHz kann ich dann auch gar nicht empfangen. Senden hab ich sowieso nicht 
vor, da ich kein Funkamateur bin...wobei...ich wollte ja schon immer mal 
einen Piratensender betreiben ;-P
Nein...Spass beiseite...aber mal rein theoretisch...hab gelesen, dass 
die Loops zum senden recht gut auf die 50 Ohm angepasst sein muss, da 
sonst extrem viele Stehwellen entstehen?! Also ist so eine breitbandige 
Loop fürs Senden sowieso nicht geeignet?!

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> Wenn der Schirm in dem Fall wie ein Trafo arbeitet, wie hoch ist dann
> der Einfluss des Spaltes?
> Gilt für diese Antennen auch: Je dicker der Leiter, desto breitbandiger
> (wie z. B. bei einem Dipol)?

Der Spalt sorgt nur für die Trennung des Schirmes, somit zwei gleiche 
Schenkel entstehen.
Die Dicke des Leiters spielt in Bezug auf die Bandbreite keine Rolle, 
die Loop ist per se breitbandig.

Hermann S. schrieb:
> Der ist ja interessant...sogar mit einfachen BC547´s..

Bei der aperiodic shielded loop ist der Fußpunktwiderstand sehr klein, 
so im Bereich von wenigen Ohm. Das bedingt einen Verstärker mit eben 
auch einem sehr niederohmigen Eingang und muß auch höhere Arbeitsströme 
verkraften.
Der BC547 kann das nicht.
Aus diesem Grund wurde bei dem von mir verwendeten Verstärker der 2n2222 
genommen, der verfügt über eine deutlich höhere Verlustleistung.

Hermann S. schrieb:
> Hier wurde allerdings der
> Bias-Tee mit einer Koax mit dem Verstärker verbunden...kann man den
> Bias-Tee auch direkt mit auf die Platine packen ohne Koax-Verbindung?
> Wenn ich mir das so anschaue, dürfte der doch auch mit 5 V laufen?!

Ich habe mir den Schaltplan mal angeguckt, das ist doch alles dort wo es 
sein soll.
Am TRX werden 12V eingespeist und auf der Platine an der Loop werden die 
wieder ausgekoppelt.
Wie willst du das ändern? Verstehe ich nicht.
...und Nein, dieser dort gezeigte Verstärker wird so nicht mit 5V 
funktionieren, schon garnicht bei der shielded loop.

von Hermann S. (diphtong)


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Siehe Bild...da ist ja der Bias-Tee mit einer Koax-Leitung an den 
Verstärker gekoppelt...aber kann man den Bias-Tee nicht ohne der 
Koax-Verbindung direkt auf die Platine mit integrieren?

Phasenschieber S. schrieb:

> Bei der aperiodic shielded loop ist der Fußpunktwiderstand sehr klein,
> so im Bereich von wenigen Ohm. Das bedingt einen Verstärker mit eben
> auch einem sehr niederohmigen Eingang und muß auch höhere Arbeitsströme
> verkraften.
> Der BC547 kann das nicht.
> Aus diesem Grund wurde bei dem von mir verwendeten Verstärker der 2n2222
> genommen, der verfügt über eine deutlich höhere Verlustleistung.

Ok, dann ist der Verstärker, so zumindest eh schon hinfällig wenn er 
nicht geeignet ist.
Hmm..2N2222 hab ich nicht da...dann muss ich erst bestellen...
Aber ich hätte noch 4 Stück BFY39II rumliegen...kann man mit denen auch 
was anfangen? An welchem Datenblattwert sehe ich denn ob der Transistor 
hoch- oder niederohmig ist am Eingang?

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> Siehe Bild...da ist ja der Bias-Tee mit einer Koax-Leitung an den
> Verstärker gekoppelt..

Das ist doch auch Sinn und Zweck dieser Schaltung.
Du musst doch die Versorgungsspannung in der Nähe des RX aufs Koax 
bringen und an der Antenne wieder auskoppeln.
Vielleicht meinst du, ob man die Versorgungsspannung dem Verstärker 
direkt zuführen kann, ohne Bias-T?
Ja, kann man.

Der Zweck eines Bias-Tee ist ja, daß man die Antenne auch an Orten wo es 
keine Stromversorgung gibt, aus der Ferne, über Koax, speisen kann.

Hermann S. schrieb:
> Ok, dann ist der Verstärker, so zumindest eh schon hinfällig wenn er
> nicht geeignet ist.

Die in deinem Link gezeigte Schaltung arbeitet nicht mit einer shielded 
loop!
Die dort gezeigte loop ist etwas ganz anderes.

Wenn du eine shieded loop verwenden willst, dann brauchst du einen 
niederohmigen Verstärker. Dazu gibt es allerdings verschiedene Konzepte, 
welche in den von mir verlinkten Seiten auch aufgezeigt werden.

Die shieldet loop ist eine symmetrische Antenne und muß auf 
unsymmetrisches Koaxkabel angepaßt werden.

Das kann man vor dem Verstärker machen und dann den Verstärker 
asymmetrich gestalten, oder man nimmt einen symmetrischen Verstärker und 
muß dann vor der Einspeisung ins Koax auf unsymmetrisch wandeln.
Letzteres hat bestimmte Vorteile.

von Kilo S. (kilo_s)


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Hermann S. schrieb:
> Also ist so eine breitbandige Loop fürs Senden sowieso nicht geeignet?!

Diese ist es jedenfalls nicht.

Sendest du in den Ausgang des Verstärker wird dieser es mit einem Defekt 
quittieren.

Wenn du 'VCC' am Verstärker vom Mittelleiter des koax auftrennen würdest 
könntest du den Verstärker auch ohne Bias Tee Speisen. Musst allerdings 
darauf achten das VCC auch überall da ankommt wo es soll.

von SWL_Listener (Gast)


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Mir ist noch nicht ganz klar, für welchen Frequenzbereich  Deine Loop 
letztendlich ausgelegt sein soll? Wenn für Kurzwelle finde ich die "You 
Loop" ca. 1m Durchmesser von Airspy nicht schlecht, wenn man nur hören 
möchte. Die hab ich vor kurzem selbst nach dieser:

https://swling.com/blog/2020/04/diy-how-to-build-a-noise-cancelling-passive-loop-ncpl-antenna/

Anleitung nachgebaut und bin sehr zufrieden...."erstmal" jedenfalls.
Einen Verstärker benötigst Du damit nicht.

Viel Spaß beim basteln

von Hermann S. (diphtong)


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Phasenschieber S. schrieb:

> Vielleicht meinst du, ob man die Versorgungsspannung dem Verstärker
> direkt zuführen kann, ohne Bias-T?
> Ja, kann man.
Ja genau so wars gemeint.

> Der Zweck eines Bias-Tee ist ja, daß man die Antenne auch an Orten wo es
> keine Stromversorgung gibt, aus der Ferne, über Koax, speisen kann.
Ok, verstanden, stimmt, da ich aber einen möglichst kleinen und 
kompakten Aufbau verfolge, wollte ich eben wissen, ob man den Verstärker 
auch direkt, ohne Koax versorgen kann.

> Die shieldet loop ist eine symmetrische Antenne und muß auf
> unsymmetrisches Koaxkabel angepaßt werden.
Das heist ja (im Falle einer passiven Antenne ohne Verstärker) dass ein 
Balun notwendig ist? -Oder bin ich jetzt verwirrt?

Kilo S. schrieb:
> Sendest du in den Ausgang des Verstärker wird dieser es mit einem Defekt
> quittieren.
Ja gut, von dem mal ganz abgesehen^^ Wenn ich von einer passiven 
Loop-Antenne ausgehe...muss die dann immer an die 50 Ohm angepasst sein 
in dem Fall? Oder braucht die einen ganz anderen Aufbau?

SWL_Listener schrieb:
> Mir ist noch nicht ganz klar, für welchen Frequenzbereich  Deine Loop
> letztendlich ausgelegt sein soll?
Natürlich möchte ich die eierlegende Wollmilchsau^^
Nein...also ich hab so an 1 MHz - 100 MHz so in der Grössenordnung 
gedacht...und sie sollte halt möglichst klein sein.

> 
https://swling.com/blog/2020/04/diy-how-to-build-a-noise-cancelling-passive-loop-ncpl-antenna/
Ja die kenne ich auch schon, war mir aber zu groß.
Dazu hab ich gleich noch eine Frage...das ist ja ein Möbius-Loop, dieser 
hat einen 1:1 Balun mit dabei...ist dann bei diesem Aufbau der Balun 
nicht überflüssig, bzw. braucht man den da? -Frage eigentlich analog 
oben...bin ich jetzt verwirrt?^^

Ich glaub ich werd mir erstmal die Ganzen Links reinziehen und mal bissl 
Theorie sammeln...

von Sonnig (Gast)


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Einfach, aber funktioniert sehr gut

von Kilo S. (kilo_s)


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Hermann S. schrieb:
> Ja gut, von dem mal ganz abgesehen^^ Wenn ich von einer passiven
> Loop-Antenne ausgehe...muss die dann immer an die 50 Ohm angepasst sein
> in dem Fall? Oder braucht die einen ganz anderen Aufbau?

