Hallo zusammen, für P1dB Messungen etc. möchte ich mir zwei kleine Linearverstärker bauen, als Anforderungen würde ich mal setzen: - Ausgangsleistung 1 W - Verstärkung 10 bis 20 dB - Frequenzbereich 2 bis 20 MHz (ideal 2 bis 50 MHz) - IMD besser 50 dBc - Preis < 50 € Was ich bisher gefunden habe: - früher gab es bei Box73 eine kleine 1 W Linearendstufe nach DL2EWN, dazu müsste ich halt nach dem Schaltbild neu entflechten - heute hat Box73 einen 5 W Verstärker, mangels Heft 02/2016 fehlen mir aber die Messdaten dazu. - die Application Note eines ADSL Line driver nachbauen, z. B. LT1769 Verwendet ihr einen empfehlenswerten Eigenbau oder was würdet ihr nehmen? Danke und Viele Grüße, 73 Bernhard, DL1BG
Hallo, Andreas, DL4JAL hat für sein Projekt "Doppel-VFO mit PIC18F4520 und 2x DDS AD9951" eine tolle Treiberstufe "2 x Leistungsverstärker 1,5MHz bis 30MHz (50MHz) 10Watt" entwickelt. Die ein IP3 Messplatz darstellt. # http://dl4jal.eu/avfo/doppelavfo.html
Bernhard _. schrieb: > für P1dB Messungen etc. möchte ich mir zwei kleine Linearverstärker > bauen, als Anforderungen würde ich mal setzen: > - Ausgangsleistung 1 W > - Verstärkung 10 bis 20 dB > - Frequenzbereich 2 bis 20 MHz (ideal 2 bis 50 MHz) > - IMD besser 50 dBc > - Preis < 50 € das musst du aber jetzt noch erklären. Sollen die beiden mit einen Combiner zusammengeschalteten Endstufen am Ausgang des Combiners einen IM3-Abstand Besser 50 dbc haben? Oder soll eine einzelne Endstufe diesen IM3-Abstand erreichen? Im ersteren Falle ist der IM3-Abstand der einzelne Endstufe nicht so kritisch, sofern der Combiner ausreichend entkoppelt, und selbst verzerrungarm genug ist. Im zweiten Falle wird es schon schwieriger. Ich bin mir nicht sicher ob die Endstufen von DL4jal diesen Anforderungen genügen. Bei 1 Watt pro Träger ( das sind 4 Watt PEP ) würde ich schon mindestens eine 50 Watt Endstufe im A-Betrieb mit LDmos oder ähnliches nehmen und stark gegenkoppeln. Ralph Berres Vielleicht machst du es doch besser mit zwei getrennten Signalzweigen inclusive Endstufen und nimmst einen Leistungscombiner. Ralph Berres
Hier in diesem pdf findest du Alles, was du wissen musst um IP3 mit einfachen Mitteln zu messen. Auch die Daten der verwendeten Verstärker. http://www.bartelsos.de/dk7jb.php/ip3-messungen?download=126
Hallo Ralph,
>> Vielleicht machst du es doch besser mit zwei getrennten Signalzweigen
da hast du natürlich Recht, damit kann ich meine Anforderung
vereinfachen.
- Ausgangsleistung 1 W (für P1dB Messung)
- Verstärkung 10 bis 20 dB
- Frequenzbereich 2 bis 20 MHz (ideal 2 bis 50 MHz)
- Bis 100 mW: IMD besser 50 dBc (für Einton IP3-Messung)
- Preis < 50 €
Basierend auf "ADSL Line Driver Design Guide Part 2" Seite 33 könnte ich
mir schon vorstellen, dass eine einfache OP-Schaltung alle Anforderungen
erfüllt. Ein THS6182 wäre natürlich geeigneter.
