Forum: Haus & Smart Home Heim Automatisierungswahn


von Albert M. (Firma: Bastler aus Mönchengladbach) (albertm) Benutzerseite


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Gerade im Spiegel einen schönen Artikel für alle dem Home 
Automatisierungswahn Verfallenen gelesen:

http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/was-die-daten-im-smart-home-verraten-a-1064107.html

Es darf gelacht oder geweint werden.

: Gesperrt durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Die Heimautomatisierung ist schon lange im Gange.
Ich kann mich an einen Sketch (nein, nicht für Arduino) im Fernsehen der 
70er Jahre erinneren, als ein Mann mit der Fernseh-Fernbedienung auf dem 
Sofa saß und mittels der Pfeiltasten seine Frau mit der Kaffeekanne in 
der Hand um den Tisch steuerte. Faszinierend!

;-)

MfG Paul

von Sascha W. (sascha-w)


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interessanter Artikel, gut wenn man alles selber baut / bauen kann so 
"telefoniert" schon mal nichts nach Hause bzw. zu Hause ist immer noch 
im lokalen Netz. Ist natürlich nicht so Plug&Play wie gekaufte 
Komponenten aber man kann nicht alles haben.

Sascha

von Marc S. (marc_s86)


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Sascha W. schrieb:
> interessanter Artikel, gut wenn man alles selber baut / bauen kann
> so
> "telefoniert" schon mal nichts nach Hause bzw. zu Hause ist immer noch
> im lokalen Netz. Ist natürlich nicht so Plug&Play wie gekaufte
> Komponenten aber man kann nicht alles haben.
>
> Sascha

gekauft ist in der regel ja auch nicht plug and play, man hätte ja gerne 
dies vom einen hersteller, das vom anderen, und funktionieren wie es auf 
dem karton steht tuts dann doch nicht ;)

von Heim-Nicht-Automatisierer (Gast)


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Vollkommener Mumpitz, das Ganze! Ich kann meine Thermostate selber 
bedienen und auch die Mikrowelle anschalten. Ich sehe es schon kommen, 
dass die Versicherungsprämien hochgehen, weil das in Abwesenheit Mist 
passiert! Schon jetzt zahlen Hotels mehr Versicherungsprämien, wenn sie 
den Strom nicht ausstellen, wenn der Kunde weg ist. Daher haben einige 
es eingeführt, dass die Karte im Zimmer gesteckt werden muss, um Strom 
zu haben.

Wenn der erste IS-Hacker es geschafft hat, in das Hausnetzt der Nutzer 
einzudringen und mit Überhitzen der Mikrowelle das Häuschen abzufackeln, 
ist eh Schluss.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Wurde die Frage "Worin liegt der Nutzen" eigentlich schon mal irgendwo 
sinnvoll beantwortet?

Sascha W. schrieb:
> gut wenn man alles selber baut / bauen kann so
> "telefoniert" schon mal nichts nach Hause bzw. zu Hause ist immer noch
> im lokalen Netz

Das ist auch meine Devise. Bisher sehe ich aber nur bei der Steuerung 
meiner WS2812-LED-Leisten in der Deckenbeleuchtung mit einem ESP8266 
wirklich einen Nutzen, allein wegen des Preises.

Ansonsten: Funkschalter á la FS20 oder HomeMatic sind extrem teuer. Geld 
sparen muss nicht im Vordergrund stehen. Für mich ist bei "selbst 
gebaut" eher wichtig, dass man Unzulänglichkeiten wegen "open source" 
beseitigen kann. Ich kenne keine Kauf-Produkte im Bereich 
"Heimautomatisierung", die man nach Belieben neu programmieren kann.

: Bearbeitet durch User
von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Wahn wirds erst, wenn solche Informationen für andere verfüg- und 
auswertenbar werden. Interessant und wichtig ist ein hohes 
Datenaufkommen aber, um die Absichten der Bewohner richtig zu erfassen 
und das Haus passend reagieren zu lassen. Das ist in weiten Teilen aber 
noch Zukunftsmusik und heute alles andere als perfekt.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Moby A. schrieb:
> Interessant und wichtig ist ein hohes
> Datenaufkommen aber, um die Absichten der Bewohner richtig zu erfassen
> und das Haus passend reagieren zu lassen.

Mit anderen Worten: Irgendwelche selbstlernenden Algorithmen wollen 
erraten, was ich als nächstes machen werde?

Also: Statt auf den Schalter zu drücken, denke ich in Zukunft darüber 
nach, wie ich mich verhalten muss, damit das System denkt, dass es jetzt 
das Licht einschalten soll?

Hmmm …

von Reiner O. (elux)


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Moby A. schrieb:
> Wahn wirds erst, wenn solche Informationen für andere verfüg- und
> auswertenbar werden.

Torsten C schrieb:
> Wurde die Frage "Worin liegt der Nutzen" eigentlich schon mal irgendwo
> sinnvoll beantwortet?

Hi,
genau darin liegt ja offenbar der Sinn des Ganzen! Wenn meine Lampen 
nach Hause telefonieren, mein Fernseher mich ausspieoniert (NATÜRLICH 
nur, um mich mit "personalisierter" Werbung zuzumüllen und die pösen 
Terroristen nicht zu vergessen...) geht das Ganze in die falscheste 
Richtung, die ich mir so vorstellen kann!

Kann mir mal bitte Jemand erklären, wie WLAN Lampen über 1MB/d Daten 
sammeln bzw. was das für Daten sein sollen?

Worin liegt der Sinn, wenn jede Sekunde Daten von Heizungsreglern zum 
Hersteller gehen? Mal abgesehen, daß es meinene Stromrechnung und mein 
Datenvolumen belastet...
Möglicherweise sind es ja "Versuchsballone", um die 
Verbindungsverfügbarkeit abzuschätzen? Im Sinne von: Sie haben Ihre 
fälligen Lizensgebühren für die Beleuchtung nicht bezahlt und daher...?
Überraschen würde mich das nicht. Es wird ja nicht umsonst von Zeit zu 
Zeit von "Softwaretankstellen" gefaselt.

Datenerhebungen für die "smart grids"?
Bei 6MB von snarten Steckdosen will ich dieses Steckdosen nicht haben.

Gewisse Features benötige ich nicht (z.B. Mikrowelle), egal was 
irgendwelche Werbestrategen mir einreden wollen, Andere dagegen hätte 
ich gern (deren Preis offenbar besagte Strategen ermittelt haben): z.B. 
einen smarten Briefkasten. Bei Siedle kostet so ein Teil mit EINIGGEN 
der gewünschten Features über 3500 €...
Früher (tm) hing so ein Blechding einfach nur am Zaun, heutzutage sitze 
ich schon einige Zeit hinter dem Rechner, um die Software für den 
Briefkasten zu erstellen...
Komische Zeiten...;-)


MfG

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Torsten C. schrieb:
> Irgendwelche selbstlernenden Algorithmen wollen
> erraten, was ich als nächstes machen werde?

Nicht 'machen werde' sondern 'brauchen werde'.

> Also: Statt auf den Schalter zu drücken, denke ich in Zukunft darüber
> nach, wie ich mich verhalten muss, damit das System denkt, dass es jetzt
> das Licht einschalten soll?

Bestimmt nicht ;-)
In den täglichen Mustern wie wir uns bewegen, den Gewohnheiten, Regeln, 
Bedürfnissen, Umständen und vergangenen Ereignissen stecken aber soviele 
Informationen, die einem großteils gar nicht bewußt werden und die ein 
Computersystem mit seinen großen Kapazitäten registrieren, speichern und 
auswerten kann.

Bleiben wir mal beim Licht:
Wo in einem Raum noch die Intelligenz "Dunkelheit & Anwesenheit -> 
Licht" eines simplen Bewegungsmelders ausreicht spielt im nächsten schon 
eine Rolle, ob gerade jemand darin schläft oder ein Projektor seinen 
Dienst im Dunklen verrichtet. Wenn ich bei Nacht ins Bad komme will ich 
statt großem Licht nur rote LEDs- aber nur, wenn ich dann früh raus muß. 
Dazu muß das System meinen Plan für den nächsten Tag kennen. Nun könnte 
es sein, daß doch mal mehr Helligkeit benötigt wird. Dafür sollte immer 
noch eine manuelle Bedienmöglichkeit bestehen- so für alles andere 
gesteuerte Inventar auch. Aber der Fall ist selten, die Steuerung regelt 
das die meiste Zeit ganz gut und genau dafür ist sie da.
Nun hört man oft, das wären alles Kleinigkeiten... Ja, das sind sie 
sogar, aber die Summe machts, daß man die vielen kleinen Automatiken bei 
Nichtvorhandensein gleich sehr vermisst. Manchmal, nur manchmal ist es 
auch ganz hilfreich, wenn Mensch "seine" Automatiken kennt und sich ein 
klein klein bischen anpasst, zugegeben. Würde das aber zur zusätzlichen 
Belastung wärs ein Krampf.

@Reiner O.
Also ich bin "Alles selber" Bastler, muß ich dazu sagen. Aber Du hast 
recht, daß mit vielen heutzutage käuflich erhältlichen Komponenten noch 
kein sorgloses undoder günstiges SmartHome möglich ist. Statt in 
Weltverschwörungstheorien zu verfallen nimm aber einfach zur Kenntnis, 
wir sind technisch noch in einer Findungs- und Übergangsphase. Aus 
eigener, begrenzter Erfahrung behaupte ich aber, daß sich SmartHome 
selbstverständlich durchsetzen wird. Routinetätigkeiten lassen sich 
zeitsparend automatisieren- das ist der ganze Hintergrund. Besonderes 
Extra sind dann Fernsteuerung und -überwachung, z.B. bei Fernreisen ist 
das höchst praktisch. Natürlich unter der Voraussetzung, daß damit kein 
Mißbrauch betrieben wird.

Neuem wird immer zunächst mit Skepsis begegnet.
Das ist gut, sollte aber nicht zum Dauerzustand werden, sobald das 
individuelle Kosten/Nutzenverhältnis es zulässt.

: Bearbeitet durch User
von Reiner O. (elux)


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Moby A. schrieb:


> Also ich bin "Alles selber" Bastler, muß ich dazu sagen. Aber Du hast
> recht, daß mit vielen heutzutage käuflich erhältlichen Komponenten noch
> kein sorgloses undoder günstiges SmartHome möglich ist. Statt in
> Weltverschwörungstheorien zu verfallen nimm aber einfach zur Kenntnis,
> wir sind technisch noch in einer Findungs- und Übergangsphase. Aus
> eigener, begrenzter Erfahrung behaupte ich aber, daß sich SmartHome
> selbstverständlich durchsetzen wird. Routinetätigkeiten lassen sich
> zeitsparend automatisieren- das ist der ganze Hintergrund.


Auch ich bin ein "Alles selber" Bastler.

Für eine "Findungs- und Übergangsphase" hält Dieselbe jedoch schon ganz 
schön lange an. Ich habe schon vor über 20 Jahren Häuser mit SH-Technik 
gesehen, jedoch hat da keine Lampe oder Steckdose MB-weise Daten an den 
Hersteller übermittelt.

Natürlich wird sich SH durchsetzen, das sehe ich auch so, jedoch aus 
anderen Motivationen befürchte ich.
Einerseits weil sich -bedingt durch die Vernetzung- Häuser viel billiger 
produzieren lassen und andererseits -und das sehe ich als die 
eigendliche Gefahr an- weil die Nutzer noch viel gläserner sind als ohne 
SH. Sony macht es doch grade vor: stelle Dir ganze Landstriche mit SH 
vor-> Kühlschränke mit RIFD, Fernsehern, die nur mit Inet laufen... Man 
kann die Warenströme viel genauer verfolgen als bisher, Gewohnheiten 
viel genauer beobachten und dann? Vor einiger Zeit las ich bei Heise von 
einem Fernseher, der -selbst bei Filmen von Blueray- "personalisierte 
Werbung" einspielen soll. G. Orwell läßt grüßen.

Weltverschwörungstheorie?
Neulich habe ich doch was von wegen "Gesundheitsapp" und 
"Kosteneinsparungen bei den Versicherern" gelesen in Verbinung mit 
"Smart Watch"... Wenn Daten erst einmal erfasst sind, findet sich auch 
Einer der sie dringend zur Weltverbesserung, Klimaschutz oder was weiß 
ich braucht, zur Not per Gesetz (siehe LSR...)
Ich will damit sagen, daß ich persönlich nichts gegen SH habe -> ich 
baue selber diese Technologieen ein; wenn es jedoch Firmen im großen 
Maßstab machen, werden sich diese ein ..."Zubrot" mit deinen -ihnen in 
die Hände gefallenen- Daten verdienen , die sie weiterverkaufen werden!

Weltverschwörungstheorie?
Ich finde ja, dass es einen bemerkenswerten realdadaistischen Reiz hat, 
wenn man als Nutzer von gewissen Smart-Geräten eine Internetverbindung 
braucht und man eine Webseite besuchen muss, um die auf dem lokalen 
Gerät gespeicherten Dateien zu löschen. Besser könnte man die Enteignung 
eines Gerätebesitzers gar nicht mehr illustrieren, nur das es dann bei 
SH das ganze Haus/Wohnung/Lebensumfeld betrifft.
"Weltverschwörungstheorie" ist u.a. meim Lieblings-Totschlagargument.

>Neuem wird immer zunächst mit Skepsis begegnet.

Ich halte -wie beschrieben- die ganze SH Geschichte nicht eben für etwas 
Neues.
Erste, rudimentäre SH - Ansätze habe ich bereits Mitte der 80-er in 
meine damalige Wohnung eingebaut. Jedoch läßt die Richtung, in das sich 
das Ganze entwickelt, Skepsis mehr als nur angebracht erscheinen.

>Natürlich unter der Voraussetzung, daß damit kein Mißbrauch betrieben wird.

Und wie soll das sicher verhindert werden? Siehe: 
http://www.heise.de/newsticker/meldung/House-of-Keys-Millionen-von-Geraeten-mit-kompromittierten-Krypto-Schluesseln-im-Netz-3025416.html
Davon mal abgesehen, läßt sich ein Mißbrauch von Seiten des Anwenders 
doch gar nicht verhindern!

Wir beide gehören zu den schätzungsweise 2% der Bevölkerung, die so 
etwas selber bauen können.
Und der Rest?

MfG

von Moby (Gast)


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Reiner O. schrieb:
> Wir beide gehören zu den schätzungsweise 2% der Bevölkerung, die so
> etwas selber bauen können.
> Und der Rest?

Für den sehe ich deshalb nicht schwarz weil ich daran glaube, daß sich 
in einer freien Marktwirtschaft letztlich immer das Kundeninteresse 
durchsetzt. Das ist genau dann und deshalb so, wenn bzw. weil der Kunde 
frei entscheiden kann, wofür er sein Geld ausgibt. Tut er es unbedacht, 
ist er zumindest beim nächsten Mal schlauer. Nötige Sicherheitsinfos 
sind heute transparent verfügbar- irgendwelche Sicherheitslücken führen 
doch bei uns gleich zum großen Skandal. Der Kunde hat mit SocialMedia 
und vielfältigen Produktbewertungen vielfältigste Möglichkeiten, sich 
vorab zu informieren.
So transparent war die Warenwelt noch nie.

Schau, z.B. die lieben Banken haben auch kein Interesse an Mißbrauch des 
Online-Banking, weil ihnen die Kundschaft sonst davonnrennt. Deshalb 
werden sie alles tun, diesen bestmöglich einzuschränken.

Moderne IT kann aus Prinzip nicht 100%ig sicher sein. Ich bin aber davon 
überzeugt, daß sich eine hinreichend praktische Sicherheit, auch mit 
Mitteln der IT selber, in aller Regel gewährleisten lässt.

> Ich finde ja, dass es einen bemerkenswerten realdadaistischen Reiz hat,
> wenn man als Nutzer von gewissen Smart-Geräten eine Internetverbindung
> braucht und man eine Webseite besuchen muss, um die auf dem lokalen
> Gerät gespeicherten Dateien zu löschen. Besser könnte man die Enteignung
> eines Gerätebesitzers gar nicht mehr illustrieren,

Ich persönlich habe/kenne kein Gerät, daß mich auf diese unangenehme Art 
"enteignen" würde. Und wenn, also wenn es also meinen Nutzungsinteressen 
zuwiderläuft, würde ich es nicht kaufen!

> Man
> kann die Warenströme viel genauer verfolgen als bisher, Gewohnheiten
> viel genauer beobachten und dann?

Gegen die genaue Verfolgung von Warenströmen und die Erfassung von 
Gewohnheiten spricht genau dann nichts, wenn es  zur Verbesserung von 
Produkten und Dienstleistungen im Interesse des Kunden dient.
Das muß ja das ureigenste Interesse jeder Firma und auch das des 
Konsumenten sein.

von asdf (Gast)


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Moby schrieb:
> Gegen die genaue Verfolgung von Warenströmen und die Erfassung von
> Gewohnheiten spricht genau dann nichts, wenn es  zur Verbesserung von
> Produkten und Dienstleistungen im Interesse des Kunden dient.

Lass mich raten: Du arbeitest in der Werbebranche?
Das sind ganz genau die Worte eines Marketing-Mitarbeiters, wenn er die 
Kunden davon überzeugen will/soll, dass doch die Werbung nur das Beste 
für den Kunden will und NATÜRLICH seinen Interessen dient.

von Moby (Gast)


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asdf schrieb:
> Lass mich raten: Du arbeitest in der Werbebranche?

Könnte man das meinen ?
Nö, mit Werbung hab ich es auch nicht so.
Die Welt von Marketing und die des Kunden können sich zuweilen recht 
heftig unterscheiden. Trotzdem ist letztere letztendlich entscheidend. 
Das weiß bestimmt auch das Marketing ;-)

von asdf (Gast)


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Moby schrieb:
> Könnte man das meinen ?
> Nö, mit Werbung hab ich es auch nicht so.

Na dann isses ja gut :-)
Klang auf jeden Fall so. Denn für mich gibt es KEINE Werbung, die für 
den Kunden da ist. Werbung ist IMMER nur gut für die Industrie.
Kann natürlich jeder sehen, wie er will, aber das ist eben meine 
Meinung...

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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asdf schrieb:
> Werbung ist IMMER nur gut für die Industrie.
> Kann natürlich jeder sehen, wie er will, aber das ist eben meine
> Meinung...

Das ist auch meine.
Wenn Werbung wenigstens immer ehrlich wär...
Aber irgendwie hält sich da schon ein Gleichgewicht zwischen 
Wunschdenken und Realitätsbewußtsein, irgendwelche abstrusen Auswüchse 
haben auf Dauer keine Chance. Irreführende Werbung ist auf Dauer nämlich 
keine Werbung.

von Michael B. (alter_mann)


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Moby schrieb:
> weil ich daran glaube, daß sich
> in einer freien Marktwirtschaft letztlich immer das Kundeninteresse
> durchsetzt. Das ist genau dann und deshalb so, wenn bzw. weil der Kunde
> frei entscheiden kann, wofür er sein Geld ausgibt.

Dein Glaubensbekenntnis in Ehren! Aus einem älteren FDP-Programm?
Aber die Sache läuft in der realen Welt doch etwas anders.
Der Kunde kann/muß sich entscheiden, ob er sein Geld für Produkt A oder 
Produkt B ausgibt. Produkt C wäre zwar viel besser geeignet und 
preiswerter noch dazu, bekommt er aber nicht, wird nicht hergestellt, zu 
wenig Gewinnmarge!

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Moby schrieb:
>> weil ich daran glaube, daß sich
>> in einer freien Marktwirtschaft letztlich immer das Kundeninteresse
>> durchsetzt. Das ist genau dann und deshalb so, wenn bzw. weil der Kunde
>> frei entscheiden kann, wofür er sein Geld ausgibt.
>
> Dein Glaubensbekenntnis in Ehren! Aus einem älteren FDP-Programm?
> Aber die Sache läuft in der realen Welt doch etwas anders.
> Der Kunde kann/muß sich entscheiden, ob er sein Geld für Produkt A oder
> Produkt B ausgibt. Produkt C wäre zwar viel besser geeignet und
> preiswerter noch dazu, bekommt er aber nicht, wird nicht hergestellt, zu
> wenig Gewinnmarge!

Nun, es gibt sicher erstens meist etwas mehr Auswahl als nur unter zwei 
Produkten. Und was die böse Gewinnmarge anbetrifft wird die wohl sein 
müssen, vermutlich auch, um Deinen Arbeitsplatz zu sichern...
Da das Ganze jetzt mit dem Threadthema rein gar nichts zu tun hat und 
ich meine Aussage schon ausdrücklich als meinen Glauben deklariert 
habe sollten wir es damit gut sein lassen.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Moby A. schrieb:
> Da das Ganze jetzt mit dem Threadthema rein gar nichts zu tun hat und
> ich meine Aussage schon ausdrücklich als meinen Glauben deklariert
> habe sollten wir es damit gut sein lassen.

Mit dem Thread-Thema vom Bastler aus Mönchengladbach ("Es darf gelacht 
oder geweint werden") kann man fast alles in Verbindung bringen, aber 
Glaube (Theologie) ist hier sicherlich kein Threadthema.

Moby A. schrieb:
> Also ich bin "Alles selber" Bastler, muß ich dazu sagen.

Ich auch, und ich habe kein Interesse an "Closed Source".

Moby A. schrieb:
> Und was die böse Gewinnmarge anbetrifft wird die wohl sein
> müssen, vermutlich auch, um Deinen Arbeitsplatz zu sichern...

Nicht unbedingt. Einen Arbeitsplatz habe ich, der hat aber weder mit 
Heimautomatisierung noch mit "Open Source" zu tun.

Ich denke, "Produkt C"^^ wäre eine Open-Source-Lösung, die gut 
dokumentiert ist, von jedermann weiter entwickelt werden kann und bei 
der die Hardware billig aus Fernost kommt. Daher mache ich aktuell fast 
alles, was nicht mit Batterie läuft, auf Basis des ESP8266.

Und Du (Moby)? Und alle anderen? Wie seht Ihr das?

: Bearbeitet durch User
von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Torsten C. schrieb:
> Daher mache ich aktuell fast
> alles, was nicht mit Batterie läuft, auf Basis des ESP8266.

Wlan (ESP8266) ist natürlich ein ziemlicher Stromfresser, damit scheiden 
alle Akku/Batterie/Solar-versorgten Netzknoten aus. Wlan wäre dann nicht 
fürs komplette Netz verwendbar. Meine etwas stromsparendere und vor 
allem einfachere Funkbasis ist auf 433MHz diese hier:

Beitrag "bidirektionale RS232 Funkbrücke mit RFM12"

Daran hängen je nach Anforderung AVRs aller Couleur, die auf Anforderung 
oder selbstständig an eine Zentrale (und einen protokollierenden 
Kleinst-PC) senden.

: Bearbeitet durch User
von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Moby A. schrieb:
> Wlan wäre dann nicht fürs komplette Netz verwendbar.

Ja, das ist so und es ist eine Krux.

Ich will deshalb versuchen, in einige Knoten eine Bridge von WLAN auf 
868MHz zu implementieren (ESP8266 + RFM69), um auch den Rest, also die 
Low-Power-Knoten indirekt per WLAN zu erreichen. 868MHz hat bessere 
Reichweiten und ich möchte versuchen, meine vorhandene ELV-FS20-Technik 
in die Heimautomatisierung zu integrieren.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Torsten C. schrieb:
> Moby A. schrieb:
> Wlan wäre dann nicht fürs komplette Netz verwendbar.
>
> Ja, das ist so und es ist eine Krux.
> Ich will deshalb versuchen, in einige Knoten eine Bridge von WLAN auf
> 868MHz zu implementieren (ESP8266 + RFM69), um auch den Rest, also die
> Low-Power-Knoten indirekt per WLAN zu erreichen. 868MHz hat bessere
> Reichweiten und ich möchte versuchen, meine vorhandene ELV-FS20-Technik
> in die Heimautomatisierung zu integrieren.

Komplex, komplex...

Bin durch die neue Elektor gerade auf die BL600- Module (BLE) gestoßen 
die mit sehr wenig Energie auskommen und Handy-kompatibel sind. Damit 
sollte sich auch ein schönes drahtloses Kommunikationsnetz spannen 
lassen... Freilich, bei mir wärs dann das dritte ;-(

Das ist die Krux ständiger technologischer Weiterentwicklung.

