Forum: Haus & Smart Home Mit Dachsolar E-Auto direkt laden


von Christian B. (luckyfu)


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Rainer Z. schrieb:
> Das schließt aber doch nicht aus, dass viele Menschen noch in der
> Steinzeit leben. Z.B. weil sie sich jeden Fortschritts verwehren.

Um Ehrlich zu sein gibt es die einzigen Steinzeitmenschen, die heute 
noch so leben auf Sentinel Island im Indischen Ozean. und das wird auch 
so bleiben.

Aber um ehrlich zu sein: es ist schon ein merkbarer, evolutionärer 
Schritt vom Verbrenner zum E Fahrzeug (wenn auch nur ein kleiner, da die 
modernen Verbrenner schon viel richtig machen, manches werden Sie aber 
Prinzip bedingt nie können). Allerdings braucht es etwas um das wirklich 
schätzen zu lernen. Gerade das Beschleunigen aus dem Stand auf 50, oder 
100 zaubert mir immer wieder ein breites Lächeln ins Gesicht. Mühelos 
sofort und ohne irgendwelche Unterbrechungen in einem Rutsch.
Interessant finde ich, dass manche Verbrenner ziemlich stinken. So lange 
man selbst damit gefahren ist, hat man das gar nicht bemerkt, aber man 
wird tatsächlich empfindlicher, oder geht das nur uns so (Meine Frau hat 
das auch schon berichtet...)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Und hier mal ein aktueller Link zu den Vergleichen:
https://www.fr.de/wirtschaft/industrie-klimafreundlich-e-autos-elektro-mobilitaet-hybrid-batterie-verbrenner-auto-zr-92726674.html

Studie zu E-Autos: Alternative zum Verbrenner gar nicht so 
klimafreundlich?

Wie so viele gesellschaftliche Lebensbereiche. Ein maßgebliches Argument 
für die Elektromobilität ist die mutmaßliche Klimafreundlichkeit. Dieses 
Argument wird mittlerweile jedoch gehörig infrage gestellt, unter 
anderem wegen eines Mineralienproblems der Elektrofahrzeuge. Und: Die 
Autofahrer müssen viele Kilometer zurücklegen, bis die Nachhaltigkeit im 
Vergleich zu Verbrennermotoren auch wirklich wirkt. Denn: So 
klimaschonend, wie lange angenommen, sind die E-Autos gar nicht ...

https://www.elektronikpraxis.de/warum-das-elektroauto-die-umwelt-nicht-retten-kann-a-1010471/
https://m.focus.de/auto/autoentwicklung/technik-das-sind-die-antriebe-der-zukunft-fuer-jeden-etwas_id_13255007.html

https://www.welt.de/wirtschaft/plus205324647/Henryk-M-Broder-E-Auto-ist-nur-ein-Zwischenschritt-zu-keinem-Auto.html

Das deckt sich auch mit einen Vortrag von Professor Knie, der unter 
anderem die Grüne Partei berät. Aus diesem Grunde sollen Parkplätze 
abgebaut werden, sowie keine Garagen oder Tiefgaragen mit neuen 
Wohnnungen gebaut werden. Sowie noch weitere Maßnahmen.

D.h., wenn sich die Autowirtschaft mit der EMobilität kaputt macht, kann 
man durchaus später annehmen, dass das auch nicht ungewollt gewesen war.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Ralf X. schrieb:
> einfach nicht
> mehr ernstzunehmen.

Vllt. war auch der einzelne Zuschauer zu sehr geblendet von seiner 
eigenen Mediengläubigkeit!
Es wird halt zu leicht übersehen, dass die ÖRR-Anstalten schon lange in 
Hand der ökologisch links Denkenden sind.
Andere Ansichten haben da schon sehr lange keine Chance mehr.

von Hmmm (hmmm)


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Dieter D. schrieb:
> Und hier mal ein aktueller Link zu den Vergleichen

"Das Kernergebnis: E-Autos (...) sind ab einer Laufleistung von 90.000 
Kilometern klimafreundlicher als solche mit konventionellen Antrieben"

Wieviele Autos hast Du bisher mit weniger als 90.000km Laufleistung 
verschrottet?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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@cha: Hetz nur weiter.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Rainer Z. schrieb:
> Das schließt aber doch nicht aus, dass viele Menschen noch in der
> Steinzeit leben. Z.B. weil sie sich jeden Fortschritts verwehren.

Am Ende war das vielleicht die bessere Idee.

Das letzte Wort zu unserer Geschichte kennen wir noch nicht.


> Passt E-Auto in Steinzeit mit Mammuts und Säbelzahntigern?

Katzen und Autos hat noch nie gut funktioniert, weder innen noch außen 😄

Mammuts stampfen halt einfach (d)rüber...

von (prx) A. K. (prx)


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Abdul K. schrieb:
> Das letzte Wort zu unserer Geschichte kennen wir noch nicht.

Werden wir auch nie kennen.

von Heinrich K. (minrich)


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Die armen E-Würstchen müssen jetzt im Winter frieren. Frieren für die 
E-Reichweite. Du meine Güte, das ist ja wie im VW-Käfer vor 50 Jahren. 
Mit Käfergruß, Guckloch durch die Frontscheibe und hüstelnden 
Passagieren. Echt arm!

von (prx) A. K. (prx)


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Heinrich K. schrieb:
> Die armen E-Würstchen müssen jetzt im Winter frieren.

Die hier? "Was bedeutet die Kennzeichnung „E“ bei Wiener Würstchen?"
https://www.lebensmittelklarheit.de/fragen-antworten/was-bedeutet-die-kennzeichnung-e-bei-wiener-wuerstchen

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Noch ein Hetzer.

von Ralf X. (ralf0815)


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Cha-woma M. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> einfach nicht
>> mehr ernstzunehmen.
>
> Vllt. war auch der einzelne Zuschauer zu sehr geblendet von seiner
> eigenen Mediengläubigkeit!

Das ist doch heute bedeutend schlimmer, als es jemals vorher war.
Für die "gläubigen" Menschen gibt es doch heute die Dauerberieselung per 
Internet, immer stärker ausgerichtet und gefiltert an einer einmal 
eingeschlagenen Richtung.

Die ÖR machen den Fehler, einfach immer primitiver zu werden und den 
Quoten nachzujagen.

> Es wird halt zu leicht übersehen, dass die ÖRR-Anstalten schon lange in
> Hand der ökologisch links Denkenden sind.
> Andere Ansichten haben da schon sehr lange keine Chance mehr.

Das halte ich für eine absolute Fehleinschätzung Deinerseits.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das OR wurde einst als Reichspropagandakanal gegründet. Die 
Enduserhardware darauf getrimmt. Später kam Adenauer und wollte einen 
zweiten Kanal (rechts privat) etablieren, was dann ziemlich verwirrend 
ausging. Dann kam das schwarze Breitbandkabel und danach das 
Privatfernsehen.

Man könnte das Internet schlicht als Fortsetzung dessen sehen. Auf jeden 
Fall verkommt es gerade genau in diese Richtung.


Das meiste ist schlicht von den Amis abgekupfert. Die sind uns je nach 
Thema zwischen 2-50J voraus.

von (prx) A. K. (prx)


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Ralf X. schrieb:
> Das halte ich für eine absolute Fehleinschätzung Deinerseits.

Oder er platziert sich damit selbst passend zu seiner Aussage.

Beitrag #7565375 wurde vom Autor gelöscht.
von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Abdul K. schrieb:
> Das OR wurde einst als Reichspropagandakanal gegründet. Die
> Enduserhardware darauf getrimmt. Später kam Adenauer und wollte einen
> zweiten Kanal (rechts privat) etablieren, was dann ziemlich verwirrend
> ausging. Dann kam das schwarze Breitbandkabel und danach das
> Privatfernsehen.

Und in Polen geht es gerade andersrum, dort wird der Rundfunk umgestylt 
vergleichbar mit unserem ÖRR.
Ein ewiger Kreislauf, aber wer weiß, möglicherweise kommt doch noch die 
AFD an die Macht und ARD/ZDF werden nicht müde vom menschgemachten 
Klimaschwindel zu berichten.

Passt übrigens sogar ins Forum, ist so eine Art Regelungstechnik mit 
kräftigen überschwingern.

von Gustav K. (hauwech)


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(prx) A. K. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Das letzte Wort zu unserer Geschichte kennen wir noch nicht.
>
> Werden wir auch nie kennen.

Wenn du in einem abstürzenden Flugzeug sitzt, kennst du bereits das 
letzte Wort deiner Geschichte. Zur Verkündung des letzten Wortes dauert 
es dann nur noch eine Minute ...

Glaubt jemand ernsthaft, dass wir die nächsten 2,6 Mio. Jahre (Steinzeit 
bis heute) so weiter machen können, wie bisher? Also jedes Jahr 3 
Planeten verbrauchen, um kurzlebigen Neumüll zu produzieren? Der Planet 
wird sehr bald sein letztes Wort sprechen!

von Thomas U. (charley10)


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Gustav K. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Abdul K. schrieb:
>>> Das letzte Wort zu unserer Geschichte kennen wir noch nicht.
>>
>> Werden wir auch nie kennen.
>
> Wenn du in einem abstürzenden Flugzeug sitzt, kennst du bereits das
> letzte Wort deiner Geschichte. Zur Verkündung des letzten Wortes dauert
> es dann nur noch eine Minute ...
>
> Glaubt jemand ernsthaft, dass wir die nächsten 2,6 Mio. Jahre (Steinzeit
> bis heute) so weiter machen können, wie bisher? Also jedes Jahr 3
> Planeten verbrauchen, um kurzlebigen Neumüll zu produzieren? Der Planet
> wird sehr bald sein letztes Wort sprechen!

Da gibt es zwei(?) Möglichkeiten, das Ziel zu erreichen:
1. Mit erheblich reduzierter 'Besatzung' zurück in deine Steinzeit.
2. Die Möglichkeiten der (noch) vorhandenen Industrie zu nutzen, um sich 
mit zukünftig weniger Schäden an die Änderungen anzupassen.

Was sicher NICHT von Erfolg gekrönt ist, ist die Variante, zuerst die 
Industrie zu meucheln, damit letzlich nur noch Variante 1 bleibt...

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Weltuntergangspropheten? Zeugen Jehovas!

von Lothar J. (black-bird)


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Gustav K. schrieb:
> Der Planet
> wird sehr bald sein letztes Wort sprechen!

Eine Aussage mit hohem Erheiterungswert :)))

Für manchen sind 0°C schon eine "Warnung vor extremen Temperaturen" 
wert. Drei Tage Regen ebenfalls, 30°C auch.
OMG!

Blackbird

von Thomas U. (charley10)


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Lothar J. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Der Planet
>> wird sehr bald sein letztes Wort sprechen!
>
> Eine Aussage mit hohem Erheiterungswert :)))
>
> Für manchen sind 0°C schon eine "Warnung vor extremen Temperaturen"
> wert. Drei Tage Regen ebenfalls, 30°C auch.
> OMG!
>
Das kommt sicher daher, dass Vielen die Referenz zu wirklichem 
(Wetter)Chaos komplett fehlt!
Sicher haben Einige den Winter 78/79 noch persönlich in Erinnerung?
Naja - mit der damals überwiegenden Heizung mit Briketts/Koks war das 
dann bei Kerzenschein doch auszuhalten.


> Blackbird

von Cyblord -. (cyblord)


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Heinrich K. schrieb:
> Weltuntergangspropheten? Zeugen Jehovas!

Solche Leute gab es zu jeder Zeit. Wer kennt nicht die Pappschilder mit 
"Das Ende ist nah"?

Die Hälfte der Leute glaubt wirklich daran weil die ein bisschen dumm 
sind. Die andere Hälfte schlägt Profit aus solchen Aussagen.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


Angehängte Dateien:

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Dieter D. schrieb:
> Und hier mal ein aktueller Link zu den Vergleichen:
> 
https://www.fr.de/wirtschaft/industrie-klimafreundlich-e-autos-elektro-mobilitaet-hybrid-batterie-verbrenner-auto-zr-92726674.html
>
> Studie zu E-Autos: Alternative zum Verbrenner gar nicht so
> klimafreundlich?
>
> Die Autofahrer müssen viele Kilometer zurücklegen, bis die
> Nachhaltigkeit im Vergleich zu Verbrennermotoren auch wirklich
> wirkt.

Interessant! Je kleiner die Batterie, um so früher der Klimavorteil des 
E-Autos nach gefahrenen km gegenüber einem Diesel (Fraunhofer-Institut 
(ISI)):

40 kWh Batterie - nach 72.000 km
58 kWh Batterie - nach 100.000 km
95 kWh Batterie- nach 166.000 km

Aber wie üblich geht der Trend mal wieder in die falsche Richtung. Viel 
(kwh) bringt viel und Protz zaubert einem das fette Grinsen ins Gesicht.

Nicht genannt wird in dem Artikel, ob den Zahlen die Verwendung von 
grünen Strom zu Grunde liegen. Denn aus deutschen Steckdosen kommt der 
zweit-dreckigste Strom Europas, direkt hinter Polen.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Gustav K. schrieb:
> Nicht genannt wird in dem Artikel, ob den Zahlen die Verwendung von
> grünen Strom zu Grunde liegen.

Für das EAuto natürlich viel grüner Strom und getroffene Annahmen für 
das Recycling in 10J, wenn die Autos und Akkus zum Schrott kommen.

Aus diesen Werten ist trotzdem zu entnehmen, dass es einen zweistelligen 
Prozentsatz an Fahrprofilen und Nutzer gibt, für den sich das EAuto 
lohnt und einen Klimavorteil bringt. Wenn die anderen Nutzer, für die 
das nicht zutrifft zum Wechseln gezwungen werden, wird der Vorteil 
wieder zunichte gemacht werden.

Übrigens ist das ein schönes Beispiel, dass Diversität in der Regel zu 
besseren Gesamtlösungen führt.

von Ralf X. (ralf0815)


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Gustav K. schrieb:
> Nicht genannt wird in dem Artikel, ob den Zahlen die Verwendung von
> grünen Strom zu Grunde liegen. Denn aus deutschen Steckdosen kommt der
> zweit-dreckigste Strom Europas, direkt hinter Polen.

Quelle?
Nach Statista lag Deutschland bereits 2021 hinter Estland, Polen, 
Zypern, Griechenland, Bulgarien, Tschechien und  Niederlande, wobei nur 
die EU erfasst wurde und nicht ganz Europa.
Und in den letzten zwei Jahren ist der CO2-Ausstoss/kWh weiter stark 
gesunken.

Da Statista das zu einer Premium-Statistik erklärt hat, nutzt keine 
Direktverlinkung, über google lässt sie sich idR aber öffnen:
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&sca_esv=593314887&q=CO2+pro+kWh+Strom+Europa+Vergleich

von Cyblord -. (cyblord)


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Dieter D. schrieb:
> Übrigens ist das ein schönes Beispiel, dass Diversität in der Regel zu
> besseren Gesamtlösungen führt.

Wie passt jetzt das Verbrenner-Verbot in deine Diversität?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gustav K. schrieb:
> Nicht genannt wird in dem Artikel, ob den Zahlen die Verwendung von
> grünen Strom zu Grunde liegen. Denn aus deutschen Steckdosen kommt der
> zweit-dreckigste Strom Europas, direkt hinter Polen.

Du hast dir natürlich einen passenden Monat ausgesucht. Ewig düster und 
zeitweise kaum Wind.

Außerdem muß man diese Zahlen auch mit der Verfügbarkeit natürlicher 
Ressourcen im Verhältnis zur Bevölkerungsdichte sehen. Da sind Länder 
wie Norwegen, Schweden und selbst Österreich im Vorteil.

Für November zeigt die Website übrigens niedrigere Zahlen. Bis zum 6.12. 
konnte ich nicht einstellen in der App.

Außerdem ist Strom auch nur ein kleiner Teil des 
Gesamtenergieaufkommens!

von Christian B. (luckyfu)


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Abdul K. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> zweit-dreckigste Strom Europas, direkt hinter Polen.
>
> Du hast dir natürlich einen passenden Monat ausgesucht. Ewig düster und
> zeitweise kaum Wind

Diese Taktik nennt man Rosinenpicken. Man greift sich einen Punkt in 
einer Statistik, welcher den eigenen Argumenten besonders dienlich ist 
und stellt diesen als absolut gültig dar. Das ist natürlich unseriös. 
Aber wenn man den Jahresausstoß nehmen und auf einen Monat 
herunterrechnen würde, passt der erhaltene Wert halt nicht so gut in die 
eigene, möglicherweise falsche, Argumentationskette. Andere Verlangen so 
lange zu warten, bis der Umstieg perfekt ohne Probleme geht. Tja 
Überraschung: Unternehmen investieren nur sehr ungern Gelder in 
Maßnahmen, die nicht zwingend erforderlich sind. Wenn man ihnen also 
nicht mit geänderten Bedingungen Druck macht, passiert da fast gar 
nichts. Wenn Deutschland in dem selben Tempo weiter gemacht hätte mit 
Windkraft und PV Ausbau, wie er vor 25 Jahren startete, währen wir jetzt 
schon fast unabhängig. Leider gab es vor ca. 15 Jahren eine Vollbremsung 
beim Ausbau, der seither zwar stetig steigt, aber die 15 Jahre fehlen 
halt. Und solange Typen wie Kretschmer und Söder regieren, wird das auch 
in diesem beiden Ländern nur schleppend voran gehen. Der eine hat mit 
der 10H Regel etwas gefunden, was WKA zuverlässig verhindert (nebenbei 
proklamiert er pro Atomkraft obwohl er selbst nach Fokushima der 
treibenste Keil im Bestreben um die Abschaltung war) und der andere 
wartet lieber bis 2038 die Kohleverstromung enden muss, eh sich was 
bewegt. Mit Vollgas auf die Wand zu. Perfekte Idiotie.

von Roland E. (roland0815)


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Christian B. schrieb:
> .... Tja
> Überraschung: Unternehmen investieren nur sehr ungern Gelder in
> Maßnahmen, die nicht zwingend erforderlich sind. ...

Falsch. Unternehmen investieren nicht, wenn absehbar kein Nutzeffekt 
gezogen werden kann.

> ... Wenn Deutschland in dem selben Tempo weiter gemacht hätte mit
> Windkraft und PV Ausbau, wie er vor 25 Jahren startete, währen wir jetzt
> schon fast unabhängig....

Auch falsch: Mit Wind und Sonne kann eine Industrienation nicht 
'unabhängig' werden.
Statt von andern Ländern sind wir dann wieder aufs Wetter angewiesen. 
Das ist wohl zuverlässiger?

Setz' mal deine Farbbrille ab und geh' mal ein bisschen Realität 
einfangen. Dein fast schon religiöses nachplappern der grünen Fantasien 
macht Angst...

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Man beachte: Er hat seinen wortreichen Monolog an Heiligabend um 5:37 
Uhr abgesondert. Leider, leider ist nun "Söder" und "Kretschmer" in der 
jeweiligen Regierungsverantwortung, leider-leider nicht "luckyfu". 
Wieviel besser ginge es doch Millionen von Bürgern, wäre nur "luckfu" 
dort Regierungschef. Am besten gleich in beiden Bundesländern. Ohne ihn 
gehts nicht.

Ein Winter-Weihnachtsmärchen!

: Bearbeitet durch User
von Michael O. (michael_o)


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Es gibt halt auch aktuelle Studien mit Zahlen von 2022 die nicht die 
fehler der Schwedendtudie von 2019 wiederholen und von 18.000km für 
Benziner und 19.000km für Diesefahrzeuge ausgen. Bei vieen berechjungen 
kommt der Diesel halt von der Blumenwiese und nicht aus tiefen 
Bohrlöchern, und die Angaben aus em Prospekt des Autoherstellern sibd 
beim Verbrenner 100% glaubhaft, müssen abrr beim E-Autoan den gewohnten 
Bleifuß angepasst werden.
Man sollte bei jeder Studie dranschreiben wer sie bezahlt hat.
Die Förderung von Erdöl wird immer schlimmer, egal ob Kanadas 
Ölschiefersände oder Fracking mit extremstem Chemieeinsatz, ob in Alask 
oder der Tiefsee gebohrt wird. Beim Strom wirds im Gefensatz dazu immer 
besser, dazu kommt das das Geld im eigenen Land bleibt.

MfG
Michael

von Tom K. (nextcc)


Angehängte Dateien:

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Abdul K. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Nicht genannt wird in dem Artikel, ob den Zahlen die Verwendung von
>> grünen Strom zu Grunde liegen. Denn aus deutschen Steckdosen kommt der
>> zweit-dreckigste Strom Europas, direkt hinter Polen.
>
> Du hast dir natürlich einen passenden Monat ausgesucht. Ewig düster und
> zeitweise kaum Wind.


Offenbar waren die ganzen letzten 12 Monate düster hierzulande:

https://app.electricitymaps.com/zone/DE

Zeitraum 12 Monate einstellen und die auch oben beigefügte Grafik 
betrachten.
Deutschland ist offenbar alles andere als das leuchtende Vorbild in 
Europa.

Und hätten wir in den letzten 9 Monaten nicht so viel Energie importiert 
wie lange nicht, sondern einheimische Kohle zur Flautenabdeckung 
genutzt, würde sich das Bild wohl weiter verdunkeln.

Aber keine Sorge, alles wird gut, sobald die energieintensieve Industrie 
deutschlands komplett plei... ämmm, aufgehört haben wird zu arbeiten und 
ab Januar dank Doppelbumsende noch mehr Menschen in kalten Wohnungen 
sitzen und Waschlappen benutzen.

Wir sind auf dem Richtigen Weg, ganz sicher! Vorwärts immer, rückwärts 
nimmer!

Frohes Fest!

von Christian B. (luckyfu)


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Roland E. schrieb:
> Auch falsch: Mit Wind und Sonne kann eine Industrienation nicht
> 'unabhängig' werden.

die Begründung hätte ich gern. Aber Keine Angst, es gibt im Ausbauplan 
auch Gaskraftwerke für den Notfall. Wenn man aber die Wind und PV 
Erträge mit den Verbräuchen Zeitlich übereinanderlegt, deckt sich das 
seltsamerweise recht gut. Ich behaupte also mal, dass man das kann, 
sofern man eine ge3wisse Überkapazität vorhält. Das können Gaskraftwerke 
sein oder eben mehr PV und Windkraftanlagen als nötig. Um die vor der 
Abschaltung zu bewahren könnten diese dann im Zweifel Wasserstoff 
produzieren. Achja, Speicher braucht man natürlich auch und entsprechend 
potente Verteilnetze. Sowohl überregional als auch regional. Das kostet 
alles Geld und man wird es nicht überall unsichtbar verstecken können, 
sprich man muss sich mit den NIMBYs herumärgern.

Heinrich K. schrieb:
> Man beachte: Er hat seinen wortreichen Monolog an Heiligabend um 5:37
> Uhr abgesondert.

Wenn man sonst keine Argumente mehr hat muss man eben etwas anderes 
finden um den Diskussionsteilnehmer zu diskreditieren ja? Da kann auch 
schonmal die Postingzeit herhalten, wenn einem sonst nichts anderes 
einfällt. Weiter so!

Söder und Kretschmer hab ich genau aus dem Grund genannt, weil die 
nämlich in der Verantwortung sitzen und nichts tun. Sie warten ab und 
hoffen, dass sich das Stromproblem dann schon irgendwie löst. Söder 
poltert nun er will die AKW zurück, die er selbst(!) 2011 als 
Hauptakteur zu Grabe getragen hat. Er hatte also 12 Jahre Zeit, eine 
entsprechende Anzahl an Windkraftanlagen installieren zu lassen um das 
sichtbar zu erwartende Versorgungsloch im Winter aufzufangen (PV haben 
Sie in Bayern im Sommer vermutlich genug, da viele der armen, 
notleidenden Bauern große PV Anlagen auf ihren Höfen installiert haben) 
Und Kretschmer? Nun, der hofft sehr darauf dass die Braunkohle 
mindestens bis 2038 läuft und was dann wird, naja. Ohne Alternativen 
gibts vielleicht eine Laufzeitverlängerung. Das wird man dann schon 
sehen. Klar kann man so Politik machen, aber es wäre doch deutlich 
sinnvoller, jetzt schon entsprechende Alternativen aufzubauen. 
Allerdings würde zu viel Windstrom nicht nur die NIMBYs triggern die 
dann die AfD wählen könnten, sondern auch den Kohlestrom unnötig 
verteuern, sodass die Braunkohlekraftwerke vielleicht schon deutlich vor 
2038 abgeschalten werden würden.

Solch eine Energiepolitik erscheint mir absolut sinnlos denn sie führt 
dazu, dass Deutschland abhängig ist (und bleibt) von externen 
Lieferanten und das müsste nicht sein. Dabei dürfte dir ja auffallen, 
dass ich jetzt doch wenigstens bis 8:47 mit dem Posten gewartet habe.