"Passive" loops (Delta Loop zb.) Sind sendefähig. Anpassung an 50 Ohm 
brauchst du zum senden allerdings immer. Und du kannst mit solch einer 
Loop auch nicht einfach alle Frequenzen benutzen wie du gerade lustig 
bist, sondern nur die Frequenz für die du dir Loop konstruiert hast.
(Abgesehen von dem Fall daß du einen Tuner verwendest, auf höheren 
Frequenzen noch passende Resonanzen und Anpassung hast ect.)


Zum empfangen ist das nicht unbedingt tragisch wenn du keine Anpassung 
hinbekommst, auch wenn Natürlich ein abgestimmtes system auch die besten 
Ergebnisse bringt.

von Heiner (Gast)


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Sonnig schrieb:
> Einfach, aber funktioniert sehr gut

Funktioniert zwar, aber selektiv auf einer einzigen Frequenz. Denn das 
ist eine abgestimmte Loop, bei der die Schleifeninduktivität mit einem 
Kondensator zum Schwingkreis ergänzt wurde. Der erfordert eine 
hochohmige Auskoppelung und einige Klimmzüge, um damit einen größeren 
Frequenzbereich zu überstreichen. Für einen SDR suboptimal.

Die anderen hier betrachteten Loops arbeiten im Quasikurzschluss und 
sind breitbandig.

von Kilo S. (kilo_s)


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Heiner schrieb:
> Funktioniert zwar, aber selektiv auf einer einzigen Frequenz.

Das sind Drehkondensatoren in der Schaltung, zusätzlich zu einer 
schaltbaren Festkapazität. Also ein Frequenzwechsel ist nicht das große 
Problem.

Das ständige nachstimmen nervt zwar irgendwann, aber bis dahin hat man 
immerhin Übung und weiß bei welcher Stellung der Drehkondensatoren 
welche Frequenz erreicht wird.

von Peter (Gast)


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Heiner schrieb:

> Für einen SDR suboptimal.

Kommt auf die Anwendung an. Manche SDR (z.B. die RTL basierten) haben 
keine Eingangsselektion und reagieren deswegen bei Frequenzgemischen mit 
höherem Pegel am Eingang des SDR schon mal allergisch, d.h., erzeugen 
"Geistersignale". Da hilft die Schmalbandigkeit einer abgestimmten Loop. 
Wenn man schnell größere Frequenzbereiche absuchen will, stört sie in 
der Tat.

Peter

von Heiner (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Das sind Drehkondensatoren in der Schaltung

Das macht es auch nicht geeigneter.
Mal angenommen wir haben eine Single-Loop von einem Meter Durchmesser. 
Die hat ungefähr eine Induktivität von 4µH.

Um einen Bereich von Langwelle 150kHz  bis Kurwelle 30 MHz zu 
überstreichen benötigt man eine Kapazitätsvariation von 7pF  bis 
281000pf. Vollkommen unrealistisch, so einen Drehkondensator gibt es 
nicht.

Eine Single-Turn Loop im Quasikurzschluss an einem 
Transimpedanzverstärker macht den gesamten Bereich breitbandig ohne 
jegliche Abstimmung.

von Kilo S. (kilo_s)


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Heiner schrieb:
> Um einen Bereich von Langwelle 150kHz  bis Kurwelle 30 MHz zu
> überstreichen benötigt man eine Kapazitätsvariation von 7pF  bis
> 281000pf. Vollkommen unrealistisch, so einen Drehkondensator gibt es
> nicht.

Deshalb baut man für LW/MW einfach eine zweite Loop mit größerem 
Durchmesser oder eben mehreren Windungen. Wenn man als Anschlüsse PL/BNC 
verwendet und entsprechendes "Steifes" Kabel sind die loops mit wenigen 
Handgriffen getauscht.

Durch das parallel schalten von Festkapazitäten zb. An einem 2x500pf 
Drehkondensator kann man auch Recht gut hohe Kapazitäten bauen. Mit 
4x1000pf Folie sind wir schon bei 5000pf gesamt mit Drehkondensatoren, 
für die kleinste Kapazität benötigt man eben auch etwas passendes an 
kleinem Trimmer oder Drehkondensator.

Ja mit jedem "Schalter" (alternativ Relais) für die Festkapazitäten wird 
es Fummelinger für die Abstimmung/Fernabstimmung, jedoch verliert man 
dann auch nicht die vorselektion die ich persönlich sogar sehr schätze. 
Selbst bei meinem Afu TRX bin ich sehr froh wenn ich leise Signale 
sauberer "Rauspicken" kann weil der RX nicht jedes andere Signal 
zusätzlich sieht. Zusätzlich zum Tiefpassfilter wohlgemerkt.
Ich bin allerdings auch mitten in der Stadt, ohne ausreichende 
vorselektion stände hier der Müll bis S6-7, so habe ich Glück und habe 
"Nur S2".

Am RTL SDR sogar wirklich um so mehr, die Erfahrung hab ich auch so 
gemacht.
Besser ist es tatsächlich erst seit ich eine UKW Bandsperre habe und 
mein Eigenbau Diplexer auch die Signale der Kurzwelle von Eingang fern 
hält.

: Bearbeitet durch User
von Heiner (Gast)


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Sonnig schrieb:
> Einfach, aber funktioniert sehr gut

Einfach kann man diesen Krampf wohl nicht nennen.

von Robert M. (r0bm)


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Hermann S. schrieb:
> kai schrieb:
>> Ein sehr einfacher Verstärker für Loopantennen im Kurzschlussbetrieb für
>> den Kurzwellenbereich ist die hier:
>> https://www.mikrocontroller.net/attachment/334874/HF_Active_Loop_Antenna.pdf
>
> Der ist ja interessant...sogar mit einfachen BC547´s...ich glaub die
> werd ich mir mal nachbauen, hätte alles da^^

Der Verstärker ist für eine breitbandige Schleifenantenne ungeeignet. 
Von Kurzschlußbetrieb kann hier nicht die Rede sein. Der 
Eingangswiderstand ist relativ groß und der hohe, kapazitive Anteil 
bildet mit der Induktivität der Schleife eine Resonanzstelle im unteren 
Frequenzbereich.

Phasenschieber S. schrieb:
> Das bedingt einen Verstärker mit eben
> auch einem sehr niederohmigen Eingang und muß auch höhere Arbeitsströme
> verkraften.
> Der BC547 kann das nicht.
> Aus diesem Grund wurde bei dem von mir verwendeten Verstärker der 2n2222
> genommen, der verfügt über eine deutlich höhere Verlustleistung.

Warum sollte ein BC547 das nicht können? In Basisschaltung bestimmt der 
Strom den Eingangswiderstand und dieser ist schon bei 20...30mA sehr 
klein. BC547C und 2N2222 haben übrigens identische Ptot (0,5W).

von Willi (Gast)


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Geht noch einfacher. Schaltung Ciao L101:
http://www.dd1us.de/Downloads/comparison%20active%20magnetic%20loop%20antennas%200v1.pdf
Man könnte auch noch einen passenden Übertrager zwischen Loop und OPV 
schalten.

von Hermann S. (diphtong)


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Die Antenne selbst ist mir zwar zu gross...aber über einen 
Transimpedanzverstärker mit OPV hab ich gestern auch schon 
nachgedacht...da ist mir auch der AD8009 ins Auge gefallen, Danke für 
den Link!
Aber warum wird der bei der Schaltung am non-inverting IN mit einem 
Spannungsteiler versorgt?

Bis zu welcher Frequenz kann ich den AD8009 benutzen?

Ach und diese LA-390 hat ja eine Bandbreite von 10 kHz bis 500 
MHz...leider keine Schaltung dazu.

Jetzt ist mir was eingefallen...gibts eigentlich sowas wie eine 
logarithmisch-periodische loop-Antenne?

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> Aber warum wird der bei der Schaltung am non-inverting IN mit einem
> Spannungsteiler versorgt?

Um den Arbeitspunkt des OPV in die Mitte der Versorgung zu bringen.

