Forum: HF, Funk und Felder Raspberry Pi Pico SDR


von Wulf D. (holler)


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Moin,
bin durch Zufall auf folgendes SDR gestoßen:
https://101-things.readthedocs.io/en/latest/breadboard_radio.html

Nur mit ein paar Standard-Bauteilen und einem Pi-Pico als 
Signalprozessor.
1
    0 - 30MHz coverage
2
    CW/SSB/AM/FM reception
3
    OLED display
4
    simple spectrum scope
5
    headphone output
6
    500 general-purpose memories
7
    runs on 3 AAA batteries
8
    less than 50mA current consumption

Incl. Software: https://github.com/dawsonjon/PicoRX

Finde ich faszinierend, da so transparent und mit minimalen Mitteln. 
Sehen vielleicht die HF-Experten anders bzw als kalten Kaffee, aber ich 
werde das bei Gelegenheit mal aufbauen.

von Udo (grindstone)


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Genügend Rechenleistung hat der pico auf jeden Fall.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich denke, das Dings werde ich mir mal bauen. Picos sind noch da, die 
Displays gibts säckeweise für billig und so ein schneller OpAmp müsste 
auch noch da sein. Ob man beim Analogschalter auch einen CD4052 benutzen 
kann, werde ich rausfinden.
Danke fürs finden!

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Das Projekt hatte ich dort auch gesehen:
http://elektronik-labor.de/Labortagebuch/Tagebuch0325.html#sdr

Die Theorie dahinter ist auch interessant:
https://101-things.readthedocs.io/en/latest/radio_receiver.html

von Herbert Z. (herbertz)


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Was mus man da exakt tun um auf einen nackten Pi Pico die passende 
Software unter Windows aufzuspielen. Gibt sicher viele, die tun da nicht 
täglich damit rum und sehen dieses Thema als Hürde. Ist das relativ 
einfach, oder sind da einige Schritte notwendig (kompilieren)?
MfG

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Herbert Z. schrieb:
> Was mus man da exakt tun um auf einen nackten Pi Pico die passende
> Software unter Windows aufzuspielen.

Bei gedrücktem Button auf dem Pico USB anstecken. Der Pico meldet sich 
als Massenspeicher. Die Datei mit der Endung *.UF2 auf den Pico 
kopieren. Fertig.
Der Autor liefert das UF2. Wenn du möchtest, kannste auch selber 
kompilieren, aber richtig nötig ist das nicht. Dafür muss etwas Kram auf 
deine Maschine installiert werden und man muss wissen, was man tut.
Releases:
https://github.com/dawsonjon/PicoRX/releases

Muss entzippt werden und enthält 'picorx.uf2'. Wer einen Pico 2 hat 
sollte das 'RP2350' Dings laden.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Matthias S. schrieb:
> Bei gedrücktem Button auf dem Pico USB anstecken. Der Pico meldet sich
> als Massenspeicher. Die Datei mit der Endung *.UF2 auf den Pico
> kopieren. Fertig.

Dankeschön!
Ich hab mal vor ewigen Zeiten einen Raspberry als Pi-Hole Werbeblocker 
eingerichtet. War aber dann nicht zufrieden damit.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Herbert Z. schrieb:
> Ich hab mal vor ewigen Zeiten einen Raspberry als Pi-Hole Werbeblocker
> eingerichtet. War aber dann nicht zufrieden damit.

Der RPi Pico hat überhaupt nichts mit den klassischen Raspberry zu tun, 
asser, das er auch von der RPi Foundation entwickelt wurde. Der Pico 
enthält einen Mikrocontroller RP2040 und läuft auch nicht unter Linux 
oder so.
Beliebt ist z.B. Micropython oder eben die Programmierung mit C/C++.
https://www.raspberrypi.com/products/raspberry-pi-pico/

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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H, wie kann eine ADU mit 0.5 MS/sec ein Signal von bis zu 30 MHz 
abtakten ohne das Nyquist sich im Grab herumdreht wie der Propeller 
einer Me 109 ?!

Und ohne gescheiten HF Verstärker/Antenne geht da auch fast (nix), durch 
Rechenleistung kann man nichts ersetzen.

Besser man baut sich erstmal ein bewährtes SDR-Radio als Referenz:

* 
https://www.rtl-sdr.com/arm-radio-a-cheap-sdr-built-out-of-an-arm-processor-and-not-much-more/
* Beitrag "SDR mit STM32 der Einstieg"

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bradward B. schrieb:
> Und ohne gescheiten HF Verstärker/Antenne geht da auch fast (nix), durch
> Rechenleistung kann man nichts ersetzen.

Deswegen werde ich das mal bauen, kost' ja nix. Vergleichen kann ich es 
mit meinem HackRF. Aber von vorneherein zu behaupten, das es nicht geht, 
ist sicher voreilig. Und eine Vorstufe kannste immer davor setzen.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>  Und eine Vorstufe kannste immer davor setzen.
                     ^^^^^^^^
Eher "musste", im Video wird um 07:26 angegeben, das alle Versuche mit 
vorgeschaltetem Breitband-LNA gefahren wurden. Und die verwendete 
Antenne scheint auch eine mit Richtcharakteristik zu sein (Youloop, 
video ab 07:09), was die Stations-Selection vereinfachen sollte.

https://hamradioshop.net/Antennen/H-Feld-Aktivantennen/397/Original-Airspy-YouLoop

> Aber von vorneherein zu behaupten, das es nicht geht,
> ist sicher voreilig.

Gegen Naturgesetze wie dem Abtasttheorem ist nun mal schwer anzustinken.

 Werd wohl in die Grundlagen des erwähnten "Tayloe detector" einsteigen, 
vielleicht erklärt das das Arbeitsprinzip hinreichend.
Arbeitshypothese: Es scheint wohl einen RasPi externer Mixer/Demodulator 
zu geben, so das der Raspi nur das runtergemischte ZF-Signal digital 
prozessiert.

https://www.norcalqrp.org/files/Tayloe_mixer_x3a.pdf

: Bearbeitet durch User
von Sandra F. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Ich denke, das Dings werde ich mir mal bauen. …
> …
> … Ob man beim Analogschalter auch einen CD4052 benutzen
> kann, werde ich rausfinden.
> …

Ein CD4052 ist nur bis ca. 1MHz Empfangsfrequenz tauglich, siehe

https://github.com/dawsonjon/PicoRX/issues/99#issuecomment-2667663600

Ein CD4053 würde wenigstens noch bis ca. 2MHz gut brauchbar sein und 
erst ein 74HCT4053 ist dann wirklich bis 30MHz geeignet.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Ein CD4052 ist nur bis ca. 1MHz Empfangsfrequenz tauglich, siehe
>
> https://github.com/dawsonjon/PicoRX/issues/99#issuecomment-2667663600
>
> Ein CD4053 würde wenigstens noch bis ca. 2MHz gut brauchbar sein und
> erst ein 74HCT4053 ist dann wirklich bis 30MHz geeignet.

Exakt sind es wohl RasPi-Takt/4, die an den PIO für den Muxer generiert 
werden, also etwas über 30 MHz  (125MHz/4) .

Da es im 8m Band nicht viele Stationen gibt, ist die Motivation den Pico 
an der Stelle für SDR schneller zu machen wohl nicht besonders hoch.

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Bradward B. schrieb:
> H, wie kann eine ADU mit 0.5 MS/sec ein Signal von bis zu 30 MHz
> abtakten ohne das Nyquist sich im Grab herumdreht wie der Propeller
> einer Me 109 ?!

Wie in einer schönen Grafik auf der Projektseite dargestellt, wird die 
HF bis 30 MHz auf +-12 kHz runtergemischt. Erst dann tastet der Pico mit 
einer Bandbreite von 250 kHz ab.

von Wulf D. (holler)


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Die Animationen auf der Projektseite sind wirklich klasse, macht Spaß da 
zuzusehen :-)

Mal sehen ob ich auch die SW nachvollziehen kann.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sandra F. schrieb:
> CD4052 ist nur bis ca. 1MHz Empfangsfrequenz tauglich

Ok, danke für den Hinweis.

von Norbert (der_norbert)


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Sieht nett aus. Sobald die Zeit es erlaubt, werde ich das auch mal 
testen. Ein paar Gedanken vorweg:

* Das neue SDK erlaubt 200MHz (ohne overclocking)
* Die ADC dürfen für diese Anwendung gerne mit doppelter Samplerate 
(1Msps) gefahren werden.
* Der Headphone Output kann mittels zweier komplementärer GPIOs (kein 
CPU Overhead) deutlich verbessert werden.
* Für mehr ›Grunt‹ kann man auch (über kleine Koppelwiderstände) mehrere 
GPIOs parallel ausgeben lassen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es scheint ein wenig komplizierter zu sein, den Multiplexer zu beziehen. 
Digikey hat ihn, aber sonst niemand in meiner Reichweite. Als Opamp 
sollte aber z.B. auch der SGM722 zu funktionieren.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Es scheint ein wenig komplizierter zu sein, den Multiplexer zu beziehen.
> Digikey hat ihn, aber sonst niemand in meiner Reichweite.

Anderes package vielleicht? Muss man dann eben ein Adapter-pcb auf DIL 
verwenden. So exotisch ist dieser 1:4 Demuxer nicht, das es da nicht 
etliche  Äquivalenztypen gibt.
Abschaltbare Ausgänge muss auch nicht sein, von dem Dual-Typ wird auch 
nur die Hälfte benutzt, ...

Da mal Mouser: 
https://www.mouser.de/c/semiconductors/logic-ics/encoders-decoders-multiplexers-demultiplexers/?series=QS3253

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich brauche genau 2 ICs für dieses Projekt, wobei mir DIP oder SMD egal 
ist. Aber dafür bestelle ich weder bei Mouser noch bei Digikey. Ich habe 
noch irgendwelche Analogschalter von Analogdevices, die ich mal checken 
sollte und für den MUX werde dann ich einfach mal den 74HCT4052 
ausprobieren.

von Wulf D. (holler)


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Bauteile sind doch nicht so ganz "Standard".

Egal, will das Gerät dennoch aufbauen und werde den Muxer und OP bei 
Mouser bestellen.
Wer mag, kann mir eine PM bis Mittwoch, den 19.03.25 EOB schicken:
2€ (Briefversand & Versandbeteiligung Mouser) plus Bauteilpreis(e), per 
Paypal wenn das Material da ist. Kann dauern, Mouser nennt keine 
brauchbaren Termine.

Kein DIP, passt nicht in einen Brief. Den OP gibts auch bei Conrad in 
DIP8.
1
TI                  package     €
2
SN74CBTLV3253DR     so16      0,7
3
SN74CBTLV3253RGYR   qfn16     0,7
4
SN74CBTLV3253PWR    tssop16   0,7
5
SN74CBTLV3253DBQR   ssop      0,7
6
SN74CBTLV3253DGVR   tvsop     0,7
7
Microchip    
8
MCP6022-I/ST         TSSOP-8  1,6
9
MCP6022-E/SN         SOIC-8   1,6

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hast PN, Wulf.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Wulf D. schrieb:
> Kann dauern, Mouser nennt keine brauchbaren Termine.

SN74CBTLV3253DR 3689 Stück sofort verfügbar
SN74CBTLV3253RGYR  3843 Stück sofort verfügbar
SN74CBTLV3253PWR 155 Stück sofort verfügbar
SN74CBTLV3253DBQR 1224 Stück sofort verfügbar
SN74CBTLV3253DGVR 1987 Stück sofort verfügbar
MCP6022-I/ST 15679 Stück sofort verfügbar
MCP6022T-E/SN 1274 Stück sofort verfügbar

von Herbert Z. (herbertz)


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Da wird auch ein Sender beschrieben. Ist wohl noch nicht soweit wie der 
Rx .
Ich habe keine fertige Software gesehen, also ist das nix für mich.
Schade, den ein Sender dazu der Fm,SSb und Cw kann für alle Bänder das 
wäre schon was...auch wenn da nur 1mW rauskommt...

von Wulf D. (holler)


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Joe G. schrieb:
> Wulf D. schrieb:
>> Kann dauern, Mouser nennt keine brauchbaren Termine.
>
> SN74CBTLV3253DR 3689 Stück sofort verfügbar
> ...

Gehe einen Schritt weiter, da steht was von 6W *.
Nach meinen (seltenen) Erfahrungen mit Mouser kommen am Ende 2-3w rum.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Das gilt nur für Zitat
"Geschätzte Produktionszeit des Werks für Mengen, die größer als 
angezeigt sind."
Aber egal, 2-3 Woche ist OK :-)

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Es gibt zu dem Projekt schon diverse Erweiterungen [1] u.a. auch eine 
Platine. Die Daten liegen im Gerberformat vor. Ich habe sie mal in das 
Format meines bevorzugten LP-Herstellers konvertiert [2]. Eine Platine 
würde 9.60€ kosten.

[1] https://github.com/f4goh/SDR-PICO/tree/main
[2] https://aisler.net/p/LDTVCZXA

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Es gibt zu dem Projekt schon diverse Erweiterungen [1] u.a. auch eine
> Platine. Die Daten liegen im Gerberformat vor. Ich habe sie mal in das
> Format meines bevorzugten LP-Herstellers konvertiert [2]. Eine Platine
> würde 9.60€ kosten.


Klingt sehr interessant, ich bestell trotzdem oben mit in einer Bauform 
die man auch ohne Platine nutzen kann. Ich recherchier noch nach einer 
Variante mit integrierten IQ-Mixer statt den diskreten 
analogschalter/OPA.

von Sandra F. (Gast)


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Bradward B. schrieb:
>
> … Ich recherchier noch nach einer
> Variante mit integrierten IQ-Mixer statt den diskreten
> analogschalter/OPA.

Dann schau dir den MSi001 im „bastelfreundlichen“ 6x6mm QFN Package an.

von Wulf D. (holler)


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Joe G. schrieb:
> Es gibt zu dem Projekt schon diverse Erweiterungen [1] u.a. auch eine
> Platine.

Interessant als Breadbord. Werde mir aber eine in anderem Formfaktor 
bauen.


Sandra F. schrieb:
> Dann schau dir den MSi001 im „bastelfreundlichen“ 6x6mm QFN Package an.

0,5mm pitch, da macht das Handlöten wieder Spaß.
Leider nicht bei Mouser für Privatmenschen verfügbar.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Wulf D. schrieb:
> Joe G. schrieb:
>> Es gibt zu dem Projekt schon diverse Erweiterungen [1] u.a. auch eine
>> Platine.

Vielleicht für spätere Aufbauten (Kleinserie ;-) ) fürs Erste habe ich 
mich persönlich für nen Lochraster o.ä. Aufbau entschieden. Auch um an 
einigen Stellen besser experiementieren zu können:
* display wech, da stöpsele ich nen laptop an den Pico-UART (brauch wohl 
SW-Anpassung). Und bei display experiementier ich grad mit e-paper und 
RasPi.
* Antennenanschluss, zu einem hab ich da noch einen "aktive" Ferritstab 
aus LW-Experiementen rumliegen, zum anderen muss ich mal schauen was bei 
mir an Antennen mit SMA und SMA-RP rumliegt.
* in manchen Schaltplänen taucht da ein Bandfilter mit weiterern 
Steuersignalen zum Pico auf, die viel ich eigentlich fürs erste auch 
nicht.

Grad in Richtung Antenne sehe ich einiges Potential. Bin hier auch viel 
in Richtung 50 Ohm ausgerichtet (wegen TX), nicht das das das hier auf 
75 Ohm (RX only) optimiert ist.

> Sandra F. schrieb:
>> Dann schau dir den MSi001 im „bastelfreundlichen“ 6x6mm QFN Package an.
>
> 0,5mm pitch, da macht das Handlöten wieder Spaß.

Also die Kalibrierfrist für meinen "Ironie-Detektor" ist schon vor 
Jahren abgelaufen ... QFN meide ich persönlich eher wenn möglich. Wenn 
schon SMD dann lieber was mit "richtigen" Beinen wie SOP.
Und dann fehlenen mir bei dem MSi ein paar Bänder. Aber danke für den 
Tipp, behalte ich im Hinterkopf.

> Leider nicht bei Mouser für Privatmenschen verfügbar.
Lein unüberwindliches Problem

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Ich löse mal die Bestellung von [1] aus. Da es immer 3 gelieferte 
Platinen sind, kann ich zwei bei Bedarf abgeben.
Mit gefällt diese Variante sehr gut, da die Eingangsfilter getrennt 
sind. Hier würde ich einen Eingang für die Afu-Bänder nach
(tr)uSDX [2] aufbauen.

[1] https://aisler.net/p/LDTVCZXA
[2] https://dl2man.de/2-trusdx-assembly/

von Sandra F. (Gast)


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Bradward B. schrieb:
>
>> Sandra F. schrieb:
>> Dann schau dir den MSi001 im „bastelfreundlichen“ 6x6mm QFN Package an.
>
> Und dann fehlenen mir bei dem MSi ein paar Bänder. Aber danke für den
> Tipp, behalte ich im Hinterkopf.
>

Nicht von den allgemeinen Daten des Herstellers verwirren lassen, der 
MSi001 empfängt von ca. 50kHz bis ca. 2GHz bei entsprechender 
Programmierung alles. Die Demodulation der I/Q-Signale erfolgt dann mit 
dem nachfolgenden RP2040/2350 und entspricht damit auch nicht den 
verwirrenden Angaben vom Hersteller. Die Herstellerangaben zum MSi001 
beziehen sich wohl nur ganz allgemein auf einen möglichen 
Verwendungszweck.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Die Demodulation der I/Q-Signale erfolgt dann mit
> dem nachfolgenden RP2040/2350 und entspricht damit auch nicht den
> verwirrenden Angaben vom Hersteller.

Generelle Frage bezüglich Demodulationsfähigkeiten mittels SDR:
Sind hier Einschränkungen/Qualitätsteinbussen erwartbar im Vergleich zur 
(klassischen) "analogen" Schaltungstechnik ?

Bspw.  eine Modulationsvariante  aus AM, FM,  SSB, ... ist nicht so gut 
demodulierbar (bspw. abhängig von "idealen" 
Modulationsgrad/Empfangsbedingunegn o.ä.). Insbesonders wenn nicht 
(unendlich) viel Rechentechnik/MIPS zur Verfügung steht. (ist ja nur ein 
µC hier und kein FPGA).

FM (Stereo, RDS) mit breiteren Spektrum vielleicht ?! Aber sowas sollte 
sich in den Bändern unter 30 MHz eher nicht finden. Trennschärfe ?

Welche "Nachteile" im SDR könnte sich damit heraus-experimentieren ?
Die Beschreibung auf den Webseiten stellt ja die Vorteile 
("Allzweckwaffe der Billigheimer") in den Vordergrund.

: Bearbeitet durch User
von Sandra F. (Gast)


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Die digitale Verarbeitung/Demodulation der I/Q-Signale eine 
QuadratureSamplingDetectors (QSD) hat nur Vorteile gegenüber üblicher 
Analog-Signalverarbeitung/Demodulation. Für AM/CW/SSB/NFM ist nichtmal 
viel Prozessorleistung nötig, wie man beim uSDR mit einem ATmaga328 
sehen kann. Für WFM, also UKW-Rundfunk ist dann schon etwas mehr 
Rechenleistung nötig, aber auch das geht mit entsprechenden 
Mikrocontrollern, wie man beim Teensy Convolution SDR sehen kann.

