Liebe analog-Elektroniker ! Obwohl das Thema hier in Foren nicht unbekannt ist, möchte ich euch Experten in meinem speziellen Fall doch nochmal die Frage stellen. Wieviel Ruhestrom sollte ich über die MOSFET Endtransistoren einstellen damit eine Class-A Funktion sicher gegeben ist? Es handelt sich um den SUMO The Ten Class-A Stereo Endstufe von James Bongiorno aus dem Jahr 1993. Das Gerät ist als Doppel-Mono Endverstärker aufgebaut, und im Ausgangsteil befinden sich 5 paare IRFP240/IRFP9240 Hexfet Transistoren. Betriebsspannung für die Endstufe ist +60V/-60V (Angegeben +-55V !)gespeist von je einem Trafo und Netzteil für jeden Kanal. 450VA Trafo und 50.000uF Becherelko speisen eine Endstufe. Ich möchte den Ruhestrom für den Amp "korrekt" einstellen, fehlen mir aber bisher die Kentnisse über einen Class-A Aufbau. Vielen Dank für euere Hilfe! Natürlich gebe ich euch weitere Informationen über die Schaltung, falls dies gewünscht ist.
James schrieb: > Wieviel Ruhestrom sollte ich über die MOSFET Endtransistoren einstellen > damit eine Class-A Funktion sicher gegeben ist? Was für eine Frage! Natürlich so hoch, dass der Ruhestrom größer als die Aussteuerung ist, das ist das Prinzip der Class-A. Wobei es da aber auch Tricks gibt, z.B. Gegentakt-Schaltungen, die mit weniger Ruhestrom auskommen. James schrieb: > Natürlich gebe ich euch weitere Informationen über die Schaltung, > falls dies gewünscht ist. Nöö, bloß nicht, hier wird es gerade zur Gewohnheit keine Schaltungen mehr zu zeigen (höchstens noch kurzlebige Verlinkungen auf verseuchte Seiten) und nur noch ellenlang zu texten.
Habe die Zeichnung ins PDF umgewandelt und hochgeladen. Die Schaltung zeigt die original Aufbau des Ausgangsteils mit 5-Paar Mosfets. Die Bezeichnung I_bias = 200mA stammt von mir, weil ich momentan den Ruhestrom auf 1A eingestellt habe. (200mA je Mosfet). Bin mir also unsicher, wie hoch dieser Strom seien sollte?
ArnoR schrieb: > Was für eine Frage! Natürlich so hoch, dass der Ruhestrom größer als die > Aussteuerung ist, das ist das Prinzip der Class-A. Wobei es da aber auch > Tricks gibt, z.B. Gegentakt-Schaltungen, die mit weniger Ruhestrom > auskommen. Laut Angaben über den SUMO, leistet er 100W an 8 Ohm Last. Betriebsspannung ist 2x60V. In jeder Halbwelle wird also über den Last (bei Vollaussteuerung) 60/8= 7,5 A Strom fließen. Meinst Du, dass ich dann etwa 7A Ruhestrom einstellen müsste? ...also etwa 1,5A pro MOSFET ??? Verstehe ich es so richtig?
Genau diese 1,5A pro MOSFET bereitet mir etwas Kopfzerbrechen :-) Wenn man die SOA Grafik aus dem Datenblatt anschaut, wird ersichtlich dass der Transistor im linearen-Betrieb , wenn an ihm U_DS 60V anliegt schon bei 2A Strom ins Gefährliche getrieben wird. Würden 1,5A bei U_DS 60V fließen, würde dies ein gefährliches Spiel.
Entschuldigt mich, ich reiche die SOA Angaben über den verwendeten Mosfets nach :-) Verstehe ich es richtig, dass der I_Drain Strom beim 60V U_DS auf keinen Fall nicht über 2A hinausgehen darf !?
Vermutlich läuft dieser Verstärker nie im A-Betrieb, nur sorgt "Class-A" beim Käufer für feuchte Augen. Blöd wenn dann jemand kommt, den Schaltplan und die Datenblätter ließt und sich am Kopf kratzt. In reinem Class-A-Betrieb hätte das Ding 2x 840Watt Heizleistung. Damit kann man ein modernes Haus an fast allen Tagen des Winters heizen. 1,6kW hat grob mein 8er Raclette-Bruzler. Wenn in dem Verstärker nichts glüht, dann müßte er deutlich größer sein als dieses Ding. Oder er hat einen großen Lüfter, dann braucht man aber kein Class-A.