Falls die Schaltung der L101 so wie gezeigt ist, schafft die niemals 
eine untere Grenzfrequenz von 100kHz, weil die untere Grenzfrequenz die 
durch die Schleifeninduktivität zusammen mit der Eingangsimpedanz des 
Verstärkers gebildet wird, schon bei ~835kHz liegt. Und +-3dB heißt auch 
eigentlich -6dB, also eine geschönte Angabe.

von kai (Gast)


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Ist denn der Übertrager mit 1:1 hier günstig ausgelegt?
https://i0.wp.com/swling.com/blog/wp-content/uploads/2020/04/Inked-SpyTenna3-e1585933710848.jpg
https://swling.com/blog/2020/04/diy-how-to-build-a-noise-cancelling-passive-loop-ncpl-antenna/

Ich dachte, für eine gute Breitbandigkeit müsste die Loop im 
Quasikurzschluss betrieben werden. Dann wäre es doch besser, den 
Übertrager mit 1:5 oder so auszuführen, wenn man sekundär auf ca. 50 Ohm 
kommen möchte oder habe ich dabei etwas wichtiges übersehen?

von Heiner (Gast)


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kai schrieb:
> ich dachte, für eine gute Breitbandigkeit müsste die Loop im
> Quasikurzschluss betrieben werden.

Genau gesagt, um eine niedrige untere Grenzfrequenz zu erhalten, sollte 
eine aperiodische Loop ein großes Verhältnis von Querschnittsfläche zur 
Loopinduktivität (A/L) aufweisen und niederohmig im Quasikurzschluss 
betrieben werden. Die untere 3dB Grenzfrequenz ist an dem Punkt, an dem 
die Loopinduktivität und die Eingangsimpedanz der angeschlossenen Last 
gleich sind. Unterhalb der Grenzfrequenz sinkt die Empfangspegel mit 6dB 
pro Oktave ab. Wenn man diesen 6dB Abfall durch entsprechend hohe 
Eingangsempfindlichkeit des Empfängers wettmachen kann, kann das ein 
durchaus brauchbarer Kompromiss sein. Nicht so gut, wie eine aktive Loop 
an einem niederohmigen Transimpedanz-Verstärker aber vielen reicht es.

Die hier gezeigte "Youloop" ist als Möbiusloop ausgebildet (genannt nach 
dem Möbiusband) und ursprünglich als günstige passive Lösung für den 
sehr empfindlichen Airspy HF+ SDR gedacht.

Martin Ehrenfried, G8JNJ hat die Eigenschaften dieser passiven Loop mal 
unter die Lupe genommen, gemessen und verglichen.

https://www.g8jnj.net/moebius-loop-antenna

von möbius (Gast)


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Die Möbiusloop funktioniert sogar mit verdrilltem Klingeldraht, wie 
Wanderlinse zeigt. https://www.youtube.com/watch?v=vTKb4nWiu_w
Ob das so wirklich eine gute Idee ist, kann ich schwer beurteilen. Mir 
fehlt es da an theoretischem Hintergrundwissen. Aber jedenfalls 
funktioniert es.

von Heiner (Gast)


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Man kann auch mit einem rostigen Nagel in der Antennenbuchse viele 
Sender empfangen. Ähliches gilt sicher auch für dieses Konstrukt. Das 
macht es aber nicht zu einer sinnvoll konstruierten Loop.

von Bernd (Gast)


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möbius schrieb:
> Die Möbiusloop funktioniert sogar mit verdrilltem Klingeldraht, wie
> Wanderlinse zeigt. https://www.youtube.com/watch?v=vTKb4nWiu_w
Die funktioniert doch, weil die eine schöne große Fläche umschließt. 
Vermutlich ist es für den Empfang unerheblich, ob da ein Draht oder zwei 
Drähte um den Rahmen liegen. Das Verhältnis Drahtlänge zur umschlossenen 
Fläche ist beim Kreis am Besten, aber für den Empfang sind die 
Abweichung vom Idealkreis unerheblich.
Wenn man es ganz lang zieht hat man wieder einen Dipol :-)

von Heiner (Gast)


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Ein dünner Draht ergibt bei gleichem Umfang der Spulenschleife eine 
höhere Induktivität als ein dicker Leiter. Man strebt aber eine 
möglichst kleine Induktivität an, darum sindBreitbandloops oft aus Rohr 
gemacht. Klingeldraht ist da nicht optimal.

von Xyz (Gast)


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Heiner schrieb:
> Ein dünner Draht ergibt bei gleichem Umfang der Spulenschleife
> eine höhere Induktivität als ein dicker Leiter. Man strebt aber eine
> möglichst kleine Induktivität an, darum sindBreitbandloops oft aus Rohr
> gemacht. Klingeldraht ist da nicht optimal.

Normalerweise werden doch die schmalbandigen Loops (die mit Drehko) als 
Rohr ausgeführt und die  breitbandigen Loops mit teils mehrfachen 
Drahtwicklungen.

von Heiner (Gast)


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Xyz schrieb:
> Normalerweise werden doch die schmalbandigen Loops (die mit Drehko) als
> Rohr ausgeführt und die  breitbandigen Loops mit teils mehrfachen
> Drahtwicklungen.

Umgekehrt!

von Günter LenzUnser maximal Maß der Spule ist 60 x 60 (Gast)


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von Heiner schrieb:
>Ein dünner Draht ergibt bei gleichem Umfang der Spulenschleife eine
>höhere Induktivität als ein dicker Leiter.

Das sehe ich nicht so. Die Induktivität ist von der Anzahl
der Windungen und den Duchmesser abhängig. Der Drahtquerschnitt
bestimmt die Güte.


von Heiner schrieb:
>Xyz schrieb:
>> Normalerweise werden doch die schmalbandigen Loops (die mit Drehko) als
>> Rohr ausgeführt und die  breitbandigen Loops mit teils mehrfachen
>> Drahtwicklungen.

>Umgekehrt!

Nein, nicht umgekehrt. Es ist so wie "Xyz" schrieb, mit Rohr
bedeutet großer Querschnitt und daß bedeutet hohe Güte und
hohe Güte bedeutet sehr sehr schmalbandig.

von Kilo S. (kilo_s)


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Günter LenzUnser maximal Maß der Spule ist 60 x 60 schrieb im Beitrag 
#7023904:
> Nein, nicht umgekehrt. Es ist so wie "Xyz" schrieb, mit Rohr
> bedeutet großer Querschnitt und daß bedeutet hohe Güte und
> hohe Güte bedeutet sehr sehr schmalbandig.

Genau.
Wenn man dazu noch alle Verbindungen, zum Beispiel die Anschlüsse an den 
Kondensator so niederohmig wie nur möglich (am besten hartgelötet zb.) 
Ausführt kann man das Maximum an Güte rausholen.

von Heiner (Gast)


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Günter LenzUnser maximal Maß der Spule ist 60 x 60 schrieb im Beitrag 
#7023904:
> Nein, nicht umgekehrt. Es ist so wie "Xyz" schrieb, mit Rohr
> bedeutet großer Querschnitt und daß bedeutet hohe Güte und
> hohe Güte bedeutet sehr sehr schmalbandig.

Hier im Thread ist von von aperiodische Breitbandloops die Rede, und 
nicht von auf Resonanz abgestimmten schmalbandigen Schwingkreis-Loops. 
Bei der aperiodischen Loop kommt es auf die Güte überhaupt nicht an, 
denn sie wird im Quasikurzschluss betrieben.

Bei einer Breitband-Loop soll das Verhältnis zwischen Loop-Fläche A zu 
induktivem Widerstand der Spulenschleife L groß sein. Und ein das 
erreicht man mit einer Loop aus nur einer Windung mit einem dicken 
Leiter.

