Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Funktionsgeneratoren a la JDS6600, FY6800/6900 & Co.


von Leicht ratloses Christkind (Gast)


Lesenswert?

Es weihnachtet bald, und da möchte ich dieses Mal nicht wieder erst auf 
den letzten Drücker losrumpeln - naja, Ihr wisst schon, wie das halt 
sonst oft so ist ... ;-)

Für ein junges Nachwuchselektronikerlein von 15 Jahren soll es einen 
ebenso kleinen Funktionsgenerator geben (er hat seit 2 oder 3 Jahren 
bereits einen kleinen Selbstbaugenerator mit einem XR2206), gedacht ist 
jetzt so in etwa an die pi-mal-Daumen-hundert-Euro-Klasse.

Also solche Kisten wie JDS6600 oder FY6800 und FY6900 usw.

Wer hat einen solchen Apparat und mag ein wenig von seinen guten oder 
schlechten Erfahrungen berichten? Gibt es noch andere als die genannten 
Geräte, die in der selben Liga spielen? Wie ist die Verarbeitung (auch 
in Bezug auf el. Sicherheit), die Signalqualität (gibt es da merkliche 
Unterschiede zwischen den Geräten), die PC-Software, was taugen die 
integrierten Frequenzzähler in der Praxis, usw.?

Mit dem XR2206 sind wohl bisher vor allem Audiogerätschaften wahlweise 
malträtiert oder auch schon repariert worden. Aber jetzt scheint sich 
der Horizont zu weiten in Richtung Digitaltechnik aber auch klassische 
Radiotechnik. Wäre also gut, wenn so ein Generator dann auch dafür 
taugen würde, z.B. FM-modulierbar wäre usw.

Danke schön für alle Infos.

von Marten Morten (Gast)


Lesenswert?

Leicht ratloses Christkind schrieb:
> Für ein junges Nachwuchselektronikerlein von 15 Jahren soll es einen
> ebenso kleinen Funktionsgenerator geben (er hat seit 2 oder 3 Jahren
> bereits einen kleinen Selbstbaugenerator mit einem XR2206), gedacht ist
> jetzt so in etwa an die pi-mal-Daumen-hundert-Euro-Klasse.
>
> Also solche Kisten wie JDS6600 oder FY6800 und FY6900 usw.

Von einem XR2206 wäre das ein Upgrade.

> Wer hat einen solchen Apparat und mag ein wenig von seinen guten oder
> schlechten Erfahrungen berichten?

Die ganze Serie 6600, 6800, 6900 ist auf dem EEVBLOG ziemlich zerrissen 
worden als man professionelle Kriterien angelegt hat. Dann ist sie dort 
modifiziert worden 
https://www.eevblog.com/forum/testgear/feeltech-fy6600-60mhz-2-ch-vco-function-arbitrary-waveform-signal-generator/

Diskussionen über den 6800 startet um folgende Postings herum

https://www.eevblog.com/forum/testgear/feeltech-fy6600-60mhz-2-ch-vco-function-arbitrary-waveform-signal-generator/msg1539839/#msg1539839
https://www.eevblog.com/forum/testgear/feeltech-fy6600-60mhz-2-ch-vco-function-arbitrary-waveform-signal-generator/msg1546058/#msg1546058

Der gute Preis hat einen Grund, der Hersteller hat an allen Ecken und 
Enden gespart.

Trotz der über weite Strecken ziemlich berechtigten Kritik kann ich mir 
vorstellen, dass ein 6900 für einen Nachwuchsbastler ein deutlicher 
Schritt nach vorne ist und nützlich eingesetzt werden kann.

> Gibt es noch andere als die genannten
> Geräte, die in der selben Liga spielen?

Ich kenne sonst keinen 60 MHz ARB mit Farb-Display für 80 Euro (plus 19% 
Umsatzsteuer).

> Wie ist die Verarbeitung (auch
> in Bezug auf el. Sicherheit),

Soll wohl gehen.

> die Signalqualität (gibt es da merkliche
> Unterschiede zwischen den Geräten),

Wenn ich den Thread richtig in Erinnerung habe, Jitter, mangelnde 
Flankensteilheit bei Rechtecksignalen, DC-Offset Fehler. Diverse weitere 
Firmware-Bugs.

> die PC-Software,

Taugt nicht, chinesische Software.

> was taugen die
> integrierten Frequenzzähler in der Praxis, usw.?

Das selbe was sie auch bei anderen einfachen Marken-Generatoren taugen, 
wenig. Die Front-Ends bei solchen Generatoren sind nicht flexibel genug 
wenn es an die Verstärkung und Signaltriggerung geht. Es fehlt einfach 
die optische Kontrollmöglichkeit wie bei einem Oszilloskop. Der 
Frequenzzähler wäre für mich kein Argument für oder gegen einen Kauf. 
Schreib für nächstes Jahr für den Nachwuchsbastler ein Oszilloskop auf 
die Liste :)

> Mit dem XR2206 sind wohl bisher vor allem Audiogerätschaften wahlweise
> malträtiert oder auch schon repariert worden. Aber jetzt scheint sich
> der Horizont zu weiten in Richtung Digitaltechnik aber auch klassische
> Radiotechnik. Wäre also gut, wenn so ein Generator dann auch dafür
> taugen würde, z.B. FM-modulierbar wäre usw.

FM-Modulation ist wohl eingebaut. Lade dir male von irgendwo die 
"Spezifikation" herunter und kontrolliere das.

von ratloses Christkind (Gast)


Lesenswert?

Marten Morten schrieb:
>> die Signalqualität (gibt es da merkliche
>> Unterschiede zwischen den Geräten),
>
> Wenn ich den Thread richtig in Erinnerung habe, Jitter, mangelnde
> Flankensteilheit bei Rechtecksignalen, DC-Offset Fehler. Diverse weitere
> Firmware-Bugs.

Danke zunächst mal.

Ja, das wäre jetzt genau meine Frage an die begeisterten (oder 
geplagten) Besitzer des einen oder anderen Gerätes gewesen, nämlich bei 
welchem der Geräte z.B. die Firmware öfters hängen bleibt oder eben auch 
nicht, und bei welchem z.B. die zugesicherten Spezifikationen 
tatsächlich erreicht werden oder eben auch nicht, usw.- konkrete 
Praxiserfahrungen eben, die es einem erlauben einzuschätzen, welches 
dieser Geräte denn nun das alles in allem ausgereifteste ist.

Ich hatte ehrlicherweise gehofft, daß ein paar mehr Leute in diesem 
Forum eines dieser Geräte besitzen und ein paar Takte bezüglich ihrer 
eigenen, REALEN Erfahrung aus JÜNGERER Zeit dazu loswerden würden 
wollen. Nicht wie in diesen Blogs von vor eineinhalb oder mehr Jahren, 
gegenüber denen sich der Soft- und Firmwarestand seitdem wahrscheinlich 
(bzw. hoffentlich) bereits zigfach geändert hat. Und die verbaute 
Hardware ja vielleicht auch im einen oder anderen Detail.

Irgendwie enttäuschend :-(

von Anja (Gast)


Lesenswert?

ratloses Christkind schrieb:
> Irgendwie enttäuschend :-(

nur weil Du zu faul bist die Threads im EEVBLOG zu lesen.
Es gibt auch noch welche zum FY6800 und FY6900.
Support oder Updates (= Prozessortausch) kannst Du wohl nicht für 80 Eur 
erwarten.

Ansonsten je höher die Nummer desto mehr Features und sogar einen 
Schutzleiter der über Flachbandkabeladern angeschlossen ist.
Aber wenigstens killst Du die angeschlossenen Schaltungen nicht so wie 
beim 6600 (ohne Schutzleiter).

Gruß Anja

von Marten Morten (Gast)


Lesenswert?

ratloses Christkind schrieb:
> Irgendwie enttäuschend :-(

Entschuldige bitte das ich es gewagt habe eine Antwort zu schreiben.

von Manuel F. (dobby)


Lesenswert?

Ich möchte mal schnell meine Erfahrungen einbringen. Ich habe mir den 
FY6900 zugelegt. Beim Kauf hatte ich allerdings keine großen Erwartungen 
aber dachte für den Preis kommt es einfach mal auf einen Versuch an.

Also die Verarbeitung entspricht natürlich dem Preis. Keine Gummifüße, 
die angedeuteten Schutzecken sind Hartplastik. Das Gerät ist auch extrem 
leicht. Dadurch verrutscht es eigentlich immer wenn man eine Taste 
betätigt will was sehr nervig sein kann. Reingeschaut habe ich natürlich 
auch. Der Kühlkörper der opamps war eher beigelegt statt montiert. Ein 
Tröpfchen Wärmeleitpaste hätte sicher auch nicht geschadet. Was ich 
indem gleich erledigt habe. Die Isolierung der Zuleitung innerhalb des 
Gerätes ist wirklich sehr dürftig ausgefallen. Habe aber auch nichts 
anderes erwartet. (Habe ich auch gleich zur eigenen Sicherheit 
abgeändert). Das Drehrad zur Einstellung der Frequenz und Parameter ist 
etwas fummelig.

Die Funktionen sind soweit eigentlich ganz gut besonders durch die zwei 
getrennt einstellbaren Kanäle. Was dir elektrischen Parameter betrifft 
kann ich sagen das mein Generator ab Werk einen 50mV Offset hat. Die 
Anstiegszeit liegt mit 50Ohm Abschluss ca. bei 6,5ns. Schön finde ich 
die Frequenzmodulation damit kann man die nicht so komfortable 
Wobblefunktion ersetzen. Ich nutze sie häufig um Filterkurven zu 
wobbeln. Die Bedienung ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig aber 
gewöhnen kann man sich ja an alles. Alle Kurvenformen außer sinus gehen 
"nur" bis 15 MHz. Alles in allem für den Hobbyeinsatz ausreichend. Ich 
würde ihn höchstwahrscheinlich wieder kaufen. Falls noch spezielle 
Fragen auftauchen einfach Fragen.

Ich habe vor dem Kauf auch den eevblog gelesen und ja wenn man Lust hat 
man man die vorgeschlagenen Verbesserungen machen.

von Horst S. (petawatt)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hab mir auch einen FY6900 für den Hobbybereich angeschafft. Momentan hat 
man ja viel Zeit zuhause. Interessiere mich für wirkliche Verbesserungen 
des Gerätes. So hab ich einen größeren Einbruch der Netzteilspannungen 
bei 2 aktiven Ausgängen Sinus, 20MHz, 24Vpp belastet mit 50 Ohm nicht 
beobachtet (-0,13V gemessen mit Fluke 87). Werde das Netzteil nicht 
ersetzen.
Bei hohen Anforderungen an die Signalamplitude sollte man die 
Ausgangsspannung messen, und sich nicht auf die Geräteanzeige verlassen. 
Die 60 MHz müssen in Verbindung mit der -3dB Bandbreite gesehen werden! 
Problematisch fand ich bei einer genauen Einstellung kleiner 
Signalamplituden auftretende "Lücken". Man hört ein Relais schalten und 
der angepeilte Wert wird einfach übersprungen. Die Spannungsbereiche 
überlappen nicht.
Die Zeitbasis ist nicht temperaturkompensiert oder justierbar. Driftet 
bei mir um 13 ppm zwischen kalt und warm bei offenem Gehäuse. Das wurde 
auf eine Drift von ca. 0,1 ppm durch einen besseren Quarzoszillator 
modifiziert (siehe Anlage).
Natürlich enthält das Signal durch die digitale Verarbeitung (250 MSa/s) 
und den nicht idealen Ausgangsverstärker auch Oberwellen. Beispiele für 
50 und 60 MHz in Anlage. Ein Tiefpassfilter verbessert das Sinussignal.
Hat sich denn schon jemand an den Tausch der Verstärker gewagt? 
Erfahrungen bitte melden.
Grüße von petawatt

von Hannes (Gast)


Lesenswert?

