Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AVR gegen den Rest der Welt


von Fabian H. (Firma: Technische Universität Berlin) (brein)


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Hallo Leute,

wie der Titel erahnen lässt, geht es in diesem Thread hier um 
Präferenzen für bestimmte Mikrocontrollerfamilien. Jedoch soll das hier 
kein Bashing-Thread, wie viele andere, werden. Sondern ich möchte ganz 
gerne von euren Erfahrungen profitieren und gerne erfahren, warum Ihr 
welche Typen bevorzugt und wann man auch welche setzen sollte. Also was 
sind die Anforderungen, die bei einer Entscheidung eine Rolle spielen.

Ich persönlich habe bisher Erfahrungen mit der AVR-Familie in C 
gesammelt (und früher etwas 8051 in ASM).

Da mir der Vergleich zu anderen Familien fehlt, kann ich Aversionen 
gegen die AVR-Familie nicht verstehen.

Aber einer meiner Profs. sagte mir, dass AVRs nur Spielzeug ist, es gäbe 
dort Probleme mit Interrupt. Keine Ahnung mehr welche, ich glaube das 
hatte irgendwas mit freier Wählbarkeit oder Priorisierungen zutun. Genau 
kann ich es nicht wieder geben.
Jetzt las ich auf Heise folgendes: 
http://www.heise.de/hardware-hacks/news/foren/S-Re-bringt-wohl-tatsaechlicht-nichts-Schneller-waere-es-natuerlich-Linux-anzupass/forum-225391/msg-21639707/read/
Und ich möchte ganz gerne wissen, ob diese Aversionen berechtigt sind? 
Wo liegen denn die Vorteile bei den PICs von Microchip und den MSP von 
TI und wie sie nicht alle heißen?

Ich persönlich gehe da immer recht pragmatisch vor:
-> Mit welchen µC kann ich eine bestimmte Aufgabe lösen?
-> Wie hoch wäre der Aufwand, die Aufgabe mit den jeweiligen Controller 
zu lösen?
-> Wie sind die Kosten und die Verfügbarkeit?

Ich habe sicher auch bisher noch nicht die Hammer Projekte mit µCs 
gemacht, denn bisher konnte ich alle meine Aufgaben gleich gut (zu 
mindest glaube ich das) mit allen Familien lösen.
Am Ende stellte sich für mich dann nur die Frage, mit welchen Familien 
habe ich die meisten Erfahrungen. Und da bleibe ich dann beim AVR 
hängen.

Für ein Freizeitprojekt wiederum sind diese Punkte ja fast egal 
(abgesehen vom Preis). Ich werde sicher aus Neugier mich bald mit einem 
PIC beschäftigen. Leider fehlt mir dazu im Moment das passende Projekt.

_

Was aber sagt Ihr? Worin liegen die Vorteile der jeweiligen Familien?
Auch bei den µCs von Freescale und Infinion und Co.

Auch kam mal der Marktanteil zu Sprache. Da sieht es bei der AVR-Familie 
aber auch nicht so schlimm aus:
http://www.elektroniknet.de/automotive/technik-know-how/bauelemente/article/26993/0/Renesas_dominiert_Mikrocontroller_Infineon_neue_Nr1_im_Automotive-Geschaeft/

Wäre dankbar für einen interessanten Thread!

Gruß
Fabian

von Paul Herman (Gast)


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Fabian Hoemcke schrieb:
> Da mir der Vergleich zu anderen Familien fehlt, kann ich Aversionen
> gegen die AVR-Familie nicht verstehen.

In diesem Board wirst du auch eher Aversionen gegen PICs finden. ;)
Nein, im Ernst: Objetiv sollte man den Controller einsetzen, den man am 
besten kennt und der für die gestellte Aufgabe geeignet ist. Da sowohl 
bei Atmel als auch bei Microchip die Auswahl derartig groß ist das für 
alle Anwendungsfälle was dabei ist, ist es letztendlich immer eine 
subjektive Sache.

von Falk B. (falk)


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@  Fabian Hoemcke (Firma: Beuth Hochschule für Technik) (brein)

>Aber einer meiner Profs. sagte mir, dass AVRs nur Spielzeug ist, es gäbe
>dort Probleme mit Interrupt.

Jaja. War das der gleiche, der Komparatoren als OPV "nutzt"?

>Keine Ahnung mehr welche, ich glaube das
>hatte irgendwas mit freier Wählbarkeit oder Priorisierungen zutun.

Die ist fest. Und man kann nur mit "Handarbeit" verschachtelte 
Interrupts nutzen. Spielt praktisch aber kaum eine Rolle, der AVR ist so 
schnell, dass es auch ohne geht ;-). Siehe Interrupt.

>http://www.heise.de/hardware-hacks/news/foren/S-Re...

>Und ich möchte ganz gerne wissen, ob diese Aversionen berechtigt sind?

nein, das ist der übliche Internettmüll, aka Flameware.

>Wo liegen denn die Vorteile bei den PICs von Microchip und den MSP von
>TI und wie sie nicht alle heißen?

siehe Flameware. ;-)

>Ich habe sicher auch bisher noch nicht die Hammer Projekte mit µCs
>gemacht, denn bisher konnte ich alle meine Aufgaben gleich gut (zu
>mindest glaube ich das) mit allen Familien lösen.

Das gilt auch für 99% aller Projekte im Hobbybereich und wahrscheinlich 
90% aller Profiprojekte.

MfG
Falk

von Marwin (Gast)


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Fabian Hoemcke schrieb:
> Aber einer meiner Profs. sagte mir, dass AVRs nur Spielzeug ist,

Es ist voellig egal, wie gut oder schlecht AVRs nun im Vergleich zu 
anderen Kontrollern sind - in Anbetracht der Tatsache, dass AVRs in 
vielen professionellen Anwendungen stecken, ist so eine Aussage einfach 
nur dumm und zeigt, wie viel von diesem Professor zu halten ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:

>>http://www.heise.de/hardware-hacks/news/foren/S-Re...

("Harvard völlig ungeeignet")

>>Und ich möchte ganz gerne wissen, ob diese Aversionen berechtigt sind?
>
> nein, das ist der übliche Internettmüll, aka Flameware.

Das wird natürlich dann auch von Leuten geschrieben, die gar nicht
mehr wissen, dass UNIX auf einer Harvard-Maschine groß geworden ist:
die mögliche Verdopplung des Speicherraums (je Prozess) der PDP-11
durch die Aufteilung in data and instruction memory wurde seinerzeit
recht euphorisch begrüßt.  Effektiv wurde damit aus der ursprünglichen
von-Neumann-Architektur eine Harvard-Architektur (zumindest aus Sicht
der Prozesse, auch wenn natürlich keine getrennten Busse existiert
haben).

von Dave C. (dave_chappelle)


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Also nur mal so vorneweg: Ich gehöre auch eher zu den Anfängern im 
Controllerbereich.

Allerdings habe ich schon mit PIC, AVR und einem 8051 kleinere bis 
grössere Projekte realisiert.

8051 hatten wir in der Schule, war ich eigentlich immer recht zufrieden, 
hat mich aber nicht gerade umgehauen.

PIC hat mich einfach nur angekotzt. Ich kann dir nicht mal sagen warum.
Hat einfach lange nicht geklappt, war ein ewiges hin und her bis ich mal 
was zum Laufen gekriegt habe, muss aber natürlich nicht am PIC gelegen 
haben :)
Entwicklungsumgebung gefällt mir auch nicht, Datenblätter finde ich aber 
übersichtlicher als die von AVR.

AVR fand ich eigentlich von Anfang an gut. Mit AVRStudio 5 konnte ich 
mich sofort anfreunden, die Ein- und Ausgangsregister sind ein bisschen 
gewöhnungsbedürftig, allerdings bilden sie wohl einen Vorteil, wenn man 
mal den Durchblick hat.

Aber eben, ist halt alles subjektiv. Jeder denkt ein bisschen anderst, 
ich denke die Logik im AVR entspricht noch am ehesten der Logik in 
meinem Kopf.

Meine Projekte (Codeschloss, RGB-Lampe, Uhr) liessen sich aber wohl auf 
allen realisieren. Wie es bei hochkomplizierten Anwendungen aussieht 
vermag ich (noch) nicht zu beurteilen.

MFG
Dave

von mkausulm (Gast)


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Mittlerweile kann ein µC von einem Hersteller auch das was die 
Konkurrenz-Controller können, in 90% aller Fälle.
Was für mich entscheidend ist letzendlich,
--> gibt es freie Compiler oder günstige Debugger für die µC-Familie
--> gibt es den den Controller noch in 15 Jahren, man muß ja Ersatzteile 
liefern

Es gibt Hersteller die garantieren Systemverfügbarkeit.
Und es gibt Hersteller die mit großen TamTam Vertreter und Werbung auf 
einem losslassen, und dann ganze Familien abkündigen ... und Du sitzt da 
mit'ner Software die vielleicht nicht mal dokumentiert ist und mußt ein 
Redesign machen, mal so ganz fix ...

AVR --> AVR Studio, hat seine Macken aber läuft frei, und sind lange 
Verfügbar
Microchip --> garantieren Systemverfügbarkeit.

Und Interrupts sind in sauberer oder sicherer Software sowieso nicht 
zulässig

von Dave C. (dave_chappelle)


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Fabian Hoemcke schrieb:
> Aber einer meiner Profs. sagte mir, dass AVRs nur Spielzeug ist

Und das ist wohl so was von typisches Sch**ss 
Klugschscheisser-Professoren-Gelaber. Ich glaube das kannst du getrost 
ignorieren.

von Εrnst B. (ernst)


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mkausulm schrieb:
> Und Interrupts sind in sauberer oder sicherer Software sowieso nicht
> zulässig

Das musst du jetzt mal erklären. Bin schon gespannt.

von Hans (Gast)


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Also nur durch Bastler ist Atmel nicht knapp vor Microchip
gelandet.
Aber schenken tun die sich fast nichts.

http://www.elektroniknet.de/bauelemente/news/article/86934/0/Die_groessten_Mikrocontroller-Hersteller_2011/

Ich setze beides ein ;)

Hans

von Frank K. (fchk)


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Fabian Hoemcke schrieb:

> Aber einer meiner Profs. sagte mir, dass AVRs nur Spielzeug ist, es gäbe
> dort Probleme mit Interrupt. Keine Ahnung mehr welche, ich glaube das
> hatte irgendwas mit freier Wählbarkeit oder Priorisierungen zutun. Genau
> kann ich es nicht wieder geben.

Die Aversionen sind aus meiner Sicht nicht berechtigt. Atmel (bzw die 
Uni Trondheim) hat beim Design des AVR-Kerns geigentlich gar nicht so 
schlechte Arbeit geleistet. Für mich liegen die eigentlichen 
Kritikpunkte woanders:

1. Atmel als Firma
Atmel ist nicht gerade als zuverlässiger Lieferant bekannt. Sie hatten 
früher eigenene Halbleiterfabriken gehabt, haben aber fast alles 
verkauft und agieren weitgehend "fabless" wie viele andere auch. Das an 
sich ist nun nichts verwerfliches, machen andere auch. Atmel hat sich 
aber nicht unbedingt geschickt angestellt. Während der Krise 2008/2009 
hatte ich zB ernsthafte Probleme, von denen Dataflashes 
(SPI-Flashbausteine mit kleiner Sektorgröße) zu bekommen. Verfügbarkeit 
Null. Selbst bei den AVRs gab es lange Lieferzeit, schon bei so 
popeligen Sachen wie nem Mega328p in TQFP. Wer so etwas life erlebt hat, 
ist nachher sehr vorsichtig, wenn es darum geht, Atmel-Zeugs 
einzudesignen. Anderes Thema: Abkündigung der AVR32AP7000'er Serie. Das 
hat etliche Leute kalt erwischt. Atmel hatte einfach nicht die 
personellen und finanziellen Kapazitäten, um AVR32 und ARM Cortex M3 
gleichermaßen zu supporten, und haben bei AVR32 die Axt angesetzt. 
Autsch. Ein weiterer Grund, die Finger davon zu lassen.

Microchip fertigt fast alles in eigenen Fabriken. In der Krise hatte ich 
keinerlei Probleme, irgendwas von denen zu bekommen. Die haben Anfang 
der 90'er, als sie aus General Instruments entstanden, einmal 
Massenabkündigungen gefahren, und dann nie wieder. Man kann von denen 
auch noch den ältesten PIC von 1984 bekommen. Ein Kunde, der unbedingt 
für irgendein zertifiziertes Design irgendeinen alten PIC brauchte, hat 
von denen noch ein "Lifetime Supply" bekommen, sprich: Die haben die 
alten Maskensätze rausgeholt und nochmal extra für ihn ein Dutzend Wafer 
durchlaufen lassen, so dass er für den Rest seines Lebens genug hat. 
Wenn man eigene Fabs hat, kann man das machen. So etwas schafft 
Vertrauen.

2. AVR und GGC
AVR ist nicht zuletzt auch durch die Verfügbarkeit eines brauchbaren 
GCC-Ports populär geworden. Dabei sind AVR und GCC kein "Dream Team". 
Beim Design der AVR-Architektur saß IAR (schwedischer Compilerbauer) mit 
am Tisch, und die AVR-Architektur wurde an die IAR-Compiler angepasst. 
Der IAR-Compiler ist daher der beste Compiler, den man für AVR kaufen 
kann. Leider ist der auch saumäßig teuer, aber das spielt für Automotive 
keine Rolle.
GCC erzeugt keinen optimalen Code, weil er eigentlich für 32 Bit 
Unix-Maschinen gedacht ist, und der Fokus bei der Weiterentwicklung des 
GCC liegen eher auf x86/x64/ARM/MIPS/PPC. Es kann sein, dass neuere 
GCC-Versionen größeren Code erzeugen als ältere. Die AVR-Portierung 
hängt immer hinterher und ist auch nicht in den Hauptzweig integriert. 
Die verschiedenen Adressräume sind für den GCC ein Hindernis - andere 
Compiler sind darauf wesentlich besser angepasst.

Microchip hat das Heft selber in die Hand genommen und selbst Compiler 
entwickelt und einen Compilerhersteller (Hitech) gekauft. Für die 16-Bit 
PIC24/dsPIC haben sie einen eigenen GCC-Port gebaut, wobei PIC24 
GGC-freundlich designt wurde. PIC32 hat eh einen MIPS-Kern (also im 
Prinzip das, was Mitte der 90'er in den fetten SGI Grafikworkstations 
werkelte), und dafür gabs bereits einen GCC-Port, bevor PIC32 
existierte. Der Microchip Port ist nur besonders angepasst.

3. Support
AVR schiebt vieles auf die Community ab, Microchip macht vieles eher 
selber. Siehe Compiler, TCP/IP-Stack, WLAN, Bluetooth, Grafik,... da hat 
Microchip einfach einen um Klassen besseren Support.

4. Preis
Für den Preis einen AVRs bekomme ich auch einen kleinen PIC24/dsPIC, und 
der ist 16-bittig und deutlich schneller. Die XMegas sind von 
Preis/Rechenleistung her unattraktiv, dafür kann ich auch einen PIC32 
oder Cortex M3 einsetzen, der zwei Klassen mehr Rechenleistung hat.

Das wären meine Anmerkungen dazu.

fchk

von Frank K. (fchk)


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PS:

5. Peripherie
Microchip hat im direkten Vergleich die bessere Auswahl an on-Chip 
Peripherie. Beispiele:
- µC mit CAN in kleinen Gehäusen: AVR Fehlanzeige, PIC: viele
- µC mit Ethernet integriert: AVR Fehlanzeige, PIC: 18F97J60 Serie

fchk

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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@Frank: Das ist eine sehr schöne Zusammenfassung, die ich so 
unterschreiben würde.

ein wichtiger Punkt ist noch die preisliche Situation. Es ist ein Trend 
zu beobachten, wo AVRs in letzter Zeit ganz gut im Preis anziehen. Die 
Gründe weiß ich nicht.

Bin selbst aber auch AVR-Überzeugter.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Fabian Hoemcke schrieb:
> Ich persönlich gehe da immer recht pragmatisch vor:
>
> -> Mit welchen µC kann ich eine bestimmte Aufgabe lösen?
> -> Wie hoch wäre der Aufwand, die Aufgabe mit den jeweiligen Controller
> zu lösen?
> -> Wie sind die Kosten und die Verfügbarkeit?

Bei kommerziellen Projekten ist das auch die EINZIG VERNÜNFTIGE 
Vorgehensweise. Wobei natürlich auch überlegungen wie "was setze ich in 
meinen Anderen Produkten ein, habe ich auf Lager usw." dabei im Rahmen 
der Aufwandsbetrachtung mit berücksichtigt werden müssen. (So das am 
Ende vielleicht der Zweitbeste Controller doch die bessere Wahl ist)

Bei Privaten Bastelleien muss man es nicht ganz so streng sehen, ein 
gewisser Sinn steckt aber auch da hinter solchen Überlgungen.

Aber BTT:

Die AVR sind eine Controllerfamilie von vielen und gerade für 
Standardanwendungen genauso gut oder schlecht geeignet wie vergleichbare 
Typen anderer HErsteller (z.B. PIC18F)

Allerdings polarisieren die AVR recht stark. Das liegt aber weniger an 
den Stärken oder Schwächen der Controller sondern eher ein teilen derer 
Fangemeinde.

Es gibt da, genauso wie bei den Linuxanhängern, eine Reihe von 
"ULTRAFANS" bzw. "FANBOYS" die ihre Wahl als die Einzig Richtige ansehen 
und alles andere "Niedermachen" So konnte (und manchmal kann) man es 
auch hier im Forum oft beobachten.
Wenn nach einem geeigneten Controller gefragt wird dann wird von einigen 
sofort REFLEXARTIG AVR genannt und andere Vorschläge gleich 
niedergemacht, selbst wenn die AVR gar keinen Sinn in dieser Anwendung 
machen.

Wenn jemand ein Interessantes Projekt vorstellt das mit einem anderen µC 
als dem AVR realisiert wurde, dann ist mitunter die erste REaktion die 
Frage warum das nicht mit einem AVR gemacht wurde. (Besonders extrem 
lange Zeit wenn es ein PIC war)

Oder es werden wahnsinns Klimmzüge gemacht um den AVR in seiner 
Schaltung ans LAufen zu bekommen, massig Peripherie verbaut usw. wo der 
Controller eines anderen HErstellers fast ohne Aussenbeschaltung bequem 
den Dienst versehen könnte.

Und dieses Verhalten dieser Kreise kommt einem dann Schalgartig in den 
Sinn wenn man AVR hört und suggeriert dann das es sich beim AVR um einen 
"IdiotenController" handelt. Völlig ohne REale Grundlage im Sinne von 
HArdwarekriterien. Daher wird der AVR entweder HEIßGELIEBT oder 
schlechter gemacht als er ist!

Mal etwas zu mir:
ICh habe Erfahrung mit den AVR, aber setze sie (fast) nicht mehr ein. 
Bei Neudesigns überhaupt nicht mehr und in den letzten JAhren musste ich 
bei Altentwicklungen so einige überarbeiten und AVR ausdesignen.

Privat habe ich schon einiges früher nach einer kurzen Euphoriephase die 
AVR Ad Akta gelegt und wieder die PICs bevorzugt obwohl bei vielen 
Dingen die AVR gleichermaßen geeignet gewesen währen.

Die Beweggründe beim kommerziellen Entwickeln und bei den privaten 
Spielereien sind dabei aber teilweise andere. Im Kommerziellen Bereich 
ist besonders die Verfügbarkeit nach der Bankenkrise mit teilweise über 
60 Wochen Lieferzeit ausschlaggebend gewesen und in folge dessen auch 
der Unwille von Seiten Atmels Firmen die "nur" einige hundert bis 10K 
µC/Monat verbauen irgendwie entgegen zu kommen. (Ist halt nur Kleinvieh)

Im Privaten Bereich sind die Gründe vielfältiger, wobei ich sogar schon 
bei explizit privaten Anfragen aus der "Vor-Kommerziellen Zeit" das 
Gefühl hatte von Seiten Mircochips mehr entgegenkommen zu haben als ich 
es selbst bei Kontakt im Auftrag einer Firma mit einigen tausend 
µC/Monat jemals von ATMEL erfahren hat.

Die genauen Gründe für die private Abkehr würden hier den Rahmen des 
Beitrags sprengen. Es hat allerdings nichts mit der Eignung zu tun 
(Ausser vielleicht das bei PIC die Auswahl an On Chip Periepherie viel 
Umfangreicher ist) sondern es sind alles "Soft Facts".

Das Portfolio der von mir verwendete Controllerfamilien ist natürlich 
noch deutlich größer als nur PIC und Atmel AVR, aber diese beiden eignen 
sich doch am besten für einen Vergleich...

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hans schrieb:
> Also nur durch Bastler ist Atmel nicht knapp vor Microchip
> gelandet.
> Aber schenken tun die sich fast nichts.
http://www.elektroniknet.de/bauelemente/news/article/86934/0/Die_groessten_Mikrocontroller-Hersteller_2011/

Wobei du aber nicht vergessen darfst das diese Liste auf Basis der 
gesamten µC Verkäufe zustande kommen ist und atmel bei weitem nicht nur 
AVR herstellt. Da sind auch noch die ARM Familie und die 8051. Zudem 
sind die im Smartcardbereich recht stark.

Gruß
Carsten

von Jörg S. (joerg-s)


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Marwin schrieb:
> Fabian Hoemcke schrieb:
>> Aber einer meiner Profs. sagte mir, dass AVRs nur Spielzeug ist,
> Es ist voellig egal, wie gut oder schlecht AVRs nun im Vergleich zu
> anderen Kontrollern sind - in Anbetracht der Tatsache, dass AVRs in
> vielen professionellen Anwendungen stecken, ist so eine Aussage einfach
> nur dumm und zeigt, wie viel von diesem Professor zu halten ist.
Das er in so vielen Anwendungen steckt zeigt das er billig ist ;)


Ich hab sehr viel mit MSP430 gemacht und dann ein Projekt mit ATTiny. 
Danach war mir klar das ich AVR Projekte nur noch machen werden wenn ich 
dazu gezwungen werde :)
Das war mit dem ATTiny wirklich ein Krampf, da hatte man ständig im 
Hinterkopf wie viel einfacher jetzt ein MSP gewesen wäre.

von AVR- und PIC- User (Gast)


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@Frank K. (fchk)

perfekt. Dem ist m.E. nichts hinzuzufügen!

von Falk B. (falk)


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@  Jörg S. (joerg-s)

>Danach war mir klar das ich AVR Projekte nur noch machen werden wenn ich
>dazu gezwungen werde :)

Naja.

>Das war mit dem ATTiny wirklich ein Krampf, da hatte man ständig im
>Hinterkopf wie viel einfacher jetzt ein MSP gewesen wäre.

Was denn?

von Vn N. (wefwef_s)


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Jörg S. schrieb:
> Das er in so vielen Anwendungen steckt zeigt das er billig ist ;)

Dabei gibt es doch laufend beschwerden, dass AVRs doch viel teurer seien 
als vergleichbare PICs. Auch in diesem Thread.

Frank K. schrieb:
> - µC mit CAN in kleinen Gehäusen: AVR Fehlanzeige, PIC: viele

Der Vollständigkeit halber: was ist für dich klein? Der 16M1 sollte bis 
QFN erhältlich sein.

Carsten Sch. schrieb:
> Oder es werden wahnsinns Klimmzüge gemacht um den AVR in seiner
> Schaltung ans LAufen zu bekommen, massig Peripherie verbaut usw. wo der
> Controller eines anderen HErstellers fast ohne Aussenbeschaltung bequem
> den Dienst versehen könnte.

Wobei man bei Hobbyschaltungen auch beachten sollte, dass es viele nicht 
auf sich nehmen werden, sich in eine neue Controllerfamilie 
einzuarbeiten, nur weil diese für ein bestimmtes Projekt besser geeignet 
ist.

von Meister E. (edson)


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Dave Chappelle schrieb:
>> Aber einer meiner Profs. sagte mir, dass AVRs nur Spielzeug ist
>
> Und das ist wohl so was von typisches Sch**ss
> Klugschscheisser-Professoren-Gelaber. Ich glaube das kannst du getrost
> ignorieren.

Sorry, aber dummes "Gelaber" kommt nicht nur von besagtem Prof. Schaut 
euch doch mal hochintegrierte 32-Bit Architekturen an, z.B. AVR32 - 
vielleicht seht ihr dann was mit Spielzeug gemeint ist.

Bevor man persönlich beleidigt ist, weil einem jemand seine Ansichten 
mitgeteilt hat, sollte man vielleicht auch mal versuchen zu verstehen 
worum es eigentlich geht.

Gruß,
Edson

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Meister Eder schrieb:
> Dave Chappelle schrieb:
>>> Aber einer meiner Profs. sagte mir, dass AVRs nur Spielzeug ist
>>
>> Und das ist wohl so was von typisches Sch**ss
>> Klugschscheisser-Professoren-Gelaber. Ich glaube das kannst du getrost
>> ignorieren.
>
> Sorry, aber dummes "Gelaber" kommt nicht nur von besagtem Prof. Schaut
> euch doch mal hochintegrierte 32-Bit Architekturen an, z.B. AVR32 -
> vielleicht seht ihr dann was mit Spielzeug gemeint ist.
Bitte? Willst du jetzt in jedem Kühlschrank einen 32 Bit Prozessor 
einsetzen oder was?
Das, was du meinst ist nicht "Spielzeug" sondern eher "Kleinformat".

> Bevor man persönlich beleidigt ist, weil einem jemand seine Ansichten
> mitgeteilt hat, sollte man vielleicht auch mal versuchen zu verstehen
> worum es eigentlich geht.
Das gilt aber auch, bevor man mitreden möchte.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Warum ich AVR verwende ?

Mein Stiefsohn hat sich den Kram von Velleman für die PICs
mitgenommen und nie mehr zurückgebracht. Dann hat ein Bekannter
von mir mich suf die AVR gehoben. Einfach so ;)

Faszinierend finde ich, was heute in so kleine schwarze Käfer
hineingeht. Mein erster 6510-Nachbau war da schon erheblich größer
und konnte erheblich weniger ...