Beitrag #7566583 wurde vom Autor gelöscht.
von Roland E. (roland0815)


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Christian B. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Auch falsch: Mit Wind und Sonne kann eine Industrienation nicht
>> 'unabhängig' werden.
>
> die Begründung hätte ich gern. Aber Keine Angst, es gibt im Ausbauplan
> auch Gaskraftwerke für den Notfall. Wenn man aber die Wind und PV
> Erträge mit den Verbräuchen Zeitlich übereinanderlegt, deckt sich das
> seltsamerweise recht gut. Ich behaupte also mal, dass man das kann,
> sofern man eine ge3wisse Überkapazität vorhält. Das können Gaskraftwerke
> sein oder eben mehr PV und Windkraftanlagen als nötig. Um die vor der
> Abschaltung zu bewahren könnten diese dann im Zweifel Wasserstoff
> produzieren. Achja, Speicher braucht man natürlich auch und entsprechend
> potente Verteilnetze. Sowohl überregional als auch regional. Das kostet
> alles Geld und man wird es nicht überall unsichtbar verstecken können,
> sprich man muss sich mit den NIMBYs herumärgern.
>

Die Begründung hast du gerade selber geliefert:
Ohne (zB) Gaskraftwerke geht es nicht.

Richtig H2 könnte man aus Stromüberschuss erzeugen. Ist aber grünes 
Wunschdenken.

Eine Lager- und Verteilungsinfrastruktur gibt es schon: Das Ferngasnetz 
mit samt der Speicher. Erdgas enthält ca 50% H2.
Problem: Die Speicherkapazitäten reichen bei weiten nicht. Wir kommen zB 
aktuell damit nur über den Winter, weil massiv zugekauft wird.

Ein einfacher Dreisatz reicht aus, um zu überschlagen, wie viele weitere 
Speicher benötig würden, viel viel Überkapazität an Solar- und Windkraft 
aufgebaut werden müsste um in Sommer genug H2 zu erzeugen, damit es von 
"O bis O" reicht. Als Betreiber eine Solaranlage kenne ich die 
erzielbaren Ausbeuten übers Jahr. Von Ende Oktober bis Ostern kommt kaum 
nutzbares, Solaranlagen sind in der Zeit fast ein Totalausfall...

Speicherbar sind in Gas-Kavernen aktuell etwa 220TWh. benötigt würden 
für Oktober bis März etwa 420TWh. (Die Zahlen sind beim statistischen 
Bundesamt verfügbar).

Installierte Solarleistung für 2023 dürfte jetzt grob an die 100TWh (pro 
Jahr) gehen. 2022 waren es noch 60TWh (pro Jahr).
Erinnerung: Alleine für den Zeitraum März bis Oktober müssen sicher 
>400TWh H2 aus Überschüssen erzeugt werden, zum einbunkern.

Das bedeutet, dass mindestens die Speicher verdoppelt, und die 
Solarfläche verzehnfacht werden müsste.

Aber Rechnen ist in grünen Kreisen eher unpopulär. Daher wird Wissen 
dort durch Glauben ersetzt und die nicht praktikable Umsetzung den 
Nimbys in die Schuhe geschoben.

PS: Die meisten Zahlen sind von 2022. Ein Jahr in dem der Winter 
praktisch ausgefallen ist. Real dürfte der Energiebedarf etwa 15..25% 
höher liegen...

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Roland E. schrieb:
> Von Ende Oktober bis Ostern kommt kaum nutzbares

Mein Bekannter kriegt dieser Tage im üblichen Tagesablauf das E-Auto 
über die PV geladen, auch ohne Sonnenschein. Auf dem Teil auf der 
Nordseite bringt die Sonne direkt sowieso nichts.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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Christian B. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Du hast dir natürlich einen passenden Monat ausgesucht.
>> Ewig düster und zeitweise kaum Wind
>
> Diese Taktik nennt man Rosinenpicken.

Das Bild stammt aus einer Autozeitung des Monats Dezember 2023, 
Rosinenpicken war also schlecht möglich.

> Überraschung: Unternehmen investieren nur sehr ungern Gelder in
> Maßnahmen, die nicht zwingend erforderlich sind. Wenn man ihnen also
> nicht mit geänderten Bedingungen Druck macht, passiert da fast gar
> nichts.

Nicht ganz richtig. Global tätige Unternehmen haben die Möglichkeit, in 
ein Land mit weniger Druck auszuweichen.

Anders sieht es aus, wenn Verbraucher gezwungen werden, alternativlose 
Produkte (E-Auto) zu kaufen, weil Alternativen verboten wurden. Dann 
führt die heimische Industrie eben die aufgezwungenen Investitionen 
durch und legt die Mehrkosten auf das Produkt um. Die Rechnung zahlt am 
Ende der Verbraucher. Für die gutverdienende grüne Klientel sicher ein 
untergeordnetes Problem.

Roland E. schrieb:
> Setz' mal deine Farbbrille ab und geh' mal ein bisschen Realität
> einfangen. Dein fast schon religiöses nachplappern der grünen Fantasien
> macht Angst...

Der Empfehlung kann ich nur zustimmen und die Ängste teile ich

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Gustav K. schrieb:
> die Ängste teile ich

Mit Hoffnung statt Ängsten lebt es sich angenehmer, finde ich. Aber das 
soll sich jeder aussuchen, wie es behangt.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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(prx) A. K. schrieb:
> Mit Hoffnung statt Ängsten lebt es sich angenehmer ...

Im ersten Moment ja, aber der grüne Wahnsinn und andere Spinnereien 
(Solarmodule im Weltraum usw.) finden immer mehr Anhänger. Wenn man dann 
liest, dass bereits Machbarkeitsstudien zu den Spinnereien erstellt 
werden, dann schwindet die Hoffnung. Dabei auch immer überlegen, wer am 
Ende den ganzen Wahnsinn bezahlen wird.

von (prx) A. K. (prx)


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Gustav K. schrieb:
> Wenn man dann
> liest, dass bereits Machbarkeitsstudien zu den Spinnereien erstellt
> werden, dann schwindet die Hoffnung.

Normalerweise stellt man doch die Untersuchung vor das Urteil. Andersrum 
ist natürlich einfacher.

von Cyblord -. (cyblord)


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(prx) A. K. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Von Ende Oktober bis Ostern kommt kaum nutzbares
>
> Mein Bekannter kriegt dieser Tage im üblichen Tagesablauf das E-Auto
> über die PV geladen, auch ohne Sonnenschein. Auf dem Teil auf der
> Nordseite bringt die Sonne direkt sowieso nichts.

Selber Schuld wenn du alles glaubst.

von Christian B. (luckyfu)


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ich denke, dass es klar ist, dass PV Allein nicht reicht. Aber die 
Windkraft kann problemlos im Winter die ausfälle der PV kompensieren. 
Deshalb muss das im Duett ausgebaut werden.

(prx) A. K. schrieb:
> Mit Hoffnung statt Ängsten lebt es sich angenehmer, finde ich. Aber das
> soll sich jeder aussuchen, wie es behangt.

Genau so ist es und dieses Motto habe ich nun schon seit ich denken 
kann. Ich bin ein unerschütterlicher Optimist, der selbst bei wenigen 
Tropfen im Glas noch sagt: es ist noch nicht leer, da geht noch was. 
Bisher hat mir das sehr genützt auch über kleinere und größere 
Katastrophen hinweg zu kommen, wenn man diese nicht als Katastrophe, 
sondern als Chance sieht, eröffnet das viel schneller neue 
Möglichkeiten. Somit sehe ich die Energiewende durchaus positiv und 
rechne auch fest damit, dass diese die Strompreise langfristig bei 
25-35cent halten wird.

von Christian B. (luckyfu)


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Roland E. schrieb:
> Die Begründung hast du gerade selber geliefert:
> Ohne (zB) Gaskraftwerke geht es nicht.

dann sind wir uns da ja einig.

> Richtig H2 könnte man aus Stromüberschuss erzeugen. Ist aber grünes
> Wunschdenken.

zumindest für die nächsten 10 Jahre stimme ich dir hier auch zu. 
Allerdings sollte man die Zeit nutzen um auch hier vom Erdgas unabhängig 
zu werden. Das würde uns allen mehr nutzen als zu versuchen, CO2 
irgendwie einzulagern, wie es die Ölscheichs gern favorisiert hätten. 
Ist ja auch total praktisch (für die) weiter in großem Maße Öl fördern 
um es zu Verbrennen und das CO2 verschwindet dann auf magische Weise... 
Kann man glauben, aber selbst wenn das technisch machbar ist, wird es 
deutlich teurer werden als direkt auf regenerative Energie zu setzen. 
Aber es wird natürlich nur für die Konsumenten teurer, denn die 
Ölkonzerne verkaufen ja nur das Öl, die Konsumenten sind ja selbst 
schuld, wenn Sie es verbrennen und damit für den CO2 Ausstoß auch selbst 
verantwortlich.

von (prx) A. K. (prx)


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Christian B. schrieb:
> ich denke, dass es klar ist, dass PV Allein nicht reicht. Aber die
> Windkraft kann problemlos im Winter die ausfälle der PV kompensieren.
> Deshalb muss das im Duett ausgebaut werden.

Wobei man, wenn man nicht nur die eigene Blase adressiert, 
Fallback-Lösungen nicht nur einrechnen, sondern auch erwähnen muss. Und 
zwar jedes verdammte Mal. Weil es eben nicht garantiert immer ausgleicht 
und man sonst von den Gegnern unweigerlich als Volldepp betrachtet wird.

Aber die spielen, weil selten genutzt, für die Ökobilanz eine geringe 
Rolle. Bei der Finanzierung ist es schwieriger, weil man dafür Lösungen 
braucht, die nicht über den Abnahmestrom dieser Kraftwerke gehen können.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Cyblord -. schrieb:
> Selber Schuld wenn du alles glaubst.

Fakten haben gegenüber Thesen den Vorteil, dass der Glaube keine grosse 
Rolle spielt. Der Rest ist auch eine Sache meines Vertrauens, und da 
liegt er dir gegenüber kräftig im Vorteil.

Das darfst du für dich natürlich anders sehen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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(prx) A. K. schrieb:
> Fakten haben gegenüber Thesen den Vorteil, dass der Glaube keine grosse
> Rolle spielt

Dann dürfte er ab etwa Größenordnung 50kWp verbaut haben, also entweder 
mit Gewerbe/Vermietung oder sonst deutlicher Einspeisung.

Oder mit Akku und nur geringer Fahrleistung.

von (prx) A. K. (prx)


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22 kWp insgesamt. 350 kWh PV im November für die zweite Anlage mit 17 
kWp.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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(prx) A. K. schrieb:
> 22 kWp insgesamt. 350 kWh PV im November für die zweite Anlage mit 17
> kWp.

Dann fährt er nicht recht viel. 22kW würden bei mir derzeit für ca. 
100km reichen (im Sommer vielleicht 130). Da komme ich keinen Monat mit 
hin. Aber ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass das der Anspruch 
ist (Sein E Auto ausschließlich mit der eigenen PV zu betreiben), meiner 
ist es jedenfalls nicht.

(prx) A. K. schrieb:
> Wobei man, wenn man nicht nur die eigene Blase adressiert,
> Fallback-Lösungen nicht nur einrechnen, sondern auch erwähnen muss. Und
> zwar jedes verdammte Mal. Weil es eben nicht garantiert immer ausgleicht
> und man sonst von den Gegnern unweigerlich als Volldepp betrachtet wird.

Und das ist echt sowas von zum Kotzen! Sobald man irgendein Argument 
bringt, wird sofort der eine Fall gesucht, wo es nicht funktioniert. 
Letztens hab ich mir z.B. erlaubt zu behaupten, dass Deutschland seinen 
Grundbedarf problemlos mit PV und Windkraft decken kann, wobei diese 
Energie kostenlos geliefert wird. Da wurde natürlich sofort drauf 
hingewiesen, dass man dafür ja noch Anlagen braucht um aus Sonne und 
Wind Strom zu generieren (Es ging dabei darum, dass Kernkraft keineswegs 
kostengünstig ist). Das sind Selbstverständlichkeiten, die ein 
Kindergartenkind weiß. Aber ja, man muss es jedes mal erwähnen, selbst 
in einem Technikforum wie diesem hier, wo sich hauptsächlich höher 
gebildete Personen aufhalten wird immer der eine Fall gesucht, wo es 
nicht passt um daraus direkt einen Strick zu drehen. Das führt dann 
leider dazu, dass die Beiträge immer länger werden um alle 
Eventualitäten abzubilden, was wiederum dazu führt, dass manche es nicht 
mehr schaffen, das Ende zu erreichen. Dann gibt es noch die Fälle, wo 
Antworten bewusst falsch verstanden werden, nur weil sie falsch 
verstanden werden könnten (obwohl aus dem Kontext erkennbar ist, dass es 
um etwas anderes geht... Naja.)

(prx) A. K. schrieb:
> Aber die spielen, weil selten genutzt, für die Ökobilanz eine geringe
> Rolle. Bei der Finanzierung ist es schwieriger, weil man dafür Lösungen
> braucht, die nicht über den Abnahmestrom dieser Kraftwerke gehen können.

ich meine mich zu erinnern, dass die EU hier etwas in petto hat, reform 
des Strommarktes. ich hab mich aber noch nicht genug damit beschäftigt 
um mir dazu eine Meinung bilden zu können.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Christian B. schrieb:
> 22kW würden bei mir derzeit für ca. 100km reichen

Mit 22 kW kommst du nicht einmal einen Berg hoch. ;-)

Die 350 kWh vom November hochgerechnet auf die gesamte installierte PV 
sind 400 kWh. Bei 20 kWh/100km sind das 2000 km im Monat. Die mittlere 
Fahrleistung in D liegt bei um die 1000 km im Monat.

OK, Statistiken taugen nicht für den Einzelfall, und mancher sucht sich 
bestimmt stets das schlechte Wetter für die längsten Strecken aus, bloss 
um der Welt zu beweisen, dass E-Autos Unsinn sind.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Christian B. schrieb:
> Aber ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass das der Anspruch
> ist (Sein E Auto ausschließlich mit der eigenen PV zu betreiben),

Ist es auch nicht. Ebensowenig ist absehbare Rentabilität für ihn ein 
entscheidendes Kriterium. Aber es war noch reichlich Platz auf dem Dach. 
Die Preise für PV-Module sind heute so niedrig, dass man ebenso gut auch 
die Nordseite bepflastern kann, wenn einem die Arbeiter sowieso schon 
aufs Dach steigen.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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(prx) A. K. schrieb:
> Christian B. schrieb:
>> 22kW würden bei mir derzeit für ca. 100km reichen
>
> Mit 22 kW kommst du nicht einmal einen Berg hoch. ;-)

Da geht es doch schon wieder los, ja, natürlich 22kWh :)
btw: ich denke, man kommt auch mit 22kW den Berg hoch. niemand sagt, 
dass das mit über 100km/h passieren muss und wie steil der Berg ist. 
Aber selbst mit dem Fahrrad hab ich schon Berge über 20% bezwungen und 
ich bin weit davon entfernt 1kW zu produzieren :)

(prx) A. K. schrieb:
> Aber es war noch reichlich Platz auf dem Dach.
> Die Preise für PV-Module sind heute so niedrig, dass man ebenso gut auch
> die Nordseite bepflastern kann, wenn einem die Arbeiter sowieso schon
> aufs Dach steigen.

jup, deshalb machen wir das ebenso. Nächste Woche geht's los.

: Bearbeitet durch User
von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die 350 kWh vom November hochgerechnet auf die gesamte installierte PV
> sind 400 kWh. Bei 20 kWh/100km sind das 2000 km im Monat. Die mittlere
> Fahrleistung in D liegt bei um die 1000 km im Monat.

Beduetet aber er kann entweder fahren oder laden. Beides geht nicht. Es 
sei denn er hat noch einen Akku der etwas größer als der des Autos ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Frank D. schrieb:
> Beduetet aber er kann entweder fahren oder laden. Beides geht nicht.

Wenn das Fahrzeug wochentäglich vor dem Büro steht, und jedes Wochenende 
in den Alpen, funktioniert das natürlich nicht. Das Privileg des 
passenden Tagesablaufs gehört schon dazu.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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(prx) A. K. schrieb:
> und mancher sucht sich bestimmt stets das schlechte Wetter für die längsten 
Strecken aus ...

Wenn das Wetter schön ist, muss man in der Regel auch nicht weit fahren 
um dorthin zu kommen, wo es besser ist. ;o)

Christian B. schrieb:
> Aber selbst mit dem Fahrrad hab ich schon Berge über 20% bezwungen und
> ich bin weit davon entfernt 1kW zu produzieren :)

Das ist alles nur eine Frage der größten Untersetzung, die zu bekommen 
ist. Dauert dann halt nur etwas länger.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Tom K. schrieb:
> Offenbar waren die ganzen letzten 12 Monate düster hierzulande:
>
> https://app.electricitymaps.com/zone/DE
>
> Zeitraum 12 Monate einstellen und die auch oben beigefügte Grafik
> betrachten.
> Deutschland ist offenbar alles andere als das leuchtende Vorbild in
> Europa.

Wo ist da die Kernkraft geblieben? Die Meiler liefen doch noch im 
Januar/Feb 2023.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Roland E. schrieb:
> Erdgas enthält ca 50% H2.

?? ab 10% setzt die Wasserstoffversprödung ein.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Er meint sicherlich Erdgas selber.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Rüdiger B. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Erdgas enthält ca 50% H2.
>
> ?? ab 10% setzt die Wasserstoffversprödung ein.

Er meinte Stadtgas, das früher in der Tat 50% Wasserstoff enthielt.

Das Netz kann das also in großen Teilen durchaus ab.

Versprödung setzt auch nur bei bestimmten Stahlsorten ein - und auch 
damals wusste man die entsprechenden zu nehmen.

Die Umrüstung hält sich daher in sehr engen Grenzen (wenn man denn H2 
nimmt und nicht Methan erzeugt)

von Cyblord -. (cyblord)


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Christian B. schrieb:
>> 22 kWp insgesamt. 350 kWh PV im November für die zweite Anlage mit 17
>> kWp.
>
> Dann fährt er nicht recht viel.

Moment, die Aussage war:

> Mein Bekannter kriegt dieser Tage im üblichen Tagesablauf das E-Auto
> über die PV geladen

Also das heißt für mich er kann an einem Tag das Auto VOLL laden. Und 
genau DIESE These glaube ich nicht.

Alles andere wäre eine komplette Nullaussage. Denn natürlich bekommt man 
mit PV das Auto immer irgendwie MINIMAL geladen. Und wenn man dann 0 km 
fährt, reicht das. Aber nochmal: Das wäre eine totale Nullaussage. Aber 
ok, von E-Auto Fahrern kennen wir das: E-Auto und PV geht super wenn man 
nicht fährt. Dann auch ganz ohne Sonne. Eh klar.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Cyblord -. schrieb:
>> Mein Bekannter kriegt dieser Tage im üblichen Tagesablauf das E-Auto
>> über die PV geladen
>
> Also das heißt für mich er kann an einem Tag das Auto VOLL laden

Einen Akku zu laden impliziert nicht, ihn voll zu laden. Ich hatte damit 
nur ausgedrückt, dass genug Strom geliefert wird, um es für seinen 
üblichen Tagesablauf ausreichend zu laden.

> genau DIESE These glaube ich nicht.

Es ist dein gutes Recht, mit Aplomb einer Aussage zu widersprechen, die 
so überhaupt nicht getroffen wurde. Tagesgeschäft von Politikern und 
PR-Spezialisten.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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(prx) A. K. schrieb:
> Einen Akku zu laden impliziert nicht, ihn voll zu laden.

Und einen Akku lediglich zu laden impliziert genau gar nichts.

von (prx) A. K. (prx)


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Cyblord -. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Einen Akku zu laden impliziert nicht, ihn voll zu laden.
>
> Und einen Akku lediglich zu laden impliziert genau gar nichts.

Weshalb ich nun das Wort "ausreichend" hinzu fügte.

von Cyblord -. (cyblord)


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(prx) A. K. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> (prx) A. K. schrieb:
>>> Einen Akku zu laden impliziert nicht, ihn voll zu laden.
>>
>> Und einen Akku lediglich zu laden impliziert genau gar nichts.
>
> Weshalb ich nun das Wort "ausreichend" hinzu fügte.

Was ebenfalls genau gar nichts aussagt.

Schau mal: Meine Heizung wird ohne jegliche Energiezufuhr ausreichend 
heiß: -10 Grad im Winter sind für mich ausreichend. Ergo: Heizen ohne 
Energie möglich.
Das ist die Logik der E-Auto-PV-Lügner.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Cyblord -. schrieb:
> Das ist die Logik der E-Auto-PV-Lügner.

;-)

Ein E-Fahrzeug ohne Strom wird zum E-Stehzeug, und das wird niemand als 
ausreichend ansehen. Man kann auch mit halbvollen Akku losfahren, wenn 
man weiss, dass es ausreicht. Das ist sogar der verbreitetste Betrieb 
bei Verbrennern.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Jemand mit solcher Konstellation und signifikanter Steuerung und 
Protokollierung des Stromverbrauchs auch des Haushalts entwickelt 
darüber eine gewisse Vorstellung seiner Situation. Man hat etliche 
Messpunkte im Haus, nicht nur einen simplen Stromzähler. Das ist auch 
Voraussetzung, um sinnvoll einen variablen Stromtarif zu nutzen.

Es bedeutet freilich auch, dass das Leben komplizierter wird. Es kommt 
etwas Erfassung und Planung hinzu, die andernfalls nicht nötig sind. Wer 
mit Gas heizt und mit Diesel fährt, muss neben dem Tankpegel nur seinen 
Kontostand im Auge behandeln, kann bei ausreichenden Pegeln weitere 
Details ignorieren.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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Christian B. schrieb:
> ich denke, dass es klar ist, dass PV Allein nicht reicht. Aber die
> Windkraft kann problemlos im Winter die ausfälle der PV kompensieren.

Das wird nicht wahrer, auch wenn du es ständig wiederholst.

> Ich bin ein unerschütterlicher Optimist, der selbst bei wenigen
> Tropfen im Glas noch sagt: es ist noch nicht leer, da geht noch was.

Das sind die Allerschlimmsten. Das sind die, die ohne Fallschirm aus dem 
Flugzeug springen und kurz vor dem Aufschlag noch guter Dinge sind. Denn 
der Aufschlag lässt sich sicherlich noch in letzter Sekunde abwenden. 
Die dann mit aberwitzigsten Lösungen aufwarten, wie z.B. mal eben die 
Hose auftrennen und daraus einen Fallschirm nähen. Völlig ignorierend, 
dass dazu keine Zeit mehr ist. Von der Funktion der Hose als Fallschirm 
mal ganz abgesehen.

> Bisher hat mir das sehr genützt auch über kleinere und größere
> Katastrophen hinweg zu kommen

Wie, du hast schon richtig große Katastrophen (Plural) erlebt?
Zähle doch mal paar auf.

> wenn man diese nicht als Katastrophe, sondern als Chance sieht,
> eröffnet das viel schneller neue Möglichkeiten.

Wünsche dir viel Freude beim unweigerlichen Aufschlag und deinen daraus 
entstehenden Chancen und neuen Möglichkeiten.

Nebenbei: Wer hat dich denn dressiert?

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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Gustav K. schrieb:
> Christian B. schrieb:
>> ich denke, dass es klar ist, dass PV Allein nicht reicht. Aber die
>> Windkraft kann problemlos im Winter die ausfälle der PV kompensieren.
>
> Das wird nicht wahrer, auch wenn du es ständig wiederholst.

In diesem Jahr sieht es gar nicht so verkehrt aus:

Januar: 17.3 TWh Wind, 855 GWh Solar (zusammen 18.155 TWh)
Februar: 12.1 TWh Wind, 2.35 TWh Solar (zusammen 14.45 TWh)
März: 14.5 TWh Wind, 3.75 TWh Solar (zusammen 18.25 TWh)
April: 10 TWh Wind, 5.4 TWh Solar (zusammen 15.4 TWh)
Mai: 8.29 TWh Wind, 7.84 TWh Solar (zusammen 16.13 TWh)
Juni: 6 TWh Wind, 8.74 TWh Solar (zusammen 14.74 TWh)
Juli: 10.1 TWh Wind, 7.62 TWh Solar (zusammen 17.72 TWh)
August: 6.95 TWh Wind, 6.49 TWh Solar (zusammen 13.44 TWh)
September: 6.62 TWh Wind, 6.60 TWh Solar (zusammen 13.22 TWh)
Oktober: 14.3 TWh Wind, 3.38 TWh Solar (zusammen 17.68 TWh)
November: 16.6 TWh Wind, 1.4 TWh Solar (zusammen 18 TWh)

Quelle: https://app.electricitymaps.com/zone/DE (Production)

von Gustav K. (hauwech)


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Lothar J. schrieb:
> Eine Aussage mit hohem Erheiterungswert :)))

Genau aus diesem Grund wird das auch nichts werden, denn die Mehrzahl 
findet den Klimawandel und die daraus entstehenden Konsequenzen 
erheiternd.

Deshalb orientiere ich mich an der Luftfahrt. Solange man es dort weiter 
mit unversteuertem Kerosin krachen lässt, man weiterhin zweistellige 
Zuwachsraten pro Jahr anstrebt, so lange haben wir auf der Welt kein 
Problem.

Erst wenn die Flieger weltweit am Boden stehen und demontiert werden, 
kommt auch meine heute benutzte Technik weg. Dann ist es zwar sicher zu 
spät, das ist dann eben der Lauf der Dinge.

von Cyblord -. (cyblord)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wer
> mit Gas heizt und mit Diesel fährt, muss neben dem Tankpegel nur seinen
> Kontostand im Auge behandeln, kann bei ausreichenden Pegeln weitere
> Details ignorieren.