Viele Grüße
Bernhard
So, jetzt ein konkreter Vorschlag mit fertigen Treibern. Eingangsbalun: Minicircuits 1:1 Verstärker: 1/2 THS6214 nach Figure 87 Ausgangsbalun: Doppellochkern BN 43-202 1:1, alternativ 2x Minicircuits 1:1 "in Reihe" und leistungsmäßig überfahren Und dann SMA-Buchsen dran und das Power Pad Thermisch über Vias gut mit einem massiven Alu-Gehäuse koppeln. Nach Bild 13 kann man in 50 Ohm rund 1 W (140 mA effektiv) treiben, nach Bild 3 sollte die Bandbreite noch über 100 MHz liegen. Was sagt ihr, habe ich etwas übersehen? Viele Grüße, 73 Bernhard
Hier gibt es übrigens noch ein sauber dokumentiertes Projekt: http://www.qsl.net/in3otd/ham_radio/PD85004_PP_PA_II/PD85004_PP_PA_II.html
Hier mal ein erstes Schaltbild mit dem THS. Das Layout der ersten Testversion wird rund 30x70 mm² groß.
Bernhard _. schrieb: > Nach Bild 13 kann man in 50 Ohm rund 1 W (140 mA effektiv) treiben Ich habe da so ein bischen meinen Zweifel. Bei welchen IM3 und bei welcher Frequenz soll er denn 1 Watt treiben? Da ist er kurz vor Kaputt!!. Ralph Berres
Etwas skeptisch bin ich auch, auf der anderen Seite hatte der SDR-1000 schon damals eine 1 W (PEP) PA nach diesem Prinzip. Laut Bild 3 beträgt die Bandbreite bei Spannungs-Vollaussteuerung an 100 Ohm noch 120 MHz. An 50 Ohm + 11 Ohm Serienwiderstand sollte sich daran nicht viel ändern. Nach Bild 7 und 8 sollte der IMD3 bei 10 MHz und Vollaussteuerung an 100 Ohm bei -55 dBc liegen. Mit der reduzierten Ausgangsimpedanz wird es natürlich mehr. Mit der grenzwertigen Verlustleistung hast du natürlich Recht.
Bernhard _. schrieb: > Nach Bild 7 und 8 sollte der IMD3 bei 10 MHz und Vollaussteuerung an 100 > Ohm bei -55 dBc liegen. Und wie sieht es dann bei 50MHz aus? Ich weis nicht, aber ich wäre äuserst misstrauisch, wenn bei einen Verstärker an der fast absoluten Aussteuergrenze ein IMD von 50dbc angegeben wird. IDM3 nehmen mit zunehmender Austeuerung doppelt so schnell zu als das Nutzsignal. Bei 1 Watt Einzelton ( das sind immerhin 4W PEP ) würde ich schon eine Endstufe einplannen die als PEP-Leistung mindestens 40 Watt abgibt, damit die beiden Einzeltöne 10 Watt betragen können. Unkritsischer sieht es nur aus wenn man die Möglichkeit hat Predistortion zu nutzen. Dazu müsste man einen SDR Sender haben welches genau diese Möglichkeiten auch bietet, und man müsste einen Teil der Ausgangsleistung ohne Amplituden und Phasenverzerrung dem SDR-Sender zuführen können. Damit könnten dann sogar 70dbc oder 80dbc IMD3 realisiert werden, solange die Endstufe nicht übersteuert. ( wohlgemerkt 1W Einzelton entspricht einer Spitzenleistung von 4 Wastt, welche die Endtufe verzerrungsfrei liefern muss ). Ralph Berres
Da gibt's doch sicer von Minicircuits irgendwelche fertigen Module, die man mit ein bisschen Glück billig gebraucht auf ebay findet....