Interessant auch die Möglichkeiten ihrer Hardware und einfachen 
Programmierbarkeit, die u.U. weitere Controller überflüssig machen.

von Reiner O. (elux)


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Weil ich weiter oben von Befürchtungen schrieb, die Hersteller könnten 
uns ausspähen u.s.w., dem geneigten Verschwörungstheoretiker zur 
gefälligen Kenntnisnahme:
via fefe...

https://www.techdirt.com/articles/20151214/07452133070/lightbulb-drm-philips-locks-purchasers-out-third-party-bulbs-with-firmware-update.shtml



Moby schrieb:

> ...daß sich
> in einer freien Marktwirtschaft letztlich immer das Kundeninteresse
> durchsetzt.

sowie

> Gegen die genaue Verfolgung von Warenströmen und die Erfassung von
> Gewohnheiten spricht genau dann nichts, wenn es  zur Verbesserung von
> Produkten und Dienstleistungen im Interesse des Kunden dient.
> Das muß ja das ureigenste Interesse jeder Firma und auch das des
> Konsumenten sein.

<Ironie>
Yes Sir!!!
Fehlkäufe durch Kunden im ureigensten Interesse verhindert!!!
Produkt nach Kauf durch Update um ca. 300% verbessert!!!
</Ironie>

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Reiner O. schrieb:
> Fehlkäufe durch Kunden

... sind alles andere als Werbung. Vor allem, wenn dann eine saftige 
Bewertung bei Amazon oder in vielbeachteten Foren/Netzwerken folgt.

Ich nehme an, auch Du als Kunde merkst Dir sowas und bist beim nächsten 
Mal schlauer. Z.B. indem Du Dich erstmal aus obigen Quellen zu einem 
Produkt informierst!

von Axel L. (axel_5)


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Reiner O. schrieb:
> Weil ich weiter oben von Befürchtungen schrieb, die Hersteller könnten
> uns ausspähen u.s.w., dem geneigten Verschwörungstheoretiker zur
> gefälligen Kenntnisnahme:
> via fefe...
>
> 
https://www.techdirt.com/articles/20151214/07452133070/lightbulb-drm-philips-locks-purchasers-out-third-party-bulbs-with-firmware-update.shtml
>
>
>
> Moby schrieb:
>
>> ...daß sich
>> in einer freien Marktwirtschaft letztlich immer das Kundeninteresse
>> durchsetzt.
>
> sowie
>
>> Gegen die genaue Verfolgung von Warenströmen und die Erfassung von
>> Gewohnheiten spricht genau dann nichts, wenn es  zur Verbesserung von
>> Produkten und Dienstleistungen im Interesse des Kunden dient.
>> Das muß ja das ureigenste Interesse jeder Firma und auch das des
>> Konsumenten sein.
>
> <Ironie>
> Yes Sir!!!
> Fehlkäufe durch Kunden im ureigensten Interesse verhindert!!!
> Produkt nach Kauf durch Update um ca. 300% verbessert!!!
> </Ironie>

Der Markt funktioniert doch (manchmal);:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Philips-Hue-bleibt-offen-fuer-ZigBee-Light-Link-Produkte-3044848.html

Gruss
Axel

von lemming (Gast)


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http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/was-die-daten-im-smart-home-verraten-a-1064107.html

Ich finde das Bild unten in diesem netten Artikel sehr vielsagen.

Anstatt abends ordentlich zu stöpseln, schwuchteln beide mit Ihrem 
Smartphone rum :)

Jeder hat seine Hobbies, und Hobbies müssen ja nicht sinvoll sein, 
nichtwahr :)

Spass bei Seite, ein Fitnesstracker erlaubt noch viel intimere 
Einblicke... wer braucht schon ein Smarthome mit spezifischen Sensoren 
in eine Cloud...

cheers
L.Emming (sorry for off topic)

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Paul B. schrieb:
> Die Heimautomatisierung ist schon lange im Gange.
> Ich kann mich an einen Sketch (nein, nicht für Arduino) im Fernsehen der
> 70er Jahre erinneren

kennt ihr den Film "Die Ente klingelt um halb 8"

Torsten C. schrieb:
> Wurde die Frage "Worin liegt der Nutzen" eigentlich schon mal irgendwo
> sinnvoll beantwortet?

also ich habe mich schon immer geärgert das die Rolladen noch oben waren 
wenn ich im Dunkeln heim kam, vor allem im Winter. Erstmal sieht die 
Wohnung echt tot und verlassen aus und weiterhin ist das unnötige 
Wärmeabgabe über die Fenster wenn man schon Rollläden hat.

Seit ich die elektrisch habe und Intertechno Funkempfänger fährt ein 
Arduino die nach Sonnenaufgang und Untergang auf oder zu.

Moby A. schrieb:
> Dazu muß das System meinen Plan für den nächsten Tag kennen. Nun könnte
> es sein, daß doch mal mehr Helligkeit benötigt wird. Dafür sollte immer
> noch eine manuelle Bedienmöglichkeit bestehen-

Ja ist ja kein Problem, die Werktage von den WE und Feiertagen auch den 
beweglichen Ostern Pfingsten zu trennen die Heizung und die Rollläden 
danach zu steuern, ich schlafe gerne aus, da müssen die nicht so früh 
hochfahren und im Bad hätte ich es gerne später aber länger warm.

Torsten C. schrieb:
> Ich kenne keine Kauf-Produkte im Bereich
> "Heimautomatisierung"

Vieles gibt es nicht zu kaufen und wenn wird man verapplet

Logitech Harmonie Funk Fernbedienung, kann ganze Ketten in Gang setzen, 
TV, AV Receiver, Dolby Einstellungen. Auch per Funk, sündhaft teuer und 
die Codes nur per Webserver über USB downloadbar, wenn der Server 
abgeschaltet wird (und sowas kommt vor -> EPG analog) dann hat man 
schönen Elektronik Schrott, keine Lernfunktion per IR Empfänger Diode 
vorhanden, das kann fast jede 10,-€ Universalfernbedienung besser!

: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


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Ein gutes Beispiel dafür, dass ein Überleben der deutschen Zivilisation 
nur noch durch die Heimautomatisierung gewährleistet werden kann, ist 
der State-of-the-art-Gefrierschrank.
Mittels "Frost-App" führt er Buch über die eingelagerten Waren, sortiert 
sie selbstständig in das jeweils optimal temperierte Fach und übernimmt 
"im Hintergrund" das vollautonome Nachbestellen.

Inzwischen hat die angewendete, hochintelligente Software
Tauauf_NoFrost 11.2.5 beta (für Windows, Linux, Mac, Android ...) selbst 
erlernt, was wirklich wichtig ist:

- ist das Haltbarkeitsdatum der Fertig-Pizza trotz mehrfacher 
Hersteller-updates abgelaufen, schickt er den Fladen zum Edeka und lässt 
den Geschäftsführer bitten, den unlesbar gewordenen Scanner-Code 
auszuwerten und 20 kaloriengleiche Ersatzfettdeckel an den 
Truhenbesitzer zu versenden (postlagernd, damit die Zustellung 
sichergestellt ist).

- hat die Kältekiste nach ausserplanmässigen Abschaltung des FI (z.B. 
wg. Gewitter) ordnungsgemäss abgetaut, informiert sie ihren Besitzer 
über dessen Herzfrequenz-Armbanduhr, wann die Fachfirma zwecks 
Entsorgung des Sondermülls anrückt.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Elektrofan schrieb:
> "im Hintergrund" das vollautonome Nachbestellen.

... ist sicher keine sinnvolle Funktion für den normalen Haushalt.
Was daraus im folgenden abgeleitet wird erst recht nicht.

Der den Automatisierungsbestrebungen gegenüber Ablehnende hat quasi nur 
die Möglichkeit, auf Grundlage an den Haaren herbeigezogener Anwendungen 
kontra zu geben. Denn der Nutzen sinnvoller Einsatzmöglichkeiten, sich 
dabei natürlich an konkreten Bedürfnissen und Anforderungen 
orientierend, läßt sich ja unmöglich in Frage stellen.

: Bearbeitet durch User
von lächler (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Denn der Nutzen sinnvoller Einsatzmöglichkeiten, sich
> dabei natürlich an konkreten Bedürfnissen und Anforderungen
> orientierend, läßt sich ja unmöglich in Frage stellen.

Ich stelle mir die Frage, wessen Nutzen im Vordergrund steht - der des 
Anwenders oder der der Industrie (Erschließung neuer Geschäftsfelder, 
Big Data, etc.)?

Meine pessimistische Einschätzung läßt sich aus der Einführung der 
Energiesparlampen ableiten. Irgendwann, wenn ein gewisser Standard 
erreicht sein wird, wird man unter dem Deckmantel des Umweltschutzes per 
Lobbyismus die Gesetzgebung dazu veranlassen, SH Komponenten gesetzlich 
vorzuschreiben.

Der erste Schritt ist mit dem geplanten Zwang zum Smart Meter Einsatz 
bereits getan. 2020 sollen 80% der Haushalte ein solches 
"Schnüffelgerät" installiert bekommen.

Es wird gerne argumentiert, dass durch entsprechende Gesetzesregelungen 
auch für den notwendigen Datenschutz gesorgt würde. Oft wird dabei nicht 
bedacht, das sich Gesetze schnell ändern lassen, wenn die Gesetzgebung 
sich dazu veranlasst sieht.
Ob dieser Anlass dann dem Bürgerwillen entspricht, darf jeder für sich 
selbst aus der Vergangenheit ableiten. Dabei schaue ich nicht nur 
Lobbyismus, sondern bezeihe auch mit ein, dass ein zukünftiges 
politisches System nicht zwangsläufig demokratisch sein wird.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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lächler schrieb:
> Ich stelle mir die Frage, wessen Nutzen im Vordergrund steht - der des
> Anwenders oder der der Industrie (Erschließung neuer Geschäftsfelder,
> Big Data, etc.)?

Das ist ganz einfach: Der Anwender entscheidet, was ihm sinnvoll 
erscheint. Wenn das was er kauft auch der Industrie zugute kommt ist das 
im Interesse einer gesunden Wirtschaft samt ausreichender Arbeitsplätze.

> Meine pessimistische Einschätzung läßt sich aus der Einführung der
> Energiesparlampen ableiten. Irgendwann, wenn ein gewisser Standard
> erreicht sein wird, wird man unter dem Deckmantel des Umweltschutzes per
> Lobbyismus die Gesetzgebung dazu veranlassen, SH Komponenten gesetzlich
> vorzuschreiben.

Das erste Problem ist eine pessimistische Grundeinstellung.
Das zweite die Unterstellung von Deckmänteln und Schnüffelabsichten.
Wie auch bekannt sein dürfte war zum Zeitpunkt der Einführung von 
Energiesparlampen der LED-Einsatz noch viel zu teuer.
Man kann sich immer darüber streiten, in welchem Maß Dinge 
vorgeschrieben gehören. Ich vermute aber, daß sich das SmartHome über 
den Nutzen für den Anwender und nicht durch Vorschriften durchsetzen 
wird...

> Der erste Schritt ist mit dem geplanten Zwang zum Smart Meter Einsatz
> bereits getan. 2020 sollen 80% der Haushalte ein solches
> "Schnüffelgerät" installiert bekommen.

Der Nutzen eines SmartMeter auch für den Kunden ist unbestritten.
Die Kosten/Nutzen Relation im Moment noch nicht aber das wird sich auch 
noch geben, nachdem Technik tendenziell laufend günstiger wird.

> Oft wird dabei nicht
> bedacht, das sich Gesetze schnell ändern lassen, wenn die Gesetzgebung
> sich dazu veranlasst sieht.

Da gehst Du ohne Grund vom Schlimmsten aus. Die zugrundeliegende 
Einstellung zu Staat und Gesellschaft teile ich nicht:

> dass ein zukünftiges
> politisches System nicht zwangsläufig demokratisch sein wird.

von Heinz (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Der Nutzen eines SmartMeter auch für den Kunden ist unbestritten.

Ja? Welcher soll das denn sein?

von Pete K. (pete77)


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Heinz schrieb:
> Moby A. schrieb:
>> Der Nutzen eines SmartMeter auch für den Kunden ist unbestritten.
>
> Ja? Welcher soll das denn sein?

Einfach noch einmal den Roman "Blackout" lesen.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Ja? Welcher soll das denn sein?

Den Energieverbrauch bequem im Überblick zu behalten und für sich (mit 
entsprechender Schnittstelle, im Smart Home) protokollieren zu können.
Da werden heimliche oder vergessene Verbraucher recht schnell enttarnt.

So es denn endlich von meinem Versorger angeboten würde wär das schnell 
an der Stelle meines alten.

Pete K. schrieb:
> Einfach noch einmal den Roman "Blackout" lesen.

Einfach mal realistisch bleiben ;-)

von Heinz (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Den Energieverbrauch bequem im Überblick zu behalten

Ähm...

Das was du hier als Vorteile der Zwangs-Smartmeter anführst, geht schon 
längst mit den heute schon weit verbreiteten Stromzählern mit optischer 
Schnittstelle.

Du plapperst nur unreflektiert die Lobby-Argumente nach.

von lächler (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Den Energieverbrauch bequem im Überblick zu behalten und für sich (mit
> entsprechender Schnittstelle, im Smart Home) protokollieren zu können.

Teuerer Spaß für ein paar Protokoll-Dateien.


Moby A. schrieb:
> Da werden heimliche oder vergessene Verbraucher recht schnell enttarnt.

Das geht mit einem Steckermessgerät effektiver und wesentlich 
preiswerter. Bewußtes Einkaufen elektrischer Geräte hilft auch.

Ich schalte lieber meinen Kopf ein, statt eines Auswerteprogrammes.

Moby A. schrieb:
> Der Nutzen eines SmartMeter auch für den Kunden ist unbestritten.

Das ist falsch, denn ich bestreite es. ;-)

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> schon weit verbreiteten Stromzählern mit optischer
> Schnittstelle

... ohne Gateway-Anbindung für einfachen Netzwerk-Zugriff?
Das ist allenfalls eine Zwischenlösung.

> Du plapperst nur unreflektiert die Lobby-Argumente nach.

Es wär nicht schlecht wenn man mal tatsächlich auf 'Argumente' eingehen 
würde! Ich kann Dir aber sagen was letztendlich dabei rauskommt: Eine 
Diskussion über Staat und Gesellschaft ;-)

lächler schrieb:
> Teuerer Spaß für ein paar Protokoll-Dateien.

... der wiegesagt schon noch billiger werden wird.
Wenn im Gegenzug der Strom immer teurer wird trifft sich das sehr bald 
;-)

> Das geht mit einem Steckermessgerät effektiver und wesentlich
> preiswerter. Bewußtes Einkaufen elektrischer Geräte hilft auch.

Steckermeßgerät? Das sind doch vergleichsweise alles nur halbe, 
unkomfortable Lösungen. Das bewußte Einkaufen elektrischer Geräte wird 
mit dem ständigen Bewußtmachen des aktuellen Verbrauchs durch Smart 
Meter eher erleichtert.

> Ich schalte lieber meinen Kopf ein, statt eines Auswerteprogrammes.

Den will ich Dir nicht abspenstig machen.
Deshalb kommen die Smart Meter aber trotzdem.
Dann bleibt ggf. der Kopf für andere Zwecke frei ;-)

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Moby A. schrieb:
> Das ist ganz einfach: Der Anwender entscheidet, was ihm sinnvoll
> erscheint.

ach was?

wurden wir bei der Einführung der Krankenkassenkarte gefragt?
Nein sie wurde mit dem Traum von weniger Papier verkauft.
Als sie genutzt wurde kam die Praxisgebühr die man nur umgehen konnte 
wenn man sich eine Überweisung aus Papier vom Hausarzt holte, nun zahlen 
wir Krankenkassenkarte + Infrastruktur und Papierüberweisungen.

Toller Spareffekt und am schönsten man musste zu 2 Ärzten, erst zu 
Hausarzt und dann erst zum Facharzt, von diesen Kosten wurde nie wieder 
geredet.

von Heinz (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Es wär nicht schlecht wenn man mal tatsächlich auf 'Argumente' eingehen
> würde!

Oh, jetzt kommt er auf die Tour...
Entlarvt man sein Argument, ist er eingeschnappt.

>... ohne Gateway-Anbindung für einfachen Netzwerk-Zugriff?
>Das ist allenfalls eine Zwischenlösung.
Ok, ich habs vorhin schon geahnt, aber du hast wirklich 0 Ahnung

Hast du auch diesen Hue-Scheiß und ein Fitness-Armband?

von Walter S. (avatar)


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Moby A. schrieb:
> ... ohne Gateway-Anbindung für einfachen Netzwerk-Zugriff?
> Das ist allenfalls eine Zwischenlösung.

damit man auch im Urlaub den Verbrauch im Blick hat oder wie?
Ich bin da ein bißchen old-fashioned,
ein Mal im Jahr den Zähler ablesen und gut isses

Natürlich bastele ich auch unsinniges, aber ich bin mir dessen bewußt 
und versuche das nicht anderen als sinnvoll zu verkaufen.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> wurden wir bei der Einführung der Krankenkassenkarte gefragt?

Wir sind hier gerade beim sogenannten "Heim-Automatisierungswahn" 
Unterpunkt Smart Meter... Und zum Smart Home sag ich nochmal: Ich 
vermute, daß sich das über den Nutzen für den Anwender und nicht über 
Vorschriften durchsetzen wird.

Heinz schrieb:
> Entlarvt man sein Argument, ist er eingeschnappt.

Hier ist niemand eingeschnappt, nur sehe ich Deine "Entlarvung" nicht 
;-)

Heinz schrieb:
> Hast du auch diesen Hue-Scheiß und ein Fitness-Armband?

Nein. Überrascht? ;-)

Walter S. schrieb:
> Ich bin da ein bißchen old-fashioned,

Damit bist Du nicht der Einzige.
Die Welt dreht sich trotzdem weiter.

> und versuche das nicht anderen als sinnvoll zu verkaufen.

Die Vorteile liegen auf der Hand- ob es in Deiner old-fashioned 
Situation sinnvoll ist nur in Deiner ;-)

: Bearbeitet durch User
von _Gast (Gast)


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Hm,


Smart Meter

Vorteile
Man kann seinen Stromvbrauch mit einer tollen App überwachen


Nachteile
Wer bezahlte den Stromverbrauch der Dinger? EON vielleicht???

Mehr Gift bei der Produktion und auch mehr Elektroschrott, oder glaubt 
jemand das diese Dinger wirklich so lange wie die alten Zähler halten?

Zeigen die Dinger wirklich die Wahrheit an, oder oder gibt es einen 
geheimen Rundsteuerimpuls +1kwH...

Manche reden ja schon von zeitabhängigen Stromtarifen, glaubt wirklich 
jemand daran das der Strom billig ist, wenn ich daheim bin???

Man kann jetzt ganz einfach überwachen ob jemand daheim ist, oder glaubt 
jemand das die Dinger sicher sind???


Für diesen kleinen Vorteil soll ich mir die ganzen Nachteile ans Bein 
binden, vor allem, wenn ich ab und zu zum Stromzähler laufe, dann gibt 
es noch Punkte auf meiner tollen FitnessApp...

...
Gast

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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_Gast schrieb:
> wenn ich ab und zu zum Stromzähler laufe, dann gibt
> es noch Punkte auf meiner tollen FitnessApp...

Pfui Teufel. Doch noch einer mit Fitness-Armband? ;-)

Laufen ist natürlich gut. Aber nicht zum Stromzähler. Lieber draußen in 
der Natur! Wenn mir das Smartmeter dann signalisiert daß der 
Stromverbrauch gerade sehr hoch ist seh ich vielleicht gerade noch 
rechtzeitig, daß der Herd noch an ist ;-)

> oder glaubt
> jemand das diese Dinger wirklich so lange wie die alten Zähler halten?

Unterstellung.

> Zeigen die Dinger wirklich die Wahrheit an, oder oder gibt es einen
> geheimen Rundsteuerimpuls +1kwH...

Unterstellung.

> Man kann jetzt ganz einfach überwachen ob jemand daheim ist,

Unterstellung.

> oder glaubt
> jemand das die Dinger sicher sind???

Zu unseren alten mechanischen Zählern im Haus hat Hinz und Kunz Zutritt.

von Basti (Gast)


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Ich war auch sehr erstaunt was man mit einem Feuchte/Temperatursensor so 
alles an Daten gewinnen konnte. Wer braucht schon einen Presensmelder, 
wenn man hochauflösende "Feuchtekurven" auswerten kann.
Im Allgemeinen finde ich aber diese ganze BLuetooth Low Energie "Seuche" 
viel schlimmer. Damit habe ich auch "gespielt". Wer interesse an 
leichter Technikkost hat: 
https://sebastianfoerster86.wordpress.com/2015/10/30/bluetooth-low-energy-die-freiwillige-elektronische-fussfessel/

VG

Basti

von Walter S. (avatar)


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Moby A. schrieb:
>> oder glaubt
>> jemand das die Dinger sicher sind???
>
> Zu unseren alten mechanischen Zählern im Haus hat Hinz und Kunz Zutritt.

und zu den neuen auch noch Horch und Guck

von michael_ (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Den Energieverbrauch bequem im Überblick zu behalten und für sich (mit
> entsprechender Schnittstelle, im Smart Home) protokollieren zu können.
> Da werden heimliche oder vergessene Verbraucher recht schnell enttarnt.

Wenn man liederlich ist, braucht man sowas.
Ich habe keine heimlichen oder vergessene Verbraucher in meinem Haus.
Wenn man im Keller oder Dachboden mal das Licht brennen lässt, dann kann 
man das zwar hinterher schön auswerten, nützt aber nichts mehr.
Als ich jung war, gab es Spitzenbelastungszeiten um den Sozialismus zu 
retten.
Da habe ich auch so argumentiert wie du jetzt.
Aber meine Mutter hatte kalte Füße und sie hat auch in dieser 
Spitzenbelastungszeit die Heizsonne angestellt.
Und so denke ich auch jetzt. Ich lasse mir nicht vorschreiben, wann ich 
die Waschmaschine anmache oder mir ein Stück Fleisch brate.
In der braunen Zeit gab es den Kohlenklau, im Soz. den Wattfraß und 
jetzt das Böse CO2.
Alles nur Polemik!

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Ich lasse mir nicht vorschreiben, wann ich
> die Waschmaschine anmache oder mir ein Stück Fleisch brate.

Das hatte ich unter der Rubrik 'Nutzen für den Anwender' sicher nicht im 
Sinn. Wär ja furchtbar. Von solchen gern bemühten Abschreckmärchen 
sollte man sich nicht ins Bockshorn jagen lassen.

Walter S. schrieb:
> und zu den neuen auch noch Horch und Guck

Das nächste Abschreckmärchen.
Bei manchem sitzt das Mißtrauen ja wirklich tief.
Das wird man therapeutisch in einer auf Smartmeter beschränkten 
Diskussion jetzt kaum auflösen können ;-)

: Bearbeitet durch User
von Peter (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Wenn mir das Smartmeter dann signalisiert daß der
> Stromverbrauch gerade sehr hoch ist seh ich vielleicht gerade noch
> rechtzeitig, daß der Herd noch an ist

Sag mal bist du einer von diesen Clickworkern, die für Geld die
Meinung anderer in Foren verbreiten oder warum rezitierst du hier
so hartnäckig die Lobbyargumente - siehe bspw. hier:

http://www.energiewelt.de/web/cms/de/1237568/energieberatung/smarthome/smart-meter-vorsprung-durch-digitalitaet/

"Stille Stromfresser wie Stand-by-Geräte oder vergessene Haushaltsgeräte 
können leichter aufgespürt werden. "

Smartmeter haben keine Vorteile. Es gibt für Verbraucher und Umwelt nur 
Nachteile.

von _Gast (Gast)


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Hm,


>> und zu den neuen auch noch Horch und Guck

> Das nächste Abschreckmärchen.
> Bei manchem sitzt das Mißtrauen ja wirklich tief.
> Das wird man therapeutisch in einer auf Smartmeter beschränkten
> Diskussion jetzt kaum auflösen können ;-)

Naja, warum sollte Horch und Guck das nicht machen, wenn die 
Möglichkeiten schon da sind?
Und spätestens wenn um 4.00 Uhr Morgens bei dir das SEK die Haustüre 
eintritt, weil die tolle neue Pre-Crime Software ein paar Bits verdreht 
hat, und die nun meint das dein Stromverbrauch auf illegale Dinge 
schließen lässt, wirst du das nicht mehr so lustig finden!!!