Etwas Hintergrundwissen dazu gefällig:
http://www.vlf.it/octoloop/rlt-n4ywk.htm

oder für diejenigen die es in Deutsch und mit weniger Formeln mögen: 
"Schleifenantennen für den Empfang"
https://www.darc.de/fileadmin/filemounts/distrikte/p/Distrikt_P/Vortr%C3%A4ge/FSW_2017/Magnetische_Schleifenantennen_f%C3%BCr_Empfang.pdf

von hörer (Gast)


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möbius schrieb:
> Die Möbiusloop funktioniert sogar mit verdrilltem Klingeldraht,
> wie
> Wanderlinse zeigt. https://www.youtube.com/watch?v=vTKb4nWiu_w

Bringt es was wenn ich einen längeren Draht nehme und dichter auf den 
Holzrahmen wickele?

von eric (Gast)


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Ich empfehle allen Schlaubergern in diesem Thread
erstmal nach Chris Trask zu gugeln,
dort alles zu lesen über Loops mit/ohne shield und Möbius
und erst wenn verstanden, hier weiter zu reden.

von Leser (Gast)


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Ich habe zwar vor etwa 20 Jahren Elektrotechnik studiert, aber Antennen 
finde ich immer noch magic. Immer wieder sieht man im Netz Varianten wo 
man sich denkt, wie geht das denn.

von Bernd (Gast)


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hörer schrieb:
> möbius schrieb:
>> Die Möbiusloop funktioniert sogar mit verdrilltem Klingeldraht,
>> wie
>> Wanderlinse zeigt. https://www.youtube.com/watch?v=vTKb4nWiu_w
>
> Bringt es was wenn ich einen längeren Draht nehme und dichter auf den
> Holzrahmen wickele?
Ich denke das bringt eher nix. Nimm den längeren Draht und mach die 
Schleife größer.

von eric (Gast)


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Sorry, ich habe gerade gesehen, dass die Aufsätze von Chris Trask
nicht mehr so einfach zugänglich sind wie vor wenigen Jahren.
Immerhin, den wichtigsten Artikel habe ich hier gefunden:

https://pdfcoffee.com/qdownload/shielded-loop-aerials-rev-0-pdf-free.html

Ist allerdings in englisch und verlangt Ingenieurniveau.

von eric (Gast)


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möbius schrieb:
> Die Möbiusloop funktioniert sogar mit verdrilltem Klingeldraht, wie
> Wanderlinse zeigt. https://www.youtube.com/watch?v=vTKb4nWiu_w

Der 2.Windung einer 2-Windungsloop eine andere Farbe zu geben,
macht daraus noch keine Möbius-Loop.

von kai (Gast)


Angehängte Dateien:

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eric schrieb:
> Der 2.Windung einer 2-Windungsloop eine andere Farbe zu geben,
> macht daraus noch keine Möbius-Loop.

Im Kurzschlussbetrieb soll eine einzige Wicklung auch besser sein als so 
eine Doppelwicklung.


Im Anhang ein geplanter Versuchsaufbau, ist noch nicht ganz fertig 
gelötet.
In Anlehnung an das PDF hier:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/334874/HF_Active_Loop_Antenna.pdf

von kai (Gast)



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Wobei ich mich frage, ob bei dem Aufbau eine zusätzliche 
Mantelwellensperre nötig ist, wenn der 1:4-ÜT direkt an C5 und C6 
angeschlossen wird (die MWS sieht man häufig bei ähnlichen Schaltungen, 
dann ist aber meistens noch eine längere Leitung zwischen ÜT und Platine 
vorhanden).
Was denkt ihr darüber?

Beitrag #7025760 wurde vom Autor gelöscht.
von Phasenschieber S. (Gast)


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kai schrieb:
> Was denkt ihr darüber?

Erstens ist dieser Verstärker für den Quasikurzschlußbetrieb überhaupt 
nicht geeignet und zweitens entstehen Mantelwellen nur bei 
Fehlanpassung.

Wenn man schon einen Verstärker konzipiert, sollte es nicht zu einer 
Fehlanpassung kommen und somit ist eine Mantelellensperre mehr als 
überflüssig.

von Bernd (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Erstens ist dieser Verstärker für den Quasikurzschlußbetrieb überhaupt
> nicht geeignet
Warum nicht? Der Verstärker hat doch passenderweise einen niederohmigen 
Eingang, oder nicht?

> und zweitens entstehen Mantelwellen nur bei
> Fehlanpassung.
Hier hat wohl jemand ausgiebig experimentiert und schreibt von besseren 
Ergebnissen mit Mantelwellensperre:
https://pa0fri.home.xs4all.nl/Ant/PA0FRI's%20actieve%20antenne/PA0FRI's%20active%20loop%20antenna.htm


Wäre denn die Schaltung Nr. 16 aus Elektor 07+08/1980 besser geeignet?
https://worldradiohistory.com/UK/Elektor/80s/Elektor-1980-07-08.pdf
(Seite 14 unten im pdf)

von Heiner (Gast)


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kai schrieb:
> Wobei ich mich frage, ob bei dem Aufbau eine zusätzliche
> Mantelwellensperre nötig ist

Eine Gleichtaktdrossel/Mantelwellensprerre ist auf jeden Fall bei allen 
erdsymmetrischen Aktivantennen vorteilhaft. Eine Aktivloop oder ein 
Aktivdipol arbeiten symmetrisch zu Erde und sollen nur die erwünschten 
Gegentaktsignale zwischen den Anschlussklemmen verstärken. Unerwünschte 
Gleichtaktspannungen gegen Erde sollen nicht verstärkt werden. Durch 
eine gute Gleichtaktunterdrückkung erreicht man eine unverzerrte 
Richtcharakteristik mit ausgeprägten Empfangsminima im rechten Winkel 
zur Vorzugsrichtung. Ohne wirksame Mantelwellensperre sind diese Minima 
nur schwach ausgeprägt.

Dazu hilft ein Balun/Gleichtaktdrossel/Mantelwellensperre zwischen 
Verstärkerausgang und Koaxialkabel. Damit entkoppelt man für 
Hochfrequenz die Aktivelektronik vom Kabelschirm und seinem Erdbezug.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Bernd schrieb:
> Warum nicht? Der Verstärker hat doch passenderweise einen niederohmigen
> Eingang, oder nicht?

Nein, nicht niederohmig genug.

Eine aperiodic Loop mit einem Durchmesser von 1m besitzt einen 
Fußpunktwiderstand von 3-7 Ohm im Bereich von 1-30MHz.

Wie im gezeigten Schaltplan ersichtlich, hat der Autor deshalb einen 1:4 
Übertrager am Fuß der Loop platziert.
Das halte ich schon für einen Fehler. Ein Übertrager ist immer 
verlustbehaftet und auf diesem geringen Spannungsniveau die Verluste vor 
den Verstärker zu setzen ist contraproduktiv.
Der Verstärker sollte impedanzmäßig an die niederohmige Loop angepasst 
sein.

Ein Beispiel ist der von mir nachgebaute Verstärker, dem ich nur einen 
asymmetrischen 50Ohm-Ausgang verpasst habe:
http://www.lz1aq.signacor.com/docs/wsml/wideband-active-sm-loop-antenna.htm

Zu Mantelwellen und ihrer Entstehung lies dir mal das durch:
http://www.baeckerei-heitmann.de/DF1BT/Mantelwellenvortrag-I20-DF1BT.pdf

von Heiner (Gast)


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Er verstehts wieder mal nicht und reißt Dinge, die er irgendwo in 
anderem Zusammenhang gelesen hat, aus dem Zusammenhang.

von Hermann S. (diphtong)


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Ich hätte da nochmal ne andere Frage...mal angenommen ich möchte den 
Loop nicht aus 50 Ohm RG174 bauen, sondern aus Rohren.
z. B. den Innenleiter aus 2mm Kupferrohr, den Schirm aus 5mm Kupferrohr.
Jetzt ist die Frage...brauche ich die Impedanz von 50 Ohm...weil ich 
weiß nicht, ob das Rohr-in-Rohr System dann 50 Ohm hat...bzw. kann die 
Impedanz berechnen?

von Phasenschieber S. (Gast)


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@Hermann S.

Bei Koaxialkabel ist der Wellenwiderstand definiert, der errechnet sich 
aus Verhältnis Innen- zu Außenleiter und dem verwendeten Dielektrikum.

Bei deinem imaginären Konstrukt weißt du es nicht. Das kann man zwar 
ausrechnen, aber da kommt es auch sehr auf das Dielektrikum an.
Wie willst du den/die Abstandshalter der beiden Leiter in einer Loop 
gestalten? Vergiss es.

von eric (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Der Verstärker sollte impedanzmäßig an die niederohmige Loop angepasst
> sein.
Was du immer mit deiner "Anpassung" hast.
Das ist doch kein Sender.

von Phasenschieber S. (Gast)


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eric schrieb:
> Was du immer mit deiner "Anpassung" hast.
> Das ist doch kein Sender.

Muß nur der Sender angepasst sein?

Anpassung gewährleistet größtmögliche, verlustarme Energieübertragung.
So eine Loop im Quasikurzschluß liefert schon sehr geringe Energie. Wenn 
du diese noch mittels Übertrager und/oder Fehlanpassung weiter 
verringerst, wird der Verstärker nicht viel zu verstärken und der 
Empfänger nicht viel Freude haben.

von eric (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Anpassung gewährleistet größtmögliche, verlustarme Energieübertragung.
> So eine Loop im Quasikurzschluß ...

...ist total fehlangepasst,
eine aktive Stabantenne auch
und beide funktionieren trotzdem.

von Heinz W (Gast)


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eric schrieb:
> Phasenschieber S. schrieb:
>> Der Verstärker sollte impedanzmäßig an die niederohmige Loop angepasst
>> sein.