Hallo zusammen, Ralph B. schrieb: > Ich weis nicht, aber ich wäre äuserst misstrauisch, wenn bei einen > Verstärker an der fast absoluten Aussteuergrenze ein IMD von 50dbc > angegeben wird. Bei Operationsverstärkern steigen die IMD viel steiler an als bei Transistoren, aber auch später. Im Anhang habe ich mal eine Messung einer ähnlichen Schaltung angefügt. Bei 10 dBm konnte ich zum ersten Mal IM-Produkte sehen (s. Bild), bei 13 dBm stiegen sie auf -30 dBc. Die 1 W bei gutem IMD hast du mir ja bereits ausgeredet, die Ausgangsleistung brauche ich nur für P1dB Messungen. Aus Interesse habe ich je eine Version mit dem THS und mit LDMOS Fets erstellt, die werde ich in nächster Zeit aufbauen und testen. Falls noch jemand einen Fehler finden sollte, danke im Voraus! Viele Grüße Bernhard
Bernhard _. schrieb: > Im Anhang habe ich mal eine Messung einer ähnlichen Schaltung angefügt. Die Bilder sind aber nicht dein Ernst, eher dein Fritz, oder? ... und von Messungen kann ich überhaupt nichts erkennen.
Passe auf das du bei den LD-Mos nicht zuviel Spannung aufs Gate gibst. Diese LD-Mos sind extremst emfindlich gegen zu hohe Eingangsspannung am Gate. Die brechen sofort durch. Da genügen Spannungsspitzen im Nanosekundenbereich. Am besten einen schnellen Limiter an den Eingang schalten. Ralph Berres
Dabei machten die mit 10 V versorgten OpAmps übrigens 12 Vpp.
Bernhard _. schrieb: > Dabei machten die mit 10 V versorgten OpAmps übrigens 12 Vpp. das wären so etwa 300mW dafür sieht das aber extrem gut aus. Ralph Berres
Bernhard _. schrieb: > Asche auf mein Haupt, die 12Vpp waren in Wirklichkeit 8 Vpp. sind 160mW Ralph
Vorsicht! Bei dem Screenshoot steht uncal! Meiner Meinung ist die Sweep Zeit zu kurz. Damit sind wahrscheinlich die Pegel zu klein.
Petra schrieb: > Vorsicht! Bei dem Screenshoot steht uncal! > Meiner Meinung ist die Sweep Zeit zu kurz. Damit sind wahrscheinlich die > Pegel zu klein. hallo Petra war mir garnicht aufgefallen. Da aber dann alle Pegel zu klein wären, dürfte sich das auf den IMD3 nicht sonderlich auswirken. Sollte sich der Fehler nur auf die beiden Nutzsignale auswirken, wäre der IMD3 sogar noch besser. Ich vermute das die Meldung bei dieser alten Kiste deswegen erscheint, weil vergessen wurde die interne Kalibrierung durchlaufen zu lassen. Vielleicht ist die Speicherbatterie leer, so das er die kundenspezifische Kalibrierung vergessen hat. Nach dem Aussehen dürfte es sich um den HP8590 handeln. Der war eh nicht sonderlich stabil. Viele Grüße Ralph Berres
Was ist denn nun mit meinem BUF634 Einwand oder sollte ich besser naiv schmollen?
Das "MEAS UNCAL" hängt in der Tat mit der Sweepzeit zusammen. Die Pegel hatte ich ja (zuerst falsch) mit dem Oszi nachgemessen, zumindest die Träger decken sich bis auf +/- 2 dB. @Abdul K. Was erwartest du von mir? Dass ich die Datenblätter studiere und dir genau darlege, wieso deine ohne begründung angebrachten Bauteile genau unpassend sind? Ich melde mich wieder, wenn ich Messergebnisse zu den Prototypen habe.
