Hi Leute, wir sind im aktuell im Jahre 2021 wo es selbstverständlich ist, dass man fancy Tools wie z.B. CAD-Software mit 3D-view, schnelle USB-Debugger und gute IDEs für uC Programmierung hat. Ich frage mich grad aber nur, wie man z.B. vor Windows Zeiten gearbeitet hat? Klar hat man ganz früher die Layouts von PCBs oder auch ICs noch händisch gezeichnet. Was waren denn so die ersten CAD-tools, hat da jemand noch Bildschirmfotos und wie haben die Entwicklungsumgebungen früher ausgesehen? Wäre super spannend wenn Ihr mir mal einen Einblick geben könntet :) Danke!
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Kauf dir die c't DVD. Titel : Platinen-Layout aus dem Spectrum Untertitel : Teil 1: Automatisches Entflechten mit Z80 Autor(en) : Florian Sachse Zeitschrift : c't 8/84, S. 37 Schlagwoerter: Know-how Das Programm hab ich damals abgetippt. Bestimmt ist daraus spaeter Eagle entstanden. :-D Und so hat man z.B den Assemblercode fuer den MCS48 erzeugen koennen: Titel : MACRO 48 Untertitel : MCS48-Assembler mit dem MACRO 80 schreiben Autor(en) : Herbert Nabereit Zeitschrift : c't 8/84, S. 44 Schlagwoerter: Know-how, Assembler Olaf
Egal schrieb: > Was waren denn so die ersten CAD-tools, hat da jemand noch > Bildschirmfotos und wie haben die Entwicklungsumgebungen früher > ausgesehen? Kannst du selber: Das war mein erstes PCB CAD Programm https://smores.tistory.com/m/810 und nach Mikroprozessoren wie SC/MP und Z80 das mein erster Mikrocontroller: https://shrubbery.net/~heas/willem/kmitl/C11evb.htm Manche andere haben noch früher angefangen.
Hi >Ich frage mich grad aber nur, wie man z.B. vor Windows Zeiten gearbeitet >hat? Wozu braucht man für CAD-Software Windows? MfG Spess
Ist zwar nicht on topic, aber für mich gabs vor 1990 nichts Anderes als den C64, was keine Tastatur hatte war für mich nicht mal ein Computer ;) Hat sich doch einiges geändert seitdem...
Moin, Ich hab' hier noch ein kariertes DIN-A5 Schulheft rumliegen, wo ich damals alle Z80 Maschinenbefehle nach Wert des OpCodes sortiert eingetragen hab'. Also von 0 = NOP bis 255 = RST 38h; dann noch die mit 2 Byte OpCode. Das hab' ich dann hergenommen, um auf dem ZX81 Software zu disassemblieren. War ne Scheissarbeit, die OpCodes aus "Programmierung des Z80" (Boah, das hat 50 Mark gekostet, dafuer haett's auch fast 10 Lustige Taschenbuecher gegeben), wo sie alphabetisch geordnet drinnenstanden, in das Heft zu uebertragen :-) Mal gucken, ob ich noch BASIC kann: 10 FOR N=0 TO 100 20 PRINT PEEK N 30 NEXT N Dann die Ausgabe davon per diesem Heft disassembliert... Erst spaeter gabs dann ein ZX81 Rom-Listing als Buch, mit Kommentaren, etc. Gruss WK
Egal schrieb: > Was waren denn so die ersten CAD-tools Ich hatte Bartels Auto Engineer (bae), das war allerdings schon unter Windows. Davor nur Stift und Klebefolie. https://www.google.com/search?q=Bartels+Auto+Engineer+dos&client=firefox-b-e&sxsrf=ALeKk00Mvn0d086SMIffDRd7sExbeCNNmg:1611086679507&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwjtse_J5ajuAhUSa8AKHRC2AGEQ_AUoAXoECAcQAw&biw=1432&bih=783 Meine erste IDE war Turbo Pascal von Borland unter DOS, dann kam Borland Pascal unter Windows, dicht gefolgt von Microsoft Visual Studio 6 (oder war es noch 5?). Damit hatte Microsoft die Messlatte sehr hoch gehängt. Heute würde vermutlich niemand mehr mit weniger arbeiten wollen. Mikrocontroller hatte ich zu dieser Zeit aber noch mit einfachen Texteditoren in Assembler (und seltener in C) programmiert.
Spess53 schrieb: > Wozu braucht man für CAD-Software Windows? Kleiner Riss in Deinem Raum-Zeit-Kontinuum? Macht nix!
AutoCAD 3 usw. hatte ich auch unter DOS, allerdings erst auf einem 386er SX (mein erster DOOM Rechner :-P). Autocad 10 oder 11 waren dann die letzten ohne Windows, wimre. Aber natürlich konnte man Z80 und MCS51 mit einem Assembler unter DOS programmieren - oder mit dem Apple][. War eben mit EPROMs jonglieren. Allerdings hatte ich für MCS51 ein Board mit IntelHex Loader, das aus dem RAM Programme laufen liess, eine kleine Eigenkonstruktion.
Angefangen hat's mit ätzfesten Stiften. Dann kamen die Abreibe-Symbole. Mit denen haben wir jahrzehntelang gearbeitet. Das Ergebnis waren die Leiterplatten mit den schön geschwungenen Leiterbahnen. Anschließend ging's mit den ersten CAD-Workstations weiter. Waren Maschinen auf 8-Bit-Basis, meistens mit Z80.
PADS (CAD) von PADS Inc. lief 1991 unter DOS und das ganz hervorragend. Die Software passte auf vier Disketten mit 1,44 MB.
> Wozu braucht man für CAD-Software Windows?
Es gab damals sicher schon CAD-Software fuer Unixworkstation. Aber
so teuer das du das vielleicht bei Sony oder anderen dicken
Firmen gefunden hast, aber sicher nicht bei Privatleuten.
Meine erstes Computerlayout hab ich mit GFA-Draft auf dem Atari ST
gemalt. Als Bild!
Die Vorlagen hab ich mit einem selbst umgefummelten Drucker von einer
PDP11(vom Flohmarkt) ausgeplottet. (HPGL Interpreter in MCS51 Assembler)
Da waren megafette Schrittmotoren drin. Wenn man damit einen Kreis von
ungefaehr 20mm geplottet hat dann hat man die Eigenresonanz der Kiste
getroffen (ich war jung und kannte nur Vollschritt) und mein Papa hat
besorgt an meine Tuer geklopft weil er dachte in meinem Kinderzimmer
materialisiert sich der Teufel persoenlich. :-D
Olaf
> PADS (CAD) von PADS Inc. lief 1991 unter DOS und das ganz hervorragend.
Jetzt wird mir so einiges klar. Erstaunlich das sich diese Software bis
heute gehalten hat.
Olaf
Egal schrieb: > Wäre super spannend wenn Ihr mir mal einen Einblick geben könntet :) Platinenlayout auf 6809, programmiert in Forth - natürlich mit grünem Monitor.
Neben Eagle 4 gab es auch noch Orcad. Eigentlich: Neben Orcad gab es auch Eagle 4. Die umgekehrt komische Bediendung von Eagle war damals schon gewoehungsbeduerftig. An "Platine 64" will ich lieber nicht erinnert werden.
PCBs: 1966-1968: Buerokartonleiterplatten mit Nadel fuer Loecher und Drahtverbindungen 1968-1972: Erste PCB mit Nagellack + Fe3CL2 1972-1987: Tuschezeichnung im Masstab 2:1, Photo Negative, KPR-Prozess 1987-1992: Tango V3.12, MSDOS auf zwei Disketten, Orcad fuer SCH 1997+: CNC Engraver/Milling Machine, Protel Versionen uC: 1985+: MCS-48 (8039), Z80, 6802, MC68HC11 Computers: HP-41C, HP-71B, HP-85A/B, TurboC, TurboPascal, QB45, FORTRAN Alles altes Zeugs...
Hm, ich meine ich hätte 87/88 auf nem 286er mit Eagle angefangen. Genau weiss ich es nicht mehr, ungefähr müsste es aber stimmen.
Das hab ich annodunnermal Beruflich genutzt, konnten sich nur Firmen leisten, lief aber noch auf DOS: https://www.computerwoche.de/a/spea-gibt-version-5-0-von-topcad-frei,1153341
Tomas pk. schrieb: > Eagle lief natürlich noch unter DOS Das galt auch für andere Entwicklungs Software für 8x51 MCs und auch für die ersten C Compiler aus dieser Zeit. Also kein Problem. Windows braucht es dafür nicht.
landerBart schrieb: > > https://www.computerwoche.de/a/spea-gibt-version-5-0-von-topcad-frei,1153341 Der passende Computer 1989 dazu: z.B. ein COMPAQ Deskpro ohne Monitor aber mit 85MBytePlatte 2MByteRAM+33MHzCPU: 22490 DM Coprozessor (FPU) extra + 3890 DM http://www.cc-computerarchiv.de/
Meine erste Platine hatte ich gefräst - bzw. meine Schwester. Sie konnte mit dem Dremel viel besser umgehen, als ich.
In den 70ern Leiterbahnen malen mit dem Rotring Rapidograph und wasserfester Tinte, dann Klebebänder und Klebesymbole (Leymann & Brady), teilweise im Massstab 4:1 wovon dann ein Reprofilme erstellt wurde, Protel TRAX (damals Vollschrott), ORCAD, Eagle und heute KiCAD.
landerBart schrieb: > Das hab ich annodunnermal Beruflich genutzt, konnten sich nur > Firmen leisten, lief aber noch auf DOS: > > https://www.computerwoche.de/a/spea-gibt-version-5-0-von-topcad-frei,1153341 Interessant, kannte SPEA nur als Testsystem Hersteller.
René F. schrieb: >> >> https://www.computerwoche.de/a/spea-gibt-version-5-0-von-topcad-frei,1153341 > > Interessant, kannte SPEA nur als Testsystem Hersteller. Laaang ists her: https://de.wikipedia.org/wiki/Spea_Software
Moin, Hier hatte ich schonmal ein Foddo von einer Platine von mir aus der Zeit hochgeladen: Beitrag "Re: Sound auf IC speichern und auf befehlt abspielen lassen" Da war die Layoutsoftware noch recht analog bei mir: Autorouter: Karopapier und Bleistift Dann Karopapier auf Platine mit Tesafilm fixieren und Loecher fuer die Pins der Bauteile bohren; mit Edding oder aehnlichen Filzstiften die Leiterbahnen malen, trocknenlassen und dann aetzen. Ich hatte aber damals schonmal ueberlegt, evtl. mit dem Thermodrucker vom ZX81 auch Layouts zu drucken und hatte mich noch geaergert, weil iirc 2.54 mm ungefaehr 7 Pixeln auf dem Thermopapier entsprachen und nicht 8. Und auch schon klar war, dass das ein Riesenaufriss wird, bis das auf der Platine ist.</oppa erzaehlt vom krieg> Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Da war die Layoutsoftware noch recht analog bei mir: Ich glaube, er frahzte nicht, wie das Hobbyisten damals gemacht haben, sondern Profis.
Der müde Joe schrieb: > Dann kamen die Abreibe-Symbole. .. und Klebebänder von Brady. So etwa 1986 habe ich damit eine doppelseitige Prozessorkarte geklebt, 6502, 6522, 6532, EPROM, SRAM (teuer!) und Akkupufferung. In doppelter Größe, der Leiterplattenhersteller hat die dann auf 1:1 verkleinert. Eine Firma in der Nachbarstadt hatte schon ein CAD-System in gut Gefrierschrankgröße, müsste eine kleine VAX gewesen sein. Das Ding machte Autorouting, aber die Ergebnisse waren unbrauchbar. 1993 wurde dann ein µC von Motorola interessant, den hat mein Kollege in Eagle auf dem PC layoutet. Schaltungstechnik war nicht sein Ding, aber er hatte Spaß daran, tagelang am Bildschirm zu malen. Ein Platinchen, etwa so groß wie ein Arduino-Uno, mit 8 Stellen LED-Display, das Display kann ASCII und hat einen eigenen Zeichengenerator. Für das Ding hatte ich in der Prüftechnik diverse Anwendungen, aber auch zuhause als Küchentimer und in der Garagentorfernsteuerung. Natürlich alles in Assembler geschrieben. Au man, hätte man damals schon Arduinos gehabt ...
Damals mit TangoII-PCB plottete ich die Layouts auf dünnen Mylarfolien im Masstab 1:1 auf einem HP7450A da es 0.2mm Plotterstifte mit richtiger Zeichentusche und gab. Das funktionierte sehr gut zum direkten Photoresist belichten und ersparte die Reprokosten und Zeitverzögerung. Man musste nur die Belichtungszeit etwas verlängern. Aber mit Windows NT konnte man allerdings Tango nicht mehr benutzen und später gab es dann auch die speziellen Plotterstifte nicht mehr. Sobald ich Zugang zu einen IBM 12R Laserdrucker hatte, ging es dann auch ohne Plotter wieder super weil der Drucker eine sehr gute Tonerdichte produzierte. Der Photoresist wurde immer einwandfrei belichtet. Mit dem modernen Brother Laserdrucker geht das leider auch nicht mehr. Für solche Zwecke waren die alten Drucker wesentlich nützlicher. Der Fortschritt verursacht regelmäßig gewissen Ärger wenn man existierende Prozesse am Leben erhalten will. Reprofilmherstellung geht auch nur noch auf dem Umweg von Photoplotting von PDFs o.ae.
Egal schrieb: > und wie haben die Entwicklungsumgebungen früher ausgesehen? Kommandozeilencompiler oder -assembler Die erste IDE, zumindest eine solche mit größerer Verbreitung, dürfte Turbo-Pascal gewesen sein. Das gab's schon unter CP/M, und der Name „Turbo“ war Programm, denn das lief um mindestens eine Größenordnung schneller als das, was man zuvor mit in der Regel Mehrpass-Compilern auf Disketten so benutzt hat. Noch dazu konnte man zumindest kleinere Programme (wegen der RAM-Limitierung) direkt in den RAM compilieren, der zwischen dem Turbo-Pascal selbst (untere Adressen) und dem Betriebssystem (obere Adressen) noch frei war. Größere Programme musste man als externe Compilate ablegen und starten, weil dann die Turbo-Pascal-IDE beiseite gelegt werden musste, um den Speicher frei zu bekommen. Platinen habe ich auch alles Mögliche gemacht, was hier genannt wurde: direktes Zeichnen mit Stiften oder einem dünnflüssigen Spirituslack (von dem ich wahrscheinlich noch irgendwo einen eingetrockneten Rest habe :), da war man froh, wenn man es schaffte, zwischen zwei Pins im 2,5-mm-Abstand noch einen Leiterzug kurzschlussfrei hindurch zu routen. Später Abreibesymbole, funktionierten so la-la. Die Platinen meines CP/M-Computers sind schon fotomechanisch gemacht, gezeichnet auf aluminiumverstärktem Karton (normaler Karton ist in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit nicht ausreichend maßhaltig). Allerdings hatte ich nicht genügend davon, um alles im üblichen Maßstab 2:1 zeichnen zu können. Der Karton war mit blauer Farbe (die bei der Reproduktion mit vorwiegend blau empfindlichen fotomechanischen Filmen keinen Kontrast erzeugte) im 5-mm-Raster bedruckt, was bei dem im Osten üblichen 2,5-mm-Raster und 2:1 dann genau dem Pinraster entsprach. Ich musste mich mit einem Maßstab von 1,5:1 begnügen, was beim Zeichnen etwas "Gehirnfasching" verursacht hat, weil jedes zweite Pin dann in der Mitte des Raster platziert werden musste. Erste Mikrocontroller (damals im Osten noch "Einchip-Mikrorechner" genannt, was es eigentlich sehr treffend charakterisiert) waren Z8-Clones. Die waren nicht schlecht, wenngleich das Design vermutlich eher nicht tauglich wäre für Compiler, die mit irgendwie in 16er Blöcken zusammen gefassten RAM-Pages kaum was anfangen können, da die exakte Zuordnung ja erst vom Linker kommt. Damit habe ich die Ansteuerung für ein mechanisches Druckwerk (elektromechanische Schreibmaschine) sowie für drei verschiedene Tastaturen gebaut, die wir unter Kollegen aufgetrieben und benutzt haben (einmal C64, einmal IBM-PC/II, die dritte habe ich vergessen).
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Erstmal bin ich erstaunt über die Ansammlung von Alten Säcken! :-) Die das noch kannten. Gerhard O. schrieb: > Sobald ich Zugang zu einen IBM 12R Laserdrucker hatte, ging es dann auch > ohne Plotter wieder super weil der Drucker eine sehr gute Tonerdichte > produzierte. Schön. Beruflich und über Gerber war das sicher kein Problem. Aber privat war das uninteressant. Die Platinen waren übersichtlich und wurden gemalt. Mehrere konnte man über das Fotoverfahren machen. Für mich wurde es erst interessant mit den ersten Tintenstrahl-Druckern. Mit dem Epson 500 ging das dann prima.
Harald schrieb: >> Wozu braucht man für CAD-Software Windows? > > Kleiner Riss in Deinem Raum-Zeit-Kontinuum? Es gab viel an Grafikprogrammen natürlich schon unter MS-DOS. Einziger Haken: für jede Grafikhardware jenseits des bissel Standard-VGA musste jede von denen dann eigene Hardwaretreiber mitschleppen. Unix-Worstations hatten damals schon X11 und damit eine Abstraktionsschicht. Die CAD-Programme der Halbleiterindustrie liefen über Jahrzehnte auf Workstations von Sun oder HP, die durchaus nicht so ganz preiswert waren. Es ist keine 20 Jahre her, dass ihnen da PCs mit Linux den Rang abgelaufen haben, weil man mehr "Bang per buck" heraus bekam. Zumindest bis vor ein paar Jahren (mittlerweile arbeite ich nicht mehr in der Branche) waren unixoide Systeme in der Halbleiterei für die Entwicklung völlig normal. Der typische IC-Entwickler hatte dann einen Unix-Arbeitsplatz (typisch auf Linux) „zum Arbeiten“ und einen Windows-Rechner für Word, Outlook und all sowas.
