Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Tiny13 "halb verfused" Rettung evtl. mit LPT Programmer möglich?


von Marcel K. (hobride)


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Hallo zusammen,

ich bin noch recht neu auf diesem Gebiet und habe deshalb hier gleich 
mal eine Frage.

Ich habe einen Tiny13 NUR auf 128 KHz runter gefused und hinterher 
gelesen, dass mein MySmartUSB Light Programmer damit jetzt nicht mehr 
klar kommt.

Nun treibt mich der Verlust zwar nicht in den finanziellen Ruin aber ich 
würde es trotzdem gerne wissen...

Besteht denn evtl. eine Chance den Tiny13 mit einem Eigenbau 
Programmerkabel für die parallele Schnittstelle zu retten?

Googlen hat nicht wirklich was gebracht oder ich hatte nicht die 
passenden Suchbegriffe naja...

Gruß Marcel

von Hannes L. (hannes)


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matze klein schrieb:
> Ich habe einen Tiny13 NUR auf 128 KHz runter gefused und hinterher
> gelesen, dass mein MySmartUSB Light Programmer damit jetzt nicht mehr
> klar kommt.

Wende Dich doch mal an den myAVR-Kundendienst und bitte darum, Dir 
mitzuteilen, wie man die ISP-Frequenz so weit herunterstellt, dass man 
auf übliche AVRs zugreifen kann.

matze klein schrieb:
> Besteht denn evtl. eine Chance den Tiny13 mit einem Eigenbau
> Programmerkabel für die parallele Schnittstelle zu retten?

Suche mal nach "Ponyprog" und "veryslow", da müsstest Du Hinweise 
finden, wie weit Ponyprog mit der ISP-Frequenz runter gehen kann. Auch 
in AVR-Dude müsste die ISP-Frequenz einstellbar sein. Ich kenne mich 
aber mit beiden Programmen nicht aus, da ich Original-Equipment von 
Atmel benutze, das unter AVR-Studio läuft.

...

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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matze klein schrieb:
...
> Ich habe einen Tiny13 NUR auf 128 KHz runter gefused und hinterher
> gelesen, dass mein MySmartUSB Light Programmer damit jetzt nicht mehr
> klar kommt.
>
Hatte auch mal das Problem. Vielleicht hilft Dir das weiter.
Beitrag "ATtiny13 mit 128kHz und PonyProg2000 betreiben"

Bernd_Stein

von ... (Gast)


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nimm avrdude, da kannst Du beliebig langsam programmieren

von Hannes L. (hannes)


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... schrieb:
> nimm avrdude, da kannst Du beliebig langsam programmieren

Nicht Jeder mag Kommandozeilen-Programme.
Und ehe man das "richtige" Frontend aus dem Riesenangebot gefunden hat, 
ist einem die Lust darauf vergangen.

...

von ... (Gast)


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> Nicht Jeder mag Kommandozeilen-Programme.

fuer einen verfusden Attiny wird man doch mal 1 Zeile eintippen koennen, 
die meisten Rechner haben nicht nur eine Maus, sondern auch eine 
Tastatur

von Hannes L. (hannes)


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... schrieb:
>> Nicht Jeder mag Kommandozeilen-Programme.
>
> fuer einen verfusden Attiny wird man doch mal 1 Zeile eintippen koennen,
> die meisten Rechner haben nicht nur eine Maus, sondern auch eine
> Tastatur

Viele jüngere Computerbenutzer, die nicht mehr mit DOS aufgewachsen 
sind, können das aber nicht mehr. Sie können halt nur klicken oder 
daddeln, die Tastatur ist nur für Texte da. Ist zwar traurig, aber 
leider wahr...

...

von Marcel K. (hobride)


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So hallo nochmal ...

Danke erst mal für die vielen Antworten.
Ponyprog läuft im Moment nicht wegen Win 7 64 bit :-( ...
Wollte aber sowieso demnächst den Rechner neu installieren.