Das sollte er nicht. Er soll in Stromanpassung betrieben werden. 
Leistungsanpassung ist nicht gefragt

von Hermann S. (diphtong)


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Phasenschieber S. schrieb:
> @Hermann S.
>
> Bei Koaxialkabel ist der Wellenwiderstand definiert, der errechnet sich
> aus Verhältnis Innen- zu Außenleiter und dem verwendeten Dielektrikum.
>
> Bei deinem imaginären Konstrukt weißt du es nicht. Das kann man zwar
> ausrechnen, aber da kommt es auch sehr auf das Dielektrikum an.
> Wie willst du den/die Abstandshalter der beiden Leiter in einer Loop
> gestalten? Vergiss es.

Ja genau...und jetzt wollte ich wissen, wie ich den Wellenwiderstand aus 
den Geometrien ausrechnen kann...geht das?

Das mechanische ist kein Problem...die Rohre müssen halt im richtigen 
Radius gebogen werden...als Abstandshalter in den Durchtritten des 
Schirmrohres kann ich mir kleine Kunststoff-Abstandhalter drehen, sodass 
ich quasi Luft als Dielektrikum habe.

Oder mal anders gesehen...ist es nicht besser für eine breitbandige Loop 
im Kurzschlussbetrieb (also möglichst geringer Widerstand) den 
Wellenwiderstand der ganzen Antenne möglichst gering zu halten? -> Also 
wahrscheinlich geringer Innenleiterdurchmesser, Großer Schirmdurchmesser 
und kleiner Er des Dielektrikums?!?!

von Hermann S. (diphtong)


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Heinz W schrieb:
> Das sollte er nicht. Er soll in Stromanpassung betrieben werden.
> Leistungsanpassung ist nicht gefragt

Wie erreicht man die Stromanpassung am Besten? -Oder ist die schon am 
Besten im Kurzschlussbetrieb?

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> Ja genau...und jetzt wollte ich wissen, wie ich den Wellenwiderstand aus
> den Geometrien ausrechnen kann...geht das?

Klar geht das, z.B. hier: 
https://www.microwaves101.com/calculators/863-coax-calculator

von Heinz W (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> Wie erreicht man die Stromanpassung am Besten? -Oder ist die schon am
> Besten im Kurzschlussbetrieb?

Ja. Stromanpassung bedeutet maximaler Stromentnahme, die nur durch den 
Innenwiderstand der Quelle begrenzt wird.

von kai (Gast)


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https://www.mikrocontroller.net/attachment/552747/breitbandloop_testaufbau.png

Phasenschieber S. schrieb:
> Erstens ist dieser Verstärker für den Quasikurzschlußbetrieb überhaupt
> nicht geeignet

Sicher?
Ein BiPo ist doch ein stromgesteuertes Bauteil. Wenn müsste man doch 
eher das Übersetzungsverhältnis diskutieren?!

von Phasenschieber S. (Gast)


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kai schrieb:
> Sicher?

Die Antwort gab es schon hier:

Phasenschieber S. schrieb:
> Wie im gezeigten Schaltplan ersichtlich, hat der Autor deshalb einen 1:4
> Übertrager am Fuß der Loop platziert.
> Das halte ich schon für einen Fehler. Ein Übertrager ist immer
> verlustbehaftet und auf diesem geringen Spannungsniveau die Verluste vor
> den Verstärker zu setzen ist contraproduktiv.

von Willi (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Wie im gezeigten Schaltplan ersichtlich, hat der Autor deshalb einen 1:4
> Übertrager am Fuß der Loop platziert.
> Das halte ich schon für einen Fehler. Ein Übertrager ist immer
> verlustbehaftet und auf diesem geringen Spannungsniveau die Verluste vor
> den Verstärker zu setzen ist contraproduktiv.

Nein.
Der Übertrager paßt den Widerstand an und sorgt für Erdfreiheit der 
Loop.
DJ1UGA hatte es in seinem Buch auch an praktischen Messungen 
beschrieben, daß der Übertrager notwendig ist, wenn man auch herunter 
bis in den MW/LW-Bereich empfangen will.
Auch nett:
https://www.george-smart.co.uk/projects/wellgood-loop/wellgood-loop-history/

von Phasenschieber S. (Gast)


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Willi schrieb:
> Nein.
> Der Übertrager paßt den Widerstand an

Ich habe nichts anderes geschrieben:

Phasenschieber S. schrieb:
> Eine aperiodic Loop mit einem Durchmesser von 1m besitzt einen
> Fußpunktwiderstand von 3-7 Ohm im Bereich von 1-30MHz.
>
> Wie im gezeigten Schaltplan ersichtlich, hat der Autor deshalb einen 1:4
> Übertrager am Fuß der Loop platziert.

von Heiner (Gast)


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> Die Antwort gab es schon hier:
>
> Phasenschieber S. schrieb:
>> Wie im gezeigten Schaltplan ersichtlich, hat der Autor deshalb einen 1:4
>> Übertrager am Fuß der Loop platziert.
>> Das halte ich schon für einen Fehler. Ein Übertrager ist immer
>> verlustbehaftet und auf diesem geringen Spannungsniveau die Verluste vor
>> den Verstärker zu setzen ist contraproduktiv.

Antworten gibt er schnell, aber ob die richtig ist, darf bezweifelt 
werden.

Er merkt noch nicht mal, welch widersprüchliches Zeug er im gleichen 
Post plappert. In einem Satz schreibt er vom erforderlichen 
Quasi-Kurzschlussbetrieb des Loop-Verstärkers und im zweiten Satz:

Phasenschieber S. schrieb:
> Der Verstärker sollte impedanzmäßig an die niederohmige Loop angepasst
> sein.

Ja was jetzt? Quasikurzschluss oder Impedanzanpassung?

Jedem Elektronikerlehrling im zweiten Lehrjahr würde auffallen, dass 
beides nicht zusammenpassen kann.

von ArnoR (Gast)


Angehängte Dateien:

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kai schrieb:
> Im Anhang ein geplanter Versuchsaufbau, ist noch nicht ganz fertig
> gelötet.
> In Anlehnung an das PDF hier:
> https://www.mikrocontroller.net/attachment/334874/HF_Active_Loop_Antenna.pdf

Spar dir die Arbeit, das Ding ist es nicht wert. Im Anhang mal eine Simu 
dazu. Die Eingangsimpedanz ist mit ~200Ohm viel zu groß, daher die hohe 
untere Grenzfrequenz und der bescheidene Frequenzgang. Auch die 
Ausgangsimpedanz ist hoch und nicht konstant. Der Trafo T1 kann für ein 
50R-Kabel deswegen nicht 1:1 sein.

von Kilo S. (kilo_s)


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Heiner schrieb:
> Jedem Elektronikerlehrling im zweiten Lehrjahr würde auffallen, dass
> beides nicht zusammenpassen kann.

?

Er hat doch nur geschrieben das zur Anpassung ein Übertrager eingesetzt 
wurde und dieser Verluste hat. Wieso sollte das ein Wiederspruch sein?

Zum einen, es ist eben so das Verluste entstehen, zum anderen kann 
Anpassung auch heißen von "Kurzschluss" auf Zin des Verstärker 
anzupassen.

Umgekehrt mach ich es doch auch nicht anders, eine halbwelle ist 
hochohmig, durch transformation passe ich auf 50Ohm an.

Wenn also die Impedanz der Loop bei 3-4Ohm liegt, transformiere ich von 
3-4Ohm auf Zin des Verstärker.

von kai (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier wird der Aufbau einer H-Feldmessantenne bzw. H-Feldmess-Sonde 
gezeigt:

https://www.youtube.com/watch?v=6iGEVsiqA-Q

Der Durchmesser beträgt 15cm und der ÜT ist 1:10 gewickelt.

Screenshot im Anhang (bei 7:50 im Video zu sehen).

Das geht ja prinzipiell schon in die Richtung Breitband-Loop ...


Beeindruckend finde ich auch die Pelikan-Blechschere :)

von kai (Gast)


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Bei diesem Schaltplan
https://www.george-smart.co.uk/wordpress/wp-content/uploads/2017/01/WGL_Schematic.png
geht die Loop primär über 14 Wdg. in den ÜT.
Ist das dann noch Quasikurzschlussbetrieb?

https://www.george-smart.co.uk/projects/wellgood-loop/wellgood-loop-history/

von Heiner (Gast)


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kai schrieb:
> Bei diesem Schaltplan
> 
https://www.george-smart.co.uk/wordpress/wp-content/uploads/2017/01/WGL_Schematic.png
> geht die Loop primär über 14 Wdg. in den ÜT.
> Ist das dann noch Quasikurzschlussbetrieb?
>
> https://www.george-smart.co.uk/projects/wellgood-loop/wellgood-loop-history/

Ja klar. Der symmetrische Verstärker ist in Basisschaltung und hat einen 
Eingangswiderstand von ca. 4 Ohm (2 + 2 Ohm). Der Trenntrafo ist 1:1, 
das heißt auch die Loop arbeitet auf 4 Ohm.