Huldigt dem Klimagott oder er wird euch strafen. Und wahrlich ich sage 
euch nur wer E-Auto und PV nutzt wird in das Himmelreich einziehen. Wer 
aber weiter mit Gas heizt der wird seinen Zorn spüren. Das Ende ist nah 
(jetzt noch schnell eine Wärmepumpe einbauen und der ewigen Verdammnis 
entgehen)!

Ich sehe in der Klimasekte nur langweilige Weltuntergangsspinner und 
ihre Jünger. Nie was neues. Immer nur Sünden und Ablass. Bei jeder 
Generation wieder.
Alle Religionen sind Schuldgefühle mit Feiertagen.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Gustav K. schrieb:
> Deshalb orientiere ich mich an der Luftfahrt. Solange man es dort weiter
> mit unversteuertem Kerosin krachen lässt, man weiterhin zweistellige
> Zuwachsraten pro Jahr anstrebt, so lange haben wir auf der Welt kein
> Problem.

perfekt! Wenn man sieht, dass etwas falsch läuft kann man entweder 
versuchen gegenzusteuern und sich selbst besser aufzustellen oder man 
orientiert sich einfach am schlechtmöglichsten Beispiel und sagt sich: 
weiter so, bei denen geht's ja auch.



Gustav K. schrieb:
> Wie, du hast schon richtig große Katastrophen (Plural) erlebt?
> Zähle doch mal paar auf.

Nein, das werde ich nicht tun denn "Das Ziel einer Frage besteht darin, 
Informationen zu erhalten, die uns betreffen, und sonst niemanden." Da 
wir uns nicht persönlich kennen, kannst du keinerlei Informationen aus 
meinem Leben irgendwie in den richtigen Kontext setzen und somit 
impliziert das nur eins: Es interessiert dich nur insofern, als dass du, 
oder ein anderer, dann feststellen kann, dass das alles gar nicht so 
schlimm war und man das problemlos übersteht.

Gustav K. schrieb:
> Das wird nicht wahrer, auch wenn du es ständig wiederholst.

Tja nun, die Zahlen geben mir aber recht. Auch wenn du das nicht für 
möglich hältst, so ist das jedoch die harte Realität, in Zahlen 
gemessen. Das nächste Mal googelst du bitte selbst vorher, sonst könnte 
es sein, dass du dich selbst diskreditierst.

Hmmm schrieb:
> In diesem Jahr sieht es gar nicht so verkehrt aus:

Danke sehr!

Es nervt einfach nur, dass man jedwedes Pro Energiewende Argument immer 
mit Zahlen und Fakten belegen muss, während die Gegner einfach nur einen 
Satz hinrotzen und sich um den Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen einen 
Teufel scheren.

Gustav K. schrieb:
> Das sind die Allerschlimmsten. Das sind die, die ohne Fallschirm aus dem
> Flugzeug springen und kurz vor dem Aufschlag noch guter Dinge sind.

inwieweit sind die, die mit Vollgas auf eine Mauer in Sichtweite 
zurasen, und dabei ihr Mantra: das ist alles nicht so schlimm, andere 
machen es ja auch, denn besser? Vor allem, wenn man das offensichtliche 
auch noch selbst schreibt:

Gustav K. schrieb:
> Dann ist es zwar sicher zu
> spät, das ist dann eben der Lauf der Dinge.

Ne, dann ist es nciht der Lauf der Dinge, ich spoilere mal: Dann wird 
wieder die Regierung dafür veranwtortlich gemacht. Egal welche, weil es 
sind immer die Anderen Schuld, nie man selbst.

Cyblord -. schrieb:
> Ich sehe in der Klimasekte nur langweilige Weltuntergangsspinner und
> ihre Jünger. Nie was neues. Immer nur Sünden und Ablass. Bei jeder
> Generation wieder.
> Alle Religionen sind Schuldgefühle mit Feiertagen.

Tja nur gibt es hier wissenschaftlich fundierte Beweise. Finde die mal 
bei einer Religion, und dann gibt es auch keinen Weltklima Feiertag, 
meines Wissens zumindest nicht. Also ist deine These schon in mindestens 
2 Punkten falsch. Wissenschaftlich genügt es schon einen Punkt zu 
widerlegen.

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Christian B. schrieb:
> ...
>
> Cyblord -. schrieb:
>> Ich sehe in der Klimasekte nur langweilige Weltuntergangsspinner und
>> ihre Jünger. Nie was neues. Immer nur Sünden und Ablass. Bei jeder
>> Generation wieder.
>> Alle Religionen sind Schuldgefühle mit Feiertagen.
>
> Tja nur gibt es hier wissenschaftlich fundierte Beweise. Finde die mal
> bei einer Religion, und dann gibt es auch keinen Weltklima Feiertag,
> meines Wissens zumindest nicht. Also ist deine These schon in mindestens
> 2 Punkten falsch. Wissenschaftlich genügt es schon einen Punkt zu
> widerlegen.

Nein, die gibt es nicht. Es gibt genau eine (fehlerhafte) Studie, welche 
die berühmte Hockeyschlägerkurve postuliert.
Die wird seit dem immer wieder zitiert.

Alles andere ist ein dokumentieren der Tatsachen, ohne auch nur 
annähernd die Zusammenhänge verstanden zu haben.
Und weil es jede Menge Geld dafür gibt, wird der Mist immer und immer 
wiederholt...

Es gibt genau einen Fakt, den auch die Klimareligiösen unterschlagen:
There is no free lunch.

Auch Sonne und Wind beeinflussen maßgeblich das Klima.

Es wird halt ignoriert u.d kleingeredet.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Roland E. schrieb:
> Nein, die gibt es nicht. Es gibt genau eine (fehlerhafte) Studie, welche
> die berühmte Hockeyschlägerkurve postuliert.

Das ist falsch.

Lesestoff und entsprechende Verweise für den Einstieg finden sich hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Hockeyschl%C3%A4ger-Diagramm

Zitate daraus:

"Zwar war die globale Erwärmung bereits zu diesem Zeitpunkt vielfach 
belegt, da das Diagramm jedoch diese anschaulich verdeutlicht, wurde es 
zu einem wichtigen Ziel von Klimawandelleugnern."

"Die Grundform und -aussage des Hockeyschläger-Diagramms – eine 
allmähliche Abkühlung bis zum Beginn der Industrialisierung, gefolgt von 
einer ungewöhnlichen raschen Erwärmung, mit den wärmsten Dekaden in der 
Gegenwart – wurde mittlerweile vielfach durch Arbeiten anderer Autoren 
und auf Basis weiterer Klimaproxys bestätigt."

usw.

Nein, es gibt keinen vernünftigen Grund mehr, daran zu zweifeln, dass 
wir einen ganz erheblichen Teil der Klimaerwärmung verursachen. Die 
Anzahl der (unabhängigen) Studien mit diesem Ergebnis ist mittlerweile 
so groß und die Datenlage (leider) so eindeutig, dass man das als Laie 
gerne aus persönlichen Gründen leugnen kann.

Ich verstehe, dass man nach Gründen sucht, dass das alles nicht sein 
kann - greift diese Erkenntnis uns doch fundamental an, nämlich an 
unserer Art zu leben.

Ob man daran etwas ändern möchte, steht auf einem anderen Blatt. Aber 
physikalische Gegebenheiten einfach zu ignorieren, ändert an den 
Tatsachen nichts.

: Bearbeitet durch Moderator
von Bruno V. (bruno_v)


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Gustav K. schrieb:
> Solange man es dort weiter
> mit unversteuertem Kerosin krachen lässt, man weiterhin zweistellige
> Zuwachsraten pro Jahr anstrebt, so lange haben wir auf der Welt kein
> Problem.

Ja. Der Flugverkehr zeigt, dass CO2 weltweit niemanden interessiert. Bei 
1€ pro Liter wären es schon 1 Mrd am Tag und ein wirklicher Anreiz, auf 
Flüge zu verzichten. Vorgeschoben wird dann der Malle-Urlaub der 
Friseuse, der tatsächlich nur 100€ teurer würde.

von (prx) A. K. (prx)


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Bruno V. schrieb:
> Der Flugverkehr zeigt, dass CO2 weltweit niemanden interessiert.

Das ist sehr wohl ein weltweites Thema, kein rein deutsches. Allerdings 
ist Widersprüchlichkeit ein Kernelement menschlichen Verhaltens. Und 
widerstreitende Interessen auch. Es läuft letztlich auf Laotse raus: 
"Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt."

Wer es gerne etwas poetischer hat: "Ein beidarmig zu umfassender Baum 
wächst aus des Sprösslings feinstem Flaum." und "Ein Turm, der einmal 
neunstöckig werde, erhebt sich aus einem Häufchen Erde." Er muss den 
Spruch offenbar für so wichtig gehalten haben, dass er ihnen in etlichen 
Varianten von sich gab.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der Konflikt zwischen den beiden Lagern wird sich rein biologisch lösen. 
Einfach abwarten.

von (prx) A. K. (prx)


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Abdul K. schrieb:
> Einfach abwarten.

So einfach ist es nicht. Die eine Seite sieht den Untergang aufgrund der 
Umwelt und will handeln. Die andere Seite sieht ihn in ebendiesem 
Handeln. Und so kämpft ein Untergang gegen den anderen. :)

von Thomas U. (charley10)


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(prx) A. K. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Einfach abwarten.
>
> So einfach ist es nicht. Die eine Seite sieht den Untergang aufgrund der
> Umwelt und will handeln. Die andere Seite sieht ihn in ebendiesem
> Handeln. Und so kämpft ein Untergang gegen den anderen. :)

Wobei meist 'die LAUTERE' besser dran ist?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Bringt doch nix mehr zu diskutieren. Alle Argumente würden hundertfach 
gebracht und von allen Seiten untersucht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hmmm schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Christian B. schrieb:
>>> ich denke, dass es klar ist, dass PV Allein nicht reicht. Aber die
>>> Windkraft kann problemlos im Winter die ausfälle der PV kompensieren.
>>
>> Das wird nicht wahrer, auch wenn du es ständig wiederholst.
>
> In diesem Jahr sieht es gar nicht so verkehrt aus:

Diese offensichtliche Konstanz setzt sich über die Jahre fort. Mit 
zunehmender Fläche der Betrachtung genauso. Stichwort Verbundnetz. 
Energie die lokal irgendwo fehlt, ist eben wie Geld gerade woanders 
tätig und nur der Ort wechselt...

Der Energieinhalt der Atmosphäre ist insgesamt konstant mit leicht 
ansteigender Tendenz. Die Sonne strahlt auch relativ gleichmäßig. Es 
verbleiben nur mehr oder weniger lokale (Wetter)turbulenzen.

Ich wollte das nochmal extra darstellen, da ich denke das geht in den 
Haßtiraden zu sehr unter.

von (prx) A. K. (prx)


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Abdul K. schrieb:
> Bringt doch nix mehr zu diskutieren.

Klar. Aber der Weg ist das Ziel. Eine Diskussion kann interessant und 
unterhaltsam sein, obwohl das Ergebnis von vorneherein feststeht.

von (prx) A. K. (prx)


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Abdul K. schrieb:
> Die Sonne strahlt auch relativ gleichmäßig. Es
> verbleiben nur mehr oder weniger lokale (Wetter)turbulenzen.

Nicht so ganz. Beispiel: Eiszeiten und Warmzeiten stabilisieren sich 
eine Weile dank einer positiven Rückkopplung über die Albedo. Obendrein 
sieht man einen Zusammenhang mit der sehr wohl veränderlichen Leistung 
der Sonne.

Es gibt also weder eine als konstant anzunehmende Leistung der Sonne, 
noch bleibt davon eine konstante Energie erhalten. Und das in einem 
Umfang, der sich auf das Klima auswirkt.

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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Abdul K. schrieb:
> Ich wollte das nochmal extra darstellen, da ich denke das geht in den
> Haßtiraden zu sehr unter.

Du kannst es Hasstiraden nennen. Es ändert nichts daran, dass bei 50% PV 
und Wind die wachsenden Kosten der Verfügbarkeit systematisch 
verschleiert werden.

Fossile, die nur noch in Teilzeit bis Spitzenzeiten laufen, werden 
marktwirtschaftlich plus steuern/Abgaben gerechnet, während PV/Wind mit 
Vorrangprivileg gerechnet und zudem noch lange bezuschusst werden.

Und dann werden reduzierte Abgaben für fossile als Subventionen 
deklariert, was den Eindruck erweckt, als würde der Staat Geld dazutun, 
obwohl das Gegenteil der Fall ist. Und das wird dann diffus mit "aber 
die Kosten der Umwelt" gerechtfertigt. Kann man auch gerne, aber man 
sollte Zahlen dann bitte nennen und nicht einfach Vorzeichen verdrehen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Konstanz im Sinne von vielleicht 30% meine ich. Ohne Speicher, Energie 
sparen und angepassten Verhalten wird es eben (erstmal lange) nix.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Roland E. schrieb:
> Richtig H2 könnte man aus Stromüberschuss erzeugen. Ist aber grünes
> Wunschdenken.
Machbar, kostet aber "Kohle"!
>
> Eine Lager- und Verteilungsinfrastruktur gibt es schon: Das Ferngasnetz
> mit samt der Speicher. Erdgas enthält ca 50% H2.
> Problem: Die Speicherkapazitäten reichen bei weiten nicht. Wir kommen zB
> aktuell damit nur über den Winter, weil massiv zugekauft wird.

> ... Erdgas enthält ca 50% H2.
Nein!
Erdgas hat normalerweise ca. 0% H2 Anteil
siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Erdgas#Physikalisch-technische_Eigenschaften
dort unter:
Physikalisch-technische Eigenschaften
Aber, man kann dem Erdgas  H2 zumischen, das geht!

"
Die Wasserstoff-Beimischung im Gasnetz ist erfolgreich verlaufen. Die 
Einspeisung von Wasserstoff erfolgte über die zwei Heizperioden 2021/22 
und 2022/23 in Stufen von 10, 15 und 20 Prozent Wasserstoffbeimischung.
"
Quelle:
https://www.avacon-netz.de/de/avacon-netz/forschungsprojekte/wasserstoff-im-gasnetz.html

Woanders sind nur 20% an H2 im Erdgas möglich.
"https://xxx.pv-magazine.de/2023/05/16/feldtest-20-prozent-wasserstoff-im-gasnetz-sind-moeglich/";
wg. Der Beitrag scheint Spam zu enthalten: "pv-magazine.de"
In Gänsefüsschen den Link gesetzt, und xxx für www!


Harte Kritik:
https://www.heise.de/meinung/Kommentar-Warum-Wasserstoff-im-Erdgasnetz-keinen-Sinn-ergibt-6247928.html

Ein total anderer  Weg H2 zu gewinnen!
https://www.spektrum.de/news/natuerlicher-wasserstoff-fuer-die-energiewende/2172720

Bruno V. schrieb:
> Fossile, die nur noch in Teilzeit bis Spitzenzeiten laufen, werden
> marktwirtschaftlich plus steuern/Abgaben gerechnet, während PV/Wind mit
> Vorrangprivileg gerechnet und zudem noch lange bezuschusst werden.

Stimmt!
Das "Merrit Order" Prinzip führte zu hohen Strompreise und satten 
Gewinne bei den Öko-Strom-Produzenten!

von Bruno V. (bruno_v)


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Cha-woma M. schrieb:
> Das "Merrit Order" Prinzip führte zu hohen Strompreise und satten
> Gewinne bei den Öko-Strom-Produzenten!

Das ist ein Kapitel für sich: Langfristig müssen alle (verbleibenden) 
Stromproduzenten, Speicherbetreiber und Lastabwerfende Betriebe 
kostendeckend und mit Gewinn arbeiten. Da es hunderte eigenständige 
Akteure gibt, ist ein berechenbares Verfahren notwendig. Das kann 
praktisch nicht perfekt oder "gerecht" sein. Aber zumindest retrospektiv 
könnte man anhand der tatsächlichen Wind und PV-Einspeisung und der 
tatsächlichen Nachfrage mal berechnen, wie teuer die Regelenergien im 
Optimalfall (genaue Werte im Voraus bekannt) wäre.

Optimalfall (zur Vereinfachung):
 * Wind/PV wie eingespeist 2023, Kosten für Anlagen heute errichtet.
 * Nachfrage IST 2023
 * bestehender Wasser-Speicher mit optimaler Nutzung (Ausbau in D. 
schwierig)
 * Batterie-Speicher (optimal erweiterbar, zu aktuellen Kosten)
 * Gas, Kohle optimal (erweiterbar, variable und fixe Kosten heutiger 
Anlagen)
 * kein Import-Export (Dahinter können beliebige Probleme versteckt 
werden)
 * kein Verteilungsproblem (einfach nur D-weit Erzeugung = Verbrauch)
 * mindestens Tagesraster, besser Stundenraster.
 * Biogas vereinfacht zu Gas (Annahme: Alles Biogas wird ins Gasnetz 
eingespeist und substituiert zu 100% fossiles Gas)

von Gustav K. (hauwech)


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Christian B. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Deshalb orientiere ich mich an der Luftfahrt. Solange man es dort weiter
>> mit unversteuertem Kerosin krachen lässt, man weiterhin zweistellige
>> Zuwachsraten pro Jahr anstrebt, so lange haben wir auf der Welt kein
>> Problem.
>
> perfekt! Wenn man sieht, dass etwas falsch läuft kann man entweder
> versuchen gegenzusteuern und sich selbst besser aufzustellen oder man
> orientiert sich einfach am schlechtmöglichsten Beispiel und sagt sich:
> weiter so, bei denen geht's ja auch.

Nö, aber ich lass mir nicht Wasser predigen, wenn ich sehe, dass an 
anderer Stelle ganz unverhohlen und in ganz großem Stil weiterhin Wein 
gesoffen wird.

Du darfst dich gerne selbst kasteien, wenn du der Ansicht bist, das dein 
vergossenes Blut die Welt rettet. Ich bin nicht der Ansicht, deshalb 
werde ich dies nicht tun.

> orientiert sich einfach am schlechtmöglichsten Beispiel

Falsch. Ich saufe keinen Wein und habe auch nie welchen gesoffen. Aber 
Wasser lasse ich mir von den Weinsaufern nicht verordnen. Ich mache 
einfach mein Ding weiter wie bisher, denn das war so verkehrt nicht. 
Denn mein Ding geht ganz ohne Wein und ganz ohne Wasser!

Kann jedem empfehlen, mal einen Footprint-Rechner zu starten und dort 
seine Fernreisen und seine sonstige Umweltschweinereien einzutragen. 
Dann werden wir sehen, wer auf wen mit dem Finger zeigen wird.
https://www.wwf.ch/de/nachhaltig-leben/footprintrechner

Bild 2 ist von einer guten Freundin, die konsequent nachhaltig lebt.

Nachtrag: So wie meine Freundin lebt, will von euch keiner leben, das 
ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Genau das ist das zentrale 
Problem!

: Bearbeitet durch User
von Enrico E. (pussy_brauser)


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Gustav K. schrieb:
> So wie meine Freundin lebt, will von euch keiner leben, das ist so
> sicher wie das Amen in der Kirche.

Och, das würde ich nicht zu laut sagen. Ich liege nämlich gerade mit 
meinem Footprint ziemlich dicht an dem deiner Freundin dran. 
Wahrscheinlich würde ich mich mit deiner Freundin sogar besser verstehen 
als du selbst. Wie alt ist denn deine Freundin?

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Gustav K. schrieb:
> ...
> https://www.wwf.ch/de/nachhaltig-leben/footprintrechner
> ...

Der typische Umfrageschwachsinn. Es werden Erwartungen an das Ergebnis 
gesetzt und im Fragebogen "erzwungen".

Es wurde zu keinem Zeitpunkt abgefragt, wie viel Energie 
(Strom/Wasser/Gas) ich verbrauche, sondern irgend welche hinterlegten 
Schlüssel angewendet, welche aus meiner Wohnsituation generiert werden. 
Toll. Meinen Lebenstil/Konsumverhalten kann ich in dieser Seite gar 
nicht annähernd realistisch abbilden. Ein großer Anteil meines 
seisonal-lokalen Gemüses ist aus dem Garten. Nur einen geringen Teil 
kaufe ich im Winter zu. Mir ist neu, das Gemüse welches im Garten wächst 
CO2 produziert. Der Rechner veranschlagt pro Tag 1l Milch, wenn man 1-2x 
täglich Milchprodukte konsumiert. Also die Tüte Milch reicht bei mir 
fast eine Woche, auch wenn ich täglich Milch konsumiere. Dito für 
Fleisch, dort werden 300g/Tag angesetzt. Viel zu hoch. 1x im Quartal ne 
Scheibe Brot wegwerfen sind dann gleich mal 150kg Co2. Für die 
Gas-Heizung werden relativ realistische Werte angesetzt mit 9,5MWh/a. 
Aber nur weil ich alleine und per Definition in einem EFH wohne, kommen 
da noch mal 3,xto drauf?!? Das Haus steht seit 100 Jahren und braucht 
ganz sicher aktuell kein CO2 aufgrund des "Wohnungs- und Häuserbaus"...

Ich brauche nach dem Rechner 1,63 Planeten, wobei ich den größten Teil 
des Ausstoßes in diesem Rechner gar nicht beeinflussen kann...

Die ganze Seite ist (natürlich) WWF-Werbung und ausßschließlich dazu 
gemacht, Panik zu stiften.

von Roland E. (roland0815)


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Abdul K. schrieb:
> Hmmm schrieb:
>> Gustav K. schrieb:
>>> Christian B. schrieb:
>>>> ich denke, dass es klar ist, dass PV Allein nicht reicht. Aber die
>>>> Windkraft kann problemlos im Winter die ausfälle der PV kompensieren.
>>>
>>> Das wird nicht wahrer, auch wenn du es ständig wiederholst.
>>
>> In diesem Jahr sieht es gar nicht so verkehrt aus:
>
> Diese offensichtliche Konstanz setzt sich über die Jahre fort. Mit
> zunehmender Fläche der Betrachtung genauso. Stichwort Verbundnetz.
> Energie die lokal irgendwo fehlt, ist eben wie Geld gerade woanders
> tätig und nur der Ort wechselt...
>

Das ist ein gern wiederholtes Mantra der Grüngläubigen.

Richtig ist:
Energie muss immer zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort genügend vorhanden 
sein, sonst gibt es Abschaltungen. Daraus ergibt sich: Egal wie groß 
oder klein das Verbundnetz ist, es muss für die Fläche seiner Ausdehnung 
ausreichend Energie bereitstellen.

Diese Denke: "Wenn hier dunkel und windstill ist, kriege ich meinen 
Strom eben von 150km weg wo Wind ist" ist ein Irrglaube, denn die Leute 
150km weg brauchen schließlich auch Strom.

Letztlich landen wir aber wieder bei dem Punkt, dass wir extreme 
Überkapazitäten aufbauen müssten, um "im Durchschnitt" ausreichend Strom 
zu haben.

Wenn man sich die Statistiken ansieht, ist klar zu sehen, dass Sonne von 
November bis März an einen Totalausfall grenzt, mit homöopatischen 
Leistungen im Strommix. Wind ist außerhalb von Starkwindereignissen 
ebenfalls nicht annähernd hinreichend. Kohle und Gas laufen nahezu das 
ganze Jahr durch. Vom Stromimport mal ganz abgesehen.

> Der Energieinhalt der Atmosphäre ist insgesamt konstant mit leicht
> ansteigender Tendenz. Die Sonne strahlt auch relativ gleichmäßig. Es
> verbleiben nur mehr oder weniger lokale (Wetter)turbulenzen.

Das reicht aber nicht um den wachsenden Energiebedarf zu decken. Zumal 
mehr Windkraftanlagen auch die Luftströmungen deutlich beeinflussen.
https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/studie-windraeder-beeinflussen-mikroklima-558040

Für die ÖR Jubelmedien sind 0,24°C dann doch "minimal".
https://www.mdr.de/wissen/energiewende-beeinflussen-windkraftanlagen-unser-wetter-duerre-trockenheit-100.html

Wobei, wennm ich sehe dass man beim "Weltklima" um 0,5° kämpft, ist das 
dann wohl doch nicht mehr so "minimal".

Es gilt halt auch hier: "There is no free lunch."

von Christian B. (luckyfu)


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Roland E. schrieb:
> Letztlich landen wir aber wieder bei dem Punkt, dass wir extreme
> Überkapazitäten aufbauen müssten, um "im Durchschnitt" ausreichend Strom
> zu haben.

Das ist so, ja. Aber wir brauchen ja auch Wasserstoff, für dessen 
Erzeugung diese sowieso gebraucht werden werden. Bis es soweit ist und 
genug überkapazitäten da sind (das geht natürlich erst, wenn wir 
generell 100% regenerativ erzeugen können, momentan sind wir bei 57%, 
meines Wissens) werden weiterhin Kohlekraftwerke und, für Spitzenlast, 
wenn unsere bescheidenen Speicher nicht mehr ausreichen, Gaskraftwerke 
in die Bresche springen (müssen). Weshalb ja auch der Ausbau der 
Gaskraftwerke meines Wissens beschlossen ist. So ganz blöd sind die 
Entscheider unserer Regierung halt dann doch nicht. Auch wenn Hans auf 
dem Sofa das natürlich anders sieht. Aber Hans ist auch mit jeder 
Schiedsrichterentscheidung beim Fussball im Zwiespalt, wenn sie gegen 
seinen Wunschverein gerichtet ist. Und jetzt jammert Hans halt wegen 
wegfallender Agrarsubventionen und Mauterhöhungen. Der selbe Hans hat 
gegen die Mauteinführung mit den selben Argumenten gekämpft die sich im 
Nachhinein als weitgehend sinnlos, weil nicht eingetroffen, dargestellt 
haben. Nächsten Montag wollen alle Hänse(?) sich dann kollektiv treffen 
und Stimmung machen. Ich werde normal auf Arbeit fahren und hoffen, 
nicht von diesen Herren und Damen belästigt zu werden.