Ich bin kein Dogmatiker - ich probiere das halt auch mal aus.

Beruflich arbeite ich mit "echten" PCs und großen Datenvolumen,
Speicher spielt keine Rolle. Aber einem ATTiny2312 mal bis auf's
letzte Byte den Flash zuzumachen ist einfach interessant ...

von Meister E. (edson)


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Simon K. schrieb:
> Bitte?

Komm wieder runter.

Simon K. schrieb:
> Das, was du meinst ist nicht "Spielzeug" sondern eher "Kleinformat".

Ok, wenn es dein Ego stärkt: dann halt Kleinformat.

Simon K. schrieb:
>> Bevor man persönlich beleidigt ist, weil einem jemand seine Ansichten
>> mitgeteilt hat, sollte man vielleicht auch mal versuchen zu verstehen
>> worum es eigentlich geht.
> Das gilt aber auch, bevor man mitreden möchte.

Dann fass dir mal an die eigene Nase. Siehe:

Simon K. schrieb:
> Willst du jetzt in jedem Kühlschrank einen 32 Bit Prozessor
> einsetzen oder was?

Diese "Frage" ist ja wohl außer provokant höchstens noch dämlich.

Gruß,
Edson

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Wir gruenden einfach die NSAVRP ;) Ich hab auch schon nen paar ziemlich 
gute Ideen fuer wirkungsvolle Propaganda :D

z.B. "Kill that PIC!" ;)

von Jonny O. (-geo-)


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Ich arbeite recht gerne mit AVR-µC. Allerdings setzt sich bei mir mehr 
und mehr die Erkenntnis durch, dass ein Wechsel auf Cortex M3/M0 
sinnvoll ist.

Die Gründe sind für mich eher pragmatischer Natur:

- gleicher/geringerer Preis bei wesentlich mehr Leistung
- ein Programmieradapter kostet weniger als 10 Euro und ist Debugfähig
- Zeitgemäßere Technik
- Keine Verfuserei mehr
- mehr Speed

An AVRs mag ich:

- Einfache Architektur
- Kenne ich recht gut
- Schöne IDE (AVR Studio)
- Viele Bastlergehäuse (Dip)

Gruß
jonny

von Stefan Frings (Gast)


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Liebe Leute,
diese Diskussion ist mirnoch nicht konkret genug. Ich kenne mich ganz 
gut mit 8080, 80186, Z80, MCS51 Serie und AVR (nur 8 bit) aus. Von PIC 
und ARM habe ich noch gar keine Ahnung, weil ich bisher mit AVR und 
MCS51 immer gut zurecht gekommen war.

Aber ich würde gerne mal erfahren, welche Vorteile PIC Controller im 
Vergleich zu AVR haben. Welche Features könnten mich dazu bewegen, mich 
mit PIC auseinander zu setzen. Woführ lohnt es sich, den Einsatz dieser 
Bauteile zu erlernen und in entsprechende Hardware (Programmer, 
Debugger, Evaluation Kits) zu investieren?

Hier gibt es doch sicher Leute, die beide Konkurrenten kennen und mal 
die interessantesten Unterschiede nennen können, oder?

PS: Geringfügige Performance Unterschiede, die sich aus dem Compiler 
oder Befehlssatz ergeben, finde ich persönlich uninteressant. Ob ein 
Controller nun 10 Mio oder 20 Mio Additionen pro Sekunde schafft, ist 
nur für die wenigsten Anwendungen von Bedeutung - jedenfalls was meine 
Anwendungen angeht.

Mein AVR Webserver läuft auf einem AVR mit 20Mhz, würde aber auch mit 
2Mhz zufriedenstellend funktionieren. Soviel zur Performance.

von Jonny O. (-geo-)


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> Mein AVR Webserver läuft auf einem AVR mit 20Mhz, würde aber auch mit
> 2Mhz zufriedenstellend funktionieren. Soviel zur Performance.

wo du grade davon sprichst: Es gibt Cortex M3 Controller mit 
integriertem Mac+Phy. Das bedeutet, dass man den µC so nehmen kann wie 
er ist (abgesehen von ein bischen Hühnerfutter) und eine Ethernetbuchse 
direkt(!) anschließen kann und fertig ist die Hardware für einen 
Webserver. Sowas könnte für dich vielleicht von Interesse sein.

lg
jonny

von Frank K. (fchk)


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vn nn schrieb:

> Der Vollständigkeit halber: was ist für dich klein? Der 16M1 sollte bis
> QFN erhältlich sein.

16M1 und erhältlich? Äh ... wo? (bitte mit Nennung der Lagerbestände)

fchk

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Mein AVR-Webserver läuft mit 16 MHz und 8KB. Mein "richtiger"
mit 2,3 GHz und 4 GB. Über Performance braucht man nicht reden.
Sie erfüllen aber beide ihre Zweck. Ist deswegen einer schlecht ?

von Vn N. (wefwef_s)


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Frank K. schrieb:
> 16M1 und erhältlich? Äh ... wo? (bitte mit Nennung der Lagerbestände)

Digikey z.B., Lagerbestand findest du online.  War aber auch nur als 
Beispiel gedacht, da du die Frage nach "wie klein ist klein" immer noch 
nicht beantwortet hast, die Automotivecontroller sind natürlich auf dem 
freien Markt eher rar.

von Christian B. (casandro)


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Vielleicht kann man die Unterschiede besser aufbrechen, um informiertere 
Entscheidungen machen zu können:

* Hardward oder von Neumann: Kann Code aus dem RAM direkt ausgeführt 
werden, oder nicht. Harward hat gewisse Vorteile, da dadurch die 
Befehlsausführung sehr einfach sehr schnell werden kann, ohne die 
Echtzeitfähigkeit zu beeinträchtigen. Von Neumann-Architekturen 
ermöglichen es komplexere Betriebssysteme zu machen, die beispielsweise 
die Software von SD-Karte laden, oder Overlays verwenden

* Integrierte Hardware: Da geht es auch viel um den persönlichen 
Geschmack. Ich musst mal einen Arm von ST programmieren, die Hardware 
konnte zwar viel, war aber umständlich anzusprechen. Ein ATMega hat da 
einfachere Hardware, die man schnell mal mit 4 Zeilen Assembler in 
Betrieb nehmen kann.

* Softwareunterstützung: Gibts für die entsprechende Plattform freie 
Compiler und oder Assembler? Sind die brauchbar? Sind die installierbar?

Das sind meiner Ansicht nach die wirklich großen Unterschiede.

von MCUA (Gast)


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>> Und Interrupts sind in sauberer oder sicherer Software sowieso nicht
>> zulässig
>Das musst du jetzt mal erklären. Bin schon gespannt.
Das kann man nicht erklären, weils nicht stimmt.
Kompliziertere Software (nicht simple SPS) hat immer mehrere INTs, die 
zudem in mehreren Prioritäten aufgeteilt sein muss.
Da hat AVR ein Riessenproblem!!
Denn schnelle INTs (bzw alle INTs) softw.mässig zu verarbeiten (die 
sonst ggfs wegen zu geringer Prio garnicht bei CPU ankämen) kostet 
extrem viel an Leistung. (...bis für die normale App fast nichts mehr 
übrig ist, und der uC nur noch Context-Switche macht...)
Auch der XMEGA hat nur 3 Ebenen, auch zu wenig (warum haben die bei 
diesem Neudesign nicht mehr reingemacht?)

Aber jede UC-Familie hat sein Macken!
(manche haben nichtmal ein ExtBusInterface; manchen wirds schlecht, wenn 
sie mehr als 2 mA treiben sollen; manche gibts nur als BGA; manche kann 
man nur auf dem Papier kaufen; manche belügen einen;)

von MCUA (Gast)


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>* Hardward oder von Neumann: Kann Code aus dem RAM direkt ausgeführt
>werden, oder nicht. Harward hat gewisse Vorteile,....
Diese Unterscheidung ist veraltet

von Tim R. (herrvorragend)


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also ich habe sowohl erfahrung mit PICs als auch mit AVRs gemacht. ich 
muss sagen die PICs haben mich deutlich mehr überzeugt

für die PICs mit gibts MPLAB, finde ich übersichtlich und einfach 
gehandhabt. compiler gibts auf der seite zum laden
das AVRstudio hingegen hät ich ko*** können. bei der 2010er version die 
anlehnung an visual studio hat mich schonmal abgeschreckt und nach dem 
ich die ressourcenverwaltung mir angesehen habe war mir auch bewusst 
warum. die umgebung frisst unmengen viel(meine erfahrung). und alleine 
dafür, dass ich meine software überspielen muss, ein menü aufrufen muss 
um dort ein untermenü zu öffnen wo dann ein button ist, ist mir zuviel. 
oder gibts da eine leichtere lösung? in MPLAB gabs da einen einfach 
button auf der "startseite"

ansonsten finde ich beide controller arten recht gut. hatte mit den 
datenblättern keine probleme und die uC haben gemacht was sie sollten. 
einzigst sollte man die verfügbarkeit anmerken von weiteren bauteilen 
von microchip. bei einem projekt hatte ich einen fertigbausatz mit einem 
at90can und daran hing ein can-modul von microchip was ich ziemlich 
witzig fand.

preislich finde ich die PICs top. dort kann man auch mal ein sample 
bestellen. bei atmel weiß ich das nun ausm kopf leider nicht :) aber 
denke mal da wird es auch was geben

anhang: ich finde bei den PICs auch top, dort gibt es für nicht alt zu 
viel geld einen programmer der auch zu gleich debuggen kann. bei atmel 
wurde mir erstmal ein haufen zeugs angeboten, wo ich damals garnicht 
wusste was ich nun nehmen soll etc. pepe

von Jörg S. (joerg-s)


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Falk Brunner schrieb:
>>Das war mit dem ATTiny wirklich ein Krampf, da hatte man ständig im
>>Hinterkopf wie viel einfacher jetzt ein MSP gewesen wäre.
> Was denn?
Siehe: Beitrag "Re: Wieso Atmel?"

von Carsten S. (dg3ycs)


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Stefan Frings schrieb:
> Liebe Leute,
> diese Diskussion ist mirnoch nicht konkret genug.
> ...
> Aber ich würde gerne mal erfahren, welche Vorteile PIC Controller im
> Vergleich zu AVR haben. Welche Features könnten mich dazu bewegen, mich
> mit PIC auseinander zu setzen. Woführ lohnt es sich, den Einsatz dieser
> Bauteile zu erlernen und in entsprechende Hardware (Programmer,
> Debugger, Evaluation Kits) zu investieren?

ICh dachte dir geht es um die Voreingenommenheit gegenüber den AVR und 
nicht um die spezielle Diskussion PIC vs. AVR

Den großteil der Gründe hat Frank schon recht ausführlich dargelegt. 
Aber neben dem im in meinem vorherigen BEitrag genannten Grund warum ich 
kommerziell wo es nur geht die AVR mittlerweile Meide hier nochmal meine 
Gründe für den (wieder-) Umstieg von AVR auf Pic im reinen Hobbbereich.
ISt aber über weite Strecken Deckungsgleich mit Franks Meinung.

* Bei PIC habe ich eine viel größere Peripherieauswahl. Es sind fast 
alle denkbaren Peripheriekombinationen verfügbar. Große Teile dieses 
Umfangreichen Sortiments sind auch über die den Hobbyisten zugänglichen 
Bezugkanäle verfügbar.
Daher auch:
* Bei PIC habe ich eine viel bessere Verfügbarkeit auch von Speziellen 
Teilen der Produktpalette

* Bei PIC habe ich eine viel größere Auswahl an Gehäuseformen. Alle µC 
wo es technisch sinnvoll ist sind auch in DIP zu bekommen und werden 
immer noch neu auch in DIP herausgebracht. Das ist bei Hobbyprojekten 
für mich (im Gegensatz zu Auftragsentwicklungen) immer noch ein 
Argument.
Selbst 16 und 32 Bit Controller in DIP gibt es.

Bausteine mit CAN oder USB in DIP sind bei PIC Standard und überall zu 
bekommen. Bei AVR wie schon geschrieben Fehlanzeige. Da gibt es die nur 
in SMD und lange waren die in Kleinstückzahlen mit dieser Hardware auch 
nur schwer für Hobbyisten verfügbar. (Ist jetzt aber etwas besser, 
Reichelt hat die mittlerweile auch im Bestand - seit kurzem!)
AVR mit Ehthernet im µC gibt es gar nicht!

* Bisher habe ich von Microchip immer die deutlich bessere Unterstützung 
bkommen. Sei es zu den Zeiten wo ich "nur" der kleine Bastler war -und 
das auch zu erkennen gegeben habe- oder als ich mich im Rahmen von 
Hochschulprojekten um Unterstützung bemühte. Genauso wie als Entwickler.
Von Atmel hingegen - fast Null.

* Der für mich wohl wichtigste Punkt aber ist die Versorgung mit 
Frameworks, Beispielapplikationen und auch die Entwicklungstools.
Wobei ich da ganz klar sage das da auch viel Geschmackssache hinter 
steht.

ZWar hat Atmel natürlich auch einiges an AN und Programmbeispielen auf 
der Homepage, aber der Hauptteil des Supports erfolgt dezentral über die 
"Community". JA - Es gibt eine Menge Lösungen für einen großen Teil der 
zu lösenden Probleme im Netz. Ein Teil davon ist Mist, ein anderer 
brilliant!
Bei Microchip gibt es einen viel Umfangreicheren Support an Frameworks, 
Libraries o.ä. vom Hersteller selbst. Als Folge davon ist der Teil der 
Lösungen durch dritte Parteien deutlich geringer als bei den AVR.

Das es einen großen Anteil an Lösungen von vielen verschiedenen Quellen 
gibt ist für einige ja gerade DAS ARGUMENT für die AVR. Aber ich 
bevorzuge genau das Gegenteil. Bei den Lösungen durch dritte muss ich 
nicht selten erst einmal an vielen Stellen suchen und mir erst einmal 
Gedanken machen ob das überhaupt ein sinnvolle Lösung ist.
Habe ich eine Lösung gefunden die mir gefällt muss ich dann sehen wie 
sieht es mit der Rechtefrage aus?
Für Privatprojekte die den Hobbykeller nie verlassen völlig egal. Aber 
schon wenn ich die veröffentlichen will wird es Interessant. Und wenn es 
kommerziell wird erst recht! Da ist immer einiges zu beachten und vor 
allem können sich die eingeräumten Rechte auch mal ändern wenn der Autor 
das will! Ist das alles geklärt habe ich dann neben meinem Code eine 
Menge verschiedener Programmierstile in einem umfangreichen Projekt die 
schnell jeden Ansatz von eingeführten Konventionen über den Haufen 
werfen.

Und natürlich hat man den Effekt das es für einige Dinge teilweise 
hunderte Lösungen gibt (z.B. Libs zur Ansteuerung von HD44780) aber für 
unpopuläre Dinge fast nichts!

Bei Microchip hingegen kommt das alles aus einer HAnd, es passt zusammen 
was mir die Einführung vernünftiger Konventionen einfach macht. Die 
Rechtefrage ist klar (Zur absolut freien Verfügung solange auf PIC) und 
ich habe eine Stelle wo ich suchen muss.

Bei den Softwaretools ist es Ähnlich. Für AVR gibt es die 
verschiedensten Tools, weit mehr als für PIC, aber man muss das alles 
auch zueinander passend hinbekommen. AVR Studio ist von Atmel selbst, 
aber schon der Compiler ist rein von dritter Seite bereitgestellt.
Klar, GCC ist Open Source und wenn etwas nicht passt kann man -sofern 
man das Wissen hat- sicher leichter etwas dran ändern und den für sich 
anpassen als beim nicht/bzw nur teilweise offenen C Compiler von 
Microchip.

Aber wenn ich das Wissen nicht habe und ich habe ein vielleicht nicht 
gerade populäres Problem habe ich keinerlei festen Ansprechpartner und 
niemand den ich auf die Finger hauen kann und muss einfach hoffen das 
sich irgendwann jemand der Sache mal annimmt.

Auch so Sachen wie PID/VID Kennung bei USB Anwendungen zeigen das von MC 
da genauso auch an kleine Kunden gedacht wird. Gerade für Kleinserien wo 
die (zwingend notwendige) Beantragung einer eigene PID viel zu 
Unrentabel ist bietet Microchip es an auf Antrag KOSTENLOS eine 
individuelle VID/PID Kombination zuzuteilen. (VID ist dann eine von 
Microchip, PID wird dann von MC einzeln zugeteilt). Von Atmel gibt es 
soetwas überhaupt nicht. Einzig eine für alle gleiche PID darf genutzt 
werden wenn man keine eigene VID hat was natürlich bei Kommerziellen 
Projekten ein NoGo ist und selbst bei Hobbybetätigung schon mal ein 
echtes Problem mit sich bringen kann.

* Und als letztes - Die Entwicklungshardware!
Microchip hat schon früh für ganz kleines Geld Programmer herausgebracht 
die auch Debuggen können. Selbst das kleinste Modell ist für den Bastler 
völlig ausreichend und unterstützt ALLE aktuellen µC, von 8Bit bis zu 
32Bit. Sowohl der Schaltplan wie auch die Firmware zu diesem Ding sind 
von der Microchipseite zu bekommen so das man sich auch selbst so ein 
Ding bauen könnte und es einige 100% Kompatible Clones für noch weniger 
Euros gibt.

Dazu ist die Entwicklungsumgebung und die Hardwaretools für die volle 
Bandbreite der PICs geeignet. Mit dem Pickit3 für 30Euro kann man sowohl 
den 0815 PIC18F45K20 programmieren und debuggen wie den "großen" 32Bit 
PIC mit MIPS Kern PIC32MX795L. Natürlich auch die 16Bit PIC24 sowie die 
dSPIC mit rudimentären DSPfunktionen.

Bei Atmel AVR waren die Debugging Möglichkeiten lange Zeit viel viel 
schlechter und auch nur mit Geräten möglich die das 10Fache des 
DebugFähigen PIC Programmers kosteten.

Mittlerweile ist zwar mit dem Dragon auch für die AVR ein LowCost 
Debugger verfügbar, aber für den doppelten Preis eines PICKIT3 in der 
robusten Ausführung der auch teilweise dramatische Misshandlungen 
übersteht bekommt man da nur eine bestückte fragile Platine die in 
einigen Version schon durch eine einfache Berührung im Betrieb zerstört 
wird und wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe keineswegs alle AVR 
unterstützt.

Zudem gibt es beim PIC keinerlei Probleme mit Verfusen oder ähnlichen.

Zum Abschluss noch eine Anmerkung zur Geschwindigkeit:
Mir kommt es wie dir anscheinend auch in vielen Teilbereichen NICHT auf 
das letzte Quentchen Geschwindigkeit an. Wenn ich etwas "sehr Schnell" 
brauche nehme ich eh etwas "Leistungsfähigeres"
Da dies aber immer als Argument "gegen" PICs genannt wird eine kurze 
Anmerkung dazu:

JA- Bei den 8Bit PIC ist der Befehlstakt 1/4 des Oszillatortaktes was 
bei den AVR nicht der Fall ist. Wenn man dann aber etwas hinter die 
Kulissen schaut relativiert sich das sehr schnell!

Denn die 1/4 Teilung beim PIC hat durchaus ihren Sinn da während eines 
Taktzyklus verschiedene Zustände durchlaufen werden. Dadurch sind fast 
alle Befehle der PICs in nur einem Taktzyklus abgearbeitet. Die meisten 
AVR Befehle brauchen aber mehr als einen Taktzyklus, zwei oder drei sind 
da die Regel!

Da die moderneren 8Bit PICs aber mit 48 oder gar 64MHz 
Oszillatorfrequenz arbeiten können (Intern durch PLL erzeugt) sind diese 
im Endeffekt sogar schneller. Aber wie gesagt - Wenn es auf das letzte 
Quentchen GEschwindigkeit ankommt nehme ich lieber gleich einen 
Leistungsfähigeren µC! Daher ist dieses Argument eher relativ.
Nur dem Protokoll wegen: Die 24er PIC haben nur eine Teilung durch 2, 
die 32Pics gar keine!

Aber um auf deine Frage zurückzukommen:
Einen wirklich ZWINGENDEN Grund sich neben den AVR auch mit den PICs zu 
beschäftigen gibt es insbesondere für Hobbyisten nicht.
Im als Entwickler im gewerblichen Bereich hingegen sollte man zumindest 
die Möglichkeiten der meisten gängigen Familien kennen. Gerade bei den 
PIC erfordert dies ja auch keinen ungewöhnlichen Aufwand. Für den Anfang 
ist man mit 30Euro für einen Programer und Debugger dabei.

Wenn mich jetzt jemand aber konkret so fragen würde, dann würde ich es 
zumindest so zusammenfassen:

Pics haben die größere Auswahl an Möglichkeiten. Viele Bausteine einfach 
VErfügbar. Mit derselben günstigen Hardware und derselben 
Entwicklungsumgebung kann man vom kleinen 8Bit sechspinner über die 
16Bit mit DSP Funktionalitäten bis hin zum 32Bit mit MIPS Kern alles 
Programmieren und bei den meisten PICs auch debuggen.
Als Bastler hat man eine hohe Verfügbarkeit und insbesondere auch 
deutlich mehr an Bausteinen im DIP Gehäuse was dem schnellen Test auf 
Steckboard oder Lochraster (auf LR ja bleibende 1pcs Entwicklungen) 
enorm entgegen kommt. Auch zukünftig wird es eine Menge REleases in DIP 
noch geben. (Wogegen ATMEL das schon lange Einschränkt und zukünftig 
noch weiter Einschränken wird)

Softwarem HArdware, Framework und Demos alles aus einer Hand mit 
(gefühlt) deutlich Kundenorientierten Support.

Als letztes nenne ich dann einfach mal den Preis. Mittlerweile sind die 
meisten AVR deutlich teurer als die vergleichbaren PICs.
Wenn man zum Beispiel den ATMEGA64 mit dem PIC18F46K20 vergleicht der 
hinsichtlich Speicher, RAM, Peripherie und GEschwindigkeit ähnliche 
Daten hat, so kostet der ATMEGA64 bei REichelt 6,95Euro, der PIC18F46K20 
aber nur 2,40Euro. Oder der Vergleich vom ATMEGA32 mit dem PIC18F45K20 
wo die Daten wieder ähnlich sind (wobei der Atmega geringfügig mehr 
Speicher hat, 1K6 Byte vs. 2K) so kostet der ATMEGA32 im DIP40 Gehäuse 
3,90Euro, der PIC18F45K20 im DIP40 2,25Euro.

Aber noch einmal: Das alles sind meiner Ansicht nach Vorteile der PICs. 
Aber es ist nicht so gravierend das man sich unebdingt als AVR Nutzer 
mit PICs beschäftigen müsste. Wobei es sicher nicht verkehrt ist ;-)
ICh arbeite Hobbymäßig einfach lieber mit PIC, andere halt lieber mit 
AVR.
Aber in meinem Fall war dann die Nichtverfügbarkeit vieler Bausteine in 
den letzten JAhren (Frank hat die Gründe genannt) halt der Grund das ich 
auch kommerziell wann immer es geht die Atmels nun meide und damit nun 
noch weniger Gründe habe mal wieder ein AVR Projekt zu machen. Das ist 
wirklich nur noch eine Ausnahme um in Übung zu bleiben falls im 
gewerblichen BEreich eine AVR Nutzung explizit gefordert wird und ich 
daher keine Wahlmöglichkeit habe.

Gruß
Carsten

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg S. schrieb:

> Siehe: Beitrag "Re: Wieso Atmel?"

Wobei der wesentliche Punkt dabei ist:

"Als jahrelanger MSP430 Programmierer hab ich letztens ein ATTiny44
programmieren müssen."

Glaub' mir, als jahrelanger AVR-Programmierer wäre ich genauso
geschockt, was beim (setze hier den kleinsten MSP430 ein, den du
finden kannst) alles so anders ist als beim ATmega1281, mit dem
ich jeden Tag zu tun habe.

Da hast da einfach Äpfel mit Bananen verglichen, und daraus
geschlussfolgert, dass die Äpfel vom Bauern B den dir bekannten
Bananen vom Bauern A ja nicht das Wasser reichen können, weshalb
alle Äpfel wohl nicht so das Gelbe vom Ei seien. ;-)

von Carsten S. (dg3ycs)


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NACHTRAG:

Einen Punkt hatte ich noch vergessen Aufzuzählen:

Die X Version von Microchip gibt es nicht nur für Windows sondern es 
wird auch eine LINUX und MAC version angeboten.
AVR Studio von Atmel hingegen ist rein für Windows verfügbar. Und mit 
dem setzen auf VisualStudio als Grundlage wird die Hürde für die Nutzung 
unter Linux oder MAc noch höher gelegt.
Es ist sicher möglich (Vermutlich etwas in Richtung VM, Bin selber kaum 
noch beim Thema Linux aktiv informiert). Aber es wird wohl mehr 
notwendig sein als eine einfache Installation.

Gruß
Carsten

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Carsten Sch. schrieb:
> Die X Version von Microchip

Ach, Microchip gibt es jetzt in einer X-Version?

SCNR :-)

von Tim R. (herrvorragend)


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Carsten Sch. (dg3ycs) trifft den nagel auf den kopf :)

von Jörg S. (joerg-s)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Glaub' mir, als jahrelanger AVR-Programmierer wäre ich genauso
> geschockt, was beim (setze hier den kleinsten MSP430 ein, den du
> finden kannst) alles so anders ist als beim ATmega1281, mit dem
> ich jeden Tag zu tun habe.
Es ging ja nicht um anders, sondern um weniger. Sicher lag die 
Entäuschung darin das man gewohnte Sachen (Eine Funktion kann auf 2 oder 
drei Pins gelegt werden, Interrupts für alle Pins, etc.) nicht da waren, 
aber das ungewohnte war dabei halt das diese Dinge einfach nicht 
existiert haben beim ATTiny.
Arbeite derzeit mit einem PIC16, der ist auch erst mal ungewohnt, aber 
da hab ich wesentlich weniger Probleme. Allerdings auch nicht so gut wie 
MSP430 ;)

> Da hast da einfach Äpfel mit Bananen verglichen,..
Na ja, der MSP430 mag eher ein 16Bit sein, aber der Zielmarkt ist schon 
identisch.

von Vn N. (wefwef_s)


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Carsten Sch. schrieb:
> Die X Version von Microchip gibt es nicht nur für Windows sondern es
> wird auch eine LINUX und MAC version angeboten.
> AVR Studio von Atmel hingegen ist rein für Windows verfügbar. Und mit
> dem setzen auf VisualStudio als Grundlage wird die Hürde für die Nutzung
> unter Linux oder MAc noch höher gelegt.

