Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Altes Multimeter behalten oder Komplett-Neukauf?


von Albin G. (albin)


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Moin, ich hab noch ein altes Multimeter (Monacor DMT-2030), etwa 25 
Jahre alt, tut aber noch seinen Dienst. Jetzt hab ich festgestellt, dass 
bei Gleichspannungsmessung nicht mehr +/- angezeigt wird (egal wie rum 
ich pole). Ob das ein Defekt am Display oder im Gerät ist, kann ich 
nicht sagen, lässt sich das irgendwie rausfinden?

Sollte ich mir lieber ein zweites Günstiges kaufen bei dem ich die 
Polung ablesen kann, oder lieber gleich ein bisschen mehr Geld ausgeben 
und das Alte in die Tonne kloppen?

Danke und Gruss, Albin

: Verschoben durch Moderator
von MaWin (Gast)


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Behalte das alte und kauf dir für die Fälle in denen dich die Polarität 
interessiert ein Neues mit allen Messbereichen, die du bisher vermisst 
hast (Kapazität, Induktivität ?)

von Stefan F. (Gast)


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Ich würde das alte auch als Zweitgerät aufbewahren.

von Michael W. (Gast)


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Hasse ma die Batterie getauscht...?

von Albin G. (albin)


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Danke!!

Ja, Batterie ist neu, war das erste was ich getestet hab... aber ich 
mess sicherheitshalber nochmal nach...  Wenns die nicht ist, heisst das 
also ein (zweites) "vernünftiges" Gerät kaufen, richtig?!

Bisher brauchte ich noch nicht viel, hauptsächlich zum Testen ob Kontakt 
besteht, also Logik-Pieper und zum Messen von Eingangs- und 
Ausgangsspannungen/-strömen bei allen möglichen 
Haushalts/PC/Netzwerk-Geräten (Lampen, Netzteile, Türklingelverkablung, 
Akkulade/Entladestrom etc.). Jetzt muss ich halt auch mal die Polung 
wissen. Schaltungen selber zusammenbauen hab ich schon ewig nicht mehr 
gemacht, außer vielleicht mal einen kaputten Elko getauscht oder ein 
Kabel nach meinem Bedarf konfektioniert. Für Kapazität, Induktivität 
hatte ich das letzte Mal vor zwanzig Jahren Verwendung.

Dann muss ich mich mal durch die zahllosen Multimeter-Beiträge und 
Testberichte wühlen... falls nicht jemand grad ein passendes empfehlen 
kann. Temperatur wäre sicherlich auch interessant...

von Einer K. (Gast)


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Wenn Euronen nicht so die Rolex spielen, dann bediene dich in der Fluke 
Ecke.
Das kann dich überleben.
Und tut in der Regel, was es soll.

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Da wäre ich der Gegenpol, der eher empfehlen würde für < 5 Eur aus 
Fernost ein Billigmultimeter und zusätzlich für < 10 Eur einen 
Transistortester (der auch Kondensatoren, Induktivitäten, ... messen 
kann) anzuschaffen.

von Stefan F. (Gast)


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Bei deinen Anforderungen wird wohl jedes Multimeter geeignet sein,

- Wechselströme bis 10A (?) messen kann
- Einen akustischen Durchgangsprüfer enthält

Alles andere kann IMHO jedes Multimeter.


> Da wäre ich der Gegenpol, der eher empfehlen würde für < 5 Eur aus
> Fernost ein Billigmultimeter ... anzuschaffen.

Für den Preis muss man dann aber auf AC Ströme verzichten und darf keine 
Angst vor schlechten Isolationen und ungeeigneten Sicherungen haben.

von foobar (Gast)


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Hatte gerade für nen Kumpel nen AN8009 mitbestellt (20€ inkl Versand). 
Für den Hobbybereich vollkommen ausreichend und super 
Preis/Leistungs-Verhältnis. Btw, Temperatursonde war auch dabei.

von S.T. (Gast)


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Mach dir nicht zu viel Gedanken. Für um die 30-40 EUR machst du 
heutzutage nichts falsch. Für dein Anforderungsprofil reicht sicher auch 
was noch billigeres. Die Unterschiede der Geräte sind unbedeutend. Von 
teuren Markengeräten ist eher abzuraten. Da bezahlst du unnötig für den 
Namen und hast in der Regel eine schlechtere Genauigkeit und ein 
geringeren Funktionsumfang.

von Jack (Gast)


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S.T. schrieb:
> Von
> teuren Markengeräten ist eher abzuraten. Da bezahlst du unnötig für den
> Namen und hast in der Regel eine schlechtere Genauigkeit und ein
> geringeren Funktionsumfang.

Besonders, wenn man Dinge wie Gerätesicherheit oder verlässliche 
Genauigkeitsangaben nicht zum Funktionsumfang zählt.

von S.T. (Gast)


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Ja war klar dass das Dummgeschwätz in diesem Forum jetzt kommt. Nenne 
mir ein einziges Gerät der 30 Euroklasse, das die Herstellerangaben 
nicht einhält. Mehr Garantie bekommst du bei Fluke auch nicht.

von Toxic (Gast)


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Albin G. schrieb:
> dass
> bei Gleichspannungsmessung nicht mehr +/- angezeigt wird

Wahrscheinlich hat der "Zebrastreifen" also der Kontaktgummi von der 
Platine zum Display Kontaktprobleme.Wenn Du das Geraet oeffnest versuch 
mal leicht auf das Display zu druecken - wenn das Symbol erscheint 
weisst Du was zu tun ist:mit Meisel und Vorschlaghammer einen besseren 
Kontakt hinzubekommen.
Natuerlich nicht: vorsichtig den Kontaktgummi abziehen und neu 
auflegen.Es kann allerdings passieren,dass dadurch alles noch schlimmer 
wird,aber dann weisst Du wenigstens das ein neues Geraet faellig ist ?

von Andreas S. (igel1)


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Schau an, so ein Monacor hatte ich auch über 20 Jahre.
Schönes Teil, aber seitdem hat sich auch viel getan ...

> Sollte ich mir lieber ein zweites Günstiges kaufen bei dem ich die
> Polung ablesen kann, oder lieber gleich ein bisschen mehr Geld ausgeben
> und das Alte in die Tonne kloppen?

Mein Vorschlag:

- 1 Messung alle 2 Jahre:  Investiere 2,- EUR in ein Bier für den 
Nachbarn,
  der Dir sein Multimeter leiht

- 3 Messungen pro Jahr:   Investiere 50-70,- EUR in ein Einsteigergerät
  https://www.mikrocontroller.net/articles/Multimeter#Einsteigerger.C3.A4te

- 1 Messung pro Monat:   Investiere 100,- bis 200 EUR in ein 
Mittelklassegerät
  https://www.mikrocontroller.net/articles/Multimeter#Mittelklasse-Ger.C3.A4te

- 1 Messung pro Tag:   Investiere 350,- EUR und mehr in ein 
Oberklassegerät
  https://www.mikrocontroller.net/articles/Multimeter#Oberklasse-Ger.C3.A4te

Und lies den verlinkten Artikel, denn Du bist nicht der erste, der ein 
Multimeter sucht.

> Bisher brauchte ich noch nicht viel, hauptsächlich zum Testen
> ob Kontakt  besteht, also Logik-Pieper

Gerade beim Durchgangs-Piepser aufpassen: viele Geräte haben hier eine 
"Verzögerung" (warum auch immer), die Dich bei häufiger Nutzung in den 
Wahnsinn treiben kann (gefühlte 300ms Verzögerung reichen da schon aus).

Da können manchmal 20,- EUR Schätzeisen besser sein als 150,- EUR 
Mittelklassegeräte.

> und zum Messen von Eingangs- und
> Ausgangsspannungen/-strömen bei allen möglichen
> Haushalts/PC/Netzwerk-Geräten (Lampen, Netzteile, Türklingelverkablung,
> Akkulade/Entladestrom etc.).

Überlege Dir, ob Du auch TRMS-Messeigenschaften benötigst, um z.B. die 
Leistungsaufnahme eines Haushaltgerätes genau bestimmen zu können 
(klingt ein bißchen danach ...)

Und überlege, welche max. Ströme Du dauerhaft messen willst.

Am besten Du sagst uns, wieviel Geld Du ausgeben willst und was Dir 
wichtig ist (hast Du ja schon teilweise), dann bekommst Du hier 
sicherlich ein paar gute Tipps mit konkreten Geräte-Empfehlungen.


Viele Grüße

Igel1

von R. L. (isbert)


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Die Empfehlungen lauten

> bediene dich in der Fluke
> Ecke.
vs.
> empfehlen würde für < 5 Eur aus
> Fernost ein Billigmultimeter

???

Meine Empfehlung lautet eher weder das eine noch das andere. ;)

Mann muss seinen Geiz nicht übertreiben. Auf der anderen Seite braucht 
es bei gelegentlicher Benutzung aber auch nicht gleich die 500 Euro 
Nobelklasse zu sein. Such dir etwas dazwischen aus, das deinen 
Anforderungen in etwa entspricht, also z.B.

- wie wichtig ist dir Sicherheit bei Messungen an 230V~ Netzspannung?
- verzögerungsarmer Durchgangsprüfer
- Welche Grundgenauigkeit soll es haben, z.B. 1% oder eher besser?
- sollen Temperaturen mittel K-Fühler gemessen werden können?
- sollen größere Elkos gemessen werden können?
- soll Induktivität gemessen werden können?
- sollen Wechselspannungen u. Ströme mit deutlich höheren Frequenzen als 
50 Hz gemessen werden sollen?
- Beleuchtung?
- soll das DMM eine USB-Schnittstelle zur Übertragung der Messwerte an 
den PC haben? Optische Schnittstelle?
- Anforderungen an die Haptik? (z.B. angenehmes Display, sicherer 
Standbügel, Robustheit, Qualität der Buchsen)
- Preisvorstellung maximal?
...

von MaWin (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Mein Vorschlag

Mein Vorschlag: Alles zu 1/10 des Preises, ausser dir sind hier die 
wenigsten wohl solche Millionäre.

Andreas S. schrieb:
> Überlege Dir, ob Du auch TRMS-Messeigenschaften benötigst, um z.B. die
> Leistungsaufnahme eines Haushaltgerätes genau bestimmen zu können

Was soll er da mit TRMS, er misst falsch wenn er die Phasenverschiebung 
nicht beachtet.

von wvmmm (Gast)


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foobar schrieb:
> Hatte gerade für nen Kumpel nen AN8009 mitbestellt (20€ inkl Versand).

Hat leider keinen 100mA Messbereich..

von Albin G. (albin)


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@Igel:
Oh, den Artikel hatte ich noch nicht gefunden, vielen Dank, den werde 
ich mir gleich vornehmen. Aber noch eine Frage vorab, lohnt es sich für 
meinen Bedarf überhaupt sich so umfangreich einzulesen, oder sollte ich 
einfach das AN8009 für 25 Euro inkl. Versand bei Amazon holen und 'n 
Testbericht dazu lesen, dass ich seine Schwächen kenne. Für genaue 
Messungen hab ich ja noch mein "gutes" Zweitgerät aus letzten 
Jahrtausend oder ist das den aktuellen Geräten inzwischen schon so sehr 
unterlegen?!