Roland E. schrieb:
> Wenn man sich die Statistiken ansieht, ist klar zu sehen, dass Sonne von
> November bis März an einen Totalausfall grenzt, mit homöopatischen
> Leistungen im Strommix. Wind ist außerhalb von Starkwindereignissen
> ebenfalls nicht annähernd hinreichend.

Bei Sonne stimme ich dir zu, beim Wind widerspreche ich dir, der ist im 
Winterhalbjahr deutlich höher in der Ausbeute als im Sommer.

Roland E. schrieb:
> Vom Stromimport mal ganz abgesehen.

Der Stromimport ist zu einem Großteil ein wirtschaftlicher Import: wir 
importieren den Strom anstatt ihn selbst zu erzeugen, wenn der Import 
günstiger ist. Aber natürlich nicht nur, teilweise muss Deutschland auch 
Strom importieren, weil die Verteilnetze leider sehr begrenzte 
Kapazitäten haben.

Roland E. schrieb:
> Zumal
> mehr Windkraftanlagen auch die Luftströmungen deutlich beeinflussen.

Ein gern gebrachtes Argument, was etwas wissenschaftlicher klingt als 
Windkraftanlagen töten Vögel! Ja, jedweder Konsum den wir Menschen 
tätigen hat einen Impact auf unsere Umwelt. Man muss halt schauen, wo 
dieser am geringsten ist und das Sehe ich bei Wind und PV deutlich 
entspannter als bei Kohlekraftwerken die nicht nur die Landschaft 
nachhaltigst verändern sondern die auch extrem schädlichen Einfluss aufs 
Klima haben. Für die NIMBYs ist es dennoch besser auf Kohle zu setzen, 
denn die Kraftwerke sehen diese Typen normalerweise nicht, während 
Windkraft halt deutlich sichtbar ist.

Roland E. schrieb:
> Es gilt halt auch hier: "There is no free lunch."
So ist es.

nun hast du die Windkraftanlagen diskreditiert, welche Idee zur 
nachhaltigen Stromerzeugung schwirrt dir denn so im Kopf herum, die so 
ganz ohne einen Einfluss aufs Klima auskommt? BTW selbst Wohnhäuser 
verursachen nicht unerhebliche Turbulenzen, und erst ganze Städte. Wurde 
dieser Einfluss auch mal untersucht? Man weiß ja schon länger, dass 
Städte ein eher ungünstiges Mikroklima aufweisen, Aber da gibt's immer 
nur Schulterzucken als Reaktion.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Christian B. schrieb:
> BTW selbst Wohnhäuser
> verursachen nicht unerhebliche Turbulenzen, und erst ganze Städte. Wurde
> dieser Einfluss auch mal untersucht? Man weiß ja schon länger, dass
> Städte ein eher ungünstiges Mikroklima aufweisen, Aber da gibt's immer
> nur Schulterzucken als Reaktion.

Gut gesagt. Es ist einfach nur lächerlich zu behaupten, dass ein 
Windkraftwerk in der Landschaft schädliche Turbulenzen verursachen 
würde, die sich auf das Klima auswirken würden. Dafür sind 
Windkraftwerke viel zu klein. Wenn denn die Windkraftwerke so schädlich 
sind, wie ist es dann mit der Zugspitze? Gehört die nicht entfernt?

von Michael O. (michael_o)


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What für ein Geschwurbel. Die Ölförderung am Amazonas hat Millionen qm 
fruchtbares Ackerland verseucht und hier wird geweint weil neben einer 
Windkraftanlage eine andere Weizensorte angebaut werden muss. Der 
Menschliche Irrsinn Schritt wirklich grenzenlos zu sein wie Albert einst 
postuliert. Der war aber auch bekennender Wegetarier und damit scheinbar 
auch höchst unzurechnungsfähig.

MfG
Michael

von Cyblord -. (cyblord)


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Michael O. schrieb:
> Der war aber auch bekennender Wegetarier

Wie Hitler.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Christian B. schrieb:
> Das ist so, ja. Aber wir brauchen ja auch Wasserstoff, für dessen
> Erzeugung diese sowieso gebraucht werden werden. Bis es soweit ist und
> genug überkapazitäten da sind (das geht natürlich erst, wenn wir
> generell 100% regenerativ erzeugen können, momentan sind wir bei 57%,
> meines Wissens).

Das ginge durchaus auch schon vorher, denn es gibt ja auch jetzt schon 
durchaus Überangebote und wird es in Zukunft noch mehr geben. Diese dann 
entsprechend für Dunkelflauten "einzulagern" ist sinnvoll.

Die Gasspeicher sind da, das Netz zum großen Teil auch.

Wir sind jetzt übrigens bereits bei 60% EE.

> werden weiterhin Kohlekraftwerke und, für Spitzenlast,
> wenn unsere bescheidenen Speicher nicht mehr ausreichen, Gaskraftwerke
> in die Bresche springen (müssen). Weshalb ja auch der Ausbau der
> Gaskraftwerke meines Wissens beschlossen ist.

Das Gasnetz hat darüberhinaus noch den Vorteil, dass auch Kleinerzeuger 
dort recht problemlos einspeisen könnten. Das eröffnet Kleinbetreibern 
weitere Möglichkeiten. Und es ist eben schon da (samt richtig großen 
Speichern).

> Bei Sonne stimme ich dir zu, beim Wind widerspreche ich dir, der ist im
> Winterhalbjahr deutlich höher in der Ausbeute als im Sommer.

Exakt so ist es - kann man auch schön in den Statistiken nachschauen. 
Die beiden Formen ergänzen sich recht gut. So lagen wir auch im 4. 
Quartal 2023 bei 60% EE - trotz fast komplett fehlender PV (bzw. nur 
4,5%).

Es hat aber auch niemand der Wind-/PV-Befürworter bestritten, dass EE 
aus vielen verschiedenen Erzeugungsarten bestehen wird.

Und eine Sache darf man bei der Umstellung auf EE nicht vergessen: es 
bietet eigentlich jedem die Möglichkeit, sehr einfach selbst zum 
Stromproduzenten zu werden. Um bei Hans zu bleiben: der hat sich 
Jahrzehnte (zu Recht) über die böse Marktmacht und fast kartellartigen 
Zustände der vier großen Stromlieferanten beklagt. Nun hat er die 
Chance, selbst einzusteigen. Die Bedingungen waren noch nie so günstig. 
PV-Module kosten fast nichts mehr. Selbst bei den simplen Balkonanlagen 
hat man immer kürzere Amortisationszeiten. Und das trotz Totalausfall im 
Winter.

Ich sehe auch kein größeres technisches Problem darin, dass sich Leute 
zusammenschließen und ihre Überproduktion regional in Wasserstoff 
umwandeln, einspeisen und damit Geld verdienen.

Wir haben eines der besten ausgebauten Gasnetze samt Speichern - es wäre 
dumm, das nicht auch zukünftig zu nutzen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Christian B. schrieb:
> nun hast du die Windkraftanlagen diskreditiert, welche Idee zur
> nachhaltigen Stromerzeugung schwirrt dir denn so im Kopf herum, die so
> ganz ohne einen Einfluss aufs Klima auskommt?

Wie wäre es mit Kernenergie oder mit der Energiegewinnung aus 
Kernfusion.
Geothermie würde auch für so Popelanwendungen wie "Hütte warm machen" 
sich weit besser eignen als der Weg Strom --> Wasserstoff --> Strom --> 
Wärme!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Roland E. schrieb:
> Für die ÖR Jubelmedien sind 0,24°C dann doch "minimal".
> 
https://www.mdr.de/wissen/energiewende-beeinflussen-windkraftanlagen-unser-wetter-duerre-trockenheit-100.html
>

"Das Fazit der Studie ist: Eine Erzeugung des heutigen US-amerikanischen 
Strombedarfs nur durch Windenergie, würde die kontinentalen 
Oberflächentemperaturen in den USA um 0,24 Grad Celsius erwärmen."

Sorry, aber das ist doch unseriös. Seit wann verlangt jemand, dass die 
gesamte USA nur durch Windkraftanlagen mit Strom versorgt wird?

> Wobei, wennm ich sehe dass man beim "Weltklima" um 0,5° kämpft, ist das
> dann wohl doch nicht mehr so "minimal".

Auch hier: Äpfel und Birnen. Die Studie spricht ausschließlich von der 
Landmasse der USA, nicht einer globalen Erwärmung.

> Es gilt halt auch hier: "There is no free lunch."

Wenigstens das stimmt.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Chris D. schrieb:
> Ich sehe auch kein größeres technisches Problem darin, dass sich Leute
> zusammenschließen und ihre Überproduktion regional in Wasserstoff
> umwandeln, einspeisen und damit Geld verdienen.

> Wir haben eines der besten ausgebauten Gasnetze samt Speichern - es wäre
> dumm, das nicht auch zukünftig zu nutzen.
Ohhhh, nur dumm, das H2 Moleküle aus den Stahl-Tanks "schwubs" 
hindurchdiffundieren.
Selbst die Profiteure haben noch immer Probleme mit der Lagerung
https://www.ewe.com/de/zukunft-gestalten/wasserstoff/wasserstoffspeicherung-im-portrait
Herausforderungen der Speicherung:

"

Eine der großen Herausforderungen bei der Speicherung ist die 
Energieeffizienz.

Herausforderungen in der Wasserstoffspeicherung liegen darin, die 
Speicherung so energieeffizient wie möglich und an geeigneten Orten 
durchzuführen. Für die Lagerung riesiger Mengen von Wasserstoff in 
unterirdischen Kavernenspeichern müssen geeignete Speicherorte und 
-anlagen identifiziert und bereitgestellt werden. Zudem ist für die 
flächendeckende Nutzung von Wasserstoff ein Netz an Leitungen und 
Anschlussstellen notwendig. Die Verwendung der bereits bestehenden 
Erdgas-Infrastruktur mit Leitungen und Kavernenspeichern könnte hier 
eine Lösung darstellen.

Des Weiteren geht bei der Speicherung, beispielsweise durch das 
Herunterkühlen in den flüssigen Zustand oder durch die Katalysatoren bei 
der Adsorption, viel Energie verloren. Für die gasförmige Speicherung in 
Drucktanks wird viel Druck benötigt und Metallhydrid-Speicher haben ein 
sehr großes Gewicht, welches den Transport erschwert.
"

So ein Metallhydrid-Speicher ist halt ned so handlich und kostengünstig 
als es halt dagegen Klimafreundliche Tagträume sind!

Das vorhandene Leitungsnetz dürfte auch nicht so "dolle" sich mit H2 
beaufschlagen lassen. Da dort ja auch die H2 Molekühle 
durchdiffundieren.

Der H2 Weg dürfte sich als "1a Holzweg" sich rausstellen!

Das Deutschland von heute ist auf dem besten Weg zu einer abgehängten 
und desolaten Wirtschaftsregion zu werden so wie die DDR es am Ende 1988 
war!

Beitrag #7571552 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Cha-woma M. schrieb:
> Christian B. schrieb:
>> nun hast du die Windkraftanlagen diskreditiert, welche Idee zur
>> nachhaltigen Stromerzeugung schwirrt dir denn so im Kopf herum, die so
>> ganz ohne einen Einfluss aufs Klima auskommt?
>
> Wie wäre es mit Kernenergie oder mit der Energiegewinnung aus
> Kernfusion.

Auch da entweicht die meiste Energie vor Nutzung in Wärme, die natürlich 
auch das lokale Klima beeinflusst. Sieht man schön über Neurath (liegt 
bei Garzweiler). Da gibt es je nach Wetterlage sogar deutlich sichtbare, 
dauerhafte Wolkenbildung.

> Geothermie würde auch für so Popelanwendungen wie "Hütte warm machen"
> sich weit besser eignen als der Weg Strom --> Wasserstoff --> Strom -->
> Wärme!

Wobei der Weg meist Strom -> Wärmepumpe sein wird. Nur das Fehlende (und 
der Anteil sinkt kontinuierlich) wird dann per Gaskraftwerk erzeugt 
werden.

Aber: Ja. Geothermie sollte man nicht links liegen lassen, nur weil es 
mal gerumpelt hat. Auf jeden Fall ist sie grundlastfähig. Hoffen wir 
mal, dass in dem Bereich mehr geforscht wird.

Diesbezüglich frage ich mich immer, ob man die vielen tiefen 
Bergwerksstollen im Ruhrgebiet nicht dafür nutzen könnte, lokal zu 
heizen. Wenn ich richtig informiert bin, dann steigt die Temperatur ab 
10°C in 50m Tiefe mit etwa 3K/100m an. Bei den vielen 100n tiefen 
Schächten und Stollen sollte man dort durchaus Warmwasser gewinnen 
können.

Weiss dazu jemand Näheres?

von (prx) A. K. (prx)


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Cha-woma M. schrieb:
> Das Deutschland von heute ist auf dem besten Weg zu einer abgehängten
> und desolaten Wirtschaftsregion zu werden so wie die DDR es am Ende 1988
> war!

Der beste Weg dorthin ist, so weiter zu machen wie vor der Energiewende.

von (prx) A. K. (prx)


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Cha-woma M. schrieb:
> Wie wäre es mit Kernenergie oder mit der Energiegewinnung aus
> Kernfusion.

Wann?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Chris D. schrieb:
> USA um 0,24 Grad Celsius erwärmen.

Hochgerechnet auf DEU waeren das 1,1 Grad.

Weil bezogen auf die Flaeche mueste DEU 1/30 bewindraedern und USA 
1/140.

Wuerde der gesamte Primaerenergiebedarf substituiert werden, waere das 
hochinterpoliert nur 5,5 Grad.

von (prx) A. K. (prx)


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Chris D. schrieb:
> Auch da entweicht die meiste Energie vor Nutzung in Wärme

Wobei es beim Klima nicht um die direkt erzeugte Wärme geht, sondern um 
den Wärmehaushalt der Atmosphäre. Vulgo Treibhausgase.

von Christian B. (luckyfu)


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Cha-woma M. schrieb:
> Wie wäre es mit Kernenergie oder mit der Energiegewinnung aus
> Kernfusion.

War irgendwie klar. Beides ist aber Unsinnig. Erstens sind beide 
Varianten extrem teuer, eine davon funktioniert immer noch nicht, obwohl 
seit mindestens 50 Jahren daran geforscht wird, immer mit der Aussage: 
man ist bald soweit, es kommerziell zu nutzen. Und bei der anderen hat 
man ein riesen Problem: Der Müll muss über Jahrtausende gehegt werden, 
die dafür notwendigen, zukünftigen Aufwendungen, sind absolut nicht 
absehbar aber definitiv wird diese die Gesellschaft tragen, die vom 
Strom, der diesen Müll verursacht hat, nichts mehr hat, da der schon 
lange verbraucht wurde. Deshalb bin ich dafür den einzigen wirklich 
funktionierenden Fusionsreaktor zu nutzen den es gibt. Das geht aber in 
unseren Breiten eben nur mit PV und Windkraft. Man könnte noch 
Kleinwasserkraftanlagen in den Mittelgebirgen installieren, allerdings 
sind die dann halt recht wartungsintensiv und daher ebenfalls teuer im 
Betrieb.

Cha-woma M. schrieb:
> Geothermie würde auch für so Popelanwendungen wie "Hütte warm machen"
> sich weit besser eignen als der Weg Strom --> Wasserstoff --> Strom -->
> Wärme!

da stimme ich vorbehaltlos zu.

Cha-woma M. schrieb:
> Der H2 Weg dürfte sich als "1a Holzweg" sich rausstellen!

Das wird man sehen. Ja, man hat Speicherverluste. bestreitet ja auch 
keiner. muss man halt mit einrechnen. Ein PSW verliert an einem warmen 
Sommertag auch eine Menge Wasser aus dem Oberbecken, was dann als 
Verlust abgeschrieben werden muss. Das senkt sicher die Gesamteffizienz, 
aber es ist nun keinesfalls so, dass das nicht beherrschbar wäre.

Chris D. schrieb:
> Diesbezüglich frage ich mich immer, ob man die vielen tiefen
> Bergwerksstollen im Ruhrgebiet nicht dafür nutzen könnte, lokal zu
> heizen. Wenn ich richtig informiert bin, dann steigt die Temperatur ab
> 10°C in 50m Tiefe mit etwa 3K/100m an. Bei den vielen 100n tiefen
> Schächten und Stollen sollte man dort durchaus Warmwasser gewinnen
> können.

Das selbe habe ich mich hier auch gefragt, im ganzen Erzgebirge gibt es 
praktisch alte Stollen. Einige davon sind noch aus der Wismutzeit und 
mindestens dort will das Oberbergamt definitiv vermeiden, dass das 
Grubenwasser irgendwie permanent umgewälzt wird. Ganz prinzipiell kenne 
ich mich da aber nicht wirklich aus. Kohlestollen haben aber das 
Problem, im Gegensatz zu Erzstollen, dass dort der Gebirgsdruck weiter 
herrscht (sonst gäbe es ja die Lagerstätte gar nicht) und die Stollen 
früher oder später zusammenbrechen. (Das ist bei Erzgängen anders, 
weshalb es kein Kohle-Besucherbergwerg gibt (jedenfalls ist mir keins 
bekannt), sondern alle mir bekannten Erz- oder Schiefer- Lagerstätten 
waren.) Wenn man dann dort noch das Grubenwasser in Bewegung versetzt 
könnte dies zu Problemen führen. Erdwärme muss man halt auch mit Bedacht 
einsetzen, um sowas wie in Staufen passierte zu vermeiden. Auch ist so 
eine Bohrung recht kostenintensiv. Was man aber sicher machen kann ist: 
Eine größere Anlage zu errichten, die dann, als Gemeinschaftsanlage, 
mehrere Wohngebäude mit einer lokalen Fernwärme versorgt. Das wird 
sicherlich in Zukunft angegangen werden.

Dieter D. schrieb:
> Weil bezogen auf die Flaeche mueste DEU 1/30 bewindraedern und USA
> 1/140.

In Deutschland gibt es die 2% Regel, d.h. 2% der Landesfläche wird für 
die Windkraft zur Verfügung gestellt. das ist deutlich weniger als 1 
/30-tel (was wohl 3,3% entspräche). liegt aber sicher daran, dass wir 
eben nicht nur auf Wind, sondern auch auf PV setzen.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Cha-woma M. schrieb:
> Ohhhh, nur dumm, das H2 Moleküle aus den Stahl-Tanks "schwubs"
> hindurchdiffundieren.

Das sind gerne und oft rezitierte Märchen, denn diese Probleme wurden 
schon im letzten Jahrhundert befriedigend gelöst (samt 
Wasserstoffversprödung).

Übliches Stadtgas hatte bis zur Umstellung auf Erdgas 50% 
Wasserstoffanteil.

Darüberhinaus gibt es schon seit Jahrzehnten problemlos arbeitende reine 
Wasserstoffleitungen (u.a. im Ruhrgebiet) - die Erfahrung damit ist also 
da.

Dazu kommt, dass bei den sehr niedrigen Drücken im Stadtbereich das 
Problem nochmal deutlich geringer (bzw. nichtexistent) ist.

MWn werden nur einige überregionale Hochdruckleitungen zur Zeit explizit 
"wasserstofffest" gemacht, vor einigen Wochen war von 3000km die Rede - 
einem verschwindend geringen Teil unseres Netzes.

> Herausforderungen in der Wasserstoffspeicherung liegen darin, die
> Speicherung so energieeffizient wie möglich und an geeigneten Orten
> durchzuführen. Für die Lagerung riesiger Mengen von Wasserstoff in
> unterirdischen Kavernenspeichern müssen geeignete Speicherorte und
> -anlagen identifiziert und bereitgestellt werden.

Das hat Astora bereits getan und kam zu dem Schluss, dass bspw. Jemgum 
(liegt kurz vor Leer) problemlos die Voraussetzungen als Speicher 
erfüllt. Ähnliches gilt wohl auch für die anderen Speicher. Das ist also 
eher kein Problem.

> flächendeckende Nutzung von Wasserstoff ein Netz an Leitungen und
> Anschlussstellen notwendig. Die Verwendung der bereits bestehenden
> Erdgas-Infrastruktur mit Leitungen und Kavernenspeichern könnte hier
> eine Lösung darstellen.

Meine Rede :-)

> Des Weiteren geht bei der Speicherung, beispielsweise durch das
> Herunterkühlen in den flüssigen Zustand oder durch die Katalysatoren bei
> der Adsorption, viel Energie verloren. Für die gasförmige Speicherung in
> Drucktanks wird viel Druck benötigt und Metallhydrid-Speicher haben ein
> sehr großes Gewicht, welches den Transport erschwert.

Das gilt aber nur, wenn man mit solchen Drücken arbeitet. Im Gasnetz 
muss nichts verflüssig und auch nichts auf solch extreme Drücke gebracht 
werden.

Was übrigens gerne vergessen wird: Gastransport durch Leitungen ist sehr 
effizient - im Gegensatz zum Stromtransport (0,1% zu 8% Verlusten).

> So ein Metallhydrid-Speicher ist halt ned so handlich und kostengünstig
> als es halt dagegen Klimafreundliche Tagträume sind!
>
> Das vorhandene Leitungsnetz dürfte auch nicht so "dolle" sich mit H2
> beaufschlagen lassen. Da dort ja auch die H2 Molekühle
> durchdiffundieren.

Wie gesagt: das ist ein nettes Märchen. Die, die die Netze planten und 
betreiben, kannten das offenbar nicht, haben es einfach gemacht und es 
funktioniert problemlos.

> Der H2 Weg dürfte sich als "1a Holzweg" sich rausstellen!

Nein, durchaus nicht.

> Das Deutschland von heute ist auf dem besten Weg zu einer abgehängten
> und desolaten Wirtschaftsregion zu werden so wie die DDR es am Ende 1988
> war!

Ach, ist es mal wieder so weit? Geht Deutschlands Wirtschaft mal wieder 
unter?
Weil die Industriebosse und ihre Institute es sagen? Als Unternehmer 
weiss ich: die Klage ist unser Morgengebet. Da darfst Du nicht allzuviel 
drauf geben.

von Heinrich K. (minrich)


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Lässt sich denn nun mit Dachsolar E-Auto direkt laden, oder nicht?

von (prx) A. K. (prx)


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Heinrich K. schrieb:
> Lässt sich denn nun mit Dachsolar E-Auto direkt laden, oder nicht?

Das kommt drauf an.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Chris D. schrieb:
> Übliches Stadtgas hatte bis zur Umstellung auf Erdgas 50%
> Wasserstoffanteil.
Kunststück, das Stadtgas wurde ja quasi "vorort" hergestellt! Kaum 
Leitungsweg ---> Transportverluste minimal!

"Stadtgas wird durch Entgasen von Steinkohle unter Luftabschluss in 
Retorten oder Kammeröfen hergestellt. Ähnlich sind die Verfahren zur 
Erzeugung von Wassergas und Generatorgas in Kokereien. Kokereigas 
besteht hauptsächlich aus Wasserstoff, Methan und Kohlenstoffmonoxid.
"
aus
https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtgas

Chris D. schrieb:
> Weil die Industriebosse und ihre Institute es sagen? Als Unternehmer
> weiss ich: die Klage ist unser Morgengebet. Da darfst Du nicht allzuviel
> drauf geben.

Dein Hochmut kommt vor dem Fall!

Beitrag #7571646 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rbx (rcx)


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Heinrich K. schrieb:
> Lässt sich denn nun mit Dachsolar E-Auto direkt laden, oder nicht?

Prinzipiell geht das schon ganz gut - dauert aber länger.
Man könnte damit (oder mit Wind) ja auch die Autobatterie aufladen. 
Macht aber kaum jemand, und angeboten (z.B. an Tankstellen: "wir laden 
ihre Autobatterie mit Sonnenkraft") wird sowas auch nicht.

Viel besser ist es vielleicht, bei anderen Faktoren zu sparen, wie z.B. 
beim Gewicht oder beim Luftwiderstand oder beim Schlupf - auf der einen 
Seite und auf der anderen Seite, beim Speicher, etwas mehr Geld 
auszugeben.

Mitfahrgelegenheiten oder so Fahrgruppen bilden (5 Leute) geht da z.B. 
schlecht, wegen der Gewichtszunahme.
Das übliche Familienauto mit ein paar Kindern und Hunden wird schon noch 
gehen, aber da muss man dann auch genauer recherchieren, planen und 
überlegen. Einfach zugreifen, wegen der tollen Autowerbung ist eher 
ineffektiv.