Jörg W. schrieb: > Es gab viel an Grafikprogrammen natürlich schon unter MS-DOS. Einziger > Haken: für jede Grafikhardware jenseits des bissel Standard-VGA musste > jede von denen dann eigene Hardwaretreiber mitschleppen. Das war aber normal. Und die Auflösung sehr begrenzt. Auf den Bildschirm passte nicht so viel wie heute. Es gab aber gerade bei CAD die Alternative als Tablet. Nein, nicht was man heute darunter versteht. Die Menüs waren darauf ausgelagert. Mit der 7-Tasten Maus konnte man da gut arbeiten. Zum digitalisieren von Vorlagen heute noch unentbehrlich. Jörg W. schrieb: > Die CAD-Programme der Halbleiterindustrie liefen > über Jahrzehnte auf Workstations von Sun oder HP, die durchaus nicht so > ganz preiswert waren. Ich habe mal CAD-Maschinenbau Lehrgang gemacht. Auf SUN Workstation mit 40MHz CPU. Das System war von 1988. Alles lief flüssig ab. Außer Finite Elemente. Das dauerte manchmal (Stunden). Und drucken konnte man auch. Auf dem Flur stand ein Laser in Schuhschrankgröße. Eingebleut wurde, erst "Save" zu mchen. Der ganze Kram konnte da beim Druck abstürzen. War eine abenteuerliche Zeit. Obwohl es im Handel schon IBM-PC mit wahnsinnigen 160MHz gab.
michael_ schrieb: > Beruflich und über Gerber war das sicher kein Problem. Nein. Das war direkter 1:1 Druck vom CAD Programm ohne irgendwelche Gerber Dateien von zuhause. Das "Malen" mit Tusche auf Mylar machte ich viele Jahre. Ich hatte dazu eine Parallel Lineal Zeichenplatte wo man dann mit breiten Tuschehaltern (Kalligraphiefedern) die Bahnen direkt im rechtwinkligen und 45 Grad Winkel am Brett Lineal zeichnen konnte. Das ging sehr schnell und sah fast so konsistent wie CAD aus. Für 45 und 90 Grad dienten Plastik Dreiecke. Für die PADs hatte ich eine Schablone mit allen möglichen Lochformen einschließlich ICs. Ging ziemlich gut. Waren eigentlich auch schöne Zeiten. Das einzige was ich nicht vermisse ist das Fehlen von DRC zwischen Schaltplan und Layout. Das war immer sehr zeitraubend und man fand kaum immer alle Fehler. Da ist CAD unbestritten ein großer Fortschritt. In der Lehre machten wir Layouts im Negativ Verfahren wo man nur die Isolationen um die Strukturen mit Rotring Zeichenstiften anfertigte, ähnlich wie beim CNC Gravieren. Diese Methode verschwendete sehr wenig Kupfer.
michael_ schrieb: > Erstmal bin ich erstaunt über die Ansammlung von Alten Säcken! :-) > Die das noch kannten. Auch alte Säcke sind noch zu irgendeinen Zweck gut;-)
Auf meinem ARM2 Rechner von 1987 lief eine C/C++ IDE / Debugger und ein grafisches PCB Design Tool Das alles läuft heute noch auf einem Pi - und so viel besser sind Eclipse CDT und EAGLE gar nicht: https://en.wikipedia.org/wiki/Acorn_Archimedes https://en.wikipedia.org/wiki/Acorn_C/C%2B%2B http://www.mbelect.co.uk/RISCOS/
Hallo, Egal schrieb: > Ich frage mich grad aber nur, wie man z.B. vor Windows Zeiten gearbeitet > hat? Platinenlayout mit Reibe- b.z.w. Kelbesymbolen, dann auf einem AtariSTe (und nachher AtariTT) mit Platon, das ganze auf Folien ausgedruckt. Software für einen ST62 (wenn ich mich richtig erinnere hatte das Ding 32 Byte RAM) auf einem IBM-PC mit dem entsprechenden Assembler und dem dazugehörigen Programmiergerät entwickelt. Der Test der Software bestand dann darin das Binärfile in eine EPROM-Version des ST62 zu brennen, auszuprobieren und im Fehlerfall den Baustein mittels eines UV-Löschgerätes wieder zu löschen. War die Software fertig, wurde sie in eine OTP-Version des ST62 gebrannt. Ich darf gar nicht mehr dran denken. rhf
Ich habe in den 1980er und frühen 1990er Jahren auch noch die Abreibesymbole (von Seno, Edding, Brady) benutzt, um meine Platinenlayouts auf Folie im Maßstab 1:1 zu erstellen. Bei Polygonflächen hab ich nur die Umrisse damit gemacht und mit Zeichentusche gefüllt. Wobei ich Einzelstücke auch oft auf Lochrasterplatine mit Cu-Lackdraht aufgebaut habe. Nicht ganz so kunstvoll und in so hoher Packungsdichte wie bei ChaN (ELM), aber immerhin bekam ich auf 'ner Eurokarte so mehr unter, als mit einer selbstgeätzten doppelseitigen Platine. Z.B. eine Karte mit Z80A CPU, CTC, 2x SIO-0, 2xPIO, 5 Fassungen für Speicher-ICs (EPROM, EEPROM, RAM) und komplett gepuffertem Systembus. Zur Software-Entwicklung nutzte ich anfänglich ein CP/M System mit MACRO-80 für die Firmware meiner Z80-basierten Boards, mit wordstar im non-document-mode als Editor. Später (etwa von 1991-1995) dann einen Z80-Crossassembler auf einem 286er PC unter MS-DOS. Zu dieser Zeit nutzte ich meist einen selbstgebauten EPROM-Emulator mit gepuffertem SRAM, der per Druckerport geladen werden konnte. Erst in den 1990er Jahren fing ich auch irgendwann an, Layouts elektronisch mit EAGLE zu realisieren.
> Erst in den 1990er Jahren fing ich auch irgendwann an, Layouts > elektronisch mit EAGLE zu realisieren. Damals war es meine Aufgabe als Hiwi an der Uni jeden Tag morgens die Raubkopien von Eagle von den Rechnern zu loeschen an denen die Studenten dann spaeter arbeiteten. Und eine Stunde spaeter waren die wieder neu installiert. Das erklaert vielleicht wieso Eagle in Deutschland so eine Verbreitung hat. :)
Egal schrieb: > Ich frage mich grad aber nur, wie man z.B. vor Windows Zeiten gearbeitet > hat? Eine frühe Demo https://www.youtube.com/watch?v=6orsmFndx_o Praktisch nutzbar war das sicher noch nicht. > Klar hat man ganz früher die Layouts von PCBs oder auch ICs noch > händisch gezeichnet. Gezeichnet und geklebt. https://www.youtube.com/watch?v=7weZ0TNRcuw Kleben so ab 6:10. Man beachte allerdings auch den Turbo-Radierer kurz ab 4:40. Damit war man der Boss. > hat da > jemand noch Bildschirmfotos He, in den 90ern hatte man für solchen Firlefanz wie Bildschirmfotos nicht genug Speicherplatz. Da musste man schon mal im Betrieb zwischen Programm- und Datendiskette wechseln weil Programm und Daten nicht gleichzeitig auf eine Diskette passten. > und wie haben die Entwicklungsumgebungen > früher ausgesehen? Kommandozeile oder, wer der King war, hatte eine Workstation mit ein paar Megabyte (5 MB, 10 MB) Plattenplatz. Zum Beispiel von HP oder Sun. Sun hatte mit SunView eine der ersten für Ingenieure auf damaliger Hardware brauchbaren grafischen Desktop https://en.wikipedia.org/wiki/SunView für die es für damalige Verhältnisse brauchbare CAD-Software gab. NAtürlich wahnsinnig teuer. Bei HP erinnere ich mich mit etwas gearbeitet zu haben dass sich, glaube ich, Starbase nannte. Dazu ein Tablett mit Stifteingabe und die Tastatur hatte ein Handrad. Wer kein Unix auf seiner Workstation hatte der hatte zum Beispiel eine VAX-Station. Für die gab es sehr viel CAD. In der Zeit versuchte auch Steve Jobs mit NeXT in den Markt zu kommen. Ich war damals auf eine Veranstaltung auf der Jobs den NeXT persönlich vorstellte. Der Mann war ein Showman vor dem Herren. Die ganze Vorführung extrem durchgeplant und durchgestylet. Wohl gemerkt in den 90ern, wo Computerverkäufer sonst eher wie Gebrauchtwagenverkäufer auftraten. Eine andere Traummaschine der Zeit war die SGI Indigo. Für die Zeit unglaubliche Grafikleistung auf dem Desktop. So langsam setzte sich auf den Workstations X11 durch. Allerdings in 1001 herstellerspezifischen Versionen und zuerst, im Vergleich zu z.B. SunView zu zäh und langsam. X11 CDE kam zu spät, war ein Designed-by-Committee und konnte sich schlussendlich nicht gegen das aufkommende Windows NT durchsetzen.
michael_ schrieb: > Erstmal bin ich erstaunt über die Ansammlung von Alten Säcken! :-) Die jüngeren kommunizieren offenbar über modernere Plattformen.
oerks schrieb: > Neben Eagle 4 gab es auch noch Orcad. > Eigentlich: Neben Orcad gab es auch Eagle 4. Wette nich? In den neunzigern hatte man noch Eagle 2.6 Olaf schrieb: > Das erklaert vielleicht wieso Eagle in Deutschland so eine Verbreitung > hat. Wie war das? Load Error 95? Kennt eigentlich irgendwer UltiBOARD? Die hatten so lustige Werbung mit Menschen als Schachfiguren und so. Sah man überall, keiner kennts.
Zu DDR-Zeiten habe ich mit Orcad einen Schaltplan erstellt, dann an einer Grafikstation die Bauteile plaziert, die Netzliste eingelesen und dann die Gummifäden geroutet. Heraus kam dann ein Lochstreifen, der in die Fertigung gegeben wurde. Diese machte dann die 2-Lagen Platine ohne Durchkontaktierungen. Die Grafikstation hatte ein Digitalisiertablett, d.h. nicht die Mausbewegungen, sondern die Absolutposition wurde ausgewertet. Der Hauptrechner war sehr schwach, wenn da mehr als 4 Leute eingeloggt waren, ging nichts mehr und ich brauchte ~10min, um die Sitzung zu schließen. Für den PC mit Orcad gabe es einen Zeitplan, wo man sich rechtzeitig eintragen mußte.
Leicht oT Wolfgang schrieb: > natürlich mit grünem Monitor. Luxus pur. Ich habe mit einer Teletype110 angefangen. Da der Arbeitsplatz in einem Großraumbüro mit überwiegend Zeichenbrettern war, gab es sofort Proteste der Kollegen und ich bekam innerhalb weniger Wochen einen Bildschirm. Der Centronics Nadel-Drucker brachte mir dann ein Separee ein. Das bekam schnell den Namen "Affenkäfig" und jemand hängte ein Schild auf "Vorsicht! Insassen werfen mit Code".
Hallo Olaf schrieb: > Damals war es meine Aufgabe als Hiwi an der Uni jeden Tag morgens > die Raubkopien von Eagle von den Rechnern zu loeschen an denen die > Studenten dann spaeter arbeiteten. Und eine Stunde spaeter waren > die wieder neu installiert. > Das erklaert vielleicht wieso Eagle in Deutschland so eine Verbreitung > hat. :) Diesen Satz sollten sich auch heute -alle!- kommerziellen Softwareanbieter an jede (auch virtuelle) Wand hängen. So (indem man kreative Kopien indirekt zulässt, Lizenzen eben nicht personalisiert werden, keine nur noch Abolösungen aufgenötigt werden, keine Onlineverbindung zu Nutzung des Programms zwingendnotwendig ist) gewinnt man zukünftige Kunden die dann auch mal tiefer in die Tasche greifen. Auch wenn überhaupt nicht mein Gebiet - bei Spielen ("Games") dürfte das auch so sein. Aber was ist?! - Adobe PS uws. ist bei mir seid der Abonities ein absolutes NoGo - echte freie Software, manchmal auch nur Freeware hat eine potentiellen (im kleinen auch mal bestehenden) Kunden abgezogen... Und die Abonities und ein unabdingbarer Netzzugang ("gerne" auch mit Cloudzwang) ist nicht ein Alleinstellungsmerkmal von Adobe...
Mir begegneten die ersten CAD Programme Ende der 60ziger Jahre. Waren wohl von der UNI Cambridge. Zu der Zeit liefen bei der IBM NC Maschinen zum Bohren von Leiterplatten. Und in der Firma in welcher ich mein Geld verdiente wurde ein Programm zum entzerren von Schaltplänen entwickelt. Die Rechnermieten zu der Zeit im 5 bis 6 stellugen DM Bereich. :-)
Ich kenne Ultiboard ...allerdings nur in einer Demo Version auf Onsite Unix SYSV R4.2 (das damals auch bei mir zu Hause auf dem Rechner lief). Nachfragen bei Onsite dazu haben aber Nichts ergeben. Die wußten irgendwie selbst auch nicht so richtig wie die zu der Demodiskette gekommen waren. Anfang der 90er hatte ich an der Uni schon mehrere OrCad Versionen auf einem EC1834 (schlechter XT Clone) am laufen und das funktionierte doch recht effizient. (Es gab eine Zeit vor Windows!) Die höchste Bildschirmauflösung mit OrCad auf dem Ding war wohl 640x400 B/W. Die Graka konnte zwar 640x480 in IMHO 256 Farben aber dafür gabs keinen Treiber. Ich habe Schaltpläne Layouts auf einem Sekonic SPL430 Plotter ausgegeben, später auch auf Laserjet II Pille
Stefan ⛄ F. schrieb: > michael_ schrieb: >> Erstmal bin ich erstaunt über die Ansammlung von Alten Säcken! :-) > > Die jüngeren kommunizieren offenbar über modernere Plattformen. Ich dachte, die "Alten" sind im Usenet! Gruss Chregu
Hennes schrieb: > So (indem man kreative Kopien indirekt zulässt, Lizenzen eben nicht > personalisiert werden, keine nur noch Abolösungen aufgenötigt werden, > keine Onlineverbindung zu Nutzung des Programms zwingendnotwendig ist) > gewinnt man zukünftige Kunden die dann auch mal tiefer in die Tasche > greifen. Gerade CadSoft war für nahezu kriminelle Methoden der Lizenzumsetzungen berüchtigt. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Eagle_(Software) Verbreitet war wohl hauptsächlich die 80x100 Demoversion, an der jeder lernen durfte, wie unbrauchbar die Libraries waren und wie absturzfreudig das unbedienbare Programm war. Und was wurde draus ? CadSoft ist Geschichte, die Software wurde verscherbelt. Wenn ich noch an die PVR Software denke, die vom CadSoft Programmierer stammte, wird mir klar, warum das so ein Schrott war. Lediglich die schlechte Unterstützung bei Getber-Export führte dazu, dass die Leiterplattenhersteller Mitleid bekamen und Eagle-Dateien direkt akzeptierten.
Hallo zusammen, ich habe in den 70er Jahren mit Edding auf Platine angefangen; ohne Bohren, nur Ätzen, Manhattan Style. Ging prima, war aber ein bisschen gross. Lange Zeit hatten wir im OV einen 'Platinenmann', der für Alle und Alles zuständig war. ;-)Dann umgesattelt auf selbstbeschichte Fotoplatten und Layout auf Folie gemalt. Dann habe ich 'Rule' (DOS Vorgänger von Target) bekommen, dazu einen HP Tintenfix. Heute nutze ich immer noch Target, aber Platten beschichten ich schon lange nicht mehr. Was heisst hier alte Säcke; vom Alter ja, aber doch vom Kopf nicht! Jeder hier hat doch so seine Gesachichte. 73 Wilhelm
Hi ! Ich habe Ende der 1970er Jahre auf einem Intel MDS System angefangen. Ausstattung: 2 8Zoll Disketten, TTY, nix Grafik. Programmiert wurde in PL/M und Fortran unter ISIS. Später wurde dann CREDIT angeschafft ein Editor. Mein erster Rechner war selbstgebaut Z80 mit 64K Ram, zunächst mit Lochstreifen später habe ich eine Platte drangestrickt 5MB fest, 5MB Wechselbar, Gewicht 80Kg. Die wurde dann später ersetzt durch eine 40MB Festplatte von Quantum (2000DM) + SCSI-Controller 1000DM. Ich habe dann noch eine Hardware drangestrickt um ISIS laufen zu lassen.
Wurde "Ariadne" schon genannt? Als Mechanik-CAD hatte ich auf einer lokalen Büromesse "Unigrafics" gesehen. AutoCAD gab es auch schon.
Chregu schrieb: > Ich dachte, die "Alten" sind im Usenet! Das sind die ganz-ganz alten. Dazwischen gab es noch das Fido Netz, das ich gerne nutzte.
Mein erstes "elektronisches" Layout entstand 1986 auf einem Commodore 8032 mit Grafik-Erweiterungskarte (512x512 Pixel) und einem Zeichenprogramm ähnlich CorelDraw. Es gab keine Symbole sondern alle Elemente mussten aus Linien und Kreisen zusammengesetzt werden. In der Firma gab es zu dem Zeitpunkt ein Layoutsystem von Jordan aus Offenbach, das war ein Schreibtisch mit integriertem induktivem Digitalisierungstablett, einer PDP11 und einem Grafiksubsystem mit 21 Zoll Trinitron Monitor. Kostete im Juli 1985 etwa 150000 DM. Für die Softwareentwicklung gab es ein Philips PMDS II. Da drin steckte ein 68000 Unix Rechner mit 5MB Festplatte. Anpassung an die verschiedenen CPUs erfolgte über Adapterboxen. Mit DataIO 22 Programmer und Boxen für 8085 und 8051 waren dafür ca. 70000 DM zu berappen.
PMDSII? Das weckt Erinnerungen. Das war doch so ein "self contained" Rechner mit Tastatur und Monitor dran? Innen drin Doppeleuropakarten? Unix? Wir haben an der Uni FG mal ausrangierte Hardware von Motorola in München geschenkt bekommen, da war das Ding dabei. Es gab aber außer dem System auf de Platte keine Software dazu und nur sehr wenig Doku. Die Platte hatte eine Macke, ich habe das Ding durch aufräumen der Filesysteme wieder zum Laufen gebracht..ist aber im Endeffektauf dem Dachboden gelandet und mittlerweile sicher im Schrott. Da war auch noch ein ulkiger Motorola Rechner, irgendwaas mit VersaDos.. den hatte ich auch wieder zum spielen gebracht. Des Weiteren gab es eine "Applicon Workstation" von Schlumberger die sich als MikcoVAX I mit QBUS zu Unibus Bridge und ulkigem Grafiksubsystem herausstellte..das Ding hat unter NetBSD noch lange FTP Server gespielt. Pille
die ersten Layouts hatte ich mit so einem Dalo33 Etch Resist Stift auf das Kupfer gemalt. Meine zwei Stifte habe ich noch, müssten jetzt so an die 40 Jahre alt sein. Der Lack ist immer noch flüssig, die kann man immer noch benutzen.
Egal schrieb: > Was waren denn so die ersten CAD-tools, hat da jemand noch > Bildschirmfotos Nicht eines der ersten, aber schon im hobbytauglichen Preissegment: https://www.stcarchiv.de/stc1988/02/pcb-layout Egal schrieb: > wie haben die Entwicklungsumgebungen früher ausgesehen? http://www.hampa.ch/pce/pics/atarist-apps/pce-atari-2-tc-1.1.png Wobei auch damals ein Texteditor mit Compiler oder Assembler dahinter ausgereicht hat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zuken Gründung 1976 CR-3000 für Unix zur Leiterplattenerstellung mittels CAD/CAM wurde 1988 veröffentlicht. CAD/CAM = Computer am Dienstag - Chaos am Mittwoch Ich habe damals einen Bildschirm dafür gesehen, Vektorgrafik, keine Pixel. Für den Apple II gab es soweit ich mich erinnere auch ein Leiterplattenprogramm. Ich hatte auf dem Atari ST "Platon"
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Bei meinem Vater im Architekturbüro haben sie in den 70ern den ersten Rechner bekommen: Ein Monster von Olivetti. Mehrere Würfel mit Elektronik an einem gebogenen Spezialtisch befestigt. Volumenmäßig die Größe einer Waschmaschine und auch ungefähr der selbe Stromverbrauch. Rechenleistung ungefähr soviel wie ein programmierbarer Taschenrechner oder ZX80. Gebootet wurde die Maschine mit einer länglichen Magnetkarte von einer extra Konsole mit speziellen Tasten für einzelne Maschinenbefehle. Programm und Datenspeicher waren zwei spezielle Ausreverse Kassettenlaufwerke in die Compactcassetten mit einer speziellen Aussparung hinten in der Mitte passten. An Speicher waren da nur 4 oder 8k RAM vorhanden. Aber ein riesen Cache in Form eines Laufwerkes mit 1/2" Magnet-Endlosband, welches in gekapselten Modulen eingelegt wurde. Der Motor zum Antreiben hatte einen zweistufigen Hochlauf und eine Magnetkupplung um das Band bei nichtgebrauch zu schonen. Ein- und Ausgabe für die Anwender geschah mittels der Fernschreiber-Schreibmaschine Editor 4ST. Das Teil hatte auf dem Wagen einen Traktorantrieb für Endlospapier im A3 Querformat. Damit wurden im Wesentlichen Statik und Wärmeschutz berechnet sowie Ausschreibungen durchgeführt. Der Computerraum - ja es gab einen speziellen Raum dafür - war nur zur Hälfte mit einem Antistatischen Teppich ausgelegt. Der war damals sauteuer. Man ging nur in den Raum, um den Rechner zu starten, die benötigten Eingaben zu machen. Solange der Rechner rechnete und druckte verliess man den Raum aus Lärmschutzgründen. Hinterher holte man dann den Ausdruck ab. Da habe ich als Grundschüler voller Erfurcht vor gestanden. Mit CAD (Allplan) für die Gebäude ging das erst 1986 los. Mit den ersten PCs. Der dazu gekaufte 19" Monitor war für damalige Verhältnisse riesig und hatte noch eine große Tiefe weil die Ablenkung noch nicht so gut war. Kommentar vom Kollegen zum DOS-Bildschirm darauf: Da brauche ich ja nicht mehr hingehen. Das kann ich alles von meinem Platz aus lesen.