Die Wellgood Loop ist ein Nachbau der verbreiteten Wellbrook ALA1530 
Aktivloop. Der Eingangsübertrager ist zur Symmetrierung und galvanischen 
Trennung notwendig. Denn der Verstärker nutzt "noiseless transformer 
feedback (C. Trask)", zur rauscharmen Gegenkopplung. Die Wellgood Loop 
ist bewährt und George Smart liefert betriebsfertige und gestete 
Verstärker mit Speiseweiche für 44 GBP.

Praxis Test mit Beschreibung hier (pdf):
https://www.dd1us.de/Downloads/Testing%20the%20WellGood%20Loopantenna%20with%20Airspy%20HF+%20rev4.pdf

von Phasenschieber S. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Spar dir die Arbeit, das Ding ist es nicht wert. Im Anhang mal eine Simu
> dazu. Die Eingangsimpedanz ist mit ~200Ohm viel zu groß, daher die hohe
> untere Grenzfrequenz und der bescheidene Frequenzgang. Auch die
> Ausgangsimpedanz ist hoch und nicht konstant.

Das sehe ich genauso.

kai schrieb:
> Bei diesem Schaltplan
> 
https://www.george-smart.co.uk/wordpress/wp-content/uploads/2017/01/WGL_Schematic.png
> geht die Loop primär über 14 Wdg. in den ÜT.
> Ist das dann noch Quasikurzschlussbetrieb?

Natürlich nicht.
Diese Loop arbeitet mit ganz anderen Impedanzen als die hier zur 
Diskussion stehende.

Zu den Kommentaren eines bestimmten Users hier äußere ich mich nicht, 
denn das Auftreten hier, sich mit der Brechstange durchsetzen zu wollen 
in diesem Ton, ist ganz schlechtes Benehmen.

von Heiner (Gast)


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kai schrieb:
> Der Durchmesser beträgt 15cm und der ÜT ist 1:10 gewickelt.
>
> Screenshot im Anhang (bei 7:50 im Video zu sehen).
>
> Das geht ja prinzipiell schon in die Richtung Breitband-Loop ...

Das geht nicht in Richtung Breitbandloop, das IST eine Breitbandloop. 
Allerdings ist die weniger für den KW-Fernempfang geignet. Denn bei den 
Feldstärkemessloops kommt es nicht auf große Empfindlichkeit an, sondern 
auf glatten Frequenzgang und einen reproduzierbaren kalibrierten 
Antennenfaktor im Messbereich 9kHz bis 30MHz. Sie werden zur 
messtechnischen Bewertung der gestrahlten Emissionen in der EMV Prüfung 
verwendet. Für den Radio-Fernempfang sind die zu taub. Aber vom Prinzip 
her folgen sie exakt den gleichen Gesetzmäßigkeiten.

http://www.schwarzbeck.de/en/antennas/loop-antennas/active-loop-antennas-magnetic-field-probes.html

von Heiner (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Natürlich nicht.
> Diese Loop arbeitet mit ganz anderen Impedanzen als die hier zur
> Diskussion stehende.

... denn die arbeitet mit impeanzangepasster Qusikurzschluss 
Leistungsanpassung.

von Heiner (Gast)


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kai schrieb:
> Bei diesem Schaltplan
> 
https://www.george-smart.co.uk/wordpress/wp-content/uploads/2017/01/WGL_Schematic.png
> geht die Loop primär über 14 Wdg. in den ÜT.
> Ist das dann noch Quasikurzschlussbetrieb?

Um den Quasikurzschlussbetrieb der verlinkten Schaltung mal am realen 
Objekt aufzuzeigen. Der Messplot zeigt die Messung von Eingangsimpedanz 
und Verstärkung einer original Wellbrook ALA1530.

Die blaue Kurve zeigt die Eingangsimpedanz, die rote Kurve die 
Spannungsverstärkung.

von Heiner (Gast)


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Messung

von Günter LenzUnser maximal Maß der Spule ist 60 x 60 (Gast)


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von Hermann S. schrieb:
Wie erreicht man die Stromanpassung am Besten? -Oder ist die schon am
Besten im Kurzschlussbetrieb?

Ja, Stromanpassung ist eine gewünschte Fehlanpassung.
Die Impedanz der Quelle ist hochohmig und die Eingangsimpedanz
des Empfängers ist niederohmig. Das macht man um Resonanzen
zu unterdrücken, also damit es beitbandig wird.

Spannungsanpassung ist auch eine gewünschte Fehlanpassung.
Die Impedanz der Quelle ist da niederohmig und die
Eingangsimpedanz des Empfängers ist hochohmig.
Das macht zum Beispiel bei Musik- und NF-Verstärkertechnik so.
Leitungsreflektionen spielen hier keine Rolle, weil hier die
Leitungen gegenüber der Wellenlänge sehr kurz sind.

Bei Fehlanpassung geht man davon aus, daß die Signale und
Verstärkung groß genug sind, daß das Ganze trotzdem funktioniert.

Bei Leistungsanpassung haben Quelle Leitung und Empfängereingang
die gleiche Impedanz. Das Ziel ist hierbei die maximal
mögliche Empfindlichkeit zu erreichen, um auch noch die
schwächsten Signale zu empfangen, die bei einer Fehlanpassung
nicht mehr nachweisbar wären, und auch noch Leitungsreflexionen
zu verhindern, zum Beispiel bei Sendern.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Günter LenzUnser maximal Maß der Spule ist 60 x 60 schrieb im Beitrag 
#7026766:
> Bei Leistungsanpassung haben Quelle Leitung und Empfängereingang
> die gleiche Impedanz. Das Ziel ist hierbei die maximal
> mögliche Empfindlichkeit zu erreichen, um auch noch die
> schwächsten Signale zu empfangen

Meine Rede:

Phasenschieber S. schrieb:
> Anpassung gewährleistet größtmögliche, verlustarme Energieübertragung.
> So eine Loop im Quasikurzschluß liefert schon sehr geringe Energie. Wenn
> du diese noch mittels Übertrager und/oder Fehlanpassung weiter
> verringerst, wird der Verstärker nicht viel zu verstärken und der
> Empfänger nicht viel Freude haben.

von kai (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Spar dir die Arbeit, das Ding ist es nicht wert. Im Anhang mal eine Simu
> dazu. Die Eingangsimpedanz ist mit ~200Ohm viel zu groß, daher die hohe
> untere Grenzfrequenz und der bescheidene Frequenzgang. Auch die
> Ausgangsimpedanz ist hoch und nicht konstant. Der Trafo T1 kann für ein
> 50R-Kabel deswegen nicht 1:1 sein.

Danke für die Simulation hier:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/552797/LoopDiffAmp.png

Wie sicher ist, dass diese Simulation auch realistisch ist? Wie wurde 
das Signal eingespeist?

von Heiner (Gast)


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Arnos Simulation zeigt das richtig. Ein Differenzverstärker in 
Emitterschaltung ist mittelohmig und für eine Loop denkbar ungünstig.

Üblicherweise führt man die Eingangsstufe in Basisschaltung aus, wie z.B 
bei der Wellbrook. Eine Transistorstufe in Basisschaltung hat eine 
niederrohmige Eingangsimpedanz

Grundwissen der Transistor-Schaltungstechnik wären an dieser Stelle 
schon hilfreich fürs Verständnis.

von Robert M. (r0bm)


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Heiner schrieb:
> Um den Quasikurzschlussbetrieb der verlinkten Schaltung mal am realen
> Objekt aufzuzeigen. Der Messplot zeigt die Messung von Eingangsimpedanz
> und Verstärkung einer original Wellbrook ALA1530.
>
> Die blaue Kurve zeigt die Eingangsimpedanz, die rote Kurve die
> Spannungsverstärkung.

Anhand der Windungsverhältnisse und Steilheit der Transistoren sind ~10 
Ohm Eingangwiderstand auch rechnerisch nachvollziehbar. Warum steigt 
jedoch zwischen 5MHz...30MHz die Eingangsimpedanz so stark an?

Heiner schrieb:
> Üblicherweise führt man die Eingangsstufe in Basisschaltung aus, wie z.B
> bei der Wellbrook. Eine Transistorstufe in Basisschaltung hat eine
> niederrohmige Eingangsimpedanz

Die Transistoren suggerieren zwar eine Basischaltung, man kann das aber 
auch als Zwischenbasisverstärker in Gegentaktschaltung ansehen, wobei 
die Transistorbasen die Eingänge darstellen.