Balkonkraftwerk braucht man eigentlich auch nicht, aber eine 
Photovoltaik-Akku-Ladestation schon. So könnte man alle seine Batterien 
als Akkus einsetzen und diese gleich (Beispielsweise) im Schrebergarten 
neben den Tomaten aufladen.
Allerdings sind diese Ladestationen auch alles andere als günstig.

von Cyblord -. (cyblord)


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Heinrich K. schrieb:
> Lässt sich denn nun mit Dachsolar E-Auto direkt laden, oder nicht?

In den Fieberträumen der Öko-Sekte: JA.

Zusammen mit einer weltweiten Wasserstoffwirtschaft und Trollen die 
Strom im Netz speichern. In alternativen Realitäten geht alles. Man muss 
nur wollen und die richtige Haltung haben. Physik ist Rechts.

Beitrag #7571667 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Heinrich K. schrieb:
> Lässt sich denn nun mit Dachsolar E-Auto direkt laden, oder nicht?

Das E-Auto läßt sich umittelbar und auch mittelbar mit Dachsolar laden!

von Roland E. (roland0815)


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Christian B. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Letztlich landen wir aber wieder bei dem Punkt, dass wir extreme
>> Überkapazitäten aufbauen müssten, um "im Durchschnitt" ausreichend Strom
>> zu haben.
>
> Das ist so, ja. ...

Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, wer diese Überkapazitäten 
bezahlen soll? Wir haben jetzt schon einen nicht mehr 
wettbewewrbsfähigen Strompreis. Die Wertschöpfung wandert bereits aab.
Wohin soll der Strompreis noch steigen? das Dreifache? Vierfache? 
Zehnfache?

> Roland E. schrieb:
>> Wenn man sich die Statistiken ansieht, ist klar zu sehen, dass Sonne von
>> November bis März an einen Totalausfall grenzt, mit homöopatischen
>> Leistungen im Strommix. Wind ist außerhalb von Starkwindereignissen
>> ebenfalls nicht annähernd hinreichend.
>
> Bei Sonne stimme ich dir zu, beim Wind widerspreche ich dir, der ist im
> Winterhalbjahr deutlich höher in der Ausbeute als im Sommer.
>

Mir ist wurst, ob du mir widersprichst. Die Statistiken sagen das, was 
ich hier schreibe.

> Roland E. schrieb:
>> Vom Stromimport mal ganz abgesehen.
>
> Der Stromimport ist zu einem Großteil ein wirtschaftlicher Import: wir
> importieren den Strom anstatt ihn selbst zu erzeugen, wenn der Import
> günstiger ist. ...

Wenn unser erzeugter Strom zu teuer ist, ist er wertlos weil nicht 
vorhanden. Wenn ihn keiner Bezahlen will, wird er nicht erzeugt. Siehe 
oben.


> ... nun hast du die Windkraftanlagen diskreditiert, ...

Es geht mir nicht darum, irgend etwas zu diskreditieren, sondern dir 
bornierten Grünschädel zu zeigen, dass es praktisch nicht funktionieren 
wird. Dazu muss man nur mal den Dreisatz anwenden. Könnt ihr 
Grünreligiösen eigentlich rechnen?

Mal anders: Im November waren knapp zwei Wochen kaum Wind und keine 
Sonne.
Wie lange bleibt dein Haus warm, wenn die Wärmepumpe zwei Wochen am 
Stück abgeschaltet ist, bzw nur Mittags mal eine Stunde laufen darf?
Wie langem hält dein Kühlschrank ohne Strom durch?

Das Händinetz/Festnetz ist nach einem Tag ohne Strom übrigens auch 
aus...

Chris D. schrieb:
> ...
>
> Wir sind jetzt übrigens bereits bei 60% EE.
>

Glückssache, weil der Dezember so windig war. Schau dir mal den November 
an. Dezember 2022 ist schwer vergleichbaar, weil es einen Zubau an 
Propellern gab.

Nebenbei mussten wir auch deutlich mehr Strom importieren als 
exportieren. Dabei ist es egal, ob das an wirtschaftlichen 
Gesichtspunkten liegt, oder weil der Strom tatsächlich knapp ist. Wenn 
produzierter Strom zu teuer ist, ist er sinnlos...

>> werden weiterhin Kohlekraftwerke und, für Spitzenlast,
>> wenn unsere bescheidenen Speicher nicht mehr ausreichen, Gaskraftwerke
>> in die Bresche springen (müssen). Weshalb ja auch der Ausbau der
>> Gaskraftwerke meines Wissens beschlossen ist.
>

mag sein, wenns keiner mehr bezahlen kann/will, ist es aber dann auch 
obsolet.

> Das Gasnetz hat darüberhinaus noch den Vorteil, dass auch Kleinerzeuger
> dort recht problemlos einspeisen könnten. Das eröffnet Kleinbetreibern
> weitere Möglichkeiten. Und es ist eben schon da (samt richtig großen
> Speichern).
>

Das ginge beim Stromnetz auch. ist aber politisch totreguliert. Warum 
soll das beim Gas anders sein(werden)?


>> Bei Sonne stimme ich dir zu, beim Wind widerspreche ich dir, der ist im
>> Winterhalbjahr deutlich höher in der Ausbeute als im Sommer.
>
> Exakt so ist es - kann man auch schön in den Statistiken nachschauen.
> Die beiden Formen ergänzen sich recht gut. So lagen wir auch im 4.
> Quartal 2023 bei 60% EE - trotz fast komplett fehlender PV (bzw. nur
> 4,5%).
>

Ja, weil der Dezember aufgrund der Wetterlage (zu der es Warnungen gab) 
völlig aus der Art geschlagen ist. Der November sieht deutlich trüber 
aus. Der Oktober auch.

> Es hat aber auch niemand der Wind-/PV-Befürworter bestritten, dass EE
> aus vielen verschiedenen Erzeugungsarten bestehen wird.
>
> Und eine Sache darf man bei der Umstellung auf EE nicht vergessen: es
> bietet eigentlich jedem die Möglichkeit, sehr einfach selbst zum
> Stromproduzenten zu werden. Um bei Hans zu bleiben: der hat sich
> Jahrzehnte (zu Recht) über die böse Marktmacht und fast kartellartigen
> Zustände der vier großen Stromlieferanten beklagt. Nun hat er die
> Chance, selbst einzusteigen. Die Bedingungen waren noch nie so günstig.
> PV-Module kosten fast nichts mehr. Selbst bei den simplen Balkonanlagen
> hat man immer kürzere Amortisationszeiten. Und das trotz Totalausfall im
> Winter.
>
> Ich sehe auch kein größeres technisches Problem darin, dass sich Leute
> zusammenschließen und ihre Überproduktion regional in Wasserstoff
> umwandeln, einspeisen und damit Geld verdienen.
>
> Wir haben eines der besten ausgebauten Gasnetze samt Speichern - es wäre
> dumm, das nicht auch zukünftig zu nutzen.

Du nicht, aber die die damit viel Geld verdienen (wollen)...

Ich versuche auch meinen Bedarf per Sonne zu decken. Wobei ich eher 
versuche die Sonne tatsächlihc für die nacht zu speichern und dann zu 
verbrauchen. Tagsüber nutzt es mir nix.
Wind ist für EFH quatsch. Zu laut, zu ineffektiv...

Prinzipiell finde ich die Balkonsolar lustig und richtig. Nur wird da 
auch wieder nach "größer schneller weiter" gegeiert, obwohl ein WR mit 
150W eigentlich völlig ausreichen würde und viel mehr bringt, wenn er 
den ganzen Tag läuft, als die 600/800W zu Spitzenzeiten...

von Ralf X. (ralf0815)


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Chris D. schrieb:
> Was übrigens gerne vergessen wird: Gastransport durch Leitungen ist sehr
> effizient - im Gegensatz zum Stromtransport (0,1% zu 8% Verlusten).

Das ist zwar formal richtig, gleichzeitig allerdings auch ein totales 
Unsinnsargument:
Im Stromnetz stellt der Strom gleichzeitig die Beförderungsleistung zur 
Verfügung, was auch den grossen Verlustfaktor darstellt, während im 
Gasnetz ebenfalls elektrische Energie für die Beförderung zuständig ist 
und die Gas-Verluste sich dort alleine auf Leckagen, etc. beziehen.

Eine Kleinproduzenteneinspeisung von H2 funktioniert nur, wenn entweder 
das gesamte Gasnetz auf H2 umgestellt wurde, oder aber zwei Gasnetze 
gleichzeitig betrieben werden.
Anders wäre es nur, wenn sämtliche Gasgeräte jedes denkbare Gasgemisch 
just in time verarbeiten können und auch jeder Gasvolumenzähler gegen 
ein Wunderwerk von Gas-Energiezähler ausgetauscht wird.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ralf X. schrieb:
> Kleinproduzenteneinspeisung

Da stellt sich dann gleich die Frage wie man kontrolliert WAS GENAU da 
eingespeist wird. Bei Strom ist das Ganze dann doch ein wenig einfacher.

von Heinrich K. (minrich)


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Cha-woma M. schrieb:
> Das E-Auto läßt sich umittelbar und auch mittelbar mit Dachsolar laden!

Also nicht "direkt"!

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Heinrich K. schrieb:
> Also nicht "direkt"!

Stimmt. Einen Direktanschluss für die PV-Module hat noch kein Auto. Und 
es gibt zwar Bastelversionen mit PV direkt auf dem Auto, aber das hat 
sich bisher nicht durchsetzen können. Obendrein ist der Aufwand doch 
recht hoch, das Auto immer wieder auf das Dach zu hieven.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Roland E. schrieb:
> wenn er den ganzen Tag läuft, als die 600/800W zu Spitzenzeiten...

Deshalb scheinenh die "Powerbanks" der höheren Gewichtsklasse derzeit 
der Renner zu sein.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Heinrich K. schrieb:
> Also nicht "direkt"!
umittelbar = direkt !

von Ralf X. (ralf0815)


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Roland E. schrieb:
> Prinzipiell finde ich die Balkonsolar lustig und richtig. Nur wird da
> auch wieder nach "größer schneller weiter" gegeiert, obwohl ein WR mit
> 150W eigentlich völlig ausreichen würde und viel mehr bringt, wenn er
> den ganzen Tag läuft, als die 600/800W zu Spitzenzeiten...

Diese Logik solltest Du genauer erklären.
Momentan (heute 13°°) müsste ich über 1kWp an Modulen installiert haben, 
um dort die von Dir angeführten 150W rauszuholen.
Welchen Nutzen hast Du davon, eine Mehrleistung zu besseren Solarzeiten 
einfach zu entsorgen?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Ralf X. schrieb:
> Welchen Nutzen hast Du davon, eine Mehrleistung zu besseren Solarzeiten
> einfach zu entsorgen?

Stolz, dass man könnte. :)
Unterschätze die psychologische Motivation nicht.

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Er hat aber Roland E. gefragt, nicht Dich!
Und ich hatte bei cha... nachgefragt, nicht bei Dir!
Fällt Dir etwas auf, prx?

von Heinrich K. (minrich)


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"Auto immer wieder auf das Dach zu hieven"

von Jörg S. (joerg-s)


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Roland E. schrieb:
> Wir haben jetzt schon einen nicht mehr
> wettbewewrbsfähigen Strompreis.
Wann war der Strom in Deutschland denn Wettbewerbsfähig?
Im ersten Halbjahr 2023 lag Deutschland auf Platz 4 in der EU was den 
Strompreis angeht.

> Mal anders: Im November waren knapp zwei Wochen kaum Wind und keine
> Sonne.
> Wie lange bleibt dein Haus warm, wenn die Wärmepumpe zwei Wochen am
> Stück abgeschaltet ist, bzw nur Mittags mal eine Stunde laufen darf?
> Wie langem hält dein Kühlschrank ohne Strom durch?
Und? Will irgendjemand ein Stromnetz ohne Speicher betreiben? Immer hört 
man nur wie nicht funktionieren kann was eh keiner vor hat. Kunststück.

> Glückssache, weil der Dezember so windig war. Schau dir mal den November
> an. Dezember 2022 ist schwer vergleichbaar, weil es einen Zubau an
> Propellern gab.
November 2023: ~60% Anteil EE.
https://www.energy-charts.info/charts/renewable_share/chart.htm?l=de&c=DE&year=2023

von Bruno V. (bruno_v)


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Jörg S. schrieb:
> November 2023: ~60% Anteil EE.

Mit Strom und Wind <45%

Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass Wasserkraft und 
Pumpspeicherkraftwerke ganze Länder autark machen können, aber in 
Deutschland nahezu ausgereizt sind (zumindest gibt es da keine lauten 
Forderungen). Bei Biogas weiß ich nicht: Reste vergären, klar. Aber Mais 
direkt reinfahren? Wie beim Biosprit frage ich mich, ob das netto 
positiv ist und verbuche das eher unter Forschung / Anschubfinanzierung.

Übers die Monate gesehen gleichen sich Sonne/Wind sehr gut aus. Mit 
Solar recht gut vorhersehbar (tagsüber / Sommer) und Wind zwar rund um 
die Uhr, dafür deutlich wechselhafter.

Wäre schön, wenn es da mal rein marktwirtschaftliche Abschätzungen gäbe, 
nur für die Größenordnung.

von (prx) A. K. (prx)


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Bruno V. schrieb:
> Bei Biogas weiß ich nicht: Reste vergären, klar.

Da geht schon noch was. Öko-Kerosin aus... lies selbst:
"Firm develops jet fuel made entirely from human poo"
https://www.bbc.com/news/uk-england-gloucestershire-67771640

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Cyblord -. schrieb:
> Ich sehe in der Klimasekte nur langweilige Weltuntergangsspinner und
> ihre Jünger.

Die Klimawandelleugner sind Sektierer, denn sie hören eher auf 
irgendwelche Schwätzer als auf Wissenschaftler.

Den Spinner musst du also eher bei dir selbst sehen
:-)

von Udo S. (urschmitt)


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Chris D. schrieb:
> Diesbezüglich frage ich mich immer, ob man die vielen tiefen
> Bergwerksstollen im Ruhrgebiet nicht dafür nutzen könnte, lokal zu
> heizen. Wenn ich richtig informiert bin, dann steigt die Temperatur ab
> 10°C in 50m Tiefe mit etwa 3K/100m an. Bei den vielen 100n tiefen
> Schächten und Stollen sollte man dort durchaus Warmwasser gewinnen
> können.
>
> Weiss dazu jemand Näheres?

Dürfte ein technisches Problem sein.
Wenn man die Löcher einfach flutet hat das wohl ungeahnte Auswirkungen. 
Auch dürften die mit der zeit zusammenfallen und damit die notwendigen 
Rohrleitungen zerstören.
Es ist wohl einfacher passende neue Löcher zu bohren und entsprechend zu 
befestigen.

von Ralf X. (ralf0815)


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(prx) A. K. schrieb:
> Bruno V. schrieb:
>> Bei Biogas weiß ich nicht: Reste vergären, klar.
>
> Da geht schon noch was. Öko-Kerosin aus... lies selbst:
> "Firm develops jet fuel made entirely from human poo"
> https://www.bbc.com/news/uk-england-gloucestershire-67771640

Zitat:
Die Bundesnetzagentur führt Ausschreibungen zur Ermittlung der 
anzulegenden Werte für Strom aus Biomasseanlagen durch. Der ermittelte 
anzulegende Wert dient als Berechnungsgrundlage für die Höhe des 
Zahlungsanspruchs (Marktprämie).
Festlegung des Höchstwerts

Die Bundesnetzagentur hat im Februar 2023 den Höchstwert für die 
Ausschreibungen der nächsten zwölf Monate für neue Biomasseanlagen auf 
17,67 Cent pro Kilowattstunde und den Höchstwert für bestehende 
Biomasseanlagen auf 19,83 Cent pro Kilowatt festgelegt (§ 85a Absatz 1 
und 2 EEG).

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Ausschreibungen/Biomasse/start.html

Kein Wunder, dass sich die Pacht für landwirtschaftliche Flächen und 
Preise für Feldfrüchte vervielfacht haben..
Biomassestrom ist der teuerste Strom, der in DE erzeugt wird, wobei 
keinerlei Regelleistung bereitgestellt wird.

von Jörg S. (joerg-s)


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Bruno V. schrieb:
> Mit Strom und Wind <45%
Strom und Wind?

von Cyblord -. (cyblord)


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Udo S. schrieb:
> Die Klimawandelleugner sind Sektierer, denn sie hören eher auf
> irgendwelche Schwätzer als auf Wissenschaftler.

Ich höre auf gar niemanden. Ich schaue mir die Klima-Maßnahmen an und 
denke selbst.
Die Wissenschaft ist dabei nicht das Problem.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Heinrich K. schrieb:
> "Auto immer wieder auf das Dach zu hieven"

Invers vllt.?
PV-Dach auf`s Auto hieven!

von Rbx (rcx)


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Heinrich K. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Das E-Auto läßt sich umittelbar und auch mittelbar mit Dachsolar laden!
>
> Also nicht "direkt"!

Naja, einen Laderegler und was zum Speichern wird man schon noch 
brauchen. Den Link zur Dampfmaschinenbastelei zum Stromerzeugen habe ich 
mir oben erspart.
Es gab auch mal in der Lindenstraße so ein Auto mit Solar-Dach.
Naja, und bei zusätzlichen Regenmengen wäre vielleicht ein wenig mehr 
Staudamm ganz gut?
Reinfallen kann man in so manches Gewässer aber schon noch direkt wie 
auch von so manchem Politspruch unmittelbar in die Irre geführt werden.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Bruno V. schrieb:
> Bei Biogas weiß ich nicht: Reste vergären, klar. Aber Mais
> direkt reinfahren? Wie beim Biosprit frage ich mich, ob das netto
> positiv ist und verbuche das eher unter Forschung / Anschubfinanzierung.

Eher kontraproduktiv die Biogasproduktion. Biogas wird fast zu 100% aus 
Silomais gewonnen, der sorgt für die beste Ausbeute an Methangas. Die 
Kehrseite ist die "Vermaisung" der Agraflächen und gesteigerte Erosion 
der Ackerflächen. Der humusreiche Boden ist durch den Maisanbau im 
Frühjahr dem Niederschlag schutzlos ausgeliefter. Humus wird abgetragen 
und das gespeicherte CO2 durch Mikroben in den Gewässer freigesetzt.

Das Problem kennt man. Ändern will man das nicht. Da ist die Agrolobbby 
in Verbindung mit den Grünen und Öko-Energieverbänden zu stark.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Jörg S. schrieb:
> Bruno V. schrieb:
>> Mit Strom und Wind <45%
> Strom und Wind?

Hmm, die Windräder werden bei zuviel PV zur Netzregelung angeworfen. Die 
Verwerten den Überstrom von den PV-Anlagen und lassen die Windrotoren 
die Energie wieder Rückblasen!
Somit gibt es Sinn:
 Mit Strom und Wind <45%

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Cha-woma M. schrieb:
> Da ist die Agrolobbby
> in Verbindung mit den Grünen und Öko-Energieverbänden zu stark.

Quatsch! Bauern sind doch eher rechte (CDU/CSU) Spinner.

von Bruno V. (bruno_v)


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Jörg S. schrieb:
> Strom und Wind?

sorry, PV und Wind.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Cha-woma M. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Übliches Stadtgas hatte bis zur Umstellung auf Erdgas 50%
>> Wasserstoffanteil.
> Kunststück, das Stadtgas wurde ja quasi "vorort" hergestellt! Kaum
> Leitungsweg ---> Transportverluste minimal!

Wie gesagt - das Netz ist deutlich größer und ein Verbundnetz - einfach 
mal die Größe des Ruhrgebietes betrachten.

Darüberhinaus bekommst Du seit sicherlich über einem Jahrhundert reinen 
Wasserstoff in ganz normalen Stahlgasflaschen mit 200 bar. Die haben 
auch nach einem Jahr ohne Entnahme noch diesen Druck.

Und offenbar noch deutlich länger, denn in
https://dwv-info.de/wp-content/uploads/2023/04/DWV-Wasserstoff-Sicherheits-Kompendium-1.pdf
findet sich unter 1.4:

"Im Dezember 1998 fand man bei Abrissarbeiten auf dem Gelände einer 
Chemiefirma bei Frankfurt zwei große Gasflaschen mit Wasserstoff, die 
seit den 1930er Jahren dort gestanden hatten. Von dort aus waren nämlich 
die Zeppeline auf dem Frankfurter Flughafen mit Wasserstoff versorgt 
worden. Als nach dem Hindenburg-Unglück von 1937 kein Gas mehr gebraucht 
wurde, hatte man die beiden Behälter offenbar total vergessen. Sie waren 
immer noch voll. Bei Metallbehältern ist das Problem der Diffusion durch 
die Behälterwand ohne jede praktische Bedeutung, weil die 
Geschwindigkeit dieses Prozesses viel zu gering ist."

Dasselbe gilt übrigens für Helium, obwohl das einatomig nochmal kleiner 
als molekularer Wasserstoff ist. Auch das gibt es in 200 bar-Flaschen 
und auch das diffundiert nicht nennenswert hindurch. Die 10l-Flasche 
hier zeigt auch nach einem Jahr ohne Benutzung (brauchten wir dann doch 
erstmal nicht) immer noch den Druck, mit dem ich sie angeschlossen habe: 
200 bar

Also: Nein, da diffundieren keine nennenswerten Mengen, selbst bei 200 
bar nicht. Es ist einfach ein Märchen, das sich zugegebenermaßen 
hartnäckig hält.
Bei Kunststoffen sah es anfangs anders aus, aber auch da hat man große 
Fortschritte gemacht. Ist bei unserem Gasnetz allerdings irrelevant.

> Chris D. schrieb:
>> Weil die Industriebosse und ihre Institute es sagen? Als Unternehmer
>> weiss ich: die Klage ist unser Morgengebet. Da darfst Du nicht allzuviel
>> drauf geben.
>
> Dein Hochmut kommt vor dem Fall!

Das ist eher ein gesunder Glaube in die eigenen Fähigkeiten (und die der 
deutschen Unternehmen). Nicht alles glauben, was von 
Weltuntergangspropheten von Zeit zu Zeit immer wieder verbreitet wird. 
Wie schon A.K. neulich hier schrieb: ab einem gewissen Alter hört man 
auf, die vielen nicht ansatzweise eingetroffenen Untergänge Deutschlands 
zu zählen, die prognostiziert wurden.

: Bearbeitet durch Moderator
von Christian B. (luckyfu)


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Roland E. schrieb:
> Mir ist wurst, ob du mir widersprichst. Die Statistiken sagen das, was
> ich hier schreibe.

Dann zeige doch mal deine Statistiken die mir widersprechen und deine 
These stützen, ich bin gespannt.

Roland E. schrieb:
> Wir haben jetzt schon einen nicht mehr
> wettbewewrbsfähigen Strompreis.

erstens ist der Strompreis schon wieder weitgehend auf Vorkriegsniveau 
angekommen und 2. macht den Strompreis was genau teuer? Kohle und 
Erdgas... PV und Windkraft verbilligen ihn. Und Wasserstoff brauchen wir 
sowieso für die Industrie, wenn diese CO2 neutral werden soll, denn an 
das Märchen der Ölscheichs, dass man das CO2 einfach nach dem Verbrennen 
einsammelt und speichert, glaube ich eher nicht. Denn solch ein 
Verfahren würde den Strompreis tatsächlich massiv steigen lassen.

Roland E. schrieb:
> Dabei ist es egal, ob das an wirtschaftlichen
> Gesichtspunkten liegt, oder weil der Strom tatsächlich knapp ist. Wenn
> produzierter Strom zu teuer ist, ist er sinnlos...

Was quatsch ist, denn teurerer Strom ist immer noch besser als gar kein 
Strom, was dann für deinen Absatz hier gilt und du dir somit selbst 
widersprichst:

Roland E. schrieb:
> Wie lange bleibt dein Haus warm, wenn die Wärmepumpe zwei Wochen am
> Stück abgeschaltet ist, bzw nur Mittags mal eine Stunde laufen darf?
> Wie langem hält dein Kühlschrank ohne Strom durch?
Mal davon abgesehen, dass wir extrem weit weg sind von solchen 
Szenarien, auch wenn das manche gerne hervorholen um festzustellen, dass 
man damit unwissenden Angst einflößen kann. Ich sehe jedenfalls keine 2 
wöchigen Stromausfälle oder Rationierungen von 2h am Tag kommen. 
Deutschland hat eines der teuersten Stromnetze weltweit, dafür aber auch 
eines der stabilsten. Das wird halt gern unterschlagen, wenn über den 
Preis gejammert wird. Auch muss man immer den Preis in Relation zur 
dafür zu erbringenden Arbeitszeit sehen. Nur weil in einem anderen Land 
der Strom nur halb so viel kostet heißt das noch lange nicht, dass die 
Menschen ihn sich dort besser leisten können. Netto könnte er sogar 
teurer sein als hierzulande.

von Bruno V. (bruno_v)


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Rainer Z. schrieb:
> Quatsch! Bauern sind doch eher rechte (CDU/CSU) Spinner.

Teils/Teils: Anfangs kam ein großer Teil der Grünen aus der 
Landwirtschaft. Kaum jemand denkt beruflich mehr in Generationen und an 
Nachhaltigkeit.

Und jeder (Vollerwerbs-)Landwirt ist auch Unternehmer, mit 
millionenschwerem Kapitaleinsatz, die von Biogasanlagen profitieren.

Warum nicht Jauche veredeln und profitieren? Dass Lebens- und 
Futtermittel (Weizen/Mais/Raps) am Ende direkt in Brenner und Tank 
landen, ging vielen dann doch zu weit.