Gut, der Schritt hin zu Visual Studio (AVR-Studio 4 lief ja wenigstens 
beinahe unter Wine) wird mir sowieso immer ein Rätsel bleiben. Allein 
schon, weil es bereits ein Eclipse-Plugin gibt, an dem sich Atmel ja 
problemlos beteiligen hätte können. Hätte ihnen wohl Geld und Arbeit 
erspart und nebenbei auch noch Offenheit signalisiert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg S. schrieb:
> Es ging ja nicht um anders, sondern um weniger.

Klar, du hast dir ja auch den zweitkleinsten AVR (damals) ausgesucht
(oder aussuchen müssen).  Es ist irgendwie logisch, dass man für
einen kleinen Preis oder eine kleine Bauform Abstriche an der
Funktionalität machen muss.

Wenn man den Blick mal aus einer anderen Richtung wählt, könnte man
über den MSP430 zum Beispiel genervt sein, weil er zwar eine JTAG-
Schnittstelle implementiert, aber kein JTAG.  Einen JTAG-AVR kannst du
mit einem beliebigen anderen JTAG-Device verketten (kann ein weiterer
AVR sein, aber auch ein CPLD oder FPGA), das geht mit dem MSP430 nicht
(habe ich zumindest so gehört).

Ich denke, dass sich gerade diese beiden Familien im Großen und Ganzen
nicht viel nehmen.  Dein Beispiel ist dafür ein Typisches, warum man
bei der Wahl einer Plattform am besten bei dem bleibt, was man schon
kennt: man kommt damit am schnellsten zurecht.

von Simon S. (-schumi-)


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Also, ich hab jetzt tatsächlich mal Mplap X für Linux heruntergeladen. 
Dabei ist mir negativ aufgefallen:

#1 225MB nur für die IDE
#2 Es gibt keine Pakete, so dass ich das ganze auch wieder einfach los 
werde wenns ist
#3 Es gibt kein Repository damit ich automatisch Updates bekomme
#4 Es ist langsam
#5 Vieles ist irgendwie Verschoben, halb abgeschnitten und so. Das ist 
jedenfalls kein GTK oder QT
#6 Man kann ich Quellcode nicht zoomen (Strg+Scrollen)
#7 Man kann keine Blöcke von Code markieren (indem man mit dem Cursor in 
eine Ecke des auszuwählenden Rechtecks klickt und dann mit Strg+Shift in 
die andere) (Mit Blöcken meine ich wirklich Blöcke, nicht mehrere 
Zeilen)
#8 Und eines der größten Übel: Auf der Homepage von dem X-Teil bekommt 
man nicht mal einen anständigen Compiler für 16F ohne dafür zu 
blechen... Gibts überhaupt einen?

Vielleicht hätte man auch ne andere Grundlage als Netbeans wählen 
sollen...

Was mir positiv aufgefallen ist:
#1 Das es das Teil überhaupt für Linux gibt ;-)
#2 Schon mal viel besser als MPLAB ohne X
#3 Das das ganze mit Makefiles gesteuert wird. Somit lassen sich 
bestehende Projekte auch sehr leicht mit anderen Editoren/IDEs 
verheiraten
Andererseits ist das alles auch schon wieder furchtbar kompliziert... 
Wenn ich ein neues AVR-Projekt mit makefile mache, dann kopiere ich ein 
anderes Makefile und passe ggf. das target, die Frequenz und die 
includes an. Hier geht das wohl bei weitem nicht so einfach, so wie das 
aussieht..

Der Gesamteindruck ist jetzt irgendwie.. überladen. Überall ploppt was 
auf, das ganze fügt sich kaum ins System ein, es ist total 
undurchsichtig und ohne Geld auch beschränkt.

Der Mehrwert was mir die Aktion gebracht hat ist relativ wenig. Ich weis 
jetzt dass man auf Linux relativ einfach PICs programmieren kann. Dafür 
habe ich eine mehr oder weniger unbrauchbare IDE und einen beschränkten 
Compiler.. Aber zumindest für die Ausbildung (Pic erzwungen) sollts das 
Zeug tun.

Ich werde wohl weiterhin bei GCC+Makefile+Geany+Avrdude bleiben. (Quasi 
das Kiss-Prinzip ;-) simpel, durchschaubar, schnell, klein)

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Stefan Frings schrieb:
> Aber ich würde gerne mal erfahren, welche Vorteile PIC Controller im
> Vergleich zu AVR haben.

Solche Anfragen können meiner Erfahrung nach sehr schnell Ausarten. Aber 
um die Anfrage ansich zu vergleichen: Welche Vorteile hat BMW gegenüber 
Audi? Das, was nicht Geschmacksabhängig ist, ist Modellabhängig. "Ein 
Audi A3 (100PS) hat viel zu wenig Platz und ist zu schwach. Nimm einen 
5er BMW mit 200PS, der is viel toller und hat dazu auch mehr Leistung 
und Platz", wobei es trotzdem noch den Audi A8 mit 450PS gibt.

Doch ich finde es gut, dass hier nur nach persönlichen Argumenten FÜR 
EINE µC-FAMILIE/HERSTELLER gefragt ist. So bleibt das Thema (der und der 
ist besser als der und der, weil...) hoffentlich rar.

Ich benutze für Projekte ausschließlich PICs. Dazu gekommen bin ich 
durch meine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme. In 
dieser Ausbildung wurde/wird der PIC in der Berufsschule und in den 
Prüfungen und Projekten beim Betrieb behandelt. Ich hab dafür den ASM 
Befehlssatz gelernt und konnte ihn mir ohne große beschwerden merken 
(habe schon öfter gelesen, dass der PIC-ASM 
kompliziert/wirr/schwer/unlogisch/uneffektiv sein soll). Ich habe für 
all meine Projekte einen passenden PIC gefunden, ich konnte ihn mir 
Problemlos bei Reichelt kaufen, es hat alles soweit funktioniert und ich 
hatte nie das Bedürfnis, erst recht nicht den Zwang zu anderen 
Microcontroller-Familien auszuweichen. Wo ein PIC16F nicht mehr reicht, 
nehm ich ein PIC18F. Wo dieser nicht mehr reicht, nehm ich einen dsPIC 
und danach einen PIC32. Ich hab mir mal zum rumspielen einen dsPIC 
besorgt, jedoch hat mir ein 16F oder 18F bisher immer gereicht (das ist 
natürlich abhängig vom Projekt). Ich seh einfach keine Notwendigkeit, 
mich mit vergleichbaren µCs auseinander zu setzen, da ich diese Zeit 
auch in die Vertiefung der PICs stecken kann. Das einzige, wo es für 
mich aus meiner Sicht Sinn macht, mich damit zu beschäftigen, wären 
FPGAs und ARM Cortex. Jedoch hab ich die PICs nichtmal zur Hälfte 
ausgeschöpft, also wird bis dahin noch ein bisschen Zeit verstreichen.

Ich will mit Folgendem nicht sagen, dass es keinen anderen Hersteller 
gibt, der "so oder noch besser" ist, es sind nur meine Erfahungen.
Was ich gut an Microchip finde:

- Es gibt für ansich alles, was man braucht, interne Peripherie. PWM, 
ADC, DAC (gut, 5bit bei 8bit PICs ist nicht sooo viel), CLC, I²C, SPI, 
UART, USB, Ethernet, CAN, usw. Abgesehen vom Ethernet alles auch im DIP, 
was mich als Bastler schon anspricht.

- Ich finde die Datenblätter sehr, sehr übersichtlich. Ich finde alles 
sehr schnell, das Inhaltsverzeichnis ist verlinkt mit den Seiten und 
auch das Inhaltsregister der PDF (also nicht das in Textform am Anfang, 
sondern das, was man im Reader aufklappen kann) ist sehr fein 
Aufteilbar. Für alle PICs sind diese auch sehr ähnlich aufgebaut, also 
von PIC10 - PIC32.

- Microchip bietet neben den PICs auch andere Bauteile an, wie: ADCs, 
DACs, Speicher, Controller, XBee, OPs, usw an und hat dazu nicht genauso 
gute Manuals wie bei den PICs, sondern oft auch ein Beispiel inkl. Code, 
wie man diese mit dem PIC verbinden und benutzen kann.

- Der Support, selbst bei so "Nutzlosen" Kunden wie mir, der eine 
Jahresabnahme von 10-15 PICs hat, ist sehr gut. Mir wurde sogar 
Kostenfrei ein PICKIT3 zugesendet, nur weil ich meinte, ich will 3.3V 
PICs programmieren, was mit dem Brenner8 von Sprut nicht geht.


Alles in Allem bin ich sehr zufrieden, habe noch Luft nach oben (dsPIC, 
PIC32) und hatte nie ein Problem, wo das Problem darin lag, den 
richtigen PIC zu finden.

Was kann ich noch sagen... Preislich sind die PICs für mich gut, solange 
man neue PICs nimmt und nicht die überteuerten "alten Säcke" wie 
PIC16F84 graus. Was die Lieferzeit, Verfügbarkeit usw. angeht, bin ich 
leider der falsche Mann, doch laut Beiträgen hier (speziell von fchk) 
gibt es auch da nichts zu meckern.
Wenn mich jemand fragt (oder jemand hier im Forum), sag ich immer, dass 
er/sie sich Informieren soll, welche µCs es gibt. Mit welchen 
Datenblättern kommt er besser zurecht, gibt es Freunde, die schon eine 
µC-Familie benutzen, um später evtl helfen zu können. DAS sind die 
Entscheidungskriterien, die ich für wichtig halte. Tutorials findet man 
für alles, Hilfe in Foren auch (zugegeben hauptsächlich AVR, PIC und 
ARM), einen passenden µC findet man, erschwinglich sind auch alle. Doch 
was nützt einem ein PIC, wenn man damit nicht klar kommt und sich nach 
einem AVR sehnt. Was nützt es, den Einstieg in µC mit AVRs zu machen, 
wenn Kollegen und/oder Freunde alle samt mit PICs arbeiten?

Das einzige, wo ich jedem zu PIC raten würde, ist, wenn jemand 
beschließt, eine Ausbildung zum EGS zu machen, eben weil ich weiß, dass 
dort die PICs der Standard ist. Wenn man den ASM-Code und den Aufbau von 
PICs kennt und schonmal welche programmiert hat, fällt es einem VIEL 
leichter, eine gute Note im Test zu kriegen.


PS: Ich find es ein Unding, wie die PICs hier vernachlässigt und 
diskriminiert werden. Jedes blöde AVR ist auf den Artikel verlinkt, aber 
das "PIC" nicht! ;)

von MCUA (Gast)


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>- Es gibt für ansich alles, was man braucht, interne Peripherie.
Aber kein ExtBusInterface!

von Chris (Gast)


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Stefan Frings schrieb:
> Aber ich würde gerne mal erfahren, welche Vorteile PIC Controller im
> Vergleich zu AVR haben.

Je nach gewünschter Anforderung ist es manchmal auch einfach nur der 
Preis. Im Hobbybereich ist das nahezu egal, bei größeren Stückzahlen 
jedoch nicht mehr.
Wenn Du z.B. nur einen ganz "kleinen" µC benötigst ist der PIC10F200 
unschlagbar günstig. Der kostet bei 5k Stück nur noch 0,32 US$.

von MCUA (Gast)


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>Wenn Du z.B. nur einen ganz "kleinen" µC benötigst ist der PIC10F200
>unschlagbar günstig. Der kostet bei 5k Stück nur noch 0,32 US$.
Der wird dann aber durch den kleinsten STM8 getopt.

von Chris (Gast)


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> Der wird dann aber durch den kleinsten STM8 getopt.

Glaube ich nicht. Lasse mich aber auch gerne belehren :-) Kannst Du Typ, 
Bezugsquelle und Preise nennen? Oben genannter Preis stammt von 
MicrochipDirect.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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MCUA schrieb:
>>- Es gibt für ansich alles, was man braucht, interne Peripherie.
> Aber kein ExtBusInterface!

Wenn du DMA meinst, irrst du dich. Oder ich seh den Unterschied nicht.


Chris schrieb:
> Wenn Du z.B. nur einen ganz "kleinen" µC benötigst ist der PIC10F200
> unschlagbar günstig. Der kostet bei 5k Stück nur noch 0,32 US$.

Also ich seh den "PIC10F200T-I/OT" für 0,30 US$.


Was ich vergessen hab, wo ich grad da war:
Die Homepage von Microchip ist meiner Meinung sehr durchdacht, 
Übersichtlich und enthällt alles, was man braucht. Ich will einen PIC18F 
haben, also klick ich drauf und ich seh eine Übersicht ALLER PIC18F, die 
es gibt. Mit 2 klicks ist das Datenblatt offen. Es ist alles schön auf 
der ganzen Breite der Seite verteilt, dass man die PICs gleich 
vergleichen kann.

von MCUA (Gast)


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>> Der wird dann aber durch den kleinsten STM8 getopt.
>Glaube ich nicht.
Kannst du glauben. ST ist da sehr aggressiv. EBV hat die.
PIC10F200: Achne, der hat  16 B RAM!
STM8 (20 MIPS!) hat min 1kB RAM u 128B EEPROM! und einige Schnitte mit 
drauf.

von Fabian H. (Firma: Technische Universität Berlin) (brein)


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Vielen Dank Leute für die aufschlussreichen Antworten.
Ihr habt mir damit einen wirklich guten Eindruck zu mindest in die 
PIC-Familien gegeben.

Aber mal ehrlich, über 50 Posts??? ^^
Ich wusste, dass Threads zu diesem Thema schnell groß werden. Hätte in 
dem Zeitraum mit vielleicht 5 oder 10 Antworten gerechnet, aber gleich 
50? Das hatte mich umgehauen. Das hatte eine Weile gedauert, bis ich es 
durchgelesen hatte.
Kam mir ja fast vor wie ein Troll obwohl das wirklich nicht in meiner 
Absicht lag.
Auch ist mir bekannt, dass solche Threads leicht unsachlich werden 
können. Daher auch danke dafür, dass Ihr meiner Bitte, nach Sachlichkeit 
nachgekommen seid.

Jetzt möchte ich kurz auf ein paar Punkte eingehen:
Falk Brunner schrieb:
>>Aber einer meiner Profs. sagte mir, dass AVRs nur Spielzeug ist, es gäbe
>>dort Probleme mit Interrupt.
>
> Jaja. War das der gleiche, der Komparatoren als OPV "nutzt"?
Nein! Mit Nichten. Würde er es wissen, dass ich das tat, wäre ich wohl 
schon lange geext. ;)
Leider hatte ich die entsprechende Vorlesung nicht bei ihm. Dann hätte 
ich mir und euch wohl so einiges ersparen können.
Generell möchte ich auch sagen, dass ich nur seine Ansicht zu diesem 
Thema wieder gegeben habe. Mir ging es nicht darum diese Ansicht als 
solche in Frage zu stellen, sondern dass Thema, dass damit aufgeworfen 
wurde zu erörtern. Also bitte urteilt nicht über den Prof, sondern über 
die µC.
Und nach allem was ich gelesen habe, ist es ja auch nicht unbegründet, 
wenngleich auch nicht differenziert.

Carsten Sch. schrieb:
> Oder es werden wahnsinns Klimmzüge gemacht um den AVR in seiner
> Schaltung ans LAufen zu bekommen, massig Peripherie verbaut usw. wo der
> Controller eines anderen HErstellers fast ohne Aussenbeschaltung bequem
> den Dienst versehen könnte.
Genau das ist einer der Punkte, worauf ich hinaus wollte. Was waren das 
für Klimmzüge die gemacht werden mussten? Und wie, besser mit welchem µC 
hätte man das einfacher haben können?
Hier wäre ein Beispiel super, damit ich mir das besser vorstellen kann.

Carsten Sch. schrieb:
> Verfügbarkeit nach der Bankenkrise mit teilweise über
> 60 Wochen Lieferzeit
Das ist natürlich ein Unding. OK, diese Lieferengpässe sind auch bei 
ATMEL nicht Usus, aber das ist schon krass.
Zumal das eine Finanzkrise war und nicht Fukushima.

Carsten Sch. schrieb:
> PID/VID Kennung bei USB Anwendungen
Damit hatte ich bisher nie zutun. Fragt sich auch ob jemals.
Aber das ist durchaus nachvollziehbar.
Was hat sowas für Folgen? Werden AVRs nicht in USB-Produkte/-Projekte 
eingesetzt?

Tim R. schrieb:
> ich finde bei den PICs auch top, dort gibt es für nicht alt zu
> viel geld einen programmer der auch zu gleich debuggen kann.
Carsten Sch. schrieb:
> * Und als letztes - Die Entwicklungshardware!
> Microchip hat schon früh für ganz kleines Geld Programmer herausgebracht
> die auch Debuggen können. Selbst das kleinste Modell ist für den Bastler
> völlig ausreichend und unterstützt ALLE aktuellen µC, von 8Bit bis zu
> 32Bit. Sowohl der Schaltplan wie auch die Firmware zu diesem Ding sind
> von der Microchipseite zu bekommen so das man sich auch selbst so ein
> Ding bauen könnte und es einige 100% Kompatible Clones für noch weniger
> Euros gibt.
Das hört sich schon mal gut an. Ich hatte, (als ich noch etwas mehr Geld 
verdient hatte) mir ohne zu zögern das STK500 zugelegt, dass bis heute 
noch 80€ kostet. Viel zu viel Geld, für das, was ich jetzt im Nachhinein 
sehe, dass es kann. OK, cool ist die Sache mit den Oscis und den 
verschiedenen Spannungen die man über AVRDude einstellen kann. Aber dass 
man noch nicht mal alle ATtiny und ATmegas (z.B. 128 | also nur DIPs) 
programmieren kann ist schon traurig. Und die Zusatzmodule, mit denen 
man das könnte kosten ebenso viel Geld und sind zum Teil gar nicht mehr 
verfügbar (STK501).

Das ganze Spiel geht mit dem STK600 weiter.

Carsten Sch. schrieb:
> Pickit3 für 30Euro
OK, erst 80€ ausgeben und dann fragen ob es nicht noch billiger geht. ^^ 
Aber ja, gibt es nicht auch solch' universelle Programmer für weniger 
Geld?
http://www.ebay.de/itm/AUSVERKAUF-PIC-PROGRAMMER-KIT-8-18-28-40PIN-MICROCHIP-/200382626290?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item2ea7bc39f2
http://www.ebay.de/itm/PIC-EEPROM-Programmer-PIC-16F84-24Cxxx-/280821404654?pt=Wissenschaftliche_Ger%C3%A4te&hash=item41624293ee 
<-- Das ist eher ein Scherz! ;)

Über die Controller von TI wurde bisher kaum was gesagt.
Obwohl ich mir sicher bald mal das LaunchPad besorgen werde.
http://processors.wiki.ti.com/index.php/MSP430_LaunchPad_(MSP-EXP430G2)#Meet_the_LaunchPad_.28MSP-EXP430G2.29
Das Ding kostet selbst mit dem Touch-Modul fast nix, und wenn man sich 
mal durchließt, was die MSP430 alles so an Peripherie haben, stehen die 
den µCs von MC und ATMEL in Nichts nach.
Außerdem sind die MSPs bekannt für ihre geringe Power Consumption. Was 
wohl deren großer Vorteil ist.

Zu den Controllern von Freescale und Infinion wurde hier noch gar nicht 
geurteilt, oder habe ich was überlesen?

So, zu letzt möchte ich noch ein Wort über die IDE verlieren.
Eingangs hatte ich diesen Aspekt übersehen.
Da ATMEL vieles der Community überlässt, gibt es viele Lösungen auch für 
Linux. OK soweit.
Ich persönlich und da bin ich gefestigt, benutze eclipse. Ich kann 
verstehen, wenn andere es nicht mögen und wenn sie es nur wegen Java 
nicht mögen, aber ich benutze es für fast alles. Ich kann damit in 
Jave/C/C++/ASM/Java-Dalvic und viele weite Programmiersprachen für die 
verdienen Targets programmieren. Selbst Python soll wohl möglich sein 
und mit Sigasi kann ich sogar für FPGAs programmieren, wenn auch nicht 
mit Schematics. Ich finde die Usability und die Features klasse. Wenn 
auch da noch Patz nach oben ist.
Einziger Wermutstropfen, für C# muss ich Mono und MonoDevelop nehmen.
Zurück zum Thema, da ich hauptsächlich unter Linux programmiere, gibt es 
denn auch gute Toolchains für andere µC-Familien?
Gut, gelesen haben wir, dass MPLAB nicht so prall ist, aber die Tools 
für Linux gibt. Anzunehmen ist dann wohl auch, dass es sie auch für 
eclipse gibt. Werde es bei Gelegenheit prüfen. Wie sieht es mit den µCs 
von TI und den anderen Herstellern aus?

Was ARMs angeht, so ist das für mich eine andere Klasse von µC. Ein 
wenig so wie LKWs und Familienkutschen (wollte jetzt auch mal ein 
hinkendes Auto-Gleichnis unterbringen ;)). Werde mich sicher auch mal 
damit Beschäftigen. Auch Boards dafür sind jetzt nicht so teuer: STM32 
VL DISCOVERY gibt es für 15€ bei www.segor.de und im Embedded Project 
Journal findet man etliche solcher Anzeigen. Jedoch will ich das jetzt 
hier nicht durcheinander werfen. Das einzige was mich dazu noch 
interessieren könnte ist, wie hoch ist/vermutet Ihr die Zuverlässigkeit 
von ATMEL bezüglich ihrer ARM-based Controller?

Ansonsten bedanke ich mich sehr für eure Beiträge und wünsche euch noch 
einen schönen Abend!
Fabian

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

MCUA schrieb:
>>- Es gibt für ansich alles, was man braucht, interne Peripherie.
> Aber kein ExtBusInterface!

DOCH - Das gibt es bei diversen PICs auch! HAlt nicht bei allen.
Wie gesagt: Vielfältige Peripherie und man wählt was man braucht!

Simon S. schrieb:
> Also, ich hab jetzt tatsächlich mal Mplap X für Linux heruntergeladen.
> Dabei ist mir negativ aufgefallen:
>
> #1 225MB nur für die IDE

Naja, das ist schon Happig...
Aber doch nichts gegen die 396 für AVR Studio5.
Von den 616MB für die FullInstallation mal ganz zu schweigen ;-)

Simon S. schrieb:
> #8 Und eines der größten Übel: Auf der Homepage von dem X-Teil bekommt
> man nicht mal einen anständigen Compiler für 16F ohne dafür zu
> blechen... Gibts überhaupt einen?
Da hast du dann aber nicht richtig GEschaut. ODer es ist noch etwas 
wegen den gerade laufenden Seitenumbau (Seit ein paar Tagen sind da 
laufend Änderungen zu beobachten) noch unter dem Tisch gefallen.

Es gibt sowohl die eine Version des HiTEch Compilers für die PIC10/12/16 
kostenlos, genauso wie es jetzt für MPLAB X mit dem XC 8 einen Compiler 
gibt der ALLE 8Bitter von PIC10 bis PIC18 unterstützt. Ebenfalls 
kostenlos verfügbar.

Simon S. schrieb:
> es ist total undurchsichtig und ohne Geld auch beschränkt.

Ob es wirklich undurchsichtig ist oder das nur ein allererster Eindruck 
ist muss ich selbst auch noch eruieren. ICh hatte mir das vor ein paar 
Monaten schon mal kurz angesehen, aber da lag mir die 8er Version noch 
mehr und vor allem da MPLABX da noch ausdrücklich als BETA 
gekennzeichnet war kam es für mich im kommerziellen Umfeld eh nicht in 
Frage, zumal die 8er Version völlig ausreicht.

Ohne GEld beschränkt stimmt so ganz auch nicht. DIE COMPILER sind 
teilweise etwas Beschränkt, zumindest nach Ablauf von 60Tagen wenn man 
die ProVersion installiert (die Kostenlose Lite Version ist immer 
einheitlich).

Diese Beschränkung bezieht sich aber auch nur auf den maximalen 
Optimierungsgrad und damit macht es bei großen Programmen dann manchmal 
den Unterschied aus ob das Programm noch in die PIC Variante mit kleinem 
Speicher passt oder ob es doch die nächsthöhere Stufe sein muss die 10%. 
mehr Kostet pro Stück.

Für Hobbyisten und Kleinserien VÖLLIG Irrelevant, bei Massenproduktion 
ist das dann natürlich schon ein Unterschied wenn man pro Tag 5000 PICs 
Verbaut und pro PIC 20 ct. Einspart sind es schon tausend Euro pro Tag. 
WEnn es dann gar 50K Pics/Tag sind...

Aber für den Hobbyist der 20 Pics/JAhr Verbaut macht das dann einen 
Unterschied von vielleicht 5Euro/Jahr aus...

Wobei ich meine das es sogar bisher nicht untersagt war in der 
TrialPEriode mit dem Compiler -der ja volle Optimierung hatte- Code mit 
maximaler Effizienz zu generieren und die fertigen HexFiles dann auch 
nach ende der TrialPeriode weiterhin kommerziell zu nutzen.
Aber Festnageln lassen würde ich mich darauf jetzt nicht.

Zum Rest kann ich aber nichts sagen, mir gefällt Momentan noch die 
Version 8 einfach besser. Wenn das aktuell laufende Projekt beendet ist 
wollte ich mir die Version X noch mal genauer ansehen, auf kurz oder 
lang wird da kein Weg dran vorbeiführen, aber momentan stehe ich eher 
hinter dem etwas simpleren ohne zu viel Schnickschnak.

Sicher - Es ist keine Frage: Auch die PICs sind nicht in jeder Hinsicht 
die Perfekten Controller. Es gibt auch bei denen Schwachpunkte. Aber die 
gibt es nun einmal bei jedem Controller und man muss selbst sehen welche 
Punkte einem selbst wichtig sind und welche keine Rolle spielen und dann 
seine Entscheidung darauf aufbauen. Und da ist bei mir im privaten 
Bereich unter den 8Bittern nun einmal die PIC Familie der Punktsieger.