Und es ist ja nicht nur Horch und Guck, mit ein bißchen Phantasie lassen 
sich da wirklich schöne Dinge drehen, die nicht schön für dich selbst 
sind.

- Jede Nacht 2x Licht => schwache Blase => Krankenkasse wird teuerer
- Jeden Abend 3 Stunden 150W mit Schwankungen im Takt von RTL
        => Bewegungsmuffel => Berufsunfähigkeitsversicherung steigt
- Am Wochende kein Verbauch => Keiner Da
        => Experte für Eigentumsübertagung sieht nach den rechten...
- Samstag Abends Zähler gehackt Wohnung dunkel => Anruf vom freundlichen
        Hacker 5€ mit Sofortüberweisung und alles geht wieder...
        (Vor Montag Morgen wird sich vom Versorger keiner blicken lassen
         und deine Regierung guckt schon säuerlich...)

Zugegeben das Risiko für den einzelnen mag gering sein, aber in letzter 
Zeit gibt es immer mehr von diesen Smarten Mist, und das summiert sich 
einfach.

Es sind mal wieder ein paar Argumente "verlorenen" gegangen, ich hole 
die mal wieder hervor.

>>>>NACHTEILE
>>Wer bezahlte den Stromverbrauch der Dinger? EON vielleicht???

>>Mehr Gift bei der Produktion und auch mehr Elektroschrott, oder glaubt
>>jemand das diese Dinger wirklich so lange wie die alten Zähler halten?
>Unterstellung.
Schaltnetzteil / Kondensatornetzteil und 30Jahre, das möchte ich sehen!

>> Zeigen die Dinger wirklich die Wahrheit an, oder oder gibt es einen
>> geheimen Rundsteuerimpuls +1kwH...
>Unterstellung.
Beweise mal das Gegenteil, wenn sich dieser Code fernlöschen lässt, oder 
wenn der Gehäusekontakt öffnet. Und die zu erwartenden Gewinne groß 
genug sind, dann wird die Gier siegen! Siehe VW!

>> Man kann jetzt ganz einfach überwachen ob jemand daheim ist,
>Unterstellung.
Warum nicht? Messe doch mal deinen Stromverbrauch ein paar Tage im 
15/10/5min Takt und schreibe doch mal dazu was du gemacht hast, da 
zeigen sich ganz schnell Muster!

>>Manche reden ja schon von zeitabhängigen Stromtarifen, glaubt wirklich
>>jemand daran das der Strom billig ist, wenn ich daheim bin???

>> oder glaubt jemand das die Dinger sicher sind???
>Zu unseren alten mechanischen Zählern im Haus hat Hinz und Kunz Zutritt.
War eigentlich auf die Sicherheit der Netzwerkverbindung und der 
gesammelten Daten bezogen, wenn jeder Zutritt zum Zähler hat, ist das 
eher ein organisatorisches Problem, vor allen da bei den Zählerplätzen 
meistens auch die Hauptschalter sind, da lässt sich schon Schabernack 
treiben...
Rest siehe ganz oben...

>>>>VORTEILE
> Den Energieverbrauch bequem im Überblick zu behalten und für sich (mit
> entsprechender Schnittstelle, im Smart Home) protokollieren zu können.
> Da werden heimliche oder vergessene Verbraucher recht schnell enttarnt.


>>>Wenn ich das alles zusammenrechne kommt bis jetzt immer noch raus,
>>>das ich den Käse nicht will...


mfg
Gast

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Smartmeter haben keine Vorteile. Es gibt für Verbraucher und Umwelt nur
> Nachteile.

Alles was den in D doch relativ teuren (Strom-) Verbrauch 
transparent(er) macht kann eigentlich nur Vorteile haben. Dagegen kann 
man nun zwar verschiedenste Unterstellungen, Vorurteile und Gerüchte in 
Stellung bringen, es bleiben aber nur Unterstellungen, Vorurteile und 
Gerüchte ;-)

P.S. Die ideologische Brille aufs Thema kann und will ich hier niemandem 
abnehmen.

: Bearbeitet durch User
von Christian R. (supachris)


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Ich seh da ebenfalls überhaupt keinen Vorteil für Kunden. 
Zweitarifzähler gabs schon zu Nachtspeicherzeiten, bei Wärmepumpen jetzt 
auch üblich. Und mal ehrlich, wer vergisst denn einen Großverbraucher 
wenn er das Haus verlässt? Das ist ja mehr als konstruiert. Meinen 
Geschirrspüler kann ich auch so auf Vorlauf programmieren und die 
Waschmaschine nachts macht wenig Sinn, wer soll die früh vor der Arbeit 
ausräumen und Wäsche aufhängen? Gans abgesehen davon dass die Wäsche 
dann meist riecht, wenn sie so lange in der Maschine verbleibt. Ich bin 
auch der Überzeugung dass das Abzocke und Lobbyarbeit ist. 
Stromverbrauch überwachen kann ich auch mit den aktuellen elektronischen 
Zählern. Selbst unsere Stadtwerke sehen da keinen Sinn drin, deshalb 
machen die das nicht, noch ist es ja optional bei weniger als 6000kWh.
Das ist keine Ideologie sondern Skepsis gegenüber augenscheinlich 
unsinnigen Neuerungen. Aber spiel weiter Fanboy der Industrie. Oder 
arbeitest du in einem der Unternehmen die die Dinger herstellen?

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Neben dem Transparent- und Bewußtmachen des eigenen Energieverbrauchs 
ist ein wichtiger Aspekt für die Versorger auch das Management von 
Stromerzeugung/ Verteilung und Netz-Sicherheit. Damit es nicht bis zum

Pete K. schrieb:
> Blackout

kommt.

Christian R. schrieb:
> Aber spiel weiter Fanboy der Industrie.
> Oder
> arbeitest du in einem der Unternehmen die die Dinger herstellen?

Nein. Ich hab sie allerdings auch nicht zum Feind und vermute hinter 
allen Ecken meinen Nachteil.

Interessant, wie sich am Vehikel Smartmeter das ganze Spektrum deutschen 
Bedenkenträgertums entzündet. Da darf man nur hoffen, daß uns diese 
Mentalität in Konkurrenz zu anderen Ländern nicht noch einmal ganz übel 
mitspielt.

von Strompoweruser (Gast)


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Naja ich finde diese Bedenken ebenfalls nicht unangebracht.

Ich unterstelle den Herstellern einfach mal, anfänglich zumindest, 
zusammengeschissene Software die das macht was die Marketingabteilung 
sagt.
Sicherheitsbedenken werden da in der Priorität eher im niedrigen Bereich 
angesiedelt sein. Einfach weil's kostet und erst mal dem Unternehmen nix 
bringt.

Das is doch voll das Scheunentor.

Moby A. schrieb:
> Interessant, wie sich am Vehikel Smartmeter das ganze Spektrum deutschen
> Bedenkenträgertums entzündet. Da darf man nur hoffen, daß uns diese
> Mentalität in Konkurrenz zu anderen Ländern nicht noch einmal ganz übel
> mitspielt.

Ich bin da eher der Meinung, dass die Menschen mit technischem 
Verständnis ein besseres Gefühl für den Sicherheitsaspekt haben als die 
Hersteller mit der schon besagten zusammengeschissenen Software.

Ich bekomm ja schon ein Anfall wenn die auf der Arbeit von 
vollvernetzten Autos labern. Autos die ständig am Internet hängen. Und 
die einzelnen Steuergeräte sollen darüber auch "Flashbar" sein. Ja 
hackts? Sry aber Verschlüsselung der Bussysteme im Fahrzeug is jetzt 
nicht so verbreitet. Auch das signieren von Software der ECUs ist 
unüblich. Klasse.

Ich denke mit dem Smarthome wird das wohl ähnlich laufen. Und deswegen 
find ich die

Moby A. schrieb:
> das ganze Spektrum deutschen
> Bedenkenträgertums

an der Stelle nicht verwerflich sondern vernufntgetrieben.
Klar den vermeintlichen gewinn an Konfort ist durchaus zu begrüßen und 
man kann mit diesen Systemen gewisse Probleme der Energieversorgung 
abmildern, aber das Schindluderpotential ist größer.

Es wär ja so einfach: Ein offener Standard wo Drin steht was das 
Protokoll kann und was es nicht können darf. Gesetzlich vorgeschrieben. 
Ein Verstoß wird mit Verbannung des Managers der beschuldigten Firma zum 
Nordpol bestraft.
Ganz Einfach.  So lange man nicht genau weiß was dieses Ding macht und 
man erst Wireshark anwerfen muss um das überprüfen zu können hält sich 
mein vertrauen in grenzen.

Es beschleicht einen einfach das Gefühl das man permanent beobachtet 
wird. Und das ist für mich kein Konfortgewinn sondern ein massiver 
Verlust an Konfort.

Sry. aber mal ganz ehrlich: Schauen wir ma 10 Jahre in die Zukunft:
- Vollvernetze Autos die Autonom (oder teilautonom) Fahren und von außen 
komplett beeinflussbar sind (Man weiß wer wann wohin fährt ...)
- Smarthome-Gedöns (Man weiß wer wann zu hause ist und sogar was er wann 
dort macht.
- Wearables werden wohl mehr werden. Man weiß sogar wenn der Kerl kein 
Auto fährt was er macht wohin er geht, was er vor hat, ... Puls, 
Blutdruck, Sauerstoffsättigung (Man weiß sogar ob er Aufgeregt ist oder 
in welcher Situation derjenige sich befindet).

Vieles wird erst auf freier Konsumbasis an den Mann gebracht werden. 
Manche sachen werden irgendwann Vorgeschrieben sein. Und da ich unserem 
Gesetzgeber eine technische Kompetenz unterstelle die noch unter der 
meiner UrUrUrUrUrUrUrOma liegt denk ist ist Misstrauen und frühzeitiges 
gegensteuern gegen solche Tendenzen in unserer Gesellschaft mehr als 
angebracht.

von Peter (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Neben dem Transparent- und Bewußtmachen des eigenen Energieverbrauchs
> ist ein wichtiger Aspekt für die Versorger auch das Management von
> Stromerzeugung/ Verteilung und Netz-Sicherheit.

Vergiss es, auch das ist eins der Lobby-Argumente, perfide gewürzt mit
dem Angstwort Netz-(Un)Sicherheit.

Sorry, aber ich habe früher bei einem Energieversorger gearbeitet. Es 
gibt in den Umspannwerken und in den 400V-Ortsverteilern ausreichend 
Lastmess-Einrichtungen. An den Ortsverteilern hängen so ca. 100 
Haushalte.
Somit wissen die EVU sehr genau, wo gerade wieviel Leistung benötigt 
wird.
Ausserdem gibt es statistisch hervorragende Vorhersagemodelle bzgl. 
Stromverbrauch. Mehr Datenerfassung ist einfach mal nicht nötig.

Da wo Verbraucher viele Daten preisgeben (müssen), wendet sich das immer 
gegen den Verbraucher. Ökonomisch erforderlich ist ein Smartmeter aus 
Kundensicht nicht, ökologisch sinnvoll auch nicht.

Also entweder du verdienst dein Geld mit der Entwicklung dieser Dinger
oder du bist so ein armseliges Würstchen, das für Geld die Foren mit
Lobby-Meinungen beglückt. Sogar die Reihenfolge der Argumente passt: 
Erstmal das Komfort-Argument und wenn das nicht verfängt kommt das 
Angst-Argument Netz-Sicherheit...

von wendelsberg (Gast)


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Peter schrieb:
> oder du bist so ein armseliges Würstchen, das für Geld die Foren mit
> Lobby-Meinungen beglückt.

DEN Eindruck habe ich auch.
Allerdings schon ziemlich weit oben:
Moby schrieb:
> Für den sehe ich deshalb nicht schwarz weil ich daran glaube, daß sich
> in einer freien Marktwirtschaft letztlich immer das Kundeninteresse
> durchsetzt.
Der war seit 1990 wahrscheinlich nicht mehr tanken und denkt, dass EUR 
nur eine andere Schreibweise fuer DM ist, die Zahlen sind ja gleich.

Niemand normales benutzt solche Sprache:
Moby A. schrieb:
> Neben dem Transparent- und Bewußtmachen des eigenen Energieverbrauchs
> ist ein wichtiger Aspekt für die Versorger auch das Management von
> Stromerzeugung/ Verteilung und Netz-Sicherheit.

wendelsberg

von Georg W. (gaestle)


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Moby A. schrieb:
> Alles was den in D doch relativ teuren (Strom-) Verbrauch
> transparent(er) macht kann eigentlich nur Vorteile haben.

Transparenz: Die Hälfte des Strompreises sind Abgaben, Steuern und 
Subventionen: https://www.check24.de/strom/strompreiszusammensetzung/

Alles, was du hier so wortgewaltig verteidigst kann offline oder im 
lokalen Netz mindestens genau so gut erledigt werden wie per "smartem" 
Big Data. Früher wurden Zähler bei Großabnehmern per Rundsteueranlage 
monatlich abgelesen. Weshalb soll das jetzt plötzlich bei jedem 
Privathaushalt im Minutentakt erforderlich sein?

von Christian R. (supachris)


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Lasst ihn doch seine Webetrommel drehen. Arme Schüler müssen sich halt 
das Taschengeld aufbessern und so bekommt jedes Forum seine bezahlten 
Schreiber. Sein Gequassel ist ja wirklich totales Lobby Gewäsch, so 
würde sich kein normaler Mensch ausdrücken. Wie gesagt, ich hatte wegen 
unseres Neubaus mit den Stadtwerken telefoniert, selbst die wollen das 
nicht, weil es keinen Nutzen hat und viel kostet. Bei Großverbrauchern 
mag das anders aussehen, aber welcher Betrieb wird seine Produktion nach 
dem Strompreis richten? Ist doch alles gesetzlich unterstützter Nepp, 
Subvention der Industrie, genau wie der Dämmwahn der alle zwei Jahre in 
der ENEV schlimmer wird. Entbehrt schon lange jeglicher Vernunft, aber 
egal, die Sto Lobbyisten haben ganze Arbeit geleistet.

von Elektrofan (Gast)


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Wer glaubt, dass moderne, sogar Weisse-Ware-Technik mit WLAN, vor allem 
FÜR den Verbraucher bestimmt sein wird, bleibt ein lobenswerter 
Optimist.
Fortschritt lässt sich schwierig aufhalten, sogar wenn er was nutzt. ;-)

Trotzdem mag mancher sich fragen, wofür braucht man nun wirklich z.B. 
einen, vor allem erst mal neuen, Kühlschrank mit NSA-Anbindung ? -
Vor etlichen Jahren hatte ich ein Kühlgerät mit Eisfach, 55 cm breit, 
200 DM (Deutsche Mark, manche mögen sich erinnern), am Zweitwohnsitz.
Der wanderte von der Küche in den kühlen Keller, allein nach meiner 
Überlegung und mittels meiner Hubkraft, und brauchte ab dann nur noch 
geschätzte "A++" statt "B".
(Das Messen fällt doch wenigstens uns leicht: Zeit stoppen und mit den 
damals bereits nur noch 80 W multiplizieren ergibt den 
Energieverbrauch.)

Sorgt dann bei neuen Modellen das bald obligatorische (?) WLAN 
automatisch dafür, dass beim Abtauen die Tür aufgemacht und das lästige 
Eis abgekratzt wird, mittels Roboter natürlich?  ;-)

Was die 'positiven' Erfahrungen in anderen Bereichen betrifft:
Wer profitiert z.B.  -ausser den bekanntlich immer notleidenden Banken- 
von der von ihm selbst erfundenen Zusatzrente am meisten, ohne dass er 
in diese aktiv einzahlen muss(te)?  Mein Gott, Walter!

Was wir alles von "unserem" tollen, seinerzeit uns mit allen Registern 
angedrehten Euro haben, das zeigt sich auch nicht erst jetzt.
Wenn das simple Umtauschen so lästig ist: Wieso machen das die Thommies, 
Dänen u.a. immer noch? Sind also DIE blöd - oder ging es damals schon um 
ganz etwas anderes?

Was ist insgesamt aus der Energiewende geworden:

Da gibt es Wunderwerke von Waschmaschinen, mit mindestens A++++.
Laut St. Warentest drehen die ihre Blech-Trommeln so fortschrittlich, 
dass sie im 60°C "Bio"-Programm das i.d.R. dunkler Gefärbte aus dem 
Schiesser-Schlüpfer mit satten 27° anlösen können; nicht nur die Fasern 
werden so geschont ...-

Was die Stromwelt betrifft: Die funktioniert schon jetzt ganz einfach, 
und ganz ohne Smart-Meter:
Die (meisten) Stromverbraucher subventionier(t)en zuerst unfreiwillig 
und ungefragt via Strompreis (, -steuer, -abgabe, + 
MwSt._nochmal_auf_alles) sämtlichen Strom mit Namen "Bio", wobei sogar 
der darniederliegende primäre Sektor eine ganze Menge abbekommt, und 
Popcorn wird teurer.

Was dann noch übrig ist, (wenn's nicht reicht, wird "angepasst" -und der 
Verbraucher ist angep...t,) dient den notleidenden EVU's zum Ausgleich 
ihrer wg. der Strombörse gesunkenen Profite.

Und der Staat, also "Vier Alle" (Geldumverteilminister, Wirtschaftsmini, 
Bundesphysikerin und Grossindustrie) dürfen sich dabei auch noch freuen.

SCNR

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Also ich verstehe hier kaum noch was: Moby will Assembler weil C++ Mist 
ist, aber die Stromzähler müssen mit der ganzen Welt reden ?!

Wenn ich meinen Stromzähler über mein Smartphone ablesen will, brauche 
ich keine Big-Data-Lobby.

Joachim B. schrieb:
> Torsten C. schrieb:
>> Wurde die Frage "Worin liegt der Nutzen" eigentlich schon mal irgendwo
>> sinnvoll beantwortet?
> also ich habe mich schon immer geärgert das die Rolladen noch oben waren
> wenn ich im Dunkeln heim kam, vor allem im Winter.

Ja, das passt!

Und den Gedanken, dass mein "Smart Home" erkennt, wenn ich in der 
KFZ-navi "Zuhause" als Ziel programmiert habe, finde ich auch nicht 
schlecht.

Back-To-Topic: Gibt es noch mehr gute Ideen?

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Was so ein kleines unschuldiges Smart-Meter in Deutschland gleich für 
einen Aufstand auslöst... Nein, das sind wirklich keine rationalen 
Bedenken mehr! Wenn man sich die hier an den Haaren herbeigezogenen 
Befürchtungen so anschaut ist  das  ja fast eine ins psychotische 
gehende, vöĺlig überdrehte nackte (German-) Angst ;-)

Ich destillier' mal die zwei fürchterlichsten, allerschlimmsten 
Existenzängste raus:

Da wär zum einen die Datenspionage.
Wovor fürchtet man sich da?
Wen zum Teufel sollte interessieren welche Waschmaschine da wann wäscht 
und wann gekocht wird? Wenn es bloß um die Detektion von Anwesenheit 
gehen sollte gibts heute weißgott einfachere Mittel. Ist ja lächerlich 
daraus irgend einen Dammbruch abzuleiten. Stichwort Sicherheit: Da würd 
ich mir ja eher Sorgen ums Online-Banking machen. Das hat sich aber auch 
breitflächigst durchgesetzt- und warum?
Weil die Sicherheit zwar nicht 100%ig theoretisch gegeben, aber doch 
praktisch hinreichend hoch ist. Nix anderes wär das mit Smartmetern.

Da wär zum anderen wohl die Befürchtung, die mit Smartmetern 
einhergehende transparente Einsicht in den Stromverbrauch könnte (Gott 
bewahre!) zu irgendwelchen persönlichen Verhaltensänderungen führen... 
Um die werden wir aber nicht herumkommen, wenn Netze effizient genutzt 
werden sollen (der Anteil unvorhersehbarer Einspeisung aus 
Wind/Solarenergie steigt) und die viel bessere Analyse des 
Energieverbrauchs Stromfresser entlarvt. Und um gleich mal den ganz 
großen Bogen zur Klimaerwärmung zu spannen, deren Bekämpfung wird, so 
überhaupt noch zu bewältigen, ohnehin nicht ohne Verhaltensänderungen 
auskommen.

Die reine Kosten-Nutzen Relation und die Pflicht zur Verwendung sind 
Punkte, über die man streiten kann. Wenn es auf irgendwelche 
Preis-Aufschläge hinausläuft ist das höchstens für Bastler wie mich 
interessant, die gern alles einfachst unter Kontrolle haben wollen.
Wenn es aber auf günstigere Tarife in netzschwachen Zeiten hinausläuft 
die man im Rahmen seiner Möglichkeiten nutzen kann finde ich das absolut 
OK. Genau darüber sollten sich Smartmeter dann auch durchsetzen, von 
irgendwelchen Vorschriften halte ich auch nichts.

Diese elektromechanischen Zähler-Urgetüme aus dem Keller (letzter 
Jahrhunderte) gehören aber über kurz oder lang endlich abgeschafft.

: Bearbeitet durch User
von wendelsberg (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Diese elektromechanischen Zähler-Urgetüme aus dem Keller (letzter
> Jahrhunderte) gehören aber über kurz oder lang endlich abgeschafft.

Dein Auftraggeber hat uns aber immer noch nicht schluessig erklaert, 
warum.

wendelsberg

von Versteher (Gast)


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Moby schrieb:
> Für den sehe ich deshalb nicht schwarz weil ich daran glaube, daß sich
> in einer freien Marktwirtschaft letztlich immer das Kundeninteresse
> durchsetzt.

Das setzt voraus das der Kunde seine Interessen kennt und versteht.

von Christian R. (supachris)


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Dass die Netze stabiler werden, wenn die Stadtwerke wissen, wann meine 
WaMa an ist, ist doch technischer Unsinn, die Stadtwerke haben keine 
Speicher, und selbst wenn, lassen die sich nicht im Minuten Takt 
befüllen... Frag lieber erst mal beim EVU nach bevor du dieses Zeug 
nachplapperst. Und was soll ich an meinem Verhalten ändern? Solange die 
dreckige Wäsche liegen lassen bis genug Wind ist, dass der Versorger 
maximalen Gewinn am Strommarkt macht und endlich die Waschmaschine 
freigibt? Oder nix kochen, weil gerade die Sonne nicht scheint?
Wer unbedingt mit dem Smartphone gucken will, kann das ja gerne tun, 
dafür soll er aber auch selber zahlen und die anderen damit in Ruhe 
lassen. Und schon gar nicht sollte sowas per Gesetz mit Scheinargumenten 
vorgeschrieben werden.
Übrigens werden sowieso nur noch elektronische Zähler verbaut die gibts 
auch ganz ohne Smart und ohne Extra Kosten.

von Lang (Gast)


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Es setzt auch voraus, daß Kunden die Arbeitsweise vom Marketing 
verstehen.
Marketing ist nichts anderes, als den Kunden zu zeigen, was ihm fehlt, 
auch wenn es ihm nicht fehlt.

Geräte telefonieren nach hause, genauso wie Software. Besser gesagt, wie 
Bananensoftware. Reift beim Kunden. Erspart diese zeitraubenden, teuren 
und unnützen Testabteilungen...

von wendelsberg (Gast)


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Lang schrieb:
> Erspart diese zeitraubenden, teuren
> und unnützen Testabteilungen...

Die immer alle Zeitplanungen der Marketingabteilung 
durcheinanderbringen...

wendelsberg

von Peter (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Da wär zum anderen wohl die Befürchtung, die mit Smartmetern
> einhergehende transparente Einsicht in den Stromverbrauch könnte

Diese Transparenz aufgrund der Einführung von Smart-Metern hat 2 
Probleme:

1. Sie beschneidet mittelbar oder unmittelbar meine informationelle
Selbstbestimmung und ich kann nichts dagegen tun, weil gesetzlich 
verordnet. Der Verbraucher muss also in diesem Punkt auf 
Datensparsamkeit
verzichten und bekommt keinen adäquaten Gegenwert dafür.

2. Früher oder später werden die EVUs variable Strompreise einführen.
Und das geht nur wenn jeder brav so ein Smart-Meter hat. Aber dafür
wurde ja per Gesetz gesorgt.