Meine Frage hingegen ist, ob bei der Bewirtschaftung / Synthese nicht 
genauso viel Fossil-Äquivalent (Trecker, Dünger, etc., Bio-Sprit ist 0 
Bio) aufgebracht wird wie am Ende rauskommt.

von Thomas U. (charley10)


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Chris D. schrieb:
...
>
> Wir haben eines der besten ausgebauten Gasnetze samt Speichern - es wäre
> dumm, das nicht auch zukünftig zu nutzen.

Sollte nicht genau dieses nach Plänen eines bekannten 'Schwibschwagers' 
rdikal RÜCKGEBAUT werden?

Beitrag #7571977 wurde vom Autor gelöscht.
von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


Angehängte Dateien:

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Christian B. schrieb:
> Das selbe habe ich mich hier auch gefragt, im ganzen Erzgebirge gibt es
> praktisch alte Stollen. Einige davon sind noch aus der Wismutzeit und
> mindestens dort will das Oberbergamt definitiv vermeiden, dass das
> Grubenwasser irgendwie permanent umgewälzt wird.

Anbei mal ein Video einer Messung an einem Probenbohrloch. Es ist von
der Wismut AG ein Stollen bei der Festung Königstein. Wird
wahrscheinlich Radon sein was da rauskommt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Cha-woma M. schrieb:
> Humus wird abgetragen und das gespeicherte CO2 durch Mikroben in den Gewässer 
freigesetzt.

Dabei wird auch viel Methan beim Abbau durch die Mikroben freigesetzt.

Selbiges passiert, wenn die Lebensmittel statt über Weideland für Kühe 
dann über Felder erzeugt werden.

Gras produziert ähnlich viel organisches Material wie Nutzpflanzen.

Bei Nutzpflanzen kann jedoch nur ein kleiner Teil als Lebensmittel 
verwendet werden. Über Gentechnik wird versucht das Verhältnis zu 
verbessern.

Bei der Viehzucht kommt ein ähnlicher Anteil als organisches Material 
bezogen auf die Fläche heraus. Nebenbei bleibt der Humus dabei erhalten 
und wird nicht abgetragen, weil dieser unter der Grasnabe geschützt 
verbleibt.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Thomas U. schrieb:
> Sollte nicht genau dieses nach Plänen eines bekannten 'Schwibschwagers'
> rdikal RÜCKGEBAUT werden?

Dieser Gedanke hat dann die ganze kommunalen Gas-Versorger auf die 
Barrikaden gebracht. Da kann man mal sehen was alles hinter  dem Vorhand 
der großen Politbühne abgeht!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Chris D. schrieb:
> Wie gesagt - das Netz ist deutlich größer und ein Verbundnetz - einfach
> mal die Größe des Ruhrgebietes betrachten.

Der kleine Unterschied wäre dabei, dass die paar tausende mit ihren 
Verlusten noch nicht sehr viel ausmachen. Aber wenn hier über 40 
Millionen mögliche Undichtigkeitsquellen unterwegs sind, dann ist das 
schon eine ganz andere Hausnummer.

Aber die H2-Technologie ist der Hauptschlüssel für die chemische 
Kohlenstoffsubstition, siehe Formel für alle höheren Verbindungen aus 
CxHy.

Es sollen die Eingangsstoffe für die chemische Industrie erzeugt werden. 
Außer den E-Fuels wären das Düngemittel, Kunststoffe und auch 
Lebensmittel, wie z.B. Zucker. Aus einem Hektar kann statt über 
Zuckerrohr so das 50fache über Solarstrom produziert werden. Letzteres 
wird fast keinem gefallen, aber es ist nunmal so und wer hier die Nase 
vorne hat, wird entscheiden über die Zukunft.

von Roland E. (roland0815)


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Ralf X. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Prinzipiell finde ich die Balkonsolar lustig und richtig. Nur wird da
>> auch wieder nach "größer schneller weiter" gegeiert, obwohl ein WR mit
>> 150W eigentlich völlig ausreichen würde und viel mehr bringt, wenn er
>> den ganzen Tag läuft, als die 600/800W zu Spitzenzeiten...
>
> Diese Logik solltest Du genauer erklären.
> Momentan (heute 13°°) müsste ich über 1kWp an Modulen installiert haben,
> um dort die von Dir angeführten 150W rauszuholen.
> Welchen Nutzen hast Du davon, eine Mehrleistung zu besseren Solarzeiten
> einfach zu entsorgen?

Von entsorgen habe ich nichts geschrieben. Wie soll ein WR die ganze 
Nacht laufen, wenn der Strom der Solarmodule "entsorgt" wurde? Der Strom 
muss ntürlich gespeichert werden. Dezentral beim Erzeuger/Verbraucher 
ist dabei natürlich effektiver, als ein Containerdorf im Stadtviertel.

A.K. hat kapiert, was ich geschrieben habe.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Christian B. schrieb:
> In Deutschland gibt es die 2% Regel, d.h. 2% der Landesfläche wird für
> die Windkraft zur Verfügung gestellt. das ist deutlich weniger als 1
> /30-tel (was wohl 3,3% entspräche). liegt aber sicher daran, dass wir
> eben nicht nur auf Wind, sondern auch auf PV setzen.

Wobei das nur für den Stromverbrauch, wie er derzeit ist (500-600TWh), 
ausgelegt wurde.

Bei der vollkommenen Substitution auch in der Chemie der Kohlenstoffe 
als Eingangsstoffe bewegen wir uns aber nicht im Bereich von 500-600TWh 
sondern in Bereichen jenseits der 3500TWh. Bereits durch die E-Mobilität 
und Wärmepumpen wird deutlich über 1000TWh produziert werden müssen.

von Michael O. (michael_o)


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Zum Speichern gibt es doch tolle Techniken. Powergel aus H2, die 
Natronlock die konzentrierte Natronlauge verdünnt und damit 
Dampfmaschinen antreibt usw. Man muss halt etwas suchen und zuende 
Entwickeln.

MfG
Michael

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Michael O. schrieb:
> gibt es doch tolle Techniken.

Nicht nur dafür, auch für Windräder:
https://www.mdr.de/wissen/energie-windrad-zukunft-100.html

von Ralf X. (ralf0815)


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Dieter D. schrieb:
> Michael O. schrieb:
>> gibt es doch tolle Techniken.
>
> Nicht nur dafür, auch für Windräder:
> https://www.mdr.de/wissen/energie-windrad-zukunft-100.html

Leider ist er nun doch verstorben, bevor er seine radikale Idee einmal 
umsetzen konnte.
Dennoch verstehe ich noch immer nicht, wie er es erreichen wollte, dass 
der Wind immer nur aus einer Richtung kommt.. :-)

von Lars R. (lrs)


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Bruno V. schrieb:
> Meine Frage hingegen ist, ob bei der Bewirtschaftung / Synthese nicht
> genauso viel Fossil-Äquivalent (Trecker, Dünger, etc., Bio-Sprit ist 0
> Bio) aufgebracht wird wie am Ende rauskommt.

Auf jeden Fall wird Korn unter anderem auf ertragsschwachen Flächen 
angebaut. Der Energiegehalt der Ernte ist viel niedriger als der 
Energiegehalt des erforderlichen Treibstoffs für die Bewirtschaftung der 
Fläche.

Das hat man "schon immer" so gemacht, weil es ursprünglich "nur" im 
Lebensmittel ging. Neben Aspekten der Dezentralisierung und 
Versorgungssicherheit (mit Lebensmitteln) ist es ein Verteilungskampf. 
Daher stellte sich nie die Frage, ob man auf die Bewirtschaftung 
ertragsschwacher Flächen verzichten sollte und dafür ertragsreichere 
Flächen nicht für Biotreibstoffe verwendet.

von Bruno V. (bruno_v)


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Lars R. schrieb:
> Daher stellte sich nie die Frage, ob man auf die Bewirtschaftung
> ertragsschwacher Flächen verzichten sollte und dafür ertragsreichere
> Flächen nicht für Biotreibstoffe verwendet.

Vermutlich verstehe ich Dich falsch: es geht doch nicht darum, ob 
Diesel/Strom in Holz/Futter verwandeln gut ist, sondern ob 100l 
Diesel/Strom in 99l Biodiesel/Brennstoff gewandelt werden.

Dass jede Fläche genutzt wird (in W-D) ist glaube ich unstrittig. An 
Grenzsteinen/Wegen/Baugrundstücken wird notfalls um jeden cm gerichtlich 
gekämpft

von Bruno V. (bruno_v)


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Ralf X. schrieb:
> seine radikale Idee

(Holz)Fachwerk war schon immer möglich und billiger, auch 200m. Aber die 
Leiter da möchte kaum jemand gehen. (Strommasten sind überwiegend 
Fachwerk)

> Dennoch verstehe ich noch immer nicht, wie er es erreichen wollte, dass
> der Wind immer nur aus einer Richtung kommt.. :-)

Ich dachte, er will den ganzen Turm drehen. Also am Boden. Was 
vermutlich auch schwierig in vandalensicher und robust ist.

Aber x MW über 200m per Riemen, ... sind herausfordernd! 3 MW sind 10 
kN*0,3km/s, also 1t "Kraft" mit Schallgeschwindigkeit. Oder 10t mit 
100km/h. Ist das konstruktiv einfacher ist als eine Gondel von 100t? 
Zumal das statische Gewicht der Gondel vermutlich eine untergeordnete 
Rolle spielt.

Also m.E. eher ein Prestigeobjekt eines Rentners als 
Windmafia-Verschwörung

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Dieter D. schrieb:
> Bei der vollkommenen Substitution auch in der Chemie der Kohlenstoffe
> als Eingangsstoffe bewegen wir uns aber nicht im Bereich von 500-600TWh
> sondern in Bereichen jenseits der 3500TWh. Bereits durch die E-Mobilität
> und Wärmepumpen wird deutlich über 1000TWh produziert werden müssen.

Hmmm und weil dir das unlösbar erscheint, lassen wir es lieber gleich 
sein? Wenn ich mir anschaue, welche Entwicklung Windkraftanlagen in den 
letzten Jahren durchgemacht haben, bin ich da recht entspannt. Eine 
einzige Offshore WKA kann heute schon mehr Strom erzeugen als vor 
20Jahren ein ganzer Windpark leistete. Auch gibt es noch recht neue 
Konzepte von schwimmenden PV Anlagen, welche auf vielen Talsperren oder 
ehemaligen Baggerseen einsetzbar sind und momentan überhaupt noch nicht 
betrachtet wurden. Wenn wir die Hälfte der geeigneten Dachflächen 
Deutschlands mit PV ausstatten würden, währe sicher schon sehr viel vom 
benötigten Strombedarf gedeckt. Jedenfalls im Sommer.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Christian B. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>> Bei der vollkommenen Substitution auch in der Chemie der Kohlenstoffe
>> als Eingangsstoffe bewegen wir uns aber nicht im Bereich von 500-600TWh
>> sondern in Bereichen jenseits der 3500TWh. Bereits durch die E-Mobilität
>> und Wärmepumpen wird deutlich über 1000TWh produziert werden müssen.
>
> Hmmm und weil dir das unlösbar erscheint, lassen wir es lieber gleich
> sein? Wenn ich mir anschaue, welche Entwicklung Windkraftanlagen in den
> letzten Jahren durchgemacht haben, bin ich da recht entspannt. Eine
> einzige Offshore WKA kann heute schon mehr Strom erzeugen als vor
> 20Jahren ein ganzer Windpark leistete.

So ist es. Dass neuere WK-Anlagen wesentlich effizienter auf gleicher 
Fläche arbeiten, wird bei der Flächenbetrachtung gerne weggelassen. Und 
die gesamte Umstellung ist auch kein Hauruckprozess, sondern ein 
schleichender. So wie es anfangs nur Apotheken für Sprit gab. Im Moment 
jedenfalls wächst der Zubau an EE deutlich schneller als der Bedarf an 
elektrischer Energie. Trotz der leider langen Schlafphase gerade bei WK.

> Wenn wir die Hälfte der geeigneten Dachflächen
> Deutschlands mit PV ausstatten würden, währe sicher schon sehr viel vom
> benötigten Strombedarf gedeckt. Jedenfalls im Sommer.

Und da ist noch sehr viel ungenutzte Fläche vorhanden. Wenn ich hier 
über die Städte schaue, dann haben weniger als 10% überhaupt PV auf dem 
Dach, und dann meist auch nur in Südrichtung. Eine Verzehnfachung der 
PV-Fläche wäre damit im Maximalfall durchaus machbar - ohne weitere 
Versiegelung.

Und es spricht nichts dagegen, diesen Strom in Zeiten des Überschusses 
als Wasserstoff einzuspeichern. Entsprechende komplett fertig 
konfektionierte Elektrolyseanlagen in Containergröße gibt es schon 
länger. Das Ganze ist sehr gut skalierbar, die Technik keine 
Raketenwissenschaft und äußerst robust und langlebig. Gasnetze zur 
Einspeisung haben wir auch fast überall. Und wie geschrieben: 
Gastransport ist äußerst effizient. Und die Industrie bekommt so auch 
direkt, was sie benötigt.

Dazu kommt, dass die Abwärme solcher Anlagen gut in Wärmenetze 
eingespeist werden kann, was den Wirkungsgrad um einiges erhöht. Und die 
Anlagen könnten auch mitten in der Stadt stehen, da sehr klein und 
emissionsfrei.

Es gibt also durchaus einige Möglichkeiten.

: Bearbeitet durch Moderator
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ralf X. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Was übrigens gerne vergessen wird: Gastransport durch Leitungen ist sehr
>> effizient - im Gegensatz zum Stromtransport (0,1% zu 8% Verlusten).
>
> Das ist zwar formal richtig, gleichzeitig allerdings auch ein totales
> Unsinnsargument:
> Im Stromnetz stellt der Strom gleichzeitig die Beförderungsleistung zur
> Verfügung, was auch den grossen Verlustfaktor darstellt, während im
> Gasnetz ebenfalls elektrische Energie für die Beförderung zuständig ist
> und die Gas-Verluste sich dort alleine auf Leckagen, etc. beziehen.

Es ging schon um die gesamte Transportkette, also die Frage, wieviel 
Energie ich benötige, um wieviel Energie von A nach B zu bringen. bei 
den 0,1% ist die elektrische Energie der Pumpen mit eingerechnet.

Vor allem aber wird daraus deutlich, dass es günstig ist, den Strom 
direkt am Entstehungsort als Wasserstoff zu speichern.

> Eine Kleinproduzenteneinspeisung von H2 funktioniert nur, wenn entweder
> das gesamte Gasnetz auf H2 umgestellt wurde, oder aber zwei Gasnetze
> gleichzeitig betrieben werden.

Nicht unbedingt. Man mischt ja bereits jetzt versuchsweise H2 zu - 
bisher ohne größere Probleme, sowohl bei den Heizungen (was aber viel zu 
schade ist) als  auch (und das ist das Wichtigste) bei den 
Gaskraftwerken.

Bis zu einer kompletten Umstellung müsste man für die Prozessgase der 
Industrie wohl wirklich getrennte H2-Leitungen haben. Aber das sind dann 
echte Ausnahmen. Zum Teil haben die ja schon eigene Wasserstoffnetze.

> Anders wäre es nur, wenn sämtliche Gasgeräte jedes denkbare Gasgemisch
> just in time verarbeiten können und auch jeder Gasvolumenzähler gegen
> ein Wunderwerk von Gas-Energiezähler ausgetauscht wird.

Wie geschrieben: mit einer geringen Beimischung kommen offenbar viele 
Gasgeräte gut zurecht. Dazu kommt, dass Gasgeräte mit der Zeit mehr und 
mehr vom Markt verschwinden werden, weil sie unwirtschaftlich werden.

Bei Gaszählern könnte man bspw. durch stetige Messung der 
Gaszusammensetzung beim örtlichen Betreiber einen gleitenden Faktor 
bestimmen und direkt mit den Werten eines intelligenten Gaszählers 
verrechnen.

Aber: das Ganze ist ein gleitender Prozess. Es muss nicht alles sofort 
perfekt und zu 100% umgesetzt werden.

: Bearbeitet durch Moderator
von Jörg S. (joerg-s)


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Thomas U. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Wir haben eines der besten ausgebauten Gasnetze samt Speichern - es wäre
>> dumm, das nicht auch zukünftig zu nutzen.
> Sollte nicht genau dieses nach Plänen eines bekannten 'Schwibschwagers'
> rdikal RÜCKGEBAUT werden?
Nein, da ging es um die lokalen Netze zu den Privathäusern.

von Jörg S. (joerg-s)


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Bruno V. schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>> Strom und Wind?
> sorry, PV und Wind.
Und warum sollte man die anderen erneuerbaren ausklammern?

von Christian B. (luckyfu)


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Chris D. schrieb:
> Aber: das Ganze ist ein gleitender Prozess. Es muss nicht alles sofort
> perfekt und zu 100% umgesetzt werden.

Das ist das entscheidende Argument, was von den Gegnern der Energiewende 
einfach immer ignoriert wird. Da kommen Alternativen nicht in Frage, 
weil die Infrastruktur noch nicht perfekt ist, um hier beim Thema zu 
bleiben: die Ladeinfrastruktur reicht heute noch nicht für 30Mio E 
Fahrzeuge. Oh wunder. Aber das muss sie ja auch gar nicht, denn aktuell 
gibt es weit weniger. Man darf halt dann nur nicht abwarten, bis es zu 
wenig ist, sondern muss stetig weiter ausbauen. Und so ist es auch mit 
den regenerativen Energien. Ständiges repowering ist hier definitiv 
anzuraten, genauso wie ein stetiger Ausbau.

Jörg S. schrieb:
> Und warum sollte man die anderen erneuerbaren ausklammern?

sollte man nicht, für Heizungen ist Geothermie mit Sicherheit ein guter 
Punkt, aber Wasserkraft stößt etwas an seine Grenzen, da dafür in der 
Regel größere Bauwerke notwendig sind. Zwar gibt es auch schwimmende 
Anlagen, allerdings brauchen die Flüsse mit entsprechend Tiefgang um 
effizient arbeiten zu können, diese sind dann aber oft genug schon von 
der Schifffahrt genutzt, was auch problematisch ist. Man könnte 
natürlich in den Mittelgebirgen mit entsprechenden Kleinanlagen arbeiten 
und dazu das Mittelalterliche Mühlgrabensystem reaktivieren. Aber das 
ist halt sehr wartungsintensiv für relativ wenig Ertrag. 
Gezeitenkraftwerke könnten auch noch eine Option sein, ebenso 
Biogaskraftwerke. Allerdings ist davon auszugehen, das in Deutschland 
der Strombedarf in Zukunft hauptsächlich durch Sonne und Wind gedeckt 
werden wird. Alles andere sind nur Nebenkriegsschauplätze.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Bruno V. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Daher stellte sich nie die Frage, ob man auf die Bewirtschaftung
>> ertragsschwacher Flächen verzichten sollte und dafür ertragsreichere
>> Flächen nicht für Biotreibstoffe verwendet.
>
> Vermutlich verstehe ich Dich falsch: [ob 100l
> Diesel/Strom in 99l Biodiesel/Brennstoff...Grenzstein]

Ja, deshalb ausführlicher beispielhaft:
1. Auf ertragsarmer Fläche A wird Korn angebaut. Energiegehalt der Ernte 
ist viel niedriger als Energiegehalt des erforderlichen Kraftstoffs. 
Energiegehalt der Ernte ist auch Faktoren niedriger als Energiegehalt 
der Ernte bei Anbau auf ertragsreicherer Fläche.

2. Auf ertragsreicher Fläche wird für Biokraftstoff angebaut. 
Gegenüberstellung Energiegehalt Ernte vs. Kraftstoff für Bewirtschaftung 
ergibt ein Plus.

Rein rechnerisch passiert Folgendes: Der Energieüberschluss (Ernte minus 
Kraftstoff) auf der ertragsreichen Fläche wird für die Bewirtschaftung 
der ertragsarmen Fläche genutzt. Energetisch effizienter 
(Kraftstoff-sparender) wäre es, auf ertragsarmen Flächen gar kein Korn 
anzubauen und dafür die ertragsreichen Flächen weniger für 
Biokraftstoffe zu nutzen und mehr für Korn. Meine Antwort auf Deine 
Frage ist: Indirekt ja.

Aber wie gesagt: Auf den ertragsarmen Flächen wurde aus verschiedenen 
Gründen "schon immer" angebaut, noch bevor bei uns für Biokraftstoffe 
angebaut wurde. Mit Verteilungskampf meinte ich Kommune vs. Kommune, 
Land vs. Land, Staat vs Staat, Fördermittel.

Wenn es um Effizienzmaximierung und Minimierung des CO2-Ausstoßes bei 
der Lebensmittelerzeugung ginge, dann dürften einige Regionen Europas 
keine Lebensmittel mehr anbauen. Lobbyisten, nationale Interessen der 
Versorgungssicherheit der Nahrungsmittel und (suboptimale) 
Förderstrukturen verhindern, dass diesbezügliche Themen besprochen 
werden. Heißes Eisen und man will es sich nicht verderben. Vielleicht 
nicht die schlechteste Situation gegenüber destruktiven Alternativen.

Dh, auf der Ebene, auf der Du die Frage gestellt hast, kommt man auf 
keinen sprichwörtlich grünen Zweig. Sieh es so: Besser als 
Lebensmittelüberproduktion.

von Lars R. (lrs)


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Chris D. schrieb:
> Und es spricht nichts dagegen, diesen Strom in Zeiten des Überschusses
> als Wasserstoff einzuspeichern.
Was meinst Du mit "es spricht nichts dagegen"? Technisch?

Technisch spricht auch nichts gegen die Speicherung in Akkus über Monate 
hinweg. 25% ist machbar bei entsprechender Auslegung der Akkus.

Es ist langfristig wirklich nicht zielführend, die Kosten für Bau und 
Unterhaltung von Infrastruktur immer wieder mit Null anzusetzen. Mir 
persönlich sind die Abgaben auf Strom bereits jetzt zu hoch.

Diese idealisierten Annahmen der Art "wir haben ja schon" und "wir 
müssen nur noch" sind in der überwältigten Zahl der Fälle inkorrekt. Die 
tatsächlichen Kosten der auf ganz Deutschland hochskalierten Lösung 
werden zu oft ignoriert oder unterschätzt. So auch die Kosten bei 
Handhabung von Wasserstoff.

Nur mal um die wirtschaftliche Ineffizienz der angestrebten Ansätze 
aufzuzeigen: Das Stromnetz soll massivst ausgebaut werden, so dass bei 
bestimmten Wetterlagen das gesamte, voll elektrifizierte Deutschland mit 
norddeutschem Wind versorgt werden kann. Dazu die Reservekraftwerke. Und 
dann soll trotzdem noch ein feingliedriges Wasserstoff-geeignetes 
Leitungsnetz auf Kosten der Allgemeinheit betrieben werden, damit die 
PV-Besitzer im Sommer regional mit kleinen Elektrolyse-Containern 
Wasserstoff produzieren und verkaufen können? Wie weit soll das mit 
doppelter, dreifacher, vierfacher Infrastruktur noch gehen?

Wenn Dein Vorschlag ansatzweise wirtschaftlich wäre, dann stellt Euch 
morgen diesen Container hin und produziert im Sommer euren Wasserstoff 
für den Winter. Das angedachte, exorbitant teure Stromnetz bräuchte es 
dann nicht.

von Ralf X. (ralf0815)


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Bruno V. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> seine radikale Idee
>
> (Holz)Fachwerk war schon immer möglich und billiger, auch 200m. Aber die
> Leiter da möchte kaum jemand gehen. (Strommasten sind überwiegend
> Fachwerk)

Selbstverständlich sind mit Holz auch Megaprojekte möglich.
Und Stahlgitter/Fachwerkmasten wurden vor 25 Jahren noch vielfach bei 
WKA eingesetzt.
Aber billiger muss es keineswegs sein, nicht ohne Grund ist man in 
vielen Bereichen zu Stahlbeton gewechselt.

>> Dennoch verstehe ich noch immer nicht, wie er es erreichen wollte, dass
>> der Wind immer nur aus einer Richtung kommt.. :-)
>
> Ich dachte, er will den ganzen Turm drehen. Also am Boden. Was
> vermutlich auch schwierig in vandalensicher und robust ist.

Bei meiner Kommentarverfassung hatte ich nur die starren Modelle 
gesehen, aber richtig ist, dass er die Konstruktion am Boden drehbar 
verankern wollte, was das ganze noch viel gewagter aussehen lässt.

> Aber x MW über 200m per Riemen, ... sind herausfordernd! 3 MW sind 10
> kN*0,3km/s, also 1t "Kraft" mit Schallgeschwindigkeit. Oder 10t mit
> 100km/h. Ist das konstruktiv einfacher ist als eine Gondel von 100t?
> Zumal das statische Gewicht der Gondel vermutlich eine untergeordnete
> Rolle spielt.

