Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gesetzlich oder privat krankenversichern?


von Karl (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Klar, schön ist das nicht. Aber "explodieren" ist dann doch etwas
> anderes.

Ist aber trotzdem lustig, wie manche Leute diese Beitragssteigerung 
schön reden und wild mit unterschiedlichen Zahlen-Basen jonglieren. Über 
die regelmäßige Erhöhung der Beitragsbemeßungsgrenzen liest man auch 
nichts.

Aber anscheinend wirken derartige Beruhigungsartikel noch immer auf 
einige Mitmenschen überzeugend. Leider wurde überhaupt nichts über die 
Gegenleistung für die Beiträge gesagt, erfahrungsgemäß geht die Tendenz 
ja schon deutlich in Richtung weniger Leistung für die Versicherten.

Ich selbst bin als Grenzgänger zur Schweiz quasi auch in Deutschland 
gesetzlich versichert und zahle mehr oder weniger die Gesundheitskosten 
die für diese Grenzgänger anfallen solidarisch.

Der monatliche Versicherungsbeitrag ist mit 278.10 CHF (aktuell also ca. 
260 EUR) seit mehreren Jahren stabil. In der Schweiz gibt es keinen 
Arbeitgeberanteil. In Deutschland würde ich bei identischer 
Gegenleistung inzwischen monatlich wohl so um die 700 EUR bei von meinem 
Gesamt-Bruttolohn abdrücken müssen.

von Holger F. (Gast)


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> Ich wußte, daß die GKV Amalgamfüllungen zuzahlungsfrei erstattet und
> habe um eine Amalgamfüllung gebeten

> Der Zahnarzt meinte daraufhin, daß er grundsätzlich keine
> Amalgamfüllungen mehr verwendet. Da tut man sich dann schwer mit einem
> schmerzhaften Loch im Zahn die Praxis ohne Behandlung zu verlassen.
> Ich mußte für eine Kunststoffüllung eines Backenzahnes ca. 30€ zuzahlen.

Zahnärtze, die kein Amalgam verwenden, müssen im Seitenzahnbereich
eine zuzahlungsfreie Alternative anbieten!

> Beim Zahnersatz wird man übrigens von den Ärzten ab und an über den
> Tisch gezogen.

Nein, nicht ab und an, sondern mit schöner Regelmässigkeit! Man sollte
nie vergessen, dass Zahnärtzte selbständige Unternehmer sind. In aller
Regel knallharte Geschäftsleute, die Schwächen ihrer Kunden konsequent
ausnutzen zu ihrem eigenen Vorteil. Ohne moralische Skrupel und
irgendein Unrechtsbewusstsein.

Patienten mit Verhandlungsgeschick können übrigens mit ihrem Zahnarzt
meist gut ins Geschäft kommen und bessere Konditionen für eine
Behandlung herausholen.

von MaWin (Gast)


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Karl schrieb:
> Der monatliche Versicherungsbeitrag ist mit 278.10 CHF (aktuell also ca.
> 260 EUR) seit mehreren Jahren stabil. In der Schweiz gibt es keinen
> Arbeitgeberanteil. In Deutschland würde ich bei identischer
> Gegenleistung inzwischen monatlich wohl so um die 700 EUR bei von meinem
> Gesamt-Bruttolohn abdrücken müssen

Immer wieder schön wie hier von Desinformaten das Blaue vom Himmel 
heruntergelogen wird. Warum ? um dich selbst zu belügen ?

Deine 287 CHF pro Person (wahrscheinlich bist du arbeitslos, denn 
Durchschnitt sind 411 CHF pro Erwachsenem, 380 CHF unter 25 und 100 CHF 
unter 18) Grundversicherung zahlt erst mal gar nicht,
bis du 300 CHF aus eigener Tasche zahlen musstest.

Eine Familie (2 Kinder 2 Erwachsene) zahlt also 1020 EUR 
Krankenversucherung für leistungen die geringer sind als in 
Deutschland).

Zudem zahlt die nur 90% der Kosten (die in der Schweiz deutlich höher 
sind als in Deutschland, also von 1000 EUR Kosten nur 900 EUR, WENN du 
in deinem Wohnkanton zum Arzt gehst. Musst du wonaders zum Arzt, darfst 
du den selbst bezahlen.)
Zahnarztkosten sind gar nicht drin.

http://www.comparis.de/krankenversicherung.htm

Kurz gesat: "Weltweit ist das Gesundheitssystem nur in den USA teurer 
als in der Schweiz"

http://www.oeffentliche-krankenkasse.ch/krankenversicherung-schweiz/

Aber schön daß du uns einen Bären aufbinden wolltest.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Karl schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Klar, schön ist das nicht. Aber "explodieren" ist dann doch etwas
>> anderes.
>
> Ist aber trotzdem lustig, wie manche Leute diese Beitragssteigerung
> schön reden und wild mit unterschiedlichen Zahlen-Basen jonglieren. Über
> die regelmäßige Erhöhung der Beitragsbemeßungsgrenzen liest man auch
> nichts.

Ich denke, man muss da einfach sachlich bleiben. Mit "Explosion" ist 
jedenfalls niemandem gedient, wenn es sich bei 2000 brutto offenbar um 
satte 6 Euro monatlich handelt.

Man darf natürlich auch nicht übersehen, dass in der PKV die 
Steigerungen teilweiser erheblich höher ausgefallen sind. Dadurch, dass 
die erwirtschafteten Kapitalerträge in den letzten Jahren massiv 
geschmolzen sind, steht da bei vielen (nicht bei allen) PKVs die 
Kalkulation auf sehr wackligen Beinen.

Man muss im Vergleich also auch schauen, wo die PKV-beiträge 2017-2019 
stehen werden.

> Aber anscheinend wirken derartige Beruhigungsartikel noch immer auf
> einige Mitmenschen überzeugend. Leider wurde überhaupt nichts über die
> Gegenleistung für die Beiträge gesagt, erfahrungsgemäß geht die Tendenz
> ja schon deutlich in Richtung weniger Leistung für die Versicherten.

Erfahrungsgemäß habe ich bisher alles erhalten, was ich benötigte - ohne 
Zuzahlung. Leistungskürzungen habe ich in den letzten Jahren nicht 
festellen können. Kann aber natürlich sein, wirklich alle kann man als 
Normalsterblicher kaum im Blick behalten.

> Ich selbst bin als Grenzgänger zur Schweiz quasi auch in Deutschland
> gesetzlich versichert und zahle mehr oder weniger die Gesundheitskosten
> die für diese Grenzgänger anfallen solidarisch.
>
> Der monatliche Versicherungsbeitrag ist mit 278.10 CHF (aktuell also ca.
> 260 EUR) seit mehreren Jahren stabil. In der Schweiz gibt es keinen
> Arbeitgeberanteil. In Deutschland würde ich bei identischer
> Gegenleistung inzwischen monatlich wohl so um die 700 EUR bei von meinem
> Gesamt-Bruttolohn abdrücken müssen.

Das ist allerdings wirklich sehr günstig. Ich kenne das Schweizer Modell 
leider nicht - wie ist das leistungsmäßig bzw. von der 
Familienmitversicherung her aufgestellt?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kosten des Gesundheitssystems 
der Schweiz pro Versichertem nur die Hälfte von DE betragen.

Oder sind die Schweizer wegen der Bergluft alle so gesund? :-)

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>In Deutschland würde ich bei identischer
>Gegenleistung inzwischen monatlich wohl so um die 700 EUR bei von meinem
>Gesamt-Bruttolohn abdrücken müssen.

"Die Krankenversicherung übernimmt Abklärungen, Behandlungen und 
Arzneimittelkosten im Falle von Krankheit, Unfall, Entbindungen und 
Abtreibungen. Dagegen ist sie nur in speziellen Ausnahmefällen für 
zahnärztliche Behandlungen zuständig."

Interessant auch der Teil zur Selbstbeteiligung:

https://de.wikipedia.org/wiki/Krankenversicherung_in_der_Schweiz#Selbstbeteiligung

Auch in der Schweiz fließen also nicht nur Milch und Honig.

von Paul B. (paul_baumann)


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> Beim Zahnersatz wird man übrigens von den Ärzten ab und an über den
> Tisch gezogen.

Wenn der hohle Zahn eben noch so fest drin sitzt, dann passiert das 
schon mal -vor Allem, wenn Ärzte im Verbund dran ziehen.
:)
MfG Paul

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Wenn der hohle Zahn eben noch so fest drin sitzt

Kannst du dir deine hohlen Phrasen nicht mal sparen? Oder bist du zu 
hohl in der Birne?

von Baldrian (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
>>Wenn der hohle Zahn eben noch so fest drin sitzt
>
> Kannst du dir deine hohlen Phrasen nicht mal sparen? Oder bist du zu
> hohl in der Birne?

Würdest du bitte keine rhetorischen Fragen mehr stellen?

von Karl (Gast)


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MaWin schrieb:
> Immer wieder schön wie hier von Desinformaten das Blaue vom Himmel
> heruntergelogen wird. Warum ? um dich selbst zu belügen ?

Nö, Du hast hier eher ein Prolbem. Nimm gefälligst die Tabellen, die 
auch zutreffen. Da kann man von der Schweiz doch einiges lernen. Dein 
selbstverständliches Bashing ist dagegen langweilig.

> Deine 287 CHF pro Person (wahrscheinlich bist du arbeitslos, denn
> Durchschnitt sind 411 CHF pro Erwachsenem, 380 CHF unter 25 und 100 CHF
> unter 18) Grundversicherung zahlt erst mal gar nicht,
> bis du 300 CHF aus eigener Tasche zahlen musstest.

Wie gesagt bin ich Grenzgänger, ich werde wohl kaum arbeitslos sein. Ich 
habe das obligatorische Modell (aka GKV) und wenn ich nur zu deutschen 
Ärzten gehe muss ich auch nicht die 300 ChF Franchise bezahlen.


> Eine Familie (2 Kinder 2 Erwachsene) zahlt also 1020 EUR
> Krankenversucherung für leistungen die geringer sind als in
> Deutschland).

Nein und Nein.

> Kurz gesat: "Weltweit ist das Gesundheitssystem nur in den USA teurer
> als in der Schweiz"

Jo, da darfst Du mal kurz raten warum das so ist. Aber das ist doch der 
Gag an dieser Geschichte. Ich habe jetzt mal ein Beispiel gebracht.


Chris D. schrieb:
> Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kosten des Gesundheitssystems
> der Schweiz pro Versichertem nur die Hälfte von DE betragen.
>
> Oder sind die Schweizer wegen der Bergluft alle so gesund? :-)

Wie gesagt, ich bin Grenzgänger und nutze hauptsächlich deutsche Ärzte. 
Bei mir werden halt viele Kosten von der Schweitzer-Krankenversicherung 
transparent gemacht.

Der hauptsächliche Unterschied ist wohl auf den Unterschied arbeitende 
und nicht-arbeitende Teilnehmer zurückzuführen. Diesen Kinder-Anteil 
gibt es bei Grenzgänger ohnehin nicht und der vermutete Anteil bei dem 
typischen arbeitenden Mitteleuropaer ist wohl statistisch 
vernachlässigbar.


IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Auch in der Schweiz fließen also nicht nur Milch und Honig.

Dass hat doch hier auch keiner behauptet.
Woher kommen eigentlich immer diese ganzen Postings von Neidingen (Chris 
nehme da ich jetzt audrücklich raus)? In der Schweiz wird einem 
sicherlich nichts geschenckt und als Grenzgänger muß man da 
gegebenenfalls jedes Jahr mit einem ganz üblen Finanzamt kämpfen.

Also ehrlich, ich suche mir demnächst eher einen anderen Standort.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Woher kommen eigentlich immer diese ganzen Postings von Neidingen

Wer ist denn hier bitte schön neidisch? Ich bin mit meiner deutschen GKV 
ausdrücklich zufrieden.

von Mikro 7. (mikro77)


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genervt schrieb: 
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-07/krankenkassen-gesetzliche-krankenversicherung-aerzte-beitraege-anstieg

"Die Zusatzbeiträge für Arbeitnehmer werden 2017 erneut angehoben. Die 
Kassen begründen das unter anderem mit den Kosten für Hartz-IV-Empfänger 
und Flüchtlinge."

Soll heißen: Anstatt die gesamtgesellschaftlichen Kosten gleichmäßig 
oder gar leistungsgerecht zu schultern, werden die GKV Versicherten 
(durch Beitragserhöhung) zur Kasse gebeten. 'Überraschenderweise' 
reichen nämlich die staatl. Zahlungen (von lediglich knapp 150€+PV mtl.) 
für o.g. Gruppe nicht aus.

Die durchschnittliche Zahlung pro Versicherten lag 2015 in der GKV bei 
250€ mtl. Draus ergibt sich, dass Arbeitnehmer mit einem Bruttoeinkommen 
von mehr als 1.600€ (GKV Beitrag 134€ AN + 117€ AG) als 
'Besserverdiener' die GKV finanzieren.

PKV Versicherte wie Beamte oder Arbeitnehmer (mit Jahreseinkommen über 
ca. 50K€) sind hingegen "befreit". Interessantes System. :-(

: Bearbeitet durch User
von Karsten B. (kastenhq2010)


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Mikro 7. schrieb:
> "Die Zusatzbeiträge für Arbeitnehmer werden 2017 erneut angehoben. Die
> Kassen begründen das unter anderem mit den Kosten für Hartz-IV-Empfänger
> und Flüchtlinge."
>
> Soll heißen: Anstatt die gesamtgesellschaftlichen Kosten gleichmäßig
> oder gar leistungsgerecht zu schultern, werden die GKV Versicherten
> (durch Beitragserhöhung) zur Kasse gebeten. 'Überraschenderweise'
> reichen nämlich die staatl. Zahlungen (von lediglich knapp 150€+PV mtl.)
> für o.g. Gruppe nicht aus.

Soll heißen: Man spricht lieber nicht über die wahren Gründe, sondern 
spielt Geringverdiener unter Beitragsbemessungsgrenze gegen Hartzies 
gegen Flüchtlinge aus.

Bei 4,3 Millionen H4 Empfängern zahlt der Bund also pro Jahr rund 2,3 
Milliarden Euro zu wenig. Selbst wenn plötzlich eine Million Flüchtlinge 
dazu kommen, fehlten im Topf der GKV ~500 Millionen.

https://www.gkv-spitzenverband.de/media/grafiken/gkv_kennzahlen/kennzahlen_gkv_2016_q1/300dpi/GKV-Kennzahlen_Leistungsausg_insg_B_2015.jpg
Seit 4 Jahren steigen die Ausgaben der GKV jährlich um rund 10 
Milliarden, etwas über 5% pro Jahr. Die 500 Millionen Euro von oben 
(0,25% der Gesamtausgaben) fallen da doch gar nicht ins Gewicht. Einen 
direkten Zusammenhang zur Anzahl der H4ler, seit Jahren annähernd 
konstant bzw. sogar fallend, oder der Flüchtlinge kann ich beim besten 
Willen nicht finden.

von Michael B. (laberkopp)


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Tom S. schrieb:
> Bei 4,3 Millionen H4 Empfängern zahlt der Bund also pro Jahr rund 2,3
> Milliarden Euro zu wenig.

Ja.

Bei 5 Millionen Geringverdienern zahlt dieser auch zu wenig in die 
Krankenkasse ein um seine eigenen Krankheitskosten zu decken,

dafür zahlen die 5 Millionen Gutverdiener mehr als die Krankenkasse für 
ihre Arztbesuche ausgibt.

Nennt man Solidarprinzip.

Es gibt natürlich Leute, die das nicht verstanden haben. Die wählen dann 
Politiker mit Kopfpauschale.

Und weil die Leute das GAR NICHT verstanden haben daß 500 EUR pro Kopf 
für die 4-köpfige Familie einer Verkäuferin mit einer Summe von 2000 EUR 
schlicht nicht finanzierbar sind, setzt man die Kopfpauschale auf 
verträgliche 100 EUR und bezuschusst den Rest per Steuergeld. Und weil 
die Verkäuferin eher keine Steuern zahlt, kommt dann eben der 
Kopfpauschalenzuschuss vom Gutverdiener, der 50% Steuern auf sein 
Einkommen bezahlt.

So wird der asoziale Depp, der lieber den Politiker mit Kopfpauschale 
wählte, auch gleich noch besser gemolken.

----

Ja, man kann darüber nachdenken, ob Steuern wirklich progressiv sein 
sollten und Krankenkassenbeiträge wirklich einkommenabhängig. Es ergibt 
sich halt einfach eine gesamtgesellschaftich andere Rechnung. Und weil 
die Arbeitnehmer von ihrem Netto leben, müsste man eben das Brutto 
anpassen. Dann gibt es kein 8.50 EUR Mindestlohn mehr, sondern eher 25 
EUR Mindestlohn, und weil die gesamte Gesellschaft nur eine konstante 
Menge Geld zur Verfügung hat, bekommt dann der Vorstandsvorsitzende eben 
weniger, statt 10 Mio nur noch 5 Mio, und der Besserverdiener keine 120k 
mehr sondern nur noch 100k.

Kann man alles machen, ändert aber in der Summe nichts, also kann man es 
auch lassen.

von Mikro 7. (mikro77)


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Tom S. schrieb:

> Bei 4,3 Millionen H4 Empfängern zahlt der Bund also pro Jahr rund 2,3
> Milliarden Euro zu wenig.

Bei einem Finanzbedarf von 3T€/Versicherten (siehe URL) und einer 
Zahlung von lediglich 150€ mtl. komme ich auf eine Differenz von 5,16 
Mrd €.

http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Downloads/Statistiken/GKV/Kennzahlen_Daten/KF2015Bund_Juni_2016.pdf

> Selbst wenn plötzlich eine Million Flüchtlinge
> dazu kommen, fehlten im Topf der GKV ~500 Millionen.

Hier komme ich auf 1,2 Mrd € Differenz.

> Seit 4 Jahren steigen die Ausgaben der GKV jährlich um rund 10
> Milliarden, etwas über 5% pro Jahr.

Ca. 3,5% im Durchschnitt über die letzten 12 Jahre (3,476%).

> Die 500 Millionen Euro von oben
> (0,25% der Gesamtausgaben) fallen da doch gar nicht ins Gewicht.

Da du Prozentrechnung so magst: Würden die Kosten diesmal um 4,1% 
(zusätzlich 1,2 Mrd €) statt um 3,5% steigen, dann ist dass eine 
Erhöhung von 17%.

Das zur Mathematik. Interpretation der Zahlen ist eine (ganz) andere 
Sache. Und da habe ich keine Ahnung was du sagen willst. Willst du 
sagen, dass die GKV Beiträge eh steigen, und dass darum alles andere 
egal ist?! Wer wird gegen wen "ausgespielt"?

Ich wollte eigentlich sagen, dass die (gesamtgesellschaftlichen) Lasten 
ungerecht verteilt sind. (Mögliche Lösungen dafür sind imho: Die 
öffentlichen Kassen zahlen die Differenz; PKV zahlt die Differenz; 
Abschaffung PKV.) Hat dein Posting einen Bezug darauf?

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Mikro 7. schrieb:
> Tom S. schrieb:
>
>> Bei 4,3 Millionen H4 Empfängern zahlt der Bund also pro Jahr rund 2,3
>> Milliarden Euro zu wenig.
>
> Bei einem Finanzbedarf von 3T€/Versicherten (siehe URL) und einer
> Zahlung von lediglich 150€ mtl. komme ich auf eine Differenz von 5,16
> Mrd €.
>
> 
http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Downloads/Statistiken/GKV/Kennzahlen_Daten/KF2015Bund_Juni_2016.pdf
>

Wir sprechen von H4 Empfängern und Flüchtlingen. Bei diesen Gruppen 
liegt der Bedarf niedriger (laut Zeit Artikel bei 136€/Monat), aus dem 
einfachen Grund heraus, da diese Menschen im Schnitt jünger sind.

>> Selbst wenn plötzlich eine Million Flüchtlinge
>> dazu kommen, fehlten im Topf der GKV ~500 Millionen.
>
> Hier komme ich auf 1,2 Mrd € Differenz.
>

Siehe oben.

>> Seit 4 Jahren steigen die Ausgaben der GKV jährlich um rund 10
>> Milliarden, etwas über 5% pro Jahr.
>
> Ca. 3,5% im Durchschnitt über die letzten 12 Jahre (3,476%).
>
>> Die 500 Millionen Euro von oben
>> (0,25% der Gesamtausgaben) fallen da doch gar nicht ins Gewicht.
>
> Da du Prozentrechnung so magst: Würden die Kosten diesmal um 4,1%
> (zusätzlich 1,2 Mrd €) statt um 3,5% steigen, dann ist dass eine
> Erhöhung von 17%

Toll, ich schreibe von den letzten 4 Jahren, du rechnest über 12 mit 
falschen (siehe oben) Zahlenwerten. Ich bleib dabei: 10 Milliarden 
Mehrkosten pro Jahr die letzten 4 Jahre, 500 Millionen zu wenig Zuschuss 
vom Bund bei angenommenen einer Million Flüchtlingen -> der fehlende 
Zuschuss ist im Vergleich ein Witz und ganz sicher nicht der 
Kostentreiber, wie das in allen Artikeln zu dem Thema dargestellt wird.

> Das zur Mathematik. Interpretation der Zahlen ist eine (ganz) andere
> Sache. Und da habe ich keine Ahnung was du sagen willst. Willst du
> sagen, dass die GKV Beiträge eh steigen, und dass darum alles andere
> egal ist?! Wer wird gegen wen "ausgespielt"?
>

Ich finde es einfach nur sehr schade, dass in einem Forum mit durchaus 
mathematisch begabten Personen anscheinend kaum einer mal seinen Grips 
benutzt und stattdessen völlig unreflektiert die Standardsätze 
"Flüchtlinge und H4-Bezieher treiben die Gesundheitskosten in die Höhe" 
zitiert werden.

> Ich wollte eigentlich sagen, dass die (gesamtgesellschaftlichen) Lasten
> ungerecht verteilt sind. (Mögliche Lösungen dafür sind imho: Die
> öffentlichen Kassen zahlen die Differenz; PKV zahlt die Differenz;
> Abschaffung PKV.) Hat dein Posting einen Bezug darauf?

Nö, darauf habe ich mich nicht bezogen und ich gebe dir Recht, dass die 
Lasten ungerecht verteilt sind. Lediglich bei der Einschätzung, was 
diese Lasten sind, liegen wir auseinander, wozu ich meinen Kommentar 
abgegeben habe.

von Mikro 7. (mikro77)


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Tom S. schrieb:

> Wir sprechen von H4 Empfängern und Flüchtlingen. Bei diesen Gruppen
> liegt der Bedarf niedriger (laut Zeit Artikel bei 136€/Monat), aus dem
> einfachen Grund heraus, da diese Menschen im Schnitt jünger sind.

Für den tatsächlichen Bedarf liegen, so weit ich es sehe, keine 
belastbaren Zahlen vor. Im Artikel wird 136€ "geschätzt". Ein anderer 
"Erfahrungswert" liegt bei 180€-200€ 
(https://www.iwkoeln.de/presse/iw-nachrichten/beitrag/krankenversicherung-fuer-fluechtlinge-sprengstoff-fuer-das-solidaritaetsprinzip-267769). 
Keine Ahnung woher die die Zahlen nehmen. Daher würde ich den 
Durchschnitt von 250€ ansetzen.

Was mir bisher allerdings nicht bewußt war: Die öffentlichen Kassen 
("Staat") zahlen lediglich 90€. Also nicht einmal den "Mindestbeitrag" 
(knapp 150€). Somit müssen die restlichen GKV Versicherten gar für 
(gesamtgesellschaftl. Kosten von) 160€/Person aufkommen.

> Ich finde es einfach nur sehr schade, dass in einem Forum mit durchaus
> mathematisch begabten Personen anscheinend kaum einer mal seinen Grips
> benutzt und stattdessen völlig unreflektiert die Standardsätze
> "Flüchtlinge und H4-Bezieher treiben die Gesundheitskosten in die Höhe"
> zitiert werden.