Im 32Bit Bereich mache ich geringfügig mehr mit den ARM, aber PIC32 sind 
nah dran, verteilung vielleicht 60/40. Kommt halt darauf an wo ich 
gerade den am besten geeigneten Controller finde. Wobei sich die ARM 
dann noch auf die drei HErsteller NXP, STM und TI aufteilen.

Gruß
Carsten

P.S.: ICh habe gerade überrascht festgestellt das Microchip jetzt auch 
8051 fertigt/fertigen will. Es handelt sich dabei um Ersatzprodukte für 
die von NXP abgekündigten 80(c)51 Prozessoren die dazu 100% Kompatibel 
sind. Wobei dazu im Moment keinerlei vergleichbare Softwareunterstützung 
wie bei den PIC vorhanden ist und auch die Tools -zumindest im Moment- 
absolut nicht zu den PIC kompatibel sind.
(Wobei ich anhand der Werbeaussagen vermute das es für diese auch über 
kurz oder Lang Pinkompatible Typen mit PIC Kern geben wird- Im Moment 
würde ich dann zumindest für einen Typ Luftsprünge machen)

Das die die Produktion von abgekündigter Bauteile anderer aufnehmen 
zeigt auch wieder recht gut das bei Microchip die "Renditeschwelle" ab 
der die die Produktion einer Serie für Sinnvoll halten scheinbar 
DEUTLICH niedriger liegt als bei vielen anderen die immer wieder mit 
radikalen Abkündigungen auf sich aufmerksam machen. Was ein riesen 
Pluspunkt für jeden ist der diese Bausteine in Produkten mit einem 
geplant langen Produktionszeitraum einsetzen will.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Carsten Sch. schrieb:
> P.S.: ICh habe gerade überrascht festgestellt das Microchip jetzt auch
> 8051 fertigt/fertigen will. Es handelt sich dabei um Ersatzprodukte für
> die von NXP abgekündigten 80(c)51 Prozessoren die dazu 100% Kompatibel
> sind. Wobei dazu im Moment keinerlei vergleichbare Softwareunterstützung
> wie bei den PIC vorhanden ist und auch die Tools -zumindest im Moment-
> absolut nicht zu den PIC kompatibel sind.

Auf 
http://www.microchip.com/pagehandler/en-us/family/8051legacy/products/home.html 
gibts die Vergleichsliste. Ich hab einfach mal geguckt, diese sind 
Samplebar und auch "In Stock", also theoretisch sofort lieferbar:

SST89C58RC
SST89E516RD
SST89E516RD2
SST89V516RD2

Nur da, wie von dir erwähnt, sich diese nicht mit dem PICKIT brennen 
lassen, ist dies für mich eher unrelevant. Ich komm wie gesagt mit den 
PICs klar und nur um zu testen, kauf ich mir keine neue Hardware.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Fabian Hoemcke schrieb:
> Carsten Sch. schrieb:
>> Oder es werden wahnsinns Klimmzüge gemacht um den AVR in seiner
>> Schaltung ans LAufen zu bekommen, massig Peripherie verbaut usw. wo der
>> Controller eines anderen HErstellers fast ohne Aussenbeschaltung bequem
>> den Dienst versehen könnte.
> Genau das ist einer der Punkte, worauf ich hinaus wollte. Was waren das
> für Klimmzüge die gemacht werden mussten? Und wie, besser mit welchem µC
> hätte man das einfacher haben können?
> Hier wäre ein Beispiel super, damit ich mir das besser vorstellen kann.

Naja, so ohne weiteres jetzt kanpp und konkret das nachvollzuiehbar zu 
beschreiben ist so eine Sache. Aber ich denke ein gutes Beispiel ist die 
USB Geschichte:
USB AVR waren für Hobbyisten lange Zeit schwer zu bekommen und sind auch 
heute ja nur in SMD verfügbar. Und das Anfangs auch nur in nicht mehr 
Anfängerfreundlichen GEhäusen mit 64 Pins und ähnliches. Gibt jetzt zwar 
auch versionen im TFQP32, aber das ist noch nicht so lange.

Aus diesen Grund hat sich zu diesem Zeitpunkt jemand dann die Mühe 
gemacht und eine USB Version rein in Software implementiert die über 
normale IOs läuft und die auch noch heute Rege benutzt wird.

Nicht falsch verstehen, diese REalisierung das es funktioniert ist für 
sich selbst betrachtet natürlich schon eine echte Leistung. Keine Frage.
Aber technsich macht es wenig Sinn. Es ist recht unflexibel, frisst 
enorme Ressourcen und ist auch nicht wirklich dem Standard entsprechend 
so das es durchaus auch Verbindungsprobleme geben kann.

Das alles aber wo es für weniger Euros als man für den "normalen" Atmel 
ausgeben müsste unzählige Varianten von µC mit integrierter USB HArdware 
von anderen HErstellern in allen GEhäuservarianten problemlos bei jedem 
0815 Elektronikversender und selbst schon manchen kleinen Lädchen 
bekommen konnte. Und das war auch schon so als diese USB in SOftware 
Lösung aufkam.

Ein etwas differenzierter zu sehendes Beispiel sind dann Dinge wo 
externe Zusatzbausteine angeschlossen werden die eine eigene Intelligenz 
haben - nur um eine Funktionalität zu haben die Controller anderer 
HErsteller, die auch noch WENIGER KOSTEN als der reine Zusatzbaustein, 
schon integriert haben. Als Beispiel greife ich mal hier auch auf USB 
zurück wo dann lieber der FTDI für 4-5 Euro verwendet wird anstelle 
einen Controller mit internem USB zu nehmen die es als Pic ab 2 Euro bis 
hin zu 5Euro für die große Version gibt. Auch in ALLEN GEhäuseformen, 
also problemlos auch ohne SMD verarbeiten zu können benutzbar. (Wobei es 
ja nicht nur PIC gibt, das gilt für andere Hersteller genauso, z.B. 
Renesas wird hier kaum genannt, ist in verkauften Controllern gemessen 
aber vor Atmel und Microchip!)

> Carsten Sch. schrieb:
>> Verfügbarkeit nach der Bankenkrise mit teilweise über
>> 60 Wochen Lieferzeit
> Das ist natürlich ein Unding. OK, diese Lieferengpässe sind auch bei
> ATMEL nicht Usus, aber das ist schon krass.
> Zumal das eine Finanzkrise war und nicht Fukushima.

JA, es war einfach unmöglich. Das bedeutet für die Betroffenen 
Unternehmen ja nichts anderes als das die 60Wochen nicht produzieren 
können (oder redesignen müssen). Und das war ein rein hausgemachtes 
Problem und damit jederzeit wiederholbar!

>
> Carsten Sch. schrieb:
>> PID/VID Kennung bei USB Anwendungen
> Damit hatte ich bisher nie zutun. Fragt sich auch ob jemals.
> Aber das ist durchaus nachvollziehbar.
> Was hat sowas für Folgen? Werden AVRs nicht in USB-Produkte/-Projekte
> eingesetzt?

Doch, natürlich werden auch die AT90USB und ARM von Atmel in USB 
Produkten eingesetzt. Aber das geht halt nur wenn die Firma eine eigene 
VID hat die mal schnell einige Tausend Euro kostet. Für eine Firma die 
einige Tausend bis zehntausen GEräte pro Tag herstellt Lachhaft. Für den 
Kleinbetrieb der vielleicht nur eine Nische abdeckt und neben anderen 
Produkten halt nur 500 USB GEräte/Jahr produziert oft genug ein Grund 
dieses Produkt nicht auf den Markt zu bringen.

Als reiner Hobbyist ist das noch halbwegs egal, da kann man ja beliebige 
Kombinationen wählen, sollten halt nur nicht dieselben Sein wie gerade 
aktuell am rechner angeschlossene andere HArdware - aber da hat man 
genug möglichkeiten. Nur weiterverbreiten ist dann schon kritisch.

Dies ist also ein Problem das NUR die Kleinen Betrifft und von der  MC 
Lösung profitieren auch nur die kleinen und kleinsten. Jeder mit 
Ausreichend durchsatz ist ausgeschlossen. Also genau die Gruppe die bei 
anderen Unternehmen keine Beachtung finden weil ja keine Stückzahlen 
rüberkommen.
(Ich meine die Kostenlose PID ist nur für HErsteller die weniger als 
2000? oder waren es doch mehr? Geräte pro Jahr auf den Markt bringen)
Das zeigt halt genau das was ich selbst auch immer wieder bemerke:
NAtürlich ist Microchip ein Umsatzorientiertes Unternehmen das Gewinn 
erwirtschaften soll/muss. Trotzdem wird sich deutlich mehr auch um 
kleine Kunden gekümmert. Siehe auch:

Michael Skropski schrieb:
> - Der Support, selbst bei so "Nutzlosen" Kunden wie mir, der eine
> Jahresabnahme von 10-15 PICs hat, ist sehr gut. Mir wurde sogar
> Kostenfrei ein PICKIT3 zugesendet, nur weil ich meinte, ich will 3.3V
> PICs programmieren, was mit dem Brenner8 von Sprut nicht geht.

Solches hört man immer wieder das bei vernüftigen Anfragen und wenn 
jemand dann Glaubhaft macht das er Bedarf hat durchaus auch mal in 
dieser Richtung was überkommt. ICh für meinen TEil habe zum Beispiel für 
die Einrichtung eines Studentenlabors an der FH wo den Studis MAterial 
kostenlos zur freien Verfügung stehen soll(bzw. jetzt ja steht)
von MC auf einfache Anfrage wie selbstverständlich eine größere Menge 
Bausteine bekommen. Atmel wollte gar nicht mit mir reden...
Oder Schulungen die kostenlos besucht werden können (habe ich auch 
gemacht)

Sicher: da steckt auch einiges an Eigennutz dahinter denn aus dem Kreis 
vieler kleiner und kleinster Kunden erwächst auch immer wal wieder ein 
großer Kunde der dann richtig Umsatz bringt. Aber das ist ja in dieser 
Handlungsweise einfach eine WIN-WIN Situation.
Ganz im GEgensatz zu anderen Firmen wo man erst dann zählt wenn man 
100K+ Bausteine pro Monat abnimmt.

NAtürlich gibt es neben MC auch andere Hersteller die sich auf der einen 
oder anderen Weise kooperativ verhalten. Ein anderes Beispiel ist da TI 
mit ihrer recht großzügigen Sample Politik. Wo auch Dinge bekommt wenn 
man sich ehrlich als Bastler Outet. Manchmal selbst Dinge die nicht 
Automatisch als Sample geordert werden können und recht teuer sind...
(gibt noch weitere)

Aber von SEiten Atmel war es immer nur sehr zäh. Selbst bei echten 
Bedarf, beispielsweise wo ich für eine kommerzielle Entwicklung mit USB 
eingestiegen bin und einfach nur IRGENDWIE ein paar AT90USB haben 
wollte, gerne auch gegen Bezahlung, haben die mich nur zurück an den 
Distri verwiesen der mit vorher schon Mitgeteilt hat  (Auf Anfrage nach 
KAUF!) das ich wenn überhaupt ja nur ganze VE kaufen könnte und Samples 
dieser Bauteine im Moment nicht verfügbar sind. Schon gar nicht 
kurzfristig. (Und das war lange zeit vor der Bankenkrise). Die Anfrage 
nach BEzugsquellen bei Microchip endete dann damit das ich eine Liste 
von Bezugquellen bekam UND die Mitteilung das aber bereits die Zusendung 
von je 5 pcs. diverser Typen an mich veranlasst wurde. (gesamt 20 
Stück!)
Naja, welcher µC nun in der Entwicklung zum Einsatz kam dürfte Klar 
sein. NAch meinen letzten Infos werden zwar nur ca. 250 Geräte/Monat von 
dieser Entwicklung gebaut. Aber das schon ein paar JAhre lang und wohl 
auch nochjt ein paar Jahre... ISt halt etwas Kleinvieh, aber deutlich 
mehr als der Vorgang gekostet hat...

> Über die Controller von TI wurde bisher kaum was gesagt.
> Obwohl ich mir sicher bald mal das LaunchPad besorgen werde.
> 
http://processors.wiki.ti.com/index.php/MSP430_LaunchPad_(MSP-EXP430G2)#Meet_the_LaunchPad_.28MSP-EXP430G2.29
> Das Ding kostet selbst mit dem Touch-Modul fast nix, und wenn man sich
> mal durchließt, was die MSP430 alles so an Peripherie haben, stehen die
> den µCs von MC und ATMEL in Nichts nach.
> Außerdem sind die MSPs bekannt für ihre geringe Power Consumption. Was
> wohl deren großer Vorteil ist.

> Zu den Controllern von Freescale und Infinion wurde hier noch gar nicht
> geurteilt, oder habe ich was überlesen?
>

JA, die Controller von TI und auch anderen Herstellern sind im 
Hobbybereich halt einfach nicht so verbreitet, was aber nichts über die 
tatsächliche Eignung oder deren VErbreitung in der Industrie aussagt.

Ich hatte ja schon mal Renesas als Beispiel genannt, wo viele Bastler 
nicht einmal mit dem Namen etwas anfangen können, der Hersteller beim 
Verkauf aber noch vor Atmel und MC steht!

Zum Thema Leistungsaufnahme:
Ja, das gibt es einige gute Stromsparer unter den MSP. Aber auch MC hat 
da gut nachgelegt. Einige Typen der XLP Serie sind da auch ganz vorne 
mit dabei.

> So, zu letzt möchte ich noch ein Wort über die IDE verlieren.
> ...

Zur IDE und den Tools unter Linux kann ich leider nicht viel Sagen...
Wie gesagt habe ich meine Beschäftigung mit Linux fast ganz eingestellt.
Etwas im EbeddedBereich und ein paar Dinge im SErverbereich mache ich 
noch.
Aber für die Heimarbeit fahre ICH mit Windows trotz aller Unkenrufe 
einfach besser. Mit Linux hatte ich einfach zu viele Probleme mit 
Inkompatiblitäten sowohl von HArd- wie auch von Softwareseite.
Das ich teilweise darauf angewisen bin sehr Alte Software und auch 
HArdware immer mal wieder zu verwenden macht die Sache nicht besser. 
GEnauso wie der mit Einsteckkarten vollgestopfte REchner.
(Messwerterfassung, Firewire, SCSI, IEEE488, Zusätzliche Com und LPT 
eine Videokarte für den Anschluss des NetworkAnalyzers)

Daher müssen hier andere Das WOrt ergreifen.
> Was ARMs angeht, so ist das für mich eine andere Klasse von µC. Ein
> wenig so wie LKWs und Familienkutschen (wollte jetzt auch mal ein
> hinkendes Auto-Gleichnis unterbringen ;)).
Ja, wenn du jetzt ARM mit AVR ergleichst oder es bei den PIC auf die 
8Bitter einschränkst stimmt das schon. Wobei auch ARM nicht gleich ARM 
ist.
Da sind im Moment die ARM7, CORTEX M0/M3/M4 und die ARM9 gängig.
Wobei die Cortex sehr vereinfacht gesagt nur eine WEiterentwicklung der 
ARM7 sind, der Vergleich aber zwischen ARM7 und ARM9 ist dann in etwa so 
wie der Vergleich zwischen aufgemotzem GOLF GTI und einem Formel 1 
Rennwagen.

Wenn man PIC aber allgemein annimt dann darf man nicht vergessen das es 
ja auch noch die PIC32 gibt die Leistungsmäßig im Bereich der 
ARM7/CortexM3 liegen. Die haben nur anstelle einer ARM Achitektur einen 
MIPS kern, also die ZWeite bekannte Architektur (und keine MC 
Einzelentwicklung)

. Das einzige was mich dazu noch
> interessieren könnte ist, wie hoch ist/vermutet Ihr die Zuverlässigkeit
> von ATMEL bezüglich ihrer ARM-based Controller?

Kann da nichts genaues zu sagen... Würde das genauso einstufen wie bei 
den AVR da ja auch hier dasselbe gilt. Keine eigenen Fabs mehr, die 
Herstellung wird nur noch als Dienstleistung eingekauft.

ICh selbst verwende aber aktuell keine Atmel ARM. In Benutzung sind 
CortexM3 von ST/TI und NXP. ICh bin der Meinung das die die 
interessantere Peripherie haben und da mehr Leistung fürs GEld 
überkommt. (Und meine Erfahrung mit Atmel und der Lieferzuverlässigkeit 
tat dann ihr übriges)

Gruß
carsten

von Sven P. (Gast)


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An Atmel stört mich momentan am meisten der Hersteller... :-}
Das alter AVR-Studio war so naja, das neue auf Basis von Visual Studio 
ist meiner Meinung nach ein totaler Griff ins Klo. Da hätte man besser 
z.B. mal bei Tasking nachgeguckt, was die mit Eclipse alles auf die 
Beine gestellt haben.

Es gibt dann zwar eher eine bescheidene Auswahl an Mikroprozessoren, 
dafür sind die aber auch von hervorragender Qualität. Damit meine ich, 
dass z.B. etliche Microchip-Bausteine (nicht nur die PIC) teilweise über 
vier oder fünf Siliziumrevisionen kaputt sind. Das ist einfach schade, 
zumal es sich oft um furchtbar ungünstige Fehler handelt ('spurious', 
'unreliable', 'in 1 to 3 percent of the devices', ...). Prominentes 
Beispiel ist der ENC28J60... der ist höchst interessant, weil er dem 
Mikroprozessor die aufwendige CRC-Rechnerei abnimmt. Theoretisch, denn 
praktisch ist die CRC-Einheit kaputt.

Dazu kommt bei den kleinen PIC(10, 12, 16) teilweise noch das 
steinzeitliche Design. Das kann man denen natürlich nicht vorwerfen, 
immerhin gibt es die auch schon ewig. Richtig Spaß macht erst die 18er 
Serie, nur die gibts unter 18 Pin nicht. Geerbt haben aber auch die den 
schrägen Befehlssatz, bei Arithmetik muss alles durch das W-Register 
gequetscht werden.


Für mich als Hobbyisten sind die PIC damit zwar wirklich interessant, 
weil es so viele Möglichkeiten gibt. Aber praktisch greif ich dann doch 
lieber wieder zu AVR und MSP, wenn ich allein schon wieder in ein 
Erratum von Microchip hineinschaue :-/

von Christian B. (casandro)


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Ich weiß nicht was ihr immer mit dem AVR-Studio habt. Es gibt doch avra 
und einige Programme zum hochladen, z.Bsp. avrdude.

Das ist ein wichtiger Punkt, ich will nicht irgendwelche Binärsoftware 
vom Hersteller auf meinem Rechner installieren müssen.

von Joachim .. (joachim_01)


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Hmm... meine Erfahrungen. Ich verwende im Hobbybereich seit ca 7 Jahren 
PICs und seit einem Jahr ATMegas. Die PICs habe ihre Einschränkungen 
(zB. Pull-up nur auf Port B, geringer Strom auf allen Ports ausser B 
u.C,) und sind, wenn ich das richtig sehe bei 20 MHz 4x langsamer als 
ATMegas. Dafür haben sie einen sehr schnellen AD-Wandler von dem man auf 
dem AVR nur träumen kann.
Im Vergleich zu AVR-Studio ist der MPLAB IDE Editor ziemlich buggy und 
die Toolchain ist deutlich langsamer. Die Hardware: Auch hier erlebt man 
so seine Späßchen, ich hatte vor Jahren mal die Erfahrung gemacht, daß 
die AD-Kanäle nicht sauber getrennt sind. Dann funktionierte in der 
Grund-Config ein PIC als I2C-Slave nicht, der zog sofort den Bus auf 
low. Hardware-Bug? Keine Ahnung. Hab's nach einem Wochenende Fehlersuche 
mit nem AVR realisiert, ging auf Anhieb.
Dagegen halte ich die ANs und sonstige Doku von Microchip für erheblich 
besser, innovativer und mehr Anregungen bietend.

Meine Affinität zu den beiden:
ATMega 51%
PIC18 49%

Your milage may vary.

von Jörg S. (joerg-s)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>> Es ging ja nicht um anders, sondern um weniger.
> Klar, du hast dir ja auch den zweitkleinsten AVR (damals) ausgesucht
> (oder aussuchen müssen).  Es ist irgendwie logisch, dass man für
> einen kleinen Preis oder eine kleine Bauform Abstriche an der
> Funktionalität machen muss.
Ja, aber beim MSP430 musste ich das in Grundlegenden Sachen nicht. Da 
kann der kleinste MSP430 z.B. in sachen Pin-Interrupts exakt das gleich 
wie der Größte.


> Dein Beispiel ist dafür ein Typisches, warum man
> bei der Wahl einer Plattform am besten bei dem bleibt, was man schon
> kennt: man kommt damit am schnellsten zurecht.
Auch beim AVR bin ich schnell zurecht gekommen. So unterschiedlich sind 
die üblichen Controller in der Programmierung nicht. Diese Aussage 
trifft vielleicht eher auf den PSoC zu.

von Falk B. (falk)


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@  Jörg S. (joerg-s)

>>>Das war mit dem ATTiny wirklich ein Krampf, da hatte man ständig im
>>>Hinterkopf wie viel einfacher jetzt ein MSP gewesen wäre.
>> Was denn?
>Siehe: Beitrag "Re: Wieso Atmel?"

>Als jahrelanger MSP430 Programmierer hab ich letztens ein ATTiny44
>programmieren müssen. War regelrecht geschockt wie viel weniger die
>Dinger können

Wirklich?

> (Keine Schmitt-Trigger Eingänge,

Falsch. Fast ALLE Pins haben Schmitt-Trigger. ISt leider nicht so 
explizit beschrieben im Datenblatt.

> keine wahlweisen Timer Port-Pins,

??? Timer gibt es sehr wohl, wenn gleich fest an Pins gebunden.

> Keine Interrupt Flags für einzelne Pins,

Doch, Pin Change Interrupt, wenn gleich das die etwas älteren noch nicht 
haben.

> keine Auswahl auf welche Flanke man einen Interrupt haben will,

Aber sicher, wenn gleich nur für die INT0/1 Pins und nicht für die Masse 
der Pin Change Interrupts.

>nur 1,1V Ref. Spg,

Kein Probblem, eine Spannung kann man problemlos runterteilen, 
verstärken ist aufwändiger.

> kein JTAG,...)

Brauchst du das? Haben alle größeren AVRs, bei den kleinen reicht ISP.

>Ich vermute mal das die größerer Serien mehr können, aber im Vergleich
>zum MSP schon echt hart mit was sich die AVRler rumärgern müssen ;)

Du hast Luxusprobleme. Nein, nicht mal das, du bist einfach zu faul zum 
Datenblattlesen.

>jedenfalls auch nicht wirklich verstehen warum gerade Anfänger und
>Bastler auf die Dinger abfahren...

"Wer sich selbst erhöht soll erniedrigt werden."

So, hier mal mein Senf. Das man am Ende mit jedem aktuellen Controller 
die meisten Aufgaben gut bis sehr gut lösen kann, wenn man weiß was man 
tut, wurde ja nun schon mehrfach gesagt. Macken haben alle.

PIC-Assembler, oh Graus. Beim PIC bin ich mal über den UART gestolpert, 
da deaktiviert sich der Receiver wenn er einen Data Overflow hat. So ein 
Mist. Beim MSP430 war ich leicht erschüttert, wie langsam der beim 
IO-Wackeln ist. Drei Dutzend verschiedene Adressierungsarten, aber alle 
brauchen ihre Zeit, so 4-5 Takte! Da ist der AVR deutlich besser. Über 
das unsägliche durch 4 Teilen des Oszillatortakts der kleinen PICs reden 
wir mal nicht weiter. OK, ein Manko der AVRs ist das verfusen, vor allem 
für Anfänger nervig, für Fortgeschrittene und Profis kein Thema. Der 
MSP430 hat leichte Vorteile bei den Sleep Modes, da kann er das 
Hauptprogramm ständig ruhen lassen und nur die Interrupts laufen, wenn 
man es will. Ist aber nicht kriegsentscheidend.

MFG
Falk

von Peter D. (peda)


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Der AVR hat sich dadurch sehr weit verbreitet, weil er beim Erscheinen 
1997 schon per ISP programmierbar war. Da waren viele andere noch OTP 
oder mit Fenster und benötigten extra Programmier- und Löschgeräte.
Lustig sahen sie ja aus, die 8-Pinner mit Fenster.

Es hat lange gedauert, ehe PIC nachgeholt hat und man nicht mehr einen 
Mülleimer für die verproggten OTP-PICs brauchte.

Leistungsmäßig mit den AVRs sind die PIC18 vergleichbar. Da wurden dann 
endlich auch Interruptvektoren, Pointer auf Flash und echter Stack 
verfügbar. Das Bankumschalten für IO-Zugriffe ist aber wohl immer noch 
notwendig.

Ein großer Nachteil der AVRs sind die fehlenden Interruptprioritäten, da 
muß man sich beim Programmieren oft Knoten in die Gedanken machen. Die 
XMega haben sie zwar, sind aber völlig inkompatibel (Pinbelegung, 
Spannungen usw.).

Die AVR-Preise sind extrem stark angestiegen, den ATmega8 gabs schonmal 
bei CSD für 0,80€. Ich hoffe mal, das geht bald wieder zurück.

Mit CAN siehts mager aus. Wegen der Verfügbarkeit habe ich für neue 
Projekte noch den uralten AT90CAN128 vorgesehen.


Peter

von moep (Gast)


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Bitte das jetzt nicht als eine übliche ist "FH besser als Uni?" Meckerei
verstehen.

> Aber einer meiner Profs. sagte mir, dass AVRs nur Spielzeug ist

Manchmal hab ich das Gefühl, dass jedes Kaff sich jetzt eine Hochschule
als Konjunkturmotor hinklotzt. Da wo früher das Gewerbegebiet mit Aldi
gebaut worden wäre steht jetzt eine neue HS. Ob da dann immer das 
kompetenteste Personal ausgesucht wird, weiß ich nicht. Natürlich kann
das mitten in Berlin anders sein ;-).