Carl D. schrieb: > In reinem Class-A-Betrieb hätte das Ding 2x 840Watt Heizleistung Witzig, aber vermutlich hast Du irgendwo Recht. Als Leistung sind 900Watt angegeben (Verbrauch!!!). Die Netztrafos sind mit 450VA beziffert. Das Teil wiegt 38kg und ist mit riesigen Rippenkühlkörpern ausgestattet. Meine Frage bezieht sich aber eher drauf, wie hoch der korrekte Ruhestrom einzustellen ist? Würde mich sehr auf fahliche Antworten freuen, selbst wenn ich dabei feuchte Augen bekommen sollte :-)) Danke!
James schrieb: > Verstehe ich es so richtig? Ja, aber deine Schaltung ist eigentlich Class-B oder AB. Class-A geht zwar auch, ist aber mit dieser Schaltung Mumpitz, weil zuviel Verlustleistung. Wenn schon Gegentakt, dann 2 komplementäre Class-A Schaltungen im Gegentakt.
Hallo ArnoR ! Ich verstehe dich nicht ganz?! Rechnet sich die Leistung so P = U^2 / R -> 60^2/8 = 450 ? Dann erhalte ich ja die angegebene 450W "Verlustleistung", oder? Du sagst (meines Wissens aus dem www. auch) dass eine Class-A immer den Ruhestrom verbraucht, den er bei maximaler Belastung abgeben würde; ArnoR schrieb: > Natürlich so hoch, dass der Ruhestrom größer als die > Aussteuerung ist, das ist das Prinzip der Class-A. Also müsste tatsächlich etwa 7A Ruhestrom eingestellt werden. Mein Problem ist aber dabei die SOA Kennlinie im DC Betrieb. Da ich mich sehr für diese Schaltung interessiere, habe ich die MOSFET Datenblätter genauer angeschaut, und durch diese Angaben kam ich zu dem Schritt die Frage im Forum an EUCH Experten zu stellen. Es geht nicht so sehr um eine Diskussion, sondern um eine Gewissheit für mich, da ich wirklich kein Fachmann bin, sondern mich aus Hobby mit Verstärkerschaltungen beschäftige.
James schrieb: > Rechnet sich die Leistung so P = U^2 / R -> 60^2/8 = 450 ? > Dann erhalte ich ja die angegebene 450W "Verlustleistung", oder? Oder. Der Ruhestrom fließt nicht durch den Lautsprecher, daher taucht sein Widerstand auch nicht in der Gleichung der Ruheleistung auf. Bei einem Ruhestrom von 7A bei 60V Versorgung entsteht eine Leistung von 420W je Seite, da der Strom ja durch beide Schaltungshälften fließt.
>Also müsste tatsächlich etwa 7A Ruhestrom eingestellt werden. >Mein Problem ist aber dabei die SOA Kennlinie im DC Betrieb. Dann lass den Schrott doch einfach sein. Class-A würde man vieleicht noch für einen guten Kophörerverstärker nehmen, aber für eine Endstufe mit Wumms will doch keiner die Stromrechnung dafür bezahlen.
holger schrieb: > Class-A würde man vieleicht noch für einen guten > Kophörerverstärker nehmen Genau. > aber für eine Endstufe mit Wumms > will doch keiner die Stromrechnung dafür bezahlen. Doch, die Audiophilen tun das. Eine schöne Seite mit solchen Dingen ist die vom Class-A-Papst Nelson Pass. https://www.passdiy.com/project/amplifiers/the-zen-amplifier
Ich habe weiterhin ein Verständnisproblem. Wenn ein Ruhestrom von 7A fließen, ändert sich dieser Strom beim Vollaussteuerung, oder bleibt durch 0-100W Lautsprecherbelastung weitgehend konstant? Habe einige Berichte über Nelson Pass, Threshold und Krell Class-A Endstufen nachgelesen.Beim ALEPH Class-A zB. wird eine Betriebsspannung von 25V verwendet, die gleich MOSFETs wie bei meinem Fall (4-6 Paare), und angeblich ein Ruhestrom von 5A. Ich erinnere mich daran, dass irgendwo (finde es nicht wieder)geschrieben wurde, dass der Verbrauch durch die Aussteuerungsbreite konstant bleibt. Wie funktioniert es dann mit dem Class-A ?