Aber Konsolenprogramme stellen auch kein Problem dar. Das werde ich mal 
als nächstes testen.


Ich berichte dann wieder ...

Gruß Marcel

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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>Viele jüngere Computerbenutzer, die nicht mehr mit DOS aufgewachsen
>sind, können das aber nicht mehr.
Pech gehabt, gehört in einigen Fällen nunmal dazu. Und es wird doch wohl 
nicht so schwer sein, nach Doku ne Zeile mit nem Befehl zu tippen...

Aber ich weiss, das suchen ist ja immer die Sache...

von Marcel K. (hobride)


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So nun der versprochene Bericht.

Der Tiny konnte gerettet werden :-) , ok er war ja auch NUR runter 
getaktet.

DT006 Nachbau + Ponyprog (SPIBUSSPEED=VERYSLOW) und schon konnten die 
Fusebits neu gesetzt werden. AVRDUDE lief auch damit.

Das schwierigste an dieser "Nummer" war, einen PC mit einer "echten" LPT 
Schnittstelle zu finden. SUNIX PCI Schnittstellenkarten gehen scheinbar 
nicht dafür weil die Adresse sonstwo liegt.



Also Ende gut alles gut und danke an alle für die Tips und Ratschläge.

Gruß Marcel

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Vielleicht hilft es ja dem Einen oder Anderen :

http://homepage.hispeed.ch/peterfleury/avr-hvsp-fuse-restore.html

Eine Rückmeldung wäre schön.

Beitrag "Re: ATtiny13 und STK200 über PonyProg2000 flashen"


Bernd_Stein

von Paul (Gast)


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Du buddelst das Thema nach 8 Jahren aus, um einen unpassenden Link zu 
posten.

Warum?

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Ich arbeite sehr gerne mit dem ATmega88PA, weil dieser dieses DebugWire 
besitzt.
Der ATmega16-16PU, besitzt dies nicht, dafür dieses *On Chip Debugging 
( OCD )*, was allerdings über die JTAG-Schnittstelle läuft.

Irgendwie schaffe ich es immer wieder mal, mir meine µC über diese 
JTAG-Schnittstelle abzuschiessen ( Siehe auch den Link ).
Ich kann dann den µC weder per ISP noch über JTAG ansprechen.

Die 4,3V im Screenshot kommen daher, dass ich mittlerweile eine 
Schottky-Dummheitsdiode in Reihe zu Vcc des µC verwende. Aber dies ist 
nicht das Problem, denn selbst bei 4,9V kommt die gleiche Fehlermeldung.

Mit einem neuen µC habe ich erstmal keine Probleme. Mir ist aufgefallen, 
dass ich die FUSE OCDEN, gar nicht aktivieren muss ( Häkchen setzen ), 
denn Debugging funktioniert auch so im ATMEL STUDIO 7 ( AS7 ).
Seltsamerweise wurde aber hierdurch, durch dass Debugging, die *FUSE 
EESAVE* aktiviert. Ist nicht schlimm, aber ich finde es seltsam.

Debugging mach ich natürlich mit dem ATMEL-ICE, denn der *AVRISP 
mkII*, unterstützt kein Debugging.


Ich kann doch nicht der Einzige sein, der diesen sporadischen Fehler 
hat.

Beitrag "AtMega6490P per JTAG & ISP"


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Bernd S. schrieb:
> Vielleicht hilft es ja dem Einen oder Anderen :
>
> http://homepage.hispeed.ch/peterfleury/avr-hvsp-fuse-restore.html
>
> Eine Rückmeldung wäre schön.
>
> Beitrag "Re: ATtiny13 und STK200 über PonyProg2000 flashen"
>
>
> Bernd_Stein
>
Tja, da muss ich mir wohl selber eine Rückmeldung geben ;-)

Da ich jetzt doch bei einigen ATtiny13A diesen FUSE-RESETTER 
erfolgreich eingesetzt habe, aber diesmal wieder den Verdrahtungsplan 
suchte, ist es an der Zeit dass mal hier zu hinterlegen.