Ich persönlich finde, dass man den Controller verwenden sollte, der am
besten für die Aufgabe geeignet ist. Ein ARM mit DMA Engine und allem
Schnick Schnack ist zwar schon cool, aber auch oft oversized.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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moep schrieb:
> Ich persönlich finde, dass man den Controller verwenden sollte, der am
> besten für die Aufgabe geeignet ist. Ein ARM mit DMA Engine und allem
> Schnick Schnack ist zwar schon cool, aber auch oft oversized.

Klar, Du hast natürlich recht.

Nur benötigt man dann säckeweise Entwicklungssysteme samt Software,
Programmer etc.

von moep (Gast)


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> Nur benötigt man dann säckeweise Entwicklungssysteme samt Software,
> Programmer etc.

Ja, das stimmt. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass es meiner Meinung 
nach keinen Sinn macht sich einen Controller mit tausenden komplizierten 
Möglichkeiten auszusuchen, wenn man nur z.B. eine kleine Zeitschaltuhr 
bauen
will. Nur weil jemand der Meinung ist, das alles andere nur Spielzeug 
sei.

von Joerg W. (joergwolfram)


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Als ich vom 8051er (habe früher die 51 am Atari ST/TT programmiert) 
wegen Nichtfunktion des Juniorprommers am Linux-PC auf etwas anderes 
aumsteigen wollte, habe ich beim PIC mir keine gescheite Toolchain 
zusammenkompilieren können während das mit AVRA und UISP beim AVR 
problemlos möglich war. Die ganzen zusätzlichen Tools die dabei im Laufe 
der Jahre entstanden sind (z.B. Codegeneratoren für bestimmte Fälle) 
möchte ich auch nicht mehr missen.
Da ich bei ASM bleiben will (C benutze ich nur auf dem PC) erscheint für 
mich momentan Freescale S12(X) als sinnvollstes "Upgrade", da ASM auf 
dem ARM für mich nach einigen Versuchen unter "Muss ich nicht haben" 
fällt.
Beruflich muss ich nichts mehr "entwickeln", ich betreibe das nur als 
Hobby und versuche da an die Grenzen des Machbaren zu kommen. Und die 
sind noch lange nicht erreicht auch wenn die Luft manchmal dünn wird. 
Aktuelles Beispiel ist eine Grafikkarte mit Mega644, 128K externem RAM 
und einem 74HC374. Mittlerweile schaffe ich Z-Buffering in Echtzeit und 
gleichzeitige Ausgabe auf VGA/TV sowie Bedienung der seriellen 
Schnittstelle mit max. 250Kb/s.

Jörg

von Frank K. (fchk)


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MCUA schrieb:
>>- Es gibt für ansich alles, was man braucht, interne Peripherie.
> Aber kein ExtBusInterface!

Das nennt sich dort PMP - Parallel Master Port.

fchk

von Frank F. (Gast)


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> Leistungsmäßig mit den AVRs sind die PIC18 vergleichbar.

> Ein großer Nachteil der AVRs sind die fehlenden Interruptprioritäten

Diese Aussagen widersprechen sich.

Bei einigen meiner letzten Projekte wurde in einem PIC18 zwei 
SSI-Slave-Schnittstellen plus weiteren Funktionalitäten, bzw. ein 
16-Kanal Datensplitter für RS422-Signale mit 115,2 kBaud 
Übertragungsgeschwindigkeit realisiert. Ohne die Nutzung von 
Interruptprioritäten wäre das nicht gegangen.

Da ich viele oft sehr zeitkritische Funktionen in Assembler 
programmiere, fühle ich mich bei Microchip sehr gut aufgehoben.

von Frank K. (fchk)


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Simon S. schrieb:

> #1 225MB nur für die IDE
> #2 Es gibt keine Pakete, so dass ich das ganze auch wieder einfach los
> werde wenns ist
Was hättest Du denn gerne? .deb .rpm .tgz Das ist ein Linux-Problem, 
weil es eben so viele Distributionen gibt und Hersteller nicht für jede 
einzelne Pakete bauen wollen. Bei Windows gibts nen Uninstaller, beim 
Mac ziehe ich das Zeugs einfach in den Mülleimer, und das wars.

> #3 Es gibt kein Repository damit ich automatisch Updates bekomme
> #4 Es ist langsam
Java halt.

> #5 Vieles ist irgendwie Verschoben, halb abgeschnitten und so. Das ist
> jedenfalls kein GTK oder QT
Java halt. Mein Büro ist noch javafreie Zone.

> #8 Und eines der größten Übel: Auf der Homepage von dem X-Teil bekommt
> man nicht mal einen anständigen Compiler für 16F ohne dafür zu
> blechen... Gibts überhaupt einen?

Nimm doch einfach die 18F. Die sind compilerfreundlicher. Oder kleine 
24Fs, die sind auch nicht viel teurer. Bzw: Der neue XC8 sollte auch die 
16F können. Da nimmst DU Dir einfach die kostelose Lite-Version und gut 
ists.

> #3 Das das ganze mit Makefiles gesteuert wird. Somit lassen sich
> bestehende Projekte auch sehr leicht mit anderen Editoren/IDEs
> verheiraten

Na also, dann kannst Du doch diesen Weg gehen.

fchk

von Simon S. (-schumi-)


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Frank K. schrieb:
> Simon S. schrieb:
>
>> #1 225MB nur für die IDE
>> #2 Es gibt keine Pakete, so dass ich das ganze auch wieder einfach los
>> werde wenns ist
> Was hättest Du denn gerne? .deb .rpm .tgz Das ist ein Linux-Problem,
> weil es eben so viele Distributionen gibt und Hersteller nicht für jede
> einzelne Pakete bauen wollen. Bei Windows gibts nen Uninstaller, beim
> Mac ziehe ich das Zeugs einfach in den Mülleimer, und das wars.
Ich währ ja schon mit .deb und .rpm zufrieden, da hätte man das meiste 
schon abgedeckt. Nebenbei bemerkt: Wenn das alles anständig offen währe 
würde sich auch schnell für jede Paketart jemand finden der das 
regelmäßig paketiert.

>> #3 Es gibt kein Repository damit ich automatisch Updates bekomme
>> #4 Es ist langsam
> Java halt.
>
>> #5 Vieles ist irgendwie Verschoben, halb abgeschnitten und so. Das ist
>> jedenfalls kein GTK oder QT
> Java halt. Mein Büro ist noch javafreie Zone.

Besser Java als garnichts. Aber noch besser was anständiges... (Ist ja 
nicht so, als ob z.B. GTK nicth auch auf Windows funktionieren würde)

>> #8 Und eines der größten Übel: Auf der Homepage von dem X-Teil bekommt
>> man nicht mal einen anständigen Compiler für 16F ohne dafür zu
>> blechen... Gibts überhaupt einen?
>
> Nimm doch einfach die 18F. Die sind compilerfreundlicher. Oder kleine
> 24Fs, die sind auch nicht viel teurer. Bzw: Der neue XC8 sollte auch die
> 16F können. Da nimmst DU Dir einfach die kostelose Lite-Version und gut
> ists.
Ich kann nicht einfach 18F nehmen, weil 16F887 für die Ausbildung von 
der IHK festgelegt wurde. Abgesehen davon sollte man nicht aufgrund der 
Compilerunterstützung zwischen µC aussuchen müssen, sonder aufgrund der 
Features.

>> #3 Das das ganze mit Makefiles gesteuert wird. Somit lassen sich
>> bestehende Projekte auch sehr leicht mit anderen Editoren/IDEs
>> verheiraten
>
> Na also, dann kannst Du doch diesen Weg gehen.
Naja, für jedes neue Projekt wieder maplapx starten und das erst anlegen 
damit ich es dann mit einem anderen Editor nutzen kann ist auch nur ne 
Notlösung...

Naja, wie gesagt, da wos für die Schule gebraucth wird nehm ichs gern 
her. Bei Dingen wo kein PIC gefordert ist und auch privat bleibe ich bei 
AVRs.

AVRStudio hab ich im übrigen nie benutzt, weil nicht für Linux 
verfügbar. Andererseits frage ich mich ob überhaupt Bedarf da ist. Seine 
Entwicklungsumgebung von Hand zusammenstöpseln tuts auch.
(Ja, man muss wissen wo was im Makefile ist. Ja, man muss wissen wie man 
Geany sagt was es dem Makefile sagen soll. Und ja, man muss wissen was 
man alles braucht (Compiler, Editor, Programmer) und wie das 
zusammenspielt. Aber dieser Aufwand ist mir die "absolute Kontrolle" 
wert.)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Frank F. schrieb:
>> Leistungsmäßig mit den AVRs sind die PIC18 vergleichbar.
>
>> Ein großer Nachteil der AVRs sind die fehlenden Interruptprioritäten
>
> Diese Aussagen widersprechen sich.

Nein, denn "Leistung" bezieht sich ja nicht nur auf das Interrupt-
verhalten, wobei natürlich der Gegenbeweis noch anzutreten wäre,
dass sich deine Applikation auf einem AVR mit nur zwei Interrupt-
prioritäten nicht doch auch implementieren ließe.  Durch den
Verzicht auf eine akkumulatorbasierte Architektur sind viele ISRs
beim AVR (gerade bei reiner Assemblerprogrammierung) sehr kurz.

Allerdings habe ich mit SSI noch nichts zu tun gehabt, insofern ist
mir der tatsächliche Aufwand dafür (bspw. inwiefern man dafür die
existierenden Hardwarefeatures wie timer capture zu Hilfe nehmen
kann) nicht klar.

Letztlich ging's aber bei Peters Aussage um eine grobe Einordnung,
die beim Vergleich mit PIC dahingehend nicht so ganz einfach ist,
dass Microchip ja letztlich jeden Controllertyp irgendwie "PIC"
nennt, egal ob damit nun das rattenalte Design aus den 1970er Jahren
oder ein aktueller MIPS-basierter gemeint ist.

von Peter D. (peda)


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Frank F. schrieb:
> Bei einigen meiner letzten Projekte wurde in einem PIC18 zwei
> SSI-Slave-Schnittstellen

Wenn SSI SPI bedeutet, dann ist der AVR schlichtweg nicht geeignet. Das 
SPI des AVR ist als Slave völlig unbrauchbar, da ungepuffert.
Im Worst-Case müßte der AVR innerhalb von 4 CPU-Zyklen in den Interrupt 
springen, die nötigen Register pushen und das nächste Byte in das 
Senderegister stellen.


Frank F. schrieb:
> bzw. ein
> 16-Kanal Datensplitter für RS422-Signale mit 115,2 kBaud

Das sind pro Byte 1280 CPU-Zyklen bei 14,7456MHz. Das ist reichlich für 
einen Interrupthandler, da kommt man spielend ohne Prioritäten aus.
Kritisch wird es bei Interrupts schneller als etwa 100 Zyklen.


Peter

von Meister E. (edson)


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Jörg Wunsch schrieb:
> eine grobe Einordnung,
> die beim Vergleich mit PIC dahingehend nicht so ganz einfach ist,
> dass Microchip ja letztlich jeden Controllertyp irgendwie "PIC"
> nennt, egal ob damit nun das rattenalte Design aus den 1970er Jahren
> oder ein aktueller MIPS-basierter gemeint ist.

Die Bandbreite der PIC-Familien füllt genau diesen Bereich in teils sehr 
feinen Abstufungen aus. Ob man darin nun einen Nachteil sehen mag, liegt 
im Auge des Betrachters. Für mich sieht es so aus, dass Microchip auf 
diese Weise die Auswahl eines Controllers, der in Leistung und Preis an 
die Aufgabe angepasst ist, sehr effizient erleichtert.

Zum Thema alte Technologien: Die Programmiersprache C ist aus den 70ern, 
wird aber seitdem erweitert und angepasst. Die uC-Palette von Microchip 
entwickelt sich auf ähnliche Weise, nur halt innerhalb einer einzigen 
Firma, die ihre Hardware noch selbst fertigt. Auch darin sehe ich mehr 
Vorteile als Nachteile.

Gruß,
Edson

PS: Der MIPS-Core ist nichts neues und er stellt keine Basis für 8- und 
16-Bit PICs dar, sondern ausschließlich PIC32. Aktuell werden in jeder 
Leistungsklasse neue Derivate angeboten, auch in der 16er-Reihe.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Meister Eder schrieb:
> Ob man darin nun einen Nachteil sehen mag, liegt
> im Auge des Betrachters.

Es ging ja dabei gar nicht um Vor- oder Nachteile, sondern nur um
eine grobe Einordnung der klassischen AVRs im Vergleich zu den
vielen PIC-Familien.

Bei Atmel bekommt halt jede Controllerfamilie einen neuen Namen (AT89,
AVR, Xmega, AVR32, SAMx für die diversen ARMs), bei Microchip heißen
sie alle erstmal "PIC", und man muss dann das "Kleingedruckte"
studieren um zu erkennen, welche Leistungsklasse es nun gerade ist.
Jede der Marketingtruppen dieser Firmen hat sich dabei was gedacht,
ohne dass man deshalb das eine oder das andere Schema per se als
unbrauchbar abtun könnte.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter Dannegger schrieb:
> Das
> SPI des AVR ist als Slave völlig unbrauchbar, da ungepuffert.

Das kann man auch nicht puffern.  SPI mit einem Controller als Slave
ist prinzipiell ein eher bescheidener Kompromiss.  SPI ist als
Protokoll an einem Hardware-Schieberegister orientiert, welches in
der Lage ist, innerhalb eines Systemtaktes nach dem per SPI
eingelaufenen Kommandobyte bereits eine Antwort bereitzustellen,
die man mit dem nächsten SPI-Takt dann auslesen kann.

Mit einem Controller als Slave bietet sich besser I²C an, denn da
kann der Slave den Master (für eine gewisse Zeit) ausbremsen, um sich
die Antwort auf die Anfrage zurecht zu legen.

von Frank F. (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Das sind pro Byte 1280 CPU-Zyklen bei 14,7456MHz.

Vorsicht: es waren 16 Kanäle mit Auswertung der Daten.

von Peter D. (peda)


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Frank F. schrieb:
> Vorsicht: es waren 16 Kanäle mit Auswertung der Daten.

Die AVRs haben nur bis zu 4 UARTs.
16 mal gleichzeitg Empfangen und Senden geht also nicht.

Ich hatte vermutet, daß über einen Multiplexer die 16 Kanäle 
nacheinander bedient werden.


Peter

von MCUA (Gast)


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>>>- Es gibt für ansich alles, was man braucht, interne Peripherie.
>> Aber kein ExtBusInterface!
>Das nennt sich dort PMP - Parallel Master Port.
Von Wegen.
Der PMP ersetzt kein ExtBusInterface, da man mit PMP nicht -wie mit 
ExtBusIF- transparent (mittels normalem ASM-Befehl der Mem adressiert) 
auf den Speicher zugreifen kann (denn es sind da mehrere Befehle an den 
PMP nötig)
PICs haben das jahrelang verpennt (geben die sogar selber zu), nur bei 
den allerneusten 32Bitern ist es wohl geplant.

von Frau Holle (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
>>Bei Atmel bekommt halt jede Controllerfamilie einen neuen Namen (AT89,
>>AVR, Xmega, AVR32, SAMx für die diversen ARMs), bei Microchip heißen
>>sie alle erstmal "PIC", und man muss dann das "Kleingedruckte"
>>studieren um zu erkennen, welche Leistungsklasse es nun gerade ist.

Man muss nur die nächsten beide Ziffern dazunehmen und schon weiß man im 
Groben Bescheid:
PIC10
PIC12
PIC16
PIC18
PIC24
PIC32

dass jede dieser Familien unzählige Derivate hat, hat mich zuerst 
gestört aber mittlerweile finde ich das super, da ich immer genau den 
passenden PIC für meine Anwendung bekomme und er seltsamerweise immer 
lieferbar ist.
Die Lieferbarkeit und die Preisstabilität sind für mich ohnehin DAS 
Hauptkriterium.
Und genau in diesem Punkt ist ATMEL leider miserabelst, obwohl ich die 
AVRs einmal über alles geliebt habe und prinzipiell auch immer noch sehr 
gut finde.

von MCUA (Gast)


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>Der AVR hat sich dadurch sehr weit verbreitet, weil er beim Erscheinen
>1997 schon per ISP programmierbar war. Da waren viele andere noch OTP
>oder mit Fenster und benötigten extra Programmier- und Löschgeräte.
>Lustig sahen sie ja aus, die 8-Pinner mit Fenster.
Stimmt. Aber nicht nur deswegen, auch wegen der viel besseren 
Programmierbarkeit.

>Durch den
>Verzicht auf eine akkumulatorbasierte Architektur sind viele ISRs
>beim AVR (gerade bei reiner Assemblerprogrammierung) sehr kurz.
Quatsch.
Bei einer Akku-Architekt. sind prinz. viel weniger Register zu sichern 
als bei RISC, mit vielen Registern, weshalb die RISC-ISR normalerweise 
viel länger dauert.

>Das kann man auch nicht puffern.  SPI mit einem Controller als Slave...
Klar kann man SPI puffern. Wenns sein muss, mit beliebig vielen Bits.

von Jörg S. (joerg-s)


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Falk Brunner schrieb:
> @  Jörg S. (joerg-s)
> ... du bist einfach zu faul zum Datenblattlesen.
Du anscheined zu faul um den verlinkten Beitrag weiter zu lesen :) Sonst 
hättest du gesehen das diese Fragen da alle erörtert wurden...

von Joerg W. (joergwolfram)


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MCUA schrieb
> Quatsch.
> Bei einer Akku-Architekt. sind prinz. viel weniger Register zu sichern
> als bei RISC, mit vielen Registern, weshalb die RISC-ISR normalerweise
> viel länger dauert.

Nicht prinzipiell. Man kann auch einen Teil der Register nur für die ISR 
verwenden, dann muss gar nichts gesichert werden. Was man meistens 
sichern muss, ist das Statusregister. Auch das kann man in ein 
unbenutztes Register sichern und braucht dann insgesamt nur zwei Takte 
zusätzlich in der ISR.

Jörg

von GB (Gast)


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Also, diese ganze Diskussion führt zu nichts.
Einer kennt sich mit dem PIC sehr gut aus, kann dafür mit dem AVR nicht 
umgehen und umgekehrt.

Ich habe alle möglichen Plattformen schon programmiert, und die 
Entscheidung, warum man jetzt die eine oder andere Plattform verwendet 
hat, hing etweder von den Vorlieben der Entwickler oder von notwendigen 
Features ab.

Gelernt an der FH habe ich auf dem 8085 und dem 8051.
In meiner ersten Firma wurden irgendein NEC und ein Motorola DSP56000 
verwendet.
Der DSP hatte eine tierische Rechenleistung, war aber nicht in der Lage, 
ein Display oder einen Thermodrucker anzusteuern.

Bei der nächsten Firma wurden parallel der 8051 (80537), Motorola 68k 
(68000, 68008, 68331, 68332, 68302, 68EN302, 68360), MSP430, PIC, AVR 
und PowerPC verwendet.
Jeder einzelne hatte seine Berechtigung:
Der 80537 war günstiger als ein 68k, und für die Aufgabe, Messdaten über 
ne SPI einzusammeln und über den UART auszugeben wäre ein 68k ziemlich 
oversized gewesen.
Die Motorola 68k konnten dafür auch große Applikationen (hier: ein 
Patienten-Monitor) ausführen, da sie über einen 24-Bit Adressbus 
verfügten.
Der MSP430 (damals der MSP430C325, ein OTP) war zu der Zeit der 
stromsparendste Prozessor und verfügte über einen hervorragenden 
14Bit-AD-Wandler.
Also wurde der als Ladecontroller für die Akkupacks verwendet, denn 
seine Ruhestromaufnahme war geringer als die Selbstentladung der 
NiCd-Zellen.

Hinterher wurde er auch im Analog-Frontend verbaut, da ein 
vergleichbarer ADC mehr kostete als der MSP430.

Der AVR wurde eingeführt, weil er neu war, im Gegensatz zum MSP430 
berreits mit Flash ausgestattet war und man probieren wollte, ob er in 
zukünftigen Projekten eine Rolle spielen könnte.

Aus dem gleichen Grund hat man den PIC ausgetestet.

Den PowerPC hat man eingeführt, da die 68000er immer teurer wurden und 
man auch mehr Rechenleistung benötigte.

Heute setzen sie den Coldfire ein, da man den Code relativ einfach vom 
68k auf den Coldfire portieren konnte, da sich nur der Core geändert hat 
und die Peripherie gleich blieb.

Bei meiner jetzigen Firma setzen wir die C166-Familie (C16x, XC16x, 
XE16x) und den PIC ein.
Den C166 wegen der Capture Compare Unit, den PIC überall da, wo ein C166 
zu teuer wäre.
Es gibt jetzt natürlich auch Prozessoren von anderen Herstellern mit nem 
ARM-Core und entsprechenden Capture Compare Einheiten, aber das würde 
bedeuten, dass man alle Programmteile, die auf Peripherie zugreifen, 
komplett neu machen müsste.

Ich habe jeden aus dieser Liste programmiert (und auch problemlos ans 
Laufen bekommen), und jeder hat seine spezifischen Stärken und 
Schwächen.

Auch ich habe meine Favoriten, so sind der MSP430 und der C8051 nahezu 
unschlagbar, wenn es um analoge Komponenten wie hochauflösenede 
AD-Wandler geht.
Mehr als 12 Bit kriegt man weder im PIC noch im AVR.

Die vier Registerbänke im 8051 sind nett für die Abarbeitung von ISRs 
(Status-Register retten, Bank umschalten, fertig).

Für mein nächstes Projekt suche ich einen µC im möglichst kleinen 
Gehäuse mit mindestens einem 12 Bit AD-Wandler.
Bei der Suche sind bisher der Freescale S08, der STM8, der MSP430 und 
der C8051 herausgekommen.
Es wird wohl entweder der STM8 (ein Eval-Board, das niemand braucht, 
fliegt bei uns in der Firma rum), der MSP430 (das Launchpad ist so schön 
billig) oder der C8051 (da hab ich schon die Entwicklungsumgebung fertig 
installiert, fehlt nur noch die Hardware).

Außerdem habe ich gerade mir ein XMOS-Entwicklungssystem gekauft, weil 
die Prozessoren mal wirklich etwas völlig anderes sind als alles, was 
sonst so auf dem Markt ist und ich gerne neue Sachen ausprobiere.

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Fabian Hoemcke schrieb:
> wie der Titel erahnen lässt, geht es in diesem Thread hier um
> Präferenzen für bestimmte Mikrocontrollerfamilien. Jedoch soll das hier
> kein Bashing-Thread, wie viele andere, werden.

Dann schlage ich vor eine Kriterienliste mit Punktesystem einzuführen 
mit der die einzelnen Prozessoren jeder Familie verglichen werden.

Technik, Verfügbarkeit, Termintreue, Errata handling, Support etc.

Sachlichkeit ist langweilig und arbeitsaufwändig, auch vermute ich das 
am Ende Unterschiede im Promillebereich herauskommen.

Aber das wäre mal eine sinnvolle Herangehensweise statt dieser ewige 
sinnlose Schwanzvergleich.

von Carsten S. (dg3ycs)


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MCUA schrieb:
>>>>- Es gibt für ansich alles, was man braucht, interne Peripherie.
>>> Aber kein ExtBusInterface!
>>Das nennt sich dort PMP - Parallel Master Port.
> Von Wegen.
> Der PMP ersetzt kein ExtBusInterface, da man mit PMP nicht -wie mit
> ExtBusIF- transparent (mittels normalem ASM-Befehl der Mem adressiert)
> auf den Speicher zugreifen kann (denn es sind da mehrere Befehle an den
> PMP nötig)

Das ist für mich aber kein externes Bus Interface sondern eher ein 
externes Speicherinterface (Für Programmspeicher). Denn NUR wenn ich 
Programm aus einem externen Speicher ausführen will brauche ich zwingend 
den Zugriff mittels eines (normalen) Adressierungsbefehls.

Für ALLE ANDEREN Anwendungen ist es völlig Egal ob ich nun einen, zwei 
oder 10 Befehle brauche. Ist höchstens noch eine Geschwindigkeitsfrage - 
sonst nichts! (Beim Programmieren liegt der Mehraufwand ja auch nur im 
schreiben einer Funktion).

Bei den 8 & 16 Bit PICs ist es dasher fast völlig Sinnfrei den erhöhten 
Aufwand zu treiben da es überhaupt nicht zur Architektur passt und 
sowieso keine Befehle aus externen Speicher ausgeführt werden können 
(HArvard Architektur). Lediglich bei wenigen Anwendungen KÖNNTE sich ein 
kleiner Geschwindigkeitsvorteil einstellen wenn die externe Hardware 
(z.B. Flash AD Wandler) das unterstützt und das Programm dies auch 
ausnutzt.
Aber da wo man das braucht greift man halt zu einem etwas 
leistungsfähigeren µC und hat dasselbe Ergebniss.

Bei den 32Bitter OK, da könnte man so externen Programmspeicher 
anschließen und man "hätte" das implementieren können. (von Neumann 
design) Den Bedarf hat Microchip bisher tatsächlich nicht gesehen (und 
ich kann das nachvollziehen) da das ja wieder die Grenze vom normalen 
µControllersystem zum Mikroprozessorsystem verwischt. Wie du schreibst 
wollen sie es evtl. bei einigen 32Bittern jetzt doch einführen.

In von mir allein betreuten Projekten hatte ich auch noch nie Bedarf an 
diesen zusätzlichen Speicher zu nutzen. Einzig Projekte an denen ich 
Mitgerarbeitet habe waren teilweise so Umfangreich das es nicht in einen 
Controller alleine gepasst hätte. Aber in diesen Fällen währen die PIC32 
sowieso hoffnungslos verloren gewesen und die für zentrale 
Datenverarbeitung zuständigen Kollegen haben da eh auf ARM9 setzen 
müssen.
(Mein Gebiet war die Sensorik incl. Eigenintelligenz die dann schon 
fertig aufbereitete Messwerte an die zentrale Mikrocomputereinheit 
gesendet haben, habe daher nur am Rande etwas vom Kern mitbekommen)

Das ist halt die Frage was braucht man und wo kann man Abstriche machen. 
Wenn ich soetwas zwingend brauche ist im Moment Microchip die Falsche 
Wahl. Dafür haben andere Controller wo anders Schwachpunkte wo PIC dann 
wieder die bessere Wahl ist. Wie gesagt, den PERFEKTEN Controller gibt 
es nicht.