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Carsten W. schrieb: > Man ging nur in den Raum, um > den Rechner zu starten, die benötigten Eingaben zu machen. Solange der > Rechner rechnete und druckte verliess man den Raum aus > Lärmschutzgründen. Hinterher holte man dann den Ausdruck ab. Für Ausdrucke zu meinem Z80 Z-1013 hatte ich eine Typenradschreibmaschine besorgt. Und ein Interface gebastelt. Das Ding stand auf einem Kissen auf dem Fußboden. Da habe ich dann auch lieber die Tür von außen zugemacht.
Selber habe ich dann in den 80ern erst mit einem Apple ][ Clone angefangen. 1987 kam dann ein Atari ST1040, der später mit einem PC-Speed und dann mit einem AT-Speed Modul aufgerüstet wurde. Auf dem ST lief nativ ein CAD-Programm, dessen Name mir leider entfallen ist. Das war aber eigenlich nur ein spezialisiertes Malprogramm. Zum Programmieren gab es GFA-Basic mit Compiler. Die µCs habe ich damals mangels Software zu Fuß programmiert: Hex-Datei von Hand editiert. Dann mit einem selbstgeschriebenen Disassembler geprüft. Ins EPROM gebrannt, reingesteckt - ging nicht. Mit einem 20MHz Hameg Zweistrahler wurde debuggt. EPROMs hatte ich eine Hand voll. Wenn die alle beschrieben waren, wanderten sie für eine Viertelstunde unter die Höhensonne. (Waren dann immer schön warm und rochen nach Ozon.) Später kam der 286. Da lief dann zu Studizeiten Eagle 2.6 drauf. Aber nur Layout. Schaltplan-Eingabe war zu teuer.
Hmmm schrieb: > Nicht eines der ersten, aber schon im hobbytauglichen Preissegment: > > https://www.stcarchiv.de/stc1988/02/pcb-layout Genau! Ein ähnliches Programm (Scooter-PCB) habe ich noch im Original hier. Wird von der Firma HK Datentechnik inzwischen kostenlos zum Download angeboten, z.B. um es auf einem PC unter STEem zu nutzen... https://scooter-pcb.de/scooter-pcb-atari.html
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Wurde "Ariadne" schon genannt? Der Autorouter, den "Jeder" benutzen kann
Egal schrieb: > Klar hat man ganz früher die Layouts von PCBs oder auch ICs noch > händisch gezeichnet. Naja es gab da auch noch die Abreibefolien, also nix mit Teufelszeuch wie Computer und drucker, einfach zum Büroladen gegangen und die passende typofix gekauft und dan versatzstückweise draufgerubbelt: Beitrag "FOSDEM Konferenz, Live streams KICad, horizon, LibrePCB" https://www.ddrbuch.de/Elektronik-Elektro/Typofix-electronic-special-Schaltkreis-Mosaik-I::40366.html https://i.ebayimg.com/images/g/qScAAOSwzEpfpkxN/s-l1600.jpg Oder es würde halt gefädelt: http://www.waveguide.se/?article=mc3-a-diy-8-bit-computer Ja früher konnte man noch die Pins abzählen und traces setzen ohne foorprint-schematic annotation und anderen Hokuspokus.
Digitalsimulation auf dem AMIGA - LogicWorks War sehr hilfreich beim Studium.
>Ariadne
Genau, für den Apple II
hier Seite 4, für schlappe 550 DM
und mehr als rechte Winkel konnte sie nicht.
Schräge Leiterbahnen mit 45 Grad, das war zu kompliziert damals.
Und immer kostenlos dabei "Das Posthörnchen-Spiel".
"Feindliche Posthörnchen sind in Ihren intergalaktischen Fernmeldebezirk
eingebrochen..."
Damals gab es noch den Kampf zwischen Post und Modembenutzern.
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Ein Demofile zu Ariadne, mit dem Nadeldrucker ausgedruckt. Das war noch nicht reprotauglich, man musste es nochmal mit Abreibesymbolen nachzeichnen.
Ach ja, die guten alten Zeiten. Tagelang Laboraufbauten auf Doppel Europakarten mit Wire-Wrap Technik aufgebaut und verdrahtet. Je mehr Verbindungen um so mehr bog sich die Doppel Europakarte. Falls keine Entwicklungskapazitäten bei uns frei waren, haben wir auch Extern Entwicklungsmuster fertigen lassen. Den Namen der Technik weiß ich leider nicht mehr (Multi-Wire?). Die Leiterplatte enthielt auf den Außenlagen nur Löt-Pads, wenn man die Leiterplatte gegen das Licht hielt konnte man im inneren ein Gewirr von Drähten sehen.
Es gab auch noch EasyCAD (eigentlich Mechanik) mit einer Erweiterung für Platinen. Das Intermezzo war aber kurz und teuer.
> und mehr als rechte Winkel konnte sie nicht. > Schräge Leiterbahnen mit 45 Grad, das war zu kompliziert damals. Etwas später ging auch 45°. Bloss mit der Benutzbarkeit war das so eine Sache.
> von einer PDP11(vom Flohmarkt) Guter Flohmarkt > Die umgekehrt komische Bediendung von Eagle war damals schon > gewoehungsbeduerftig. Das ist reine Geschmackssache (was zuerst kommt)! > ... mit einer Erweiterung für Platinen Es gab/gibt wohl einige Mechanik-CAD-Systeme, die hins. Platinen-Layout eine Erweiterung haben. Doch kann man das alles vergessen, wenn es nicht von grundauf für Platinen-Layout gemacht ist.
MCUA schrieb: > Wurde "Ariadne" schon genannt? > Der Autorouter, den "Jeder" benutzen kann Auf dem PC hiess das Ding dann "Eagle" und wird heute noch von AutoDesk vertrieben. Der Ariadne-Autor Klaus Schmidinger war einer der Gründer von CADsoft Computer.
Edson schrieb: > vor 1990 nichts Anderes als den C64 C64 war doch Spielzeug. 1882 DM-V NCR Augsburg als OS- CP/M Control Program for Microcomputers seit anno 1974 ähnlich DOS. Damit hab ich Layouts erstellt.
DM-5 schrieb: > CP/M Control Program for Microcomputers seit anno 1974 ähnlich DOS. Um genau zu sein: PC-DOS und MS-DOS sind direkte Nachfahren von QDOS von SCS, und das war eine 1:1-Portierung von CP/M auf 8086.
Percy N. schrieb: > Um genau zu sein: PC-DOS und MS-DOS sind direkte Nachfahren von QDOS > von SCS, und das war eine 1:1-Portierung von CP/M auf 8086. OK, DOS als Weiterentwicklung für nur 40 US $ - aber so funktioniert Evolution. https://www.homecomputermuseum.de/geschichten/software/betriebssysteme-cpm/ da kommen Erinnerungen hoch ;)
DM-5 schrieb: > aber so funktioniert Evolution. ... und Herr Kildall hatte keine Lust, mit IBM abzuschließen ... Das Leben kann fies sein! Btw: läuft der Decision Mate tatsächlich noch?
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DM-5 schrieb: > Damit hab ich Layouts erstellt. Auf diesem Bildschirm? Ich kann mir das gar nicht vorstellen, bekamst du dafür wenigstens genug Schmerzensgeld?
Stefan ⛄ F. schrieb: > Auf diesem Bildschirm? Ich kann mir das gar nicht vorstellen Das Foto täuscht, das sind immerhin 12" - der Atari SM124 war z.B. auch nicht grösser.
In einer gut sortierten (UNI)-Bibliothek sollte sich so einiges finden lassen. Ganz ganz hinten im Gebäude. Keine Ahnung ob die Funkschau ihre alten Hefte digitalisiert hat oder in welcher Bibliothek man die noch konserviert finden kann. Der Mittelteil war recht informativ. Die alten Elektor gibt’s auf CD/DVD. Auch die alte Elrad geistert auch noch im Netz herum. Für mich war jahrelang die Elektronik eine Hilfe und der jährliche Gang (Fahrt, Stau) zur Hannover-Messe, wo man bei den großen Herstellern noch Daten- und Applikationsbücher (Kiloweise) bekam.
Da auch nach Debugger und IDE gefragt wurde. Ursprünglich wurde programmiert in dem man Registerkarte mit dem Binärcode der Prozessorbefehle gestanzt hat. Debuggen ging natürlich nicht. Wenn es da einen Fehler gab konnte man die Registerkarte wegschmeißen.
Sebastian S. schrieb: > Auch die alte Elrad geistert auch noch im Netz herum. Nachdem aus der Sonderbeilage "computing today" eine eigenständige Zeitschrift c't wurde, gibt es beim Heise-Verlag die Elrad-Hefte auf DVD für knapp 20 Euro. https://shop.heise.de/elrad-archiv
Johannes S. schrieb: > die ersten Layouts hatte ich mit so einem Dalo33 Etch Resist Stift auf > das Kupfer gemalt. Au, ich auch... hat total häßlich ausgesehen, aber super nach giftigen Lösungsmitteln gerochen. Wenn ich Dalo höre, hab ich sofort wieder den Geruch in der Nase. Klebstoff schnüffeln ist ja sowas von 2000er...
Wolfgang R. schrieb: > Wenn ich Dalo höre, hab ich sofort wieder den > Geruch in der Nase. Dann kennst du sicher noch die gelben Bröckchen von Eisen(III)-Chlorid. Oder Klamotten die von Natriumpersulfat Fleckenweise entfärbt wurden.
Ich habe immer noch ein paar Kilo Eisenchlorid hier liegen, seit Jahren. Gekauft als es noch Bürklin in Düsseldorf gab (ja, die Pappnasen im weissen Kittel). Was macht man damit? Ich werde keine Platinen mehr ätzen. Schadstoffsammlung?
H.Joachim S. schrieb: > Ich habe immer noch ein paar Kilo Eisenchlorid hier liegen > Was macht man damit? Schadstoffsammlung? Das wäre wohl das einfachste. Du könntest es auch im nächsten Klärwerk abgeben. Die schütten das säckeweise ins Abwasser.
H.Joachim S. schrieb: > Was macht man damit? Im Marktforum für aufgerundetes Porto abgeben. Es gibt genügend Leute, die ihre Platinen noch selbst ätzen.
DM-5 schrieb: > Edson schrieb: >> vor 1990 nichts Anderes als den C64 > > C64 war doch Spielzeug. Ja, aber meins. ;) > 1882 DM-V NCR Augsburg als OS- CP/M Control Program for Microcomputers > seit anno 1974 ähnlich DOS. Damit hab ich Layouts erstellt.
Julius schrieb: > Da auch nach Debugger und IDE gefragt wurde. Ursprünglich wurde > programmiert in dem man Registerkarte mit dem Binärcode der > Prozessorbefehle gestanzt hat. Debuggen ging natürlich nicht. Wenn es da > einen Fehler gab konnte man die Registerkarte wegschmeißen. Julius schrieb: > Grrr, meinte Lochkarten. Die große Lochkartenzeit, zumindest meine, endete vor den 1990ern. Und Binärcode stand da auch nicht immer drauf, sondern meist FORTRAN. Bei anderen COBOL, ALGOL und ähnliche Hochsprachen. Das sah grob so aus: Zuerst eine Reihe von Steuerkarten, dann das FORTRAN-Programm, dann wieder Steuerkarten, dann die Eingabedaten für das kompilierte Programm. Das war eine Wanne voll Karten die man, wenn man nicht selber die Berechtigung hatte den Kartenleser zu bedienen, beim Operator abgab. Der Operator schob das irgendwann durch den Kartenleser in einen Supercomputer. Normalerweise fand man am nächsten Tag den Ausdruck in seinem Fach. Schon auf dem ersten Blick sah man ob was schief gegangen war. Waren es nur ein paar Blätter, dann hatte man einen Fehler im Programm und es konnte nicht kompiliert werden. Assembler ging auch. Man durfte sich mit EBCDIC, 12 Bit langen Bytes (ja, wir hatten vier Bits mehr pro Byte) und 5 Byte langen Wörtern vergnügen. Zwei 6 Bit EBCDIC Zeichen passten in ein Byte. Ach ja, und der Supercomputer hatte keinen Stack. Der Rücksprung aus Unterprogrammen erfolgte über selbstmodifizierenden Code. Am Anfang eines Unterprogramms schrieb man die Rücksprungadresse zur Laufzeit in einen Sprungbefehl am Ende des Unterprogramms. Rekursion war des Teufels. Es gab auch ein paar vorgefertigte Programme. Oh der Spaß SPICE von einer Magnetrommel laden zu lassen. Die Modelle und die Schaltung stand natürlich auf Lochkarten. Daher wird ein SPICE Programm heute noch manchmal "SPICE Deck" genannt. Mehr als eine Handvoll Bauteile und nur die Modelle die man wirklich brauchte sollte man nicht auf seinen Karten haben. Damit war der Supercomputer gut ausgelastet. Unser Editor: https://www.lml.badw.de/fileadmin/_processed_/5/f/csm_IBM_card_punch_029_516accb62c.jpg https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Okona-GfhR-IBM-Lochkartenschreiber.jpg Das Ding rappelte und klapperte und war laut. Einen Stapel Karten rein oder eine Karte einzeln eingelegt. Ladetaste um die Karte zu lade. Dann fehlerfrei eine Zeile tippen. Was man tippte wurde sofort in die Karte gestampft. Vertippt? Karte auswerfen, wegschmeißen und eine neue Karte schreiben. 80 Zeichen pro Karte. Bei FORTRAN die ersten fünf Zeichen nur für Zeilennummern oder Kommentare, und nicht länger als Spalte 72. In die letzten Spalten konnte man eine Kartennummer setzen. Entweder zählte man mit oder hatte, wie bei der Maschine im ersten Link unter der mittleren Abdeckung mit dem rechteckigen Sichtfenster, eine Trommel sitzen, die das Kartenformat vorgab (Tabulator). Da war nichts mit mal eben schnell ausprobieren. Da hast du deinen Code vorgeschrieben und fünf mal von Hand kontrolliert und im Kopf durchgespielt. Dann hast du die Karten gestampft und alle auch fünf mal von Hand kontrolliert. Mit der Abgabe der Karten begabst du dich in Gottes Hand und hast am nächsten Tag das Ergebnis gesehen.
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Stefan ⛄ F. schrieb: > Dann kennst du sicher noch die gelben Bröckchen von Eisen(III)-Chlorid. > Oder Klamotten die von Natriumpersulfat Fleckenweise entfärbt wurden. Entfärbt ist eine schöne Beschreibung für Löcher in der Hose :-) das Zeug hat nicht nur entfärbt.
Hannes J. schrieb: > Mit der Abgabe der Karten begabst du dich in > Gottes Hand und hast am nächsten Tag das Ergebnis gesehen. Da gab es dann auch hin und wieder mal einen Studentenstreich und der Ausdruck umfasste 1000 Blatt mit der Aufschrift: D i e s e s B l a t t P a p i e r i s t h i e r m i t e n t w e r t e t
> Wenn es da einen Fehler gab konnte man die Registerkarte wegschmeißen.
Das stanzen von 7/8 Bits (also Löcher) in die Lochkarte macht(e) den
Befehl/Zeichen ungültig. S. a. ASCII bei diesem Loch-Code.
MCUA schrieb: > Das stanzen von 7/8 Bits (also Löcher) in die Lochkarte macht(e) den > Befehl/Zeichen ungültig. S. a. ASCII bei diesem Loch-Code. Nicht ohne Grund steht der Code 1111111 also alle Bits gesetzt bzw. alle Löcher gestanzt bei den meisten Codes für RUBOUT (EO), gelöscht. Nicht in der Funktion für Backspace, sonder 'hier stand mal was aber jetzt nicht mehr'. Das stammt aus der Lochkarten und Lochstreifenzeit.
Hannes J. schrieb: > Die große Lochkartenzeit, zumindest meine, endete vor den 1990ern. Wohl eher in den früher 1970ern. Lochstreifen gabs noch etwas länger.
Harald W. schrieb: >> Die große Lochkartenzeit, zumindest meine, endete vor den 1990ern. > > Wohl eher in den früher 1970ern. FORTRAN-Praktika an Großrechnern wurden hierzulande auch Mitte der 1980er Jahre noch auf die von Hannes beschriebene Weise durchgeführt. Ich bin da gerade so drum herum gekommen, da unsere Abteilung gerade frisch einen PDP-11-Clone bekommen hatte. Der war zwar langsamer als eine richtige PDP-11, aber dafür aus einheimischen Rohstoffen :), musste also nicht importiert werden (weder aus dem Westen wie eine PDP-11 noch aus dem Osten wie eine CM-4 (SM-4) – Importe waren immer etwas zäher in der Beschaffung). Und: da gab's einige Terminals dran, sodass man seinen Kram interaktiv editieren und testen konnte. Außerdem waren wir mit einem guten Vorrat an Tapes gesegnet, sodass man auch als Student schon ein persönliches Tape für die Datensicherung bekommen konnte. Den Hintergrund dieser „Tape-Schwemme“ hatte ich erst später erfahren: die waren an Großrechnern der Uni aussortiert worden, weil sie nicht mehr zuverlässig waren. Da aber die typische Anwendung auf diesen Großrechnern nur die ersten ca. 10 % des Materials runter genuddelt hat, wurden die Tapes kurzerhand in unserer Abteilung gekürzt, eine neue Spiegelmarke drauf gesetzt, und man hatte „Speicher ohne Ende“ – naja, gemessen an damaligen Verhältnissen. ;-)
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Harald W. schrieb: > Wohl eher in den früher 1970ern. Lochstreifen gabs noch etwas länger. War bei uns anders (Ende der 60er). Die Anfänger gab es nur Lochstreifen (5 Kanal). Wer sich etwas auskannte, trennte die Zeilen mit 10cm "BU". So konnte man Zeilen rausschneiden und spleissen. Lochkarten durften nur die Spezialisten verwenden. Der Rechner war eine Zuse Z22.
Georg G. schrieb: > Der Rechner war eine Zuse Z22. Naja, der Z22-Röhrenrechner stammt aus den späten 1950ern. Da hat man sicherlich in den 1970er-Jahren nicht mehr ernsthaft mit gearbeitet. Vielleicht stammen einige Erin- nerungen hier im Forum ja auch aus der DDR. Da war man wohl in der Rechnertechnik mindestens fünf Jahre zurück gegenüber der Technik in Westdeutschland.
Harald W. schrieb: > mindestens fünf Jahre zurück Das war an der TU-Braunschweig, nah an der Demarkationslinie, aber westlich. An die große ICL kam man als normaler Student nicht dran. Es mag dich erschrecken: Mit der ollen Zuse konnte man recht gut arbeiten, besser als mit Logarithmentafeln.
mit Der müde Joe schrieb: > Dann kamen die Abreibe-Symbole. > Mit denen haben wir jahrzehntelang gearbeitet. und Klebe Rollen habe ich auch noch meine ersten Platinen gemacht, selbst mit Photolackbeschichtet, selbst belichtet mit "Kryptonlampen" und selbst entwickelt und geätzt. Programmiert mit HEX Codes auf Karopapier MC6502, LH5801/5803. Man war jung und konnte die paar Bytes <64K und das OS fast noch im Kopf beherrschen. https://www.masswerk.at/6502/6502_instruction_set.html https://www.kaibader.de/kicad-design-files-for-the-lh5801-sharp-microprocessor/
Joachim B. schrieb: > Man war jung und konnte die paar Bytes <64K und das OS fast noch im Kopf > beherrschen. Und man konnte hexadezimal Kopfrechen. Für die relativen Sprünge vom 6502 musste man den Offset ausrechnen.