"Die ganze Serie 6600, 6800, 6900 ist auf dem EEVBLOG ziemlich zerrissen
worden als man professionelle Kriterien angelegt hat."

..würde ein Papierflieger auch, wenn man die Kriterien für einen A380 
anlegen würde.....trotzdem fliegen beide. Wenn ich professionell 
arbeiten möchte, kann ich mir kein Gerät für ca. 80 Euro zulegen und 
erwarten, daß es das gleiche leistet, wie "richtige" professionelle, die 
das 20-30fache (nach oben offen) kosten.

Für d a s Geld im Hobbybereich.ist das Ding OK.

von Udo K. (Gast)


Lesenswert?

Wenn das Geld reicht, schau dir den SDG1032x an:
https://www.batronix.com/shop/waveform-generator/Siglent-SDG1032X.html

Die zusätzlichen Euros sind gut angelegt.

von Manuel F. (dobby)


Lesenswert?

Weis nicht ob es Sinn macht den Thread nochmal aufzuwärmen. Aber 
vielleicht hilft es ja jemanden. Man kann die Frequenz abgleichen falls 
die Ausgangsfrequenz abweicht. Natürlich vorm einstellen den FY6900 erst 
warmlaufen lassen da er nicht temperaturkompensiert ist.

Um die Frequenz abzugleichen einfach die "Standby-Taste" und die 
"CH1-Taste" drücken und halten. Während des Haltens das Gerät an der 
Rückseite einschalten. Ist das Gerät hochgefahren Tasten loslassen und 
mit "System-Taste" ins Systemmenü gehen und Menüpunkt "MORE" aufrufen. 
Dort erscheint ganz unten der Menüpunkt "OSCI" und dort kann man die 10 
Mhz Referenz abgleichen.

von chris_ (Gast)


Lesenswert?

Udo K. (Gast)
>Wenn das Geld reicht, schau dir den SDG1032x an:
>https://www.batronix.com/shop/waveform-generator/Siglent-SDG1032X.html
>Die zusätzlichen Euros sind gut angelegt.

Wie ist die Frequenzstabilität dieses Gerätes im Vergleich zum FY6800?

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Manuel F. schrieb:
> Weis nicht ob es Sinn macht den Thread nochmal aufzuwärmen. Aber
> vielleicht hilft es ja jemanden.

Ja, hast mir gerade geholfen, vielen Dank dafür.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Mein 6900er ist noch unterwegs, sollte aber in wenigen Tagen eintreffen. 
Ich werd mal testen und was schreiben, stay tuned!

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Ich habe in meiner Werkstatt einen Rechner nur für Messzwecke, wie Oszi, 
Funktionsgenerator, und ähnliches.

Auf diesem alten Rechner läuft noch WinXP, aber leider nicht die 
Software für den FY6900.

Ich habe noch einen 1200er aus der gleichen Schmiede, dessen Software 
läuft unter XP.

Schade, oder weiss jemand eine Lösung dafür?

von Maxim B. (max182)


Lesenswert?

Leicht ratloses Christkind schrieb:
> Also solche Kisten wie JDS6600 oder FY6800 und FY6900 usw.
>
> Wer hat einen solchen Apparat und mag ein wenig von seinen guten oder
> schlechten Erfahrungen berichten?

Ich habe mir vor kurzem KKMOON FY6900 gekauft. Für diesen Preis bestimmt 
sehr gut. Zum Unterschied von vielen Zeitgenossen arbeitet bis 60 MHz. 
So etwas würde ich gerne noch vor 30 Jahren haben... Für einen Amateur 
ist das ein sehr gutes Spielzeug.

2 Kanäle und unzählige Signalformen... Um einen Verstärker zu prüfen, 
ist das mehr als genug. Leider sind AM-Empfänger nicht mehr aktuell, 
sonst könnten auch sie gut gestimmt werden...
Frequenzzähler ist dagegen eher Schrott. Es würde nichts mehr kosten, 
den reziprok zu machen, leider ist das nicht so. Aber das ist ja nur 
eine Zusatzfunktion.

: Bearbeitet durch User
von Maxim B. (max182)


Lesenswert?

Phasenschieber S. schrieb:
> Schade, oder weiss jemand eine Lösung dafür?

Eine virtuelle Maschine, z.B. Oracle VM VirtualBox, und in der Windows 7 
installieren. Natürlich nur wenn genug RAM, da in der virtuellen Machine 
nur die Hälfte von RAM nutzbar ist.

Andere Variante wäre, WinXP löschen, Ubuntu installieren, in der auch 
VirtualBox, und drin alles von XP und weiter. Aber das ist schon eine 
extreme Variante :)

Udo K. schrieb:
> Wenn das Geld reicht, schau dir den SDG1032x an:
> https://www.batronix.com/shop/waveform-generator/Siglent-SDG1032X.html
>
> Die zusätzlichen Euros sind gut angelegt.

Dann lieber SDG1062X - dann gleiche 60 MHz. Ist genauer, aber auch mehr 
als 4mal teurer.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


Lesenswert?

So, mein kurzer Test ist dann doch etwas länger geraten, da hab ich mal 
fix einen Artikel draus gemacht. Viel Spaß. Es klemmt aber im Moment 
anscheinend was mit dem Wiki, die Bilder un ZIP-Dateien werden nicht 
angezeigt bzw. sind nicht ladbar.

FY6900

von S.B.Z.ettler (Gast)


Lesenswert?

> Dann lieber SDG1062X - dann gleiche 60 MHz

Mit allem, oder nur Sinus?

von chris_ (Gast)


Lesenswert?

>Artikel draus gemacht.

Ein Lob von mir :-)
Ich habe einen FY6800. Was mir dort besonders negativ aufgefallen ist: 
Das Rauschsignal ist nicht zufällig, sondern als Pseudo-Random-Noise in 
ziemlich schlechter Qualität generiert.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

chris_ schrieb:
> Das Rauschsignal ist nicht zufällig, sondern als Pseudo-Random-Noise in
> ziemlich schlechter Qualität generiert.

Der "Random-Noise" wird nicht laufend berechnet oder gar analog erzeugt,
sondern ist – wie die meisten anderen Waveforms auch – aus 8192 festen
Werten zusammengesetzt. Als Ersatz für einen echten Rauschgenerator
taugt das natürlich nur bedingt.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Der "Random-Noise" wird nicht laufend berechnet oder gar analog erzeugt,
> sondern ist – wie die meisten anderen Waveforms auch – aus 8192 festen
> Werten zusammengesetzt. Als Ersatz für einen echten Rauschgenerator
> taugt das natürlich nur bedingt.

Eben. Und in der Natur dieser Signalerzeugung liegt auch, daß die 
erzeugten Signale IMMER periodisch sind, was zu Folge hat, daß man immer 
nur ein Linienspektrum im Frequenzraster der Grundfrequenz erzeugt, was 
besonders bei Rauschen eher nicht gewünscht ist.

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> So, mein kurzer Test ist dann doch etwas länger geraten, da hab ich mal
> fix einen Artikel draus gemacht. Viel Spaß. Es klemmt aber im Moment
> anscheinend was mit dem Wiki, die Bilder un ZIP-Dateien werden nicht
> angezeigt bzw. sind nicht ladbar.
>
> FY6900

Da der Weihnachtsmann einen FY6800 bescherte, habe ich mal deinen 
Artikel studiert. Meine Erfahrungen bzgl. Software decken sich leider 
mit den deinigen :-(

Etwas anderes wird mir nicht klar. Du schreibst: "Es gibt Speicherplatz 
für 64 selbstdefinierte Signalformen mit 8192 Punkten zu je 14 Bit."

8192 Punkten zu je 8 Bit wäre mir klar, das wären 8192 Werte zu je 8 Bit 
= 8192 Byte. Wie werden nun 14 Bit im Speicher abgelegt?

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag: Die Frage sollte lauten:
Wie werden nun 8192 Werte mit je 14 Bit im Speicher abgelegt?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Hier ist ein Python-Programm zum Hochladen von selbstdefinierten
Signalformen auf den FY6900 (und vermutlich auch FY6800):

  Beitrag "Programm zum Hochladen von Signalformen auf den FY6900"

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Der FY6900 und ähnliche sind sicher keine Profigeräte nach heutigem 
Maßstab. Aber im Vergleich zu meinem geschätzt 30 Jahre alten Wavetek 
doch ein gewaltiger Upgrade. Und zwar in jeder Hinsicht: Signalqualität, 
Funktionsumfang, Bedienung. Unverständlich, dass solche Oldtimer auf 
ebay noch für 100€ oder manchmal auch mehr gehandelt werden.

von chris_ (Gast)


Lesenswert?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)
20.12.2020 11:53

>chris_ schrieb:
>> Das Rauschsignal ist nicht zufällig, sondern als Pseudo-Random-Noise in
>> ziemlich schlechter Qualität generiert.

>Der "Random-Noise" wird nicht laufend berechnet oder gar analog erzeugt,
>sondern ist – wie die meisten anderen Waveforms auch – aus 8192 festen
>Werten zusammengesetzt. Als Ersatz für einen echten Rauschgenerator
>taugt das natürlich nur bedingt.

Das ist meiner Meinung nach ziemlich ärgerlich, weil man in dem 
eingebauten Spartan 6 ziemlich locker mit zwei gekoppelten LFSR eine 
fast beliebig lange PSR-Noisefolge erzeugen könnte.

von Phasenschieber S. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe den FY6900 jetzt schon eine Weile und war auch sehr zufrieden 
damit....bis jetzt, aber das hat sich jetzt geändert.

Ich schalte gestern das Ding ein und schaue mir die Sinuskurve an, siehe 
Bild.
Was ist das denn?

Ich checke alles durch und alles scheint in Ordnung, nur die 
default-einstellung mit dem Sinus ist verzerrt.

Arbitrary Sinus ist völlig in Ordnung, auch alle anderen Wave-Formen, 
nur der  Sinus beim Einschalten des Gerätes ist verzerrt.

Auf der Suche nach dem Factory-Reset bin ich auf dieses Forum und diesen 
Thread gestossen:
https://www.eevblog.com/forum/repair/reflashing-or-resetting-a-feeltech-fy6600-signal-generator/

Mit diesem Problem scheine ich nicht alleine dazustehen.
Zum Einschicken habe ich keine Lust.

Habe jetzt den Arbitrary1-Sinus als Startoption abgespeichert.

Hat jemand eine Idee?

von wavetek (Gast)


Lesenswert?

> Unverständlich, dass solche Oldtimer auf
> ebay* noch für 100€ oder manchmal auch mehr gehandelt werden.

Versuch doch mal mit einem (UKW-)Radio neben so einem FY
einen schwaecheren UKW-Sender zu empfangen.

Prominente Oberwellen finden sich je nach FPGA-Takt bei
96 bzw. 100 MHz. Vom restlichen Wellenmuell mal abgesehen.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

So, habe jetzt die ganze Zeit damit herum gerödelt und die Lösung 
gefunden.

