Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Selbstbau Digital Storage Oszilloskop


von Steffen H. (avrsteffen)


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Hallo

Ich wollt euch einfach mal mein letzes Projekt eines DSO's vorstellen 
und mir mal von euch eine Meinung einholen.

Es ist leider noch nicht ganz fertig. Aber was schon geht:

* 2 Kanäle á 50Mhz Samplingrate
* Triggerlogic im FPGA
* einstellbarer PreTrigger
* positiver/negativer Flankentrigger auf CH1 oder CH2
* monochromes 320x240 Pixel LCD
* Frequenzkompensierter Eingangsteiler 
125mV|250mV|500mV|1,25V|2,5V|5V/Div
* 1 Div = 25 Pixel
* maximale Eingangspannung: +/-20V
* Eingang: 1MOhm/ 5pf, AC/DC/GND
* Signalinvertierung
* Time/Div: 500ns bis 2s
* Ab 100ms wird automatisch in den Scan-Modus gewechselt
* automatische Speicherung der letzen Einstellung in einem FRAM
* gepufferter RTC

Was noch zu stemmen ist:
* Single Sequenz
* Math-Funktionen
* Anzeige der Trigger Frequenz
* Eingangsteiler an die 25Pixel/Div anpassen
* Speichern und Ausgabe von Waves
* ...

Ich denke aber dass schon eine Menge funktiniert. Denn wenn ich hier das 
Forum auf der Suche nach Inspirationen zum Thema Oszilloskop 
durchforstet hab, musste ich doch jedesmal feststellen, dass alle dann 
früh oder später eingeschlafen sind ohne ein endgültiges Ergebnis.

Die Firmware ist in ASM geschrieben, da ich in "C" nicht wirklich firm 
bin.

Ich hab euch mal ein Blockschaltbild des DSO angehangen und ein paar 
Bildchen.

Jetzt würd ich gern eure Meinung hören/lesen.

Wenn Interresse besteht dann poste ich noch mehr Einzelheiten. Bin 
allerdings gerade dabei die Unterlagen aufzuforsten und 
zusammenzustellen.

Steffen

von Jochen F. (jamesy)


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Hallo,

mich würde der Aufbau der Teilerschalter interessieren. Das ist der für 
die präzise Wiedergabe neben dem ADC wichtigste Teil eines Oszilloskops. 
Wie wird das Analogsignal vor dem ADC begrenzt?
Auch von Interesse: Trigger - Hardware oder rein Software im FPGA?

Ich finde das Projekt für einen Selbstbau wirklich gelungen, und möchte 
es als mutig bezeichnen! Sehr gut!

Gruß, Jochen

von Sepp (Gast)


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Welche ADCs verwendest du denn?

von Lukas K. (carrotindustries)


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Respekt, wirklich sehr gut umgesetzt. Einige Fragen bleiben noch:
Wie hoch ist die Analogbandbreite?
Am FPGA hängt kein RAM.; d.h. der XMEGA muss die Daten mit bis zu 
100MB/s wegspeichern?
Wieviel k Speicher?

von Pascal H. (pase-h)


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Wow!
Also ich muss sagen: Ich bin begeistert!

Die meisten Threads hier im Forum sind, wie du bereits geschrieben hast, 
wirklich untergegangen. Deshalb würde ich dir raten, einen Artikel im 
Wiki zu erstellen. Die Wenigsten, der Mitglieder, die ein Scope bauen 
wollten, habe soviel Ehrgeiz gezeigt, wie unter einen Fingernagel passt.

Nur mal so:
Wie lange hast du denn für die Planung bis zum jetzigen Standpunkt 
gebraucht?
und
Würde es dir etwas ausmachen den Schaltplan zu veröffentlichen?

Was mich ehrlich gesagt auch imponiert, ist, dass Der Code in ASM 
geschrieben ist (ich schaff in ASM grad mal ein LCD anzusteuern ^^).

Eine Frage hätte ich noch:
Wo hast du das Gehäuse gekauft und wie viel hat es gekostet?
Ich könnte mir vorstellen, in so einem Gehäuse einen DDS Generator mit 
schön großen Display einzubauen (nachdenk über nächstes Projekt...).

Mit freundlichen grüßen
pase-h

von Steffen H. (avrsteffen)


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Oha, zu so später Zeit noch soviel los hier..

>@Jochen
>mich würde der Aufbau der Teilerschalter interessieren.
Die hab ich von Dr. Stefan Salewski übernommen. Wenn ich den Schaltplan 
überarbeitet habe poste ich den noch.

