Forum: HF, Funk und Felder Eingangsfilter 50 Ohm für 30m - SA602


von Harry (Gast)


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Hallo,


als Bastelprojekt will ich einen Einfachsuper für 30m (10,100 MHz bis 
10,150 MHz) bauen.

Die ZF soll 2MHz betragen.

Der VFO soll den Bereich von 8,100 MHz bis 8,150 MHz überstreichen.
Die Spiegelfrequenz liegt dann ungefähr im Bereich von 6,1 MHz.

Als Mischer soll ein SA602 zum Einsatz kommen (Gilbert-Zelle).


Reicht es nun, wenn man als Filter ein Hochpass-Filter vor dem SA602 
einsetzt, um die Spiegelfrequenz zu unterdrücken?

von sven (Gast)


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Hallo,

Deine Frequenzauswahl halte ich fuer sehr unguenstig, da die 
Spiegelfrequenz im 49m Rundfunkband liegt. Da wirst Du bestimmt grosse 
Probleme bekommen. Eine 50 Ohm Filter ist fuer den SA602 ungeeignet. Es 
muss eine Impedanzanpassung an den Mischer stattfinden, der will wimre 
1,5 Kiloohm und am allerliebsten symmetrisch sehen, letzteres ist 
vernachlaessigbar.

73

von Harry (Gast)


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sven schrieb:
> Deine Frequenzauswahl halte ich fuer sehr unguenstig, da die
> Spiegelfrequenz im 49m Rundfunkband liegt.

Danke für die Antwort - das stimmt! Demnach kann ein Eingangsfilter 
stärkere Rundfunksender im Spiegelfrequenzbereich nicht sicher 
unterdrücken?!
(wahrscheinlich weiche ich auf 2,457 MHz aus)

> Eine 50 Ohm Filter ist fuer den SA602 ungeeignet. Es
> muss eine Impedanzanpassung an den Mischer stattfinden, der will wimre
> 1,5 Kiloohm und am allerliebsten symmetrisch sehen, letzteres ist
> vernachlaessigbar.

So hatte ich es auch gedacht, 50 Ohm nach Eingangsimpedanz SA602. Danke 
für den Wert 1,5 Kiloohm!

Ist denn ein HP-Filter vor dem SA602 in Ordnung oder sollten es besser 
gekoppelte Schwingkreise sein?

von sven (Gast)


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Hallo,

ein 5-poliger 10MHz Hochpass mit 50 Ohm Impedanz unterdrueckt die 6,1MHz 
lt. RFSim99 mit 40 dB, bei 3 dB Welligkeit. Ich wuerde Dir ein anderes 
Frequenzkonzept empfehlen. Wieso hast Du Dich so festgelegt?
Ausserdem im Zusammenhang mit dem 602er eine schmalbandige Vorselektion.

Ich hab mir den BCC Preselektor unter anderem auch fuer solche 
Basteleien aufgebaut, da muss ich mir um den Aufbau einer Vorselektion 
keine Gedanken machen.

73

von Harry (Gast)


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Ich habe hier ein selbstgebautes Röhrenaudion, das ich gerne als 
ZF-Demodulator/Produktdetektor einsetzen möchte. Für CW- oder 
SSB-Empfang verhält es sich bis ca. 4MHz gutmütig, bis 2MHz sogar sehr 
gutmütig (RK-Einsatz butterweich und gut dosierbar).
Auf 40m kann man es auch noch einsetzen, da ist es aber nur noch bedingt 
handzahm.

Daher die ZF um 2MHz herum. Das ganze ist eher ein "Liebhaberprojekt".


sven schrieb:
> Ausserdem im Zusammenhang mit dem 602er eine schmalbandige Vorselektion.

Ach so, weil sonst Interferenzen mit Sendern auf höheren Frequenzen 
auftrweten können, die zu Intermodulationsverzerrungen führen können!?

sven schrieb:
> Ich hab mir den BCC Preselektor unter anderem auch fuer solche
> Basteleien aufgebaut, da muss ich mir um den Aufbau einer Vorselektion
> keine Gedanken machen.

Habe das PDF runtergeladen, muss ich mir mal in Ruhe anschauen.

von Harry (Gast)


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PS: zwischen SA602-Ausgang und Audion soll natürlich noch ein schmales 
CW-Quarz-Ladderfilter eingebaut werden.

von Bodo (Gast)


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Hallo,

wenn es ein Röhren-Audion in der ZF sein soll,
warum dann den SA602als Mischstufe? Da bietet sich eine
Röhren-Mischstufe an, ein bisschen Stil sollte schon
sein...
Als Anregung:
http://www.qsl.net/wd4nka/IMAGES/R-DYNE.GIF

Gruesse

Bodo

von Harry (Gast)


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Danke für den Link!

"Röhrenaudion" klingt romantisch, es ist aber eigentlich "nur" eine 
russische Pentode in einem Metallgehäuse, die mit ca. 30 V Ua betrieben 
wird.

Eventuell würde ich später wenn alles funktioniert auf einen 
Röhrenmischer oder Ringmischer umsteigen.


Die Frage nach einem geeigneten Eingangsfilterkonzept ist noch offen.

Bei der Breite von 50kHz bei ca. 10MHz (10,100 MHz bis
10,150 MHz) reicht vielleicht schon ein auf die Mittenfrequenz fest 
abgestimmter, einfacher Schwingkreis!?