James schrieb: > Wie funktioniert es dann mit dem Class-A ? Bei deiner Schaltung fließt der Ruhestrom quer durch die Endstufe. Bei Aussteuerung fließt ein Teil des Stromes zum Ausgang und der Rest durch die jeweils andere Schaltungshälfte.
Der Wechselstrom pendelt um den Ruhestrom. Bei 7 A würder er also max von 0 bis 14A erpendeln im Class-A Betrieb. Deine Überlegungen sind schon richtig, für ein echtes Class A-design würden wohl die Netzteile nicht reichen. Aber es ist völlig unbenommen, einen x-beliebigen Ruhestrom Deiner Wahl einzustellen zwischen Class AB oder A Dabei ändern sich die Nullen hinter dem Komma für den Klirrfaktor und die Zimmertemperatur.
ArnoR schrieb: > Doch, die Audiophilen tun das ....:-)) ich zähle mich nicht dazu, bin aber sehr von verschiedenen Schaltungskonzepten beeindruckt, und möchte auch technisch die Funktionen verstehen. Tatsache ist, dass mit verschiedenen Schaltungskonzepten aufgebaute Endstufen merklich klangunterschiede (Qualitätsunterschiede) zeigen (wenn der Lautsprecher und Hörraum gleich bleiben). Genug Theorie, ich habe festgestellt, dass Endstufen mit verschiedenen Schaltungskonzepten anders "klingen" und dieser Neugier hat mich zum Wunsch gebracht, einen Class-A Professionelles Gerät auch anzuhören und auf "Musikqualität" zu Testen. Der SUMO The Ten hatte beidkanalig einen Defekt: jeweils ein Paar Mosfets waren durchgebrannt. Dadurch konnte ich den Originalzustand nicht testen. Habe beide Endstufen repariert und gepaarte Mosfets eingebaut. Jetzt stehe ich vor der Frage , wieviel Ruhestrom soll ich einstellen? Ich hoffe ihr versteht mich, warum mir diese Angelegenheit sehr wichtig sei.
Bitte nicht auslachen :-), ich möchte es richtig verstehen! Wenn ich die SOA DC-Kennlinie betrachte; bedeutet es beim IRFP240 dass A: VDS=1V eine maximale ID von 2A zulässt? Und B: VDS=60V einen Strom ID von 2A max. Wenn das so ist, was heißt das? Sperrt der MOSFET dann liegen an DS eine Spannung von 60V an. Stelle ich den Ruhestrom auf 2A, dann stehe ich beim maximal zulässigem Strom. Ist der Mosfet voll ausgesteuert, liegen etwa 1-2V an UDS an, dürfen wiederum nur maximal 2A fließen. Ist er halb ausgesteuert, liegen am DS 30V an, dürfen jetzt 4A fließen. Ist die Interpretation der Linie korrekt so ?
James schrieb: > Habe die Zeichnung ins PDF umgewandelt und hochgeladen. Das ist eine klassische komplementäre AB-Gegentaktendstufe. Eine A-Endstufe steuert immer nur einen Transistor. Die andere Halbwelle liefert eine Stromquelle oder eine Drossel. Die Drossel entspricht dem Trafo bei der Röhren A-Endstufe. Die Audiophilen nehmen Lautsprecher mit großer Membranfläche, d.h. hohem Wirkungsgrad. Dann reicht auch eine 10W A-Endstufe völlig aus. Ich hatte mal als Schüler auf dem Dachboden 2 alte Kinolautsprecher (Klangfilm GmbH) gefunden (Membrandurchmesser 40cm). Es gab regelmäßig Ärger mit dem Nachbarn, trotz nur 6W Endstufe (A210K).