Dieter W. schrieb: > Hannes J. schrieb: >> Mit der Abgabe der Karten begabst du dich in >> Gottes Hand und hast am nächsten Tag das Ergebnis gesehen. > > Da gab es dann auch hin und wieder mal einen Studentenstreich und der > Ausdruck umfasste 1000 Blatt mit der Aufschrift: Das konntest du auch ungewollt hinbekommen. Das erste Zeichen einer FORTRAN Ausgabeanweisung steuert den Drucker. Eine 1 bedeutet neues Blatt. Vergaß man das und druckte lange Tabellen mit Zahlen von denen viele mit 1 begannen ging es rund. Dann wurde der Account gesperrt, es lag ein roter Zettel im Fach und man musste persönlich beim Operator antreten. Harald W. schrieb: > Hannes J. schrieb: > >> Die große Lochkartenzeit, zumindest meine, endete vor den 1990ern. > > Wohl eher in den früher 1970ern. Lochstreifen gabs noch etwas länger. Ich habe mich nur am Threadtitel orientiert :) Soul E. schrieb: > Und man konnte hexadezimal Kopfrechen. Hexadezimal? Oktal und man war der König :)
Hannes J. schrieb: > Oktal und man war der König :) Oktal fand ich immer hässlich. Aber bei der PDP-11 und ihren Betriebssystemen war das der Standard. Dann gab's noch "radix-50", oktale 50 (also dezimale 40) Zeichen, von denen man drei Stück in einem 16-Bit-Wort unter bekam.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Die jüngeren kommunizieren offenbar über modernere Plattformen. Ja und mit moderneren Sprachen: http://www.chatzeichen.de/chat_abkuerzungen/ Da braucht man dann erstmal einen Reassembler um was zu verstehen. Die neueste Entwicklung ist dabei die Kommunikation über (aus meiner Sicht) unverständliche Kurzvideos. Bandbreite kostet ja nix mehr...
...und es gab auch den Steuerrechner PS2000, erinnere mich nur da das Teil auch octal programmiert wurde. Glaube das Teil wurde in Karl-Marx-Stadt produziert. es wurde der "1 Bit Prozessor" aus TTL Schaltkreisen zusammengestellt, so habe ich es in der Erinnerung.
Bernd schrieb: > Die neueste Entwicklung ist dabei die Kommunikation über (aus meiner > Sicht) unverständliche Kurzvideos. Und immer schön laut, damit alle Menschen in der Umgebung unfreiwillig mit kriegen müssen, wie wichtig man ist. Das ist der neue Exhibitionismus.
Besonders befremdlich finde ich das mit Ohrwürmern (Airpods) und Freisprechmikro. Wenn Leute früher laut (mit sich selber) sprechend durch die Gegend liefen, hatte das i.a. gesundheitliche Gründe.
Früher wurde man auch blöd angeguckt wenn man mit seiner Armbanduhr gesprochen hat. Toll finde ich auch die Freisprechanlagen im KFZ. Ob die Leute wissen dass sie beim Telefonieren die komplette Kreuzung zudröhnen und man als Radfahrer daneben jedes Wort mithört?
Ähem, Jungs & Mädels, die dauerhafte Beschwerde über die Jugend (kennen wir ja schon seit Sokrates) ist nicht Thema dieses Threads. Bitte diskutiert das woanders wenn ihr meint, dass das überhaupt in das Themenfeld von mikrocontroller.net passt.
Harald W. schrieb: > Naja, der Z22-Röhrenrechner stammt aus den späten 1950ern. > Da hat man sicherlich in den 1970er-Jahren nicht mehr > ernsthaft mit gearbeitet. Das Exemplar der FH-Karlsruhe war immerhin bis 1971 in Betrieb: https://zkm.de/de/werk/zuse-z22
Habe doch mal geschaut https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/ps2000.htm http://chemnitz.im/de/produkt/sps-steuerungsuebersicht/327/
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an dieser technischen Entwicklungsgeschichte finde ich besonders interessant, wie eine Sache auf der vorhergehenden Aufbaut. Man benötigt komplexe Programme, um komplexe mehrlagige Leiterplatten sinnvoll zu entwickeln. Und wenn man das dann kann, kann man noch komplexere und leistungsfähigere Hardware entwickeln und das ganze setzt sich fort. Auch in der Chip-Herstellung kann man das beobachten. Alles baut aufeinander auf. Irgendwann muss diese Entwicklung in eine technologische Singularität laufen. Bedingt durch die explonentiellen Verläufe liegt diese vermutlich näher als wir alle denken. In der Natur kann man diese Verläufe ebenfalls beobachten. Es hat zunächst milliarden von Jahren nur primitives Leben gegeben, bis dann in der kambrischen Explosion die Komplexität in einem vergleisweise winzigen Zeitraum rapide zugenommen hat.
An die Nachwelt: Ich vermute, dass man eines Tages diesen Thread vielleicht wieder ausgraben wird (digitale Archäologie). Ich möchte diesen fernen Menschen meine Grüße zukommen lassen. Ich bin vermutlich längst zu Staub zerfallen, da ich leider nicht in den Genuss der biokybernetischen Symbiose mit Bewusstseinsinterface gekommen bin und somit nur eine Lebenserwartung von 80 Jahren habe.
Joachim B. schrieb: >> Dann kamen die Abreibe-Symbole. >> Mit denen haben wir jahrzehntelang gearbeitet. > > und Klebe Rollen habe ich auch noch meine ersten Platinen gemacht, > selbst mit Photolackbeschichtet, selbst belichtet mit "Kryptonlampen" > und selbst entwickelt und geätzt. Auh ja, 1:1 auf Folie geklebt habe ich auch gemacht und die Platinen mit Photolack aus der Sprühdoese beschichtet, war recht fehleranfällig. Ich habe im Neckermann Kaufhaus ein Einzelstück Höhensonne billig bekommen. Aus Holz einen Ständer, auf dem die waagerecht auflag, Platine / Folie mit einer Glasplatte fixiert. Da das zu warm wurde, daneben den Axiallüfter eines Heizlüfters. Mit Ätznatron entwickelt, mit Eisendreichlorid geätzt - und Äger mit Mutti, weil die Flecken aus der emailierten Badewanne nie wieder raus gingen. Das müsste so etwa Mitte bis Ende 70er gewesen sein Zuhause hat sich dann irgendwann erledigt, als wir Platinen in der Firma gepanscht haben. Das kam ein paar Jahre später auch aus der Mode, nachdem die Firma einen Rahmenvertrag mit einem Leiterplattenfertiger hatte, Laborplatinen zum Pauschalpreis.
Manfred schrieb: > Ich habe im Neckermann Kaufhaus ein Einzelstück Höhensonne billig > bekommen. Aus Holz einen Ständer, auf dem die waagerecht auflag, Platine > / Folie mit einer Glasplatte fixiert. Ich habe ziemlich lange mit einer HQL150 belichtet (und auch EPROMs gelöscht). Das war so eine Straßenbeleuchtungslampe, die hat außen einen großen Glaskolben mit der Leuchtschicht, drin ist ein kleines Quarzglasröhrchen mit der eigentlichen Quecksilberdampflampe. Wenn der äußere Kolben gebrochen war, war die Lampe für ihren regulären Einsatzzweck Schrott, so ist sie dann mal zu mir gewandert. Am Anfang noch offen betrieben, einfach die Vorschaltdrossel auf den Bohrmaschinenständer gelegt, eingeschaltet und schnell das Weite gesucht. Stank heftig nach Ozon, und wenn man ein paar Sekunden noch mit der Hand in der Nähe blieb, stank die Haut schon irgendwie. Später habe ich sie dann in eine Blechkiste gebaut und einen Blech-Drehflügel davor zum Dosieren des Lichtstroms. Das hat auch die Ozonentwicklung drastisch reduziert. Hab ich genutzt, bis sie vor ein paar Jahren nicht mehr zünden wollte.
> Ich habe ziemlich lange mit einer HQL150 belichtet (und auch EPROMs > gelöscht). Das war so eine Straßenbeleuchtungslampe, die hat außen einen Hey, hab ich auch gemacht. Allerdings mit der 250W version. Da musste ich zum belichten immer mein Kinderzimmer verlassen und danach waren dann bestimmt auch alle Muecken tod. :-D Olaf
Wahrscheinlich verkriechen sich die Mücken auch. :) Ich hatte den Vorteil, dass meine Bastelecke einen großen Vorhang davor hatte, damit war man zumindest außerhalb der direkten UV-Strahlung, aber natürlich nicht außerhalb der Ozonwolke.
Ich habe lange direkt auf die Platine gepinselt. Mit Aufkommen der ICs wurde das natürlich unpraktikabel. Mit Abreibekram habe ich sehr gemischt Erfahrungen - ich glaube da gabs im Osten sehr viel überalterten Kram. Hielt nicht, Mikrorisse etc. Dann war ich beim ZFTM in Dresden (1982?) und bekam auf Betteln mein erstes Fläschchen Fotolack (den Geruch habe ich heute noch in der Nase, so ein dunkelrotes Zeug, aus der IC-Fertigung). Blieb das Problem UV - der Lack war irgendwie nicht kompatibel mit der Höhensonne aus der Praxis meines Vaters. Vielleicht lag es auch einfach an der Belichtungsdauer oder am Entwickeln, keine Ahnung. Die Höhensonne ist jedenfalls den thermischen Tod gestorben, das gab Ärger:-). Meine erste fotochemisch hergestellte Platine (Z80) funktionierte irgendwann tatsächlich. Mit einer zerdepperten HQ-Lampe vom Schrottplatz, die sollte dort aber eigentlich die Wege beleuchten.
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H.Joachim S. schrieb: > den Geruch habe ich heute noch in der Nase, > so ein dunkelrotes Zeug, aus der IC-Fertigung AZ1350H Ich habe heute noch was im Keller davon. :-) Der Lack, der von den Scheiben beim Beschichten runter geschleudert worden ist, hat offenbar sehr viele Bastler damals beglückt. ;-)
Bei mir wars in den siebziger/achtziger Jahren Kodak KPR. Entwickler und Photolack stank höllisch. Funktionierte aber sehr gut. Den Photolack trug ich mit speziellen aufgerollten Wattestreifen auf und dann backte man die Beschichtung 20m unter IR Heizungsstäbe. Der Vorteil des auftragbaren Photolack war, daß man auch spezielle Substrate wie z.B. Rogers Duroid damit beschichten konnte. Leider habe ich für KPR keine Bezugsquelle mehr. Mit Negativ Laminierfolie ginge es vielleicht auch. Nur macht die Herstellung der Negativmasken daheim mehr Arbeit weil Reprofirmen auch nur noch spärlich zugänglich sind. Auch die Laminiervorrichtung muß besondere Eigenschaften erfüllen. Der Fortschritt kann schon recht anstrengend sein wenn man regelmäßig deswegen immer neue Prozesse ausprobieren muß. Damals funktionierte für zwei Jahrzehnte alles von A-Z. Danach wurde der Bezug solcher Mittel für mich zunehmend schwerer. Seitdem mache ich Spezialsubstratbearbeitung eigentlich nur noch mit der Eigenbau CNC Graviermaschine. Das hat den Vorteil einer fehlenden Unterätzung und die Wände der Kupferbahnen sind exakt vertikal und sehr hoher Genauigkeit der gefrästen Konturen. Allerdings braucht man dann dafür dann spezielle, teure Flachfräser. Mit den billigen China V Gravierern braucht man nicht anzufangen weil man die Genauigkeit nur schwer im Griff hat. Naja, wir sollen froh sein, normale Leiterplatten heutzutage erschwinglich beziehen zu können. Das ist halt der Ausgleich fürs Verlorene vergangener industrieller Epochen.
Manfred schrieb: > Auh ja, 1:1 auf Folie geklebt habe ich auch gemacht und die Platinen mit > Photolack aus der Sprühdoese beschichtet, war recht fehleranfällig. dummerweise, ja man war jung und unwissend, lernte ich erst später das es Unterätzungen gibt und das man besser spiegelverkehrt klebt und belichtet. Als ich das dann wusste hatte ich nie wieder eine Platine selbst gemacht.
Olaf schrieb: > Da musste ich zum belichten immer mein Kinderzimmer verlassen und > danach waren dann bestimmt auch alle Muecken tod. :-D Die Kakeleken im Keller haben überlebt :-) Aber den ersten Kontakt zu einem Computer, den man angreifen konnte, hatte ich als Jungstudioso. Ich glaube, es war ein C-8205 (?). Habe dazu sogar die Bedienberechtigung. Da wurde das mit den Hölzchen wegnehmen vorgeführt. Das Mistding hat immer gewonnen :-( Danach das erte Programm mit ALGOL. Ich denke, es war ein D4A. Mein Programm zur Entladekurve eines Kondensators wurde sogar in Schul-Biblio übernommen (Brust Klopf). Aber Löscher im Lochstreifen nachstanzen oder zukleben war normal.
> Die Kakeleken im Keller haben überlebt :-)
Aber so ein offener HQL strahler hilft bestimmt auch gegen Corona-Viren.
Wenn sich das rumspricht dann macht das jeder!
Olaf
michael_ schrieb: > Aber Löscher im Lochstreifen nachstanzen oder zukleben war normal. Yup, den Handstanzer kenne ich auch noch. :)
>Höhensonne
mit 300 Watt ziemlich heiß
Irgendwann viel später habe ich mir einen Belichter mit UV-LEDs gebaut.
Beitrag #6559928 wurde von einem Moderator gelöscht.
Jörg W. schrieb: > Ich habe ziemlich lange mit einer HQL150 belichtet (und auch EPROMs > gelöscht) Das war auch meine Option.Drossel aber gegen einen Lastwiderstand getauscht. Es war glaube ich ein 300 Watt Lötkolben.
Hallo, ich geb hier auch mal meinen Senf dazu. Die Computerei begann für mich während der Schulzeit, ende der 70er. Es gab in der Stadt eine "Station Junger Naturforscher", dort war ein Matheclub. Als Neuling musste man auf einem SER-2c ein Programm zur Berechnung einer Quadratwurzel schreiben, was auch funktionierte, um "richtig" aufgenommen zu werden. (Das war nicht gar zu einfach, weil der SER nur ganzzahlig dividieren konnte). Falls die berüchtigte "Überlauf"-Lampe innerhalb von 30 Sekunden aufleuchtete kostete es eine Runde Cola für alle. Das Programm entstand auf einem Zettel in Maschinensprache und wurde dann in einen Lochstreifen gestanzt. Wenn man die Wurzelprobe bestanden hatte, durfte man an den C8205 ran, das war dann schon ein "richtiger" Computer. 33Bit Wortbreite, mit FIPS oder GIPS als "Betriebssystem". Schreibmaschine als Ausgabegerät. Ich erinnere mich noch an eine provisorische Speichererweiterung, wir haben bestimmte Daten auf dem Lochstreifenstanzer herausgeschrieben und über eine Umlenkrolle an der Decke am anderen Ende wieder in den Rechner eingelesen. So hatten wir noch mal ein paar KiloBytes frei im Raum hängen. Ich hab dann eine ganze Weile an einem Programm zur Auslegung eines Flugmodells gewerkelt. (was dann später auch irgendwie geflogen ist). Mein erster "eigener" Rechner war auch ein Eigenbau. Hatte als AC-1 angefangen, war nie "richtig" fertig, später wurde es dann ein Z-1013 mit allen möglichen Modifikationen und SCP (das CP/M des Ostens). Die Leiterplatten entstanden damals per Lackstift auf dem KukaBama, mit EisenIIIClorid oder Ammoniumpersulfat. Der Knackpunkt waren immer die dünnen Bohrer, die brachen schneller ab, als der "Bastelbedarf" Nachschub hatte. Leiterplattenlayout geschah zwischen den Ohren. gero
ich hatte zum Belichten einen Exoten von meinem Vater abgestaubt, waren damals ganz neu. Habe ewig danach gegoogelt und nichts gefunden weil ich die Bezeichnung nicht kannte, jetzt habe ich sie gefunden: HPR 125 Watt. Viel UV, die brauchte ein paar Minuten bis zur vollen Lichtstärke, da bin ich auch immer aus dem Zimmer gegangen. Die Vorlage mit Pappe abgedeckt, Belichtungszeit war wimre mit ca. 30 s schon sehr kurz. Ein paar Exemplare scheint es ja noch zu geben. http://lampes-et-tubes.info/dlhg/dl240.php?l=e http://www.christianjoost.de/109-philips-hpr-125w-high-pressure-mercury-vapor-reprographic-lamp-4056.html
Hallo zusammen. von Crazyhorse: ...Bürklin in Düsseldorf gab (ja, die Pappnasen im weissen Kittel) Die Kittel waren zwar etwas schmuddelig, aber ihre Nasen trugen sie immer höher als jeder Prof, Arzt oder Lehrer. Kaufwünsche ohne die richtige Bestellnummer oder wohlmöglich noch Fragen stellen. Das wurde mit dem Blick einer hochgezogenen Augenbraue abgewimmelt. Ich kenne es von der Kölnerstr. und später vom Wehrhahn. Dann haben Nadler und Arlt zugemacht und deren 'Spitzenpersonal' hat dann bei Bürklin angefangen. ... und hier wird über Reichelt gemeckert! 73 Wilhelm
Wilhelm S. schrieb: > Die Kittel waren zwar etwas schmuddelig, aber ihre Nasen trugen sie > immer höher als jeder Prof, Arzt oder Lehrer. Kaufwünsche ohne die > richtige Bestellnummer oder wohlmöglich noch Fragen stellen. Das wurde > mit dem Blick einer hochgezogenen Augenbraue abgewimmelt. Ich kenne es > von der Kölnerstr. und später vom Wehrhahn. Ich erinnere mich. Wie habe ich diesen Laden genau deswegen gehasst! Traurigerweise ist das so ziemlich die einzige Erinnerung an Bürklin, die mir geblieben ist. Ich: Ich hätte gerne 100 mal 10kΩ 1/4 Watt Kohle Er: Artikelnummer? Ich: Weiß ich nicht, fragen sie ihren Klapper-Computer. Er: Ohne Artikelnummer keine Ware. Auf Wiedersehen. ... Ein Tag später ... Ich: Ich hätte gerne 100 mal Artikel 2412135612 Er: Die sind gerade nicht verfügbar. Ich: Dann nehmen ich die eben in Metall oder 12kΩ Er: Artikelnummer? Ich: Woher soll ich die wissen, glauben sie ich habe den Katalog auswendig gelernt? Geben Sie mir mal einen, dann such ich die Nummer heraus. Er: Den Katalog müssen sie kaufen und an der Warenausgabe empfangen. Ich denke: Leck mich doch am Arsch! Und gehe Wieder.
Beitrag #6561118 wurde von einem Moderator gelöscht.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Er: Den Katalog müssen sie kaufen Wenn man denn die Art. Nr. vom Katalog wüsste...
> die Bezeichnung nicht kannte, jetzt habe ich sie gefunden: HPR 125 Watt.
High-Pressure? Sind das nicht die Teile die man nur mit Schutzbrille
wechseln darf falls sie explodieren?
Olaf
Stefan ⛄ F. schrieb: [..] > ... Ein Tag später ... > > Ich: Ich hätte gerne 100 mal Artikel 2412135612 > Er: Die sind gerade nicht verfügbar. > Ich: Dann nehmen ich die eben in Metall oder 12kΩ > Er: Artikelnummer? > Ich: Woher soll ich die wissen, glauben sie ich habe den Katalog > auswendig gelernt? Geben Sie mir mal einen, dann such ich die Nummer > heraus. > Er: Den Katalog müssen sie kaufen und an der Warenausgabe empfangen. > Ich denke: Leck mich doch am Arsch! Und gehe Wieder. Den Typ hätte ich vor Ort im Laden frisch aufgeschäumt, wäre mir ein Fest gewesen :-) Pille
Komisch, den gleichen überheblichen Eindruck wie diese Buerklin Anekdote bekomme ich auch in Apfelgeschäfte und Handiebuden. Dort wird scheinbar die Verarschung der Kunden auch auf die Spitze getrieben. Alles steril in Glasvitrinen vom Kunden getrennt mit Apothekenpreise versehen ausgestellt und generell unfreundliche und herablassende Verkäufer. Speziell bei den Äpfelanbietern ist das so. Finde ich insgesamt gesehen sehr ekelhaft. Was man sich wohl dabei denkt? Das erlaubt gewisse Rückschlüsse zu ziehen was man dort von der Klientele Insbesonders und im Allgemeinen denkt. Geht das nur mir so?