Trennschärfe usw. wird mit digitalen Filtermethoden erreicht, was bis 
hin zu steilflankigen Notch-Filtern reicht, um Störsignale ausblenden zu 
können. Ein „Problem“ ist nur, dass ein QSD auch ungradzahlige 
Harmonische der eigentlichen Empfangsfrequenz relativ gut mitempfängt 
(3. Harmonische mit nur ca. 9dB und 5. Harmonische mit nur ca. 14dB mehr 
Signaldämpfung). Wenn da auf einer ungradzahligen Harmonischen ein 
starker Sender empfangbar ist, was z.B. ein leistungsstarker 
UKW-Ortssender sein könnte, der auch bei ca. 30MHz oder ca. 20MHz 
mitempfangbar wäre. Bei solchen Empfangssituationen braucht man dann 
einen 30MHz Tiefpassfilter vor dem QSD. Andererseits kann man das auch 
ausnutzen, in dem man eben ohne Tiefpassfilter UKW-Rundfunk bei 30MHz 
oder 20MHz empfängt und diese I/Q-Signale digital weiterverarbeitet 
(siehe Teensy Convolution UKW-Radioempfang 
https://youtu.be/qXAM5OmVnHE). Für UKW-Stereo braucht man dann einen 
Teensy 4.1, weil der Teensy 3.6 dafür dann doch zu wenig 
Verarbeitungsleistung bietet.

Neben der Prozessorleistung bestimmen die ADCs für die I/Q-Signale 
einige wesentliche Eigenschaften wie maximale Bandbreite, Dynamikbereich 
usw. Wer also einen breitbandigen Panorama-Empfänger z.B. von 1…30MHz 
haben will, kommt dann mit den einfachen Konzepten nicht mehr aus.

von Martin O. (ossi-2)


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Inwiefern stellt eigentlich die Tatsache dass der Pico die I und Q 
Signale nicht gleichzeitig sampled ein Problem dar ?

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Inwiefern stellt eigentlich die Tatsache dass der Pico die I und Q
> Signale nicht gleichzeitig sampled ein Problem dar ?

Hm, zielt die Frage darauf ab, das der Pico einen ADC mit 5 Kanälen hat 
? Oder das der Tayloe-Mixer durch den Umschalter die I,Q Paare 
eigentlich mit einem Phasenversatz von 90° rausgibt ?

Die Hörbeispiele in dem Video hören sich eigentlich ganz passable an, 
bei über Funk hörbaren Audio ist ja bei ca. 8 kHz Schluß und da liegt 
der ADC mit 500kS/s deutlich drüber.

Anbei mal die Beschreibung zum Tayloe-Mixer aus der HAMradio-Jahresband 
von 2018 (ARRL-Handbook).

: Bearbeitet durch User
von Martin O. (ossi-2)


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Ich meine die Verzögerung die dadurch entsteht dass ein AD Wandler 
zwischen beiden Kanälen umgeschaltet wird. Meiner Meinung nach erzeugt 
der Tayloe Mischer keine 90 Grad Versatz zwischen I und Q.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Ich meine die Verzögerung die dadurch entsteht dass ein AD Wandler
> zwischen beiden Kanälen umgeschaltet wird. Meiner Meinung nach erzeugt
> der Tayloe Mischer keine 90 Grad Versatz zwischen I und Q.

Das klingt nach "IQ-Imbalance-correction" (IQ Ungleich-Korrektur), das 
wohl viele IQ-Mixer-SDR kennen. In den Quelltexten zu dem Pico-SDR 
taucht dieser Begriff auch auf, ich kann aber nicht sagen, wie diese 
Korrektur hier, eventuell durch besondere Settings des AD-Wandlers, 
realisiert ist.


* 
https://markimicrowave.com/technical-resources/application-notes/5-ways-to-compensate-for-passive-iq-mixer-imbalance/
* 
https://www.amateurfunk-sulingen.de/forum/index.php?board=15;action=display;threadid=676

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Das muss korreliert werden. Beim tr(u)SDX wird im I-kanal der Mittelwert 
aus altem und neuem Sample verwendet. Wie es der Pico Rx macht, habe ich 
im Quelltext noch nicht gefunden. Optimierungspotential gib es 
sicherlich auch noch bei der Parallelisierung bei der IQ Verarbeitung. 
Dein Arikel zeigt ja wunderbar einen Faktor von bis 1.8 :-)

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Bradward B. schrieb:
> Das klingt nach "IQ-Imbalance-correction" (IQ Ungleich-Korrektur), das
> wohl viele IQ-Mixer-SDR kennen.

Dieses Phänomen und deren Lösung ist beim Pico Rx hier [1] gut 
beschrieben, ist aber mit dem Versatz des einen Sample nicht gemeint. So 
wie ich Martin verstanden habe, geht es ihm darum, wie das z^-1 zur 
Verzögerung in einem Kanal realisiert ist.

[1] 
https://101-things.readthedocs.io/en/latest/breadboard_radio_part3.html

von Herbert Z. (herbertz)


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Im Funkamateur Heft 5 wird es einen Beitrag zum Pi Pico SDR geben. So 
ist es in der Vorschau zu lesen.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Im Funkamateur Heft 5 wird es einen Beitrag zum Pi Pico SDR geben. So
> ist es in der Vorschau zu lesen.

Redaktionsschluß 08.04.25, noch zwei Wochen zum hier mitlesen.
https://www.funkamateur.de/vorschau.html

von Sandra F. (Gast)


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Martin O. schrieb:
> Inwiefern stellt eigentlich die Tatsache dass der Pico die I und Q
> Signale nicht gleichzeitig sampled ein Problem dar ?

Das ist nicht wirklich ein Problem, da der ADC mit 500kS/s, also aller 
2us ein Sample, kontinuierlich arbeitet. Das sind dann 250kS/s für 
jeweils I- und Q-Signal, also aller 4us ein I- oder Q-Sample mit einem 
Jitter von maximal 2us. Das ist bei den auf maximal 12kHz begrenzten 
I-/Q-Signalen vernachlässigbar. Dies insbesondere auch, weil in der 
nachfolgenden Verarbeitung der Samples „Mittelwerte“ mehrerer Samples 
benutzt werden.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Ich habe mir das Problem nochmals angesehen.

Jon Dawson hat es recht gut gelöst. Er geht von einem komplexen Signal 
mit einer Bandbreite von 250kHz (-125kHz | + 125kHz) aus, welches zur 
Demodulation weiterverarbeit wird. Dazu tastet er I und Q abwechselnd 
mit 500kHz ab (beginnend mit I). Der jeweils andere (fehlende) Wert wird 
immer null gesetzt. Damit erhält man zunächst einen komplexen Datenstrom 
mit 500 KS/s. Das Spektrum dieses Datenstromes entspricht durch die 
aufgefüllten Nullen nicht mehr exakt dem Originalspektrum. Im zentralen 
Bereich (-125kHz | + 125kHz) befindet sich das Originalspektrum, im 
äußeren Bereich, also von -250kHz bis -125kHz und 125kHz bis 250kHz 
befinden sich unerwünschte Mischprodukte. Diese Mischprodukte kann man 
mittels Tiefpassfilterung loswerden. Da der Tayloe-Mischer schon sowas 
wie ein Tiefpassfilter realisiert, werden die vier RC-Kombinationen vor 
dem OPV so dimensioniert, dass sie die gewünschte Tiefpassfunktion 
erfüllen. Im Ergebnis erhält man also einen IQ-Datenstrom, welcher 
effektiv mit 250kHz exakt abgetastet wurde.

Vielleicht für die Nachtichtentechniker ein alter Hut, ich finde die 
Idee genial, nur ein AD-Wandler im Round-Robin-Mode :-)

von Rick (rick)


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Joe G. schrieb:
> Jon Dawson hat es recht gut gelöst. [...]
Prinzipiell eine nette Idee, ich bin immer noch auf der Suche nach dem 
idealen Tiefpassfilter (egal ob analog oder numerisch) :)

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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So hab mal ein bißchen zu einem Wiki-Artikel zusammengetragen, kann 
gerne Unterstützung erfahren: SDR-Radio mit Raspberry Pi Pico

Jetzt am Wochenende dürfte sich trotz dem "Tag der Raumfahrt" ( 
Beitrag "Veranstaltungstipp deutschlandweit: Tag der Raumfahrt 29.03.25" ) etwas Zeit zum 
experimentieren finden lassen, hab mal ein paar Audio-Sachen mit dem 
Pico ins Auge gefasst.

Ein paar "Spezialteile" fürs SDR könnten auch an diesen Tagen eintrudeln 
oder im Teile-regal gefunden werden ...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bradward B. schrieb:
> zu einem Wiki-Artikel

Ein 74HCT4053 wäre unnötig kompliziert zu verdrahten, weil das ja nur 
2-polige Umschalter sind (es wird ein zusätzlicher Inverter zum Steuern 
benötigt). Besser also den vorgeschlagenen Typ oder ein 74HCT4052 mit 2 
4-Kanal Schaltern.
Der CD4052 scheint ja lt. Sandra viel zu langsam zu sein.

von Jens K. (jensky)


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Bradward B. schrieb:
> Gegen Naturgesetze wie dem Abtasttheorem ist nun mal schwer anzustinken.

Man könnte doch, wie hier, ein Bewertungssystem einführen und das 
Naturgesetz mit - bestrafen :-D

von Udo (grindstone)


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Jens K. schrieb:
> Bradward B. schrieb:
>> Gegen Naturgesetze wie dem Abtasttheorem ist nun mal schwer anzustinken.
>
> Man könnte doch, wie hier, ein Bewertungssystem einführen und das
> Naturgesetz mit - bestrafen :-D
Ich fürchte, das Naturgesetz hat da den Götz von Berlichingen auf seiner 
Seite.

von Sandra F. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Bradward B. schrieb:
>> zu einem Wiki-Artikel
>
> Ein 74HCT4053 wäre unnötig kompliziert zu verdrahten, weil das ja nur
> 2-polige Umschalter sind (es wird ein zusätzlicher Inverter zum Steuern
> benötigt). Besser also den vorgeschlagenen Typ oder ein 74HCT4052 mit 2
> 4-Kanal Schaltern.
> Der CD4052 scheint ja lt. Sandra viel zu langsam zu sein.

Mit einem 4053 Triple-1:2 Mux statt eines 1:4 Mux für den QSD ist da 
nichts komplizierter (und wird auch kein zusätzlicher Inverter 
benötigt), es ist nur ein anders funktionierender QSD, siehe

Beitrag "QSD und 2 OPV INA"

Diese Art von QSD hat einige Vorteile gegenüber der „klassischen“ 
Variante mit einem 1:4 Mux. Beim klassischen „Tayloe detector“ mit einem 
1:4 Mux ist jeder Schalter des Mux nur für eine Viertelperiode der 
Takt-(/Empfangsfrequenz) eingeschaltet und Dreiviertel der Periode 
ausgeschaltet, was besonders schnelle Schaltzeiten (bei höheren 
Empfangsfrequenzen) des Mux erfordert. Bei Verwendung eines 4053 als Mux 
wird dagegen jeder Schalter für eine Halbeperiode ein- und 
ausgeschaltet, was nicht ganz so schnelle Schaltzeiten erfordert. Die 
74HCT4053 verschiedenster Hersteller sind alle bis 30MHz Schaltfrequenz 
gut geeignet, zumindest alle, die ich habe (auch solche in China 
gekaufte).

Insbesondere bei der allgemeinen Beschreibung des „Tayloe detector“ mit 
jeweils einem einfachen OPV als Differenzverstärker für die I/Q-Signale 
liegt ein Missverständnis vor, wie solch ein einfacher 
Differenzverstärker funktioniert. Durch den Rückkopplungs-Widerstand vom 
Ausgang des OPV zu seinem invertierenden Eingang degradiert die 
Schaltung vom Differenzverstärker zur nichtinvertierenden OPV Schaltung. 
Dies insbesondere, wenn vor dem invertierenden Eingang gar kein 
Widerstand vorhanden ist bzw. ein relativ niederohmiger. Erst durch die 
Nutzung einer Instrumenten-Verstärkerschaltung können die Eigenschaften 
der „balanced“ QSD-Schaltungen (richtig) zur Geltung kommen.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Wulf D. schrieb :

> Wer mag, kann mir eine PM bis Mittwoch, den 19.03.25 EOB schicken:
> 2€ (Briefversand & Versandbeteiligung Mouser) plus Bauteilpreis(e), per
> Paypal wenn das Material da ist. Kann dauern, Mouser nennt keine
> brauchbaren Termine.

Vielen Dank, ist angekommen, ist ja noch kleiner als gedacht, da muss 
man ja 3 Tage vorher seinen Getränkekonsum/Emotionskostüm anpassen, das 
man nicht das kleinste Zittern in den Hände hat ;-)

HHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH

> Mit einem 4053 Triple-1:2 Mux statt eines 1:4 Mux für den QSD ist da
> nichts komplizierter (und wird auch kein zusätzlicher Inverter
> benötigt), ....

vielen Dank für die Ausführungen, hab mal den Artikel angepasst (Sollte 
jeder mit Anmeldungen können, Punkt "Bearbeiten" oben auf der Leiste 
links.)

Wofür steht "QSD" ? die Q-Gruppe "Your keying is defective" wird es wohl 
nicht sein.  Ach da steht's "Quadrature Sampling Detector".

Wie macht sich ein zu langsamer/suboptimaler Analogschalter bemerkbar?
Fällt dann die Selektion von Sendern oberhalb x MHz aus ? 
Störungen/fading ? "Mögliche Workarounds? Bspw. Umverdrahtung, andere 
Zählsequenz am Taktteiler?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bradward B. schrieb:
> das
> man nicht das kleinste Zittern in den Hände hat ;-)

Ich habe einen Lockrasteraufbau und mir zeitgleich mit den Chips so ein 
Set mit SSOP/SO Adapterplatinchen bestellt. Das war dann die erste Tat, 
die beiden ICs auf die Platinen zu löten. Der HF-Teil ist noch nicht 
aufgebaut, aber Display und Knöpfchen spielen schon mal. Diese kleinen 
OLED sind ja besser, als ich dachte :-O

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Beim Aufbau steht man ja vor dem Problem die Bandbreite festzulegen. Für 
einen Panorama Rx mit Wasserfalldiagram benötigt man eine andere 
Bandbreite als für SSB oder AM. Anbei eine LTSpice Schaltung zum 
experimentieren. Das Muster hat eine Verstärkung von 60dB und eine 
cut-off Frequenz von ca. 38 kHz. Die 3 Ohm Widerstände bilden den 
Widerstand der Schalter im QSD-Detektor ab.
Joe (DL3AKB)

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bevor noch ein Unglück passiert:
Im Breadboard 'Schematic' des ersten Links sind die Anschlüsse VCC und 
GND am OLED vertauscht gegenüber dem allgemein weit verbreiteten Layout 
der Displays. Also nochmal gucken, das man da nicht stur nach dem 
Schematic verdrahtet.

von Georg S. (randy)


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Wegen dem abwechselnd I und Q abstasten: Stell dir vor du tastest I und 
Q ab und mischt das dann im digitalen runter mit einem LO der 1/4 der 
Abstastrate hat (also 125kHz LO bei 500kHz Abtastrate).
Was wären die Faktoren die sich durch sin(2*pi*f_LO) ergeben?
I-Zweig (sin):  0,-1, 0,+1,...
Q-Zweig (cos): +1, 0,-1, 0,...
Jede zweite Multiplikation ist sowieso mit Null, und das auch schön 
abwechselnd. Also kannst du gleich abwechselnd I und Q abtasten. Und 
multiplizieren muss du auch nicht, nur negieren...
Diese Methode ist geeignet wenn du ein ZF-Signal bei 125kHz ins 
Basisband mischen willst.
Ich habe den Thread nicht in detail gelesen um zu wissen ob das die 
Intention des abwechseln Abtasten ist.

von Sandra F. (Gast)


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Bradward B. schrieb:
>
> Wie macht sich ein zu langsamer/suboptimaler Analogschalter bemerkbar?
> Fällt dann die Selektion von Sendern oberhalb x MHz aus ?
> Störungen/fading ? "Mögliche Workarounds? Bspw. Umverdrahtung, andere
> Zählsequenz am Taktteiler?

Zu langsam ist ein Analogschalter, wenn die Summe aus Einschalt- und 
Ausschaltzeit sowie der Verzögerungszeit des durchgeschalteten 
Analogsignals größer als die erforderliche Einschaltzeit (1/4 
Empfangs-/Schaltfrequenzperiode beim QSD mit einem 1:4 Mux oder 1/2 
Periodendauer bei der Schaltung mit zwei 1:2 Mux) ist. Bei Annäherung an 
den Grenzwert wird die Trennung von unterem Seitenbandsignal und oberen 
Seitenbandsignal in der weiteren Signalverarbeitung immer schlechter 
(möglich), bis sie dann ganz unmöglich wird. Schlussendlich danach ist 
dann gar keine sinnvolle Signalverarbeitung mehr möglich.

Gegen zu langsame Analogschalter kann man nichts unternehmen, außer eben 
solche zu verwenden, die (noch) schnell genug sind. Bis 30MHz 
Empfangsfrequenz gibt es da keine Probleme, passende Analogschalter zu 
verwenden (eben z.B. einen 74CBT3253 oder 74HCT4053).

von Martin O. (ossi-2)


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Wenn ich einen 4053 ( 2 Umschalter) verwende sind die Analogsignale 
jeweils die Hälfte der Zeit durchgeschaltet statt ein Viertel. Ist das 
dann auch noch eine Tayloe Schaltung?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Es gibt erste Lebenszeichen :-) Da der Pi Pico sich als Audio-Device 
anmeldet, kann man gleich über den PC das Signal abhören. Jetzt fehlen 
mir noch diverse Filterkapazitäten...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Joe G. schrieb:
> Jetzt fehlen
> mir noch diverse Filterkapazitäten...

Ich habe erstmal genommen, was da war. Also 47nF statt 56nf und 180pF 
statt 220. Ausserdem habe ich die beiden 10µF mangels Masse erstmal 
gebrückt und einen LCL Tiefpass mit 220nH-82pF-220nH vor den 
Antenneneingang geschaltet.
Empfängt auf jeden Fall schon mal meinen DDS Generator. Der LCL setzt 
vermutlich etwas zu früh ein, aber die Spulen sind mit Kern - da kann 
man noch dran drehen.

von Sandra F. (Gast)


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Martin O. schrieb:
> Wenn ich einen 4053 ( 2 Umschalter) verwende sind die Analogsignale
> jeweils die Hälfte der Zeit durchgeschaltet statt ein Viertel. Ist das
> dann auch noch eine Tayloe Schaltung?