...siehe auch variable Kfz- oder Krankenversicherungsbeiträge,
wenn man sich eine Box ins Auto einbauen lässt bzw. per App und
Fittnessarmband seine Lebensgewohnheiten preis gibt.
Da hieß es anfangs auch, dass man sowas nie machen würde.
Aber eingeführt wird es jetzt doch nach und nach, einfach deshalb,
weil es geht.

Ich bin nicht gewillt mich in jedem Bereich meines Lebens durchleuchten
und optimieren zu lassen, weil ich sehe, wohin das führt. Daher
lebe ich konsequent (soweit möglich und sinnvoll) datensparsam und
lehne alles ab, was mir Daten abnötigt und keinen Mehrwert bringt.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Sie beschneidet mittelbar oder unmittelbar meine informationelle
> Selbstbestimmung und ich kann nichts dagegen tun

Nein, warum auch. Informationelle Selbstbestimmung gibt es nicht- 
jedenfalls nicht für diese unbedeutenden Allerweltsinformationen.

> 2. Früher oder später werden die EVUs variable Strompreise einführen.
> Und das geht nur wenn jeder brav so ein Smart-Meter hat. Aber dafür
> wurde ja per Gesetz gesorgt.

Wen juckt das, solange da jeder gleich behandelt wird und der Markt 
funktioniert- sprich die Wahlfreiheit des Versorgers gegeben ist. Nein, 
variable Strompreise sorgen ja gerade für Flexibilität beim 
Netz-Management. Damit muß aber letztlich auch Kostensparung beim Kunden 
einhergehen = Mehrwert 1.

> Ich bin nicht gewillt mich in jedem Bereich meines Lebens durchleuchten
> und optimieren zu lassen,

Ach woher denn. Weder will jemand noch will dieser jemand jeden 
Bereich des Lebens durchleuchten. Hier gehts um Datennutzung in 
anonymisierter Form für den Versorger und um einfachsten Zugriff inkl. 
genauer Aufschlüsselung für den Kunden. Mehrwert 2.

> weil ich sehe, wohin das führt.

Was führt Wohin ???

von Peter (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Was führt Wohin ???

Du können lesen? Du verstehen?

von Christian R. (supachris)


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Moby A. schrieb:
> Ach woher denn. Weder will jemand noch will dieser jemand jeden Bereich
> des Lebens durchleuchten. Hier gehts um Datennutzung in anonymisierter
> Form für den Versorger und um einfachsten Zugriff inkl. genauer
> Aufschlüsselung für den Kunden. Mehrwert 2.

Sag ma bist du so naiv oder wirst du wirklich bezahlt? Wenn es die 
Möglichkeit gibt, personenbezogenen Daten zu erheben und zu 
nutzen/verkaufen, dann wird das auch gemacht, das haben wir ja nun in 
den letzten Jahren gelernt. Ich freue mich dass zumindest einige 
mittlerweile mal drüber nachdenken ob sie das denn wollen...also leg 
dich wieder hin du Troll und träum weiter.

von _Gast (Gast)


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Hm,


Peter schrieb:
>> Sie beschneidet mittelbar oder unmittelbar meine informationelle
>> Selbstbestimmung und ich kann nichts dagegen tun

>Nein, warum auch. Informationelle Selbstbestimmung gibt es nicht-
>jedenfalls nicht für diese unbedeutenden Allerweltsinformationen.

Keine Information ist unbedeutend!

>> 2. Früher oder später werden die EVUs variable Strompreise einführen.
>> Und das geht nur wenn jeder brav so ein Smart-Meter hat. Aber dafür
>> wurde ja per Gesetz gesorgt.

>Wen juckt das, solange da jeder gleich behandelt wird und der Markt
>funktioniert- sprich die Wahlfreiheit des Versorgers gegeben ist. Nein,
>variable Strompreise sorgen ja gerade für Flexibilität beim
>Netz-Management. Damit muß aber letztlich auch Kostensparung beim Kunden
>einhergehen = Mehrwert 1.

Du glaubst wohl noch an den Weihnachtsmann, denn genau das wird NICHT 
PASSIEREN!!!

>> Ich bin nicht gewillt mich in jedem Bereich meines Lebens durchleuchten
>> und optimieren zu lassen,

>Ach woher denn. Weder will jemand noch will dieser jemand jeden
>Bereich des Lebens durchleuchten. Hier gehts um Datennutzung in
>anonymisierter Form für den Versorger und um einfachsten Zugriff inkl.
>genauer Aufschlüsselung für den Kunden. Mehrwert 2.

FALSCH, es geht genau darum, wie soll man den sonst personalisierte 
Werbung erzeugen können, und die anderen Punkte die dafür sprechen das 
die Daten NICHT ANONYMISIERT werden haben wir schon oben aufgeführt.

>> weil ich sehe, wohin das führt.

>Was führt Wohin ???

Wohin soll das wohl führen?
Jede Firma will/muß Geld verdienen, um das Kundenwohl kümmert sich nur 
die Marketingabteilung. Und wenn man die Kunden für weniger Strom mit 
dynamischen Tarifen besser schröpfen kann dann wird das gemacht...
Und Daten für personaliserte Werbung lassen sich zu Geld machen also was 
wird wohl geschehen???


mfg
Gast

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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_Gast schrieb:
> Und Daten für personaliserte Werbung lassen sich zu Geld machen also was
> wird wohl geschehen???

Die Werbung kommt über die Stromleitung ;-)
Ist schon Ok. Schaun wir mal, wie es in ein paar Jahren ausschaut.

Gruß Moby (Over the clouds of spain, da gibts doch inzwischen schon mit 
einer Low-Cost Airline WLAN samt freiem Netzzugang. Klasse!  ;-)

: Bearbeitet durch User
von Carl D. (jcw2)


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Christian R. schrieb:
> Moby A. schrieb:
>> Ach woher denn. Weder will jemand noch will dieser jemand jeden Bereich
>> des Lebens durchleuchten. Hier gehts um Datennutzung in anonymisierter
>> Form für den Versorger und um einfachsten Zugriff inkl. genauer
>> Aufschlüsselung für den Kunden. Mehrwert 2.
>
> Sag ma bist du so naiv oder wirst du wirklich bezahlt? Wenn es die
> Möglichkeit gibt, personenbezogenen Daten zu erheben und zu
> nutzen/verkaufen, dann wird das auch gemacht, das haben wir ja nun in
> den letzten Jahren gelernt. Ich freue mich dass zumindest einige
> mittlerweile mal drüber nachdenken ob sie das denn wollen...also leg
> dich wieder hin du Troll und träum weiter.

Moby traut eigentlich nicht mal dem GCC, daß er keine "überflüssigen" 
Befehle in den Flash des ATtiny13 schieben würde. Nur wenn wichtig wäre 
versagt sein Verschwörungssensor völlig ;-)

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Passt schon, Carl. Gerade wieder mal Trollzeit übrig?
Gerade für Verschwörungstheorien seh ich hier andere zuständig ;-) Beim 
Thema Smartmeter, Du verstehst...

: Bearbeitet durch User
von Peter (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Die Werbung kommt über die Stromleitung ;-)
> Ist schon Ok

du hast echt ein Problem Texte und Kontexte zu verstehen, hast
du das mal untersuchen lassen?

Oder ist das so eine Masche von dir, Satzteile aus dem Kontext zu reißen 
und dann verdreht darzustellen. So kann man doch keine ernsthafte 
Diskussion führen.

Und Thema "Verschwörungstheorien": Das Thema Datenmissbrauch geht doch 
nun jede Woche durch die Presse. Alle Verbraucherschutzorganisationen 
raten zur Datensparsamkeit. Es ist allgemein bekannt, dass 
personalisierte Werbung der Einnahmefaktor Nr. 1 von google und Co ist 
und dass Informationen das neue Öl sind.

Wie kann man in dieser Zeit nur so naive Ansichten vertreten? Ich 
verstehs nicht.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Das Thema Datenmissbrauch geht doch
> nun jede Woche durch die Presse.

Meinst Du jene Presse die Dir nach dem Munde redet?

> Alle Verbraucherschutzorganisationen raten zur
> Datensparsamkeit

Am besten zuhause einschließen. Das ist am daten- sparsamsten. Im 
übrigen arbeiten bei diesen Organisationen und insbesondere bei den 
"Datenschützern" inzwischen mehr Ideologen als einem lieb sein kann :-(

> Es ist allgemein bekannt, dass
> personalisierte Werbung der Einnahmefaktor Nr. 1 von google und Co ist

Na und? Die Dienste von Google und Co bieten auch einen unbestreitbaren 
Nutzen. Von irgendwelchen Nachteilen weil die mit meinen geheiligten was 
weiß ich  Daten arbeiten hab ich noch nix gespürt... Tipp: Was Du nicht 
willst im Internet verewigen das veröffentliche dort auch nicht!

Wie kann man nur so naiven Ängsten nachhängen?
Ich verstehs nicht.

von Holger (Gast)


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von LOL (Gast)


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Mal ein paar Beobachtungen zum Smartmeter durch meine blaue Brille 
gesehen:

Ich lese meinen Ferariszähler seit kurzem automatisiert ab. Dabei fallen 
so nette Daten an wie:
- Heizung (Pumpen) an/aus
- Kaffeemaschine morgens an
- Licht in Flur (120W) und Stube (240W) an
- Spülmaschine läuft
- Nachts: Der oben schon erwähnte Toilettengang
- Abends: Fernseher läuft
- Geraten: Waschmaschine (nicht regelmäßig genug)

an, und das relativ zuverlässig - bei einer absolut lausigen Auflösung 
von nur 13Wh des Zählers und einem Ableseintervall von 15 Minuten.
Gerade die größeren Verbraucher (Waschmaschine, Spülmaschine, 
Mikrowelle) haben sehr typische Verbrauchskurven, die leicht zu 
identifizieren sind. Konstante Lasten (Pumpen, Licht, Kaffeemaschine) 
sind schwerer zuzuordnen.

Persönliches Fazit:
1.)
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, seine Handlungen sind 95% 
vorhersagbar, wenn er sich unbeobachtet fühlt.
2.)
Wenn diese Daten (aus einem wesentlich genaueren Smartmeter) $irgendwer 
hat, kann er wirklich jeden Furz vorhersagen.
3.)
Da die Meter ja EVU-seitig kommunizieren (GSM/GPRS ist bei den Typen, 
die ich gesehen habe das Mittel der Wahl), ist nicht vorhersagbar wer 
die Daten letztendlich bekommt. Bei typischen "Industrieanwendungen" ist 
Sicherheit im "internen" Netz eher Nebensache, zumindest aus IT-Sicht 
(meine Erfahrungen, die müssen ja nicht repräsentativ sein): Ist man in 
diesem Netz erstmal drin, gehört es einem auch.
4.)
Den ganzen Humbug mit den Zeittarifen kann man IMHO vergessen. Strom 
wird derzeit in 15 Minuten Einheiten an der Börse gehandelt. Das wird 
auch so bleiben und ist grundsätzlich nicht schlecht. Nur ist Strom halt 
derzeit am preiswertesten, wenn kaum ein Privatmann ihn nutzen kann: 
Tagsüber. Und die "smarten" Tarife müssen sich ja schließlich an den 
Beschaffungskosten orientieren...
Teile der Industrie/Handwerksbetriebe wird das freuen und als 
Großverbraucher hat man was davon, als Privatperson hilft einem das aber 
wenig.

Davon abgesehen persönliche Beobachtungen:
Zumindest in unserem Haushalt ist die Masse des Verbrauchs 
semi-permanent, also so Dinge wie Kühlschrank, Gefriertruhe, 
Steinzeitheizpumpen. Nachts ist nur der Router für das Telefon und der 
Raspberry an, sonst kein Standby. (Und das ist schon schlimm genug - 18W 
dauerhaft.)

Selbst wenn ich nur die anderen Verbraucher "smart" steuern würde:
Wenn es Dunkel ist, brauche ich Licht. Wenn ich Kuchen backen will, 
mache ich den Herd an. Und wenn ich waschen will, die Waschmaschine.
Okay, die kann man auch zeitgesteuert waschen lassen, aber: Dann habe 
ich nasse Wäsche rumstehen wenn ich nicht da bin und obendrein einen 
24h-Standbyverbrauch für den Timer - ob sich das lohnt? Genauso bei 
allen anderen Verbrauchern: Ohne Standby bzw. mit EU-Norm-Standby <0.1W 
spare ich wesentlich mehr, als durch die 3 Verbraucher, die ich mit 
smarten Tarifen gesteuert nutzen könnte.

Letztendlich könnte mir das ganze Thema ja egal sein, wenn ich die Wahl 
hätte: Normaler (elektronischer) Zähler oder SmartMeter.
Und so lange wir von Smartmeter-zwang nur für große Verbraucher 
(>6000kWh) reden, ist das auch OK so - das sind in den seltensten Fällen 
Privatpersonen.

Habe ich die Wahl aber nicht, würde ich auch auf die Barrikaden gehen, 
denn den VEB Horch und Guck haben wir eigentlich mal abschaffen wollen.

von _Gast (Gast)


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Hm,


der große Unterschied zwischen Smart Meter und restliche Smart Zeugs ist 
aber das ich das letztere nicht kaufen muß und damit ist Ruhe im Karton, 
das blöde Smart Meter wird einen aber per Gesetz verabreicht.


mfg
Gast

von Christian R. (supachris)


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Genau daa ist ja das eigentliche Problem, was Moby ausblendet. Wer will, 
kann sich den Spaß ja einbauen, aber wer nicht will, aus welchen Gründen 
auch immer, darf nicht gezwungen werden. Aber gegen die Lobbyisten kommt 
man halt schwer an.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Schade, das hätte ein interessanter Thread werden können. Dumm nur, 
falls einen die SmartMeter-Debatte (die eh nie zu einem Ergebnis führen 
wird) nicht interessiert.

von Georg W. (gaestle)


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Torsten C. schrieb:
> Also ich verstehe hier kaum noch was: Moby will Assembler weil C++ Mist
> ist, aber die Stromzähler müssen mit der ganzen Welt reden ?!

Kommentarspam soll ein harter Broterwerb sein, er wird zwei Jobs 
benötigen um sich über Wasser halten zu können:
http://www.heise.de/tp/artikel/44/44596/1.html

Hier gab es mal ein länger laufendes Projekt: 
http://www.danisch.de/blog/2015/08/20/ich-hab-den-beruf-verfehlt-105/#more-11165 
Das hätte wenigstens ein wenig Planungssicherheit gebracht.

von LOL (Gast)


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_Gast schrieb:
> der große Unterschied zwischen Smart Meter und restliche Smart Zeugs ist
> aber das ich das letztere nicht kaufen muß und damit ist Ruhe im Karton,
> das blöde Smart Meter wird einen aber per Gesetz verabreicht.

Jain.

Soweit ich das alles verstanden habe geht es darum, das bestehende 
Lastprofil-System (Aufzeichnung von 15Min Werten) für Großverbraucher 
auf Otto-Normal umzulegen. Im Wesentlichen also Zähler mit Speicher, die 
bei Bedarf ausgelesen werden. Live-Übertragung ist mit dem Datenschutz 
wohl nicht konform, was auch gut ist - aber Daten sind Daten, was ich 
erstmal erhoben habe lässt immer auch Rückschlüsse zu. Die Frage ist 
halt nur wann ich die Rückschlüsse treffen kann. Und halt, wer alles 
gewollt oder ungewollt Zugreifen kann. Damit habe ich so meine Probleme.

Prinzipiell soll es ja auch eine Grenze geben, ab der der Zählerzwang 
kommt, drunter ist da freie Wahl gegeben. Ich habe diverse kWh Grenzen 
im Kopf, irgendwas um die 6000kWh oder 4000kWh.

Insofern wäre die Masse der Kunden vermutlich nicht betroffen:
Beide Werte würden mich z.B. überhaupt nicht tangieren, ich liege im 
3-Personen Haushalt bei 2400kWh. Mit Wärmepumpe und E-Kochfeld wäre das 
vermutlich schon eher ein Problem, Bekannte liegen damit knapp oberhalb 
von 4000kWh.

Aber auch hier gilt "Wehret den Anfängen", denn es mag zunächst die 
größeren Verbraucher treffen, irgendwann ist man dann aber doch selber 
dran.


Um mal zum Thema Automatisierungswahn zurückzukommen:
Ich habe angefangen zu automatisieren. Aber einen Wahn werde ich sicher 
nicht entwickeln, wie sich in meinem ersten Post schon angedeutet hat: 
Verzicht bringt das höchste Sparpotential, langlebige Technik kommt 
gleich danach.
Ich sehe auch nicht, warum ich z.B. Heizungsthermostate oder den 
Gaskessel mit irgendeiner Äpp bedienen sollte: Das sind so ziemlich die 
langweiligsten Dinge die man im Haus hat. Die machen immer den selben 
Kram, und wenn es gerade zu kalt ist, dann habe ich schon lange vorher 
was falsch gemacht: Schnelle Temperaturveränderungen sind 
Energieverschwendung pur.

Insofern eine ordentlich programmierbare Heizung (Wochenprogramm und 
anpassbare Kurven, sowas gibts schon seit den 90ern) und für selten 
genutze Räume halt programmierbare Thermostate.

Das Einzige, was mich an der Automatisierung wirklich interessiert, ist 
die Datenerfassung im Bezug auf Einsparpotentiale: Seit ich Temperatur- 
und Luftfeuchtesensoren habe kann gut ich belegen, das 2x täglich 
Stoßlüften im Altbau massiv was bringt. Außerdem konnte ich die 20 Jahre 
alte Heizung exakt so einstellen, wie es notwendig ist - nach Gefühl 
liegt man da gern mal 20% über dem Notwendigen. So sind wir von <70° 
Vorlauf auf <55 runter, es sei denn es ist richtig kalt, Raumthermostate 
sind quasi nicht mehr notwendig.

Wenn ich allerdings für das Logging und die Steuerung >15W dauerhaft 
brauche, mache ich am Ende über die Stromrechnung wieder Verluste ;)

So Dinge wie Bewegungsmelder, Stromstoßschalter etc. wurden auch schon 
erfunden, bevor Automatisierung Hipp war - insofern sehe ich auch da 
wenig Bedarf, ein integriertes System zu schaffen. Ich muss nicht 
wissen, das das Licht an ist, wenn es automatisch aus geht. Wichtig ist 
hier eher, Komponenten so zu kaufen das man mal umbauen kann und das 
einem z.B. die Stromstoßschalter nicht die Stromrechnung belasten. Auch 
hier lohnt es sich also eher, geschickt zu kaufen statt zu vernetzen.

Auch das Thema mit den Rolläden ist kein Automatisierungsthema: Der 
Dämmerungsschalter und die Zeitschaltuhr existierten bereits vor dem PC.
Und ob die Dinger offen oder geschlossen sind kann ich mit Auge 1.0 
durchaus erkennen, auch hier ist eine Äpp nicht notwendig.

Prinzipiell verkennen die Leute meiner Meinung nach auch immer, das 
Heimautomatisierung meist auch auf Zentralisierung heraus läuft - und 
das will ich definitiv nicht haben. Ja, dezentrale Systeme sind nicht 
die effizientesten. Aber sie haben einen Vorteil: Irgendwas funktioniert 
immer noch, Totalausfälle sind sehr selten. Wenn ich so sehe, was alles 
an eine Hausautomatisierung z.B. via SPS, Comexio-Steuerung, Loxone etc. 
angeschlossen wird bekomme ich immer Angst, was ist wenn das Teil mal 
nicht mehr funktioniert.
Und redundante Systeme wie bei der HA-Servertechnik haben sich da ja 
noch nicht rumgesprochen.
Schlimmer noch: Vieles von dem Steuerungskram hängt irgendwie an der 
Cloud, z.B. via Wetterbericht gesteuerte Dinge oder Datenbanken 
irgendwo. Das halte ich echt für einen Albtraum, denn Internet ist ne 
feine Sache, wenn es denn mal funktioniert. Und kaum jemand hat eine 
garantierte Uptime für seinen DSL-Anschluß, geschweige denn den 
Cloud-Anbieter.

Aus meiner Sicht hat noch niemand das perfekte Automatisierungssystem 
gebaut, und vermutlich wird das auch nie kommen - man will ja 
schließlich auch mal was neues verkaufen und den Kunden an sich binden.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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LOL schrieb:
> Aus meiner Sicht hat noch niemand das perfekte Automatisierungssystem
> gebaut, und vermutlich wird das auch nie kommen - man will ja
> schließlich auch mal was neues verkaufen und den Kunden an sich binden.

Bei Open-Source-Projekten kommt durchaus manchmal das Brauchbares 
heraus.

Mit der "Perfektion" ist das wie mit der Schönheit und dem Auge des 
Betrachters. Aber ein "Mainstream-Nutzen" wird es sicherlich geben.

: Bearbeitet durch User
von Reiner O. (elux)


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LOL schrieb:
> Aus meiner Sicht hat noch niemand das perfekte Automatisierungssystem
> gebaut, und vermutlich wird das auch nie kommen - man will ja
> schließlich auch mal was neues verkaufen und den Kunden an sich binden.

Das sehe ich auch so.
Das Eingangsproblem war ja, daß neuerdings jedes Leuchtmittel Daten 
erhebt und nach auswärts weitermeldet.

>Aber auch hier gilt "Wehret den Anfängen", denn es mag zunächst die
>größeren Verbraucher treffen, irgendwann ist man dann aber doch selber
>dran.

Genau!
Wenn Daten durch "propitäre" Systeme erst einmal erhoben sind, findet 
sich schon Jemand, der sie haben möchte und dafür bezahlt.
Wozu Logdaten irgendwo im INet in einer Cloud liegen müssen, erschließt 
sich mir auch nicht. Ist aber sicher ganz doll "hipp".

Just my 2 Cents

Elux

von (prx) A. K. (prx)


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lächler schrieb:
> Der erste Schritt ist mit dem geplanten Zwang zum Smart Meter Einsatz
> bereits getan. 2020 sollen 80% der Haushalte ein solches
> "Schnüffelgerät" installiert bekommen.

Wenn du dir Sorgen ob der Möglichkeit des Ausschnüffeln machst: Da gibts 
eine einfache Gegenwehr. Geräte, die entgegen deinen Gewohnheiten oder 
in nicht vorhersehbarer Weise ihren Stromverbrauch modulieren, um bei 
der Schnüffelei einen falschen Eindruck oder totale Konfusion zu 
hinterlassen.

Ok, morgens um 3 brauchst du wahrscheinlich kein kochendes Wasser für 
den Tee, aber sollen die Spione ruhig glauben, dass du zu der Zeit 
arbeitest. Es kann es also vorkommen, dass der solcherart verbrauchte 
Strom nicht immer sinnvollen Zwecken zugeführt wird. Der Stromverbrauch 
folglich dank Einsatz des Smartmeters spürbar ansteigt, und damit die 
Stromrechnung. Aber gewisse Opfer müssen eben im Interesse der Freiheit 
gebracht werden.

von Oliver S. (phetty)


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Moby A. schrieb:
> Den Energieverbrauch bequem im Überblick zu behalten und für sich (mit

Das macht man einmal, vielleicht 2x und dann hat man alle USB-Ladegeräte 
aus der Dose usw.
Für den Rest "Grundlast" kann man nichts tun, das verbraucht so vor sich 
hin.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Torsten C. schrieb:
> Schade, das hätte ein interessanter Thread werden können. Dumm
> nur, falls einen die SmartMeter-Debatte (die eh nie zu einem Ergebnis
> führen wird) nicht interessiert.

Stimmt. Kann ja hier fortgeführt werden:

Beitrag "Smart Meter: Paranoia?"

Das läuft auch gleich  unter einer passenden Überschrift :-)

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> sollen die Spione ruhig glauben

Eine Unterabteilung der NSA wird damit befasst sein, da ist dann jeder 
höchstpersönlich auf dem Monitor. Sollten sich unerklärliche Änderungen 
im Lebensablauf ergeben kann das schon mal einen Einsatz der GSG9 
heraufbeschwören ;-)

LOL schrieb:
> Aus meiner Sicht hat noch niemand das perfekte Automatisierungssystem
> gebaut, und vermutlich wird das auch nie kommen - man will ja
> schließlich auch mal was neues verkaufen und den Kunden an sich binden.

