Forum: Ausbildung, Studium & Beruf In welche Länder könntet ihr euch vorstellen auszuwandern um dort beruflich tätig zu werden?


von Ordner (Gast)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> PS: vor ein paar Monaten kurz im Radio gehört:

Na dann wechsle doch einfach mal den Radiosender und schon sieht die 
Welt anders aus.


> Armut ist weiter angestiegen in Deutschland. Na ja, alles nur relativ,
> nicht wahr?

Relative Armut. Arm wird in .de daran gemessen wieviel Prozent vom 
Durschschnittsgehalt man einfährt. Deshalb kann trotz steigenden 
Durchschnittsgehalt (Ganz Deutschland geht's immer besser) rechnerisch 
steigende Armut vermeldet werden. Also der Anteil derer den es "nur" 
besser, aber nicht "sehr viel besser" geht steigt.

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> In Anbetracht der verfügbaren Technik würde ich im Zweifel eher zum
>> Unimog greifen.
>
> Würdest Du im Zweifel auch zu dem GELD für den Unimog greifen können?

Für nen CLA45 AMG mit netter Extraausstattung hat es gereicht :P

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

Soso schrieb im Beitrag #4871199:

> in einem Land, in dem
> eine Grippe den finanziellen Ruin bedeuten kann, will ich nicht leben.

Polemischer undifferenzierter Schwachsinn

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Wenn es interessiert: In Kanada läßt es sich wirklich gut leben. Bin 
schon seit 1975 hier. Die Grund Krankenversicherung ist Öffentlich und 
wer arbeitet hat oft zusätzliche gute Versicherungsmöglichkeiten. Alle 
Sozialleistungen an die man als Europäer gewöhnt ist, existieren. Es 
bleibt einem hier relativ viel übrig. Um 1980 herum konnte ich mein Haus 
mit nur 35% meines Einkommen in nur 11 Jahren abbezahlen. Vieles 
beamtliches läßt sich bequem on-line machen. Das Land war sehr gut zu 
mir. Sicher, es gibt auch hier Arme wie überall. Kanada ist sicherlich 
auch kein Schlaraffenland und das Leben ist für einige hart. Trotzdem, 
wer nicht faul ist, kann es zu was bringen. Hungrig ist hier keiner. 
Auch für die Obdachlosen wird gesorgt. Sie bekommen freies Essen und 
Kleidung und warme Unterkünfte wenn die Temperatur unter -20 sinkt. Hier 
in Edmonton, Temperaturen von +30 bis manchmal -40 Grad. 
Arbeitsmöglichkeiten in der Industrie gibt es hier auch zur Genüge, 
obwohl hier in Alberta der Einfluß der Up and Downs des Energie Markts 
immer sehr deutlich zu spüren ist. Europäische Ausbildung wird hier 
geschätzt. Es muß allerdings erwähnt werden, daß es heutztage nicht mehr 
so leicht wie damals ist, einzuwandern. Damals hatte ich innerhalb von 
zwei Wochen meiner Ankunft eine Arbeitstelle in Avionics und der Rest 
ist Geschichte;-) Landschaftlich ist Kanada auch sehr schön und wegen 
der Vielfalt der Gegenden sehr interessant. Ja! Es läßt sich hier 
aushalten. Was hier auch als sehr positiv empfinde, daß die Regierung 
Geschäftsunternehmen unterstützt. Es wird einem hier wenig in den Weg 
gelegt und Geschäftssteuern und Gesetze sind fair. Das sogenannte "Red 
Tape" ist ziemlich dünn. Es ist kein Problem sich zu etablieren wenn man 
selbstständig sein will. In der Energietechnik kann man als Ingenieur 
leicht 200K+ machen. Allerdings wegen der Unsicherheit des Marktes gibt 
es da weniger Job Security. Jene, die ihr Geld in guten Zeiten 
vernünftig haushalten, haben damit auch keine Probleme.

Mfg,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von See (Gast)


Lesenswert?

American Dream schrieb im Beitrag #4871729:
> @See
>
> Und welche Länder sind das? Irgendwelche Steuerspar-Konstrukte a la
> Luxemburg oder Monaco, oder wirkliche Länder, die eine wirkliche
> Bevölkerungsstruktur zu stemmen haben?
>

Sorry genauer will ich darauf nicht eingehen. Aber es gibt sie das sei 
gesagt.
Schade das man das Fach internationales Steuerrecht nicht in der Schule 
hat. Man lernt jeden unnötigen Mist den man niemals im Leben benötigt 
nur die relevanten Dinge halt nicht.

> Anbei, die USA haben auch eine höhere Unternehmenssteuer als
> Deutschland, sowie eine ähnliche Einkommenssteuer. Also mitnichten ein
> steuerfreies Paradies.
>

USA wäre nicht mein Wahlland. Es muss ja nicht steuerfrei sein, 10-20% 
Steuern (insgesamt) würde ich auch noch für akzeptabel sehen wenn einem 
auch tatsächlich etwas geboten wird.
Aber doch nicht 19% Umsatzsteuer + 30%+ Einkommensteuer + den ganzen 
anderen sinnlosen Mist (wo's maßgeblich nur um Verwaltung geht).
Die Leute die in Deutschland am wenigsten Arbeiten und durch 
Seilschaften irgendwo reingekommen sind verdienen hier auch seit eh und 
jeh am meisten.
Die großen Konzerne in Deutschland darf man nicht zu sehr auf ihre 
Vergangenheit hin überprüfen, da kommt zum Teil dann noch raus dass dort 
NS Zwangsarbeiter eingesetzt wurden oder es sonstige dubiose Geldflüsse 
gab (mal kurz ahm Kathrein erwähnen) aber da gibt's auch noch genug 
andere...
Der "ehrliche" Michl ist heutzutage nur der, der am meisten ausgenommen 
wird.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Nun ja schrieb im Beitrag #4871773:
> @GerhardO
>
> Ja, ich habe tatsächlich vergessen, Kanada in der Liste der Länder, die
> in Frage kommen würden, zu erwähnen.
> Allerdings wäre mir die Kultur zu langweilig und ich würde, wenn
> überhaupt, Großbritannien und Frankreich im Original erleben wollen

Das kann ich jetzt nicht auf uns sitzen lassen!;-)

Bei uns ist es ganz bestimmt nicht zu langweilig. In Großstädten wie 
Edmonton ist kulturiell sogar sehr viel los. Viele internationale 
Künstler besuchen und treten hier auf. In Blues Musik ist auch sehr viel 
Aktivität. Klassik, Oper alles gibt es hier regelmäßig. In Kanada hat 
man es als Künstler zuemlich gut. Viele brachten es schon zu was.

Da machst Du Dir ein total falsches Bild.

Sicherlich, GB und Europa als solches hat auch seine Reize.

Mfg,
Gerhard

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Das kann ich jetzt nicht auf uns sitzen lassen!;-)

Kommt drauf an, was man unter Kultur versteht. In Frankreich ist es 
nicht ungewöhnlich, dass Landwirte kollektiv ihre Trecker anwerfen, eine 
Fuhre Mist an Bord, und den dem Ministerium direkt vor die Füsse 
schmeissen. Oder sowas in der Art. Es kommt auch mal vor, dass ein 
Firmenchef von seinen Angestellten persönlich in unfreiwilligen 
Gewahrsam genommen wird. Kann Kanada bei so viel gesellschaftlicher 
Kultur mithalten? Oder ist es vielleicht doch zu langweilig. ;-)

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Das kann ich jetzt nicht auf uns sitzen lassen!;-)
>
> Kommt drauf an, was man unter Kultur versteht. In Frankreich ist es
> nicht ungewöhnlich, dass Landwirte kollektiv ihre Trecker anwerfen, eine
> Fuhre Mist an Bord, und den dem Ministerium direkt vor die Füsse
> schmeissen. Oder sowas in der Art. Es kommt auch mal vor, dass ein
> Firmenchef von seinen Angestellten persönlich in unfreiwilligen
> Gewahrsam genommen wird. Kann Kanada bei so viel gesellschaftlicher
> Kultur mithalten? Oder ist es vielleicht doch zu langweilig. ;-)

Ich verstehe;-)

Da äußere ich mich besser nicht...

Dafür läßt es sich hier ruhig leben. Rassistische öffentliche Konflikte 
gibt es zumindest in dieser Region nicht. Multikulturiales Zusammenleben 
funktioniert hier ganz gut. Langweilig ist nicht unbedingt negativ.

: Bearbeitet durch User
von Thomas1 (Gast)


Lesenswert?

@GerhardO

In Greater Toronto Area (GTA) oder Vancouver ist schon mehr los. Bist du 
beim Ölsand beschäftigt? Da haben viele ihren Job.

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

American Dream schrieb im Beitrag #4871699:

> EUR 45.000, Einkommenssteuersatz in Deutschland: 25% plus Soli.
> $ 45.000, Einkommenssteuersatz in USA: 25% plus Bundessteuer (fast 9% im
> sonnigen Kalofirnien).

Was für ein Schwachsinn. Was ist denn bitte "Bundessteuer" und wieso 
soll die in Kalifornien 9% sein? Und wie sieht es in punkto 
Sozialversicherungsabgaben und Altersvorsorge aus?

Deine ungenügende Rechnung zeugt von totaler Unbildung zum Thema.
Bei gleichem Gehalt hat man insbesondere als Alleinstehender aber auch 
als Familie mehr Netto vom Brutto. Wieviel?...hängt davon ab.

von ice_in_the_sunshine (Gast)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Auch für die Obdachlosen wird gesorgt. Sie bekommen (...)
> warme Unterkünfte wenn die Temperatur unter -20 sinkt.

YMMD

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

ice_in_the_sunshine schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Auch für die Obdachlosen wird gesorgt. Sie bekommen (...)
>> warme Unterkünfte wenn die Temperatur unter -20 sinkt.
>
> YMMD

Wenn Du die Verhältnisse nicht wirklich kennst ist es nicht fair so 
zynisch darüber zu urteilen.

Ich las mal, daß auch in München tausende obdachlos sein sollen und 
teilweise unter den Brücken schlafen müssen. Das ist leider einfach eine 
Tatsache heutzutage.

Das mit den -20 stimmt. Läßt sich belegen.

Es ist wahr:

http://boylestreet.org/we-can-help/?gclid=CJ6t3NC00dECFZWCaQodpewEow
http://www.raincityhousing.org/?gclid=CP3phOi00dECFVy4wAod0JYGjA
https://hopemission.com/

Sicher, nirgendwo ist das Leben perfekt, aber auf Dich alleine gestellt 
bist Du hier nicht wirklich. Wenn jemandem unverschuldet eine große 
Katastrophe passiert wird einem hier geholfen. Die Leute können hier 
sehr großmütig sein.

Also sehe das bitte nicht so negativ.

Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Thomas1 schrieb:
> @GerhardO
>
> In Greater Toronto Area (GTA) oder Vancouver ist schon mehr los. Bist du
> beim Ölsand beschäftigt? Da haben viele ihren Job.

Nur indirekt. Meine Entwicklungen werden dort schon eingesetzt. Aber nur 
als OEM.

Ja. Vancouver und die nähere Umgebung ist schon toll. Ich fahre fast 
jedes Jahr dort auf Urlaub zum Bergwandern. Die Landschaft dort ist 
einfach atemberaubend schön. Vancouver Island ist auch sehr 
besuchenswert. Ist gibt tolle Pazifik Strände. Ist schon komisch am 
westlichsten Punkt Canadas zu sein und zu wissen dass auf viele Tausende 
km kein Land mehr in Sicht ist.

: Bearbeitet durch User
von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Das kann ich jetzt nicht auf uns sitzen lassen!;-)
>
> Bei uns ist es ganz bestimmt nicht zu langweilig. In Großstädten wie
> Edmonton ist kulturiell sogar sehr viel los.

Ja, in den Großstädten. Die machen noch gleich wieviel Prozent der 
Fläche Kanadas aus? ;-)

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Mark B. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Das kann ich jetzt nicht auf uns sitzen lassen!;-)
>>
>> Bei uns ist es ganz bestimmt nicht zu langweilig. In Großstädten wie
>> Edmonton ist kulturiell sogar sehr viel los.
>
> Ja, in den Großstädten. Die machen noch gleich wieviel Prozent der
> Fläche Kanadas aus? ;-)

Na, na, na! Das ist jetzt nicht sehr fair;-)

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Dipl.- G. schrieb im Beitrag #4871888:
> und wie die Alten die Wartezimmer verstopfen

Unsinn.

Es ist kein Zufall, dass man in Ärzten und Krankenhäusern besonders 
viele ältere Menschen antrifft. Der Körper baut nun mal im Alter ab und 
man wird anfälliger für Krankheiten. Viele Krankheiten treten in jungen 
Jahren nur sehr selten oder auch gar nicht auf (Krebs, Arthrose, 
Arteriosklerose, Osteoporose etc.)