>Trigger - Hardware oder rein Software im FPGA?
Hmm.. Also in einem FPGA wird ja eh alles in Hardware nachgebildet. Aber 
der Trigger wird im FPGA gemacht. Software dazu in VHDL.

>@Sepp
>Welche ADCs verwendest du denn?
Das sind 2 ADC831.

>@Luk4s K.
>Wie hoch ist die Analogbandbreite?
Das hab ich noch nicht vollständig überprüfen können. Allerdings meinte 
Stefan Salewski, dass sie min. 100MHz betragen sollte. Laut LTspice ging 
sie sogar bis 150Mhz.
Das ist aber auch noch so ein "to do" dies mal zu überprüfen.

>Am FPGA hängt kein RAM.; d.h. der XMEGA muss die Daten mit bis zu
>100MB/s wegspeichern?
>Wieviel k Speicher?
Es hängt zwar kein RAM am FPGA aber dafür ist der doch schon im FPGA mit 
integriert. Nennt sich BlockRAM. Im LFPX3 sind dafon 6x 9k BRAM, also 
54kBit.

In diesem Forum dazu mehr Informationen:
Beitrag "[VHDL] Daten von ADC in BRAM speichern"


>@Pascal
>Wie lange hast du denn für die Planung bis zum jetzigen Standpunkt
>gebraucht?
Die Idee ist schon sehr alt. Aber so richtig reingehangen hab ich mich 
vor ca. 8 Monaten in dieses Projekt.

>Würde es dir etwas ausmachen den Schaltplan zu veröffentlichen?
Das werd ich noch tun. Nur wie gesagt, ich muss erstmal alles 
aufarbeiten. Hatte doch noch hier und da ein paar Änderungen am Layout 
und in der Schaltung.


Übrigens DANKE für die Lohrbeeren.. :)

So, jetzt muss ich aber..
Steffen

von Steffen H. (avrsteffen)


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>Wo hast du das Gehäuse gekauft und wie viel hat es gekostet?
Das Gehäuse ist aus "aufgeschäumten PVC Platten" selber gebaut. Ich hab 
auch schon gehört, dass die zu kaufen geben soll. Hab aber nichts 
gefunden im "www".

Nacht

von Steffen H. (avrsteffen)


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Hallo

So, hier mal die überarbeitete Eingangsschaltung.

von Stefan P. (form)


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Wow, da hat sich aber jemand von Tektronix inspirieren lassen :-)
Wenn ich ein Oszi bauen würde, hätte es exakt die selbe 
Darstellung/Menüführung.

Respekt! Schöne Arbeit.

von Beeindruckter (Gast)


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Hallo,

wow das ist ja mal ein sehr anspruchsvolles Projekt bei den ich und 
sicher auch viele andere nicht mithalten können.
Daher meine Frage: liegt eine berufliche Vorbelastung vor, oder hast du 
dir das alles als Autodidakt beigebracht ?
Ich selbst muß schon kräftig "kämpfen" um mir etwas C für die AVR 
programmierung ins Hirn zu bringen.
Leider (?) funktioniert es ja nicht so einfach wie hier 
http://www.payer.de/kommkulturen/kultur0688.gif

mfg

    "Beeindruckter"

von Jörn P. (jonnyp)


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Beeindruckende Leistung! Und das Ganze in ASM? Hut ab!!

von j. c. (jesuschristus)


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Hammer! Richtig gut! Mach doch nen Bausatz draus!

von tom (Gast)


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Sehr schönes Projekt.

Kannst Du vieleicht u.a. noch ein paar mehr Infos zu dem 
Gehäuseselbstbau geben, finde ich sehr gelungen. Was sind 
"aufgeschäumten PVC Platten"? Wie werden diese gefügt?

von Steffen H. (avrsteffen)


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tom schrieb:
> Sehr schönes Projekt.
Danke

> Kannst Du vieleicht u.a. noch ein paar mehr Infos zu dem
> Gehäuseselbstbau geben, finde ich sehr gelungen. Was sind
> "aufgeschäumten PVC Platten"? Wie werden diese gefügt?
Also eigentlich heißt die wohl richtig "PVC Hartschaumplatte". Diese 
Platten werden vorwiegend in der Werbebranche eingesetzt. Ich habe 
solche auch schon öfters im Baumarkt gesehen. Ich habe sie allerdings 
von einem Händler in meiner Nähe als "Reste" (ca 1qm) und 10euro für die 
Kaffeekasse bekommen. Wir verwenden die bei uns in der Firma im 
Musterbau.