Peter Dannegger schrieb:
> Der AVR hat sich dadurch sehr weit verbreitet, weil er beim Erscheinen
> 1997 schon per ISP programmierbar war. Da waren viele andere noch OTP
> oder mit Fenster und benötigten extra Programmier- und Löschgeräte.
> Lustig sahen sie ja aus, die 8-Pinner mit Fenster.

Nee, das würde ich nicht als den Grund ansehen. 1997 waren auch von 
Microchip schon einige F (Flash) Typen verfügbar die man Problemlos 
mittels ICSP programmieren konnte. Ein paar Widerstände und Dioden an 
der Seriellen Schnittstelle reichten. (Und VIEL Früher gab es ja schon 
den 16C84 mit EEPROM Programmspeicher dr ebnfalls in Circuit 
Programmierbar war)

Der Grund für die schnelle Verbreitung liegt meiner Ansicht nach darin 
das beim Erscheinen die AVR deutlich günstiger waren als die PIC und 
dabei noch einige mehr an Leistung (Geschwindigkeit, Speicher) boten.
Das es sehr früh einen freien C Compiler gab tat dann sein übriges.
Damals hatte Microchip tatsächlich etwas gepennt und war aus 
Bastlersicht ins hintertreffen geraten! Seit dem haben die aber mächtig 
aufgeholt.

Falk Brunner schrieb:
> Über das unsägliche durch 4 Teilen des Oszillatortakts der kleinen PICs
> reden wir mal nicht weiter.

Dazu hatte ich ja weiter oben schon etwas geschrieben...
Das ist nur ein Argument was immer wieder Reflexhaft vorgebracht wird 
von Leuten die nur irgendetwas gehörtes NAchplappern ohne sich selbst 
ein Bild zu machen.

Ja - der Befehlstakt ist 1/4 des Oszillatortaktes. Das stimmt schon.

Aber dafür laufen die aktuellen 8Bit Pics auch alle intern mit 48 bis zu 
64Mhz wenn man es denn will. Das ganze mittels PLL aus einem 4...16Mhz 
Quarz generiert bzw. aus dem internen Oszillator abgeleitet.

Und ob ich nun einen µC habe der mit 16MHz Quarz läuft, sich daraus dann 
64MHz macht und dann aufgrund seiner Verarbeitungsstruktur wieder einen 
16Mhz Befehlstakt macht -
Oder ob ich einen µC habe der mit maximal 16Mhz (ok einige AVR können 
auch 20Mhz) arbeiten kann, an dem ein 16Mhz Quarz angeschlossen ist und 
wo ich dann einen Befehlstakt von 16Mhz habe, das ist doch selbst für 
einen Laien schon bei erster Betrachtung völlig egal.

Aber das war es ja nicht nur:
Denn die PIC Entwickler haben die /4 Teilung ja nicht aus Spass an der 
Freud eingeführt sondern damit etwas bezweckt. Jeder einzelne Taktzyklus 
des PICs besteht aus vier Phasen (Jede Phase ein Osillatortakt) in denen 
verschiedene Abarbeitungsstände erreicht werden. Dadurch ist der 
Großteil der Befehle des PICs in einem einzelnen Befehlstaktzyklus 
abgearbeitet wohingegen sehr viele AVR Befehle deutlich mehr als als 
einen Takt brauchen (2-3 Takte).
Es ist also mitnichten so das ein AVR der mit derselben 
Oszillatorgeschwindigkeit arbeite wie ein 8Bit PIC vier mal schneller 
ist. Tatsächlich beträgt der Geschwindigkeitsvorteile (je nach Programm) 
im Schnitt eher so Faktor 2 (1,5 -3).
Da bei den PICs aber die höheren Taktraten verfügbar sind wenn ich die 
Brauche ist bei Bedarf durch den Einsatz von PICs sogar eine höhere 
Geschwindigkeit erreichbar.
(Wobei das ganze wie gesagt nur ein Akademisches Argument ist. Wenn ich 
in Regionen komme wo es auf das letzte Quentchen ankommt nehme ich 
einfach direkt einen größeren µC! - Bei Massenproduzenten sieht es 
natürlich anders aus, da zählt jeder 1/10 ct. Aber bei den Stückzahlen 
in denen die meisten Auftragsentwicklungen Später laufen und gar erst 
bei Hobbyprojekten ist das einfach deutlich günstiger als wenn ich dann 
kurz vor ende feststelle das die Reserven NICHT reichen)

Aber wie gesagt: Das alles ist jetzt nicht so Absolut wie es klingt. Es 
sind halt alles einzelne Stichpunkte die zwar eine Rolle spielen aber 
keineswegs die einzig alleingültigen Meinungen sind.

Ausser vielleicht bei der Lieferzuverlässigkeit von ATMEL die für den 
kommerziellen Einsatz ein gewichtiges Argument ist und wo ich hier sehe 
das ich bei weitem nicht der einzige bin der damit echte Probleme hatte 
und daraus dann die Konsequenzen gezogen hat.

Es ist halt einfach nicht möglich alle Meinungen unter einen Hut zu 
bekommen und das Muss auch gar nicht sein. Genau deshalb haben wir ja 
eine Typenvielfalt die ja wohl für den Großteil absolut Wünschenswert 
ist und nicht einen einzelnen µC hersteller.

Und das gewisse Anforderungen einfach gegensätzlich sind sieht man hier 
ja auch sehr gut. Da beschwert sich ein TEil darüber das es bei PIC 
nicht alles Open SOurce ist man nur begrenz Eingriffsmöglichkeiten in 
die Software hat, während andererseits Leute wie ich sagen das sie GENAU 
DAS nicht wollen.

Ich will keine Open Source Geschichte die ständig durch eine nicht genau 
definierte Anzahl dritter Personen verändert wird wo ich vielleicht 
selbst noch Hand anlegen muss oder zumindest schauen muss welche VErsion 
nun für mich in Frage kommt  - Für mich sollte es einfach Out of the Box 
uverlässig funktionieren. Der Chef bezahlt mich fürs entwicklen von 
Mikrocontrollerfirmware und nicht fürs frickeln an der 
Entwicklugnsumgebung.

Gruß
Carsten
 Wo liegt für den Anwender der Unterschied zwischen einem PIC an einem 
16MHz Quarz der Intern

von Meister E. (edson)


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Carsten Sch. schrieb:
> Ja - der Befehlstakt ist 1/4 des Oszillatortaktes. Das stimmt schon.

Der Vollständigkeit halber: es stimmt für PIC10/12/16/18

Gruß,
Edson

von was? (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> Dadurch ist der
> Großteil der Befehle des PICs in einem einzelnen Befehlstaktzyklus
> abgearbeitet wohingegen sehr viele AVR Befehle deutlich mehr als als
> einen Takt brauchen (2-3 Takte).

Laut Atmel "Most Single Clock Cycle Execution" und damit "1.0 MIPS/MHz".

von Frau Holle (Gast)


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@GB (Gast)
>>Also, diese ganze Diskussion führt zu nichts.
>>Einer kennt sich mit dem PIC sehr gut aus, kann dafür mit dem AVR nicht
>>umgehen und umgekehrt.

>>Ich habe alle möglichen Plattformen schon programmiert

Interessant dass Du der Superheld bist und alle anderen 
disqualifizierst!
Jetzt sehe ich es auch so, dass diese Diskussion zu nichts führt...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Carsten Sch. schrieb:
> (ok einige AVR können
> auch 20Mhz)

Aktuelle (Xmega) mit 32 MHz (und du hast mit aktuellen PICs verglichen).

Ob man immer unbedingt so schnell will (schneller Takt heißt auch
mehr direkter Stromverbrauch, d. h. man muss sich dann mehr Gedanken
um Schlaf-Konzepte machen), ist natürlich 'ne andere Frage.  Du
solltest aber nicht den Fehler, den manch einer macht, indem er
beim Stichwort PIC nur an die unsägliche 12-bit-Architektur denkt
und diese gegen moderne Controller vergleicht, wiederholen, indem
du aktuelle PICs gegen die AVRs von vor 10...12 Jahren hälst.

Letztlich ist da ständig eine Weiterentwicklung, und die Präferenzen
sind größtenteils kaum durch die zu Grunde liegende Technik
begründet (nur in seltenen Fällen), sondern meist woanders.  Das
sollte der Thread ja nun gezeigt haben (und im Großen und Ganzen ist
er ja recht sachlich geblieben, schön).

> Ich will keine Open Source Geschichte die ständig durch eine nicht genau
> definierte Anzahl dritter Personen verändert wird

Ach?!  Bei Closed Source hast du eine genau definierte Anzahl, oder
es sind nicht dritte Personen?  Welchen Unterschied ergibt das genau
für dich?  Wenn Closed-Source-Software nicht funktioniert, musst
du auf den Hersteller hoffen, dass er es repariert.  Wenn Open-Source-
Software nicht funktioniert, kannst du auf den Hersteller hoffen
(dann ist deine Situation erstmal die gleiche), oder aber du kannst
es selbst versuchen (wenn es dir wichtig ist) oder jemanden anders
damit beauftragen (wenn es dir noch wichtiger ist).  Die letzten
beiden Möglichkeiten hast du bei closed source einfach nicht, sie
können (müssen aber natürlich nicht) dir jedoch zum Vorteil
gereichen.

Das Getue "bei open source frickelt jeder irgendwie dran herum" ist
einfach albern und kommt in aller Regel von Leuten, die das nur vom
Hörensagen kennen und als Ausrede benutzen müssen, damit sie sich
mental gar nicht erst mit opensource-Software befassen müssen.  Keiner
zwingt dich natürlich dazu, aber dann lass' die unsinnige Polemik
stecken.  Opensource hat im 3. Jahrtausend hinreichend bewiesen, dass
es trotz aller Anfeindungen ein tragfähiges Konzept ist.  (Beispiels-
weise wäre es fraglich, ob es dieses Forum ohne Opensource überhaupt
gäbe.)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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was? schrieb:
> Laut Atmel "Most Single Clock Cycle Execution" und damit "1.0 MIPS/MHz".

Und abseits von Atmel real wohl zwischen 1,2 und 1,5 Takte pro
Befehl als Durchschnitt für typische Applikationen.

von was? (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Und abseits von Atmel real wohl zwischen 1,2 und 1,5 Takte pro
> Befehl als Durchschnitt für typische Applikationen.

Dafür haben die AVR auch um den Faktor 1,2 bis 1,5 mehr Instruktionen. 
Nimmt sich also gar nichts. ;)

von GB (Gast)


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@Frau Holle (Gast)

1. Ich bin kein Superheld.
2. Ich qualifiziere hier niemanden ab.

Ich habe nur gesagt, dass die Auswahl eines Prozessors von vielen 
verschiedenen Faktoren abhängt, z.B. von
- der Applikation,
- dem Preis,
- der Peripherie,
- dem was man bereits kennt,
- dem, was beim Eintritt in eine Firma bereits verwendet wird usw.

Ich hätte auch lieber eine einzige Architektur gehabt, die alles 
erschlägt, dann würde ich mich jetzt mit dieser schlafwandlerisch 
auskennen.

Aus den diversen angeführten Gründen musste ich jede dieser aufgezählten 
Plattformen programmieren.

Ich bin bestimmt kein Meister, aber ich habe noch immer alles zum Laufen 
bekommen. Viele Leute, die sich besser ausgekannt hätten, wären 
wesentlich schneller gewesen, aber ich bin nie gefragt worden.

Da es aber bisher immer irgendwie doch funktioniert hat, habe ich kein 
Problem, auch mal wieder etwas neues anzufangen.

von MCUA (Gast)


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>> Quatsch.
>> Bei einer Akku-Architekt. sind prinz. viel weniger Register zu sichern
>> als bei RISC, mit vielen Registern, weshalb die RISC-ISR normalerweise
>> viel länger dauert.
>Nicht prinzipiell. Man kann auch einen Teil der Register nur für die ISR
>verwenden, dann muss gar nichts gesichert werden. Was man meistens
>sichern muss, ist das Statusregister.
Klar kann man bei RISC nur einen Teil der Register sichern (was die ISR 
etwas schneller macht). Aber wozu sind Register da? Um benutzt zu 
werden. Also kann man mal davon ausgehen dass jedenfalls ein grosser 
Teil auch für die ISR benutzt wird. Ausserdem, was machst du wenn du 30 
(oder mehr) INT-Routinen hast? Benutzt du dann 30x4=120 Register nur für 
diese INTs?
  Es ist paradox, ein RISC mit vielen Registern zu benutzten, weil man 
ja (gerade wegen RISC) auch viele Register benötigt, um dann bei ner ISR 
das genaue Gegenteil zu machen, und sehr wenige Register benutzen zu 
wollen.
  Bei einer Akku-Architekt. ist das Problem prinz. gar nicht da. Wo 
keine zig Register da sind, muss man sie auch nicht sichern.
  Aber davon abgesehen, jede ISR brauch -egal wie viel gesichert wird- 
min mal ca 2x 5..8 Takte (manche brauchen noch viel länger).
Also ist diese Zeit schonmal verschwendet, was heisst, man sollte INTs, 
soweit möglich, von der CPU fernhalten; was geradezu mehrprioris. INTs 
erfordert.

----------------------

>Das ist für mich aber kein externes Bus Interface sondern eher ein
>externes Speicherinterface (Für Programmspeicher).
Wenn vorhanden, ExtSpeicherInterface meist für Data. Aber, gibts (bei 
manchen CPUs) auch zus für Programmspeicher.(wobei da aber die Konkurenz 
mitlesen kann!)
>Denn NUR wenn ich
>Programm aus einem externen Speicher ausführen will brauche ich zwingend
>den Zugriff mittels eines (normalen) Adressierungsbefehls.
Nein, gemeint ist ein 'stinknormaler' ASM-Befehl, der auf Data zugreift, 
wobei es (wenn richtiges ExtSpeicherInterface vorhanden) egal ist, ob 
das Data intern uC oder extern liegt.
Genau das geht aber mit PMP nicht!
Es sind darüber immer mehrere Befehle nötig, was viel umständlicher ist 
und länger (zu lange) dauert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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MCUA schrieb:
> Es ist paradox, ein RISC mit vielen Registern zu benutzten, weil man
> ja (gerade wegen RISC) auch viele Register benötigt

Ach ja... hast du überhaupt schon mal einen AVR aus der Nähe gesehen?

Der ist ungefähr so sehr "RISC", wie das auch ein PIC (12 ... 18) ist.
Auch dessen Befehlssatz ist recht spartanisch, und typische
CISC-Befehle wie komplette Schleifen (Z80 DJNZ, LDIR) oder sowas
gibt's bei beiden nicht.

Man benötigt also keinesfalls ...zig Register für einfache Aufgaben,
sondern die Register sind einfach da und verfügbar.  Sieh's anders:
während die einfachen PICs einen Akkumulator haben, hat der AVR
mindestens 10 Akkumulatoren, aus denen man sich seinen "Lieblings-
Akku" aussuchen kann.

Ich hätte übrigens früher (bevor ich AVRs kannte) auch nicht
erwartet, dass man ohne Interruptpriorisierung so gut arbeiten
kann.  Doch, es geht.  Davon abgesehen, wer AVRs mit echter
Interruptpriorisierung haben will, kann sie ja nun auch schon seit
einigen Jahren bekommen (Xmega), insofern ist das gar kein Thema
mehr.

von Sebastian (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> Hans schrieb:
>> Also nur durch Bastler ist Atmel nicht knapp vor Microchip
>> gelandet.
>> Aber schenken tun die sich fast nichts.
> http://www.elektroniknet.de/bauelemente/news/artic...
>
> Wobei du aber nicht vergessen darfst das diese Liste auf Basis der
> gesamten µC Verkäufe zustande kommen ist und atmel bei weitem nicht nur
> AVR herstellt. Da sind auch noch die ARM Familie und die 8051. Zudem
> sind die im Smartcardbereich recht stark.

Was für ein Halbwissen hier herumschwirrt, im SmartCard Business hat 
Atmel gar nichts mehr zu tun, eher NXP. Das SmartCard Business wurde 
schon 2010 an InsideSecure verkauft: 
http://www.eetimes.com/electronics-news/4208993/Atmel-closes-sale-of-smartcard-business

Frank K.:
>Anderes Thema: Abkündigung der AVR32AP7000'er Serie. Das
>hat etliche Leute kalt erwischt. Atmel hatte einfach nicht die
>personellen und finanziellen Kapazitäten, um AVR32 und ARM Cortex M3
>gleichermaßen zu supporten, und haben bei AVR32 die Axt angesetzt.
>Autsch. Ein weiterer Grund, die Finger davon zu lassen.

Auch falsch, der AP7000 ist immer noch in Produktion - lediglich nicht 
für neue Designs empfohlen. Soweit ich kürzlich gesehen habe wurde der 
AVR32 permanent weiterentwickelt (komplett neue lowcost D Serie, L 
Serie, etc.).
Ich nutze den UC3C aufgrund FPU, CAN und Ethernet, und das ist schon 
längst in Produktion während ich noch keinen CortexM4 mit FPU, Can und 
Ethernet nicht mal als Sample bekommen konnte. Preislich liegen die UC3C 
recht günstig (UC3C mit 2x CAN, Ethernet, FPU, DSP und 64K flash für 
2.2Euro bei 5000Stück Abnahmemenge im Jahr über dt. Distributor).

von guest (Gast)


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Wer die Register eines AVRs nur wie Akkumulatoren nutzt hat irgendwas 
nicht ganz verstanden.
Die xmega haben übrigens nur 3 unterschiedliche Prioritäten. Das ist 
immer noch ziemlich spärlich

von spess53 (Gast)


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Hi

>Wer die Register eines AVRs nur wie Akkumulatoren nutzt hat irgendwas
>nicht ganz verstanden.

??????

MfG Spess

von Willip P. (Gast)


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Hallo Fabian.

Wenn Du das liest lächle doch bitte einmal nach rechts rüber.

VG,

der von rechts

von Carsten S. (dg3ycs)


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Sebastian schrieb:
> Carsten Sch. schrieb:
>> Hans schrieb:
>>> Also nur durch Bastler ist Atmel nicht knapp vor Microchip
>>> gelandet.
>>> Aber schenken tun die sich fast nichts.
>> http://www.elektroniknet.de/bauelemente/news/artic...
>>
>> Wobei du aber nicht vergessen darfst das diese Liste auf Basis der
>> gesamten µC Verkäufe zustande kommen ist und atmel bei weitem nicht nur
>> AVR herstellt. Da sind auch noch die ARM Familie und die 8051. Zudem
>> sind die im Smartcardbereich recht stark.
>
> Was für ein Halbwissen hier herumschwirrt, im SmartCard Business hat
> Atmel gar nichts mehr zu tun, eher NXP. Das SmartCard Business wurde
> schon 2010 an InsideSecure verkauft:
> 
http://www.eetimes.com/electronics-news/4208993/Atmel-closes-sale-of-smartcard-business

Ja - Toll... Und was hat das für Auswirkungen wenn man die 
Wirtschaftzahlen von 05-10 betrachtet? Genau KEINE!

Davon abgesehen ist Halbwissen etwas völlig anderes als ein nicht 
genaues Wissen über jeden Ausverkauf der vor 1 1/2 Jahren stattfand. 
Aber ich gebe gerne zu das ich mich eher für die tEchnischen 
Möglichkeiten als für irgendwelche neuen Verkaufsideen der AtmelBosse 
interessiere.

Zumal ja wie bereits mehrfach geschrieben Atmel seit geraumer Zeit für 
mich in so fern gestorben ist das ein Bautein der nur über Atmel 
verfügbar ist nur dann in das Produkt kommt wenn es keine annähernd 
gleichwertige Alternative gibt. Eben wegen der Folgen genau dieser rein 
auf Börsenwerte ausgelegten "ich verkaufe alles" Politik unter dem 
Aspekt: Fixkosten in Variable Kosten umwandeln und dann Variable Kosten 
senken. ISt zwar schon oft nach hinten los gegangen aber dann sind 
diejenigen die es verzapft haben schonmit dicken Boni verabschiedet, 
weil der Verkauf ja so viel Geld eingebracht hat...

Gruß
Carsten

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Danke, um Beleidigungen ging's in diesem Thread nicht, und er ist
bislang ohne sowas ausgekommen.

von Fabian H. (Firma: Technische Universität Berlin) (brein)


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Besten Dank, Jörg!

von Sven P. (Gast)


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Die Sache hat zwei Seiten. Vom Ansatz her ist das schon richtig, was die 
Register bei RISC und CISC angeht. Aber leider nur vom Ansatz...

Bei größeren CISC braucht man dagegen wenige Register, denn die meisten 
Befehle sind halt komplex und können direkt vom Speicher lesen und das 
Ergebnis wieder zurückschreiben, also ohne Umweg über Register. Da 
braucht man dann auch keine oder nur wenige Arbeitsregister sichern.

Die alten PIC aber kombinieren leider beides maximal ineffizient: Es 
gibt wenige Register und die arithmetischen Befehle können nicht im 
Speicher arbeiten. Daher muss halt alles durch das W-Register gequetscht 
werden und man kann nicht einfach mal ein paar Register für die ISR 
reservieren, wenns wirklich schnell gehen muss. Unterm Strich kommt dann 
durch die ganze Schieberei zwischen RAM und W-Register doch wieder viel 
Text zusammen.

von MCUA (Gast)


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>Daher muss halt alles durch das W-Register gequetscht werden
Ja, und bei ner Akku-Maschine muss auch alles durch A gequetscht werden. 
Trotzdem kann die als Source (machmal auch als Destin.) aber eine 
RAM-Zelle (innerhalb einer bestimmt grossen Bereichs) adressieren.
Bei LD/ST-Archit., wie AVR, geht das eben nicht.
Natürlich könnte man auch beim AVR alles nur über 2 Register machen, 
aber dann wärs schnarch-langsam.

von Fabian H. (Firma: Technische Universität Berlin) (brein)


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MCUA schrieb:
> LD/ST-Archit.
Heißt was genau?

von Timm T. (Gast)


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MCUA schrieb:
> Bei einer Akku-Architekt. sind prinz. viel weniger Register zu sichern
> als bei RISC, mit vielen Registern, weshalb die RISC-ISR normalerweise
> viel länger dauert.

Haha, aber nur wenn man nicht programmieren kann...

Wenn man sich die Register sinnvoll aufteilt, muss man nur das SREG 
sichern, allenfalls ein paar temporäre Register.

Und mit Int-Prios hatte ich auch noch kein Problem, muss man halt die 
Ints entsprechend kurz halten.

Also z.B. Serielle: RxD-Interrupt => Byte lesen => Byte in Ringbuffer => 
Buffer hochzählen => fertig, die ganze Auswertung macht man wenn man 
Zeit hat, das sind vielleicht 30 Takte im Interrupt plus 7 für rein und 
wieder raus

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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>MCUA schrieb:
>> LD/ST-Archit.
>Heißt was genau?

Das heist, dass die ALU befehle nur auf Registern arbeiten können und 
nicht aufn RAM zugreifen.
MIPS gehört auch dazu.

von MCUA (Gast)


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>> Bei einer Akku-Architekt. sind prinz. viel weniger Register zu sichern
>> als bei RISC, mit vielen Registern, weshalb die RISC-ISR normalerweise
>> viel länger dauert.
>Haha, aber nur wenn man nicht programmieren kann...
>Wenn man sich die Register sinnvoll aufteilt, muss man nur das SREG
>sichern, allenfalls ein paar temporäre Register.
Haha, aber dann bist du schnarch-langsam, denn
>Natürlich könnte man auch beim AVR alles nur über 2 Register machen,
>aber dann wärs schnarch-langsam.

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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MCUA schrieb:
>>> Bei einer Akku-Architekt. sind prinz. viel weniger Register zu sichern
>>> als bei RISC, mit vielen Registern, weshalb die RISC-ISR normalerweise
>>> viel länger dauert.
>>Haha, aber nur wenn man nicht programmieren kann...
>>Wenn man sich die Register sinnvoll aufteilt, muss man nur das SREG
>>sichern, allenfalls ein paar temporäre Register.
> Haha, aber dann bist du schnarch-langsam, denn
>>Natürlich könnte man auch beim AVR alles nur über 2 Register machen,
>>aber dann wärs schnarch-langsam.

Nein, denn man hat ja "genug" Register, sodass man mal 2 oder 3 für eine 
schnelle ISR reservieren kann und sie nicht sichern muss.

von MCUA (Gast)


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>Nein, denn man hat ja "genug" Register
Nicht, wenn man auch nur ein paar komlexere ISRs hat.

von Jens (Gast)


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Hey Jungs, kommt runter.

Nachdem der Thread durchaus sachlich begonnen hatte und ich sogar das 
eine oder andere z.B. über PICs gelernt habe wird jetzt wieder nur noch 
die 'meiner ist länger'-Fraktion bedient. Muß das sein?

Es gibt Leute und auch Anwendungen denen egal ist wie toll die 
verwendete Architektur ist, die schauen halt wie schon erwähnt nach 
Verfügbarkeit, Preis oder auch spezieller Peripherie. Dann gibt es halt 
auch die Fälle wo eine tolle Architektur einen positiven Unterschied 
macht. Am Ende ist das aber s...egal, irgendjemand entscheidet was 
genommen wird und derjenige hat dafür  irgendwelche Gründe (hoffentlich 
gute).

von Sam .. (sam1994)


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Was ist denn das für eine Diskussion? Entweder man optimiert die ISRs 
oder den Rest - gleichzeitig geht es halt nicht so gut (wobei ich noch 
keine "komplexen ISRs" hatte, meistens reichen 3-4 Register. Code, der 
alle 32 Register brauchte hatte ich dagegen schon).

von spess53 (Gast)


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Hi

>Nicht, wenn man auch nur ein paar komlexere ISRs hat.

Dann hat man etwas falsch gemacht.

MfG Spess

von W.S. (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Für mich liegen die eigentlichen Kritikpunkte woanders: ...