Irrtum. Das kann sich jeder fähige Bastler bauen- ganz individuell, ganz 
passgenau, ganz einmalig und deshalb auch ganz einmalig sicher gegen 
fremde Eingriffe.

: Bearbeitet durch User
von Christian R. (supachris)


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Moby A. schrieb:
> Irrtum. Das kann sich jeder fähige Bastler bauen- ganz individuell, ganz
> passgenau, ganz einmalig und deshalb auch ganz einmalig sicher gegen
> fremde Eingriffe.

Theoretisch ja aber da das ganze in einem Haus ja ein Produktivsystem 
sein muss was vom Start weg funktioniert, praktisch eher nicht. Du hast 
wahrscheinlich keine Familie. Die würden dir sehr deutlich zu verstehen 
geben, dass der Firlefanz raus muss, denn die 10% restliche 
Funktionalität die 90% der Zeit schluckt wird erfahrungsgemäß nie 
fertig, wenn man Arbeit, Frau, Kinder und Haus unter einen Hut bringen 
muss. Und bei einem Hausbau hast du ganz andere Probleme als die 
Automatisierung.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Reiner O. schrieb:
>  Das Eingangsproblem war ja, daß neuerdings jedes
> Leuchtmittel Daten erhebt und nach auswärts weitermeldet.

Das ist kein "Problem" sondern das Grundprinzip der zukünftigen 
Vernetzung und Öl im Getriebe des IoT: Intensiver Datenaustausch, der 
viele intelligente Automatisierungsszenarien erst möglich macht. Das 
Prinzip der "Datensparsamkeit" steht dem fundamental entgegen: Es ist 
einfach nur rückwärtsgewandt, entwicklungshemmend, unrealistisch, 
ideologisch. Es lebt vom Mißtrauen gegen alles und jeden, von Ängsten, 
von Vorurteilen. Zum Glück hört man aber immer mehr Stimmen selbst von 
höchster politischer Ebene, die das in Frage stellen. Endlich.

Christian R. schrieb:
> Theoretisch ja

Ganz praktisch..

> aber da das ganze in einem Haus ja ein Produktivsystem
> sein muss was vom Start weg funktioniert

Die Voraussetzungen zur Vernetzung werden mitgeliefert, Licht, 
Steckdosen, Herd usw. sind elektronisch ansteuerbar, 
Fenster/Türen/Rollläden motorisch zu öffnen, Sensorik ist verteilt, 
genaueste Verbrauchsmessungen inkl. Smartmeter sind selbstverständlich. 
Die Grundfunktionalitäten können dann schonmal ohne Weiteres in 
tauschbarer Steuerhard- und Software angeboten werden.

> Firlefanz

-> Fehlt der Nutzen oder es ist nicht einfach genug bedienbar
-> Funktioniert nicht oder nur Fehlerhaft

= Fort damit, da hast Du Recht.

> Und bei einem Hausbau hast du ganz andere Probleme als die
> Automatisierung.

Gerade dabei wär gleich die Berücksichtigung der Erfordernisse des 
SmartHome essentiell: Siehe Voraussetzungen. Da manuelle Bedienbarkeit 
sowieso gegeben sein sollte kann man zukünftig locker Schritt für 
Schritt aufbauen. Bedürfnisse und Erfordernisse ändern sich auch, die 
Technik entwickelt sich sprunghaft, warum sollte da etwas irgendwann 
fertig und perfekt sein. Schließlich: An jedem Haus gibts immer was zu 
tun! ;-)

: Bearbeitet durch User
von wendelsberg (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Es lebt vom Mißtrauen gegen alles und jeden, von Ängsten,
> von Vorurteilen.
Das nennen Realisten auch Erfahrung.

>Zum Glück hört man aber immer mehr Stimmen selbst von
> höchster politischer Ebene, die das in Frage stellen. Endlich.
Falsch. Es muss heissen "nur von hoechster Ebene".

Faellt Dir was auf?

wendelsberg

von Christian B. (casandro)


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Also für mich würde Heimautomatisierung ungefähr so ausschauen:

Ich würde von Geräten wie Waschmaschine und Ofen ablesen, wann sie 
fertig sind. Aus diesen, und anderen Daten würde ich mir eine Art 
"Zeitplan" automatisiert erstellen. Auf Computerbildschirmen könnte ich 
mich jederzeit informieren was denn wann anfällt.

Im Prinzip könnte man so was sogar zur Automatisierung benutzen. Zum 
Beispiel könnten diese Termine per Broadcast im Automatisierungsnetz 
laufen. Dann könnte ich auf eine Taste drücken was einen Termin mit 
Zeitpunkt "jetzt" auslöst, auf dem zum Beispiel das Licht reagiert.

Eigentlich wäre dass dann eher ein "Heiminformationssystem".


Dinge wie dynamische Stromabrechnung ließen sich übrigens auch einfacher 
regeln. Man würde einfach n Tarifzonen nach Netzfrequenz definieren. In 
jeder dieser Tarifzone gilt ein anderer Preis (bei hohen Frequenzen ist 
der dann niedriger als bei niedrigen Frequenzen). Der Zähler misst die 
aktuelle Netzfrequenz und summiert dann den Verbrauch in dein einzelnen 
Tarifzonen auf. Ein mal im Jahr/Monat/Woche schickt er die Werte an den 
Netzbetreiber, der dann mit den EVUs abrechnet.
Da die Netzfrequenz ein sehr guter Indikator für das Verhältnis zwischen 
Angebot und Nachfrage ist, sollte das sehr gut funktionieren. Bei Bedarf 
könnte man noch die Spannung als 2. Parameter hinzunehmen.


Das Problem mit den derzeitigen Lösungen ist, dass noch niemand weiß, 
was eigentlich wirklich sinnvoll ist. Ich vergleiche das gerne mit der 
Heimcomputerszene aus den 1970gern. Damals verstanden sich Computerbauer 
noch als "Leinwandlieferanten". Man hat keine "fertigen Produkte" 
gebaut, sondern Bauteile für die Vision des Nutzers. Viele der Computer 
aus der damaligen Zeit kamen komplett ohne Software. In einen Kenback-1 
oder einen Altair 8800 musste man noch noch alle Software selbst 
schreiben.

Das Ergebnis war, dass plötzlich Tausende von Leuten mit dem Problem 
beschäftigten, "Was macht man eigentlich mit einem Heimcomputer?". 
Einige Konzepte wurden aus dem Bereich der "Richtigen" Computer (UNIX, 
Mainframes, Bürosysteme...) übernommen, während einige Bereiche neu dazu 
kamen. Plötzlich haben sich Bereiche der Computernutzung erschlossen auf 
die nie einer der großen Computerhersteller gekommen wäre.

Was wir jetzt haben ist, dass sich die ganzen Hersteller von 
Heimautomatisierungsequipment abschotten. Keiner veröffentlicht 
Spezifikationen, manche machen es sogar bewusst schwierig, dass der 
Nutzer diese Komponenten in seine Vision integrieren könnte. Das ist so, 
als ob Modems in den 1990gern nur mit ihrer speziellen mitgelieferten 
Software gelaufen wären. Die Software wäre damals, sinnvollerweise, ein 
Terminalclient, ein Faxprogramm und evtl noch ein BTX-Terminal gewesen. 
An Internet dachte man damals noch nicht.
Dank standardisierter Modems (AT-Befehle) kann man jedoch (fast) jedes 
Modem mit (fast) jeder Software betreiben. Somit haben sich die Leute 
einfach (unter Windows) Trumpet Winsock installiert und konnten eine 
direkte IP-Verbindung ins Internet machen.

von Reiner O. (elux)


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Moby A. schrieb:
> Das ist kein "Problem" sondern das Grundprinzip der zukünftigen
> Vernetzung und Öl im Getriebe des IoT: Intensiver Datenaustausch, der
> viele intelligente Automatisierungsszenarien erst möglich macht. Das
> Prinzip der "Datensparsamkeit" steht dem fundamental entgegen: Es ist
> einfach nur rückwärtsgewandt, entwicklungshemmend, unrealistisch,
> ideologisch. Es lebt vom Mißtrauen gegen alles und jeden, von Ängsten,
> von Vorurteilen. Zum Glück hört man aber immer mehr Stimmen selbst von
> höchster politischer Ebene, die das in Frage stellen. Endlich.

Und das glaubst Du jetzt wirklich oder wirst Du dafür bezahlt, solchen 
Quatsch zu schreiben?

Elux

von Reiner O. (elux)


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Christian B. schrieb:
> Was wir jetzt haben ist, dass sich die ganzen Hersteller von
> Heimautomatisierungsequipment abschotten. Keiner veröffentlicht
> Spezifikationen, manche machen es sogar bewusst schwierig, dass der
> Nutzer diese Komponenten in seine Vision integrieren könnte.

Ja, leider. Daher bleibt für eine eigene Vision nur der Selbstbau, der 
aber aufgrund Open Source und der Verfügbarkeit von preiswerter, 
standardisierter Hardware ja kein Hexenwerk mehr ist.

Elux

von Peter (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Zum Glück hört man aber immer mehr Stimmen selbst von
> höchster politischer Ebene, die das in Frage stellen. Endlich.

Ist mir auch schon aufgefallen, aber ich sage dazu nicht "endlich" 
sondern leider. Das Ding ist ja, dass die höchste politische Ebene nicht 
von alleine drauf kommt sondern über den Mittelbau (Referenten, 
Staatssekretäre) informiert wird, dass das gut sei und ein paar 
entsprechende Statements angebracht wären. Der Mittelbau wird nun aber 
von den Lobbyisten intensivst bearbeitet. So kommt es, dass auch 
Bundesminister das inzw. gut finden.

Wenn nun aber VErbraucherschützer oder bspw. der CCC den gleichen Zugang 
zur Politik (sprich die gleichen finanziellen Mittel wie die Wirtschaft) 
hätten wäre die Einstellung der Politik zu dem Thema 
Datenschutz/Datensparsamkeit ein ganz anderes.

Diese unausgewogene Art der politischen Meinungsbildung ist nicht in 
Ordnung!!!

Wenn die Gesellschaft und Wirtschaft denn tatsächlich darauf hinsteuert, 
dass neuer Fortschritt nur noch über Informationsgewinnung und 
-verarbeitung realisiert werden kann, dann muss auch jeder, der Daten 
zru Schmierung des IoT-Getriebes preisgibt, ordentlich dafür bezahlt 
werden.

Man muss sich mal fragen, warum eine Firma sich die Mühe macht Lampen zu 
entwickeln, die Daten erfassen und nachhause funken, das ist ja nicht 
billig. Und wir Verbraucher zahlen dafür auch - blöd wie wir sind.
Aus meiner Sicht sollten solche Leuchtmittel geldmäßig kostenlos sein. 
Die Währung in der dann bezahlt wird, sind dann eben Daten.
Das wäre wenigstens ehrlich und halbwegs gerecht.

So... und solange Lobby und Wirtschaft uns Verbraucher weiterhin so
intransparent abschöpfen, bleibe ich bei meinem NEIN zu Smartmetern, 
Smartphones, Car2X, Fitnessarmbändern, Hue usw.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Reiner O. schrieb:
> Ja, leider. Daher bleibt für eine eigene Vision nur der Selbstbau, der
> aber aufgrund Open Source und der Verfügbarkeit von preiswerter,
> standardisierter Hardware ja kein Hexenwerk mehr ist.

Noch einer, der so denkt wie ich? Und wenn man Glück hat, bauen die 
Chinesen die "Open-Hardware" auch billig nach, so wie z.B. die Arduinos, 
bei denen sogar das "Made in Italy" im Silkscreen bleibt.

: Bearbeitet durch User
von Reiner O. (elux)


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Peter schrieb:
> Wenn nun aber VErbraucherschützer oder bspw. der CCC den gleichen Zugang
> zur Politik (sprich die gleichen finanziellen Mittel wie die Wirtschaft)  > 
hätten...

Na Gott sei Dank hat der CCC keinen solchen Zugang. Siehe: 
http://blog.fefe.de/?ts=a860443c Ich denke, den CCC kann man erst mal 
abhaken.

> wäre die Einstellung der Politik zu dem Thema
> Datenschutz/Datensparsamkeit ein ganz anderes.

Echt? Seit wievielen Jahren werden wir z.B. über Datenschutz (Echelon, 
NSA, BND etc.) schon von besagten Politikern schon dreist belogen?
Politiker! Die lügen, wenn sie die Lippen bewegen!

Welche Aussage ist wahrscheinlicher?

1. Die "höchste politische Ebene" arbeitet nur zum Wohle und im 
Interesse des deutschen Volkes.

2. Die Uhr, die mir ein "Händler mit Migrationshintergrund" für einen 
Fünfziger an der Autobahntanke anbietet, ist eine echte Rolex.

Elux

von wendelsberg (Gast)


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Reiner O. schrieb:
> Welche Aussage ist wahrscheinlicher?

Mit der Formulierung "nur" bei 1. ganz klar 2.!

wendelsberg

von google (Gast)


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Moby, wie passt das in Dein Weltbild?

Beitrag "Re: Alternative zu Elv MAX!"

von Peter (Gast)


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google schrieb:
> Moby, wie passt das in Dein Weltbild?

Das ist natürlich das Öl, welches das IoT Getriebe am Laufen hält.
Ist geradezu unabdingbar für den weiteren Fortschritt, alternativlos 
sozusagen ;)

Aber mal im Ernst: Wenn schon Daten weitergegeben werden, dann bitte nur 
mit Vergütung für diejenigen, die diese Daten produzieren bzw. es müsste 
grundsätzlich die Wahlmöglichkeit geben, ob man mit Geld oder Daten 
zahlt.

von Georg W. (gaestle)


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Torsten C. schrieb:
> Schade, das hätte ein interessanter Thread werden können. Dumm nur,
> falls einen die SmartMeter-Debatte (die eh nie zu einem Ergebnis führen
> wird) nicht interessiert.

Diese Debatte lässt sich auf alles, was mit "smart" oder "4.0" im Namen 
daher kommt übertragen. Es wird wortgewaltig angepriesen und lobbyiert. 
Aber sobald man das Thema der in alle Welt gesendeten Daten anschneidet 
kommt nur noch ein donnerndes Schweigen. Weshalb kommen plötzlich 
Funktionäre und Berufspolitiker, die größtenteils noch nie wertschöpfend 
tätig waren daher und wollen mir erklären wie ich meine Firma zu führen 
habe? Wo sind all die Datenschutzbeauftragten, die sonst alles 
reguliert, dokumentiert und auditiert haben wollen?

von Paul B. (paul_baumann)


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Georg W. schrieb:
> Wo sind all die Datenschutzbeauftragten, die sonst alles
> reguliert, dokumentiert und auditiert haben wollen?

Das kann ich Dir nicht sagen, weil es dem Datenschutz unterliegt.
;-)
MfG Paul

von lächler (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Ich würde von Geräten wie Waschmaschine und Ofen ablesen, wann sie
> fertig sind. Aus diesen, und anderen Daten würde ich mir eine Art
> "Zeitplan" automatisiert erstellen. Auf Computerbildschirmen könnte ich
> mich jederzeit informieren was denn wann anfällt.

Ziel erreicht: dein Heim hätte dich automatisiert. Heimautomation in 
Reinkultur ;-)


Christian R. schrieb:
> Du hast
> wahrscheinlich keine Familie. Die würden dir sehr deutlich zu verstehen
> geben, dass der Firlefanz raus muss, denn die 10% restliche
> Funktionalität die 90% der Zeit schluckt wird erfahrungsgemäß nie
> fertig, wenn man Arbeit, Frau, Kinder und Haus unter einen Hut bringen
> muss.

Nicht umsonst bedeutete früher EIB: Ehemann ist beschäftigt ;-)

von Reiner O. (elux)


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Torsten C. schrieb:
> Noch einer, der so denkt wie ich?

Sieht so aus, nicht wahr? ;-)

>Und wenn man Glück hat, bauen die
>Chinesen die "Open-Hardware" auch billig nach...

Naja, die Nachbau Uno R3 habe ich für bißchen mehr als einen Euro 
bekommen...

Aber man sollte sich nicht täuschen: Das die Chinesen nur dumpf 
nachbauen ist mehr und mehr vorbei. Die entwickeln zunehmend auch selber 
(weiter), z.B. CH34x

Peter (Gast) schrieb
>Aber mal im Ernst: Wenn schon Daten weitergegeben werden, dann bitte nur
>mit Vergütung für diejenigen, die diese Daten produzieren bzw.

Ja, und vor Allem mit Ihrem Wissen und Einwilligung!

MfG
Elux

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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wendelsberg schrieb:
> Das nennen Realisten auch Erfahrung.

Sicher. Smartmeter sind auch längst gängiger Standard und die 
Datenspionage auf der Stromleitung nimmt überhand... PANIKALARM !!!

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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lächler schrieb:
> Ziel erreicht: dein Heim hätte dich automatisiert.

Genau SO darf es nicht laufen, daß irgendwelche Automatiken das Leben 
diktieren. Die sollen Routinetätigkeiten übernehmen, Vorgänge bequem 
auslösen/überwachen und jedwede relevante Information wenn gewünscht zur 
Verfügung stellen.
Automatisieren = Leben einfacher+komfortabler machen!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wäre es dem Befürworter von Smartmetern möglich, mal auch nur einen 
einzigen konkreten Vorteil der Dinger zu nennen, die über übliche 
Hochglanzprospektwerbeversprechen (à la "da hat man ... besser im 
Blick") hinausgehen?

Welchen Nutzen, welchen Einspareffekt hat z.B. ein Verbraucher, dessen 
Jahresstromverbrauch von 1.5 MWh bislang mit einem Ferrariszähler 
abgerechnet wird?

von Peter (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wäre es dem Befürworter von Smartmetern möglich, mal auch nur einen
> einzigen konkreten Vorteil der Dinger zu nennen

Da dürfte er sich schwer tun, wie die vergangenen Posts auch belegen, 
aber interessiert wäre ich auch!

von Peter (Gast)


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Moby A. schrieb:
> und jedwede relevante Information wenn gewünscht zur
> Verfügung stellen.

ach komm schon, jetzt schwächelst du aber! Wolltest du nicht eher 
schreiben "jedwede Information immer, überall und ungefragt absaugen, um 
nicht von irgendeiner Bananenrepublik auf dem Weg in die 
Informationsgesellschaft abgehängt zu werden." ?

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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google schrieb:
> Moby, wie passt das in Dein Weltbild?
>
> Beitrag "Re: Alternative zu Elv MAX!"

Was da gegenwärtig so auf dem Markt ist das ist halt unausgereift, 
unstandardisiert, teuer. Wir sind noch am Anfang einer Entwicklung. 
Vergleichbar etwa mit damals, als die Eisenbahn eingeführt wurde. Da 
stand übrigens die große Befürchtung/Angst im Raum, der Mensch würde das 
hohe Tempo nicht vertragen. Ähnlich irrational sind die Ängste heute.
Fürs Smarthome ist gegenwärtig das Selberbasteln immer noch die 
flexibelste, passgenaueste und billigste Lösung. Noch.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Rufus Τ. F. schrieb:
> konkret

... ist gegenwärtig noch gar nichts, denn 'konkret' sind bislang in 
deutschen Haushalten nur ganz wenige Smartmeter. 'Konkret' sind hingegen 
tausend Ängste, Befürchtungen und Vorurteile, die man ja hier mal im 
Vorfeld diskutieren kann.

Ohne konkreten Preisvorteil bei der Nutzung günstigerer Abnahmezeiten, 
ohne konkrete simple Zugriffs- und Auswertemöglichkeit für den Kunden, 
bei entsprechend hoher Auflösung und ohne Preisaufschlag versteht sich 
macht es sicher nur für die wenigsten Sinn.

von Georg W. (gaestle)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> konkreten Vorteil

Kaum. Auf mehrfache Nachfrage kam nichts außer leerem Marketingsprech. 
So lange sich daran nichts ändert können wir getrost davon ausgehen dass 
diese Geräte keinen Vorteil für uns bieten. Yello Strom bietet sie seit 
2010 an, belastbare Daten sollten eigentlich ausreichend vorliegen. Wir 
können nur mutmaßen weshalb sie keine Zahlen heraus geben, ich denke sie 
sind einer weiteren Verbreitung nicht förderlich und deshalb müssen 
Lobbyisten und Astroturfer ran.

von Peter (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Ohne konkreten Preisvorteil bei der Nutzung günstigerer Abnahmezeiten,
> ohne konkrete simple Zugriffs- und Auswertemöglichkeit für den Kunden,
> bei entsprechend hoher Auflösung und ohne Preisaufschlag versteht sich
> macht es sicher nur für die wenigsten Sinn.

Preisvorteil: den krallen sich die Stromkonzerne

simple Zugriffs- und Auswertemöglichkeiten: gibts heute schon mit el. 
Zählern, braucht man also nicht extra noch Smartmeter

Ergo: sinnlos!

Aber du scheinst es ja auch langsam einzusehen, wenn ich deinen letzten 
post richtig deute.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Rufus Τ. F. schrieb:
> konkret

... wüsste ich aber jetzt gerne, wovor ich mich -konkret- fürchten 
sollte bzw. wie mir  und meinem Leben ein genaues Smartmeter jetzt 
-konkret- zum Nachteil gereicht. Wenn man mir "leeren Marketingsprech" 
vorwirft werfe ich der Gegenseite Angstmacherei und Volksverdummung vor. 
Letzteres gelingt natürlich besonders gut in einem Klima höchst 
kritischer, für mich äußerst fragwürdiger Distanz zu diesem Staat und 
dieser Wirtschaft. Ein Kampf gegen Windmühlen, sollen das doch 
demokratische Wahlen entscheiden...

von Elektrofan (Gast)


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> Letzteres gelingt natürlich besonders gut in einem Klima höchst
> kritischer, für mich äußerst fragwürdiger Distanz zu diesem Staat und
> dieser Wirtschaft.

Diese "fragwürdige Distanz" ist natürlich für Staat und Wirtschaft ein 
essentielles Problem ...
Mit genau dieser Skepsis stellt man womöglich noch die freiheitliche, 
global-kapitalistische Grundordnung der westlichen 'Werte'gemeinschft 
infrage:

Irgendwann mag man womöglich nicht mehr genug (überflüssiges ?) kaufen.
Irgendwann geht man dann zwecks Frustkompensation doch wieder mal wählen 
und wählt dann glatt die Falschen ...

von _Gast (Gast)


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Hm,


wenn dir es nichts ausmacht:

> Für die gleiche Leistung mehr zu zahlen...
  (Dynamische Tarife, Anschaffungskosten und geringere
   Lebensdauer der Smart-Geräte,
   Mehrverbrauch an Strom)

> Keine Privatsphäre mehr zu haben
  (Sei es für Horch&Guck oder für personalisierte Werbung,
   oder für den kleinen Fritz, der jetzt auch Script Kiddie ist)

> Ein sicheres System gegen ein potentiell unsicheres zu tauschen
  (Abschaltung wegen Defekt oder Erpressungstrojaner im Zähler)

> Dir ein Abrechnungsystem zuzulegen, das wesentlich einfacher zu deinen
  Ungunsten manipuliert werden kann, und zugleich der Nachweis von
  dieser wesentlich schwerer zu erbringen ist.

> Die Umwelt ein wenig mehr zu verschmutzen
  (Mehr E-Schrott durch geringere Lebensdauer)


Dann hole dir doch bitte gleich einen ganzen Karten davon, damit für 
mich nichts mehr übrig bleibt.


Danke
Gast

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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_Gast schrieb:
> Dann hole dir doch bitte gleich einen ganzen Karten davon

Wovon? Von Deinem Sammelsurium an wiederholten Vorurteilen und 
Unterstellungen?

Elektrofan schrieb:
> Diese "fragwürdige Distanz" ist natürlich für Staat und Wirtschaft ein
> essentielles Problem ...

Es ist wohl zunächst mal der eigentliche Background aller Vorbehalte 
gegen datensammelndes Instrumentarium. Können wir hier nicht weiter 
auflösen sondern nur feststellen.

von Heinz (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Klima höchst
> kritischer, für mich äußerst fragwürdiger Distanz zu diesem Staat und
> dieser Wirtschaft.

Was du fragwürdige Distanz nennst, ist für mich gesundes Hinterfragen.