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Den Deutschen würde es gut tun, wenn jeder nach dem Arztbesuch die
> ungefilterte Rechnung in die Hand gedrückt bekäme, unten mit einem
> dicken roten Rahmen "Die Gesellschaft übernahm für Sie an diesem
> heutigen Tag _ Euro zur Sicherstellung Ihrer Gesundheit".
> Das würde endlich zu einem Kostenbewußtsein in den verwöhnten Köppeln
> führen.
Genauso ist es! Wenn jeder cash zahlen müßte, dann würde sich auch das 
Kostengefüge insgesamt ändern.
Arzt ist letztendlich ein von der Krankenkasse komplett subventionierter 
Beruf - d.h. ich bekomme als Arzt egal wie die Leistung ist das Geld.
Ich muß also im Prinzip nur genug Patienten immer schneller abfertigen, 
also nur noch Zeitfaktor bis zum geht nicht mehr optimieren, sonst 
drohen Mindereinnahmen - für gute Ärzte eigentlich der GAU schlechthin, 
sofern sie noch ein Berufsethos haben ... abgesehen davon, daß 
Akkordarbeit auf Dauer selbst krank macht.
Nur bei Privatpatienten muß man als Arzt mehr Leistung bringen und eben 
auch Zeit.
Billig-Konkurrenz so wie im Ing.-Beruf gibt es bei Medizinern aufgrund 
des Kassensystems erst gar nicht bzw. wird wegen des 
Krankenkassensystems natürlich auch nicht nachgefragt.

>> EUR 45.000, Einkommenssteuersatz in Deutschland: 25% plus Soli.
>> $ 45.000, Einkommenssteuersatz in USA: 25% plus Bundessteuer (fast 9% im
>> sonnigen Kalofirnien).
> Was für ein Schwachsinn. Was ist denn bitte "Bundessteuer" und wieso
> soll die in Kalifornien 9% sein? Und wie sieht es in punkto
> Sozialversicherungsabgaben und Altersvorsorge aus?
nicht nur Sozialversicherungsabgaben, sondern auch etliche andere 
kleinere "Abgaben"; überall heißt es zahlen, zahlen, zahlen - da nützt 
mir auch ein mäßig hohes Bruttogehalt wenig, wenn vor lauter 
zusätzlichen "Abgaben", die nicht in der Lohnabrechnung auftauchen, noch 
weniger netto übrigbĺeibt.
Wie ist das eigentlich z.B. mit GEZ in USA und Kanada?
Gibt's die dort auch?

> Ist schon komisch am
> westlichsten Punkt Canadas zu sein und zu wissen dass auf viele Tausende
> km kein Land mehr in Sicht ist.
gerade das macht doch den Reiz Kanadas aus, man hat dort seine absolute 
Ruhe und keine kleinklein Vorschriften so wie Deutschland was ich auf 
meinem eigenen Grundstück alles nicht machen darf?
Das ist hier doch Theater hoch 3.

> Na dann wechsle doch einfach mal den Radiosender und schon sieht die
> Welt anders aus.
noch so eine Story aus dem Radio, die liegt aber schon Jahre zurück:
Da mußte einer die Dachpfannen wieder runter nehmen, weil die Farbe 
nicht ins Gesamtbild der Nachbargebäude paßte und er deshalb gegen 
irgendeinen Baurechtsparagraphen verstoßen hatte ... ich frag mich ob es 
sowas in Kanada oder USA wohl auch gibt?

von Cyblord -. (Gast)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> ich frag mich ob es
> sowas in Kanada oder USA wohl auch gibt?

Ja, auch dort gibt es gewisse Kuriositäten. Komm nicht auf die Idee in 
einer besseren Vorortsnachbarschaft bei gutem Wetter deine Wäsche 
draußen auf die Wäscheleine zu hängen wie ein verarmter Penner, 
schließlich verschandelt dies das idyllische Nachbarschaftsbild, nutze 
stattdessen einen Trockner. Solche militanten Gruppierungen stehen 
unseren hiesigen Schrebergartenvereinigungen in Nichts nach :)

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Abradolf L. schrieb:
> S. B. schrieb:
>> ich frag mich ob es
>> sowas in Kanada oder USA wohl auch gibt?
>
> Ja, auch dort gibt es gewisse Kuriositäten. Komm nicht auf die Idee in
> einer besseren Vorortsnachbarschaft bei gutem Wetter deine Wäsche
> draußen auf die Wäscheleine zu hängen wie ein verarmter Penner,
> schließlich verschandelt dies das idyllische Nachbarschaftsbild, nutze
> stattdessen einen Trockner. Solche militanten Gruppierungen stehen
> unseren hiesigen Schrebergartenvereinigungen in Nichts nach :)

Das stimmt. In den neuen Vorortvierteln sind die meisten Grundstücke 
unter "Architectural Controlled" Klauseln. Da wird einem alles 
vorgeschrieben. Amateurfunkantennen kannst Du dort z.B. glatt vergessen. 
Da wird sogar vorgeschrieben wie groß der Baum vorm Haus sein muss. Die 
Dachschindeln müssen auch konform sein. Ist der wahre Irrsinn, diese 
Konformität.

Ein Bekannter von mir lebt auch in so einem Gebiet. Dort müssen z.B. 
alle Häuser Zedernschindel haben. Wenn da mal ein Feuer ist, brennt die 
ganze Nachbarschaft ab. Irrsinn hoch drei!

Die Grundstücke älterer Bezirke haben standardmäßig 
Wäscheaufhängvorrichtungen im Garten. Früher war man halt doch etwas 
bescheidener.

Ihr sieht, bei uns gibt es auch Kurioses.

: Bearbeitet durch User
von Kolophonium (Gast)


Lesenswert?

>Wenn jeder cash zahlen müßte, dann würde sich auch das
>Kostengefüge insgesamt ändern.


Du kannst ja mal versuchen ein Krebstherapie oder lebenslange Dialyse 
aus deiner Tasche zu bezahlen. alternativ ginge auch eine 
Nierentransplantation.

>Nur bei Privatpatienten muß man als Arzt mehr Leistung bringen und eben
>auch Zeit.

Da sitzt du einem Irrglauben auf. Der Arzt erbringt für Privatpatienten 
nicht mehr Leistung, darf dafür aber um den Faktor 2,3 mehr abrechnen.

Bei diesem Preisunterschied ist dann schon mal ein längeres Schwätzchen, 
das dann übrigens auch z.B. als intensive medizinische Beratung bezahlt 
wird, drin.

Natürlich kann er evtl. auch mehr Leistungen abrechnen. Ob diese 
medizinisch oder nur wirtschaftlich sinnvoll sind, ist damit nicht 
gesagt.

Ein schlechter Arzt wird also auch durch Privatabrechnung nicht besser.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Kolophonium schrieb:
> Du kannst ja mal versuchen ein Krebstherapie oder lebenslange Dialyse
> aus deiner Tasche zu bezahlen. alternativ ginge auch eine
> Nierentransplantation.

Es wäre evtl. sinnvoll, die entstehenden Kosten wenigstens einmal zu 
sehen. Nicht unbedingt, sie aus eigener Tasche zu zahlen.

von Kolophonium (Gast)


Lesenswert?

>Es wäre evtl. sinnvoll, die entstehenden Kosten wenigstens einmal zu
>sehen.

Den Vorschlag gab es vor Jahren schon einmal, um Abrechnungsbetrug zu 
verhindern.
Wurde aber von den Ärzten als auch den Krankenkassen (!) als zu 
aufwendig abgelehnt.

Im "medizinischen Komplex" hat eigentlich keiner so richtig Interesse an 
einer Kostenbremse.

Die Ärzte bieten die medizinische Leistung an, und wollen gut bezahlt 
werden.

Der einzelne Patient hat auch kein Interesse an Kostenreduktion, da im 
Allgemeinen für seine Gesundheit das Beste gerade gut genug ist.

Die Krankenkassen können im Bedarfsfall die Beiträge erhöhen. Gibt immer 
einen Aufschrei, der allerdings nur kurz ist und somit folgenlos bleibt.

von asdf (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Dipl.- G. schrieb:
> American Dream schrieb:
>
>> EUR 45.000, Einkommenssteuersatz in Deutschland: 25% plus Soli.
>> $ 45.000, Einkommenssteuersatz in USA: 25% plus Bundessteuer (fast 9% im
>> sonnigen Kalofirnien).
>
> Was für ein Schwachsinn. Was ist denn bitte "Bundessteuer" und wieso
> soll die in Kalifornien 9% sein? Und wie sieht es in punkto
> Sozialversicherungsabgaben und Altersvorsorge aus?

'state income tax', in CA ist tatsächlich 9.3% eine der tax brackets
http://www.bankrate.com/finance/taxes/state-taxes-california.aspx

Allerdings ist American Dream full of shit.

https://smartasset.com/taxes/income-taxes#kUYcmgkbKe

Sunnyvale, CA, income $45k, single, insgesamt 28%, das passt schon.

Wenn man steuerbegünstigte Accounts nutzt, (401, IRA, HSA) sieht es 
anders aus.

(Daten für 2015:) CA, Sunnyvale, Married filing jointly, $150k income,
effective tax: 17.9% federal + 5.7% (CA) + 0 (local), also insgesamt 
<25% für dreimal so viel Einkommen (allerdings für 2 Personen, aber 
selbst wenn man das für single mit $75k und 401, IRA, HSA durchrechnet 
siehts besser aus)

>
> Deine ungenügende Rechnung zeugt von totaler Unbildung zum Thema.
> Bei gleichem Gehalt hat man insbesondere als Alleinstehender aber auch
> als Familie mehr Netto vom Brutto. Wieviel?...hängt davon ab

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Das Krankenversicherungssystem in Deutschland ist nicht unbedingt
> schlecht. Dass es so teuer ist, liegt nicht am System selbst, sondern an
> seinem Zustand: das Durchschnittsalter der Deutschen bewegt sich auf 50
> zu.
Hier irrst Du; ich könnte ja auch auf die Idee kommen mich in einer 
ausländischen gesetzlichen Krankenkasse versichern zu lassen (im 
europäischen Ausland, z.B. England wäre das weitaus preiswerter) - das 
geht schon mal nicht und im europäischen Ausland ist die Altersstruktur 
eben nicht anders als in Deutschland.
Der hohe Preis resultiert aus anderen Dingen:
Es gibt hier eine Unmenge "gesetzlicher" Krankenkassen (statt nur 
einer!) und mindestens ebensoviele private.
Weiterhin wird der Preis der Krankenkasse sowie der Medikamente immer an 
das Lohnniveau des jeweiligen Landes angepaßt - deshalb ist es hier so 
teuer und deshalb darf ich nicht in eine europäische Krankenkasse 
ausweichen und so Geld sparen.

> Du kannst ja mal versuchen ein Krebstherapie oder lebenslange Dialyse
> aus deiner Tasche zu bezahlen. alternativ ginge auch eine
> Nierentransplantation.
das sind Minderheiten und die Therapie ist nur zu 20% erfolgreich, wenn 
überhaupt, keine Erfolgsgarantie sondern eher wie Aderlaß im 
Mittelalter, hat am Ende auch nicht geholfen.
Weiterhin: Es gibt sogar nicht wenige Menschen in Deutschland, die haben 
noch nicht mal eine Haftpflichtversicherung ... die sind dann lebenslang 
finanziell ruiniert, wenn der Versicherungsfall eintreten sollte - das 
kommt dem Tod in etwa gleich.

>Nur bei Privatpatienten muß man als Arzt mehr Leistung bringen und eben
>auch Zeit.

> Da sitzt du einem Irrglauben auf. Der Arzt erbringt für Privatpatienten
> nicht mehr Leistung, darf dafür aber um den Faktor 2,3 mehr abrechnen.
Ich muß nicht privat versichert sein - ich kann auch alles selbst cash 
zahlen, auch das geht; ist dann natürlich mehr Risiko je nachdem wie 
krank man ist oder wird.

> Bei diesem Preisunterschied ist dann schon mal ein längeres Schwätzchen,
> das dann übrigens auch z.B. als intensive medizinische Beratung bezahlt
> wird, drin.
Du bekommst den Termin beim Facharzt dann schon in einer Woche statt in 
6 Monaten - das ist der Unterschied, der entscheidend sein kann.

> Ein schlechter Arzt wird also auch durch Privatabrechnung nicht besser.
Das Problem ist, daß es ein protektionierter Berufsstand ist, der 
ähnlich wie Beamte keinerlei Konkurrenz zu befürchten hat.
Es gibt keine Billigkonkurrenz so wie bei anderen Berufen!
Das ist ungefähr so wie wenn die Telekom Ihr Monopol auf ewig behalten 
hätte - dann sähen heute die Preise etwas anders aus!
Wenn ich z.B. chronisch krank bin und ein bestimmtes Medikament immer 
brauche, dann brauche ich ebenfalls erneut eine Verschreibung vom Arzt 
und kann mir das Medikament eben nicht wieder (mit der alten 
Verschreibung) direkt selbst kaufen - d.h. der Arzt verdient immer mit 
allein schon durch den notwendigen Arztbesuch und Neuausschreibung.