Bernd_Stein

: Bearbeitet durch User
von A. B. (Gast)


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> http://homepage.hispeed.ch/peterfleury/avr-hvsp-fuse-restore.html
*******************************************************************
MY HOMEPAGE
Der Service "My Homepage" wurde am 30.11.2019 eingestellt.

http://www.peterfleury.epizy.com/avr-hvsp-fuse-restore.html

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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A. B. schrieb:
> MY HOMEPAGE
> Der Service "My Homepage" wurde am 30.11.2019 eingestellt.
>
Nicht so schlimm.

C-Code hier :
Beitrag "Re: ATtiny13 und STK200 über PonyProg2000 flashen"

Hexfile hier :
Beitrag "Re: ATtiny13 und STK200 über PonyProg2000 flashen"

Schaltplan hier :
Beitrag "AVR: HVSP Fuse Resetter ;-) ( Restore )"


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)



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Hallo zusammen,

habe wieder einmal das Problem auf meine länger in einem Breadboard 
eingebauten ATMega88PA uC, per AVRISP mkII, über ISP zugreifen zu 
können.

Beim Drücken auf Read bei Device signature kommt die Fehlermeldung im 
Anhang.

Im Anhang die DSO-Bilder bei einem neuen ( OK ) und einem der nicht 
Ansprechbaren ( NOK ). HVSP, also Hochvolt-Seriell-Programmierung geht 
ja bei den ATMega88PA nicht. Mittlerweile habe ich die vier ( NOK ), so 
durcheinander gebracht, dass ich nicht mehr weiß, welcher über einen 
Quarz getaktet wurde und welcher mit dem internen RC-Oszillator.

Einen externen Takt an XTAL1 anzulegen hat auch nichts gebracht.
Auch habe ich bei 125kHz Takt angefangen bis runter auf Minimun zu 
gehen, jedoch immer kein Zugriff auf die vier uC.

Was kann ich tun um generell wieder Zugriff auf diese uC zu erlangen ?


Bernd_Stein

von Stefan F. (Gast)


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Bernd S. schrieb:
> Mittlerweile habe ich die vier, so durcheinander gebracht

Ich will dich nicht beleidigen, aber es ist schon erstaunlich, wie oft 
dir das nach so vielen Jahren immer noch passiert.

Ich fürchte dass dein Aufbau mangelhaft ist. Vielleicht führen schlechte 
Stromversorgung oder andere relevante Leitungen zu kritischen 
Kommunikationsfehlern.

Fotos vom Aufbau wären mal interessant.

Noch ein Tipp: Lasse die Finger von den Fuses, so weit es geht. Viele 
Schaltungen laufen auch prima mit dem internen R/C Oszillator und bei 
vielen AVR Modellen kann man die Taktfrequenz per Software (CLKPR 
Register) ändern ohne die Fuses anfassen zu müssen. Manche Leute 
beschreiben die Fuses bei jedem einzelnen Flash-Vorgang, davon kann ich 
nur abraten.

Ein Bootloader könnte eine wirksame Alternative sein, solche Fehler zu 
vermeiden. Der Arduino Bootloader ist mit der Arduino IDE kinderleicht 
installiert, auch wenn man sonst mit Arduino nichts zu tun haben will.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich fürchte dass dein Aufbau mangelhaft ist. Vielleicht führen schlechte
> Stromversorgung oder andere relevante Leitungen zu kritischen
> Kommunikationsfehlern.
>
> Fotos vom Aufbau wären mal interessant.
>
Hallo Stefan,

ja ist wie verhext. Der Breadboardaufbau ist ja immer gleich, d.h. Neuer 
uC in den gleichen Schaltungsaufbau ( Nur ISP-Anschlüsse und KerKo an 
Vcc ) geht, die Alten eben nicht. Und vor Monaten oder Jahren 
funktionierten sie ja noch in der Schaltung, das heißt die Firmware 
wurde immer wieder geändert bzw. geflashed.