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Ich hab Mitte der 80er meine Leiterplatten (TTL-Gräber) zuerst auf Kästchenpapier entflochten und wenn ich wußte, wieviel Leiterzüge an einer bestimmten Stelle durch müssen, habe ich auf Millimeterpapier maßstabsgerecht gezeichnet. Dann wurde das Millimeterpapier auf eine Fensterscheibe geklebt und durchgepaust, um es spiegelverkehrt zu haben. Dann wurde ein Sück Leiterplattenrohmaterial zurechtgesägt, das Millimeterpapier aufgeklebt und die Löcher gebohrt. Danach wurde das Millimeterpapier, ohne es zu zerreißen entfernt, die Leiterplatte mit Scheuermilch metallisch blank poliert und anschließend habe ich mit einer Schreibfeder und lötfähigem Schutzlack, der mit Kopierstiftmine lila gefärbt war, die Leiterzüge gezeichnet. Anfangs ätzte ich mit Ammoniumpersulfat, später besorgte ich mir in der Drogerie Salzsäure und 30% Wasserstoffperoxid. Als die Chinaplatinen in Mode kamen, habe ich mir vor ca. 6 Jahren gerade noch rechtzeitig die Premium Hobbyversion von Eagle gekauft, da ich die vollen 100x100mm nutzen wollte.
Beitrag #6561501 wurde von einem Moderator gelöscht.
Warum hat augenscheinlich niemand eine dieser verstellbaren Ausziehfedern benutzt, die früher nahezu jedem Zirkelkasten beilagen?
Gerhard O. schrieb: > Geht das nur mir so? Nee, das ist tatsächlich so - absichtlich. Da ist viel Psychologie dabei.
Beitrag #6561566 wurde von einem Moderator gelöscht.
Percy N. schrieb: > Ausziehfedern... Hast du jemals versucht, damit irgend etwas zu Papier zu bringen, ohne daß sowohl das Papier, also auch die nähere Umgebung als auch man selbst danach mehr Tuschekleckse als Linien aufwiesen? Ich hatte das damals alles ausprobiert und diese Dinger (einschließlich der ganz kleinen am Nullenzirkel) dann für unbenutzbar erklärt. W.S.
Beitrag #6561579 wurde von einem Moderator gelöscht.
W.S. schrieb: > Hast du jemals versucht, damit irgend etwas zu Papier zu bringen, ohne > daß sowohl das Papier, also auch die nähere Umgebung als auch man selbst > danach mehr Tuschekleckse als Linien aufwiesen? > Das geht durchaus, wenn man mit ruhiger Hand und der eichtigen Tusche ans Werk geht. Nervig war aber die lange Trockenzeit mancher Tuschen, speziell "Etching Ink" für Overheadfolien. Dadurch fiel diese Tusche für Leiterplatten aus, sofern mehr als ein Trafo, Gleichrichter und Ladekondensator unterzubringen waren. Oder man hatte sehr viel Zeit ... > Ich hatte das damals alles ausprobiert Das beantwortet immerhin meine Frage ;-) > und diese Dinger (einschließlich > der ganz kleinen am Nullenzirkel) dann für unbenutzbar erklärt. Die am Fallnullenzirkel waren tatsächlich Mist, zumal die nie im korrekten Winkel ausgerichtet werden konnten. Aber die wollte man allenfalls für Pins verwenden, und da waren Durchreibesymbole allemal die bessere Wahl.
So zwischen 1985-1987 Layout mit Edding direkt auf die Platine gemalt und dann geätzt. Dann mit C64 und "Platine 64" experimentiert... war Mist ohne Laserprinter. Anfang der 90er dann mit diesem Windows Paint direkt Layouts gemalt, sogar Zweiseitig. Durchkontaktierungen per zweiseitigen löten der Bauteile. Ging mit Laserprinter auf Pergament super gut zu Belichten. Belichter war eine Sonnenbank... Seit 1998 bis heute Eagle. Bin ich immer noch zufrieden mit, denn "Meine" Anforderungen sind gering genug das es immer noch ein vollkommen ausreichendes Tool ist. Bin bei Version 5.5.0 stehengelieben. Allerdings ätz und bohr ich das nicht mehr selber seit es soo billig geworden ist das machen zu lassen. Im Anhang Eagle Beispiele..
Ich kenne das unter dem Namen Trichterfeder oder Röhrchenfeder. Alles aus Metall. Konnte man am Zirkel befestigen oder an einem Griffstück für den "Stand-alone Betrieb". Damit habe ich mit Edding-Tusche meine ersten Platinen gezeichnet und dann mit FeCl3 geätzt. In Mutters alter Bratpfanne auf dem Herd in der Waschküche. Einen Moment nicht aufgepaßt und schon war alles Kupfer weg! Oder beim Bohren ist ein Stück von der Pertinax-Platine abgebrochen. Als das in den 80ern bezahlbar wurde, bin ich auf Film und Anreibesymbole umgestiegen. Und habe die Platinen fertigen lassen. Später habe ich auf spezielle Folie mit 1/10" umgesattelt. Und dann kam der Atari ST (s.o.) und später der 286 und Eagle 2.6.
Beitrag #6561640 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6561651 wurde von einem Moderator gelöscht.
Die PS2000 von Numerik war damals so um etwa 1983/84 meine erste SPS. Ohne Schulung das erste Programm erstellt, LE 001 UE 002 TA 001 oder so ähnlich ... Das wollte aber um keinen Preis der Welt laufen. Komplexeres funktionierte dagegen. Wie sich später herausstellte war es der Steuerung schlicht zu kurz, da gab es ein Limit, warum auch immer. Das Schulungszentrum bei Numerik in Karl-Marx-Stadt war nett, für damalige Verhältnisse sehr modern und auch die Verpflegung gut ;-)
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Beitrag #6561860 wurde von einem Moderator gelöscht.
Meine Platinen habe ich unter MS-DOS mit ELV Easy-PC entworfen. Das war schon ein sehr fortschrittliches Programm, das ein paar Hundert DM gekostet hat. Das Problem war nur, dass Mitte der 1990er kaum jemand einen Laserdrucker hatte, mit dem ich das Layout hätte ausdrucken können. So habe ich in meinem Wohnort ein kleines Schreibbüro ausfindig gemacht, bin mit der Diskette hingefahren und der Besitzer hat mir das Layout ausgedruckt. Es dauerte ca. 10 Minuten bis es aus dem Drucker kam. Hier hatte ich es mal angeboten, wollte nur keiner (und ist jetzt aber weg), daneben eine meiner ersten Platinen, die ich damit entworfen habe: Beitrag "[V] Layout-Software und Elektronik-Bücher"
Gerhard O. schrieb: > Alles steril in Glasvitrinen vom Kunden getrennt mit Apothekenpreise > versehen ausgestellt und generell unfreundliche und herablassende > Verkäufer. Speziell bei den Äpfelanbietern ist das so. Einen bereits angebissenen Apfel würde ich sowieso nicht kaufen.
Harald W. schrieb: > Einen bereits angebissenen Apfel würde ich sowieso nicht kaufen. Ähem – belasst den Thread bitte bei dem, wofür er gedacht war. Wir brauchen hier nicht noch eine weitere Diskussion, ob Macs, Windows, Linux, Microsoft, …, großer Mist sind oder nicht.
Dietmar S. schrieb: > Das war > schon ein sehr fortschrittliches Programm, das ein paar Hundert DM > gekostet hat. Das Problem war nur, dass Mitte der 1990er kaum jemand > einen Laserdrucker hatte, mit dem ich das Layout hätte ausdrucken > können. Das kann sich jemand heute niemand mehr vorstellen. Dass ordentliche Programme ordentlich Geld gekostet haben. Wo man wegen der Höhe dann doch verzichtet hat. Und mich haben Layoutprogramme nicht interessiert, bis es erschwingliche Tintenstrahler gab. Ich hatte nur einen Nadeldrucker. Ging nicht. Laser war nicht in Sichtweite. Mit dem Tintenstrahler hat es dann Spaß gemacht.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Ohne Artikelnummer keine Ware. Auf Wiedersehen. Ähnlich habe ich das damals bei Conrad erlebt. Allerdings war es dort unterschiedlich, von problemloser Bestellung über "Nächstes Mal bitte die Artikelnummern dazuschreiben!" bis hin zu "Ohne Artikelnummern geht gar nichts!" Aber wenn letzteres passierte, lagen immerhin ein paar Kataloge auf dem Tresen. 60/40 schrieb: > Dann mit C64 und "Platine 64" experimentiert... Auf dem C64 fällt mir noch Elektromat ein, allerdings nur für Schaltpläne. Dietmar S. schrieb: > Das Problem war nur, dass Mitte der 1990er kaum jemand > einen Laserdrucker hatte, mit dem ich das Layout hätte ausdrucken > können. Plotter funktionierten auch sehr gut.
Harald W. schrieb: > Hannes J. schrieb: > >> Die große Lochkartenzeit, zumindest meine, endete vor den 1990ern. > > Wohl eher in den früher 1970ern. Lochstreifen gabs noch etwas länger. Das erinnert mich an mein Studium in den 70er Jahren. Etwa 1973/1974 hatten wir unter anderem das Fach EDV. Eines der Themen war die Programmiersprache Fortran. Nachdem wir unser Programm händisch in ein Fortran Formular eingetragen haben, wurden diese eingesammelt und von einem Assistenten in Lochkarten umgewandelt und damit die Maschine gefüttert. Besonders spannend war dann das Ausgabeergebnis per Trommeldrucker. Das war ein Monstrum mit erheblichem Lärmpegel. Die Trommel bestand aus 200 Scheiben und jede einzelne Scheibe enthielt auf dem Umfang alle Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Die Trommel rotierte nach meiner Erinnerung unglaublich schnell. Die weitere Anordnung war dann Farbband, Papier und Klöppel. Natürlich 200 Klöppel, die jeweils Millisekunden genau zum richtigen Zeitpunkt zuschlagen mussten, um das richtige Zeichen innerhalb einer Umdrehung der Walze zu treffen. Der Ausdruck wurde seinerzeit als 'Tanz der Buchstaben' bezeichnet, weil der Trefferzeitpunkt der Klöppel nie zu 100% justiert werden konnte. Soweit zu meiner Erinnerung bezüglich Lochkarten. Ein Spruch unseres Dozenten ist mir noch heute in Erinnerung: "Denn das größte Glück auf Erden - ist Lochen und gelocht zu werden"
Ken Sherriff hat gerade über einen IBM Technology Sample Kit (1948-1986) gebloggt: http://www.righto.com/2021/01/examining-technology-sample-kit-ibm.html
> Das kann sich jemand heute niemand mehr vorstellen. > Dass ordentliche Programme ordentlich Geld gekostet haben. > Wo man wegen der Höhe dann doch verzichtet hat. Irgendwie hab ich den Eindruck das sich das damals noch weniger Leute vorstellen konnten. .-) Olaf
Es gab damals sogar schon eine komplette Freeware-CD mit Programmen für DOS 3.11. Ich glaube die hab ich sogar noch herum liegen. ;) Mir fallen zwar die Namen nicht ein, aber ich hatte Layout-Software für den C=64 und für den Amiga 500. Das Teil auf den C=64 hatte sogar ein verdammt guten Autorouter. Hat sich bloß bei mehr als 200 Punkten zu Tode gerechnet. Was bedeutet : Autorouter starten, Monitor ausmachen und schlafen gehen. Nach so 10-24 Std. war dann das Ergebnis da. Leider musste ich das dann mit den Klebe-Dingern (sieh 3. Foto oben vom " Der müde Joe") auf eine Kupferplatine rubbeln, ätzen und das war's. Das war zu der Zeit als ich noch Folien aus den Zeitung ausbelichtet habe und dann nach gebaut. Einige der Teile haben sogar funktioniert. Lang lang ist es her.
Schlaumaier schrieb: > Es gab damals sogar schon eine komplette Freeware-CD mit Programmen für > DOS 3.11 Hört, hört!
CD-ROM schon zu Zeiten von DOS 3.11? Klingt ähnlich glaubhaft wie Lochstreifen Mitte der Achtziger Jahre weiter oben im Thread.
Nichtverzweifelter schrieb: > CD-ROM schon zu Zeiten von DOS 3.11? Du wirst es kaum glauben, aber Wikipedia konstatiert, dass die CD-ROM von Sony bereits 1979 vorgestellt worden ist. Sicher, massenhafte Verbreitung erlangte sie wohl erst Anfang der 1990er Jahre, aber da war MS-DOS durchaus noch aktuell – dann üblicherweise schon in höheren Versionen, aber MS-DOS 3.x war mehr oder weniger der "kompatible" Standard, die höheren Versionen nicht so dominant. Ist ähnlich wie CP/M, bei dem 2.2 der Standard war, die 3er Versionen weniger. Insofern also keineswegs verwunderlich, wenn jemand Freeware für MS-DOS 3.x da als CD-ROM zusammengestellt hat. Dinge wie ATAPI-Laufwerke, die man an die P-ATA-Schnittstelle hängen konnte, kamen erst später auf, aber es gab einerseits natürlich SCSI-Laufwerke, für die es auch MS-DOS-Treiber gab, andererseits eine Reihe proprietärer Laufwerke mitsamt eigenen Schnittstellenkarten. Die "Mitsubishi CD-ROM" sind mir da noch ganz gut in Erinnerung: https://www.mitsubishielectric.com.au/344.htm Sieh an, was steht da ganz oben auf der Seite? "MS-DOS device drivers are available here." > Klingt ähnlich glaubhaft wie Lochstreifen Mitte der Achtziger Jahre > weiter oben im Thread. Schade, dass ich die Lochstreifen vom BASIC-Timesharing-System auf der KRS4201 (war wohl ein Honeywell-Nachbau) aus meiner Studienzeit irgendwann mal weggeworfen habe, ansonsten hättest du sie dir hier gern besichtigen können um zu sehen, dass es sowas wirklich noch gab.
Percy N. schrieb: > Nichtverzweifelter schrieb: >> DOS 3.11 > > Wann soll es denn ein DOS 3.11 gegeben haben? Krümelkackerei … er wird wohl ein 3.30 gemeint haben, oder halt allgemein 3.x.
@Percy, wir widersprechen uns doch gar nicht! "Ich" habs nicht erfunden (die "Version 3.11") @Jörg: Hatte niemand (Sony...), was aber in der ersten Hälfte der Achtziger Jahre bereits massig in der Schule getauscht wurde: CompactCassetten und Disketten für C64. Firmen (Schülereltern) hatten bereits IBM-PC und XT-kompatible mit Harddisk.
Hat denn keiner Mitte der sechziger die Platinen mit Kerzenwachs beschichtet und die Isolierkanäle mit der Reißnadel freigemacht. Anschließend Salzsäure.
> Du wirst es kaum glauben, aber Wikipedia konstatiert, dass die CD-ROM > von Sony bereits 1979 vorgestellt worden ist. Den ersten CD-Brenner den ich gesehen habe war von JVC. Die Software dazu lief unter DOS. Und das war ein Brenner und zwar so 91 oder 92. Damals als ein Rohling 15DM gekostet hat. Ich weiss noch wie wir beim brennen immer gebetet und geschwitzt haben das der Microsoftdreck den der Saftladen Betriebsystem nennt nicht hustet und mal wieder 15DM vernichtet. Das hier war das erste CD-Rom das ich gesehen habe: https://www.ebay.de/itm/RARE-Mitsumi-CD-Rom-Drive-Laufwerk-CRMC-LU005S-Single-Speed-/113711152096 Und das war schon extrem verbreitet. Jeder hatte das oder das direkte Nachfolgemodel mit Schublade. Das muss so Mitte 80er gewesen sein. BTW: Ich kann garnicht glauben das heute einer dafuer echt Geld ausgibt. Erstaunlich! Olaf
Hallo, Jörg W. schrieb: > Du wirst es kaum glauben, aber Wikipedia konstatiert, dass die CD-ROM > von Sony bereits 1979 vorgestellt worden ist. prinzipiell richtig. Ich habe Mitte 1993 meinen ersten CD-Brenner gekauft, es gab auf dem Markt 2 Versionen, den Kodak und den Philips CDD521, im Prinzip baugleich. Preis ca. 6000 DM, Geschwindikeit 2-fach, Buffer 256kB, SCSI. Rohlinge gab es in Berlin in einem Laden: Sound-Man-Shop. Mit etwas handeln bekam ich bei 10 Stück einen Stückpreis unter 30 DM... Software Easy-CD v??? kostete nochmal rund 2000 DM, Adaptec 1542 usw. war auch nicht gerade billig. Rechner war ein 386DX40 mit 16MB Ram und als Datenplatte eine 1GB IBM SCSI. Den Fortschrittsbalken beim Brennen konnte und mußte man abschalten, an der Maus durfte man auch nicht wackeln, ein Buffer unerrun Abbruch und ein versauter Rohnling waren die Folge... Es gibt noch eine CD aus dieser Zeit, die ist auch noch fast komplett lesbar. Gerade mal gegoogelt, das Mitsumi LU005 war wohl das erste bezahlbare CD-Laufwerk für PC, müßte am Anfang um die 500 DM gekostet haben. Lang ist es her... Gruß aus Berlin Michael
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Fällt mir gerade ein: da gabs auch noch eine Erweiterung für EasyCAD, damit habe ich auch mal ganz kurz gearbeitet. Weiss nicht mehr wie das hiess.
Olaf schrieb: >> Du wirst es kaum glauben, aber Wikipedia konstatiert, dass die CD-ROM >> von Sony bereits 1979 vorgestellt worden ist. > > Den ersten CD-Brenner den ich gesehen habe war von JVC. Es ging ja erstmal um CD-ROM, also die industriell gefertigten. > Die Software > dazu lief unter DOS. Und das war ein Brenner und zwar so 91 oder 92. > Damals als ein Rohling 15DM gekostet hat. Ich weiss noch wie wir beim > brennen immer gebetet und geschwitzt haben das der Microsoftdreck den > der Saftladen Betriebsystem nennt nicht hustet und mal wieder 15DM > vernichtet. Mein Chef brachte damals ganz spontan so einen Brenner an, und ich habe viele Abende nach Feierabend damit verbracht, das Teil in FreeBSD zum Laufen zu bekommen. Nachdem es lief und noch etwas RAM in die Kiste nachgesteckt worden war, konnte man damit dann brennen, während man parallel was anderes tat, ohne dass der Brenner "verhungerte". ;-) > Das hier war das erste CD-Rom das ich gesehen habe: > > https://www.ebay.de/itm/RARE-Mitsumi-CD-Rom-Drive-Laufwerk-CRMC-LU005S-Single-Speed-/113711152096 Stimmt, Mitsumi, nicht Mitsubishi. Meine Verwechslung …
Das Mitsumi-Laufwerk habe ich auch noch, unter Linux gab es noch länger einen eigenen Treiber dafür. Im PC musste man dafür eine passende ISA-Karte einbauen.
Beitrag #6562145 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Jörg W. schrieb: > Krümelkackerei … er wird wohl ein 3.30 gemeint haben, oder halt > allgemein 3.x. Gab es überhaupt ein "3.30"? Ein "4.01" ist mir als eiliger Bugfix bekannt, wie auch später das Gehedder von "6.2" bis "6.22". Aber in der 3er Generation kenne ich nur zweistellige Versionsnummern. Aber wenn schon Krümelkacken, dann richtig: "3.11" klingt denn doch arg nach Windows - das war immerhin die am stärksten verbreitete Version vor '95. Und in dem Zusammenhang glaube ich auch schon deutlich eher an Freeware-CDs. Im Shareware-Bereich sind mir da noch Simtel, Nightowl und Pegasus in Erinnerung; selbst für CP/M gab es entsprechende Sammlungen. Ohne schnelles Internet waren die recht attraktiv. Allerdings war das nicht vor 1990. Richtig ist allerdings auch, dass MSCDEX ab DOS 3.1 verfügbar war. Nur war damals diese Technik noch dermaßen kostspielig, dass eine Freeware-CD-ROM nicht ins Bild passt.