Dieses Material lässt sich bis 10mm Stärke noch mit einem Cuttermesser 
schneiden, sehr gut bohren, feilen, schleifen, lackieren, biegen, 
Gewinde schneiden, fräsen und vor allen Dingen sägen. Ohne das es 
anfängt zu schmelzen wie man es bei Plexiglas kennt.

Es lässt sich durch Erwärmung ( 63°C ) biegen. Allerdings fängt es an ab 
75°C seine Form zu verlieren.

Zum Fügen: Ich habe es mit Sekundenkleber (Loctite) geklebt.

Mein Gehäuse ist komplett aus 4mm Material entstanden. Die Bedientasten 
sind aus einem Taschenrechner (von Mc-Geiz für 2€) und die Drehknöpfe 
gibt es beim großen "C".

Die Lüftungsschlitze im Gehäuse Rückteil und die Aussparungen für 
Taster, Encoder hab ich gefräßt. (Gut wenn man einen Musterbau hat)

Es gibt auch ein paar Zeichnungen von den Gehäuseteilen. Wenn's 
interressiert kann ich die ja auch noch veröffentlichen.

Gruß Steffen

von Steffen H. (avrsteffen)


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Ich hab mal noch zwei Infoblätter solcher Platten angehangen. Vieleicht 
interressiert es ja doch den ein oder anderen.

Steffen

von Thilo G. (thilo11)


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Wofür ist der blaue Ring an dem roten Kabelstrang? Habe sowas schon 
öfter gesehen, aber wofür verwendet man diese?



Grüße Thilo

von jaja (Gast)


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Thilo G. schrieb:
> Wofür ist der blaue Ring an dem roten Kabelstrang? Habe sowas schon
> öfter gesehen, aber wofür verwendet man diese?
Ferritkern, Entstörung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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jaja schrieb:
> Ferritkern, Entstörung.
Stichwort: Gleichtaktstörungen... ;-)

Steffen H. schrieb:
> Wenn Interresse besteht dann poste ich noch mehr Einzelheiten. Bin
> allerdings gerade dabei die Unterlagen aufzuforsten und zusammenzustellen.
Mach doch gleich die komplette Dokumentation. Die kannst du hier im 
Forum als Artikel ablegen.

Steffen H. schrieb:
> Übrigens DANKE für die Lohrbeeren.. :)
Lobbären? Lohnbären? ;-)
Aber ich häng einfach noch meine Lorbeeren mit dran: Sehr schön 
gemacht, von einem TEK TDS210 auch vom Füllgrad kaum zu unterscheiden... 
;-)

von Steffen H. (avrsteffen)


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Hallo Lothar

Ohne deine Unterstützung hätte ich die Firmware für den FPGA nicht so 
schnell hinbekommen. Danke nochmal dafür..

>von einem TEK TDS210 auch vom Füllgrad kaum zu unterscheiden...
Hmm.. wie meinst du das? ;-)

So, ich hab jetzt fürs Erste mal alles soweit zusammengestellt. Da ich 
die ganzen Layouts mit "TARGET.2001", ja "2001" gemacht habe gibt es 
hier alles nur als pdf-Files.

Kann man eigentlich bei Eagle Gerber Daten importieren sodass man die 
Target-Files in Eagle-Files wandeln kann?

Ansonsten fehlt hier und da noch ein wenig.. Die Stromversorgung 
(Power-Supply) hab ich bis jetzt nur auf Lochraster. Also noch kein 
Layout erstellt.

Wenn mal wieder schlechteres Wetter ist, dann werd ich mich noch an ein 
Wiki Artikel setzen. Aber jetzt erst mal Sonnenbaden.. :)

Steffen

von Steffen H. (avrsteffen)


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Hab hier gerade noch das Gehäuse-Front CAD gefunden.

Steffen

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Steffen H. schrieb:
>>von einem TEK TDS210 auch vom Füllgrad kaum zu unterscheiden...
> Hmm.. wie meinst du das? ;-)
Schraub mal so ein Ding auf. Das ist genauso voll wie dein DSO... :-)

von Steffen H. (avrsteffen)


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Lothar Miller schrieb:
>Schraub mal so ein Ding auf. Das ist genauso voll wie dein DSO... :-)
Echt? :-)

Ich hatte leider kein TDS210 zur Vorlage. Es war ein TDS2002. Nur 
Farbdisplay ist etwas schwieriger anzusteuern..

