Forum: Offtopic Warum immer noch nicht metrische Maße in den USA ?


von Fragender (Gast)


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Hallo,

mit Überraschung musste ich feststellen das selbst eine Tonne (also das 
Gewicht von  1000 kg) in den USA nicht 1000 kg entspricht.

Eine  short ton = 907.18474 kg.

Die anderen Sachen wie die Längeneinheiten oder das sehr spezielle Grad 
Fahrenheit usw. sind ja hinlänglich bekannt.

Warum ist das so ?
Jetzt bitte nicht einfach wild gegen die USA und die dortige Mentalität 
hetzen, sondern stichhaltige Argumente (evtl. nachvollziehbare Beweise) 
geben warum das immer noch so ist.

Es soll ja selbst im hightech Bereich (Luft und Raumfahrt) teure Fehler 
dank dieser verscheidenen Maßeinheiten gegeben haben.

mfg


    Fragender

: Verschoben durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Warum warum. Offiziell gilt auch in USA das metrische System in vielen 
Bereichen. km Angaben auf Straßenschilder gibts auch immer mehr.

Offiziell gibt es bei uns kein Pfund. Geh mal auf einen Wochenmarkt und 
zum Metzger, da wird dauernd Pfundweise irgendwas verlangt. Warum?

Die Menschen sind das so gewohnt das kann man nicht einfach per Dekret 
ausradieren. Und wenn morgen hier chinesisch die offizielle Amtsprache 
wird, dann rede ich immer noch Deutsch.

Dazu kommt dass in vielen Bereichen, z.B. Luftfahrt, die englischen 
Maßeinheiten offizieller Standard sind. Also Fuß, NM usw.

gruß cyblord

von Falk B. (falk)


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@  Fragender (Gast)

>Warum ist das so ?

Normative Kraft des Faktischen.

a) eine Umstellung wäre sehr teuer
b) eine Umstellung ist psychiologisch schwer durchsetzbar

Aber in der Praxis sind auch bei den Amis schon viele Dinge metrisch, 
vor allem in der Industrie. Nicht nur wenn es um 300mm Wafer und 
IC-Gehäuse geht.

Die Diskussion hatten wir vor einiger Zeit schon mal.

Beitrag "Warum ist das Zoll als Maßstab für Elektronikbauteile im Elektronikbereich immer noch dominierend?"
Beitrag "wahl des richtigen Raster"
Beitrag "Seltene Verwendung der Einheit Nano in amerikanischer Literatur"

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Fragender.


>
> Es soll ja selbst im hightech Bereich (Luft und Raumfahrt) teure Fehler
> dank dieser verscheidenen Maßeinheiten gegeben haben.

Richtig. die "Mischung" kann fatal sein.....aus diesem Grunde versucht 
man eben bei Systemen, wo aus historischen Gründen "alles aus einem Guss 
ist", erst dann umzusteigen, wenn es nicht mehr anders geht.

Neue Entwicklungen werden dann aber metrisch gemacht, wenn sie nicht 
gerade als Ersatzteil für alte Systeme verwendet werden sollen.

Ausserdem interpretieren einige Leute die Umstellung auf Metrisch so, 
dass sie zwar in Zoll dimensionieren, aber dann die natürlich krummen 
metrischen Werte danebenschreiben. ;O)

Bei einigen Systemen könnte eine Umstellung auf metrisch vermutlich bis 
in alle Ewigkeit nicht erfolgen. Bei den klassischen Überseecontainern 
z.B....

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Dussel (Gast)


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Guck dich einfach nur hier mal um. Ältere rechnen teilweise immer noch 
in Mark, die Leistung von Autos wird immer noch in PS verglichen und der 
Energiegehalt von Nahrung wird von dem meisten immer noch in 
Kilokalorien oder sogar Kalorien angegeben. Das sind nur drei 
Maßeinheiten. Jetzt stell dir mal vor, das sollte für alle Längen-, 
Massen- und Gewichtseinheiten gemacht werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Eine Umstellung gäbe ein Chaos in der Fliegerei. Stellt euch vor, die 
Amerikaner flögen auf einmal metrisch und die Europäer unverändert in 
Fuss und Knoten? Wo käme man da denn hin? ;-)

Ansonsten hat das Thema eine laaaaange Geschichte:
http://en.wikipedia.org/wiki/Metrication_in_the_United_States

von fonsana (Gast)


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Dussel schrieb:
> Guck dich einfach nur hier mal um. Ältere rechnen teilweise immer noch
> in Mark,

So sieht man am besten, was der Euro verursacht hat.

fonsana

von Paul B. (paul_baumann)


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@Fonsana
Das sage ich Dir....
:-(

MfG Paul

von Sven P. (Gast)


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Wenn wir hier ein Pfund Käse kaufen, dann lässt sich aber selbst das 
noch im Kopf in Kilogramm umrechnen.

Aber das Gewürfel bei den Amis kriegen ja selbst die Einheimischen nicht 
im Kopf umgerechnet, weil es so krumm und schief ist :-P

von Paul B. (paul_baumann)


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Wer mal 20 Zentner Kohle in den Keller ge-astet hat, weiß wieviel
eine Tonne wiegt....

;-)

MfG Paul

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dussel schrieb:
> die Leistung von Autos wird immer noch in PS verglichen und der
> Energiegehalt von Nahrung wird von dem meisten immer noch in
> Kilokalorien oder sogar Kalorien angegeben

Wobei man das beides wohl der Werbeindustrie anlasten darf.  Es
sieht halt geiler aus, wenn das Auto "130 PS" hat statt "nur" 95 kW.
Die Versicherungen klassifizieren schon lange nach Kilowatt.