@isbert
Bezüglich Qualität würde ich gerne genug ausgeben, dass meine 
Anforderungen auf jeden Fall abgedeckt sind - ich finde es durchaus 
nervig "an den falschen Ecken zu sparen" und z.B. wg. Verzögerungen bei 
Logik-Messungen halb in den Wahnsinn getrieben zu werden. Da ich das 
aber aus Mangel an Erfahrung/Fachwissen alles nicht so richtig 
spezifizieren und einschätzen kann, ist's natürlich nicht so einfach. 
Grundsätzlich würde ich eher sagen Anzahl an Funktionen wichtiger als 
Qualität, sofern die Qualität noch halbwegs vernünftige Messwerte 
zulässt! Schade, dass es keine "Masterliste" gibt, die alle 
Anforderungen, die man so haben kann auflistet...

Soviel kann ich bereits jetzt schon sagen (auch ohne den/die verlinkten 
Artikel genau gelesen zu haben):

Wichtigste (bisherige) Anwendungsfelder bei mir sind zum einen die 
Prüfung, ob ein neu gekauftes Gerät auch richtig funktioniert oder ob es 
ein "nachgebautes" Teil aus Fernost ist, das bei 50% Last einknickt z.B. 
beim Ladegerät, Akku oder USB-Ladekabel. Zum anderen die Fehlersuche 
z.B. in der Halogenlampenanlage (um zu wissen ob Trafo oder nur die 
Lampenklemme defekt, oder wo genau der Wackelkontakt ist)...

Eine weitere Anwendung wäre für mich vielleicht noch der KFZ-Bereich, 
hab bisher viel am Moped rumgeschraubt (das war aber alles mechanisch, 
naja außer Zündkerze, Licht und Hupe) und mir jetzt meinen ersten 
4-Räderer zugelegt (Renault Modus)...  da gibts natürlich bei weitem 
mehr Elektronik und auch teilweise nicht unbedeutende Spannungen/Ströme 
nach meinen ersten Leseerfahrungen zu urteilen. Aber vielleicht wäre 
hier eh ein separates Netzteil sinnvoller!?

Was event. auch noch mal dazukommen könnte wären die "großen" 
Haushaltsgeräte (Kühlschrank, Waschmaschine etc.), wobei sich bei den 
heutigen Preisen eine Reparatur selten lohnt?! Wenn überhaupt werde ich 
da eh nur relativ einfache Reparaturen durchführen.

TRMS-Messeigenschaften hören sich interessant an, kann ich aber nach dem 
ersten "drüber lesen" noch nicht einschätzen.

Erstmal schon mal vielen Dank, ich meld mich zurück, sobald mich 
eingelesen hab.

von Toxic (Gast)


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Toxic schrieb:
> Wahrscheinlich hat der "Zebrastreifen" also der Kontaktgummi von der
> Platine zum Display Kontaktprobleme.

Also ich wuerde ja das Geraet gerne repariert sehen und den Thread somit 
auf die Reparaturergebnisse beschraenken.Das Ganze garniert mit 
huebschen Bildern und einigen lustigen & gerne auch bloeden abfaelligen 
Kommentaren dazu....

Allgemeine Multimeterdiskussionen sind hier auf dem Forum schon 
1000-fach vorhanden.Wird auf Dauer langweilig.......

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Toxic schrieb:
> Wird auf Dauer langweilig

Jepp. Da driften die Meinungen zu sehr auseinander - es gibt eben nicht 
das Multimeter für alle. Ich gehöre zur <10 Euro Fraktion und bin noch 
nie enttäuscht worden, auch weil die Batterie in den kleinen Dingern 
richtig lange hält.

Albin G. schrieb:
> Waschmaschine etc.

Die Gorenje meines Bruders habe ich am Sonntag mit Komponententester 
repariert - ganz ohne Multimeter :-P

von Stefan F. (Gast)


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Ich habe zwei Multimeter für 10€, eins für 30€ und eins für 150€, bin 
mit allen zufrieden und bevorzuge keins von denen.

Eine Ausnahme: Strom Messungen bei AC können die beiden 10€ Geräte 
nicht.

Langer Rede kurzer Sinn: Kaufe einfach eins, dass die nötigen 
Messbereiche hat. Wenn du kein Geld zum verschwenden hast schaust du 
dich eher in der Klasse unter 50€ um. Wenn du eins haben willst, das 
ganz sicher richtig gut ist, dann schau Dich in der 100-200€ Klasse um. 
Und wenn Geld keine Rolle spielt, dann nimm das teuerste Gerät, dass du 
finden kannst.

von Kolja L. (kolja82)


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Ich hab mir ein mit USB Anbindung gekauft, einmal getestet nie wieder 
gebraucht.
Aber es hat ein beleuchtetes Display, voll praktisch!

von Soul E. (Gast)


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Albin G. schrieb:

> Wichtigste (bisherige) Anwendungsfelder bei mir sind zum einen die
> Prüfung, ob ein neu gekauftes Gerät auch richtig funktioniert oder ob es
> ein "nachgebautes" Teil aus Fernost ist, das bei 50% Last einknickt z.B.
> beim Ladegerät, Akku oder USB-Ladekabel. Zum anderen die Fehlersuche
> z.B. in der Halogenlampenanlage (um zu wissen ob Trafo oder nur die
> Lampenklemme defekt, oder wo genau der Wackelkontakt ist)...

Das ist alles netzgetrennt bzw mit Schutzkleinspannung (Steckernetzteil 
o.ä.). Dafür reicht auch ein Billiggerät. Genau genug sind die auch, 
zumindest in den Spannungsbereichen.


> Was event. auch noch mal dazukommen könnte wären die "großen"
> Haushaltsgeräte (Kühlschrank, Waschmaschine etc.), wobei sich bei den
> heutigen Preisen eine Reparatur selten lohnt?! Wenn überhaupt werde ich
> da eh nur relativ einfache Reparaturen durchführen.

Solange Du da nur im ausgeschalteten Zustand irgendwas auf Durchgang 
prüfst, siehe oben. Falls Du an Netzspannung messen willst sollte das 
Ding wenigstens für CAT II 600 V zugelassen sein. Dann bist Du bei 
Herstellern, die das nicht nur draufschreiben, sondern denen man auch 
trauen kann.

Für Messungen an Zählerschränken, Unterverteilungen etc brauchst Du CAT 
III 1kV. Das ist Profiausrüstung und kostet auch entsprechend.

Was die Kategorien bedeuten ist hier erklärt: 
http://fluke.informationstore.net/e-fullfill-bot.asp?link=10046-ger&Email=



> TRMS-Messeigenschaften hören sich interessant an, kann ich aber nach dem
> ersten "drüber lesen" noch nicht einschätzen.

Wenn Du spontan nicht weisst wofür das gut ist brauchst Du es nicht. Die 
meisten technischen Wechselströme haben Sinusform, und darauf sind die 
einfachen Multimeter ausgelegt.


Ansonsten:
https://www.vis.bayern.de/produktsicherheit/produktgruppen/computer_elektrowaren
http://gps.sozialnetz.de/global/show_document.asp?id=aaaaaaaaaaaajxn/multimeter.htm

von Albin G. (albin)


Angehängte Dateien:

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Das Display hat einen kleinen Sprung in der Ecke, der geht auch über die 
Kontaktleiste... siehe Foto (reicht die Auflösung/Schärfe?), kann man da 
was machen? Da die Steuerung von allen anderen Dingern gut funktioniert, 
will ich da auch nix verschlimmbessern...

Nochmal zu meiner Frage: Wenn mir das DMT-2030 bisher ausgereicht hat 
(bis auf die Polarisierung): Sind die heutigen (ggf. digitalen) 
Multimeter so viel besser als die alten Analogen so dass es sich ohnehin 
lohnt nach 20 Jahren mal ein Neues zu kaufen?

Durch die verlinken und durchs Suchen auffindbaren Beiträge werde ich 
mich, wie mehrfach gesagt, noch durcharbeiten, und mal eine 
Anforderungsliste erstellen. Wer jetzt schon Modelle im Bezug auf meinen 
Anwendungsbereich vorschlagen möchte, kann das natürlich trotzdem 
machen... es hilft mir ja durchaus dabei meine eigenen Anforderungen 
besser zu verstehen und einschätzen zu können. Interessant ist für mich 
vor allen zu wissen in welchen konkreten Anwendungsfällen welche 
Features  Messbereiche  Genauigkeit gebraucht werden, dann kann ich 
das für mich selber auch besser einschätzen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Sind die heutigen (ggf. digitalen) Multimeter so viel besser
> als die alten Analogen so dass es sich ohnehin
> lohnt nach 20 Jahren mal ein Neues zu kaufen?

Das kann man so pauschal nicht sagen. Sowohl damals (auch vor 60 Jahren) 
gab es sehr gute und sehr schlechte Geräte. Daran hat sich bis heute 
nichts geändert.

Allerdings bekommt an heute für kleines Geld (um 10€) sehr viel bessere 
Geräte, als damals zum selben Preis.

Da Du noch keine konkrete Vorstellung zur erforderlichen Genauigkeit 
hast, gehe mal davon aus, dass ALLE Multimeter genau genug sind. Selbst 
die billigsten haben typischerweise weniger als 1% Abweichung bei der 
Spannungsmessung und weniger als 4% Abweichung bei der Strom Messung.

von Toxic (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Ich gehöre zur <10 Euro Fraktion

Da gehoere ich ja dann mit meinem 15€-MasTech schon zu den Profis....?

(und ja "Dave Jones": Ich lebe immer noch trotz nicht versandeter 
Spezialpanzersicherung)

von Albin G. (albin)


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Mein altes Gerät hatte mir der nette Elektronikfachmann aus'm Ort 
empfohlen, der hat mich als Knirps auch in seinem Laden immer mal wieder 
ein bisschen rumlöten lassen...  ich denke mal das ist schon ein 
vernünftiges (Einstiegs)-Gerät.

Zur Genauigkeit... naja, kommt wieder auf die Anwendungsfälle an. Beim 
Messen der Ausgangsspannung vom Halogentrafo wird 1% wohl reichen... 
interessanter ist wahrscheinlich die Möglichkeit auch kleine 
Spannungen/Ströme halbwegs zuverlässig zu messen (z.B. beim Testen von 
Akkus oder Netzteilen bezüglich Stromverbrauch im Leerlauf)...  das ist 
halt dat Problem, dass mir hier das Fachwissen fehlt Anwendungsszenarien 
zu beurteilen bzw. die Fantasie, mir zukünftige Anwendungsszenarien 
vorstellen zu können.

von Stefan F. (Gast)


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In Zukunft kannst du dir immer noch ein teures Gerät kaufen, wenn es ein 
20€ Modell nicht tut.

Ich würde mich mehr ärgern, wenn ich jetzt 1500€ ausgeben würde und 
danach merke, dass ein 10€ Gerät auch genügt hätte.

von michael_ (Gast)


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Kauf dir was für 25EUR.
Plus und Minus ist sehr wichtig.