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Harry

> Bei der Breite von 50kHz bei ca. 10MHz (10,100 MHz bis
> 10,150 MHz) reicht vielleicht schon ein auf die Mittenfrequenz
> fest abgestimmter, einfacher Schwingkreis!?

Da reicht auf jeden Fall ein fest abgestimmtes Filter. Ein Hochpass ist 
IMO nicht geeignet, da dann auch ein Empfang bei 2xLO und 3xLO 
stattfindet.

Ich würde 2 gekoppelte Schwingkreise empfehlen. In der Regel lassen sich 
10,7 MHz ZF-Filter bis 10,1 runterstellen (hab ich gerade vor einer 
Stunde selber gemacht). Im schlimmsten Fall muss ein kleiner C parallel 
geschaltet werden. Dann die beiden Schwingkreise mit ca. 4,7 ... 10 pF 
koppeln. Meist haben die schon eine zweite Wicklung zur Anpassung drauf.

Ab drei gekoppelten Schwingkreisen müßte man nicht mehr so wählerisch 
sein.

Zwischen 5,52 ... 5,75 MHz und 6,55 und 7 MHz ist es relativ ruhig.
Bitte selbst nachschauen:
http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

Eine ZF um 1,7 MHz würde gut passen, drunter fängt schon wieder MW an 
mit ZF-Durchschlagsgefahr. Aber Quarze für 1,7 MHz sind schwierig zu 
bekommen.

Mit 2,2 MHz Quarzen würde es auch gehen, aber auch die sind schwer 
erhältlich. Möglicherweise musst Du einfach eine Zeitlang nach solchen 
Exoten suchen. In der Zwischenzeit reicht ein Schwingkreis anstatt des 
Quarzfilters.

Gruß, Bernd

von B e r n d W. (smiley46)


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1. 1 Filter:
Angenommen, es wird ein Ringkern verwendet und die Wicklungen können 
etwas optimiert werden. Die Spiegelfrequenzunterdrückung liegt bei 30 
dB.

2. 2 Filter:
Zwei gekoppelte 10,7 MHz ZF-Filter. Beide Filter werden von außen 
bedämpft, das linke Filter durch eine suboptimale Koppelwicklung und das 
rechte durch den NE602 mit 3k.  Die Spiegelfrequenz-Unterdrückung liegt 
um 45 dB. Mit Ringkernen aufgebaut würde die Unterdückung bei 5.1 MHz 
ca. 80 dB betragen. Die Störungen sind dort nicht ganz so stark, wie im 
49m Band.

3. 3 Filter:
Das mittlere 10,7 MHz ZF-Filter wird nur gering bedämpft, was dem 
schmalen Durchlassbereich zugute kommt. Unterdrückung > 70 dB. Bei einer 
ZF von 2,5 MHz liegt die Spiegelfrequenz um 5,1 MHz und da beträgt die 
Unterdrückung schon > 80 dB.

Gut wirds also erst ab drei gekoppelten Filtern. Falls absichtlich ein 
minimalistischer Receiver mit möglichst wenigen Bauteilen angestrebt 
wird, muss man halt das Ergebnis akzeptieren.

von Harry (Gast)


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Vielen Dank für die ausführliche Antwort und das Diagramm!

Ich hatte grade selber schon eine Skizze angefertigt und wollte fragen, 
ob man es so machen kann.

Die letzte Filterspule vor dem SA602 könnte man eventuell umwickeln, um 
die Lastanpassung an den IC-Eingang zu verbessern.
Das Signal soll nach Möglichkeit symmetrisch in den SA602 eingespeist 
werden.


Folgende Quarzfrequenzen könnte ich besorgen:

- 1,843 MHz

- 2,048 MHz

- 2,097 MHz

- 2,457 MHz

- 2,500 MHz


Direkt um 1,7 oder 2,2 MHz herum finde ich keine Quelle.


Kann man irgendwie abschätzen, wie groß die Koppelkondensatoren zwischen 
den vier Schwingkreisen sein müssen, wie kommt man auf die 2,7pF im 
Diagramm?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Die letzte Filterspule vor dem SA602 könnte man eventuell umwickeln

Manche lassen sich nicht zerstörungsfrei öffnen.

> symmetrisch in den SA602 eingespeist werden.

Siehe Anhang

Ich würde einen dieser beiden verwenden:
- 2,457 MHz
- 2,500 MHz

> wie groß die Koppelkondensatoren zwischen den vier Schwingkreisen
> sein müssen, wie kommt man auf die 2,7pF im Diagramm?

Die unterkritische Kurve mit 1pF Kopplung verliert Signal. Die Lila ist 
IMO gut und bei kritischer und überkritischer Kopplung muss das "Dach" 
waagerecht abgeglichen werden, außerdem sind sie zu breit. Bei 
unterkritische Filtern reicht es meist, auf Maximum abzugleichen.

Bei welcher Bandbreite und mit welchem Kondensator die richtige Kopplung 
erreicht wird, hängt von der Güte der Filterspulen und der externen 
Dämpfung ab. Du kannst mit 4,7 pF anfangen und wenns zwei Höcker gibt, 
dann ein wenig kleiner machen.