Bei den Kalorien ist das auch so, keiner will hören, dass sein Essen
statt 1000 kcal jetzt 4187 kJ hat, denn die größere Zahl schreckt auf
den ersten Blick ab.

Beides wäre aber durchsetzbar, ohne weitere Probleme.  Der frühere
Ostblock war da übrigens weiter, in der Kfz-Fachpresse gab's in
den 1980er Jahren Kilowattangaben statt Pferden, und Nahrungsmittel
wurden auch zunehmend in kJ gekennzeichnet (gelegentlich noch mit den
kcal-Werten in Klammern).

Das "Pfund" hat hier eher eine Sonderstellung, da es schon lange vorher
in Deutschland metrisiert worden ist.  Vor der Metrisierung hatte da
oft jedes Teilland sein eigenes Pfund ...

Auch das große Britannien zeigt, dass man die Umstellung einfach nur
erstmal angehen muss.  Vieles wächst dabei nur biologisch aus, aber
wenn man nicht irgendwann den Schnitt macht, dann fängt der Prozess
des biologischen Auswachsens eben auch nie an.

von Frank B. (frank501)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Auch das große Britannien zeigt, dass man die Umstellung einfach nur
> erstmal angehen muss.  Vieles wächst dabei nur biologisch aus, aber
> wenn man nicht irgendwann den Schnitt macht, dann fängt der Prozess
> des biologischen Auswachsens eben auch nie an.

So wie der Linksverkehr?

SCNR

von Jens M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ansonsten hat das Thema eine laaaaange Geschichte:
> http://en.wikipedia.org/wiki/Metrication_in_the_Un...

Wine is also sold in standard bottles of 750 mL, as in the rest of the 
world.

Wo ist das Problem?



Auch nett:
USA is ...  one of three countries that has not adopted the 
International System of Units (SI) ... along with Burma (Myanmar) and 
Liberia


Aber:
in 1875, the United States solidified its commitment to the development 
of the internationally recognized metric system by becoming one of the 
original seventeen signatory nations to the Metre Convention or the 
Treaty of the Meter.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Dussel schrieb:
> die Leistung von Autos wird immer noch in PS verglichen und der
> Energiegehalt von Nahrung wird von dem meisten immer noch in
> Kilokalorien oder sogar Kalorien angegeben.

Ich wunder mich zum Beispiel darüber, daß selbst in der ADAC Motorwelt 
Angaben in PS erfolgen. Was wäre so schwer daran, sowas zu schreiben:

Der PKW xx hat eine Leistung von 74 KW (100 PS)
von mir aus auch zum Angewöhnen so:  Leistung von 100 PS (74 KW)

Ich brauch nicht zwingend die Leistungangabe in einem Äqquivalent von 
Pferden, Eseln oder Hamstern.

Dann kommen aber bestimmt wieder die Abmahnfritzen und verklagen einen, 
weil man nicht die Nachkomma-Stellen angegeben hat. Eine 17" Monitor hat 
ja nunmal exakt 43,18 cm Diagonale ;-), und wo käme man da hin wenn 
man umgangssprachlich sowas als 43 cm Monitor benennen würde?

von (prx) A. K. (prx)


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Jens Martin schrieb:
> Wine is also sold in standard bottles of 750 mL, as in the rest of the
> world.

Am Ende der Prohibition kam trinkbarer Wein hauptsächlich aus dem 
Ausland, da es nur noch wenige Produzenten gab. Und das Ausland hatte 
diese Standardflaschen.

> Wo ist das Problem?

;-)

Allerdings kann sich das Umsetzen amerikanischer Backrezepte für 
Deutsche als echtes Problem erweisen: 
http://usaerklaert.wordpress.com/2006/11/16/das-us-massystem-und-die-anti-cookie-weltverschworung/

> International System of Units (SI) ... along with Burma (Myanmar) and
> Liberia

Und Liberia ist eine Gründung durch ehemalige amerikanische Sklaven.

> in 1875, the United States solidified its commitment to the development
> of the internationally recognized metric system by becoming one of the
> original seventeen signatory nations to the Metre Convention or the
> Treaty of the Meter.

Es ist eine Sache, etwas offiziell zu unterschreiben. Eine andere, es 
den Bürgern beizubringen. Deutsche meckern bei unbeliebten Vorschriften 
zwar laut in Foren rum, tun aber faktisch wenig dagegen.

In den USA läuft das etwas anders. Im derzeitigen politischen Klima 
würde Washington bei strikten Vorschriften zur Umsetzung wohl einen 
Bürgerkrieg riskieren. Dafür horten sie die vielen Waffen ja.

Insoweit das nicht sowieso Sache jedes einzelnen Bundestaates ist. Was 
zu Problemen führen kann, wenn man sein Brennholz aus dem Nachbarstaat 
beziehen will: 
http://usaerklaert.wordpress.com/2009/10/04/das-nachste-komische-mas-cord-beim-holz/

von U. B. (Gast)


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Eher haben wir die Indianer-Maße, als die Amis unsere !

von Cyblord -. (cyblord)


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U. B. schrieb:
> Eher haben wir die Indianer-Maße, als die Amis unsere !

Wohl auch bevor du zu plenken aufhörst.

von Timm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Allerdings kann sich das Umsetzen amerikanischer Backrezepte für
> Deutsche als echtes Problem erweisen:

"Die Schönste Germanin, die nicht nur eine begnadete Köchin ist, sondern 
auch noch weise und klug, hält nichts von dieser Rechnerei und hat sich 
statt dessen von den Ehrenwerten Eltern einen Satz Messbecher schicken 
lassen. Ihrer Aussage nach hat das US-System den Vorteil, dass man nicht 
mit einer Waage herumhantieren muss."