Im engeren Sinn ist es dann keine Tayloe Schaltung. Im weiteren Sinn 
aber doch, weil es ein QSD mit vier Analog-Schaltern ist, die bei 
jeweils 0°, 90°, 180°und 270° Taktphase durchgeschaltet werden und das 
die Ausgangsschaltung für Tayloe war, die dann durch ihn „optimiert“ 
wurde. Grundlage der „Optimierung“ ist dabei die Einschaltdauer der 
einzelnen Schalter gewesen und hat ergeben, dass sich bei 1/4 
Periodendauer als Einschaltdauer die geringsten Umwandlungsverluste von 
nur ca. 1dB ergeben. Bei 1/2 Periodendauer betragen die 
Umwandlungsverluste ca. 3dB mehr. In Beiden Fällen ist der Rauschwert 
durch die Umwandlung in etwa gleich. Andererseits werden die niedrigen 
Umwandlungsverluste der optimierten Tayloe Schaltung durch den 
nachfolgenden einfachen Differenzverstärker mit nur einem OPV wieder 
zunichte gemacht. Tayloe merkt dazu an, dass man stattdessen eigentlich 
eine Instrumenten-Verstärkerschaltung verwenden sollte.

von Wulf D. (holler)


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Joe G. schrieb:
> Es gibt erste Lebenszeichen :-)

Gratuliere, so weit bin ich noch nicht. Bastele noch immer am Layout. 
Vielleicht hätte ich die fertige Platine nehmen sollen :-)

Aber da fehlt die Tiefpassbank, oder?

Ist wahrscheinlich einer der Schwächen des einfachen Konzepts, dass der 
Empfänger auch bei allen ungradzahligen Vielfachen der Schaltfrequenz 
empfindlich ist.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Wulf D. schrieb:
> Aber da fehlt die Tiefpassbank, oder?

Ja, die fehlt. Der Preselektor kommt auf eine extra Platine. Derzeit 
bewickele ich fleißig Ringkerne :-)

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Gegen zu langsame Analogschalter kann man nichts unternehmen, außer eben
> solche zu verwenden, die (noch) schnell genug sind. Bis 30MHz
> Empfangsfrequenz gibt es da keine Probleme, passende Analogschalter zu
> verwenden (eben z.B. einen 74CBT3253 oder 74HCT4053).

Also nach einem Blick in das Datenblatt hatte ich den Eindruck, das man 
selbst so einen simplen IC wie einen Analog-Multiplexer suboptimal 
ansteuern/beschalten kann.

Die Schaltzeiten sind in einem recht grossen Intervall angegeben, so 
etwa minimal 20ns und Höchstens 60 ns.

Wahrscheinlich gibt es schnelle und langsame Schaltpositionswechsel, von 
"00" auf "11" ist wohl langsamer als von "00" auf "01" (nur ein von 2 
Selector-Eingängen wechselt Pegel).

Könnte man mal ausmessen. Gray codiert den select-Eingang wechseln 
lassen konnte von Vorteil sein also:
00 -> 01 -> 11 -> 10 -> 00 ..  oder 00 -> 10 -> 11 -> 01 -> 00.

Und wenn man nun unterschiedliche Schaltzeiten hat, wie am besten auf 
die beiden OPV verteilen? Möglichst '+' und '-' mit gleichlangen Inputs 
beschalten? Oder versuchen den Fehler in der Signaldauer/Phase 
gleich(Kompensierend verteilen ?

Und bei den Beispielhadten Muxer im Anhang könnte man zur Beschleunigung 
auch Vcc an das zulässige Mass erhöhen.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Joe G. schrieb:
> Es gibt erste Lebenszeichen :-)

Super, Deine Einwilligung vorausgesetzt habe ich das als "Opener" dem 
Wiki-Artikel SDR-Radio mit Raspberry Pi Pico eingefügt.

Selbst schaue ich noch wie ich mir am Besten die Sourcen anpasse. An C's 
wollt ich noch die aus einem bedrahteten Kerko-Scheiben sortiment 
einsetzen, hoffe das die 20% Toleranz nicht das Problem sind, LCR -Meter 
ist vorhanden. Mal schauen, ob das kommende Wochenende produktiv wird, 
Ostern ist leider mit anderen Bauaktivitäten verplant.

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Bradward B. schrieb:
> Deine Einwilligung vorausgesetzt...
alles gut :-)

Bradward B. schrieb:
> Selbst schaue ich noch wie ich mir am Besten die Sourcen anpasse.

Ganz nett wäre eine Anpassung der Software der 3 Pins (GPIO2 bis GPIO4) 
für den Preselektor. Mit den 3 Bits sind 7 mögliche Bänder möglich. 
Derzeit sind einfache TP-Filter mit den Eckfrequenzen
2 MHz, 4 MHz, 8 MHz, 16 MHz, 30 MHz vorgesehen.  Im Menüpunkt (CW) gibt 
es jedoch alle Afu-Bänder (160m, 80, 60m, 40m, 30m, 20m, 17m, 15m, 12m, 
10m). Ein Preselektor mit Bandfiltern könnte nun prima über 5 Bandfilter 
realisiert werden indem man Bänder zusammenfaßt.
160m, 80m+60m, 40m+30m, 20m+17m+15m, 12m+10m
Somit könnte man den Preselektor direkt vom RP Rx steuern.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Jetzt voll bestückt :-)

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Bei der Source-Durchsicht ist mir eine Gegenstelle für 
Fernsteuersoftware wie für das Kenwood TS-480 aufgefallen. Damit liesse 
sich eine Bedienung vom PC aus realisieren.

Ich hab mir das Kainka - Buch zum SDR besorgt. Das handelt zwar eher das 
Zusammenspiel mit einem Arduino ab, schlägt aber auch einen Eigenbau 
Tayloe Detector vor.

Bei Digikey hab ich noch Restbestände der von Kainka vorgeschlagenen 
DIL-Typen CD74HC4066E und (allerdings Ersatztyp zu Kainka) 
LMC660AIN/NOPB entdeckt und bestellt. Wenn die eingetroffen (12 Wochen 
angegeben) sind könnt ich einige davon abgeben, sind eh für 'ne 
Bastelgruppe eingeplant.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Bradward B. schrieb:
> Damit liesse sich eine Bedienung vom PC aus realisieren.

Einfach fldigi [1] installieren und schon kann es losgehen :-)
Die Einstellung der CAT-Schnittstelle für den Pico RX müssen noch 
korrekt vorgenommen werden (siehe Bild).

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Fldigi

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Nun hat der SDR auch ein Eingangsfilter bekommen. Die einzelnen 
Bandbereiche können in der Pico-Software prima eingestellt werden :-)

von Markus S. (markus7)


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Guten Morgen Joe,

wo kann ich einen Bausatz (SMDs bestückt) oder ein fertiges Gerät 
bekommen?

Markus

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Einen Bausatz kann ich leider nicht anbieten, jedoch eine unbestückte 
Platine [1]. Mein Aufbau ist noch recht experimentell. Er soll letztlich 
in einer Komplettplatine mit Eingangsfiltern und NF-Verstärker münden. 
Hier ist aber noch etwas Arbeit notwendig.

[1] https://aisler.net/p/LDTVCZXA

von Klaus H. (klaus7344)


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Nachdem ich dieses Projekt von Jon Lawson im Internet entdeckt hatte, 
kam ich daran nicht vorbei. Nachdem ich altersbedingt allerdings mit 
umfangreicheren SMD-Aufbauten nicht allzu viel im Sinn habe, erfolgten 
die ersten Musteraufbauten mit lediglich althergebrachten Bauteilen, 
wobei beim Mixer-IC allerdings eine Ausnahme gemacht werden musste. 
Hierbei wurde aber darauf geachtet, bei der Bestellung eine von mir 
gerade noch handelbare xxx3253-Version mit 1.27mm-Pinabstand zu 
erhalten. Einige daraufhin aus Fernost bezogenen IC's waren dann leider 
Fakes und taugten nur für die Mülltonne.
Neben dem PICO wurde übrigens auch der PICO2 getestet, wobei ich in 
erstem Anlauf allerdings keine erkennbaren Unterschiede feststellen 
konnte.

Getestet wurde der Empfänger ansonsten in den Bereichen von Längstwelle 
bis nahezu 30 MHz. So konnten mit einem abstimmbaren Ferritstab im 
USB-Mode beispielsweise die ERF-Sender bei 129.1 und 130 KHz und auch 
der DWD-Wettersender bei 147,3 KHz einwandfrei aufgenommen werden. Neben 
unzähligen Stationen in den einzelnen Rundfunk-, Amateurfunk- und 
sonstigen Bereichen, konnten u.a. auch FM-Relais im Bereich von 
29.61-29.69 MHz aufgenommen werden. Die hierfür außer für Lokalempfang 
erforderlichen guten 10m-Band-Ausbreitungsbedingungen, dürften 
allerdings erst wieder im nächsten Herbst zu erwarten sein.

Eine Verbesserung der Empfangseigenschafften ließ sich durch das 
Vorschalten eines breitbandigen Vorverstärkers erreichen. Hierbei 
benutze ich eine mit 5V-Versorgungsspannung arbeitende einfache 
China-Version. Sie ist mit SMA-Armaturen ausgestattet und liefert ab 
etwa 5 MHz eine zusätzliche Verstärkung von etwa 20dB. Aus gleichen 
Quellen stammend war auch ein verwendetes 30 MHz-Tiefpassfilter, welches 
zumindest bei mir keinerlei Bedarf nach sonstigen zusätzlichen 
Vorselektionsgliedern aufkommen ließ.

Nach ersten Musteraufbauten mit getrennten Baugruppen entstand 
inzwischen ein neues erweitertes Platinenlayout für eine 
Empfängerversion mit sowohl PICO, Bedieneinheit, Tayloe-Detektor und 
Display. Die Platinen sollten noch diese Woche hier eintreffen, worauf 
sie nach erfolgtem Musteraufbau auch in Kürze vorgestellt werden 
könnten.

Was ich mir noch wünsche ( und wofür ich auch schon Kontakt mit Jon 
aufgenommen habe ), ist eine einfache Möglichkeit zum Hochladen von 
kompletten Memoryblöcken, die sich vorher an den eigenen Bedarf anpassen 
ließen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Prima, wenn es bald noch einen weiteren Aufbau gibt. Nicht jeder ist ein 
großer Freund von SMD-Bestückung oder Steckbrett.
Bezügloch der Speicherblöcke schaue dir mal das Verzeichnis 
/memory_loader an [1].
Du kannst eine eigene CSV-Datei mit deinen Frequenzen und Betriebsarten 
erstellen und diese mittels Python-Script auf den RPi laden.

[1] https://github.com/dawsonjon/PicoRX/tree/master/memory_loader

von Herbert Z. (herbertz)


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Klaus H. schrieb:
> Einige daraufhin aus Fernost bezogenen IC's waren dann leider
> Fakes und taugten nur für die Mülltonne.

Interessant wären auch zuverlässige Bestelladressen für die spezielleren 
Bauteile. Muss ja nicht sein dass man aus  China Fake -Bauteile bekommt 
die unnötige Arbeit verursachen.
Wer hat wo was bestellt die das sind was sie sein sollen?

von Klaus H. (klaus7344)


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Nein, es sind natürlich nicht alle aus Fernost bezogenen IC's auch 
Fakes. Ich hatte sie seinerzeit via AliExpress ( mit denen ich 
eigentlich immer nur gute Erfahrungen gemacht habe ) bezogen und dabei 
nur Probleme mit den als FST3253 gestempelten Exemplaren gehabt. Dagegen 
erfüllten alle aus gleicher Quelle stammenden und mit CBT3253C 
bezeichneten ( auf der Verpackung mit SN74CBT3253CDR 2L0T 
gekennzeichneten ) IC's bisher problemlos ihre Aufgabe. Wer da aber 
sicherer gehen will, der sollte vielleicht besser den Bezug über einen 
der bekannten (US-) Distributoren wählen.

: Bearbeitet durch User
von Klaus H. (klaus7344)


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Hallo Joe, was das Hochladen von Memories betrifft, so mache ich 
offenbar noch einen Fehler bzw. habe etwas falsch verstanden. Bei mit PC 
unter Windows verbundenem PICO erfolgt nach entspr. Menüanwahl auch die 
OLED-Anzeige "Ready for memories". Bei auf dem PC gestartetem TONNY wird 
auch eine bestehende COM-Port-Verbindung in Richtung PICO angezeigt. 
Nach anschließender Stop/Restart-Ausführung geladener Datei 
"upload_memory.py" ( und auch im gleichen Ordner vorhandenem memory.csv 
) passiert dann allerdings NICHTS mehr. Unter TONNY erscheint u.a. 
lediglich der Hinweis: "Device is busy or does not respond".

: Bearbeitet durch User
von Sandra (sdr_f169)


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Klaus H. schrieb:
> Dagegen
> erfüllten alle aus gleicher Quelle stammenden und mit CBT3253C
> bezeichneten ( auf der Verpackung mit SN74CBT3253CDR 2L0T
> gekennzeichneten ) IC's bisher problemlos ihre Aufgabe.

Da die 74CBT3253 eine 5V Betriebsspannung benötigen entfällt dann aber 
der einfache Betrieb mit drei AA Batterien oder besser noch was mit 3,7V 
LiIon-Akkus. Dafür gibt es von Waveshare neuerdings sehr interessante 
„Developer-Module“, insbesondere das

https://www.waveshare.com/rp2350-touch-lcd-2.8.htm

Hat zwar den „Nachteil“, dass neben den beiden GPIO28 und GPIO29 für die 
I/Q-ADCs eigentlich nur noch die mit TXD und RXD bezeichneten GPIO0 und 
GPIO1 für die beiden Quadratur-Takte frei verwendbar sind und sonst 
keine GPIOs für Drehencoder und Taster vorhanden sind. Dafür hat man für 
die Bedienung aber ein kapazitives Touchdisplay und auch sonst alles, 
was man für einen akkubetrieben SDR braucht (Akku-Ladeelektronik, 
Audio-Codec und Audioverstärker für Lautsprecher). Braucht man 
zusätzliche I/Os (z.B. für Bandumschaltung von Eingangsfiltern), kann 
man aber auch noch den bereits auf dem Board verwendeten I2C-Bus (GPIO6 
und GPIO7 des RP2340) für entsprechende I2C/GPIO-ICs benutzen.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Oh, das sind ja einige Erfahrungen zu bisher wenig beschrieben 
Teil-Aspekten wie Antenne etc ... da pass ich mal den Wiki-Artikel 
demnächst an.

Ist mit Vorverstärker  bspw. ein 20 dB-LNA aus China für so 10 € gemeint 
? ( siehe Anhang 1)
Ist an dem Ferritstab noch ein bißchen Elektronik um daraus eine aktive 
Antenne zu machen ?
Ist viel Ausrichtung mit der Ferritantenne nötig ?!

Bezüglich des Chips, ich hab hier noch klassische Steckbrett-DIL 
aufgetrieben, die aber noch nicht getestet sind.

Statt dem 1:2 Analogmuxer sollte es auch ein 4x Analogschalter wie der 
CD74HC4066E (a 0.43€) machen. Dafür muss das
RP-Programm aber angepasst werden. Derzeit ballert eines der 2 (3 beim 
Pico-2) PIO-module eine 2 bit-sequenz mit 30 MHz raus,
für den Quad-schalter wird aber eine 4bit "ONE-Hot" sequence gebraucht. 
Leider kompilieren die RasPiSourcen bei mir noch nicht komplett durch.


Als OPV hab ich auch noch DIL's aufgetrieben, LMC660AIN/NOPB (a2.20€)- 
mal schauen, wie sich die externe Beschaltung ändert. Geliefert hat 
Digikey.

Ob RasPi 2 oder  sollte IMHO nicht viel ändern hier, solange die 
(?gnuradio?) Filter etc nicht auf mehr Rechenpower (mehr filter-taps) 
konfiguriert sind.
Aber ich glaube, das Entscheidende ist, das genügend HF am Tayloe 
ankommt.

Lieferadresse für die Pico's braucht man wohl eher nicht anzugeben, die 
werden ja einem schon fast hinterhergeworfen, bspw. als Beilage zum 
passenden Make-Sonderheft.

von Herbert Z. (herbertz)


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Beim durchlesen stelle ich fest, dass aus dem einst schlichten 
überschaubaren Projekt auch für "Einsteiger" eine doch recht 
unübersichtliche Schaltung geworden ist. Experimentieren ist ja ok, aber 
man darf nicht vergessen die Änderungen auch sauber zu dokumentieren.
Es gibt Leute ,die können mit der Startschaltung durchaus etwas 
anfangen, mit den Weiterentwicklungen aller Spezialisten hier aber nicht 
mehr so recht. Jetzt kommen auch noch Software-Änderungen ins Spiel...
Noch weniger nachbaubar!

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Beim durchlesen stelle ich fest, dass aus dem einst schlichten
> überschaubaren Projekt auch für "Einsteiger" eine doch recht
> unübersichtliche Schaltung geworden ist.

Dieses wie jedes Software defined Radio Projekt ist nie "schlicht" wie 
damals ein Detektor- oder Geradeausempfänger.

Persönlich fehlt mir für die "Einsteigereignung" insbesonders 
Hilfen/Anleitung für In-Betriebnahme und Fehlersuche.

Aber natürlich ist es wichtig einen unübersichtlichen Artikel zu 
schreiben, wo ein Einsteiger schnell erkennen kann, was er erstmal 
ignorieren kann.
Und wäre man mit eienr lediglich zu bestückeneden Platinen einfacher 
dran als mit einem Steckbrett-Projekt wo die Verfügbarkeit der Bauteile 
ungeklärt und 95% in einer (für Einsteiger) Fremdsprache dokumentiert 
ist.

Kainka hat mit seinem SDR-Praxisbuch eine Referenz geliefert, die ist 
aber nicht mal schnell nachgestellt.

https://www.darc.de/fileadmin/filemounts/distrikte/h/ortsverbaende/39/H39-Workshop/Projekte_2020/SDR-Shield/Experimente_mit_dem_Elektor_SDR.pdf

von Jens B. (dasjens)


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Herbert Z. schrieb:
> Beim durchlesen stelle ich fest, dass aus dem einst schlichten
> überschaubaren Projekt auch für "Einsteiger" eine doch recht
> unübersichtliche Schaltung geworden ist.

Man muss ja nicht bin zum Ende alles nachbauen.

> Experimentieren ist ja ok, aber
> man darf nicht vergessen die Änderungen auch sauber zu dokumentieren.

Tja, Doku schreiben ist nunmal das was (leider) gerne vernachlässigt 
wird, nicht nur hier.
Du darfst das gerne machen-

> Es gibt Leute ,die können mit der Startschaltung durchaus etwas
> anfangen, mit den Weiterentwicklungen aller Spezialisten hier aber nicht
> mehr so recht. Jetzt kommen auch noch Software-Änderungen ins Spiel...
> Noch weniger nachbaubar!