Was man nicht alles im Web findet, so sahen die Dinger aus: http://www.klangfilm.org/data/pictures/loudspeakers/loudspeakers/kl-43004/18.jpg
Peter D. schrieb: > Das ist eine klassische komplementäre AB-Gegentaktendstufe Der "Eindruck" trügt. Es ist eine durchgehend komplementäre gegentakt Endstufe. Ein "Complementary differential input stage" treibt die Endtransistoren an. Mit dem BIAS, also mit dem Ruhestrom (quiescent current) wird dafür gesorgt, dass beide Halbwellen-Transistoren immer etwas leiten. Dadurch entsteht eine Class-A Betrieb! Wird der Ruhestrom so hoch gewählt wie der maximale Halbwellenaussteuerungs Strom,der durch den Last fließt, dann spricht man von reinem Class-A Betrieb. Die Schaltung wurde 1993 von James Bongiorno konstruiert ; https://docs.google.com/viewer?url=patentimages.storage.googleapis.com/pdfs/US4229706.pdf
Peter D. schrieb: > Was man nicht alles im Web findet Ohh, das sind aber die Ohren vom Amp. Meine sind auch fast so groß, wenn ich den SUMO im Betrieb habe :-)
> Die Audiophilen nehmen Lautsprecher mit großer Membranfläche, d.h. hohem > Wirkungsgrad. Dann reicht auch eine 10W A-Endstufe völlig aus. Ich wuerde mal schaetzen das bei meinen T&A TMR160 bereits 2-5W Sinusleistung ausreichen damit die Nachbarn meinen Musikgeschmack ernsthaft diskutieren. :-) Mein Verstaerker laesst sich von AB auf A-Betrieb umschalten und hat dann natuerlich deutlich weniger Leistung. In der Praxis merkt man das aber eigentlich garnicht. Doof bei solchen Verstaerkern ist nur das sie wegen ihres Gewichts besser unten stehen, andererseits aber im A-Betrieb soviel Waerme abgeben das man besser nichts draufstellt. Und ja, im Sommer scheidet A-Betrieb aus offensichtlichen Gruenden aus. Olaf
Peter D. schrieb: > Eine A-Endstufe steuert immer nur einen Transistor. Die andere Halbwelle > liefert eine Stromquelle oder eine Drossel. Die Drossel entspricht dem > Trafo bei der Röhren A-Endstufe. Was Du meinst ist eine Single-Ended Schaltung, wo der Ausgangstransistor im Linearbetrieb verwendet wird, mit einem Konstantem Last als Stromquelle.
Olaf schrieb: > Mein Verstaerker laesst sich von AB auf A-Betrieb umschalten Und was ist das für ein Gerät? Hast Du Kenntnisse über sein Innenleben? Gruß!
Olaf schrieb: > In der Praxis merkt man das > aber eigentlich garnicht. Doof bei solchen Verstaerkern ist nur das sie > wegen ihres Gewichts besser unten stehen, andererseits aber im A-Betrieb > soviel Waerme abgeben das man besser nichts draufstellt. Wäre es rein esoterisch nicht sogar besser wenn der schwere Amp der auf dem CD-Player steht die Resonanzen rein durch Masse dämpft?
Aber praktisch wäre es noch besser, wenn ich hier etwas mehr über die Ruhestromeinstellung beim Class-A Endstufen erfahren könnte !
James schrieb: > Aber praktisch wäre es noch besser, wenn ich hier etwas > mehr über die Ruhestromeinstellung beim Class-A Endstufen erfahren > könnte ! Gegentakt Class-A ist wenn kein Zweig jemals stromlos wird. Am anderen (fast linearen) Ende ist der Class-B, bei dem entweder der obere oder der untere Zweig Strom führt, aber nie beide. Class-A braucht einen Ruhestrom, der immer größer als der max. Ausgangsstrom ist. Laut Rechnung weiter oben über 6A. Zwischen beiden Extremen lieg AB, 200..300mA Ruestron, um den besonders unlinearen Bereich der Übergabe von einem Zweig an den Anderen glättet. BTW, Lautsprecher klirren mit 10%. Wenn sie gut sind. OK, Hörner besser, aber die sind eher für Kinos (von Platz her) und haben dann gern mal deutlich über 100dB/Watt, was man früher gebraucht hat, als 20Watt im Kino reichen mußten.
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Um weiter beim Thema zu bleiben; Wie viel Ruhestrom muß ich einstellen, um in reinem Class-A Betrieb zu bleiben. Ist überhaupt für die gepostete Schaltung so viel Ruhestrom einstellbar? Wie rechne ich den Ruhestrom aus für den reinen Class-A ? Es geht weiterhin um die Schaltung weit oben. Betriebsspannung ist 60V. Also symmetrisch +-60V. Ausgangslast ist ein 8 Ohm Lautsprecher. Es sind 5 Paar MOSFETs paralellgeschalten. SOA Kennlinie ist weiter Oben angegeben.