Aso. Du wolltest lediglich auf die (reißerische) Wortwahl aufmerksam 
machen: "Flüchtlinge und H4-Bezieher sind schuld!". Sowas fällt mir kaum 
noch auf da es inzwischen imho alle machen (auch SZ und FAZ). Da kann 
man nur hoffen, dass die Leser zwischen (belastbaren) Inhalt und Polemik 
unterscheiden können. Bin ich auf deiner Seite. :-)

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Mikro 7. schrieb:
> Für den tatsächlichen Bedarf liegen, so weit ich es sehe, keine
> belastbaren Zahlen vor. Im Artikel wird 136€ "geschätzt". Ein anderer
> "Erfahrungswert" liegt bei 180€-200€

Alle Menschen 'verbrauchen' im Schnitt weit weniger 
Krankenkassenbeiträge als sie einzahlen - bis auf die letzten 2 Jahre 
ihres Lebens. Das ganze Arbeitsleben lang wird also zubezahlt, damit im 
Alter dann mal die anderen zuzahlen, wenn man zur Krebstherapie auf der 
Intensiv landet etc.

Dank dem Umlagesystem der GKV muss das eingezahlte Geld nicht über die 
ca. 70 Jahre gerettet werden. Die PKV hat jahrzehntelang ihre niedrigen 
Beiträge dadurch finanziert, daß sie die Alten in die GKV abgeschoben 
hat, denn wenn man alt wird und Selbständige nicht mehr verdienen, 
sackten sie meisst unter die Einkommensgrenze oder landeten gleich bei 
Sozialhilfe.

Dieser elegante Trick, die Kosten der Allgemeinheit aufzubürden um die 
Gewinne ganz privat für sich behalten zu können klappt nun nicht mehr, 
damit bricht das System der PKV aber auch zusammen. Bloss dem Arzt mehr 
bezahlen, mehr Leistungen anbieten, die Werbung und Gewinne deer 
Anteilseigner zu erwirtschaften und TROTZDEM niedrigere Beiträge zu 
kassieren ist halt unmöglich.

Damit die GKV für die später alt werdenden Leute genügend Einzahler hat, 
sollten es allerdings nicht weniger Junge sein. Die Deutchen bekommen 
aber keine Kinder, sie sagen sie können sich die nicht leisten, dann 
wäre der SUV und das iPhone nicht mehr erschwinglich. So importieren wir 
die jungen Leute eben aus dem Ausland, inzwischen 10 Millionen. Und wem 
das nicht passt, der kann ja gehen, in ein Land in dem er dann im Alter 
versorgt wird damit er unserem ohne Nachwuchs nicht zu finanzierenden 
Renten- und Gesundheitssystem nicht auf er Tasche liegt.

von Paul B. (paul_baumann)


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Michael B. schrieb:
> Die Deutchen bekommen
> aber keine Kinder, sie sagen sie können sich die nicht leisten, dann
> wäre der SUV und das iPhone nicht mehr erschwinglich.

Nur gut, daß Du die Ursachen so objektiv beurteilst. Genau daran liegt 
das.
Die Mindestlöhner und Minijob-Ausüber sind die Schlimmsten...

-Paul-

von Mikro 7. (mikro77)


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Michael B. schrieb:

> Alle Menschen 'verbrauchen' im Schnitt weit weniger
> Krankenkassenbeiträge als sie einzahlen - bis auf die letzten 2 Jahre
> ihres Lebens. Das ganze Arbeitsleben lang wird also zubezahlt, damit im
> Alter dann mal die anderen zuzahlen, wenn man zur Krebstherapie auf der
> Intensiv landet etc.

Ich glaube auch schon, dass mit zunehmenden Alter die Kosten im 
Durchschnitt steigen. Allerdings: "Weit weniger"? "Bis auf die letzten 2 
Jahre"? Zeig' mal deine Quelle.

> ...Die PKV hat jahrzehntelang ihre niedrigen
> Beiträge dadurch finanziert...

Das ist die eine Seite.

Aber selbst ohne diese "Tricks" könnte die PKV systembedingt im 
Durschnitt geringere Prämien als die GKV bei gleicher Leistung anbieten. 
Einfach weil ihr System nicht einkommensabhängig ist.

Beitrag "Re: Gesetzlich oder privat krankenversichern?"

von D. I. (Gast)


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http://www.welt.de/finanzen/article157689052/Experte-erwartet-Verdoppelung-der-Kassen-Zusatzbeitraege.html

Und weiter gehts. Wie wird die Antwort der Privaten sein? Wird man dort 
ebenfalls Steigerungen erwarten können, wo doch kaum noch junge Leute in 
die PKV wechseln?

von Carsten S. (dg3ycs)


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D. I. schrieb:
> 
http://www.welt.de/finanzen/article157689052/Experte-erwartet-Verdoppelung-der-Kassen-Zusatzbeitraege.html
>
> Und weiter gehts. Wie wird die Antwort der Privaten sein? Wird man dort
> ebenfalls Steigerungen erwarten können, wo doch kaum noch junge Leute in
> die PKV wechseln?

Naja,
die Meinung der Zeitungsmacher zu der Lage bei den privaten ist ja 
gleich unter dem obigen Artikel in Form eines Artikels vom letzten 
Donnerstag verlinkt. Der Artikel zu den privaten lässt da noch einiges 
mehr an Ungemach erahnen.

http://www.welt.de/finanzen/article157600119/Fuer-Nicht-Beamte-wird-die-PKV-zum-finanziellen-Risiko.html

Was wirklich kommt... ?
Wir werden es sehen.

Was aber das kleinere Risiko ist, das ist bekannt!

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von genervt (Gast)


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D. I. schrieb:
> http://www.welt.de/finanzen/article157689052/Exper...
>
> Und weiter gehts. Wie wird die Antwort der Privaten sein? Wird man dort
> ebenfalls Steigerungen erwarten können, wo doch kaum noch junge Leute in
> die PKV wechseln?

Überraschung!

Überraschung? Neee... das war klar, dass es so kommen muss!

Jetzt lasst mal eine mittlere Wirtschaftskrise kommen, dann rauschen die 
Beiträge infolge steigender Arbeitslosigkeit richtig nach oben...

von Elektron (Gast)


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genervt schrieb:
> Jetzt lasst mal eine mittlere Wirtschaftskrise kommen, dann rauschen die
> Beiträge infolge steigender Arbeitslosigkeit richtig nach oben...

Und wovon soll ich das noch bezahlen?

von mikro (Gast)


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Gibt es eigentlich irgendeinen Grund als Junger nicht in die private 
Krankenkasse zu wechseln?

http://www.bild.de/geld/wirtschaft/krankenkassen/beitrags-schock-bei-krankenkassen-47335592.bild.html
(jetzt bitte keine Diskussion um die Bild Zeitung)

Mir geht's um die Tabelle dort.

Jemand der 4237.50 EUR brutto verdient darf 2017 418.45 EUR zahlen?
Hört sich noch recht ok an, aber dann nehmen wir noch den 
Arbeitgeberteil hinzu, nochmal 418.45 EUR dann sind wir bei fast 840 
EUR/Monat für einen Familienvater + Kind.

Die Gesetzliche Krankenkasse rechnet sich wohl eher nur für jene mit 
niedrigen Einkommen, für Selbstständige die hier mehr verdienen 
anscheinend bei weitem nicht.

Außerdem wer wieder unter die ca 58.000 EUR und Angestellter ist kann ja 
anscheinend ohnehin wieder zurück in die gesetzliche springen.

Rechnen tut sich die private für Junge die gut verdienen allemal.

von Rick M. (rick-nrw)


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mikro schrieb:
> Gibt es eigentlich irgendeinen Grund als Junger nicht in die private
> Krankenkasse zu wechseln?

Ich mag mich irren, aber ein Wechsel in die gesetzliche KV ist im Alter 
nicht so einfach möglich.

In der gesetzlichen KV ist die gesamte Familie versichert, egal welche 
Vorerkrankungen.

mikro schrieb:
> Rechnen tut sich die private für Junge die gut verdienen allemal.

Nur die Jungen werden auch mal alt und dann ist es nicht mehr so 
günstig.

Aber, wenn Du eh nicht heiraten möchtest, deine Eltern, Großeltern alle 
bis ins hohe Alter gesund blieben, warum nicht privat versichern.

von mikro (Gast)


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Rick M. schrieb:
> mikro schrieb:
>> Gibt es eigentlich irgendeinen Grund als Junger nicht in die private
>> Krankenkasse zu wechseln?
>
> Ich mag mich irren, aber ein Wechsel in die gesetzliche KV ist im Alter
> nicht so einfach möglich.
>

http://www.finanztip.de/pkv-rueckkehr-gkv/

das hört sich ehrlich gesagt nicht so schwierig an.

> In der gesetzlichen KV ist die gesamte Familie versichert, egal welche
> Vorerkrankungen.
>

in meinem Fall ohnehin egal meine Frau ist in einem Drittland 
versichert.

> mikro schrieb:
>> Rechnen tut sich die private für Junge die gut verdienen allemal.
>
> Nur die Jungen werden auch mal alt und dann ist es nicht mehr so
> günstig.
>

Wer unter 30 einspringt hat gut 20 Jahre Zeit.
Die GKV ist laut der oberen Tabelle überhaupt nicht günstiger als die 
Private.
Man sagt das die Privaten bei 1000 EUR/Monat und mehr enden können, na 
klar die GKV genau so wenn man die subventionierte Hälfte vom 
Arbeitgeber mitzählt.

Ich hab mit 23 inkl. Arbeitgeberbeitrag 600 EUR/Monat in die GKV 
bezahlt, danach bei der Selbstständigkeit aber nur noch 200 EUR.

> Aber, wenn Du eh nicht heiraten möchtest, deine Eltern, Großeltern alle
> bis ins hohe Alter gesund blieben, warum nicht privat versichern.

Was hat das mit den Eltern zu tun? Die haben eine eigene 
Krankenversicherung.
Ob die Ärzte meine Großeltern am Grab besuchen bezweifle ich mal.

Bei mir ist es aber auch nicht sicher ob ich überhaupt in Deutschland 
bleiben werde, gibt auch noch genug schöne Länder um Deutschland herum - 
und dann würde ich mich ohnehin wieder in anderen Systemen befinden. 
Dank EU sollte das auch alles mehr oder weniger ohne größere Nachteile 
machbar sein.

von Cyblord -. (cyblord)


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Das Problem sind genau die Leute welche die PKV als billigere 
alternative sehen. Warum das nicht stimmt wurde hier schon mehrfach 
gesagt.

EIGENTLICH ist die PKV für Leute die sich eine teurere KV leisten 
können. Also denen >1000 EUR / Monat für eine KV eben nichts ausmacht. 
So war das ja mal gedacht.
Aber heute will jeder der mal kurz über der nötigen Wechselgrenze 
rumkrebst in die PKV um zu sparen. Das ist eigentlich der falsche 
Ansatz.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Cyblord -. schrieb:
> Das Problem sind genau die Leute welche die PKV als billigere
> alternative sehen. Warum das nicht stimmt wurde hier schon mehrfach
> gesagt.

Wo wurde das geschrieben? Die PKV ist doch die billigere Alternative, 
allein schon deshalb, weil alle Arbeitslosen/Niedriglöhner/sonstige 
Kostentreiber rausfallen und bei der GKV querfinanziert werden.

von D. I. (Gast)


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Tom S. schrieb:
> Wo wurde das geschrieben? Die PKV ist doch die billigere Alternative,
> allein schon deshalb, weil alle Arbeitslosen/Niedriglöhner/sonstige
> Kostentreiber rausfallen und bei der GKV querfinanziert werden.

Solange bis keine Jungen mehr nachkommen, welche die Alten 
querfinanzieren.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Hä?

von каине махт ден доофен (Gast)


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Tom S. schrieb:
> Hä?

Ja, ja: Hä?

Weiter reicht's nicht.

каине махт ден доофен !

von Elektrofan (Gast)


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Für nicht "wirklich Reiche" ist die gesetzliche wohl günstiger.

- Weil ggf. auch Ehegatte/Kinder mitversichert sind.
- Weil man bei geringerem (oder keinem) Lohn keinen PKV-Beitrag
  leisten muss ...

Für die wirklich Reichen und andere, die ihre Schäfchen längst im 
Trockenen haben ist es egal.
Leider entscheiden Abgeordnete, die zu ca. 2/3 PKV-versichert sind, 
darüber,
was alles den GKV zusätzlich aufgebürdet werden kann,
wie z.B. die Sanierung der DDR-Krankenhäuser nach der "Wende".

Ein angeblicher Experte, auch MdB, log vor fast einem Jahr offiziell, 
die Flüchtlinge würden das Gesundheitssystem (und damit die GKV, der sie 
zwangsaufgeladen werden) langfristig "stärken"!

http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/politik/nachricht-detail-politik/spd-gesundheitsexperte-karl-lauterbach-langfristig-staerken-fluechtlinge-gesundheitssystem/?L=0%253Ft%253Ftx_ttnews%255Bttnews%255D%253D23904%253Ftx_ttnews%255Bttnews%255D%253D27007%253Ft%253D1

von Elektrofan (Gast)


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von Rick M. (rick-nrw)


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mikro schrieb:
> Was hat das mit den Eltern zu tun? Die haben eine eigene
> Krankenversicherung.
> Ob die Ärzte meine Großeltern am Grab besuchen bezweifle ich mal.

Wenn deine Eltern etc. bis ins hohe Alter halbwegs gesund sind, waren, 
ist die Wahrscheinlichkeit groß, das bei dir nichts großartiges anfällt.

Als Angestellter müssen Sie Ihr Bruttoeinkommen unter die 
Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) von 56.250 Euro (Stand: 2016) drücken.

Mehr hierzu bei: 
http://www.finanztip.de/pkv-rueckkehr-gkv/#ixzz4HVo39mtX

Will man das?

"Über Zusatzversicherungen können Sie schlechtere Leistungen der GKV 
ausgleichen."

Naja, manchmal zahlt im Alter die GKV mehr als die Private.

mikro schrieb:
> in meinem Fall ohnehin egal meine Frau ist in einem Drittland
> versichert.

Das ist aber sicher nicht die Regel.
Oft sitzen Frau und Kinder zu Hause und Papa ist der das Geld rein 
bringt.

von Schlaubi (Gast)


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D. I. schrieb:
> Tom S. schrieb:
>> Wo wurde das geschrieben? Die PKV ist doch die billigere Alternative,
>> allein schon deshalb, weil alle Arbeitslosen/Niedriglöhner/sonstige
>> Kostentreiber rausfallen und bei der GKV querfinanziert werden.
>
> Solange bis keine Jungen mehr nachkommen, welche die Alten
> querfinanzieren.

Das ist der springende Punkt, warum das System PKV mit jedem Jahr weiter 
massiv an die Wand fährt. Mittlerweile hat sich eben auch bei den Jungen 
herumgesprochen, dass die PKV im Alter extrem teuer wird und nur in 
jungen Jahren mit günstigen Beiträgen gelockt wird.

Es müssen ja die größtenteils besseren Leistungen als in der GKV, die 
viel höheren Gebührensätze der Ärzte für Privatpatienten sowie eine 
Gewinnmarge für die Versicherungsgesellschaft irgendwie bezahlt werden. 
Dass in der PKV immer weniger junge Leute nachrücken, ergibt dann 
irgendwann den Todesstoß für das PKV-System, denn je älter die 
Versichertengemeinschaft, umso höher die Ausgaben. Da sind die o.g. 
Arbeitslosen/Niedriglöhner/sonstige Kostentreiber bei der GKV gar nichts 
dagegen.

Wer heutzutage - außer er ist Beamter - noch in die PKV wechselt, dem 
ist echt nicht mehr zu helfen. Zumindest, wenn er es tut, um angeblich 
Kosten zu sparen. Das tut er langfristig nämlich garantiert nicht. Die 
unsolidarischen, asozialen Elemente, die später wieder geplant in die 
GKV zurückwechseln wollen, fallen dann hoffentlich massiv auf die 
Schnauze, weil der Gesetzgeber bis dahin die letzten Schlupflöcher 
gestopft hat.

von D. I. (Gast)


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Schlaubi schrieb:
> Wer heutzutage - außer er ist Beamter - noch in die PKV wechselt, dem
> ist echt nicht mehr zu helfen.

Passend hierzu:

http://www.welt.de/finanzen/article157600119/Fuer-Nicht-Beamte-wird-die-PKV-zum-finanziellen-Risiko.html

von Autor (Gast)


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2 Millionen neue Flüchtlinge von denen teils auch ältere, kranke 
Menschen dabei sind. Keiner von ihnen zahlt wirklich ein - Der 
obligatorische Mindestbeitrag vom Bund deckt ja nichtmal die 
Verwaltungskosten ab. Prost Mahlzeit GKV...

Dieses scheiss Sozialsystem indem arbeitsunmotivierte Leute mitversorgt 
werden müssen kotzt mich nur noch an.

Wenn man sich sicher ist dass man im Job unverzichtbar ist also nicht 
arbeitslos wird, das gesparte Geld anlegt (nicht verprassen), ist die 
PKV mit Sicherheit die bessere Variante.

von Achmed (Gast)


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Autor schrieb:
> 2 Millionen neue Flüchtlinge von denen teils auch ältere, kranke
> Menschen dabei sind. Keiner von ihnen zahlt wirklich ein - Der
> obligatorische Mindestbeitrag vom Bund deckt ja nichtmal die
> Verwaltungskosten ab. Prost Mahlzeit GKV...
> Dieses scheiss Sozialsystem indem arbeitsunmotivierte Leute mitversorgt
> werden müssen kotzt mich nur noch an.

Warum haust du nicht einfach ab? Dich braucht hier keiner.

von Schlaubi (Gast)


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Autor schrieb:
> 2 Millionen neue Flüchtlinge von denen teils auch ältere, kranke
> Menschen dabei sind. Keiner von ihnen zahlt wirklich ein - Der
> obligatorische Mindestbeitrag vom Bund deckt ja nichtmal die
> Verwaltungskosten ab. Prost Mahlzeit GKV...

Die meisten sind gesunde, junge Männer, zwar größtenteils schlecht 
qualifiziert, aber das lässt sich ja in wenigen Jahren aufholen.

> Dieses scheiss Sozialsystem indem arbeitsunmotivierte Leute mitversorgt
> werden müssen kotzt mich nur noch an.

Du zeigst hiermit deutlich auf, wie asozial und unsolidarisch du bist. 
Wenn du mal hilfsbedürftig wirst, dann änderst du deine Meinung schnell, 
stimmt's?

> Wenn man sich sicher ist dass man im Job unverzichtbar ist also nicht
> arbeitslos wird

Ach ja, wie soll man sich da sicher sein, wenn man nicht auf Lebenszeit 
verbeamtet ist? Woher weißt du, was in 5 oder 10 Jahren mit deinem Job 
ist?

von Autor (Gast)


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Schlaubi schrieb:
> Du zeigst hiermit deutlich auf, wie asozial und unsolidarisch du bist.
> Wenn du mal hilfsbedürftig wirst, dann änderst du deine Meinung schnell,
> stimmt's?

Bitte genau lesen. Ich rede ganz klar von arbeitsunmotiviert. Das 
trifft gleichermaßen aur die gesamte Bevölkerung zu.
Wer versucht Arbeit zu bekommen bzw nicht nur bewusst auf der faulen 
Haut liegt den unterstützt man allzu gerne. Dann wird noch massiver 
Sozialbetrug betrieben aber der deutsche zahlt anscheinend noch nicht 
genug.
Achja GKV Zusatzbeitrag soll bis 2020 natürlich wieder steigen. Wen 
wunderts?

von genervt (Gast)


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Schlaubi schrieb ...
> Du zeigst hiermit deutlich auf, wie asozial und unsolidarisch du bist.
> Wenn du mal hilfsbedürftig wirst, dann änderst du deine Meinung schnell,
> stimmt's?

Solidarität hebt man sich heutzutage für Verwandte und Freunde auf, der 
Rest ist ein politisches Luftschloss, zu dem es zum Glück keine 
uneingeschränkte Verpflichtung gibt.

von Achmed (Gast)


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Autor schrieb:
> Schlaubi schrieb:
>> Du zeigst hiermit deutlich auf, wie asozial und unsolidarisch du bist.
>> Wenn du mal hilfsbedürftig wirst, dann änderst du deine Meinung schnell,
>> stimmt's?
>
> Bitte genau lesen. Ich rede ganz klar von arbeitsunmotiviert. Das
> trifft gleichermaßen aur die gesamte Bevölkerung zu.

Das ist aber nur deine belanglose Meinung, die mit der Realität nichts 
zu tun hat.

> Wer versucht Arbeit zu bekommen bzw nicht nur bewusst auf der faulen
> Haut liegt den unterstützt man allzu gerne. Dann wird noch massiver
> Sozialbetrug betrieben aber der deutsche zahlt anscheinend noch nicht
> genug.

Aus welchem Universum sendest du zur Zeit? Das ist allenfalls dummes 
Zeug was du schreibst.

> Achja GKV Zusatzbeitrag soll bis 2020 natürlich wieder steigen. Wen
> wunderts?

Nach deinen Einlassungen zu urteilen gehe ich davon aus, dass du die 
Gründe nicht kennst.

Noch einmal: Warum haust du nicht ab? Gute Reise und bitte nicht 
wiederkommen.

von Autor (Gast)


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Ach Achmed, mein sozialer Kollege? Dieses Jahr schon was gespendet? Ich 
schon; 20€ pro Monat an eine Tierschutzorganisation. Klar nicht viel, 
aber immerhin etwas.

Wie du siehst suche ich mir gerne selbst aus welchen Leuten ggü ich mich 
sozial verhalte und welchen nicht. Manche haben es verdient - andere 
wiederrum nicht.

Viele Grüße

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Schlaubi schrieb:
> D. I. schrieb:
>> Tom S. schrieb:
>>> Wo wurde das geschrieben? Die PKV ist doch die billigere Alternative,
>>> allein schon deshalb, weil alle Arbeitslosen/Niedriglöhner/sonstige
>>> Kostentreiber rausfallen und bei der GKV querfinanziert werden.
>>
>> Solange bis keine Jungen mehr nachkommen, welche die Alten
>> querfinanzieren.
>
> Das ist der springende Punkt, warum das System PKV mit jedem Jahr weiter
> massiv an die Wand fährt. Mittlerweile hat sich eben auch bei den Jungen
> herumgesprochen, dass die PKV im Alter extrem teuer wird und nur in
> jungen Jahren mit günstigen Beiträgen gelockt wird.
>

Diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Die Ausgaben für 
jeden Menschen übers Leben sind doch erstmal immer gleich*, egal ob GKV 
oder PKV. Zugegeben, bei der PKV geht etwas mehr in Verwaltung und 
Gewinn für die Versicherung ab, aber das sind doch Kleckerbeträge 
verglichen mit den Mindereinnahmen von Geringverdienern. Mit den 
Beiträgen von einem Gehalt knapp über der Bemessungsgrenze muss die GKV 
drei Mindestlöhner versorgen, die PKV eine Person. Wie soll den die PKV 
am Ende teurer sein?

*Ja, bei der PKV sind bessere Leistungen möglich, die selbstverständlich 
auch mehr kosten. Das ist an der Stelle aber nicht relevant, den 
Basistarif mit GKV Leistungen für GKV Beiträge kann man in der PKV ja 
auch wählen.

> Es müssen ja die größtenteils besseren Leistungen als in der GKV, die
> viel höheren Gebührensätze der Ärzte für Privatpatienten sowie eine
> Gewinnmarge für die Versicherungsgesellschaft irgendwie bezahlt werden.
> Dass in der PKV immer weniger junge Leute nachrücken, ergibt dann
> irgendwann den Todesstoß für das PKV-System, denn je älter die
> Versichertengemeinschaft, umso höher die Ausgaben. Da sind die o.g.
> Arbeitslosen/Niedriglöhner/sonstige Kostentreiber bei der GKV gar nichts
> dagegen.

Bessere medizinische Versorgung = höhere Beiträge, das ist doch kein 
Argument, sondern logisch?

von Schlaubi (Gast)


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Tom S. schrieb:
> Die Ausgaben für
> jeden Menschen übers Leben sind doch erstmal immer gleich*, egal ob GKV
> oder PKV.