Am Ausgang des Verstärkers wird darüber hinaus auf Anpassung verzichtet. 
Es wird darauf vetraut, dass der Empfänger eine 50 Ohm Last darstellt 
und das Koaxialkabel dies auch unverändert an den Verstärker weitergibt.

von ArnoR (Gast)


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kai schrieb:
> Wie sicher ist, dass diese Simulation auch realistisch ist? Wie wurde
> das Signal eingespeist?

Zur "Messung" der Eingangsimpedanz habe ich die 4µ-Induktivität entfernt 
und an den Eingang eine AC-Stromquelle gelegt, über der ein 
Spannungsmesser die entstehende Spannung gemessen hat. Der in den 
Eingang eingespeiste Strom erzeugt an der Eingangsimpedanz eine 
Spannung, und der Quotient aus dieser Spannung und dem eingespeisten 
Strom ist somit die Impedanz.

Zu Messung der Ausgangsimpedanz habe ich das gleiche wie eben 
beschrieben am Ausgang gemacht, aber jetzt mit den 4µ am Eingang.

Die "Verstärkung" wurde ermittelt, indem parallel zu den 4µ eine 
AC-Stromquelle angeschlossen und die Ausgangsspannung der Schaltung 
gemessen wurde. Es ist also die Transimpedanz Ua/Ie dargestellt.

von ArnoR (Gast)


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Heiner schrieb:
> Üblicherweise führt man die Eingangsstufe in Basisschaltung aus, wie z.B
> bei der Wellbrook. Eine Transistorstufe in Basisschaltung hat eine
> niederrohmige Eingangsimpedanz
>
> Grundwissen der Transistor-Schaltungstechnik wären an dieser Stelle
> schon hilfreich fürs Verständnis.

Genau.

Wie man mit rel. wenig Aufwand zu einer sehr guten Schaltung für eine 
MagnetLopp im Kurzschlußbetrieb kommt, habe ich hier mal gezeigt:

Beitrag "Re: Kleine aktive Magnetloop-Breitbandantenne"

Die habe ich in etwas erweiterter Form aufgebaut und vermessen. Mit 
einer winzigen 33cm-Loop komme ich damit auf eine untere 
-3dB-Grenzfrequenz von 55kHz. Und deren Eigenschaften stimmen bis auf 
1dB mit der Simulation überein.

von Heiner (Gast)


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Robert M. schrieb:
> Warum steigt
> jedoch zwischen 5MHz...30MHz die Eingangsimpedanz so stark an?

Weil die damal verwendeten ZTX327 Transistoren dort schlapp machen. 
Deren Transitfrequenz gibt nicht mehr her. Ich habe die gleiche Messung 
mit "richtigen" Breitband HF Transistoren BFU590Q gemacht. Dann sinkt 
die Eingangsimpedanz des Verstärkers auf 5 Ohm im Gegentakt und bleibt 
bis über 100MHz konstant tief.

Der Anstieg der Eingangsimpedanz bei hohen Frequenzen wirkt sich nur 
wenig aus. Im Ersatzschaltbild besteht eine Loop von 1m Durchmesser aus 
einem reellen Strahlungswiderstand von wenigen Milliohm und einer 
Induktivität von ca 4µH in Serie. Die Quellimpedanz der Loop ist demnach 
ein fast reinrassiger Blindwiderstand und wird durch das XL der 
Loopinduktivität bestimmt. XL steigt linear mit der Frequenz und ist bei 
mehreren MHz so hoch, dass die ansteigende Eingangsipedanz des 
Verstärkers sich dort nur noch unwesentlich auswirkt.


Robert M. schrieb:
> Am Ausgang des Verstärkers wird darüber hinaus auf Anpassung verzichtet.
> Es wird darauf vetraut, dass der Empfänger eine 50 Ohm Last darstellt
> und das Koaxialkabel dies auch unverändert an den Verstärker weitergibt.

Damit kann man leben, so lange der Verstärker sich nicht durch 
Reflexionen von einer krass fehlangepassten Last ärgern lässt. Was 
augenscheinlich der Fall ist. Denn diese ALA1530 wurde zigtausendfach 
gebaut und betrieben. Man könnte das auch leicht beheben, in dem man 
einen entsprechenden Widerstand über die Kollektorseitige Wicklung des 
Ausgangstrafos legt. Man verliert dann allerdings einige dB an 
Verstärkung.

Der Emitterfolger der weitverbreitete MiniWhip hat zum Beispiel in der 
veröffentlichten Version gar keine Ausgangsanpassung und das, obwohl ein 
Emitterfolger bei kapazitiver Last am Emitter bekanntermaßen zum 
Schwingen neigt.

von Hermann S. (diphtong)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Hermann S. schrieb:
>> Ja genau...und jetzt wollte ich wissen, wie ich den Wellenwiderstand aus
>> den Geometrien ausrechnen kann...geht das?
>
> Klar geht das, z.B. hier:
> https://www.microwaves101.com/calculators/863-coax-calculator

Ah super, vielen Dank!

So hab ich mir das in etwa vorgestellt...die hat jetzt 80mm Durchmesser.
Ein 3mm Leiter in einem 8x0,5mm Kupferrohr mit Luft als Dielektrikum hat 
dann ca. 50,8 Ohm
Das könnte ich dann bis auf den Stecker sogar komplett schweissen.

Aber nochmal die Frage...muss das 50 Ohm haben, oder wäre weniger nicht 
besser?

: Bearbeitet durch User
von Heiner (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> So hab ich mir das in etwa vorgestellt...die hat jetzt 80mm Durchmesser.
> Ein 3mm Leiter in einem 8x0,5mm Kupferrohr mit Luft als Dielektrikum hat
> dann ca. 50,8 Ohm

Warum beharrst du so auf einer abgeschirmten Schleife? Das bringt doch 
an einem symmetrischen Verstärker keinen nennenswerten Vorteil. Und wenn 
es unbedingt eine geschirmte Loop sein muss, wie möchtest du den 
Innenleiter im Rohr zentrieren? Da nimmt man doch besser ein Stück 
Koaxialkabel.

Und was möchtest du mit einem 80mm Schleifchen empfangen?

von Hermann S. (diphtong)


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Heiner schrieb:
> Hermann S. schrieb:
>> So hab ich mir das in etwa vorgestellt...die hat jetzt 80mm Durchmesser.
>> Ein 3mm Leiter in einem 8x0,5mm Kupferrohr mit Luft als Dielektrikum hat
>> dann ca. 50,8 Ohm
>
> Warum beharrst du so auf einer abgeschirmten Schleife? Das bringt doch
> an einem symmetrischen Verstärker keinen nennenswerten Vorteil.
Wer sagt denn dass ich überhaupt mit einem Verstärker arbeiten will?

> Und wenn es unbedingt eine geschirmte Loop sein muss, wie möchtest du den
> Innenleiter im Rohr zentrieren? Da nimmt man doch besser ein Stück
> Koaxialkabel.
Ist doch zentriert...
Koaxkabel ist aber recht lapprig, so hab ich einen stabilen Aufbau.

> Und was möchtest du mit einem 80mm Schleifchen empfangen?
Ab 1 MHz, darunter interessiert mich nicht.
Schwarzbeck hat sogar eine noch kleinere im Programm:
http://schwarzbeck.de/Datenblatt/k5160.pdf
Die geht bis von 1-300 MHz...sowas hab ich mir vorgestellt...und das ist 
ja auch so ein Aufbau?! Nur noch mit Trafo auf 50 Ohm wenn ichs richtig 
verstanden hab?!

von Ingo D. (ingo2011)


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>> Und was möchtest du mit einem 80mm Schleifchen empfangen?
> Ab 1 MHz, darunter interessiert mich nicht.
> Schwarzbeck hat sogar eine noch kleinere im Programm:
> http://schwarzbeck.de/Datenblatt/k5160.pdf
> Die geht bis von 1-300 MHz...sowas hab ich mir vorgestellt...und das ist
> ja auch so ein Aufbau?! Nur noch mit Trafo auf 50 Ohm wenn ichs richtig
> verstanden hab?!

Das ist eine Antenne für einen Messempfänger/Spektrumanalyzer im Labor 
aber nicht um Radio zu empfangen !

von Heiner (Gast)


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Arnos Simulation zeigt das richtig. Ein Differenzverstärker in 
Emitterschalt

Hermann S. schrieb:
> Ab 1 MHz, darunter interessiert mich nicht.
> Schwarzbeck hat sogar eine noch kleinere im Programm:
> http://schwarzbeck.de/Datenblatt/k5160.pdf
> Die geht bis von 1-300 MHz...sowas hab ich mir vorgestellt...