In der Software unter "Help" gibt es eine Einstellung "Repair_Sine", die 
hat geholfen.
Scheinbar kommt das häufiger vor, sodass ein extra Menüpunkt geschaffen 
wurde.

Jetzt löppt die Kiste wieder 😁

von Anja (Gast)


Lesenswert?

Phasenschieber S. schrieb:
> Ich checke alles durch und alles scheint in Ordnung, nur die
> default-einstellung mit dem Sinus ist verzerrt.

Hat er dann wenigstens auf dem eingebauten Bildschirm auch einen 
verzerrten Sinus angezeigt? Oder brauche ich immer ein Oszi um den 
Fehler zu erkennen?

Gruß Anja

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Anja schrieb:
> Hat er dann wenigstens auf dem eingebauten Bildschirm auch einen
> verzerrten Sinus angezeigt? Oder brauche ich immer ein Oszi um den
> Fehler zu erkennen?

Ja, auch das Bild auf dem kleinen Schirm zeigte diese Abflachung bei der 
posit. Halbwelle. Da hab ich mich noch gewundert, dass das kleine 
Schirmchen nichtnur ein Symbol anzeigt.

Ich weiss jetzt garnicht wie lange und durch welches Ereignis der Sinus 
verändert wurde. Eines muss ich jedoch einräumen: Vor einiger Zeit hatte 
ich die Prüfleitung mit einem satten Kurzschluss längere Zeit auf dem 
Tisch liegen.
Danach war kein Output mehr da. Nach längerer Auszeit lief dann alles 
wieder.
Keine Ahnung ob dieses Ereignis zu dieser Erscheinung geführt hat.

Na gut, jetzt weiss ich Bescheid.

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Udo K. schrieb:
> Wenn das Geld reicht, schau dir den SDG1032x an:
> https://www.batronix.com/shop/waveform-generator/Siglent-SDG1032X.html

Wie sieht es da mit der zugehörigen PC-Software (Easywave) aus, läuft 
die einigermaßen oder ist die mit Fehlern gespickt wie die Software zum 
FY6800?

Die Systemvoraussetzungen von Easywave würden mich auch interessieren.

Leider soll das SDG1032x einen höllisch lauten Lüfter haben, irgendwas 
ist leider immer. Der FY6800 bekommt die 4 Watt Verlustleistung auch 
ohne Lüfter aus dem Gehäuse.

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Phasenschieber S. schrieb:
> Auf diesem alten Rechner läuft noch WinXP, aber leider nicht die
> Software für den FY6900.

Hat der FY6900 eine andere PC-Software als der FY6800? Die Software V6.1 
zum FY6800 läuft hier unter WinXP, wenn auch mit vielen Fehlern.

Siehe auch: Beitrag "Re: FY6800: Wie eigene Kurvenform erstellen und übertragen"

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Während die Frequenzen beim FY6800 punktgenau stimmen (Generator und 
Zähler), ist das beim DC-Offset nicht so. Bei einem DC-Offset von 10V 
messen ich 10.74V und bei einem Offset gleich Null sind es was um 0.12V.

Kann man den DC-Offset kalibieren?

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:
> Hat der FY6900 eine andere PC-Software als der FY6800? Die Software V6.1
> zum FY6800 läuft hier unter WinXP, wenn auch mit vielen Fehlern.

Laut Hersteller läuft die Software auch unter XP. Dazu muss man erst 
einen Treiber installieren. Das habe ich auch gemacht. Die Software 
selbst läuft auch, nur findet sie den Com-Port nicht. Sie connected 
einfach nicht zum Gerät. Ich habe mir schon den Wolf gesucht, aber ich 
finde auch im Gerätemanager keine Einstellung um den ComPort 
anzusprechen.

von Falk B. (falk)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Siehe Anhang. Man braucht natürlich Admin-Rechte, um den COM-Port 
umzustellen.

von OldPapa (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> So, mein kurzer Test ist dann

Hallo Falk,

kannst Du die Frage beantworten, ob ich das Gerät auch selber mit 
aktueller Firmware betanken kann?
Rückt der Chinamann aktuelle Firmware heraus, wo kann ich diese 
downloaden?

Danke

von Phasenschieber S. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Danke, dass du mir helfen willst.

Jedoch ist mein Rechner zu störrisch dazu, siehe Bild.
Wann immer ich den Treiber neu installiere, kommt eine 
Fehlermeldung....und ich bekomme diesen verdammtem ComPort nicht 
eingerichtet.

Das ist jetzt weiter nicht schlimm, denn ich habe noch andere rechner 
auf denen das Gerät läuft, nur ausgerechnet auf meinem Werkstattrechner 
nicht grrrrrr....

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

OldPapa schrieb:
> kannst Du die Frage beantworten, ob ich das Gerät auch selber mit
> aktueller Firmware betanken kann?

Ich habe keine Funktion dafür gefunden.

> Rückt der Chinamann aktuelle Firmware heraus, wo kann ich diese
> downloaden?

Keine Ahnung.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Alles was der hersteller anbietet findest du hier: 
http://en.feeltech.net/index.php?case=archive&act=list&catid=6&page=1

Jedoch eine Firmware gibt es nicht.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

OldPapa schrieb:
> kannst Du die Frage beantworten, ob ich das Gerät auch selber mit
> aktueller Firmware betanken kann?

Ja, das scheint möglich zu sein, je nach aktuell installierter Version
mit oder ohne Löten:

  https://www.eevblog.com/forum/testgear/re-feelelec-new-arrival-fy-6900-signal-generator/msg2802892/#msg2802892

von Manuel F. (dobby)


Lesenswert?

OldPapa schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> So, mein kurzer Test ist dann
>
> Hallo Falk,
>
> kannst Du die Frage beantworten, ob ich das Gerät auch selber mit
> aktueller Firmware betanken kann?
> Rückt der Chinamann aktuelle Firmware heraus, wo kann ich diese
> downloaden?
>
> Danke

Ja das geht über die PC Software auch wenn es etwas tricky ist. Ich habe 
es über den Menüpunkt "Help" -> "PC Software Update" hinbekommen. Er 
aktualisiert die PC Software und zieht sich dabei auch die neueste 
Firmware Version herunter. Damit habe ich meinen FY6900 auf die Version 
1.3 hochziehen können. Mittlerweile zeigt mir die Software die Version 
1.4 als aktuelle an aber ich bekomme sie auch nicht auf das Gerät.

Die PC Software ist wirklich ein krampf.

von OldPapa (Gast)


Lesenswert?

Manuel F. schrieb:
> Ja das geht über die PC Software auch wenn es etwas tricky ist. Ich habe
> es über den Menüpunkt "Help" -> "PC Software Update" hinbekommen. Er
> aktualisiert die PC Software und zieht sich dabei auch die neueste
> Firmware Version herunter. Damit habe ich meinen FY6900 auf die Version
> 1.3 hochziehen können. Mittlerweile zeigt mir die Software die Version
> 1.4 als aktuelle an aber ich bekomme sie auch nicht auf das Gerät.
>
> Die PC Software ist wirklich ein krampf.

Danke Manuel,

ja, die Software ist ziemlicher Kappes!

Aber wenn damit die Updates so funktionieren ist das doch prima.

Ich versuche es einmal und berichte


;-)

von OldPapa (Gast)


Lesenswert?

Schei......
die Software kommuniziert einwandfrei mit dem FY6900 (kkmoon).
Wenn ich versuche das Update zu starten, schlägt er eines von V6.3 auf 
V6.5 vor.


Firmware ist momentan die V1.3.1
Dann leider:
"Model mismatch!!
Determine upgrade FY6900 PC Software?"

Download not found

"Mittlerweile zeigt mir die Software die Version
1.4 als aktuelle an aber ich bekomme sie auch nicht auf das Gerät."


Dann mit gleichen Fehler??

BG

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

OldPapa schrieb:
> Firmware ist momentan die V1.3.1

Dann lass es doch einfach so! Welche Probleme hast du denn mit der 
aktuellen Firmware auf dem Gerät? Welche Probleme werden denn offiziell 
behoben?

von OldPapa (Gast)


Lesenswert?

Ahh,

jetzt versucht er fleissig 7,32 MB bei 6KB/s zu laden...

Ich warte mal geduldig;-)

Er versucht es über Port 80 auf die IP 39.98.93.43

Hängt sich aber wohl auf....

von OldPapa (Gast)



Lesenswert?

http://39.98.93.43


Mag mir das jemand übersetzen?

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Phasenschieber S. schrieb:
> Laut Hersteller läuft die Software auch unter XP.

Die Information kann ich auf der Seite des Herstellers nicht finden:
http://en.feeltech.net/index.php?case=archive&act=show&aid=61

Habe halt mal mein Testnotebook ausgegraben und probiert. Wenn's in die 
Hose geht, ziehe ich ein neues Image. Die Software ist aber sowas von 
halbgar, die kommt mir nicht auf meinen Arbeitsrechner.

> Dazu muss man erst
> einen Treiber installieren. Das habe ich auch gemacht. Die Software
> selbst läuft auch, nur findet sie den Com-Port nicht.

Bei mir hat sich das Notebook und der Generator ohne mein zutun auf COM4 
geeinigt. Nachdem ich mehrere "Logo-Test nicht bestanden"-Dialoge 
wegdrücken musste.

Phasenschieber S. schrieb:
> Wann immer ich den Treiber neu installiere, kommt eine
> Fehlermeldung...

Da scheint mir was anderes im Argen zu liegen.

von Dirk (Gast)


Lesenswert?

Googleübersetzer sagt:

Ihre Anfrage hat die entsprechende Site nicht auf dem Webserver 
gefunden!

möglicher Grund:

    Sie haben diesen Domainnamen oder diese IP nicht an die 
entsprechende Site gebunden!
    Die Konfigurationsdatei wird nicht wirksam!

Wie löst man:

    Überprüfen Sie, ob es an die entsprechende Site gebunden wurde. Wenn 
dies bestätigt wird, versuchen Sie bitte, den Webdienst neu zu laden.
    Überprüfen Sie, ob der Port korrekt ist.
    Wenn Sie CDN-Produkte verwenden, versuchen Sie bitte, den CDN-Cache 
zu leeren.
    Für normale Website-Besucher wenden Sie sich bitte an den 
Website-Administrator.

von OldPapa (Gast)


Lesenswert?

Danke,

dort versucht die PC Software einen Download.
Keine Ahnung ob ich einen HTTP Server im Filebereich durchsuchen kann.
Ich meine das hängt von den Server Einstellungen ab.

Selbst wenn ich da was finde, keine Ahnung wie dann der Flashvorgang 
laufen soll?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Ich wäre mit dem Firmware-Update noch etwas vorsichtig, da man sich
damit auch leicht das Gerät zerschießen kann:

https://www.radiomuseum.org/forum/dds_function_generator_fy6900_teardown_review.html

1
FeelElec has reported that this method was in beta testing and should
2
not be used until the PC Software 6.5 is stable to be officially
3
released on their website

von OldPapa (Gast)


Lesenswert?

FTP läuft in einen Timeout.

Ich werde da auch nicht weiter rumexperimentieren.
Möchte die Kiste ja nicht zerschiessen;-)

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

OldPapa schrieb:
> ja, die Software ist ziemlicher Kappes!
> Aber wenn damit die Updates so funktionieren ist das doch prima.