Wie kann man nur so ein Unsinn behaupten? GKV und PKV sind zwei völlig 
unterschiedliche Systeme, jede mit ihren Vor- und Nachteilen, aber die 
Ausgaben dafür sind für jeden Menschen übers Leben immer gleich?

Es gibt natürlich auch Berechnungen dazu, aber auch der gesunde 
Menschenverstand müsste es dir bereits nahelegen, dass die PKV am Ende 
immer teurer sein muss als die GKV. Allein schon die Gebührenordnung der 
Ärzte, die für Privatpatienen einen bis zu 3,5 fachen Satz vorsieht. 
Aber die Kosten sind ja für jeden Menschen übers Leben immer gleich... 
kopfschüttel

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Wenn der Arzt ein höheres Honorar erhält und ich dafür ohne Wartezeit 
direkt drankomme, dann fällt das doch unter "mehr Beitrag=bessere 
Leistung" oder?

von Elektron (Gast)


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Tom S. schrieb:
> Wenn der Arzt ein höheres Honorar erhält und ich dafür ohne
> Wartezeit
> direkt drankomme, dann fällt das doch unter "mehr Beitrag=bessere
> Leistung" oder?

Nein. Du zahlst ja in der PKV bzw. indirekt dem Arzt nicht mehr für eine 
kürzere Wartezeit, sondern für die Behandlung.

Leider ist es sogar so, dass der Arzt alles versuchen wird, an dir über 
möglichst viele teure Behandlungen die Kasse klingeln zu lassen, egal ob 
es Sinn macht oder mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Die goldene Kuh 
will ja gemolken werden. Das ist ein weiterer Nachteil, Mitglied in der 
PKV zu sein.

von Cyblord -. (cyblord)


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Tom S. schrieb:
> Wenn der Arzt ein höheres Honorar erhält und ich dafür ohne Wartezeit
> direkt drankomme, dann fällt das doch unter "mehr Beitrag=bessere
> Leistung" oder?

Wenn man das so sieht ist auch alles in Ordnung. Nur wenn man bessere 
Leistung + mehr Geld für den Arzt (was ja Zusammenhängt) und dann aber 
noch billiger als GKV erwartet, dann fällt man halt zu 99% nach ein paar 
Jahren auf die Schnauze. Zurecht aber natürlich.

Im Prinzip muss man bei der PKV bereit sein, alle anfallenden 
Gesundheitskosten komplett selbst zu tragen. Also eigentlich gar keine 
KV zu benötigen. Vorteil der PKV ist nur, dass man eben große Batzen 
nicht auf einmal zahlen muss. Aber die Gesamtkosten entsprechen den 
eigenen Kosten + Verwaltung + Gewinn für die PKV.

Bei der GKV zahlt man als Besserverdiener mehr als man selbst braucht 
und als Geringverdiener weniger. Das ganze dann noch über die 
Generationen ausgeglichen, also die Jungen zahlen für die Alten usw.
Und der Besserverdiener den Vorteil der Beitragsbemessungsgrenze.

Also wenn man bis ins Alter genug Kohle für die eigenen 
Gesundheitskosten hat und haben wird, dann spricht absolut nichts gegen 
PKV.

: Bearbeitet durch User
von mikro (Gast)


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Elektron schrieb:
> Leider ist es sogar so, dass der Arzt alles versuchen wird, an dir über
> möglichst viele teure Behandlungen die Kasse klingeln zu lassen, egal ob
> es Sinn macht oder mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Die goldene Kuh
> will ja gemolken werden. Das ist ein weiterer Nachteil, Mitglied in der
> PKV zu sein.

Meine Frau ist in einem Drittland versichert und somit in Deutschland 
Barzahlerin.

5 Minuten beim Augenarzt ergab 56 EUR (und einen Rattenschwanz an 
Untersuchungen laut Abrechnung .. aber wie erwähnt alles in 5 Minuten)
Lustigerweise wurde dieser Rattenschwanz an Untersuchungen auch von der 
Krankenkasse gefordert.

Meiner Ansicht nach hätte man nur das Problem untersuchen müssen und die 
sinnlosen Untersuchungen hätte man streichen können. Dann hätte man die 
Lösungen aber wohl auch über Google finden können.

So seriös ist das Gesundheitssystem dann aber anscheinend auch wieder 
nicht.

von nur so (Gast)


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Warum bitte fordert die Krankenkasse Untersuchungen? Die aus dem 
Drittland? Ich dachte Ihre Frau wäre Selbstzahler hier.

Der Privatpatient wird von der Politik gerne als mündiger Bürger 
tituliert. Dieser muss dann eben auch mit den Leistungserbringern 
sprechen können - du kannst stets sagen was du an Leistungen und was 
nicht. Aber das muss man dann halt auch tun bzw. können.

von Elektron (Gast)


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nur so schrieb:
> Der Privatpatient wird von der Politik gerne als mündiger Bürger
> tituliert. Dieser muss dann eben auch mit den Leistungserbringern
> sprechen können - du kannst stets sagen was du an Leistungen und was
> nicht. Aber das muss man dann halt auch tun bzw. können.

Wie willst du denn als Nicht-Mediziner immer beurteilen können, was 
wirklich sinnvoll ist und was nicht?

von D. I. (Gast)


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Elektron schrieb:
> Wie willst du denn als Nicht-Mediziner immer beurteilen können, was
> wirklich sinnvoll ist und was nicht?

Auch als Nicht-Mediziner kann man sich über den Nutzen der diversen 
<insert iGel-Leistung here> informieren und sich überlegen ob das Risiko 
für einen akut ist. Bei Schwangeren wird gern mal zugelangt und sonst 
was schwadroniert.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,
Tom S. schrieb:
> Diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Die Ausgaben für
> jeden Menschen übers Leben sind doch erstmal immer gleich*, egal ob GKV
> oder PKV.

> *Ja, bei der PKV sind bessere Leistungen möglich, die selbstverständlich
> auch mehr kosten. Das ist an der Stelle aber nicht relevant, den
> Basistarif mit GKV Leistungen für GKV Beiträge kann man in der PKV ja
> auch wählen.

Es wurde oben ja schon angedeutet, aber mit deiner Einschätzung liegst 
du da völlig falsch! Denn die Zahlungen der KAsse an den Arzt für ein 
und dieselbe Leistung unterscheiden sich teilweise ERHEBLICH!

Für einen gesetzlich versicherten erhält der Arzt Zahlungen nach dem 
sogenannten einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM).
http://www.kbv.de/html/online-ebm.php

Für einen Selbstzahler bzw. privatversicherten wird der Arzt Zahlungen 
nach der GOÄ in Rechnung stellen. In dieser GOÄ gibt es einen Grundsatz 
(einfacher Satz)und einen Multiplikator bis zum 3,5 fachen Satz.
Die "Durchschnittsleistung" entspricht dabei dem 2,3 fachen Satz.
Wird also z.b. bei einem normal verständigen, fitten Patienten der den 
Anweisung der Arthelferin problemlos ohne mithilfe folgen kann ein EKG 
gemacht, so wird das bereits mit dem 2,3 fachen Satz abgerechnet.
ISt das ein älterer Patient der Hilfe braucht oder ein kleines Kind oder 
wenn dem Arzt eine sonstige Begründung einfällt kann es auch der 3,5 
fache Satz sein.
http://www.e-bis.de/goae/defaultFrame.htm

Die Zahlungen die der Arzt für eine Untersuchung erhält unterscheiden 
sich dabei manchmal nur wenig, meist aber erheblich!
Mal als Beispiel ein Belastungs-EKG (Fahrradfahren...)

Nach dem EBM bekommt der Arzt bei einem GKV versicherten dafür 20,85 
Euro (sofern nicht durch sonstige Maßnahmen noch weniger)

NAch der GOÄ 59,66 Euro bei einem Durchschnittspatienten.
(Ziffer 652)
(Wobei die Untersuchung hier WENIGER Leistungen beinhalten darf als beim 
GKV Patienten. (Beim Privatpatienten müssen nur neun Ableitungen gemacht 
werden beim GKV Patienten mindstens 12! - Ist aber im Zeitalter der PC 
basierten EKG Geräte mit kontinuierlicher Aufzeichnung der Rohdaten eher 
irrelevant)

Also zahlt die PKV für ein und dieselbe Leistung hier das DREIFACHE!
(Und unter Umständen noch mehr wenn der 3,5 Fache satz zur Anwendung 
kommt)

Weiteres Beispiel EEG (Normales in der Praxis)
Für den GKV versicherten PAtienten erhält der Arzt 26,19 Euro INKLUSIVE 
Auswertung!

Bei einem PKV Patienten kann dieser abrechnen.
EEG Untersuchung selbst 81,10 Euro (Ziffer 827)

WENN dann noch gleichzeitig -wie oft üblich- ein EKG Kanal (an den 
Handgelenken) mit abgeleitet wird kann diese Messung als Zifer 650 mit 
15,95 Euro abgerechnet werden.
DA in der GÖA die Befunderhebung nicht ausdrücklich enthalten kann der 
Arzt, das entsprechende Gesprch auch noch zumindest einmal pro 
Besuchtermin abrechnen. (Natürlich nicht für jede Untersuchung einzeln, 
aber halt einmal pro Besuch - wenn dann nur eine Untersuchung emacht 
wird...)
Möglich ist da beispielsweise Ziffer 804 mit 20,10 Euro.

Im Endergebnis also 117,15 Euro bei einem DURSCHNITTLICHEN Patienten im 
Vergleich zu 26,16 Euro für einen GKV Patienten. Bei Kindern oder z.b. 
dementen Personen o.ä. ist der Unterschied noch größer!

Als Zusatz kommt dann noch dazu das bei den GKV Versicherten ein 
Aufzeichnungsdauer von MINESTENS 20 Minuten vorgeschrieben ist um die 
Wahrscheinlichkeit einer Erfassung von Unregelmßigkeiten zu erhöhen.
Bei PKV Versicherten gibt es überhaupt keine Vorschrift, da wird dann 
auch schon mal nur 5 oder 10 Minuten abgeleitet.

Und es macht dabei überhaupt keinen Unterschied ob der Versicherte im 
Normaltarif oder Basistarif der PKV ist. Der Arzt berechnet IMMER 
DASSELBE.
Der Unterschied liegt darin WELCHE LEISTUNGEN überhaupt bezahlt werden.
Aber abgerechnet wird pro Leistung immer gleich. Den Arzt hat DEIN 
VERSICHERUNGSVERTRAG nicht zu interessieren.
Und der Fallstrick liegt darin, das DU SELBST wissen musst welche 
Leistungen dir zustehen. Der Arzt will das Geld wenn er eine Leistung 
erbringt VON DIR.
Ist die Leistung aber nicht Inhalt der Basisversicherung sagt die Kasse 
-zahlen wir nicht-, der Arzt sagt -ist mir egal, du bis Vertragspartner, 
nicht deine Kasse - und du zahlst komplett aus eigener Tasche!

Tom S. schrieb:
> Wenn der Arzt ein höheres Honorar erhält und ich dafür ohne Wartezeit
> direkt drankomme, dann fällt das doch unter "mehr Beitrag=bessere
> Leistung" oder?

Könnte man so sehen - bzw. wird im Moment von den privaten KAssen so 
"verkauft".
Nur ist es so: Wie Elektron schon geschrieben hat bekommt der Arzt für 
die kürzere Wartezeit kein Geld, sondern du wirst "bevorzugt" behandelt 
weil du mehr Geld bringst!
Auf Deutsch: Weil du in seinen Augen ein GOLDESEL bist!

Ein Arzt bei dem Privatpatienten bevorzugt werden priorisiert also seine 
Patienten einzig und allein nach dem zu erwartenden Gewinn.
Es ist daher recht offensichtlich das es ein Arzt ist, der seinen Beruf 
NICHT als "Berufung" sieht mit der Absicht den Patienten -für eine immer 
noch überschnittliche Entlohnung- zu helfen,
sondern das dieser Arzt seine Tätigkeit als Job zum Geldverdienen nutzt 
und jede Möglichkeit der Profitmaximierung ausnutzt.

Und zu so einem Arzt soll ich Vertrauen haben?
Warum sollte dieser Arzt, der derart offensichtlich an der 
Profitmaximierung interessiert ist, ausgerechnet BEI MIR eine Ausnahme 
machen und seine Entscheidungen plötzlich alleine vom Gedanken an mein 
Wohl statt an seine Brieftasche ausrichten?
In wahrheit ist das keine "bessere Leistung" sondern es ist die 
Reibungswärme die man beim "über den Tisch gezogen werden" als Nestwärme 
fehlinterpretiert.

Ja, mir ist bekannt das die Situation in einigen Gegenden wirklich 
problematisch ist. Und ich kann sogar verstehen das ein Arzt mit einer 
Praxis in München vielleicht sogar eher genötigt ist für einen 
Mindestanteil an Privatpatienten zu sorgen als einer der in einer 
Niedersächsischen Mittelstadt praktiziert.

Aber im Großen und Ganzen gibt es immer noch mehr als genug Ärzte die 
KEINEN Unterschied machen zwischen PKV und GKV Patienten wo man bei 
seinem HAusarzt auch als GKV Patient noch am selben Tag -bzw bei 
Fachärzten in nicht ganz akuten Fällen innerhalb der nächsten 10 Tage- 
vorbeikommen kann.
(Zumindest wenn man nicht in gewissen Großstädten leben muss)

Und zu diesen Ärzten kann ich dann auch vertrauen haben...

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Elektron (Gast)


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D. I. schrieb:
> Elektron schrieb:
>> Wie willst du denn als Nicht-Mediziner immer beurteilen können, was
>> wirklich sinnvoll ist und was nicht?
>
> Auch als Nicht-Mediziner kann man sich über den Nutzen der diversen
> <insert iGel-Leistung here> informieren und sich überlegen ob das Risiko
> für einen akut ist. Bei Schwangeren wird gern mal zugelangt und sonst
> was schwadroniert.

Und das weißt du alles als Nicht-Mediziner ad hoc beim Arzt? Wenn er 
fragt, ob er jetzt dies oder jenes bei der Behandlung machen soll, sagst 
du: "Moment, da muss ich eben erst googlen, ob das wirklich sinnvoll 
ist"? So läuft das nicht in der Praxis.

Übrigens, IGeL gibt es nur bei GKV-Versicherten, aber das nur am Rande. 
Bei PKV-Versicherten ist es dem Arzt egal, was deine Krankenkasse dir 
vielleicht erstattet, denn du bist sein direkter Kunde, der ja erst mal 
alles zahlen muss.

von Elektrofan (Gast)


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Die Arbeitgeber, die vor ca. einem Jahr offiziell noch händeringendst 
nach den "neuen Fachkräften" (Synonym für Lohndrücker?) suchten, warfen 
soeben der Politik vor, nicht genug für die Ausbildung der Refugees zu 
tun.
Fr. Merkel warf eben diesen Arbeitgebern zum Ausgleich vor, nicht genug 
einzustellen.

> Die meisten sind gesunde, junge Männer, zwar größtenteils schlecht
> qualifiziert, aber das lässt sich ja in wenigen Jahren aufholen.

Tatsächlich? Wie lange soll's denn dauern?
6 Monate Schnellkurs synchron in Fasi, Arabisch, ... übersetzt, für 
Leute, die wenig Schule gesehen haben, wofür Nicht-Migranten satte 8 
Semester brauchten ?

Wenn diese Leute z.B. mit 30 (im Wortsinne 'ausgerechnet') hier Zuflucht 
finden, wohl eher 7 Jahre (Erst-)Ausbildung brauchen und dann sofort lt. 
SPD-Gesundheits"experte" Lauterbach das GKV-System erretten sollen, 
hätten sie dafür immerhin noch 30 Jahre Zeit ...
http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/politik/nachricht-detail-politik/spd-gesundheitsexperte-karl-lauterbach-langfristig-staerken-fluechtlinge-gesundheitssystem/?L=0%253Ft%253Ftx_ttnews%255Bttnews%255D%253D23904%253Ftx_ttnews%255Bttnews%255D%253D27007%253Ft%253D1

Wofür wurde seinerzeit das G8-Abitur "unbedingt" gebraucht?
Die Absolventen hätten sonst nach 20 Jahren Praktika und befristeten 
Stellen einfach zu wenig Lebenszeit, um den Wirtschaftsstandort D 
endlich 'konkurrenzfähig' zu machen ...

"Und morgen liebe Kinder erzähle ich Euch ein neues Märchen." -
Schliesslich drohen alsbald wieder lästige Wahlen.        ;-)

Wäre der Zusatzbeitrag paritätisch auch von den Arbeitgebern zu tragen, 
würde er abgeschafft.
Dafür würden "unsere" Politker inkl. der Arbeitnehmerverräter ihre ganze 
Kreativität zusammennehmen, um dafür eine neue, 'alternativlose' Lösung 
zu finden, die die Stabilität der Lohnnebenkosten nicht gefährdet.

Wie schon geschrieben, ist die grosse Mehrheit der Legislative 
persönlich nicht von den Widerwärtigkeiten der GKV befasst, auch wenn 
sie immerhin solidarisch gucken ...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bundestagsabgeordnete-haeufiger-als-waehler-privat-krankenversichert-a-922756.html

von Rick M. (rick-nrw)


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Elektron schrieb:
> Übrigens, IGeL gibt es nur bei GKV-Versicherten, aber das nur am Rande.
> Bei PKV-Versicherten ist es dem Arzt egal, was deine Krankenkasse dir
> vielleicht erstattet, denn du bist sein direkter Kunde, der ja erst mal
> alles zahlen muss.

Wobei ein IGeL nie dringend notwendig ist.

Unterschied Privat - Kasse:
Beispiel: Laktose-Intoleranz

Kasse: Milchzucker-Lösung trinken, etwas warten, pusten (H2-Atemtest)

Privat: Blutabnahme für Gentest. Teurer, aber wenig aussagekräftig, da 
nur die genetische Vorbelastung erkannt wird, keine sonstige Ursache.
Ob das die PKV immer zahlt, egal, Du machst das ja auf jeden Fall.

Kasse zahlt das nötigste, der PKV-Patient zahlt alles mögliche, was der 
Arzt für medizinisch sinnvoll hält.
Kopfschmerzen: MRT, CT, ...

von D. I. (Gast)


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Elektron schrieb:
> Und das weißt du alles als Nicht-Mediziner ad hoc beim Arzt? Wenn er
> fragt, ob er jetzt dies oder jenes bei der Behandlung machen soll, sagst
> du: "Moment, da muss ich eben erst googlen, ob das wirklich sinnvoll
> ist"? So läuft das nicht in der Praxis.

Im Zweifel: "Hierzu würde ich gerne noch eine zweite Meinung einholen" 
oder ähnliches.
Man sitzt ja normalerweise nicht mit einem akuten Notfall beim Arzt. 
Medizinische Eingriffe sind ja auch meist mit Risiken verbunden, daher 
schadet es sicher nicht sich entsprechend zu informieren. Im Speziellen 
ist mir das jetzt nur während der Schwangerschaft aufgefallen, wobei es 
dabei geblieben ist, dass uns der Frauenarzt den igel-Katalog samt 
Broschüre zwar vorgestellt hat aber uns keine davon aktiv andrehen 
wollte und er für Rückfragen zur Verfügung stünde.

von Kassenpatient (Gast)


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Was ich bei der ganzen Ärzteschafft problematisch erachte, ist dass der 
Prozess der Diagnose schlichtweg unverschämt teuer verkauft wird, obwohl 
der Patient in der Regel ganz genau weiß, was ihm fehlt und dank Google 
auch sehr gut selber recherchieren kann, was im konkreten Fall helfen 
würde.
Wenn ich z.B. ein Grippe habe, dann besuche ich den Arzt ja nicht, um 
die Diagnose Grippe zu erhalten, sondern um einen gelben Schein zu 
bekommen... Antibiotika gibt es sowieso nicht mehr und was bleibt ist 
dann die Aussage, sich mal zwei Wochen zu schonen, Hustensaft zu trinken 
und Lutschpastillen zu nehmen. Dank des Arztbesuchs dauert die Heilung 
dann zwei Wochen, ohne Arztbesuch wären es 14 Tage.
Und schwupp hat der Arzt seine 30 Euro verdient und wenn man mal einen 
Blick durch das übrige Wartezimmer schweifen lässt, alles schnieft und 
schnauft und die Patienten werden im 3-4 Minutentakt in das 
"Untersuchungs"-Zimmer gerufen, dann wird schnell klar, dass der Arzt 
gerade dabei ist, schlappe 500 Euro Stundenlohn um zu setzen...

Einfach unverschömt und frech, was da abläuft!

von Rick M. (rick-nrw)


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Kassenpatient schrieb:
> Dank des Arztbesuchs dauert die Heilung
> dann zwei Wochen, ohne Arztbesuch wären es 14 Tage.
> Und schwupp hat der Arzt seine 30 Euro verdient und wenn man mal einen
> Blick durch das übrige Wartezimmer schweifen lässt, alles schnieft und
> schnauft und die Patienten werden im 3-4 Minutentakt in das
> "Untersuchungs"-Zimmer gerufen, dann wird schnell klar, dass der Arzt
> gerade dabei ist, schlappe 500 Euro Stundenlohn um zu setzen...
>
> Einfach unverschömt und frech, was da abläuft!

Naja - Bei einem grippale Infekt, gibt es nach einer Untersuchung den 
gelben Schein, ein Rezept ev. Kodein und ein paar guten Tipps (viel 
trinken, Tee, ..)
Das dauert im Behandlungsraum ca. 3,5 Minuten.

Dafür ausreichend, egal ob privat oder gesetzlich versichert.

Bei anderen Problemen dauert das was länger und ist aufwändiger.

Ob man als Privatpatient da immer besser aufgehoben ist, als ein 
gesetzlich versicherter Patient, fraglich.

Beispiel: Privatpatient:
Arzt - Ohh Ihr Gallengang ist vermutlich zu eng, das sollten wir mal 
untersuchen.
Untersuchung: Ja - wie vermutet - Ihr Gallengang ist zu eng!

Patient: Was kann man dagegen tun?
Arzt: Gar nichts!

Gut zu wissen, aber sinnlos.

Als GKV-Versicherter:

Arzt: Ihr Gallengang ist vermutlich zu eng, aber da kann man nichts dran 
machen, sie sollten bei der Ernährung aufpassen.

Schneller, Effektiver.

von Kassenpatient (Gast)


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ja, das meinte ich doch.
Bei dem Arzt wird generell sehr viel sinnlos diagnostiziert und insofern 
wird es Zeit, dass moderne Wege der Wissensvermittlung auf Seiten des 
mündigen Patienten in diese Bereiche Einzug halten, und zwar unabhängig 
ob privat oder gesetzlich versichert.
Heutzutage ist der Wissensstand der Patienten einfach um längen besser, 
als er noch vor 20 Jahren gewesen war, einfach weil es für den Patienten 
einfach geworden ist, Erfahrungen von ähnlichen Krankenbildern mit 
anderen Patienten online auszutauschen.
Der Patient von heute beschäftigt sich stundenlang mit seinen Symptomen 
und gleicht Krankenbilder mit anderne Betroffenen ab. Das kann ein Arzt 
in wenigen Minuten garnicht soweit diagnostizieren, wie es für den 
Patienten heutzutage möglich ist. Alleine der zeitliche Rahmen erlaubt 
es dem Patienten wesentlich genauer seine Leiden mit exakten 
Krankenbildern ab zu gleichen, als es einem Arz jemals möglich sein 
könnte.
Es wirsd insofern einfach Zeit, dass die Selbstdiagnose des Patienten 
sich auch in der Rechnung des Arztes wieder findet und zwar massiv 
kostenmindernd!
Beispielsweise benötigt der bereits angesprochene grippale Infekt zur 
Diagnose eben keinen Arzt. Den brauche ich nur für den gelben Schein.
Ebenso Scharlach oder Masern werden in aller Regel von den Betroffenen 
oder den Eltern zutreffend diagnostiziert, warum also sollte der Arzt, 
der nur noch ein "ja stimmt ist Scharlach" oder "ja stimmt sind Masern" 
von sich gibt, hierfür noch eine Vergütung jenseits des Mindestlohnes 
erhalten?
Das hätte dann zwar zur Folge, dass in solchen Fällen eine drei minütige 
Kontrolle nur noch wenige Cents an Vergütung ausmachen würde, aber die 
darf ja gerne höher ausfallen, wenn der Arzt den Verdacht der Eltern 
oder des Patienten verneint und eine richtig oder weitere Diagnose 
erstellt.
Entlonung eben nur für das, was für den Patienten nicht offensichtlich 
ist, Entlohnung nur für das, wofür man einen Fachmann auch wirklich 
benötigt.

von Anonym (Gast)


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> Heutzutage ist der Wissensstand der Patienten einfach um längen besser,
> als er noch vor 20 Jahren gewesen war, einfach weil es für den Patienten
> einfach geworden ist, Erfahrungen von ähnlichen Krankenbildern mit
> anderen Patienten online auszutauschen.
> Der Patient von heute beschäftigt sich stundenlang mit seinen Symptomen
> und gleicht Krankenbilder mit anderne Betroffenen ab. Das kann ein Arzt
> in wenigen Minuten garnicht soweit diagnostizieren, wie es für den
> Patienten heutzutage möglich ist. Alleine der zeitliche Rahmen erlaubt
> es dem Patienten wesentlich genauer seine Leiden mit exakten
> Krankenbildern ab zu gleichen, als es einem Arz jemals möglich sein
> könnte.