Alternativ wären ein Ableich der Kopplung mit zwei Trimmern 2-7 pF 
sinnvoll, falls es eine entsprechende Messmöglichkeit gibt. Immerhin 
kann/muss dann schon an 5 Schrauben gedreht werden.

von Harry (Gast)


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Danke für die Kurven!

Die lila Kurve gefällt mir auch am besten.

Habe leider nur einen China-HF-Funktionsgenerator mit einer 
Quellimpedanz von 200 Ohm.

Den Messaufbau würde ich wie im Anhang zu sehen vornehmen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Ok, das sind jetzt 4 Filter!

IMO passen 180 und 56 Ohm besser. Die Dämpfung beträgt 11,7dB. Die 
"kostenlose" Verstärkung könnte das gerade wieder ausgleichen. Da bin 
ich mal gespannt.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Ok, das sind jetzt 4 Filter!

Ich dachte, wenn schon, denn schon ;O)  Vier Schraubkerne 10,7MHz habe 
ich grade noch über.


> IMO passen 180 und 56 Ohm besser. Die Dämpfung beträgt 11,7dB. Die
> "kostenlose" Verstärkung könnte das gerade wieder ausgleichen. Da bin
> ich mal gespannt.

Meinst du die Dämpfung des HF-Generators durch die Widerstände und die 
"kostenlose" Verstärkung durch die Resonanzüberhöhung...

...oder die Schwingkreisverluste und die "kostenlose" Verstärkung des 
NE602?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Dämpfung des HF-Generators durch die Widerstände und die
> "kostenlose" Verstärkung durch die Resonanzüberhöhung...

Ich meinte das da!

Nachtrag:
Ich such mir für den Zweck immer irgend einen Online-Calculator. Der 
wirft dann die minimale Dämpfung aus und die Widerstände dafür:
http://chemandy.com/calculators/matching-pi-attenuator-calculator.htm

: Bearbeitet durch User
von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Nachtrag:
> Ich such mir für den Zweck immer irgend einen Online-Calculator. Der
> wirft dann die minimale Dämpfung aus und die Widerstände dafür:
> http://chemandy.com/calculators/matching-pi-attenuator-calculator.htm

Danke für den Link! Damit könnte man vielleicht auch ein paar schaltbare 
Dämpfungsglieder berechnen, mit denen man dann Störer unterdrücken kann.


Wollte noch mal fragen, was für einen Abschlusswiderstand man zur 
Eingangssimmulation des NE602 braucht - 1,5k wie ganz oben zu lesen oder 
3k wie bei deiner Simulation?

von B e r n d W. (smiley46)


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> 1,5k wie ganz oben zu lesen oder 3k wie bei deiner Simulation?

1,5k einfach oder 3k als Differenzeingang. Denn dann entsteht eine 
Reihenschaltung aus 2x1,5k.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> 1,5k einfach oder 3k als Differenzeingang. Denn dann entsteht eine
> Reihenschaltung aus 2x1,5k.

Ach so, deshalb!


Habe grade die letze Filterspule zerlegt (die vor dem SA602) und 
überlege, welches Wicklungsverhältnis die beiden Spulen zueinander haben 
sollten.

Im Moment liegt das Induktionsverhältnis bei ca. 7,0uH zu 0,5uH bei voll 
eingedrehtem Kern.
Man würde so wahrscheinlich Leistung verschenken!?


Das Induktionsverhältnis der ersten Filterspule liegt übrigens bei ca. 
0,2uH zu 7,0uH bei voll eingedrehtem Kern.

von Harry (Gast)


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Ach, ich haue für die Spule, die zum SA602 führt, einfach noch ein paar 
Windungen drauf und gut ist erst mal...

von B e r n d W. (smiley46)


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> Das Induktionsverhältnis der ersten Filterspule liegt übrigens
> bei ca. 0,2uH zu 7,0uH bei voll eingedrehtem Kern.

0,8µH würde der doppelten Windungszahl entsprechen. Bei 9 x 0,2 µH hat 
die Koppelwicklung die 3fache Windungszahl. Also bei z.B. 1,8 µH gibts 
ca. 9dB mehr, abzuglich von Verlusten.

Mehr Gewinn bedeutet schlechtere Güte bzw. Kurvenform.

von Harry (Gast)


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Danke für die Rechnung!

B e r n d W. schrieb:
> Mehr Gewinn bedeutet schlechtere Güte bzw. Kurvenform.

Also Kompromis zw. Gewinn und Güte finden!?


Habe das Filter grade ausgemessen. Bei 10,1MHz misst man mit einem 
Zwei-Dioden-Gleichrichter (Schottky)
am Eingang (50 Ohm) 1mV
und am Ausgang (3 kOhm) 50mV

Denke mal, das wären ca. 601mV SS in  und  650mV SS out.

Das Justieren war übrigens kein großes Problem.

Außerhalb vom Empfangsbereich gehts dann schon flott bergab mit der 
Ausgangsspannung.

:O)

von Harry (Gast)


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Habe das Filter heute zwischen Antenne und KW-Empfänger (hochohmiger 
Eingang) getestet, das 30-Meter-Band beruhigt sich dabei ganz merklich.

von B e r n d W. (smiley46)


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Kommt dann als nächstes der SA602 dran?