In der Hoffnung, eine halbwegs fertige PC-Software auf den Rechner zu 
bekommen (die V6.1 ist es nicht), habe ich auch über den Menüpunkt 
"Help" -> "PC Software Update" ein Update versucht.

Ergebnis: "Model mismatch!!
Determine upgrade FY6800 PC Software?"

Wobei ich die Firmware V1.6 des FY6800 niemals updaten würde, denn das 
Gerät läuft damit fehlerfrei (eine Woche lang alles ausprobiert) und 
zudem absolut stabil. Keine Aufhänger und keine Abstürze. Und ob ich mit 
dieser halbgaren Software ein Firmware-Update mache, würde ich mir 10x 
überlegen.

Hat mir keiner einen Tipp bzgl. Abgleich des DC-Offset?
Beitrag "Re: Funktionsgeneratoren a la JDS6600, FY6800/6900 & Co."

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
>
1
> FeelElec has reported that this method was in beta testing and should
2
> not be used until the PC Software 6.5 is stable to be officially
3
> released on their website

Was ich etwas seltsam finde:

Für das FY6800 wird als PC-Software die Version 6.1 zum Download 
angeboten. Für das neue FY6900 dann die Version 6.3. Und nun kann man 
lesen, dass an der Version 6.5. gefrickelt wird. Können die neuen 
Versionen nun auch für das "alte" FY6800 verwendet werden? Oder ist für 
das "alte" FY6800 bei V6.1 Schluss?

von Manuel F. (dobby)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>
> ...Und nun kann man
> lesen, dass an der Version 6.5. gefrickelt wird...

Also ich hatte die V6.3 und habe über die offizielle Updatefunktion der 
PC Software die V6.5 bekommen. Nach allem was ich bis jetzt getestet 
habe scheint der Waveform Editor stabiler zu sein. Ich hatte bis jetzt 
noch keinerlei Programmabsturz.

Was etwas komisch ist: Die Software zeigt an das mein FY6900 die 
Firmwareversion V1.4 hat obwohl im Systemmenü des Gerätes die V1.3 
ausgewiesen ist und als aktuell verfügbare Version die V1.3 zur 
Verfügung steht.

Wundersame Software :D

: Bearbeitet durch User
von Bernd (Gast)


Lesenswert?

Mit Software, Updates und Versionsverwaltung haben es die Chinesen 
offenbar noch nicht so. Aber wer weiß, wie es in ein paar Jahren 
aussieht...

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Manuel F. schrieb:
> Also ich hatte die V6.3 und habe über die offizielle Updatefunktion der
> PC Software die V6.5 bekommen.

Ob diese Versionen auch mit dem FY6800 klar kommen?

> Nach allem was ich bis jetzt getestet habe scheint der Waveform
> Editor stabiler zu sein. Ich hatte bis jetzt noch keinerlei
> Programmabsturz.

Dateien werden komplett! gespeichert und können anschließend wieder 
geladen werden, ohne dass das Programm abstürzt?

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Entdecke eben hinten am TTL OUT die Bezeichnungen Rx und Tx. Hat das 
Gerät etwa eine serielle Schnittstelle? Sucht man im Manual nach Rx oder 
Tx, findet man - NICHTS.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:
> Entdecke eben hinten am TTL OUT die Bezeichnungen Rx und Tx. Hat das
> Gerät etwa eine serielle Schnittstelle?

Ja, das ist eine 3,3V-UART-Schnittstelle als Alternative zur
USB-Schnittstelle. Darüber kann man das Gerät bspw. von einem
Mikrocontroller aus steuern, der kein USB hat.

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Ja, das ist eine 3,3V-UART-Schnittstelle ...

DAS ist ja mal interessant! Woher weiß man das alles (z.B. die 3,3V), 
gibt es da ein erweitertes Handbuch, in dem die ganzen Geheimnisse 
gelistet sind?

Bei der Gelegenheit: Habe nochmal den DC-Offset bei beiden Kanälen 
gemessen, die sind komischer beide identisch daneben. 10V sind real 11V. 
Hatte da jemand ein defektes Voltmeter oder muss das so sein? Muss man 
die Ausgänge möglicherweise unter Last messen?. Wenn ja, unter welcher?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Ja, das ist eine 3,3V-UART-Schnittstelle ...
>
> DAS ist ja mal interessant! Woher weiß man das alles

Den Verdacht hattest du ja schon selber.

> (z.B. die 3,3V),

Das habe ich an Tx nachgemessen.

Aus Neugier habe ich noch einen USB-UART-Adapter angeschlossen, und
siehe da, man konnte darüber den Signalgenerator genauso vom PC aus
steuern wie über die originale USB-Schnittstelle.

Klaus-Peter R. schrieb:
> Während die Frequenzen beim FY6800 punktgenau stimmen (Generator und
> Zähler), ist das beim DC-Offset nicht so. Bei einem DC-Offset von 10V
> messen ich 10.74V und bei einem Offset gleich Null sind es was um 0.12V.

Es gibt den Offsetfehler und den Fehler im Verstärkungsfaktor. Bei
meinem FY6900 liegt der Offsetfehler bei maximaler Amplitude (24 Vpp)
und Offset 0 bei 10 mV (Kanal 1) und 60 mV (Kanal 2). Bei kleineren
Amplituden (5 Vpp) sinkt er auf 5 mV bzw. 10 mV. Der Verstärkungsfehler
liegt bei 2% bzw. 3%, was mich manchmal schon etwas stört.

Auf der Platine gibt es pro Kanal mehrere Potis, mit denen diese Fehler
vermutlich korrigiert werden können. Ich habe das aber noch nicht
versucht, da ich keine vertrauenswürdige Referenz habe, um die Fehler
deutlich unter die o.g. Werte zu drücken. Evtl. werde ich mir demnächst
ein etwas besseres Multimeter zulegen, dann könnte ich die Sache mal in
Angriff nehmen.

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Aus Neugier habe ich noch einen USB-UART-Adapter angeschlossen...

Nochmal interessant, denn mein altes Notebook hat nämlich noch eine 
serielle Schnittstelle. Gibt es hier ein fertiges Interface oder muss 
man mit dem MAX232 selber was basteln? Das FY6800 liefert an der 
TTL-Buchse ja auch die passenden 5V für den MAX.

> Der Verstärkungsfehler
> liegt bei 2% bzw. 3%, was mich manchmal schon etwas stört.

Dann würden dich 10% sicher noch mehr stören.
Deinen Schilderungen entnehme ich, dass ohne Last gemessen wird.

> Evtl. werde ich mir demnächst ein etwas besseres Multimeter
> zulegen, dann könnte ich die Sache mal in Angriff nehmen.

Dann lass mich nach Möglichkeit deine Erkenntnisse wissen. Denn die 
DC-Abweichungen bei meinem Gerät stören mich ebenfalls.

von Klaus-Peter R. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Heute mal die V6.3 der PC-Software installiert, die Version funktioniert 
auch mit dem FY6800 (Firmware V1.6).

Man hat bisschen an der Optik gebastelt, u.a. ist das Aussehen der 
Fenster nun nicht mehr fix, sondern passt sich den Windowseinstellungen 
an. Und man sieht unten die Statusleiste bzgl. COM-Port nun vollständig, 
die war bei der V6.1 nur halb zu sehen.

Das Problem, dass eine eben abgespeicherte Kurvenform beim Laden 
zuverlässig zum Programmabsturz führt (siehe Bild), besteht leider 
weiterhin :-(

Ein Update-Versuch der Version 6.3 scheiterte, wie schon ein 
Update-Versuch der Version 6.1 gescheitert ist. Hier muss ich wohl 
warten, bis eine neue Version per Download zur Verfügung steht.

von Horst S. (petawatt)


Lesenswert?

OldPapa schrieb:
> Mag mir das jemand übersetzen?

Für Chinesisch Legastheniker siehe
https://www.webtran.de/chinese/nach-deutsch/ . Funktioniert überraschend
gut.

Grüße von petawatt

von Horst S. (petawatt)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Auf der Platine gibt es pro Kanal mehrere Potis, mit denen diese Fehler
> vermutlich korrigiert werden können.

Wie weiter oben schon angemerkt sollte man das Ausgangssignal immer mit 
einem Oszilloskop kontrollieren. Wenn der DC-Offset +60mV beträgt, dann 
stellt man eben einen Offset von -60mV ein oder schaltet einen 
Kondensator in Reihe dazwischen. Die Fehler wird man mit den Potis 
sicher nicht vollständig korrigieren können. Die Einstellung der Potis 
ist bestenfalls ein Kompromiss für diverse Abgleichpunkte von Amplitude 
und DC-Offset. Eine Abgleichanleitung ist mir nicht bekannt.

Die Angabe von U-SS für die Amplitude ist bei diesen Geräten üblich und 
kein Marketinggeschwätz. Außerdem weicht der Ausgangswiderstand des 
FY6900 auch vom Idealwert 50 Ohm ab. Kann man leicht nachprüfen: Mit 
Poti die Ausgangsspannung im Vergleich zur Leerlaufspannung auf halbe 
Spannung einstellen und dann Widerstand des Poti messen. Leider ist der 
Ausgangswiderstand nicht konstant und hängt vom eingestellten Signal ab.

Andererseits kann man leicht auch "exotische" Ausgangsspannungen 
erzeugen. Hab z. B. mit der Burst-Funktion eine genau definierte Anzahl 
von Perioden für den Test der "Peakmessung" eines DVM erzeugt.


Grüße von petawatt

von No Y. (noy)


Lesenswert?

https://youtu.be/O9JXn-9mAcs


Hier ist erklärt wie man den Offset "kalibriert" wenn man bei den Akzent 
folgen kann :-)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

No Y. schrieb:
> https://youtu.be/O9JXn-9mAcs

Vielen Dank für den Link. Das Video ist sehr gut und erspart mir die
anfängliche Rumprobiererei, wenn ich demnächst mein FY6900 feinjustieren
werde.

Einzig das Symmetriepoti finde ich etwas seltsam. Werden die positiven
und negativen Signalanteile etwa getrennt verstärkt? Es wäre mal
interessant zu sehen, wie dieses Poti ein Sinus- oder Dreiecksignal
beeinflusst. Aber das werde ich sicher noch herausfinden, wenn es so
weit ist.

Was den Akzent betrifft: Ja, der Mann hat einen, spricht aber dennoch
sehr viel verständlicher als so mancher so genannter Native Speaker :)

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Ich bedanke mich auch für den Link.

Das hat mir sehr geholfen, habsch doch schon an den Potis gedreht gehabt 
und jetzt hurtig wieder alles ins Lot gebracht.

Yalu X. schrieb:
> Einzig das Symmetriepoti finde ich etwas seltsam. Werden die positiven
> und negativen Signalanteile etwa getrennt verstärkt?

Weiss ich auch nicht, aber schau dir mal mein Bild an, welches ich 
anfänglich im Thread gepostet hatte, da zeigt sich eine Verzerrung nur 
der positiven Halbwelle.
Konnte ich mit Hilfe der dazugehörigen Software wieder richten.

Für mich als Hobbybastler stellt sich jetzt die Frage, welches meiner 
Messgeräte genauer ist, respektive welche Werte ich als Referenz nehmen 
soll 🤔

von chris_ (Gast)


Lesenswert?