Leider scheinst du voll auf der Konsumwelle zu surfen und ein wenig zu 
forschritts-hörig zu sein, sodass es dir nicht möglich ist, diesen
Standpunkt nachzuvollziehen, Für dich liegt das Heil scheinbar darin, 
jeden Hype mitzumachen.

Es gibt aber auch Menschen, die über Gesellschaft, Wirtschaft und 
Politik etwas differenzierter nachdenken.

Wohin führt die zunehmende Vernetzung?
Wie schädlich ist der Fortschritt in IT-, Automobil- und 
Energiewirtschaft für unsere Umwelt?
Was macht, dass wir diesen ganzen unreifen Konsumschrott kaufen?
Brauchen wir das wirklich?
Wie verdienen wir Geld, in einer Zukunft in der das Bruttosozialprodukt 
automatisch von Computern erwirtschaftet wird?
Was werden meine Enkel mal über unser heutiges Verständnis von Konsum 
wohl denken?

Das erscheint dir vielleicht als fragwürdige Distanz. Aber diese Fragen 
stellen sich nunmal und ich hoffe wirklich sehr, dass es Antworten auf 
Basis unserer Demokratie und unserer freiheitlichen Grundordnung.

Dass ich Smartmeter und den ganzen anderen Scheiß ablehne, machts 
eigentlich auch nicht besser - wenn ich mir das mal so durch den Kopf 
gehen lasse ;)

von Walter S. (avatar)


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Moby A. schrieb:
> Sicher. Smartmeter sind auch längst gängiger Standard

Moby A. schrieb:
> denn 'konkret' sind bislang in
> deutschen Haushalten nur ganz wenige Smartmeter.

was denn nun, kannst du dich nicht entscheiden?

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Walter S. schrieb:
> was denn nun, kannst du dich nicht entscheiden?

Sorry. Ironietag vergessen.
Dir überlasse ich jetzt herauszufinden an welcher Stelle ;-)

Heinz schrieb:
> Für dich liegt das Heil scheinbar darin,
> jeden Hype mitzumachen.

Nö. Die faszinierenden Möglichkeiten heutiger Technik zu nutzen! 
Natürlich kann man auch bewußt drauf verzichten. Mit dieser Einstellung 
wär der Mensch freilich nie vom Baum gekommen...

von Heinz (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Die faszinierenden Möglichkeiten heutiger Technik zu nutzen!
> Natürlich kann man auch bewußt drauf verzichten. Mit dieser Einstellung
> wär der Mensch freilich nie vom Baum gekommen

Ich gehe mal davon aus, dass du bewußt schwarz weiß formulierst,
aber mir ist nicht klar, was das soll.

Es geht um verantwortungsvollen, sinnvollen Einsatz von Technologien.
Auf sinnlos gehyptes Zeug lässt sich sehr gut verzichten.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Auf sinnlos gehyptes Zeug lässt sich sehr gut verzichten.

Und Du maßt Dir an, darüber allgemein richten zu können was "sinnlos 
gehyptes Zeug" ist? Lass das die Geschichte entscheiden. Unabhängig 
davon wird es immer unnützes oder fehlerhaftes geben- das Wesen der 
Technikentwicklung besteht aber gerade darin über die unvermeidlichen 
Irrungen und Wirrungen zu verlässlichen, echten technischen Hilfen zu 
finden.

von Bastler (Gast)


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von Heinz (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Lass das die Geschichte entscheiden.

Bitte mir hier keine Anweisungen geben - klar?
Und was ich sinnvoll finde, das entscheide ich natürlich selbst
und schreibe es auch hin und wieder mal in Foren, kann man dann
gut finden oder nicht.

Ich habe den Eindruck, dass du hier auf ziemlich verlorenem Posten 
stehst und mir ist auch klar, dass dir seit einiger Zeit die Argumente 
abhanden gekommen sind, akzeptier es einfach. Wie sich das anfühlt 
müsstest du ja schon von deinen Assembler-Diskussionen in anderen 
Threads hier kennen.

von Peter (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Sorry. Ironietag vergessen.

Aber heute ist doch Weltfrauentag und nicht Ironietag ;)

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> dass dir seit einiger Zeit die Argumente
> abhanden gekommen sind

> müsstest du ja schon von deinen Assembler-Diskussionen in anderen
> Threads hier kennen

Wenn Du nun schon zu solchen "Argumenten" greifen mußt ist wohl klar wem 
hier welche fehlen ;-)

Bastler schrieb:
> Verläßliches wie Beitrag "Kleines Tiny13 Sensorboard"

Sicher. Das tut seinen Dienst ;-)
Als "Argument" aber hier nicht minder ungeeignet und eher von 
Ratlosigkeit zeugend.

: Bearbeitet durch User
von STM32F4 (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Wovon? Von Deinem Sammelsurium an wiederholten Vorurteilen und
> Unterstellungen?

Mensch Moby du alter Laberkönig, was hast du denn hier wieder 
angezettelt?
Ist ja nicht zum Aushalten...

;)

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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STM32F4 laberte im Beitrag #4499986:
> Mensch Moby du alter Laberkönig, was hast du denn hier wieder
> angezettelt? Ist ja nicht zum Aushalten...

Bring lieber einen Beitrag zum Thema.
Hier mal ein paar Fragestellungen zur Anregung:

- Kann Automatisierung zum Wahn werden?
- Sind datensammelnde/weitergebende Sensoren Teufelswerk?
- Mit welchen konkreten persönlichen Nachteilen ist die Datenweitergabe 
an Unternehmen verbunden?
- Sind "meine" Daten in jedem Fall bzw. überhaupt geld-wert?
- Nutze ich selber nicht auch viele fremde Daten ohne dafür zu zahlen?
- Ich finde mich und mein Leben wichtig- sind es deshalb meine Daten für 
andere auch oder wird deren Bedeutung von mir schnell überbewertet?

Meine Meinung: Das Daten-Thema ist in D geradezu zur Ideologie erstarrt. 
Möglicherweise ist das auch eine Neid- (oder Minderwertigkeitsgefühl ?) 
Reaktion auf den überragenden Erfolg von Google & Co, die im Netz mit 
<Empört!> Meinen Daten </Empört!> nach wie vor den Ton an- und die 
Richtung vorgeben !?

Ein solcher technikkritischer Thread zieht natürlich besonders die 
Technikkritiker an. Dafür kann man ja noch Verständnis haben. Aber wenn 
es statt auf Automatisierungs- nur noch auf Verfolgungswahn 
hinausläuft... :-(

: Bearbeitet durch User
von Peter (Gast)


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- Kann Automatisierung zum Wahn werden?
im patholorischen Sinne? Nein

> Sind datensammelnde/weitergebende Sensoren Teufelswerk?
Nein, aber mir konnte noch niemand erklären, welchen Vorteil bspw. 
Smartmeter haben, wo die Daten hingehen und was damit gemacht wird.

> Mit welchen konkreten persönlichen Nachteilen ist die Datenweitergabe
an Unternehmen verbunden?
1. ich erfahre nicht, was wie erhoben, ausgewertet und weitergegeben 
wird. 2. Es wird mein Strom verbraucht für Funktionen, die ich nicht 
will
3. Ich erhalte keine Vergütung für die von mir hergestellten Daten
Reicht dir das??

> Sind "meine" Daten in jedem Fall bzw. überhaupt geld-wert?
Frage zu undifferenziert, ist auf ein NEIN angelegt

> Nutze ich selber nicht auch viele fremde Daten ohne dafür zu zahlen?
Interessanter Aspekt. Aber auch hier zu undifferenziert, sodass man ja 
antworten muss. Frage müsste lauten: Nutze ich geldwerte Daten, von 
denen der Erzeuger vielleicht nicht will, dass ich sie nutze.

> Ich finde mich und mein Leben wichtig- sind es deshalb meine Daten für
andere auch oder wird deren Bedeutung von mir schnell überbewertet?
Das ist eine Oder-Verknüpfung gegebsätzlicher Formulierungen, die 
einfach
nur plump darauf ausgelegt ist, den Antwortenden in die Pfanne zu hauen.

So Moby jetzt bist du dran:

Welchen Vorteil hat der Verbraucher von Heizungsthermostaten, die alle 
Einstellungen zum Hersteller funken müssen?

Warum muss ein Leuchtmittel ständig nach hause telefonieren?

Welchen Vorteil hat der Verbraucher davon, dass sein Smart-TV die 
Fernsehgewohnheiten an irgendeinen Server melden?

Wäre es nicht gerecht, wenn der Datenerzeuger für interessante Daten
entlohnt wird?

von wendelsberg (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Lass das die Geschichte entscheiden.

Gute Idee, das waere auch der normale Weg.
Zur Zeit entscheiden aber Lobbyisten der Smartmeterindustrie.

wendelsberg

von Ich (Gast)


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Heim-Nicht-Automatisierer schrieb:
> Ich kann meine Thermostate selber
> bedienen

LOL schrieb:
> Ich sehe auch nicht, warum ich z.B. Heizungsthermostate oder den
> Gaskessel mit irgendeiner Äpp bedienen sollte:

Peter schrieb:
> Welchen Vorteil hat der Verbraucher von Heizungsthermostaten, die alle
> Einstellungen zum Hersteller funken müssen?

LOL schrieb:
> Insofern eine ordentlich programmierbare Heizung (Wochenprogramm und
> anpassbare Kurven, sowas gibts schon seit den 90ern) und für selten
> genutze Räume halt programmierbare Thermostate.

Ich habe im Badezimme programmierbare (offline) Heizkörperthermostate 
und möchte darauf nicht mehr verzichten.
Morgens in ein warmes Bad zu kommen, weil sich die Heizung 20 Minuten 
vorher von 18°C auf 22°C gestellt hat - prima.
Nein ich habe dazu keine App, ja es ist Schwachsinn, das die Dinger die 
Einstellungen zum Hersteller funken.

Rolladen hoch/runter, Licht an/aus, Heizung an/aus, Bild vom Inhalt der 
Kühlschrankes machen, Hasutürklingel samt Video aufs Smartphone, 
weltweit, tolle Spielerei (und dabei über die pöse NSA schimpfen).

Das Internet der Dinge, da schickt der Kaffeevollautomat eine 
Whatsapp-Nachricht an den Kühlschrank, mit der Frage ob noch Milch da 
ist.
Der Kühlschrank beauftragt dann den Menschen, doch im Auftrag des 
Kaffeevollautomaten, bitte Milch zu besorgen.
Schöne neue Welt.

von wendelsberg (Gast)


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Ich schrieb:
> da schickt der Kaffeevollautomat eine
> Whatsapp-Nachricht an den Kühlschrank, mit der Frage ob noch Milch da
> ist.

Ich trinke meinen Kaffee nicht mit Milch.
Und ich lasse die einfach weg.

Im IoT wuerde das wahrscheinlich so ablaufen, dass Kaffee mit Milch die 
Voreinstellung waere. Da muesste ich dann extra taetig werden, um das 
abzustellen, wahrscheinlich in einem Untermenue in der 7. 
Schachtelungstiefe. Und nach einem Update waere die Voreinstellung 
wieder gesetzt. Und nein, ich koennte die fehlerhaft automatisch 
bestellte Milch nicht zurueckgeben sondern muesste die "Updatemilch" 
natuerlich bezahlen.

Das will ich definitiv nicht haben.

wendelsberg

von Christian R. (supachris)


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Wenn es wirklich einen Nutzen hat, setzt es sich auch ohne massiven 
Lobbyismus durch. Kennst du das Sprichwort "anpreisen wie sauer Bier"? 
Das gibts schon seit hunderten Jahren. Und da Werbung allein nicht mehr 
bei allen hilft, müssen halt die Lobbyisten ran um das in Gesetzesform 
zu bringen. Siehe Riester Rente. Jetzt sieht man dass alles nur Beschiss 
war.
Aber die meisten Leute lassen sich ja das Denken von anderen abnehmen, 
und die die noch selbst nachdenken werden als rückständig und 
fortschrittsfeindlich verunglimpft.

von Ich (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> Ich trinke meinen Kaffee nicht mit Milch.
> Und ich lasse die einfach weg.

Die Einstellung, keine Milch gewünscht, führt dazu, dass du in einer 
Datenbank unter Laktoseintoleranz geführt wirst.
Entsprechende Mittel dagegen gibt es dann vom 
Medikamenten-Online-Anbieter deines Misstrauens, vollautomatisch, 
zusammen mit der Milch, die du dann ja trinken kannst. Stornierung 
abgelehnt.

von STM32F4 (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Bring lieber einen Beitrag zum Thema.

Was soll dabei rauskommen? Alles Wesentliche ist gesagt.

Die einen wollen den Datenschutz nicht opfern zugunsten den
in ihren Augen sinnlosen IoT Anwendungen. Denen ist eben der Datenschutz 
wichtiger.

Dann gibt es auf der anderen Seite dich: Dir ist Vernetzung der Dinge so 
wichtig, dass du Datenschutz hintenanstellst.

Und das eigentliche Problem an der Diskussion hier bist du, weil du
alle, die nicht deiner Meinung sind als rückwärtsgewandt und 
wirtschaftsfeindlich beschimpfst. Diese deine Haltung kann man auch
in anderen Threads hier beobachten und sie muss irgendwie in deiner
Persönlichkeitsstruktur begründet sein, fürchte ich.

Für mich wäre eine Diskussion über die Frage wichtig, wie man 
Datenschutz und wirtschaftliche Interessen der Datenproduzenten und der 
Datenverwerter
unter einen Hut bekommt.

Aus meiner Erfahrung macht es keinen Sinn, an Diskussionen teilzunehmen, 
die nur zum Ziel haben, die jeweils andere Position zu zerstören.

von wendelsberg (Gast)


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Ich schrieb:
> wendelsberg schrieb:
>> Ich trinke meinen Kaffee nicht mit Milch.
>> Und ich lasse die einfach weg.
>
> Die Einstellung, keine Milch gewünscht, führt dazu, dass du in einer
> Datenbank unter Laktoseintoleranz geführt wirst.
> Entsprechende Mittel dagegen gibt es dann vom
> Medikamenten-Online-Anbieter deines Misstrauens, vollautomatisch,
> zusammen mit der Milch, die du dann ja trinken kannst. Stornierung
> abgelehnt.

Oder so. ;-(

wendelsberg

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Nein, aber mir konnte noch niemand erklären, welchen Vorteil bspw.
> Smartmeter haben, wo die Daten hingehen und was damit gemacht wird.

Was zu erwarten sein könnte hab ich lang und breit erläutert. Das kann 
man nun zur Kenntnis nehmen oder man will es nicht. Was tatsächlich zu 
erwarten sein wird ist erst klar wenn Smartmeter größere Verbreitung 
erfahren werden. Und das werden sie ganz sicher.

> 1. ich erfahre nicht, was wie erhoben, ausgewertet und weitergegeben
> wird.

Siehe oben.

> 2. Es wird mein Strom verbraucht für Funktionen, die ich nicht
> will

Der relativiert sich mit dem Preisvorteil.

> 3. Ich erhalte keine Vergütung für die von mir hergestellten Daten

Wofür auch ? In meinen Augen eine lächerliche Forderung.

> Reicht dir das??

Nein. Insbesondere zuviel Angst und zuwenig Vertrauen. An dieser 
Situation dürfte sich erst mit dem Durchsetzen der Smartmeter etwas 
ändern, jedenfalls bei Dir...

> Frage zu undifferenziert, ist auf ein NEIN angelegt

Darauf kann auch nur mit Nein geantwortet werden.

> Frage müsste lauten: Nutze ich geldwerte Daten, von
> denen der Erzeuger vielleicht nicht will, dass ich sie nutze.

Die Daten selber sind nicht geldwert. Sowenig wie Deine jetzigen Strom- 
Wasser- und Heizungsverbrauchs- Zählerstände auch.

> einfach
> nur plump darauf ausgelegt ist, den Antwortenden in die Pfanne zu hauen.

Natürlich. Man kann auch sagen, Du bist mit einer Antwort überfordert 
;-)
Deine restlichen Fragen sind allesamt beantwortet soweit sich das heute 
schon abschätzen lässt. Generell ist Datenübermittlung genau dann 
abzulehnen, wenn Dir als Kunden daraus ein konkreter Nachteil erwächst.

: Bearbeitet durch User
von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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wendelsberg schrieb:
> Moby A. schrieb:
> Lass das die Geschichte entscheiden.
>
> Gute Idee, das waere auch der normale Weg.

Irgendjemand gibt immer Anstoß zu einer Entwicklung. Es setzt sich auf 
lange Sicht nur das durch was der Mehrheit nützt.

Ich schrieb:
> Schöne neue Welt.

Darauf läuft es hinaus, wenn man nicht übertreibt.
Übertreibungen sind am Markt auf Dauer ohnehin chancenlos.

Christian R. schrieb:
> Aber die meisten Leute lassen sich ja das Denken von anderen abnehmen,

Weiß nicht so recht obs die meisten sind, aber nachdenken ist in jedem 
Falle anstrengend. Wenn man aber nicht übers Nachdenken lernt sondern 
erst übers Kind im Brunnen ist das auch ein Lernprozess der zum gleichen 
Ergebnis führt: Es setzt sich nur das Sinnvolle durch.

> und die die noch selbst nachdenken werden als rückständig und
> fortschrittsfeindlich verunglimpft.

Daß eine veränderungsunwillige Minderheit unter einen gewissen Druck 
gerät ist gaaanz natürlich... Das würde ich aber nicht "Verunglimpfung" 
nennen. Man kann (zumindest hier) ganz frei über jedweden konkreten Vor- 
und Nachteil diskutieren. Die Sichtweisen stehen natürlich stark im 
Kontext individueller Befindlichkeiten; man wird leider nicht 
umhinkommen, auch diese anzusprechen. Gerade wenn es um zukünftige 
Möglichkeiten geht.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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STM32F4 schrieb:
> Für mich wäre eine Diskussion über die Frage wichtig, wie man
> Datenschutz und wirtschaftliche Interessen der Datenproduzenten und der
> Datenverwerter
> unter einen Hut bekommt.

Ich fürchte mit dieser Schwarzweiß- Sichtweise kommen wir nicht weiter. 
Was sich meiner Meinung nach ändern muß ist die Sichtweise auf die 
Datenwertigkeit. Hinter den Vorbehalten zur Nutzung persönlicher Daten 
sehe ich vor allem Mißtrauen und diffuse Ängste vor dem Wirken höherer 
Mächte tief in die Privatsphäre hinein. Ich meine, wir sind hier nicht 
in China oder einem anderen totalitären Staat. Das Verständnis und die 
Bedürfnisse privaten Lebens ändern sich auch, wie sich schön am 
Gegensatz zwischen Alt und Jung beobachten lässt.

> Aus meiner Erfahrung macht es keinen Sinn, an Diskussionen teilzunehmen,
> die nur zum Ziel haben, die jeweils andere Position zu zerstören.

Wenn Du meine Argumente "zerstörend" nennst spricht es nur dafür, daß 
sie gut sein müssen ;-)

von Gästle (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Die Daten selber sind nicht geldwert. Sowenig wie Deine jetzigen Strom-
> Wasser- und Heizungsverbrauchs- Zählerstände auch.
Nur weil sie für dich und aus deiner Sicht keinen Wert haben, bedeutet 
das noch nicht, dass sie nichts Wert sind.
Ob es zum Beispiel für mich einen Wert darstellt, dass Google die 
Positionsdaten von Androidgeräten übermittelt ist ja eine Sache. Google 
weiß aber damit neue Dienste zu erzeugen (z.B. die Darstellung der 
Verkehrslage in Echtzeit) und verdient damit Geld. Ergo haben die Daten 
einen Wert.

Moby A. schrieb:
> Generell ist Datenübermittlung genau dann
> abzulehnen, wenn Dir als Kunden daraus ein konkreter Nachteil erwächst.
Generell ist Datenübermittlung immer abzulehnen, solange mir als Kunde 
dadurch kein Mehrwert geboten wird. Das Prinzip nennt sich 
Datensparsamkeit.


Aber mach Du nur deine Waschmaschine an, wenn dir dein Stromzähler sagt, 
dass der Strom gerade billig ist. Was machst du aber dann, wenn nach 20 
min der Strom plötzlich extrem teuer ist, weil alle Welt wie du die 
Waschmaschine angeschalten hat? Unterbrichst du den Waschgang und 
beendest ihn dann 3 Stunden später? Oder zahlst du dann halt den 
Waschgang der größtenteils in die Hochpreisphase fällt mit der Folge, 
dass deine Stromrechnung nicht niedriger sondern höher ausfällt?

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Gästle schrieb:
> weiß aber damit neue Dienste zu erzeugen (z.B. die Darstellung der
> Verkehrslage in Echtzeit)

... Dienste die auch Du wieder nutzt. Sieh das doch zum gegenseitigen 
Vorteil aller. Vermutlich ist auch Deine Firma auf irgendwelche 
Kundendaten angewiesen. Die "schöne neue Welt" kann nur so 
funktionieren!

> Datensparsamkeit.

Damit kommen wir nicht weiter, die blockiert viele mögliche 
Entwicklungen mit gegenseitigem Vorteil für alle.

> Aber mach Du nur deine Waschmaschine an, wenn dir dein Stromzähler sagt,
> dass der Strom gerade billig ist

Sieh das dich nicht so holzschnittartig black and white.
Du kannst günstigere Zeiten nach Deinen Möglichkeiten nutzen. Das ist 
ein Mehr an Möglichkeiten, kein Weniger!

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Moby A. schrieb:
>> 2. Es wird mein Strom verbraucht für Funktionen, die ich nicht will
>
> Der relativiert sich mit dem Preisvorteil.


Welchem?

Welchen Preisvorteil bitte bringt ein "SmartMeter"?

Bislang ist von den Dingern bekannt, daß die Zählermiete steigen wird.

Was kein Wunder ist, sind die Geräte doch deutlich kurzlebiger als 
Ferrariszähler und bewirken einen deutlich höheren Installations-, 
Wartungs- und Instandhaltungsaufwand.

Ferrariszähler sind oft mehrere Jahrzehnte im Dauereinsatz (was 
eichrechtlich aufgrund der sogenannten "Gruppeneichung" auch in Ordnung 
ist).

Der Zähler in meiner Wohnung wurde 1971 hergestellt und vermutlich seit 
seiner Erstinstallation nie gewechselt; sicher weiß ich das für die 
letzten 25 Jahre.

Welche elektronischen Geräte erreichen diese Betriebsdauern?

von Elektrofan (Gast)


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> Insbesondere zuviel Angst und zuwenig Vertrauen.

"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", soll Lenin gesagt haben.

Das trifft wohl auf alle Regimes zu, egal ob sie sich als 
"demokratisch", "sozialistisch" oder sonstwie bezeichnen.
Leute wie z.B. Stalin, Goebbels; Joseph McCarthy; Kanther, Schily u.v.a.
gibt es immer, oft leider an massgeblicher Stelle.
Und immer soll der sogenannte "Souverän" vollstes Blanko-"Vertrauen" 
haben, dass die von solchen Leuten ausgeübte Kontrolle natürlich nur im 
Sinne des Volkes ist ...

von Hafax (Gast)


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Zum Thema Datenbanken die für einen guten Zweck gedacht waren und 
missbraucht wurden, eine kleines Beispiel aus der Vergangenheit:

http://www.heise.de/ct/ausgabe/2015-17-Editorial-Nichts-zu-verbergen-2755486.html

Ich sehe es durchaus kritisch einfach jedem immer und alle seine Daten 
zu hinterlassen.

Auch wenn heute noch keine direkten negativen Folgen abzusehen sind 
heist das nicht es würden niemals welche enstehen. Du unterschätzt den 
einfalsreichtum der Meinschheit sch***e zu bauen gewaltig!

Ich kann nur sagen seit vorsichtig und sparsam mit der weitergabe 
jeglicher Daten!!!

etwas O.T. für die Aluhutträger 
https://aeon.co/essays/how-the-internet-flips-elections-and-alters-our-thoughts
Was sich wohl machen lässt wenn man weiter subtile einflussmöglichkeiten 
auf einen Menschen bekommt (Temperatur, Lichtfarbe, Musikauswahl eines 
Internetradios...)

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Der relativiert sich mit dem Preisvorteil.
>
> Welchem?

Wenn es unter dem Strich keinen Preisvorteil gibt entfällt ein 
wesentlicher konkreter Grund auf Smartmeter zu wechseln. Noch aber ist 
das Smartmeter für die meisten Zukunftsmusik- von meinem 
Energieversorger ernte ich nur Schulterzucken...