Sie glauben also wirklich, dass sie durch Google und Vergleichen mit 
Anderen (wie viele Menschen kennen sie denn so gut, dass sie für alle 
beliebigen Symptome eine ausreichender große Vergleichsgruppe haben?) 
eine bessere Diagnose stellen können als einein Fachkraft die jahrelang 
für solche Dinge ausgebildet wurde? Oder Neider hier nicht viel eher 
einer das, gute aber nicht wirklich übertriebene, Gehalt der Hausärzte?

von Gesund mit Google (Gast)


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Anonym schrieb:
> Sie glauben also wirklich, dass sie durch Google

In DE glauben sehr sehr viele Leute an kleine Gespenster ("Geistartige 
Heilkräfte"), die auf Zuckerkügelchen leben, und umso mächtiger werden, 
je öfter man sie durch Verdünnen, Schütteln, und Klopfen des 
Mischgefäßes gegen den Ledereinband des Necronomicons ärgert.

Dagegen ist mir der "Glaube an Google" um Welten lieber. Weniger 
abgedreht, billiger & besser für die Gesundheit.

von Kolophonium (Gast)


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>Antibiotika gibt es sowieso nicht mehr

Bei viralen Infekten wie z.B. "Grippe" helfen Antibiotika überhaupt 
nicht. Nur so als Beispiel für die medinzinische Bildung unseres 
Kassenpatienten.

Ein weiterer Vorteil von medizinischer Googelei ist, daß man nach 
spätestens drei weiteren Links ziemlich sicher an unheilbarem Krebs 
erkrankt ist.

von Kassenpatient (Gast)


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Da hier wohl viele nicht verstehen, was ich als Problem ansehe gehe ich 
die Sache mal andersherum an:

Wann wart ihr denn an etwas erkrankt, wo ihr selber nicht in der Lage 
wart, eure Symptoime soweit selber zu klassifizieren, dass ihr mit 
dieser Kassifikation nicht hättet eine Suchmaschine bedienen können und 
damit exakt eure Krankheit im Netz wiedergfunden hättet?
Schonmal auf die Idee gekommen, dass ein Arzt im wesentlichen anhand 
eurer eigenen Schilderung, also nur anhand eurer eigenen Worte auf genau 
die richtige Fährte geführt wird?
Das fängt doch schon mit der Wahl des Arztes an. Habe ich Schmerzen im 
Bewegungsapparat, dann gehe ich zu einem Orthopäden und nicht zu einem 
Augenarzt. Schon an dieser Stelle hat der Patient doch entscheidend an 
der Diagnose mitgewirkt.
Gegenüber dem Arzt stellt man sich ja nicht stumm, sondern schildert, wo 
Schmerzen welcher Art liegen und genau darauf aufbauend wird der Arzt in 
seiner Matrix entscheiden, wo die größten Überschneidungen des 
Krankheitsbildes mit bekannten Krankheiten liegen. Nichts anderes tut 
eine Suchmaschine, nur oftmal wesentlich treffender, einfach weil der 
Patient hier viel mehr Zeit verbringen kann und viel genauer den 
Abgleich mit anderen Erfahrungsberichten durchführen kann.

Würde ein Arzt eine ernsthafte Diagnosen erstellen, dann müsste er für 
jede Grippe einen Abstrich machen lassen, Blut und Urin ins Labor 
schicken und eine Untersuchung veranlassen und zwar am besten, ohne dass 
der Patient ein einziges Wort mit dem Arzt gewechselt hätte, denn sonst 
bestünde immer die Gefahr, dass der Arzt durch die subjektive 
Schilderung in seinem Urteil beeinflusst würde.

Das Netz ist übrigens voll von Erfahrungsberichten, in welchen die 
Patienten nach einem Arztbesuch keineswegs Besserung erfahren, sondern 
erst nach Verschlimmerung des Krankheitbildes eigene Recherchen 
anstossen und der Arzt erst nach Konfrontation mit diesen weiteren 
Möglichkeiten zu einer fundierteren Untersuchung bewegen können.

Der Arzt handelt nämlich i.d.R. betriebswirtschaftlich und versucht 
erstmal mit sowenig Aufwand wie möglich irgendeine mögliche Erklärung 
für eine Erkrankung zur Deckung zu bringen.

Ein Verhalten, welches in den Grundzügen jeder Suchmaschine bereits 
implementiert ist, nämlich die bestmögliche Übereinstimmung von 
Suchbegriff, Symptom und Lösung zusammen zu bringen.

von Kolophonium (Gast)


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>Schonmal auf die Idee gekommen, dass ein Arzt im wesentlichen anhand
>eurer eigenen Schilderung, also nur anhand eurer eigenen Worte auf genau
>die richtige Fährte geführt wird?

Es ist ein Unterschied, ob man dem Arzt ausführlich seine Symptome 
schildert oder bereits mit einer fertigen Google-Diagnose kommt.

Schon mal daran gedacht, daß du mit deiner selbst erstellten Diagnose 
unbewußt deine Symptome darauf anpasst und den Arzt auf eine falsche 
Fährte lockst?


>ohne dass der Patient ein einziges Wort mit dem Arzt gewechselt hätte,

Die Anamnese ist eines der wichtigsten Diagnosehilfsmittel. Aber wer 
Antibiotika bei der Behandlung grippaler Infekte fordert, der ist 
medizinisch mit Blindheit geschlagen.

>Das Netz ist übrigens voll von Erfahrungsberichten

Ja, die gute alte Schwarmintelligenz.

von A. H. (ah8)


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Kassenpatient schrieb:
> Es wirsd insofern einfach Zeit, dass die Selbstdiagnose des Patienten
> sich auch in der Rechnung des Arztes wieder findet und zwar massiv
> kostenmindernd!

Das tut sie doch längst, und zwar massiv kostensteigernd! Denn viele 
Ärzte verbringen inzwischen viel unnötige Zeit damit, ihren Patienten 
den Unsinn auszureden, den sie im Netz gelesen haben. Ein Arzt hat 
ungefähr zehn Jahre Ausbildung hinter sich. Ernsthaft zu glauben, man 
könne mit ein paar Stunden Googeln eine bessere Diagnose erstellen als 
ein Arzt ist einfach nur eine maßlose Selbstüberschätzung. Wer aber 
nicht einmal sich selbst richtig einschätzen kann, dem fehlt eine 
wichtige Kernkompetenz und Kompetenz ist die Grundlage jeder Mündigkeit. 
Solche Patienten sind nicht mündig, die müsste man eigentlich vor sich 
selbst schützen.

von Elektron (Gast)


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Ich habe mich mittlerweile entschieden, ich bleibe weiterhin gesetzlich 
krankenversichert. Es geht mir dabei sowohl ums Geld als auch ums 
Prinzip. Wo es mir wichtig und sinnvoll erscheint, habe ich eine private 
Zusatzversicherung, z.B. fürs Krankenhaus.

Ich hoffe darauf, dass das System der Zwei-Klassen-Medizin möglichst 
bald reformiert wird, so dass mehr Menschen als bisher ins gesetzliche 
System einzahlen. Bei der nächsten Bundestagswahl werde ich eine Partei 
wählen, die für das Prinzip einer Bürgerversicherung kämpft.

von Sonja (Gast)


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dank der vielen privatversicheten profitieren auch Kassenpatienten 
davon..ansonsten gäbe es deutlich weniger kernspinsthomographe  z.b

von A. H. (ah8)


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Sonja schrieb:
> dank der vielen privatversicheten profitieren auch Kassenpatienten
> davon..ansonsten gäbe es deutlich weniger kernspinsthomographe  z.b

Das ist ja nun so ziemlich das unsinnigste Argument, was man in dieser 
Diskussion bringen kann. Jeder, der mir bisher eine private 
Krankenversicherung verkaufen wollte, tat das mit dem Argument der 
niedrigeren Beiträge bei gleichzeitig besseren Leistungen. Ich 
unterstelle mal, dass das nur bei wenigen privat Versicherten anders 
ist. Wie können Leute, die weniger zahlen und dafür mehr bekommen den 
die Stütze des Systems sein? Für mich entspricht das eher dem, was ich 
als einen Schmarotzer definieren würde.

von Elektron (Gast)


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A. H. schrieb:
> Wie können Leute, die weniger zahlen und dafür mehr bekommen den
> die Stütze des Systems sein? Für mich entspricht das eher dem, was ich
> als einen Schmarotzer definieren würde.

Diese Argumente sind ja auch eine dreiste Lüge der Vermittler, "weniger 
zahlen" gilt ausschließlich in jungen Jahren. "Mehr bezahlen und mehr 
bekommen" passt da eher, wobei Letzteres auch nicht immer von Vorteil 
ist, das würde ja weiter oben schon diskutiert.

Zu dem, was Sonja schrieb: Am meisten würden die GKV-Mitglieder davon 
profitieren, wenn es gar keine PKV mehr gäbe und Alle in nur ein System 
einzahlen würden. Wer mehr Leistung will, kann dann oben drauf noch 
private Zusatzversicherungen abschließen. Das wäre meiner Meinung nach 
gerecht.

von genervt (Gast)


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Elektron schrieb:
> Ich hoffe darauf, dass das System der Zwei-Klassen-Medizin möglichst
> bald reformiert wird, so dass mehr Menschen als bisher ins gesetzliche
> System einzahlen. Bei der nächsten Bundestagswahl werde ich eine Partei
> wählen, die für das Prinzip einer Bürgerversicherung kämpft.

Darüber kann man ja nur schallend lachen!

Wer soll das sein? Die Verräterpartei etwa?

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Darüber kann man ja nur schallend lachen!

>Wer soll das sein? Die Verräterpartei etwa?

Was ist jetzt dein konkretes Problem? Angst um dien vermeintlichen 
PKV-Vorteile

von genervt (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
>>Darüber kann man ja nur schallend lachen!
>
>>Wer soll das sein? Die Verräterpartei etwa?
>
> Was ist jetzt dein konkretes Problem? Angst um dien vermeintlichen
> PKV-Vorteile

Mich belustigt nur die Vorstellung, eine politische Partei würde an 
etwas wie einer Bürgerversicherung interessiert sein.

Die Verräterpartei hat das ja mal angetäuscht, aber pffffff...

Selbst wenn eine Partei da was triftiges ändern wollte, wie soll das 
aussehen? Das gibt nur ein Schlachtfest für die Rechtsanwälte.

von genervt (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Ein Arzt bei dem Privatpatienten bevorzugt werden priorisiert also seine
> Patienten einzig und allein nach dem zu erwartenden Gewinn.
> Es ist daher recht offensichtlich das es ein Arzt ist, der seinen Beruf
> NICHT als "Berufung" sieht mit der Absicht den Patienten -für eine immer
> noch überschnittliche Entlohnung- zu helfen,
> sondern das dieser Arzt seine Tätigkeit als Job zum Geldverdienen nutzt
> und jede Möglichkeit der Profitmaximierung ausnutzt.

Das eine schließt das andere ja nicht aus, ich sehe meinen Job auch als 
"Berufung" an, aber dennoch strebe ich auch die "Gewinnmaximierung" an.

Zudem, was nützt es einem, wenn man einen "selbstlosen" und "berufenen" 
Mediziner hat, der aber fachlich ne Niete ist?

Unterm Strich sind Ärzte auch nur Menschen und dementsprechend verhalten 
die sich auch. Wenn die einen Privatpatienten behandeln, dann kümmern 
die sich auch anders drum, wenn mehr Gewinn im Spiel ist, dann ist die 
Motivation auch höher.

von genervt (Gast)


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Ohhh... und btw. neulich im Spiegel:

http://www.spiegel.de/spiegel/wie-krankenkassen-sich-beim-hausarzt-einmischen-a-1107928.html

Hier gehts um die GKV!

Da handelt sich der GKV-Patient ja die Nachteile der PKV-Patienten ein 
und ahnt es noch nicht mal! muhahaha!

von Elektron (Gast)


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genervt schrieb:
> Da handelt sich der GKV-Patient ja die Nachteile der PKV-Patienten ein
> und ahnt es noch nicht mal! muhahaha!

Was genau ist daran jetzt so lustig?

von Elektron (Gast)


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genervt schrieb:
> Mich belustigt nur die Vorstellung, eine politische Partei würde an
> etwas wie einer Bürgerversicherung interessiert sein.

Die Grünen sind schon seit Jahren für diesen Vorschlag. Was soll daran 
so lustig sein? Warum sollen denn nicht alle in einen Topf zahlen, wenn 
es sich doch um ein Solidarsystem handelt?

von genervt (Gast)


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Elektron schrieb:
> genervt schrieb:
>> Da handelt sich der GKV-Patient ja die Nachteile der PKV-Patienten ein
>> und ahnt es noch nicht mal! muhahaha!
>
> Was genau ist daran jetzt so lustig?

Es wird ja sonst der PKV nachgesagt, dass man solange untersucht wird, 
bis man was findet und in der GKV läuft man nun Gefahr, chronisch krank 
zu werden.

von genervt (Gast)


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Elektron schrieb:
> genervt schrieb:
>> Mich belustigt nur die Vorstellung, eine politische Partei würde an
>> etwas wie einer Bürgerversicherung interessiert sein.
>
> Die Grünen sind schon seit Jahren für diesen Vorschlag. Was soll daran
> so lustig sein?

Die Ökofaschisten sind doch nicht in der Lage das durchzuboxen.

Aber mal SiFi im Kopfkino: Die Grünen holen die absolute Mehrheit und 
wollen Bürgerversicherung: Wie soll das in der Praxis umsetzbar sein?

> Warum sollen denn nicht alle in einen Topf zahlen, wenn
> es sich doch um ein Solidarsystem handelt?

Solidarsystem? Es soll eines sein, aber ist es das wirklich?

Vor langer Zeit wars Ok, da gabs auch noch Zahnersatz, aber so wie das 
heute ist, will ich nicht mehr zurück.

von Elektrofan (Gast)


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> Solidarsystem? Es soll eines sein, aber ist es das wirklich?

Wie gesagt, die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten ist PKV-versichert.


VOR jeder Wahl gibt es leichtverständliche, völlig unverbindliche 
Propaganda-Sprüche

 - zwar nicht einfach:
   "Wir sind besser, wir wollen Euch entlasten
   (wenn die 'Sachzwänge' etc. es zulassen d.h. das alles auch den ca.
   400 Lobby-Institutionen im Bundestag in den Kram passt)."

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-11/lobbyismus-bundestag-parlament-liste-lobbyisten-firmen

 - sondern:
   "Wir sind auf jeden Fall voll solidarisch mit Euch, den
   verantwortungsvollen Bürgern; wenn Ihr aber die anderen wählt,
   seid Ihr (vor allem aber: 'wir') leider verloren."

NACH der Wahl wird der Quatsch dann entsorgt, dann kennt man auch keine 
PKV-Mitglieder mehr ...

von MaWin (Gast)


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genervt schrieb:
> Wie soll das in der Praxis umsetzbar sein?

Einfach: Man rechnet für Politiker und Beamte aus, was deren 
Krankenkassen- Leistung entspricht, und weist auf der Abrechnung der 
Bezüge die entsprechende Beitragshöhe aus. Selbständige die in der PKV 
sind bekommen die GKV Leistung (dafür zahlt die PKV den Beitrag an die 
GKV) und die PKV übernimmt nur noch die darüberhinausgehende Leistung.

Bürgerversicherung heisst aber mehr: Keine Beitragsgrenze sondern strikt 
nach Einkommen, auch Rente von Selbständigen damit die im Alter nicht H4 
Vollversorgter werden.

von genervt (Gast)


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MaWin schrieb:
> genervt schrieb:
> Wie soll das in der Praxis umsetzbar sein?
>
> Einfach: Man rechnet für Politiker und Beamte aus, was deren
> Krankenkassen- Leistung entspricht, und weist auf der Abrechnung der
> Bezüge die entsprechende Beitragshöhe aus. Selbständige die in der PKV
> sind bekommen die GKV Leistung (dafür zahlt die PKV den Beitrag an die
> GKV) und die PKV übernimmt nur noch die darüberhinausgehende ....

Lol!

Wie gesagt, das würde ein Schlachtfeld für die Juristen, die würden das 
in Schutt und Asche  klagen.

Aber das wird ohnehin nicht passieren, wo kämen wir denn hin, wenn die 
Politik was für die Mehrheit der Bevölkerung tun würde?

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Carsten S. schrieb:
> *snip*
>
> Gruß
> Carsten
Danke für die ausführlichen Antworten. Noch ne Frage: Wie sieht das den 
mit dem Basistarif in der PKV aus, der wohl dieselben Leistungen wie die 
GKV mit sich bringt bei gleichem Beitrag? Und was hindert mich daran bis 
Ende 40 die billigere PKV Versicherung zu nehmen und wenn die Beiträge 
dann steigen in die GKV bzw. den Basistarif zu wechseln?

von genervt (Gast)


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Tom S. schrieb:
> Und was hindert mich daran bis
> Ende 40 die billigere PKV Versicherung zu nehmen und wenn die Beiträge
> dann steigen in die GKV bzw. den Basistarif zu wechseln?

Du musst glaub für 1 Jahr unter eine bestimmte Einkommensgrenze fallen, 
dann darfst du freiwillig wieder zurück. Ich kenn die Details nicht, 
aber Tante google weißt da mehr.

Das ist die derzeitige praktizierte Methode um Geld zu sparen. Natürlich 
ist das bis zu einem gewissen Grad unsozial, aber das fällt in der GKV 
natürlich nicht auf.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,
Tom S. schrieb:
> Danke für die ausführlichen Antworten. Noch ne Frage: Wie sieht das den
> mit dem Basistarif in der PKV aus, der wohl dieselben Leistungen wie die
> GKV mit sich bringt bei gleichem Beitrag?

JA, den Basistarif gibt es. Und für einige -meist im höheren Alter- ist 
das auch die einzige Möglichkeit trotz teilweise "wirklich guter Rente" 
nicht zum Sozialfall zu werden.

Das mit den identischen Leistungen stimmt weitgehend. Wobei das aber 
auch auf die Arztwahl zutrifft. Die PKV erstattet für im Basistarif 
versicherte nämlich NICHT den normalen Satz (GOÄ bis 3,5 fach) sondern 
nur einen reduzierten Satz von 0,9 bis 1,2 der GOÄ.

Das bedeutet, das der Basistarifversicherte nicht wie ein 
"Privatversicherter" agieren darf, sondern er muss den Arzt aktiv darauf 
hinweisen das er im Basistarif versichert ist und nur Abrechnungen nach 
den Sätzen des Basistarifs akzeptiert.

Der Arzt muss dann aber auch noch akzeptieren diese "geringeren" 
Rechnungen zu schreiben. Viele "Privatärzte" akzeptieren dies aber 
NICHT.
Ärzte mit Kassenzulassung, also diejenigen die über die Kassenärztliche 
Vereinigung abrechnen, die MÜSSEN allerdings auch diese Bedingungen 
akzeptieren.

Versäumt man es seinen Arzt darauf hinzuweisen oder lässt man sich von 
einem Arzt Behandeln der nicht darauf eingehen muss und das auch 
ablehnt, dann muss man die Differenz zwischen dem erstattungsfähigen 
Betrag und der tatsächlichen Rechnung komplett aus eigener Tasche 
Bezahlen.

Das mit dem selben Preis stimtm aber nur für ganz spezielle Fälle. Für 
viele die den Basistarif in Anspruch nehmen müssen ist der ERHEBLICH 
teurer als wenn diese noch in der GKV wären.

Die Beiträge des Basistarifs orientieren sich am MAXIMALBEITRAG der GKV.
Aber es gibt KEINE kostenlose Mitversicherung von Familienmitgliedern!

Identisch sind die Beiträge also nur für diejenigen die ein Einkommen 
größer/gleich der Beitragsbemessungsgrenze haben und die entweder 
alleinstehend sind oder deren Familienangehörigen nicht für eine 
Mitversicherung in Frage kommen.

Jemand mit weniger Einkommen als die Beitragsbemessungsgrenze (Oft ja 
bei REntnern) oder jemand dessen Familienangehörige in der GKV kostenlos 
mitversichert sein könnten (z.b. Ehefrau die sich nur um die 
Kindererziehung und Haushalt gekümmert hat) zahlen damit teilweise 
DEUTLICH mehr als in der GKV.

Die Basisversicherung ist ein sehr sehr unbequemes Auffangnetz...
Ein Rettungsanker von dem es gut ist das es ihn gibt - aber von dem man 
hofft das den niemals braucht.

Letztendlich ist die Basisversicherung nur interessant für Personen die 
entweder auf Grund ihres Lebensalters und ungünstiger Versicherungswahl 
derart hohe Beiträge zahlen müssten das die Basisversicherung dennoch 
deutlich günstiger ist -
Oder für PErsonen die aus ihren "normalen" Verträgen geflogen sind und 
aufgrund Alter oder Vorerkrankung keinen "normalen" Vertrag mehr 
Bekommen.
(Aus den Vertrag geflogen sind ja schon viele! Z.B. weil die Beiträge 
nicht gezahlt wurden, bis vor wenigen JAhren reichten ja schon zwei 
Monatsbeiträge Rückstand für eine Kündigung aus - bei Chronisch Kranken 
oder Älteren damals üblicherweise von vielen KAssen sofort am ersten Tag 
nach Eintritt der Kündigungsmöglichkeit unwiederruflich ausgesprochen)

Letztendlich die NAchteile der GKV mit denen der PKV kombiniert. Ausser 
der Beitragsbegrenzung ist das wirklich keine sehr wünschenswerte 
Option.

Allerdings gibt es einen kleinen Lichtblick für diejenigen die bereits 
lange versichert waren, noch in ihren alten Tarifen sind, aber einen 
günstigeren Tarif suchen. Diese PErsonengruppe hat ja Rückstellungen 
aufgebaut und darauf auch noch Anspruch.
Bei einem Wechsel in den Basistarif können diese Rückstellungen voll 
mitgenommen werden. Dadurch kann der efektiv zu zahlenden Beitrag noch 
deutlich sinken (muss aber nicht).
Wie viel das im Einzelfall ausmacht muss immer im Einzelfall berechnet 
werden.
(Diese Rücknahme der Rückstellungen auch in den Basistarif ist neben dem 
Kontrahierungszwang einer der Punkte der den PKV wirklich Bauchschmerzen 
bereitet da das alte GEschäftsmodell -Anlocken und wenn im Alter 
gefangen Abstossen oder gnadenlos auspressen- massivst ausgebremst 
wurde)

Wenn die Rückstellungen hoch genug sind, kann der Basistarif vielleicht 
wirklich attraktiv sein...


> Und was hindert mich daran bis
> Ende 40 die billigere PKV Versicherung zu nehmen und wenn die Beiträge
> dann steigen in die GKV bzw. den Basistarif zu wechseln?

Nach DERZEITIGER Rechtslage hindert dich am Wechsel in den Basistarif 
niemand, zumindest wenn der Vertrag nicht vor ~2009 geschlossen wurde.
Ist er Älter, dann müssen noch ein paar Bedingungen erfüllt sein.