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

asdf schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> Was für ein Schwachsinn. Was ist denn bitte "Bundessteuer" und wieso
>> soll die in Kalifornien 9% sein? Und wie sieht es in punkto
>> Sozialversicherungsabgaben und Altersvorsorge aus?
>
> 'state income tax', in CA ist tatsächlich 9.3% eine der tax brackets

Das ist die Landessteuer. Und nicht die Bundessteuer. Die Bundessteuer 
wird von der gefürchteten IRS eingezogen und hat mit diesen 9% state tax 
überhaupt nichts zu tun. In manchen der Bundesstaaten zahlt man 
überhaupt keine state tax, federal tax zahlt man allerdings immer.
Ggf. kommen noch Kommunalsteuern (local tax) drauf. Auch da gibt es 
manche Bundesstaaten, die ordentlich zulangen, während andere solche 
Steuern nicht erheben.

Mir ging es nur darum, daß wieder irgendwelche Außenstehenden schwafeln, 
ohne Ahnung zu haben. Das ist sozusagen default hier im Forum.

von asdf (Gast)


Lesenswert?

Dipl.- G. schrieb:
> Mir ging es nur darum, daß wieder irgendwelche Außenstehenden schwafeln,
> ohne Ahnung zu haben. Das ist sozusagen default hier im Forum.

agreed.

von Kolophonium (Gast)


Lesenswert?

>das sind Minderheiten und die Therapie ist nur zu 20% erfolgreich, wenn
>überhaupt,

So, so, nur eine Minderheit erkrankt an Krebs. Wenn man den Statistiken 
trauen darf zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bösartige 
Neubildungen zu den häufigsten Todesursachen.


Aufgrund de steigenden Lebenserwartung rechnet man damit, daß jeder 
zweite an Krebs erkrankt.

Ach so, auch wenn eine Therapie nur zu 20% erfolgreich ist, mußt du sie 
bezahlen.


Sachargumente sind dir ziemlich egal, Hauptsache den 
Krankenkassen-Wutbürger geben, gelle.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> So, so, nur eine Minderheit erkrankt an Krebs. Wenn man den Statistiken
> trauen darf zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bösartige
> Neubildungen zu den häufigsten Todesursachen.
jetzt sind es auch noch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und nicht nur Krebs 
- ja klar, wenn ich alle Krankheiten in einen Topf werfe, dann brauche 
ich einen Arzt.

> Aufgrund de steigenden Lebenserwartung rechnet man damit, daß jeder
> zweite an Krebs erkrankt.
sagt wer? Quelle? super optimistisch! Und was machst Du, wenn Du nach 
der Therapie scheibchenweise elendig krepierst ... Du glaubst an die 
Götter in weiß, aber die nur an Dein Portemonnaie.

> Ach so, auch wenn eine Therapie nur zu 20% erfolgreich ist, mußt du sie
> bezahlen.
wenn der Erfolg sowieso nur ein reiner Zufall ist, dann kann ich mir die 
teure Therapie auch komplett sparen - dann weiß ich wie lange ich in 
etwa noch zu leben habe und genieße lieber meine restlichen Tage anstatt 
mich teuer zu Tode zu therapieren und mich entmündigen zu lassen.

> Sachargumente sind dir ziemlich egal, Hauptsache den
> Krankenkassen-Wutbürger geben, gelle.
das ist wie mit dem Staats-TV; auch da darf man die Entscheidung nicht 
mehr mehr selbst treffen - wenn Du und andere Entmündigung gut findet 
dann ist das Eure private Sache; aber bitte nicht auch noch anderen wie 
ein Oberlehrer vorschreiben wie und was sie zu denken und zu tun haben - 
soweit sind wir hier "noch" nicht ... aber wird sind auf dem besten Weg 
zu was ähnlichen, scheint mir.

von Kolophonium (Gast)


Lesenswert?

>jetzt sind es auch noch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und nicht nur Krebs
>- ja klar, wenn ich alle Krankheiten in einen Topf werfe, dann brauche
>ich einen Arzt.

Es ging um deine Falsch-Aussage, daß Krebs nur eine Minderheit trifft. 
Und das ist Bullshit. Die Statistiken dazu kannst du dir selber googeln.
Das bekommst du garantiert hin.


Ansonsten noch viel Spaß beim Krankenkassen-Wutbürger spielen.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Die Statistiken dazu kannst du dir selber googeln.
> Das bekommst du garantiert hin.
glaub an Deine Statistiken und spiel weiter den Oberlehrer, aber die 
Masche zieht nicht mehr.

> Ansonsten noch viel Spaß beim Krankenkassen-Wutbürger spielen.
wie oben erwähnt - es ist wie mit der Telekom als die noch Monopolist 
waren.
Auch damals war alles super ?!
Aber darauf gehst Du nicht ein.

> Dann hoffe ich ja, dass du zum richtigen Zeitpunkt das
> sozialverträgliche Frühableben praktizierst, um der Gesellschaft nicht
> zur Last zu fallen.
wieso sollte ich der Gesellschaft zur Last fallen - ich zahl ja Steuern 
und da kann ich auch was dafür erwarten von der Gesellschaft, oder 
nicht?
Das System ist hier auf Subvention aller Art ausgelegt - und ob es 
besser als anderswo ist, das weißt Du nicht, Du plapperst nur Dein TV 
Wissen weiter.
Ich wünsche Dir das, was Du anderen wie mir wünschst, FYI

von Kolophonium (Gast)


Lesenswert?

>glaub an Deine Statistiken und spiel weiter den Oberlehrer, aber die
>Masche zieht nicht mehr.

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Todesursachen/Todesursachen.html

2015: 226.337 Krebstote bei insgesamt 925.200 Toten. Macht 24,45%. 
Soweit zu deiner Minderheit.

Da bin ich lieber der informierte Oberlehrer als ein unbelehrbaren 
Vollhorst, der immun gegen jede Sachinformation ist.

von Kolophonium (Gast)


Lesenswert?

Ach so, auf die 226.337 Krebstoten darfst du dann noch deine 20%, die 
nach deiner persönlichen vermutlich gefühlten Statistik geheilt werden, 
draufaddieren.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> 2015: 226.337 Krebstote bei insgesamt 925.200 Toten. Macht 24,45%.
> Soweit zu deiner Minderheit.
dann lag ich mit 20% ungefähr richtig.
Außerdem geht es hier nicht um Krebstote und andere tödliche 
Krankheiten, sondern um die Bezahlung schwerwiegender Krankheiten durch 
die Allgemeinheit.
In USA und in anderen Ländern gibt es ja auch Ärzte und Patienten - da 
müssen die Patienten eben eine frühzeitige Eigenvorsorge betreiben ... 
und hier herrscht Cargo-Mentalität; der Staat bzw. seine Organisationen 
machen alles für die Allgemeinheit ... und das kostet!
Den Effekt hat dann Lanzette (Gast) gut beschrieben; immer mehr 
Versorgung auf Kosten der inländischen Gesellschaft, die die Steuern 
blechen.
Das ist übrigens auch ein Grund warum die Verarmung weiter zunimmt in 
Deutschland, weitere Zunahme des Billiglohnsektors und damit noch mehr 
Konkurrenzkampf.
Offenbar scheinst Du ja sehr gut zu verdienen und lebst im Elfenturm ?
Also mir machen die Steuern zu schaffen und die stupide Arbeit 
mindestens ebenso; Dir nicht und deshalb solche Binsenweisheiten.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Wird hier ernsthaft darüber diskutiert, ob die Behandlung von Krebs
> Gesellschaftsauftrag sein oder der Marktlogik überlassen werden sollte?!
Es ist in jedem Fall Marktlogik, weil die Ergebnisrate der 
Chemo-"Therapie" absolut verheerend ist!
Insofern steht der "Gesellschaftsauftrag" sehr wohl zur Debatte, wenn 
mir vorgeschrieben wird, daß nur dieser Weg zum positiven Ergebnis führt 
und der andere nicht bzw. wird erst gar nicht finanziert wird (z.B. 
Heilpraktiker).
Dann finanziere ich mir lieber alles selber, sofern ich das kann.
Eine Haftpflichtversicherung (gegen den finanzieller Tod im 
Ausnahmefall) muß ich ja auch selbst abschließen, da geht es dann auf 
einmal und medizinische Hilfe ist eine heilige Kuh weil andere Systeme 
per se so schlecht sind?

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> und hier herrscht Cargo-Mentalität; der Staat bzw. seine Organisationen
> machen alles für die Allgemeinheit ... und das kostet!

Das Gesundheitssystem der Amerikaner ist insgesamt wesentlich teurer als 
das deutsche, dafür aber in der Breite weniger effektiv.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Das Gesundheitssystem der Amerikaner ist insgesamt wesentlich teurer als
> das deutsche, dafür aber in der Breite weniger effektiv.
Na ja, das ist deren Problem, wenn es da noch teurer ist als hierzulande 
und dann auch noch uneffektiver - wenn es so ist ?!
Dann setzt man sich in den Flieger und läßt sich woanders preiswerter 
behandeln.
Auch das wird in Deutschland gemacht, wenn die Kasse eben nicht zahlt - 
also geht es prinzipiell.
Es mangelt an Konkurrenz im Hochlohnsektor.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Dass Gesundheitsdienstleistungen in den USA mit deren privatisiertem
> System nicht günstiger, sondern wesentlich teuerer ist, widerlegt diese
> These, Schlaumeier.
welche These? Diese:
> Die deutschen Gesundheitskosten ergeben sich aus der
> Bevölkerungsstruktur - viele Ältere und Alte, viele arme Migranten.
Die Bevölkerungsstruktur ist in Deutschland nicht anders als in anderen 
Teilen Europas!
Es liegt also am Gesundheitsystem und nicht an der Bevölkerungsstruktur, 
wenn es anderswo in Europa billiger geht.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Größter Kostenfaktor bleibt eine - unabhängig von der Herkunft - alte
> Bevölkerung.
... und andere Länder, die genau dasselbe Problem Deiner 
"Bevölkerungsstruktur" haben, zeigen, daß es preiswerter geht.
These komplett widerlegt, qed.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

http://www.bu.edu/law/files/2016/01/EllisPaper.pdf

Figure 2 ist sehr aufschlußreich - nach USA kommt dann nicht Japan, 
sondern  Deutschland an 2. Stelle ganz knapp vor Kanada.
Auch in Japan gibt es ein Bevölkerungsstrukturproblem.
Kann mir schon denken warum die Amerikaner Obamacare so nicht haben 
möchten.

von Kolophonium (Gast)


Lesenswert?

>dann lag ich mit 20% ungefähr richtig.

Nein, du hast geschrieben:

Autor: S. B. (mitgelesen)
Datum: 22.01.2017 01:08
>das sind Minderheiten und die Therapie ist nur zu 20% erfolgreich

Deine 20% bezogen sich auf die Therapie. Da gehört schon ein Menge 
Dreistigkeit dazu, sein eigenes Gefasel so kurzfristig auf einmal als 
richtig umzudeuten.


>Offenbar scheinst Du ja sehr gut zu verdienen...


Neid?

Ich kann nichts dafür, daß du in prekären Verhältnissen arbeiten und 
leben mußt. Im Übrigen zahle ich dann verglichen mit dir auch den 
Höchstsatz an Krankenkassenbeiträgen.


>...und lebst im Elfenturm?

Ich lebe in der Realität und nicht in konsequenter Realitätsverweigerung 
wie du.

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
>> Dann hoffe ich ja, dass du zum richtigen Zeitpunkt das
>> sozialverträgliche Frühableben praktizierst, um der Gesellschaft nicht
>> zur Last zu fallen.
> wieso sollte ich der Gesellschaft zur Last fallen - ich zahl ja Steuern
> und da kann ich auch was dafür erwarten von der Gesellschaft, oder
> nicht?

Nein, denn laut deiner eigenen Aussage möchtest du die Behandlung bei 
schweren Krankheiten (z.B. Chemotherapie bei Krebs) vollständig selbst 
zahlen müssen, da die Erfolgschancen deiner Aussage nach so gering sind, 
dass eine Subventionierung nicht lohnt. Marktökonomie und so.

> Das System ist hier auf Subvention aller Art ausgelegt - und ob es
> besser als anderswo ist, das weißt Du nicht, Du plapperst nur Dein TV
> Wissen weiter.

Ich lebe nichtmal in Deutschland (auch nicht in AT/CH) und habe leichten 
Einblick in mindestens ein anderes System.