Echt seltsam.

Bernd_Stein

von Stefan F. (Gast)


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Irgendwann ist der Flash Speicher auch einfach verschlissen.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Ich bin ja damals vom ATmega8 zum 88 gewechselt, weil DebugWIRE für 
die Fehlersuche eine gute Sache ist. Und genau dies wurde mir jetzt zum 
Verhängnis, weil ich diesen noch eingeschaltet hatte und somit kein 
ISP-Zugriff möglich ist. Erschwerend kommt hinzu dass DebugWIRE nicht 
mit dem AVRISP mkII nutzbar ist. Mit dem ATMEL ICE konnte ich jedoch 
drei von den vier uC wieder zum Leben erwecken und habe als erstes die 
FUSES auf Werkseinstellungen gebracht

ATMega88PA -> ID $1E 93 0F

EX = $F9
Hi = $DF
Lo = $62

Lock Bits $FF

War, wie man neudeutsch sagt, zwar tricky, aber es geht immerhin.

Grundsätzlich empfehle ich das Micochip Studio als Administrator zu 
öffnen.

Hoffe das alles noch vernünftig auf die Reihe zu kriegen, da es viele 
Fallstricke gibt. Einige uC hatten als Taktquelle den internen 
RC-Oszillator und andere halt einen Quarz. So musste ich also, wenn es 
nicht funktionierte z.B. einen 8Mhz Quarz, plus die obligatorischen 2x 
22pF anschließen, wenn es nicht klappte. Hin und wieder hatte ich aber 
auch vergessen, die Schaltung wieder an die 5V-Spannung zu legen. *Das 
der 100nF KerKo an Vcc und Gnd anzuschließen ist erwähne ich trotzdem 
mal.*

1. Man öffnet also irgend ein Projekt und setzt am besten sofort beim 
ersten Befehl ein Breakpoint.
2. Stellt dann im Reiter neben dem uC-Typ als Interface DebugWIRE ein 
( siehe Screenshot DebugWire.jpg ).
3. Dann drückt man den grünen, vollflächigen, dreieckigen Button -> 
Start Debugging(F5)  (START_Debuging.jpg).
4. Falls es zur Fehlermeldung kommt, kann es sein dass ein Quarz 
benötigt wird oder und man vergessen hat die 5V-Spannung anzulegen ( 
DebugWIRE_Vcc.jpg ).
5. Wenn beim Breakpoint ( gelber Pfeil ) angehalten wurde, geht man beim 
Reiter Debug auf " Disable DebugWIRE and close "( Disable DW and 
Close.jpg ).
6. Jetzt kann normalerweise wieder über den Button Device Programming ( 
gelber Blitz ), normal auf den uC zugeriffen werden.


Bernd_Stein

von BlaBla (Gast)


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Habe so im Hinterkopf, dass bei DebugWire das Close der 
Debug-Schnittstelle nicht vergessen werden darf. Außerdem werden 
Breakpoints in den Flash-Speicher eingefügt und die reduzieren die 
Lebensdauer des Chips. Ich hoffe das stimmt so??

von Stefan F. (Gast)


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BlaBla schrieb:
> Habe so im Hinterkopf, dass bei DebugWire das Close der
> Debug-Schnittstelle nicht vergessen werden darf

Darauf bezieht sich Bernds Prozedur, womit er die Fuse zurück setzt.

> Außerdem werden Breakpoints in den Flash-Speicher
> eingefügt und die reduzieren die Lebensdauer des Chips.

Aber nicht weil man die Fuse vergessen hat, sondern weil der Debugger 
bei jedem Single-Step eine neuen Breakpoint setzt, wenn man denn den 
Debugger  auch tatsächlich benutzt.

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