Mit deinem Kenntnisstand lass bitte die Finger von allem, was aus der 
Steckdose kommt.
Wenn doch, kannst du auch dein altes MM nehmen :-)

von Soul E. (Gast)


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Albin G. schrieb:

> Zur Genauigkeit... naja, kommt wieder auf die Anwendungsfälle an.

Nochmal, die Genauigkeit wird mit steigendem Preis nur unwesentlich 
besser. Zumindest bei Handmultimetern, Tischgeräte haben da andere 
Möglichkeiten.

Was bei höherwertigen Geräten besser ist, das ist die Sicherheit. 
Überspannungsfestigkeit (wenn nebenan der Kran die Trafosicherung reisst 
und die Spannung mal eben für eine Halbwelle um 2kV nach oben flitzscht) 
und Überstromfestigkeit (wenn man das Amperemeter doch mal parallel zur 
Quelle geklemmt hat, weil nur noch rote Laborkabel da waren). Da kann 
dann eine Sicherung auch mal 20 Euro kosten, aber die trennt auch noch 
sauber bei einem Kurzschluß direkt am Kraftwerk.

Wenn Du nur Kleinspannungen und KFZ misst reicht auch was günstiges. 
Gerade für die Werkzeugkiste im Auto würde ich kein teures Gerät nehmen, 
denn das wird geklaut, bleibt auf dem Campingplatz liegen oder die 
Batterie läuft aus.

von MaWin (Gast)


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Albin G. schrieb:
> kann man da was machen

Neues Display. Allerdings sind 1999 Displays ohne Lötanschlüsse schwer 
in Einzelstückzahl zu beschaffen (suche schon lange eines für mein Hupra 
HJ001), am einfachsen noch in dem man ein baugleiches aber anders 
kaputtes Gerät ausschlachtet.

Albin G. schrieb:
> Sind die heutigen (ggf. digitalen) Multimeter so viel besser als die
> alten Analogen

Oh ja, die digitalen sind erheblich genauer als die analogen und meist 
hochohmiger, balasten also den Prüfling nicht so.
Aber deines war schon digital und gut. Heutige digitale sind vor allem 
billiger gebaut, oft so leicht dass sie von ihren Messstrippen gezogen 
vom Tisch fallen.

Schöner Unterschied: DT830B alt und neu. Das neue hat keine 
ausreichenden Sicherheitsabstände im Inneren und ist viel leichter, 
dafür einfacher zu produzieren

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Albin G. schrieb:
> ich denke mal das ist schon ein
> vernünftiges (Einstiegs)-Gerät.

Übrigens leider, wenn du das Display nicht durch ein neues ersetzen 
kannst, unreparierbar. Glasbruch ist nun mal Glasbruch.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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achtet bei älteren Multimetern auch mal auf den Wahlschalter.
Der kann per Wako durchaus auch für die verschiedensten
angezeigten Werte sorgen.

Bei bekanntem Messwert mal auf den Schalter tippeln und klopfen.

Ich hatte auch mal ein neues von Voltcraft (war so'n grünes)
das durfte deswegen gleich zurück zum Händler

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Ach ja: Und Finger weg von diesem "Autorange" Dummfug! Da braucht jede 
Messung erst mal 5 Sekunden zusätzlich um die Wertebereiche 
durchzuorgeln. Treibt einen in den Wahnsinn.

von Dieter B. (debe)


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Das AN8009 würde ich nicht empfehlen. Da schon lieber das AN8008, das 
hat an Stelle des kontaktlosen Feststellens von Netzspannungen einen 
Rechteckgenerator 50-5000Hz, den man sicher besser gebrauchen kann.
Die Sicherungen sicher sind nicht für höhere Anschaltströme geeignet.
Die Durchgangsprüfung ist schnell.
Ansonsten ein schönes kleines Gerät, das bei mir immer in Reichweite 
liegt.
Für den Bastelbereich (Niederspannung) bestens geeignet.

soul e. schrieb:
Da kann dann eine Sicherung auch mal 20 Euro kosten, aber die trennt 
auch noch sauber bei einem Kurzschluss direkt am Kraftwerk.

Das glaube ich nicht. Wenn Hochleistungsicherungen (NH) mit 100kA 
Abschaltvermögen in Schaltanlagen auseinanderfliegen und das ist nicht 
nur einmal passiert, dann wird diese kleine Si in den Messgeräten 
bestimmt nicht direkt hinterm Kraftwerk abschalten.
Die NH-Sicherungen wurden dann durch Gießharzsicherungen ersetzt.

von Andreas S. (igel1)


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Thomas M. schrieb:
> Ach ja: Und Finger weg von diesem "Autorange" Dummfug! Da braucht jede
> Messung erst mal 5 Sekunden zusätzlich um die Wertebereiche
> durchzuorgeln. Treibt einen in den Wahnsinn.

Bei schlechten Multimetern schon, bei guten eher nicht.
Ich würde mir nie wieder ein Multimeter ohne (halbwegs schnellen) 
Autorange kaufen und würde dem TO ebenfalls ganz stark pro Autorange 
beraten:

Du hältst einfach die beiden Prüfspitzen in die Schaltung und Dein 
Multimeter kümmert sich um die Wahl des richtigen Messbereiches - ich 
finde das 1000x besser als jedes Mal den Messbereich noch von Hand 
auswählen zu müssen.

Bei richtig guten Multimetern (ich zähle mein Metrawatt mal dazu), kann 
man für die gaaanz seltenen Fälle, in denen Autorange stört, den 
Messbereich auch manuell wählen.

Viele Grüße

Igel1

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Andreas S. schrieb:
> ... besser als jedes Mal den Messbereich noch von Hand
> auswählen zu müssen.

Realitätsfremdes Szenario. Wann kommt man schon mal in die Verlegenheit 
Messreihen zu machen, bei denen sich die einzelnen Messwerte um 
Größenordnungen unterscheiden? Man muss eben NICHT bei jeder Messung den 
Messbereich neu einstellen. Aber genau das macht dieser Autorange 
Blödsinn. Er kann es ja auch nicht besser wissen. Viel schlimmer wirkt 
da noch, dass AR-MMs auch noch mühsam manuell fixierte Messbereiche 
vergessen, wenn man mal tatsächlich die Messfunktion wechselt (z.B. bei 
Spannungsmessungen zwischendurch mal einen Widerstandswert).

von Andreas S. (igel1)


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MaWin schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> Mein Vorschlag
>
> Mein Vorschlag: Alles zu 1/10 des Preises, ausser dir sind hier die
> wenigsten wohl solche Millionäre.

Hmmm - die Abmaße meines goldtaler-gefüllten Swimming Pools mit 3 
Meter-Sprungbrett halten sich arg in Grenzen :-)

Aber ein gut handhabbares Multimeter, von dem ich weiß, dass es die 
Specs einhält und wo ich weiß, dass ich beim Messen nicht sterbe, ist 
mir schon etwas wert (... vielleicht ist deshalb mein Pool nicht so 
gefüllt - ich sollte mal darüber nachdenken :-).

>
> Andreas S. schrieb:
>> Überlege Dir, ob Du auch TRMS-Messeigenschaften benötigst, um z.B. die
>> Leistungsaufnahme eines Haushaltgerätes genau bestimmen zu können
>
> Was soll er da mit TRMS, er misst falsch wenn er die Phasenverschiebung
> nicht beachtet.

Da hast Du natürlich völlig recht - ich war gedanklich scheinbar 
irgendwo anders, als ich das geschrieben habe - das war grober Unfug 
(ich entschuldige mich beim TO dafür).

Und um MaWin etwas zu erfreuen, hier eine schöne Erklärung, was TRMS ist 
und wofür man es benötigt:
Beitrag "Re: True-RMS vs. RMS?"

Viele Grüße

Igel1

von Andreas S. (igel1)


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Thomas M. schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> ... besser als jedes Mal den Messbereich noch von Hand
>> auswählen zu müssen.
>
> Realitätsfremdes Szenario. Wann kommt man schon mal in die Verlegenheit
> Messreihen zu machen, bei denen sich die einzelnen Messwerte um
> Größenordnungen unterscheiden? Man muss eben NICHT bei jeder Messung den
> Messbereich neu einstellen. Aber genau das macht dieser Autorange
> Blödsinn. Er kann es ja auch nicht besser wissen. Viel schlimmer wirkt
> da noch, dass AR-MMs auch noch mühsam manuell fixierte Messbereiche
> vergessen, wenn man mal tatsächlich die Messfunktion wechselt (z.B. bei
> Spannungsmessungen zwischendurch mal einen Widerstandswert).

Würde mich mal sehr interessieren, ob die Mehrheit im Forum das ebenso 
sieht, denn dies ist eine wirklich wichtiges Entscheidungskriterium für 
die Wahl eines MM's:

Würdet Ihr (bei häufigem Gebrauch) lieber ein MM mit oder ohne Autorange 
kaufen?

Viele Grüße

Igel1

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Toxic.

Toxic schrieb:

> Wahrscheinlich hat der "Zebrastreifen" also der Kontaktgummi von der
> Platine zum Display Kontaktprobleme.

Richtig. Das ist leider ein verbreitetes Problem.


> Natuerlich nicht: vorsichtig den Kontaktgummi abziehen und neu
> auflegen.Es kann allerdings passieren,dass dadurch alles noch schlimmer
> wird,aber dann weisst Du wenigstens das ein neues Geraet faellig ist ?

Eventuell mit Isopropanol den Gummi gut reinigen. Vorher aber vorsichtig 
in einer Ecke testen, ob er aber auch vom Isopropanol nicht angelöst 
wird.

Falls der Kontaktdruck nicht langt, beim Zuschrauben des Gerätes mit 
einigen hinter die Platine gelgten Blättern Papier für mehr Andruck 
sorgen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Andreas.

Andreas S. schrieb:

> Würde mich mal sehr interessieren, ob die Mehrheit im Forum das ebenso
> sieht, denn dies ist eine wirklich wichtiges Entscheidungskriterium für
> die Wahl eines MM's:
>
> Würdet Ihr (bei häufigem Gebrauch) lieber ein MM mit oder ohne Autorange
> kaufen?

Ja. Bei einem neuen Digitalmultimeter würde ich auf Autorange achten.

Weil bei meiner Gebrauchsweise ist das ein recht nützliches Feature.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Achim H. (anymouse)


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Beim Autorange gibt es für mich folgende Aspekte:

* Wie schnell zeigt er den Wert im richtigen Bereich an? -- Hängt auch 
von der Messgröße ab; Spannung reagiert - glaube ich - schneller als 
etwa Widerstand oder Kapazität.
* Wie schnell wechselt der Bereich, wenn der Messwert kurzfristig den 
optimalen Bereich verlässt (v.a. Richtung 0)?
* Was passiert bei schwankenden Messgrößen im Übergangsbereich, bekommt 
man den Bereichswechsel noch mit?
* Wie verhält sich die Eingangslast des Multimeters (Ist besonders im 
Strombereich mit wechselnden Widerständen relevant).
* Kann man den Bereich fixieren? Kann man ihn manuell wechseln, v.a. 
hoch UND runter (bei Handhelds geht es meist nur in einer Richtung).