Hast du dir auch den Antennenfaktor der Schwarzbeck Loop betrachtet? Der 
beträgt 20dB. Das reicht für die Labormessung von EMV Grenzwerten im 
Nahfeld ist aber für den Empfang viel zu unempfindlich.

von Hermann S. (diphtong)


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Heiner schrieb:
> Hast du dir auch den Antennenfaktor der Schwarzbeck Loop betrachtet? Der
> beträgt 20dB. Das reicht für die Labormessung von EMV Grenzwerten im
> Nahfeld ist aber für den Empfang viel zu unempfindlich.

Ne, damit kenn ich mich zu wenig aus. Aber sie schreiben nix von "EMV 
Labormessantenne", sondern von "passiver Empfangsrahmen".

Also taugt sowas wohl nix?

von Heiner (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> Also taugt sowas wohl nix?

So was taugt sehr viel - als Labormessantenne. Aber nicht als 
Empangsantenne für schwache Signale. Dazu ist die Fläche zu klein. 
Darauf hat man dich schon mehrfach hingewiesen.

Vielleicht könntest du dich etwas mit den elektrischen Grundlagen der 
small-loop Antennnen vertraut machen und erst später darüber 
nachzudenken, wie man Drähte in Rohre einzieht. Dann erkennst du 
schnell, dass die Größe der umschlossenen Fläche eine maßgebliche Größe 
für die Empfangsleistung ist. Alle nützlichen Links dazu sind zu Laufe 
des Threads schon gepostet worden.

Die Leerlaufspannung einer Einschleifenloop folgt der Gesetzmäßigkeit:

U = (2 x Pi x A x E) / Lambda

Hierbei sind
U Spannung in V
A Fläche der Loop in m²
E Feldstärke in V/m
λ Wellenlänge in m
π Konstante Pi = 3,141

von Günter Lenz (Gast)


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Hermann S. schrieb:
>Die geht bis von 1-300 MHz...sowas hab ich mir vorgestellt...

>Aber nochmal die Frage...muss das 50 Ohm haben, oder wäre weniger nicht
>besser?

Von 1-300 MHz, in einen so großen Frequenzbereich wird die
alles mogliche an Impedanzen haben, aber fast nie 50 Ohm.
Wenn du Glück hast hat die vielleicht auch mal auf irgend
einer Frequenz 50 Ohm.
Durchgängig 50 Ohm zuhaben wollen, von den Gedanken kannst
du dich verabschieden. Blindanteile wird die auch fast immer
haben.

Vielleicht kennst du jemand der einen Antennenanalysator
hat, vielleicht ein Funkamateur, der die Antenne mal
durchmist.

https://www.youtube.com/watch?v=RdpOJAwKO2w

von Kilo S. (kilo_s)


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Hermann S. schrieb:
> So hab ich mir das in etwa vorgestellt...die hat jetzt 80mm Durchmesser.

Meine VHF RTX Loop hat 15cm ø, 4mm Leiter.
Wäre allerdings als breitbandloop viel zu klein.

50cm ø, 18-22mm CU Rohr, eine Windung.
Das könnt ich mir eher vorstellen.

von Bernd (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> Koaxkabel ist aber recht lapprig, so hab ich einen stabilen Aufbau.
Nimm "A-2Y0K2Y1 sKx 4,9/19,4"  da ist nix lapprig:
https://www.helukabel.com/publication/DE/CATALOGUES/CW/Auswahltabellen_DE/Kap_M_336_347_dt_link.pdf

von Kilo S. (kilo_s)


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Bernd schrieb:
> Nimm "A-2Y0K2Y1 sKx 4,9/19,4"  da ist nix lapprig

Stimmt, sieht aus wie das Kabel das die Telekom auch verwendet. Hatte 
ich schon in der Hand.

von Andreas H. (Firma: geoloc) (andreah)


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Wenn du den loop etwas kleiner machst hast du auch weniger störungen.

von Heiner (Gast)


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Andreas H. schrieb:
> Wenn du den loop etwas kleiner machst hast du auch weniger
> störungen.

Guter Vorschlag. lol
Macht Sinn. Eine kleinere Loop, die wenig empfängt empfängt auch wenig 
Störungen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> So hab ich mir das in etwa vorgestellt...die hat jetzt 80mm Durchmesser.
> Ein 3mm Leiter in einem 8x0,5mm Kupferrohr mit Luft als Dielektrikum hat
> dann ca. 50,8 Ohm

hmmm....die Loop hat 80mm Durchmesser? Hast du dich vertippt?

Ein 8mm Kupferrohr dann auf 80mm Durchmesser zu biegen ist seeeeehr 
sportlich.

Andreas H. schrieb:
> Wenn du den loop etwas kleiner machst hast du auch weniger störungen.

Was, noch kleiner?

von Robert M. (r0bm)


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Heiner schrieb:
> Weil die damal verwendeten ZTX327 Transistoren dort schlapp machen.
> Deren Transitfrequenz gibt nicht mehr her. Ich habe die gleiche Messung
> mit "richtigen" Breitband HF Transistoren BFU590Q gemacht. Dann sinkt
> die Eingangsimpedanz des Verstärkers auf 5 Ohm im Gegentakt und bleibt
> bis über 100MHz konstant tief.

Den Transistor hätte ich hier am wenigsten in Verdacht. Solange die 
restliche Schaltung in Ordnung ist, kann selbst ein besserer 
AF-Transistor den aktiven Teil übernehmen, insbesondere für einen 
Transistor der in Basischaltung arbeiten soll. Die Transitfrequenz ist 
sekundär und beim ZTX mehr als ausreichend. Vermutlich macht eher der 
Eingangsübertrager oder/und die unnötige Ferritperle Probleme.

Wenn man die Roentgen-Bilder des Wellbrook-Verstärkers betrachtet, ist 
der interne Aufbau, für den aufgerufenen Preis, bedenklich. Verläuft 
beim Wellgood-Verstärker der Eingangswiderstand mit ZTX327 ähnlich wie 
bei der Wellbrook?

Günter Lenz schrieb:
> Von 1-300 MHz, in einen so großen Frequenzbereich wird die
> alles mogliche an Impedanzen haben, aber fast nie 50 Ohm.
> Wenn du Glück hast hat die vielleicht auch mal auf irgend
> einer Frequenz 50 Ohm.
> Durchgängig 50 Ohm zuhaben wollen, von den Gedanken kannst
> du dich verabschieden. Blindanteile wird die auch fast immer
> haben.

Wie die Schwarzbeck-Loop innen beschaltet/aufgebaut ist, sieht man 
leider von außen nicht. Ist die Loop womöglich bedämpft? Ein 50 oder 200 
Ohm Widerstand in Reihe mit dem Innenleiter am Hochpunkt der Schleife 
und ein 1:1 bzw. 4:1 Übertrager am Fußpunkt, gibt dir breitbandig die 
gewünschte Ausgangsimpedanz.

von Heiner (Gast)


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Robert M. schrieb:
> Den Transistor hätte ich hier am wenigsten in Verdacht. Solange die
> restliche Schaltung in Ordnung ist, kann selbst ein besserer
> AF-Transistor den aktiven Teil übernehmen, insbesondere für einen
> Transistor der in Basischaltung arbeiten soll. Die Transitfrequenz ist
> sekundär und beim ZTX mehr als ausreichend. Vermutlich macht eher der
> Eingangsübertrager oder/und die unnötige Ferritperle Probleme.

Ich halte wenig von Vermutungen und stütze mich in dem Fall auf 
Erfahrungen. Die von mir berichteten Ergebnisse beruhen auf realem 
Aufbau und Messung. Ich habe in der Wellgood Schaltung die ZTX327 durch 
2N5109 und auch durch BFU590Q ersetzt und Zin gemessen. Mit den BFU590Q 
blieb die Eingangsimpedanz bis 100 MHz unter 6 Ohm. Das lässt sich 
übrigens auch in einer LTSpice Simulation nachvollziehen.

von eric (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Andreas H. schrieb:
>> Wenn du den loop etwas kleiner machst hast du auch weniger störungen.
>
> Was, noch kleiner?


Noch nie was von einer Nulloop gehört?

von Bernd (Gast)


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von kai (Gast)


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Wurde eigentlich schon auf diesen Beitrag verwiesen:

Aktive Ringantenne
Schaltplan:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/517399/Ringantenne.jpg

Beitrag:
Beitrag "Aktive Ringantenne 1 bis 30MHz"

von Kilo S. (kilo_s)


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kai schrieb:
> Wurde eigentlich schon auf diesen Beitrag verwiesen:

Ist das nicht das Rufzeichen von Wolfgang Kiefer? (Ruhe in Frieden!)
Hab ich mir gleich Mal gespeichert!

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