Der Wechsel zurück in die GKVgeht aber nur wenn du:
1. Als Hauptjob Sozialversicherungspflichtig beschäftigt bist
und
2. weniger als die Beitragsbemessungsgrenze verdienst !
(Aktuell ~57.000 Euro/ Jahr)

Und das für mindestens 1 Jahr!

Die Beitragsbemessungsgrenze wird in den nächsten Jahren wohl definitiv 
steigen. Wie es sich mit den sonstigen Rahmenbedingungen verhält kann 
man nur spekulieren. Vielleicht gibt es mal eine Bügerversicherung wo 
alle einzahlen und dein Problem ist damit automatisch gelöst.
Vielleicht wird es eine Art "Amnestie-Frist" geben wo jeder bis zu einem 
bestimmten Alter einfach so wechseln kann wenn er will.
Vielleicht aber schafft man plötzlich jede Wechselmöglichkeit ab und 
alle bleiben in dem System in dem sie gerade sind, alle neu ins 
Erwerbsleben startenden kommen und bleiben auf ewig in der GKV bzw. 
Bürgerversicherung.

Dieser Punkt ist die große Unbekannte und damit das allergrößte Risiko 
an der Sache. Es könnte passieren das man plötzlich durch eine 
Rechtsänderung doch feststeckt. Wenn dann die Beiträge steigen und/oder 
das Einkommen absinkt hat man die Arschkarte gezogen!

Gruß
Carsten

von Fabian F. (fabian_f55)


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Carsten S. schrieb:
> Hi,
> Tom S. schrieb:
>> Danke für die ausführlichen Antworten. Noch ne Frage: Wie sieht das den
>> mit dem Basistarif in der PKV aus, der wohl dieselben Leistungen wie die
>> GKV mit sich bringt bei gleichem Beitrag?
>
> JA, den Basistarif gibt es. Und für einige -meist im höheren Alter- ist
> das auch die einzige Möglichkeit trotz teilweise "wirklich guter Rente"
> nicht zum Sozialfall zu werden.

Definiere wirklich gute Rente? Die Beiträge der PKV steigen je nach 
Versicherungsdauer und Versicherung um das doppelte bis dreifache bis 
zum Rentenalter. Dafür fallen mit Renteneintritt die Zahlungen für das 
Krankentagegeld und die Alterrücklage weg.
Ein günstiger Grund-Tarif (Der mehr Leistung bietet als der Basistarif) 
kostet dann ca. 400-800€/Monat. Das ist als in der selben Größenordnung 
wie die GKV bei Max. Beitrag.
Hier kommt der Punkt wo sie die Spreu vom Weizen trennt.
Ein AN der mit 30 eingetreten ist und bis 67 gearbeitet hat lag sein 
ganzes Berufsleben bei fast 2 RV punkten/Jahr und hat damit mindestens 
eine Rente von 2000€/Monat. Außerdem zahlt die Rentenkasse min. 140€ für 
die KV.
Als langjähriger Beitragszahler hat er ein dickes Rücklagenpolster 
(>10000€). Dadurch steigen seine Beiträge nur um Faktor 2 . Bleiben also 
400€-140€=260€/Monat, die der ehemalige AN selber zahlen muss.
Das ist selbst ohne nennenswerte Rücklagen machbar.

Schwieriger wir es wenn man erst mit 40 oder später in die Pkv eintritt. 
Dann bleiben auch gerne mal 400 oder 500€  an einem selbst hängen.
Hier muss man eben die 1000-2000€/Jahr die man in der PKV spart selber 
fürs Alter anlegen .

Worst case sind ehem. Selbstständige, die wenig Rücklagen fürs Alter 
gebildet haben. Die haben dann hohe Beiträge, keine Rentenkasse die 
etwas beisteuert und kaum Ersparnisse. Sieht man erschreckend häufig, 
nachdem die meisten Selbstständigen alle Einnahmen als Spielgeld 
verbuchen, anstatt Rücklagen zu bilden. Wenn der Betrieb nicht 
Phänomenal gut läuft wirds dann eng im Alter. Hätte man den 5. X5- 
Neuwagen vielleicht doch besser sein lassen....

Nicht zuletzt entscheidet auch die Wahl der PKV darüber, wie viel die 
Beiträge steigen. Es gibt Versicherer, die junge Leute mit extrem 
niedrigen Beiträgen ködern, die dafür später extrem steigen. Andere 
Versicherer haben sich Beitragsstabilität auf die Fahnen geschrieben. 
Die kosten dann aber auch mehr, oder bieten ansonsten weniger 
Leistungen.

> Das bedeutet, das der Basistarifversicherte nicht wie ein
> "Privatversicherter" agieren darf, sondern er muss den Arzt aktiv darauf
> hinweisen das er im Basistarif versichert ist und nur Abrechnungen nach
> den Sätzen des Basistarifs akzeptiert.
> Versäumt man es seinen Arzt darauf hinzuweisen oder lässt man sich von
> einem Arzt Behandeln der nicht darauf eingehen muss und das auch
> ablehnt, dann muss man die Differenz zwischen dem erstattungsfähigen
> Betrag und der tatsächlichen Rechnung komplett aus eigener Tasche
> Bezahlen.

Das gilt generell für Privatversicherte. Viele meinen das wäre eine Art 
Sorglos-Paket, wo man zu jeder Zeit zu jedem Arzt rennen kann. Der Arzt 
kann einen nicht an der Nasenspitze ablesen was die KV übernimmt, dass 
muss man dem schon sagen. Wenns zu komplex ist, lässt man sich einen 
Heil-/Kostenplan erstellen. Viele Beschwerden von PKV-Versicherten über 
ihre "bösen" Kassen basieren darauf, dass sie sich nicht an die 
Vertragsbedingungen gehalten haben. Ich hab von meiner KV eine 
Broschüre, wo drinsteht, was sie zahlen. Die hab ich meinen Hausarzt 
gegeben und hatte noch nie Probleme mit den Rechnungen.

> Identisch sind die Beiträge also nur für diejenigen die ein Einkommen
> größer/gleich der Beitragsbemessungsgrenze haben und die entweder
> alleinstehend sind oder deren Familienangehörigen nicht für eine
> Mitversicherung in Frage kommen.

Als Rentner hat man hoffentlich keine Kinder mehr, die man noch 
versichern muss :-)
Aber ja, generell ist die PKV nur was für extrem gut Verdiener, wenn 
Kind und Kegel mit versichert werden sollen. Arbeitet die Frau selbst, 
ist es auch eine Option für weniger betuchte.

> Die Basisversicherung ist ein sehr sehr unbequemes Auffangnetz...
> Ein Rettungsanker von dem es gut ist das es ihn gibt - aber von dem man
> hofft das den niemals braucht.

Und meistens auch unnötig. die meisten Versicherer haben einen 
"Economy"-Tarif, der bis zu 2,5-GOÄ zahlt, aber z.B. im Krankenhaus 
keine Sonderbehandlung bietet. der ist meistens nur unwesentlich 
teurer(oder sogar billiger) als der Basis-Tarif.


>> Tom S. schrieb:
>> Und was hindert mich daran bis
>> Ende 40 die billigere PKV Versicherung zu nehmen und wenn die Beiträge
>> dann steigen in die GKV bzw. den Basistarif zu wechseln?

Wenig, außer, dass man ein widerlicher Schmarotzer ist. Ich gönne jedem 
die PKV (Bis ich ja selber auch), aber außer im absoluten Notfall sollte 
der Wechsel zurück in die GKV unmöglich sein...



> Die Beitragsbemessungsgrenze wird in den nächsten Jahren wohl definitiv
> steigen. Wie es sich mit den sonstigen Rahmenbedingungen verhält kann
> man nur spekulieren. Vielleicht gibt es mal eine Bügerversicherung wo
> alle einzahlen und dein Problem ist damit automatisch gelöst.

Ich denke vielmehr die Bürgerversicherung kommt letztlich, wenn die GKVs 
wg. der Demographie kollabieren. Ab dann werden alle gezwungen in die 
"Bürgerversicherung" einzuzahlen. Die GKV ist ein sinkendes Schiff. Ist 
auch der Hauptgrund, warum ich in der PKV bin. Solange es geht bringe 
ich meine Schäfchen in trockene. Der Staat will mir schon noch 
rechtzeitig an den Geldbeutel...

> Dieser Punkt ist die große Unbekannte und damit das allergrößte Risiko
> an der Sache. Es könnte passieren das man plötzlich durch eine
> Rechtsänderung doch feststeckt. Wenn dann die Beiträge steigen und/oder
> das Einkommen absinkt hat man die Arschkarte gezogen!
Vermutlich werden die Beiträge der GKV aber auch explodieren, wenn 
erstmal auf jeden AN ein Rentner kommt. Das ist dann der Punkt wo man 
besser auswandert, nachdem dann keine KV mehr sicher ist...

: Bearbeitet durch User
von looonat (Gast)


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Mich wundert's, dass hier fast alle contra-PKV sind und noch nicht mal 
pro-GKV.

Ich habe mich schon für die PKV entschieden,weil ich den Staat soweit 
wie möglich aus meinem Leben fernhalten möchte. Hatte aber auch das glu, 
dass ich mich bei Berufseinstieg direkt privat versichern könnte.

von Cyblord -. (cyblord)


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looonat schrieb:

> Ich habe mich schon für die PKV entschieden,weil ich den Staat soweit
> wie möglich aus meinem Leben fernhalten möchte.

Meist wollen das nur die jungen und gesunden mit guten Einkommen. Trifft 
einen dann mal das Schicksal, kommt einem Hilfe vom "Staat" oder eben 
einer Solidargemeinschaft auf einmal gar nicht mehr so blöd vor.

Siehe diese ganzen PKV->GKV Wechsler und natürlich die tapferen 
Auswanderer die Deutschland mit Schimpf und Schande den Rücken kehren 
und dann bei Krankheit wieder hier aufschlagen, weil man im Ausland 
tatsächlich für den Doc und die OP selbst bezahlen muss.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Cyblord -. schrieb:
> looonat schrieb:
>
>> Ich habe mich schon für die PKV entschieden,weil ich den Staat soweit
>> wie möglich aus meinem Leben fernhalten möchte.
>
> Meist wollen das nur die jungen und gesunden mit guten Einkommen. Trifft
> einen dann mal das Schicksal, kommt einem Hilfe vom "Staat" oder eben
> einer Solidargemeinschaft auf einmal gar nicht mehr so blöd vor.

Asoziale Schmarotzer gibt's überall, deswegen sollte ja der wechsel 
PKV->GKV unmöglich sein. Für Notfälle sollte man die Versicherer in die 
Pflicht nehmen. Kann nicht sein, dass sich die Unternehmen die Rosinen 
rauspicken und dann ausspucken, wenn sie gammelig werden. Der einzige 
Fall wo ich einen wechsel von PKV->GKV akzeptieren würde, ist wenn der 
Versicherer Pleite geht.

> Siehe diese ganzen PKV->GKV Wechsler und natürlich die tapferen
> Auswanderer die Deutschland mit Schimpf und Schande den Rücken kehren
> und dann bei Krankheit wieder hier aufschlagen, weil man im Ausland
> tatsächlich für den Doc und die OP selbst bezahlen muss.

Ich weiß ja nicht in was für 3. Welt Länder die ganzen Auswanderer 
gehen, die du wohl kennst, aber ich hatte sowohl in China, als auch in 
Japan eine KV als ich dort gearbeitet habe...

von Cyblord -. (cyblord)


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Fabian F. schrieb:
> Ich weiß ja nicht in was für 3. Welt Länder die ganzen Auswanderer
> gehen, die du wohl kennst, aber ich hatte sowohl in China, als auch in
> Japan eine KV als ich dort gearbeitet habe...

Ist wohl was anderes ob man da mal ne Zeit arbeitet und voll versichert 
ist oder dort hin auswandert um zu sparen.
Meist wollen die dortigen Rentner keine Herz-OP in China oder Thailand 
oder wo es sonst so "Paradiesisch" ist. Oder es kostet richtig Geld, was 
deren dortige KV (wenn sie eine haben) nicht zahlt. Dann sind die 
schnell wieder hier.

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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Cyblord -. schrieb:
> Fabian F. schrieb:
>> Ich weiß ja nicht in was für 3. Welt Länder die ganzen Auswanderer
>> gehen, die du wohl kennst, aber ich hatte sowohl in China, als auch in
>> Japan eine KV als ich dort gearbeitet habe...
>
> Ist wohl was anderes ob man da mal ne Zeit arbeitet und voll versichert
> ist oder dort hin auswandert um zu sparen.
> Meist wollen die dortigen Rentner keine Herz-OP in China oder Thailand
> oder wo es sonst so "Paradiesisch" ist. Oder es kostet richtig Geld, was
> deren dortige KV (wenn sie eine haben) nicht zahlt. Dann sind die
> schnell wieder hier.

Das ist ja wohl der Trick bei der Sache, man behält die GKV hier in 
Deutschland und kommt zurück, wenn es Ernst werden sollte. Denn die KV 
als Rentner ist wohl auch in Thailand unbezahlbar.

Nur Pech, wenn man nicht mehr in den Flieger kommt.

Gruss
Axel

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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meine Erfahrungen:
Privat ist nett solange die Kosten unter der GKV liegen.
Ab 50 Jahren sollte man "sofort" in der GKV sein!
Wr heute als Ü50 in der PKV ist, der darf def. nicht "normaler" 
Arbeitnehmer sein!

von Fabian F. (fabian_f55)


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Cha-woma M. schrieb:
> meine Erfahrungen:
> Privat ist nett solange die Kosten unter der GKV liegen.
> Ab 50 Jahren sollte man "sofort" in der GKV sein!
> Wr heute als Ü50 in der PKV ist, der darf def. nicht "normaler"
> Arbeitnehmer sein!

"normale" AN sind eh nicht in der PKV. Nur solche mit einem deutlich 
überdurchschnittlichen Einkommen(Und damit auch mit einer 
überdurchschnittlichen Rente und Überdurschnittlich hohen Ersparnissen.

Klar, kostet der Super-Luxus Tarif in der PKV über 1000€/Monat, wenn man 
alt ist. Ein weniger extravaganter Tarif kostet aber nur 400-600€. 
Sollte für jemanden der den größten Teil seines Lebens fast das doppelte 
vom Durchschnittsverdiener kassiert hat kein Problem darstellen.

Probleme kriegen in der Regel die gering verdienenden PKVler (Künstler, 
unerfolgreiche Firmengründer)

von Fabian F. (fabian_f55)


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Cyblord -. schrieb:
> Fabian F. schrieb:
>
> Ist wohl was anderes ob man da mal ne Zeit arbeitet und voll versichert
> ist oder dort hin auswandert um zu sparen.
> Meist wollen die dortigen Rentner keine Herz-OP in China oder Thailand
> oder wo es sonst so "Paradiesisch" ist. Oder es kostet richtig Geld, was
> deren dortige KV (wenn sie eine haben) nicht zahlt. Dann sind die
> schnell wieder hier.

Eine Voll-KV in Thailand kostet für einen 70-Jährigen Rentner ca. 
400€/Monat. Nachdem die generellen Lebenserhaltungskosten da viel 
niedriger sind, sollte das keine Problem sein. Wer keine oder eine 
unzureichende Versicherung abschließt, weil er zu geizig ist, sollte 
halt einfach krepieren. Aktuell lässt die Gesetzgebung einfach zu viele 
Lücken zum zurückkehren offen. Wer sich für eine PKV und mit der damit 
verbundenen Mehrleistung oder Minderkosten entscheidet, soll das gerne 
tun, aber eben auch die Konsequenzen tragen.
Das Problem der GKV ist damit hausgemacht. Indem man alle möglichen 
nicht-Zahler zurück in die GKV lässt, steigen die Beiträge für die 
anderen immer weiter, was dann wiederrum die fleißigsten Zahler aus der 
GKV treibt...

von Cyblord -. (cyblord)


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Fabian F. schrieb:
> Eine Voll-KV in Thailand kostet für einen 70-Jährigen Rentner ca.
> 400€/Monat.

Wie gesagt, in günstigen Ländern wie Thailand geht's nicht um die 
Kosten, sondern da will eigentlich niemand lange in KH liegen oder gar 
operiert werden. Und ob in deiner "Voll-KV" eine Deluxe Unterbringung in 
der Privatklinik für Ausländische Millionäre inbegriffen ist, bleibt 
wohl offen.

von Earl S. (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Das Problem der GKV ist damit hausgemacht. Indem man alle möglichen
> nicht-Zahler zurück in die GKV lässt, steigen die Beiträge für die
> anderen immer weiter, was dann wiederrum die fleißigsten Zahler aus der
> GKV treibt...

meinst du wirklich, dass die paar Leute, die kurz vor 55 wieder in die 
GKV gehen, die Beiträge merklich in die Höhe treiben? Oder erkenne ich 
da doch etwas Neid und Frust zwischen den Zeilen?

11% der Versicherten sind in der PKV. Wenn davon 10% zurück wechseln, 
ist das gerade mal 1% der Versicherten. Die haben zwar keine Beiträge in 
die GKV bezahlt, aber auch keine Leistungen in Anspruch genommen. Ich 
glaube kaum, dass die das größte Problem der GKV darstellen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Earl S. schrieb:
> 11% der Versicherten sind in der PKV. Wenn davon 10% zurück wechseln,
> ist das gerade mal 1% der Versicherten. Die haben zwar keine Beiträge in
> die GKV bezahlt, aber auch keine Leistungen in Anspruch genommen.

Aber die hätten Beiträge gezahlt und aufgrund ihres Alter auch fast 
keine Leistungen in Anspruch genommen. Und das fehlt. Und jetzt zahlen 
sie zwar, brauchen aber jetzt auch sehr teure Leistungen im Alter. Das 
kann nicht ausgehen. Ob es in relativen Zahlen nun viel ausmacht oder 
nicht.

von D. I. (Gast)


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Earl S. schrieb:
> Die haben zwar keine Beiträge in
> die GKV bezahlt, aber auch keine Leistungen in Anspruch genommen.

Doch ab 55 werden die ganz gehörig Leistungen in Anspruch nehmen.

von Earl S. (Gast)


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D. I. schrieb:
> Doch ab 55 werden die ganz gehörig Leistungen in Anspruch nehmen.

das würden sie auch, wenn sie die ganze Zeit in der GKV gewesen wären. 
Es geht also letztlich nur um die Differenz zwischen dem, was sie in der 
Zeit der PKV nicht in die GKV einbezahlt haben und dem, was sie nicht in 
Anspruch genommen haben.

Cyblord -. schrieb:
> Das
> kann nicht ausgehen. Ob es in relativen Zahlen nun viel ausmacht oder
> nicht.

also verletztes Gerechtigkeitsempfinden

von Cyblord -. (cyblord)


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Earl S. schrieb:

> das würden sie auch, wenn sie die ganze Zeit in der GKV gewesen wären.

Da waren sie aber noch jung und knackig und solche brauchen sehr wenig 
Geld. Warum kapierst du das nicht endlich mal?

> also verletztes Gerechtigkeitsempfinden

Genau. Geh woanders trollen.

von looonat (Gast)


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Wir sind uns wohl alle einig, dass sowohl die GKV als auch die PKV in 
Zukunft Schwierigkeiten haben werden. Wie, wann und was dann passiert, 
kann keiner absehen.
MMn werden die privaten Versicherer mit allen Mitteln für ihre 
Interessen kämpfen und auch die Gruppe der privat Versicherten werden da 
wohl nicht so schlecht wegkommen. Schon alleine, weil die Politiker und 
Beamten privat versichert sind.

Als junger, lediger, gesunder Gutverdiener zocke ich diesbezüglich halt. 
Mal schauen, ob das gut geht...

von Fabian F. (fabian_f55)


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Earl S. schrieb:
> Fabian F. schrieb:
>> Das Problem der GKV ist damit hausgemacht. Indem man alle möglichen
>> nicht-Zahler zurück in die GKV lässt, steigen die Beiträge für die
>> anderen immer weiter, was dann wiederrum die fleißigsten Zahler aus der
>> GKV treibt...
>
> meinst du wirklich, dass die paar Leute, die kurz vor 55 wieder in die
> GKV gehen, die Beiträge merklich in die Höhe treiben?

Das KV-System lebt davon, dass die meisten Menschen die meiste Zeit 
gesund sind. Diejenigen, die mit 54 aus der PKV flüchten, tun das im 
allgemeinen weil sie schwer krank sind und ihre Beiträge astronmisch. 
Die kommen dann also in die GKV, zahlen kaum einen Beitrag und kosten 
Fünf- bis Sechsstellige Beträge pro Jahr. Ein todkranker PKV-Rückkehrer 
konsumiert dann also die Beiträge von 10-15 durschnittszahlern. Das 
macht sich durchaus in den Kosten bemerkbar auch wenn es "nur" einige 
10.000 sind die so was machen.

> Oder erkenne ich
> da doch etwas Neid und Frust zwischen den Zeilen?
Wieso Neid? Ich bin selber in der PKV und könnte das auch machen. Käme 
mir aber nie in den Sinn.

> 11% der Versicherten sind in der PKV. Wenn davon 10% zurück wechseln,
> ist das gerade mal 1% der Versicherten. Die haben zwar keine Beiträge in
> die GKV bezahlt, aber auch keine Leistungen in Anspruch genommen.
Die meisten GKV-ler nehmen in jungen Jahren auch kaum Leistungen in 
Anspruch. Als ich noch in der GKV war, hatte ich einen SB-Tarif, und hab 
damit also einen überblick über die Kosten die ich verursache. Im 
Schnitt ca. 120€ pro Jahr.
> Ich
> glaube kaum, dass die das größte Problem der GKV darstellen.

Das größte Problem der KVs ist der Medizinische Fortschritt, der er zu 
immer absurderen Kosten erlaubt das Leben um wieder ein paar Monate zu 
verlängern (Selbst wenn man das gar nicht will). Mein Opa musste sich zu 
tode hungern um dem Irrsinn zu entgehen, weil die Ärzte ihm nicht helfen 
durften sein Leben zu beenden..

von Axel L. (axel_5)


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looonat schrieb:
> Wir sind uns wohl alle einig, dass sowohl die GKV als auch die PKV in
> Zukunft Schwierigkeiten haben werden. Wie, wann und was dann passiert,
> kann keiner absehen.
> MMn werden die privaten Versicherer mit allen Mitteln für ihre
> Interessen kämpfen und auch die Gruppe der privat Versicherten werden da
> wohl nicht so schlecht wegkommen. Schon alleine, weil die Politiker und
> Beamten privat versichert sind.

Die Interessen der privaten Versicherer sind nicht identisch mit den 
Interessen ihrer Versicherten.

>
> Als junger, lediger, gesunder Gutverdiener zocke ich diesbezüglich halt.
> Mal schauen, ob das gut geht...

Wenn Du das gesparte Geld zurücklegst, sollte es passen.

Gruss
Axel

von Paul B. (paul_baumann)


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Fabian F. schrieb:
> Eine Voll-KV in Thailand kostet für einen 70-Jährigen Rentner ca.
> 400€/Monat.

Da gibt es doch bestimmt auch eine Thail-Kasko?

MfG Paul

von Earl S. (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Diejenigen, die mit 54 aus der PKV flüchten, tun das im
> allgemeinen weil sie schwer krank sind und ihre Beiträge astronmisch.
> Die kommen dann also in die GKV, zahlen kaum einen Beitrag und kosten
> Fünf- bis Sechsstellige Beträge pro Jahr. Ein todkranker PKV-Rückkehrer
> konsumiert dann also die Beiträge von 10-15 durschnittszahlern.

warum sollten gerade die Kranken in die GKV wechseln wollen?
die Beiträge sind ja nicht vom Gesundheitszustand (außer zum Zeitpunkt 
des Eintritts) abhängig.
Er will also genau dann raus, wenn er die Leistungen der PKV in Anspruch 
nimmt, und in die GKV wechseln?

von A. H. (ah8)


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Earl S. schrieb:
> Er will also genau dann raus, wenn er die Leistungen der PKV in Anspruch
> nimmt, und in die GKV wechseln?