Du sprichst mir aus dem Herzen. Dein sachlicher und gründlicher Beitrag 
war gut und hat eigentlich alles Wichtige gesagt.

Es gibt aber von meiner Seite noch einen kleinen Blick in die Glaskugel:

Auf der diesjährigen Embedded hat man es ja schon sehen können: Der 
Cortex in seinen diversen Spielarten hat bereits begonnen, die anderen 
aufzufressen. Deshalb wage ich mal die Behauptung, daß die Zeit der 
Atmel AVR's so langsam vorbei ist. Sie sind in Bastlerkreisen zwar noch 
vorrätig und sehr beliebt, aber sie müssen sich mit den Cortexen messen 
und da sehen sie in fast allen Disziplinen alt aus.

Wenn der Cortex M0+ oder "Cortex M-1" :-)  kommt, dann wird es noch 
enger. Da bleiben als potentielle Anwender für AVR nur Bastler oder 
Entwickler übrig, denen ein Cortex zu kompliziert ist.

Das sieht bei MicroChip ein bissel ähnlich aus, aber nicht ganz. Die 
größeren PIC's (PIC24, dsPIC, PIC32) werden sich ebenfalls am Cortex 
messen lassen müssen. Bei den kleinen PIC's (12, 16) sieht das aber ganz 
anders aus. Die waren schon immer eine Domäne von Leuten, die ganz tief 
Embedded Hardware gemacht haben. In diese Nische von IC's mit 18 oder 
gar nur 8 oder 5 Beinen wird der Cortex wohl nicht vordringen.

W.S.

von MCUA (Gast)


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>>Nicht, wenn man auch nur ein paar komlexere ISRs hat.
>Dann hat man etwas falsch gemacht.
..oder einfach die Anforderung noch nie gehabt.

von MCUA (Gast)


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>Der Cortex in seinen diversen Spielarten hat bereits begonnen, die anderen
>aufzufressen.
Er wird mit Sicherheit nicht alle auffressen, denn es gibt (für fast das 
gleiche Geld) bessere CPUs als den.

von MCUA (Gast)


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>Also z.B. Serielle: RxD-Interrupt => Byte lesen => Byte in Ringbuffer =>
>Buffer hochzählen => fertig, die ganze Auswertung macht man wenn man
>Zeit hat, das sind vielleicht 30 Takte im Interrupt plus 7 für rein und
>wieder raus
Son Kikifacks macht man mit DMA (wenn man den hat), kostet 0 CPU-Takte.

von Fabian H. (Firma: Technische Universität Berlin) (brein)


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Martin Wende schrieb:
>>MCUA schrieb:
>>> LD/ST-Archit.
>>Heißt was genau?
>
> Das heist, dass die ALU befehle nur auf Registern arbeiten können und
> nicht aufn RAM zugreifen.
> MIPS gehört auch dazu.

Danke! Wirklich!
Aber ich meinte den Terminus. Wofür stehen die Akronyme LD und ST. Damit 
ich mich etwas genauer belesen kann.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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W.S. schrieb:
> Da bleiben als potentielle Anwender für AVR nur Bastler oder
> Entwickler übrig, denen ein Cortex zu kompliziert ist.

Hast du dir auch schon einmal angesehen, wie viel Strom so'n ARM
im Schlaf braucht?  Die kleinen Strukturgrößen kosten halt.  Der
Tiefschlaf beim ARM schaltet den ganzen RAM ab, weil der Leckstrom
bereits solche enormen Werte annimmt.  Für den Leckstrom, den der
RAM des ARM kostet, kannst du einen MSP430 oder AVR bereits mit
1 MHz rechnen lassen.

Nein, es ist nicht nur eine Frage für "zu kompliziert" (zu kompliziert
ist ein ARM auch für Bastler nicht).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Fabian Hoemcke schrieb:
> Wofür stehen die Akronyme LD und ST.

load and store.

von Fabian H. (Firma: Technische Universität Berlin) (brein)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Fabian Hoemcke schrieb:
>> Wofür stehen die Akronyme LD und ST.
>
> load and store.

Alles klar! Danke! http://de.wikipedia.org/wiki/Load/Store-Architektur

Solcher Background und auch das über Harvard/Neumann-Architekturen und 
Co. ist sehr interessant. Bin ohnehin gerade dabei mich darüber zu 
belesen. Aber so den richtigen Durchblick über das ganze Thema habe ich 
leider noch nicht. Angefangen von der Turing-Maschine (Turing und 
Turing-Test usw. ist soweit klar) bishin zu den MIPS. Wenn da jemand 
eine richtig gute Webseite kennt wäre das super.

Zurück zum Thema.
Danke erstmal für diese interessante und spannende Diskussion.
Ich bin jetzt soweit, dass ich mir einfach preiswert einen PIC samt 
Programmer (Pickit3?) und einen MSP430 samt Programmer (LaunchPad?) 
besorgen und sie ausprobieren und einige Tutorials durcharbeiten werde.
Aber ich weiß dann schon mal worauf ich mich bei dem jeweiligen Stein 
einlasse. Zum Beispiel dass beim PIC nicht an allen Port PullUps zur 
Verfügung stehen (warum?), was man ja aber leicht nachbauen kann. Oder, 
wenn auch alle gut für Sensorik geeignet zu sein scheinen, so sind es 
die MSP wohl noch ein Stück besser. Aber hier gilt es die Datasheets zu 
vergleichen.

Was mich aber mal noch interessieren würde, wie habt Ihr es geschafft, 
günstig an Samples ranzukommen? Ich meine jetzt eher das Geschick mit 
den Firmen. Denn nicht immer, so habe ich hier gelesen, hatte man eine 
Firma im Hintergrund. ;)
Ich meine, auch wenn das alles nicht so teuer ist, so bin ich doch froh 
über jeden Euro den ich nicht ausgeben muss.

Gruß und einen schönen Abend noch
Fabian

von spess53 (Gast)


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Hi

>Was mich aber mal noch interessieren würde, wie habt Ihr es geschafft,
>günstig an Samples ranzukommen?

Gar nicht. Ich empfinde diese Schnorrerei als schamlose Frechheit. 
Vielleicht bin ich auch nur zu alt für diese 'Geiz ist geil'-Mentalität.

MfG Spess

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Fabian Hoemcke schrieb:
> günstig an Samples ranzukommen?

Samples sind dafür da, dass man Bauteile testen kann, die man sich
(noch) nicht kaufen kann, oder zumindest nicht auf einfachem Wege.

Sich einem MAX232 bei Maxim als Sample zu bestellen (nur weil sie
ein günstiges Sample-Programm haben) ist genauso verpönt, wie einen
x-beliebigen Controller, den man aus voll laufender Serienproduktion
im Laden kaufen kann, beim Hersteller "schnorren" zu gehen.

von Fabian H. (Firma: Technische Universität Berlin) (brein)


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Schnorren?
Hatte sich hier aber anders gelesen.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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09:38 - der erste ist wieder im Büro ;)

chipsundbierhol.

von was? (Gast)


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W.S. schrieb:
> Atmel AVR's so langsam vorbei ist. Sie sind in Bastlerkreisen zwar noch
> vorrätig und sehr beliebt, aber sie müssen sich mit den Cortexen messen
> und da sehen sie in fast allen Disziplinen alt aus.

W.S. schrieb:
> Da bleiben als potentielle Anwender für AVR nur Bastler oder
> Entwickler übrig, denen ein Cortex zu kompliziert ist.

W.S. schrieb:
> Bei den kleinen PIC's (12, 16) sieht das aber ganz
> anders aus. Die waren schon immer eine Domäne von Leuten, die ganz tief
> Embedded Hardware gemacht haben.

Äpfel und Bananen. Ein PIC12 oder ATtiny konkurriert doch nicht mit 
einem Cortex M0+.

von Hans (Gast)


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@Jörg:

Kleiner, schneller, sicher nicht ganz fair/objektiv/... Vergleich M3/AVR 
mit PicoPower

Vergleich bei 3V.

Der Cortex tut laut Datenblatt:
EM0 current. No prescal-
ing. Running prime num-
ber calculation code from
Flash.

Beim AVR steht da nix genaues...

EFM32TG110:
  150 μA/MHz @ 28Mhz=>4.2mA

Tiny44A
  sagen wir gnädiger Weise 13Mhz 3.5mA => ca 270uA/MHz!

Naja, da "gewinnt" der Tiny...

Gut und wie schaut's bei sagen wir 1Mhz aus:

EFM32TG110:
  210uA/MHz

Tiny44A:
  dito! (wobei der dann bei 1.8V und nicht bei 3V rennt!)

Also für mich zieht bei den AVRs nur mehr der Preis... und wenn ich mir 
anschaue was wir da für Preise bei Volumen rauskommen... naja...

73

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hans schrieb:
> sagen wir gnädiger Weise 13Mhz 3.5mA => ca 270uA/MHz!

Darum ging's ja nicht.  Mir ging es um den Leckstrom des RAMs,
allerdings ist der beim von dir genannten Controller wirklich
extrem klein (0,6 µA).  Viele andere ARMs haben Leckströme im
Bereich von 10 ... 20 µA.  Für eine Applikation, die wenig zu tun
hat, aber sparsam mit der Batterie sein muss, ist das einfach zu
viel.

von Hans (Gast)


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Daher ja "nicht ganz fair/objektiv/..." ;)

Aber wie andere schon festgestellt haben: Man sollte den Controller 
nehmen den man (für die Anwendung) braucht.

73

von Andreas B. (andreas_b77)


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W.S. schrieb:
> Wenn der Cortex M0+ oder "Cortex M-1" :-)  kommt, dann wird es noch
> enger.

Cortex-M1 gibt es schon lange, nur wirst du den nie als Chip kaufen 
können. Das ist ein Design für FPGAs.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Fabian Hoemcke schrieb:
> Schnorren?
> Hatte sich hier aber anders gelesen.

Naja, es kommt darauf an wie und was.
In vielen Fällen IST es aber leider von einigen ein Schamloses Schnorren 
das dazu geführt hat das einige HErsteller ihre SampleProgramme 
eingeschränkt haben. Interessant ist dabei das teilweise gerade 
"GERMANY" von einigen besonders mit Argwohn betrachtet wird.

Es ist so, das -je nach Abwicklung des HErstellers- eine SampleOrder 
viel höhere Kosten (Im Sinne von AUfwand und Porto) verursacht als der 
Kauf eines Bausteins. Wenn man TI als einen der HErsteller mit dem aus 
Sicht des "jedermanns" noch großzügigsten Sampleprogramm betrachtet der 
"JEDES" Sample noch PER EXPRESSVERSAND aus den USA um die Welt schickt 
so das es drei Tage später vor Ort ist, kann man sich in etwas 
vorstellen.

Wenn nun - da es FÜR SIE SELBST ja kostenlos ist einige dann massiv die 
Möglichkeit der kostenlosen Samples Missbrauchen, ja es sogar einige 
gibt die MASSIVST die "teuersten Bausteine" Samplen und die Bausteine 
dann teuer bei Ebay oder selbst hier in den Kleinanzeigen VERKAUFEN 
wollen, dann führt das dazu das es für alle SChlechter wird.

Sowohl für Unternehmen die für neue oder nicht ganz kurzfristig 
beschaffbare Bauteilmuster darauf angewiesen sind als auch für den 
Bastler der mal im AUSNAHMEFALL den Weg über die Sampleorder geht weil 
er das betreffende Bauteil nicht (in kleinen Stückzahlen) über die ihm 
offenstehenden Kanäle beziehen kann.

Ich hatte oben ja z.B. den Fall mit den AT90USB geschrieben. DA waren 
Sample ja nur im gespräch weil ich KEINE CHANCE hatte irgendwie an 
kleine Stückzahlen im benötigten Gehäuse auf "normalen" Weg, also durch 
KAuf, in der benötigten Gehäuseform heranzukommen. (da waren die noch 
recht frisch...)Es war ja ursprünglich eine KAUFANFRAGE. Lediglich die 
Abnahme ganzer VE war möglich, aber ich lege mir doch keine dreistellige 
Stückzahl auf LAger nur weil ich eine Handvoll als Muster möchte. (10, 
oder auch 20 stück hätte ich ja noch genommen, wenn bei >10 auch 
Zähneknirschend)

Es wird von den Firmen immer noch meist sehr positiv darauf reagiert 
wenn auch ein Hobbyist oder auch Student bei ihnen  EHRLICH nach einem 
schwer verfügbaren oder (im Fall von Schülern/Studenten auch )wirklich 
teuren Baustein fragt wo eine Beschaffung auf anderen Wege nicht möglich 
ist.

Aber EHRLICH:
Ein Sampleversuch zu machen um dabei z.B. drei PIC18F25K20
in DIP abzustauben ist dann wirklich völlig überflüssig denn mir kann 
auch KEIN SCHÜLER erzählen das die 2,10 Euro/Baustein, also 6,30 Euro 
gesamt wirklich ZU TEUER sind. Und in den Fällen wo noch mal jemand 
händisch auf die Sampleorder drauf schaut -was einige jetzt eingeführt 
haben- oder wo später automatisiert die Sampleorder analysiert werden um 
festzustellen ob sich die Fortführung des "bequemen" Sampleprogramm 
lohnt wird es wohl von den meisten Firmen und auch USern hier ähnlich 
gesehen.

Verständniss hatte ich aber z.B. dafür wenn ein Schüler/Studienanfänger 
mit noch wenig Erfahrung zwar einen PIC18F25K20 braucht, aber dieser 
nicht DIP sondern UQFN sein soll - warum auch immer. Diese kosten zwar 
auch nicht mehr, sind aber für Schüler nun wirklich nicht einfach zu 
beziehen da im Privatkundenmarkt ungebräuchlich. Wenn überhaupt dann nur 
mit horrenden Versandkosten! Wenn dann im Einzelfall eine entsprechende 
Anfrage gestellt wird...

Aber als ehrlicher Tip:
Wenn du mit den PIC anfangen willst so ist das PK3 keine Schlechte Wahl.
Hier im normalen Privatkundenmarkt aber nur als SET unter dem Namen 
DEBUG Express verfügbar.
http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=1406&dDocName=en538340&redirects=pickit3
(Downloads auf der SEite)

Da ist neben dem PK3 noch ein Demoboard dabei, welches aber nur aus 
einem 18F45K20, einem Poti und ein paar LED incl. Vorwiderständen 
besteht.
Der Schaltplan davon ist im "UserGuide" mit drin.
Dieses Set kostet gut 20Euro mehr als der PK3 Einzeln. Diese 20Euro 
kannst du dir sparen. Das Board in verbindung mit den LessonFiles zur 
Einführung ist für einen Anfänger nicht verkehrt, kann aber mit 
Bauteilen für unter 5Euro selbst in wenigen Minuten auf Lochraster 
aufgebaut werden. (Pic1f45K20 in Dip holen)

Was du versuchen KÖNNTEST ist mal ganz EHRLICH bei MC anzufragen besser 
Email vielleicht Telefon, und Fragen ob die dir -z.B. im Rahmen des 
UniversityProgramms- als Student der sich aus Eigenregie mit den PIC 
beschäftigen will- evtl. auch als einzelnen Studenten günstigere 
Konditionen oder zumindest den Kauf eines einzelnen PK3 hier bei einem 
Distri in DL einräumen können (ggf. auch bei Bauteilen ein wenig...) 
Deutsche Kontaktadressen findest du auf deren Seite. Oder du machst dich 
einfach Schlau ob an eurer HS vielleicht schon jemand Kontakte hat und 
du über die HS einkaufen kannst.
Wie du hier lesen kanst waren die meistens ja recht kooperativ.

Gruß
Carsten

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas B. schrieb:
>> Wenn der Cortex M0+ oder "Cortex M-1" :-)  kommt, dann wird es noch
>> enger.
>
> Cortex-M1 gibt es schon lange

Er schrieb aber "Cortex M-1", also "Cortex Emm Minus Eins". :-)

von Timm T. (Gast)


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MCUA schrieb:
>>>Nicht, wenn man auch nur ein paar komlexere ISRs hat.
>>Dann hat man etwas falsch gemacht.
> ..oder einfach die Anforderung noch nie gehabt.

Was denn zum Bleistift? Würde mich wirklich ma interessieren, mit 
welchen Anforderungen man eine ISR so vollbekommt, dass man a) ernsthaft 
timing-Probleme hat und b) ernsthaft mit den Registern an die Grenzen 
kommt

Ok, ich hatte letztens auch eine kaskadierte 8-Kanal-Software-PWM, die 
bei 12MHz schon arg an die Grenzen des Timing kam, aber da war trotzdem 
noch Bedienung der Seriellen und bißchen Rechnerei nebenbei möglich.

von StKi (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Was denn zum Bleistift? Würde mich wirklich ma interessieren, mit
> welchen Anforderungen man eine ISR so vollbekommt, dass man a) ernsthaft
> timing-Probleme hat und b) ernsthaft mit den Registern an die Grenzen
> kommt

Z.B. beim Power Cube: http://stage-kinetik.de/

Die Antriebe der einzelnen Segmente mußten absolut synchron arbeiten.

von Timm T. (Gast)


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Gibts auch funktionierende Links?

von Fabian H. (Firma: Technische Universität Berlin) (brein)


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Timm Thaler schrieb:
> Gibts auch funktionierende Links?
Ich weiß nicht was Du hast, aber bei mir funktioniert es!

von MCUA (Gast)


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>Danke erstmal für diese interessante und spannende Diskussion.
Nur, der "Moderator" löscht Beiträge, weil er total dummes Zeug redet.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von spess53 (Gast)


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Hi

>Nur, der "Moderator" löscht Beiträge, weil er total dummes Zeug redet.

Dann würden ganz andere Beiträge gelöscht werden.

Deine Sprüche hier sind wohl auf dem gleichen fachlichem Niveau wie 
dieser:

Beitrag "Re: SRAM bei RTC"

MfG Spess

von MCUA (Gast)


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>Deine Sprüche hier sind wohl auf dem gleichen fachlichem Niveau wie
>dieser:
>Beitrag "Re: SRAM bei RTC"
Ja, mehr war da auch nicht zu sagen.

Aber dafür kannst du, wenn es um CPUs geht
>??????

von W.S. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Für den Leckstrom, den der
> RAM des ARM kostet, kannst du einen MSP430 oder AVR bereits mit
> 1 MHz rechnen lassen.

Nanana.

Hab auf der letzten Embedded bei Nuvoton Cortex-M0 gesehen, die bei 
vollem RAM-Erhalt ca. 1.5 uA ziehen. Dabei sind die nicht mal die 
sparsamsten, den die von Energy Micro können das z.T. noch besser.

Aber ich meine, daß das ein Nebenschauplatz ist.

Die Veränderungen auf der Messe im Vergleich zu den Vorjahren war 
deutlich spürbar. Man kann das ignorieren, wenn man will - oder eben zur 
Kenntnis nehmen.

und nochwas:

Fabian Hoemcke schrieb:
> Denn nicht immer, so habe ich hier gelesen, hatte man eine
> Firma im Hintergrund. ;)

Ja. das ist ein wirklich ernstes Problem - jedenfalls hier in 
Deutschland. Es gibt ne Menge Bastler (rein privat bin ich ja auch 
einer..) und als solcher an neuere Bauteile zu kommen, ist ein Krampf. 
Entweder geht garnix oder man muß sowas von Firmen kaufen, wo das Zeug 
unsäglich überteuert ist. Ich sehe das Problem, kann es aber nicht 
lösen. Da kann ich sehr wohl verstehen, wenn Leute sagen "ich mach's mit 
dem uC, den ich in meiner Bastelkiste habe". Auf der anderen Seite frage 
ich mich, was es denn für einen Zweck hat, wenn unsereiner ne 
Bastelanleitung postet, wenn kaum einer sie nachbauen kann - mangels 
Bauteilen.

Manchmal hilft das Schnorren von Mustern. Habe das selber schon versucht 
mit recht gutem Erfolg, weil ich es ausprobieren wollte, ob man das 
einem Leser zumuten kann. Hab dadurch inzwischen nen privaten Account 
bei Analog Devices, den ich aber nur ganz piano strapazieren möchte.

Bei Firmen wie TME kann man jedoch ganz offiziell als Privater 
einkaufen. Man zahlt zwar polnische MwSt und Transport, aber es geht.


nochwas:

spess53 schrieb:
> Ich empfinde diese Schnorrerei als schamlose Frechheit.

Ich nicht. Für die Firma mach ich sowas nicht, da wird ganz normal 
gekauft, aber für mein hier mal vorgestelltes Frequenzzähler-Projekt hab 
ich das ganz bewußt gemacht. Weil es mir schäbig vorkommen würde, mit 
Bauteilen zu protzen, die man nur per Firma bekommt und damit all die 
Leser auszugrenzen, die sich sowas basteln wollen, weil sie eben nicht 
in den wohlgefüllten Meßgerätepark der Firma greifen können.

Es gibt auch die Kehrseite:
Gelegentlich bekommen wir in der Fa. nennenswerte Mengen IC's vom 
Bestücker zurück, weil eben nicht mehr maschinell verarbeitbar da Luft 
gezogen oder weil Produktion ausgelaufen usw. Da sind massiv IC's dabei, 
die man als Bastler noch prima verwenden könnte, aber das Zeug geht den 
"bestimmungsgemäßen" Weg in die kostenpflichtige Verschrottung. Sowas 
hier für 10 Euro / Pfund wäre ne echte Hilfe für viele Bastler, aber es 
geht eben nicht.

W.S.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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spess53 schrieb:
> Deine Sprüche hier sind wohl auf dem gleichen fachlichem Niveau wie
> dieser:

Das fachliche Niveau wäre völlig egal.  Wenn der Herr den rein
fachlichen Kram nochmal posten würde, bliebe es stehen.  Fachliche
Inkorrektheiten werden von anderen Forenteilnehmern richtig gestellt,
die muss man nicht löschen.  Aber er postet mit permanenter Bosheit
sein hämisch-beleidigendes Getue und komplette Polemik mit, die hier
einfach nicht her gehören.

Gemessen an der erwartungsgemäß kontrovers diskutierten Fragestellung
des TE war der Thread bis zum Auftauchen dieses Herrn insgesamt recht
vernünftig verlaufen, da müssen wir uns sowas nicht antun.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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W.S. schrieb:
> Hab auf der letzten Embedded bei Nuvoton Cortex-M0 gesehen, die bei
> vollem RAM-Erhalt ca. 1.5 uA ziehen. Dabei sind die nicht mal die
> sparsamsten, den die von Energy Micro können das z.T. noch besser.

Ja, hatten wir ja oben schon diskutiert.

Ich hatte bislang nur mit anderen ARMs zu tun, und die ziehen halt
einige 10 µA bei RAM-Datenerhalt.  OK, der AVR mit 1 MHz bei gleichem
Strom ist natürlich etwas übertrieben ;-)

Generell ist aber bei kleiner werdenden Strukturen ein Ansteigen des
Leckstroms normal, weshalb eben bei einfachen Aufgaben (die die
Rechnleistung eines ARM hinten und vorn nicht auslasten würden) u. U.
nicht der höchst integrierteste Controller der beste für den Job.

von MCUA (Gast)


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>Aber er postet mit permanenter Bosheit
>sein hämisch-beleidigendes Getue und komplette Polemik mit....
..lachhaft, das denkt der, der mit seinen Aussagen Mehrfach Total 
Daneben gelegen hat
(und dazu auch noch ganz schön frech geworden ist)

von W.S. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> nicht der höchst integrierteste Controller der beste für den Job.

Ja das ist ja klar: Für eine bestimmte Aufgabe ist nicht der 
allerdickste, sondern der am besten passende IC die optimale Lösung. 
Aber das hat auch mit eher nichttechnischen Konditionen zu tun:

- mit welchen Teilen sich der/die Entwickler auskennen,
- wie sich das in Stückzahlen rechnet,
- was und wie gut verfügbar ist
- ob man vielleicht was vermeiden will
- was und wie an Entwicklungstools greifbar ist
und so weiter.

So, und nun Schluß für heute, ist ohnehin schon zu spät..

Frohe Ostern
W.S.

von Fabian H. (Firma: Technische Universität Berlin) (brein)


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Guten Abend!

So, zum Thema schnorren.
Klar, daran, dass man das ausnutzen kann, habe ich jetzt so nicht daran 
gedacht. Weiterverkauf von teuren Samples usw..
Ich bin eher davon ausgegangen, dass sie ein Interesse daran haben, 
Nachwuchskonsumenten zu generieren, und dafür „liebend gern” 
Standardteile springen lassen. So nach dem Motto, fragen kostet nichts.
Aber Ihr habt recht. Beim Schnorren ist das auch nicht anders. Und wenn 
es wirklich nur 2€-3€ für ein Stein sind, ist es vielleicht auch etwas 
verfehlt. Ich rechnete eher so mit 5€-10€. Zu mindest kosten so die 
Atmegas (32-1284) bei meinem Haus- und Hoflieferanten. Keine Ahnung 
welches jetzt vergleichbare PICs sind.
Mir ging es aber mehr um die Boards. Zum Beispiel das LaunchPad, dass 
gibt es bei Farnell für 3,83€ bei Segor kostet es 9,70€ und da ist das 
touchpad (egal ob man es brauch oder nicht, es ist verdammt cool) noch 
nicht dabei.
Das PICKIT3 ist zwar cool, kostet aber mindestens 25€ ohne Porto 
http://www.digilentinc.com/Products/Detail.cfm?NavPath=2,739,974&Prod=PG164130 
. Sonst geht es erst bei rund 50€ weiter.

Aber
Carsten Sch. schrieb:
> über die HS einkaufen
ist eine gar nicht so schlechte Idee! Danke, daran hatte ich bisher gar 
nicht gedacht.

Beim PICKIT3 ist kein Board dabei. Was ich bisher am STK500 sehr 
praktisch fand. Rauf stecken, Taster und LEDs sind schon dran und die 
Ports nach außen geführt. Denke mir aber, dass kann man gut nachbauen. 
(http://www.mikrocontroller.net/articles/PIC18f4550_Experimentier_Platine)
Was ist gegen das oben genannte Board einzuwenden 
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=200382626290&clk_rvr_id=329846163557 
? OK, ist jetzt auch nicht so viel drauf und kann nur PIC10-PIC18 
programmieren, aber es ist preiswerter. ^^ Habe es irgendwo noch etwas 
billiger gesehen. Hat jemand mit dergleichen schon Erfahrung gesammelt? 
Würde das reichen?