Und außerdem muss ja auch das Board nach Benedikts "Grafikfähiger LCD 
Controller für 320x240 LCD mit 4 Graustufen" genutzt werden. Daraus ist 
eigentlich die Grundidee entstanden.

von tom (Gast)


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Oh, lange nicht reingeschaut.
Danke für die Infos zu dem Gehäusebau. Das werde ich mit mal ansehen.

von H. G. (Gast)


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Steffen H. schrieb:
> Allerdings fängt es an ab
>
> 75°C seine Form zu verlieren.
Dann musst du aber für sehr gute Wärmeabfuhr sorgen und darf es nicht in 
die Sonne stellen :-)

Ich finde es immer wieder heiss, wenn jemand sowas baut, was es 
eigentlich für 299,- von den Chinesen zu kaufen gibt.

von Antwortender (Gast)


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Gerald He. schrieb:
> Ich finde es immer wieder heiss, wenn jemand sowas baut, was es
> eigentlich für 299,- von den Chinesen zu kaufen gibt.

und dabei auch noch was lernt...

Leider gibt es ja heute nicht mehr soviel, was man selbst bauen könnte 
und es dann richtig viel günstiger ist oder schöner oder .... als ein 
gekauftes Produkt. Audiobastelein und bisschen was mit LEDs, ansonsten 
gibt es ja kaum einen Anreiz bei der so oft fehlenden Fertigungstechnik. 
Umso toller finde ich(!) es, wenn jemand etwas trotzdem selbst macht.

von Steffen H. (avrsteffen)


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Gerald He. schrieb:
> Ich finde es immer wieder heiss, wenn jemand sowas baut, was es
> eigentlich für 299,- von den Chinesen zu kaufen gibt.

Ich glaube ich komme sogar noch billiger als 299,-
Ich muss das mal demnächst nachrechnen wenn ich die BOM erstelle. Ich 
hatte halt schon viele BE da gehabt. Ansonsten auch viel als "Samples" 
bestellt.

Aber unter 100,- komm ich auf keinen Fall. Leiterplatten hab ich ja auch 
alle selber hergestellt. Das spart auch schon einiges an Geld, aber 
nicht an Nerven :-)

Gruß Steffen

von Stephan H. (stephan-)


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RESPECT vor dieser Arbeit !!!
Vielleicht finden sich hier ja noch Mitstreiter für die Math.

Schönes Projekt.

von os (Gast)


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Gerald He. schrieb:
> Ich finde es immer wieder heiss, wenn jemand sowas baut, was es
> eigentlich für 299,- von den Chinesen zu kaufen gibt.

Und auch wenn die Chinesen noch noch die Hälfte verlangen würden ist und 
bleibt es ein vorbildliches Projekt. Schon fast kühn und frech 
angesichts der preiswerten DSO aus Fernost. ;)

Applaus!

von troll42 (Gast)


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Gerald He. schrieb:
> Ich finde es immer wieder heiss, wenn jemand sowas baut, was es
> eigentlich für 299,- von den Chinesen zu kaufen gibt.

Was meinst du woher die Chinesen ihre Pläne haben? SCNR

Sieht wirklich nach Tek aus, wenn du das in Serie produzierst verklagen 
die dich garantiert...

Tolle Arbeit!!!

von Carsten S. (dg3ycs)


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Steffen H. schrieb:
> Gerald He. schrieb:
>> Ich finde es immer wieder heiss, wenn jemand sowas baut, was es
>> eigentlich für 299,- von den Chinesen zu kaufen gibt.
>
> Ich glaube ich komme sogar noch billiger als 299,-
> Ich muss das mal demnächst nachrechnen wenn ich die BOM erstelle. Ich
> hatte halt schon viele BE da gehabt. Ansonsten auch viel als "Samples"
> bestellt.
> ...
>
> Gruß Steffen

Wobei, selbst wenn du nur bei der hälfte von 299 Euro landest, eine 
Kosten-Nutzen REchnung unter alleiniger Betrachtung der Daten des 
fertigen Gerätes wohl immer noch sehr stark zu deinen Ungunsten 
ausfallen würde.
100 Msp (2x50) vs. 1Gsp, 20Vmax vs. 300Vmax., SW vs. Colour...

