Hallo liebe Leute, seit vielen Jahren lese ich hier regelmäßig mit und habe für viele elektronische Probleme die Lösung gefunden. Für mein aktuelles Projekt brauche ich jedoch einen Rat und hoffe, ihn von euch Profis zu bekommen. Plan: Schaltung der Stromversorgung meines Soundsystems (Logitech Z-5500) durch USB-Strom (5V) meines Fernsehers, im Prinzip eine Master/Slave-Schaltung. (Eine entsprechende Leiste zu kaufen ist blöd, selber machen ist viel spannender und lehrreicher ;-) ) Problem: Erster Versuch mit Slimline-Leistungsrelais (HF49FD/005-1H12F, Kontaktmaterial AgNi): nach wenigen Schaltvorgängen (<20 Zyklen) Kontakte verschweißt. Ursache: Am ehesten hoher Einschaltstrom durch Kondensatoren/Trafo des Soundsystems, welchen ich aber mangels entsprechendem Equipment leider nicht messen kann. Überlegung: 1. Holzhammermethode: Stromfestere Relais mit AgSnO2-Kontakten verbauen (z.B. Panasonic ST25F) oder 2. zusätzlich eine simplifizierte NTC-Schaltung verbauen und bei den kleinen Relais bleiben (z.B. die hier: https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/bilder/onilim_3.gif) 3. Solid-state-Relais scheinen Probleme mit Leckströmen zu haben und eine galvanische Trennung ist mir irgendwie auch symphatischer... Konkrete Frage: Würde ein Relais in der Klasse des Panasonic ST25F mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ausreichend robust sein? Dann wäre das tatsächlich meine favorisierte, da simpelste Lösung. Oder würdet ihr mir den zusätzlichen Aufwand mit der NTC-Schaltung empfehlen? Oder wäre hier doch ein SSR eine Option? Für eure Zeit und Gedanken bedanke ich mich im Voraus! :-)
Christoph schrieb: > 1. Holzhammermethode: Stromfestere Relais mit AgSnO2-Kontakten verbauen Inrush-Relais mit zusätzlichen Wolframkontakt nehmen! https://www.digikey.com/en/products/detail/te-connectivity-potter-brumfield-relays/RTS3T005/2398558
Rüdiger B. schrieb: > Nullspannungsschalter z.B. Eltako Braucht mindestens 8V Steuerspannung. > oder SSR. Leckstrom wegen des Snubbers.
Christoph schrieb: Hallo Christoph, > Überlegung: > 1. Holzhammermethode: Stromfestere Relais mit AgSnO2-Kontakten verbauen > (z.B. Panasonic ST25F) > oder > 2. zusätzlich eine simplifizierte NTC-Schaltung verbauen und bei den > kleinen Relais bleiben (z.B. die hier: > https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/bilder/onilim_3.gif) Du bist bereits an dieser Stelle eines meiner Elektronik-Minikurse gelandet. Da stellt sich für mich die Frage, wie aufmerksam hast Du andere Teile davon gelesen? Zum Beispiel mit der ersten Schaltung: https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/bilder/onilim_1.gif Zum Beispiel ab hier: 3.1 Wie die Schaltung arbeitet. Diese Schaltung war in einem Projekt jahrelang im Einsatz... Ich weiss schon, nachteilig ist der halt schon den relativ hohen Aufwand. Für den Einstieg lohnt sich alles gelegentlich durchzulesen... "Einschaltstrombegrenzung für Netzteile mit mittelgrossen Ringkerntrafos" * https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/onilim.htm Ich hoffe das hilft Dir weiter. Gruss Thomas
Thomas S. schrieb: > "Einschaltstrombegrenzung für Netzteile > mit mittelgrossen Ringkerntrafos" Kurz nachgesehen: Im Verstärker des TE steckt ein 300VA Ringkerntrafo. Da sollte auch ein ordentliches Relais mit AgSnO2 Kontakten reichen, ohne zusätzlichem Wolframkontakt.
H. H. schrieb: > Da sollte auch ein ordentliches Relais mit AgSnO2 Kontakten reichen, > ohne zusätzlichem Wolframkontakt. Man kann es aber einfach auch richtig machen und nicht nur mit Überdimensionierung und Holzhammer. Entweder klassiche mit Einschaltstrombegrenzer mit Widerständen oder NTC, der dann überbrückt wird. Oder moderner, wenn gleich bei einem 300VA Ringkerntrafo bissel luxeriös mittels Trafoschaltrelais. Gibt es alles fix und fertig zu kaufen und die Relaiskontakte halten ewig.