Wie oben schon geschrieben, einfach nur den Anfang machen :P
Soll das ein Projekt sein zum Radioempfang oder für die maximalen 
Nachbauten?

von Herbert Z. (herbertz)


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Jens B. schrieb:
> Tja, Doku schreiben ist nunmal das was (leider) gerne vernachlässigt
> wird, nicht nur hier.
> Du darfst das gerne machen-

Ich habe keine Ahnung von den neu ins Spiel gebrachten Bauteilen bzw. 
Schalter Mischer, ergo bin ich für eine Doku extrem unbrauchbar. Bis ich 
mich da reingefieselt habe nee, und wenn ich da einen Fehler mache werde 
ich zerrissen. Nee.
Software geänderte ist jetzt auch im Spiel, da tauge ich noch weniger. 
Ich bin eher analog drauf, der klassische RX ,Dioden Ringmischer usw...
Alles hat seine Zeit!

: Bearbeitet durch User
von Klaus H. (klaus7344)


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Hallo, wer beim Nachbau nicht ganz sicher ist, der sollte sich zumindest 
für den Beginn an das halten, was auf der 101er-Seite von Jon Dawson 
oder zum gleichen Konzept auch von Anthon, F4GOH im aktuellen Heft des 
FUNKAMATEUR's beschrieben wurde. Aus Gründen, die ich hier früher schon 
einmal erläutert hatte, hatte ich mich weitgehend an Jon's Konzept 
gehalten. Nach einigen Probeaufbauten entstand dann ein weitgehend 
konventionelles Platinenlayout für eine in dieser Form bereits 
betriebsfähige Basisversion. Lediglich für den Schalt-IC wird dabei 
zwangsläufig eine ( auf der Platinenunterseite bestückte ) SMD-Version 
verwendet. Das Layout entspricht nicht unbedingt höchsten 
professionellen Ansprüchen, genügt mir aber für meinem Hobbybedarf. 
Gestern einige Musterplatinen erhalten, heute bestückt, eingeschaltet 
und sofort die ersten Stationen empfangen. Zugegebenermaßen kam dabei 
ein noch vorhandener, bereits programmierter PICO-Baustein wieder zum 
Einsatz, aber das Hochladen der Betriebssoftware ( uf2-Datei ) wäre 
hierbei ohnehin auch nur wieder ein Kinderspiel gewesen. Die entspr. 
Vorgehensweise ist auch noch einmal im FUNKAMATEUR-Artikel beschrieben.
Die beigefügten Bilder zeigen Gesamtansichten der auf Basis des 
entworfenen Platinenlayouts bestückten Platinen. Dazu kommt noch eine 
Teilansicht der Oberseite ohne aufgestecktes OLED-Display.

Zur Zeit wird der Aufbau nur über die USB-Buchse versorgt, probieren 
möchte ich aber auch noch die von F4GOH benutzte Variante mit dem 
TP4056-Modul.

Bei Verwendung von Schaltkreisen kann das Lesen der zugehörigen 
Datenblätter sicherlich kein Fehler sein, kann im Einzelfall aber auch 
zur Verunsicherung führen. So werden die bei unserem Empfängerkonzept 
verwendeten Schalt-IC's der Serien xxx3253 dabei mit 3,3V betrieben. Für 
alle meine Versuche wurde das gedankenlos übernommen und führte auch zu 
keinen erkennbaren Problemen. Nun fand ich hier im Forum einen Beitrag 
zu Thema der Versorgung dieses IC's und seiner 5V-Versorgung. Daraufhin 
schaute ich doch einmal in eines der zugehörigen Datenblätter, fand dort 
den mittleren Wert für die erforderliche Versorgungsspannung mit 5V 
bestätigt, aber dort wurde auch einen Mindestspannungswert von 4V 
genannt. Vielleicht kann einer von Euch dazu noch etwas Kluges 
schreiben.

PS: Zum Thema Eingangsfilter, Vorverstärker und Antennen werde ich mich 
noch gesondert äußern.

: Bearbeitet durch User
von Udo (grindstone)


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Klaus H. schrieb:
> Vielleicht kann einer von Euch dazu noch etwas Kluges
> schreiben.
Wenn der RPi pico über USB versorgt wird, kann man die 5V an VBUS (Pin 
40) abnehmen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Erstellung eigener Speicherinhalte

Der Programspeicher des PicoRx kann mit einer eigenen Belegung versehen 
werden. Diese ist in der Datei „memory.csv“ vorzunehmen. Anschließend 
kann diese Speicherbelegung auf den PicoRx geladen werden.

Upload der Speicherinhalte

im Menü des PicoRx „HW Config“ anwählen
im Menü „HW Config“ den Punkt „USB Upload“ anwählen
das Python-Script „upload_memory.py” in einer Python-Umgebung starten.
Sollte Tonny verwendet werden, ist darauf zu achten, dass als 
Interpreter eine lokales Python ausgewählt und das Modul „serial“ 
installiert ist.
Startet das Script korrekt, erscheint die folgende Ausschrift:
upload_memory.py --wdir
!! This will overwrite the memory contents of the pi-pico Rx !!
Are you sure? Y/N
Hier natürlich mit Y antworten.
Jetzt kommt nochmals eine Hilfeausgabe der Form:
1. Connect USB cable to Pico Rx
2. Select USB Memory Upload menu item
3. When ready press any key

Nach der Betätigung einer Taste kann der COM-PORT zum PicoRx ausgewählt 
werden:
Available Ports

0 COM6: Serielles USB-Gerät (COM6) [USB VID:PID=CAFE:4011 SER=123456 
LOCATION=1-3:x.2]
1 COM1: Kommunikationsanschluss (COM1) [ACPI\PNP0501\1]
Select COM port

In Fall dieses Beispiels die Nummer 0 für COM6
Anschließend den IGR einen Schritt nach rechts drehen und die 
Datenübertragung beginnt:

send: ffffffff
send: ffffffff
send: 6f2908
send: 0
send: 3
send: 3
send: 1c9c380
send: 255a8
send: 4348494e

Ist die Datenübertragung abgeschlossen, erscheint im Display:
Ready for memories

Ich habe das originale Python-Script etwas geändert, so dass eine 
Datenausgabe beim Senden erfolgt und die "memory.csv" nicht mehr 
explizit angegeben werden muss.

von Herbert Z. (herbertz)


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Hallo!
Als ehemaliger Bahnhofskäufer des Funkamateur habe ich diese Zeitschrift 
aufgeben müssen nachdem der Handel eingestellt wurde. ABO wollte ich mir 
nicht antun, weil die Briefzusteller oft so schlampig arbeiten.
Frage kann jemand diesen Artikel über dieses Projekt als PDF hier 
reinstellen, oder mir per PN zukommen lassen?
Ich müsste sonst warten bis ich dieses Heft einzeln kaufen kann, was 
wahrscheinlich dauert.
MfG

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Ich müsste sonst warten bis ich dieses Heft einzeln kaufen kann, was
> wahrscheinlich dauert.

Nein,
https://www.funkamateur.de/einzelheft-kaufen.html
https://www.box73.de/product_info.php?products_id=5195

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Klaus H. schrieb:
> So werden die bei unserem Empfängerkonzept
> verwendeten Schalt-IC's der Serien xxx3253 dabei mit 3,3V betrieben.

Der verwendete 74CBTLV3253 hat laut Datenblatt ein Vcc von 2.3V bis 
3.6V. In der verwendeten Schaltung mit dem Pico und Vcc von 3.3V also 
korrekt.

von Herbert Z. (herbertz)


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Bradward B. schrieb:
> Nein,
> https://www.funkamateur.de/einzelheft-kaufen.html
> https://www.box73.de/product_info.php?products_id=5195

Danke für die Info! Ich dachte aktuelle Hefte bekommt man nicht einzeln.
MfG

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Nochmals kurz zu Vcc 5V oder 3.3V
Der erste Versuchsaufbau von Jon (Pi-Pico RX - Breadboard Version) 
verwendet als QSD einen 74CBTLV3253. Die gesamte Schaltung läuft damit 
auf 3.3V, auch die beiden zugehörigen OPVs. Im Projekt (Pi Pico Rx - A 
crystal radio for the digital age) verwendet er einen FST3253, welcher 
mit 5V versorgt wird. Da dabei auch die beiden OPVs mit 5V versorgt 
werden, gibt es vor dem jeweiligen AD-Wandler des RPi einen 
Spannungsteiler, welcher bei der 3.3V Version natürlich entfällt. Die 
Schaltung welche ich hier aufgebaut [1] habe, bzw. der Artikel im FA 
05/2025 versorgt alles mit 3.3V.

[1] Beitrag "Re: Raspberry Pi Pico SDR"

von Klaus H. (klaus7344)


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Ja Joe, dann scheinen sich die unterschiedlichen "xx3253" offenbar 
bezüglich der erforderlichen Mindestbetriebsspannung zu unterscheiden 
und vielleicht hätte ich meine seinerzeitigen FST3253 auch nicht 
entsorgen, sondern lediglich nur mit 5V versorgen sollen. So lernt man 
halt immer wieder etwas dazu.

Vielen Dank auch für die ausführlichen Infos zum Hochladen von 
Memory-Files. Soweit klappt das auf die beschriebene Weise inzwischen 
auch, nur werden die Inhalte der CSV-Files noch nicht richtig 
interpretiert. Das Bild zeigt die nach Memoryaufruf erfolgende 
Displayanzeige. Werde also weiter testen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Klaus H. schrieb:
> Das Bild zeigt die nach Memoryaufruf erfolgende Displayanzeige.

Wenn "BLANK" angezeigt wird, war der Upload nicht erfolgreich. Versuche 
mal folgende Sequenz:

- alles wie bisher beschrieben + IGR einen Schritt nach rechts bis zur 
Ausschrift: "Ready for memories" und erst dann das Python-Script 
starten.

Jetzt sollte sofort die Konsolenausgabe der Übertragung zu sehen sein 
und bei einem erfolgreichen Abschluss ">>>"

von Klaus H. (klaus7344)


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Joe G. schrieb:
> - alles wie bisher beschrieben + IGR einen Schritt nach rechts bis zur
> Ausschrift: "Ready for memories" und erst dann das Python-Script
> starten.
>
> Jetzt sollte sofort die Konsolenausgabe der Übertragung zu sehen sein
> und bei einem erfolgreichen Abschluss ">>>"

Das war ein heißer Tipp. Jetzt klappt es. 1Noch einmal viel Dank

von Herbert Z. (herbertz)


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Hallo zusammen!
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem gesichert tauglichen 
Multiplexer 74CBTLV 3253. Wer kann helfen, ich brauche keine 100 Stck, 
sondern Kleinmengen. Alles andere für den Bauvorschlag ohne Änderungen 
kann ich besorgen. Bei dem Multiplexer hänge ich aber rum.
Hat einer eine tauglichen Link oder hat jemand welch übrig?
Besten Dank!

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Die Upload-Funktion ist nun anwenderfreudlicher ;-)

Es existiert nun eine config-Datei in der die zu übertragende CSV-Datei 
und der verwendete COM-Port eingetragen wird. Nun wird nur noch das 
Script upload.py gestartet und die CSV-Datei wird an die Pi-Pico-RX 
übertragen. An der Konsole sieht man nun auch welche Einträge alle 
übertragen werden und ob der Upload erfolgreich war.

von Wulf D. (holler)


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Herbert Z. schrieb:
> Ich bin immer noch auf der Suche nach einem gesichert tauglichen
> Multiplexer 74CBTLV 3253. Wer kann helfen, ich brauche keine 100 Stck,
> sondern Kleinmengen.

Verstehe Dein Problem nicht. Die gibt's z.B. bei Mouser. Du bist doch 
von Anfang an im Thread dabei, warum hattest du dich nicht in meine 
Bestellung eingeklinkt?

Wulf D. schrieb:
> Kein DIP, passt nicht in einen Brief. Den OP gibts auch bei Conrad in
> DIP8.
>
>
1
> TI                  package     €
2
> SN74CBTLV3253DR     so16      0,7
3
> SN74CBTLV3253RGYR   qfn16     0,7
4
> SN74CBTLV3253PWR    tssop16   0,7
5
> SN74CBTLV3253DBQR   ssop      0,7
6
> SN74CBTLV3253DGVR   tvsop     0,7
7
> Microchip
8
> MCP6022-I/ST         TSSOP-8  1,6
9
> MCP6022-E/SN         SOIC-8   1,6
10
>

Gibt es dort bestimmt noch immer, nur macht eine Einzelbestellung wegen 
der happigen Versandkosten keinen Spaß.

Gruß Wulf

von Herbert Z. (herbertz)


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Wulf D. schrieb:
> Verstehe Dein Problem nicht. Die gibt's z.B. bei Mouser. Du bist doch
> von Anfang an im Thread dabei, warum hattest du dich nicht in meine
> Bestellung eingeklinkt?

Habe bei Mouser noch nie bestellt, aber die meisten Distributoren geben 
Kleinmengen nicht ab.
Sorry, da war ich wohl zu langsam.
MfG

von Klaus H. (klaus7344)


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Joe G. schrieb:
> Erstellung eigener Speicherinhalte
>
> Der Programspeicher des PicoRx kann mit einer eigenen Belegung versehen
> werden. Diese ist in der Datei „memory.csv“ vorzunehmen. Anschließend
> kann diese Speicherbelegung auf den PicoRx geladen werden.

Hallo Joe, mit der von Dir in der Message vom 05.05.2025 07:54 
geposteten PY-Datei gab es nach Ausführung leider das Problem, dass 
danach alle Betriebsarten mit Ausnahme von "AM" falsch aufgerufen 
wurden. Die Ursache lag in Programmzeile 27, bei der
"modes = { "AM" :0, "LSB":1, "USB":2, "NFM":3, "CW" :4 }"
durch
"modes = { "AM" :0, "AMS":1, "LSB":2, "USB":3, "NFM":4, "CW" :5 }"
zu ersetzen war.
Das nur als kleiner Hinweis. Ansonsten ermöglichen mir Deine 
Informationen jetzt ein Erstellen von Memoryblöcken gemäß eigener 
Wünsche. Dafür noch einmal herzlichen Dank.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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@ Klaus H.
Vielen Dank für den Hinweis!
rx_definitions.h bzw. ui.h enthalten ja dafür genau 6 Einträge.
Im Anhang die korregierten Versionen für Nachnutzer.

von Herbert Z. (herbertz)


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Jo, ich habe mich entschlossen mit Sprint eine Platine doppelseitig zu 
"malen". Der 6022 wird gesockelt und der Multiplexer SOIC 16 wird auf 
ein Steckbare Platine gesetzt. Display, Drehgeber und Taster kommen für 
eine Frontplattenmontage auf eine extra Platine und werden über 
Flachbandkabel verbunden. Einiges an Arbeit...
Ich habe mich für die Vorgestellte Schaltung entschieden weil sie die 
einfachere ist ...ohne Spezialisten-Ideen. Hoffe ich bekomme die 
fehlerfrei hin.
MfG

: Bearbeitet durch User
von Wulf D. (holler)


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Warum den MUX sockeln? Die TI-ICs funktionieren wie versprochen.
Man kann alles so kompakt aufbauen, dass extra Platinen nicht benötigt 
werden.
Aber klar, jeder nach seiner Fasson.

Anbei mein relativ kompakter Aufbau, wobei noch alles von oben zum 
Messen erreichbar ist. Die Tschebyscheff-Tiefpässe sind auch drauf (noch 
nicht alle bestückt), mit einem Muxer aus Doppeldioden. Dessen Dämpfung 
wird durch einen Preamp mehr als ausgeglichen.

Im unteren Viertel der Platte ist noch Platz für einen 18650-Akku. In 
dem Pico2-Board ist ein Laderegler integriert.

Das Binary vom Git lief sofort. Will aber wegen meiner speziellen HW die 
SW anpassen und kämpfe mit dem Build-System bzw der Debug-Probe. Kenne 
mich damit leider überhaupt nicht aus.

Der Debug-Build schmiert beim Start ab, sehe im Display nur Rauschen.
Im Einzelschritt lande ich sofort in einem toten Ast in der 
newlib_interface.c.
Habe das Repo in VS-Code integriert.
Hat so etwas ähnliches jemand am Laufen incl Debug-Probe und kann mir 
einen Tipp geben?

von Herbert Z. (herbertz)


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Wulf D. schrieb:
> Warum den MUX sockeln? Die TI-ICs funktionieren wie versprochen.
> Man kann alles so kompakt aufbauen, dass extra Platinen nicht benötigt
> werden.
> Aber klar, jeder nach seiner Fasson.

Ich habe halt gesehen, das zum einen beim Muxer die unterschiedlichsten 
Bezeichnungen im Suffix gibt wo ich mir die Unterschiede nicht geläufig 
sind( wahrscheinlich Bauform)und zum anderen hatte ich Angebote bei 
E.Bay aus China wo man nicht weiß ob die funktionieren. Gesteckt ist 
schneller getauscht als auslöten müssen, was die Platine stresst. Auch 
der Raspi ist gesockelt. Meine Platine ist 120x80mm wobei ich die Breite 
gut genutzt habe und in der Höhe habe ich noch ca 40mm freien Platz. Da 
könnten Vorverstärker und Bandfilter Platz finden.
Jetzt mache ich erstmal die Verdrahtung zu Ende und dann sehe ich schon 
wo ich was optimieren kann. Ich kann ja Schaltungsteile als Makro 
abspeichern und danach drehen und wenden wie ich will.
Einfaches Layer aber trotzdem einiges an Arbeit.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Kleine Unstimmigkeit zwischen der Bunten Schaltzeichnung des Aufbaues 
und der Stückliste. Der Kondensator des Tiefpasses  in Reihe zum 100R 
Widerstand ist dort mit 100n angegeben. In der Stückliste steht aber 
470n, im Schaltplan auch. Wird wohl 470n sein und 100n falsch ? Ich habe 
noch anderes gefunden in dieser bunten Skizze. Besser ich gleiche das 
mit dem Schaltplan ab, auch wenn diese bunte Skizze von der Übersicht 
her sehr verlockend ist.

: Bearbeitet durch User
von Sandra (sdr_f169)


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Das ist ein RC-Tiefpass für die als PWM-Signal erzeugte Audiowiedergabe. 
Mit 100nF Kapazität läge die Tiefpass-Grenzfrequens bei 16kHz, was so 
keinen rechten Sinn macht. Mit 470nF hat man dann eine Grenzfrequenz von 
um die 3,5kHz, was plausibler ist.

von Klaus H. (klaus7344)


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Hallo,
nach dem Aufbau einiger Exemplare der PICO-RX nach Jon Dawson habe ich 
versucht, die dabei gewonnenen Erkenntnisse einmal in einer Homepage 
zusammenzufassen. Die Seite ist noch nicht ganz fertig, aber ich habe 
sie schon einmal ins Netz gestellt:  http://www.kh-gps.de/PICO-RX.html

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> nach dem Aufbau einiger Exemplare der PICO-RX nach Jon Dawson habe ich
> versucht, die dabei gewonnenen Erkenntnisse einmal in einer Homepage
> zusammenzufassen. Die Seite ist noch nicht ganz fertig, aber ich habe
> sie schon einmal ins Netz gestellt:  http://www.kh-gps.de/PICO-RX.html

Servus,

vielen Dank für den Erfahrungsaustausch - ja Text tippern, Fotos machen 
und bearbeiten kostet auch einige Stunden Zeit, die hat nicht und nimmt 
sich nicht jeder neben dem Aufbau und Benutzung.