Dabei hat die schönste Germanin aber nicht bedacht, dass zwar 100g ganze 
Haselnüsse = 100g gehackte Nüsse = 100g geriebene Nüsse sind, aber 1 
Tasse ganze Nüsse < 1 Tasse gehackte Nüsse < 1 Tasse geriebene Nüsse. 
Und Tassen an sich sind auch nicht immer gleich groß. ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Ich wunder mich zum Beispiel darüber, daß selbst in der ADAC Motorwelt
> Angaben in PS erfolgen.

Sieh Dir die Anzeigen in der "Motorwelt" an, dann weißt Du, für welche 
Zielgruppe die hergestellt wird. Und dann wundern einen Angaben aus dem 
letzten Jahrtausend überhaupt nicht mehr -- wer in den 50er Jahren 
seinen Führerschein gemacht hat, für den heißt das PS und fertig.

von Falk B. (falk)


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@  Timm Thaler (timm-thaler)

>Dabei hat die schönste Germanin aber nicht bedacht, dass zwar 100g ganze
>Haselnüsse = 100g gehackte Nüsse = 100g geriebene Nüsse sind, aber 1
>Tasse ganze Nüsse < 1 Tasse gehackte Nüsse < 1 Tasse geriebene Nüsse.
>Und Tassen an sich sind auch nicht immer gleich groß. ;-)

Um das zu erkennen müßte man alle Tassen im Schrank haben ;-)

von Sven P. (Gast)


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Ich find das ja schon faszinierend, wie die Amis überhaupt klarkommen. 
Man beachte einfach mal deren Vielfache von Einheiten:

1 long ton = 1*160 stone = 1*160*14 pound = 1*160*14*16 ounce = 
1*160*14*16*437,54 grain.

1 Meile = 1*1760 Yard = 1*1760*3 Fuß = 1*1760*3*12 Zoll.


Oder man guckt mal in nen amerikanischen Werkzeugkasten. Hier bei uns 
lege ich die Maulschlüssel nach 6,7,8,9,10,... auf den Tisch. Und die 
Amis?

7/12, 1/2, 9/16, 5/8, 3/4, 15/16, 1 1/8, 1 5/16, ...

Das is nicht historisch, sondern einfach nur bescheuert.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Stimmt - aber das ändert man nur sehr langsam.

Man stelle sich vor, wir hier müssten auf das Zollsystem umstellen.

Jeder weiss in etwa, wieviel 1cm ist, 30cm kennt man vom Schullineal, 1m 
kriegt man auch noch ungefähr hin (Höhe der Türklinke).
Man kann sich unter diesen Einheiten eben direkt etwas vorstellen.

Ähnlich wird es den Menschen dort gehen. Wenn jemand sagt, dass er 6 
Fuss groß ist, dann entsteht im Kopf direkt ein Bild der Größe.

Ich bin aber guter Dinge, dass die langsam wachsende Dominanz der 
chinesischen Wirtschaft das Pedel mehr zu unseren Gunsten ausschlagen 
lässt.

Wie schon einer anmerkte, werden neuere Chipgehäuse in Millimetern 
bemaßt.

Chris D.

von Bernhard R. (barnyhh)


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In der Medizin klammert man sich auch noch an historische Maßeinheiten:
Der Blutdruck wird in mm Hg gemessen. (760 mm Hg entsprechen ca. 1000 
hPa).
Der Grund: Verwechslungen können können zu lebensgefährlichen Diagnosen 
führen (120mm Hg sind normal, aber 120 hPa dramatisch niedrig).

Ähnliches gilt für Barometer: hier ist oft noch die mm Hg Skala 
vorhanden. Hier geht es allerdings nicht um Leben und Tod.

Man sieht also: Auch im zivilisierten Europa geht es manchmal mit den 
alten Maßeinheiten.

Bernhard

BTW: In Großbritannien gibt es eine friedliche Koexistenz zwischen den 
alten und den metrischen Maßeinheiten. Man braucht nur zu wissen, was 
eine Pint of Beer ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Bernhard R. schrieb:
> Der Grund: Verwechslungen können können zu lebensgefährlichen Diagnosen
> führen (120mm Hg sind normal, aber 120 hPa dramatisch niedrig).

Kommt anderswo auch vor.

So tankt ein Flugzeug Liter oder Gallonen, je nachdem wo man grad tankt. 
Rechnerisch benötigt es allerdings Kilogramm oder Pfund, je nachdem wer 
es wann für wen herstellte.

Das gibt nun eine kleine Rechnerei, die zwar bei den grossen Maschinen 
neuerer Bauart normalerweise ein Computer macht, aber wenn dem 
unpässlich ist oder der Vogel zu alt, dann machen es eben die Piloten.

Im Fall des "Gimli Glider" hatte Kanada unlängst auf metrische Masse 
umgestellt, und der neue Vogel, den sie flogen, ebenso. Die folglich 
noch eher in imperialen Massen denken Piloten wussten das natürlich, 
aber der mehrfach verwechselte Faktor kam ihnen nicht komisch vor.

Glück im Unglück: Der Pilot war erfahrener Segelflieger. Das sollte sich 
als wichtig erweisen. Denn die Boeing 767 wurde mitten im Flug völlig 
überraschend zum Segelflugzeug.

Pointe am Rande: Dem Tankfahrzeug, das sich nach glücklichem Ende auf 
die Reise machte, um dem Vogel zu saufen zu geben, blieb auf dem Weg zu 
der Rennbahn, auf der das Flugzeug nun stand, unterwegs liegen. Ihm war 
der Sprit ausgegangen.

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Vielleicht ist der Grund, warum die USA sich noch nicht auf das auf
dem Dezimalsystem beruhende metrische Einheitensystem umgestellt
haben, ein berechtigtes Unbehagen gegenüber dem Dezimalsystem.