Abdul K. schrieb: > Was ist denn nun mit meinem BUF634 Einwand oder sollte ich besser naiv > schmollen? Maja der BUF634 ist ein reiner Impedanzwandler, welcher bei 20KHz auch schon ein höheren Klirrfaktor produziert als be 1KHz. Wie sieht das erst bei 500KHz aus? Er hätte nur den Vorteil das der Spannungsverstärker davor nicht auf eine Last arbeiten müsste. Aber einen Spannungsverstärker zu bauen, welcher bei 20VSS Ausgangspannung und 500 KHz Frequenz noch einen IMD3 Abstand von den geforderten 50 db oder sogar mehr hat, ist für sich schon sportlich. Das muss er zuerst mal stemmen. Ich glaube nicht das diese Forderungen so einfach mit handelsüblichen OPs zu lösen sind. Deswegen mein Einwand eine 50 Watt Endstufe für den Frequenzbereich 2-50MHz bauen, diese im A-Betrieb zu betreiben und dann nur auf 1W Einzelton aussteuern. Fernsehsenderendstufen hat man früher auch so gebaut. Ralph Berres
Das "MEAS UNCAL" hängt in der Tat mit der Sweepzeit zusammen. Die Pegel hatte ich ja (zuerst falsch) mit dem Oszi nachgemessen, zumindest die Träger decken sich bis auf +/- 2 dB. Ich melde mich wieder, wenn ich Messergebnisse zu den Prototypen habe.
Ralph B. schrieb: > Wie sieht das erst > bei 500KHz aus? ähm ich meinte natürlich 50MHz Ich habe das wohl mit irgendeinen anderen Tread durcheinander gewürfelt. Bei 1W an 50 Ohm müsste der OP sogar 40VSS an 100 Ohm treiben, was völlig illusorisch ist. Dem OP müsste man ja einen 50 Ohm in Reihe schalten, da er selbst ja fast 0 Ohm Ausgangswiderstand hat. Ralph
:
Bearbeitet durch User
Bernhard _. schrieb: > @Abdul K. > Was erwartest du von mir? Dass ich die Datenblätter studiere und dir > genau darlege, wieso deine ohne begründung angebrachten Bauteile genau > unpassend sind? > > Ich melde mich wieder, wenn ich Messergebnisse zu den Prototypen habe. Dafür das ich für dich ein Problem zu lösen versuchte, bist du aber ziemlich arrogant. Der BUF634 ist ja nicht gerade langsam. Ich dachte daran, den BUF634 oder eine ähnliche Type dann in eine Regelschleife mit einem wirklich sehr schnellen OpAmp zu stecken. AD8000 oder diskret irgendwas. Nochmal, ich habe nicht deine Probleme. Ich brauch sowas (noch) nicht. Hm, ich hätte vermutlich sogar die Lösung, wenn ich so nachdenke. Fertig gekauft halt. In Richtung fertiger Ausgangsstufenideen von Funktionsgeneratoren könnte man auch mal gucken.
Ralph B. schrieb: > Ralph B. schrieb: >> Wie sieht das erst >> bei 500KHz aus? > > ähm ich meinte natürlich 50MHz > > Ich habe das wohl mit irgendeinen anderen Tread durcheinander gewürfelt. > Passiert mir auch öfters ;-) Viele Threads respektive Fragen wiederholen sich auch ständig. > Bei 1W an 50 Ohm müsste der OP sogar 40VSS an 100 Ohm treiben, was > völlig illusorisch ist. Dem OP müsste man ja einen 50 Ohm in Reihe > schalten, da er selbst ja fast 0 Ohm Ausgangswiderstand hat. > Es gibt auch Verstärkerschaltungen, bei denen die 50 Ohm Ausgangsimpedanz im Verstärker selbst generiert wird und nicht durch einen Widerstand am Ausgang. Das wäre doch was für ArnoR. Wo bleibt er?