Du liegst mit Deinen 200mA pro Zweig schon ganz gut für einen guten AB-Verstärker. Wirklicher A-Betrieb ist bei einer Gegentaktendstufe eigentlich so gar nicht möglich. Und das ist auch gut so. Mit anderen Worten: Du hast für Class-A die falsche Schaltung. Übernahmeverzerrungen hat man bei gut entwickelten AB-Exemplaren auch nicht, weil die Übernahme so soft ist, dass nicht einmal die Gegenkopplung damit zu kämpfen hat. Ausserdem ist der Ausgangswiderstand einer Class-A-Endstufe höher als der einer vergleichbaren Gegentaktendstufe. Das wirkt sich negativ auf die Dämpfung aus. Eigentlich hat Class-A nur Nachteile. Gruß Jobst
Jobst M. schrieb: > Mit anderen Worten: Du hast für Class-A die falsche Schaltung. Ich möchte es mal ent-personifizieren, und eigentlich sehr ungern als "meine Schaltung" betrachten. Sie ist nur soweit meins, indem ich sie gepostet habe. Über Aussagen wie "falsch" und "nicht geeignet", und änlichem, kann ich wirklich nur schmunzeln. Warum? Die Schaltung ist die originalausführung vom "Sumo the Ten " der 1993 auf dem Tokyoer Hi-End Messe einen von ersten Plätzen in Kategorie Class-A Power Amp gewonenn hatte. Insoweit sind Aussagen über Class-A,AB,mehr oder weniger brauchbar oder schlecht, und zweifelden Meinungen über die Schaltung total irrelevant. Es ist so, wie wenn man über Airbus diskutieren würde, ob er fliegen kann, oder nur schnell rollen..... Bitte, ich möchte etwas ganz anderes erfahren; Fachkompetenz, weil ich NICHT AUS DEM FACH BIN! Deshalb bleibe ich weiterhin am Ball, und frage geduldig nach; Die Höhe des Ruhestromes für rein Class-A Betrieb für die gepostete Schaltung (abgebildet ist natürlich der End-Stufen-Bereich)
7A (kürzer kann man's nicht schreiben, du mußt es nur noch lesen) Allerdings hast du ja selbst schon festgestellt, daß das weder Endstufensilizium noch Netzteil allzu lange überstehen werden. Wie hat nun dieses Ding einen Preis in der Klasse A gewonnen, wenn es die garnicht überlebt? Vielleicht weil das ganze nur Marketing war? Ich behaupte ja nicht, daß das Ding schlecht verstärkt, nur dazu braucht es nur AB-Betrieb mit einigen Hundert mA. Und was die gemessenen 5..6 Nullen hinterm Komma bei den Verzerrungen angeht: die nachfolgenden Schallwandler sind um mehrere Größenordnungen schlechter. Zudem, Gäste werden das Typenschild bewundern und nicht merken, daß der Ruhestrom zu klein ist. Zumindest solange du es nicht erzählst, denn dann hört es jeder.
Danke trozdem euch Allen für die Antworten! @jcw2, ist es mit dem A-Betrieb so; wenn der MOSFET die ganze Zeit den Ruhestrom (angenommen; 200mA) leitet, auch wenn für ihn kein Steuersignal ansteht, befindet er sich doch im A-Betrieb ? Wenn das so ist, wann tritt hier ein B-Betrieb ein? Da es hier um eine Gegentaktendstufe handelt (Push-Pull Class-A, habe im web gelesen) werden die "oberen" Mosfets mit positiver Halbwelle angesteuert während die "unteren" nur den Ruhestrom leiten. Das Gleiche umgekehrt, wenn die negative Halbwelle kommt. Wie entsteht dann B-Betrieb? Ich dachte, A-Betrieb heißt, wenn wirklich durch ganze "Vollwelle" die beiden Mosfets leiten (Ruhestrom). Dadurch werden die Mosfets ständig im Leit-Betrib gehalten, sperren nie, und werden in ihren "Linearem-Bereich" angesteuert. Korrigiere mich wenn ich falsch liege.