Ich habe hier ein altes Nixi-Tisch-DMM von Philips. Das hat zwar 
unterschiedliche manuell zu wählende Bereiche ("mV", "V", "mA", "µA", 
...), innerhalb derer wechselt es ab selbstständig die Kommastelle. Eine 
echte manuelle Festlegung ist nur mittels Schraubenzieher auf der 
Rückseite möglich.

Ein anderes China-Hand-DMM (VC-99) hat im Spannungsbereich normales 
Autorange, bei der Strommessung muss man aber den Vorsatz ("uA", "mA", 
"A") festlegen.

Und mein Haupt-Tischmessgerät Philips PM-2527 kann einerseits mittels 
Kippschaltern zwischen Auto-Range und Fix-Range wählen sowie jeweils den 
Bereich um einen hoch oder runter wechseln.

von Albin G. (albin)


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Dieter B. schrieb:
> Das AN8009 würde ich nicht empfehlen. Da schon lieber das AN8008, das
> hat an Stelle des kontaktlosen Feststellens von Netzspannungen einen
> Rechteckgenerator 50-5000Hz, den man sicher besser gebrauchen kann.

gibts ausser dem oben genannten "Feature"-Unterschied noch einen Grund 
der Gegen das AN8009 und für das AN8008 spricht?

von Dieter B. (debe)


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Beide sind wohl gleich, Unterschiede sind mir nicht aufgefallen.

von foobar (Gast)


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> Das AN8009 würde ich nicht empfehlen. Da schon lieber das AN8008, das
> hat an Stelle des kontaktlosen Feststellens von Netzspannungen einen
> Rechteckgenerator 50-5000Hz, den man sicher besser gebrauchen kann.

Genau das war der Grund für das AN8009 ;-)  Den Netzspannungsdetektor 
(Unterputzkabel etc) fand mein Kumpel (ich übrigens auch) nützlicher als 
nen Rechteckgenerator.

> gibts ausser dem oben genannten "Feature"-Unterschied noch einen Grund
> der Gegen das AN8009 und für das AN8008 spricht?

Für das AN8009 spricht noch die zusätzliche Temperaturmessung (Probe 
wird mitgeliefert).

Ansonsten scheinen sie gleich zu sein.

von Albin G. (albin)


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foobar schrieb:
>> Das AN8009 würde ich nicht empfehlen. Da schon lieber das AN8008, das
>> hat an Stelle des kontaktlosen Feststellens von Netzspannungen einen
>> Rechteckgenerator 50-5000Hz, den man sicher besser gebrauchen kann.
> Genau das war der Grund für das AN8009 ;-)  Den Netzspannungsdetektor
> (Unterputzkabel etc) fand mein Kumpel (ich übrigens auch) nützlicher als
> nen Rechteckgenerator.

ist mal wieder eher eine "Anwendungsfall"-Frage als eine 
besser/schlechter Beurteilung. Wozu braucht man denn einen 
Rechteckgenerator beispielsweise?

>> gibts ausser dem oben genannten "Feature"-Unterschied noch einen Grund
>> der Gegen das AN8009 und für das AN8008 spricht?
> Für das AN8009 spricht noch die zusätzliche Temperaturmessung (Probe
> wird mitgeliefert).
> Ansonsten scheinen sie gleich zu sein.

das ist nochmal ein Grund für das AN8009, Temperatormessung hätte ich 
schon öfters benötigt.

Es wird jetzt vorerst wohl ein "billiges" AN8009 werden, damit ich 
erstmal eins hab. Für alle präzisen Messungen werde ich erstmal mein 
Altes Weiterverwenden und mir in den nächsten Monaten nochmal ein 
"gutes" zw. 100 und 200 Euro zulegen, da muss ich aber vorher erstmal 
viel lesen... Auch wenn die Entscheidung jetzt gefallen ist, wozu man 
einen Rechteckgenerator braucht würde mich trotzdem interessieren.

Danke auf jeden Fall für alle Rückmeldungen, Verlinkungen etc., vor 
allem für den Tipps zum AN8009 und AN8008...

von Eppelein V. (eppelein)


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Neben den Digitalen habe ich noch oft die guten alten PM 2505 in 
Anwendung - nur für U + I

MfG
Eppelein

von Stefan F. (Gast)


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> Es wird jetzt vorerst wohl ein "billiges" AN8009 werden

Gute Wahl, du wirst es sicher nicht bereuen.

Ehrlich gesagt hätte ich bei fast jedem anderen Gerät die gleiche 
Antwort geschrieben.

von Joachim B. (jar)


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Albin G. schrieb:
> Danke auf jeden Fall für alle Rückmeldungen, Verlinkungen etc., vor
> allem für den Tipps zum AN8009 und AN8008...

ach du bist noch hier, innerhalb eines Tages hätte man das auch mal 
zerlegen können und die Kontaktflächen der Leitgummis reinigen können, 
meist funktioniert dann das LCD wieder, nun gut auch nach Kauf eines 
Neuen bleibt dir ja diese Möglichkeit.

von Stefan F. (Gast)


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Das Display ist doch zerbrochen! So etwas kann man nicht mit Kleber und 
Putzmittel reparieren.

von Andreas S. (igel1)


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Albin G. schrieb:
> gibts ausser dem oben genannten "Feature"-Unterschied noch einen Grund
> der Gegen das AN8009 und für das AN8008 spricht?

Guckst Du hier:
https://www.eevblog.com/forum/testgear/latest-aneng-9999-dmm-invented!-an8009-now!/

von Albin G. (albin)


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Joachim B. schrieb:
> ach du bist noch hier, innerhalb eines Tages hätte man das auch mal
> zerlegen können und die Kontaktflächen der Leitgummis reinigen können,
> meist funktioniert dann das LCD wieder, nun gut auch nach Kauf eines
> Neuen bleibt dir ja diese Möglichkeit.

Ich habs zerlegt, das Displaymodul wollte ich jetzt aber nicht von der 
Platine abziehen, bis auf die +/- Anzeige für Gleichspannung 
funktionieren ja noch alles was ich benötige.

Fragt sich auch ob nicht der Bruch (siehe Bild oben) für den Fehler 
verantwortlich ist und ich das ganze noch schlimmer mache, wenn ich das 
Ding "abziehe"...

von Joachim B. (jar)


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Albin G. schrieb:
> Fragt sich auch ob nicht der Bruch (siehe Bild oben) für den Fehler
> verantwortlich ist

das weiss ich natürlich nicht.

von Lord Brett Sinclair (Gast)


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Richtige Techniker nehmen die Prüflampe oder den Duspol. Multimeter sind 
was für Mädchen.

von gepolt (Gast)


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Albin G. schrieb:
> bis auf die +/- Anzeige für Gleichspannung
> funktionieren ja noch alles was ich benötige.

Für die Bestimmung der Polung reicht übrigens bei gängigen Spannungen 
(also > 5V) notfalls auch eine LED + Vorwiderstand + "dunkle" Diode in 
Reihe. "Dunkeldiode" und Widerstand an die Spannung anpassen.

Widerstand:
a.) muß genug Strom für erkennbares Leuchten der LED durch lassen
b.) darf nicht mehr Strom durch lassen, als die LED verträgt...

Mit einer superhellen bzw. ultraeffizienten LED und einer 1000V-Diode 
sollte man für die meisten Fälle vorbereitet sein - Widerstandswerte 
(und je nach Spannung auch -typen) müssen dann je nach Fall angepaßt 
werden.

Oder man macht sich gleich einige Diode/LED/R Kombinationen, vorbereitet 
für alle Spannungsbereiche... solche Teile hatte ich nämlich selbst vor 
einigen Jahren im "oft gebrauchten Meßmittel-Repertoire". Liegen noch 
irgendwo in einer Schublade, glaube ich...  ;-)

von Andreas S. (igel1)


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Albin G. schrieb:
> Es wird jetzt vorerst wohl ein "billiges" AN8009 werden, damit ich
> erstmal eins hab. Für alle präzisen Messungen werde ich erstmal mein
> Altes Weiterverwenden und mir in den nächsten Monaten nochmal ein
> "gutes" zw. 100 und 200 Euro zulegen, da muss ich aber vorher erstmal
> viel lesen...

Das hört sich doch nach einer guten, pragmatischen Entscheidung und 
Vorgehensweise an.

> Auch wenn die Entscheidung jetzt gefallen ist, wozu man
> einen Rechteckgenerator braucht würde mich trotzdem interessieren.

Du hast damit halt eine Signalquelle, mit der Du z.B. 
Verstärkerschaltungen grob testen oder Lautsprecher "durchklingeln" oder 
Digitalschaltungen ansteuern kannst.

So richtig spannend wird ein Signalgenerator aber erst in Kombination 
mit einem Oszilloskop, mit dem Du dann sehen kannst, wie sich Dein 
Eingangssignal im Verlauf des Signalpfades verändert.

Viele Grüße

Igel1

von Albin G. (albin)


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Andreas S. schrieb:
>> Auch wenn die Entscheidung jetzt gefallen ist, wozu man
>> einen Rechteckgenerator braucht würde mich trotzdem interessieren.
> Du hast damit halt eine Signalquelle, mit der Du z.B.
> Verstärkerschaltungen grob testen oder Lautsprecher "durchklingeln" oder
> Digitalschaltungen ansteuern kannst.

Danke, ok, das heisst ich kann damit quasi ein "Eingangsignal" erzeugen, 
das ich als "Testsignal" für digitale und analoge Schaltungen verwenden 
kann.

"Lautsprecher testen" find ich ein gutes Alltagsbeispiel. Sofern ich das 
richtig verstanden habe, wird das Signal an einem Verstärker mit 
Lautsprecher angeschlossen, und ich finde raus, ob das funktioniert. 
Vermutlich wird dann ein Ton oder ähnliches erzeugt, wenn alles 
funktioniert?!

von Stefan F. (Gast)


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> So richtig spannend wird ein Signalgenerator aber erst in Kombination
> mit einem Oszilloskop, mit dem Du dann sehen kannst, wie sich Dein
> Eingangssignal im Verlauf des Signalpfades verändert.

> Vermutlich wird dann ein Ton oder ähnliches erzeugt, wenn
> alles funktioniert?!

Ja

Ich nehme immer eine Blockflöte :-)

Andererseits sind Tongeneratoren ein nettes kleines Bastelprojekt für 
Anfänger. Kann man auch für weniger als 10€ samt Gehäuse als Bausatz 
bekommen, und die können dann noch viel mehr, als der im Multimeter 
eingebaute. Für nochmal weitere 20€ bekommt man ein Oszilloskop Bausatz 
für den Niederfrequenz-Bereich. Wer mit Mikrocontrollern bastelt, holt 
sich dann noch für 15€ einen 8-kanaligen Logic Analyzer und für 20€ ein 
einstellbares Netzteil dazu, und fertig ist die Grundausstattung des 
Bastlers.