Abdul K. schrieb: > Es gibt auch Verstärkerschaltungen, bei denen die 50 Ohm > Ausgangsimpedanz im Verstärker selbst generiert wird und nicht durch > einen Widerstand am Ausgang. Egal wie du es drehst. An den 50 Ohm Innenwiderstand des Verstärkers bleibt die Hälfte der Spannung hängen. Den 50 Ohm Innenwiderstand benötigst du aber wenn du Reflektionen am Anfang des Kabels vermeiden willst. Alternative wäre den Ausgang in den Miliohmbereich zu dimensionieren. Mit all den Nachteilen. Praktisch alle mir bekannte Funktionsgeneratoren liefern die 20VSS auch nur im Leerlauf. Bei 50 Ohm Last ist es die Hälfte. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Abdul K. schrieb: >> Es gibt auch Verstärkerschaltungen, bei denen die 50 Ohm >> Ausgangsimpedanz im Verstärker selbst generiert wird und nicht durch >> einen Widerstand am Ausgang. > Ich meinte die Synthese des Ausgangswiderstandes. Hier zwei Beispiele: http://www.ti.com/lit/an/slyt326/slyt326.pdf (Auf der letzten Seite schreiben sie eine erhöhte Bandbreite Faktor 5) und: https://www.maximintegrated.com/en/app-notes/index.mvp/id/3390 Ich habe von diesen Verfahren schon gehört, sie aber bislang nicht eingehend untersucht. Ich befürchte, da kommt automatisch mehr Schwingneigung und schlechterer IMD mit... > Egal wie du es drehst. An den 50 Ohm Innenwiderstand des Verstärkers > bleibt die Hälfte der Spannung hängen. Den 50 Ohm Innenwiderstand > benötigst du aber wenn du Reflektionen am Anfang des Kabels vermeiden > willst. Bin ich mir nicht sicher drüber. > > Alternative wäre den Ausgang in den Miliohmbereich zu dimensionieren. > Mit all den Nachteilen. Wie meinst du das? > > Praktisch alle mir bekannte Funktionsgeneratoren liefern die 20VSS auch > nur im Leerlauf. Bei 50 Ohm Last ist es die Hälfte. > Das ist wohl einfach der Standard, den dann auch jeder erwartet.
Man braucht am Ausgang des OpAmp nicht unbedingt einen zur Leistungsanpassung passenden Widerstand. Nennt sich "Acive Termination", siehe mein Schaltbild untitled.pdf.
Stimmt. Sieht nach der AppNote aus. Und wenn man nun das Ding simuliert, taucht dann der virtuelle Ausgangswiderstand in der Verlustleistungsbetrachtung der Anordnung gemäß des Anspruchs von Ralph tatsächlich auf? Also nur ne Verschiebung von einem R auf viele?
Egal wie man es dreht und wendet. Wenn eine Quelle 50 Ohm Innenwiderstand hat und man diese Quelle mit 50 Ohm belastet, dann hat man am Ausgang nur noch die halbe EMK. Das ist nun mal per Definition so. Da helfen auch Konstrukte wie Gegenkopplung nichts. Ralph Berres
Abdul K. schrieb: > Der BUF634 ist ja nicht gerade langsam. Ja. Aber selbst bei Ebay unangenehm teuer. W.S.
Beginnend je nach Bauform EUR2,21 inkl. Versand aktuell in der Bucht. Naja, also das finde ich ok.
Ralph B. schrieb: > Bei 1 Watt pro Träger ( das sind 4 Watt PEP ) würde ich schon mindestens > eine 50 Watt Endstufe im A-Betrieb mit LDmos oder ähnliches nehmen und > stark gegenkoppeln. Oder zwei Röhrenendstufen :)
Ralph B. schrieb: > Egal wie man es dreht und wendet. Wenn eine Quelle 50 Ohm > Innenwiderstand hat und man diese Quelle mit 50 Ohm belastet, dann hat > man am Ausgang nur noch die halbe EMK. Das ist nun mal per Definition > so. > > Da helfen auch Konstrukte wie Gegenkopplung nichts. ...weshalb wohl auch die OPV-Gegentaktversion mit aktiver Ausgangsanpassung gewählt wurde. Wäre der gewählte OPV in der Lage z.B. 10Vss im Leerlauf zu liefern dann hätte man an einer 50 Ohm Last mehr als nur die Hälfte zur Verfügung und trotzdem einen 50 Ohm Ausgangswiderstand. Übrigens, weshalb beharrt ihr auf so hohe IMD Werte? Sowohl bei der Kompressionsmessung, als auch bei der Bestimmung der IM-Eigenschaften eines DUTs, wäre ein Verstärker immer nur für einen einzigen Ton zuständig.