>Vielen Dank für den Link. Das Video ist sehr gut und erspart mir die
>anfängliche Rumprobiererei, wenn ich demnächst mein FY6900 feinjustieren
>werde.

Ein Oszilloskop ist eigentlich keine geeignetes Spannungsmessgerät.
Besser wäre es, ein Multimeter anzuschließen und die 
Rechtecksignalfrequenz auf ganz langsam zu stellen ( z.B. 0.1Hz ):

von Lukas (Gast)


Lesenswert?

chris_ schrieb:
> Ein Oszilloskop ist eigentlich keine geeignetes Spannungsmessgerät.
> Besser wäre es, ein Multimeter anzuschließen und die
> Rechtecksignalfrequenz auf ganz langsam zu stellen ( z.B. 0.1Hz ):

Die Zeiten haben sich Dank der Digitaloszilloskope zum Glück geändert. 
Das ist hier im Forum noch nicht jedem aufgefallen. Ein gutes Multimeter 
ist zur Spannungsmessung zwar immer noch genauer, aber man will doch 
nicht nur Rechtecksignale mit 0.1Hz messen.

von Horst S. (petawatt)


Lesenswert?

No Y. schrieb:
> Hier ist erklärt wie man den Offset "kalibriert" wenn man bei den Akzent
> folgen kann :-)

Vor dem Verstellen von Trimmern unbedingt die Kommentare bei youtube 
lesen! Für den vollen Stellbereich der Ausgangsspannung wird intern über 
ein Relais umgeschaltet. Abhängig von der Relaisstellung gelten andere 
Trimmerwerte für den Idealzustand. Also Kompromiss suchen.

Grüße von petaweatt

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

chris_ schrieb:
> Ein Oszilloskop ist eigentlich keine geeignetes Spannungsmessgerät.
> Besser wäre es, ein Multimeter anzuschließen und die
> Rechtecksignalfrequenz auf ganz langsam zu stellen ( z.B. 0.1Hz ):

hmmmm....ich habe 4 Multimeter hier und gerade aus Neugier mal einen 
Test gemacht mit einer 1,5V und einer 9V Batterie:

Gerät 1 = 1,604V ----8,97V
Gerät 2 = 1,595V ----8,91V
Gerät 3 = 1,600V ----8,96V
Gerät 4 = 1,604V ----8,95V

Scope = 1,61V ----9,00V

Damit muss ich leben 🤣... kann ich aber ganz gut.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

chris_ schrieb:
> Besser wäre es, ein Multimeter anzuschließen und die
> Rechtecksignalfrequenz auf ganz langsam zu stellen ( z.B. 0.1Hz ):

Ja, so würde ich das ebenfalls machen. Ich hoffe, dass mein neues DMM
bald geliefert wird und wenigstens im Neuzustand die im Datenblatt
angegebene DC-Genauigkeit hat.

Lukas schrieb:
> Ein gutes Multimeter ist zur Spannungsmessung zwar immer noch genauer,
> aber man will doch nicht nur Rechtecksignale mit 0.1Hz messen.

Das Rechtecksignal mit 0,1 Hz dient ja nur der Kalibrierung des Geräts.

Horst S. schrieb:
> Abhängig von der Relaisstellung gelten andere Trimmerwerte für den
> Idealzustand. Also Kompromiss suchen.

Mein Dank auch an dich. Ich dachte ursprünglich, dass mit den vielen
Potis die verschiedenen Amplitudenbereiche unabhängig von einander
eingestellt werden können, aber das das Video hat gezeigt, dass dies
nicht der Fall ist.

Phasenschieber S. schrieb:
> Weiss ich auch nicht, aber schau dir mal mein Bild an, welches ich
> anfänglich im Thread gepostet hatte, da zeigt sich eine Verzerrung nur
> der positiven Halbwelle.
> Konnte ich mit Hilfe der dazugehörigen Software wieder richten.

Da wurde wohl durch einen Firmwarebug das Sinussignal im Flash teilweise
überschrieben. Mit dem Symmetriepoti im Analogteil der Schaltung hat das
aber IHMO nichts zu tun.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

Lukas schrieb:
> chris_ schrieb:
>> Ein Oszilloskop ist eigentlich keine geeignetes Spannungsmessgerät.
>> Besser wäre es, ein Multimeter anzuschließen und die
>> Rechtecksignalfrequenz auf ganz langsam zu stellen ( z.B. 0.1Hz ):
>
> Die Zeiten haben sich Dank der Digitaloszilloskope zum Glück geändert.

Für viele hier im Forum ist ihr Oszi von 1960 noch Stand der Technik.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Da wurde wohl durch einen Firmwarebug das Sinussignal im Flash teilweise
> überschrieben. Mit dem Symmetriepoti im Analogteil der Schaltung hat das
> aber IHMO nichts zu tun.

Egal wie das passierte, bemerkenswert ist, dass eine Halbwelle eines 
Sinus unabhängig von der anderen Halbwelle veränderbar ist.

In meinem Bild sieht man, dass die positive Halbwelle schon fast 
rechteckförmig, während die negative Halbwelle sinoidal ist.

....aber man muss ja auch nicht alles wissen....

von Horst S. (petawatt)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Lukas schrieb:
>> chris_ schrieb:
>>> Ein Oszilloskop ist eigentlich keine geeignetes Spannungsmessgerät.
>>> Besser wäre es, ein Multimeter anzuschließen und die
>>> Rechtecksignalfrequenz auf ganz langsam zu stellen ( z.B. 0.1Hz ):
>>
>> Die Zeiten haben sich Dank der Digitaloszilloskope zum Glück geändert.
>
> Für viele hier im Forum ist ihr Oszi von 1960 noch Stand der Technik.

Hier wird bei einer Signalamplitude von 10V über einen DC-Abgleich im 
mV-Bereich diskutiert. Der potenzielle Käufer eines 100€ 
Signalgenerators hat sicher nur ein 8bit-Oszilloskop. 8bit entspricht 
einer Auflösung von ca. 0,4% (40mV bei 10V). Real hat der 
8bit-AD-Wandler noch einen Quantisierungsfehler, der Messbereich wird 
nicht zu 100% ausgenutzt und der Verstärker rauscht. Also im Vergleich 
zu einem DVM nicht zuviel "Messgenauigkeit" erwarten.

Grüße von petawatt

von Herbert F. (Gast)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Für viele hier im Forum ist ihr Oszi von 1960 noch Stand der Technik.

Solange das Oszi von 1960 die Information liefert, die ich zur 
Fehlersuche benötige, ist ein Oszi von 1960 gut und richtig.

Dein Oszi von heute liegt 2080 längst auf der Müllhalde (da nicht 
reparierbar), ebenso deine 30 Oszis danach. Wünsche dir viel Freude in 
der von dir und deinesgleichen vermüllten Welt.

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Wieso steht eigentlich auf dem Gerät 250 MSa/s?

Das Gerät kann eine Periode eines Signals 60 Mio. mal pro Sekunde 
erzeugen. Das wären dann 60 MHz bei einer Periodendauer von 16,6 ns. Da 
eine Periode aus 8192 Datenpunkten besteht, wäre das also alle 2 ps eine 
Spannungsänderung, entsprechend 492 GHz.

Mach ich einen Denkfehler?

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:
> Wieso steht eigentlich auf dem Gerät 250 MSa/s?

Weil die DACs mit maximal diesem Takt Daten bekommen. Genauer, sie 
bekommen IMMER mit 250Msmps Daten, nur daß bei sehr niedrigen 
Ausgangsfrequenzen viele Datenworte oft wiederholt werden.

> Das Gerät kann eine Periode eines Signals 60 Mio. mal pro Sekunde
> erzeugen.

Es kann 60 MHz Sinus erzeugen, das sind ~4,1 Samples/Periode. Den Rest 
maccht der Ausgangsfilter.

> Das wären dann 60 MHz bei einer Periodendauer von 16,6 ns. Da
> eine Periode aus 8192 Datenpunkten besteht, wäre das also alle 2 ps eine
> Spannungsänderung, entsprechend 492 GHz.
>
> Mach ich einen Denkfehler?

Ja. Lies das.

https://www.mikrocontroller.net/articles/FY6900#Obere_Grenzfrequenz_und_Jitter

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Lies das.

Vielen Dank für den interessanten Link!

Ich lese: "Der Datenspeicher pro Kanal besteht aus 8192 Samples. Wenn 
diese mit 250MHz ausgegeben werden, ergibt das 30,52kHz"

30kHz - und dann wird so ein Gerät mit 60 MHz beworben??

Und: "bei allen höheren Frequenzen werden nach und nach Samples 
übersprungen, bis letztendlich bei 60Mhz nur noch im Mittel 4,1 Samples 
/ Periode aus dem Datenspeicher gelesen und ausgegeben werden."

Eine Periode wird nur noch aus 4 Sampels (anstatt 8192) erzeugt?
Hammer!

Einer geht noch: "Bei allen kleineren Frequenzen unterhalb 30,52kHz 
werden verschiedene Samples mehrfach ausgegeben"

Mehrfach? Was wird z.B. bei 10kHz mehrfach ausgegeben?

Ich dachte, ich hätte die Signalerzeugung verstanden. Aber Pustekuchen, 
jetzt verstehe ich nur noch Bahnhof :-(

von Egon D. (Gast)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:

> Falk B. schrieb:
>> Lies das.
>
> Vielen Dank für den interessanten Link!
>
> Ich lese: "Der Datenspeicher pro Kanal besteht aus
> 8192 Samples. Wenn diese mit 250MHz ausgegeben werden,
> ergibt das 30,52kHz"
>
> 30kHz - und dann wird so ein Gerät mit 60 MHz beworben??

"Wenn die Karre im Standgas nur 10km/h fährt -- wieso wird
sie dann mit 180km/h beworben???"


> Und: "bei allen höheren Frequenzen werden nach und nach
> Samples übersprungen, bis letztendlich bei 60Mhz nur noch
> im Mittel 4,1 Samples / Periode aus dem Datenspeicher
> gelesen und ausgegeben werden."
>
> Eine Periode wird nur noch aus 4 Sampels (anstatt 8192)
> erzeugt?

Ähh... ja. Und?

Bei einer Analogbandbreite von 60MHz und einer Abtast-
frequenz von 250MHz sind noch kürzere Perioden (=noch
höhere Frequenzen) auch nicht sinnvoll.


> Hammer!

Nee. DDS. "Direct Digital Synthesis".
Lies den gleichnamigen Artikel in der Wikipädie.


> Einer geht noch: "Bei allen kleineren Frequenzen
> unterhalb 30,52kHz werden verschiedene Samples
> mehrfach ausgegeben"
>
> Mehrfach? Was wird z.B. bei 10kHz mehrfach ausgegeben?

Jedes Sample mindestens drei Mal, und ungefähr jedes
zwanzigste sogar vier Mal.

von Andi (Gast)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:
> Ich dachte, ich hätte die Signalerzeugung verstanden. Aber Pustekuchen,
> jetzt verstehe ich nur noch Bahnhof :-(

Ja da bist du Hilflos!

Was du verstehen müsstest, ist wie DDS finktioniert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Direct_Digital_Synthesis

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:
> Einer geht noch: "Bei allen kleineren Frequenzen unterhalb 30,52kHz
> werden verschiedene Samples mehrfach ausgegeben"
>
> Mehrfach? Was wird z.B. bei 10kHz mehrfach ausgegeben?