Falk B. schrieb: > H. H. schrieb: >> Da sollte auch ein ordentliches Relais mit AgSnO2 Kontakten reichen, >> ohne zusätzlichem Wolframkontakt. > > Man kann es aber einfach auch richtig machen und nicht nur mit > Überdimensionierung und Holzhammer. Entweder klassiche mit > Einschaltstrombegrenzer mit Widerständen oder NTC, der dann überbrückt > wird. Oder moderner, wenn gleich bei einem 300VA Ringkerntrafo bissel > luxeriös mittels Trafoschaltrelais. Gibt es alles fix und fertig zu > kaufen und die Relaiskontakte halten ewig. Ja, das wäre völlig überdimensioniert...
H. H. schrieb: > Im Verstärker des TE steckt ein 300VA Ringkerntrafo. Wat...in dem Mülleimer? Habe auf die Schnelle nur ein paar Bilder gefunden, das sieht nach weniger aus. Woher die Info?
Onkel Hotte schrieb: > H. H. schrieb: >> Im Verstärker des TE steckt ein 300VA Ringkerntrafo. > > Wat...in dem Mülleimer? Habe auf die Schnelle nur ein paar Bilder > gefunden, das sieht nach weniger aus. Woher die Info? Zauberei!
Falk B. schrieb: > Oder moderner, wenn gleich bei einem 300VA Ringkerntrafo bissel > luxeriös mittels Trafoschaltrelais. Da ist dann wohl das "Trafoschaltrelais" teurer als der Trafo.
Ein passendes Relais wie vor Hinz genannt, und gut ist's
Wow, vielen Dank für den ganzen Input! Thomas, vielen Dank für das Tutorial, tatsächlich habe ich es mir noch ganz durchgelesen, sehr spannend und informativ! Aber es wäre wirklich etwas viel Aufwand für mein Nutzungsszenario ;-) Ein Trafoschaltrelais ist auch preislich eeeetwas außerhalb dessen, was ich mir so vorgestellt hatte :-D Ich verstehe euch so, dass es mit der einfachsten Holzhammermethode durchaus funktionieren sollte (also mit den stärkeren Relais). Allerdings scheinen die von Hinz genannten Relais aus den USA importiert werden zu müssen, was den Preis für zwei Stück verdoppelt und in einen Bereich treibt, wo ich für weniger Geld eine vollständige Master/Slave-Mehrfachsteckdose kaufen könnte. Die klassischen Händler (Conrad, Reichelt, Pollin) scheinen diese Relais nicht zu führen. Kennt ihr einen deutschen Händler, der diese Relais versendet?
Christoph schrieb: > Allerdings scheinen die von Hinz genannten Relais aus den USA importiert > werden zu müssen, Du brauchst keines mit Wolframkontakt, aber selbst die gibts auch in Europa zu kaufen.
Ich würde lieber ein 16A Relais nehmen, z.B: TE Connectivity 1-2071556 https://de.rs-online.com/web/p/elektrische-relais/2231178
Christoph schrieb: > Ein Trafoschaltrelais ist auch preislich eeeetwas außerhalb dessen, > was den Preis für zwei Stück verdoppelt und in einen Bereich treibt, Es wird also eine fertige Lösung gesucht, die weder Arbeit bereitet noch etwas kostet? Lasse das Ding mit einem Widerstand von etwa 20 Ohm in Reihe an, der nach ein paar Dutzend Millisekunden übebrückt wird. Beitrag "Re: NTC als Einschaltstrombegrenzung möglich="
Manfred schrieb: > Es wird also eine fertige Lösung gesucht, die weder Arbeit bereitet noch > etwas kostet? > > Lasse das Ding mit einem Widerstand von etwa 20 Ohm in Reihe an, der > nach ein paar Dutzend Millisekunden übebrückt wird. Genau, am liebsten die kostenlose eierlegende Wollmilchsau ;-) Nachdem ich mir jetzt alle Varianten angeschaut habe, favorisiere ich schon eigentlich die "ordentliche" mit zeitverzögert überbrücktem NTC und nicht völlig überdimensionierten Relais. Dabei bin ich aber auf ein paar Unklarheiten gestoßen: Nach dieser Rechnung--> https://www.ametherm.com/blog/inrush-current/toroidal-transformer-inrush-current-issues-got-you-down komme ich auf