Mit dieser Ausstattung kannst du Anfangs sicher viel mehr Anfangen, als 
mit einem 100€ Multimeter.

von Tom L. (Gast)


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Albin G. schrieb:

> Es wird jetzt vorerst wohl ein "billiges" AN8009 werden, damit ich

Nimm lieber das AN860B+(ZT17B,RM17B).
Das ist etwas größer und fällt nicht dauernd um.
Es nimmt normale Sicherungen und hat einen 60mA Messbereich.

Man kann es auch auf 10000 Digits + Serial out modden.

von Albin G. (albin)


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Stefanus F. schrieb:
> Andererseits sind Tongeneratoren ein nettes kleines Bastelprojekt für
> Anfänger. Kann man auch für weniger als 10€ samt Gehäuse als Bausatz
> bekommen, und die können dann noch viel mehr, als der im Multimeter
> eingebaute. Für nochmal weitere 20€ bekommt man ein Oszilloskop Bausatz
> für den Niederfrequenz-Bereich. Wer mit Mikrocontrollern bastelt, holt
> sich dann noch für 15€ einen 8-kanaligen Logic Analyzer und für 20€ ein
> einstellbares Netzteil dazu, und fertig ist die Grundausstattung des
> Bastlers.
>
> Mit dieser Ausstattung kannst du Anfangs sicher viel mehr Anfangen, als
> mit einem 100€ Multimeter.

super, vielen dank für die Anregung... für das Bauen von 
Digitalschaltungen hab ich bisher noch keine Verwendung, aber das wird 
sich im Rahmen von Smarthome etc. in den nächsten Jahren sicherlich 
ändern. Aber ein Oszilloskop Bausatz wäre sicherlich jetzt schon mal ein 
nettes Projekt, da ich noch kein Oszilloskop hab... insbesondere für die 
Prüfung von allen möglichen Kabeln (Netzwerkkabel, USB-Kabel etc.) wäre 
das mal eine interessante Anschaffung. Gibts da irgendwas, was Du 
empfehlen kannst?

Was würdest Du denn für ein Netzteil in dem Preisbereich empfehlen? Ich 
hab bisher mit dem KA3005P geliebäugelt (siehe Beitrag: 
Beitrag "Spannung am Netzteil zu hoch"), kostet so um die 
90 Euro, aber deckt vermutlich auch alle Anforderungen und Spielereien 
der nächsten 10 Jahre ab.

Tom L. schrieb:
> Nimm lieber das AN860B+(ZT17B,RM17B).
Ach schade, Bestellung ist schon raus, trotzdem danke für den Tipp! Aber 
vielleicht hol ich mir das irgendwann nochmal zusätzlich, hab 
festgestellt das man bei bestimmten Versuchsaufbauten auch durchaus 
mehrere Multimeter gebrauchen kann. Serial out wäre dann die Möglichkeit 
die Daten auf einen Rechner ausgeben zu lassen?

von Stefan F. (Gast)


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> Aber ein Oszilloskop Bausatz wäre sicherlich jetzt schon mal
> ein nettes Projekt, da ich noch kein Oszilloskop hab... insbesondere
> für die Prüfung von allen möglichen Kabeln (Netzwerkkabel, USB-Kabel etc.)
> wäre das mal eine interessante Anschaffung.

Nein, gerade dafür sind die einfachen NF Oszilloskope kaum geeignet. Um 
kabel zu Testen brauchst du im einfachsten Fall einen 
Nadelimpulsgenerator (natürlich selbst gebaut:-) und ein HF taugliches 
Oszilloskop. Unter 20MHz wirst du nichts hilfreiches sehen.

Ich habe vor etwa 2 Jahren zwei ähnliche Korad Netzteile gekauft und bin 
damit weitgehend zufrieden. Beitrag "Rezension Labornetzteil QJ3005T 30V 5A"

von Andreas S. (igel1)


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Albin G. schrieb:
> Was würdest Du denn für ein Netzteil in dem Preisbereich empfehlen? Ich
> hab bisher mit dem KA3005P geliebäugelt (siehe Beitrag:
> Beitrag "Spannung am Netzteil zu hoch"), kostet so um die
> 90 Euro, aber deckt vermutlich auch alle Anforderungen und Spielereien
> der nächsten 10 Jahre ab.

Auch darum kann man Glaubenskriege führen, ist aber müßig.

Dave hat einen Teardown des Gerätes gemacht, den würde ich mir vorab 
anschauen: 
https://www.eevblog.com/forum/blog/eevblog-315-korad-ka3005p-reviewfail/

Ich persönlich würde mir kein Netzteil mit einem Lüfter auf den Tisch 
stellen - mich nerven die Lüftergeräusche einfach zu sehr (Dave spricht 
ebenfalls von "a bit of annoying" ...), zumal so ein Netzteil ja nun 
wirklich die ganze Zeit über läuft, während Du bastelst. Aber vielleicht 
bin ich in diesem Punkt auch überempfindlich.

Viele Grüße

Igel1

von Albin G. (albin)


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Stefanus F. schrieb:
> Nein, gerade dafür sind die einfachen NF Oszilloskope kaum geeignet. Um
> kabel zu Testen brauchst du im einfachsten Fall einen
> Nadelimpulsgenerator (natürlich selbst gebaut:-) und ein HF taugliches
> Oszilloskop. Unter 20MHz wirst du nichts hilfreiches sehen.

ja, sowas hab ich mir schon gedacht. Da werde ich mich wohl ein bisschen 
mehr einlesen müssen. Da mach ich dann aber einen neuen Thread auf...

> Ich habe vor etwa 2 Jahren zwei ähnliche Korad Netzteile gekauft und bin
> damit weitgehend zufrieden. Beitrag "Rezension Labornetzteil QJ3005T 30V 5A"

danke für den Link!

von Andreas S. (igel1)


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Habe gerade noch eine geniale Seite gefunden, in der alle hier 
favorisierten Multimeter (und 50 weitere) analysiert werden:

http://www.candlepowerforums.com/vb/showthread.php?446015-Multimeter-review-and-tear-down-more-than-40

Der Mensch hat sich wirklich Mühe gemacht ...

Viele Grüße

Igel1

von Albin G. (albin)


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Andreas S. schrieb:
> Ich persönlich würde mir kein Netzteil mit einem Lüfter auf den Tisch
> stellen - mich nerven die Lüftergeräusche einfach zu sehr (Dave spricht
> ebenfalls von "a bit of annoying" ...), zumal so ein Netzteil ja nun
> wirklich die ganze Zeit über läuft, während Du bastelst. Aber vielleicht
> bin ich in diesem Punkt auch überempfindlich.

ja, den Punkt hatte ich mir auch überlegt, aber so selten wie ich das 
(derzeit) verwende akzeptiere ich das. Man hat ja auch notfalls noch 
zwei Wochen Rückgaberecht. Denk Link gucke ich mir mal an, danke!

> Habe gerade noch eine geniale Seite gefunden, in der alle hier
> favorisierten Multimeter (und 50 weitere) analysiert werden:
>
> 
http://www.candlepowerforums.com/vb/showthread.php?446015-Multimeter-review-and-tear-down-more-than-40

super, hier auch nochmal danke für!

von Andreas S. (igel1)


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Stefanus F. schrieb:
> Andererseits sind Tongeneratoren ein nettes kleines Bastelprojekt für
> Anfänger. Kann man auch für weniger als 10€ samt Gehäuse als Bausatz
> bekommen, und die können dann noch viel mehr, als der im Multimeter
> eingebaute. Für nochmal weitere 20€ bekommt man ein Oszilloskop Bausatz
> für den Niederfrequenz-Bereich. Wer mit Mikrocontrollern bastelt, holt
> sich dann noch für 15€ einen 8-kanaligen Logic Analyzer und für 20€ ein
> einstellbares Netzteil dazu, und fertig ist die Grundausstattung des
> Bastlers.
>
> Mit dieser Ausstattung kannst du Anfangs sicher viel mehr Anfangen, als
> mit einem 100€ Multimeter.

Bis auf den Oszilloskop-Bausatz stimme ich in allen Punkten Stefanus F. 
zu.

Beim Oszi würde ich Dir eher zu einem 50,- EUR Gebraucht-Analog-Oszi 
oder zu einem ca. 250,- EUR Gebraucht-Digital-Oszi raten (je nach 
Kassenlage und Anwendungsfall).

Insgesamt könnten wir Dich noch etwas besser beraten, wenn Du etwas mehr 
von Dir erzählst:

- bist Du eher ein Jugendlicher, der in die Elektronik einsteigen 
möchte?
  (dem Multimeter im Eingangspost nach vermutlich eher nicht)

- oder bist Du eher ein Rentner, der sich schon immer für Elektronik
  interessiert hat, aber niemals dafür Zeit hatte?

- oder bist Du ein Berufsgestresster mit Familie, der Fön, Spül- und
  Waschmaschine und den sonstigen Gerätepark (insbesondere WLAN!!!) am
  Laufen halten muss, um Revolution und Aufständen zuvorzukommen?

- oder bist Du eher ein Gelegenheitsbastler,
  der vielleicht 1-2 mal im Jahr einen Bausatz zusammenlötet?

- Deine Ambitionen scheinen eher im Hausgeräte- und KfZ-Bereich
  zu liegen und weniger im Mikrocontroller-Umfeld. Korrekt?

- wieviel Zeit willst Du investieren?

- was ist Dein Vorwissen?  (technischer Beruf?)

- wie schaut's budgetmäßig aus?
  Eher Student und Flaute in der Tasche oder eher in Lohn und Brot,
  wo man mal lieber 20,- EUR für etwas Vernünftiges ausgibt,
  anstatt 3 Tage lang nach Workarounds zu suchen, bis die Kisten laufen.
  (durchaus lehrreich, aber eher nervig, wenn man wenig Zeit hat).

  Oder anders gefragt:  mehr Zeit als Geld oder mehr Geld als Zeit?

Viele Grüße

Igel1

von Albin G. (albin)


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Ich bin mittleren Alters und Selbstständig in der IT unterwegs, 
eigentlich alles was Digitalisierung angeht aber eher in der Beratung, 
Anforderungsaufnahme und konzeptionell tätig ist und die technische 
Implementierung, zumindest in größeren Projekten, an externe 
Dienstleister abgibt.

Finanziell ist es "kompliziert", grundsätzlich ist Geld da, aber nach 
zwei Jahren Pflege eines Angehörigen sind die Finanzen ziemlich 
aufgebraucht, trotzdem hab ich nicht 3 Tage Zeit mich in irgendwas 
einzuarbeiten, was mir am Ende 20 Euro spart. Ein gutes Mittelmaß wäre 
hier sinnvoll.

Als "halber" Informatiker (Wirtschaftsinformatik) sind fundierte 
Grundkenntnisse da, aber weder sonderlich ausgebaut noch häufig genutzt. 
Wie sich die Spannung an Widerständen, Kondensatoren etc. aufteilt gucke 
ich bei Bedarf nach, vergesse sie ein paar Tage später und muss es beim 
nächsten Projekt halt wieder ausgraben...