Bei 30,52 Hz (Hertz) wird jedes Sample 1000 mal ausgegeben, bei 1Hz ca. 
30.000 mal! Bei der EXTREM niedrigen Frequenz von 1/8192 = 
0,0001220703125 Hz wird jede Sekunde ein neues Sample ausgegeben. Da wir 
aber 14 Bit Auflösung bei ca. 24Vpp haben, beträgt die Schrittweite z.B. 
bei einer linearen Rampe nur 24V/2^14=1,46mV.

Bei der kleinsten Frequenz von 1uHz (Mikrohertz) mit 1.000.000s 
Periodendauer = 11,57 Tage wird alle 122,07s ein neues Sample 
ausgegeben.

Shocking!!!! ;-)

von HP (Gast)


Lesenswert?

> Die Zeiten haben sich Dank der Digitaloszilloskope zum Glück geändert.

Ein genau kalibriertes Analogoszilloskop mit einem grossen
und planen Bildschirm nebst Messraster, raucht jedes
8 Bit Chinaoszi bzgl. der Genauigkeit locker in der Pfeife.

Manche dieser Oszis fuehren dafuer sogar das Attribut "Mess-"
in ihrem Oszilloskopnamen...

Gibt es auch in dickethal, dann mit mind. 12 bit Wandlern.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Es ist so weit: Ich habe gestern an den Potis meines FY6900 gedreht :)

Vor der Kalibrierung:

Yalu X. schrieb:
> Bei meinem FY6900 liegt der Offsetfehler bei maximaler Amplitude (24
> Vpp) und Offset 0 bei 10 mV (Kanal 1) und 60 mV (Kanal 2). Bei
> kleineren Amplituden (5 Vpp) sinkt er auf 5 mV bzw. 10 mV. Der
> Verstärkungsfehler liegt bei 2% bzw. 3%, was mich manchmal schon etwas
> stört.

Dazu muss ich sagen, dass das dort verwendete Multimeter einen Fehler
von +0,5% hat (gemessen mit dem neuen, das mit 0,05% spezifiziert ist).
Aus den obigen 2% und 3% werden also 1,5% bzw. 2,5%. Auch mein Oszi
gehört mal kalibriert, denn dort liegt der Amplitudenfehler (bei DC und
niedrigen Frequenzen sogar bei 1,5%).

Durch die Kalibrierung konnte ich die Fehler für beide Kanäle auf die
folgende Werte reduzieren:

1
Nullpunktfehler:    < 1 mV
2
3
Amplitudenfehler:   ± 0,5% ± 5 mV
4
5
Offsetfehler: 
6
  Offset > 0:       + 1,1%
7
  Offset < 0:       + 0,5%

Diese Ergebnisse beziehen sich auf ein Rechtecksignal mit 0,05 Hz. Für
Signale im kHz- oder gar MHz-Bereich fehlt mir eine ausreichend genaue
Messeinrichtung. Ich gehe aber davon aus, dass die Fehler bis ca. 10 MHz
nicht wesentlich ansteigen, da ich auf meinem Oszi (bei dem ich davon
ausgehe, dass der Messfehler bis zu dieser Frequenz halbwegs konstant
bleibt) keine Veränderungen erkennen kann.

Auch einen Tag später (zwischenzeitlich mehrmals ausgeschaltet,
abgekühlt, eingeschaltet und wieder aufgewärmt) hat sich an diesen
Werten noch nichts geändert. Mal schauen, wie es in ein paar Monaten
aussieht ;-)

Nullpunkt- und Amplitudenfehler sind für mich so in Ordnung, nur der
Offsetfehler für positive Offsets dürfte gerne etwas kleiner sein. Da er
weitgehend unabhängig vom eingestellten Wert ist, könnte er durch
Kalibration verringert werden, wenn es dafür eine Justiermöglichkeit
gäbe. Aber leider gibt es diese nicht. Wenn das Gerät mal etwas älter
ist, werde ich evtl. entsprechende Potis nachrüsten :)

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Respekt!
Da hast du dir viel Mühe gemacht.

Für mich als Hobbyist und Bastler stellt sich jetzt die Frage, wer 
braucht eine so hohe Genauigkeit und wozu und wenn sie jemand 
tatsächlich braucht, warum greift er dann zu einem Gerät dieser 
Preisklasse?

Aus meiner Sicht liefert das Gerätchen ein unschlagbares 
Preis/Leistungsverhältnis.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Phasenschieber S. schrieb:
> Für mich als Hobbyist und Bastler stellt sich jetzt die Frage, wer
> braucht eine so hohe Genauigkeit und wozu

Wirklich brauchen tue ich die Genauigkeit kaum, aber mich stört es immer
etwas, wenn schon im DC-Bereich der Signalgenerator, das Oszi und das
Multimeter merklich verschiedene Werte anzeigen.

Außerdem: Wenn ich das Gefühl habe, mit relativ geringem Aufwand (hier
das Drehen an ein paar Potis) mehr aus einem Gerät herausholen zu
können, dann wage ich i.Allg. zumindest einen Versuch in die Richtung.
Mal klappt es, mal auch nicht, aber meistens macht die Herumoptimiererei
auch Spaß.

> und wenn sie jemand tatsächlich braucht, warum greift er dann zu einem
> Gerät dieser Preisklasse?

Ein Signalgenerator, dessen technische Daten mehr als nur marginal
besser sind, kostet gleich mal grob das Zehnfache. Das liegt für viele
Bastler schon deutlich außerhalb ihres Budgets.

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Egon D. schrieb:
> "Wenn die Karre im Standgas nur 10km/h fährt -- wieso wird
> sie dann mit 180km/h beworben???"

Der Vergleich hinkt aber gewaltig. Wenn eine Karre mit 180km/h beworben 
wird und dann nur 20km/h schafft, wäre der Teufel los. Da hilft es dann 
auch nicht, dass die 180km/h nur im freien Fall erreicht werden.

Aber gut, DDS basiert auf dem freien Fall, das wusste ich nicht.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:
> Egon D. schrieb:
>> "Wenn die Karre im Standgas nur 10km/h fährt -- wieso wird
>> sie dann mit 180km/h beworben???"
>
> Der Vergleich hinkt aber gewaltig. Wenn eine Karre mit 180km/h beworben
> wird und dann nur 20km/h schafft, wäre der Teufel los.

Nach deiner eigenen Aussage konntest du deinem 30-MHz-Gerät einen Sinus
mit 60 MHz entlocken, wenn auch nicht mit der vollen Amplitude. Das
entspräche einem Auto, das mit 180 km/h beworben wird, tatsächlich aber
360 km/h schafft, wenn auch mit erhöhtem Benzinverbrauch.

Also was beschwerst du dich?

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Ich beschwere mich nicht, ich stelle nur fest.

Bei dem Generator wird die Kurvenform dadurch erzeugt, dass ein 
Ringspeicher permanent ausgelesen wird und die Daten in einen 
D/A-Wandler fließen. Und bei diese Methode stößt das Gaspedal bereits 
bei 30,52kHz am Bodenblech an. Von 30,52kHz bis 60MHz läuft 'ne 
Mogelpackung.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:
> Bei dem Generator wird die Kurvenform dadurch erzeugt, dass ein
> Ringspeicher permanent ausgelesen wird und die Daten in einen
> D/A-Wandler fließen.

Das ist nur die halbe Geschichte. Die zweite Hälfte besorgt ein
Tiefpassfilter am Ausgang, das aus dem holprigen Treppensignal ein
schönes, glattes Sinussignal macht.

Klaus-Peter R. schrieb:
> Von 30,52kHz bis 60MHz läuft 'ne Mogelpackung.

Andersherum wird ein Schuh daraus: Die Mogelpackung (wenn man sie so
bezeichnen möchte) findet bei niedrigen Frequenzen unterhalb von den
30,52 kHz statt, denn dort kann das Ausgangsfilter die Treppenstufen
nicht mehr vollständig eliminieren, was unerwünschte Oberschwingungen im
Sinussignal zur Folge hat. Bei ausreichender Amplitudenauflösung (beim
FY6x00 sind es immerhin 16384 Abstufungen) stört aber auch das in den
wenigsten Fällen.

von Egon D. (Gast)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:

> Bei dem Generator wird die Kurvenform dadurch erzeugt,
> dass ein Ringspeicher permanent ausgelesen wird und
> die Daten in einen D/A-Wandler fließen.

Soweit korrekt.


> Und bei diese Methode stößt das Gaspedal bereits bei
> 30,52kHz am Bodenblech an.

Nein, in keiner Weise.

Es hat nämlich niemand behauptet, der Generator sei
in der Lage, mit einer WIEDERHOLRATE von 60MHz DEN
GESAMTEN WELLENFORMSPEICHER auszulesen und über den
D/A-Wandler auszugeben.

Das ist einzig ein Produkt Deiner Phantasie.

Korrekt ist: Die beworbenen 60MHz bezeichnen die
FREQUENZ der HÖCHSTEN SPEKTRALKOMPONENTE, die
der Generator erzeugen kann -- und DAS kann er
tatsächlich!

Deswegen entlarvt auch die gerne vom Zaun gebrochene
Diskussion "Aber die 12MHz-Rechteckschwingung ist gar
nicht richtig rechteckig!!!" den Möchtegern-Kritiker
als ahnungslosen Anfänger...


> Von 30,52kHz bis 60MHz läuft 'ne Mogelpackung.

Nein, leider nicht.
Die betrübliche Wahrheit ist: Du reihst Dich in die
endlose Schlange der Ahnungslosen ein, die das
Abtasttheorem nicht verstanden haben.

von Falk B. (falk)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:
> Von 30,52kHz bis 60MHz läuft 'ne
> Mogelpackung.

[ ] Du hast die Grundlagen der digitalen Signalverarbeitung verstanden.

Jeder DA-Wandler hat eine Abtastfrequenz f_s und der nachfolgende, 
analoge Ausgangsfilter eine obere Grenzfrequenz f_max. Das Abtasttheorem 
von Nyquist sagt,

f_max <= 0,5 * f_s

Praktisch wird man eher darunter bleiben, damit der Ausgangsfilter nicht 
unendlich steil sei muss, hier ist es ca.

f_max = 0,24 * f_s = 0,24 * 250MHz = 60MHz

f_max bezieht sich aber immer auf ein SINUSsignal, so wie sich ein 
Frequenzgang immer auf ein reines Sinussignal bezieht, d.h. er gibt an, 
wie stark ein Sinussignal mit steigender Frequenz gedämpft wird. Die 
Grenzfrequenz wird typisch als -3dB Punkt angegeben, d.h. bei dieser 
Frequenz hat ein Sinussignal nur noch 70,7% seine echten Amplitude. Auch 
hier beim FY6900. Bei allen anderen Signalformen als Sinus muss man 
das (periodische) Signal als Fourierreihe betrachten. Sprich, ein sehr 
"eckiges" Signal wie ein Rechteck hat neben der Grundschwingung sehr 
viele, recht hochfrequente Oberschwingungen. D.h. ein Rechteck von 10 
MHz hat relevante Signalanteile bis ca. 1/(2 * tr) (tr=Anstiegszeit von 
10-90%). Bei 5ns Anstiegszeit wären das ~100MHz. Da unser Ausgangsfilter 
nur 60 MHz hat, wird die 80, 90 und 100MHz Oberschwingung schon deutlich 
gedämpft, sprich, die Flanken werden flacher und das einstmals "eckige" 
Signal wird immer runder und sinusförmiger. Bei 60 MHz Rechteck, egal 
welche Anstiegszeit, bleibt bei diesem Filter nur noch die 
Grundschwingung übrig, und das ist immer ein Sinus. Das sieht man auch 
an den Spezifikationen

https://www.mikrocontroller.net/articles/FY6900#Obere_Grenzfrequenz_und_Jitter

    Sinus: 60MHz
    Square: 25MHz
    Sonstige: 10MHz

"Bei 1MHz sieht auch noch alles sehr gut aus. Bei 10MHz, der offiziellen 
Grenze, wird natürlich alles ein wenig runder und die extrem steilen 
Flanken werden überproportional größer. Denoch ist die Signalqualität 
als gut zu bewerten."