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Harry

> "Röhrenaudion" klingt romantisch, es ist
> aber eigentlich "nur" eine russische Pentode in einem Metallgehäuse

Meine Schaltung sieht momentan so aus (siehe Anhang). Die 
selbstgestellte Aufgabe dabei war, einen Superhet mit 1 Röhre zu bauen. 
CW und SSB funktionieren ganz ordentlich. Das 30m-Band kann auch 
empfangen werden, indem der 8 MHz Quarz aufgeschaltet und der Vorkreis 
auf 10.1 gestellt wird. Es wäre mal interessant, die Empfindlichkeit zu 
vermessen. Bei einem ähnlichen Empfänger waren CW-Signale mit 0,2µV noch 
verständlich.

Die AM-Demodulation ist momentan nicht so der Brüller. Komischerweise 
werden schwache Sender verschluckt, obwohl die Rückkopplung schön weich 
einsetzt. Möglicherweise ist die Triode der ECH81 nur als Oszillator zu 
gebrauchen.

Gruß, Bernd

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Kommt dann als nächstes der SA602 dran?

Ja! Bin allerdings noch nicht ganz sicher, was als Oszillator verwendet 
wird. Wahrscheinlich LC (davon hängt der weitere Aufbau ab).


> Meine Schaltung sieht momentan so aus (siehe Anhang).

Ein super Gerät, bin begeistert!!!

Ein Konverteraudion habe ich auch mal gebaut, allerdings mit Silizium 
(NE602, dgMOSFET als Audion und NF-Verstärker-IC).

Dient P1 der Rückkopplungseinstellung?

von Harry (Gast)


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Was für einen RF-Quellwiderstand mag die Röhre U1a an der Anode haben? 
Könnte man dort ein Quarz-Ladderfilter zwischenschalten (also vor die 
zweite Röhre)?

Du ahnst, worauf ich hinaus will ;O)

von B e r n d W. (smiley46)


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> Könnte man dort ein Quarz-Ladderfilter zwischenschalten

Die Resonanzüberhöhung des Vorfilters beträgt ca. 20 dB, aber nur, wenn 
kein Gitterstrom fließt, das Gitter muß also leicht negativ vorgespannt 
werden. Diese Resonanzüberhöhung wird auch benötigt, denn Req beträgt 
70kOhm und damit rauscht die ECH81 als Mischer bezogen auf den Eingang 
um 31 dB stärker, als ein 50 Ohm Widerstand. Bei 20m hört man damit noch 
runter bis aufs atmosphärische Rauschen, bei 10m nicht mehr.

Jedenfalls darf die Quarzschwingung an der Anode nicht behindert werden. 
Die Anoden-Drossel L7 und C18 werden für den Quarzoszillator benötigt.

Ein Parallschwingkreis stellt für Frequenzen außerhalb seiner Resonanz 
einen Kurzschluß dar, weshalb ich das Audion nur mit 10pF angekoppelt 
habe. Mit 47pF setzt der Quarzoszillator aus.

Aber ein Quarzfilter wird neben seiner Resonanz hochohmig und behindert 
dadurch den Quarzoszillator nicht. L7 könnte als Primärwicklung eines 
Anpass-Transformators ausgeführt werden.

Die Impedanz Za ist recht hoch, so dass man fast von einer Stromquelle 
ausgehen kann. Die Ausgangs-Impedanz wird dann nur durch die 
Anodendrossel bestimmt und beträgt bei 470µH @2MHz ungefähr 5 kOhm. Die 
Mischsteilheit der ECH81 wird mit ~0,7mA/Volt angegeben. In Kombination 
mit der Impedanz der Anodendrossel ergibt das eine Spannungsverstärkung 
von:
Ua/Ug = Sc*ZL7 = 0,7mA*5k = 3,5.

Mit einem HF-Übertrager Ni:Na = 3:1 geht die Impdanz schon auf 5k/9 = 
555 Ohm oder bei 4:1 auf 310 Ohm runter. Für diese Impedanzen könnte ein 
Ladderfilter ausgelegt werden.

Schwieriger wird die Anpassung an den Schwingkreis des Audions, denn die 
Güte kann sich je nach Rückkopplungseinstellung um Faktor 100 ändern und 
damit die auch die Impdanz. Dafür wird vermutlich eine weitere Röhre 
benötigt.

>
> Könnte man dort ein Quarz-Ladderfilter zwischenschalten
>

Also, jetzt nochmal die richtige Antwort: Im Prinzip ja,
aber hier wird ein ganzer Frequenzbereich auf eine ZF von 1,5-2,5 MHz 
umgesetzt. Ein Quarzfilter ist jedoch auf eine feste Frequenz 
eingestellt. Ein LC-Oszillator mit der Heptode läßt sich vom 
Empfangssignal beeinflussen. Als LC-VFO wird also mindestens eine 
weitere Triode benötigt, damit ist der 1-Röhren-Superhet hinfällig.

Dann wäre so ein Konzept besser geeignet, SimpleX:
http://home.comcast.net/~btse1/vintrad/hb/1960s.htm

Der SimpleX Mark II hatte dann schon ein Quarzfilter:
http://www.televideo.ws/documents/radio/simplex_super_mark_ii.pdf
https://www.youtube.com/watch?v=JcMQp5-jvmY

Die 6U8A entspricht ungefähr einer ECF82. Das Rauschen ist geringer und 
die additive Mischsteilheit mit 1,8mA/Volt mehr als doppelt so hoch. Ein 
Ladder-Filter gabs damals noch nicht, das könnte aber angepasst werden.