Schönen Gruß an Rufus übrigens.
Beitrag "Re: Hexadezimaler Ziffernsatz"

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Josef G. schrieb:
> Vielleicht ist der Grund, warum die USA sich noch nicht auf das auf
> dem Dezimalsystem beruhende metrische Einheitensystem umgestellt
> haben, ein berechtigtes Unbehagen gegenüber dem Dezimalsystem.
>
> Schönen Gruß an Rufus übrigens.
> Beitrag "Re: Hexadezimaler Ziffernsatz"

So langsam reichts aber mit deinem Zeugs da.

von J. A. (gajk)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Dussel schrieb:
>> die Leistung von Autos wird immer noch in PS verglichen und der
>> Energiegehalt von Nahrung wird von dem meisten immer noch in
>> Kilokalorien oder sogar Kalorien angegeben.
>
> Ich wunder mich zum Beispiel darüber, daß selbst in der ADAC Motorwelt
> Angaben in PS erfolgen. Was wäre so schwer daran, sowas zu schreiben:
>
> Der PKW xx hat eine Leistung von 74 KW (100 PS)
> von mir aus auch zum Angewöhnen so:  Leistung von 100 PS (74 KW)
>
> Ich brauch nicht zwingend die Leistungangabe in einem Äqquivalent von
> Pferden, Eseln oder Hamstern.
>

Immerhin hat es die ADAC Motorwelt schon mal geschafft, von der Einheit 
"daß" auf die Einheit "dass" zu wechseln.

von Heiko J. (heiko_j)


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Fragender schrieb:

> Warum ist das so ?
> Jetzt bitte nicht einfach wild gegen die USA und die dortige Mentalität
> hetzen, sondern stichhaltige Argumente (evtl. nachvollziehbare Beweise)
> geben warum das immer noch so ist.

Es sind durchaus lediglich "kulturelle" Gründe. Das wird auch in den US 
of A so gesehen und daher dort gerne durch den Kakao gezogen.

Deirdre Flint The Metric System
http://youtu.be/83e3n83Re5s

Measuring Up: America and the Great Metric Showdown
http://youtu.be/jJ3ZhQvoAjY

> Es soll ja selbst im hightech Bereich (Luft und Raumfahrt) teure Fehler
> dank dieser verscheidenen Maßeinheiten gegeben haben.

... who cares about an orbiter or two we've lost on mars ...

von Robert L. (lrlr)


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>Warum immer noch nicht metrische Maße in den USA ?

warum haben heizungsrohre bei uns immer noch zoll maße...

also: zuerst mal an der eigenen haustür kehren

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Robert L. schrieb:
> warum haben heizungsrohre bei uns immer noch zoll maße...
Und vor allem: warum ist damit das Innenmaß gemeint?
Wo doch da Aussengewinde drauf geschnitten werden müssen?
Kein Wunder, dass die dann konisch sein müssen...

Robert L. schrieb:
> warum haben heizungsrohre bei uns immer noch zoll maße...
Mach die Heizung in Kupfer, dann ist da nichts mehr mit Zoll. Sondern du 
bekommst genormte Teile mit 12-15-18-22-28-35-42-54mm.

von Sven P. (Gast)


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Und die glauben tatsächlich an ihre bescheuerten Einheiten...

Man muss doch auch mal folgendes bedenken:
Wenn ich mir nen Gartenschlauch kaufe, ist das Halbzoll. Das ist mir 
ziemlich egal, ich nehm das zur Kenntnis und wenn ich dann irgendwann ne 
Muffe oder ne Schelle brauch, guck ich, dass die auf Halbzoll passt. 
Genauso ist mir die Pferdestärke egal. Das ist mir eine Größenordnung, 
damit kann ich ein Moped mit einem anderen vergleichen. Das sind alles 
Zahlen, die stehen irgendwo und es interessiert mich im Normalfall 
eigentlich nur gleich, kleiner oder größer.

Das sind also Situationen, in denen ich nicht mit der Einheit rechnen 
will!

Wenn ich hier bei uns eine Straße ausmesse, dann messe ich in Metern. 
Und wenn mir die Zahl zu groß wird, hack ich drei Stellen ab und zähle 
Kilometer. Und die Amis? Die messen erst in Yards und wenns zu viel 
wird, rechnen die schnell im Kopf durch 1760 und zählen Meilen?!

Man kann ja vieles irgendwie rechtfertigen, zum Beispiel mmHg (und 
selbst da inst nur größer/kleiner/gleich interessant, gerechnet wird 
nicht), aber deren Maßsystem ist sowas von unpraktisch...

von (prx) A. K. (prx)


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Ein bekanntes Masssystem ist unterhalb langzeitlichem Denken stets 
praktischer als ein unbekanntes, egal wie kompliziert. Insbesondere 
dann, wenn alle Leute, mit denen man zu tun hat, auch nur in eben diesem 
bekannten Masssystem denken. Eine Umstellung sorgt für eine lange Zeit 
der Konfusion und für erhebliche Verständigungsprobleme, ohne dass sich 
innerhalb dieser Gesellschaft ein wesentlicher Vorteil zeigt.

Der normale Amerikanern hat nur mit anderen Amerikanern zu tun. Der Rest 
der Welt ist von Aliens bevölkert.

Klar sind manche Rechnungen und insbesondere Skalierungen metrisch 
einfacher, aber wer rechnet heute noch viel im Kopf. Die wichtesten 
Relationen hat man im Urin, den Rest machen Rechner, Webseiten, 
Smartphones, ...

Die CJK-Länder denken ja auch nicht daran, auf einfacher erlernbare und 
eintippbare Schriftsysteme umzustellen. Nicht einmal die Japaner, die 
das dank vorhandener Alternativen problemlos könnten.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Ein bekanntes Masssystem ist unterhalb langzeitlichem Denken stets
> praktischer als ein unbekanntes, egal wie kompliziert.