James schrieb: > Ist der Mosfet voll ausgesteuert, liegen etwa 1-2V an UDS an, dürfen > wiederum nur maximal 2A fließen. Nein. Es fließt dann einfach nicht mehr, weil das Ding einen Widerstand hat. Steht auch in dem Datenblattausschnitt von Dir: "Operation in this Area is Limited by Rds(on)" James schrieb: > Peter D. schrieb: >> Das ist eine klassische komplementäre AB-Gegentaktendstufe > > Der "Eindruck" trügt. Nein, der trügt nicht. > Es ist eine durchgehend komplementäre gegentakt Endstufe. > Ein "Complementary differential input stage" treibt die > Endtransistoren an. Ja, normal. Machen meine Crescendos von 1983 auch. > Mit dem BIAS, also mit dem Ruhestrom (quiescent current) wird dafür > gesorgt, dass beide Halbwellen-Transistoren immer etwas leiten. > Dadurch entsteht eine Class-A Betrieb! Etwas ist bei AB ... Bei A laufen sie ohne Signal auf halber Last. James schrieb: > Die Schaltung wurde 1993 von James Bongiorno konstruiert Ich würde behaupten sowas vorher schon gesehen zu haben. Hat aber vor allem nichts mit der Schaltung oben von Dir zu tun. Also: Das Ding, was Du da vor Dir hast ist eine AB-Endstufe und auch nicht dafür ausgelegt, im A-Betrieb zu arbeiten. Egal, was da wer drauf geschrieben hat. Das ist so wie mit den 1000W Verstärkern von Sharp mit TDA2030. Da steht auch 1000W drauf. Hat er trotzdem nicht. Und wenn dem Ding jemand eine Medallie für 1000W verliehen hat, hat er es trotzdem nicht. > Es ist so, wie wenn man über Airbus diskutieren würde, ob er fliegen > kann, oder nur schnell rollen..... Wenn man den Unterschied zwischen fliegen und rollen nicht kennt oder nicht feststellen kann -so wie Du im Falle des Verstärkers- wird man ganz begeistert sein. > Deshalb bleibe ich weiterhin am Ball, und frage geduldig nach; > Die Höhe des Ruhestromes für rein Class-A Betrieb für die gepostete > Schaltung (abgebildet ist natürlich der End-Stufen-Bereich) Carl D. schrieb: > 7A James schrieb: > @jcw2, ist es mit dem A-Betrieb so; wenn der MOSFET die ganze Zeit > den Ruhestrom (angenommen; 200mA) leitet, auch wenn für ihn kein > Steuersignal ansteht, befindet er sich doch im A-Betrieb ? Jain. Diese Vorgehensweise macht vor allem eine aufwändige Treiberschaltung nötig. Denn der Strom nimmt ab. > Wenn das so ist, wann tritt hier ein B-Betrieb ein? Ist ja nicht so. Der B-Betrieb beginnt an dem Punkt, an dem für die eine Seite kein Strom mehr 'übrig' bleibt. Daher muß der Ruhestrom für A-Betrieb eben so groß sein, wie der am Ausgang maximal verfügbare Strom. Sonst hat man B-Betrieb. > Da es hier um eine Gegentaktendstufe handelt (Push-Pull Class-A, habe > im web gelesen) werden die "oberen" Mosfets mit positiver Halbwelle > angesteuert während die "unteren" nur den Ruhestrom leiten. Nein. Der Strom in der unteren Hälfte nimmt proportional ab. Mit einem wenig Wissen über das Ohmsche Gesetz und belasteten Spannungsteilern wäre Dir schon geholfen. Und vielleicht solltest Du Dich auch mal von der Vorstellung trennen, dass ein Lautsprecher ein Ohmscher Widerstand ist, bei dem nur Strom fließt, wenn Spannung anliegt. Gegen sowas muß ein Verstärker arbeiten. D.h. Du hast an einem Transistor auch mal mehr als 60V und trotzdem mehr Strom. Gruß Jobst
ich kann in dem Schaltbild keine Class-A Endstufe sehen, das ist eine AB. Der Ruhestrom sollte so gering wie möglich sein um den gewünschten maximalen Klirrfaktor zu erhalten. Also Klirrfoktor messen (z.B. mit einem PC) und dann gerade soweit wie nötig aufdrehen. Man kann natürlich auch auf Verdacht weit aufdrehen, aber wo zu die Stromkosten unnötig hoch halten ?