Eine einseitige Platine mit Drahtbrücken: bewährte Technologie. Wenn man 
sich das neu machen lässt wird's wahrscheinlich 2-lagig. Ob man davon 
mehr Vorteile hat, als das man sich die Drahtbrücken spart?

Jedenfalls ein solider Aufbau, der zeigt was und wie man heute noch an 
Rundfunk und ähnlichem mit einer einfachen Antenne aus den "Äther" 
ziehen kann.

Für mich persönlich ist der "HF-Teil" interessanter als das 
Bedien-Interface aus billig-display und Drehknopf. Wenn man einen 
ordentlichen Wasserfall haben will, tut man sich IMHO einfacher, die 
Daten auf einen Laptop zu schubsen. Mikrocontroller tun sich irgendwie 
schwer mit solchen displays, obwohl Projekte wie der nano-VNA gezeigt 
haben, das es geht.

Bei Kainka wird dazu SDRsharp auf dem Laptop mit Quelle "Soundcard" 
benutzt. In den Mic-Eingang wird dann das IQ-Signal in die jeweilige 
Soundkarte zur Digitalisierung geschickt. (Anhang aus SDR-Praxis Buch 
von Kainka).

: Bearbeitet durch User
von Wulf D. (holler)


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Bradward B. schrieb:
> Für mich persönlich ist der "HF-Teil" interessanter ...

Der "HF-Teil" steckt beim SDR naturgemäß zum größten Teil in der SW: hat 
die schon jemand im Debug-Mode erfolgreich gebaut? Wenn ja, wäre ich für 
ein paar Infos dankbar.

Oder bisher nur das fertige Binary kopiert?

von Herbert Z. (herbertz)


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So, jetzt habe ich "2 layout´s" aus meiner Sicht fertig. Im Gegensatz zu 
sonst habe ich das nur über meine Augen gemacht, ohne Schaltplan wo ich 
dann immer gezeichnetes markiert habe. Wird aber nachgeholt, bevor das 
zum Fertiger geht. Bei V2 habe ich kürzere Verbindungen ,was bei HF ja 
nicht verkehrt ist, obwohl 30MHz fast Gleichstrom sein soll.
Ach ja, ich habe alles in THT gemacht, da findet man die Bauteile im 
Teppich leichter wenn mal etwas runterfällt. Auf V2 ist noch Platz für 
einen Vorverstärker und ...oder...was anderes. Eventuell mache ich da 
noch Löt-Augen im 2,54 er Rastermaß auf der ganzen Leerfläche.

Ich hoffe ich habe fehlerfrei gearbeitet ,aber Fehler sind normal. 
Deswegen auch die Kontrolle, weil irgendwann sieht man den Baum vor 
lauter Wald nicht mehr.
Jetzt fehlt nur noch die Platine für das OLED, den Drehgeber, NF-Buchse 
und die beiden Taster. Für den Anschluss habe ich Flachbandkabel 
vorgesehen.
Manche Schnittstellen habe ich auf der Hauptplatine absichtlich mehrfach 
gemacht. Wer weiß, wozu das mal nützlich ist...
Mfg

: Bearbeitet durch User
von Sandra (sdr_f169)


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Klaus H. schrieb:
> Hallo,
> nach dem Aufbau einiger Exemplare der PICO-RX nach Jon Dawson habe ich
> versucht, die dabei gewonnenen Erkenntnisse einmal in einer Homepage
> zusammenzufassen. Die Seite ist noch nicht ganz fertig, aber ich habe
> sie schon einmal ins Netz gestellt:  http://www.kh-gps.de/PICO-RX.html

Schöne Dokumentation und einige Anmerkungen hab ich dazu:

> Für einen weiteren und vorerst letzten Test benutzte ich dann einen
> auf 9670 KHz eingestellten Messsender. Kaum noch überraschend war,
> dass sein Signal dann mit dem PICO-RX ebenfalls wieder auch auf 17685 KHz
> hörbar war. Damit war ich sicher, den "Schuldigen" gefunden zu haben.
> Einen erklärenden rechnerischen Zusammenhang konnte ich bisher allerdings
> noch nicht finden, aber vielleicht ist dazu irgendwo mehr bekannt.
> Diese Erfahrungen dürften wieder einmal bestätigen, dass die Nutzung
> schmalbandiger Eingangsfilter bei unserem und ähnlich aufgebauten
> Empfängern auf jeden Fall Sinn macht.

Durch die einfache Schaltung der „Differenz-Verstärker“ für die 
I/Q-Signale vom Quadrature Sample Detektor wird das I- bzw. Q-Signal, 
was invertiert verstärkt werden soll, mit ca. 41 Ohm Impedanz (halber 
Wert vom Reihen-Widerstand zum invertierenden Eingang des OPVs, weil die 
virtuelle Masse dort liegt) niederohmig belastet, während das I- bzw. 
Q-Signal, was nichtinvertiert verstärkt wird, sehr hochohmig nur durch 
den Eingangswiderstand des nichtinvertierenden Eingang des OPVs belastet 
wird. Die ungleichen Lasten führen zu starken Signalverfälschungen der 
Differenzsignale gegenüber einer wirklichen Differenzverstärker- 
Schaltung, bei denen die Signale, deren Differenz gebildet werden soll, 
mit der selben Impedanz belastet werden. Das erreicht man entweder durch 
entsprechende zusätzliche Belastung der nichtinvertierend zu 
verstärkenden Signal (ist bei den Elektor SDRs so realisiert) oder mit 
einer Instrumenten-Verstärkerschaltung, bei der beide Signale, deren 
Differenz verstärkt werden soll, hochohmig belastet werden.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Moin,

> Das Binary vom Git lief sofort. Will aber wegen meiner speziellen HW die
> SW anpassen und kämpfe mit dem Build-System bzw der Debug-Probe.
>
> Der Debug-Build schmiert beim Start ab, sehe im Display nur Rauschen.
> Im Einzelschritt lande ich sofort in einem toten Ast in der
> newlib_interface.c.
> Habe das Repo in VS-Code integriert.

Eine Programmierumgebung die Spinnereien auszutreiben, ist meines 
Erachtens nicht die Stärke dieses Unterforums: "Forum: HF, Funk und 
Felder".

Vielleicht fragst du besser in 
https://www.mikrocontroller.net/forum/mikrocontroller-elektronik mit 
einer Titelzeile wie "Raspberry Pico: Problem fremdes Projekt im 
Debug-Mode zu compilieren" o. ä. an.

Ich kämpfe hier auch mit einer Cross-Compile Umgebung für den Pico, die 
den VS-Code nutzt, dazu min-gw und den gcc-crosscompiler. Die Bibliothek 
fürs display ("u8g2") schmeiss ich dabei raus, weil ich das Radio vom 
Laptop aus steuern will. Die Debug-Probe liegt zwar auf meinem Tisch 
(gemeint ist wohl das USB-Dongle das mit dem 3-Pinheader an der 
Schmalseite verbunden wird ?!), wird aber nicht genutzt, auch nie im 
Debug-mode compiliert - hier interessiert (mich) was an Rechteck-Puls 
zum Analogschalter geht und das zeigt am Besten ein Scope.
Wegem Ärger mit Dritt-libraries wie fürs Display  hat ich schon mal 
überlegt, auf das Entwicklungssystem "Arduino IDE", das es auch für den 
Pico gibt, zu wechseln. Dort scheint das Bibliothekssystem einfacher 
bedienbar.
Aber wahrscheinlich hat man im "passenderen" Unterforum einen besseren 
Tipp als "Entwicklungssystem wechseln" oder "Halt 'klassisch' mit scope 
debuggen".

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Frage an die welche die Schaltung inne haben. Ich würde gerne eine 
Schnittstelle einbauen um später mal eine Soundkarte meines PC zu 
beschäftigen.
An welcher stelle macht man das am besten und geht das überhaupt so 
einfach?
Ich habe noch zu wenig Zeit mit dieser Technik verbracht, werde ich aber 
noch nachholen.
MfG

von Herbert Z. (herbertz)


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Herbert Z. schrieb:
> Frage an die welche die Schaltung inne haben. Ich würde gerne eine
> Schnittstelle einbauen um später mal eine Soundkarte meines PC zu
> beschäftigen.
> An welcher stelle macht man das am besten und geht das überhaupt so
> einfach?

Ein wenig etwas lesen und schon dämmert es einem. Problem gebissen!

von Al (almond)


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Diese Art der SDR mit einem Quadratur Sampling Mischer Frontend mit I/Q 
Ausgang und der anschließenden Digitalisierung in einer PC-Soundkarte 
und der DSP/Demodulation mit einem PC Programm war vor ca 15 Jahren 
unter dem Namen "Softrock" sehr verbreitet.

https://www.wb5rvz.com/sdr/

Erst mit dem Aufkommen von bezahlbaren schnellen und linearen A/D 
Wandlern wurden das Konzept zugunsten von Direktmischern zurückgedrängt. 
Mit dem Raspberry Pico als leistungsfähigem standalone Ersatz für den PC 
mit Soundkarte wurde das I/Q Mischerkonzept wieder rausgeholt. Da der 
schnelle Raspberry-Pico im Pico-SDR auch noch den VFO ersetzt, ergibt 
das einen sehr kompakten Empfänger.

Das analoge Frontend aus Preselektorbandfilter, dem I/Q Mischer und dem 
symmetrischen Sample & Hold Differenzverstärker bestimmen die 
Großsignalfestigkeit und die Empfindlichkeit des Empfängers. Eine gut 
funktionierende SDR-Frontendschaltung gab es von DL2EWN damals als 
Bausatz beim "Funkamateur". Dieser Foliensatz beschreibt sehr gut die 
Schaltung und die Funktion und enthält auch Messwerte:

https://www.box73.de/file_dl/bausaetze/Vortrag_DJ9CS.pdf

: Bearbeitet durch User
von Sandra (sdr_f169)


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Al schrieb:
> Diese Art der SDR mit einem Quadratur Sampling Mischer Frontend mit I/Q
> Ausgang und der anschließenden Digitalisierung in einer PC-Soundkarte
> und der DSP/Demodulation mit einem PC Programm war vor ca 15 Jahren
> unter … sehr verbreitet.
> …
> Mit dem Raspberry Pico als leistungsfähigem standalone Ersatz für den PC
> mit Soundkarte wurde das I/Q Mischerkonzept wieder rausgeholt. Da der
> schnelle Raspberry-Pico im Pico-SDR auch noch den VFO ersetzt, ergibt
> das einen sehr kompakten Empfänger.
> …

Einen schnellen Microcontroller wie den Pico/Pico 2 mit dem 
RP2040/RP2350 braucht man gar nicht als Ersatz für einen PC mit 
Soundkarte, um einen standalone SDR zu realisieren. Dazu reicht schon 
ein Atmel 8Bit AVR mit 20MHz Taktfrequenz wie das uSDX Projekt

https://github.com/threeme3/usdx

Da ist sogar der TX mit um die 5W Output auch noch mitrealisiert. 
Gegenüber dem Pico-SDR muss aber ein zusätzlicher 
Quadrature-Taktgenerator, wie auch bei den PC basierenden SDRs, 
verwendet werden, weil sowas für Frequenzen bis um die 30MHz mit einen 
ATmega328 nun wirklich wie mit dem RP2040/RP2350 realisierbar ist.

von Wulf D. (holler)


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Bradward B. schrieb:

> Eine Programmierumgebung die Spinnereien auszutreiben, ist meines
> Erachtens nicht die Stärke dieses Unterforums: "Forum: HF, Funk und
> Felder".
>
> Vielleicht fragst du besser in
> https://www.mikrocontroller.net/forum/mikrocontroller-elektronik mit
> einer Titelzeile wie "Raspberry Pico: Problem fremdes Projekt im
> Debug-Mode zu compilieren" o. ä. an.

Es geht schon genau um den Code und LIBs dieses SDR. Ein einfaches 
"hello world" mit blinkenden LEDs funktioniert in der 
Programmierumgebung, auch im Einzelschritt mit Debug-Probe.

> Ich kämpfe hier auch mit einer Cross-Compile Umgebung für den Pico, die
> den VS-Code nutzt, dazu min-gw und den gcc-crosscompiler. Die Bibliothek
> fürs display ("u8g2") schmeiss ich dabei raus, weil ich das Radio vom
> Laptop aus steuern will. Die Debug-Probe liegt zwar auf meinem Tisch
> (gemeint ist wohl das USB-Dongle das mit dem 3-Pinheader an der
> Schmalseite verbunden wird ?!), wird aber nicht genutzt, auch nie im
> Debug-mode compiliert

gcc nutzen ja alle. Wünsche viel Erfolg beim Ausmisten der Libs. Schätze 
mal, dann stehst du vor ähnlichen Problemen wie ich momentan.
Und ja, ich meine die Probe mit den zwei (!) 3-Pinheader: einer ist für 
Debug, der andere eine UART zum seriellen Terminal.

>  - hier interessiert (mich) was an Rechteck-Puls
> zum Analogschalter geht und das zeigt am Besten ein Scope.

Nach dem was Sandra zur Signalverformung wegen unsymetrischer Belastung 
sagte, sicher nicht uninteressant. Aber am Ende nur ein kleiner Teil des 
Radios.

Al schrieb:
> Dieser Foliensatz beschreibt sehr gut die
> Schaltung und die Funktion und enthält auch Messwerte:
>
> https://www.box73.de/file_dl/bausaetze/Vortrag_DJ9CS.pdf

Danke für die Infos, da hat man mal Vergleichswerte!


Sandra schrieb:
> ...
> Einen schnellen Microcontroller wie den Pico/Pico 2 mit dem
> RP2040/RP2350 braucht man gar nicht als Ersatz für einen PC mit
> Soundkarte, um einen standalone SDR zu realisieren. Dazu reicht schon
> ein Atmel 8Bit AVR mit 20MHz Taktfrequenz wie das uSDX Projekt
>
> https://github.com/threeme3/usdx

Auch spannend! Da fragt man sich wiso der RP2040 zu 80% ausgelastet ist, 
wenn man fast das gleiche Konzept mit dem ungleich schwächeren AT-Mega 
umsetzen kann. Liegt's nur am entlastenden Taktgenerator?

Auch hier wieder die unsymetrische Belastung durch die OPs.

von Sandra (sdr_f169)


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Die Erzeugung der beiden Quadrature-Takte erfolgt mit der 
programmierbare State-Maschine (PIO), die dann vollkommen unabhängig von 
den Core-CPUs der RP2040/RP2350 laufen, für die betreffenden Outputs.

: Bearbeitet durch User
von Wulf D. (holler)


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Ok, dann liegt entweder noch viel Optimierungspotential in der Dawson-SW 
brach oder das Radio liefert einfach ein besseres Ergebnis.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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@ Klaus H.
Der Empfang der Phantomsignale wird wahrscheinlich durch den folgenden 
Effekt erzeugt: Das Rechteck-LO-Signal von der PIO enthält starke 
ungerade Oberwellen n⋅fLO. In der FFT des gemischten Signals erscheinen 
deshalb Peaks bei f=∣n⋅fLO±fSignal∣.
Um zu testen, ob dieses Verhalten gerade auftritt, kann unter den 
Einstellungen versuchsweise I und Q getauscht werden.  Doch ohne 
entsprechende Eingangsfilter wird es wohl nicht zu vermeiden sein.

Wulf D. schrieb:
> Auch spannend! Da fragt man sich wiso der RP2040 zu 80% ausgelastet ist,

Der RPi-Pico macht etwas mehr als das usdx-Projekt. Allein die 
Bandbreite ist viel größer. Außerdem wird „so nebenbei“ ein 
Wasserfalldiagramm auf einem TFT erzeugt.

von Al (almond)


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Joe G. schrieb:
> Das Rechteck-LO-Signal von der PIO enthält starke
> ungerade Oberwellen n⋅fLO.

Jeder Schaltmischer zeigt dieses Verhalten, egal ob er von einem LO mit 
Sinus oder Rechteck angesteuert wird. Der Schalter ist im Takt des LO 
entweder offen oder geschlossen. Und wenn die Ansteuerung nicht mit 50 % 
duty cycle efolgt, erscheinen im Ausgang nicht nur ungerade sondern auch 
geradzahlige Oberwellen.

von Herbert Z. (herbertz)


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Herbert Z. schrieb:
> So, jetzt habe ich "2 layout´s" aus meiner Sicht fertig. Im Gegensatz zu
> sonst habe ich das nur über meine Augen gemacht, ohne Schaltplan wo ich
> dann immer gezeichnetes markiert habe. Wird aber nachgeholt, bevor das
> zum Fertiger geht.

So, ich bin gerade dabei meine Layout´s zu kontrollieren und habe schon 
eine größeren "Hund" entdeckt. Aber weiter nicht schlimm wenn man es 
bemerkt. Ich habe eh damit gerechnet, dass ich "fündig" werde.
MfG

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Al schrieb:
> Und wenn die Ansteuerung nicht mit 50 %
> duty cycle efolgt, erscheinen im Ausgang nicht nur ungerade sondern auch
> geradzahlige Oberwellen.

Ich denke nicht, dass eine Abweichung vom duty cycle hier das Problem 
ist. Die PIO erzeugt das Signal sehr genau und der verwendete Schalter 
ist sehr schnell. Doch um ein Gefühl dafür zu bekommen habe ich mal 
schnell gerechnet. Selbst bei einem Fehler des duty cycle von 5% (!) 
liegt die Amplitude der zweiten Harmonischen noch bei einem Viertel der 
Amplitude der dritten Harmonischen (siehe Anlage). Das Problem scheint 
mir einfach die dritte Harmonische. Hier hilft jedoch schon ein 
entsprechendes Tiefpassfilter.

von Al (almond)


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Joe G. schrieb:
> Hier hilft jedoch schon ein
> entsprechendes Tiefpassfilter.

Wo soll das Tiefpassfilter deines Erachtens hin? Zwischen LO und Mischer 
nützt es wenig, denn der Schaltmischer macht wieder ein Rechteck mit all 
den verbundenen Harmonischen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Al schrieb:
> Wo soll das Tiefpassfilter deines Erachtens hin?

Gleich hinter die Antenne.

von Al (almond)


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Joe G. schrieb:
> Al schrieb:
>> Wo soll das Tiefpassfilter deines Erachtens hin?
>
> Gleich hinter die Antenne.