Sehe ich auch so. Vor allem, wenn man eine Vorstellung vom Betrag einer 
Maßeinheit im Kopf hat. Also wie ein Auto mit 150PS beschleunigt (statt 
110kW) oder wie groß ein 24" Monitor ist (statt 61cm).
Beim PCB layouten würde ich mir jedoch metrische Maße wünschen. Hatten 
wir in der DDR bereits, z.B. Pinabstände von 2,5mm statt 2,54, und das 
war wesentlich praktischer.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Beim PCB layouten würde ich mir jedoch metrische Maße wünschen. Hatten
> wir in der DDR bereits, z.B. Pinabstände von 2,5mm statt 2,54, und das
> war wesentlich praktischer.

Das hat zwar seinen Ursprung im Masssystem, ist aber längst davon 
losgelöst. Eine Umstellung der Amerikaner auf metrisches System im 
Alltag würde reinweg nichts an den Massen bestehender Komponenten 
ändern. Obs wirklich klug wäre, zum NE555 als Ersatzteil in 2,54mm noch 
Varianten für Neuentwicklung in 2,5mm (oder 1,25mm Neu-SO) hinzuzufügen?

Anders bei neuen Komponenten oder welchen mit nichtamerikanischem 
Ursprung. Die Masse von Sub-D Steckern und QFP-Gehäusen sind metrisch 
abgeleitet. Ebenso viele Folienkabel etc. Die Koreaner verwendern gerne 
2mm Pfostenleisten, was anderswo für Probleme sorgt.

von Timm T. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Hatten
> wir in der DDR bereits, z.B. Pinabstände von 2,5mm statt 2,54, und das
> war wesentlich praktischer.

Ja, man konnte Layouts auf Millimeterpapier zeichnen!

A. K. schrieb:
> zum NE555 als Ersatzteil in 2,54mm noch
> Varianten für Neuentwicklung in 2,5mm

Bei nem 555 dürfte das ziemlich egal sein, bei ner 10poligen 
Reihenklemme... naja, heisst ja nicht umsonst "Klemme".

von Frank P. (mauz)


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A. K. schrieb:
> Das hat zwar seinen Ursprung im Masssystem, ist aber längst davon
> losgelöst. Eine Umstellung der Amerikaner auf metrisches System im
> Alltag würde reinweg nichts an den Massen bestehender Komponenten
> ändern. Obs wirklich klug wäre, zum NE555 als Ersatzteil in 2,54mm noch
> Varianten für Neuentwicklung in 2,5mm (oder 1,25mm Neu-SO) hinzuzufügen?

Wenn die USA 1878 angefangen hätten, das metrische System einzuführen, 
hätten wir das Problem aber an genau dieser Stelle (Elektronikbauteile) 
nie gehabt ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Und wenn die Deutschen nicht im letzten Jahrhundert die Hälfte der 
Intelligenz verjagt hätten, dann vielleicht auch nicht. ;-)

von Wolle G. (wolleg)


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Wir müssen doch nicht unbedingt  nur die Amis im Blickfeld haben. Warum 
in die Ferne schweifen, denn  das Gute ... o.ä.
Auch in Deutschland gibt es Landsleute, die denken, sie müssten sich wie 
Amerikaner verhalten oder auch so sprechen. Krasses Beispiel:
Beitrag "Eckdaten selbstgeätzter Platinen. Was ist machbar?"

Icke schrieb
>Hatten wir in der DDR bereits, z.B. Pinabstände von 2,5mm statt 2,54, und
>das war wesentlich praktischer.

damals wurden auch noch Leiterplatten entwickelt. Heute werden Platinen 
desint (o. ä) oder eine Schaltung muss resettet werden, während  man in 
der DDR die Schaltung nur zurücksetzen musste, um den Urzustand wieder 
herzustellen. und, und...
MfG

von Jens P. (Gast)


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Naja, ich mag all zu viel Englisch im Deutschen ja auch nicht, aber 
reset und Design kann man ja wohl noch hören. Das können die 
Businesskasper noch viel besser.

von Cyblord -. (cyblord)


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wolle g. schrieb:
> Wir müssen doch nicht unbedingt  nur die Amis im Blickfeld haben. Warum
> in die Ferne schweifen, denn  das Gute ... o.ä.
> Auch in Deutschland gibt es Landsleute, die denken, sie müssten sich wie
> Amerikaner verhalten oder auch so sprechen. Krasses Beispiel:
> Beitrag "Eckdaten selbstgeätzter Platinen. Was ist machbar?"
>
> Icke schrieb
>>Hatten wir in der DDR bereits, z.B. Pinabstände von 2,5mm statt 2,54, und
>>das war wesentlich praktischer.
>
> damals wurden auch noch Leiterplatten entwickelt. Heute werden Platinen
> desint (o. ä) oder eine Schaltung muss resettet werden, während  man in
> der DDR die Schaltung nur zurücksetzen musste, um den Urzustand wieder
> herzustellen. und, und...
> MfG

Uiuiui Ostalgiker und Beschützer der Deutschen Sprache in Personalunion. 
Sauber. Zum Glück hattet ihr ja den Schutzwall, welcher diese 
unsäglichen amerikanischen Einflüsse von euch fernhalten konnte. Wir 
hier im Westen waren dem ja schutzlos ausgeliefert...

gruß
cyblord

von A. $. (mikronom)


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Fragender schrieb:
> Hallo,
>
> mit Überraschung musste ich feststellen das selbst eine Tonne (also das
> Gewicht von  1000 kg) in den USA nicht 1000 kg entspricht.
>
> Eine  short ton = 907.18474 kg.
>
> Die anderen Sachen wie die Längeneinheiten oder das sehr spezielle Grad
> Fahrenheit usw. sind ja hinlänglich bekannt.
>
> Warum ist das so ?