Aber ich unterstelle jetzt einfach mal das es ja gar nicht darum ging 
einfach durch Selbstbau möglichst billig ein "Henkel DSO" zu bekommen 
sondern das auch der Lerneffekt sowie der Spass an der Sache eindeutig 
im Vordergrund standen. Dazu das gute Gefühl mal etwas durchgezogen zu 
haben wovon viele hier immer nur "reden". Wenn dann noch etwas durchaus 
Verwendbares dabei herauskommt, ist das ja um so besser.

Es ist ja einfach so wie schon geschrieben: Im Bereich der 
"Standartgeräte" lässt sich in der heutigen Zeit der Maschinenbestückung 
und hochspezialisierten Bauteile einfach kein GEld durch Selbstbau mehr 
sparen. Wo vor Jahren noch alle Geräte aus den selben Grundbauelementen 
bestanden die immer nur anders verschaltet wurden und nur "mechanische" 
Elemente wie Gehäuse und Knöpfe speziell angefertigt wurden (und vom 
bastler improvisiert werden mussten), da war es ja anders.  Der Anteil 
teurer Handarbeit war groß, Bauteilkosten im vergleich sehr gering. 
Heute - wenn man sie denn überhaupt bekommt, sind die Spezialbauteile in 
Kleinststückzahlen oft so teuer das bereits der "Kleinmengenaufschalg" 
eines dieser Bauteile mehr ausmacht als die gesamten Personalkosten.

Wenn man also nur rein Wirtschaftlich denken würde und dabei selbst den 
LErn- und Spasseffekt nicht berücksichtigt, dann dürfte man ausser 
SPeziallösungen die man nicht kaufen kann als Hobbyelektroniker 
normalerweise überhaupt nichts mehr selbst bauen.
Und jeder Modellbauer (Hobby, nicht das Gewerbe...!) müsste erst recht 
sofort alle Tätigkeiten einstellen.

Sobald man aber die "Nebeneffekte" berücksichtigt, so ist meine 
Erfahrung - und die vieler Bekannter- das man durch solche Projekte eine 
Menge an zusatzerfahrung und Know-How gewinnt das einem dann früher oder 
später -sofern man auch Beruflich in der Elektroniksparte tätig ist- 
auch dort zu gute kommt. Das sind dann die Kleinigkeiten die einen dann 
den "kleinen Vorsprung" vor denjenigen bringen die vielleicht sogar den 
etwas besseren Abschluss haben, aber für nichts anderes als reine 
Sachbearbeiter oder andere Verwaltungsjobs taugen... Und das bringt 
nicht selten über die Lebensarbeitszeit gesehen viel mehr ein als es 
kostet...
Vom persöhnlcihen SPass mal ganz abgesehen.

Gruß
Carsten

von minna (Gast)


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Ich denke mal ier gehts nicht um 299 gesparte Euros, sondern um das 
wunderbare Gefühl von "Yes, I can!"

von Michael Larson (Gast)


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R.E.S.P.E.C.T.

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


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os schrieb:
> Gerald He. schrieb:
>> Ich finde es immer wieder heiss, wenn jemand sowas baut, was es
>> eigentlich für 299,- von den Chinesen zu kaufen gibt.
>
> Und auch wenn die Chinesen noch noch die Hälfte verlangen würden ist und
> bleibt es ein vorbildliches Projekt. Schon fast kühn und frech
> angesichts der preiswerten DSO aus Fernost. ;)
>

nah, chinesen können es immer günstiger machen, ein vorserie gerät
(dadurch teurer als die prod. version) hat 85EUR gekostet,
125MS/s, 2ch, FFT, 3.5" TFT mit 480*320 - siehe bilder.

Es geht aber nicht um kaufen sondern selber bauen,
alleine die Gehäuse ist 1A!

Die "nachbildung" von TDS2xxx finde ich auch super,
wenn es nicht von "avrsteffen" wäre hätte ich auch gesagt
> "display controller" sehe ich als "unnötige querelei", wäre
> da ein ARM mit controller nicht einfacher?
aber so passt es auch zum nick - und wenn die performance reicht
dann passt doppelt.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Wird ja richtig philosophisch hier :-)

Ist doch klar, dass Bastelprojekte nicht wirtschaftlich sind und die 
Ergebnisse schon gar nicht. Sie bringen aber Knowhow, das anderweitig 
nutzbar ist. Ich habe mir Funktionsgeneratoren und DigitalOszilloskop in 
VHDL gebaut - alles rudimentäre Sachen und nicht so gut industriell 
nutzbar. Aber ich kann Teile davon manchmal in professionelle Designs 
einbauen, zum debuggen.:-)