OK, da macht es Sinn. Ich bin sogar der Ansicht, dass ein Tiefpassfilter 
allein nicht ausreichend ist, um den Mischer von Summensignalen zu 
entlasten, so dass keine IM-Produkte entstehen. Eine Bandpassfilterbank 
würde die Großsignalfestigkeit enorm verbessern. Die Bandpässe müssen 
von der Pico Software geschaltet werden. Aber das hast du ja schon 
realisiert und weiter oben gezeigt

Beitrag "Re: Raspberry Pi Pico SDR"

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Al schrieb:
> Eine Bandpassfilterbank
> würde die Großsignalfestigkeit enorm verbessern. D

Bandfilterbänke gibt es schon fertig oder als Bausatz. Solche die nur 
die AFU Bänder beinhalten sind meist selektiver.  Keramikfilter welcher 
gerne für das 40m Band genommen werden sind natürlich Spitze, gibt es 
aber nicht für alle Bänder. Da der RX nicht gänzlich ohne Vorverstärker 
aus kommt, wäre ein Regelbarer schon nicht schlecht. Das ist präziser 
als grob schaltbare Dämpfungsglieder. Verstärker klar immer nach der 
Vorselektion.

von Al (almond)


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Herbert Z. schrieb:
> Keramikfilter welcher
> gerne für das 40m Band genommen werden sind natürlich Spitze

Ich finde Keramikfilter überhaupt nicht spitze, da die 
Durchgangsdämpfung und die Weitabselektion im Vergleich zu einem 
LC-Filter schlechter sind. Jedes dB Dämpfung im Frontend verschlechtert 
die Rauschzahl um den Betrag der Dämpfung. Man versucht daher immer, 
Filter mit möglichst geringer Durchgangsdämpfung zu vorzuziehen.

Ein weiterer Punkt ist die Schmalbandigkeit. Wenn man schon einen 
Empfänger hat, der lückenlos von kHz bis 30 MHz durchstimmen kann, dann 
möchte man sich ungern mit schmalen Keramik-Bandfiltern einschränken. 
Allenfalls mit einer Bank von sich überlappenden LC Sub-Oktav Filtern.

Keramikfilter haben ihren Platz in einem ZF-Zweig, wenn durch genügend 
Verstärkung vorher das Rauschzahlproblem eliminiert wurde.

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Der QSD-Detektor hat noch etwas Verbesserungsbedarf. Das betriff die 
heute schon angesprochene Symmetrie und das TP-Verhalten. Mit kleinen 
Veränderungen kann man jedoch schon viel erreichen. Ich habe mal zwei 
Simulationen gemacht, mit denen man etwas spielen kann. In der Variante 
mit dem Schaltermischer kann man auch gut das Verhalten mit und ohne 
Bandfilter beobachten.

von Klaus H. (klaus7344)


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Für einige Euros gibt es bei AliExpress z.B. dieses für 10 MHz 
deklarierte Bandpassfilter, das man sehr gut für zumindest den Bereich 
von 8-12 MHz nutzen kann. Leider scheint es sie in gleicher Ausführung 
nicht auch für andere KW-Bereiche zu geben. Wer Bausätze zum Selbstbau 
incl. Dimensionierungstipps sucht, der sollte auch einmal bei QRP-Labs 
nachschauen.

: Bearbeitet durch User
von Al (almond)


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Joe G. schrieb:
> Der QSD-Detektor hat noch etwas Verbesserungsbedarf. Das betriff
> die
> heute schon angesprochene Symmetrie und das TP-Verhalten. Mit kleinen
> Veränderungen kann man jedoch schon viel erreichen. Ich habe mal zwei
> Simulationen gemacht, mit denen man etwas spielen kann. In der Variante
> mit dem Schaltermischer kann man auch gut das Verhalten mit und ohne
> Bandfilter beobachten.

Warum schließt du das Filter mit 1000 Ohm ab?
Um das thermische Rauschen der Widerstände und die Auswirkung des 
Stromrauschens des bipolaren OpAmps zu minimieren, hält man die 
Gegenkopplungs-Widerstände möglichst klein. Statt der Gegenkopplung 1000 
Ohm  100 KOhm würde 100 Ohm  10 KOhm das Filter besser abschließen und 
das Rauschen um den Faktor 10 minimieren.

von Herbert Z. (herbertz)


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Klaus H. schrieb:
> Leider scheint es sie in gleicher Ausführung
> nicht auch für andere KW-Bereiche zu geben.

Schau mal da...


https://www.box73.de/index.php?cPath=112_281

von Sandra (sdr_f169)


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Herbert Z. schrieb:
> Al schrieb:
>> Eine Bandpassfilterbank
>> würde die Großsignalfestigkeit enorm verbessern. D
>
> Da der RX nicht gänzlich ohne Vorverstärker
> aus kommt, wäre ein Regelbarer schon nicht schlecht. Das ist präziser
> als grob schaltbare Dämpfungsglieder. Verstärker klar immer nach der
> Vorselektion.

Eigentlich brauchen die SDRs mit Taylor oder auch einfachen QSDs auf 
Basis von geschalteten MOSFET-Analogschaltern keinen HF-Vorverstärker, 
weil die „Mischerdämpfung“ nur ca. 1dB (Taylor QSD) bis 4dB (QSD mit 1:2 
Schaltern) berträgt und zumindest bei Frequenzen unterhalb von ca. 20MHz 
damit die Emfindlichkeit unterhalb des natürlichen Rauschsignals liegt. 
Voraussetzung ist eben ein entsprechende Basebandverstärkung mit 
rauscharmen OPVs für die I/Q-Signale. Natürlich ist auch eine 
entsprechende Antenne, die auf 50 Ohm Impedanz angepasst ist.

Die „Großsignalfestigkeit“ ist auch ohne Eingangsfilter solange gegeben, 
solange es nicht zur Übersteuerung der Basebandverstärker kommt. Im 
Empfangsbereich bis 30MHz gibt es zumindest in Deutschland da keine 
Probleme, außer man hat in seiner Nähe einen Funkamateur, der im selben 
AFU-Band gerade dann sendet, wenn man im selben Band was empfangen will. 
Ein anderes „Großsignalproblem“ hat man, wenn bei der 3- oder 5-fachen 
Empfangsfrequenz noch ein leistungsstarker UKW-Sender in der Nähe ist. 
Da hilft dann ein 30MHz Tiefpassfilter.

Al schrieb:
> … Wenn man schon einen
> Empfänger hat, der lückenlos von kHz bis 30 MHz durchstimmen kann, dann
> …
> Allenfalls mit einer Bank von sich überlappenden LC Sub-Oktav Filtern.
>

Genau, man braucht nur ein paar breitbandige Bandpassfilter mit jeweils 
einem Frequenzverhältnis von etwas unterhalb von 1:3 oder auch nur 
entsprechende Tiefpassfilter, wenn man filtern will oder muss.

von Klaus H. (klaus7344)


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Herbert Z. schrieb:
> Schau mal da...
>
> https://www.box73.de/index.php?cPath=112_281

Ja, diese Quelle hatte ich noch vergessen, aber da war der Zugriff auf 
meinen Beitrag schon wieder gesperrt. Auch nachdem die Versandkosten bei 
QRP-Labs nicht unerheblich sind, ist das vielleicht eine bessere 
Möglichkeit.

Hier noch der Frequenzgang der dort angebotenen 10/12m-Version.

von Al (almond)


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Sandra schrieb:
> Die „Großsignalfestigkeit“ ist auch ohne Eingangsfilter solange gegeben

Definiere "gegeben".
Das Großsignalverhalten vor der Digitalisierung lässt sich als IP3 
messen und angeben. Und liegt bei dieser Schaltung im günstigen Fall bei 
+20 dBm, was gut, aber nicht berauschend ist und an leistungsfähigen 
Antennen ohne Vorselektion durch eine Filterbank immer noch zu IM 
Produkten führt.


Was geregelte Verstärker betrifft, so sind die in aller Regel schlechter 
in ihrem IP3 als ungeregelte LNAs. Man verschiebt die Regelung besser 
auf die ZF oder Basisbandebene, wo sie besser beherrschbar ist. Was 
nützt ist ein schaltbarer Abschwächer.

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Al schrieb:
> Warum schließt du das Filter mit 1000 Ohm ab?

Das Filter ist mit 100 Ohm abgeschlossen (linkes Bild). Das ergibt mit 
den 100k in der Rückkopplung die notwendigen 60dB. Die 1k in der 
Simulation des Mischers war nur ein Testfall.

von Herbert Z. (herbertz)


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So, so wird das Teil zum Fertiger gehen. Ich hatte nur einen Fehler 
bereinigen müssen. Rest war ok.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Gut wäre, wenn du nochmals die komplette Schaltung dazu zeigst.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> So, so wird das Teil zum Fertiger gehen. Ich hatte nur einen Fehler
> bereinigen müssen. Rest war ok.

Bei einem Review würde ich an vier Stellen (siehe Marken im Anhang) 
nachfragen (was nicht heisst, das es Fehler sind):

* li.o. unterm IC (dünn rot umkreist) wozu die (getrennten) Punkte?
*  Mitte o. (schwarz dünn umkreist). vielleicht den li. senkrechten Steg 
n. r. zu den beoden Düko-Punkten verschieben
* Mitte, mitte dick grau umkreist scheint mir etwas eng in der 
Bestückung
* Mitte mitte dick weiss umkreist, das rechte Ende vom Widerstand hängt

Aber wie anfangs geschrieben, nix panisches.

von Herbert Z. (herbertz)


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Bradward B. schrieb:
> Bei einem Review würde ich an vier Stellen (siehe Marken im Anhang)
> nachfragen (was nicht heisst, das es Fehler sind):

Mein DRC Check ist ok und auf der Platine ist nichts was nicht so 
gewollt ist.
Ich neige zu "fetten " Leiterbahnen und ich habe auch 
Durchkontaktierungen für einen Blankdraht gemacht, welche man eigentlich 
nicht braucht wenn man die Pad´s durchkontaktiert. Bei HF- Sachen wird 
das gerne viel öfter gemacht, zwar nicht als Drahtbrücke aber halt als 
Via. Ist halt meine spezielle "Handschrift", der Muxer wird 
gesteckt...;-) Für RX-I und RX-Q habe ich eine Schnittstelle für die 
Soundkarte vorgesehen. Was da ist ist da. Jetzt muss ich noch die 
Platine für das OLED und die anderen Bedienteile mach.
Weiß noch nicht wann , denn ich hatte am Sonntag einen Umfaller mit den 
Bike und ziemliche Schmerzen im Rücken.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Joe G. schrieb:
> Gut wäre, wenn du nochmals die komplette Schaltung dazu zeigst.

Es ist die Schaltung welche Im Eingangspost zu finden ist. Ich habe aber 
einen visuellen Abgleich zwischen der bunten Skizze und dem echten 
Schaltplan gemacht. Da gab es zb Diskrepanzen beim Audio out. Da habe 
ich mich dann am Schaltplan orientiert und bunti, bunti sein lassen... 
obwohl diese Skizze schön übersichtlich ist.

: Bearbeitet durch User
von Martin O. (ossi-2)


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Auf dem Pico-Board ist ein Schaltregler von 5V nach 3V3. Ist der nicht 
störend beim Empfang? Hat den schon mal  jemand durch einen Linearregler 
ersetzt und getestet ob das Signal/Rauschverhältnis besser wurde?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Ja Martin, für einen ernsthaften Betrieb den Schaltregler unbedingt über 
Pin 37 abschalten und natürlich die 3.3V Volt extern zuführen. Der 
Rauschteppich nimmt sofort ordentlich ab :-)

von Al (almond)


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Martin O. schrieb:
> Auf dem Pico-Board ist ein Schaltregler von 5V nach 3V3. Ist der nicht
> störend beim Empfang? Hat den schon mal  jemand durch einen Linearregler
> ersetzt und getestet ob das Signal/Rauschverhältnis besser wurde?

Auf jeden Fall ratsam, an der Stelle einen rauscharmen LDO einzusetzen. 
Gestandene Digital- und S/W Entwickler sind oft wenig erfahren im 
HF-Design mit seinen Tücken.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Sehr gute Seite und Erklärung bezüglich der Stromversorgung des Pico. 
Muss man lesen! Frage : Wer hat ein Problem mit dem Internen Step-Down 
Wandler festgestellt? Stört der tatsächlich? Ich schätze mal, ich mache 
das Layout in dieser Angelegenheit flexibler wenn dem so sein kann...
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/raspberry-pi/2611061.htm

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Herbert Z. schrieb:
> Wer hat ein Problem mit dem Internen Step-Down Wandler festgestellt? Stört > der 
tatsächlich?

Wie ich schon oben schrieb. Er stört ordentlich bei mir.

Ohne viel Aufwand läßt sich die Symmetrie noch verbessern und 
gleichzeitig der Schalterwiderstand halbieren. Man muß nur einen 
entsprechenden Eingangstrafo ordentlich wickeln, aber dafür gibt es ja 
zum Glück gute Anleitungen. Jetzt werde ich diesen Entwurf natürlich 
auch mal testen.

von Herbert Z. (herbertz)


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Joe G. schrieb:
> Wie ich schon oben schrieb. Er stört ordentlich bei mir.

Ich werde den internen Step-Down Wandler abschalten und das ganze mit 
einer 3,3V Festspannung versorgen. Mache ich aber erst wenn die Software 
auf dem Pico ist da man da ja immer auf USB hängt. Mit einer Steckbrücke 
könnte man dann zwischen Festspannung ohne Wandler und USB mit Wandler 
umschalten falls das mal nötig sein sollte. Ich mag das "kalt " machen 
können, ohne Lötkolben.

von Rick (rick)


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Herbert Z. schrieb:
> So, so wird das Teil zum Fertiger gehen. Ich hatte nur einen Fehler
> bereinigen müssen.
SprintLayout?

von Herbert Z. (herbertz)


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Rick schrieb:
> SprintLayout?

Ja, bin ich gewöhnt mein Layer selber zu malen. War damals ein 
Folgeschritt vom Aufreiben der Symbole. Hat mir gleich zugesagt während 
ich anderes als zu lernintensiv  empfunden habe.

von Rick (rick)


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Mir wäre das zu fehleranfällig, wenn ich auf den Konsistenzcheck 
zwischen Schaltplan und Layout verzichten müsste.

von Herbert Z. (herbertz)


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Rick schrieb:
> Mir wäre das zu fehleranfällig, wenn ich auf den Konsistenzcheck
> zwischen Schaltplan und Layout verzichten müsste.

Check gibt es bei mir normalerweise parallel zum "malen". Alle 
erstellten Verbindungen werden im Schaltplan markiert. Hier habe ich das 
ausnahmsweise nach der Erstellung gemacht. Bei dir macht das deine 
Software.
Diskussion erübrigt sich aber, es arbeitet jeder wie er will.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Ich neige zu "fetten " Leiterbahnen und ich habe auch
> Durchkontaktierungen für einen Blankdraht gemacht, welche man eigentlich
> nicht braucht wenn man die Pad´s durchkontaktiert. Bei HF- Sachen wird
> das gerne viel öfter gemacht, zwar nicht als Drahtbrücke aber halt als
> Via. Ist halt meine spezielle "Handschrift",

Ja das mit der "Handschrift" und die Diskussionen darüber kenn ich auch. 
Ich mach halt gerne das Layout so, das ich bei der Inbetriebnahme gut 
messen kann, bspw. Masse-Pads in der Nähe zu flotten Signalen um später 
mit korzer Probe-Masse signalgetreu messen zu können.

Aber bei der kleinen Platone mit den grossen Bauteilen fällt mir grad 
nicht ein, was man da an Mess/debzgunterstützung einbauen könnte, außer 
darauf zu achten das die an an den Pico angeschlossene Debugprobe ohne 
zu stören an den Debugrechner kommt. Auch ja, alles sollte (per scope) 
messbar sein, ohne das man die Platine drehen muß.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Herbert Z. schrieb:
> Mit einer Steckbrücke
> könnte man dann zwischen Festspannung ohne Wandler und USB mit Wandler
> umschalten falls das mal nötig sein sollte.

Mache es nicht zu kompliziert. Du schaltest einfach den Step-Down 
Wandler über Pin 37 gegen GND ab.  Damit wird der Rpi-Pico weder über 
USB (VBUS) noch über VSYS versorgt. Die Versorgung erfolgt 
ausschließlich extern über 3.3V an Pin 36. Selbstverständlich kannst du 
den RP2040 über USB noch programmieren oder auf die CAT-Schnittstelle 
bzw. den Audiostream zugreifen. Es kommen nur keine 5V mehr über den 
USB-Port zum Prozessor, D+ und D- liegen ja weiterhin am RP2040.

von Herbert Z. (herbertz)


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Joe G. schrieb:
> Es kommen nur keine 5V mehr über den
> USB-Port zum Prozessor, D+ und D- liegen ja weiterhin am RP2040.

Die Programmiererei ist nicht mein Hobby, deshalb steck ich auch nicht 
so tief im Pico drinnen. Deshalb bin ich auch über wertvolle Infos froh. 
Ich werde dich ins Nachtgebet mit einschließen...

von Sandra (sdr_f169)


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Al schrieb:
> Sandra schrieb:
>> Die „Großsignalfestigkeit“ ist auch ohne Eingangsfilter solange gegeben
>
> Definiere "gegeben".
> Das Großsignalverhalten vor der Digitalisierung lässt sich als IP3
> messen und angeben. Und liegt bei dieser Schaltung im günstigen Fall bei
> +20 dBm, was gut, aber nicht berauschend ist
>

Ich messe da 30dBm +/-1…2dBm bei verschiedensten Schaltmischern (mit 
74CBTLV3253, 74LVC4066, 74AUC2G66, 74AUC2G53).

Martin O. schrieb:
> Auf dem Pico-Board ist ein Schaltregler von 5V nach 3V3. Ist der nicht
> störend beim Empfang? Hat den schon mal  jemand durch einen Linearregler
> ersetzt und getestet ob das Signal/Rauschverhältnis besser wurde?

Joe G. schrieb:
> Ja Martin, für einen ernsthaften Betrieb den Schaltregler unbedingt über
> Pin 37 abschalten und natürlich die 3.3V Volt extern zuführen. Der
> Rauschteppich nimmt sofort ordentlich ab :-)

Es gibt auch die RP2040/RP2350-Zero Module, die für die 3,3V einen LDO 
haben.

Eine weitere Quelle für Störsignale sind die OLED Displays.

von Wulf D. (holler)


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Sandra schrieb:
>
> Es gibt auch die RP2040/RP2350-Zero Module, die für die 3,3V einen LDO
> haben.

Hatte mich u.a. aus dem Grund für den RP2350-Stamp von Solderparty 
entschieden, der hat einen 3.3V LDO.
Und einen Li- Laderegler, so dass man bequem einen Akku verwenden kann 
um weitere Störer auszuschließen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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@Wulf D

Läuft das Binary-File für den RP2350 von [1] auf dem Stamp von 
Solderparty bei dir? Aus dem Code-Projekt selbst ein Binary zu erzeugen 
scheint wohl derzeit noch Probleme zu machen.

[1]  https://github.com/dawsonjon/PicoRX/releases/tag/v0.0.1

von Wulf D. (holler)


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Ja, das fertige Binary läuft auf dem Stamp. Ich kann es auch selbst 
bauen, sowohl auf der Konsole als auch in der VS-Code-Umgebung. Beides 
unter Ubuntu.

Woran ich bisher scheitere ist ein Build mit funktionierender Debug 
Probe. Wollte damit die Steuerung meiner Tiefpässe anpassen und ganz 
allgemein ein paar Sachen ausprobieren.
Leider ist die SW-Dokumentation zu dem Projekt dürftig. Insbesondere ein 
„Blockschaltbild“ der Verarbeitungskette wäre schön.