> Ich wünsche Dir das, was Du anderen wie mir wünschst, FYI

Wenn du der Meinung bist, dass nur Großverdiener das Recht haben, bei 
schwerer Krankheit oder Unfall finanziell zu überleben, dann hoffe ich 
für dich, dass du entweder der Großverdiener bist, den du hier 
raushängen lässt, oder die passende Konsequenz daraus ziehst.

Ich teile deine Meinung nicht.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> Eine Haftpflichtversicherung (gegen den finanzieller Tod im
> Ausnahmefall) muß ich ja auch selbst abschließen, da geht es dann auf
> einmal und medizinische Hilfe ist eine heilige Kuh weil andere Systeme
> per se so schlecht sind?

Freiwillige Versicherungen decken beim Abschluss vorhandene Schäden 
nicht ab. Eine Haftpflichtversicherung, die du erst abschliesst, nachdem 
Du den Schaden verursacht hast, die wird dich auslachen. Das kann auch 
nicht anders funktionieren.

Dieses Prinzip auf Krankenversicherungen auszudehnen führt direkt in den 
Ausschluss von Vorschäden und von chronischen Behandlungen, oder zu 
exorbitanten Prämien für solche Fälle. Hast du dir die falschen Eltern 
ausgesucht (d.h. ungünstige Gene): Dein Pech, in einer Marktwirtschaft 
hast du doch die freie Wahl.

Gibts einen Erste-Welt-Staat, der Unversicherten ohne ausreichend 
Penunze konsequent jede Behandlung ablehnt? Bräuchte man schon ein sehr 
robustes Gemüt, um jemanden, der seinen Job und ggf. damit auch seine 
Versicherung verloren hat, sehendes Auges auf den Friedhof zu schicken.

Deshalb geht eine Krankenversicherung ohne Ausschluss von Vorschäden 
nach bisheriger Erkenntnis nur bei einer Pflichtversicherung für alle. 
Die nächsten Jahre werden zeigen, ob es einen dritten Weg geben kann - 
das soziale Experiment startet gerade.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Apropos Marktökonomie:

Es gibt Bereiche, in denen steigende Preise zu sinkender Nachfrage 
führen. Kostet Feldsalat heute dreimal so viel wie gestern, dann kaufst 
du halt anderes Grünzeug, oder beim Verkäufer daneben mit normalem 
Preis. Hier funktioniert der Markt.

Und es gibt Bereiche, in denen steigende Preise kaum etwas an der 
Nachfrage ändern. Weil man keine Wahl hat. Und hier funktioniert der 
Markt regelmässig nicht.

- Gebietsmonopole: Die Wasserversorgung kannst du dir nicht aussuchen. 
Markt, also Privatisierung, führt zu steigenden Kosten bei sinkender 
Qualität.

- Drogen: Ein Süchtiger tendiert nicht so sehr zu Verzicht auf die 
Droge, sondern eher dazu, dich auszurauben, um an Geld zu kommen. 
Konsequente Bekämpfung des illegalen Drogenmarktes steigert daher die 
Kriminalität.

- Krankheit: Auf der Bahre in der Notaufnahme des Krankenhauses fallen 
Kosten/Nutzen-Abwägungen und Preisverhandlungen nicht jedem leicht. Erst 
recht nicht, wenn dein Kind dort liegt.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

mein Traum:
Die Strandbar in Thailand. Die 361. am Ort.
Da muss ich nie wieder arbeiten und hab immer Urlaub

;)

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Nein, denn laut deiner eigenen Aussage möchtest du die Behandlung bei
> schweren Krankheiten (z.B. Chemotherapie bei Krebs) vollständig selbst
> zahlen müssen, da die Erfolgschancen deiner Aussage nach so gering sind,
> dass eine Subventionierung nicht lohnt. Marktökonomie und so.
nein, das habe ich so nicht gesagt.
Ich habe gesagt, daß nur dieser sehr teure Behandlungsweg über die 
Krankenkasse (und damit über die Allgemeinheit) finanziert wird und 
andere Möglichkeiten eben absolut nicht, weil man dafür 
Zusatzversicherungen abschließen muß oder eben cash zahlen muß - das 
erwähnst Du natürlich nicht!
Zuätzlich ist diese teure über die Allgemeinheit finanzierte Therapie 
eben nicht der Erfolgskracher, d.h. es wird Geld verschwendet, weil man 
reaktionär eine Richtung verfolgt und die ganze Ärzteschaft schön mit 
Geld versorgt.
Dann wird hier suggeriert, daß wegen des tollen Krankenkassensystems 
hier im Gesundheitsbereich alles supi ist im Vergleich zu anderen 
unterpriviligierten Ländern wie USA - das stimmt doch gar nicht!
Dort ist der Vorsorgeweg ein anderer und das weiß auch jeder, der dort 
lebt - deswegen kann sich das ein Amerikaner wohl auch irgendwie 
finanzieren ... und ansonsten gibt's da Charity oder was weiß ich - aber 
dazu können eigentlich nur Leute, die dort jahrelang leben was sagen wie 
z.B. Dipl-Gott (Gast).

Und jetzt kommt der Kracher:
Post von Krank(Post) weiter oben:
> Falsch und wieder falsch.
> DE ist nach Japan das Land mit der weltweit ältesten Bevölkerung.
> An uns reicht im Westen kein einziges Land heran.
Aha, jetzt ist es auf einmal nicht mehr die "alte Bevölkungsstruktur" in 
DE, die angeblich die Ursache für alles sein sollte ?! Oder kommen die 
Japaner vom Mars ?  LOL
Ja was denn nun - Ihr labert mal so mal so, mal ist es die "überalterte 
Bevölkerung" in Deutschland, dann sind es arme Migranten, usw., usw.,
Hauptsache viel Contra.
Kann man ja nicht mehr Ernst nehmen.

Fakt ist, daß es statt "einer" gesetzlichen Krankenkasse hier eine 
Vielzahl von gesetzlichen Krankenkassen gibt und allein das kostet schon 
Geld! Warum nicht eine gesetzliche Krankenkasse und von mir aus viele 
private?
Vielleicht kann mir das ja mal einer erklären.
Figure 2 meines obigen Links gibt ja die Kostenstruktur einiger Länder 
wieder und offenbar schneidet da Deutschland nun mal schlecht ab.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Freiwillige Versicherungen decken beim Abschluss vorhandene Schäden
> nicht ab. Eine Haftpflichtversicherung, die du erst abschliesst, nachdem
> Du den Schaden verursacht hast, die wird dich auslachen. Das kann auch
> nicht anders funktionieren.
Mußt mal TV schauen: Da gibt's angeblich eine Zahnzusatzversicherung, 
die Schäden abdeckt auch wenn sie eigentlich schon eingetreten sind.
Okay, vielleicht lügen die ja in Ihrer Werbung!
Gegen Cash geht fast alles.

> Apropos Marktökonomie:
> Es gibt Bereiche, in denen steigende Preise zu sinkender Nachfrage
> führen. Kostet Feldsalat heute dreimal so viel wie gestern, dann kaufst
> du halt anderes Grünzeug, oder beim Verkäufer daneben mit normalem
> Preis. Hier funktioniert der Markt.
Wir haben hier eine Marktabschottung bei Medikamenten ohnegleichen.
Schaue Dir die Medikamentenpreise im Ausland an, dann weißt Du, daß es 
immer eine Lohnkopplung gibt - im Ausland bekommst Du Aspirin, etc. viel 
billiger und das hat Gründe.

> Gibts einen Erste-Welt-Staat, der Unversicherten ohne ausreichend
> Penunze konsequent jede Behandlung ablehnt?
Angeblich ja USA, weil es da keine Krankenversicherung (mehr) gibt ... 
ist das so? Weiß ich nicht.

> Deshalb geht eine Krankenversicherung ohne Ausschluss von Vorschäden
> nach bisheriger Erkenntnis nur bei einer Pflichtversicherung für alle.
> Die nächsten Jahre werden zeigen, ob es einen dritten Weg geben kann -
> das soziale Experiment startet gerade.
Quatsch; viele Gutverdiener haben sich doch schon längst aus der 
gesetzlichen verabschiedet zugunsten der privaten!
Damit ist das ganze System ohnehin schon mehr als aufgeweicht genau wie 
die gesetzliche Arbeitslosenversicherung ... nur der dumme untere 
Mittelstand ist der Leidtragende und darf die Zeche für die 
Allgemeinheit zahlen.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Doch, ist es. Worauf ich auch verwiesen habe, als ich betonte, dass es
> außer Japan kein Land mit einer älteren Bevölkerungsstruktur gibt.

> Sehr, sehr viel besser, als die USA und genauso wie Kanada.
und eben viel schlechter als Japan und die sind von der 
Bevölkerungsstruktur ja wie Du sagst noch etwas älter und damit nach 
Deiner Vorgabe krankheitsanfälliger ... dann stimmt aber irgendetwas 
nicht, wenn die Kosten dort deutlich geringer sind, schießlich ist das 
auch ein Hochlohnland.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> - Gebietsmonopole: Die Wasserversorgung kannst du dir nicht aussuchen.
> Markt, also Privatisierung, führt zu steigenden Kosten bei sinkender
> Qualität.
In puncto Wasserversorgung stimme ich Dir zu; das sind staatliche 
Hoheitsaufgaben wie Justiz, Verkehr, etc. die nicht privatisiert 
gehören.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

Für eine Krankenversicherung würde "eine" gesetzliche reichen so wie in 
England und nicht Dutzende.

von Dipl.- G. (hipot)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Lanzette schrieb im Beitrag #4873914:
> Dipl.- G. schrieb im Beitrag #4871888:
>> Den Deutschen würde es gut tun, wenn jeder nach dem Arztbesuch die
>> ungefilterte Rechnung in die Hand gedrückt bekäme, ..
>> Das würde endlich zu einem Kostenbewußtsein in den verwöhnten Köppeln
>
> "Den Deutschen"?? Wann warst du das letzte mal in Deutschland in einer
> Arztpraxis, beim Facharzt oder hast mal einen Blick ins Krankenhaus
> geworfen?

Jedes Jahr mindestens einmal, weil ich nämlich meinen Impfausweis (siehe 
Bild) und meinen Impfschutz immer auf Heimaturlaub pflegen lasse. Da ich 
in Deutschland natürlich keine Krankenversicherung mehr habe, rechnet 
mein Doktor das als Privatpatient ab und ich bezahl bar.



> immer mehr Neubürger aus aller Herren Länder sich zur kostenfreien
> Rundumversorgung tummeln. Ganze Familienclans lassen sich dort ihren
> mitgebrachten schlechten Gesundheitsstatus auf Kosten der
> Solidargemeinschaft aufpolieren.

Und das ist schlimm oder wie? Ich bin so ziemlich gegen jede einzelne 
politische Ansicht und Richtlinie von Merkel, doch werde ich sie 
vermutlich 2017 wählen. Wegen ihrer Flüchtlingspolitik.
Die Entscheidung, den Syrern zu helfen, war richtig. Deutschland hat der 
Welt demonstriert, daß es ganz tief drinne im Innern noch das alte 
Deutschland ist. Das Land der Dichter und Denker. Das Land der großen 
Philosophen und Humanisten. Das Land von Goethe, Schiller, Lessing, 
Herder usw. Das Land von Kant, Marx, Hegel, Nietzsche, Feuerbach, 
Heidegger.
Deutschland ist aufgestanden und hat der Welt demonstriert, was es 
tatsächlich heißt, Verantwortung zu übernehmen und Menschen in Not zu 
helfen. Davon abgesehen, konzentrieren sich in den betroffenen Gebieten 
nicht gerade wenige deutsche Waffen.
Wegen Merkel ist Europa die Würde geblieben, Merkel hat Europa die Würde 
zurückgegeben. Ungarn? Eine rechtsradikale faschistische Regierung an 
der Macht, die Konzentrationslager Light betreibt. Polen? Eine 
rechtsradikale faschistische Regierung an der Macht, die am liebsten zum 
nächsten katholischen Kreuzzeug ins Morgenland ausrufen will. 
Österreich? Rechtspopulisten hätten fast die Präsidentschaftswahl 
gewonnen. Großbritannien? Rechtspopulisten haben mit 
Ausländerfeindlichkeit und Falschdarstellungen ein Land in den 
EU-Austritt befördert. Niederlande? Rechtsradikale im Aufwind. 
Frankreich? Faschisten und Rechtsradikale mischen die Grande Nation auf 
und lassen das Land nicht zur Besinnung kommen. Und jetzt wurde jenseits 
des Atlantiks ein Rechtspopulist mit aggressiven antidemokratischen 
faschistischen Gesinnungen zum Präsidenten gewählt.
Deutschland ist umzingelt von Rechten und handlungsunfähigen, geistig in 
Schieflage befindlichen Völkern. Deutschland hat geholfen, Deutschland 
der Leuchtturm des Humanismus. Menschliche Werte wurden hier nicht nur 
in einer Gauckschen Bundeskasperrede erwähnt, sondern menschliche Werte 
wurden gelebt und es wurde gehandelt.
Deutschland hat allen gezeigt, wer am Ende des Tages der wahre 
mitmenschliche und intellektuelle Boss auf dem Planeten ist.
Höchsten Respekt für Merkel. Eine Jahrhundertentscheidung.