Ein praktisches Beispiel ist da CD-Format mit 44,1kHz Abtastrate. 
Theoretisch kann das bis zu 22,05kHz Sinus wiedergeben, praktisch wird 
wohl eher bei ~15kHz Schluß sein, und auch dafür braucht man GUTE Filter 
hoher Ordnung, sprich 5-8. Ordnung oder mehr. D.h. aber auch, man kann 
maximal 15kHz Sinus wiedergeben, nie aber 15kHz Rechteck.

Ergo. Alles ist im Lot, der Generator funktioniert vollkommen korrekt 
und die Chinesen haben hier nicht gemogelt, im Gegensatz zu vielen 
anderen Spezifikationen bei anderen Elektronikprodukten.

Nachtrag. Man könnte ja auf die Idee kommen und im Speicher mit 8192 
Samples die Folge -8192, 8192 ablegen. Dann hätte man ein Rechtecksignal 
mit der 4096 fachen Frequenz, bezogen auf die Einstellung am Generator. 
Sprich, bei 1MHz hätte man 4,096GHz. Hat man aber nicht, weil die 
Samples ziemlich schnell "verwischen", eben weil sie nicht durch den 
Ausgangsfilter kommen! Und das passiert schon bei den im Artikel 
FY6900 gennanten 30,5kHz, denn ein Sample ist dann nur 4ns breit, 
die volle Periode 8ns (=125MHz)! Das kann jeder sehr einfach mal 
ausprobieren. Einfach mit dem Klappertool eine Waveform erzeugen und am 
Oszi anschauen! Hier ist sogar die eher sinnlose Funktion im TEXT-Window 
hilfreich! Man muss nur 2 Zeilen eintragen, -8192 und 8192, die Software 
vervielfälltigt das automatisch!

F = 30517,578125 Hz
A = 5Vpp

Hier kriegt man 125 MHz SINUS, und das sogar auf meinem 50 MHz Oszi ;-) 
Hier ist die Amplitude aber schon auf ca. 100mV abgesunken. Das liegt 
sowohl am Ausgangsfilter des Generators als auch am Eingangsfilter des 
Oszis. Bei 1/10 der Frequenz ist das Ganz schon recht eckig und mit 
voller "Amplitude" von 5Vpp. Siehe Anhang.

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Egon D. schrieb:
> Die betrübliche Wahrheit ist: Du reihst Dich in die
> endlose Schlange der Ahnungslosen ein, die das
> Abtasttheorem nicht verstanden haben.

Wird so ein, ich komme aus einer anderen Ecke.

Es wird oft ein Jitter bemängelt, den auch ich bei bestimmten höheren 
Frequenzen gesehen habe. Wie sieht es eigentlich mit dem Jitter bei 
Frequenzen unterhalb der magischen Grenze von 30,5kHz aus? Denn so wie 
ich das bisher verstanden habe, wird der Sampelspeicher auch bei tiefen 
Frequenzen mit 250 MSa/s traktiert.

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Mich würde ja mal interessieren, ob die Modelle für 20, 30, 50 und 60
> MHz tatsächlich unterschiedlich aufgebaut bzw. bestückt sind, oder ob
> die Obergrenzen der Frequenz nur durch die Firmware festgelegt sind.

Falk B. schrieb:
> Die
> Grenzfrequenz wird typisch als -3dB Punkt angegeben, d.h. bei dieser
> Frequenz hat ein Sinussignal nur noch 70,7% seine echten Amplitude. Auch
> hier beim FY6900.

Da ich die -3dB (bzw. 70%) bei meinem 30 MHz Modell mit "verdoppelten 
Sinus"* bei 60MHz gemessen habe, scheinen die Geräte hardwareseitig 
gleich zu sein.

*: Beitrag "Re: FY6800: Wie eigene Kurvenform erstellen und übertragen"

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:
> Wie sieht es eigentlich mit dem Jitter bei
> Frequenzen unterhalb der magischen Grenze von 30,5kHz aus?

Genau so.

> Denn so wie
> ich das bisher verstanden habe, wird der Sampelspeicher auch bei tiefen
> Frequenzen mit 250 MSa/s traktiert.

Sicher. Es sind halt 4ns Zeitauflösung, ist fest. Allerdings sind 4ns 
Jitter bei 30kHz relativ klein,  bei 30MHz relativ groß. Das sieht man 
auf einem Spektrumanalyzer.

von Klaus-Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Allerdings sind 4ns Jitter bei 30kHz relativ klein

OK, dann ist Jitter bei niedrigen Frequenzen kein Thema, da nicht 
sichtbar bzw. messbar. Gut zu wissen.

Übrigens gab es hier beim Laden der Dateien mittels der downloadbaren 
Software mehrmals Probleme: Die Software meldete zwar "übertragen" und 
die neue Kurve war im Display des Gerätes sichtbar, aber nicht auf dem 
Oszilloskop. Erst nach paar mal Kanalwechsel und Knöpfe drücken war sie 
dann auch auf dem Oszilloskop sichtbar. Die alte Kurve wurde im 
Sampelspeicher nur scheinbar überschrieben. Das war aber dann auch der 
einzige Bug, der mir in 10 Tagen intensivem Spielen mit dem Gerät 
aufgefallen ist.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:
> OK, dann ist Jitter bei niedrigen Frequenzen kein Thema,

Meist nicht.

> da nicht
> sichtbar bzw.

Jain.

> messbar. Gut zu wissen.

Messbar schon, wenn man weiß wie. Stell Rechteck ein, setze den Trigger 
auf die steigende Flanke und stell die fallende in die Mitte des 
Oszischirms (Delayeinstellung horizontal), dann die Zeitauflösung 
maximal hochdrehen, 10ns/DIV und weniger. Dann sieht man den Jitter, bei 
praktisch jeder Frequenz.

von Egon D. (Gast)


Lesenswert?

Klaus-Peter R. schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Die betrübliche Wahrheit ist: Du reihst Dich in
>> die endlose Schlange der Ahnungslosen ein, die
>> das Abtasttheorem nicht verstanden haben.
>
> Wird so ein, ich komme aus einer anderen Ecke.

Als Begründung für den gegenwärtigen Zustand
akzeptiert -- aber Ahnungslosigkeit ist ja nun
kein gottgegebenes, unveränderliches Schicksal.


> Es wird oft ein Jitter bemängelt,

Von wem?
Von Fachleuten, oder auch nur von Leuten, die das
Abtasttheorem nicht verstanden haben?

von Egon D. (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:

>> [Jitter]
>
> Messbar schon, wenn man weiß wie. Stell Rechteck ein,
> setze den Trigger auf die steigende Flanke

Nur für's Protokoll: Allen Beteiligten ist hoffentlich
klar, dass ein DDS-Generator prinzipiell kein "gutes"
Rechtecksignal erzeugen kann -- ein ideales Rechteck hat
ein nach oben hin unbegrenztes Spektrum, während der
DDS-Generator natürlich regulär keine Harmonische
erzeugen kann, die höher als die halbe Abtastfrequenz
ist.
Man muss also entweder bei der Flankensteilheit oder
beim "Jitter" Abstriche machen.


> und stell die fallende in die Mitte des Oszischirms
> (Delayeinstellung horizontal), dann die Zeitauflösung
> maximal hochdrehen, 10ns/DIV und weniger. Dann sieht
> man den Jitter, bei praktisch jeder Frequenz.

Spricht dafür, dass der Ausgangstiefpass nicht so steil
ist, wie er der Theorie nach sein müsste.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Die Grenzfrequenz wird typisch als -3dB Punkt angegeben

Bei Oszis ja, bei Signalgeneratoren nein.

Bei letzteren wird meist die Flatness angegeben, d.h. wie weit der
Frequenzgang innerhalb der spezifizierten Bandbreite maximal vom Soll
abweicht. Beim FY6x00 sieht das lt. Handbuch so aus:

1
Amplitude flatness   ±2.5%(<10MHz);±5%(>10MHz);

Die Amplitude sollte also auch bei der spezifizierten Maximalfrequenz
(60 MHz bzw. 30 MHz) um maximal 5% (0,45 dB) abfallen. Ob dieser Wert
tatsächlich eingehalten wird, kann ich mangels eines schnellen Oszis
nicht nachprüfen. Ich habe aber mal versucht, das grib abzuschätzen:

Dazu habe ich den FY6900 über ein 50 cm langes RG58-Kabel an mein Oszi
(TDS2014, 100 MHz) angeschlossen. Bei einem Sinus mit 5 Vpp zeigt das
TDS2014 bei niedrigen Frequenzen 5,04 Vpp, bei 60 MHz 4,16 Vpp an. Das
entspricht einem Amplitudenabfall von 1,67 dB. Ein Teil dieses Abfalls
ist auf die Eingangskapazität des Oszis (20 pF) zurückzuführen, die
zusammen mit dem Ausgangswiderstand des FX6900 (50 Ω) einen Tiefpass
bildet, der das Signal bei 60 MHz um 0,58 dB dämpft. Es verbleiben somit
1,09 dB, die auf das Konto des FY6900 und den Eingangsverstärker des
TDS2014 gehen. Angenommen, der FY6900 dämpft das Signal tatsächlich nur
um die spezifizierten 0,45 dB, wäre der Rest von 0,64 dB dem Oszi
zuzuschreiben, dessen Frequenzgang ja nicht erst bei 100 MHz abzufallen
beginnt. Nach diesem Diagramm

  https://www.eevblog.com/forum/testgear/tektronix-tds2014-frequency-response/?action=dlattach;attach=103633;image

auf dieser Webseite

  https://www.eevblog.com/forum/testgear/tektronix-tds2014-frequency-response/

kommt das sogar sehr gut hin.

Deswegen sind die -0,45 dB bei 60 MHz durchaus plausibel. Hoffentlich
ist Corona bald vorüber, dann bekomme ich evtl. Zugang zu einem deutlich
besseren Oszi, so dass ich das Ganze noch einmal genauer nachprüfen
kann.

von Marek N. (Gast)


Lesenswert?

Egon D. schrieb:
> Nur für's Protokoll: Allen Beteiligten ist hoffentlich klar, dass ein
> DDS-Generator prinzipiell kein "gutes" Rechtecksignal erzeugen kann

Und wenn man mit dem DDS nur einen dummen Sinus erzeugt und damit auf 
einen Komparatoe geht?

von Egon D. (Gast)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:

> Falk B. schrieb:
>> Die Grenzfrequenz wird typisch als -3dB Punkt
>> angegeben
>
> Bei Oszis ja,

Das muss sich innerhalb der letzten 30 Jahre mal geändert
haben -- oder es war regional unterschiedlich.