So ein Oszilloskop ist ein feines Projekt. Ich kann mich an meine 
Anfänge erinnern: Das war Anfang der 80er mit dem Videobaukasten von 
Philips. Die Ausgabe erfolgte 90Grad verdreht auf dem Fernsehgerät in 
S/W, es gab nur einen Kanal und die Bandbreite betrug einige kHz :-)

Ein DSO mit uC habe ich mir erspart. Ich mache das in VHDL, 4 x >100MHz 
uns Ausgabe auf einem 1280x1024 VGA Schirm, wo man mal was sieht:-)

von Steffen H. (avrsteffen)


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Genau so ist es minna. Man kann echt eine Menge dabei lernen. Und das 
Forum hier hat mir dazu mächtig unter die Arme gegriffen.

Schön, dass es euch gefällt.

Troll schrieb:
>Sieht wirklich nach Tek aus, wenn du das in Serie produzierst verklagen
>die dich garantiert...
Ich will es nicht in Serie produzieren und auch kein Geld damit 
verdienen. Ich möchte euch nur mein Ergebnis präsentieren und den ein 
oder anderen die Möglichkeit geben, es nachzubauen.
Ob dann dabei auch ein Lerneffekt entsteht kann ich nicht sagen. Denn 
die Firmware in ASM ist schon sehr komplex. Manchmal blick ich selber 
nicht mehr durch.. :(

Steffen

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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>verklagen
Die Tectronics sollen froh sein, wenn einer ihr Design nachbaut:-)

Mir fällt spontan der Typ ein, der sich einen eigenen Ferrari gebaut 
hat, weil er sich keinen leisten konnte. Der rennt heute auf den 
Automessen rum. Vielleicht wäre das DSO ja was für ein 
Elektronikertreffen :-)

Oder, man bewirbt sich bei Hameg. Das wäre aus meiner Sicht eine echte 
Eintrittskarte.

von troll42 (Gast)


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Juergen Schuhmacher schrieb:
> Ein DSO mit uC habe ich mir erspart. Ich mache das in VHDL, 4 x >100MHz
> uns Ausgabe auf einem 1280x1024 VGA Schirm, wo man mal was sieht:-)

Hm, das klingt interessant. >100MHz und 4 Kanal ist wirklich brauchbar, 
der Analogteil aber bestimmt recht haarig.

Steffen H. schrieb:
> Troll schrieb:
>>Sieht wirklich nach Tek aus, wenn du das in Serie produzierst verklagen
>>die dich garantiert...
> Ich will es nicht in Serie produzieren und auch kein Geld damit
> verdienen.
Ist doch klar, war auch nicht ernst gemeint.

> Denn
> die Firmware in ASM ist schon sehr komplex. Manchmal blick ich selber
> nicht mehr durch.. :(
Ich hab nur mal schnell durch die Dateien gescrollt, seeeehr lang und 
seeeehr eindrucksvoll, so viel Ausdauer sowas in ASM zu schreiben muss 
man erstmal haben.

Juergen Schuhmacher schrieb:
> Oder, man bewirbt sich bei Hameg. Das wäre aus meiner Sicht eine echte
> Eintrittskarte.
ack.

von Steffen H. (avrsteffen)



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Da bin ich wieder

Hab jetzt das Gehäuse fertig. Naja, muss nur noch lackiert werden. Innen 
sind Schnappies (Wiederhaken) eingebaut, so dass es nicht geschraubt 
werden muss. Zum Öffnen kann man den Schnappie durch den Lüftungsschlitz 
runter drücken. Dadurch entriegelt er.

Außerdem hab ich mal für die Bedieneinheit die BOM zusammen gestellt.

Schönen Tag noch..
Steffen

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Mal ne Frage:
Machst du etwas im BEreich Modell-/Prototypen-/Formenbau beruflich bzw. 
hast du das gelernt oder ist das alles "selbst erlernt"?
ICh muss zugeben das mich das Gehäuse deutlich mehr beeindruckt als das 
Skope (elektronisch) selbst ;-)
Man sieht ja das es (überwiegend?) wirklich nur aus flachen Platten 
entstanden ist.