Jörg W. schrieb: > Es ging ja erstmal um CD-ROM, also die industriell gefertigten. Genau, um die "Scheiben"! Und die, also die "Software", gab es 1979 nicht. Und als Musik-CD eben erst ab 1983. Und statt Musik drauf mit Computer-Programmen noch später. Wie eben auch die CD-Rom Laufwerke für jedermann mit IDE Anschluss. Philips gab eifrig eine farbige Zeichnung heraus mit dem laseroptischen Abtastverfahren ihrer Videobildplatte, statt Halbleiterlaser noch ganz neu mit gasgefülltem Laserrohr...anno 1972. Dieses PR-Foto verwendeten sie auch noch bei der Vorstellung des gemeinsam mit Sony entwickelten Audio-CD-Standards.
Christoph db1uq K. schrieb: > Das Mitsumi-Laufwerk habe ich auch noch, unter Linux gab es noch länger > einen eigenen Treiber dafür. Im PC musste man dafür eine passende > ISA-Karte einbauen. Ich erinnere mich an irgendein Gehühner mit der Soundkarte. Das Syquest-Lw wollte auch einen eigenen Anschluss; ebenso der Scanner. Erstaunlicherweise ließ sich QIC-80 am Floppy-Anschluss betreiben. Und wenn man Glück hatte, lief das sowohl unter DOS als auch Win.
Nichtverzweifelter schrieb: > Wie eben auch die CD-Rom Laufwerke für jedermann mit IDE Anschluss. SCSI-CD-ROM-Laufwerke gab es durchaus auch "für jedermann" (die waren auch nicht extrem teuer), und da man bei SCSI einen Bus hatte, ließen die sich natürlich schon immer parallel zu Harddisk, Tape etc. betreiben. Ich muss spätestens Mitte 1994 eins besessen haben (vermutlich schon einiges früher), denn da hat mir Jordan Hubbard einen pre-Release von FreeBSD 2.0 auf einer CD-R in die Hand gedrückt (die erste CD-R, die ich gesehen habe - deren Siegeszug kam erst zwei, drei Jahre danach). Die habe ich auf jeden Fall schon lesen können. Die Mitsumi-Laufwerke wurden ja auch schon genannt. IDE war lange Zeit erstmal nur für Harddisks.
> Das Mitsumi-Laufwerk habe ich auch noch, unter Linux gab es noch länger > einen eigenen Treiber dafür. Das Mitsumi lief sogar bei mir in einer DEC-Alpha weil Linux dafuer einen Treiber hatte. Man brauchte fuer die Laufwerke auch noch kein SCSI. Die hatten entweder eine eigene Karte oder konnten an einer Soundkarte angeschlossen werden. BTW: Die megateuren Medien die ich damals gebrannt habe sind heute noch lesbar, hab ich erst vor ein paar Monaten getestet. Olaf
Nichtverzweifelter schrieb: > CD-ROM schon zu Zeiten von DOS 3.11? Wie kommst Du auf "zu Zeiten von"? Es war die Rede von einer CD mit Programmen für DOS 3.11. Womit vermutlich auch eher MS-DOS 3.3 oder Windows 3.11 gemeint war. Die "Walnut Creek Simtel-20 MSDOS Archive CD-ROM" kannst Du Dir heute noch bei archive.org runterladen -- da ist haufenweise alte DOS-SW drauf.
Percy N. schrieb: > Aber wenn schon Krümelkacken, dann richtig: > "3.11" klingt denn doch arg nach Windows denke ich auch und kam mir sofort bei dieser Zahl in den Sinn!
Jörg W. schrieb: > Stimmt, Mitsumi, nicht Mitsubishi. Meine Verwechslung … Entweder Mitsumi oder Matsushita (Panasonic). Beide proprietär, ein CR-562 (Dual Speed) steht noch auf dem Schrank. Percy N. schrieb: > Gab es überhaupt ein "3.30"? Ja, DOS identifizierte sich immer zweistellig nach dem Punkt. Ich habe hier einen Nicht-PC, dessen System sich als "MS-DOS 3.10" identifiziert. > Aber in der 3er Generation kenne ich nur zweistellige Versionsnummern. Es gab auch MS-DOS 3.31 für Compaq, was immerhin schon FAT16 kannte. Der Rest der Welt musste noch warten. Percy N. schrieb: > Richtig ist allerdings auch, dass MSCDEX ab DOS 3.1 verfügbar war. Womit dann auch geklärt wäre, dass CD-ROMs zwar sehr teure, aber keine Raketentechnik mehr war. Oder, dass MS-DOS erst ab 3.10 die Redirector-API besaß, mit der man sowas erst machen konnte. Mitgeliefert wurde es aber erst ab MS-DOS 6.
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Schlaumaier schrieb: > Es gab damals sogar schon eine komplette Freeware-CD mit Programmen für > DOS 3.11. Damit dürfte Walnut Creek angefangen haben. Gegründet im August 1991, als CD-ROM-Laufwerke langsam in Consumer-PCs landeten, insbesondere durch Soundkarten mit "CD-ROM-Interface" und hierzulande das gute alte Mitsumi LU005S. Allerdings war MS-DOS 3.x (3.11 gab es sowieso nicht) da schon etwas angestaubt, aktuell war zu dem Zeitpunkt bereits 5.0. Jörg W. schrieb: > Krümelkackerei … er wird wohl ein 3.30 gemeint haben, oder halt > allgemein 3.x. Prinzipiell ja, aber der bei Schlaumaier/Alexander/Pucki übliche Mix von Halbwissen, Hörensagen und purer Phantasie verleitet schnell zu genervten Reaktionen. Jörg W. schrieb: > SCSI-CD-ROM-Laufwerke gab es durchaus auch "für jedermann" (die waren > auch nicht extrem teuer) Sie waren schon deutlich teurer als das "IDE"-Zeug für die Soundkarte. Ich habe ca. 1993 rund 250 DM für ein Sanyo-Schnäppchen ausgegeben, das leider auch nicht viel mehr taugte - bestimmte SCSI-Kommandos führten bei leerem Laufwerk dazu, dass sich der ganze Bus aufgehängt hat. Jörg W. schrieb: > IDE war lange Zeit erstmal nur für Harddisks. Ja, zumindest offiziell kamen CD-Laufwerke erst 1997 mit ATAPI-4 dazu, ich meine mich aber zu erinnern, auch davor schon welche benutzt zu haben. FreeBSD 4.0 (2000 erschienen) hatte dann auch "burncd" für IDE-Brenner an Bord.
Lutz S. schrieb: > Das Schulungszentrum bei Numerik in Karl-Marx-Stadt war nett, für > damalige Verhältnisse sehr modern und auch die Verpflegung gut ;-) Da haste wirklich Recht. Die Verpflegung ausgezeichnet, nur die Unterkunft war bei uns ein bissel weit vom Schuss. Nur die Quartierleute welche wir die 14 Tage nicht gesehen hatten, wurden am zweiten Tage erzogen. Hatten am 1. Tage schon die Heizung auf Froststufe gestellt und Regler arretiert. Abend haben wir die Bude nicht warm bekommen. Dafür sehr ausführlich geduscht und Arretierung gelöst,dann den Heizungssteller abgeschraubt und sichtbar befestigt. Heizung aber voll aufgedreht. Nach 2-3 Tagen war alles o.k. Der Gasverbrauch hatte wahrscheinlich überzeugt.
S. R. schrieb: > Entweder Mitsumi oder Matsushita (Panasonic). > Beide proprietär, ein CR-562 (Dual Speed) steht noch auf dem Schrank. Da gabs ja dann Soundkarten mit bis zu 3 Pfostenfeld 'Igeln' für verschiedene Laufwerkshersteller. Hier eine olle Aztech: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:ISA-legacy-Soundkarte.jpg
Matthias S. schrieb: > Da gabs ja dann Soundkarten mit bis zu 3 Pfostenfeld 'Igeln' für > verschiedene Laufwerkshersteller. Vermutlich liegt es daran, dass ich zwar recht frühzeitig ein (SCSI-)CD-ROM-Laufwerk hatte, aber viele Jahre lang keine Soundkarte – sowas war mir nie über den Weg gelaufen. ;-)
Jörg W. schrieb: > Vermutlich liegt es daran, dass ich zwar recht frühzeitig ein > (SCSI-)CD-ROM-Laufwerk hatte, Das ging mir genauso. Ab etwa 1987 war ich für lange Jahre Macuser und unser erstes SCSI CD-ROM (von NEC) haben wir uns zu dritt geteilt. Mein Tischlerbrüderchen hat uns dafür sogar ein Case gebaut, damit wir es zu Mactreffs mitnehmen konnten. Hey, für ein paar Wochen waren wir damit die Kings :-) Aber wenn man PCs gebaut hat, sind einem solche Soundkarten mit vielen Pieksern öfter begegnet.
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Matthias S. schrieb: > Aber wenn man PCs gebaut hat, sind einem solche Soundkarten mit vielen > Pieksern öfter begegnet. So eine wie Diese, oder zählen 2 Pikser nicht.;-))
Al. K. schrieb: > Matthias S. schrieb: >> Aber wenn man PCs gebaut hat, sind einem solche Soundkarten mit vielen >> Pieksern öfter begegnet. > > So eine wie Diese, oder zählen 2 Pikser nicht.;-)) Davon zählt tatsächlich nur einer, der rechte Pikser ist für das optionale Wavetable-Board.
Ich kann mich noch entsinnen, Hobbytronic '95 oder '96; an jedem Stand Soundblaster mit Aktivboxen - zum weglaufen.
Hmmm .. schrieb: > Davon zählt tatsächlich nur einer, der rechte Pikser ist für das > optionale Wavetable-Board. Da haste recht, andere habe ich aber nicht mehr.
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Jörg W. schrieb: [..] > Schade, dass ich die Lochstreifen vom BASIC-Timesharing-System auf der > KRS4201 (war wohl ein Honeywell-Nachbau) aus meiner Studienzeit > irgendwann mal weggeworfen habe, ansonsten hättest du sie dir hier gern > besichtigen können um zu sehen, dass es sowas wirklich noch gab. Ich habe vor 2,3 Jahren einen Lochbandleser mit einem AVR elektrifiziert um noch hobbymäßig interessante Streifen vom KRS4201 und vom MRES einzulesen, hat funktioniert. Das war Z80 Quellcode der vor der Wende auf diesen Maschinen cross-assembliert worden ist. Stanzermechaniken habe ich auch noch, die werfe ich auch mal noch an. Keine Zauberei ehy... Betreffs KRS4201.."Honeywell Nachbau" .. hatte ich auch hier und da schon gehört, hast Du eine Idee von welcher Honeywell Kiste? Ich wurde von einem Ami mal gefragt, habe nur die Schultern zucken können. it_depends
Heute V. schrieb: > hast Du eine Idee von welcher Honeywell Kiste? Nö, auch nur Hörensagen. Einiges über diese Technik findet sich beim Förderverein der Technischen Sammlungen: http://www.foerderverein-tsd.de/fileadmin/images/rechentechnik/kompendium/Informatik-DDR-Kompendium.pdf
Al. K. schrieb: > So eine wie Diese, oder zählen 2 Pikser nicht.;-)) Das ist ja normales IDE, das zählt nicht :-) Nee, die o.a. Aztech hatte alle 3 proprietären I/Fs: Sony, Mitsumi und Matsushita. Den Rest hat dann ein Pille-Palle Adapter erledigt, LPT, Seriell, Floppy und IDE, denn die Mainboards waren ja dumm wie Dosenbrot. Lediglich die Tastatur konnte man direkt anschliessen. Wir hatten damals mit Textautomaten der Firma Forster Elektronik (Landshut) viel Spass. Wenn man die Paritykarte gezogen hatte, konnte man mit der 'Dupliziere Lochstreifen' Funktion und einer Schleife durch Leser und Stanzer selbst modifizierende Texte drucken - auf einer umgebauten Adler Schreibmaschine, die in das massive Büromöbel eingelassen war. Irgendwann war dann der ganze Lochstreifen mit dem Korrekturcode durchlöchert. Da gab es zwei Typen von Lesern. Der 'Schnellleser' arbeitete optisch, der normale Leser mit Bürsten.
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Hallo, Heute V. schrieb: > Betreffs KRS4201.."Honeywell Nachbau" .. hatte ich auch hier und da > schon gehört, hast Du eine Idee von welcher Honeywell Kiste? Ich wurde > von einem Ami mal gefragt, habe nur die Schultern zucken können. wir hatten auch KRS4201, eine Fundstelle im Netz nennt Honeywell DDP-516. Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > wir hatten auch KRS4201, eine Fundstelle im Netz nennt Honeywell > DDP-516. Eine andere H316 :-) Was auch immer.
Al. K. schrieb: > So eine wie Diese Da fehlt das Synthesizer Add-On Board von Roland. So ist diese Soundkarte doch nur halber Kram :-)
Jörg W. schrieb: >>> DOS 3.11 >> >> Wann soll es denn ein DOS 3.11 gegeben haben? > > Krümelkackerei … er wird wohl ein 3.30 gemeint haben, oder halt > allgemein 3.x. Dos 3.11 war m.W. das erste DOS mit Netzwerkfähigkeit und Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger Jahre üblich.
>"3.11" klingt denn doch arg nach Windows
speziell "Windows for Workgroups 3.11", zeitgleich mit dem gewöhnlichen
Windows 3.1, ca. 1992 - 1995. Das erste mit echter grafischer Oberfläche
war kurz zuvor 3.0, alle davor hatten noch Textbildschirm. Atari, Amiga,
Mac und andere gab es schon ab etwa 1985, da war Microsoft ein
Nachzügler.
Damals erklärte ein Finanzamt, Computer mit schwarz-weißem
Textbildschirm sind steuerlich geförderte Arbeitsgeräte, während eine
farbige grafische Bedienung typisch für einen Hobbyrechner für zuhause
sei.
Harald W. schrieb: > Dos 3.11 war m.W. das erste DOS mit Netzwerkfähigkeit Das war DOS 3.1. Und bestimmt nicht Ende der 70er. Christoph db1uq K. schrieb: > Damals erklärte ein Finanzamt, Computer mit schwarz-weißem > Textbildschirm sind steuerlich geförderte Arbeitsgeräte, während eine > farbige grafische Bedienung typisch für einen Hobbyrechner für zuhause > sei. Nun, für den Vergleich zwischen CGA und MDA dürfte das sicherlichceine sachliche Einschätzung gewesen sein. Zu Zeiten der Super-VGAs aber nicht mehr; ich erinnere mich an WP Six.O for DOS, das mit zartblauer Schrift auf behördenbeige Hintergrund augenschonend daherzukommen versuchte.
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Percy N. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Dos 3.11 war m.W. das erste DOS mit Netzwerkfähigkeit > > Das war DOS 3.1. > Und bestimmt nicht Ende der 70er. Du hast recht. Es war WIN 3.11.
Dieter W. schrieb: > Da gab es dann auch hin und wieder mal einen Studentenstreich und der > Ausdruck umfasste 1000 Blatt mit der Aufschrift Das war die elegante Variante...die elende war einfach das, was wir seinerzeit "Programm Schmierpapier" nannten und wurde meist durch einen blödsinnigen Formatierungsfehler erzeugt. Dass man bei Abholung am nächsten Tag im Rechenzentrum gekreuzigt wurde, war die eine Sache...Termin beim Oberingenieur oder gar beim Institutsleiter war die andere... Trotzdem haben mich damals die sogenannten Schnelldrucker immer sehr beeindruckt! Gruß Rainer
Rainer V. schrieb: > Trotzdem haben mich damals die sogenannten Schnelldrucker > immer sehr beeindruckt! Ja, die Trommel- oder auch Kettendrucker waren schon echte Monstergeräte.
Hallo, Leiterplattenlayout auf Millimeterpapier gezeichnet, kupferbeschichtetes Material auf Größe geschnitten, Millimeterpapier darüber gespannt und die entscheidenden Punkte "durchgestochen"(markiert). Die LP wurde vor dem zeichnen gebohrt, 1mm Bohrer waren eine Rarität !! Kupfer blank geputzt und die entsprechenden Leiterbahnen mit verdünntem Elaskon gezeichnet. Elaskon ist ein Mittel zur Unterbodenpflege des Pkw aus der DDR. Es war von Vorteil, daß Fehler weggewischt werden konnten und korrigiert wurden. Wenn die Zeichnung richtig getrocknet ist konnte mit verdünnter HCL geätzt werden. Das waren meine Anfänge ! Heute für 3-5 LP im Jahr eine alte EAGLE Student Version
War erstaunt, dass bei den vielen gängigen aufgeführten CAD-Programmen das Ziegler Urgestein Caddy nicht mit aufgetaucht ist. Es wurde "irgendwie" wohl auch in die DDR verkauft: Mehrfarb-Plotter, IBM-PC/XT, (dann später AT) und ein großes tiefes schweres Farbgrafikterminal. Mir nur in Erinnerung, da die Backups schon damals nicht so jedermanns Ding waren. Wohin auch mit den damals "riesigen" 20 MB der Ziegler HD? Jedenfalls Crash, Kopfaufsetzer und schlimm, schlimm ... Der Norton-DiskDoctor war es wohl, der mir damals aus der Klemme geholfen hat und ein Wochenende Puzzlespiel die noch übrigen Sektoren wieder zusammenzu-"nähen". Nach der Zieglerinsolvenz lebte das System, verteilt auf div. andere Firmen heute noch. LL: http://www.caddy.de https://github.com/MarioRosi/CADdyTools Datenverarbeitung, GIS von Heyink, Josef (id: 1572) Unerwarteter Zuwachs - Über 3000 CADdy Anwender in der DDR Seite: 114
Hmmm .. schrieb: > Al. K. schrieb: >> Matthias S. schrieb: >>> Aber wenn man PCs gebaut hat, sind einem solche Soundkarten mit vielen >>> Pieksern öfter begegnet. >> >> So eine wie Diese, oder zählen 2 Pikser nicht.;-)) > > Davon zählt tatsächlich nur einer, der rechte Pikser ist für das > optionale Wavetable-Board. Nein. Rechts ist die IDE-Schnittstelle, oben Mitte der Wavetable-Anschluss. Das dürfte eine der letzten SB16 gewesen sein, da die älteren eine properitäre CD-Rom-Schnittstelle hatten. Der IDE kam später. Gerade mal gegockelt: Ist eine Pro. Das war die letzte Evolution der 16-Bit-Karten von CTLabs.