Das Problem ist nur, dass die PKV die versprochenen Leistungen zum 
versprochenen Beitrag nicht mehr erbringen kann. Da das Kürzen von 
Leistungen keine Option ist müssen die Beiträge steigen und das nötigt 
viele zur Flucht. Steigende Beiträge sind übrigens keinesfalls Teil des 
Geschäftsmodells der privaten Krankenkassen, sondern ganz im Gegenteil 
ein Zeichen des Versagens ihres Geschäftsmodells. Denn wie berechnet 
sich denn eigentlich der Beitrag?

Wenn ich heute eine private Krankenversicherung abschließe, dann weiß 
die Kasse auf Grund meiner Krankengeschichte und ihren eigenen 
Patientendaten ziemlich genau, wie alt ich statistisch gesehen werden 
werde, welche Krankheiten ich bis dahin noch bekomme und was das ganze 
kostet. Diese Kosten rechnet sie zusammen, addiert ihre eigenen Kosten – 
dazu gehören unter anderem auch die Provisionen, von denen Leute wie ein 
gewisser Maschmeyer reich geworden sind – und den Gewinn, den sie mit 
mir machen möchte. Abgezogen werden die Kapitalerträge, die die zu 
bildenden Rücklagen erwirtschaften sollen. Was dann unterm Strich bleibt 
wird durch die Anzahl der bis zu meinem statistischen Lebensende 
verbleibenden Beitragsmonate geteilt und was dabei dann herauskommt ist, 
vereinfacht gesagt, mein monatlicher Beitrag. Der sollte dann 
inflationsbereinigt über die gesamte Laufzeit des Vertrages eigentlich 
konstant bleiben. So weit die Theorie.

In der Praxis kann das natürlich nur funktionieren, wenn die Prognosen, 
die der Versicherer zu Beginn der Laufzeit macht, am Ende auch 
zutreffen. Krankenversicherungen laufen aber über mehrere Jahrzehnte, 
gerne auch mal über ein halbes Jahrhundert oder mehr. Nun sollte aber 
jedem klar sein, dass der Versuch, die wirtschaftliche, soziale und 
demographische Entwicklung über ein halbes Jahrhundert vorhersagen zu 
wollen, nicht mehr sein kann als blanke Kaffeesatzleserei. Das kann 
niemand seriös tun und genau das fällt den privat Versicherten heute auf 
die Füße. Die privaten Kassen leiden genauso wie die gesetzlichen unter 
dem demographischen Wandel, zusätzlich aber noch unter der Finanzkrise. 
Auch privat Versicherte werden immer älter und verursachen im Alter 
immer höhere Kosten, die aber nie in die Beiträge eingepreist wurden. 
Zusätzliche bringen die Rücklagen längst nicht mehr die Zinsen, mit 
denen mal kalkuliert wurde. Steigende Kosten bei sinkenden Einnahmen, 
das kann natürlich nicht lange gut gehen. Anders als der gesetzlich 
Versicherte hat der privat Versicherte aber keine Solidargemeinschaft, 
die die Lasten schultern könnte. Er muss die einst zu niedrig 
kalkulierten Beiträge jetzt aus eigener Tasche nachzahlen und das bricht 
vielen das Genick.

von Ingenieur de Luxe (Gast)


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Das Problem ist aber auch das der Selbstbedienung im Gesundheitssystem:

Nehmen wir mal folgendes Beispiel, das letztens bei Bekannten 
hochgekommen ist und das zeigt, wie innovativ Firmen und Ärzte mit dem 
Geld umgehen:

Man gründet eine Gemeinschaftspraxis, stellt sich einen Radiologen in 
Teilzeit an, der die Berechtigung hat, Diagnosen auf der Basis von 
Magnet-Resonanz-Tomographen und Röntegengeräten zu stellen. Der Arzt 
muss nicht Teilhaber oder Gründer sein, sondern nur auf der Gehaltsliste 
stehen und offiziell beratend tätig sein. Es muss auch nicht ständig 
vorort sein und etwa echte Diagnosen machen. Die Arbeit machen die 
Schwestern!

Nun braucht man nur noch eine MR-Anlage! Die bekommt man preisgünstig 
von Firma X, deren Namen ich nicht nennen darf. Die Firma X liefert eine 
sogenanntes "refurbished system" zum Preis von 2.3 Mio Euro, die über 
die hauseigene Bank finanziert werden. Der Gegenwert der Anlage betrug 
mal fast 4 Mio Euro, als sie ausgeliefert wurde. Auf der Webseite des 
Unternehmens ist die Anlage bei den alten Systemen auch noch genannt und 
genau beschrieben, was sie kann. Mit dieser veralteten Anlage macht man 
dann bei den Patienten Reihenuntersuchungen zu exakt demselben 
Kostensatz der Krankenkasse, wie er auch für neue Anlagen bezahlt würde, 
hat aber weniger Investition.

Und es kommt noch besser:

In den 2,3 Mio Euro stecken rund 200.000 an goodies, die den Ärzten 
zuteil werden. Neben aufwändigen Reisen ins Ausland zu angeblichen 
Schulungen mit kostenloser Unterbringung und Verpflegung stecken da auch 
andere Geschenke drin, die der Konzern sonst noch so produziert, die die 
Ärzte offiziell in der Praxis verwenden und real aber daheim dem 
Frauchen überreichen. Auch Möbel und Praxisausstattung wird da offiziell 
mitgeliefert, nur findet sich die 3800,- Euro teure Couch nicht im 
Wartezimmer, sondern im heimatlichen Wohnzimmer. Diese Kosten stecken 
aber alle in der Finanzierung der Grossanalage und werden steuerlich 
verrechnet. Da ist es dann auch einfach, sich von den ganzen 
eingenommenen Geldern, gleich zwei Porsche Cayenne vor die Haustüre zu 
stellen und für den Radiologen, der mehr durch Abwesenheit glänzt und 
dessen Parkplatz so gut wie nie belegt ist, fällt auch noch was ab.

So läuft das hier in der neuen Praxis für Radiodiagnostik, deren Namen 
ich ebenfalls nicht nennen kann.

Ein Bekannter hat mir sogar mal gesteckt, daß besagte Firma jedem 
Entscheider, der sich beim Kauf einer solchen Anlage für diese Firma 
entscheidet, noch eine schweizer Uhr oben drauf packt!

Da ist es klar, dass wegen jedem blauen Fleck gleich eine MR gemacht 
wird! Und damit der Hausarzt auch schön brav überweist, kriegt der auch 
noch das eine oder andere Geschenk zugeschanzt.

Braucht man sich nicht wundern, wenn wieder die Kassenbeiträge steigen!

von xxx (Gast)


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A. H. schrieb:
> Jeder, der mir bisher eine private
> Krankenversicherung verkaufen wollte, tat das mit dem Argument der
> niedrigeren Beiträge bei gleichzeitig besseren Leistungen.

Das stimmt nur, wenn man allein ist. Als Familie muss jede Person extra 
versichert werden, das wird dann wahrscheinlich teurer sein als die GKV.

Ärzte rechnen mit PKV versicherte meist zum 2,5 fachen ab (bekommen also 
mehr für die gleiche Leistung). Für das "mehr" kann dann auch mal das 
ein oder andere teure Gerät angeschafft werden, das dann natürlich auch 
für die GKV versicherten verwendet wird.

von xxx (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Aber die hätten Beiträge gezahlt und aufgrund ihres Alter auch fast
> keine Leistungen in Anspruch genommen. Und das fehlt.

Warum soll das fehlen? Die GKVs sparen kein Geld, bzw. wenn tatsächlich 
mal zuviel Geld da ist, dann bedienen sich die Politiker und verwenden 
es für etwas anderes.

von Cyblord -. (cyblord)


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xxx schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Aber die hätten Beiträge gezahlt und aufgrund ihres Alter auch fast
>> keine Leistungen in Anspruch genommen. Und das fehlt.
>
> Warum soll das fehlen? Die GKVs sparen kein Geld, bzw. wenn tatsächlich
> mal zuviel Geld da ist, dann bedienen sich die Politiker und verwenden
> es für etwas anderes.

Das ist ja jetzt Quatsch, merkste selber, ne?

von Schreiber (Gast)


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Earl S. schrieb:
> warum sollten gerade die Kranken in die GKV wechseln wollen?
> die Beiträge sind ja nicht vom Gesundheitszustand (außer zum Zeitpunkt
> des Eintritts) abhängig.
> Er will also genau dann raus, wenn er die Leistungen der PKV in Anspruch
> nimmt, und in die GKV wechseln?

Das nicht, aber viele Verträge haben einen hohen Selbstbehalt.

Man kann übrigens mit der PKV verhandeln, ob die einem eine günstige 
Krankenzusatzversicherung ohne Gesundheitsprüfung anbieten, sofern man 
freiwillig in die GKV wechselt.
Das ist für den Versicherten und die PKV eine Win-Win Situation, 
besonders wenn teure Medikamente/sonstige Behandlungen benötigt werden.

von Michael W. (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Man kann übrigens mit der PKV verhandeln, ob die einem eine günstige
> Krankenzusatzversicherung ohne Gesundheitsprüfung anbieten, sofern man
> freiwillig in die GKV wechselt.

?????

Was soll da mit der PKV verhandelt werden, um in die GKV 
einzutreten???

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Man darf natürlich auch nicht übersehen, dass in der PKV die
> Steigerungen teilweiser erheblich höher ausgefallen sind. Dadurch, dass
> die erwirtschafteten Kapitalerträge in den letzten Jahren massiv
> geschmolzen sind, steht da bei vielen (nicht bei allen) PKVs die
> Kalkulation auf sehr wackligen Beinen.
>
> Man muss im Vergleich also auch schauen, wo die PKV-beiträge 2017-2019
> stehen werden.

So wie es aussieht, hatte ich nicht ganz Unrecht. Die Niedrigzinsen 
beginnen jetzt offenbar durchzuschlagen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/private-krankenversicherung-beitraege-sollen-um-mehr-als-11-prozent-steigen-a-1114438.html

"Nach Informationen der "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter 
Zeitung" werden die Sätze zum 1. Januar 2017 im Schnitt zwischen elf und 
zwölf Prozent steigen. Betroffen seien rund zwei Drittel der fast neun 
Millionen privat Versicherten."

Vermutlich ist das noch nicht das Ende der Fahnenstange - die 
Kapitalanlagen der PKVs sind ja eher langfristig angesiedelt. In den 
nächsten Jahren laufen immer mehr Altzinsverträge aus und diese finden 
kein Äquivalent mehr.

Diese Gefahren kapitalgedeckter Versicherungen (gilt ja auch für die 
Rente) spricht komischerweise kein Vertreter an ...

von D. I. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Diese Gefahren kapitalgedeckter Versicherungen (gilt ja auch für die
> Rente) spricht komischerweise kein Vertreter an ...

Tjo, dass die Privaten früher oder später ordentlich gemolken werden war 
abzusehen, aber wir GKV'ler kommen auch nicht ungeschoren davon, ... :/

von MaWin (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Man kann übrigens mit der PKV verhandeln, ob die einem eine günstige
> Krankenzusatzversicherung ohne Gesundheitsprüfung anbieten, sofern man
> freiwillig in die GKV wechselt.
> Das ist für den Versicherten und die PKV eine Win-Win Situation

Was für einen Käse die Leute schreiben bloss um sich Schreiber zu 
nennen.

Angeblich war PKV doch der Gewinn, besser und billiger. Die GKV für die 
zwar sozial denkenden, aber für die Kapitalismusgier zu Dummen.

von Marco (Gast)


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Die europäischen Südstaaten lassen Grüßen!

Wenn die Wirtschaft gut läuft müssten eigentlich auch die Zinsen 
dementsprechend sein. Dem ist aber nicht so.

Es wäre für gesamt Europa besser wenn diese EU rückabgewickelt werden 
würde - vor allem der EURO.
Im EU Parlament sind nur Idioten, und in der deutschen Politik sind 
nicht weniger Idioten unterwegs. Überwiegend Leute die noch nie etwas in 
ihrem Leben gearbeitet haben und überhaupt nicht wissen was das Wort 
bedeutet.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Marco schrieb:
> Wenn die Wirtschaft gut läuft müssten eigentlich auch die Zinsen
> dementsprechend sein. Dem ist aber nicht so.

Was noch?
Putin zum Ehrenbundespräsidenten ernennen?

Echt, hier gibt`s Leute im Forum!

Wir haben 0,0% Inflation, ein Wirtschaftswachstum von ca. 1,0%  und da 
wollen einige Zinsen sehen die über der Inflationsrate und dem 
Wirtschaftswachstum liegen?

Echt ökonomische Genie`s sind die def. nicht!

von Fabian F. (fabian_f55)


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Chris D. schrieb:

> Vermutlich ist das noch nicht das Ende der Fahnenstange - die
> Kapitalanlagen der PKVs sind ja eher langfristig angesiedelt. In den
> nächsten Jahren laufen immer mehr Altzinsverträge aus und diese finden
> kein Äquivalent mehr.
>
> Diese Gefahren kapitalgedeckter Versicherungen (gilt ja auch für die
> Rente) spricht komischerweise kein Vertreter an ...

Wobei man sagen muss, dass die gesetzlichen auch immer teurer werden.
11% von 400€ sind 44€ mehr
Zusatzbeitrag von 0,2 auf 1% auch ca. 40€ ausmacht. Soo weil liegen da 
PKV und GKV also nicht auseinander.

von Gästchen (Gast)


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Marco schrieb:
> Es wäre für gesamt Europa besser wenn diese EU rückabgewickelt werden
> würde - vor allem der EURO.
> Im EU Parlament sind nur Idioten, und in der deutschen Politik sind
> nicht weniger Idioten unterwegs. Überwiegend Leute die noch nie etwas in
> ihrem Leben gearbeitet haben und überhaupt nicht wissen was das Wort
> bedeutet.

Sehe ich absolut genau so. Was als eine ganz romantische Idee began die 
Frieden unter Europas Völker bringen sollte, entpuppt sich jetzt immer 
mehr zum grässlichen Selbstbedienungsladen der Lobbyisten, die auch noch 
gegen Demokratie und Menschenrechte wettern. Und da sollen sich die 
Bürger mit Reisefreiheit und dem allgemein gültigen Währung zufrieden 
geben.
Ach ja, falls es jemand nicht weiß: in EU ist die Todestrafe übrigens 
erlaubt, lest es selbst nach.

von Benji (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Was als eine ganz romantische Idee began die
> Frieden unter Europas Völker bringen sollte

Das Problem meiner Meinung nach ist die fehlende Idee, wo denn die Reise 
hingehen soll(te).

Wollen wir ein richtiges "Vereinigte Staaten von Europa" mit zentraler 
Regierung nach Washingtoner Vorbild oder wollen wir eine Freihandelszone 
mit Freizügigkeit?

Für ersteres haben wir zu schnell zu viele Länder aufgenommen mit zu 
unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Ansichten.
Sowas würde nur mit einer Hand voll Länder klappen die einigermasen die 
selben Werte vertreten und wirtschaftlich ungefähr auf Augenhöhe sind.
(Frankreich, England, Deutschland, Skandinavien etc).
Osteuropa hätte in so einem Konstrukt eher keinen Platz.

Für zweiteres haben die EU-Organe und Lobbyisten zu viel Einfluss. Wenn 
ich nur einen großen Binnenmarkt schaffen will kann ich ruhig viele 
kleine Länder, vor allem Osteuropäer dazu nehmen. Dadurch wird auch der 
Frieden gewahrt, aber ich hab nicht das Problem das "Nehmerstaaten" und 
politische Hardliner die ganze EU blockieren, wie jüngst oft geschehen. 
Die Nationalen Parlamente hätten weiterhin volle Befugnisse.

Wir haben jetzt aber eine EU die irgendwie alles sein will, und das 
macht bei den inhomogenen Staaten eben Probleme.

Aber ich drifte ab... ;-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Benji schrieb:
> Wollen wir ein richtiges "Vereinigte Staaten von Europa" mit zentraler
> Regierung nach Washingtoner Vorbild oder wollen wir eine Freihandelszone
> mit Freizügigkeit?

Es ist gleichgültig, was WIR wollen. Eben so gut könnten wir wollen, daß 
ein Perpetuum Mobile Wirklichkeit wird.

MfG Paul

von S. K. (Gast)


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Hans-Peter schrieb:
> Es sind mindestens 56.250 Euro. Das bekommt man nicht direkt am Anfang.
> Und wenn doch, dann stimmt deine Aussage "weil sie relativ wenig
> verdienen" nicht.

Doch, denn ich beziehe mich auf die, hier zu 55.000 entlohnt werden, 
während Gleichwertige 60k und mehr haben.

von Elektron (Gast)


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S. K. schrieb:
> Hans-Peter schrieb:
>> Es sind mindestens 56.250 Euro. Das bekommt man nicht direkt am Anfang.
>> Und wenn doch, dann stimmt deine Aussage "weil sie relativ wenig
>> verdienen" nicht.
>
> Doch, denn ich beziehe mich auf die, hier zu 55.000 entlohnt werden,
> während Gleichwertige 60k und mehr haben.

Aber 55k ist doch bereits längst nicht mehr in der Kategorie "relativ 
wenig". 35k - 40k ist wenig!

von Joe (Gast)


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Frag deine GKV nach einem Zusatztarif für alle Privatleistungen.

Ich bin damit am besten gefahren.

Joe

von Joe2 (Gast)


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Frag deine GKV nach einem Zusatztarif für alle Privatleistungen.

Ich bin damit am besten gefahren.

Joe

von fürn Hugo (Gast)


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es wird höchste Zeit für einen Generalstreik!

von genervt (Gast)


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von D. I. (Gast)


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Welch Wunder, dass es nur die gesetzlich Versicherten trifft:

http://www.achgut.com/artikel/fluechtlingskosten_die_pluenderung_der_krankenversicherung

von Claus M. (energy)


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Joe2 schrieb:
> Frag deine GKV nach einem Zusatztarif für alle Privatleistungen.

Gibt es nicht. Nur fürs Krankenhaus.

> Ich bin damit am besten gefahren.

Aha. Inwiefern? 700€ GKV + x€ Zusatzversicherung....

von nur so (Gast)


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Gibt es sehr wohl, wobei ich nicht "alle Privatleistungem" schreiben 
würde.
Du solltest dich mal über das ambulante Kostenerstattungsverfahren 
informieren - Kostenerstattungsprinzip nach § 13 SGB V.
Dann schließt man einen ambulanten Kostenerstattungstarif ab (nicht bei 
der GKV sonder bei einem privaten Versicherer) und schon ist man im 
ambulanten Bereich Privatpatient.

von genervt (Gast)


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D. I. schrieb:
> Welch Wunder, dass es nur die gesetzlich Versicherten trifft:
>
> http://www.achgut.com/artikel/fluechtlingskosten_d...

Was für eine Überraschung aber auch, damit konnte ja niemand rechnen!

von Wutbürger (Gast)


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D. I. schrieb:
> Welch Wunder, dass es nur die gesetzlich Versicherten trifft:
>
> http://www.achgut.com/artikel/fluechtlingskosten_d...

Und wann gehen wir dagegen auf die Straße und zünden Autos an?

von D. I. (Gast)


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Wutbürger schrieb:
> Und wann gehen wir dagegen auf die Straße und zünden Autos an?

Garnicht, im Gegensatz zur schwarz vermummten Berliner Division zum 
Erhalt der Autokonzerngewinne durch Wärmesanierung, sehe ich Gewalt 
nicht als adäquates Mittel zur Meinungsäußerung.

von Wutbürger (Gast)


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Ich grundsätzlich auch nicht.

Die Atom-Gegner der 70er und die TTIP-Gegner der neuen 10er waren mit 
die größten Demoszenen die Deutschland je gesehen hat. Und haben nen 
müden Furz gebracht.*

Die französische Revolution dagegen hatte Erfolg.

*Atomstrom und wahrscheinlich TTIP haben sich zwar mittlerweile 
erledigt, aber das war nicht den Demos und Protesten zu verdanken.

von genervt (Gast)


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Wutbürger schrieb:
> D. I. schrieb:
> Welch Wunder, dass es nur die gesetzlich Versicherten trifft:
> http://www.achgut.com/artikel/fluechtlingskosten_d...
>
> Und wann gehen wir dagegen auf die Straße und zünden Autos an?

Garnicht, wir diskutieren hier schön brav weiter, warum die GKV viel 
besser ist.

von D. I. (Gast)


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genervt schrieb:
> Garnicht, wir diskutieren hier schön brav weiter, warum die GKV viel
> besser ist.

Nun ja, man sollte schon unterscheiden zwischen dem System und der 
Pervertierung desselbigen. Ist ja nicht so, dass die PKVler mangels 
genügender junger dummer Neuzugänge nicht auch zur Kasse gebeten werden.

von Walter S. (avatar)


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Fabian F. schrieb:
> Der einzige
> Fall wo ich einen wechsel von PKV->GKV akzeptieren würde, ist wenn der
> Versicherer Pleite geht.

warum denn das, er kann ja in eine andere PKV

von MaWin (Gast)


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D. I. schrieb:
> man sollte schon unterscheiden zwischen dem System und der
> Pervertierung desselbigen

Du meinst, so wie zwischen dem Sozialismus und der DDR ?

Elektron schrieb:
> Wer mehr Leistung will, kann dann oben drauf noch
> private Zusatzversicherungen abschließen. Das wäre meiner Meinung nach
> gerecht.

Aber das, was man 2-Klassen-Medizin nennt. Wer es sich leisten kann, 
bekommt die bessere Behandlung. Nicht, daß das nicht schon heute so 
wäre, wer es sich leisten kann bekommt sogar eine Niere aus Indien.

Sonja schrieb:
> dank der vielen privatversicheten profitieren auch Kassenpatienten
> davon..ansonsten gäbe es deutlich weniger kernspinsthomographe  z.b

Wow, wie verdreht sind offensichtlich die Gehirne mancher 
Werbelügengläubigen. Wie viele Besuche beim Gehirnklemptner muss man 
dafür von der PKV bezahlt bekommen ?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Walter S. schrieb:
> Fabian F. schrieb:
>> Der einzige
>> Fall wo ich einen wechsel von PKV->GKV akzeptieren würde, ist wenn der
>> Versicherer Pleite geht.
>
> warum denn das, er kann ja in eine andere PKV

Nur zahlt der den die Altersrückstellungen nochmal!

Allgemein:

Die PKV ist tot.

Für AN ist sie  im Alter ein zusätzliches Armutsrisiko!

Wer kann  haut selbst als Lediger U50`er  aus der PKV  ab!

Und viel wichtiger ist gesund Leben und schauen das man mit Rente plus 
kleinen Nebenjob schnellstmöglich sich aus dem Netz der Muttikratie 
befreit.

von genervt (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Die PKV ist tot.

Da reden wir dann in 5 Jahren noch mal drüber,  wenn der GKV-Beitrag die 
20%-Hürde durchschlägt.

von Vino (Gast)


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> Wer kann  haut selbst als Lediger U50`er  aus der PKV  ab!

Das geht nur bis 55 - danach ist Essig.

von Walter S. (avatar)


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genervt schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Die PKV ist tot.
>
> Da reden wir dann in 5 Jahren noch mal drüber,  wenn der GKV-Beitrag die
> 20%-Hürde durchschlägt.

in den letzten Jahren ist er nicht Mal um einen Prozentpunkt gestiegen,
was genau passiert in den nächsten 5 Jahren damit er bis dahin um 5% 
steigt?

von genervt (Gast)


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Dazu braucht keine 5% mehr, der Beitagssatz liegt teilweise schon bei 
16% und mehr.

von Walter S. (avatar)


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genervt schrieb:
> Dazu braucht keine 5% mehr, der Beitagssatz liegt teilweise schon bei
> 16% und mehr.

bei der größten (AOK) sind es noch unter 16%, aber von mir aus:
warum 4 Prozentpunkte mehr in den nächsten 4 Jahren?

von genervt (Gast)


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- mehr Rentner
- geringere Rente
- stagnierende Löhne bei den GKV Versicherten
- Versorgung der Flüchtlinge
- nächste Entlassungswelle
http://www.focus.de/finanzen/boerse/siemens-eon-volkswagen-deutsche-bank-ist-ihr-arbeitgeber-auch-dabei-welche-konzerne-2017-stellen-abbauen_id_6282743.html

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, es dürfte klar sein, wohin die Reise 
geht. Nach der Bundestagswahl kommen dann völlig überraschend die 
alternativlosen Erhöhungen.

von MaWin (Gast)


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genervt schrieb:
> Da reden wir dann in 5 Jahren noch mal drüber,  wenn der GKV-Beitrag die
> 20%-Hürde durchschlägt.