Weil die Amis dämlich und arrogant sind (sie selber meinen, dass das 
patriotisch sei).

> Jetzt bitte nicht einfach wild gegen die USA und die dortige Mentalität
> hetzen, sondern stichhaltige Argumente (evtl. nachvollziehbare Beweise)
> geben warum das immer noch so ist.

Für mich ist das ganz einfach: Die Amis sind dämlich und uneinsichtig 
und würden NIE auf die Idee kommen etwas sinnvolles aus dem Ausland zu 
übernehmen. Die leben in ihrem eigenen Mikrokosmos und verlangen vom 
Rest der Welt, dass alle anderen auch so zu denken haben. In dieses 
Weltbild passt auch die gesamte US-Außenpolitik. Die glauben sie 
marschieren in jedem Land mit ihrer Armee ein (deren Ausgaben dafür 
größer sind, als die in der Rangliste hinter ihnen stehenden mehr als 20 
Staaten zusammen), ballern alles nieder, zwingen den Ausländern ihre 
Kultur auf und wundern sich dann, wenn sie statt Dank nur 
Terroranschläge zurückbekommen. Amis halt.

In diesen zweieinhalb Minuten http://www.youtube.com/watch?v=HIPljGWGNt4 
wird das sehr gut karikiert.

von Dipl.- G. (hipot)


Angehängte Dateien:

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Fragender schrieb:

> mit Überraschung musste ich feststellen, daß selbst eine Tonne (also das
> Gewicht von 1000 kg) in den USA nicht 1000 kg entspricht.
>
> Eine  short ton = 907.18474 kg.

Vorrede:

1. Eine Tonne ist nicht das Gewicht von 1000 Kilogramm, sondern eine 
metrische Tonne ist Abkürzung für die Masse von 1000 Kilogramm. Das 
Gewicht wäre F = m * g.

2. Tonne ist ein Wort, nichts weiter. Ist ist es nicht anzunehmen, daß 
die Tonne eines metrischen Einheitensystems nicht der Tonne eines nicht 
metrischen Einheitensystems entspricht?

Man denke an das Beispiel Zentner. Ein deutscher Zenter sind 50 kg, ein 
russischer Zentner 100 kg.

3. Tonne ist keine SI-Einheit, so daß das Beispiel ohnehin irrelevant 
ist.
Innerhalb des US-amerikanischen Systems ist die Umrechnung aber 
schlüssig: 2000 lbs (pounds, "Pfund") = 1 ton.



> Warum ist das so?

US-Amerikaner, die in technischen Branchen arbeiten, mögen das 
US-Einheitensystem ebenfalls nicht. Die Deutschen wären überrascht, 
wieviele Amis sofort das metrische System einführen würden, nur, um das 
Nebeneinander von zwei Systemen zu beenden. Die sagen dann zwar, daß sie 
jegliche Relation im Kopf verlören, aber man könne schließlich alles 
lernen. Und die Kinder wüchsen damit auf und hätten keine Probleme.

Es sind primär die Kosten der Umstellung und - wie in Deutschland - die 
vielen konservativen und/oder alten Menschen, die nichts ändern wollen.








Ansonsten ist der Großteils dieses threads reinster Schwachsinn, typisch 
Mikrocontroller-Forum, wo wieder irgendwelche Ungebildeten und 
Nichtswisser ihr großkotziges deutsches Maul aufreißen. Beiträge wie der 
von Andi $nachname sind ausgewachsene Brechmittel und prima geeignet, um 
einem Deutschen interkulturelle Kompetenz zu vermitteln; in diesem Fall 
heißt die Lektion "Wie es sich anfühlt, peinlich berührt zu sein, von 
Landsleuten blamiert zu werden und warum Demut den Deutschen gut täte".

Siehe Fotos.


Ahoi!

von Bernd F. (metallfunk)


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Warum?

Damit ich es nicht zu einfach habe. Grummel

von Nik D. (y2kicn)


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Was ich bedenklich finde ist, dass viele Amerikaner scheinbar selbst 
nicht genau wissen wie viel deren Einheiten denn im Verhältnis 
zueinander beinhalten(gerade Volumeneinheiten)
Ich stand in San Francisco mal im Supermarkt und habe mich gewundert ob 
eine "Quart" Milch denn eine Viertelgallone sei und sprach deswegen ein 
paar Leute an. - Niemand hatte eine Ahnung..

von J.-u. G. (juwe)


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Nik D. schrieb:
> Ich stand in San Francisco mal im Supermarkt und habe mich gewundert ob
> eine "Quart" Milch denn eine Viertelgallone sei und sprach deswegen ein
> paar Leute an. - Niemand hatte eine Ahnung..

Dann frag doch mal hier die Leute, wieviel kg ein halbes Pfund sind.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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J.-u. G. schrieb:
> Dann frag doch mal hier die Leute, wieviel kg ein halbes Pfund sind.

Es ging um Leute, die das jeweilige Maß auch benutzen.  Wenn du die
paar Hanseln, die hier immer noch bewusst ein halbes Pfund Wurst
kaufen, mal befragst, dann weiß jeder von denen aber auch, dass das
Pfund ein halbes Kilogramm ist.  Vermutlich wird aber mittlerweile die
Zahl derer, die mit einem Pfund gar nichts mehr anfangen können,
insgesamt immer größer werden.

von Joachim .. (joachim_01)


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1lb = ca. 453,6g
Als Vielfaches ergibt sich daraus die 907kg schwere Tonne.