Robert M. schrieb: > ..weshalb wohl auch die OPV-Gegentaktversion mit aktiver > Ausgangsanpassung gewählt wurde. Wäre der gewählte OPV in der Lage z.B. > 10Vss im Leerlauf zu liefern dann hätte man an einer 50 Ohm Last mehr > als nur die Hälfte zur Verfügung und trotzdem einen 50 Ohm > Ausgangswiderstand. Dann helfe mir mal auf die Sprünge wie das gehen soll? In dem moment wo die Ausgangsspannung aktiv gegenüber den Leerlauf nach oben korrigiert wird , hat der Verstärker keinen RI von 50 Ohm mehr. Deswegen haben gegengekoppelte Verstärker einen RI von wenigen Miliohm, eben weil die Spannung am Ausgang sich nicht mehr ändert. Genaugenommen rseden wir hier über den differizielen Innenwiderstand. Der definiert sich nun mal RI = Delta Vout / Delta Rlast Robert M. schrieb: > Übrigens, weshalb beharrt ihr auf so hohe IMD Werte? Sowohl bei der > Kompressionsmessung, als auch bei der Bestimmung der IM-Eigenschaften > eines DUTs, wäre ein Verstärker immer nur für einen einzigen Ton > zuständig. Wenn er zwei getrennte Endstufen nimmt und über einen rückwirkunsarmen Kombiner zusammenaddiert nehmen die Anforderungen der einzelne Endstufe gewaltig ab. Sowohl was die Ausgangsleistung betrifft, als auch was der IMD3 betrifft. Die Entkopplung der Endstufen zueinander muss dann aber mindetens 30db betragen. Ich habe da wohl was überlesen. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Dann helfe mir mal auf die Sprünge wie das gehen soll? Indem man als Anpasswiderstand am OPV Ausgang nicht 50 Ohm sondern nur einen Bruchteil davon wählt. Zusätzlich wird, neben der eigentlichen Gegenkopplung, eine leichte Mitkopplung hinzugefügt, die den viel zu kleinen Anpasswiderstand wieder auf 50 Ohm "verstärkt". Nachteile: Etwas bescheidenerer Ausgangsreflexionsfaktor, Verstärker schwingt womöglich bei offenem Ausgang, OPV wird stärker belastet. Weiter oben wurden dazu schon 2 hilfreiche Links (TI/Maxim) gepostet.
Robert M. schrieb: > Indem man als Anpasswiderstand am OPV Ausgang nicht 50 Ohm sondern nur > einen Bruchteil davon wählt. Robert M. schrieb: > Zusätzlich wird, neben der eigentlichen > Gegenkopplung, eine leichte Mitkopplung hinzugefügt, die den viel zu > kleinen Anpasswiderstand wieder auf 50 Ohm "verstärkt". Also erst einen zu kleinen Anpasswiderstand wählen und dann den dynamischen Ausgangswiderstand wieder erhöhen? Was soll das bringen? Robert M. schrieb: > Nachteile: Etwas > bescheidenerer Ausgangsreflexionsfaktor, Der ist aber nun mal nicht ganz unwichtig. Robert M. schrieb: > Verstärker schwingt womöglich > bei offenem Ausgang, OPV wird stärker belastet. Toll!!!! Ralph Berres
Naja, die ganzen DSL-Boxen benutzen dieses Konzept. So falsch kann das dann nicht sein. Wenn diese Theorie stimmt, müßte die verschobene Leistung im OpAmp zusätzlich auftreten. So daß die Gesamtverlustleistung der lokalen Terminierung genau der klassischen Terminierung entspricht. Time to simulate, würde ich sagen.