Sein Leben war dem Kranbau gewidmet.. :-)

Hier seine Patente:
Mast
https://register.dpma.de/DPMAregister/pat/PatSchrifteneinsicht?docId=DE102016014799B4&page=1&dpi=300&lang=de&full=true

Riemenantrieb
https://register.dpma.de/DPMAregister/pat/PatSchrifteneinsicht?docId=DE102019008854B3&page=1&dpi=300&lang=de&full=true

> Also m.E. eher ein Prestigeobjekt eines Rentners als
> Windmafia-Verschwörung

So wird es gewesen sein.
Es ist immer wieder auffällig, wenn sich die Berichterstattung fast 
ausschliesslich ausserhalb der Fachgremien konzentriert.

von Bruno V. (bruno_v)


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Ralf X. schrieb:
> Aber billiger muss es keineswegs sein,

Vielleicht war ich da missverständlich: es ist (zumindest war vor ein 
paar Jahren) billiger, bis zu 1/3, auch bei den höchsten Anlagen. Ich 
kenne nicht die Gründe, warum die meisten trotzdem Stahl nehmen 
(Stahlbeton ist bei uns ja jetzt eingestürzt, am Tag vor der feierlichen 
"Eröffnung").

Von daher mag es sein, dass das Projekt des Ingenieurs eine Mio billiger 
wäre und trotzdem niemand das Risiko eingeht.

von Christian B. (luckyfu)


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Lars R. schrieb:
> Nur mal um die wirtschaftliche Ineffizienz der angestrebten Ansätze
> aufzuzeigen: Das Stromnetz soll massivst ausgebaut werden, so dass bei
> bestimmten Wetterlagen das gesamte, voll elektrifizierte Deutschland mit
> norddeutschem Wind versorgt werden kann. Dazu die Reservekraftwerke. Und
> dann soll trotzdem noch ein feingliedriges Wasserstoff-geeignetes
> Leitungsnetz auf Kosten der Allgemeinheit betrieben werden, damit die
> PV-Besitzer im Sommer regional mit kleinen Elektrolyse-Containern
> Wasserstoff produzieren und verkaufen können? Wie weit soll das mit
> doppelter, dreifacher, vierfacher Infrastruktur noch gehen?

Naja, das Netz für den Gas Transport gibt es ja schon. Das jetzt 
einzustampfen ist sicher ebenfalls nicht zielführend. Auch wird die 
Schwer- und Chemische Industrie ziemlich viel Wasserstoff brauchen, wenn 
sie nicht mehr auf Erdöl zurückgreifen können. So gesehen könnte man 
schon feingliedrig Wasserstoff produzieren und einspeisen, allerdings 
würde es dann nur wenige Zentrale Abnehmer geben, die Fließrichtung 
würde also umgedreht werden. Bei Internet z.B. hat man eine 4 fache 
Infrastruktur: Mobilfunk (Ja, allein das sind schon mehr als 3 parallele 
Netze) klassisch Kabel (TV und Internet) dann die klassische (DSL-) 
Telefonleitung und Glasfaser. Es ist bei manchen Dingen, wie auch der 
Energieversorgung, sicher nicht von Schaden, wenn man eine Backuplösung 
hat. Die kostet natürlich Geld, das tun Straßen aber auch. Es ist halt 
einfach eine Frage wieviel Ausfall man tolerieren möchte.

von Ralf X. (ralf0815)


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Chris D. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Chris D. schrieb:
>>> Was übrigens gerne vergessen wird: Gastransport durch Leitungen ist sehr
>>> effizient - im Gegensatz zum Stromtransport (0,1% zu 8% Verlusten).
>>
>> Das ist zwar formal richtig, gleichzeitig allerdings auch ein totales
>> Unsinnsargument:
>> Im Stromnetz stellt der Strom gleichzeitig die Beförderungsleistung zur
>> Verfügung, was auch den grossen Verlustfaktor darstellt, während im
>> Gasnetz ebenfalls elektrische Energie für die Beförderung zuständig ist
>> und die Gas-Verluste sich dort alleine auf Leckagen, etc. beziehen.
>
> Es ging schon um die gesamte Transportkette, also die Frage, wieviel
> Energie ich benötige, um wieviel Energie von A nach B zu bringen. bei
> den 0,1% ist die elektrische Energie der Pumpen mit eingerechnet.

Da würde mich Deine Quelle für diese Aussage doch arg interessieren.
0,1% liegt schon weit unter der Messtoleranz lt. Technischer 
Bundesanstalt.

> Vor allem aber wird daraus deutlich, dass es günstig ist, den Strom
> direkt am Entstehungsort als Wasserstoff zu speichern.

Möglich nur, wenn Deine Zahlen wirklich richtig sind, wobei es aber auch 
andere Parameter gibt, die da noch Einfluss nehmen können.

>> Eine Kleinproduzenteneinspeisung von H2 funktioniert nur, wenn entweder
>> das gesamte Gasnetz auf H2 umgestellt wurde, oder aber zwei Gasnetze
>> gleichzeitig betrieben werden.
>
> Nicht unbedingt. Man mischt ja bereits jetzt versuchsweise H2 zu -
> bisher ohne größere Probleme, sowohl bei den Heizungen (was aber viel zu
> schade ist) als  auch (und das ist das Wichtigste) bei den
> Gaskraftwerken.

Mich ärgern die totalen Übertreibungen der Ablehnerfraktion, aber auch 
die permanente Verniedlichung der Probleme auf der anderen Seite.
Erdgas L und H unterscheiden sich energetisch und volumenbezogen 
lediglich um ~18% und dennoch wurde alleine ich freiwillig fünfmal von 
Technikern der Stadtwerke zur Umstellung besucht.
Und selbst danach lief es bei mir nicht perfekt, bei anderen noch 
schlimmer..

Der Unterschied zwischen Wasserstoff und Erdgas H beträgt aber satte 
250%!
Bereits bei 20% H2 Zumischung befindet man sich im gleichen Bereich, wie 
bei Erdgas H zu L.
Starke Schwankungen der Gasqualität ist den meisten Geräten nicht 
zuträglich.

Gaskraftwerke beziehen ihr Gas aus dem Mittel- oder Hochdrucknetz.
Dahin müsste das Gas der Einspeiser also erst einmal kommen.

> Bis zu einer kompletten Umstellung müsste man für die Prozessgase der
> Industrie wohl wirklich getrennte H2-Leitungen haben. Aber das sind dann
> echte Ausnahmen. Zum Teil haben die ja schon eigene Wasserstoffnetze.

Die beiden H2 Netze betreffen den Bereich Rhein-Ruhr und um Halle/Leuna.
Die grossen EE-Stromerzeuger aber weit nördlich und südlich davon.

>> Anders wäre es nur, wenn sämtliche Gasgeräte jedes denkbare Gasgemisch
>> just in time verarbeiten können und auch jeder Gasvolumenzähler gegen
>> ein Wunderwerk von Gas-Energiezähler ausgetauscht wird.
>
> Wie geschrieben: mit einer geringen Beimischung kommen offenbar viele
> Gasgeräte gut zurecht. Dazu kommt, dass Gasgeräte mit der Zeit mehr und
> mehr vom Markt verschwinden werden, weil sie unwirtschaftlich werden.

Mit schwankender Gasqualität kommen die meisten Anlagen eben nicht klar.
Und eine gleichmässige Zumischung von H2 benötigt dann auch grosse 
Vorortspeicher.

> Bei Gaszählern könnte man bspw. durch stetige Messung der
> Gaszusammensetzung beim örtlichen Betreiber einen gleitenden Faktor
> bestimmen und direkt mit den Werten eines intelligenten Gaszählers
> verrechnen.

Ich stelle es mir doch etwas schwieriger vor zu beurteilen, welche 
Gasqualität sich gerade in welchem Rohr einer Grossstadt befindet.

> Aber: das Ganze ist ein gleitender Prozess. Es muss nicht alles sofort
> perfekt und zu 100% umgesetzt werden.

100%ige Zustimmung!
Und hier insb. unter der Betrachtung, dass wohl 2045 die letzte 
Erdgasheizung abgeschaltet werden muss.

von Lars R. (lrs)


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Christian B. schrieb:
> Naja, das Netz für den Gas Transport gibt es ja schon. Das jetzt
> einzustampfen ist sicher ebenfalls nicht zielführend.
Doch. Weil es kostet. Weil es nicht für Wasserstoff geeignet ist.

> Auch wird die
> Schwer- und Chemische Industrie ziemlich viel Wasserstoff brauchen, wenn
> sie nicht mehr auf Erdöl zurückgreifen können.
Welche Schwer- und Chemische Industrie? Entweder sie produziert sich den 
Wasserstoff auf dem Betriebsgelände selbst oder wir subventionieren das 
bis in alle Ewigkeit, um sie vom Abwandern abzuhalten und konkurenzfähig 
zu halten gegenüber dem Ausland. Die Realität zeigt: Nichts von alledem 
funktioniert.

> Bei Internet z.B. hat man eine 4 fache
> Infrastruktur: Mobilfunk (Ja, allein das sind schon mehr als 3 parallele
> Netze) klassisch Kabel (TV und Internet) dann die klassische (DSL-)
> Telefonleitung und Glasfaser.
Nein, das ist alles das Gleiche. Mobilfunk, TV, Internet geht alles über 
dieselben Glasfasern und Satelliten.

> Es ist bei manchen Dingen, wie auch der
> Energieversorgung, sicher nicht von Schaden, wenn man eine Backuplösung
> hat. Die kostet natürlich Geld, das tun Straßen aber auch. Es ist halt
> einfach eine Frage wieviel Ausfall man tolerieren möchte.
Es ist keine Frage, wie viel Ausfall man tolerieren möchte, die Frage 
wurde bereits mit Ja beantwortet. Die Frage jetzt ist, wie viel 
Wohlstandsverlust aufgrund extrem hoher Infrastrukturkosten darf es denn 
sein?

Ich beobachte Folgendes: Immer mehr Menschen wird offensichtlich, dass 
es so nicht geht. Nun kommen Verbände aus ihren Löchern mit Vorschlägen, 
die noch mehr Geld kosten.

Ein weiteres Beispiel ist Power-to-Heat 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Power-to-Heat#Deutschland): Der Strom 
wird zentral verheizt und über Wärmenetze (oder gar mit dem LKW) 
transportiert. Das war früher ein feiner Ansatz, als Kraftwerke sehr 
ineffizient waren und lokale Wärmeerzeugung (Holz, Kohle) sehr dreckig.

Heute ist es Irrsinn, diese Wärmenetze zu betreiben und darin zu 
investieren. Denn der einzige Grund, warum die Menschen heute die 
überschüssigen elektrischen kWh nicht vor Ort verheizen oder in ihre 
lokalen Akkus laden, sind die hohen Abgaben. So viel Überschuss-Strom 
gäbe es gar nicht, wenn man wenigstens in diesen Situationen den Strom 
günstig abgeben würde. Nur des Kaisers Kleider würde man dann besser 
sehen.

Niemals wird ein Wärmenetz so effizient zu betreiben sein wie ein paar 
km Stromleitung. Wobei die bereits liegenden Stromleitungen in vielen 
Situationen genügen und bereits jetzt nur wegen den hohen Abgaben pro 
kWh nicht genutzt werden.

Ein feingliedriges, Wasserstoff-taugliches Leitungsnetz geht in dieselbe 
Richtung, nur schlimmer. Ein existierendes ERDgas-Netz ist kein 
Argument, das alles rechtfertigt unabhängig von den Kosten.

Ich habe nichts gegen dezentrale Wasserstoff-Erzeugung und Verbrauch; 
nur gegen das Abwälzen von Kosten und Unwirtschaftlichkeit auf eine 
Infrastruktur, für die dann Staat und Allgemeinheit aufkommen sollen. 
Transportiert den Wasserstoff mit LKW und Schiff und macht die Kosten 
direkt zwischen Käufer und Verkäufer aus.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Lars R. schrieb:
> Habe nichts gegen dezentrale Wasserstoff-Erzeugung und Verbrauch. Nur
> gegen das Abwälzen von Kosten und Unwirtschaftlichkeit auf eine
> Infrastruktur, für die dann Staat und Allgemeinheit aufkommen sollen.
> Transportiert den Wasserstoff mit LKW und Schiff und macht die Kosten
> direkt zwischen Käufer und Verkäufer aus.

Das klingt fair :)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Lars R. schrieb:
> Ein feingliedriges, Wasserstoff-taugliches Leitungsnetz geht in dieselbe
> Richtung, nur schlimmer. Ein existierendes ERDgas-Netz ist kein
> Argument, das alles rechtfertigt unabhängig von den Kosten.

Richtig. Aber das Erdgasnetz soll ja auch primär nicht dazu dienen, 
private Heizungen und andere Heizungen zu bedienen. Die fallen eh bald 
raus.
Es wird dazu dienen, in Zeiten überschüssiger elektrischer Energie 
Wasserstoff in dieses und darüber dann in entsprechende Speicher 
einzuspeisen, um für Flauten darauf zurückgreifen zu können. Und zwar 
möglichst dezentral, vermutlich mit vielen kleinen Stationen. Einfach 
weil Gas sehr effizient transportiert und gespeichert werden kann.

Abnehmer werden irgendwann in näherer Zukunft nur noch Industrie und 
Gaskraftwerke sein - und vielleicht noch H2-Tankstellen?

Ich sehe da keine allzu großen finanziellen Aufwendungen. Wir haben ein 
extrem feingliedriges Netz, das ohne viel Aufwand auf reinen Wasserstoff 
umgestellt werden kann.

Und wir gewinnen damit die Möglichkeit, praktisch überall Waserstoff 
erzeugen und speichern zu können - und zwar richtig, richtig viel. Das 
erlaubt es uns, entsprechend weniger Überkapazität bereitstellen zu 
müssen (kennt jeder von größeren Hydrauliksystemen) und spart dadurch 
sehr viel bares Geld.

> Ich habe nichts gegen dezentrale Wasserstoff-Erzeugung und Verbrauch;
> nur gegen das Abwälzen von Kosten und Unwirtschaftlichkeit auf eine
> Infrastruktur, für die dann Staat und Allgemeinheit aufkommen sollen.
> Transportiert den Wasserstoff mit LKW und Schiff und macht die Kosten
> direkt zwischen Käufer und Verkäufer aus.

Womit man wieder deutlich abhängiger von Lieferungen aus dem Ausland 
wäre.

Wie geschrieben: irgendwie müssen wir die Dunkelflaute auffangen. Ich 
wäre dafür, das möglichst mit unserer eigenen Energieerzeugung zu tun. 
Und je dezentraler das geschieht, desto robuster wird es.

: Bearbeitet durch Moderator
von Udo S. (urschmitt)


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Ralf X. schrieb:
> Mich ärgern die totalen Übertreibungen der Ablehnerfraktion, aber auch
> die permanente Verniedlichung der Probleme auf der anderen Seite.

Das kann ich zu 100% unterschreiben!

von Udo S. (urschmitt)


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Lars R. schrieb:
> Ein weiteres Beispiel ist Power-to-Heat
> (https://de.wikipedia.org/wiki/Power-to-Heat#Deutschland): Der Strom
> wird zentral verheizt und über Wärmenetze (oder gar mit dem LKW)
> transportiert. Das war früher ein feiner Ansatz, als Kraftwerke sehr
> ineffizient waren und lokale Wärmeerzeugung (Holz, Kohle) sehr dreckig.
>
> Heute ist es Irrsinn, diese Wärmenetze zu betreiben und darin zu
> investieren.

Du solltest das zu Ende lesen. Zitat aus deinem Link:
"In der Praxis sollten hingegen klassische PtH-Anlagen, die auf dem 
Widerstandsprinzip basieren, nur als Ergänzung zu den deutlich 
effizienteren Wärmepumpenheizungen eingesetzt werden.[8]"

Natürlich ist es Gaga Strom 1:1 in Wärme umzusetzen. Und wird auch eher 
nicht gemacht.
Statt dessen werden regionale Geothermiekraftwerke und BHKw gebaut und 
damit die Fernwärme gespeist.

lokale Geothermie und kleine Wärmepumpen sind deutlich ineffizienter als 
sowas in einem um Faktor 1000 größeren Maßstab zu machen.

von Lars R. (lrs)


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Chris D. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Ein feingliedriges, Wasserstoff-taugliches Leitungsnetz geht in dieselbe
>> Richtung, nur schlimmer. Ein existierendes ERDgas-Netz ist kein
>> Argument, das alles rechtfertigt unabhängig von den Kosten.
> Ich sehe da keine allzu großen finanziellen Aufwendungen. Wir haben ein
> extrem feingliedriges Netz, das ohne viel Aufwand auf reinen Wasserstoff
> umgestellt werden kann.
>
> Und wir gewinnen damit die Möglichkeit, praktisch überall Waserstoff
> erzeugen und speichern zu können - und zwar richtig, richtig viel.

Das ist für mich unklar, weil diese Speicher nicht existieren. Und ich 
befürchte, dass hohe Kosten vermischt werden und auf jede elektrische 
kWh umgelegt werden. Damit werden günstigere Ansätze und Technologien 
verteuert und benachteiligt. Es werden Marktmechanismen ausgehebelt, wie 
es aktuell auch geschieht.

Wie sieht denn der Ansatz auch nur ganz grob aus? Annahmen:

2Cent/kWh für den PV-Besitzer direkt neben der Elektrolyse.

Investionskosten und Betriebskosten für Elektrolyse.

Wesentlicher PV-Überschuss fällt im Sommer an. Also verdichten und vor 
Ort 6 Monate speichern.

Investionskosten und Betriebskosten für Verdichten und Speicher.

So richtig? Das alles soll sich rechnen (Eine Idee, wo man preislich 
heraus kommt?). Aber beispielsweise noch eine Brennstoffzelle direkt 
daneben stellen zwecks Rückverstromung im Winter rechnet sich nicht und 
deshalb muss der Wasserstoff ins Gasnetz?

Udo S. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Ein weiteres Beispiel ist Power-to-Heat
>> (https://de.wikipedia.org/wiki/Power-to-Heat#Deutschland):
>> Heute ist es Irrsinn, diese Wärmenetze zu betreiben und darin zu
>> investieren.
> Du solltest das zu Ende lesen.
Ja, bitte mach das: "In Deutschland sind inzwischen viele Anlagen mit 
Elektrodenkesseln und Widerstandskesseln realisiert worden. Nachfolgend 
einige bekannte Projekte"

> kleine Wärmepumpen sind deutlich ineffizienter als
> sowas in einem um Faktor 1000 größeren Maßstab zu machen.
Nichts ist heute so teuer wie Infrastruktur mit wesentlichem Wartungs- 
und Prüfungsaufwand. Ggf. kannst Du Erzeugerkosten mit Null ansetzen und 
kommst dennoch zu hohen Endverbraucherpreisen. Erzeuger-Effizienz hin 
oder her.

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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Lars R. schrieb:
> 2 Cent/kWh für den PV-Besitzer direkt neben der Elektrolyse.
>
> Investionskosten und Betriebskosten für Elektrolyse.
Ja. Mit der Annahme, dass
 * Strom von 100 oder 1000 Kleinanlagen auch zusammengefasst werden. 
Eine eigene Anlage nur, wenn jemand Hallen mit 100 oder 1000 kWp voll 
hat.
 * ein Gasanschluss vorhanden ist

> Wesentlicher PV-Überschuss fällt im Sommer an.
Ja. Und Wind im Winter. Und das ist auch gut so.

> Also verdichten und vor Ort 6 Monate speichern.
Nein. Ins Gasnetz mit wenigen bar. Also eher 6 Stunden als 6 Monate

> Investionskosten und Betriebskosten für Verdichten und Speicher.
entfallen!

Deshalb:
> eine Brennstoffzelle direkt
> daneben stellen zwecks Rückverstromung im Winter rechnet sich nicht und
> deshalb muss der Wasserstoff ins Gasnetz
!

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Bruno V. schrieb:
> Mit der Annahme, dass
>  * Strom von 100 oder 1000 Kleinanlagen auch zusammengefasst werden.
Ok.

> Ja. Und Wind im Winter.
WKA stehen nicht in der Nähe von Gasanschlüssen. WKA-Strom im Winter 
sollte vielleicht ohnehin nicht zu Gas gewandelt werden(?)

>> Also verdichten und vor Ort 6 Monate speichern.
> Nein. Ins Gasnetz mit wenigen bar. Also eher 6 Stunden als 6 Monate
Wo wird der Wasserstoff gespeichert von Sommer auf Winter, in welchen 
Mengen, was kostet das und wer bezahlt das?

Oder geht es um die Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff für nur 14 
Tage Dunkelflaute? Dann würden sich diese Investitionen noch massiv viel 
weniger lohnen. Sie müssten sich amortisieren in ebenjenen 14 Tagen 
Dunkelflaute oder die Kosten wären umzulegen. Besser die 
Reservekraftwerke mit importierten Energieträgern bzw. Kohle laufen 
lassen. Außerdem wird PV im Winter niemals Überschüsse für 
Wasserstoffproduktion erzeugen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas U. (charley10)


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Lars R. schrieb:
> Bruno V. schrieb:
>> Mit der Annahme, dass
>>  * Strom von 100 oder 1000 Kleinanlagen auch zusammengefasst werden.
> Ok.
>
>> Ja. Und Wind im Winter.
> WKA stehen nicht in der Nähe von Gasanschlüssen. WKA-Strom im Winter
> sollte vielleicht ohnehin nicht zu Gas gewandelt werden(?)
>
>>> Also verdichten und vor Ort 6 Monate speichern.
>> Nein. Ins Gasnetz mit wenigen bar. Also eher 6 Stunden als 6 Monate
> Wo wird der Wasserstoff gespeichert von Sommer auf Winter, in welchen
> Mengen, was kostet das und wer bezahlt das?
>
> Oder geht es um die Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff für nur 14
> Tage Dunkelflaute? Dann würden sich diese Investitionen noch massiv viel
> weniger lohnen. Sie müssten sich amortisieren in ebenjenen 14 Tagen
> Dunkelflaute oder die Kosten wären umzulegen. Besser die
> Reservekraftwerke mit importierten Energieträgern bzw. Kohle laufen
> lassen. Außerdem wird PV im Winter niemals Überschüsse für
> Wasserstoffproduktion erzeugen.

Kohle?! Wo denkst du hin! Hier wurde mit großem Pomp und einer Dampflok 
die letzte Fuhre Kohle zum HKW gebracht. Der Probebetrieb mit Erdgas 
soll über den Sommer (!!!) laufen und ab Herbst wird das HKW/Kohle dann 
rückgebaut.
Wie lautete ein bekannter Spruch? "Vorwärts immer, rückwärts nimmer"...
Für die Kunden des HKW verdoppeln sich dadurch nur die Kosten. Was 
solls.

von Bruno V. (bruno_v)


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Lars R. schrieb:
> Oder geht es um die Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff für nur 14
> Tage Dunkelflaute?
Noch nichtmal: Wir haben jetzt 50% EE. Wenn es 100% sind oder 200%, dann 
reduzieren diese den Gasverbrauch in Gaskraftwerken und weiterhin 
bestehenden Gasheizungen.

Es geht darum, Überproduktion zu verwerten (statt negative Strompreise 
zu bezahlen) und Gasverbrauch zu mindern.

Warum H2 vor Ort gespeichert oder in Strom verwandelt werden muss oder 
warum Wind nicht zählt, erschließt sich mir für Deutschland nicht. Beim 
WE-Haus in den Bergen ist das natürlich anders.

von Lars R. (lrs)


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Bruno V. schrieb:
> Lars R. schrieb:
> Es geht darum, Überproduktion zu verwerten (statt negative Strompreise
> zu bezahlen) und Gasverbrauch zu mindern.
Dafür muss man fast gar nichts machen, außer den Strom günstig genug 
abgeben. Negative Strompreise gibt es nur, weil der Strom inklusive 
Abgaben so teuer ist, dass den keiner (insbes. kein Verbraucher nebenan) 
haben möchte. Mit noch mehr Infrastruktur-Kosten für den Strom und noch 
höheren Endverbraucherpreisen, z.B. aufgrund von Zwischenschritten über 
Wasserstoff, wird es nicht besser sondern schlimmer.

> Warum H2 vor Ort gespeichert oder in Strom verwandelt werden muss oder
> warum Wind nicht zählt, erschließt sich mir für Deutschland nicht.
Eventuell hast Du einen anderen Gedanken als Chris, auf den ich 
ursprünglich antwortete.

Wegen mir muss der Wasserstoff nicht vor Ort gespeichert oder verwandelt 
werden. Und es muss auch nicht extra ein Gasnetz zur dezentralen 
Einspeisung von Wasserstoff vorgehalten werden. Gib den Strom einfach 
günstig genug an die Endverbraucher ab und schaue was die Leute damit 
machen: Hausakku laden, den WW-Boiler aufladen, Wenig-Fahrer das EV 
aufladen, 5000l Wärmepuffer im Keller oder was auch immer. Nur mit 
30Cent für eine elektrische kWh vs. 100Cent für einen Liter gut 
lagerbares HEL funktioniert das eben nicht.

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Thomas U. schrieb:
> Für die Kunden des HKW verdoppeln sich dadurch nur die Kosten. Was
> solls.
Na, dann soll sie halt ne WP einbauen, oder frieren.
Statt Erdgas hätte die Kommune sich auch eine MHKW bauen können. Kostet 
zwar mehr als ein Gas-HKW. Aber Müll gibt`s immer, zur Not auch mal 
PCB-Holz oder gleich Katzen nehmen!

von Bruno V. (bruno_v)


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Lars R. schrieb:
>> Warum H2 vor Ort gespeichert oder in Strom verwandelt werden muss oder
>> warum Wind nicht zählt, erschließt sich mir für Deutschland nicht.
> Eventuell hast Du einen anderen Gedanken als Chris, auf den ich
> ursprünglich antwortete.