Zum Thema vergleichbar...
... ich habe per Zufall auf Ebay das chipKit UNO32 gefunden. Auch auf 
der Seite Digilent werden sie als Arduino kompatibel beschrieben: 
http://www.digilentinc.com/Products/Detail.cfm?NavPath=2,892,893&Prod=CHIPKIT-UNO32
Compatible with many existing Arduino™ code...

Das many existing code nicht nur arithmetische Operationen heißt, was 
sich leicht durch neues compilieren portieren ließe, sondern sich auch 
ansprechen von Peripherie, vermute ich mal ganz stark.
Wie stark gleichen sich die Mikrocontroller-Familien? Oder zu mindest 
die PIC32 mit den AVR32?
(Ich glaube nicht, dass sich der PIC32 vom chipKit Uno32 mit dem 
Atmega328 von Ardunio gut zu vergleichen ist. ^^)
Einen AVR32 habe ich noch nicht programmiert. Aber wenn ich mir ansehe, 
wie exakt ich die Register für die Peripherie nutzen muss, kann ich mir 
kaum vorstellen, dass die Peripherie bei einem PIC genauso angesprochen 
wird. Bei den 32ern kenne ich mich halt noch nicht aus.

Schade dass wegen meinem Schnorren die Frage nach den Basics für die 
Architektur untergegangen ist. Ich lese zwar gerade was darüber, aber es 
ist nur sekundäres Thema in dem Buch. Kennt einer von euch gute Seiten, 
in dem das ganze schön aufgearbeitet ist?
Mir hat hier jemand Vorlesungsfolien angeboten. Mal sehen wie gut die 
sein werden.

Frohe Ostern
Fabian

von Konrad S. (maybee)


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Nach zwei, knapp drei, Jahrzehnten Elektronik-Bastel-Abstinenz hat es 
mich erwischt und ich wollte wieder mal was mit Mikrocontrollern machen. 
So hab ich mich denn im Internet umgesehen und bin zur Erkenntnis 
gelangt, dass 8-Bit-µCs reichen und AVRs und PICs in die nähere Auswahl 
kommen. Schließlich fiel meine Wahl auf die AVRs. Die Gründe:

* gcc-basierte Toolchain
Mit dem gcc bin ich seit - ich glaube - Version 2.2.2 auf 
unterschiedlichen Unix-Plattformen vertraut. Zuhause mache ich alles mit 
Linux. Windows XP gibt es zwar in einer virtuellen Maschine, aber nur um 
mal eben einen FTDI- oder MCP-USB-Chip zu konfigurieren oder die Doku 
aus dem AVR-Studio zu extrahieren. <frotzel>"wine" ist etwas, das man 
mit Genuss trinken sollte, nicht um Viren unter Linux lauffähig zu 
machen.</frotzel>
Meine "Entwicklungsumgebung" ist seit rund zwanzig Jahren - privat und 
in der Arbeit - unverändert: vi und make. Es ist sauschnell und es tut, 
was ich will. Und das Beste ist, dass es keine Probleme wegen Updates 
gibt.

* http://www.mikrocontroller.net
Ein deutschsprachiges Forum liest sich für mich einfach schneller. Mein 
Englisch taugt ganz gut für Datenblätter und Fachliteratur. Beim 
zuweilen blumenreichen Englisch der Muttersprachler muss ich zuviel bei 
Leo nachschlagen und beim manchmal radebrecherischen Englisch der 
Anderen bleibt dann oft nichts Verwertbares übrig. Ist ja hier im Forum 
schon nicht immer einfach zu erraten, was die eine Verstümmelung oder 
andere schnoddrige Ausdrucksweise ("Jugendsprache" trifft es nur 
teilweise) bedeuten soll.
Die AVR-Lastigkeit des Forums (im positiven Sinn) trägt sicher auch zu 
meiner Entscheidung bei.

Preisunterschiede spielen für mich als Hobbybastler ganz sicher keine 
Rolle, zumal ich bei meinen Stückzahlen eher Handling-Kosten und Porto 
zahle. Eine weitere µC-Architektur/-Familie werde ich mir nicht antun, 
weil das einfach zuviel Zeit von der eh immer zu knappen Freizeit 
kostet. Ich schaue aber schon mal in ein "artfremdes" Datenblatt oder 
Projekt, wenn ein interessanter Beitrag das nahelegt.

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Konrad S. schrieb:
> ... mal eben einen FTDI- oder MCP-USB-Chip zu konfigurieren

Mit libftdi-1 kannst Du FTDI Bausteine auch unter Linux konfigurieren

von Frau Holle (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
>Generell ist aber bei kleiner werdenden Strukturen ein Ansteigen des
>Leckstroms normal, weshalb eben bei einfachen Aufgaben (die die
>Rechnleistung eines ARM hinten und vorn nicht auslasten würden) u. U.
>nicht der höchst integrierteste Controller der beste für den Job.

Je kleiner der Prozess gefertigt werden kann, desto sparsamer im 
Stromverbrauch ist das Produkt. Das ist neben der besseren Ausbeute des 
Siliziums der zweitbeste Nebeneffekt einer Umstellung auf kleinere 
Strukturgrößen.
So dachte jedenfalls ich bislang und habe noch kein widerlegendes 
Beispiel unter die Krallen bekommen.

von Hans (Gast)


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Stimmt teilweise.

Dynamisch wird's sparsamer, statisch nicht unbedingt!

Gates kleiner => CU^2/2 kleiner => Umladen braucht weniger Energie => 
Verbrauch geringer

Im statischen (also sagen wir einmal unter 1-10Mhz) spielen die 
Gate-Ladungen nicht die entscheide Rolle. Du kannst bei gröberen 
Technologien einfach dickere Oxid-Schichten einziehen => weniger 
Leckströme.

Man kann auch bei kleinen Strukturbreiten da was machen, aber 
HighK-Oxide sind einfach teurer.

73

von Konrad S. (maybee)


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Uwe Bonnes schrieb:
> Mit libftdi-1 kannst Du FTDI Bausteine auch unter Linux konfigurieren

Danke für den Tipp. Seh ich mir mal an.

von Thomas (kosmos)


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ich habe mit den AVRs in .ASM angefangen und hatte noch kein Bedürfnis 
zu wechseln. Von Atmel gibt ein kostenloses Entwicklungstudio und 
funktionierende Programmer, verfusen hatte ich bisher nur mit Ponyprog. 
STK500 bzw. Dragon konnten das wieder richten.

Zum Studio ich arbeite mit der letzten 4er Version weil ich noch eine 
Single Core CPU nutze, der mir für alle Aufgaben bisher ausreicht und 
ich so ein Resources fressende Software auch nicht unterstütze.

Mit der festen INT Prio hatte ich bisher noch keine Probleme, wenn ich 
diese aber ändern will kann ich jedem INT auf die gleiche gemeinsame 
Routine umleiten wo ich dann die INT-Flags selber auswerten kann.

Ich sichere mir Ergebnisse z.B. immer mittels STS/LDS in 
definierte/reservierte RAM-Bereichen ab, auf die 2-3 Takte ist doch 
geschi**en. Nutze dagegen sehr wenige Register, wenn diese dann doch mal 
in einer INT-Routine genutzt werden pushe und pope ich Sie eben.

Da ich eigentlich nur gängige Typen wie ATM16, ATT26/1...nutze habe ich 
noch keine Lieferschwierigkeiten mitbekommen, also für den Bastler auch 
unerheblich gibt ja nur sehr wenige Typen die so spezielle Hardware wie 
CAN.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Fabian Hoemcke schrieb:
> So, zum Thema schnorren.
> Klar, daran, dass man das ausnutzen kann, habe ich jetzt so nicht daran
> gedacht. Weiterverkauf von teuren Samples usw..
> Ich bin eher davon ausgegangen, dass sie ein Interesse daran haben,
> Nachwuchskonsumenten zu generieren, und dafür „liebend gern”
> Standardteile springen lassen. So nach dem Motto, fragen kostet nichts.

Im Prinzip stimmt deine Annahme ja schon. Zum einen sitzen am anderen 
Ende auch Menschen die nich tselten auch über das Hobby Elektronik zum 
Beruf gekommen sind und gerne auch mal unterstützen.

Zum anderen ist natürlich der Effekt das man so früh eine positive 
Einstellung zu deren Produkten schafft auch nicht unwillkommen.
ICh sehe es ja selber bei mir: Es gibt viele Designs wo ich verschiedene 
Alternativen habe und frei Wählen kann welche Serie ich einsetze.
Und da kommen bei gleicher Eignung -nur durch meine persöhnliche 
Einstellung- bestimmte HErsteller halt besser Weg als andere.
So eine Entscheidung hat manchmal dann nur Auswirkungen auf die eine 
Serie, in anderen Fällen legt es den Grundstein für eine lange Zeit des 
Einsatzes dieser Serie in vielen Folgeprodukten der Firma. (Kein 
Typenzoo gewollt)

Aber den Effekt darf man natürlich auch nicht überschätzen und auf 100 
Bastler/Einsteiger kommen vielleicht 10 die später im Beruf 
entsprechende Entscheidungen treffen könnten, wobei von diesen 10 
vielleicht auch nur 1 oder 2 in Ihrer Wahl völlig frei sind.

Aber wie gesagt, die Firmen reagieren unterschiedlich, meist aber 
aufgeschlossen. Zumindest wenn nachvollziehbar ist warum angefragt wird 
und erkennbar sit das der Hintergrund stimmig ist.
Es war alles aber auch schon mal VIEL großzügiger, aber das wurde dann 
von einigen Leuten halt dermaßen Ausgenutzt das viele Firmen da 
kritischer sind.

> Mir ging es aber mehr um die Boards. Zum Beispiel das LaunchPad, dass
> gibt es bei Farnell für 3,83€ bei Segor kostet es 9,70€ und da ist das
> touchpad (egal ob man es brauch oder nicht, es ist verdammt cool) noch
> nicht dabei.

Als Student kannst du ja bei Farnell bestellen! ist ja kein Problem und 
du bekommst auch noch Prozente  (Das war mal in höhe der MwSt, damals 
16%. Ob es jetzt 19% Nachlass sind oder immer noch 16, oder vielleicht 
doch ein anderer Wert, das weiß ich aber nicht)

Alternativ kannst du diese TEile auch direkt bei TI in den USA 
Bestellen.
(TiStore) Bei diesen TEilen ist -wie bei vielen Entwicklungskits in dem 
Store- der Versand im Artikelpreis enthalten
(ACHTUNG: SCHEINBAR ABER NICHT BEI ALLEN)!

Das TI Launchpad kostet $4,30 und das "MSP430 Capacitive Touch 
BoosterPack" $10. Also $14,30 ~ 11 Euro incl. Express Shipping!
Und das ist auch für einen Studenten nicht zu viel. Braucht aber 
entweder PayPal Konto ODER Kreditkarte.

Ansosnten veranstaltet gerade TI immer verschiedene Aktionen, so war 
jetzt kürzlich Anmeldeschluss für einen DesignWettbewerb für Studenten. 
Jedes angemeldete Team bekam da einen $100 Gutschein für den TI Store 
und besondere Samplebedingungen (mehr und teurere Bausteine). Im Rahmen 
einer Solchen aktion isch beteiligen...

> Das PICKIT3 ist zwar cool, kostet aber mindestens 25€ ohne Porto
> http://www.digilentinc.com/Products/Detail.cfm?NavPath=2,739,974&Prod=PG164130
> . Sonst geht es erst bei rund 50€ weiter.

Ist hier natürlich jetzt eine Frage des Versands! Wenn die Versandkosten 
niedrig sind könnte sich die Bestellung in den USA lohnen... Aber ich 
vermute mal die übersteigen die Preisdifferenz doch etwas. Ausserdem 
fällt noch 19% EUSt an wenn der Zoll das PAket in die Finger bekommt. 
(Man kann Glück haben, aber drauf vertrauen würde ich nicht)

Die PK3 haben etwas im Preis angezogen... Alternative 
Beschaffungsmöglichkeiten (für dich) sind für 35Euro bei Farnell wo 
allerdings hier dann auch Versand und MwSt draufkommt (aber 
wahrscheinlich wieder Studentenrabatt runter) oder auch für jedermann 
der Kauf über MicrochipDirekt. Da kostet der PK3 auch 34Euro, es kommen 
noch 11 Euro Versand dazu. (Evtl. auch EUSt, da müsste ich selber jetzt 
auf meine REchnungen schauen...)
Aber auch hier gibt/gab es in der Vergangenheit immer mal diverse 
Aktionen wo Schüler / Studenten /Auszubildende Rabatt bekommen haben 
und/oder keine Versandkosten zu zahlen hatten. Oder es hat -glaube hier 
im Forum- mal jemand berichtet das er auf eine Anfrage hin ausserhalb 
einer solchen Aktion einen Code bekommen hat mit dem er deutlich weniger 
im Shop zahlen musste.

Das SET MIT BOARD kostet bei Reichelt mittlerweile 80Euro! Das lag mal 
bei nur knapp über 50Euro. Das ist nun wirklich schon teuer.

Wenn du es nicht Eilig hast und es günstig sein soll kommt evtl. auch 
ein Clone in Betracht. Die beiden unteren SOLLEN ANGEBLICH 100% 
Baugleich mit den Original PK3 von Microchip sein, so das hier eine 
Ausnahme von der REgel -WILL MAN ES STRESSFREI -NUR ORIGINALPROGRAMMER 
FÜR PIC & AVR- gelten könnte. Da Microchip die Schaltpläne usw. für den 
PK3 offengelegt hat ist das durchaus nicht unwahrscheinlich das die 
Elektronisch Identisch sind. (Wohingegen Clones der AVR JTAGICE xxx mal 
mehr, mal weniger vom Original abweichen und da dann auch öfter mal 
Probleme machen)

Für 21 Euro ein Clone des PK3 solo.
http://www.ebay.de/itm/Clone-Microchip-Development-Programmer-Mini-PICKIT-3-/220990307991?pt=Wissenschaftliche_Ger%C3%A4te&hash=item33740c7e97

Oder für 27Euro incl. ZIF Adapter wenn man wirklich mal umstecken will 
oder muss. (Z.B. weil die PINS für ICSP nicht mehr frei sind)
http://www.ebay.de/itm/PICKIT-3-MCU-Universal-ZIF-socket-for-PICkit-2-or-3-/230764695604?pt=Wissenschaftliche_Ger%C3%A4te&hash=item35baa5d034

> Beim PICKIT3 ist kein Board dabei. Was ich bisher am STK500 sehr
> praktisch fand. Rauf stecken, Taster und LEDs sind schon dran und die
> Ports nach außen geführt. Denke mir aber, dass kann man gut nachbauen.

Ich bin zwar geteilter Meinung über solch "universalBoards"
Es gibt ja das von mir erwähnte Set PICKIT3 DEBUG EXPRESS das aus dem 
PK3 und einem DEMO BOARD besteht. Zudem sind dabei noch Lesson Files 
incl. Beispielprogramme die in glaube neun Abschnitten einen Einstieg 
bieten!
(Das haben z.B. Reichelt und Conrad für viel Geld im Angebot wohingegen 
die EinzelPK3 nicht im Angebot sind.)
Dazu zitiere ich mich aber noch einmal selbst:

Carsten Sch. schrieb:
> Da ist neben dem PK3 noch ein Demoboard dabei, welches aber nur aus
> einem 18F45K20, einem Poti und ein paar LED incl. Vorwiderständen
> besteht.
> Der Schaltplan davon ist im "UserGuide" mit drin.
> Dieses Set kostet gut 20Euro mehr als der PK3 Einzeln. Diese 20Euro
> kannst du dir sparen. Das Board in verbindung mit den LessonFiles zur
> Einführung ist für einen Anfänger nicht verkehrt, kann aber mit
> Bauteilen für unter 5Euro selbst in wenigen Minuten auf Lochraster
> aufgebaut werden. (Pic18f45K20 in Dip holen)

Daher noch einmal zusammengefasst:
Wenn du kein verbilligtes Studentenangebot für dieses Set bekommst das 
dann so günstig ist das sich der Selbstbau nich lohnt empfehle ich 
folgendes

1. EINZELNEN PK3 besorgen (Notfalls Clone von Ebay)

2. Auf diese Seite gehen:
> http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcServic...
> (Downloads auf der SEite)

3. Benutzeranleiteung und Anleitung für sie "LessonFIles" sowie die Zip 
Datei mit den Lesson Files herunterladen.

4. Einen PIC18F45K20 in DIP sowie einen IC Sockel besorgen und das 
Übungsboard nachbauen. Ausser dem PIC brauchst du dann noch ein POTI, 
ein Taster und ein paar LEDs (sowie einige Widerstände). Der Aufbau auf 
Lochraster würde mir am Sinnvollsten erscheinen, Notfalls geht aber 
sicher auch auf Steckbrett, wobei ich das wegen der Wackelkontaktgefahr 
immer etwas zweigeteilt sehe. DER SCHALTPLAN IST IM HANDBUCH DRINN!

5. Die Lesson Files durchgehen. Es gibt zwar nicht wirklich viel selbst 
zu machen, dafür ist Ausführlich vom kleinen Blinken bis hin zu ADC, 
TIMER und Interrupt alles Einsteigerverstänbdlich mit DEMO Programmen 
erklärt.

6. Eigene Programme angehen... später dann eigene HArdware bauen.

Fabian Hoemcke schrieb:
>(http://www.mikrocontroller.net/articles/PIC18f4550_Experimentier_Platine)
> Was ist gegen das oben genannte Board einzuwenden

Gegen dieses BOard ist Prinzipiell NICHTS einzuwenden. Damit kann man 
auch so einiges machen. Aber ich würde es doch, wenn denn so gewollt, 
erst im späteren Verlauf benutzen. Zuerst mal mit dem EINFACHST Board 
aus dem Nutzerhandbuch anfangen, darauf ist auch alles Abgestimmt.
Später wenn schon etwas Grundlagen der PIC Besonderheiten vorhanden sind 
dann weitermachen wie du es für richtig hälst.

Im Fall das sich jemand im Rahmen der beruflichen Tätigkeit mit den PIC 
auseinandersetzen soll würde ich hingegen für den Einstieg von allen 
EigenStarterboards die nicht von MC kommen abraten, da es ja auch sehr 
gute komplexe Boards von MC gibt die ready to use mit den sehr 
umfangreichen Beispielen und Frameworks ohne jede Anpassung laufen. Für 
die private Beschäftigung aber sehe ich ein das man diese Ausgaben oft 
lieber sparen will und dafür dann etwas mehr Zeit investiert bis es 
läuft.
Komplexe Designs mit z.B. Ethernet mache ich nach 15Jahren Beschäftigung 
immer noch EVA-Boards als Ausgangsbasis wo ich mir dann den Teil 
rausziehe den ich brauche und in die eigene HArdware gieße. So kommt man 
am schnellsten zum Ziel.

> 
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=200382626290&clk_rvr_id=329846163557
> ? OK, ist jetzt auch nicht so viel drauf und kann nur PIC10-PIC18
> programmieren, aber es ist preiswerter. ^^ Habe es irgendwo noch etwas
> billiger gesehen. Hat jemand mit dergleichen schon Erfahrung gesammelt?
> Würde das reichen?

Preiswerter? NEIN! SICHER NICHT! Es ist BILLIGER, aber das war es schon.
LAss es mit solchen Dingern sein. Die Zeit dafür ist lange abgelaufen!

Diese Einfachen Programmer waren damals für die ersten PICs mit EEPROM- 
bzw Flash Programmspeicher für viele der Ausgangspunkt. ICh selbst habe 
mit so einem Adapter auch angefangen. Die waren ja einfach 
Selbstzubauen:
http://www.jdm.homepage.dk/newpic.htm (Welche PIC unterstützt werden ist 
nur eine Frage der Software, die Hardwareanforderungen sind immer gleich 
, man muss nur auf die Anschlüsse achten)

Ich bin ECHT FROH das diese Zeiten vorbei sind und man für 30Euro 
Programmer bekommt. (Zu meiner Anfangszeit kostete der kleinste, damals 
PicstartPlus, um die 500DM)

Diese JDM Programmer(und Ähnliche) programmieren den PIC durch einfaches 
Bit Wackeln MIT DEN STEUERLEITUNGEN der Seriellen Schnittstelle.
Das ist Langsam -wobei das das kleinste Problem ist.

Schlimmer ist: Das war unzuverlässig, immer mal wieder brach es ab und 
irgenetwas funktionierte nicht. Mal konnte ich eine Woche ohne Fehler 
arbeiten, dann musste ich 5x Programmieren bevor er einmal bis zum ende 
durchlief.

Dies lief damals schon nicht mit ALLEN RS232 schnittstellen. Am 
DesktopPC ging es meist. Viele Notebook/Laptops hatten Probleme weil bei 
denen ja schon damals das SPannungsniveau nicht immer ausreichte. 
Gefühlt ist es bei den Geräten, sofoern die überhaupt noch RS232 haben, 
eher schlechter geworden. ICh hatte in der Vergangenheit auch schon 
DesktopPC die beim Bitwackeln Probleme hatten oder die Spannung auf 
RS232 zu gering war. Und bei Laptops erst recht. Die Zeiten der Robusten 
Technik sind vorbei und RS232 ist nur noch ein Anhängsel.

ZUDEM: Viele RS232 USB Umsetzer funktionieren mit so einem teil gar 
nicht. Man braucht also unbedingt noch einen PC mit echter RS232, die 
aber auch noch den Standarts entsprechen muss.

Und das aus meiner Sicht größte Problem ist die Softwareunterstützung!
Alle diese Programmer brauchen wie die meisten Selbstbaubrenner eine 
Eigene Brennsoftware. Man kann also nicht wie bei den 
Originalprogrammern einfach mit einem Tastenklick das Programm 
Compilieren und direkt in den PIC schreiben, sondern man schreibt das 
Programm und Kompiliert dieses mit dem EINEN Programm - Dann beendet man 
dieses Programm und ruft das Brennprogramm auf, hier muss man die Files 
die der Compiler erstellt hat wieder einzeln reinladen, bei einigen muss 
man noch händisch jedesmal die ConfigFuses setzen (und das sind bei den 
neueren Chips eine Menge) und man kann dann erst brennen.
Nach dem brennen geht man wieder aus dem Brennprogramm raus und ruft 
MPLAB wieder auf. ICSP geht wenn überhaupt nur wenn man glück hat und 
höllisch aufpasst, Debuggen keine Chance.

Die Software wird oft schon seit JAhren nicht mehr weiterentwickelt so 
das neuere PICs gar nicht Programmiert werden können. Die 16 & 32 Bit 
PICs sind sowieso nicht enthalten.

Und das alles um 20 Euro zu sparen ? (Bzw. sogar nur 5 wenn man den PK3 
Clone nimmt)

DAHER: WEnn mit PIC einsteigen, dann nimm einen PICKIT3 damit bis du gut 
bedient. Wenn du weisst das du VIEL mit Pic machen willst könnte man 
noch über einen ICD3 nachdenken, aber ganz ehrlich: Mit dem PK3 geht 
auch ALLES und für den Hobbyisten reicht der selbst bei 32Bit µC locker!
Lasse die Finger vonn ALLEN FREMDPRODUKTEN die nicht in MPLAB selbst 
unsterstützt werden, wodurch dann ja nur 100% Clones noch in Frage 
kommen...
Ach ja: Und es sollte wirklich ein PK3 bzw ICD3 sein. Das uralte PK(1) 
bzw. der ICD(1) -1 in Klammern weil ursprünglich ja ohne Nummer- können 
zwar in MPLAB verwendet werden, aber nur mit sehr wenigen Bausteinen!
Selbst Geschenkt machen die heute kaum noch Sinn.

Das PK2 / ICD2 wird noch öfter angeboten, aber auch hier werden viele 
Bausteine nicht mehr Unterstützt. Insbesondere sind hier die Spannungen 
wohl ein Problem da die wohl nicht weit genug nach unten geregelt werden 
können. Insbesondere bei den 32Bit sieht es sehr mau aus!
Diese würde ich also nur dann in Betracht ziehen wenn die WIRKLICH sehr 
billig sind, also fast geschenkt! Zumal ja ab 20Euro was aktuelles zu 
bekommen ist.

Zum ARDUINO/PINGUINO usw:
Hier habe ich nicht wirklich viel Erfahrung. Dieses ganze System ist 
eher für "nichttechnsiche" Einsteiger die schnell bestimmte Erfolge in 
einzelnen Anwendungsgebieten haben wollen ohne tiefer einsteigen zu 
müssen.

Es wird hier eine weitere Zwischenschicht eingeführt die das ganze noch 
HArdwareunabhängiger macht und noch weiter vereinfachen soll. Das ganze 
könnte man als geschlossene Benutzeroberfläche (die Tools gehören ja 
dazu) die mit einem C Dialekt und speziellen Libs arbeitet und dafür 
bestimmte festgelegte HArdware nach dem Baukastenprinzip verwendet 
beschreiben.
Für eine berufliche Anwendung ist die nähere Beschäftigung nicht 
Sinnvoll.
(Die Ausgangsidee war "Künstlern" eine Möglichkeit zu geben einfach in 
ihrem Kunstwerk mit wenig Aufwand etwas Blinken oder bewegen zu lassen)

Natürlich ist es möglich EINFACH NUR die HArdware zu verwenden und damit 
mit den normalen Tools (AVRSTUDIO bzw. MPLAB) und dem normalen C 
Sprachumfang für diese µC zu arbeiten. Dagegen würde für Lötfaule auch 
nichts sprechen, aber wenn man den wirklich als ARDUINO mit der ARDUINO 
Oberfläche einsetzt lernt man halt den Umgang ARDUINO und NICHT die 
Besonderheiten von Pic bzw. AVR!

Gruß
Carsten

von MCUA (Gast)


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>Schade dass ... die Frage nach den Basics für die
>Architektur untergegangen ist.
Betr CPU-Architektur(en) ist das hier der Kindergarten.

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