Jörg W. schrieb: > Michael U. schrieb: >> wir hatten auch KRS4201, eine Fundstelle im Netz nennt Honeywell >> DDP-516. > > Eine andere H316 :-) > > Was auch immer. ..halte ich nicht für das Problem, die Hinweise sind wohl beide richtig, weil die PRS4000/KRS4200/KRS4201 nur der Architektur nach "Nachbauten" und wohl Befehlskompatibel sind, der verbaute Kram ist wohl etwas moderner (TTL) und die Gefäße sind sowieso anders. "Honeywell Series 16" ist dementsprechend wohl die "richtige" Angabe. Console war beim KRS ja auch entweder eine Bedienschreibmaschine SM4000 (so ein Ding hatte ich mal im Kinderzimmer am Z80) oder später das BD4000 bestehend aus Tastatur und Nadeldrucker SD1154 (mit Thyristor Schaltnetzteil). Beide Teile hatten SIF1000 als Peripherieanschluß..wirds bei Honeywell im Original wohl nicht gegeben haben :-) statt dessen ASR33.. PRS4000 (Prozeßrechnersystem) war der Vollausbau, KRS4200 und 4201 Abrüstvarianten. Für die Robtotron K1630 (die PDP11 aus lokalem Anbau die Jörg erwähnte) gab es einen Kartensatz der den KRS4200 hardwaremäßig emulieren konnte, Sowas habe ich bei Reinhöfer früher mal ausgegraben, dürfte sich im Rechenwerk in Halle befinden (die haben wohl auch einen KRS). Man konnte damit den Emulator starten und einen KRS emulieren, schneller als das Original, auf einer PDP11 langsamer als das Original. Zurück gings nur mit Reset. Das Betriebssystem meines 2. "Homecomputers" wurde auf einem KRS4200 crossassembliert (nicht von mir) und bezüglich der Typenraddrucker-Mechanik die es mal für Bastler zu kaufen gab, habe ich früher mal Recherchen in Sömmerda angestellt, auch die Programme für den Z80 in einer S6001 wurden auf einem KRS geschrieben. Die Quellen(Lochstreifen) waren aber bei meinem Anruf nicht mehr verfügbar, sonst hätte ich die bekommen. Ich wollte eine S6001 Elektronik als dedizierten Drucker umbauen, ohne Tastaturemulation. Du hast für diese Mechanik Einchiper-Programme geschrieben Jörg? Danke, it_depends
https://www.caddyeds.de/Support/edvin.frame.de.html Den Caddy-Betrachter gibt es noch, ich bin aber nicht sicher, ob auch Layouts damit funktionieren. Die Schaltpläne vom Anfang der 90er konnte ich noch anschauen. Leider wurde alles was Caddy hieß in der Firma entsorgt und gelöscht.
Ich hatte 1980 ein Intel-8080-Gebastell auf doppelseitigen 160x100-Platinen mit 64k-dyn-RAM, Casetten-Recorder-Speicher, FBAS zum TV, Cherry-Tastatur, Self-made-Betriebs-System. Platinen-Layout auf transparenten Folien mit Abrubbel-Lines und Lötaugen. Die µC-Versuchs-Schaltungen mit 8039(, ist der 8048 mit externem Speicher); das Echte hatte dann den EEPROM- oder PROM-Typ. mfG fE
Hans-Ulrich G. schrieb: > 1mm Bohrer waren eine Rarität !! Da kaum erhältlich: selber gemacht. Sockelleistenstifte waren aus relativ gutem Material und kosteten praktisch gar nichts. Glühen, schmieden, grob schleifen, härten, fertig schleifen. Habe ich sogar welche verkauft von :-), 1 Alumark das Stück. Für Pertinax völlig ausreichend und deutlich robuster als Spiralbohrer Das eigentlich schlimme war die "Bohrmaschine" - Piko SM2. Eigentlich ein Spielzeug, aber mit dem Futter konnte man 1mm spannen. Ein paar Jahre und etliche 1000 Bohrlöcher bin ich damit aber tatsächlich ausgekommen.
KRS/ESER MB-data-Transfer war das Thema meiner Diplomarbeit. Da der nächste ESER Input eine Zugstunde entfernt war, mit viel Pendlerei und demgemäßen auch durchaus erfreulichen Nebeneffekten verbunden. Deine "Kinderzimmerschreibmaschine" wurde von unseren sehr netten Opis mehrmals getötet. Leider waren das Dr.-Karl-KRS-Basic und ich die Ursache. Auf dem Basic lief dann der berühmt berüchtigte Biorhythmus. Der Output 3fach Sinuskurvenplot über Deine SM4000. Natürlich alles über die Punkt Type. Diese musste dann regelmäßig, da irgenwann davonfliegend, irgendwo hinter der Klimatruhe wieder hervorgeholt und heimlich angelötet werden. Das war aber dann glücklicherweise nicht mein Part. Mein Lochstreifen mit dem KRS-Basic aus Dresden von Prof. Karl ist seit 3 o. 4 Jahren per VCFB im Klanglabor in Berlin (hoffentlich nicht verlorengegangen). Eigentlich sollte da eine Sicherheitskopie in München gemacht werden. Wenn jemand von den "Klanglaboranten" mitliest: Beste Grüße! Das Ziel war eigtl. für den Basic-Interpreter dann, nach der Kopieerstellung, Rechenwerk-Halle. Mich würde sehr interessieren, ob mal jemand den DDP516 Emulator auf QEMU zum Laufen gebracht und Erfahrungen damit hat, womöglich gar mit der Abarbeitung von KRS-Code. Einen Online Emulator, so wie es einige f.d. PDP11 gibt, hab ich für den DDP516 (aka arpanet - Router), noch nicht gefunden. Mit der Literatur zum KRS sieht es ja auch ziemlich mau aus. Allein eine Liste der noch lebenden Interessenten und ggf. dort befindl. Unterlagen wäre ja schon spannend. In Görlitz oder Zittau an der Fachschule wurden in den 70iger o. 80iger Jahren wohl mal recht gehaltvolle Arbeitsmaterialien für den KRS erstellt. Leider trotz gelegentlich erneuter Recherche nix mehr auffindbar. v.a. Software, wie SOET, DIWA etc. Selbst auf der Radeberger Seite ist nur die Hw präsent, womit der Verdienst der Akteure dort nicht geschmälert werden soll. Auch eine Inventur der noch existenten DDR KRT (bspw. KRS im Rechenwerk, Dresdner Techniksammlung, Elektromuseum Erfurt (Artefakte) aber da gibt es ja noch mehr) wäre sicher ein Projekt, wenn jemand freie Valenzen hat. Downloadadressen oder Links zu Quellen an sich könnte man ja ganz einfach in einem pad ablegen: https://edupad.ch/p/krs
PFLEGENDE A. schrieb: > im Klanglabor in Berlin natürlich "Signallabor"! sorry! Das Signallabor ist auch wieder mit auf dem VCFB: https://wiki.vcfb.de/2021/vortraege_workshops
PFLEGENDE A. schrieb: > KRS/ESER MB-data-Transfer war das Thema meiner Diplomarbeit. Da > der > nächste ESER Input eine Zugstunde entfernt war, mit viel Pendlerei und > demgemäßen auch durchaus erfreulichen Nebeneffekten verbunden. > > Deine "Kinderzimmerschreibmaschine" wurde von unseren sehr netten Opis > mehrmals getötet. Leider waren das Dr.-Karl-KRS-Basic und ich die > Ursache. Auf dem Basic lief dann der berühmt berüchtigte Biorhythmus. > Der Output 3fach Sinuskurvenplot über Deine SM4000. Natürlich alles über > die Punkt Type. > Diese musste dann regelmäßig, da irgendwann davonfliegend, irgendwo > hinter der Klimatruhe wieder hervorgeholt und heimlich angelötet werden. > Das war aber dann glücklicherweise nicht mein Part. Das habe ich nicht geschafft :-) Ich habe zwar auch eine Anzahl von Kalendern mit irgendwelchen Mädchenköpfen aus verschiedenen Zeichen (um verschiedene Grautöne darzustellen) auf den Dingern raus gehämmert aber davon geflogen ist da Nichts. Irgendwie habe ich aber das gesamte Schreibwerk mal ausgetauscht gegen Eines das statt deutscher Umlaute eckige und geschweifte Klammern bestückt hatte, sehr zum Leidwesen meiner Schwester, die zu der Zeitwohl eine Ausbildung zur Sekretärin machte und auf der Maschine schreiben übte, sie hat die Kiste danach nicht wieder angefaßt. Das ASCII Druckwerk war allerdings deutlich weniger "ausgeklappert" als das mit den dt. Umlauten. Der Biorythmus hat mich nicht sonderlich interessiert, aber so ein Basic Programm hatte ich wohl auch. Nachdem ich mal im Betrieb so einen Robotron Monteur nach Ersatzteilen gefragt hatte, hatte ich damit keine Probleme mehr. Ich hatte ihm erzählt was ich mache und der war so begeistert das er mir das Zeug gerne mitgebracht hat. Mit Punkten Kurven gehämmert haben wir erst an der Uni auf Typenraddruckern (SD1152), da waren die abgenutzen Typenräder relativ einfach austauschbar. Privat hatte ich dann mal einen Seriendrucker SD1156 aufgetrieben (aus der selben Quelle, ausgesondert im Betrieb), ein Nadeldrucker der mit 5x7 Nadeln gleichzeitig druckte, statt Kleinbuchstaben Kyrillisch. Ich habe dann den U402 Zeichengenerator gegen einen 1702 getauscht, dann gabs auch Kleinbuchstaben aber ohne Unterlängen. Sowohl in der SM4000 als auch im SD1156 werkelte gruselige Elektronik aus U100 Hochvoltmos, KME3 und Dioden... Ich war mal auf Deiner KRS Seite (Pad). Einen polnischen CT1001 Lochstreifenleser hatte ich auch, war spektakulär wenn der Lochstreifen nach dem Ding 1 Meter horizontal in der Luft stand ehe er zu Boden fiel. Es gab wohl aber auch noch einen polnischen Leser CT2001 mit 2000 Zeichen/Sekunde. Die Stanzermechanik hatte ich aus einem alten Orgautomaten, bis auf den Stanzer und den Schreibtisch habe ich Alles von dem Ding weggeschmissen. Das Teil war heftig korrodiert, die Germaniumtransistoren rieselten beim Klopfen auf den Elektronikeinschub alleine aus der Kiste.. Den Stanzer hatte ich dann mit einer Platine voller D174 mit einer synchronen Logik neu elektrifiziert... War ne coole Zeit damals. Mein Nachbar hat mir dann beim Motorrad putzen und er beim Trabbi waschen mal Bescheid erzählt, das die Staatssicherheit wüßte das ich einen Computer habe. Auf meine Frage hin warum die sich dafür interessieren würden, kam die Antwort: "Du siehst Dir doch die Computerausgabe auf einem Fernseher an? Wir haben eine Gemeinschaftsantennenanlage, Du könntest da Dein Bild unerlaubter Weise einspeisen und Informationen verbreiten.." Auf den Trichter wäre ich nicht gekommen, aber ja das hätte sehr wahrscheinlich funktioniert was ausreichend war diese Leute zu beunruhigen. Das war noch lange vor der Zeit zu der es dann in der DDR mal Heimcomputer zu kaufen gab. Das war Alles noch selbst zusammen gelötet. Mein Nachbar war damals 1. Sekretär der SED Kreisleitung Freiberg. Wir sind schon wieder so weit, die Weitergabe von Informationen wird wieder gleichgeschaltet und unterdrückt. It_depends
Heute V. schrieb: > Wir sind schon wieder so weit Heute st es so: Wenn du deinen Nachbarn beim betrachten von KiPo Video erwischt und meldest, bist du ein Held. Wenn du eine gravierende Sicherheitslücke in einem Internet System meldest, dass halb Deutschland betrifft, dann bist du ein Staatsfeind. Wenn du an einem Wettbewerb zum Finden von Schwachstellen teilnimmst, rechne nicht mit der versprochenen Belohnung, sondern mit Knast. Wenn du Bodenschätze in deinem Garten findest, mache das Loch schnell zu und halte die Klappe, falls dir dein Leben etwas Wert ist.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Heute V. schrieb: >> Wir sind schon wieder so weit > > Heute st es so: Wenn du deinen Nachbarn beim betrachten von KiPo Video > erwischt und meldest, bist du ein Held. > > Wenn du eine gravierende Sicherheitslücke in einem Internet System > meldest, dass halb Deutschland betrifft, dann bist du ein Staatsfeind. > > Wenn du an einem Wettbewerb zum Finden von Schwachstellen teilnimmst, > rechne nicht mit der versprochenen Belohnung, sondern mit Knast. > > Wenn du Bodenschätze in deinem Garten findest, mache das Loch schnell zu > und halte die Klappe, falls dir dein Leben etwas Wert ist. Wir haben durchaus ähnliche Ansichten, bis auf Punkt 1. Ich bin der Meinung das schon eine Skatrunde aus 3 Nachbarn ausreichend sein kann um beim Melden zum Held zu avancieren, echte Straftaten sind dazu nicht mehr notwendig. it_depends
Georg G. schrieb: > An die große ICL kam man als normaler Student nicht dran. In den Siebzigern war der Zugriff auf die ICL unter dem Betriebssystem GEORGE mittels FORTRAN auch für Studiker möglich. Allerdings nur im Batch-Betrieb mittels Lochkarten. Die Karten konnten man sich unten im Altgebäude im Tausenderpack in der Papierfliege besorgen. Dann pendelte man oben in aller Ruhe abends bis 22:00Uhr zwischen Kartenstanzer und der asthmatischen Einlesestation. Den Ausdruck auf dem Kettendrucker gab es auch - wenn das Programm endlich mal fehlerfrei durchlief... Heute finde ich manche dieser übriggebliebenen Karten in meinen Büchern als Lesezeichen versteckt wieder.
Ich habe mir Ende der 80er als Student einen Platineneditor in Fortran unter Benutzung einer Grafikbibliothek selbst geschrieben. Ich glaube, es war PGPLOT. Das Ding lief auf der VAX11/780 meiner Uni. Bedient wurde das Progrämmchen mittels Tastaturkürzeln und Fadenkreuz-Cursor. Immerhin konnte ich damit doppelseitige Platinen masshaltig entwerfen und auf OH-Folie ausdrucken. Da die Terminals nur monochrom waren, wurde die Rückseite gestrichelt dargestellt. Hauptproblem waren dann Belichtung und Ätzen. Immerhin gab es beim Conrad damals ein konkurrenzlos billiges Ätzchemikalien-Set, bestehend aus zwei Fläschchen Ammoniumpersulfat und einer Flasche Schutzlack. Letzterer brauchte zwar extrem lange zum Trocknen und stank penetrant nach Wofasept, was seine Herkunft verriet. Immerhin gelang mir mit dieser Ausrüstung mein erstes funktionierendes Z80–Mikroprozessorboard.
Mike schrieb: > Ich habe mir Ende der 80er als Student einen Platineneditor in Fortran > unter Benutzung einer Grafikbibliothek selbst geschrieben. Ich glaube, > es war PGPLOT. Das Ding lief auf der VAX11/780 meiner Uni. [..] Respekt! It_depends
Hallo zusammen, nur eine Frage: 'Ziegler Instruments' aus Mönchengladbach Wickrath mit der Windmühle vor der Tür? 73 Wilhelm
Mike schrieb: > Immerhin gab es beim > Conrad damals ein konkurrenzlos billiges Ätzchemikalien-Set, Allein daran erkennt man wie lange das her ist :-)
Egal schrieb: > wie haben die Entwicklungsumgebungen > früher ausgesehen? Lochrasterplatine oder Platinen bekleben, belichten, ätzen
Bastelprojekte und auch kleine Computer mit Fädeldraht hergestellt. In der Ausbildung Platinen mit einem CAD-System unter VMS erstellt.
Kalle B. schrieb: > In den Siebzigern war der Zugriff auf die ICL Wie reden hier über "damals". In den 70ern war ich schon in Lohn und Brot. Waren interessante Zeiten...
AC gekoppelt schrieb: > oder Platinen bekleben, belichten, ätzen du hast Photoresist aufsprühen vergessen, mein erster Verstärker vor 50 Jahren, da bekam ich kupferkaschiertes Pertinax nur ohne Photolack. Für die Belichtung musste ich E27 Kryptonglühobst in meine Fassungen schrauben, aber das Entwicklungs- und Ätz-mittel bekam man ohne Giftschein in jeder Apotheke.
Ich deckte meine erste LP als 14 jähriger mit Nagellack ab. Sah dann auch dementsprechend verfranzt aus. Aber die Schaltung funktionierte trotzdem (AC187/188 NF Verstärker) und die Freude war groß. Das schönste an der Zeit war damals, daß es kaum Chemikalienbeschränkungen gab und so ziemlich alles machen konnte; auch als Kind.
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Modulwurst schrieb: > Kerzenwachs auf Platine und Ritztechnik, das einzig Wahre. Oder Kaltnadelradierung.
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>Photoresist aufsprühen dazu gab es den Tip, die Platine auf einem Plattenspieler rotieren zu lassen, damit sich das Positiv20 sauber verteilt. Die Caddy-Dateien der Firma sind übrigens wieder aufgetaucht, irgendwer hatte sie in einen Serverordner namens "Archiv" verschoben. Die Aufräum- und Entsorgungswut mancher Kollegen sorgt gelegentlich für unnötige Zusatzarbeit. Apropos Entsorgung - ein Journalistin schrieb mal "mein treu entsorgender Gatte" (sie selbst ist eher von Stamm der Jäger und Sammler). >kaum Chemikalienbeschränkungen Was haben wir gefährlich gelebt, ohne staatliche Fürsorge.
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Ich hab mitte der 80er mit Caddy gearbeitet. Das Ding hat glaube ich 5000 DM gekostet. Es gab aber dutzende andere PCB-Programme, deren Namen ich gar nicht mehr wusste und die hier schon erwähnt wurden. Eagle gab es auch schon. Ich hab mal eine Zeit lang mit Version 1.15 gearbeitet. Die war noch mit Turbo Pascal programmiert und die Grafik ging über aufgebohrte BGI-Treiber, damit man höhere Auflösungen als 640x350 hatte. Der Bedienkomfort war echt eine Erleuchtung. Ich hab dann später in einer namhaften Elektrozeitschrift einen Vergleich der Systeme gelesen. Eagle wurde da belächelt und als Hobby-PCB abgewertet. Nach fast 40 Jahren gibt es Eagle immer noch und die anderen Firmen sind pleite oder verschwunden.
Hier ein paar Links aus dem simtel share+freeware Archiv: http://ftp.icm.edu.pl/pub/coast/win3/cad/pfwdem10.zip Protel Demo (Windows 3.0/Windows 3.1) http://ftp.icm.edu.pl/pub/coast/msdos/cad/qr15r3us.zip Easy to Use CAD (DOS) http://ftp.icm.edu.pl/pub/coast/msdos/cad/padslog.zip http://ftp.icm.edu.pl/pub/coast/msdos/cad/padslib.zip http://ftp.icm.edu.pl/pub/coast/msdos/cad/padspcb.zip PADS (DOS) http://ftp.icm.edu.pl/pub/coast/msdos/cad/microcad.zip MicroCAD (DOS) http://ftp.icm.edu.pl/pub/coast/msdos/cad/pcbca110.zip PCBCAD (DOS) http://ftp.icm.edu.pl/pub/coast/msdos/cad/easytrax.zip EasyTRAX Protel (Freeware, DOS) Hier gibt's noch mehr, nur leider sind die Files dort immer wieder mal down, nur der index funktioniert. In dem Fall dann die Dateien einfach von obigem .pl-Server holen: http://cd.textfiles.com/simtel/simtel20/MSDOS/CAD/.index.html Irgendwo habe ich noch OrCAD und Eagle für DOS. Auf die Schnelle nix im Netz dazu gefunden, vielleicht lade ich das die Tage irgendwo hoch. Eagle 3 oder 4 für Windows 95 habe ich auch noch. Die 8051 Tools im Simtel Archiv sind auch recht umfangreich und ich habe nicht schlecht gestaunt, nachdem ich meinen Einstig mit dem (mega teuren) Keil hatte.