Eine weitere Alternative wäre ein Doppelsuper mit einem schmalen Filter 
in der zweiten ZF. In der Geschichte des Kurzwellen-Empfangs gab es eine 
Phase, in der das so gemacht wurde. IMO wäre ein Doppelsuper mit zwei 
ECH81 plus Quarzfilter machbar.
 Also einen ganzen Bereich mit einem Quarzoszillator/1.Heptode wie bei 
meiner Schaltung auf 1,7-2,7MHz umsetzen. Dann mit einem Trioden-VFO und 
der 2.Heptode auf eine feste Frequenz von 455kHz runtermischen. Dann 
folgt ein selber gebautes Keramik-Ladderfilter, welches eventuell mit 
einem Widerstand abgeschlossen werden muss. Dann folgt die 2. Triode mit 
dem ZF-Audion.
Es wird ein paar Pfeifstellen geben, wenn eine Harmonische des VFO in 
den Empfangsbereich oder auf die Spiegelfrequenz fällt.

von Harry (Gast)


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Danke für die ergiebige Antwort! Du arbeitest schon sehr lange mit 
Röhren, wie das klingt!

B e r n d W. schrieb:
> Also, jetzt nochmal die richtige Antwort: Im Prinzip ja,
> aber hier wird ein ganzer Frequenzbereich auf eine ZF von 1,5-2,5 MHz
> umgesetzt.

Das ist klar, dein Aufbau ist ja auch ein Konverter.


> Ein LC-Oszillator mit der Heptode läßt sich vom
> Empfangssignal beeinflussen.

Von diesem Effekt habe ich schon öfter gehört. Durch welchen Effekt 
passiert es eigentlich, dass ein Oszillator auf einem Träger einrasten 
kann?

Danke für die Links zum SimpleX-Konzept!


Die Idee von einem reinen Röhrenempfänger muss ich mal im Auge behalten. 
Nur für einen kleinen 30m-Empfänger lohnt der Aufwand mit mehreren 
Röhren und den relativ hohen Spannungen eher nicht.


Im moment experimentiere ich mit einem externen LC-Oszillator für den 
SA602 rum. Der Abstimmbereich von 50kHz bei 10MHz ist ja nicht besonders 
groß, von da her sollte die Drift gering sein, was momentan noch nicht 
der Fall ist.

von B e r n d W. (smiley46)


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>> Ein LC-Oszillator mit der Heptode läßt sich vom
>> Empfangssignal beeinflussen.

> Von diesem Effekt habe ich schon öfter gehört. Durch welchen Effekt
> passiert es eigentlich, dass ein Oszillator auf einem Träger einrasten
> kann?

Das sind zwei Effekte:

1. Starke Signale ändern den Arbeitspunkt der Röhre. Dadurch ändert sich 
auch die Verstärkung. Die Miller-Kapazität hängt von der Verstärkung ab 
und wirkt auf den Oszillator-Schwingkreis zurück. Dies betrifft 
besonders die selbstschwingende Hexode oder Heptode. Die Schaltung war 
in amerikanischen Empfängern häufig anzutreffen. In Europa wurde dagegen 
ab der ECH1 eine Triode für den Oszillator mit eingebaut.

2. Barkhausen spricht vom Mitnahmeeffekt
Beitrag "Re: Wo sind die Audion-Bauer?"

Ein auf einer Schaukel sitzendes Kind hat eine Eigenresonanz. Um eine 
Schwingung in Resonanz anzuregen, benötigt es nur jedes mal einen 
kleinen Schubs. Wird jedoch genügend Kraft aufgewendet, kann eine fast 
beliebige Frequenz erzwungen werden. Sitzt eine 100kg Person auf der 
Schaukel, wird es schon einiges schwieriger.

Die effektivste Art, den Mitnahme-Effekt zu minimieren, ist den 
Lautstärke-Regler an den Antenneneingang zu versetzen und dem Empfänger 
eine weitere Stufe zur NF-Verstärkung zu spendieren. Durch das 
zwangsläufige Zurückdrehen des Antennensignals auf ein gerade noch 
sauberes Signal, verschwindet der Mitnahme-Effekt nahezu komplett.

von Harry (Gast)


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Danke für die guten Erklärungen und Beispiele, besonders das mit der 
Schaukel!

B e r n d W. schrieb:
> Die effektivste Art, den Mitnahme-Effekt zu minimieren, ist den
> Lautstärke-Regler an den Antenneneingang zu versetzen und dem Empfänger
> eine weitere Stufe zur NF-Verstärkung zu spendieren. Durch das
> zwangsläufige Zurückdrehen des Antennensignals auf ein gerade noch
> sauberes Signal, verschwindet der Mitnahme-Effekt nahezu komplett.

Sehr gut zu wissen!!! Mit dem richtigen Know-how kann man dann auch mit 
ganz einfachen Empfängern gute Empfangsergebnisse erzielen, wenn ich es 
richtig verstehe.

Habe auch schon darüber nachgedacht, wie man bei meinem Konzept einen 
RF-Regler einbauen kann, um starke Störer auszublenden.
Bei einem Einfachsuper mit "autonomem" VFO reicht wahrscheinlich ein 
schaltbares 50-Ohm-Dämpfungsglied zum Vorschalten (hoffe ich 
jedenfalls).