Anwendungsfälle hast Du schon ganz richtig erkannt:

* hauptsächlich Dinge, die im Homeoffice, im Haushalt und beim KFZ 
anfallen

* kleine technische Anforderungen die ich für Einzelunternehmen auch 
selber übernehme (Stichwort Netzwerk und auch mal vereinzelt 
Hardwareprobleme) weil ich dieses Wissen eh für mein Homeoffice brauche 
und preislich günstiger bin als der "Techniker um die Ecke" (dem man 
alles neu erklären muss bwz. der zu wenig kundenorientiert arbeitet).

* Digitalschaltungen vielleicht in Zukunft, wenn es darum geht 
Smart-Home Geschichten zu machen oder ein bisschen IoT. Aber da würde 
ich grundsätzlich wohl auch eher auf Bausätze zurückgreifen als eine 
Schaltung selber zu konstruieren. Event. falls man mal eine gute 
Geschäftsidee hat, würde ich mich damit aber auch durchaus intensiver 
beschäftigen, ansonsten bin ich aber mit regulärer Programmierung mehr 
als ausgelastet.

Die Zeitinvestition sehe ich pragmatisch, ich will soviel verstehen, 
dass ich kleinere Fehler eigenständig beheben kann und mir bei größeren 
Sachen vom Reparaturmann keinen Bären aufzuschwatzen lasse. Ich würde es 
als "sekundäres" bzw. zweckgebundenes Hobby bezeichnen.

Reicht das so an Erläuterungen? Sonst einfach fragen...

von Stefan F. (Gast)


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> Berufsgestresster mit Familie, der Fön, Spül- und
> Waschmaschine und den sonstigen Gerätepark am
> Laufen halten muss, um Revolution und Aufständen zuvorzukommen?

Der gefällt mir, da fühle ich mich angesprochen. Wobei meine Teenager 
Kinder momentan mehr stressen, als der Job.

von Andreas S. (igel1)


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Stefanus F. schrieb:
>> Berufsgestresster mit Familie, der Fön, Spül- und
>> Waschmaschine und den sonstigen Gerätepark am
>> Laufen halten muss, um Revolution und Aufständen zuvorzukommen?
>
> Der gefällt mir, da fühle ich mich angesprochen. Wobei meine Teenager
> Kinder momentan mehr stressen, als der Job.

Da bist Du hier in der MC-Selbsthilfegruppe ja genau richtig :-)

von Andreas S. (igel1)


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Albin G. schrieb:

> Anwendungsfälle hast Du schon ganz richtig erkannt:
>
> [ ... ]


Danke für die Schilderung Deines „Backgrounds“.

Ich würde Dir folgende Ausrüstung empfehlen
(most important first):


- Multimeter - da hast Du schon alles richtig gemacht 25€

- Passabler 25-35W Lötkolben von Ersa mit "Halskrause" zum Ablegen
  auf dem Tisch, Schwämmchen und Lötzinn 50€

- Entlötpumpe (billige sind leider Murks) 20€

- Gute Spitzzange, gewinkelt 15€
- Guter Seitenschneider 15€
- Einen Satz Feinschraubendreher (Schlitz und Kreuz) 10€
- Eine „dritte Hand“ mit Lupe 5€
- Passable Schreibtischunterlage 15€

- Netzteil - wenn Dave das Dingen nicht total verreisst, dann
  nimm Deinen Favoriten KA3005P    90€

  Wenn Du erst einmal klein einsteigen willst, dann tun
  es auch Bausätze für 20€, die Du mit einem Stecktrafo
  betreibst.

- Zwei Bündel Strippen mit Krokoklemmen an beiden Enden 10€

- Ein Steckbrett mit aufsteckbarem 5V Versorgungsmodul und
  einem Haufen Jumpwire 10€

- Ein Widerstandssortiment E12-Reihe vom Chinesen.
  ein Sortiment LED's, Dioden, Kleinsignaltransistoren,
  Kondensatoren 20€

- Signalgenerator-Selbstbausatz 25€
  (wenn Oszi, dann ist ein Signalgenerator Pflicht ...)

- Oszi - bin etwas hin- und hergerissen, ob es für Dich wirklich
  sinnvoll ist (eher nein). Aber gebrauchte Analogoszis sind
  inzwischen verführerisch günstig geworden.

  Und so ein Oszi ist das Eingangstor in die Elektronikwelt.
  Allerdings muss ich hier aufpassen: unsere Interessen scheinen
  doch sehr zu differieren: Als mein Vater mir im zarten Alter
  von ca. 14 Jahren so ein Teil mitbrachte, war das die Offen-
  barung für mich. Aber Du scheinst da etwas "anders gepolt"
  zu sein, wenn Elektronik nur ein "Sekundärhobby" für Dich ist.

  Zur Reparatur von Haushaltsgeräten wirst Du ein Oszi eher nicht
  benötigen (bei Stereoanlage und/oder Klein-Elektronik sieht's
  schon wieder anders aus). Solltest Du Dich trotzdem zum Kauf eines
  Oszis entschließt, kannst Du hier weitere 1000 Tipps einheimsen.
  Ca. 50 - 100€

- Solltest Du auch nur ansatzweise mit Digital- oder Mikrocontroller-
  schaltungen basteln wollen, so lege Dir unbedingt einen dieser
  20€ Logikanalyzer-Clones zu (oder besser fürs Gewissen: das Sealae-
  Original zum 10-fachen Preis)   20€

- Ggf. Lupenlampe (wenn's gegen die 50 Lenze geht...)  50-100€


Viele Grüße

Igel1


PS: Vielleicht auch interessant:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Absolute_Beginner#Grundausstattung_f.C3.BCr_das_Elektroniklabor

von thoern (Gast)


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Albin G. schrieb:
> Sollte ich mir lieber ein zweites Günstiges kaufen bei dem ich die
> Polung ablesen kann, oder lieber gleich ein bisschen mehr Geld ausgeben
> und das Alte in die Tonne kloppen?

Alten Mist aufzuheben macht eigentlich nur im Kunstgewerbe Sinn. Also 
schmeiß den Schrott weg und hol dir was Neues.

Gruss
thoern

von Albin G. (albin)


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danke...  dann werd ich mich mal anfangen mit dem ganzen Kram zu 
beschäftigen...  dann wird auch mal ein neuer Thread fällig, das ganze 
geht ja inzwischen ein bisschen sehr über dir Frage nach'm Multimeter 
hinaus!

von Dieter (Gast)


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Auch ein praktisches Anfaengergeraet.
www.elv.de  dt-4000

von Albin G. (albin)


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Moin Zusammen,

das AN8009 ist frisch eingetroffen. Gleich aufgefallen ist mir (neben 
der fehlenden Bedienungsanlteitung), dass die Werte für Wechselstrom zw. 
200 und 600 Volt schwanken...  wenn kein Strom anliegt...  das pendelt 
sich dann nach ein paar Sekunden auf ca. 180 V ein. Wenn ich die 
Messdrähte abziehe pendelt es sich bei ca. 18 V ein. Erst wenn ich die 
Prüfspitzen des Messdrähte aneinander halte kommt der 0 Wert. 
Testmessung an der Steckdose läuft aber gut, bei ca. 230 Volt (+- 
1Volt). Wenn man das Gerät bzw. die Messdrähte bewegt, nachdem sich der 
Wert eingependelt hat geht "der Spuk" von vorne los.

Gleichstrom geht übrigens besser, der schwankt zwar auch etwas rum, 
pendelt sich aber auch bei 0V ein sofern man still hält.

Das das Verhalten bei den billigen Geräten "normal"? Oder ist das Ding 
defekt?


Dieter schrieb:
> Auch ein praktisches Anfaengergeraet.
> www.elv.de  dt-4000

Danke. das es ein "Anfänger"-gerät ist, ist für mich nicht unbedingt 
relevant, ein paar mehr info wären auch schön. Hat das gegenüber den 
anderen vorgeschlagenen Geräten irgendwelche Vor- oder Nachteile?

von michael_ (Gast)


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Albin G. schrieb:
> dass die Werte für Wechselstrom zw.
> 200 und 600 Volt schwanken...  wenn kein Strom anliegt...  das pendelt
> sich dann nach ein paar Sekunden auf ca. 180 V ein. Wenn ich die
> Messdrähte abziehe pendelt es sich bei ca. 18 V ein. Erst wenn ich die
> Prüfspitzen des Messdrähte aneinander halte kommt der 0 Wert.

Sind das wirklich V?
Oder doch etwa mV.

Deine Kabel werden wohl etwas aus der Luft einfangen.
Elektrosmog.
Ist völlig normal.

von michael_ (Gast)


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Nachtrag.
Hab gerade mal mein Fluke eingeschalten.
185mV.

von Stefan F. (Gast)


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> Hab gerade mal mein Fluke eingeschalten. 185mV.

Das ist Fluke-Ladung :-)

von Albin G. (albin)


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ja, sorry. Ist mV, hab mich noch nicht an das Autorange gewöhnt :)

Wenn ich die Range manuell einstelle zeigt er irgendwas zw. 100-600 mV 
an, und pendelt sich um die 200 mV ein... Danke!

Warum das Ding so empfindlich reagiert insbesondere wenn man bewegt 
(auch ohne Messkabel, mit aber sehr viel stärker)?! Ist das dann 
Induktion aus irgendwelchen elektromagnetischen Feldern, die in der 
Wohnung "herumschwirren"? Nur aus Interesse...

Achja...  für den Temperaturfühler gibt es keine "Aufschraubaufsatz" nur 
so eine Messstange...  kann man das nachkaufen?

: Bearbeitet durch User
von juergen (Gast)


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Schick zu

Albin G. schrieb:
> ja, sorry. Ist mV, hab mich noch nicht an das Autorange gewöhnt :)
>
> Wenn ich die Range manuell einstelle zeigt er irgendwas zw. 100-600 mV
> an, und pendelt sich um die 200 mV ein... Danke!
>

Laufend pendelnde Anzeige???
Würde ich sofort zurückschicken!

Autorange ist ebenso nicht mein Ding! Kein extra Batteriefach?
Zwei AAA-Batterien...nervig, die kleinen Zellen. Anzeige kontrastreich?

RMS nicht zu- und abschaltbar? In der Beschreibung (Internet) sind keine
unterschiedlichen  Genauigkeiten aufgeführt zu den jeweiligen 
Betriebsmodi. Warum keine Angaben zum Frequenzgang bei RMS? Bis zu 10 
kHz sollte der Fehler gering sein!

Überhaupt schweigt man sich ziemlich aus!

Für mich wäre das nichts!

von Soul E. (Gast)


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Albin G. schrieb:

> Warum das Ding so empfindlich reagiert insbesondere wenn man bewegt
> (auch ohne Messkabel, mit aber sehr viel stärker)?! Ist das dann
> Induktion aus irgendwelchen elektromagnetischen Feldern, die in der
> Wohnung "herumschwirren"? Nur aus Interesse...

Digitalmultimeter haben üblicherweise sehr hochohmige Eingänge, typisch 
10 MOhm. Der Vorteil: Du belastest die Schaltung nur sehr wenig und 
bekommst unverfälschte Ergebnisse. Der Nachteil: Du misst alles, was an 
10 MOhm einen Spannungsabfall hervorrufen kann. Bei Gewitter auch die 
Luft, und bei Wechselspannung auch kapazitiv eingekoppelte Signale.