Klar, ich kenne seine Gedanken nicht. Aber es ging ja nur darum, dass 
das bestehende Gasnetz sehr viel speichern kann, nicht dass man im 
ersten Schritt alle Problem lösen muss.

Mit der bisherigem PV und und Wind erzeuge wir <50% am Strom und haben 
arge Timing-Probleme (Dunkelflaute, täglich und saisonal). Mit billigem 
Strom->H2 könnten wir PV und Wind problemlos und profitabel eher 
verzehnfachen. Aber auch erstmal nur verdoppeln und Gas substituieren.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Bruno V. schrieb:
> Lars R. schrieb:
> das bestehende Gasnetz sehr viel speichern kann,
Die bestehenden Erdgasspeicher können Erdgas speichern für eine 
Dunkelflaute, aber keinen Wasserstoff.

> Mit der bisherigem PV und und Wind erzeuge wir <50% am Strom und haben
> arge Timing-Probleme (Dunkelflaute, täglich und saisonal). Mit billigem
> Strom->H2 könnten wir PV und Wind problemlos und profitabel eher
> verzehnfachen.
Die Annahme, mit günstigen Ressourcen wären die verarbeiteten 
Ergebnisprodukte günstig, ist nicht korrekt. Auch mit Uran beträgt der 
Endverbraucherpreis nicht 1Cent/kWh.

Millionen von Bürgern wohnen neben WKA. Sie könnten ihren Stromverbrauch 
am Windaufkommen ausrichten und tun dies jedoch nicht. Stattdessen 
verbrennt Nord- und Ostdeutschland weiterhin Erdgas und Erdöl, auch 
während der Wind weht und die Börsenstrompreise negativ sind. Warum wohl 
ist das so? Mangelnde Leitungskapazitäten sind nicht die Ursache. 
(Verkehr noch gar nicht betrachtet).

Wir reden hier nicht von ein paar Tagen Flaute, in denen notgedrungen 
etwas fossil verbrannt wird, was ohnehin nicht ins Gewicht fällt. 
Sondern das ist ein Dauerzustand: Es gibt Strom aus Wind und es wird 
Erdöl und Erdgas verbrannt.

Du schreibst von "billigem Strom->H2". Einerseits ist das nicht billig 
und andererseits: Was soll das an der geschilderten Situation 
verbessern? Was ist die Logik?

Die Norddeutschen wollen den Strom von den WKA nicht während der Wind 
weht. Stattdessen verbrennen sie lieber Gas und Öl. Deshalb möchtest Du 
aus diesem "überschüssigen" WKA-Strom Wasserstoff herstellen und diesen 
dann zum Verbrennen oder Rückverstromen anbieten, während der Wind weht?

Aktuell gibt es kein technisches Problem, das die Energiewende 
ausbremmst; weder für WKA im Norden, noch für PV im Süden. Jede weitere, 
ggf. zwischengeschaltete Infrastruktur wird es nur schlimmer machen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Lars R. schrieb:
> Die Norddeutschen wollen den Strom von den WKA nicht während der Wind
> weht. Stattdessen verbrennen sie lieber Gas und Öl.

Wie kommst Du auf diese steile These?

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Bilanz-2023-Jedes-dritte-Windrad-Deutschlands-dreht-sich-in-SH,windkraft1412.html

Die Arschlöcher sitzen im Süden der Republik. Vermutlich wie Du auch.

von Lars R. (lrs)


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Rainer Z. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Die Norddeutschen wollen den Strom von den WKA nicht während der Wind
>> weht. Stattdessen verbrennen sie lieber Gas und Öl.
>
> Wie kommst Du auf diese steile These?
In Betrieb befindliche Gasthermen und Ölbrenner. Kürzlich wurden nochmal 
gut Gasthermen verkauft. Ich verbrenne ebenfalls fossil, obwohl nebenan 
die Windräder stehen; nicht gelegentlich oder mit Pausen, sondern 
ständig. Ebenso die Nachbarschaft. Die Strompreise passen nicht, auch 
dynamisch nicht. Keine Strom->H2-Wandlung und keine zusätzliche 
Stromleitung werden daran etwas verbessern.

> sitzen im Süden der Republik. Vermutlich wie Du auch.
Südlich von Flensburg auf jeden Fall.

von Christian B. (luckyfu)


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Lars R. schrieb:
> Kürzlich wurden nochmal
> gut Gasthermen verkauft.

ja, die meisten waren wohl Panikkäufe, welche den Besitzern in wenigen 
Jahren die Haare vom Kopf fressen werden weil das Gas sehr viel teurer 
wird als es jetzt ist. Die Hätten das Geld besser in Wärmedämmmaßnahmen 
investiert, dann währe später die Umrüstung auf eine Wärmepumpe auch ein 
kleineres Problem.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Gibt es da genaueres zu dem Gaspreis? Ich meine außer die 1..2ct CO2 
Abgabe die zukünftig noch draufkommen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Christian B. schrieb:
> ja, die meisten waren wohl Panikkäufe

Dürfte stimmen. Mein Nachbar hat seine Gasheizung und die im Haus seiner 
Mutter im letzten Jahr ersetzen lassen, obwohl beide Heizungen noch 
funktionierten. Aus reiner Angst, er würde in diesem Jahr keine 
Gasheizung mehr einbauen dürfen.

Ich muss meinem Nachbarn und anderen Leuten allerdings zugestehen, dass 
die Politik äußerst ungeschickt kommuniziert. Aktuelles Beispiel: Fr. 
Geywitz.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/gasheizungen-klara-geywitz-wirbt-fuer-rascheren-austausch-und-will-ihre-eigene-behalten-a-4e2abbcb-999b-44db-98eb-77ace7877b01

Nachhaltigkeit ist durchaus ein Argument, mit dem Heizungstausch zu 
warten, aber von Bürgern das Gegenteil zu fordern, ist widersprüchlich 
und unglaubwürdig.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rainer Z. schrieb:
> Die ....

Nicht immer annehmen andere waeren ... analog zu Dir.

Das liegt daran, dass der Nord- und Ostseewind halt nur dort weht. 
Dieser Wind ist wegen der Konstanz deutlich besser zu ernten.

Christian B. schrieb:
> waren wohl Panikkäufe,

Sowas habe ich auch mitbekommen. Das liegt aber an den 
F-Kaeltemittelverboten und Butan ab gewisser Menge nicht mehr im Haus 
sein darf.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Frank D. schrieb:
> Gibt es da genaueres zu dem Gaspreis? Ich meine außer die 1..2ct CO2
> Abgabe die zukünftig noch draufkommen.

Naja, es gibt die Aussage, dass die EU bis 2050 klimaneutral sein will 
und was den Gaspreis angeht so wird der definitiv steigen in den 
nächsten 10-15 Jahren und das nicht unerheblich. Erstmal steigen jedes 
Jahr die Kosten für die CO2 Zertifikate (da immer weniger ausgegeben 
werden). Dann werden nach und nach viele von der Gas Heizung weg zur 
Wärmepumpe gehen (ist bei mir mit einem Horizont von 5-7 Jahren auch 
geplant), was dafür sorgt, dass die Gasnetzpreise auf immer weniger 
Schultern verteilt werden, wodurch ebenso ein nicht unerheblicher 
Anstieg des Preises einhergehen dürfte, welcher dann noch mehr zur 
Umrüstung drängt, weshalb diese Preisspirale sich immer schneller drehen 
dürfte mit der Zeit. Aber in den nächsten 5 Jahren sehe ich nur moderate 
Anstiege kommen, weshalb ich mich einfach entspannt zurück lehne und 
momentan noch abwarte.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Christian B. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Kürzlich wurden nochmal
>> gut Gasthermen verkauft.
>
> ja, die meisten waren wohl Panikkäufe, welche den Besitzern in wenigen
> Jahren die Haare vom Kopf fressen werden weil das Gas sehr viel teurer
> wird als es jetzt ist.

Das haben wir nun schon viele Jahre lang gehört. Dennoch ist bisher 
häufig mit dem Ölpreis auch der Strompreis gestiegen.

30 Cent mal 10 sind 3EUR für el. kWh vs. 1,00EUR für 1l HEL; 0,85EUR für 
Gas

Mit WP in der Schwachlast-Zeit schafft man 5-10 Cent weniger und dazu 
die höhere WP der Effizienz. Demgegenüber die schwierigeren Bedingungen 
der WP.

Bei einem Börsenstrompreis von 0Cent/kWh kostet die el. kWh ca. 16 Cent. 
Demnächst bald 19 Cent.

Nur regional betrachtet ist es aktuell noch NICHT so, dass wir dauerhaft 
sonderlich viel Strom für Heizen (und EV) übrig hätten.

Christian B. schrieb:
> Dann werden nach und nach viele von der Gas Heizung weg zur
> Wärmepumpe gehen (ist bei mir mit einem Horizont von 5-7 Jahren auch
> geplant), was dafür sorgt, dass die Gasnetzpreise auf immer weniger
> Schultern verteilt werden, wodurch ebenso ein nicht unerheblicher
> Anstieg des Preises einhergehen dürfte

Also schnell noch auf Öl umsteigen ;)

von Christian B. (luckyfu)


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Dieter D. schrieb:
> Sowas habe ich auch mitbekommen. Das liegt aber an den
> F-Kaeltemittelverboten und Butan ab gewisser Menge nicht mehr im Haus
> sein darf.

Ich glaube, du verwechselst da was. in meiner Gas Brennwerttherme ist 
kein Kältemittel drin. :) Bei Wärmepumpen ist ein Kurzschlusskauf ja 
noch dusseliger. Da sollte man schon vorher genau wissen, wie man das 
umsetzt und welches Verfahren hier sinnvoll zum Einsatz kommen kann. 
Gibt ja nicht nur Luft Wasser Wärmepumpen. Auch ist hier die Entwicklung 
noch im Fluss, zusammen mit den tendentiell wärmeren Wintern dürfte es 
sich hier lohnen, nicht zu überstürzt zu agieren.

von Bruno V. (bruno_v)


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Lars R. schrieb:
> Bei einem Börsenstrompreis von 0Cent/kWh kostet die el. kWh ca. 16 Cent.
> Demnächst bald 19 Cent.

Genau. Und das wird noch schlimmer, wenn Sonne und Wind ausgebaut 
werden, ohne geeignete Puffer/Regelstrategien zu entwickeln. Natürlich 
gibt es da viele. Einige sind am Limit (Hydro), andere unbequem 
(stundenaktueller Endverbraucher-Strompreis) oder benötigen komplexe 
Steuer/Regeltechnik bis in jede Wohnung (Schaltung von Wallboxen, 
Wärmepumpen etc. durch den Versorger).
So bleibt es beim Verstromen von Gas und Braunkohle.

Strom->Gas hat als m.E. das größte Potential, EE zu Verdoppeln oder zu 
Verdreifachen. Darum wird überall daran geforscht, mit riesigen Summen. 
Allerdings eher weniger als jährlich in PV und Wind zugeschossen werden.

Dass es billig ist, hat niemand behauptet. Wenn es billig wird (z.B. 10 
Cent + 2kWh Strom pro kWh H2 Brennwert*), wäre das ein historischer 
Durchbruch!

(* Nachtrag: Die Herausforderung ist hier natürlich der 
diskontinuierliche und Teillast-Betrieb, mit < 1000 Vollaststunden pro 
Jahr. Bei 24/7-Anlagen wäre das vermutlich erreichbar aber wertlos)

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Christian B. schrieb:
> Ich glaube, du verwechselst da was.

Nee, nur Lesende zu sehr gefordert.

Die haben schnell noch gekauft, um nicht unter Zwang des 
Instandsetzungsverbotes zu geraten fuer Thermen und bestimmte 
Waermepumpen.

von Lars R. (lrs)


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Bruno V. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Bei einem Börsenstrompreis von 0Cent/kWh kostet die el. kWh ca. 16 Cent.
>> Demnächst bald 19 Cent.
>
> Genau. Und das wird noch schlimmer, wenn Sonne und Wind ausgebaut
> werden, ohne geeignete Puffer/Regelstrategien zu entwickeln.
Richtig. Was verschwiegen wird und nicht durchdrungen wird: Mit Puffer 
wird  es auch schlimmer, wenn die Rahmenbedingungen nicht angepasst 
werden.

Von Puffern wird der Strom nicht billiger, sondern teurer. Oben hatte 
ich das geschrieben. Das hast Du überlesen oder Du kannst es ignorieren 
und die anderen Aspekte wiederholen. Davon ändert sich die Realität 
nicht:

Millionen von Bürgern neben den WKA mit ausreichender Netzverbindung ist 
bereits heute der WKA-Strom zu teuer bei einem Strombörsenpreis von 
0Cent/kWh!

> Strom->Gas hat als m.E. das größte Potential, EE zu Verdoppeln oder zu
> Verdreifachen. Darum wird überall daran geforscht, mit riesigen Summen.
> Allerdings eher weniger als jährlich in PV und Wind zugeschossen werden.

Wir haben keine Wasserstoffspeicher für 6 Monate. Die Technologie gibt 
es schon, aber die Investition rechnet sich nicht, weil der Strom ja 
jetzt schon zu teuer ist. Wegen 14 Tage Flaute aufbauen, macht es noch 
teurer.

> Dass es billig ist, hat niemand behauptet.
Ja gut. Wenn der Endkunde die kWh auch beim größten Überfluss 
prinzipiell nicht für 10Cent/kWh bekommen darf, dann heizen wir eben 
weiter mit Öl und Gas.

Es mag dann die Idee geben, weitere 100% Steuern auf Heizöl und Erdgas 
erheben, damit die Menschen gefälligst den Strom verwenden. Aber das 
wird nicht ohne große Verwerfungen umsetzbar sein, sonst hätte man es 
schon gemacht.

von Christian B. (luckyfu)


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Das ist ein Irrtum! Der Strompreis setzt sich einfach momentan danach 
zusammen, was die teuerste Energieform kostet. Das ist definitiv die 
Gasverstromung. Der Markt funktioniert hier nicht, weil das gesetzlich 
so gesetzt ist. Wenn man den Strom wirklich handeln würde, so wie er 
real in der Herstellung kostet und Bedarfsorientiert den Preis 
ermittelt, würde dieser sehr deutlich schwanken. Denn dann würde man den 
teuren Gasstrompreis nur Zahlen, wenn dunkelflaute ist. Solange das aber 
noch nicht gegeben ist (ich meine aber gehört zu haben, dass die EU da 
was ändern will), ist das alles eine große Masse, die schwer zu 
durchschauen ist. Ebenso könnte man mit Speichern verfahren: Aufladen 
wenn viel günstiger PV oder Windstrom da ist und entladen wenn dieser 
fehlt, dann halt zu höheren Preisen. Aber anstatt das zu forcieren 
belegt man PSW mit doppelten Netzentgelten, sodass es für die sehr 
unwirtschaftlich wird, ihrem Zweck nachzukommen.

Erste Bewegung in die Richtung gibt es schon mit Anbietern wie Tibber... 
Aber bis sich das durchsetzt, wird es noch ne Weile dauern und dann 
hätte man auch einen nennenswerten Vorteil eines Smart homes, denn das 
kann dann Wäsche oder Geschirr waschen, wenn der Strom billig ist.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Lars R. schrieb:
> Wir haben keine Wasserstoffspeicher für 6 Monate. Die Technologie gibt
> es schon, aber die Investition rechnet sich nicht, weil der Strom ja
> jetzt schon zu teuer ist. Wegen 14 Tage Flaute aufbauen, macht es noch
> teurer.

Für sechs Monate benötigen wir aber auch keine Speicher.
Für geringere Zeiträume (und die sollten ausreichend sein) gibt es die 
Speicher durchaus, denn so wie es laut Betreibern (bspw. Astora) 
aussieht, können unsere Erdgaspeicher ohne großen Aufwand auch mit 
reinem H2 gefüllt werden. Das Netz verträgt zum wirklichh überragenden 
Teil auch. Also: die Speicher und die Infrastruktur gäbe es bereits. Es 
wäre unsinnig, diese neu aufzubauen.

>> Dass es billig ist, hat niemand behauptet.
> Ja gut. Wenn der Endkunde die kWh auch beim größten Überfluss
> prinzipiell nicht für 10Cent/kWh bekommen darf, dann heizen wir eben
> weiter mit Öl und Gas.

Du bekommst die schon für das Geld, aber Du musst dann auch "ordentliche 
Mengen" garantiert zu dem Zeitpunkt abnehmen, Blindleistung bezahlen 
usw. Als privater Verbraucher zahlst Du natürlich einen 
"Komfortaufschlag", musst Dich aber dann auch um nichts kümmern.

Und mit einer Wärmepumpe musst Du auch nochmal mit Faktor 2-3 weniger 
Energiebedarf rechnen. Bei 20ct Stromkosten pro kWh ist die Wärmepumpe 
also deutlich günstiger, vermutlich sogar noch bei 30ct. Aber da wissen 
hier andere mit WP sicher mehr.

> Es mag dann die Idee geben, weitere 100% Steuern auf Heizöl und Erdgas
> erheben, damit die Menschen gefälligst den Strom verwenden. Aber das
> wird nicht ohne große Verwerfungen umsetzbar sein, sonst hätte man es
> schon gemacht.

Wir haben auch noch eine ältere Gasheizung und die bleibt auch erstmal 
drin, bis es einen stabilen WP-Markt (inkl. Installation) mit 
vernünftigen Preisen gibt. K.A. wie es bei Euch ist, aber der Gaspreis 
ist hier schon länger wieder unter Vorkrisenniveau. Ab 1.1.2024 zahlen 
wir (Region Koblenz) 7,05ct/kWh. Strom fällt auch langsam - gibt es 
jetzt hier für 27ct.

von Lars R. (lrs)


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Christian B. schrieb:
> Das ist ein Irrtum! [...]
Aktuell häufiger bei Tibber: Strombörsenpreis 0 Cent. Verkaufspreis 16 
Cent. Dieses Jahr sollen die Netzentgelte steigen. Diese 16 oder dann 19 
Cent sind bereits zu teuer.

Wirklich Irrtum? Du meinst, die Orientierung an der teuersten 
Energieform verursacht einen Verkaufspreis von 16 Cent bei einem 
Strompreis von 0 Cent? Der Aspekt Börsenpreis nach teuerster Energie ist 
wichtig und sollte auch angegangen werden. Aber ich dachte, der kommt 
noch on-top, wenn der Börsenpreis höher als 0 Cent ist.

Trotzdem gut, dass Du das erwähnt hast.

> Erste Bewegung in die Richtung gibt es schon mit Anbietern wie Tibber...
> Aber bis sich das durchsetzt, wird es noch ne Weile dauern und dann
> hätte man auch einen nennenswerten Vorteil eines Smart homes, denn das
> kann dann Wäsche oder Geschirr waschen, wenn der Strom billig ist.
Bezüglich der elektrischen Verbraucher ja. Aber die großen 
Energie-Verbraucher im Privaten sind Wärme und PKW. Die elektrischen 
Heim-Verbraucher sind fast Peanuts im Vergleich dazu.

von Bruno V. (bruno_v)


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Lars R. schrieb:
> Das hast Du überlesen

vermutlich einfach nicht erkannt oder verstanden, so wie hier:

Lars R. schrieb:
> Millionen von Bürgern neben den WKA mit ausreichender Netzverbindung ist
> bereits heute der WKA-Strom zu teuer bei einem Strombörsenpreis von
> 0Cent/kWh!

Ich habe keine Ahnung, was Du damit sagen willst. Hinweisen auf die 
19Cent (oder wieviel auch immer) die zum Strompreis dazu kommen? Was 
unterscheidet die Bürger neben einer WKA von denen 1, 10 oder 100km 
entfernt? Oder willst Du damit irgendeine Aussage treffen, wie sich die 
19Cent entwickeln, wenn es mehr Spitzenabnehmer (hier I->H2) gibt? Oder 
geht es Dir um die Technik, Glättung durch Spitzenabnahme (positiv und 
negativ) durch Steuer-Regeltechnik in jedes Haus zu bringen?

Ich habe (mangels Erfahrung, Zugang zu ideologiefreien Daten und 
Durchdringung der realen Merrit-Order-Auswirkungen) keine Möglichkeit, 
die jeweiligen Größenordnungen abzuschätzen oder Deine Anspielungen 
darauf quantitativ zu interpretieren.

von Lars R. (lrs)


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Bruno V. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Das hast Du überlesen
>
> vermutlich einfach nicht erkannt oder verstanden

In den letzten Tagen hatten wir jeweils über viele Stunden 
Stromendverbraucherpreise bei Tibber entsprechend Anhang. Strompreis 
nahe Null wegen Überschüssen im Netz. Abgaben 16-19 Cent.

> Lars R. schrieb:
>> Millionen von Bürgern neben den WKA mit ausreichender Netzverbindung ist
>> bereits heute der WKA-Strom zu teuer bei einem Strombörsenpreis von
>> 0Cent/kWh!
>
> [...]
Je kürzer die Verbindung zwischen Verbraucher und Erzeuger, desto 
weniger wird das Netz belastet. Wenn man das Windrad vor der Tür sieht, 
dann hängt man ggf. an der gleichen Mittelspannungsleitung (typ. max 
100km). Auf jeden Fall ist genug Netzinfrastruktur zwischen Erzeuger und 
Verbraucher vorhanden. Es gibt kein Abschalten wegen zu dünner Leitung 
zwischen Erzeuger und lokalem Verbraucher.

Der Wind weht. Es gibt massiven Überschuss. Der Börsenstrompreis sinkt 
auf 0 Cent. Bei Tibber könnte ich nun für 0Cent+19Cent Abgaben die kWhs 
beziehen oder ich verbrenne fossil und das WKA wird gedrosselt. -> Ich 
verbrenne fossil und das WKA wird gedrosselt.

Das ist die Situation bei einem Strompreis nahe 0Cent und sie betrifft 
Millionen von Bürgern.

Für 10 Cent würde ich die kWh nehmen, aber nicht für 19Cent. Nun könnte 
man sagen, 0Cent+19Cent Abgaben mit WP wäre gut. Aber der 
Börsenstrompreis liegt ja nicht immer bei 0Cent, insbesondere im Winter 
und die WP hat Investitionen.

Aus meiner Sicht ergibt sich die Frage, wie man diese 19Cent stark 
reduzieren kann . Denn dann könnten wir massivst ausbauen und es würde 
alles abgenommen werden in die häusliche Wärmepufferung und in die EVs; 
auch mit Strombörsenpreisen >0 Cent. Beides übersteht im Schnitt bis zu 
mehrere Tage Dunkelflaute.

Aber an Vorschlägen zur Energiewende höre ich immer nur "mehr 
Infrastruktur, mehr Leitungen, mehr Speicher, Elektrolyse, usw". Und ich 
sehe halt nicht, wie sich davon diese problematischen 19Cent verringern 
sollten, im Gegenteil.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Ganz ehrlich? 19 cent... Wir haben einen Jahresverbrauch von ca. 5000kWh 
(Ohne Auto), was bedeutet ich würde 950Euro im Jahr für den Strom 
bezahlen, gut, kommt noch Zählermiete und Gerümpel drauf, sagen wir 
1200Euro. Das macht 100 Euro im Monat. Bei 30 cent sinds 150. So teuer 
finde ich das nicht, das hab ich vor einem Jahr an der Tankstelle fast 
wöchentlich gebraucht. Das sind im Umkehrschluss 6h Arbeit im Monat, die 
ich dafür aufwenden muss um Strom zu haben. Also ich empfinde das als 
nicht zu teuer. 50 Cent schon, aber bis 30 cent +/- ist für mich ein 
gerechter Preis.

von Bruno V. (bruno_v)


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Lars R. schrieb:
> Aus meiner Sicht ergibt sich die Frage, wie man diese 19Cent stark
> reduzieren kann

Richtig. Das ist genau die Frage! Und wenn Du nicht ganz so zugespitzt 
geschrieben hättest, wäre Dir vermutlich aufgefallen, dass es den 
meisten hier genau darum geht: Zu den "ideologischen" Gestehungskosten 
der EE auch die "Begleitkosten" zu quantifizieren (also aufzudröseln) 
und ideologiefrei die einzelnen Aspekte zu reduzieren.

Momentan wird diese Diskussion in der Öffentlichkeit zugemüllt mit 3 
Cent WKAs, die man nur ausbauen müsste, wenn Atomstrom (oder heute 
fossil) "die Netze nicht verstopfen würde". Oder Merit-Order, das uns 
von fremden Mächten aufgezwungen wurde und ohne dem es keine 
Deckungsbeiträge mehr brauchen würde.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Das BMWK geht übrigens von einem Strompreis in der Zukunft von 42ct/kWh 
aus. Es finden sichh im Netz auch Prognosen von 80ct...1€, für Gas habe 
ich was von 16ct/kWh gefunden. Alles sehr verunsichernd.
Glücklich, wer nicht im Zeitdruck ist und abwarten kann, unsere 
Gasheizung ist 30Jahre alt und wir fallen unter keine Ausnahmeregelung. 
Damit sind wir schon in einem Bussgeldbereich von bis zu 50000€.
Wir warten aber trotzdem, momentan sieht es ja so aus als ob sich der 
politische Wind dreht. Möglicherweise hat Nordstream2 ja auch noch eine 
Chance.

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