einen benötigten Widerstand von etwa 80 Ohm. Allerdings basiert die Berechnung auf den 2A, mit dem der Trafo abgesichert ist und das System wird diesen Maximalstrom ja nur im absoluten Maximallastbetrieb ziehen. Meine Befürchtung ist daher, dass die Leistungsaufnahme im "Prä-Standby" nicht ausreicht, um den NTC zu erwärmen und damit das System nicht genügend Spannung bekommt um in den richtigen Standby-Modus zu kommen (und dann per Fernbedienung einschaltbar ist). Sollte ich die Berechnung also nochmal mit einem geschätzten Ruhestrom nach Magnetisierung des Trafos durchführen oder wie gehe ich da am besten dran? Oder reicht der kurze Inrush-Strom aus, um den NTC ausreichend zu erwärmen? (Das kann man sicherlich aus den Datenblättern herauslesen, aber das ist mir leider deutlich zu hoch :-D ) Die andere Variante mit dem Leistungswiderstand klingt zwar sehr simpel, aber wenn aus irgendeinem Grund das Relais mal nicht schließt, entsteht doch möglicherweise viel Hitze oder? (s. https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/onilim.htm) Entschuldigt bitte die Fragerei, das Thema Einschaltstrombegrenzung ist zwar alles andere als neu, aber so ganz durchgestiegen bin ich noch nicht...
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Christoph schrieb: > Nachdem ich mir jetzt alle Varianten angeschaut habe, > favorisiere ich schon eigentlich die "ordentliche" mit zeitverzögert > überbrücktem NTC und nicht völlig überdimensionierten Relais. In beiden Fällen muß das Relais den Betriebsstrom tragen, nicht mehr. Den Einschaltstoß nimmt der Widerstand. > Nach dieser Rechnung--> > https://www.ametherm.com/blog/inrush-current/toroidal-transformer-inrush-current-issues-got-you-down > komme ich auf einen benötigten Widerstand von etwa 80 Ohm. Allerdings > basiert die Berechnung auf den 2A, mit dem der Trafo abgesichert ist und > das System wird diesen Maximalstrom ja nur im absoluten > Maximallastbetrieb ziehen. > Meine Befürchtung ist daher, dass die Leistungsaufnahme im "Prä-Standby" > nicht ausreicht, um den NTC zu erwärmen und damit das System nicht > genügend Spannung bekommt um in den richtigen Standby-Modus zu kommen Du hättest gerne ein Problem! Mit 20 Ohm in Reihe fließen an 230V maximal 12 Ampere. Gefällt nicht, dann eben 47 Ohm = 5 Ampere. Das Einschaltrelais sieht diese als ohmsche Last, das kann jedes handelsübliche Kleinrelais. Das Schaltnetzteil der Krachbox wird sicherlich keine 2A ziehen, sondern im Bereich weniger hundert mA starten und vermutlich bis 190V herunter noch laufen. Ich verstehe nicht, weshalb alle Leute so geil auf NTC sind, habe einige Begrenzungen mit Festwiderstand erfolgreich laufen.
Vielen Dank für die Einschätzung! Dann werde ich es wohl mit einem Widerstand probieren, den ich nach ~50ms durch ein Relais überbrücke. Letzte Frage noch: Meinst du, für so eine kurze Lastphase reicht ein kleiner 3-5W-Leistungswiderstand aus oder brauchts da einen Hochlast-Widerstand? (z.B https://www.conrad.de/de/p/nikkohm-rnp-20sc47r0fz03-1-hochlast-widerstand-47-radial-bedrahtet-to-220-35-w-1-1-st-1655419.html) Finde für die kleinen Widerstände keine für mich verständlichen Angaben zur Impulsfestigkeit bzw. Überlastungsfähigkeit...
Nimm besser nen NTC, z.B.: https://www.buerklin.com/de/p/epcos/heissleiter/b57237s0330m000/80E6588/ Zu dem 5A Relais hätte ich kein Vertrauen, nimm besser das 16A Relais: Beitrag "Re: Einschaltstrombegrenzung oder robusteres Relais?" Eine hohe Erregerleistung bedeutet, mehr Federkraft zum Trennen und 16A, größere Kontaktfläche.