Nicht vergessen: zehn Meter parallel laufendes Installationskabel 
koppeln soviel Energie ein, dass LED-Leuchten damit im Minutentakt 
blitzen können.


> Achja...  für den Temperaturfühler gibt es keine "Aufschraubaufsatz" nur
> so eine Messstange...  kann man das nachkaufen?

Versuch rauszukriegen was es für einer ist. Typ K, PT100, PT1000 oder 
Halbleiter. Dann kannst Du die passende Sorte nachkaufen. PT100 hat bei 
Raumtemperatur ungefähr 100 Ohm, die kann man nachmessen. Thermoelemente 
haben quasi Durchgang, und bei Halbleiterfühlern zeigt der Diodentest 
meist in eine Richtung was an.


Und das was Du da gemessen hast war Wechselspannung, nicht Wechselstrom. 
Der Unterschied beschert Dir bei einem Billigmultimeter einen Satz 
heisse Finger und eine verqualmte Bude, und bei einem besseren Gerät 
eine teure Ersatzsicherung.

von Dieter (Gast)


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Elektrostatische Feld von 100V/m, wer sich noch an Physik E-Feld der 
Erde erinnert.

von Jörg R. (solar77)


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juergen schrieb:
> Für mich wäre das nichts!

Du hast vergessen zu erwähnen dass das Gerät keine Vierpolmessung kann, 
und keinen Datalogger hat. Ich finde das kann man für knapp 20,- Euro 
schon erwarten.?


Albin G. schrieb:
> Warum das Ding so empfindlich reagiert...

liegt vor allem am hochohmigen Eingangswiderstand.

von juergen (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> juergen schrieb:
>> Für mich wäre das nichts!
>
> Du hast vergessen zu erwähnen dass das Gerät keine Vierpolmessung kann,
> und keinen Datalogger hat. Ich finde das kann man für knapp 20,- Euro
> schon erwarten.?
>

Wenn RMS draufsteht, dann erwarte ich auch, daß RMS drin ist.
Das hat mit dem Preis nichts zu tun.

von Stefan F. (Gast)


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> Laufend pendelnde Anzeige???
> Würde ich sofort zurückschicken!

Junge Junge, es geht um Offene Leitungen. Da wird eine zufällige 
SPannung anliegen, die ganz sicher nicht konstant ist. Wenn das 
Messgerät in diesem Fall einen konstanten Wert anzeigen würde, DANN wäre 
es kaputt.

> ist das dann Induktion aus irgendwelchen elektromagnetischen
> Feldern, die in der Wohnung "herumschwirren"?

Felder mit wechselndem Magnetfeld induzieren Strom in Stromkreise ein. 
Deine offenen Leitungen stellen aber keinen Stromkreis dar.

Sie reagieren hingegen kapazitiv, wie offene Radioantennen.

von Frank W. (Gast)


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soul e. schrieb:
> PT100 hat bei
> Raumtemperatur ungefähr 100 Ohm, die kann man nachmessen.

Hallo,

eine kleine Korrektur. Der PT100 hat bei 0°C einen Widerstand von 100 
Ohm, bei 20°C 107,8 und bei 25°C 109,8 Ohm.


Frank

von Albin G. (albin)


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Frank W. schrieb:
> eine kleine Korrektur. Der PT100 hat bei 0°C einen Widerstand von 100
> Ohm, bei 20°C 107,8 und bei 25°C 109,8 Ohm.

danke - stellvertretend auch an die anderen aus den vorherigen Posts. 
Das mit dem Widerstand werde ich mal nachmessen und dann ggf. hier 
nochmal posten...  entweder als Erfolgsmeldung oder als Frage ;) Auch 
interessant, bei abgezogenem Temperaturfühler werden 22 Grad Celsius 
angezeigt (richtiger Weise auch 72 Fahrenheit).

soul e. schrieb:
> Und das was Du da gemessen hast war Wechselspannung, nicht Wechselstrom.

Ach Gott, ja...  diese ungenaue Ausdrucksweise von mir, ich hoffe ihr 
habt etwas Nachsicht mit einem Nicht-Elektroniker, und gesteht mir etwa 
"Fehlertoleranz" zu...  Ich gelobe Besserung! ;)

von Albin G. (albin)


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eine Frage hatte ich noch vergessen, der Temperaturfühler ist ein 
Metallstab ca. 3mm Durchmesser und 8cm Länge. Ich vermute mal der wird 
sich nicht dazu eigenen die Temperatur von einzelnen Bauteilen zu 
messen, indem man die Spitze dran hält, oder?!

Gehe ich richtig in der Annahme dass der eher dazu geeignet ist die 
Umgebungstemperatur zu messen z.B. wenn man ihn in eine Flüssigkeit rein 
hält (bzw. einfach die Lufttemperatur misst). Falls ja, wie weit muss 
sollte er vom Medium umschlossen sein? Hälfte, viertel etc.? 
Ca.-Erfahrungswerte reichen völlig aus, ich kann das ja bei Bedarf 
selber testen, dachte aber ich frag kurz bevor ich hier irgendwelche 
Messreihen starte.

Mal weiter gedacht, macht das bei dem Preis von Messgerät überhaupt Sinn 
sich nach einem Temperaturfühler umzusehen, den ich "punktgenau" 
ansetzen kann bzw. anschrauben kann (ich wollte damit ursprünglich 
spasseshalber die Temperatur am Lastgenerator messen)?

Kurze Testmessung zeigt einen Widerstand von 8,72 Ohm bei 32 Grad und 
und 7,61 Ohm bei 21 Grad an. Diodentest zeigt 0 an, vermutlich also kein 
Halbleiter.

von Stefan F. (Gast)


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Die Temperatur einzelner Bauteile würde ich eher optisch messen.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Die Temperatur einzelner Bauteile würde ich eher optisch messen.

Womit?

MfG Spess

von Manfred (Gast)


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Albin G. schrieb:
> Achja...  für den Temperaturfühler gibt es
> keine "Aufschraubaufsatz"

Die Aufschraubaufsatz, deutsche Sprache schwer?

> nur so eine Messstange... kann man das nachkaufen?

Das Meßstange?

Beitrag "Rezension einer Tastatur bei Amazon"

==============

Einmal kurz durch's Internet, sehe ich auf den Fotos, dass die 
Temperatur in Stellung "mV" gemessen wird.

Ich finde einen gelben Steckverbinder mit dem Aufdruck "K".

Ich sehe Daten, dass Temperatur von -20..1000°C gemessen werden soll.

Kein NTC kann bis 1000°C messen, insgesamt sind das Indizien, dass es 
sich um einen Fühler vom Typ "Thermokoppler K" handelt.

Besteller Dir beim Chinesen einen beliebigen "Thermocouple K" um einen 
Euro, löte zwei Bananenstecker dran und teste, ob Du damit sinnvolle 
Ergebnisse bekommst - die Wahrscheinlichkeit sehe ich als gegeben!

von Stefan F. (Gast)


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>> Die Temperatur einzelner Bauteile würde ich eher optisch messen.
> Womit?

Mit so etwas: https://www.reichelt.de/?ARTICLE=200496

Hat den Vorteil, dass man sich nicht um guten thermischen Kontakt 
bemühen muss. Gibt's auch in anderen Bauformen.

von Albin G. (albin)


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Stefanus F. schrieb:
> Die Temperatur einzelner Bauteile würde ich eher optisch messen.

auch 'ne gute Idee, einen Laser/Infrarot-Temperaturmesser müsste ich 
sogar noch haben. Ist aber nur so ein Ding das im Zusammenhang mit "zu 
hause Kältebrücken finden" gekauft hab, ich vermute da wird der 
Temperaturbereich nicht ausreichen. Ich werds mal testen, danke! Welchen 
Temperaturbereich sollte man bei der Messung der Temperatur von 
Bauteilen im Haushalt und IT-Bereich  sinnvollerweise nehmen?

Manfred schrieb:
> Einmal kurz durch's Internet, sehe ich auf den Fotos, dass die
> Temperatur in Stellung "mV" gemessen wird.
> Ich finde einen gelben Steckverbinder mit dem Aufdruck "K".
> Ich sehe Daten, dass Temperatur von -20..1000°C gemessen werden soll.

richtig... "Huada" steht da auch noch drauf, vermutlich der Hersteller.

> Kein NTC kann bis 1000°C messen, insgesamt sind das Indizien, dass es
> sich um einen Fühler vom Typ "Thermokoppler K" handelt.
>
> Besteller Dir beim Chinesen einen beliebigen "Thermocouple K" um einen
> Euro, löte zwei Bananenstecker dran und teste, ob Du damit sinnvolle
> Ergebnisse bekommst - die Wahrscheinlichkeit sehe ich als gegeben!

super, vielen Dank, da werd ich mal nach suchen!

Und auch nochmal an Alle: vielen Dank für die viele Hilfe, ist ein 
tolles Forum hier! (Zumindest wenn man keine Probleme damit hat auf 
korrekte Rechtschreibung zu achten, der Hinweis "Groß- und 
Kleinschreibung verwenden" ist viel zu kurz gegriffen ;)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Stefanus.

Stefanus F. schrieb:

>>> Die Temperatur einzelner Bauteile würde ich eher optisch messen.
>> Womit?
>
> Mit so etwas: https://www.reichelt.de/?ARTICLE=200496

Ui, das könnte gut brauchbar sein, kann bis 450°C. Die aus dem Baumarkt 
können das normalerweise nicht. Aber der Bereich ist z.b. auch für das 
Löten interessant.

> Hat den Vorteil, dass man sich nicht um guten thermischen Kontakt
> bemühen muss.

Richtig. Dafür hat man bei einigen einen ziemlich großen Kreis, über den 
die Mitteln und dessen Rand schlecht einzuschätzen ist, und bei blankem 
Kram wird gelegentlich Quatsch gemessen....zu wenig, weil die Oberfläche 
anders strahlt oder zu viel, weil was heisses darin reflektiert.

Aber alles über alles find ich die Teile schon gut.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Stefan F. (Gast)


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> Welchen Temperaturbereich sollte man bei der Messung der Temperatur
> von Bauteilen im Haushalt und IT-Bereich sinnvollerweise nehmen?

Mehr als 200°C vertragen nur sehr wenige elektrische Bauteile. 
Normalerweise bemüht man sich darum, weit unter 100°C zu bleiben. Alles 
darüber ist schon ein klares Indiz für eine Störung.

von Soul E. (Gast)


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Albin G. schrieb:

> interessant, bei abgezogenem Temperaturfühler werden 22 Grad Celsius
> angezeigt (richtiger Weise auch 72 Fahrenheit).

Auch das spricht für ein Thermoelement. Die messen eine 
Temperaturdifferenz und müssen mit einem Absolutsensor korrigiert 
werden. Bei Null Volt am Eingang wird dann die Temperatur des 
Referenzsensors angezeigt.

Leg Dein Multimeter mal eine Weile in die Sonne oder in den Kühlschrank. 
Wenn es dann immer noch 22°C anzeigt hat man Dich beschissen und statt 
Referenzsensor nur eine Konstante einprogrammiert.