Gruß
Carsten

von Steffen H. (avrsteffen)


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Carsten Sch. schrieb:
> Hi,
>
> Mal ne Frage:
> Machst du etwas im BEreich Modell-/Prototypen-/Formenbau beruflich bzw.
> hast du das gelernt oder ist das alles "selbst erlernt"?
> ICh muss zugeben das mich das Gehäuse deutlich mehr beeindruckt als das
> Skope (elektronisch) selbst ;-)
> Man sieht ja das es (überwiegend?) wirklich nur aus flachen Platten
> entstanden ist.
>
> Gruß
> Carsten

Nein, ich mach sowas nicht beruflich. Aber ich hab mich vor langer Zeit 
mal mit Modellbau (RC Modellbau) beschäftigt und unter anderem 
Bootskörper selber gebaut. Alles selber angeeignet.
Allerdings muss ich zugeben: Wir haben bei uns in der Firma eine 
Abteilung "Musterbau". Da wird man auch sehr gut beraten..

Steffen

von Steffen H. (avrsteffen)


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Carsten Sch. schrieb:

>Ich muss zugeben das mich das Gehäuse deutlich mehr beeindruckt als das
>Skope (elektronisch) selbst ;-)

Zur elktronischen Seite:
Ich muss ja auch zugeben dass da noch einiges fehlt. Zum Beispiel der 
externe Trigger. Ansonsten ist hier alles so ziemlich in Modul/Sandwitch 
Bauweise entstanden.

Aber man kann schon einige Sachen damit messen. Worauf ich persönlich 
Stolz bin ist: Der DSO rauscht verhätnismäßig wenig für ein Eigenbau.

Ich hab mir auch mal dieses "eOscope" nachgebaut. Allerdings fehlte da 
wirklich der 2.Kanal und auch eine vernüftige Eingansstufe. Ich hab hier 
zwar noch die 1Kanal Versuchs-Eingangsstufe rumliegen, aber die passt 
nicht mehr in das Gehäuse vom "eOscope".


Steffen

von Andreas A. (elw-2)


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Mein Respekt!!

Sehr schönes Projekt!

Wo hast du die Bauteile eigentlich alle Bestellt?

von Steffen H. (avrsteffen)


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Vieles hab ich schon da gehabt. Ansonsten Samples bei TI, MAXIM, 
National-Semiconductor. Bestellt bei Reichelt, Bürklin, RS und Farnell.

Deswegen kann ich auch noch nichts über die wirklichen Kosten sagen. Das 
meiste Hühnerfutter hat man da. Die Taster (Schurter) hatte ich auch 
alle da. Hätt ich mal vorher geschaut was da das Stück kostet.. Man kann 
ja auch ganz einfache Taster dafür nehmen. Vielleicht pass ich ja im 
Herbst mal noch die LP dafür an.

Das meiste haben die Reed-Relays, CPU (XMEGA), FPGA und die SMD Trimmer 
von Bourns gekostet.

Steffen

von Steffen H. (avrsteffen)


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Hallo Leute

Hab jetzt gerade mal den UART zum Displaycontroller oszilloskopiert. Der 
UART läuft mit 1Mbaud. Man kann sehr schön die Bits sehen.

Steffen

von Schröckel (Gast)


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Finde ich echt gut. Das Gehäuse ist ja wirklich prima. Sieht aus, wie 
echt.

von Christian E. (engel24)


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Hallo Steffen,

Respekt!

Ich hätte das nicht gekonnt.

Ich habe mir Deine hochgeladenen Unterlagen mal angeschaut.
Mir ist aufgefallen, dass Du die BOM nicht beigefügt hast.

Kannst Du diese bitte noch nachreichen?

Gruß

Christian

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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troll42 schrieb:
> Hm, das klingt interessant. >100MHz und 4 Kanal ist wirklich brauchbar,
> der Analogteil aber bestimmt recht haarig.

Ich nutze das, was das board kann:-)

Einen Vorteiler wie bei einem Oszi habe ich da nicht. Ich kann bis 3,1 V 
sehr gut messen und das reicht für das, was meine Schaltungen 
produzieren. Ansonsten habe ich ja noch ein Richtiges. Dieses Oszi ist 
auch entstanden, weil ich interne Signale im FPGA (analoge) direkt 
ausgeben musste.

von Mark B. (markbrandis)


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Steffen H. schrieb:
> Ob dann dabei auch ein Lerneffekt entsteht kann ich nicht sagen. Denn
> die Firmware in ASM ist schon sehr komplex. Manchmal blick ich selber
> nicht mehr durch.. :(

Blöde Frage: Warum dann unbedingt Assembler, wenn C viel 
änderungsfreundlicher wäre?