naja bei diesen DSL Geschichten wundere ich mich sowieso immer wieder das das überhaupt funktioniert. Telefonleitungen haben nämlich alles andere als eine definierte Impedanz. Vielleicht ist das in dem Anwebungsfalle nicht so kritisch. Abdul K. schrieb: > Wenn diese Theorie stimmt, müßte die verschobene Leistung im OpAmp > zusätzlich auftreten. und die Spitzen-Spitzenspannung am Ausgang kann wieder nur maximal halb so hoch sein wie die Betriebsspannung. Diese DSL-Treiber sind ja auch Brückenendstufen welche die doppelte Ausgangsspannung liefern können, aber eben symetrisch und nicht auf Masse bezogen. Wir reden hier aber von ein unsymetrisches also Massebezogenes Signal in einen 50 Ohm System. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > naja bei diesen DSL Geschichten wundere ich mich sowieso immer wieder > das das überhaupt funktioniert. > Erstaunlich gut, oder. > Telefonleitungen haben nämlich alles andere als eine definierte > Impedanz. Geht so. So schlimm ist es nicht. Ich habe eine Modellierung bis 10MHz gesehen. Vermessen an einer realen Leitung. > > Vielleicht ist das in dem Anwebungsfalle nicht so kritisch. > > Abdul K. schrieb: >> Wenn diese Theorie stimmt, müßte die verschobene Leistung im OpAmp >> zusätzlich auftreten. > Es steht der Beweis aus!! Das ist nur deine Behauptung anders beschrieben. > und die Spitzen-Spitzenspannung am Ausgang kann wieder nur maximal halb > so hoch sein wie die Betriebsspannung. > Ich habe mich mit dem Thema bislang noch nicht ausführlich beschäftigt. Nur die Links zum Thema mal irgendwann vorratsmäßig gespeichert gehabt. Die mögliche Spitzenspannung ist meiner Meinung nach die Triebfeder bei DSL. Man könnte alternativ die Speisespannung der Endstufe erhöhen. Warum macht man das nicht? Ganz einfach, die modernen schnellen OpAmps würden diese nicht überleben.
Ralph B. schrieb: > naja bei diesen DSL Geschichten wundere ich mich sowieso immer wieder > das das überhaupt funktioniert. > > Telefonleitungen haben nämlich alles andere als eine definierte > Impedanz. Deswegen passen die DSL-Chipsätze ihre Signale auch dynamisch an die Leitungsparameter an. Manuelle oder automatische "Antennentuner" zur Impedanzanpassung gab es schon zu Kurzwellen-Zeiten.
Ralph B. schrieb: > Also erst einen zu kleinen Anpasswiderstand wählen und dann den > dynamischen Ausgangswiderstand wieder erhöhen? > > Was soll das bringen? 1. Mehr Leistung/Ausgangsspannung bei vorhandener Betriebsspannung. 2. Die Verlustleistung des OPV verringern. 3. Mit geringerer Betriebsspannung auskommen. Ralph B. schrieb: > Robert M. schrieb: >> Nachteile: Etwas >> bescheidenerer Ausgangsreflexionsfaktor, > > Der ist aber nun mal nicht ganz unwichtig. Hört sich schlimmer an als es ist. Am oberen Ende des Frequenzspektrums ist die Anpassung OK, jedoch nicht so gut wie es sonst mit der klassischen Methode möglich wäre.