Zum Messen von Bauteiltemperaturen auf der Leiterplatte nehmen wir diese 
Dinger hier: https://de.rs-online.com/web/p/thermoelemente/7621118/

Die Spitze ist ca 5 mm abisoliert, da sind die beiden Drähte 
verschweisst. Die klebt man auf die Messtelle oder lötet sie fest (meist 
will man ja die Temperatur der Anschlüsse eines Bauteils messen). Wir 
nehmen einen Thermoscanner der 32 Messtellen im Minutentakt ausliest, 
mit Umstecken, Stift und Block geht es aber auch.

Wenn die Spitze kaputt ist, einfach neu absiolieren und verdrillen.

von Manfred (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Ui, das könnte gut brauchbar sein, kann bis 450°C. Die aus dem Baumarkt
> können das normalerweise nicht. Aber der Bereich ist z.b. auch für das
> Löten interessant.

Nö, ein Thermoelement-K und ein fetter Tropfen Lötzinn liefern recht 
genau den Wert der Lötspitze.

> Richtig. Dafür hat man bei einigen einen ziemlich großen Kreis, über den
> die Mitteln und dessen Rand schlecht einzuschätzen ist,

Ich habe ein IR-Thermometer, welches mit 30:1 einen recht kleinen 
Meßfleck hat. Es ist dennoch problematisch, kleine Teile zu messen, da 
der Ziellaser gerade im Nahbereich einen deutlichen Parallaxenfehler 
hat.

> und bei blankem Kram wird gelegentlich Quatsch gemessen....zu wenig, weil die 
Oberfläche anders strahlt oder zu viel, weil was heisses darin reflektiert.

Ersetze "gelegentlich" durch "immer", z.B. Messung auf den 
Edelstahlkochtopf. Messung auf die Guß-Bratpfanne hingegen passt sehr 
gut.

Mein IR-Th* hat zusätzlich einen K-Anschluß und sagt in der Anleitung, 
man könne im Vergleich den Reflektionsfaktor ermitteln. Für 
Serienmessungen OK, wenn ich bei einer Einzelmessung erst per 
berührender Messung kalibrieren muß, brauche ich kein IR mehr.

Gut lesbar beschrieben finde ich das hier: 
http://infrarotthermometer-ratgeber.de/genaue-temperaturmessung-mit-infrarot-thermometer/

oder eher wissenschftlich komplex bei Fluke: 
http://support.fluke.com/raytek-sales/Download/Asset/9250266_GER_C_W.PDF

von Manfred (Gast)


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soul e. schrieb:
> Leg Dein Multimeter mal eine Weile in die Sonne oder in den Kühlschrank.
> Wenn es dann immer noch 22°C anzeigt hat man Dich beschissen und statt
> Referenzsensor nur eine Konstante einprogrammiert.

In weiteres Indiz für ein Thermoelement.

Beschissen habe ich mich selbst bei meiner Eigenbau-Lötstation, da 
rechne ich stumpf doof 20K weg, 5° oder 7° Grad Versatz sind mir da 
egal. Im Original Weller-WMRP ist ein KTY81-NTC drin, der die Temperatur 
vom Griffstück liefert.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Manfred.

Manfred schrieb:

>> Ui, das könnte gut brauchbar sein, kann bis 450°C. Die aus dem Baumarkt
>> können das normalerweise nicht. Aber der Bereich ist z.b. auch für das
>> Löten interessant.
>
> Nö, ein Thermoelement-K und ein fetter Tropfen Lötzinn liefern recht
> genau den Wert der Lötspitze.

Ja. Aber manchmal möchte man auch den Wert auf der anderen Seite eines 
THT Pads haben, wo man z.b. auch nicht mehr mit der Lötpumpe 
hinkommt....;O)


> Mein IR-Th* hat zusätzlich einen K-Anschluß und sagt in der Anleitung,
> man könne im Vergleich den Reflektionsfaktor ermitteln. Für
> Serienmessungen OK, wenn ich bei einer Einzelmessung erst per
> berührender Messung kalibrieren muß, brauche ich kein IR mehr.

IR ist für schnell und für da, wo man schlecht hinkommt. IR ist nicht 
für genau.

>
> Gut lesbar beschrieben finde ich das hier:
> http://infrarotthermometer-ratgeber.de/genaue-temperaturmessung-
> mit-infrarot-thermometer/
> oder eher wissenschftlich komplex bei Fluke:
> http://support.fluke.com/raytek-sales/Download/Asset/9250266_GER_C_W.PDF

TNX

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Manfred (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> IR ist nicht für genau.

Da mag ich Dir nicht widersprechen - Quatsch, ich stimme Dir zu!

Aber egal wie, es schadet nicht oder ist sogar notwendig, die Grenzen zu 
kennen. Im nächsten Schritt könnten wir jetzt mal die PTB-Berichte zur 
Temperaturmessung suchen, nach deren Lektüre hatte ich Zweifel, ob man 
Temperatur überhaupt messen kann.

von sowhat (Gast)


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michael_ schrieb:
> Mit deinem Kenntnisstand lass bitte die Finger von allem,
> was aus der Steckdose kommt.
> Wenn doch, kannst du auch dein altes MM nehmen :-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Messkategorie

Bitte nicht ergänzend zu (durchaus sinnvollen) Warnungen dann plötzlich 
lebensgefährdende ironische "Tipps" verbreiten. (Bzw. erst nachdenken, 
was man öffentlich als "Rat" schreibt.)

thoern schrieb:
> Alten Mist aufzuheben macht eigentlich nur im Kunstgewerbe Sinn. Also
> schmeiß den Schrott weg und hol dir was Neues.

So lange man unterscheiden kann, welches Gerät wozu genau taugt (primär: 
woran man damit messen darf - sekundär: Eignung z.B. bzgl. 
Genauigkeit),

kann ein weiteres funktionierendes Gerät sehr sinnvoll gebraucht werden.
Z. B., um mal Spannung und Strom gleichzeitig festzuhalten. Oder eine 
Spannung in Abhängigkeit der aktuell anderen. Etc.

So etwas weiß man eigentlich - spätestens nach einiger Zeit. Ob also 
speziell Du, thoern, dahingehend wirklich Tipps geben solltest, 
bezweifle ich einfach mal.

von juergen (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
>> Laufend pendelnde Anzeige???
>> Würde ich sofort zurückschicken!
>
> Junge Junge, es geht um Offene Leitungen. Da wird eine zufällige
> SPannung anliegen, die ganz sicher nicht konstant ist. Wenn das
> Messgerät in diesem Fall einen konstanten Wert anzeigen würde, DANN wäre
> es kaputt.
>

Hallo Stefanus!

Ich bin neugierig geworden und habe einfach mal ausprobiert an dem,
was ich dahabe:


Bei den beiden Autorange-Multimetern (mittlere Preisklasse) zeigt eines 
der beiden bei offen angestöpselten Meßschnüren unterschiedliche
Spannungen an, die sich von Zeit zu Zeit eigenständig verändern.
Das andere Autorange MM zeigt immer genau 0V an.

Bei zwei MM (mittlere Preisklasse) mit Spannungs-Bereichsschaltern 
bleibt die Anzeige ebenso bei 0V, genau so, wie auch bei dem 8Euro MM 
(klein, gelbes Gehäuse), auch immer konstant 0V.

Bei meinem Eigenbau RMS-Zeigerinstrument verharrt der Zeiger ebenfalls
auf genau 0V; egal ob mit oder ohne angeschlossene Strippen.

Noch was zum RMS:

Ich kann mir nicht vorstellen, daß das für RMS eingesetzte IC mit nur 3V
Spannungsversorgung auskommt (2 AA Zellen).

Der von mir verwendete RMS Baustein braucht 9V Betriebsspannung.

von Soul E. (Gast)


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juergen schrieb:

> Bei den beiden Autorange-Multimetern (mittlere Preisklasse) zeigt eines
> der beiden bei offen angestöpselten Meßschnüren unterschiedliche
> Spannungen an, die sich von Zeit zu Zeit eigenständig verändern.
> Das andere Autorange MM zeigt immer genau 0V an.

Hast Du mal nachgemessen bzw im Datenblatt nachgelesen, was die für 
einen Eingangswiderstand haben?

Das Tischmultimeter HP 34401A kannst Du z.B. umschalten zwischen 10 MOhm 
und >10 GOhm. Mit dem Ableitwiderstand steht die Anzeige brav auf Null, 
ohne driftet sie bei offenen Kabeln wild durch die Gegend. Andererseits, 
ohne den 10 MOhm-Widerstand wird halt das Messobjekt weniger belastet.

von juergen (Gast)


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soul e. schrieb:
> juergen schrieb:
>
>> Bei den beiden Autorange-Multimetern (mittlere Preisklasse) zeigt eines
>> der beiden bei offen angestöpselten Meßschnüren unterschiedliche
>> Spannungen an, die sich von Zeit zu Zeit eigenständig verändern.
>> Das andere Autorange MM zeigt immer genau 0V an.
>
> Hast Du mal nachgemessen bzw im Datenblatt nachgelesen, was die für
> einen Eingangswiderstand haben?
>
So viel wie üblich: 10M, das billige 1MOhm.
Teure Geräte mit höherem Innenwiderstand habe ich nicht.

von Harald G. (hallo_s)


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Das Aneng Q1 ist, sowie ich sehe, dem AN8009 gleich. Der Vorteil ist 
dass das G1 4 Bananenbuchsen hat somit Amere/mA getrennt zum 
Spannungseingang. Somit dürfte die Sicherung nicht durchbrenne, wenn man 
Spannung misst und versehendlich auf mA stellt.
Sieht jemand ein Vorteil zum 8009 gegenüber dem Q1, außer dass der Preis 
vom 8009 günstiger ist........
Aneng Q1 ist baugleich dem Richmeters RM409B und Zoyi zt-x

von Manuel X. (vophatec)


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Harald G. schrieb:
> Das Aneng Q1 ist, sowie ich sehe, dem AN8009 gleich. Der Vorteil ist
> dass das G1 4 Bananenbuchsen hat somit Amere/mA getrennt zum
> Spannungseingang. Somit dürfte die Sicherung nicht durchbrenne, wenn man
> Spannung misst und versehendlich auf mA stellt.
> Sieht jemand ein Vorteil zum 8009 gegenüber dem Q1, außer dass der Preis
> vom 8009 günstiger ist........
> Aneng Q1 ist baugleich dem Richmeters RM409B und Zoyi zt-x

2! Jahre später ist die Information sicher überaus wichtig.

Aber btw:

Andreas S. schrieb:
> - oder bist Du ein Berufsgestresster mit Familie, der Fön, Spül- und
>   Waschmaschine und den sonstigen Gerätepark (insbesondere WLAN!!!) am
>   Laufen halten muss, um Revolution und Aufständen zuvorzukommen?

ymmd again... 2 Jahre später...

von Harald G. (hallo_s)


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Soll ja nur ein Hinweis sein dass es entsprechend ein anderes evtl 
besseres Messgerät vom Hersteller gibt, welches das Problem Strommessung 
und durchbrennen der Sicherung nicht hat, da Stommessungen einen extra 
Eingang hat.

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