Aber ist das denn alles so wichtig?
Die Engländer halten sich noch immer nicht an die europ. Straßenordnung 
und fahren links und die Deutschen mögen das PS mehr als das kW. Macht 
doch nix.

>Ich stand in San Francisco mal im Supermarkt und habe mich gewundert ob
>eine "Quart" Milch denn eine Viertelgallone sei und sprach deswegen ein
>paar Leute an. - Niemand hatte eine Ahnung..
Wenn die offizielle Umrechnung sich nicht auf imp. gallon bezieht kann 
das niemand wissen. Ist so als ob man Benzin in kg kaufen würde was 
"eigentlich" richtiger wäre (der Brennwert wird in kg angegeben).

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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"Kosten der Umstellung" ... ich vermute, daß zumindest dei 
Umstellungskosten für die reinen "Druckkosten" wohl nicht so riesig 
sind. Verpackungen ändern sich eh sehr häufig.


innerhalb von 10 Jahren sind die Angaben "umgestellt"

so könnte ein "Aufdruck" ohne weiteres aussehen:

3.5 oz
3.5 oz (100 g)
100 g (3.5 oz)
100 g

... und wenn dann ein "krummer" Wert bei rauskommt, dann wird der halt 
irgendwann angepasst. Man kann da ja durchaus auch "Bezugsangaben" 
basierend auf den "imperialen" Maßangaben machen, also xxx USD / 100g 
anstelle yy USD / oz)


Das ist aber glaube ich eher ein Problem in den Köpfen, und nicht auf 
der Verpackung. Ich frage mich auch, wie selbst der ADAC in seiner 
Zeitschrift imemr wieder die Kraft von Pferden, Eseln oder 
Meerschweinchen als Maßangabe für Leistungen heran zieht

von (prx) A. K. (prx)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Das ist aber glaube ich eher ein Problem in den Köpfen, und nicht auf
> der Verpackung.

Natürlich. Aber unterschätze das Beharrungsvermögen dieser Köpfe nicht. 
Ganz besonders dann, wenn irgend jemand im abgrundtief verhassten 
Washington auf die Idee kommen sollte, den freiheitsliebenden 
Amerikanern irgendwelche französischen(!) Masse gewaltsam aufs Auge zu 
drpcken.

von Jörg S. (joerg-s)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> "Kosten der Umstellung" ... ich vermute, daß zumindest dei
> Umstellungskosten für die reinen "Druckkosten" wohl nicht so riesig
> sind. Verpackungen ändern sich eh sehr häufig.
Verpackungen sieht aber wohl auch keiner als Problem an.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Jörg S. schrieb:
> Verpackungen sieht aber wohl auch keiner als Problem an.

Naja, wenn auf Verpackungen und Publikationen immer schon alle 
imperialen Maße aufgeführt sind, wäre ja schon mal viel gewonnen. Ist 
wie mit EUR/DM oder KW/PS oder KJ/Kcal. Wenn man es imemr wieder 
"richtig" macht, prägt sich das auch irgendwann ein, und man ist 
vertraut mit den "neuen" Maßeinheiten.

Eine "technische" Umstellung (also Geräte metrisch und nicht mehr zöllig 
zu bauen) braucht sicherlich deutlich länger.

Irgendwann "müssen" sie mal ran, und günstiger wird es nicht, sondern 
imemr teurer, je länger man daran festhält.

von (prx) A. K. (prx)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Irgendwann "müssen" sie mal ran,

Weshalb? Sie sind seit über einem Jahrhundert in der Umstellung, da 
kommt es offenbar auf ein paar weitere Jahrhunderte nicht an.

von Falk B. (falk)


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@  A. K. (prx)

>> Irgendwann "müssen" sie mal ran,

>Weshalb? Sie sind seit über einem Jahrhundert in der Umstellung, da
>kommt es offenbar auf ein paar weitere Jahrhunderte nicht an.

Stimmt, und eigentlich können sie es noch solange verschleppen, bis die 
US of A der Dekadenz und dem Größenwahn anheim und dem politischen und 
wirtschaftlichen Niedergang zum Opfer gefallen sind. Hmmm, oder sie 
machen die Umstellung JETZT, dann haben sie eine Ausrede für den 
Zusammenbruch! Dochstoßlegende auf amerikanisch.

von Cyblord -. (cyblord)


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Falk Brunner schrieb:
> Stimmt, und eigentlich können sie es noch solange verschleppen, bis die
> US of A der Dekadenz und dem Größenwahn anheim und dem politischen und
> wirtschaftlichen Niedergang zum Opfer gefallen sind. Hmmm, oder sie
> machen die Umstellung JETZT, dann haben sie eine Ausrede für den
> Zusammenbruch! Dochstoßlegende auf amerikanisch.

Dekadent ist eigentlich nur wenn sich die Bewohner eines Landes gerade 
mal 64 Jahre nach dessen totalem Zusammenbruch, sich dümmlich über den 
"Niedergang" der USA , welche jetzt geschlagene 237 Jahre bestehen, das 
Maul zerreissen. Darüber würde ich als Ami herzlich lachen.

gruß cyblord

von David .. (volatile)


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Ladies and Gentleman, allow me to introduce Godwin's law

von Cyblord -. (cyblord)


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David ... schrieb:
> Ladies and Gentleman, allow me to introduce Godwin's law

Wenn einem nichts mehr einfällt.... Mein Post hatte damit nichts zu tun.

von A. $. (mikronom)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> innerhalb von 10 Jahren sind die Angaben "umgestellt"

Noch 1994 wurde Milka-Schokolade mit dem Aufdruck "Made in West-Germany" 
verkauft. Deshalb kaufe ich nie Milka (ich merke mir sowas!) und lasse 
Produkte von Kraft Foods eher stehen als andere.