Irgendwie wird etwas an das Thema vorbeigeredet. Ich glaube, es ist besser über Betriebsart zu reden, und nicht über A, AB, oder B Schaltung. Die Funktionsart ist von der Ansteuerung des Komplementärpaars abhängig, und nicht von der Schaltung an sich. Eine Class-A Betriebsart ist demnach nicht NUR als Push-Pull Schaltung möglich, sondern auch mit komplementär gegentakt Schaltung. Ein Crescendo hat in der Tat sehr viel Ähnlickeit mit der (ich nenne es mal) Sumo Schaltung. Beide verwenden den fast gleichen Eingangs-Differenzialpaar. Während Crescendo auf eine über-alles-Rückkopplung setzt, werden beim Sumo nur lokale Rückkopplungen realisiert. Die Endstufe mit gegentakt-komplementärpaaren führt keine Rückkopplung zum eingangs Differenzvorstufe. Der Ruhestrom wird lokal, zwischen den Gate von Mosfets mit einem DC-Vorspannung eingestellt. Es wird eine SERVO-DC mit einem Operationsverstärker realisiert (wie beim Ultipreamp vom Elektor oder Elrad wars?), die natürlich den Eingang beeinflusst, damit die DC-Offset am Ausgang ständig kompensiert wird. Der ganze Verstärkerschaltung ist DC-gekoppelt ganz ohne einen Kondensator im Signalweg. Nun, die Ansteuerung der Endtransistoren erfolgt symmetrisch, und weil der Ruhestrom unabhängig von der Spannungsverstärkung lokal bei den Endtransistoren eingestellt wird, fließt eben dieser Ruhestrom auch dann, wenn die "Halbwelle" fehlt. Eben Class-A ! Leider habe ich keinen Schaltplan, nur die Schaltung selbst, und einige Handskizzen, die ich malen musste, um den Verstärker reparieren zu können. Ich glaube es kaum, dass es bei Class-A Aufschrift um eine Verschönerung handelt, da die technische Angaben für sich sprechen. 900W Leistungsverbrauch beim 2x100W 8Ohm Ausgangsleistung. Über Lautsprecher komplexe-Lasten möchte ich kein Wort verlieren, es geht mir nicht um gegen EMK, Impedanz und Dämpfungsfaktor. Um der Einfachheit halber betrachte ich den Last als rein-Ohmisch, und mit 8 Ohm Widerstand. Welchen Ruhestrom soll ich einstellen, um einen A-Betrieb zu erhalten, welcher Ruhestrom zerstört die Endtransistoren bei Vollaussteuerung nicht ? Danke!
7A Vermutlich hat der Verstärker damals den Class-A-Wettbewerb gewonnen, weil er niemals so weit ausgesteuert wurde, dass der Ruhestrom einer Seite auf Null absank.
Hi, ich würde mal davon ausgehen, daß handelsübliche HiFi Class A Verstärker so konzipiert sind, daß der Class A Bereich beim normalen Hören nicht verlassen wird. D.h. wenn man mal von ca. 10W ausgeht (ansonsten hat man schon sehr schlechte Lautsprecher was Wirkungsgrad betrifft), bis Du bei ca. 1A Ruhestrom. Einen Class A Verstärker auf Maximalleistung zu konzipieren würde nur bei PA Endstufen Sinn machen. Und dort baut man keine Class A. Gruß Andreas
> Und was ist das für ein Gerät? Ein Yamaha A700 (nicht AX!) > Hast Du Kenntnisse über sein Innenleben? Klar, ich muss den ja alle 15Jahre aufmachen um da die silbernen Potis und andere Kontakte zu putzen. :-) Ansonsten laesst sich der Schaltplan problemlos im Internet finden. Um die Ausgangsfrage im Thread zu beantworten, stell den Strom nach folgenden Algorythmus ein: Strom so gross einstellen wie moeglich, aber so das der Strom unter 7A bleibt und die Leistungsaufnahme kleiner der Maximalleistung des Trafos ist und die Temperatur am Kuehlkoerper und Trafo auch nach 1h Betrieb noch akzeptabel ist. Dabei die Temperatur bei geschlossenem Gehaeuse messen und beruecksichtigen das es im Sommer auch mal 40Grad wird. Daher wird die Temperatur letztlich den maximalen Strom vorgeben. Aber wie ich schon sagte, solche Verstaerker