So, jetzt sind die Leute angekommen. Soll man denen also die 
medizinische Versorgung verweigern? Nach einer Odyssee aus dem Krieg ins 
ungewohnte, grüne, kalte Mitteleuropa? Soll man sie leiden oder sterben 
lassen? Soll man wegen ihrer unzureichenden medizinischen Versorgung die 
Herdenimmunität der Gesellschaft gefährden?
Lieber gebe ich den Flüchtlingen eine initiale kostenlose 
Rundumfamilienversorgung, insbesondere in punkto Impfschutz, als daß ich 
die Eintragung und Verbreitung von Krankheiten riskiere. Hier ist 
Selbstschutz identisch mit Prophylaxe.



> Wie hoch allein dieser Kostenanteil an den
> Gesamtkosten in unserem teuren Gesundheitssystem sind wird systematisch
> totgeschwiegen.

Jawohl, unter Adolf hätte es das nicht gegeben. Und die Verschwörung der 
bösen Regierung und des bösen Gesundheitsapparates, wo die Ausgaben 
totgeschwiegen werden...
Daß ihr Spinner euch nicht selber zu doof vorkommt, wenn ihr solchen 
Schwachsinn schreibt.

Das deutsche Gesundheitssystem ist übrigens gar nicht so teuer im 
internationalen Vergleich.
Und es ist auch nicht erst seit den Flüchtlingen in Schieflage. Oder 
sind jetzt plötzlich die Syrer für die ganzen Jahrhundertreformen seit 
2000 verantwortlich? Unter Schröder jagte eine Jahrhundertreform die 
andere.

Was für ein intellektuell umnachtetes, ausländerfeindliches 
Stammtischgeschwafel.

Wie immer in Deutschland: Einer muß der Sündenbock sein. Gerade sind es 
die Syrer. Juden sind ja nicht mehr genug da.

Die Kostenverursacher sind in Wahrheit die Stilblüten, die eine 
ungenügende Regulierung des Gesundheitssystems durch den Bund treibt. 
Deutschland braucht keine Privatkassen, Deutschland braucht auch keine 
hundert gesetzlichen Kassen. 1-5 würden zureichen.
Beitragsbemessungsgrenzen müßten abgeschafft werden, wie auch die 
Ausnahmen für bestimmte Berufsstände, die sich dem Ideal der "einen 
Bürgerversicherung für alle" entziehen. Dann haben wir noch 
kassenärztliche Vereinigungen, Pharmareferenten und die Pharmaindustrie. 
Das Apothekermonopol ist auch so eine Geschichte.

Überall dort ließe sich ansetzen. Milliarden könnte man sparen - 
jährlich.

Aber selbstverfreilich sind die Syrer schuld. Ja nee is klar Junge wa!

Wie heißt es so schön? "Wer nichts weiß, muß alles glauben."

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
>> Gibts einen Erste-Welt-Staat, der Unversicherten ohne ausreichend
>> Penunze konsequent jede Behandlung ablehnt?

> Angeblich ja USA, weil es da keine Krankenversicherung (mehr) gibt ...

Es gab immer Krankenversicherung, aber erst seit Obama als 
Pflichtversicherung (individual mandate). Offiziell hat sich auch noch 
nichts wirklich geändert, d.h. es gibt sie unverändert.

Das "repeal and delay" Verfahren kann aber zum Zusammenbruch von 
Obamacare führen, was IMHO Absicht ist: "seht her, das haben wir euch 
immer gesagt".

> ist das so? Weiß ich nicht.

Echte Notfälle müssen von den Notaufnahmen fast aller Krankenhäuser 
behandelt werden. Die Kosten dafür trägt (überwiegend) der Steuerzahler.

https://en.wikipedia.org/wiki/Emergency_Medical_Treatment_and_Active_Labor_Act

> Quatsch; viele Gutverdiener haben sich doch schon längst aus der
> gesetzlichen verabschiedet zugunsten der privaten!

Ein Nebenschauplatz. Diese deutsche Trennung ist Unsinn, aber darum geht 
es nicht. Zudem stehen die privaten Kassen ziemlich unter finanziellem 
Druck, und die Versicherten deshalb auch.

Es geht darum: Ein Versicherungssystem, das Vorschäden abdeckt, aber 
freiwillige Versicherung zulässt, ist nicht finanzierbar. Viele junge 
Menschen, insbesondere ohne Familie, bleiben dann erst einmal draussen, 
weil billiger. In einem teuren Krankheitsfall kann man dann ja jederzeit 
eine Versicherung abschliessen und dafür zahlen lassen. Versichert sind 
dann nur die schlechten Risiken, die Prämien steigen massiv, was weitere 
Versicherte aus der Kurve wirft, etc. Das kann nicht funktionieren.

Vor Obamacare gab es deshalb den äusserst unpopulären Ausschluss von 
Vorschäden, und Obergrenzen für die Deckung. Mit Obamacare änderte sich 
das, und diesen Aspekt wollen die meisten behalten. Es kam aber auch die 
ziemlich unbeliebte Pflicht, ohne die es nicht funktioniert, weil man 
nur so die guten Risiken ebenfalls mitzahlen lässt.

Zu den Ideen einer Ablösung zählt u.A. ein staatlicher Top für schlechte 
Risiken. Wobei andererseits bestehende staatliche Töpfe privatisiert 
werden sollen, vermutlich damit man sie über die Jahre allmählich 
austrocknen kann. Wird spannend, denn Trump gibt sich in seinen Aussagen 
nicht unbedingt als Sozialdarwinist, und die Verlierer solcher 
Strategien sind seine besten Wähler.

von Tommi (Gast)


Lesenswert?

Krank schrieb im Beitrag #4874356:
>Worauf ich auch verwiesen habe, als ich betonte, dass es
> außer Japan kein Land mit einer älteren Bevölkerungsstruktur gibt.
Was ja wiederum für ein gutes Gesundheitssystem spricht!
Ich weiß - die fehlenden Geburten - man müsste auch die Lebenserwartung 
vergleichen.

In unserem Gesundheitssystem gibt es sicher viel einzusparen, z.B. 
Fango-Packungen, Kuren etc...

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Dipl.- G. schrieb:
> Das deutsche Gesundheitssystem ist übrigens gar nicht so teuer im
> internationalen Vergleich.

Wer Zahlen braucht wird wie üblich bei der OECD fündig:
https://www.oecd.org/health/health-systems/Focus-Health-Spending-2015.pdf

Woran man übrigens auch sieht, dass die exorbitanten privaten Kosten des 
amerikanischen Systems den Staat keineswegs entlasten.

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Mir stehen ab Sommer zwei Jahre als Expat in Kanada bevor. Also: Kanada 
:-)

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Bernhard schrieb:
> Trotzdem geeignet, um sich die Größenordnung klar zu machen. Wer Angst
> vor Schusswaffen in den USA hat, sollte eine gleich große Angst vor
> jeder Autofahrt in D haben.

Ja, aber in den USA ist die Wahrscheinlichkeit an einem Verkehrsunfall 
zu sterben auch noch mal 30 % höher, als in Deutschland. Wenn du in 
Deutschland also statistisch verkehrstot bist, bist du in den USA 
erschossen, verkehrstot und schwer verletzt.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Wird spannend, denn Trump gibt sich in seinen Aussagen
> nicht unbedingt als Sozialdarwinist, und die Verlierer solcher
> Strategien sind seine besten Wähler.
Die Amis ticken da aber etwas anders und sehen eine Krankenversicherung 
a la Obamacare als eine Form von Sozialismus an und letztendlich ist es 
das ja auch - man finanziert über die eigene Arbeit andere aufgrund des 
Solidaritätsprinzip mit auch wenn man selbst nie krank ist oder wird - 
auch das gibt's ja noch neben statistischer Krankheit, man bleibt 
gesund.
deshalb waren eben nicht alle so begeistert von Obamacare wie das hier 
dargestellt wird.

> Wie immer in Deutschland, Gejammer und Wutbürgertum auf himmelhohem
> Niveau, weil man keine Ahnung hat, dass es im Rest der Welt meist noch
> schlimmer ist.
Das hängt von Deiner Stellung in der deutschen Gesellschaft ab.
Mit 30K Jahreseinkommen kann es Dir anderswo auf der Welt weitaus besser 
gehen als in Deutschland - nur die mußt Du erst einmal haben.
Denn außer in Deutschland kommst Du eben nicht ohne Geld überall rein - 
da kannst Du die Auswanderung gleich knicken.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> deshalb waren eben nicht alle so begeistert von Obamacare wie das hier
> dargestellt wird.

"Prohibits insurance companies from denying coverage because of a 
person’s medical history": 85% Zustimmung.

"Requires nearly all Americans to have health insurance or else pay a 
fine": 35% Zustimmung.

Genau das hatte ich oben ausdrückt.

Die starke Ablehnung der Versicherungspflicht ist die einzige Frage in 
der betreffenden Tabelle über die einzelnen Komponenten des ACA, die 
weniger als 60% Zustimmung fand. Ausser einer weitern Frage über 
Versicherung durch Arbeitgeber gilt das auch für die Anhänger der 
Republikaner.

http://kff.org/health-costs/poll-finding/kaiser-health-tracking-poll-november-2016/

: Bearbeitet durch User
von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Die starke Ablehnung der Versicherungspflicht ist die einzige Frage in
> der betreffenden Tabelle über die einzelnen Komponenten des ACA, die
> weniger 60% Zustimmung fand.
und darum geht es - die Mehrheit der Amerikaner will offenbar keine 
Zwangs-Versicherungspflicht auch wenn die restlichen Konditionen 
durchaus gut sein mögen.
Eine solche Befragung würde in Deutschland ganz anders ausfallen, 
wahrscheinlich 99% Zustimmung ;-)

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> und darum geht es - die Mehrheit der Amerikaner will offenbar keine
> Zwangs-Versicherungspflicht auch wenn die restlichen Konditionen
> durchaus gut sein mögen.

Wieder daneben. 49% wollen damit weitermachen oder ausbauen,
43% abschaffen oder abbauen. Gleicher Link.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Hier gibt es ein anderes Verständnis von zivilisatorischen Grundwerten.
> Was auch gut so ist.
Im Notfall, siehe Link von A.K. wird man versorgt:
https://en.wikipedia.org/wiki/Emergency_Medical_Tr...
und für den Rest kann man auch selbst Vorsorge treffen!
Hier wirst Du ja auch zur privaten Altersvorsorge genötigt - und was hat 
das dann mit Zivilisation zu tun?
Dann kann ich die Krankenvorsorge auch gleich für mich selbst betreiben 
und cash zahlen - entweder habe ich Pech oder eben Glück, wenn ich 
gesund bleibe ... und Sonderfälle wie chronisch Kranke kann man per 
Gesetzgebung ja auch bevorzugen bei Steuern, Arbeitsplatz, etc., da 
gibt's nun wirklich genug Möglichkeiten des Ausgleichs.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb im Beitrag #4874638:
> Die Menschen in den USA haben halt noch was gegen extreme Bevormundung
> durch die Regierung. Wir sind da natürlich inzwischen abgestumpft und
> finden es fast normal, von dieser wie Kinder behandelt zu werden.

Durchaus verständlich. Allerdings sollte man schon den Einzelfall im 
Auge behalten und nicht allein schon aus Prinzip dagegen sein. Sonst 
schiesst man sich manchmal selbst ins Knie.

So arg alt ist dieser Reflex nicht. Der geht auf den Säulenheiligen 
Ronald Reagan zurück, der in seiner Amtantrittsrede sagte: "..., 
government is not the solution to our problem; government is the 
problem."

Allerdings war er klug genug, das einzuschränken: "In this present 
crisis, ...". An diesen Teil des Satzes erinnert sich freilich kein 
Schwein mehr. Anders als viele seiner Epigonen war er kein 
Fundamentalist.

: Bearbeitet durch User
von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Wieder daneben. 49% wollen damit weitermachen oder ausbauen,
> 43% abschaffen oder abbauen. Gleicher Link.
Genau, macht nach Deiner Rechnung dann 8% Unentschlossene und da scheint 
die Meinung wohl gekippt zu sein.
Obamacare war major factor und an dritter Stelle der Wahlentscheidung, 
ebenfalls gleicher Link.
Dann macht das ganze Wahlverhalten wenig Sinn, denn jobmäßig soll ja 
auch alles prima unter Obama gewesen sein ... also irgendwas stimmt dann 
einfach nicht.
Ich würde mal annehmen die Meinung über Obamacare ist 50:50 und das 
spiegelt ja auch die ganze Wahl wider.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> Ich würde mal annehmen die Meinung über Obamacare ist 50:50 und das
> spiegelt ja auch die ganze Wahl wider.