soul e. schrieb: > Ralph B. schrieb: >> naja bei diesen DSL Geschichten wundere ich mich sowieso immer wieder >> das das überhaupt funktioniert. >> >> Telefonleitungen haben nämlich alles andere als eine definierte >> Impedanz. > > Deswegen passen die DSL-Chipsätze ihre Signale auch dynamisch an die > Leitungsparameter an. Manuelle oder automatische "Antennentuner" zur > Impedanzanpassung gab es schon zu Kurzwellen-Zeiten. Ich habe eine komplette Sim eines DSL-Treibers zusammengebastelt. Ergebnis der Sim: Die Endstufe verbrät 2W, wovon 300mW am anderen Leitungsende ankommen. Für den Trafo habe ich mal 1mH primär angenommen und mich ansonsten an eine LTC-AppNote gehalten. Den Ruhestromverbrauch der Endstufe habe ich separat gemessen und dann für den Sendefall rausgerechnet. Da könnt ihr ja mit spielen... AppNote: ADSL_Part1_0200_Mag.pdf
Hallo zusammen, hier die Messergebnisse zur LDMOSFET-PA nach IN3OTD: - die Verstärkung ist wie erwartet, die Bandbreite ebenfalls. - bei einer Ausgangsleistung von > 500 mW beginnt eine Schwingung mit rund 200 MHz. Schade, aber das lässt sich sicherlich beheben. - bei 500 mW CW am Ausgang beträgt die Oberwellenunterdrückung gut 50 dBc, getestet bei 1, 10 und 30 MHz. Die Messergebnisse zum DSL-Treiber kommen noch. Viele Grüße, 73 Bernhard, DL1BG
Hallo zusammen, nun die Messergebnisse zur Variante mit THS6214. Die Schaltung funktionierte auf Anhieb, wegen des fehlenden Kühlkörpers konnte ich nur kurze Messungen machen. Kein Oszillieren bei offenem Eingang oder Ausgang. Bei 1 W CW sind die Harmonischen noch knapp -50 dBc. Der Frequenzgang ist schlechter als im Datenblatt, vermutlich ist der Ausgangsbalun schuld. Bei 28 dBm (entspricht 34 dBm PEP = 2,5 W!) sind die IM-Produkte noch bei -50 dBm. 30 dBm zweiton sind wegen der Verlustleistung nicht möglich, das Datenblatt lügt also nicht :-) Das Ergebnis würde ich als hervorragend bezeichnen, um den Frequenzgang kümmere ich mich noch. Viele Grüße, 73 Bernhard, DL1BG
Hat sich bei euch in den letzten Wochen etwas getan und habt ihr den Frequenzgang verbessern können?
Hallo Jörn, durch eine andere Wickelweise des Ausgangstransformators sowie die Verwendung von C1 bzw. C10 konnte ich eine 3 dB Grenzfrequenz von 60 MHz erreichen, mehr gibt das Material 43 einfach nicht her. Aktuell warte ich noch auf Leiterplatten aus China, dann geht es mit Gehäuse und Kühlkörper weiter. 73 de Bernhard, DL1BG
Hallo zusammen, hier ein update zum Projektchen mit neuen Messwerten. Das "synthetic outout network", welches durch Mittkopplung die Anpasswiderstände reduziert, beschränkt die Bandbreite erheblich. Mit klassischer Leistungsanpassung lässt sich eine Bandbreite von 200 MHz erreichen, natürlich auf Kosten der maximalen Ausgangsleistung. Außerdem hatte ich mich bei den Leistungsmessungen selbst veräppelt, weil die Oberwellen bei CW-Betrieb bereits durch den Frequenzgang gedämpft waren. Summa Summarum: - 3 dB Bandbreite <1 bis 85 MHz - bis 10 MHz 1 W CW bei Harmonischen -45 dBc - bei ausreichender Khlung gehen 2x 1 W CW - zweiton CW 24 dBm (= 30 dBm PEP) bei IMD -45 dBc Viele Grüße Bernhard
Hallo zusammen, nun ist das Projekt für mich erledigt, deshalb eine kurze Zusammenfassung. Durch den Einsatz des integrierten Verstärkers ist die Schaltung leerlauf- und kurzschlussfest, eine Schwingneigung habe ich nicht feststellen können. -> jederzeit wieder. Insgesamt konnte ich nur einen IC durch Übertemperatur schrotten, sonst hat die Grundfunktion von Anfang an funktioniert. In der letzten Revision habe ich noch das synthetische Anpassnetzwerk entfernt, damit verbessert sich das IM-Verhalten geringfügig. Außerden hab ich jetzt kleine Doppellochkerne BN43-2402 verwendet, dadurch steigt die 3 dB Bandbreite auf 160 MHz. Viele Grüße, 73 Bernhard, DL1BG
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.