Von deinen fiktiven 20% würde dann der Rentner 10% seiner Rente in die 
GKV einzahlen und die Rentenversicherung, eingesprungen für den 
Arbeitgeber, die anderen 10%.

Als Rentner zahlst du 600 EUR (+Inflation) in die PKV pro Person:

https://schlemann.com/wp-content/uploads/Beitragsentwicklung-PKV-SI-durschnittliche-Bestandsbeitr%C3%A4ge-2013.jpg

Auch dort zahlt die Rentenversicherung 10% deiner Beiträge so daß du 
noch 300 Eigenanteil zahlen musst.

Du müsstest also mehr als 3000 EUR Rente netto beziehen, bevor die PKV 
billiger wäre als die GKV.

No way, als Angestellter kannst du keine so hohe Rente erzielen auch 
wenn du dein Leben lang mit exorbitant hohem Einkommen durcharbeitest, 
weil die Rentebeitragsgrenze nur maximal 2336 EUR (+Inflation) zulässt.

http://www.finanzen.de/altersvorsorge/rente-berechnen

Aber schön, daß wir darüber gsprochen haben, wie du dir selbst in die 
Tasche lügst.

von dask8933 (Gast)


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Die Seite schlemann.com (welche da oben verlinkt ist) hat natürlich ein 
absolutes Interesse möglichst viele PKV Vollversicherungen zu verkaufen!

Der Vermittler bekommt schließlich an die 9 Monatsbeiträge (Bei 600 Euro 
/ Monat für einen leistungsstarken Tarif sprechen wir hier von 5.400 
Euro!!!!). Dementsprechend wird auf der Seite natürlich diese Story 
erzählt.

Habe mich vor einiger Zeit mit der PKV beschäftigt und jetzt wieder. Die 
Stimmungslage hat sich komplett gewandelt. War vor 10 Jahren noch vom 
Ende der GKV die Rede, ist jetzt überall vom Ende der PKV zu lesen. 
Hierzu auch mal das Dokument von wikileaks zum Zustand der PKV lesen 
(google is your friend).

Ich kenne in meinem Umfeld sehr viele Gutverdiener - da haben maximal 
10% von den "jüngeren" noch eine PKV Vollversicherung abgeschlossen 
(meist vom Versicherer angedreht von wegen "ist billiger"). Der Rest 
macht GKV plus Zusatzversicherung nach Wunsch.

Davon sind übrigens 3 Ärzte unterschiedlicher Disziplinen auch noch 
dabei. Grundtenor von allen dreien war: Sie haben Überversorgungen 
gesehen, welche nicht nötig war und nicht zum wohle des Patienten sind. 
GKV ausreichend ihrer Meinung nach.

von Walter S. (avatar)


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genervt schrieb:
> - mehr Rentner
> - geringere Rente
> - stagnierende Löhne bei den GKV Versicherten
> - Versorgung der Flüchtlinge
> - nächste Entlassungswelle

das war aber in den letzten 12 Jahren auch nicht anders (bis auf die 
Flüchtlinge für die aber auch der Steuerzahler in Form von Zuschüssen 
des Bundes zahlt), daher auch eine Steigerung, aber eben 1% in 12 
Jahren, warum also so urplötzlich 4% in 4 Jahren?
Das es langfristig so kommen wird mag sein, aber deine Zahlen sind 
einfach ohne Grund aus den Fingern gesaugt.
Wieviel wettest Du auf deine Prognose, ich würde mir gerne in 4 Jahren 
ein Zubrot verdienen.

von genervt (Gast)


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Walter S. schrieb:
> genervt schrieb:
> - mehr Rentner
> - geringere Rente
> - stagnierende Löhne bei den GKV Versicherten
> - Versorgung der Flüchtlinge
> - nächste Entlassungswelle
>
> das war aber in den letzten 12 Jahren auch nicht anders (bis auf die
> Flüchtlinge für die aber auch der Steuerzahler in Form von Zuschüssen
> des Bundes zahlt), daher auch eine Steigerung, aber eben 1% in 12
> Jahren, warum also so urplötzlich 4% in 4 Jahren?
> Das es langfristig so kommen wird mag sein, aber deine Zahlen sind
> einfach ohne Grund aus den Fingern gesaugt.
> Wieviel wettest Du auf deine Prognose, ich würde mir gerne in 4 Jahren
> ein Zubrot verdienen.

Kannst ja mal eine Gegenprognose machen und wir schauen dann am 1.1.2022 
nach, wo wir wie gelandet sind.

Was denkst du, wie hoch der Beitragssatz steigt?

von genervt (Gast)


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MaWin schrieb:
> Du müsstest also mehr als 3000 EUR Rente netto beziehen, bevor die PKV
> billiger wäre als die GKV.
>
> No way, als Angestellter kannst du keine so hohe Rente erzielen auch
> wenn du dein Leben lang mit exorbitant hohem Einkommen durcharbeitest,
> weil die Rentebeitragsgrenze nur maximal 2336 EUR (+Inflation) zulässt.
>
> http://www.finanzen.de/altersvorsorge/rente-berechnen
>
> Aber schön, daß wir darüber gsprochen haben, wie du dir selbst in die
> Tasche lügst.

Man hat ja nicht nur die GRV im Alter, da wäre man ja erledigt.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Walter S. schrieb:
> das war aber in den letzten 12 Jahren auch nicht anders (bis auf die
> Flüchtlinge für die aber auch der Steuerzahler in Form von Zuschüssen
> des Bundes zahlt), daher auch eine Steigerung, aber eben 1% in 12
> Jahren, warum also so urplötzlich 4% in 4 Jahren?

Der Bund zahlt soviel wie er für einen Harzie zahlt!
"
nach dem SGB V ist der Beitrag pro ALG II-Empfänger aufgrund von 20, 6 % 
der Bezugsgröße, d.h. im Jahre 2016 von 2905 EUR, also ca. 600 EUR zu 
berechnen. Für diese ca. 600 EUR gilt der ermäßigte Beitragssatz von 14% 
(statt 14,6%). Hinzu kommt der durchschnittliche Zusatzbeitrag von zzt. 
1,1 %. Also: das Amt zahlt an die Kasse ca. 15,6% von 600 EUR , also ca. 
94 EUR/Monat.
"

Also, dann kannste dir ausrechnen was die GKV dann umlegen muß von den 
gesetzlich Versicherten auf die "Refugees"!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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genervt schrieb:
> Man hat ja nicht nur die GRV im Alter, da wäre man ja erledigt.

Bei dir rückt das Ende der Fahnenstange immer näher!

von genervt (Gast)


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MaWin schrieb:
> genervt schrieb:
>> Da reden wir dann in 5 Jahren noch mal drüber,  wenn der GKV-Beitrag die
>> 20%-Hürde durchschlägt.
>
> Von deinen fiktiven 20% würde dann der Rentner 10% seiner Rente in die
> GKV einzahlen und die Rentenversicherung, eingesprungen für den
> Arbeitgeber, die anderen 10%

Btw. Dir ist schon klar, dass das in der Summe recht wenig ist? Kleine 
Rente und hohe Gesundheitskosten, das treibt die Beiträge hoch.

von MaWin (Gast)


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genervt schrieb:
> Man hat ja nicht nur die GRV im Alter, da wäre man ja erledigt

Au weia wie blöd ist das denn...

Wenn man im Alter auch noch selbstangesparte Rücklagen hat von denen man 
leben kann, dann zahlt man für die 0.0% GKV.

Damit bleiben die Kosten der PKV im Alter (bei dem für die PKV 
Versicherer sicher nicht schlechten Beispiel der Signal-Iduna, stammt ja 
von einer Werbeseite von denen) immer noch höher als jeder GKV Beitrag.

Und das bei nur einer Person. Mit Ehefrau sieht das natürlich noch 
schlimmer aus. Hast du aber nicht, daher nicht eingerechnet.

von genervt (Gast)


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MaWin schrieb:
> genervt schrieb:
>> Man hat ja nicht nur die GRV im Alter, da wäre man ja erledigt
>
> Au weia wie blöd ist das denn...
>
> Wenn man im Alter auch noch selbstangesparte Rücklagen hat von denen man
> leben kann, dann zahlt man für die 0.0% GKV.

Betriebsrente.... voller Satz bis zur Beitragsbemessungsgrenze.

Aber was will ich schon erwarten von einem, der ein eingefahrenes 
Weltbild hat.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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genervt schrieb:
> Aber was will ich schon erwarten von einem, der ein eingefahrenes
> Weltbild hat.

Solange dein Weltbild eine Scheibe ist, ist ja alles Banane!

von Michael W. (Gast)


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Was bin ich doch so froh, dass ich keine PKV habe. Was bin ich doch so 
froh!

von Axel L. (axel_5)


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Fairerweise muss man natürlich zugestehen, dass bei konstanter 
Prozentzahl der Beitragssatz in der GKW trotzdem steigt, weil von jeder 
Lohnerhöhung automatisch um die 14% in der GKV landen. Die PKV muss 
dafür die Beträge formal erhöhen.

Damit war es auch möglich, die Beitragssätze in der GKV konstant zu 
halten, die Gehälter sind in den letzten Jahren eben doch absolut 
gestiegen.

Gruss
Axel

von Claus M. (energy)


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Axel L. schrieb:
> Fairerweise muss man natürlich zugestehen, dass bei konstanter
> Prozentzahl der Beitragssatz in der GKW trotzdem steigt, weil von jeder
> Lohnerhöhung automatisch um die 14% in der GKV landen.

Aber nur, wenn man noch nicht den Spitzensatz zahlt. Und für jemanden 
der in die PKV wechseln kann trifft das zu.

von tivvhbuohzbhff (Gast)


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Dafür werden die Beitragsbemessungsgrenzen jedes Jahr erhöht, meist 
übrignes auch deutlich über Inflationsniveau

von Elektron (Gast)


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tivvhbuohzbhff schrieb:
> Dafür werden die Beitragsbemessungsgrenzen jedes Jahr erhöht,
> meist übrignes auch deutlich über Inflationsniveau

Die BBG der gesetzlichen Krankenversicherung werden aber nicht 
willkürlich oder nach Inflationsrate erhöht, sondern nach der 
allgemeinen Entwicklung der Löhne. Im Jahr 2007 blieb sie zum Beispiel 
unverändert, und 2011 wurde sie sogar einmal um 450€ herunter gesetzt.

Also die letzten 10 Jahre lag ich mit meinen Lohnsteigerungen immer 
deutlich über dem Prozentsatz der BBG-Erhöhung. Die durchschnittliche 
jährliche Erhöhung der letzten 10 Jahre beträgt 1,92% (die 2,42% für 
2017 bereits eingerechnet).

von MaWin (Gast)


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von Claus M. (energy)


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MaWin schrieb:
> 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/private-krankenkassen-verloren-in-fuenf-jahren-189-000-versicherte-a-1125815.html

Der Text stützt sich doch darauf, dass so viele von der PKV in die GKV 
"gewechselt" wären. Da so ein Wechsel nicht einfach so möglich ist, ist 
es für mich keinesfalls ein Indiz dafür, dass die PKV-Versicherten das 
System fluchtartig verlassen. Es könnte z.B. viel eher sein dass 
Personen die Arbeitslos geworden sind aufgrund der Lohndrückerei und dem 
Überangebot an Arbeitskräften keine adäquat bezahlte Anstellung mehr 
gefunden haben und somit in die GKV wechseln MUSSTEN.

von Masl (Gast)


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Was eigentlich ne Sauerei ist.
Erst sparen wollen bzw. günstig bessere Leistungen abgreifen und dann 
von der Solidaritätsgemeinschaft, von der man sich ausgeklinkt hat, 
wieder unterstützen lassen.

von Jlagreen (Gast)


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MaWin schrieb:
> No way, als Angestellter kannst du keine so hohe Rente erzielen auch
> wenn du dein Leben lang mit exorbitant hohem Einkommen durcharbeitest,
> weil die Rentebeitragsgrenze nur maximal 2336 EUR (+Inflation) zulässt.
>
> http://www.finanzen.de/altersvorsorge/rente-berechnen
>
> Aber schön, daß wir darüber gsprochen haben, wie du dir selbst in die
> Tasche lügst.

Komischer Rechner, laut meinem DRV Bescheid werden mir >2800€ Rente mit 
67 prognostiziert.

Und die maximale Rente kann definitiv über 2336 EUR liegen, da sie an 
die Rentenpunkte gekoppelt ist. Aktuell gibt es bis zu 2,05 p.a., d.h. 
wenn ein Punkt aktuell 30,45 EUR wert ist, dann bedeuten 2336 EUR ~38 
Jahre über der BBG.

Bei mir ist es so, dass ich 32 bin und seit dem 27ten über der BBG für 
die GRV bin und damit über 2 Pkte p.a. bekomme. Das bedeutet theoretisch 
82 Pkte. Dazu habe ich bereits mit 19 in die GRV eingezahlt, da ich dual 
studiert habe, was vielleicht nochmal >10 Pkte ausmacht. Auch als 
Schüler habe ich schon SV-Beiträge gezahlt aufgrund von mehreren 
Nebenjobs. Ergo glaube ich eher der DRV als deinem Rechner.

Ansonsten finde ich deine Rechnung interessant. Ich habe neben der Rente 
noch eine Betriebsrente (aktuell ~100k gebildetes Kapital erwartet) und 
eine Riesterrente (min. 80k eingezahlt) sowie eine Privatrente 
(Einzahlung ~60k). D.h. ohne Zinsen sollte sich da 240k sammeln, was auf 
30 Jahre >650 EUR mtl. Entnahme ergibt. Damit hätte ich ~3400 EUR Brutto 
Einnahmen, was Netto so 2000 EUR für die PKV ausmacht (ich rechne mit 
hohen Abgaben im Alter aufgrund hoher Gesamteinnahmen). Mit Zinsen 
entsprechend mehr. Sollte das nicht für die PKV reichen, habe ich wohl 
wirklich Pech gehabt.

Ansonsten zum Leben als Rentner selbst bin ich sowieso schon mietfrei 
unterwegs und baue seit ein paar Jahren ordentlich Vermögen auf. Dagegen 
sind die o.g. Zahlen eher klein. Mein Ziel ist es als Rentner Millionär 
zu sein und das als Angestellter zu erreichen. Mit dem IGM Unternehmen 
im Nacken und dem richtigen Umgang mit Geld sehe ich da keine 
Hindernisse. Nach aktueller Hochrechnung schaffe ich es selbst ohne 
Zinsen, aber da ich an der Börse investiere, erwarte ich entsprechend 
exponentielles Wachstum auf die nächsten Jahrzehnte.

Daher bin ich bzgl. Alter sehr gelassen und das selbst mit der achso 
schlimmen PKV. In diese habe ich übrigens schon mit 26 gewechselt und ja 
ich gebe zu dies aus finanziellen Gründen gemacht zu haben. 
Dementsprechend werden allein schon die Rückstellungen ordentlich 
abfedern und aus der Differenz habe ich den Riestervertrag abgeschlossen 
mit der vollen Absicht daraus die PKV zu bedienen. Die Steuererstattung 
der Riesterrente wird dann wiederum in das Dividenden-Depot investiert. 
Die PKV selbst ist selbst jetzt noch ziemlich günstig, da Eigenbeitrag 
~200€ (voller Beitrag 400€) und ich 5x Monatsbeiträge + Grunderstattung 
zurück erhalte. In 2015 gab es >2400€ zurück, so dass mich die PKV 
unterm Strich in Hinblick auf den AG-Beitrag nichts gekostet hat. 
Allerdings hatte ich natürlich Kosten, wobei diese sich so auf ~600€ 
p.a. bzw. dann 50€ pro Monat beliefen, das sind mal eben >300€ weniger 
als GKV.

Ich bin übrigens bei der SIGNAL IDUNA falls das interessiert. Noch habe 
ich meinen Beitrag für 2017 nicht erhalten, d.h. da könnte noch eine 
böse Überraschung kommen. Aber selbst wenn es um >10% steigt, die 
Erstattung steigt ja mit, so gesehen halb so wild :P

Cha-woma M. schrieb:
> meine Erfahrungen:
> Privat ist nett solange die Kosten unter der GKV liegen.
> Ab 50 Jahren sollte man "sofort" in der GKV sein!
> Wr heute als Ü50 in der PKV ist, der darf def. nicht "normaler"
> Arbeitnehmer sein!

Dazu müsste ich ja weniger verdienen, was für ein Quatsch. Ich verdiene 
ja Stand heute schon deutlich über der BBG. Und ich behaupte mal, dass 
IGM Löhne schneller steigen als die allgemeine KV BBG. In 20 Jahren 
müsste ich dann vermutlich auf >50% meines Gehalts verzichten, um in die 
GKV zu wechseln. Welcher Vollidiot macht denn sowas?!

von Claus M. (energy)


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Jlagreen schrieb:
> Dazu müsste ich ja weniger verdienen, was für ein Quatsch. Ich verdiene
> ja Stand heute schon deutlich über der BBG. Und ich behaupte mal, dass
> IGM Löhne schneller steigen als die allgemeine KV BBG.

Aber was passiert, wenn dein tolles IGM Unternehmen deinen Bereich 
morgen dicht macht, weil die Rendite nicht mehr stimmt? Dann stehst du 
auf der Straße und darfst als Konzern-Soldat, der seit er 27 ist nur mit 
PP und Doors gewurschtelt hat dich beim Verleiher für ein drittel deines 
bisherigen Lohnen einreihen.

von MaWin (Gast)


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Jlagreen schrieb:
> Komischer Rechner, laut meinem DRV Bescheid werden mir >2800€ Rente mit
> 67 prognostiziert.

Wahrscheinlich liest du fälschlicherweise die Zahlen unter Einberechnung 
einer angenommenen Inflation.

Jlagreen schrieb:
> Bei mir ist es so, dass ich 32 bin...
> ...(aktuell ~100k gebildetes Kapital erwartet) und
> eine Riesterrente (min. 80k eingezahlt) sowie eine Privatrente
> (Einzahlung ~60k)....
> ... Leben als Rentner selbst bin ich sowieso schon mietfrei

Merkwürdige Zahlen, mit 32 also schon ein Haus, dazu 1/4 Million 
Vermögen, sorry, das klingt absolut unglaubwürdig, und sicher nicht als 
realistisches Beispiel für den Rest der deustchen Bevölkerung. Die halt 
als abgeschlossener Student eher mal 32000 EUR Schulden....

> Mein Ziel ist es als Rentner Millionär zu sein

Bist du wahrscheilich auch, so wie Draghi die Billionen druckt, bloss 
was dein und mein Geld dann noch wert ist...

von genervt (Gast)


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tivvhbuohzbhff schrieb:
> Dafür werden die Beitragsbemessungsgrenzen jedes Jahr erhöht,
> meist übrignes auch deutlich über Inflationsniveau

Man muss die Leute ja davon abhalten, abzuhauen.

von Jo S. (Gast)


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Richtiger Selbständiger schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Oder mit 45 Jahren, verheiratet und zwei Kinder?
>
> Ich habe das vor 3 Jahren gemacht: 428,- monatlich ohne Kinder. Die
> gingen extra. Da ich keine habe, wäre das noch ein gutes Geschäft.
>
> Letzter Wert heute: 517 Euro monatlich. Wenn ich nicht krank werde,
> bekomme ich 2 Monate zurück. Ich zahlte also 5170 im Jahr. Da ich aber
> sehr wohl krank werde, zahle ich wohl die vollen 6500,- und ich habe
> noch die Verwaltung mit dem Vorstrecken und dem Einreichen, also nochmal
> einige Stunden Arbeit.
>
> Momentan zahle ich 7800,- KV/PV - aber das geht nur noch maximal 15
> Jahren, danach ist Rente! Da ich im Alter kaum Rente kriege als
> Selbständiger, zahle ich den Minimalsatz und spare bis zum Lebensende
> Tausende im Jahr.

Der Beitrag ist zwar schon alt, aber ich befürchte, daß du einem 
schwerwiegenden Irrtum erliegen bist. Und das ist auch für andere 
PKV-Versicherte sehr wichtig, bzw. für jene, die einen Wechsel 
überlegen.

Wahrscheinlich hat dir der Versicherungsvertreter diesen angeblichen 
Trick augenzwinkernd verraten. Das ist eine häufig benutzte Lüge dieser 
Provisionsgeier.

Welchen "Minimalsatz" meinst du? Meinst du den Basistarif, den die PKV 
den 55+ Versicherten anbieten müssen - Monatsbeitrag ca. 550€ pro 
Person?

Oder hat dir der Versicherungsheini weismachen wollen, daß du als 
Rentner ganz einfach zur GKV wechseln kannst und dann nur den geringen 
Beitrag aus der Rente bezahlen mußt?

Grundsätzlich darf man nur bis vor dem 55. Geburtstag zur GKV zurück 
wechseln, wenn man die Voraussetzungen erfüllt, GVK-pflichtversichert zu 
sein, also als Arbeitnehmer weniger als die GKV-Einkommensgrenze zu 
verdienen. Selbst dann darf man als Rentner nicht im 
einkommensbemessenen GKV-System verbleiben ("Krankenversicherung der 
Rentner", KVdR), sondern kann nur die freiwillige GKV mit einem 
Mindestbeitrag von z.Z. ca. 170€ nutzen. Der Beitrag berechnet sich nach 
dem Gesamteinkommen, also inkl. evtl. Mieteinnahmen, Kapitalerträge, 
Betriebsrente, etc..

Im Regelfall wird ein PKV-Versicherter auch während der Rentenzeit in 
der PKV verbleiben müssen. Abgesehen vom bereits genannten Basistarif 
kostet einem 65-Jährigen die PKV rund 700€ Monatsbeitrag pro Person, 
aber nur dann, wenn man >30 Jahre bei der selben Versicherung war und 
entsprechen hohe Altersrückstellungen angesammelt hat. Ohne diese muß 
man mit 1000€ Beitrag je Person rechnen. Da im PKV-System nach dem 
Risiko (Alter) kalkuliert wird, steigen die Beiträge im Alter stark an.

Die PKV ist für Ältere ein Existenzrisiko!

Es wurden bereits hunderttausende Menschen in den Ruin getrieben, weil 
sie die horrenden Beiträge im Alter nicht mehr bezahlen konnten. In 
Deutschland haben wir die Versicherungspflicht, d.h., man muß die 
PKV-Beiträge bezahlen, weil man nicht mehr in die GKV zurück kann. Man 
haftet für die Beiträge mit dem gesamten Einkommen und Vermögen.

Das Risiko ist den meisten Leuten nicht bewußt und die 
Versicherungsgauner sind geschult, um Bedenken zu zerstreuen. Das sind 
alles Lügen, die aber quasi legal sind, weil alles was der Profitgeier 
sagt, später nicht bewiesen werden kann.

Weil das Thema für PKV-Versicherte und -Interessierte sehr wichtig ist, 
habe ich den Beitrag etwas ausführlich dargelegt. Überlegt euch den 
Wechsel zur PKV gründlich! In der Regel rentiert sich das für einfache 
Angestellte (Tarifbeschäftigte) nicht.

Ausnahmen: Man ist Beamter und als Privatversicherter 
beihilfeberechtigt, d.h., daß der Staat bei Pensionären etwa 70% bis 80% 
der Kosten übernimmt. Die PKV-Beiträge bleiben dadurch auch im Alter 
bezahlbar (weil´s der Steuerzahler trägt). Oder man ist top fit und 
gesund und bleibt das auch ;) und bleibt Single und wandert im Ruhestand 
ins Ausland aus (dort gilt die dt. Krankenversicherungspflicht nicht, 
aber landesspezifische Gesetze, die meistens günstigere 
Versicherungsbedingungen bieten).