Jo, bloß dass die Mehrheit Demokraten gewählt haben, aber auf Grund des 
Wahlsystems doch Trump President geworden ist.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> Genau, macht nach Deiner Rechnung dann 8% Unentschlossene und da scheint
> die Meinung wohl gekippt zu sein.

Die Umfrage, auf der der Report basierte, fand eine Woche nach der Wahl 
statt.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Jo, bloß dass die Mehrheit Demokraten gewählt haben, aber auf Grund des
> Wahlsystems doch Trump President geworden ist.
nahezu 50:50; die paar Mehrstimmen haben aufgrund der Staatenverteilung 
eben nicht gereicht.

> Die Umfrage, auf der der Report basierte, fand eine Woche nach der Wahl
> statt.
auch gut, dann sind es immer noch 8% Unentschlossene denen es egal ist 
und die Du geschickt ubergehst - eine Mehrheit sind 51% und nicht 49%.
Ich würde mal sagen Patt, so wie die ganze Wahl.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> Im Notfall, siehe Link von A.K. wird man versorgt:

Jau, per Medicaid. Das ist einer der Töpfe, den einige Republikaner auf 
Dauer zurück fahren wollen. Zukunft also ungewiss. Vor dieser Regelung 
(notabene: in der Reagan Ära) konnte es schon mal vorkommen, dass die 
Ambulanzen Patienten irgendwo rauswarfen - wenn sie gnädig waren, dann 
bei der Konkurrenz. Weil die Kliniken auf den Kosten sitzen blieben.

Der Haken der Methode "emergency room": Sie erhöht die Gesamtkosten des 
Systems, weil dann erst im kritischen Stadium behandelt wird. Und das 
ist oft viel teurer als rechtzeitig.

> und für den Rest kann man auch selbst Vorsorge treffen!

Ein Problem bei Ausschluss von Vorschäden ist der Versicherungswechsel. 
Marktkonform müsste das uneingeschränkt möglich sein, um sich eine 
günstigere auszusuchen. Viele sind zudem über den Arbeitgeber 
versichert, sofern der das anbietet. Jobwechsel fällig? Selbständig 
werden? (gibts in D häufiger als in den USA)

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Ein Problem bei Ausschluss von Vorschäden ist der Versicherungswechsel.
> Marktkonform müsste das uneingeschränkt möglich sein, um sich eine
> günstigere auszusuchen.
es gibt auch noch die Möglichkeit bar zu zahlen und das geht, wenn man 
vorher Geld gespart hat. Die Sparvorsorgemöglichkeiten sind weitaus 
besser als in Deutschland, falls man sie denn nutzt.
Du sparst ja auch monatlich Kosten, wenn der Krankenkassenbeitrag eben 
nicht von der Lohnrechnung abgeht und das macht schon was aus übers Jahr 
gerechnet.
Das ist möglicherweise ein Manko bei den Amis, der Umgang mit Geld.

Ja, jetzt kommt wahrscheinlich wieder irgendeine langwierige tödliche 
Krankheit als Dauerbrenner-Beispiel  ... leider gibt es kein Kochrezept 
gegen den Tod; das ist dann einfach Pech.

> Viele sind zudem über den Arbeitgeber
> versichert, sofern er das anbietet.
umso besser - und in USA kann man angeblich auch schneller den Job 
leichter wechseln. Vielleicht stimmt das ja.
... mach das mal hier - das kann dann erst recht ganz schnell in die 
endgültige Arbeitslosigkeit führen; und einmal arbeitslos ist dann noch 
schlimmer als eine Straftat bzw. wie die Gefängnisindustrie in USA, Du 
kommst nicht mehr raus.
Deswegen ist hier der Einstellungsprozeß absolut verkrampft und die 
Entlassung natürlich ebenso.
Deswegen haben viele auch zurecht Angst den Job zu wechseln!
Weil das hier ein unkalkulierbares Risiko ist!

> Jobwechsel fällig? Selbständig werden?
das ist in Deutschland auch nicht besser - da heißt es erst einmal alles 
Geld aufbrauchen, falls man arbeitslos (H4) wird.
Der finanzielle Tod ist mindestens genauso schlimm wie der reale.
Wer sich selbstständig macht, der kennt das Risiko und muß eben vorher 
genügend Rücklagen schaffen, was in USA auch geht.
In Deutschland wird sowas von Staat erschwert wegen der 
Cargo-Rundumschutzmentalität durch den Staat.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> Der finanzielle Tod ist mindestens genauso schlimm wie der reale.

o.W.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Der finanzielle Tod ist mindestens genauso schlimm wie der reale.
> o.W.

Hast Du schon mal von H4 gelebt?

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

Ich kenne einen konkreten Fall, der hat Selbstmord begangen (120k 
Stellung, dann arbeitslos, H4 drohte in ein paar Monaten).
Ein finanzieller Absturz ist für viele der Tod.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Dipl.- G. schrieb:
> Da ich
> in Deutschland natürlich keine Krankenversicherung mehr habe, rechnet
> mein Doktor das als Privatpatient ab und ich bezahl bar.

wäre das in Amiland teurer?


> Den Deutschen würde es gut tun(...)

wenn der Patient für das vom Arzt erbrachte unterschreiben würde.
Jeden Sch.. Autorservice muss man ja auch irgendwann unterschreiben.

S. B. schrieb:
> Ich kenne einen konkreten Fall, der hat Selbstmord begangen (120k
> Stellung, dann arbeitslos, H4 drohte in ein paar Monaten).
> Ein finanzieller Absturz ist für viele der Tod.

da zeigt sich dann der Charakter.
mMn ist da der Tod dann wirklich die bessere Wahl - für das Umfeld.

: Bearbeitet durch User
von klausi (Gast)


Lesenswert?

● J-A V. schrieb:
>> Ein finanzieller Absturz ist für viele der Tod.
>
> da zeigt sich dann der Charakter.

Tja denke ich auch.
Wieso soll sich jemand mit vorher 120k umlegen?

Geht es da wirklich nur ums Geld?
Oder eher um das Ansehen? Seht her was ich fürn Macker bin?

Das passiert halt mal, dass man den Job verliert..
Kein Weltuntergang.. dann ist man halt mal arbeitslos.
Irgendetwas Vergleichbares wird sich schon finden, wenn man die 
Qualifikation hat, die der Ex Arbeitgeber 120k zu zahlen bereit war..

Ja mei, im Zweifel nimmt man halt das neue Angebot für 100k.. die Welt 
geht nicht unter deswegen, Geld ist nicht alles, da sind mir andere 
Dinge wichtiger..

Das mag schon alt klingen, aber ich sehe immer mehr - was besser ist als 
Geld:

Gesundheit, Familie, und Zufriedenheit (!).
Kann mit einem 100k Job voll zufrieden sein, gute Kollegen etc. während 
mich der 120k Job nur mehr nervt, ich es nicht aushalte, am Wochenende 
Alk trinke um das ein bisschen wegzuschwemmen...

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Tja denke ich auch.
> Wieso soll sich jemand mit vorher 120k umlegen?
Du kannst das natürlich nicht nachvollziehen, weil Du niemals 120k 
verdienen wirst und noch schlimmer es auch nicht anstrebst.
Du hast Deinen 60k ? Job und denkst auch so, wie ein Beamter - das merkt 
man.
Wahrscheinlich wirst Du den auch auf ewig behalten.
Lebe mal jahrelang von H4 - dann passiert einiges: Du mußt sparen wie 
ein Tier, Frau ist unzufrieden oder haut ab, das Jobcenter attackiert 
Dich andauernd wegen Kleinklein, usw.
Deswegen haben die meisten zurecht Angst, reden aber als ob H4 eine 
zivilisatorische Errungenschaft ist, da selbst nie betroffen.

> Ja mei, im Zweifel nimmt man halt das neue Angebot für 100k
der hat sich bemüht und eben keinen neuen Job für 100k gefunden, auch 
nicht für 60k und dann wird es zeitlich sehr kritisch.
Dank Deiner einseitigen Lebenserfahrung und -einstellung wird Dir das 
natürlich nicht passieren.

> Gesundheit, Familie, und Zufriedenheit (!)
Friede, Freude, Eierkuchen gibt es nicht mit H4, merk Dir das einfach 
mal!

von Cyblord -. (Gast)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> Friede, Freude, Eierkuchen gibt es nicht mit H4, merk Dir das einfach
> mal!

Arno Dübel does not approve.

Blöd wenn man sein Leben übers Bankkonto definiert.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Abradolf L. schrieb:
> Blöd wenn man sein Leben übers Bankkonto definiert.

Den Fehler machen leider viele.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

>> Abradolf L. schrieb:
>> Blöd wenn man sein Leben übers Bankkonto definiert.
> Den Fehler machen leider viele.
Ihr habt doch beide noch nie H4 gehabt, könnt also gar nicht mitreden 
;-)
Und ich möchte auch gar nicht wissen wie Eure Frauen über Euer volles 
Bankkonto denken - wehe, das ist mal leer!

von Cyblord -. (Gast)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> Ihr habt doch beide noch nie H4 gehabt, könnt also gar nicht mitreden
> ;-)

Aja, du mussts ja wissen...

S. B. schrieb:
> Und ich möchte auch gar nicht wissen wie Eure Frauen über Euer volles
> Bankkonto denken - wehe, das ist mal leer!

Da ich meine Frau schon seit Zeiten ohne volles Bankkonto kenne, habe 
ich da wenig Befürchtung.

Soso schrieb im Beitrag #4875012:
> H4 geht ja nicht ausschließlich mit einem finanziellen Einsturz einher,
> sondern auch mit einem sozialen.

Mag sein wenn man sich nur in Schickmickikreisen bewegt bei denen die 
Zugehörigkeit vom Geldbeutel abhängt. In der Not erkennt man die 
Freunde.

Soso schrieb im Beitrag #4875012:
> Zu 120k hat sicherlich eine hochqualifizierte und wertgeschätzte
> Tätigkeit gehört, in der er/sie unersetzlich war. Als H4-Empfänger bist
> du der Abgehängte, der der Gesellschaft zur Last wird und stehst
> eigentlich unter jeder Teilzeit-Kassiererin.

So unersetzbar war er dann wohl doch nicht. Nö, man steht weder über 
noch unter jemandem.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> In den USA heißt das auch "erst einmal alles Geld aufbrauchen" und
> danach nichts mehr haben.
> In Deutschland bekommt man das Existenzminimum gesichert. Riesengroßer
> Unterschied.
Falsch! ALG1 bekommst Du nur ein Jahr, wenn Du dann keinen neuen Job 
gefunden hast (was in Deutschland leider nicht so leicht ist wie in 
USA), dann mußt Du auch erst mal alles Geld aufbrauchen bevor es H4 
gibt. (Das Schonvermögen ist lächerlich gering).
Also nur wenig Unterschied zu USA, hierzulande mußt Du Geld verbrauchen 
oder Sozialhilfebetrug begehen.
Auch in USA gibt es sehr wohl Sozialhilfe (das H4 Pendant), aber wohl 
nur 2 Jahre und dann ist Ende, weil die da wohl wegen HIre&Fire 
schneller was finden und auch genauso schnell wieder rausfliegen können.
Dauer-Hartzer unerwünscht in USA.

> Ist es, denn in den allermeisten Ländern der Welt bekommt man weniger.
da sind auch die Lebenshaltungskosten wesentlich niedriger und man 
findet schnell wieder einen Job, Spaßvogel - aber hier nicht!
Hier ist ja schon die Einstellung ein Drama ohnegleichen!

> Natürlich ist der Lebensstandard eines H4-Empfängers noch immer dürftig.
> Man könnte ihn anheben, mit höheren Beiträgen für die
> Arbeitslosenversicherung. Dazu bist du sicherlich bereit, ne?
Nein, weil ich gegen Dauer-Hartzer und Sozialschmarotzer bin!
Man könnte auch das Schonvermögen anheben oder ganz aufheben, damit wäre 
dann den Leuten geholfen, die trotz Bemühung dauerhaft arbeitslos 
bleiben.
Aber dagegen haben Sozialromantiker so wie Du natürlich etwas, ist dann 
nicht sozialistisch genug und die ewigen Hartzer müssen natürlich 
durchgefüttert werden.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Aja, du mussts ja wissen...
richtig, ich weiß es und Du weißt nicht wovon Du redest.