Noch etwas zum Thema Audionempfang und CW - nach meiner Erfahrung kann 
man mit einem Audion schlecht einzelne CW-Sender "rausfischen", weil die 
NF-Bandbreite bei überdrehter Rückkopplung zu groß ist.
Gibt es eine Möglichkeit, das zu ändern?
Zum Beispiel ein stark entdämpfter Schwingkreis mit geringer 
NF-Bandbreite ( < 1KHz), der aber selber noch nicht schwingt in 
Kombination mit einem BFO und Mischer?
Das würde mich wirklich mal interessieren.

von B e r n d W. (smiley46)


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> besonders das mit der Schaukel!

Einmal sitzt das Kind auf der Schaukel und der 100kg Mann schubst.
Das zweite mal sitzt der 100kg Mann auf der Schaukel und das Kind...

Übertragen auf das Audion: Ein Schwingkreis mit einer niedrigen Impedanz 
(hohes C, niedriges L) wird durch eine möglichst hochohmig Quelle mit 
möglichst wenig Signal am wenigsten beeinflusst.

Mit oder ohne BFO:
Beitrag "Re: Superhet-Audion"

Dann bekamm die Schaltung einen NE612 spendiert und später noch ein 
Quarzfilter und AGC...
Beitrag "Re: Superhet-Audion"

Bei obiger Schaltung mit Q-Multiplier hab ich eine 6dB Bandbreite von 50 
Hz bei 455 kHz gemessen. Damit wird zumindest für CW schon eine 
deutliche Seitenband-Unterdrückung erreicht. Allerdings wird die 
Filterkurve nach unten schnell breiter.

Filtervergleich Quarz/Q-Multiplier:
Beitrag "Re: Wo sind die Audion-Bauer?"

Wird der BFO beim Q-Multiplier eingespeist, ist der Dynamikumfang nicht 
besonders groß. Bei starken SSB-Signalen verzerrt die NF, bei schwachen 
Signalen und zu starkem BFO "verstopft" der Q-Multiplier, er wird taub. 
Mit einer verstellbaren BFO-Amplitude kann man zumindest das Verstopfen 
verhindern. Ein echter Produkt-Detektor macht das mit Links. Trotzdem 
ist das Ergebnis für eine relativ einache Schaltung erstaunlich gut.

von Harry (Gast)


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Danke für die Links zum Thema! Ich sehe, dieser Themenbereich ist nicht 
grade klein...

B e r n d W. schrieb:
> Dann bekamm die Schaltung einen NE612 spendiert und später noch ein
> Quarzfilter und AGC...
> Beitrag "Re: Superhet-Audion"

Wahnsinn!!!


> Trotzdem
> ist das Ergebnis für eine relativ einache Schaltung erstaunlich gut.

Meinst du das bezogen auf einen Q-Multiplier, bei dem ein BFO-Signal 
eingespeist wird, das in der Amplitude verstellbar ist?


Ich habe mittlerweile einen LC-Oszillator mit einem eigenen NE602 
aufgebaut. Ohne Abschirmung und Wattedämmung läuft er relativ "wackelig" 
aber immer noch besser als ein LC-Oszillator mit diskreten Transistoren.
Allerdings bekomme ich den Wunschbereich noch nicht richtig eingestellt.

Ich poste gleich noch das Schaltbild.

von Harry (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier noch das Schaltbild. Die Frequenzen (Ist und Soll) sind dort 
eingetragen.

Der 330p-C kommt mir etwas groß vor.

Eigentlich müsste der 150p-C verkleinert werden, dann wird der 
Variationsbereich aber noch größer.
Deshalb wäre es wohl besser, die Spule zu verkleinern und den 150p-C 
eventuell noch zu vergrößern - so lange, bis der Variationsbereich 
passt. Möglicherweise ist L dann aber schon zu klein?

Oder den Drehko-Bereich verkleinern, am besten so, dass der untere 
Abstimmbereich gestreckt wird.

von Harry (Gast)


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Hier noch die Seite, wo ich den Schaltplan gefunden habe.

http://www.seekic.com/circuit_diagram/Signal_Processing/COLPITTS_VFO.html

Three capacitors (C1, C2, and C3) are used in this NE602AN IC Colpitts 
oscillator circuit, rather than two, because of the need for dc 
blocking. The values of the components are as follows:
C1,C2,C3≈2400/ƒ(MHz)
C4=1/[(2πƒ)2 L1]
L1≈7/ƒ(MHz)microhenries

Aus der Rechnung war ich nicht ganz schlau geworden, daher meine 
versuchsweise ermittelten Werte.

C1, C2, C3 müssten lt. Rechnung 296pF haben

L1 = 0,86µH

C4 = ?  (hier sind die Einheiten unklar)

von Harry (Gast)


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C4 liegt jetzt ungefähr bei 130p bis 135p (experimentell), die anderen 
Werte wie errechnet. Nun passt es in etwa.

von B e r n d W. (smiley46)


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>> ist das Ergebnis für eine relativ einfache Schaltung erstaunlich gut.
> Meinst du das bezogen auf einen Q-Multiplier, bei dem ein BFO-Signal
> eingespeist wird, das in der Amplitude verstellbar ist?

Trotz der geringen Anzahl von Bauelementen konnten mit der Zimmer-Loop 
Überseegespräche mitgehört werden.

> immer noch besser als ein LC-Oszillator mit diskreten Transistoren.