Laßt euch nicht von den anfangs geringen Beiträgen blenden! Das ist PKV 
systembedingt, weil nach Risikoklassen kalkuliert wird. Junge haben ein 
geringes Kostenrisiko und entsprechend gering sind die Beiträge. Diese 
steigen mit dem Alter immer weiter an. Die Versicherungsvertreter 
(=Verkäufer mit sehr hohen Provisionen) argumentieren mit den 
Alterungsrückstellungen, mit deren Hilfe die Beiträge auch im Alter 
gering bleiben sollen. Das sind Lügen!

Fazit: Für die meisten ist die PKV-Vollversicherung ungünstiger, als die 
GKV. Wer meint, einzelne Risiken zusätzlich absichern zu wollen, soll 
dafür eine private Zusatzversicherung abschließen. Die kann man einfach 
wieder kündigen. Eine PKV-Vollversicherung kann man nicht einfach 
kündigen, weil man dem Versicherer eine lückenlose Weiterversicherung 
nachweisen muß, andernfalls ist die Kündigung wirkungslos. Das ist die 
Falle!

Für PKV-Versicherte, die aus dieser Falle wieder möglichst schadlos 
heraus kommen wollen, habe ich einige Tipps, die ich aber nicht 
öffentlich preisgeben werde. Nur per Mail!

Und noch einmal: Eine PKV bedeutet rund 500.000€ gesetzlich erzwungene 
Zahlungsverpflichtungen pro Person. Meistens wird der Verbleib in der 
GKV die intelligentere Lösung sein.

Wünsche besinnliche und vernünftige Entscheidungen und
ein schönes und hoffentlich sonniges Wochenende!

Viele Grüsse        Jo S.

von Jo S. (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Im meinem Umfeld gibts einen haufen Beamte und
> da arbeiten die Frauen auf 450€ damit dann die Frau(und Kinder) nicht in
> die teurer PKV einzahlen müssen sondern die Familienversicherung nutzen.

Halb richtig.

Die Ehefrau ist ab 451€ mtl. versicherungspflichtig und somit Mitglied 
in der GKV. Die Kinder aber nicht, die müssen privat versichert werden, 
weil das Versicherungssystem des Ehepartners gilt, der das höhere 
Einkommen hat. Im Beispiel also der Beamte.

von Jo S. (Gast)


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Sitis schrieb:
> ... ist es immer noch besser als dieses
> Ausgeliefert sein an eine Versicherung, und zwar aus folgenden Gründen:
>
> 1. Man kann mit einer PKV kein Geld sparen, im besten Fall kommt man
> ähnlich wie bei der GKV raus.

Nein, die PKV ist im Regelfall immer teuerer.

> Die Leistungen sind nicht wirklich besser,

Die medizinisch sinnvollen Leistungen sind nicht besser. Die Ärzte 
kassieren nur noch mehr ab.

> 4. Die Versicherungen stellen häufig
> jede Behandlung in Frage, ob wirklich medizinisch notwendig. Vertraglich
> festgelegte Leistungen werden somit immer auf die gleiche Weise in Frage
> gestellt, was nur gerichtlich zu klären ist und viel Zeit und Nerv
> kostet.

Das ist ein großes Problem, das vielen nicht bewußt ist. Als 
PKV-Versicherter ist man Vertragspartner einerseits mit den Behandlern 
(Ärzte und Kliniken) und andererseits mit der Versicherungsgesellschaft. 
Zunächst muß der Patient die Rechnungen bezahlen und kann dann 
versuchen, das Geld von der Versicherung zurück zu bekommen.

Es kommt häufig vor, daß die Versicherung den Betrag entweder überhaupt 
nicht, oder nur teilweise bezahlen will. Mit der Gewissheit, daß der 
Versicherte ihnen ausgeliefert ist, weil er weder zur GKV, noch zu einer 
anderen PKV wechseln kann, nutzen sie diese unfairen Methoden ausgiebig.

> 5. Ärzte wollen einem alles "verkaufen" und man muss regelrecht ablehnen
> um eine bestimmte Untersuchung nicht bezahlen zu müssen.

Das Medizinwesen ist ein sehr lukratives Gewerbe. Bei Kassenpatienten 
können die Ärzte ohne Kontrolle anonym abrechnen. Und bei 
Privatpatienten sind die Kostensätze höher, das verleitet zu 
überflüssigen Untersuchungen und Behandlungen.

> Zum Glück kenne
> ich medizinisch gut aus, so dass ich dies selber beurteilen konnte.

Aber die Ärzte kennen sich besser aus und wissen, wie sie dich zum 
regelmäßig wieder kommenden Stammkunden machen können.   ;)
>
> Alles in Allem kann ich keinem eine PKV empfehlen, dann lieber
> Leistungskürzung und bestimmte Dinge privat bezahlen. BEsser pro Monat
> 100€ privat für die Gesundheit zurücklegen, statt auf ein
> unkalkulierbare Zukunft zuzusteuern, bei der man seiner Versicherung für
> immer ausgeliefert ist.

Volle Zustimmung!

von Michael B. (laberkopp)


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Jo S. schrieb:
> Welchen "Minimalsatz" meinst du? Meinst du den Basistarif, den die PKV
> den 55+ Versicherten anbieten müssen - Monatsbeitrag ca. 550€ pro Person?
Jo S. schrieb:
> kann nur die freiwillige GKV mit einem Mindestbeitrag von z.Z. ca. 170€ nutzen

Du schummelst aber auch.

https://www.krankenkassen.de/gesetzliche-krankenkassen/krankenkasse-beitrag/selbststaendige/

Die 170 sind vermutlich 393,82 von denen der Rentenversicherer knapp die 
Hälfte bezahlt.
Denselben Zuschuss gibt er aber auch zu PKV Beiträgen, dann bleibt nicht 
die Hälfte an dir hängen aber trotzdem noch so 380 pro Monat.

Natürlich ist die PKV dennoch untragbar, es sei denn, man hat sich einen 
lukrativen Posten zuschanzen lassen

http://www.swr.de/marktcheck/kommentar-zur-abfindung-von-vw-vorstaendin-12-millionen-euro-fuer-13-monate-arbeit/-/id=100834/did=18928852/nid=100834/1vserlb/

von Jo S. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Du schummelst aber auch.

Nein!

Der Zuschuß der RV zur KV ist betragsmäßig gleich und hängt vom 
Beitragssatz und der Rentenhöhe ab, egal ob:
- KV der Rentner, KVdR
- freiwillige GKV
- PKV

Bei der KVdR unterliegt nur die Rente der Beitragspflicht.
Bei der freiwilligen GKV werden alle Einkommen herangezogen.
Und der PKV-Beitrag ist einkommensunabhängig.

Bei z.B. 2.000€ Rente beträgt der maximale Zuschuß rund 150€ für jeden 
der drei genannten Fälle.

Bei der freiwilligen GKV entspricht die Beitragshöhe dem der KVdR 
bezogen auf die Rente. Für weitere Einkommen (auch Betriebsrenten)  muß 
der Versicherte 15,5% aus eigener Tasche bezahlen.

PKV: 550€ - 150€ Zuschuß der RV = 400€ Monatsbeitrag des Versicherten.

PS  Für die KVdR muß man in der zweiten Hälfte seines Erwerbslebens zu 
>90% gesetzlich versichert gewesen sein.

von Michael B. (laberkopp)


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Jo S. schrieb:
> Der Zuschuß der RV zur KV ist betragsmäßig gleich

Ja, das wurde nicht bestritten, was heisst deiner Meinung nach wohl 
"Denselben Zuschuss".

Jo S. schrieb:
> PKV: 550€ - 150€ Zuschuß der RV = 400€ Monatsbeitrag des Versicherten.

So ist's richtig (exemplarisch).
Du hast zuvor halte die (hier 150) unterschlagen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Jo S. schrieb:
> Bei der KVdR unterliegt nur die Rente der Beitragspflicht.

Und wieviel werden den in der KVdR versichert sein?

Denke es dürften nur 10% der Rentner sein!

von Wissenschaftler (Gast)


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@Jo S.

Also ich wäre an dem Trick schonungslos wieder herauszukommen 
interessiert. Als akademischer Rat auf Zeit habe ich mich für die PKV 
entschieden. Jetzt sieht es aber nicht so aus, dass ich auf Lebemszeit 
verbeamtet bleibe. Was nun?

Als Angestellter werde ich sicherlich nicht einfach so unter der 
Beitragsbemessungsgrenze landen...

von genervt (Gast)


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Jo S. schrieb:
> PS  Für die KVdR muß man in der zweiten Hälfte seines Erwerbslebens zu
>>90% gesetzlich versichert gewesen sein.

Das werden sie wohl in den nächsten Jahren streichen, um die GKV zu 
sanieren.

von Jo S. (Gast)


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Wissenschaftler schrieb:
> @Jo S.
>
> Also ich wäre an dem Trick schonungslos wieder herauszukommen
> interessiert. Als akademischer Rat auf Zeit habe ich mich für die PKV
> entschieden. Jetzt sieht es aber nicht so aus, dass ich auf Lebemszeit
> verbeamtet bleibe. Was nun?
>
> Als Angestellter werde ich sicherlich nicht einfach so unter der
> Beitragsbemessungsgrenze landen...

Ohne Trick: Die Beitragsbemessungsgrenze ist nicht entscheidend, sondern 
die Versicherungspflichtgrenze, die beträgt in 2017   57.600 €. Wird 
auch als Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) bezeichnet. Wenn dein 
vertragliches regelmäßiges Einkommen diesen Wert nicht überschreitet, 
bist du in der GKV pflichtversichert.

Als Rat bist du in A13, als Angestellter in E13.

Beispiel TV-L West, E13 Stufe 4 --> 56.500 € ==> pflichtversichert

Erst ab Stufe 5 (63.500€) ist man versicherungsfrei und du müßtest in 
der PKV bleiben. Da du aber diese Dienstaltersstufe noch nicht erreicht 
haben wirst, ist für dich der Fall klar: Du wirst pflichtversichert in 
der GKV.

von GV-Versicherter (Gast)


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und wie es es dann mit der Renterversicherungsthematik: Darf er dann in 
die GdR eintreten? Das ist ja der dicke Batzen!

Ich habe es mir erspart, in die PKV zu wechseln, wiel Ich spät in den 
Beruf gekommen bin und dann im Alter etwas mehr arbeiten muss, wenn die 
RV hoch ist. Ich würde mich privat dumm und dämlich zahlen. Ich bin 
jetzt gerade 50 und schon jetzt habe Ich Vorschläge der PKV die in 
Richtung 550,- gehen!

Gesetztlich zahle ich momentan die Maxgrenze von 770,-! Die Differenz 
von 220,- halbiert sich werden der Steuer schon auf 130,- also 1500 im 
Jahr.

Ich werde wohl bis 63 arbeiten und mir mit 60 die privaten Rente 
auszahlen lassen. Dann kriege ich aus der privaten II und der 
gesetzlichen insgesamt nur 1800,- von der nicht viel zu versteuern sein 
wird.

von Franz R. (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Der Vorteil der PKV ist doch nicht die Chefarztbehandlung im KH. Die
> kann man sich auch per billiger Zusatzversicherung kaufen. Der Vorteil
> ist, dass ich morgen bei jedem Beliebigen Facharzt einen Termin bekommen
> kann, während der Kassenpatient 8 Wochen wartet. Ebenso für MRT und so
> weiter.

Ist doch blödsinn, den kriegt man mit AOK und Co auch.
Sollte ein Arzt sich weigern macht man den Termin über die 
kassenärztliche Vereinigung aus. Die helfen einen dann den 
entsprechenden Fachärzten einen Termin kurzfristig zu verpassen.

von Qwertz (Gast)


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genervt schrieb:
> Jo S. schrieb:
> PS  Für die KVdR muß man in der zweiten Hälfte seines Erwerbslebens zu
> 90% gesetzlich versichert gewesen sein.
>
> Das werden sie wohl in den nächsten Jahren streichen, um die GKV zu
> sanieren.

Das ist Kaffeesatzleserei; genauso könnte man mutmaßen, dass mit Kanzler 
Schulz die PKV abgeschafft und eine Bürgerversicherung eingeführt wird. 
Zumindest die Gruppe der Beitragszahler soll wohl erweitert werden, was 
ich unterstütze. Es kann nicht sein, dass sich ein paar privilegierte 
Eliten aus dem System ausklinken und auf Kosten der Anderen ihr eigenes 
Süppchen kochen.

von Qwertz (Gast)


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GV-Versicherter schrieb:
> und wie es es dann mit der Renterversicherungsthematik: Darf er
> dann in die GdR eintreten? Das ist ja der dicke Batzen!

Das hängt an den bereits erwähnten 90%, hier ein Artikel, der das gut 
erklärt, inklusive Beispiel eines Ingenieurs, der sich zwischenzeitlich 
selbständig gemacht hat:
http://www.finanztip.de/gkv/krankenversicherung-der-rentner/

von Weichbirne (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Die helfen einen dann den
> entsprechenden Fachärzten einen Termin kurzfristig zu verpassen.

Die schicken Dich aber dann zu den Ärzten, die nicht ausgelastet sind 
und das sind die, wo keine hin will, weil sich Patienten auf Jameda oder 
Sanego hinreichend über sie beschwert haben und das meist zurecht!

Wie in der Bundesliga gibt es auch unter Ärzten gute, sehr gute und 
ausgezeichnete!

Es gibt nicht ohne Grund eine Reihe von Ärzten, die nur Privatpatienten 
nehmen. Bei uns hier im Ort gibt es Haus mit HNO, Kieferspezialist und 
Orthopädie! Das sind alles Fachärzte die ausschlißelich Private nehmen. 
Zu denen hätte Ich 5min Fussweg. Stattdessen muss Ich schon für den 
Hausarzt in den Nachbarort und beim Orthopäden 6-8 Wochen warten.

von Qwertz (Gast)


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Weichbirne schrieb:
> Bei uns hier im Ort gibt es Haus mit HNO, Kieferspezialist und
> Orthopädie! Das sind alles Fachärzte die ausschlißelich Private nehmen.
> Zu denen hätte Ich 5min Fussweg. Stattdessen muss Ich schon für den
> Hausarzt in den Nachbarort und beim Orthopäden 6-8 Wochen warten.

Na dann zieh halt um, du Weichbirne! Oder bleib halt einfach gesund.

von genervt (Gast)


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Qwertz schrieb:
> genervt schrieb:
>> Jo S. schrieb:
>> PS  Für die KVdR muß man in der zweiten Hälfte seines Erwerbslebens zu
>> 90% gesetzlich versichert gewesen sein.
>>
>> Das werden sie wohl in den nächsten Jahren streichen, um die GKV zu
>> sanieren.
>
> Das ist Kaffeesatzleserei; genauso könnte man mutmaßen, dass mit Kanzler
> Schulz die PKV abgeschafft und eine Bürgerversicherung eingeführt wird.

Irgendwoher wird man das Geld holen müssen, ich sehe es am effektivsten, 
wenn man die zusätzlichen Einkommen der Rentner hinzuzieht, da tut es 
nicht weh (Es kann ja nicht sein, dass diese Teil des Einkommens dem 
Solidarsystem entzogen bleibt ;) ). Die Rentner werden eh mehr und 
zahlen wenig ein, in die PKV abhauen werden die auch nicht.

Was bleiben für Alternativen?

Beitragssatz hoch? => Mehr Kunden für die PKV.
Beitragsbemessunggrenze hoch? => Mehr Kunden für die PKV.

von Wissenschaftler (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Ohne Trick: Die Beitragsbemessungsgrenze ist nicht entscheidend, sondern
> die Versicherungspflichtgrenze, die beträgt in 2017   57.600 €. Wird
> auch als Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) bezeichnet. Wenn dein
> vertragliches regelmäßiges Einkommen diesen Wert nicht überschreitet,
> bist du in der GKV pflichtversichert.

Hallo Jo S.

ohne Trick wird es nicht gehen! Ich stimmt dir mit A13 und E13 soweit 
zu. Allerdings werde ich sicherlich nicht im öffentl. Dienst angestellt 
bleiben. Der Punkt ist: Wenn mein Vertrag als Beamter nicht verlängert 
wird schaue ich mich in der freien Wirtschaft nach Alternativen um.
Das A13 Gehalt liegt ja netto in StK. I und nach Abzug der PKV bei ca. 
3000 Euro netto pro Monat. Als Angestellter werde ich demnach ca. 5000 
Euro brutto pro Monat verlangen. Das macht also ca. 60.000 Euro pro Jahr 
und damit liege ich bereits oberhalb der JAEG. Rechnen wir noch 
Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld dazu, wird der Unterschied noch 
deutlicher.
Und davon mal ganz abgesehen als Promovierter mit erweiterter 
Berufserfahrung halte ich ein Gehalt von über 5000 Euro brutto nicht für 
unrealisitisch.

Um aufs Thema zurückzukommen: Steige ich irgendwo mit 60000 Euro ein, 
dann muss ich ja in der PKV bleiben, auch als Angestellter. Also welche 
Alternativen habe ich? Ein Konzern wird sich kaum darauf einlassen mir 
erstmal weniger zu zahlen und im 2. Jahr dann deutlich mehr... Ich weiß 
auch nicht, ob es ausreicht, wenn ich einfach 1-2 Monate mich arbeitslos 
melden würde... Was ist dein Rat?

von Cyblord -. (Gast)


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Du bist nicht der erste Verbeamtete auf Zeit der von der Uni als 
Postdoc/o.ä. in die Privatwirtschaft wechselt. Da würde ich mich mal bei 
einer Krankenkasse informieren, was für Möglichkeiten es gibt.

von Wurzelpeter (Gast)


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Wissenschaftler schrieb:
> Ich weiß
> auch nicht, ob es ausreicht, wenn ich einfach 1-2 Monate mich arbeitslos
> melden würde

Arbeitslose bleiben auch in der PKV, so dumm ist der Staat dann dochh 
nicht.

von Jo S. (Gast)


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Wissenschaftler schrieb:
> Als Angestellter werde ich demnach ca. 5000
> Euro brutto pro Monat verlangen. Das macht also ca. 60.000 Euro pro Jahr
> und damit liege ich bereits oberhalb der JAEG. Rechnen wir noch
> Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld dazu, wird der Unterschied noch
> deutlicher.
>

Dein Ziel muß sein, unter die JAEG von 57.600€ zu kommen.

Beispiel
Annahme A13 Stufe 5, 4.200 € Monatsgehalt, kpl. Urlaub nehmen
Wechsel zum 1.8.17, 5.000 €    "   . kein Anspruch auf Sonderzahlung

7 * 4200€ = 29.400€
5 * 5000€ = 25.000€
           --------
            54.400€ (oder mehr bis nahe 57.600€) ----> GKV

Im Arbeitsvertrag eine Gehaltserhöhung nach der Probezeit (üblich 6 
Monate) auf z.B. 5.500€ festschreiben.

Rechnung in 2018:
5.000€ + 55.000€ + ca. 5.500€ = 71.000€ (=übliches Doktorgehalt zum 
Start)

> Steige ich irgendwo mit 60000 Euro ein,
> dann muss ich ja in der PKV bleiben, auch als Angestellter.
> Ein Konzern wird sich kaum darauf einlassen mir
> erstmal weniger zu zahlen und im 2. Jahr dann deutlich mehr...

Wenn du mit einem Bruttoeinkommen so um die JAEG rechnest, dann regle 
das so, daß du den Grenzwert unterschreitest. Das ist eine einfache, 
unproblematische Lösung.

Selbstverständlich kannst du bei der Firma den Wunsch äußern, der PKV 
entkommen zu wollen. Dann wird man dir auch entgegen kommen. Kann man 
alles regeln!

> Ich weiß
> auch nicht, ob es ausreicht, wenn ich einfach 1-2 Monate mich arbeitslos
> melden würde... Was ist dein Rat?

Auch das ist möglich, aber davon rate ich dir ab. Die unschöne Lücke im 
Lebenslauf ist das nicht wert.

von genervt (Gast)


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von Michael W. (Gast)


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Mal so eine Frage:

Kann man eigentlich die PKV-Beiträge auch voll von der Steuer absetzen, 
oder kann man nur das absetzen, was auch die GKV wäre?

von Claus M. (energy)


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Markus W. schrieb:
> Mal so eine Frage:
>
> Kann man eigentlich die PKV-Beiträge auch voll von der Steuer absetzen,
> oder kann man nur das absetzen, was auch die GKV wäre?

Man kann den Anteil der PKV absetzen den die Versicherung als den 
ausweist, der nötig ist, um den Versicherungsschutz zu bieten, den eine 
GKV bieten würde.

Wenn die PKV einem allerdings was von den Beiträgen zurückerstattet 
greift Vater Staat gerne nachträgliche Steuern auf den vollen Betrag ab.

von Qwertz (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Mal so eine Frage:
>
> Kann man eigentlich die PKV-Beiträge auch voll von der Steuer absetzen,
> oder kann man nur das absetzen, was auch die GKV wäre?

Auch privat Versicherte können ihre Beiträge bei der Steuererklärung als 
Vorsorgeaufwendungen absetzen, bei Beamten und Angestellten aber nur bis 
zu einem Maximalbetrag von 1.900 Euro für Kranken- und 
Pflegeversicherungsbeiträge (siehe Bürgerentlastungsgesetz von 2010).

von Claus M. (energy)


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Qwertz schrieb:
> Markus W. schrieb:
>> Mal so eine Frage:
>>
>> Kann man eigentlich die PKV-Beiträge auch voll von der Steuer absetzen,
>> oder kann man nur das absetzen, was auch die GKV wäre?
>
> Auch privat Versicherte können ihre Beiträge bei der Steuererklärung als
> Vorsorgeaufwendungen absetzen, bei Beamten und Angestellten aber nur bis
> zu einem Maximalbetrag von 1.900 Euro für Kranken- und
> Pflegeversicherungsbeiträge (siehe Bürgerentlastungsgesetz von 2010).

Eben nicht! Seit 2010 kann man in unbegrenzter Höhe absetzen. Das mit 
den 1900 war vorher. Wohl auf die schnelle beim googeln nur 
oberflächlich gelesen?!

von Qwertz (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Eben nicht! Seit 2010 kann man in unbegrenzter Höhe absetzen. Das mit
> den 1900 war vorher. Wohl auf die schnelle beim googeln nur
> oberflächlich gelesen?!

Nein, die Absetzbarkeit ist auf 1.900 Euro pro Jahr für angestellte 
Arbeitnehmer, die den Arbeitgeberzuschuss erhalten, gedeckelt (2.800 
Euro im Jahr für Selbständige und Freiberufler).

von Igor (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Selbständige

Qwertz schrieb:
> Claus M. schrieb:
> Eben nicht! Seit 2010 kann man in unbegrenzter Höhe absetzen. Das mit
> den 1900 war vorher. Wohl auf die schnelle beim googeln nur
> oberflächlich gelesen?!
>
> Nein, die Absetzbarkeit ist auf 1.900 Euro pro Jahr für angestellte
> Arbeitnehmer, die den Arbeitgeberzuschuss erhalten, gedeckelt (2.800
> Euro im Jahr für Selbständige und Freiberufler).

Schwachsinn. Ist es nicht.

von Qwertz (Gast)


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Igor schrieb:
> Schwachsinn. Ist es nicht.

Wenn die reinen Kosten einer Basisabsicherung für KV+PV über dem 
Maximalbetrag liegen, dann gilt dieser höhere Betrag für die 
Absetzbarkeit.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Wissenschaftler schrieb:
> Als Angestellter werde ich sicherlich nicht einfach so unter der
> Beitragsbemessungsgrenze landen...

Mach Teilzeit für ein oder zwei Jahre.
Dann könntest du unter die BB-Grenze fallen!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Weichbirne schrieb:
> Bei uns hier im Ort

Wo soll der Ort liegen wie drei Fachärzte in einem Haus residieren?

von Claus M. (energy)


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Cha-woma M. schrieb:
> Weichbirne schrieb:
>> Bei uns hier im Ort
>
> Wo soll der Ort liegen wie drei Fachärzte in einem Haus residieren?

Ist nicht ungewöhnlich, hier sind es sogar weit mehr als 3, nennt sich 
Facharztzentrum.

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