> so könnte ein "Aufdruck" ohne weiteres aussehen:
>
> 3.5 oz
> 3.5 oz (100 g)
> 100 g (3.5 oz)
> 100 g
>
> ... und wenn dann ein "krummer" Wert bei rauskommt, dann wird der halt
> irgendwann angepasst.

Das will die Lebensmittelindustrie gar nicht!

Bis vor wenigen Jahren waren viele Produkte von den Inahlten her 
genormt. So konnte man NIE eine Milchtüte mit 950 ml kaufen, weil das 
unzulässig war. Diese Einschränkungen wurden auf europäischer Ebene auf 
Lobbyistendruck aufgehoben. Es wird also nur eine Frage der Zeit sein, 
bis wir bei uns noch viel mehr krumme Verpackungsgrößen finden werden, 
auf sowas ist diese Abzocker- und Täuscherbranche doch richtig wuschig. 
Mach dir also keine Hoffnungen, dass das besser wird!

von Falk B. (falk)


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@  cyblord ---- (cyblord)

>"Niedergang" der USA , welche jetzt geschlagene 237 Jahre bestehen, das
>Maul zerreissen. Darüber würde ich als Ami herzlich lachen.

Das sei dir auch als Ami unbenommen. Aber einen Niedergang zu erkennen, 
wenn es selbst ein Blinder sieht, ist keine Kunst. Die Zeichen der Zeit 
zu deuten, auch in einem frühen Stadium, dagegen schon. Klar, die Amis 
werden sich schon noch einige Jahrzehnte halten, vielleicht sind sie 
auch mal für ne Überraschung gut und reißen sich am Riemen, Ansätze sind 
ja da. Aber der main stream geht eindeutig bergab, und das nicht erst 
seit gestern.

Und Europa tut alles, um die Amis einzuholen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Falk Brunner schrieb:
> @  cyblord ---- (cyblord)
>
>>"Niedergang" der USA , welche jetzt geschlagene 237 Jahre bestehen, das
>>Maul zerreissen. Darüber würde ich als Ami herzlich lachen.
>
> Das sei dir auch als Ami unbenommen.
Bin kein Ami, daher auch "würde".

> Aber einen Niedergang zu erkennen,
> wenn es selbst ein Blinder sieht, ist keine Kunst. Die Zeichen der Zeit
> zu deuten, auch in einem frühen Stadium, dagegen schon. Klar, die Amis
> werden sich schon noch einige Jahrzehnte halten, vielleicht sind sie
> auch mal für ne Überraschung gut und reißen sich am Riemen, Ansätze sind
> ja da. Aber der main stream geht eindeutig bergab, und das nicht erst
> seit gestern.
Niedergänge zu sehen ist schön und gut. Auch der Zeigefinger ist schnell 
erhoben. Aber wirkliche Lösungsvorschläge lese ich auch von dir nicht. 
Auch sehe ich noch keinen wirklichen Niedergang. Unser Wirtschaftssystem 
ist endlich, ja, das weiß jeder. Aber was hilft das? Und die Amis sind 
daran auch nicht schuld.

> Und Europa tut alles, um die Amis einzuholen.
Ach das sind so Phrasen. Schnell behauptet. Mehr nicht.

gruß cyblord

von Falk B. (falk)


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@  cyblord ---- (cyblord)

>Niedergänge zu sehen ist schön und gut. Auch der Zeigefinger ist schnell
>erhoben. Aber wirkliche Lösungsvorschläge lese ich auch von dir nicht.

Hab ich doch auch gar nicht behauptet. Ist auch gar nicht nötig. Wer ein 
Problem benennt, muss nicht zwangesweise Lösungsvorschläge machen.

>Auch sehe ich noch keinen wirklichen Niedergang.

Richtig, DU sieht ihn nicht.

> Unser Wirtschaftssystem
>ist endlich, ja, das weiß jeder. Aber was hilft das? Und die Amis sind
>daran auch nicht schuld.

Nein? Sie haben den Kapitalismus perfektioniert, da er quaisi dir 
Grundlage des american way of life ist.

>> Und Europa tut alles, um die Amis einzuholen.
>Ach das sind so Phrasen. Schnell behauptet. Mehr nicht.

Mag sein. Hier mal ein paar Stichpunkte.

Einführung genmanipulierter Lebensmittel
Allgemeiner Anstieg von Fehl/Überernährung
Allgemeiner Anstieg von Kriminalität
Allgemeine Verschärfung wirtschaftlicher und damit sozialer Probleme

Hmmm.

Nein, die Welt geht nicht unter, aber die Richtung ist dennoch eher 
unschön.

von Timm T. (Gast)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> 3.5 oz
> 3.5 oz (100 g)
> 100 g (3.5 oz)
> 100 g

10 Jahre? Wie lange gibts jetzt den Euro? Letztens in nem französischen 
Supermarkt, da standen immer noch die Fr unter dem E. Sind also erst bei 
Stufe 3 angekommen.

Dagegen hat man bei uns Stufe 4 recht schnell eingeführt, damit die 
Leute nicht merken, wie sie verarscht werden*. Einige rechnen immer noch 
in DM um.

Ärzte können übrigens auch nicht von ihren mmHg lassen. Da sind mir die 
Doppelzentner und Hektar der Bauern schon sympatischer, die lassen sich 
wenigestens leicht umrechnen. Und ein Dutzend Eier bekommt man auch 
noch, bei einem Schock wird es schon schwieriger, wer soll die auch alle 
vertun...?

*) Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal schreibe. War jahrelang ein 
Verfechter des Euro in Diskussionen, und hab auch die Rückrechnerei 
immer abgelehnt. Schon komisch, wie sich das entwickelt...

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