Christoph schrieb: > Meinst du, für so eine kurze Lastphase reicht ein > kleiner 3-5W-Leistungswiderstand aus oder brauchts da einen > Hochlast-Widerstand? Laut Datenblatt verträgt der bei 10 Millisekunden (eine Halbwelle) nur die 35W Dauer- als Pulslast. Das ist ein spezieller Hochlast- R-Typ der auch niederinduktiv ist (RF-tauglich) - hier Unsinn. Ein 47 Ohm 10 Watt Drahtwiderstand sollte das ewig packen. Sofern er immer rechtzeitig überbrückt wird! ;-) Christoph schrieb: > wenn aus irgendeinem Grund das Relais mal nicht schließt, entsteht > doch möglicherweise viel Hitze Willst Du den R aber auch schützen, falls mal so etwas passiert, müßte er schon den (und man wählt den MAXIMALWERT zur Sicherheit) Dauerbetriebsstrom aushalten (also I²R als Belastbarkeit haben). Oder Du machst es andersherum (also "invertierst" das Ganze): Automatisiert -wie immer- ginge das z.B., indem Du via Kleinst- Trafo oder Kondensatornetzteil eine Schaltung versorgst, welche Relais 1 (das für den R) sofort, Relais 2 (= Überbrückungsrelais) über eine RC Kombi und Schmitt-Trigger oder Komparator verzögert einschaltet. Hätte den Vorteil, daß es nur genau ein Szenario gäbe, in welchem alles falsch liefe: Defekt des Transistors der Relais 2 schaltet. Ziemlich unwahrscheinlicher Fehler, und evtl. den Aufwand wert.
Rüdiger B. schrieb: > Nullspannungsschalter z.B. Eltako oder SSR. Wann wird endlich allgemein bekannt, dass bei Trafos der Nulldurchgang der Spannung der übelste Augenblick zum Einschalten von Trafos ist, besonders bei dicken Ringkernen?
Peter R. schrieb: > Rüdiger B. schrieb: >> Nullspannungsschalter z.B. Eltako oder SSR. > > Wann wird endlich allgemein bekannt, dass bei Trafos der Nulldurchgang > der Spannung der übelste Augenblick zum Einschalten von Trafos ist, > besonders bei dicken Ringkernen? Kommt auch auf die Last an!
Christoph schrieb: > Dann werde ich es wohl mit einem Widerstand probieren, den ich nach > ~50ms durch ein Relais überbrücke. Da kommt es nicht so genau drauf an, ich mache eher dreistellig. Eher aus dem Bauch heraus Richtung 500ms, der Eingangselko im Schaltnetzteil will halbwegs voll werden. Würde man seine Kapazität kennen, könnte man die Zeitkonstante rechnen. > Letzte Frage noch: Meinst du, für so eine kurze Lastphase reicht ein > kleiner 3-5W-Leistungswiderstand aus oder brauchts da einen > Hochlast-Widerstand? Mit einem Drahtwiderstand um 5 Watt würde ich kein Problem erwarten, etwa sowas: https://www.pollin.de/p/hochlast-drahtwiderstand-5-w-47-o-5-221329 Bild im Anhang sitzt anstatt der Drossel vor einer LED-Röhre, deren Einschaltstrom mir den Lichtschalter ermordet hat. (ähnlich Beitrag "Einschaltstrombegrenzung") > Finde für die kleinen Widerstände keine für mich verständlichen Angaben > zur Impulsfestigkeit bzw. Überlastungsfähigkeit... Die Daten sind schwer bis garnicht zu finden. Peter R. schrieb: >> Nullspannungsschalter z.B. Eltako oder SSR. > Wann wird endlich allgemein bekannt, dass bei Trafos der Nulldurchgang > der Spannung der übelste Augenblick zum Einschalten von Trafos ist, > besonders bei dicken Ringkernen? Wann wird endlich allgemein bekannt, dass eine Induktivität den Strom behindert und deswegen keine Einschaltbegrenzung benötigt? Ach, stimmt irgendwie nicht, da große Trafos trotzdem die Sicherung werfen? So ist das auch mit dem Nullspannungsschalter, wo noch keine Spannung ist, kann der Phasenversatz keinen Strom erzeugen. Klartext: Deine Aussage ist falsch, Trafo und Nullspannungsschalter haben beim Einschalten kein Problem. Mit der Schaltung Beitrag "Re: MOIC ---> Triac, 115V, 400 Hz, 4A" habe ich lange Zeit einen Mikrowellenofen geschaltet, dessen mechanische Uhr kaputt ist. Im Versuchsaufbau hatte ich einen 800VA-Regeltrenntrafo Grundig RT5 dran, auch klaglos. Kritisch ist das Abschalten des Trafos, in dem noch Energie steckt, wenn der/das (?) Triac bei Null-Strom abschaltet. Das muß man mit einem RC-Glied (Snubber) fangen.