Georg G. schrieb: > Wie reden hier über "damals". In den 70ern war ich schon in Lohn und > Brot. Waren interessante Zeiten... Ja, damals wurde der Lohn am Freitag von der Frau treuhänderisch vom Lohnbüro abgeholt, es gab einen Lohnstreifen dazu und das Geld gab es noch in der Tüte. Damals nach dem Krieg... :)
Ida O. schrieb: > Hier ein paar Links aus dem simtel share+freeware Archiv: Die simtel-CDs gibt es wimre auch ais ISO zusammen mit anderen Walnut Creek CDs auf archive.org. (auch einzeln ;-))
Egal schrieb: > Was waren denn so die ersten CAD-tools, hat da > jemand noch Bildschirmfoto smARTWORK von Wintek, Orcad SDT (Schaltplan, bis heute unerreicht) Anfangs mit bunter CGA-Auflösung (640x200) dann doch besser Hercules (720x348 in schwarz/grün) Ausgabe auf A3 9-Nadler 2:1, mit Bleistift "retuschiert" und in der Reproanstalt auf Film verkleinert. > und wie haben die Entwicklungsumgebungen > früher ausgesehen? Mi-C Compiler von Kersting / Rose für 8051 und Z80, Wordstar und Batchdateien. (Die wichtigsten Wordstar-Shortcuts sitzen heute noch) Erst auf ITT 3030 und Sharp MZ800 (CPM) dann auf MS-DOS, gleich ein 286er, "getunt" auf 12 Mhz. http://oldcomputers-ddns.org/public/pub/manuals/mic_ger_bw.pdf smARTWORK findet sich im Netz und läuft unter Dosbox. Uwe
Percy N. schrieb: > Modulwurst schrieb: >> Kerzenwachs auf Platine und Ritztechnik, das einzig Wahre. > Oder Kaltnadelradierung. Mir beide unbekannt. Es gab für teuer DM einen Lackstift, eine Art Filzstift mit flüssiger Füllung, womit ich direkt auf das Kuper gemalt habe. War etwas feiner als der Edding-Plakatschreiber. Von Brady gab es Klebebänder ab 0,5mm Breite, die eigentlich gedacht waren, auf Folie Photovorlagen zu kleben. Auch diese waren beständig genug, direkt auf Kupfer geklebt und danach in Eisendreichlorid gebadet zu werden. Wenn mir nochmal etwas aus dieser Zeit in die Finger fällt, grauenhaft, wie man damals so gebaut hat. In den 80er-Jahren gab es dann in der Firma auf die Finger und einen Rahmenvertrag mit dem Leiterplattenfertiger ILFA, dann war Schluß mit selbst panschen und es gab ordentliche Platinen. Christoph db1uq K. schrieb: >>kaum Chemikalienbeschränkungen > Was haben wir gefährlich gelebt, ohne staatliche Fürsorge. ... und haben trotzdem recht lange gelebt. Wir hatten noch kein Internet und Facebook, mussten noch selbst denken - kann es da einen Zusammenhang geben? Kalle B. schrieb: > Georg G. schrieb: >> Wie reden hier über "damals". In den 70ern war ich schon in Lohn und >> Brot. Waren interessante Zeiten... > Ja, damals wurde der Lohn am Freitag von der Frau treuhänderisch vom > Lohnbüro abgeholt, es gab einen Lohnstreifen dazu und das Geld gab es > noch in der Tüte. Damals nach dem Krieg... :) Hast Du Dich da eventuell um ein paar Jahre vertan? Zu der Zeit gab es schon Bankkonten und die Elektroniker mussten eher selten vor der Kneipe abgefangen werden.
Manfred schrieb: > Mir beide unbekannt. Ja, dieser Google-Ausfall macht manchem zu schaffen. > Es gab für teuer DM einen Lackstift, eine Art > Filzstift mit flüssiger Füllung, womit ich direkt auf das Kuper gemalt > habe. War etwas feiner als der Edding-Plakatschreiber. Der hieß vermutlich Dalo. Weniger geeignetwar war wohl der Kosmos-Laborschreiber. Von Edding gab und gibt es aber auch etwas Geeignetes, nur eben nicht in jedem Schreibwarenladen.
Ich habe Platinen gemalt mit einer Röhrchenfeder. Die gab es mit verschiedenen Durchmesser. Scripent ging auch, war mir dafür aber zu schade. Dazu ein eingefärbter Spirituslack. Aus dem Platinenset (zwei kleine Plasteflaschen).
Manfred schrieb: > Hast Du Dich da eventuell um ein paar Jahre vertan? Zu der Zeit gab es > schon Bankkonten und die Elektroniker mussten eher selten vor der Kneipe > abgefangen werden. Bis etwa Mitte der 70er Jahre waren Bankkonten nicht alkgemein verbreitet; und erst in jüngster Vergangenheit wurde das Recht auf ein Bankkonto für jedermann gesetzlich geregelt. Zumindest in den 90ern war es noch ein Ärgernis in der Leistungsverwaltung, dass manche Empfänger von Sozialleistungen ausschließlich durch sündhaft teure Post-Bar-Anweisungen versorgt werden konnten; dies dürfte sich erst in letzter Zeit geändert haben. Bis vor wenigen Jahren gab es btw auch noch eine Vorschrift in der Gewerbeordnung, die die Auszahlung von Arbeitslohn in Gaststätten untersagte.
Percy N. schrieb: > Bis etwa Mitte der 70er Jahre waren Bankkonten nicht alkgemein > verbreitet Ernsthaft? Ich glaube mich zu erinnern, dass mein Vater sein Konto seit den späten 1960ern oder frühen 1970ern hatte und sein Gehalt da bekommen hat. Fragen kann ich ihn nicht mehr. Als ich 1981 bei der NVA in der Kasse war, hatte praktisch jeder der Längerdienenden (also ab Zeitsoldat aufwärts) ein Konto, auf das er zumindest den größeren Teil der Dienstbezüge bekam. Die meisten ließen sich dann am Zahltag einen kleineren Teil als Bargeld auszahlen. Von mehr als 100 Leuten war da eine an zwei Händen abzählbare Anzahl von Leuten, die sich alles bar in die Hand drücken ließen. (Die wehrpflichtigen Soldaten bekamen ihr bissel Wehrsold dagegen bar, aber das wird eh gerade so für einen Monat genügt haben.)
landerBart schrieb: >> https://www.computerwoche.de/a/spea-gibt-version-5-0-von-topcad-frei,1153341 Geil! mit Preisangabe. Damals 39.000DM für das Programm! Ich habe damals (1992-1996) in meinen HiWi-Jobs und für meine Diplomarbeit mit TopCAD mindestens 1m² Platinen layoutet. Das war ein tolles Programm. 2 verschiedene Cursor, für Grafik und Menü, das war super effizient. Alles unter DOS, die Firma SPEA hat damals angefangen Grafikkarten zu entwickeln, weil für TopCAD nix brauchbares auf dem Markt war. Herr Ulrich Seng, Gründer und damaliger Chef von Spea, war Ex-Doktorand von unserem Institut und hat beim Festcolloquium zum 80. Geburtstag von Karl Steinbuch ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert... > Der passende Computer 1989 dazu: z.B. ein COMPAQ Deskpro ohne Monitor > aber mit 85MBytePlatte 2MByteRAM+33MHzCPU: 22490 DM > Coprozessor (FPU) extra + 3890 DM Damals haben PCs noch richtig Geld gekostet... Der notwendige 17" Röhrenmonitor war nicht unter 2500DM zu haben, ein Laserdrucker hat auch 5000DM gekostet.
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Jörg W. schrieb: > Ich glaube mich zu erinnern, dass mein Vater sein Konto seit den späten > 1960ern oder frühen 1970ern hatte und sein Gehalt da bekommen hat. > Fragen kann ich ihn nicht mehr. Ich erinnere mich aus meiner Schulzeit, dass ich zumindest in den 60ern als Exot galt, weil wir Telefon hatten, was damals keineswegs üblich war war - das sollte in der DDR mindestens ähnlich gewesen sein. Aber auch Girokonten waren im Westen - im Gegensatz zu Sparkonten - nicht allgemein verbreitet. Mein Vater hatte als Gewerbetreibender sowohl Bank- als auch Postscheckkonto, aber allgemein üblich war das genau so wenig wie seine Telegrammadresse. In den 70ern habe ich bei einem Studentenjob bei der Bundespest meinen Lohn bar ausgezahlt bekommen; weil ich an einem Zahltag als Letzter an die Kasse kam, in Fünf-Markscheinen. Da,es um den Lohn von zwei Monaten ging, war das ein ziemlicher Stapel. Mir ist später in den 80ern in Ostberlin auf einem Postamt aufgefallen, dass die DDR-Bürger selbst Kleinstbeträge für ein paar Briefmarken mit Scheck bezahlten. Mich hat das damals verwundert. Heute nehme ich mit Misstrauen zur Kenntnis, dass die aktuelke Bundesregierung erste Schritte unternimmt, das Bargeld abzuschaffen - es lebe die Kontrollmöglichkeit!
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Bernhard S. schrieb: >>> https://www.computerwoche.de/a/spea-gibt-version-5-0-von-topcad-frei,1153341 > Geil! mit Preisangabe. Damals 39.000DM für das Programm! > Ich habe damals (1992-1996) in meinen HiWi-Jobs und für meine > Diplomarbeit mit TopCAD mindestens 1m² Platinen layoutet. Das war ein > tolles Programm. 2 verschiedene Cursor, für Grafik und Menü, das war > super effizient. Ja damit hab ich Anfang der 90er auch gearbeitet. 2 Schirmlösung mit Grafiktablet. Der Kopierschutz war bei uns nicht über Dongles gemacht sondern war in den Spea Grakas mit drin. So eine Workstation lag bei über 40k DM mit HW und Topcad. Die waren aber 92 schon auf dem absteigenden Ast. Als 93 die erste Win Version freigegeben wurde, gabs noch eine Werbe Aktion in der Elrad. Ein Jahr später wurde das Ganze dann an Mentor verkauft und später eingestellt. Topcad benutzte den Bartels Autorouter. Oliver hat auch durchblicken lassen, dass Mentor das Ding nur gekauft hatte, um an seinen Autorouter ranzukommen.
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Percy N. schrieb: > In den 70ern habe ich bei einem Studentenjob bei der Bundespest meinen > Lohn bar ausgezahlt bekommen; weil ich an einem Zahltag als Letzter an > die Kasse kam, in Fünf-Markscheinen. Das wäre dir bei mir bei der NVA nicht passiert. :-) Wir haben uns vorher um eine vernünftige Stückelung gekümmert, meine Kollegin hatte da durchaus Erfahrungswerte, was man da vorab bei der Bank so abheben mussten. Dann haben wir einen Nachmittag zu dritt gesessen, für an die 100 Leute die Tütchen zu befüllen (die wir ihnen natürlich trotzdem nochmal vorzählen mussten). > Mir ist später in den 80ern in Ostberlin auf einem Postamt aufgefallen, > dass die DDR-Bürger selbst Kleinstbeträge für ein paar Briefmarken mit > Scheck bezahlten. Für Kleinbeträge war es nicht unbedingt üblich, aber für etwas größere Beträge in der Zeit schon. Einem Freund von mir ist es mal passiert, dass er an der Tankstelle 50 Pfennige per Scheck bezahlt hat, weil der Tank eigentlich bereits voll war (sah man bei der Schwalbe schlecht), aber eben noch paar Tropfen aus der Zapfpistole reinpassten - und er dann doch kein Bargeld dabei hatte. Hat den/die Tankwart/in nicht gestört, war ihnen lieber, als mit dem Fuffziger nochmal vorbei gefahren zu kommen.
Jörg W. schrieb: > Für Kleinbeträge war es nicht unbedingt üblich, aber für etwas größere > Beträge in der Zeit schon. Bargeldlose Zahlung hat ja durchaus auch ihre Vorteile, für beide Seiten, wenn nur diese vermaledeite Kontrollmöglichkeit durch Dritte nicht wäre. Das Thema "teure Bargeldlogistik" wurde hier schon mehrfach angesprochen; das Übel ist wohl größer, als mancher sich das vorstellen mag, insbesondere, seit die Banken so ziemlich jede noch so beiläufige Dienstleistung in Rechnung stellen, sofern nicht explizit verboten (und häufig selbst dann ...). Bei "unserem" REWE steht neuerdings im Eingangsbereich ein inverser Geldautomat; die Kunden können dort Münzen einwerfen und erhalten dafür einen Bon, den sie an der Kasse später verrechnen oder auszahlen lassen können. Die Kiste dürfte einiges gekostet haben und auch im Betrieb zumindest Strom und Aufsicht wie ein. Pfandautomat zu benötigen, scheint aber im Vergleich zur Bargeldlogistik des Werttransportunternehmens die günstigere Variante zu sein. Hinsichtlich der Situation in der DDR werde ich den Verdacht nicht lis, dass die umöaufende Bargeldmenge gezielt möglichst klein gehalten wurde, um die Akkumulation von Wert bei einzelnen Bürgern besser im Blick behalten zu können. Die BRD befindet sich derzeit ja bekanntlich fest im Würgegriff des international organisierten Verbrechens, obwohl die 500er Euros bereits abgeschafft wurden; in Skandinavien denkt man da weiter und packt das Problem radikaler an und zieht die Kupfermünzen aus dem Verkehr; so haben dort die Malefizgestslten keine Chance. Am zuverlässigsten funktioniert vermutlich der US-amerikanische Weg: dort gibt es keine höheren Noten sls 100 USD und bekanntlich nicht das geringste Problem mit Kriminellen, weil ja selbst obdachlose Bettler (die es natürlich nicht gibt) Kreditkarten akzeptieren. Jörg W. schrieb: > Einem Freund von mir ist es mal passiert, dass er an der Tankstelle 50 > Pfennige per Scheck bezahlt hat, Umgerechnet in konvertible Währung dürfte das rekordverdächtig sein; ich habe mich immer köstlich über den Anfang von "The Big Lebowski" amüsiert, wo der Dude in Bademantel und Pantoffeln zum Suoermarkt schlurft und einen Liter (ok, ein quart ... ) Milch mit Scheck bezahlt.
Percy N. schrieb: > Hinsichtlich der Situation in der DDR werde ich den Verdacht nicht lis, > dass die umöaufende Bargeldmenge gezielt möglichst klein gehalten wurde, > um die Akkumulation von Wert bei einzelnen Bürgern besser im Blick > behalten zu können. Dass zu viel Geld da war, war allgemein bekannt, weil es viele Dinge, die die Leute sich hätten dafür kaufen wollen, nicht ausreichend zu kaufen gab. Aber ja, die umlaufende Bargeldmenge gering zu halten, war sicher ein Ziel: auch dort wusste man, dass das Zeug einfach Geld kostet, und es wird nun mal durch das Umlaufen nicht besser. Das ging so weit, dass mir mein Finanzchef bei der Armee ausdrücklich empfahl, einen eingerissenen Geldschein mit einem Stück Papier hintendrauf statt mit durchsichtigem Klebeband zusammen zu kleben (die Seriennummern mussten natürlich gut lesbar bleiben) und ihn so zur Staatsbank zu geben, damit sie nicht auf die Idee kamen, den doch wieder in Umlauf zu geben. ;-) Er wusste wohl, wie geizig man da staatlicherseits war … Aber alles auf dem grauen bis schwarzen Markt wurde natürlich nicht mit Schecks bezahlt sondern mit Bargeld.
Bernhard S. schrieb: > die Firma SPEA shiet Aküfi, dachte ich bei SPEA sofort an https://www.spea.com/de/ und nicht an Software und Grafikkarten. Wer denkt bei AVR Beitrag "Benzin-Generator nachrüsten mit AVR" an automatic voltage regulation?
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Thema Autorouter: Ist doch absolut erstaunlich, wie gleich schlecht die Autorouter nach 40 Jahren immer noch sind. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Autorouter von 1985 bessere Ergebnisse geliefert haben, als heutige. Bei vielen Projekten wird ein Autorouter gar nicht mehr verwendet. Die Designer verwenden höchsten halbautomatische Router, die beim Wire-Verlegen helfen und bisschen die anderen Bahnen wegschieben. Wenn man mit Impedanzen rummacht, ist ein Autorouter eh passe.
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Jörg W. schrieb: > Dass zu viel Geld da war, war allgemein bekannt, weil es viele Dinge, > die die Leute sich hätten dafür kaufen wollen, nicht ausreichend zu > kaufen gab. War es wirklich dermaßen schlimm? Unser Kriminologie-Prof vertrat damals gern die Auffassung, in der DDR gebe es zwar deutlichcweniger Diebstähle als im Westen, dies liege aber nicht am Mangel vom Kapitalismus demoralisierter Elemente, sondern am Fehlen geeigneter Beute. Wie wurde eigentlich der Materialschwund in Betrieben durchcausgegliederte sozialistische Produktion statistisch bewältigt - Verdunstung? Einen Posten "unklare Fehlbestände" habe ich in keiner Statistik gesehen. Was hätte zB Dein Zahlmeister gegebenen Falles veranlasst?
Ich hatte meine ersten Schritte mit Maxxon PLP (ja, die, die auch Cinema4D gemacht haben) und das steht hier heute noch im Regal. Für den Amiga, passte auf 2 3.5" Disketten ;)
Percy N. schrieb: > …, dies liege aber nicht am Mangel vom > Kapitalismus demoralisierter Elemente, sondern am Fehlen geeigneter > Beute. Hochpreisige Dinge bzw. Dinge, die man einfach schwer bekam, wären sicher geeignete Beute gewesen. > Wie wurde eigentlich der Materialschwund in Betrieben > durchcausgegliederte sozialistische Produktion statistisch bewältigt - Keine Ahnung. > Was hätte zB Dein Zahlmeister gegebenen Falles veranlasst? Da ich für die Kasse persönlich verantwortlich war (und da auch wirklich niemand anders sich dran vergriff), musste ich die 19,80, die mal irgendwann unauffindbar gefehlt haben, aus der eigenen Tasche bezahlen. Um mal wieder on-topic zu kommen: die Filme für die Platinen meines CP/M-Computers sind noch da, habe mal die CPU-Platine eingescannt. Das Gekritzeln am Rand war halt original da, damit man den Tusche-Stift "einschreiben" konnte und er beim Zeichnen der Vorlage nicht kleckste. (Habe beide Seiten mal so gedreht, dass sie übereinander passen im Scan.)
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Interessant das Du 4050 auf der Platine verwurstet hast, naja, bei den Taktfrequenzen machte das Zeug ja noch mit... Pille
Das war meine Prozessorplatine von 1984: Beitrag "Re: ZX81 plus38 Clone" Und der Rechner hier auf der rechten Seite Beitrag "Re: ZX81 plus38 Clone" war die Entwicklungsplatform für das Monitorprogramm in Z80 Assembler mit dem nachher das (nicht mehr existierende) User-Interface aus Hex-Tastatur und 7Segmentdisplay angesteuert werden konnte. Als Schüler konnte ich mir kein besseres System leisten.
Hier ein Programmer he4008 Features: EPROMs 2704, 2708, 2716, 2532 , 2564 bis 27512/513 + 48016 Microcontroller: 8741, 8742, 8748, 8749, 8751, 8755 EPROM-Simulation! Löschlampe :-) => ERASER Bedienung über Tastatur RS232 Grüße :-)
PCB-Layout: Ende der 70er zu Studentenzeiten handgeklebt auf Rasterfolie, später beruflich im Maßstab 2:1, als die Layouts dichter wurden. Highlight war dann ein Board im Europakartenformat, bei dem der PCB-Dienstleister das Verkleinern vergessen hatte. Sorgte für ziemliche Heiterkeit, leider hatten wir keine ICs im 2:1-DIP-Gehäuse zur Bestückung. Ab ca. 1986 Wintek Smartwork. Keine Ahnung, wo wir das her hatten, Direktimport aus USA? Ausgabe war jedenfalls auf Transparentpapier mit einem extra dafür angeschafften Pen-Plotter. Smartwork konnte als kleinstes Raster 1,27 mm. Wo das nicht ausgereicht hat, habe ich die Leiterbahnen im halben Raster von Hand mit dem Rapi dazwischen gemalt. Das erste wirklich brauchbare Layout-Programm war wenige Jahre später PADS-PCB. Das habe ich über etliche Produktgenerationen benutzt, bis ich über den grässlichen Umweg mit Intergraph Veribest und einen Kurzabstecher zu Bartels BAE bei Altium gelandet bin. Das war dann aber schon nach 2000.
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Dieter R. schrieb: > Ab ca. 1986 Wintek Smartwork. Keine Ahnung, wo wir das her hatten, > Direktimport aus USA? Ausgabe war jedenfalls auf Transparentpapier mit > einem extra dafür angeschafften Pen-Plotter. Den A1 Houston-Instruments Plotter (der wie auf dem Bild) habe ich noch. Layouts wurden auf mattierter Kunststoffolie mit einer speziellen Filmtusche "FL" und Stift mit gekerbter Spitze geplottet. 1:1 Plot ging gut zum selberätzen für Prototypen. Das war aber schon zu EEDesigner-Zeiten. Uwe
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