Aber für das Teil selbst natürlich vollen Respekt, eine tolle Leistung!

von Mark B. (markbrandis)


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Mark Brandis schrieb:
> Blöde Frage: Warum dann unbedingt Assembler

Eine Antwort darf übrigens immer noch gegeben werden ;-)

von mitleser (Gast)


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Steht doch im ersten Beitrag

>Die Firmware ist in ASM geschrieben, da ich in "C" nicht wirklich firm
>bin.

von Mark B. (markbrandis)


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Hm, also hätte er in C nicht so den Durchblick... und nun hat er in 
Tausenden Zeilen Assembler-Code nicht mehr so den Durchblick... ;-)

von Kevin (Gast)


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Hallo alle zusammen
ich interessiere mich für den Display und wollte
fragen welcher es ist und wo man in bekommt
hab das Thema 3mal gelesen und bin echt begeistert
habe aber nix zum Display erfahren ob mir
jemand vielleicht hälfen könnte.

von Steffen H. (avrsteffen)


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Da kann ich helfen.

Ich habe ein 320x240 LCD ohne Controller eingebaut.
Bezeichnung: NLC320T240BTHCDO (schwarz/weiß mit CCFL Beleuchtung)

Es sollten aber auch die Displays von Pollin gehen. Ich hab aber auch 
noch ein Display der selben Größe da. Allerdings blau/weiß mit CCFL 
Beleuchtung. Leider OHNE Inverter.

Eine Controller Platine dazu findet man hier:
[[Beitrag "Re: Grafikfähiger LCD Controller für 320x240 LCD mit 4 Graustufen"]]

Leider hab ich im Moment nicht so viel Zeit an der DSO Firmware weiter 
zu arbeiten. Aber die kalten Tage kommen bestimmt bald und dann ist 
wieder mehr Zeit da.

Mark Brandis schrieb:
>> Blöde Frage: Warum dann unbedingt Assembler

>Eine Antwort darf übrigens immer noch gegeben werden ;-)
Na die Antwort kam ja dazu schon von "mitleser". Und genau so ist es 
auch. In C blick ich immer noch nicht so richtig durch..

Aber wenn man kein JTAG besitzt ist ASM-Code freundlicher wegen der 
Nachvollziehbarkeit. Schönes Wort, oh man :-)

Bis die Tage
Steffen H.

von D. Laszlo S. (lazlo)


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Hallo zusammen!

ich bin auch sehr beeindruckt von deinem gerät. ich arbeit z.Z. an einem 
vergleichbarem projekt, bin aber auch noch so ziemlich mitten drin. 
werde bei gelegenheit aber auch meine ergebnisse hier mal zur schau 
stellen.

diesen thread finde ich sehr ermutigend. mir geht es ebenfalls nicht 
darum etwas zu bauen was man sonst nur für ein paar tausend euro von tek 
oder hp kaufen kann. viel mehr um die neuen erfahrungen in den 
verschiedensten bereichen mit denen man sich dabei beschäftigen muss. 
werd da bei gelegenheit hier sicher noch so die ein oder andere frage 
posten.

so long, lazlo

von Steffen H. (avrsteffen)


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Hallo Lazlo,

Hast du schon ein paar Ergebnisse? Interressiert mich schon, wie andere 
an sowas rangehen.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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> Ansonsten ist hier alles so ziemlich in Modul/_Sandwitch_
> Bauweise entstanden.

Das sind Sand-Hexen.

Die belegten Brote heißen "sandwich"  ;-)

von Steffen H. (avrsteffen)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Die belegten Brote heißen "sandwich"  ;-)

Aber ich denke schon dass du wusstest was gemeint war.. :-)

von Stephan H. (stephan-)


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@Steffen.H.

hast Du nicht Lust (besser gesagt Zeit) Dein Projekt im Wiki zu 
veröffentlichen ? ( ich hoffe nicht, das ich was verpasst habe)
Das wäre doch ein schönes und überschaubares Projekt für jeden von uns 
der so wie ich wegen 50 oder weniger Messungen/ Jahr nicht bereit ist 
300 oder mehr Euro für ein DSO auszugeben. Mein EO211 kommt ja auch nur 
bis 4 MHz.

Gruß

Stephan

Vielleicht läßt sich daraus ja eine Art Bausatz generieren.

von Anfrager (Gast)


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Hi,


Schönes Projekt.

gibt es zu dem DSO ein Update??

Danke.

von Beppino (Gast)


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Hi, Sir.
Super project.
Component part list is missing .
Can you post it for us?

Regards,

Beppino

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