Manfred schrieb: > Trafo und Nullspannungsschalter > haben beim Einschalten kein Problem. Peter meint die Remanenz. Und die Chance/Gefahr ist nun mal 50:50, gerade mit einschalten beim Spannungsnulldurchgang den max. mögl. Einschaltstromstoß zu provozieren. (Wenn die erste Halbwelle in voller "Länge" einen vom letzten Abschaltvorgang noch in der gleichen Richtung vormagnetisierten Trafokern beglückt.)
Christoph schrieb: > Stromfestere Relais mit AgSnO2-Kontakten verbauen Ja, dann aber keine solche kleinen Witznummer wie das > (z.B. Panasonic ST25F) Das mickrige Ding ist ungeeignet. Dort sind ein paar brauchbare Links drin: https://www.antrax.de/klebende-relaiskontakte-durch-einschaltstromspitzen/ Ja, und du bist natürlich nicht der Erste, der dieses Problem hat. Such einfach mal im Forum nach "AgSnO2" und du findest z.B. sowas: Beitrag "Re: Netzteil lässt Relais sofort verkleben" Beitrag "Re: Relais hält sich fest" Das Relais von Hinz mit dem voreilenden Wolframkontakt ist natürlich auch toll. Nur nicht ganz billig... ;-)
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Peter R. schrieb: > Rüdiger B. schrieb: >> Nullspannungsschalter z.B. Eltako oder SSR. > > Wann wird endlich allgemein bekannt, dass bei Trafos der Nulldurchgang > der Spannung der übelste Augenblick zum Einschalten von Trafos ist, > besonders bei dicken Ringkernen? Für den Trafo vielleicht. Wobei der das schon aushält. Aber für den TE der verklebende Relaiskontakte verhindern will, ist das ein sehr guter Lösungsansatz. Relais mit Wolframvorläuferkontakt, sowas z.B. um einen anderen Lieferanten zu verlinken - https://at.rs-online.com/web/p/elektrische-relais/1647554 - halten allerdings auch so ziemlich jede Last aus. Nur 5V Versionen sind da eher selten. Übrigens ist es entgegen landläufiger Meinung ziemlich egal, ob als Kontaktmaterial AgSnO2 oder Au-plated AgNi verwendet wird. Die verkleben auch nicht wegen eines Trafos, sondern wegen irgendwelcher Cs in Billigstschaltnetzteileingängen welche im richtigen Zeitpunkt eingeschaltet (nicht im Nulldurchgang), >35A ziehen.
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Wenn ich ein Schaltnetzteil konstruieren würde, würde ich mindestens einen Widerstand vor den Eingang packen. Bei größeren Leistungen einen NTC und bei noch größeren ein Relais dass den Widerstand nach ein paar hundert ms überbrückt. Wie ist das eigentlich bei Netzteilen mit PFC, kann die PFC nebenbei für sanftes Anlaufen sorgen?
Steve schrieb: > Wenn ich ein Schaltnetzteil konstruieren würde, würde ich mindestens > einen Widerstand vor den Eingang packen. Bei größeren Leistungen einen > NTC und bei noch größeren ein Relais dass den Widerstand nach ein paar > hundert ms überbrückt. Ich würde das den Anwender machen lassen, denn warum sollte ich mein Gerät für alle verteuern, nur um die Probleme einzelner zu lösen? Könnte ja sein, dass da nie einer was mit einem schwächlichen Kontakt einschaltet, sondern das Ding dauernd läuft. Der Inrush-Current steht bei brauchbaren SNT deshalb auch immer dabei. > Wie ist das eigentlich bei Netzteilen mit PFC, kann die PFC nebenbei für > sanftes Anlaufen sorgen? Kommt drauf an, ob die angeschlossene Last ein "sanftes Anlaufen" überhaupt verträgt.