> Was kein Wunder ist, sind die Geräte doch deutlich kurzlebiger als
> Ferrariszähler und bewirken einen deutlich höheren Installations-,
> Wartungs- und Instandhaltungsaufwand.

Die ersten Generationen vielleicht... Technik lässt sich verbessern und 
ich sehe überhaupt keinen Grund, warum sich Halbleitertechnik nicht auch 
Jahrzehnte nutzen lassen sollte- wobei es dann eher der technische 
Fortschritt sein dürfte, der für einen Wechsel sorgt. Meinen 
ausrangierten Kasten kannst Du jedenfalls gerne haben ;-)

> Der Zähler in meiner Wohnung wurde 1971 hergestellt und vermutlich seit
> seiner Erstinstallation nie gewechselt

Na prima. Du wirst doch aber deshalb nicht ernsthaft erwarten daß 2071 
noch die gleiche Technik zum Einsatz kommt ;-)

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Elektrofan schrieb:
> Das trifft wohl auf alle Regimes zu, egal ob sie sich als
> "demokratisch", "sozialistisch" oder sonstwie bezeichnen.
> Leute wie z.B. Stalin, Goebbels; Joseph McCarthy; Kanther, Schily u.v.a.

Entschuldigung, bei dem woran es Dir hier mangelt kann ich Dir auch 
nicht mehr helfen.

Hafax schrieb:
> Was sich wohl machen lässt wenn man weiter subtile einflussmöglichkeiten
> auf einen Menschen bekommt (Temperatur, Lichtfarbe, Musikauswahl eines
> Internetradios

Machen lässt sich vieles.
Der Fehler ist aber, Theorie und Praxis gleichzusetzen. Für die Praxis 
brauchts eine Absicht- und genau die unterstellst Du.

Was wohl wahr ist: Technik die neu ist macht zuweilen angreifbar und ist 
fehleranfällig. Technik bietet aber auch genau jene Möglichkeiten, diese 
Fehler auszumerzen.

Daß ich gerade unbeschwert nach Hause fliege liegt vor allem daran, daß 
die meisten Fehler in Flugzeug Hard- und Software ausgemerzt sind und 
der verbleibende Rest unbedeutend oder unwahrscheinlich ist.

: Bearbeitet durch User
von Peter (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Insbesondere zuviel Angst und zuwenig Vertrauen.

Moby du hast eine sehr naive Weltsicht. Vertrauen ist in 
zwischenmenschlichen Beziehungen angebraucht, aber hier geht es um 
wirtschaftliche Interessen.

Vielleicht magst du ja noch auf meine Fragen von weiter oben antworten:

Welchen Vorteil hat der Verbraucher von Heizungsthermostaten, die alle
Einstellungen zum Hersteller funken müssen?

Warum muss ein Leuchtmittel ständig nach hause telefonieren?

Welchen Vorteil hat der Verbraucher davon, dass sein Smart-TV die
Fernsehgewohnheiten an irgendeinen Server melden?

Wäre es nicht gerecht, wenn der Datenerzeuger für interessante Daten
(mit denen der Verwerter Geld verdient) entlohnt wird?

von Hafax (Gast)


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Ich unterstelle keinem Hersteller von gesprächigen IOT devices eine 
Absicht die dadurch enstehenden Daten zu Misbrauchen. Aus reinem 
Menschenvertrauen jedoch zu Schließen ein solcher Misbrauch würde 
niemals statfinden ist einfach nur naiv. Gerade nach den Enthüllungen 
von Snowden traue ich bestimmt Institutionen alles zu!

Falls es noch nicht passiert wird es meiner Persönlichen Meinung nach 
bald geschen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Moby A. schrieb:
> Wenn es unter dem Strich keinen Preisvorteil gibt entfällt ein
> wesentlicher konkreter Grund auf Smartmeter zu wechseln.

Das ist doch schon mal 'ne Erkenntnis.

Ein weiteres Argument, das oft vorgebracht wird, ist, daß man bestimmte 
größere Verbraucher zu günstigen Zeiten betreiben könnte. Oft wird dann 
auf die Waschmaschine verwiesen.


Allerdings: Eine Haushaltswaschmaschine ist gar kein so großer 
Verbraucher, wie sich die meisten Leute vorstellen; so ein Ding braucht 
für einen Waschgang mit 60 °C unter 1 kWh.

Um die Waschmaschine zu vom Smartmeter vorgegebenen Zeiten betreiben zu 
können, bedarf es zusätzlicher Elektroinstallationen (und einer 
geeigneten Waschmaschine).

Nehmen wir mal an, daß mit dem "günstigeren" Tarif eine 30%ige Reduktion 
einherginge, dann kostet die kWh statt 30 Cent nur noch 21 Cent.

Pro Waschgang werden also bestenfalls 9 Cent eingespart.

Die kleine Übung, gegenzurechnen, in welchem Zeitraum die 
Installationskosten für eine fernsteuerbare Stromversorgung der 
Waschmaschine (und gegebenenfalls die Neuanschaffung einer geeigneten 
Waschmaschine) sich armortisieren, die überlasse ich dem geneigten 
Leser.

Bei andere Verbrauchern im Haushalt sieht die Situation nicht 
grundlegend anders aus; auch Geschirrspülmaschinen oder elektrische 
Wäschetrockner bieten kein sich signifikant unterscheidendes 
Einsparpotential.

Der in vielen Haushalten größte Verbraucher hingegen, der Kühlschrank 
(bzw. die Kühl-/Gefrierkombination) ist nicht dafür ausgelegt, daß nur 
zu bestimmten Zeiten Strom zur Verfügung steht. Solche Geräte müssten 
mit grundlegend anderen Regelalgorithmen ausgestattet werden, um solch 
einen Betrieb in irgendeiner Weise sinnvoll erscheinen zu lassen.




In Haushalten, die wirklich sehr große elektrische Verbraucher 
betreiben, wie z.B. die Warmwasserbereitung in einem Speicher (also kein 
Durchlauferhitzer), da mag so eine tarifabhängige Steuerung tatsächlich 
Einsparpotential besitzen.

Allein: Das gibt es schon. Schon seit Jahrzehnten. Dafür wurden 
Zweitarifzähler verbaut, mit denen die "beliebten" 
Nachtspeicherheizungen ausgestattet wurden.

Auch für Haushalte, die ein privates Schwimmbad betreiben, dürfte solche 
Technik interessant sein. Hand aufs Herz, wieviele der Mitforenten hier 
haben so etwas?


Der Einsatz von Smartmetern in Haushalten mit einem Jahresstromverbrauch 
unterhalb 10 MWh/a dürfte überhaupt keine Einspareffekte mit sich 
bringen. Je kleiner der Verbrauch wird, desto geringer werden die 
hypothetischen Einspareffekte.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Hafax schrieb:
> Gerade nach den Enthüllungen
> von Snowden traue ich bestimmt Institutionen alles zu!
> Falls es noch nicht passiert wird es meiner Persönlichen Meinung nach
> bald geschen.

Na schön. Deshalb sehe ich der Smartmeter- Zukunft trotzdem entspannt 
entgegen. Für mich sind halt andere Dinge naiv, aber lassen wir das.

Peter schrieb:
> Welchen Vorteil hat der Verbraucher von Heizungsthermostaten, die alle
> Einstellungen zum Hersteller funken müssen?

So ein Teil hab ich schon lange zuhause.
Gefunkt wird da zu einem Empfänger des Versorgers, und zwar der 
Zählerstand. Wären es noch Daten darüber hinaus wärs mir auch wurscht 
(wenn nicht gerade Kamera und Mikro drin sind ;-) - bislang hatte ich 
von dem Ding nur Vorteile und die Abrechnung stimmt auch.

> Warum muss ein Leuchtmittel ständig nach hause telefonieren?

Für Automatisierungsszenarien die auf dem Herstellerserver laufen. Ich 
habs nicht, aber wer das kauft wird den Service auch miterwerben wollen.

> Welchen Vorteil hat der Verbraucher davon, dass sein Smart-TV die
> Fernsehgewohnheiten an irgendeinen Server melden?

Da ist meine erste Frage in welchem Umfang das überhaupt geschieht. 
Die zweite Frage an Dich: Was für "Fernsehgewohnheiten" werden denn da 
übermittelt? Dann könnte ich mal Dir konkret vermuten wozu das im 
Kundensinn gut sein könnte. Oder sind das alles wieder nur erfundene 
Unterstellungen?

> Wäre es nicht gerecht, wenn der Datenerzeuger für interessante Daten
> (mit denen der Verwerter Geld verdient) entlohnt wird?

Gegenfrage: Wär es Dir recht, für alle fremden Daten die Du (natürlich 
ganz selbstverständlich) nutzt zu zahlen?

: Bearbeitet durch User
von xxx (Gast)


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Smart Meter Tarife sind nur interessant für werkstätige. Für Rentner 
(Hausfrauen, etc.) z.B. wird es teurer, da tagsüber der Tarif meistens 
höher ist - so auch bei ENBW wie ich das letzte mal in die 
Preisübersicht schaute.

Denkbar - und auch schon angedacht - sind für die Zukunft kurzfristige 
Preisänderung auch im Stundentakt - je nach Netzauslastung. Die 
Strompreise wären dann überhaupt nicht mehr kalkulierbar.

Deshalb: SmartMeter - je später umso besser

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Moby A. schrieb:
> Gegenfrage: Wär es Dir recht, für alle fremden Daten die Du (natürlich
> ganz selbstverständlich) nutzt zu zahlen?

... woran Du auch erkennen kannst auf welchen bürokratischen Irrsinn das 
hinausläuft ;-(

xxx schrieb:
> Die
> Strompreise wären dann überhaupt nicht mehr kalkulierbar.

... was aber nicht ins Gewicht fällt wenns unter dem Strich günstiger 
würde. Auf lange Sicht sollte meiner Meinung nach mit hin zu 100% 
regenerativer Energie sowieso ein Strompreisrückgang einhergehen.

: Bearbeitet durch User
von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Nehmen wir mal an

Ja, Du nimmst an. Meine knapp 3000 kWh im Jahr müssen aber irgendwoher 
kommen und ich stelle fest, es wird von Jahr zu Jahr teurer.

> Der Einsatz von Smartmetern in Haushalten mit einem Jahresstromverbrauch
> unterhalb 10 MWh/a dürfte überhaupt keine Einspareffekte mit sich
> bringen. Je kleiner der Verbrauch wird, desto geringer werden die
> hypothetischen Einspareffekte.

Hypothetisch ist Deine Einschätzung. Praktisch steht und fällt alles mit 
den entsprechenden Tarifen. Auch wenn wir da gerade nur ins Blaue hinein 
raten- wenn man mit Smartmeter spart dann lohnt sich es auch. Im 
Vordergrund standen ja hier bislang eher die Aspekte des lieben 
"Datenschutzes". Ich sag lieber Schutz des althergebrachten Lebens wie 
wir es seit 1971 schon immer lebten ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Moby A. schrieb:
> Peter schrieb:
>> Welchen Vorteil hat der Verbraucher von Heizungsthermostaten, die alle
>> Einstellungen zum Hersteller funken müssen?
>
> So ein Teil hab ich schon lange zuhause.
> Gefunkt wird da zu einem Empfänger des Versorgers, und zwar der
> Zählerstand.

Du solltest, wenn Du versuchst, eine ernsthafte Diskussion zu führen, 
wenigstens lernen, ganz grundlegende Dinge auseinanderhalten zu können.

Was Du da hast ist kein Heizungsthermostat, sondern ein sogenannter 
Heizkostenverteiler.

Das ist etwas grundlegend anderes. Und das Ding funkt keine 
Einstellungen zum Hersteller, sondern sendet sie lediglich zu einem in 
Deinem Haus befindlichen Sammelknoten, von dem aus die Daten durch den 
Betreiber der Heizkostenverteiler abgeholt werden.

Vergleichbare Systeme existieren auch für die 
Wasserverbrauchsabrechnung.

Und wenn die Daten nicht per Funk übertragen werden, kommt einmal im 
Jahr jemand vorbei und liest ab, was auf dem LC-Display draufsteht. 
Früher kam jemand vorbei, und wechselte die Stinkeröhrchen aus, die im 
wesentlichen die gleiche Funktion hatten.

>> Nehmen wir mal an
>
> Ja, Du nimmst an. Meine knapp 3000 kWh im Jahr müssen aber irgendwoher
> kommen und ich stelle fest, es wird von Jahr zu Jahr teurer.


Dir wird ein "Smartmeter" nicht dabei helfen, herauszufinden, was der 
größte Verbraucher in Deinem Haushalt ist, und durch welches 
Nutzungsverhalten Du den beeinflussen kannst.

Und was wird von Jahr zu Jahr teurer? Deine Stromrechnung? Bei 
konstantem Verbrauch?

Dann wechsle den Stromanbieter.

Oder steigt Dein Verbrauch?

Dann prüfe den Kram, den Du in Deiner Wohnung betreibst.


Aber glaub' nicht an Smartmeter als Wunderheilmittel, die aufstehen, 
Dich an die Hand nehmen und Dir zeigen, daß es besser ist, keine 
kochende Suppe zum Abkühlen in den Kühlschrank zu stellen, oder daß es 
besser ist, auf das "ayurvedische" Wasserkochen zu verzichten.

Das können die Dinger eh' nicht. Glaub' nicht an Heilsversprechen; hilf 
Dir selbst.

Sieh Dir an, was für Verbraucher bei Dir herumstehen, und miss selbst, 
was sie verbrauchen. Und lerne, was eine Überschlagsbetrachtung ist.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Was Du da hast ist kein Heizungsthermostat, sondern ein sogenannter
> Heizkostenverteiler.

Ok.

> Dir wird ein "Smartmeter" nicht dabei helfen, herauszufinden, was der
> größte Verbraucher in Deinem Haushalt ist, und durch welches
> Nutzungsverhalten Du den beeinflussen kannst.

Selbstverständlich hilft die Analysefunktionalität bei der Auswertung.

> Und was wird von Jahr zu Jahr teurer? Deine Stromrechnung?

Ja stell Dir vor. Überrascht? ;-)
Da ist eine Menge Einsparpotential- sowohl aus Tarifsicht als auch aus 
Sicht des Transparentmachen der einzelnen Verbraucher und entsprechendem 
Gegensteuern.

> Aber glaub' nicht an Smartmeter als Wunderheilmittel

Als Heilmittel ohne Wunder, s.o.
Das ist alles andere als ein Glaube ;-)

> Miss selbst

Nö. Das kann auch das Smartmeter und ich werte ganz bequem am PC per 
Mausclick aus! Altes und Neues. Wir leben doch nicht mehr in den 
70ern...

: Bearbeitet durch User
von Heinz (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Die Daten selber sind nicht geldwert.

Mal ganz grob:

Daten sind wie Rohstoffe. Eisenerz z.B.: Kostet erstmal nur Geld,
kann man nichts mit anfangen, wenn es so aus dem Bergwerk gekarrt wird.
Lässt sich aber prima weiterverkaufen um damit höherwertige Produkte 
herzustellen, Halbzeuge, Industriegüter usw. Die sind dann schon richtig 
was wert.

Soweit mal die Rohstoffkette, aber was passiert mit dem Geldfluss 
entlang dieser Kette. Der Typ im Bergwerk bekommt kaum was, das Geld 
verdienen die Konzerne, die aus dem Eisenerz Luxusgüter herstellen.

Anders gesagt: Google und co schöpfen die Rohdaten ab, bereiten sie auf 
und veredeln sie zu kostenpflichtigen Diensten oder generieren damit 
Werbeeinnahmen. Das Geld geht somit zu den den großen Serverbetreibern. 
Der Konsument hat davon gar nichts.
Das ist nichts weiter als Datenkolonioalismus.

>Dienste die auch Du wieder nutzt.
Ja mache ich (teilweise). Aber es ist eigentlich dumm. Ich würde lieber 
fair für meine Rohdaten bezahlt werden und dafür auch für die Nutzung 
von Diensten zahlen. Das wäre wenigstens marktwirtschaftlich gerecht.

>Sieh das doch zum gegenseitigen
>Vorteil aller
Schlag mal "trickle down Effekt" nach. In Wahrheit nur ein Argument, um 
das Ungleichgewicht zu kaschieren und zu rechtfertigen.

von Peter (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Gegenfrage: Wär es Dir recht, für alle fremden Daten die Du (natürlich
> ganz selbstverständlich) nutzt zu zahlen?
ja, würde ich als gerecht und ökonomisch sinnvoll erachten

von Gästle (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Moby A. schrieb:
>> Gegenfrage: Wär es Dir recht, für alle fremden Daten die Du (natürlich
>> ganz selbstverständlich) nutzt zu zahlen?
>
> ... woran Du auch erkennen kannst auf welchen bürokratischen Irrsinn das
> hinausläuft ;-(

Du nutzt selbstverständlich die ganzen Daten, die du im Internet 
findest. Der Punkt ist nur, sofern du dich im legalen Bereich des 
Internets bewegst, dass die fremden Datenerzeuger diese Daten bewusst 
bereitgestellt haben, damit du diese nutzen kannst.

Aber wie wäre es, wenn ich einfach so die Daten deines Fitnessarmbandes 
auslese? Ist dir vielleicht oder wahrscheinlich egal. Jetzt verkauf ich 
deine Daten an die Versicherungen und dein Energieversorger macht das 
mit den Smartmeter-Daten auch. Der Versicherer weiß jetzt, dass du dich 
zu wenig bewegst, den Abend und die Wochenende vor dem Fernseher 
verbringst, dabei offenbar gerne ne Pizza oder Baguette im Backofen 
erwärmst und nachts 5 mal auf Toillette gehst.
Jetzt möchtest du gerne eine neue Krankenversicherung abschließen. 
Welche Krankenkasse würde eine Pizzasüchtige Coachpotato die sich nicht 
bewegt und unter Blasenschwäche leidet denn versichern.

Ist alles konstruiert, aber eben möglich. Und die Geschichte zeigt halt 
viel zu oft, dass das was möglich ist auch gemacht wird.

von Peter (Gast)


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Moby A. schrieb:
> ... woran Du auch erkennen kannst auf welchen bürokratischen Irrsinn das
> hinausläuft ;-(

Nein, es ist eine Frage der Infrastruktur. Google-Analytics bzw 
Werbefirmen können doch sowieso jeden Klick zählen, eine IP dazu gibt's 
auch. Und selbstverständlich können Werbefirmen Klickgenau abrechnen.
Es gibt leider noch keinen Rückkanal.

Da muss ich Heinz zustimmen, das Geld fließt in einer Art Einbahnstrasse
vom User weg.

von Der Andere (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Rufus Τ. F. schrieb:
>> Der relativiert sich mit dem Preisvorteil.
>>
>> Welchem?
>
> Wenn es unter dem Strich keinen Preisvorteil gibt entfällt ein
> wesentlicher konkreter Grund auf Smartmeter zu wechseln. Noch aber ist
> das Smartmeter für die meisten Zukunftsmusik- von meinem
> Energieversorger ernte ich nur Schulterzucken...

Ach...

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Anders gesagt: Google und co schöpfen die Rohdaten ab, bereiten sie auf
> und veredeln sie zu kostenpflichtigen Diensten oder generieren damit
> Werbeeinnahmen. Das Geld geht somit zu den den großen Serverbetreibern.
> Der Konsument hat davon gar nichts. Das ist nichts weiter als
> Datenkolonioalismus.

Das ist nichts weiter als Deine Ideologie. Die raubt Dir den Sinn für 
Pragmatismus.
Zwischen Zählerdaten und Rohstoffen sollte man übrigens schon einen 
Unterschied machen.

> Ja mache ich (teilweise). Aber es ist eigentlich dumm. Ich würde lieber
> fair für meine Rohdaten bezahlt werden und dafür auch für die Nutzung
> von Diensten zahlen. Das wäre wenigstens marktwirtschaftlich gerecht.

Ja ja der liebe Gerechtigkeitssinn... Der sorgt für endlose Bürokratie 
bei dieser Geschichte.
Also ich fühle mich durch Google & Co nicht benachteiligt sondern 
bereichert. Aber Du wirst mir sicher gleich begründen warum ich falsch 
fühle ;-)

> Schlag mal "trickle down Effekt" nach. In Wahrheit nur ein Argument, um
> das Ungleichgewicht zu kaschieren und zu rechtfertigen.

Sicher ;-(

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Da muss ich Heinz zustimmen, das Geld fließt in einer Art Einbahnstrasse
> vom User weg.

Alles fließt... Natürlich immer von uns weg. Wenn man sich auf etwas 
verlassen kann ist es die menschliche Urwahrnehmung, stets und überall 
benachteiligt zu sein ;-)

So mein Flieger landet gleich, genug für heute !

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Moby A. schrieb:
> Selbstverständlich hilft die Analysefunktionalität bei der Auswertung.

Das wird immer behauptet, allein, ich habe noch keinen einzigen Beleg 
dafür gesehen.

Du glaubst ja auch nur fest daran, und willst Dich nicht beirren lassen.

>> Und was wird von Jahr zu Jahr teurer? Deine Stromrechnung?
>
> Ja stell Dir vor. Überrascht? ;-)

Butter bei die Fische:

Mehr Stromverbrauch, oder konstanter Stromverbrauch, aber steigender 
Tarif?

Was kostet Dich denn die kWh bei Deinem Stromanbieter? Kannst Du das 
herausfinden?


> Da ist eine Menge Einsparpotential- sowohl aus Tarifsicht als auch aus
> Sicht des Transparentmachen der einzelnen Verbraucher und entsprechendem
> Gegensteuern.

Dein Smartmeter wird Dir nicht mitteilen, welche Verbraucher für den 
Stromverbrauch zuständig sind.

Und mit einem auf Viertelstunden- oder auch 5-Minuten-Intervalle 
aufgelisteten Stromverbrauch kannst Du etliche Stromverbraucher 
schlichtweg nicht ermitteln. Was Dein Kühlschrank benötigt, wirst Du 
damit nicht herausfinden können.

von Heinz (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Zwischen Zählerdaten und Rohstoffen sollte man übrigens schon einen
> Unterschied machen.

Tritt mal einen Schritt zurück und betrachte das ganze Bild.

Rohstoffe sind die Grundlage des Industriezeitalters und Rohdaten sind 
die Grundlage des Informationszeitalters.
Die ökonomischen Wirkmechanismen sind identisch.

Das Problem ist nur, dass diese Wirkmechanismen im Informationszeitalter 
sehr subtil und abstrakt sind.

So ein unschuldiges Datenartefakt von meinem Smartmeter wird schon nicht 
so schlimm sein, und hier noch eins, da noch eins, von jedem, weltweit, 
ein ganzes Leben lang...

von Axel L. (axel_5)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Moby A. schrieb:
>> Wenn es unter dem Strich keinen Preisvorteil gibt entfällt ein
>>
>
> Der in vielen Haushalten größte Verbraucher hingegen, der Kühlschrank
> (bzw. die Kühl-/Gefrierkombination) ist nicht dafür ausgelegt, daß nur
> zu bestimmten Zeiten Strom zur Verfügung steht. Solche Geräte müssten
> mit grundlegend anderen Regelalgorithmen ausgestattet werden, um solch
> einen Betrieb in irgendeiner Weise sinnvoll erscheinen zu lassen.
>
>
>

Wo liegt da nun das Problem ?

Viele Kühlschränke haben schon einen kleinen Controller drin, der die 
Temperaturanzeige macht und den Kompressor abhängig von der an der 
Anzeige eingestellten Temperatur steuert. Wenn man nun sieht, dass ein 
ESP8266 unter einem US$ kostet, wäre es also gar kein Problem, den 
Kühlschrank entsprechend aufzurüsten und das zu vernachlässigbaren 
Kosten.

Gruss
Axel

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Axel L. schrieb:
> enn man nun sieht, dass ein ESP8266 unter einem US$ kostet, wäre es also
> gar kein Problem, den Kühlschrank entsprechend aufzurüsten und das zu
> vernachlässigbaren Kosten.

Durch den Hersteller des Kühlschranks, bei Neugeräten.

Aber wer rüstet so etwas bei Bestandsgeräten nach, und was macht man mit 
Kühlschränken, die mit dem "guten alten" Thermostat gesteuert werden?