> Da ich meine Frau schon seit Zeiten ohne volles Bankkonto kenne, habe
> ich da wenig Befürchtung.
gratuliere, aber nicht jede Frau will wie eine Küchenschabe Ihr weiteres 
Leben fristen.
Du folgest von Deiner Idealposition auf andere ... bleib mal bei der 
Realität, Deine Traumfrau gibt es nur zur 1%, Herzlichen Glückwunsch zum 
Hauptgewinn - und was sollen die machen, die keine Traumfrau haben?

> Mag sein wenn man sich nur in Schickmickikreisen bewegt bei denen die
> Zugehörigkeit vom Geldbeutel abhängt. In der Not erkennt man die
> Freunde.
Philosophisches Blabla, Du kassierst wie andere ein Professorengehalt, 
nehm ich mal an, und gibst Posts ab über Dinge ab, die Du nur 
theoretisch verstehst - das merkt man ;-)

> So unersetzbar war er dann wohl doch nicht.
Merke Dir eines: Ersetzbar ist jeder (auch Du) und Arroganz (so wie bei 
Dir?) schützt ebenfalls nicht vor Ersetzbarkeit.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> aber nicht jede Frau will wie eine Küchenschabe Ihr weiteres
> Leben fristen.

Mensch ohne Geld = Küchenschabe?

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Nie davon gehört. Es gibt Food Stamps, mehr nicht. Keine Wohnung. Keine
> Krankenversicherung. Kein Mindestunterhalt. Vielleicht erklärst du, was
> du damit meinst.
Frag doch mal Dipl.-Gott, der lebt ja in USA.

> Sehr lustig. H4-Empfänger haben bekanntlich große Summen an zu
> schonendem Vermögen auf dem Konto.
es geht um finanziellen Absturz und das ist gar nicht so selten.
Es wird Dir nicht gefallen angespartes Vermögen abbauen zu müssen, weil 
Dir keine Wahl bleibt - das ist auch in USA nicht so toll, keine Frage.
In Deutschland kommt allerdings dann auch die Frage auf, ob z.B. ein 
Alkoholiker, der immer schon H4 bezogen hat, am Ende richtig handelt.
Gar nicht arbeiten als Lebenseinstellung!

> Du bist hier doch der Sozialromantiker, der beklagt, wie schwer es
> H4-Empfänger haben. Dabei leben diese im Vergleich zu Dauerarbeitslosen
> der meisten anderen Länder fürstlich.
Kennst Du die Story von Florida-Rolf und anderen Sozialhilfebetrügern in 
Thailand, etc.
Richtig, die leben bzw. lebten fürstlich, weil im Ausland die 
Lebenshaltungskosten weitaus geringer sind.
Wenn sie in Deutschland auch vergleichsweise fürstlich leben könnten, 
dann hätten sie ja sicherlich keinen Sozialbetrug begangen ?

> DE hat die niedrigste Arbeitslosigkeit in Europa.
Ja und? Da sagt doch nichts darüber aus wie schnell Du wieder einen 
gleichwertigen Job finden kannst!

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Du bist hier doch der Sozialromantiker, der beklagt, wie schwer es
> H4-Empfänger haben. Dabei leben diese im Vergleich zu Dauerarbeitslosen
> der meisten anderen Länder fürstlich.
Du hast ebenfalls noch nie von H4 gelebt und kannst ebenfalls nicht 
mitreden!

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Mensch ohne Geld = Küchenschabe?
Du lebst am gesellschaftlichen Existenzminimum, keine zweite Chance
 - während andere im Restaurant Ihr Steak verspeisen, reicht es für Dich 
für die Aldi-Pizza.
Ein ganz tolles Leben! Sicherlich erstrebenswert für Dich?
Ist fast wie Knast kann ich Dir sagen.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Ist ja fast wie im Rest der Welt ohne H4, nur, dass man dort UNTER dem
> gesellschaftlichen Existenzminimum lebt und es nicht einmal für die
> Aldi-Pizza reicht.
das ist Blödsinn, weil Du wieder alle Länder in einen Topf wirfst und 
alles umrührst.

von Masl (Gast)


Lesenswert?

Schön ist H4 sicherlich nicht.
Hat aber auch keiner behauptet.
Es reicht halt so, man überlebt damit.


Aber deine Aussage hier:

S. B. schrieb:
> reden aber als ob H4 eine
> zivilisatorische Errungenschaft ist

ist Schwachsinn.
Natürlich ist H4 eine Errungenschaft.
In den, keine Ahnung, 90%? der Welt die diese Errungenschaft nicht haben 
verreckst du halt auf der Straße.
In DE muss keiner jämmerlich krepieren.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Der Ausdruck "arm wie eine Kirchenmaus" beschreibt eine Situation, aber 
urteilt nicht über den Menschen. Deine "Küchenschabe" macht hingegen den 
Menschen selbst verächtlich.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

H4 gibt es hier wegen mangelnder Arbeitsmöglichkeiten und richtigerweise 
um Kriminalität vorzubeugen.
H4 gibt es in anderer Form auch in anderen Ländern und noch was Ihr 
Spaßvögel: Ich kann nicht das Lebensniveau von Burkina Faso mit 
Deutschland vergleichen! Ebenso wenig kann ich H4 mit den 
Sozialleistungen der Schweiz vergleichen - die Schweizer würden sich 
kaputtlachen.
Das driftet hier immer mehr in Schwachsinn ab!

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Ich kenne kaum ein anderes Land, in dem man Wohnung +
> Krankenversicherung + Existenzminimum lebenslang gestellt bekommt.
Was nützt Dir das, wenn Du gesellschaftlich ausgegrenzt wirst?
Gerade als Akademiker ist Armut der Tod - das ist Dir nur nicht bewußt, 
da selbst nicht betroffen.
Du kannst auch lebenslang im Knast leben so wie in USA (da ist dann 
lebenslang auch lebenslang), klar besser als Todesstrafe; aber im Grunde 
genommen das Gleiche, wenn nicht ein Wunder geschieht.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

S. B. schrieb:
>  - während andere im Restaurant Ihr Steak verspeisen, reicht es für Dich
> für die Aldi-Pizza.

Ja und? Andere fahren auch Porsche und wir hier einen Polo.

Und: als ich wenig Geld hatte, bin ich auch nicht essen gegangen und der 
urlaub wurde auch gestrichen. Das ist vollkommen normal.

> Ein ganz tolles Leben! Sicherlich erstrebenswert für Dich?

Wenn das Leben hauptsächlich aus der Frage Steak oder Pizza besteht, 
dann ist das allerdings ein armes Leben, allerdings nicht monetär.

> Ist fast wie Knast kann ich Dir sagen.

Schon mal im Knast gewesen? Wohl eher nicht, denn dann verbieten sich 
solche Vergleiche von selbst.

Davon abgesehen meint mein Freund (der H4 bezieht), dass es kein großes 
Problem darstellt, mit dem zur Verfügung gestellten Geld auszukommen.

Allerdings kocht der auch selbst und nimmt eben nicht die Aldi-Pizza.

Und wir sehen hier ja selbst, wieviel Geld man sparen kann, wenn man die 
Sachen selbst zubereitet. Vom deutlich besseren Geschmack mal ganz 
abgesehen.

Und natürlich kann man auch als H4-Bezieher am gesellschaftlichen Leben 
teilnehmen. Es gibt wirklich genug Dinge, die einen schlicht nichts 
kosten.

Allerdings: den gesellschaftlichen Makel, den man als Arbeitsloser 
leider immer noch hat, den müssen wir hier angehen. Aber dazu müssen die 
Leute - und hier auch die H4ler selbst - lernen, sich nicht mehr über 
die Arbeit zu definieren.

Zusammengenommen sehe hier bisher keinen Beitrag, der mir ein anderes 
Land schmackhaft machen könnte - schon gar nicht als Arbeitsloser.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Der Ausdruck "arm wie eine Kirchenmaus" beschreibt eine Situation, aber
> urteilt nicht über den Menschen. Deine "Küchenschabe" macht hingegen den
> Menschen selbst verächtlich.
Wortklauberei, das ist einfach nur lächerlich.
Du bist rechthaberisch und greifst nach jeden Strohholm - geschenkt, 
dann bin ich eben der Bösewicht.

von Masl (Gast)


Lesenswert?

Auf was willst du eigentlich hinaus?

Willst du bestreiten dass "Kein Auffangnetz und Verrecken" besser ist 
als "H4 + warme Wohnung"?

Klar ist Luft nach oben, bestreitet auch niemand.
Aber dein Überleben ist gesichert, und das ist eine Errungenschaft.
Das ist in ~90% der Welt nicht gesichert und war auch hierzulande vor 
wenigen hundert Jahren nicht gesichert.

Und das soll jetzt schlecht und eine Schande sein?!

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Ja und? Andere fahren auch Porsche und wir hier einen Polo.
das ist was anderes! Du könntest Dir es leisten den Porsche zu fahren, 
darum geht es!

> Und: als ich wenig Geld hatte, bin ich auch nicht essen gegangen und der
> urlaub wurde auch gestrichen. Das ist vollkommen normal.
und jetzt hast Du einen anderen Lebensstil und möchtest diesen auch 
beibehalten ?!
Oder war es Dein Lebensziel immer so wie ein Student zu leben?
Wie dumm ist dieses Forum eigentlich:
Ich hatte als konkretes Beispiel gebracht, daß jemand jemand von 120k 
auf quasi ca. 9k abrutscht.
Ist das unmöglich? Nein
Kann man da eine Krise bekommen? Ja
Ist man happy, wenn man fürchten muß den Rest seines Lebens auf diesem 
Niveau leben zu müssen?
Das Forum beantwortet diese Frage mit "Ja", weil es ja noch andere 
geldlose Werte gibt und die Welt in Deutschland Friede, Freude, 
Eierkuchen ist, während anderswo die Hölle ist.
Und ich sage nein dazu, weil ich den ganzen Mist erlebt habe.

von Cyblord -. (Gast)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> Und ich sage nein dazu, weil ich den ganzen Mist erlebt habe.

Und woher nimmst du das Wissen mir und anderen Diskussionsteilnehmern 
anzudichten wir hätten mit H4 noch keine Berührungspunkte gehabt?
Weil wir uns nicht in Selbstmitleid suhlen?

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Aber dein Überleben ist gesichert, und das ist eine Errungenschaft.
> Das ist in ~90% der Welt nicht gesichert und war auch hierzulande vor
> wenigen hundert Jahren nicht gesichert.
Falsch! Andere Länder, andere soziale Sicherungssysteme - das habt Ihr 
aber alle nicht begriffen.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Und woher nimmst du das Wissen mir und anderen Diskussionsteilnehmern
> anzudichten wir hätten mit H4 noch keine Berührungspunkte gehabt?
> Weil wir uns nicht in Selbstmitleid suhlen?
Nein, das merkt man an Eurer Arroganz.

von Masl (Gast)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> Ist das unmöglich? Nein
Stimmt.
> Kann man da eine Krise bekommen? Ja
Stimmt.
> Ist man happy, wenn man fürchten muß den Rest seines Lebens auf diesem
> Niveau leben zu müssen?
Wahrscheinlich nicht.

Muss man Angst haben am nächsten Morgen wegen Unterernährung/Kälte nicht 
mehr aufzuwachen?
Nein.

Muss man kriminell werden/sich prostituieren/Organe verkaufen um das 
nackte Überleben zu sichern?
Nein.

S. B. schrieb:
> Falsch! Andere Länder, andere soziale Sicherungssysteme

Welches Land auf der Welt hat ein besseres Fangnetz? Und wieviele 
Menschen Leben dort?
Und nicht vergessen: auch die Lebenserhaltungskosten mit einbeziehen.
Kann sien dass die Schweiz ihren Arbeitslosen mehr zahlt, aber deswegen 
können die davon nicht besser leben.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Willst du bestreiten dass "Kein Auffangnetz und Verrecken" besser ist
> als "H4 + warme Wohnung"?
H4 ist keine Sozialhilfe, sondern an fragwürdige Bedingungen geknüpft; 
das ist ein Unterschied.
Das ist echt traurig, daß Ihr die Agenda 2010 als Errungenschaft 
ansieht!

> Davon abgesehen meint mein Freund (der H4 bezieht), dass es kein großes
> Problem darstellt, mit dem zur Verfügung gestellten Geld auszukommen.
ja, ich kenne solche Leute, die richten sich auf Dauer-H4 ein und sind 
happy.
Findest Du das richtig ?

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Muss man Angst haben am nächsten Morgen wegen Unterernährung/Kälte nicht
> mehr aufzuwachen?
> Nein.
Anderswo auch nicht.

> Muss man kriminell werden/sich prostituieren/Organe verkaufen um das
> nackte Überleben zu sichern?
> Nein.
Ach Gott - wo gibt es denn die meiste Prostitution? In Deutschland, aus 
dem Ausland kommen sie deswegen angereist.