Nächste Woche finde ich voraussichtlich nochmal Zeit für das 
Debug-Problem.

von Herbert Z. (herbertz)


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Sandra schrieb:
> Eine weitere Quelle für Störsignale sind die OLED Displays.

Display brauche ich nur für die Abstimmung. Wenn ich die Station 
eingestellt habe und ich stelle eine Störung fest würde ich als 
Praktiker erstmal das OLED abschalten und hören ob diese 
Beeinträchtigung weg ist. Kippschalter genügt.
Die Informationen des Display´s brauche ich wenn ich nur zuhöre 
eigentlich nicht.
Die Software -Leute können das auch gerne anders lösen.

: Bearbeitet durch User
von Al (almond)


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Sandra schrieb:
> Ich messe da 30dBm +/-1…2dBm bei verschiedensten Schaltmischern (mit
> 74CBTLV3253, 74LVC4066, 74AUC2G66, 74AUC2G53).

Das sind erreichbare Werte eines gut angepassten Schalt-Mischers allein 
und bei Frequenzen unter 10 MHz. Meine gemessenen 20 dB IP3 betrafen den 
gesamten RX. Der Schaltmischer bestimmt nicht alleine das 
Großsignalverhalten. Auch die Sample & Hold Differenzverstärker spielen 
eine maßgebliche Rolle und die Unlinearität der A/D Wandlung.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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@Sandra
Wie ich deinen Beiträgen entnehmen kann, hast du dich intensiver mit 
Schaltmischern auseinandergesetzt. Hast du mal untersucht, ob die 
symmetrische Einkopplung wie ich sie im Beitrag [1] beschrieben habe 
wirklich Vorteile im praktischen Betrieb bringt?

[1] Beitrag "Re: Raspberry Pi Pico SDR"

Wulf D. schrieb:
> Ja, das fertige Binary läuft auf dem Stamp. Ich kann es auch selbst
> bauen, sowohl auf der Konsole als auch in der VS-Code-Umgebung. Beides
> unter Ubuntu.

Danke! Das beruhigt.

von Al (almond)


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Joe G. schrieb:
> Hast du mal untersucht, ob die
> symmetrische Einkopplung wie ich sie im Beitrag [1] beschrieben habe
> wirklich Vorteile im praktischen Betrieb bringt?

Eine symmetrische Einkoppelung bzw die Ausführung als doppelt 
balancierter Mischer allein reicht nicht. Die Symmetrie muss streng auch 
bis zu den Sample & Hold Verstärkern und den anschließenden Tiefpässen 
durchgehalten werden. Nützlich gegen eingeschleppte Störungen durch 
Masseschleifen ist auf jeden Fall ein Trenntrafo am Eingang. Bei den 
besser QSD-SDR ist der obligatorisch.

Vergleich zum Tayloe (nicht Taylor) QSD mit symmetrischer Einkopplung z. 
B. hier:

https://w3jdr.wordpress.com/a-tale-of-two-tayloes/

: Bearbeitet durch User
von Sandra (sdr_f169)


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Al schrieb:
> Sandra schrieb:
>> Ich messe da 30dBm +/-1…2dBm bei verschiedensten Schaltmischern (mit
>> 74CBTLV3253, 74LVC4066, 74AUC2G66, 74AUC2G53).
>
> Das sind erreichbare Werte eines gut angepassten Schalt-Mischers allein
> und bei Frequenzen unter 10 MHz. Meine gemessenen 20 dB IP3 betrafen den
> gesamten RX. Der Schaltmischer bestimmt nicht alleine das
> Großsignalverhalten. Auch die Sample & Hold Differenzverstärker spielen
> eine maßgebliche Rolle und die Unlinearität der A/D Wandlung.

Gut, dann haben wir etwas aneinander vorbeigebracht. Die von mir 
gemessenen 30dBm +/-1…2dB IP3 beziehen sich auf den Schalt-Mischer. Wie 
du richtig anmerkst, spielt dann der nachfolgende Signalweg eine 
wesentliche Rolle. Wenn man z.B. als Sampling-Kondensatoren X7 MLCC 
Typen verwendet, sinkt damit sofort der messbare IP3 auf um die 10dBm, 
während mit guten MKT Polyester-Folienkondensatoren die 30dBm gemessen 
werden können.

Joe G. schrieb:
> @Sandra
> Wie ich deinen Beiträgen entnehmen kann, hast du dich intensiver mit
> Schaltmischern auseinandergesetzt. Hast du mal untersucht, ob die
> symmetrische Einkopplung wie ich sie im Beitrag [1] beschrieben habe
> wirklich Vorteile im praktischen Betrieb bringt?
>
> [1] Beitrag "Re: Raspberry Pi Pico SDR"
>

Wie schon angemerkt wurde, ist die galvanische Trennung von 
Antennensignal und Schaltungsmasse immer eine gute Idee, auch mit einem 
1:1 Übertrager vor der ursprünglichen Schaltung des QSD. Hat dann auch 
den Vorteil, dass man die DC-Mittenspannung für die analogen Switches am 
kalten Ende einspeisen kann und nicht über einen 1k Widerstand.

Die symmetrischen QSD-Schaltungen, wie von dir gezeigt, haben dann noch 
den Vorteil, dass die Schaltfrequenzen theoretisch nicht mehr zum 
Antenneneingang durchschlage, sondern sich gegenphasig ausgleichen 
können.

von Al (almond)


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Noch eine Anmerkung zum doppelt balancierten Mischer mit Gegentakt 
Eingangstrafo. Dessen Symmetrie spielt eine maßgebliche Rolle für die 
Gesamtsymmetrie des Mischers. Das Problem hat man mit direkter 
paralleler Mischer-Einspeisung nicht. Dafür Andere.

von Klaus H. (klaus7344)


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Hallo,
für den Dawson-RX habe ich mich in einem neu hinzugefügten Absatz meiner 
entsprechenden Seite einmal mit der Beschreibung einer möglichen 
Vorgehensweise zum Überschreiben kompletter Memory-Sätze durch Daten 
eigener Wahl versucht:
http://www.kh-gps.de/PICO-RX.html

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Gut gemacht :-)
Ich habe mal das 9kHz Raster in das überarbeitete Tool mit aufgenommen.

von Sandra (sdr_f169)


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Al schrieb:
>
> Eine symmetrische Einkoppelung bzw die Ausführung als doppelt
> balancierter Mischer allein reicht nicht. Die Symmetrie muss streng auch
> bis zu den Sample & Hold Verstärkern und den anschließenden Tiefpässen
> durchgehalten werden.

Was bei den minimalistischen Schaltungen mit nur einem OPV als 
„Differenz-Verstarker“ nicht gegeben ist. Man braucht einen 
Instrumenten-Verstärker, entweder als IC oder „diskret“ mit eigentlich 
drei OPVs nachgebildet oder vereinfacht dann mit nur zwei OPVs 
realisiert:

Beitrag "QSD und 2 OPV INA"

Al schrieb:
> Noch eine Anmerkung zum doppelt balancierten Mischer mit Gegentakt
> Eingangstrafo. Dessen Symmetrie spielt eine maßgebliche Rolle für die
> Gesamtsymmetrie des Mischers. Das Problem hat man mit direkter
> paralleler Mischer-Einspeisung nicht. Dafür Andere.

Passende Wideband RF-Übertrager findet man bei den bekannten 
Herstellern:

https://www.coilcraft.com/en-us/products/transformers/wideband-rf-transformers/#/

https://www.minicircuits.com/WebStore/Transformers.html

https://datatronics.com/products-solutions/rf-magnetics/transformer-rf-wideband/

Was sind die andere Probleme (außer dem „Durchschlagen der 
Schaltfrequenzen), die man bei den QSD-Schaltungen ohne 
Symmetrie-Übertrager hat?

von Al (almond)


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Sandra schrieb:
> Was sind die andere Probleme

Die anderen Probleme hast du schon genannt. Wenn man einen Übertrager 
mit guter Symmetrie zur Ansteuerung eines doppelt balancierten 
Schaltmischers hat, nützt das allein wenig, ohne mindestens genauso gute 
rauscharme Instrumentationsverstärker in der Sample & Hold. 
Vollintegrierte schnelle und rauscharme INAs sind nicht billig, für den 
Pico als gewolltes lowest-cost-Konzept keine Alternative. Alternativ aus 
guten einzel OP-Amps aufgebaut ist es überlegenswert.

Ein weiterer Vorteil des Eingangstrafos ist eine bessere Rauschzahl 
durch die Spannungs Aufwärtstransformation. Ein verlustarmer Übertrager 
fügt kein Rauschen hinzu.

Auch beim SDR gilt, die Kette ist nur so gut wie ihr schwächstes Glied.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Ich finde, ein anfänglich sehr lohnenswertes Projekt wir im Nachgang zu 
Tode seziert. Euer Fachwissen rund um  den SDR in Ehren, selbiges hängt 
dem Spaß mit solch einfachen Schaltungen aber wie ein Klotz am Bein.
MFG

von Al (almond)


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Herbert Z. schrieb:
> Ich finde, ein anfänglich sehr lohnenswertes Projekt wir im
> Nachgang zu
> Tode seziert. Euer Fachwissen rund um  den SDR in Ehren, selbiges hängt
> dem Spaß mit solch einfachen Schaltungen aber wie ein Klotz am Bein.
> MFG

Ein Zuwachs an Wissen kann nie Klotz am Bein sein. So einen Unsinn habe 
ich selten gelesen. Der Pico-SDR ist nach wie vor ein lohnenswertes 
Projekt - auch wenn man darüber nachdenkt, wie man ihn mit einfachen 
Maßnahmen noch verbessern kann.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Al schrieb:
> auch wenn man darüber nachdenkt, wie man ihn mit einfachen
> Maßnahmen noch verbessern kann.

Für mich sind das keine "einfachen Massnahmen". Das Mischer Konzept neu 
gedacht, unterscheidet sich vom Ur-Gedanken doch erheblich.
Die Software wird auch verändert ... warum eigentlich?
Dann schon besser was neues unter anderem Namen... oder nicht?

von Wulf D. (holler)


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Bisher wurde ja noch nichts verändert, nur diskutiert. Und das ist auch 
gut so.
Mich würde schon interessieren was genau Änderungen wie symmetrischer 
S&H-Verstärker oder ein Trafo bringen. Also reale Messwerte.

Und die Software hat doch noch keiner angefasst, oder habe ich was 
verpasst?

von Sandra (sdr_f169)


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Herbert Z. schrieb:
>
> Für mich sind das keine "einfachen Massnahmen". Das Mischer Konzept neu
> gedacht, unterscheidet sich vom Ur-Gedanken doch erheblich.
> Die Software wird auch verändert ... warum eigentlich?
> Dann schon besser was neues unter anderem Namen... oder nicht?


Ich seh da kein Problem, weil das Projekt PicoSDR kein Endprodukt ist, 
sondern zum Experimentieren anregen soll.

Der HF-Frontend mit dem QSD bis zu den I/Q-Signalen für den ADC des Pico 
ist vollkommen unbhängig gestaltbar, solange man die direkte Erzeugung 
der Quadrature-Takte durch den Pico beibehält, was die neue Besonderheit 
gegenüber anderen einfachen SDRs ist.

An der Software wird z.Z. auch nichts Grundlegendes verändert. Das kommt 
erst, wenn man z.B. andere Bedienkonzepte (mit Touch-Screen z.B.) 
realisieren will.

Einfach erstmal das ursprüngliche Projekt realisieren und dann kommen 
schon Erkenntnisse und neue Wünsche wie z.B. optimierter Frontend, ohne 
wesentlich andere Kosten (der 4-fach OPV TL974, den es sogar noch im 
DIL-Gehäuse gibt, kostet sogar weniger als ein MCP6022), andere Displays 
mit anderen Darstellungen und eventuell auch andere Bedienkonzepte.

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Ich finde die Diskussion hier sehr anregend und habe nicht das Gefühl, 
dass etwas zerredet wird. Im Gegenteil. So habe ich mich mal intensiv 
mit den Grundlagen der Schaltmischer auseinandergesetzt und einige 
Fachartikel gelesen. Parallel kann man mit LTSpice wunderbar 
unterschiedliche Effekte ausprobieren bzw. dann auch richtig 
dimensionieren. Wenn ich den Startentwurf des Pico SDR gegenüber der 
jetzigen Variante sehe, hat sich das Verhalten ordentlich verbessert, 
ohne den Aufwand groß zu steigern.
Vielen Dank auch für den Hinweis zu den Breitbandtrafos. Im ersten 
Schritt werde ich einen FT37-43 selbst trifilar bewickeln. Auch das ist 
ja Hobby :-)

von Al (almond)


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Hier als Anschauungsbeispiel auszugsweise ein tausendfach bewährtes 
symmetrisches QSD-Frontend, wie es bei QRP-Labs in deren WSPR 
Transceiver Kits eingesetzt wird. Als Instrumentationsverstärker werden 
hier 4 Stk. noble Dual-Audio-OP-Amps eingesetzt. Der jeweils 
überzählige. OpAmp wird sinnvoll zur rauscharmen Vorspanungserzeugung 
für die Schaltmischer bzw. den Verstärker benutzt. An Stelle der recht 
hochpreisigen LM4562 low-noise Audio OpAmps kann man auch andere, 
billigere Dual-OpAms einsetzen.

Die 0° und 90° clock Signale kommen vom Pico. Am Gesamtkonzept des Pico 
ist also nur der QSD-Mischer im Frontend verbessert. Ab den I/Q Signalen 
bleibt Alles wie gewohnt. Abgesehen davon, dass der Pico die VFO 
Clocksignale liefert sind im Grund beim Pico-SDR der I/Q Mischer und der 
DSP-Teil im Raspberry Pico zwei funktional unabhängig anzusehende 
Einheiten. Das QSD-Frontend liefert I/Q Signal, die der Pico verarbeitet 
und demoduliert.

: Bearbeitet durch User
von Wulf D. (holler)


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Wäre nun interessant, was diese „Bauteilschlacht“ (hier muss ich Herbert 
doch ein wenig Recht geben) gegenüber dem Originalentwurf an 
Verbesserung bringt.

Vielleicht können wir uns auf ein Messverfahren einigen?

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Wäre nun interessant, was diese „Bauteilschlacht“ (hier muss ich Herbert
> doch ein wenig Recht geben) gegenüber dem Originalentwurf an
> Verbesserung bringt.

Ehrlich, hier von einer Bauteil- Schlacht zu sprechen, ist absurd.

> Ich seh da kein Problem, weil das Projekt PicoSDR kein Endprodukt ist,
> sondern zum Experimentieren anregen soll.

Eben, volle Zustimmung.
Und zum Experiementieren gehört nun mal, das man die Bauteile verwendet, 
die man selbst verfügbar hat und ggf. das Ganze adaptiert. Das hindert 
doch keinen daran das Ganze 1:1 nachzubauen.

: Bearbeitet durch User
von Al (almond)


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Die Brummschleifen-Eliminierung durch die galvanische Trennung am Ein- 
und Ausgang und durch symmetrische Verstärker braucht man nicht zu 
messen. Die ist empirisch belegt. Jeder der mal mit empfindlichen 
Audio-Equipment gearbeitet hat, kennt den Effekt. Profi Audio Equipment 
ist grundsätzlich symmetrisch. Die Basisband I/Q Signale im QSD sind 
hochempfindliches Audio im Mikrovolt Bereich.

Ansonsten sind die zwei unsymmetrisch belasteten OpAmp Eingänge in der 
minimalistischen Ur-Schaltung des Pico durch jeweils einen echten 
symmetrischen Differenzverstärker (einem Instrumentationsverstärker), 
der sich aus drei Op-Amps zusammensetzt, ersetzt. So dass jeder Ausgang 
des Schaltmischer-Bausteins identisch belastet ist.  Das sieht nur auf 
den ersten Blick nach Materialschlacht aus. Außerdem muss das Frontend 
ja niemand in dieser aufwändigeren Form realisieren. Man kann genausogut 
beim ursprünglichen Vorschlag bleiben und damit glücklich werden.

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Hobby ist ja ein Freizeitbeschäftigung :-) jeder wie er mag.
Meine Motivation etwas mehr als in die ursprüngliche Version zu 
investieren waren zwei Gründe.

1.  etwas Neues lernen und auch wirklich verstehen
2.  Dinge ändern, mit denen ich unzufrieden bin

Mir ist im praktischen Betrieb aufgefallen, dass der IP3 nicht besonders 
gut ist und dass starke Signale den Rx schnell übersteuern. Wenn ich mit 
5W auf einem anderen Band auf die Taste drücke, ist der Rx dicht.
Nun läßt sich das sicherlich durch schmalbandige Bandfilter lösen, doch 
nicht wenn man lückenlos bis 30 MHz empfangen möchte. Außerdem möchte 
ich ein breites Wasserfallspektrum sehen, was die Software ja quasi 
gleich miterledigt. Das bedeutet, dass ich die Bandbreite nicht gleich 
hinter dem Schaltmischer sehr schmal mache wie bei anderen Konzepten.

In der Simulation habe ich festgestellt, dass sich hinter dem Schalter 
noch sehr viele HF-Reste befinden, welche mit einem einfachen TP nicht 
beseitigt werden können. Das Problem der unsymmetrischen Belastung wurde 
ja schon besprochen und ist auch gut in der Simulation zu beobachten. 
Das LC Filter mit der verbesserten anschließenden Symmetrie erzeugt ein 
recht gutes NF-Signal. Der Aufwand für die LC-Filter und den 
Breitbandtrafo halten sich wirklich in Grenzen. Jetzt bin ich beim 
Aufbau. Übrigens kommt noch auch ein RP2340-Stamp zum Einsatz. Er 
langweilte sich nach einem anderen Projekt ;-)

von Herbert Z. (herbertz)


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Ohne Komplettschaltplan einer Weiterentwicklung die erprobt und 
abgeschlossen ist würde jeder Buchstabe hier einer zu viel gewesen sein.
Ich finde 30dbm IP3 gar nicht so schlecht.  Da müssen sich Hochstrom 
Schottky Mischer schon ordentlich strecken. In einem Schmalband System 
sind auch 18dbm schon nicht schlecht. Es macht auch keinen Sinn dem 
Mixer ein Scheunentor anzubieten Und dann über "unnötige Produkte" zu 
lamentieren. Die Kette vor dem Mixer muss stimmen dh. Selektion und 
großsignalfester Vorverstärker mit kleinem Rauschmaß.
Ich warte erstmal auf einen Schaltplan, erprobt und abgeschlossen...;-)

von Al (almond)


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Herbert Z. schrieb:
> Ohne Komplettschaltplan einer Weiterentwicklung die erprobt und
> abgeschlossen ist würde jeder Buchstabe hier einer zu viel gewesen sein.

Welcher Buchstabe hier zuviel ist, lässt sich sicher nicht an den 
begrenzten Fähigkeiten oder unterschiedlichen Erfahrungsleveln von 
verschiedenen Usern festmachen. Wer kochrezeptartige Nachbauanleitungen 
mit Gelingagarantie sucht, ohne das Prinzip verstehen zu wollen und ohne 
selber experimentieren zu wollen, ist mit einem Kosmos Radiomann 
Baukasten besser bedient.