Falls Du ihn stabil bekommst, lass es so. Es mag ein Vorurteil sein, 
aber bisher hatte ich meine Oszillatoren immer diskret aufgebaut und das 
Signal am NE612 eingespeist. Außer dem Drehko wurde alles auf möglichst 
kleinem Raum angeordnet und zum Schluss mit Bienenwachs vergossen. 
Zumindest erwärmen sich auf diese Weise alle Bauteile des Oszillators 
gleichmäßig.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
>> ... eingespeist wird, das in der Amplitude verstellbar ist?
>
> Trotz der geringen Anzahl von Bauelementen konnten mit der Zimmer-Loop
> Überseegespräche mitgehört werden.

Cool!
Ist das ganze auch bei CW-Empfang halbwegs trennscharf, oder empfängt 
man gegebenenfalls mehrere CW-Sender gleichzeitig?


> Falls Du ihn stabil bekommst, lass es so.

Habe einen NE602 für den LC-Oszillator verwendet (Pin 6 und 7). Das 
läuft so weit stabil.
Der Ausgang von diesem NE602 (Pin 4) soll nun in einen zweiten NE602, 
der als Mischer fungiert, eingespeist werden.

Ich hoffe dabei, dass der eine NE602 den anderen NE602 nicht am 
Oszillatorsignal-Eingang übersteuert...

von B e r n d W. (smiley46)


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> Ist das ganze auch bei CW-Empfang halbwegs trennscharf,
> oder empfängt man gegebenenfalls mehrere CW-Sender gleichzeitig?

Trennscharf ist relativ, in die Durchlasskurve eines 600Hz Quarzfilters 
passen auch viele Signale. Die Seitenbandunterdrückung beträgt ca. 20 
dB, die andere Seite ist also noch hörbar.

> Der Ausgang von diesem NE602 (Pin 4) soll nun in einen zweiten
> NE602, der als Mischer fungiert, eingespeist werden.

Zwei NE602 zu verwenden, bringt vermutlich keine großen Vorteile. Der 
Unbenutzte Mischer setzt trotzdem Wärme frei und dadurch driftet der 
Oszillator, als wäre er im richtigen Mischer.

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Trennscharf ist relativ, in die Durchlasskurve eines 600Hz Quarzfilters
> passen auch viele Signale.

Das ist klar, die Frage war auch "relativ" gemeint.


> Zwei NE602 zu verwenden, bringt vermutlich keine großen Vorteile. Der
> Unbenutzte Mischer setzt trotzdem Wärme frei und dadurch driftet der
> Oszillator, als wäre er im richtigen Mischer.

Den Eindruck habe ich auch, der VFO driftet besonders direkt nach dem 
Einschalten für einige zig Sekunden.
Längerfristig muss eine andere Lösung her, eventuell so etwas:
Beitrag "A WIDE RANGE VXO - wie funktioniert das?"
Allerdings mit echtem Mischer, nicht die Ein-Transistor-Lösung. Das geht 
natürlich nur, wenn sich geeignete Quarze finden lassen, die der 
Mittenfrequenz des Ladderfilters und der Empfangsfrequenz gerecht 
werden.


Bin im Moment damit beschäftigt, Quarze für ein Ladderfilter zu 
vermessen, was (noch) nicht richtig klappt (mit D-Gleichrichter und 
AD8307). Werde dazu gleich noch einen anderen Beitrag aufmachen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Harry

Hier gibt es eine Tabelle mit nützlichen Quarzen und Frequenzen.
http://www.qrp4u.de/docs/de/tabellen/index.htm

Meine Idee wäre, die ZF auf 6,552 MHz zu legen. Mit einem 3,58 MHz 
Resonator läßt sich der Frequenzbereich von ca. 3,548-3,598 
überstreichen. Dabei ist das obere Ende das schwierigere, mit 2-3 
parallel geschalteten Schwingern gehts leichter. Das entspricht dann dem 
komletten 30m Bereich, also einer Empfangsfrequenz von 10,1...10,15 MHz.

Umgekehrt können dann fürs Senden die beiden Frequenzen hochgemischt 
werden.

Gruß, Bernd

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)



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"VFO_unterhalb_vs_oberhalb.gif "
Hier ist mal der Vergleich zwischen VFO oberhalb und unterhalb der 
Empfangsfrequenz.

Im linken Spektrum gibt es deutlich mehr Linien = Gefahr von 
Pfeifstellen. Je weiter ddie Empfangssignale (1) in Richtung hoher 
Frequenzen wandern, um so weiter kommen die niedrigen Linien (2) 
entgegen. Befindet sich ein Signal bei 11,2 MHz, so liegt sein 
Mischprodukt im Empfangsbereich. Zum Glück fängt das 25m BC-Band erst 
bei 11,5 MHz an.

Bei der rechten FFT befinden sich die wenigen vorhandenen 
Linien/Mischprodukte rechts außerhalb des Bildes.


"Mischquarze_Frequenzen.xls"
Eine Matrix der möglichen ZF-Frequenzen, Keramikschwingern und 
Mischquarzen. Die interessanten Kombinationen sind grün markiert.


"Quarze_Summe_Differenz.xls"
Eine Liste handelsüblicher Quarze mit Auflistung der durch Addition und 
Subtraktion erreichbaren Frequenzen.

von Harry (Gast)


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Danke für den Link, die neuen Ideen und die xls-Dateien!!! Und Danke für 
die Simulation!!!