Die alten EO174/A oder EO213 wurden als 10MHz-Oszis
gehandelt -- die 10MHz sind aber DEFINITIV nicht die
3dB-Grenzfrequenz (die liegt höher).

Auch ein älterer TDS2012 (so von 2003 herum) zeigt bei
100MHz keinesfalls 3dB zuwenig.


> Dazu habe ich den FY6900 über ein 50 cm langes RG58-Kabel
> an mein Oszi (TDS2014, 100 MHz) angeschlossen.

... und am Oszi natürlich mit 50 Ohm terminiert?

von Egon D. (Gast)


Lesenswert?

Marek N. schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Nur für's Protokoll: Allen Beteiligten ist hoffentlich
>> klar, dass ein DDS-Generator prinzipiell kein "gutes"
>> Rechtecksignal erzeugen kann
>
> Und wenn man mit dem DDS nur einen dummen Sinus erzeugt
> und damit auf einen Komparatoe geht?

Sehr gut :)

Ja, das müsste meiner Meinung nach gehen -- vorausgesetzt
natürlich, man hat einen passenden Tiefpass zwischen
DDS und Komparator.
Der DDS erzeugt die Grundwelle, der Komparator fügt die
Harmonischen hinzu.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Egon D. schrieb:
> Die alten EO174/A oder EO213 wurden als 10MHz-Oszis
> gehandelt -- die 10MHz sind aber DEFINITIV nicht die
> 3dB-Grenzfrequenz (die liegt höher).
>
> Auch ein älterer TDS2012 (so von 2003 herum) zeigt bei
> 100MHz keinesfalls 3dB zuwenig.

Die -3 dB bei der spezifizierten Grenzfrequenz stellen den worst Case
dar, natürlich darf der tatsächliche Wert besser sein und ist es i.Allg.
auch. Bei dem in meinem letzten Beitrag verlinkten Frequenzgang eines
TDS2014 sind es bspw. etwa -1,8 dB, und die -3dB-Grenzfrequenz liegt bei
etwa 120 MHz.

>> Dazu habe ich den FY6900 über ein 50 cm langes RG58-Kabel
>> an mein Oszi (TDS2014, 100 MHz) angeschlossen.
>
> ... und am Oszi natürlich mit 50 Ohm terminiert?

Nein, ich habe das Signal unbelastet gemessen. Die 50Ω-Terminierung wäre
zwar vorteilhaft, weil dadurch der Quellenwiderstand effektiv auf 25 Ω
sinkt und damit die Grenzfrequenz des zusammen mit der Eingangskapazität
des Oszis gebildeten Tiefpasses verdoppelt wird. Allerdings geht die
Bandbreite des FY6900 unter Belastung trotz dieses Vorteils zurück. Da
in den Spezifikationen des FY6900 nichts von einer Belastung durch eine
Terminierung angegeben ist, gehe ich davon aus, dass sich alle Werte auf
den unbelasteten Zustand beziehen. Bei den Amplituden- und Offsetwerten
ist das sowieso der Fall.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Noch etwas zum Thema Jitter:

Der FY6900 hat ein Feature namens "Magic Pulse", das speziell im Square-
und Rectangle-Modus den Jitter in den Nulldurchgängen stark reduziert,
dafür variiert die Flankensteilheit bei "krummen" Frequenzen etwas. In
den Screenshots im Anhang ist der Unterschied deutlich zu sehen:
rectangle.png mit, trapezoid.png ohne "Magic Pulse".

Dies ist m.W. ein Feature, worin sich der FY6900 von seinen Vorgängern
unterscheidet. S. auch hier:

  Beitrag "Re: Warum sind alte Funktionsgeneratoren noch vergleichsweise teuer?"
  Beitrag "Re: Warum sind alte Funktionsgeneratoren noch vergleichsweise teuer?"

von Egon D. (Gast)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Die alten EO174/A oder EO213 wurden als 10MHz-Oszis
>> gehandelt -- die 10MHz sind aber DEFINITIV nicht die
>> 3dB-Grenzfrequenz (die liegt höher).
>>
>> Auch ein älterer TDS2012 (so von 2003 herum) zeigt bei
>> 100MHz keinesfalls 3dB zuwenig.
>
> Die -3 dB bei der spezifizierten Grenzfrequenz stellen
> den worst Case dar, natürlich darf der tatsächliche Wert
> besser sein und ist es i.Allg. auch.

Naja, in der Anleitung der alten Oszis stehen meiner
Erinnerung nach (kann gerade nicht nachsehen) zwei
Werte drin: 10MHz (bei x Prozent Fehler) und 12MHz (-3dB).

Ich kenne das aus der Guten Alten Zeit (tm) so, dass
für Oszis auch die Frequenz angegeben wird, bei der
die Anzeige erstmalig das Toleranzband verlässt.


>>> Dazu habe ich den FY6900 über ein 50 cm langes RG58-Kabel
>>> an mein Oszi (TDS2014, 100 MHz) angeschlossen.
>>
>> ... und am Oszi natürlich mit 50 Ohm terminiert?
>
> Nein, ich habe das Signal unbelastet gemessen. Die
> 50Ω-Terminierung wäre zwar vorteilhaft, weil dadurch
> der Quellenwiderstand effektiv auf 25 Ω sinkt

Ich hatte gehofft, Du verstest meinen Hinweis: Die
Terminierung ist bei 60 MHz i.Allg. NOTWENDIG.

Mir ist schleierhaft, wieso ansonsten verständige Leute
immer wieder auf die Idee kommen, man könnte im UKW-Bereich
so herummessen wie bei Gleichspannung.

60MHz entspricht 300e6 m*s^-1 / 60e6 s^-1 = 5,0m
Freiraumwellenlänge.

Der Verkürzungsfaktor von RG58 ist 2/3; d.h. die
Wellenlänge auf der Leitung beträgt 5*2/3 = 3,33m.

Man geht i.Allg. davon aus, dass Leitungen, die kürzer
als Lambda/20 sind, auf jeden Fall als elektrisch kurz
anzusehen sind; wer nicht ganz so fanatisch ist, ist
auch mit Lambda/10 zufrieden.

Lambda/20 bei 60MHz sind 17cm (!!).
Lambda/10 bei 60MHz sind immer noch 33cm(!).

Ein 50cm-Kabel ist bei 60MHz knapp Lambda/7 lang.

Eine Lambda/4-Leitung (das wären 83cm) transformiert
einen ausgangsseitigen Leerlauf in einen eingangsseitigen
Kurzschluss (!!). Man kann also nicht erwarten, dass eine
Lambda/7 lange Leitung keinen merklichen Einfluss hat.


> Da in den Spezifikationen des FY6900 nichts von einer
> Belastung durch eine Terminierung angegeben ist,

Das Problem ist vom Generator und dessen Spezifikationen
unabhängig: Wenn Du an eine 50-Ohm-BNC-Buchse ein
50-Ohm-Koaxkabel anschließt, dann sieht der Generatorausgang
auch 50 Ohm Belastung, sofern die Leitung nicht "elektrisch
kurz" ist -- völlig unabhängig davon, was am Ende dieser
Leitung angeschlossen ist.
Die Fehlanpassung am Ende der Leitung führt dann nur zu
wilden Reflexionen auf der Leitung und somit zu nicht
aussagekräftigen Messungen.


> gehe ich davon aus, dass sich alle Werte auf den
> unbelasteten Zustand beziehen.

Das sollte bei den Angaben vermerkt sein.

Unabhängig davon: Das Problem mit der Terminierung hängt
von den LEITUNGEN und deren Länge ab, nicht vom Generator.

Deine Leitung ist zu lang :)

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Egon D. schrieb:
>> Egon D. schrieb:
>>> Nur für's Protokoll: Allen Beteiligten ist hoffentlich
>>> klar, dass ein DDS-Generator prinzipiell kein "gutes"
>>> Rechtecksignal erzeugen kann
>>
>> Und wenn man mit dem DDS nur einen dummen Sinus erzeugt
>> und damit auf einen Komparatoe geht?
>
> Sehr gut :)
>
> Ja, das müsste meiner Meinung nach gehen -- vorausgesetzt
> natürlich, man hat einen passenden Tiefpass zwischen
> DDS und Komparator.
> Der DDS erzeugt die Grundwelle, der Komparator fügt die
> Harmonischen hinzu.

Das ist bestenfalls die halbe Wahrheit. Ein DDS erzeugt auch bei Sinus 
haufenweise Nebenlinien im Spektrum. Ein normaler Tiefpass kann die 
NICHT filtern, bestenfalls die sehr hochfrequenten. Aber alls was nah an 
der Grundwelle ist, bleibt drin! Das könnte man bestenfalls durch einen 
SEHR schmalbandigen Bandpass ändern.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Egon D. schrieb:
>> und stell die fallende in die Mitte des Oszischirms
>> (Delayeinstellung horizontal), dann die Zeitauflösung
>> maximal hochdrehen, 10ns/DIV und weniger. Dann sieht
>> man den Jitter, bei praktisch jeder Frequenz.
>
> Spricht dafür, dass der Ausgangstiefpass nicht so steil
> ist, wie er der Theorie nach sein müsste.

Nein. Auch ein deutlich steilerer Tiefpass würde das nicht wesentlich 
verbessern. Das ist schlicht eine Grundeigenschft der DDS.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Egon D. schrieb:
> Eine Lambda/4-Leitung (das wären 83cm) transformiert
> einen ausgangsseitigen Leerlauf in einen eingangsseitigen
> Kurzschluss (!!). Man kann also nicht erwarten, dass eine
> Lambda/7 lange Leitung keinen merklichen Einfluss hat.

Nachdem ich festgestellt hatte, dass der Frequenzgang mit dem besagten
Kabel und ohne Terminierung flacher verläuft und die Grenzfrequenz höher
liegt, bin ich irrtümlicherweise und ohne nachzurechnen davon
ausgegangen, dass das Kabel kurz genug ist (bin kein HFler und habe so
etwas deswegen nicht im "Gefühl") und dass der bessere Frequenzgang auf
die niedrigere Belastung des Ausgangs zurückzuführen ist. Aber du hast
völlig recht, die Belastung ist bei dieser Kabellänge ohne Terminierung
höher als mit.

Rein rechnerisch sollte die Terminierung die Grenzfrequenz sogar etwa
verdoppeln, weil sie den Effekt der Eingangskapazität halbiert (s. auch
mein letzter Beitrag). Ich habe das inzwischen auch mal simuliert mit
demselben Ergebnis (s. Anhang).

Die reale Messung widerspricht dem interessanterweise sehr deutlich.
Irgendeinen Effekt habe ich bei der Berechnung und der Simulation
offensichtlich übersehen. Zuerst dachte ich an eine suboptimale
Terminierung: Die Oszi-Eingänge selber sind nicht auf 50 Ω umschaltbar,
und ich habe auch keinen Durchführungsterminator. Deswegen nutzte ich
ein T-Stück mit einem angesteckten BNC-Terminator. Das ist zwar nicht
ganz perfekt, sollte aber dennoch kaum einen Einfluss auf die Messung
haben.

von Manuel F. (dobby)


Lesenswert?

Übrigens falls sich jemand die Frage stellt wie man relativ vernünftig 
Filterkurven mit dem FY xxxx wobbeln kann verlinke ich mal einen Beitrag 
wo ich dazu was geschrieben habe.

Beitrag "Re: FY6600 Sweep Sync"

Vielleicht hilft es ja jemandem.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.