Und wer sorgt dafür, daß dem ESP8266 mitgeteilt wird, wann es sich 
lohnt, den Kompressor "aufladen" zu lassen? Gibt es eine standardisierte 
Schnittstelle, mit der Smartmeter das mitteilen können? Oh, und welches 
Smartmeter hängt im WLAN, und wer sorgt dafür, daß das dann in 
Innenstadtlagen noch überfülltere WLAN noch irgendwas in Richtung 
"Funktionieren" macht?

Und ... selbst wenn das so toll und einfach ist, was bringt es?

Mehr als in die hohle Hand gefurzte Versprechungen à la "soll" und 
"könnte" habe ich noch nicht gehört, und wie großartig die 
Einsparmöglichkeiten durch im Tagesverlauf schwankende Stromtarife 
realistisch sein werden, hat natürlich auch noch niemand erwähnt.

Ich bin in meinen Betrachtungen weiter oben daher von 30% ausgegangen; 
ich wäre sehr überrascht, wenn die Ersparnis tatsächlich deutlich größer 
ausfallen würde.

Mein Jahresstromverbrauch (Zweipersonenhaushalt, keine 
Warmwasserbereitung mit Strom) liegt im Zehnjahresschnitt bei etwa 1.5 
MWh/a. Und nein, das ist keine kleine Studentenbude, und ich reiße nicht 
hysterisch ständig alle Steckernetzteile aus der Wand.

von Georg W. (gaestle)


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Axel L. schrieb:
> Wenn man nun sieht, dass ein
> ESP8266 unter einem US$ kostet, wäre es also gar kein Problem, den
> Kühlschrank entsprechend aufzurüsten und das zu vernachlässigbaren
> Kosten.

Wenn dann nachts der Strom billig war ist die Butter steinhart weil der 
Kühlschrank Kälte speichern wollte. Dagegen steigt der Wärmetransport 
überproportional mit der Temperaturdifferenz, der mittlere 
Energieverbrauch steigt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das Problem ließe sich mit einem ausreichend dimensionierten Drucktank 
in den Griff bekommen, in dem zur Niedertarifzeit komprimiertes 
Kühlmittel gesammelt wird, um dann während der Hochtarifzeit 
kontrolliert im Kühlkreislauf wieder expandiert zu werden. Einen 
ausreichend dimensionierten Niederdrucktank für das expandierte 
Kühlmittel braucht man dann selbstverständlich auch.

Das hat zwar den kleinen unbedeutenden Nebeneffekt, daß man Unmengen von 
Kühlmittel, einen ausreichend großen druckfesten Behälter und einen 
(noch deutlich größeren, aber dafür drucktechnisch nicht sehr 
anspruchsvollen) Behälter für das expandierte Kühmittel, diverse 
Magnetventile, eine Steuerung und vermutlich viel größere Küche braucht, 
aber man kann angenommene 30% Einsparungen erzielen (wenn denn die 
Hypothese des entsprechend günstigeren Tarifs tatsächlich in dieser 
Größenordnung stattfindet).

Hey, bei einem Jahresstromverbrauch eines typischen neueren 
Haushaltskühlschranks von 150 kWh/a lohnt sich das ja ... praktisch 
sofort, das sind immerhin 13.50 EUR. Und das jedes Jahr!

Da ist der neue Kühlschrank mit Kompressionbehältertechnik ja 
schwuppdiwupp armortisiert ...

(Leider wird diese Armortisation von den erhöhten Grundkosten, die der 
Stromversorger verlangt, mehr als aufgefressen, aber das ist eine andere 
Geschichte, die wir lieber unter den Tisch kehren)

von wendelsberg (Gast)


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Ich schreibe:
wendelsberg schrieb:
> Moby A. schrieb:
>> Lass das die Geschichte entscheiden.
>
> Gute Idee, das waere auch der normale Weg.
> Zur Zeit entscheiden aber Lobbyisten der Smartmeterindustrie.
>
> wendelsberg

Und Du antwortest:
Moby A. schrieb:
> wendelsberg schrieb:
>> Moby A. schrieb:
>> Lass das die Geschichte entscheiden.
>>
>> Gute Idee, das waere auch der normale Weg.
>
> Irgendjemand gibt immer Anstoß zu einer Entwicklung. Es setzt sich auf
> lange Sicht nur das durch was der Mehrheit nützt.

Gehts noch??
Die zweite Zeile passte Deinen Auftraggebern nicht in den Kram, stimmts?

wendelsberg

von Walter S. (avatar)


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Moby A. schrieb:
>> Nehmen wir mal an
>
> Ja, Du nimmst an. Meine knapp 3000 kWh im Jahr müssen aber irgendwoher
> kommen und ich stelle fest, es wird von Jahr zu Jahr teurer.

heizt du mit Strom?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wenn er das mit 3 MWh/a hinbekommt, wäre das ein hervorragend niedriger 
Wert, oder eine wirklich sehr kleine Wohnung.

Ein dauerhaft laufender Kinderzimmer-PC (innenbeleuchtet, mit "Graka" 
und was alles so dazu gehört) kommt problemlos auf eine 
Leistungsaufnahme von 50 Watt "im idle", das sind schon mal 440 kWh/a. 
Im Betrieb kommt so ein Gerät locker auf 200 Watt und mehr, zuzüglich zu 
dem, was Monitore o.ä. benötigen.

Wird noch ein typischer 200-Watt-Halogen-Deckenfluter (wie sie vor 
wenigen Jahren noch "modern" waren) verwendet und ist, sagen wir mal, 
sechs Stunden am Tag an, dann kommt der "Idle"-Wert des Kinderzimmer-PCs 
nochmal dazu.

Hobbies wie ein Aquarium oder Terrarium können sich auch in 
beeindruckender Weise auf die Strombilanz auswirken.

von Christian R. (supachris)


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Mittlerweile glaube ich echt, dass Moby dafür bezahlt wird. Entweder 
direkt oder er arbeitet für einen der Hersteller. So naiv sind ja nicht 
mal hartnäckige Fanboys.
Und dann noch diese Zitat-Fälschungen...

3000kWh ist doch recht viel. Mit zwei Kleinkindern und fast überall LED 
Lampen brauchen wir 1900kWh, wobei das meiste wohl der olle Kühlschrank 
schluckt. Natürlich läuft hier kein Gamer PC durch...das größte 
Sparpotenzial bietet in der Tat der alte Kühlschrank, aber da ist 
momentan kein Platz, wird erst beim Umzug ins Haus dann.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Christian R. schrieb:
> 3000kWh ist doch recht viel.

Du kennst die Rahmenbedingungen nicht. Wenn Moby beispielsweise 
Warmwasser mit Strom erzeugt, ist der Wert so schlecht nicht mehr. Wenn 
er ein Einfamilienhaus mit Ölheizung hat, und die berühmte Umwälzpumpe 
ins Spiel kommt, dann wäre der Wert sogar unglaubwürdig niedrig.

von _Gast (Gast)


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Hm,


stimmt ein paar Rahmenbedingungen wären nicht schlecht bei solchen 
Vergleichen.

in einer Mietwohnung mit Zentralheizung sind die Stromkosten ja in der 
Nebenkostenrechnung enhalten.
Bei Fernwärme gibt es fast keine Stromkosten.
Wenn alles mit Elektro geheizt wird ist es natürlich entsprechend viel.


Ich habe übrigens die Jahresabrechnung vom Versorger bekommen, und da 
standen 4500kWh auf der Uhr, hier aber für ein EFH, also Ölheizung 
selber mit Strom versorgen.
Zudem musste ich im letzten Jahr für längere Zeit elektrische 
Raumentfeuchter laufen lassen, darum hat micht dieser Wert nicht 
wirklich überascht, auch ohne Smartmeter...

Monatlich den Zählerstand notieren und schon ist man auf den Laufenden.
(Übrigens sollte man auch den FI auch monatlich testen, und es bietet 
sich auch an die restliche Haustechnik (wenn man darauf Zugriff hat) 
regelmäßig zu kontrollieren.


Ölheizung braucht überschlagmässig nach den Brennerlaufzeiten ca. 
500-700kWh im Jahr.

Gaming PC braucht so ca. 0,5-0,6kWh (PC + Monitor + Verstärker)

TV braucht so ca. 0,2-0,3kWh (TV + Receiver + Verstärker)

Damit kann ich mir ja überlegen, ob mir das zuviel ist, oder ob ich mir 
das einfach gönne...


mfg
Gast

von Christian R. (supachris)


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_Gast schrieb:
> in einer Mietwohnung mit Zentralheizung sind die Stromkosten ja in der
> Nebenkostenrechnung enhalten.

Nee, bei uns nicht, Strom geht extra für jeden, hat ja auch jeder seinen 
Zähler.
So wie Moby auftritt ist er doch eh Single. Kann natürlich gut sein dass 
sein Smart Home Gedöns so viel Strom frisst. Aber von nix kommt nix!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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_Gast schrieb:
> Gaming PC braucht so ca. 0,5-0,6kWh (PC + Monitor + Verstärker)

In welchem Zeitraum?

von Walter S. (avatar)


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Christian R. schrieb:
> 3000kWh ist doch recht viel.

finde ich eben auch. Aber wenn Moby endlich sein Smartmeter kriegt wird 
er die Stromfresser schon aufspüren!?

von _Gast (Gast)


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Naja,

>> Gaming PC braucht so ca. 0,5-0,6kWh (PC + Monitor + Verstärker)

>In welchem Zeitraum?

In der Stunde.
(Stimmt, ohne Zeitangabe ist dieser Wert erst einmal sinnlos)


mfg
Gast

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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_Gast schrieb:
> In der Stunde.

Dann hättest Du das "h" einfach weglassen können und

> Gaming PC braucht so ca. 0,5-0,6kW (PC + Monitor + Verstärker)

schreiben können.


Meine Einschätzung war da noch zurückhaltender:

Rufus Τ. F. schrieb:
> Ein dauerhaft laufender Kinderzimmer-PC (innenbeleuchtet, mit "Graka"
> und was alles so dazu gehört) kommt problemlos auf eine
> Leistungsaufnahme von 50 Watt "im idle", das sind schon mal 440 kWh/a.
> Im Betrieb kommt so ein Gerät locker auf 200 Watt und mehr, zuzüglich zu
> dem, was Monitore o.ä. benötigen.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Moby A. schrieb:
> Selbstverständlich hilft die Analysefunktionalität bei der Auswertung.
>
> Das wird immer behauptet, allein, ich habe noch keinen einzigen Beleg
> dafür gesehen.

Das würde ich mal für gaaaanz selbstverständlich halten und ich frage 
mich, warum Du gerade das bezweifelst.

> Dein Smartmeter wird Dir nicht mitteilen, welche Verbraucher für den
> Stromverbrauch zuständig sind.

Natürlich wird es das, solange man nur einen Zusammenhang zwischen 
bekannten zeitweisen Verbrauchern und ihrer Wiederspiegelung in der 
hochgenauen Verbrauchskurve herstellen kann. Ausnahmslos alle 
nennenswerten Verbraucher dürften genau so bequem zu identifizieren 
sein.

> mit einem auf Viertelstunden- oder auch 5-Minuten-Intervall
> aufgelisteten Stromverbrauch

selbstverständlich nicht, aber natürlich mit permanenter aktueller 
Messung und deren Aufzeichnung. Wie kommst Du auf den Quatsch mit derart 
ungenauer Messwert-Erhebung?

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Gästle schrieb:
> Aber wie wäre es, wenn ich einfach so die Daten deines Fitnessarmbandes
> auslese? Ist dir vielleicht oder wahrscheinlich egal.

So ist es (wenn ich denn eines hätte).

> Jetzt verkauf ich
> deine Daten an die Versicherungen und dein Energieversorger macht das
> mit den Smartmeter-Daten auch.

Die kauft aber keiner...

> Der Versicherer weiß jetzt, dass du dich
> zu wenig bewegst, den Abend und die Wochenende vor dem Fernseher
> verbringst,

... also weiß auch kein Versicherer davon.
Würde er es wissen und mir daraus ein Nachteil entstehen wechsle ich die 
Versicherung. Freier Markt nennt sich das.

> dabei offenbar gerne ne Pizza oder Baguette im Backofen
> erwärmst und nachts 5 mal auf Toillette gehst.

Das erfährt aber keine Versicherung von Kundendaten des Stromanbieters. 
Unterstellung.

> Welche Krankenkasse würde eine Pizzasüchtige Coachpotato die sich nicht
> bewegt und unter Blasenschwäche leidet denn versichern.

Das ist jedermans Freiheit. Von den Typen gibts mehr als genug als daß 
dieser Markt nicht bedient würde.

> Ist alles konstruiert

So ist es.

> Und die Geschichte zeigt halt
> viel zu oft, dass das was möglich ist auch gemacht wird.

Gemacht wird in einer Demokratie auf Dauer nur das was von einer 
Mehrheit akzeptiert wird. Damit bin ich bislang immer noch hervorragend 
ausgekommen ;-)

: Bearbeitet durch User
von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> So ein unschuldiges Datenartefakt von meinem Smartmeter wird schon nicht
> so schlimm sein, und hier noch eins, da noch eins, von jedem, weltweit,
> ein ganzes Leben lang...

Ich sehe immer noch nicht den angstauslösenden Faktor. Zu Deiner 
Beruhigung nimm mal folgendes zur Kenntnis: Solange in einer freien 
Marktwirtschaft niemand vorschreibt wie man sein Geld ausgibt wird der 
Wille der Mehrheit der Konsumenten, Verbraucher, Wähler, Bürger immer 
entscheidend dafür sein, was geht und was nicht geht. Ob mit Produkten 
oder Daten zu Produkten.

: Bearbeitet durch User
von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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wendelsberg schrieb:
> Ich schreibe:
> ...
> Und Du antwortest:
> ...
> Die zweite Zeile passte Deinen Auftraggebern nicht in den Kram, stimmts?
> Gehts noch?

Es geht schon noch ;-)
Daß Leute irgend etwas entscheiden bedeutet ja noch nicht daß dies von 
einer Mehrheit auf Dauer als nützlich akzeptiert wird. Im übrigen, die 
Auftraggeber existieren nur in Deiner Fantasie ;-)

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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_Gast schrieb:
> Monatlich den Zählerstand notieren und schon ist man auf den Laufenden.

Mach ich auch.
Statt aber nicht zu vergessen den Stand im Keller am Monatsende 
abzulesen möchte ich das lieber bequem am PC mit hoher zeitlicher 
Auflösung jederzeit live verfolgen und automatisch protokollieren lassen 
können. Es kann doch nicht so schwer sein sich das als Vorteil zu 
vergegenwärtigen...
Es dürfte für Hersteller von Neugeräten auch etwas mehr Druck bedeuten, 
wenn Kunden den realen Stromverbrauch ihrer Neuerwerbungen jederzeit 
transparent serviert bekommen.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Christian R. schrieb:
> Kann natürlich gut sein dass
> sein Smart Home Gedöns so viel Strom frisst.

Eher nicht. Das spart Strom durch die bequeme Abschaltung zahlreicher 
Verbraucher im Abwesend- oder  Sleepmodus.

Da hier schon mal das Stichwort Thermostat fiel:
In der aktuellen ct wurde das Ziel der IoT Vernetzung an diesem Beispiel 
so beschrieben:
"In Zukunft soll ein Funk-Thermostat der Firma A am Heizkörper über das 
zentrale Gateway der Firma B mit der Gasheizung der Firma C sprechen 
können".
Sollten sich hier endlich mal Kommunikationsstandards anbahnen wär das 
doch Klasse!

von Elektrofan (Gast)


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> Solange in einer freien
> Marktwirtschaft niemand vorschreibt wie man sein Geld ausgibt wird der
> Wille der Mehrheit der Konsumenten, Verbraucher, Wähler, Bürger immer
> entscheidend dafür sein, was geht und was nicht geht.

Das sieht man z.B. am 'günstigen' Preis für Druckertinte ...   ;-)

http://www.heise.de/video/artikel/1-Liter-Tinte-fuer-4000-Euro-1509232.html

von 客人 (Gast)


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lächler schrieb:
> Dabei schaue ich nicht nur
> Lobbyismus, sondern bezeihe auch mit ein, dass ein zukünftiges
> politisches System nicht zwangsläufig demokratisch sein wird.

Und es muss nichtmal das politische System des eigenen Land sein ...
Warnendes Beispiel ist das Bevölkerungsregister der Niederlande von 
1936.

von Christian R. (supachris)


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Moby A. schrieb:
> Statt aber nicht zu vergessen den Stand im Keller am Monatsende
> abzulesen möchte ich das lieber bequem am PC mit hoher zeitlicher
> Auflösung jederzeit live verfolgen und automatisch protokollieren lassen
> können.

Wenn DU das brauchst ist das ja OK, es gibt auch Leute die brauchen 
Drogen. Aber eine gesetzliche Vorschrift zu verteidigen, die ALLE 
zwingt, sowas zu "brauchen" ist irgendwie daneben. Wenn es so toll ist, 
braucht es doch kein Gesetz dafür. Du bist doch vom Markt so überzeugt, 
wieso ist dann ein gesetzlicher Eingriff nötig? Das ist es was uns und 
viele andere stört. Es gibt ja auch kein Gesetz Google zu nutzen, ich 
kann auch datensparsam Ecosia oder was auch immer nehmen. Es ist wie mit 
der von der Dämmlobby durchgedrückten und immer wieder verschärften 
ENEV, wenn es sich lohnen würde, würden die Leute es auch ohne Gesetz 
machen. Da es sich aber nicht lohnt muss als versteckte Subvention ein 
Gesetz her.

von wendelsberg (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Daß Leute irgend etwas entscheiden bedeutet ja noch nicht daß dies von
> einer Mehrheit auf Dauer als nützlich akzeptiert wird.

Du musst noch sehr viel lernen, z.B. dass es Kraefte gibt, die 
Situationen bewusst herbeifuehren, aus den selbst die Mehrheit nach der 
Erkenntnis nicht mehr herauskommt.

Solange traeumst Du eben weiter, schoenen Tag noch.

wendelsberg

von R. M. (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Es dürfte für Hersteller von Neugeräten auch etwas mehr Druck bedeuten,
> wenn Kunden den realen Stromverbrauch ihrer Neuerwerbungen jederzeit
> transparent serviert bekommen.

Da würde aber der Summenzähler nicht bei helfen, da Der nicht sagt, 
welches Gerät wie viel Energie verbraucht hat. Für diejenigen Leute, die 
sich dafür interessieren (leider viel zuwenige), gibt es bessere 
Möglichleiten (wenn es sein muss, auch mit zentraler Erfassung, aber 
intern).
mfG

von Wolfgang A. (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Es ist wie mit der von der Dämmlobby durchgedrückten und immer wieder
> verschärften ENEV, wenn es sich lohnen würde, würden die Leute es auch
> ohne Gesetz machen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Energieeinsparverordnung

Da liest man "Die Energieeinsparverordnung stellt ein wichtiges 
Instrument der deutschen Energie- und Klimaschutzpolitik dar."

Mit dem gleichen Argument wurde schon die inzwischen erwiesenermaßen 
sinnlose Sommerzeit eingeführt. Nun sitzen wir damit da, weil der 
Gesetzgeber nicht das Rückgrad besitzt, diese unnütze, heilige 
europäische Kuh mal zu schlachten. Zweimal im Jahr wird das Schwein mit 
Abschaffungsversprechungen durch unser Parlament getrieben, jeder nickt 
und dann ist wieder Ruhe. Aber keiner tut etwas.

von Storch Heinar (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Würde er es wissen und mir daraus ein Nachteil entstehen wechsle ich die
> Versicherung. Freier Markt nennt sich das.

Moby - wie alt bist du eigentlich? So naiv kann man doch eigentlich gar 
nicht sein.

Wenn eine einzelne Versicherung Tarife anbietet, die abhängig von deinen 
Lebensgewohnheiten sind, würde deine Lösung funktionieren. Keine
Versicherung ist aber so blöd hier einen Alleingang zu wagen. Das wird 
im GDV (Gesamtverband deutscher Versicherungen) vorbereitet. Und wenn 
dann
Tarife eingeführt werden, die abhängig von den Lebensgewohnheiten sind, 
führen alle Versicherungen diese Tarife ein.

Das Muster ist immer das gleiche.

Du hast also die Wahl, bei deiner Versicherung zu bleiben oder bei einer
anderen Versicherung einen ähnlichen Tarif abzuschließen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Moby A. schrieb:
> Das würde ich mal für gaaaanz selbstverständlich halten und ich frage
> mich, warum Du gerade das bezweifelst.

Ganz einfach: Weil der Aufwand für die von Dir erdachte Art von Messung 
ziemlich erheblich ist, und in keinerlei Relation zum Nutzen steht.

Vor allem, Messtechnik, die derartig präzise mit so hoher Auflösung 
arbeitet, die ist nicht mit den dann doch eher geringen Gestehungskosten 
eines Smartmeters zu produzieren. Auch nicht dann, wenn es um 
Stückzahlen geht.

Und warum auch? Dein EVU interessiert nicht, wann dein Kühlschrank 
anspringt. Dein EVU möchte bestenfalls auf 5..10 Minuten genau das 
Lastprofil ermitteln.


> aber natürlich mit permanenter aktueller Messung und deren Aufzeichnung.

Du notierst Dir also jedesmal, wenn Du hörst, daß der Kompressor deines 
Kühlschranks anspringt?

Und wenn Du an Aufzeichnung glaubst, hast Du schon mal versucht, 
darüber nachzudenken, welche Datenmengen das produziert? Wie sollen die 
worüber wohin transportiert und von wem ausgewertet werden?

Meine Güte, darf man wirklich so naiv sein, wenn man Hochglanzbroschüren 
verschlingt?

von Reiner O. (elux)


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Moby A. schrieb:
> Im übrigen, die
> Auftraggeber existieren nur in Deiner Fantasie ;-)

Na gut, ich nehme das jetzt mal so hin. Ein weitergehende Bewertung 
spare ich mir an dieser Stelle.

Rufus Τ. Firefly schrieb:

>Meine Güte, darf man wirklich so naiv sein, wenn man Hochglanzbroschüren
>verschlingt?

Die besagten Broschüren werden m.M. doch nur für Naive produziert. Von 
daher: ja, das ist die unabdingbare Voraussetzung... ;-)

Schönes WE noch,

Elux

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Reiner O. schrieb:
> Na gut, ich nehme das jetzt mal so hin. Ein weitergehende Bewertung
> spare ich mir an dieser Stelle.

Das ist auch gut so denn da gibts schlicht nix zu bewerten ;-)

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Elektrofan schrieb:
> Das sieht man z.B. am 'günstigen' Preis für Druckertinte ...   ;-)

Dann steigst Du halt auf was anderes/anderes Fabrikat um. Wenn das 
genügend machen wollen wir doch mal sehen wielange sich der "günstige" 
Tintenpreis noch hält. Wenn das nicht genügend Leute machen ist die 
Tinte halt noch nicht teuer genug ;-)

Über meinen Discount-Toner kann ich jedenfalls nicht klagen.

Letztendlich ist Nachdenken, Mitdenken und dann richtig handeln 
alternativlos. Ja, die Marktwirtschaft stellt schon gewisse Ansprüche, 
da wird nicht alles mundfertig optimiert serviert ;-)

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Moby A. schrieb:
> alternativlos

Wenn ich dieses Wort lese oder höre, überkommt mich ein Würgereiz.
:-((

-Paul-

von Elektrofan (Gast)


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> 1.) Dann steigst Du halt auf was anderes/anderes Fabrikat um.

> 2.) Wenn das nicht genügend Leute machen ist die
> Tinte halt noch nicht teuer genug ;-)

> 3.) Ja, die Marktwirtschaft stellt schon gewisse Ansprüche,
> da wird nicht alles mundfertig optimiert serviert ;-)

Dir ist aber klar, wo der Haken liegt ?

Wenn jemand 1.) durchführen will, aber 2.) nicht gegeben ist, hat er nix 
davon, weil die "anderen Fabrikate" vergleichbar miserable Konditionen 
anbieten.

Was 3.) betrifft:
Natürlich serviert die 'soziale' Marktwirtschaft praktisch alles 
"mundfertig optimiert":
"mundfertig" für den Kunden, profit-"optimiert" für den Anbieter.

---

Welche Massnahmen, die wider Volkes Wille durchgeprügelt werden, sind 
nicht
> alternativlos

?

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