Es gibt hier keinen Lesezwang. Niemand muss einer Diskussion folgen, die 
er als Klotz am Bein empfindet.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Al schrieb:
> Es gibt hier keinen Lesezwang. Niemand muss einer Diskussion folgen, die
> er als Klotz am Bein empfindet.

Also dann doch eher auf einem "Level" die man auch "technische 
Prostitution " nennen kann?

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Also dann doch eher auf einem "Level" die man auch "technische
> Prostitution " nennen kann?

Das kann man nennen wie man möchte, man kann auch still halten und 
abwarten:

> Ich warte erstmal auf einen Schaltplan, erprobt und abgeschlossen

von Wulf D. (holler)


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Al schrieb:
> Die Brummschleifen-Eliminierung durch die galvanische Trennung am Ein-
> und Ausgang und durch symmetrische Verstärker braucht man nicht zu
> messen. Die ist empirisch belegt.
>
Beim knapp 20mm langen Weg auf der Leiterplatte brummt es?


Bradward B. schrieb:
> Ehrlich, hier von einer Bauteil- Schlacht zu sprechen, ist absurd.

Ich finde die Ub/2 Erzeugung durch zwei OPs "absurd" :-)

Die Diskussion ums Frontend ist Klasse, noch lieber wäre mir aber ein 
Vergleich der Ergebnisse. Deshalb mein Vorschlag nach einem 
Messverfahren, was leider (noch) kleine Resonanz findet. Könnte ich 
natürlich auch selbst ausprobieren, habe aber keine Erfahrung mit 
HF-Trafos etc.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Herbert Z. schrieb:
> Ich warte erstmal auf einen Schaltplan, erprobt und abgeschlossen...;-)

Den Schaltplan kann ich schon liefern. Erprobt und abgeschlossen noch 
nicht.

Wulf D. schrieb:
> Deshalb mein Vorschlag nach einem
> Messverfahren, was leider (noch) kleine Resonanz findet.

Messen sollte man mit einem Zweitongenerator [1]. Vielleicht hat ja 
jemand sowas.

[1] https://www.box73.de/product_info.php?products_id=3847

von Al (almond)


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Wulf D. schrieb:
>> Die Brummschleifen-Eliminierung durch die galvanische Trennung am Ein-
>> und Ausgang und durch symmetrische Verstärker braucht man nicht zu
>> messen. Die ist empirisch belegt.
>>
> Beim knapp 20mm langen Weg auf der Leiterplatte brummt es?


Falscher Denkansatz.
Eine Brummschleife oder Erdschleife ist nicht von der Weglänge im SDR 
abhängig, sondern eine Folge einer Potenzialdifferenz zwischen zwei 
unterschiedlichen Massepunkten. Dadurch wird ein störender 
Gleichtaktausgleichstrom verursacht. Wenn jetzt noch ein Grundlehrgang 
EMV und Gleichtaktstörungen aufgemacht wird, ist es wirklich 
unübersichtlich.

Beispiel:
Eine Antenne ist mit Erde verbunden. Das Netzteil des Pico ist mit dem 
Gebäudepotentialausgleich und seinem Erdpunkt verbunden. Zwischen beiden 
Erdpunkten besteht durch Übergangswiderstände eine Potentialdifferenz, 
der durch einen Ausgleichsstrom über Erde ausgeglichen wird 
(Brummschleife). Mit der Folge, dass das Orchester sämtlicher 
Schaltnetzteile und ihrer Oberwellen im Haus sich - ohne galvanische 
Trennung - als Störspannung auf dem GND Level im SDR ausbilden. Das sind 
im günstigen Fall nur Mikrovolts, aber die reichen um das Empfangssignal 
zu versauen.

>>Ich finde die Ub/2 Erzeugung durch zwei OPs "absurd" :-)

Das kann schon Vorteile haben. Und zwar immer dann, wenn man eine 
rauscharme und impulsfeste "steife" Vorspannung aus einer Quelle mit 
kleinem Innenwiderstand braucht. Das ist zum Beispiel bei den 
Schaltmischern der Fall. Nach jedem Umschalten wird der Sample 
Kondensator auf die Vorspannung gelade und zieht in dem Moment einen 
impulsförmigen Strom. Der Innenwiderstand eines Spannungsteilers allein 
ist zu hoch. Man muss die Vorspannng noch mit einem großen 
Ladekondensator abfangen - oder eine niederohmige Quelle bereitstellen, 
wie z.B mit einem OP.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Joe G. schrieb:
> Den Schaltplan kann ich schon liefern. Erprobt und abgeschlossen noch
> nicht.

Danke! Ergo werde ich mich in Geduld üben....
L1-L6 sind das Festinduktivitäten ? Der trifilare Übertrager, wie ist 
der mit welcher Drahtstärke und Windungen auf FT37 -43 gewickelt?
Danke!

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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L1, L2 – VK200 Breitbanddrossel
L3, L4, L5, L6 – 33µH Chip-Induktivität, 1812
FT37-34 – drei Einzeldrähte, Durchmesser 0.3mm parallel abgeschnitten 
und straff miteinander verdrillt (etwa 60 Umdrehungen auf 20cm Länge). 
Mit diesem verdrillten Zopf dann den Ringkern mit 11 Windungen 
bewickeln. Immer daran denken, einmal durch den Kern ist schon eine 
Windung. Die Induktivität sollte ca. 50µH betragen. Je größer die 
Induktivität, um so niedriger ist die untere Grenzfrequenz. Mit 50µH 
liegt die 3dB Bandbreite bei ca. 150kHz.

von Herbert Z. (herbertz)


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Sehr gut, damit kann man arbeiten!
Dankeschön Joe!

von Sandra (sdr_f169)


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Wulf D. schrieb:
> Wäre nun interessant, was diese „Bauteilschlacht“ (hier muss ich Herbert
> doch ein wenig Recht geben) gegenüber dem Originalentwurf an
> Verbesserung bringt.
>

Statt dem einfachen „Differenz-Verstärker“ hat man mit einem 
Instrumenten-Verstärker mit zwei oder drei OPVs ca. 4+/-1dB bessere 
Empfangsempfindlichkeit (MDS), was bei Empfangsfrequenzen über ca. 15MHz 
dann relevant wird (unterhalb ist das natürliche Rauschen ja höher). Bei 
der Schaltung mit drei OPVs verbessert sich dann auch noch CMRR um ca. 
10dB.

von Al (almond)


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Joe G. schrieb:
> Den Schaltplan kann ich schon liefern. Erprobt und abgeschlossen noch
> nicht.

http://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fwww.mikrocontroller.net%2Fattachment%2F669607%2FPICO_SDR.sch.pdf

Schöne Zusammenstellung. Zwei Anmerkungen, die mir an deiner 
modifizierten Schaltung des ursprünglichen Pico-SDR Minimal-Konzepts 
aufgefallen sind.

Die LC-Tiefpässe vor den Differenzverstärkern schaden wahrscheinlich 
mehr als sie nützen. Da reale Induktivitäten nie absolut identisch in 
ihren Werten sind, ergibt das Phasenverschiebungen bzw. 
Laufzeitunterschiede und daraus resultierend eine Verschlechterung der 
Symmetrie und der Spiegelfrequenzunterdrückung mit zunehmenden 
Frequenzen. Wenn man ein Antialiasing Filter einfügen möchte, dann 
besser nach der Differenzbildung bzw.vor dem A/D Wandler.

Der PAM8403 Audioverstärker kann den Empfang stören. Es ist ein Klasse-D 
Schaltverstärker dessen harte Schaltfrequenzen und deren Oberwellen sich 
ohne gezielte EMV-Maßnahmen nicht gut mit empfindlicher Empfangstechnik 
vertragen.

: Bearbeitet durch User
von Wulf D. (holler)


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Das Messen der "Performance" des SDR ist anscheinend nicht so einfach. 
Joes Vorschlag mit dem Zweitongenerator deckt wohl nur den 
Großsignal-Bereich ab, so wie ich das verstehe.

Almonds Kommentar zu "Brummschleifen" kann ich in sofern nachvollziehen, 
dass mein altes, aber vollkommen intaktes Röhrenradio "Nordmende Bella" 
auf den AM-Bändern nur noch Schaltnetzteile empfängt. Wäre kein Problem, 
das mit Netz-Trenntrafo und HF-Trafo abzukoppeln um zu sehen ob das eine 
Verbesserung bringt.

Was etwas mehr Mischer-Empfindlichkeit oder CMRR am Ende bewirken, kann 
ich mir schwer vorstellen. Muss man wohl alles ausprobieren.

Al schrieb:
> Der PAM8403 Audioverstärker kann den Empfang stören.
Hab deshalb den günstigen MAX9716 eingebaut, ein analoger BTL der auch 
mit Vcc 3,3V mehr als genug Leistung für einen kleinen Lautsprecher mit 
miesen Wirkungsgrad liefert.

von Al (almond)


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Wulf D. schrieb:
> Joes Vorschlag mit dem Zweitongenerator deckt wohl nur den
> Großsignal-Bereich ab, so wie ich das verstehe.

Man nennnte das zwar die Messung des Großsignalverhaltens, es handelt 
sich aber um eine gängige Messung des Intermodulationsabstandes der 
Produkte 2. und 3. Ordnung bei der Einspeisung von zwei HF-Trägern 
(Zweiton-Intermodulation). Das Verfahren und die dahinterliegend Theorie 
ist im Web  umfassend beschrieben. Bemühe einfach die Suchmaschine 
deines Vertrauens.

Das ist übrigens keine Messung der "Performance", sondern schlichtweg 
die Messung des Intermodulationsverhaltens. Und das ist nur ein 
"Performance" Parameter unter vielen. Du tust gut daran, dich nicht an 
dieser Messung festzubeißen und zuviel davon zu erwarten. Ohne das 
Verständnis wie Intermodulation entsteht und was sich hinter den 
gemessenen Werten verbirgt, nützt dir das sowieso nichts und für den 
Nachbau ist es irrelevant.

> Das Messen der "Performance" des SDR ist anscheinend nicht so einfach.

Richtig, alle Empfängermessungen sind nicht trivial und verlangen 
Erfahrung, und qualitativ hochwertiges Messequipment. Man muss wissen, 
was man tut und wie die Messergebnisse zu interpretieren sind.

Für den Nutzer des SDR reicht es vollkommen, die Empfangsleistungen an 
verschiedenen Antennen zu vergleichen und zu bewerten. Das bringt dir 
mehr als Messwerte eines Parameters unter denen du dir nichts vorstellen 
kannst und die allein hingestellt von begrenzter Aussagekraft für die 
Eigenschaften des Pico-SDR sind. Um zu beurteilen, ob dir ein Auto in 
der Praxis zusagt, braucht man keinen Motorenprüfstand.

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Al schrieb:
> Da reale Induktivitäten nie absolut identisch in
> ihren Werten sind, ergibt das Phasenverschiebungen bzw.

Um ein „Gefühl“ für den Einfluss zu bekommen, rechne ich immer mal 
wieder selbst nach.
Wenn die 4 Induktivitäten im Mittel um +-5% schwanken, dann gibt das bei 
einer NF-Bandbreite von 100 kHz eine Phasenschwankung von ca. +- 0.5 
Grad. Im Bereich bis 48 kHz (Soundkarte) sind es nur noch +- 0.25 Grad. 
Ich glaube das riskiere ich für einen Versuchsaufbau :-)

Der Klasse-D Verstärker war wohl nicht meine Sternstunde ;-) Der Verweis 
auf einen MAX9716 ist ganz hilfreich, Dankeschön!

von Al (almond)


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Noch eine Anmerkung:
Der Eingangskondensator C33 ist überflüssig und eher nachteilig. Der 
Kondensator C1 dient im Grunde nur als DC-Block, dass im Falle einer 
Fernspeisespannung auf der Antenneleitung die Primärwicklung des 
Eingangstrafos nicht verbraten wird.

Durch den zweiten überflüssigen Kondensator in Serie halbiert sich die 
Gesamtkapazität und die untere Grenzfrequenz wird unnötig hochgesetzt. 
C33 kann daher weg.

: Bearbeitet durch User
von Wulf D. (holler)


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Al schrieb:
> Wulf D. schrieb:
>> Joes Vorschlag mit dem Zweitongenerator deckt wohl nur den
>> Großsignal-Bereich ab, so wie ich das verstehe.
>
> Man nennnte das zwar die Messung des Großsignalverhaltens, es handelt
> sich aber um eine gängige Messung des Intermodulationsabstandes der
> Produkte 2. und 3. Ordnung bei der Einspeisung von zwei HF-Trägern
> (Zweiton-Intermodulation). Das Verfahren und die dahinterliegend Theorie
> ist im Web  umfassend beschrieben. Bemühe einfach die Suchmaschine
> deines Vertrauens.

Genau das habe ich gemacht. Man findet z.T. endlose Abhandlungen 
darüber, aber auch gut begründete kritische Kommentare über die 
Aussagefähigkeit des IP3-Werts.

> Das ist übrigens keine Messung der "Performance", sondern schlichtweg
> die Messung des Intermodulationsverhaltens. ...

Habe auch nichts anderes gesagt. Das war aber bisher der einzige 
konkrete Vorschlag zur Messung.

> ... alle Empfängermessungen sind nicht trivial und verlangen
> Erfahrung, und qualitativ hochwertiges Messequipment. Man muss wissen,
> was man tut und wie die Messergebnisse zu interpretieren sind.
>
> Für den Nutzer des SDR reicht es vollkommen, die Empfangsleistungen an
> verschiedenen Antennen zu vergleichen und zu bewerten. ...

Das ist mir alles ein wenig zu allgemein, das kann doch nicht der 
Anspruch sein. Unterschätze die Leute hier nicht.

Ich hätte schon etwas Messequipment, mittlerweile allerdings leicht 
eingestaubt:
vor rund 25 Jahren war ich an der Entwicklung eines UMTS-Chips 
beteiligt. Spezifikation, Simulation und Implementierung. War ein 
länderübergreifendes Projekt mit bestimmt 200 Beteiligten (incl. Layer 
3).
Da wurde jeder Schritt simuliert und nach der Implementierung gegen die 
Realität gemessen. Schwafeln hilft nicht, wenn's unterm Strich nichts 
bringt.
Das W-CDMA-Teil war übrigens auch schon ein Teil-SDR, wobei die bei 
Chiprate (3,84 Mcps) laufenden Blöcke noch in festverdrahteter Logik 
liefen. Dahinter in einem 16-Bit Festkomma-DSP.

Nach Abschluss des Projekts hatte ich allerdings die Branche gewechselt 
und hätte mal wieder Interesse mehr als nur "Nutzer" zu sein, der ein 
paar unterschiedliche Antennen bewertet.

von Al (almond)


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Wulf D. schrieb:
> Das ist mir alles ein wenig zu allgemein, das kann doch nicht der
> Anspruch sein. Unterschätze die Leute hier nicht.

Ich unterschätze hier niemanden. Aber aus deinen Fragen heraus erkenne 
ich, dass du in dieser speziellen Empfänger-Messtechnik unerfahren bist.

Außerdem weiß ich nicht, ob du das dazugehörige Equipment hast. Die 
Eigenintermodulation des Messaufbaus muss beträchtlich unter der IM des 
Messobjekts sein, sonst misst man Hausnummern. Das bedeutet, man braucht 
zwei Messender oder Signalgeneratoren, die über einen 
intermodulationsarmen Power-Combiner rückwirkungsarm gekoppelt sind, 
eine Eichleitung (Stufenabschwächer)  und einen Spektrumanalysator, der 
selber weniger IM verursacht, als das Messobjekt. Das gleiche gilt für 
den Combiner und die Signalgeneratoren. Wenn du das verfügbar hast, 
kannst du loslegen.

Zudem kommt eine Besonderheit. Die Messung des IP2 und IP3 macht nur im 
analogen Teil des Frontend, also vor der A/D Wandlung Sinn. Denn nur 
dann gelten die Gesetzmäßigkeiten, die aus dem virtuellen Interceptpunkt 
als extrapolierten Schnittpunkt der Signalkurve mit der IM-Produkt Kurve 
eine Rückrechnung auf die Dimensionen der Intermodulationsprodukte 
erlauben. Ein A/D Wandler verursacht durch seine inhärente Unlinearität 
und seine Quantisierungsfehler auch Intermodulation, die ist aber nicht 
pegelabhängig variabel, sondern bleibt nahezu über den gesamten 
Aussteuerbereich auf ähnlichem Niveau und steigt dann beim Clipping 
abrupt an. Es gibt beim Wandler also keinen Interceptpunkt im 
herkömmlichen Sinne.

Und zuallerletzt sind die gemessenen Zweiton IM Werte rein theoretische 
Vergleichswerte ohne praktische Entsprechung. An einer realen Antenne 
liegen nämlich keine zwei gleich großen Signale an, sondert Hunderte 
Signale mit unterschiedlichem Pegel.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wulf D. schrieb:
> Hab deshalb den günstigen MAX9716 eingebaut, ein analoger BTL

Da kann man sich übrigens auch den TDA2822M anschauen, der anspruchslos 
in der Betriebsspannung ist und sowohl Stereo als auch Brückenbetrieb 
beherrscht. Gibts billig bei Reichelt für 38ct.

von Rick (rick)


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Wulf D. schrieb:
> Das Messen der "Performance" des SDR ist anscheinend nicht so einfach.
> Joes Vorschlag mit dem Zweitongenerator deckt wohl nur den
> Großsignal-Bereich ab, so wie ich das verstehe.
Weitere Parameter wären z.B. Rauschmaß, Empfindlichkeit (MDS), 
Dynamikbereich und Noise-Power-Ratio (NPR).

Werner Schnorrenberg (DC4KU) veröffentlicht dazu immer mal wieder was. 
Die Ausarbeitungen findet man im Funkamateur oder hier:
https://dc4ku.darc.de/
(Runterscrollen bis Testverfahren und Prüfmethoden)

von Sandra (sdr_f169)


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Matthias S. schrieb:
> Wulf D. schrieb:
>> Hab deshalb den günstigen MAX9716 eingebaut, ein analoger BTL
>
> Da kann man sich übrigens auch den TDA2822M anschauen, der anspruchslos
> in der Betriebsspannung ist und sowohl Stereo als auch Brückenbetrieb
> beherrscht. Gibts billig bei Reichelt für 38ct.

Da gibt es noch einige andere ähnliche ClassAB Audio-Power ICs wie z.B. 
von Taiwan Semiconductor den TS34119 (gibt es billig bei Reichelt oder 
auch Pollin) oder von ANPEC die APA3010/1 oder APA0713, die für 3,3V 
geeignet sind.

von Wulf D. (holler)


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Rick schrieb:
> Weitere Parameter wären z.B. Rauschmaß, Empfindlichkeit (MDS),
> Dynamikbereich und Noise-Power-Ratio (NPR).
>
> Werner Schnorrenberg (DC4KU) veröffentlicht dazu immer mal wieder was.
> Die Ausarbeitungen findet man im Funkamateur oder hier:
> https://dc4ku.darc.de/
> (Runterscrollen bis Testverfahren und Prüfmethoden)

Vielen Dank, damit kann man etwas anfangen!

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