B e r n d W. schrieb:
> Meine Idee wäre, die ZF auf 6,552 MHz zu legen. Mit einem 3,58 MHz
> Resonator läßt sich der Frequenzbereich von ca. 3,548-3,598
> überstreichen. Dabei ist das obere Ende das schwierigere, mit 2-3
> parallel geschalteten Schwingern gehts leichter. Das entspricht dann dem
> komletten 30m Bereich, also einer Empfangsfrequenz von 10,1...10,15 MHz.

Das klingt gut! In dem Fall würde ich wegen der etwas höheren ZF das 
Audion einfach weglassen und einen NE602 als Produktdetektor einsetzen.


Habe hier einen 3,58-MHz-Resonator, der schwingt am NE602-Oszillator 
aber nur bedingt. Wenn seine Ziehkapazität zu groß wird, reißt die 
Schwingung ab.

Frage: hast du einen praxiserprobten Schaltplan für einen Aufbau, bei 
dem die Schwingung auch bei geringer Ziehkapazität bestehen bleibt?
(egal ob mit NE602, BIPO oder FET)

von Harry (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Meine Idee wäre, die ZF auf 6,552 MHz zu legen.

Finde bei den "üblichen Verdächtigen" wie Reichelt nur Quarze mit 6,5536 
MHz, die müssten aber eigentlich auch gehen (zumal in Ladderfiltern die 
Mittenfrequenz meist unter der Nennfrequenz der Quarze liegt).

von Harry (Gast)


Angehängte Dateien:

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B e r n d W. schrieb:
> Mit einem 3,58 MHz
> Resonator läßt sich der Frequenzbereich von ca. 3,548-3,598
> überstreichen.

Mein bester Aufbau (Schaltbild Anhang)bringt

3 533 089 MHz

bis

3 575 310 MHz

Dann reißt die Schwingung ab, bevor der Drehko voll "auf" ist.


Eventuell wären mehrere Resonatoren parallelgeschaltet schon die Lösung 
(habe momentan leider nur den einen)

von B e r n d W. (smiley46)


Angehängte Dateien:

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Bei der Simulation schwingts von 3,499 bis 3,662 MHz. Ob das so auch in 
der Realität funktioniert, kann ich nicht beschwören. Der 
Röhrenoszillator ist ein Pierce, die sind etwas schwingfreudiger.

Ich hab mal die Innereien des SA602 aus dem Datenblatt kopiert, um eine 
Vorstellung zu bekommen, wie der Oszillator aufgebaut ist. Ein 
Clapp/Colpitts hat bisher bei mir am besten geschwungen, wenn der C2 in 
der E??-Reihe eine Nummer größer war, als C1. Also z.B. C1=120pF und 
C2=150pF. Werden beide größer dimensioniert, gehts besser nach unten und 
umgekehrt.

Falls das nicht weiterhilft, dann empfehle ich einen mit einem 
HF-Transistor wie dem BF199 diskret aufgebauten Pierce-Oszillator. Der 
Pierce schwingt auch noch mit 5pF oder sogar mit 3pF. Um genügend weit 
runterzukommen, wird entweder ein Drehkondensator >100pF benötigt oder 
eine Drossel.

von Harry (Gast)


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Danke für das "Sezieren" des NE602 und für die Schaltungsvorschläge!


Habe den NE602-Oszillator wie folgt modifiziert

C1 = 100p

C2 = 120p

Jetzt reißt die Schwingung nicht mehr ab und es kann der Bereich von 
3539kHz bis 3581kHz überstrichen werden.


Wenn die bestellten 6,5536-MHz-Quarze eingetroffen sind, baue ich erst 
mal das Ladderfilter auf, um zu schauen, welchen Bereich der VFO 
wirklich überstreichen muss.

Habe auch noch ein paar 3,58MHz-Resonatoren geordert, falls mehrere 
parallel geschaltet werden müssen.


Will jetzt als nächstes erst mal den Tastkopf/HF-Gleichrichter mit dem 
AD8307 einsatzfähig machen, damit später das Ladderfilter auch im 
unteren Bereich möglichst sauber vermessen werden kann.

von Harry (Gast)


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Ansonsten läuft der VLO mit dem Keramikresonator wirklich erstaunlich 
sauber :O)

von Harry (Gast)


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Kurze Info, hier

Beitrag "Re: Quarze ausmessen mit AD8307 (logarithmischer Verstärker)"

finden sich auch noch Infos zum Tastkopf/HF-Gleichrichter mit dem
AD8307 und zu dem Bauprojekt.


B e r n d W. schrieb:
> Falls das nicht weiterhilft, dann empfehle ich einen mit einem
> HF-Transistor wie dem BF199 diskret aufgebauten Pierce-Oszillator. Der
> Pierce schwingt auch noch mit 5pF oder sogar mit 3pF. Um genügend weit
> runterzukommen, wird entweder ein Drehkondensator >100pF benötigt oder
> eine Drossel.

Werde versuchsweise auch noch einen diskreten Pierce-Oszillator 
aufbauen. Kann man das Signal am Kollektor/1kOhm abgreifen und über 
einen C direkt in Pin6 des NE602 einspeisen?

Danke für den Tipp mit der Drossel!

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