> Welches Land auf der Welt hat ein besseres Fangnetz? Und wieviele
> Menschen Leben dort?
Ja, ja, Deutschland ist wie immer Weltmeister?
Ist das wirklich so?
Es gibt andere Länder mit anderen Sozialsystemen - das ist schon 
vermessen, anzunehmen, daß das deutsche Sozialsystem das Beste sei.
Wenn man doppelt oder dreifach bezieht mit unterschiedlichen 
Identitäten, dann mag das ja durchaus stimmen.

> Und nicht vergessen: auch die Lebenserhaltungskosten mit einbeziehen.
> Kann sien dass die Schweiz ihren Arbeitslosen mehr zahlt, aber deswegen
> können die davon nicht besser leben.
natürlich geht's denen besser, die können z.B. verreisen, wenn sie 
arbeitslos sind - in Deutschland mußt Du Ortsabwesenheit sofort melden, 
sonst droht Totalsperre der Leistungen + Strafzahlung ... na ja, da ist 
der Vergleich mit Knast nicht ganz abwegig.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Man muss das Geld auch wirklich brauchen, bevor man es von anderen,
> arbeitenden Menschen bekommt. Sehr fragwürdig.
> Jammern auf allerhöchstem Niveau.
Letztendlich ein System, das Betrügern alle Möglichkeiten offen läßt und 
nicht kritisiert werden darf!
Der Ehrliche ist der Dumme in diesem System.
Ihr tut mir leid und gleichzeitig auch nicht, weil Ihr selbst aufgrund 
Eurer hohen Gehälter den Bezug zur Realität verloren habt!

von Masl (Gast)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
>> Welches Land auf der Welt hat ein besseres Fangnetz? Und wieviele
>> Menschen Leben dort?
> Ja, ja, Deutschland ist wie immer Weltmeister?
> Ist das wirklich so?
> Es gibt andere Länder mit anderen Sozialsystemen - das ist schon
> vermessen, anzunehmen, daß das deutsche Sozialsystem das Beste sei.

Na dann nen doch endlich mal eins.

Keine Ahnung ob unser System das Beste ist.
Aber es ist schon sehr gut.
Immerhin ist lebenslang, vielleicht 60 Jahre oder mehr, sichergestellt 
dass deine Grundbedürfnisse erfüllt sind.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Masl schrieb:
> dass deine Grundbedürfnisse erfüllt sind.

Seine nicht. Das hat er deutlichst zu verstehen gegeben.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Na dann nen doch endlich mal eins.
Schweiz ist z.B. besser - da haben die mich mit großen Augen ungläubig 
angeschaut, als ich denen damals erzählt habe, daß ich die 
"Ortsabwesenheit" anmelden mußte und daß auch schon die Reise in einen 
Nachbarort als "Ortsabwesenheit" gilt.
H4 ist wie Knast und das findet Ihr gut.
Vielleicht ist auch das Sozialsystem in Spanien oder Portugal besser, 
weiß ich leider nicht und Ihr auch nicht!

> Aber es ist schon sehr gut.
in der Theorie und für Theoretiker.

> Immerhin ist lebenslang, vielleicht 60 Jahre oder mehr, sichergestellt
> dass deine Grundbedürfnisse erfüllt sind.
Irgendein Sozialsystem müssen sie ja auch machen, weil es aus 
Arbeitslosigkeit heraus schwierig ist hierzulande einen Job zu finden - 
erst recht nicht, wenn die Berufserfahrung oder die Quali nicht zu 100% 
stimmt.
Quereinsteiger? Ganz große Lüge!
Keine zweite Chance; bleib mal weiter arbeitslos oder verrecke in Deinem 
Mindestlohnjob. Denn genau dafür gibt's das H4 System!
Das ist vielleicht in anderen Ländern wie USA, etc. anders ... weiß ich 
allerdings nicht, weil ich dort nicht lebe ... und Ihr wißt es auch 
nicht, glaubt es aber zu wissen - das ist lächerlich.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Du hast es selbst erlebt. Hast du dich zu wenig beobachtet gefühlt? Hast
> du zu wenige Angaben machen müssen? Würdest du gerne noch mehr machen
> müssen, um Betrug auszuschließen?
laber keinen Müll! Ich kenne genug Leute, die ich denunzieren könnte; 
aber ich gehöre nicht zu den Denunzianten und das ganze H4 System gehört 
in die Mülltonne.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Ich nehme es nicht an. Ich kenne die Sozialleistungen in sehr vielen
> Ländern und Deutschland hat mitunter die großzügigsten auf der ganzen
> Welt.
hast Du dort gelebt, gearbeitet und Sozialleistungen eingezahlt?
Ja? Wo denn überall?
Du beziehst Dein Wissen aus dem TV und plapperst nach.

von Masl (Gast)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> das ganze H4 System gehört in die Mülltonne.

Da gehe ich mit. Ich bin nämlich für ein Bedingungsloses Grundeinkommen 
und eine 20h Woche weil ich der Meinung bin dass langfristig nicht genug 
(gutbezahlte) Arbeit für alle da ist.

Trotzdem sehe ich unsere Form der Absicherung schon als sehr gute 
Errungenschaft, global gesehen.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Oh doch. Brauchst nicht davon auszugehen, alle Gesprächsteilnehmer seien
> so schlecht informiert wie du.
> Spanien: Krankenversicherung. Keinerlei garantierte Bargeldleistungen.
> Portugal Krankenversicherung + €200.
Du kennst nicht den Durchschnittslohn in diesen Ländern und das kann man 
auch so nicht vergleichen - aber: es gibt auch dort soziale 
Absicherungssysteme und die Leute müssen nicht verhungern - genau das 
wurde ja überspitzt behauptet, daß in 99% der anderen Länder die Hölle 
herrscht, totaler Quatsch!

> Das meinte ich nicht. Ich fragte, welche zusätzlichen Maßnahmen gegen
> Betrug du vorschlägst.
bedingungsloses Grundeinkommen, als Gegenfinanzierung dann Abschaffung 
aller Jobcenter; und dann aber bitte einmal genau prüfen, damit nicht 
noch doppelt und dreifach bezogen wird ... wo leben wir eigentlich ??!
Die restliche Kontrolle, die auch wieder Unsummen Geld kostet, kann man 
sich dann getrost sparen.

> Große Worte für jemanden, der seinen Lebensunterhalt dadurch gesichert
> bekam.
Tja, in Deutschland gibt es nun einmal ein Sozialstaatsprinzip, ob Dir 
das nun gefällt oder nicht. Das Jobcenter darf deshalb normalerweise 
nicht sanktionieren - aber natürlich haben sie das schön untergraben.

> Da gehe ich mit. Ich bin nämlich für ein Bedingungsloses Grundeinkommen
> und eine 20h Woche weil ich der Meinung bin dass langfristig nicht genug
> (gutbezahlte) Arbeit für alle da ist.
richtig, ich auch und das kann man auch prima durch Abschaffung der 
ganzen anderen Ämter finanzieren.
Deutschland wird immer mehr zum Billiglohnland und zur 
Zweiklassengesellschaft wie in USA - deswegen wurde Trump wohl auch 
gewählt, weil der Mittelstand dort die Nase voll hat - insofern mach ich 
mir ja auch Gedanken zur Auswanderung, die Frage ist nur wohin?
Da bin ich mir noch etwas im Unklaren und außerdem reicht das Geld noch 
nicht ganz, sonst wäre ich schon lange weg ... hier bleibt ja nur noch 
Flucht übrig.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> Kennst Du die Story von Florida-Rolf und anderen Sozialhilfebetrügern in
> Thailand, etc.

§24 SGB:

(1) Deutsche, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland haben, 
erhalten keine Leistungen. Hiervon kann im Einzelfall nur abgewichen 
werden, soweit dies wegen einer außergewöhnlichen Notlage unabweisbar 
ist und zugleich nachgewiesen wird, dass eine Rückkehr in das Inland aus 
folgenden Gründen nicht möglich ist: ...

(3) Art und Maß der Leistungserbringung sowie der Einsatz des Einkommens 
und des Vermögens richten sich nach den besonderen Verhältnissen im 
Aufenthaltsland.

: Bearbeitet durch User
von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Trotzdem sehe ich unsere Form der Absicherung schon als sehr gute
> Errungenschaft, global gesehen.
eine katastrophale Form der Absicherung und die globalen 
Absicherungssysteme kennst Du nicht - da läuft vieles über die Familie, 
die in Deutschland wegen WK2 nicht mehr existent ist.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> §24 SGB
bist Du Rechtsanwalt für Sozialrecht?
Und was soll das jetzt? Das war ein Beispiel! Soviele Ausnahmen gibt es 
nicht, letztendlich Sozialbetrug.

Ich habe das als Beispiel gebracht: im Ausland kann man vom H4 Geld 
natürlich prima leben kann, WEIL dort ganz andere LEBENSHALTUNGSKOSTEN 
vorherrschen als in Deutschland und mir vorgeworfen wurde, daß man in 
Deutschland von H4 fürstlich leben kann.
Dann kam von mir die unbeantwortete Gegenfrage, warum dann Leute wie 
Florida-Rolf & Co. Sozialbetrug begehen, wenn hier mit H4 alles 
fürstlich ist.
Ist das wirklich so schwer zu verstehen?
Die Diskussion wird immer lächerlicher.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> Dann kam von mir die unbeantwortete Gegenfrage,

irgendwie fiel mir da der Kosakenzipfel ein.

von Masl (Gast)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> und mir vorgeworfen wurde, daß man in
> Deutschland von H4 fürstlich leben kann.

Wo?

H4 reicht halt so, aber ist kein Luxus. Hat auch niemand behauptet.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> bist Du Rechtsanwalt für Sozialrecht?
> Und was soll das jetzt? Das war ein Beispiel!

"Florida Rolf" ist jetzt "Berlin Rolf", weil solche Fälle zur 
Modifikation dieses §24 führten.

Abgesehen davon sind exotische Einzelfälle zwar entscheidend für die 
gefühlte Wahrheit (auch als alternate facts bekannt), sind aber für die 
finanzielle Gesamtbilanz meist vernachlässigbar, u.U. sogar billiger als 
rigide Kontrolle.

Und noch weniger eignen sich Einzelfälle als Massstab für 
Erfolg/Misserfolg eines Systems. Unabhängig davon, ob man H4 als 
erfolgreich sieht oder nicht, ist dieser Rolf also ein schlechtes 
Argument.

> Dann kam von mir die unbeantwortete Gegenfrage, warum dann Leute wie
> Florida-Rolf & Co. Sozialbetrug begehen, wenn hier mit H4 alles
> fürstlich ist.

Es mag gefühlter Sozialbetrug gewesen sein, aber bis zur Neufassung des 
§24 wohl kein rechtlicher. Die Neufassung könnte den Steuerzahler zudem 
netto Geld gekostet haben.

Wenn jemand sein H4 in Thailand verfuttert, warum nicht? Ich kenne ein 
paar Deutsche und Ex-Deutsche, die sich in dem Ausland, in dem sie 
leb(t)en, wohler fühl(t)en als in D. Ziemlich quer durch die Welt. Bei 
niemandem stand das dabei Geld im Vordergrund.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Hans schrieb im Beitrag #4875347:
> Wer sein von Deutschland erhaltenes H4 in Deutschland verfuttert, hat
> zumindest positive Auswirkungen auf die Binnenwirtschaft.

Andererseits entlastet ein Harzer in Thailand den Steuerzahler, denn der 
Satz wird den dortigen Verhältnissen angepasst - insoweit es überhaupt 
noch geht.

: Bearbeitet durch User
von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> irgendwie fiel mir da der Kosakenzipfel ein.
irgendwie kommt mir das hier wie S.B. gegen den Rest des Forums vor - 
darauf habe ich wirklich keine Lust mehr!
Außerdem muß ich jetzt arbeiten - Ihr scheint ja alle einen Hobbyjob zu 
haben.

von Kolophonium (Gast)


Lesenswert?

>Außerdem muß ich jetzt arbeiten

Seit 15:09 am Nachmittag?! Nachtschicht?

von Thomas1 (Gast)


Lesenswert?

Bei der Agenda 2010 kann sogar das Existenzminimum gekürzt werden. Sowas 
ist unmöglich. Auch Asylbewerber bekommen ihr Geld, nur ohne 
Bedingungen.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Thomas1 schrieb:
> Bei der Agenda 2010 kann sogar das Existenzminimum gekürzt werden. Sowas
> ist unmöglich.

Kann man das nicht, dann heisst es "Offen provokatives Fehlverhalten 
wird nicht bestraft". Kann man das, ist auch wieder nicht recht.

> Auch Asylbewerber bekommen ihr Geld, nur ohne Bedingungen.

Auch da gibt es Bedingungen. Plus ein paar weitere für Ausländer.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.