So, die u.g. Schaltung funktioniert nun seit mehreren Wochen einwandfrei. Sicherlich sind die Komponenten nicht wahnsinnig optimal aufeinander abgestimmt, aber es funktioniert zuverlässig :-) Anmerkungen: - Je nach verwendeten Relais kann man schwächere Freilaufdioden nutzen - Laut Spezifikation kann der NE555P bis zu 200mA am OUTPUT liefern, mit den von mir verwendeten Relais mit deutlicher geringerer Stromaufnahme habe ich aber schon einen ordentlichen Voltage Drop bis auf 3-3,5V gemessen und daher lieber noch den BC547 dazwischen geschaltet - Die Einschaltverzögerung wird gesteuert durch das Verhältnis von C1 und R2, mit R2=100kOhm und C1=4,7µF beträgt die Verzögerung ca. 500ms. Vielen Dank nochmal für eure vielen Tipps und Anregungen, ich habe wieder sehr viel gelernt!
Steve van de Grens schrieb: > Wenn ich ein Schaltnetzteil konstruieren würde, würde ich mindestens > einen Widerstand vor den Eingang packen. Sicher nicht. > Bei größeren Leistungen einen > NTC Das schon eher, denn der wird bei Erwärmung niederohmig, weshalb man beim Wiedereinschalten eine längere Wartepause einlegen muss. > und bei noch größeren ein Relais dass den Widerstand nach ein paar > hundert ms überbrückt. Gibt es teilweise. > Wie ist das eigentlich bei Netzteilen mit PFC, kann die PFC nebenbei für > sanftes Anlaufen sorgen? Nö, denn die ist in den allermeisten Fällen ein einfacher Step Up Wandler ohne Trafo, da hat man einen direkten Pfad vom Netz über den Gleichrichter über die PFC-Diode auf den Ausgangseleko. Da muss man den Einschaltstrom begrenzen. Nicht wegen verklebender Relais, sondern weil es einem anderenfalls die Diode und den Elko zerlegt. Besonders zarte Gemüter spendieren ihrer PFC sogar eine fette Diode für den Ladestrom, die den Pulsstrom besser verkraftet als die schnellen, hochgezüchteten PFC Dioden. Die darf auch lahm sein, denn im Betrieb macht die nix außer dauerhaft sperren.
Moin zusammen, ich klinke mich mal ein - denn ich habe auch Bedarf an einer Einschaltstrombegrenzung und auch schon einige Erfahrungen mit Unzulänglichkeiten bei 230V Verbrauchern gemacht. Ich habe einen 600VA Regeltrafo, dem ein 800VA Trenntrafo vorgeschaltet ist. Da ist mir beim ersten Einschalten gleich mal der LS und der RCD um die Ohren geflogen. Weiterhin habe ich die Erfahrung gemacht, dass prellende Netzschalter, prellende Eltakos und ähnliches bewirken, dass verwendete Billig-EVGs zuschossen werden können. Weiterhin bin ich ein Freund von trickreichen und zugleich robusten Schaltungen. Aber bei solchen Schaltungen scheint es nichts zu geben. Nun ist meine Idee die, den Trafo ausschließlich mit 2 Tastern (oder 1 Taster toggelnd) ein und auszuschalten (und hier mit den notwendigen Verzögerungen damit prelleffekte vermieden werden). Aber es muss natürlich verhindert werden, dass die Elektronik die Schaltung unkontrolliert schalten lässt (besonders bei Netzwischern sehe ich dieses Risiko). Das bedeutet dass eine Phasen/Netzüberwachung o.ä. vorhanden sind muss. Bei Schaltschrankkomponenten gibt es wohl derlei Schaltungen. Hat jemand hierzu ne Idee? Gruß Ralf p.s. natürlich ist mir klar, dass nicht alles bedingungslos berücksichtigt werden kann. Aber vielleicht habe ich ja Glück. ;-)
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Ralf S. schrieb: > Weiterhin bin ich ein Freund von trickreichen und zugleich robusten > Schaltungen. Aber bei solchen Schaltungen scheint es nichts zu geben. Diese gibt es, sogar mehrfach praktisch erprobt: Beitrag "Re: NTC als Einschaltstrombegrenzung möglich=" In meinem 800VA-Stell-Trenntrafo habe ich das mit einem 24V-Trafo anstatt Kondensatornetzteil gemacht. Je nach verfügbarem Relaistyp und Last muß man halt die Dimensionierung der Bauteile anpassen. > (besonders bei Netzwischern sehe ich dieses Risiko) Bei kurzen Unterbrechungen muß aus meiner Sicht die Begrenzung direkt wieder aktiv werden, meine tut das auch.
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