schaltet man im Sommer nicht in den A-Betrieb einfach weil es dann sehr ungemuetlich im Raum wird. Wahrscheinlich wird dann ein Wert zwischen 1 und 2A rauskommen und das ist IMHO auch ausreichend. Wenn so ein Verstaerker irgendwann in den B-Betrieb uebergeht dann sind das Leistungen wo es nicht mehr so auf Klangqualitaet sondern auf die Beziehungen zu den Nachbarn ankommt. > ich würde mal davon ausgehen, daß handelsübliche HiFi Class A Verstärker > so konzipiert sind, daß der Class A Bereich beim normalen Hören nicht > verlassen wird. Genau! Olaf
James schrieb: > Laut Angaben über den SUMO, leistet er 100W an 8 Ohm Last. > Betriebsspannung ist 2x60V. In jeder Halbwelle wird also über den > Last (bei Vollaussteuerung) 60/8= 7,5 A Strom fließen. 100W an 8 Ohm entspricht +- 40V bei +-5A. Von daher müßtest Du für reinen Class-A Betrieb mindestens 5A Ruhestrom einstellen. Bei +-60V errechnet sich darauf 120V*5A = 600W - pro Kanal natürlich. 60W pro Transistor sind in der Realität schon ziemlich grenzwertig, abgesehen von irgendwelchen SOA-Kurven. Wobei 5A der minimale Ruhestrom für 100W an 8Ohm rein reeller Last darstellen. Und die Tatsache, dass Du bereits die MOSFETs ersetzen mußtest, spricht ja für sich. Jeden weiteren Kommentar, was ich von solchen Konzepten halte, erspare ich mir mal an dieser Stelle.
voltwide schrieb: > Wobei 5A der minimale Ruhestrom für 100W an 8Ohm rein reeller Last > darstellen. > > Und die Tatsache, dass Du bereits die MOSFETs ersetzen mußtest, spricht > ja für sich. Wenn Dir 50W class A reichen, brauchst Du nur 3,6 A, da halten die Transistoren dann auch länger. Hast Du Dir die originale Einstellung nicht gemerkt bzw. markiert? Harry schrieb: > Man kann natürlich auch auf Verdacht weit aufdrehen, aber wo zu die > Stromkosten unnötig hoch halten ? Um die Öko-fraktion zu ärgern!
James schrieb: > Ich möchte den Ruhestrom für den Amp "korrekt" einstellen, Im Bereich dessen was konstruktiv möglich ist: Auf niedrigster Verzerrungen. Konstruktiv möglich ist, was die Transistoren dauerhaft aushalten, also was die Kühlkörper abführen können. Bei 2 ca. 0.7K/W Kühlkörpern pro Kanal und 100 GradC Chiptemperatur ca. 17 Watt pro Transosor bei 60V also 280mA oder 1.4A zusammen. Das reicht vorne und hinten nicht für Class-A Betrieb, dafür wären mehr als 7A zusammen nötig (60V/8R) oder sogar 15A (60V/4R). Das ist eine normale Class AB Endstufe. Allerdings mit parallelgeschalteten MOSFETs bei viel zu kleinen Source-Widerständen, d.h. die Transistoren müssen sehr gut selektiert sein damit es nicht abreucht. Wie Technics, die New Class A und Class AA und MOSFET Class A Endstufen beworben haben, die durczaus mit häherem Ruhestrom arbeiteten als konventionelle Class AB aber immer noch Class AB blieben, egal was die Werbung sagte. Mit dem gezeigten Patent she ich keine Ähnlichkeit, das Patent ist aber 13 Jahre älter.
Der Hype um Class-A besteht darin, daß man nur ein aktives Verstärkerelement hat und damit theoretisch keine Übernahmeverzerrungen im Nulldurchgang auftreten. Alle Gegentaktendstufen sind also kein Class-A, da die Stufen nie 100% symmetrisch sind. Schon pnp- und npn-Transistoren verhalten sich immer unterschiedlich. In der Praxis spielt das aber keine Geige, da man die Übernahmeverzerrungen durch eine Gegenkopplung leicht in den Griff bekommt. Heutige Lautsprecherboxen sind außerdem dafür ausgelegt, daß eine starke Gegenkopplung verwendet werden muß, d.h. der Verstärkerinnenwiderstand nahe 0 Ohm beträgt. Es kann auch sein, daß im Vorverstärker OPVs verwendet werden und die haben alle selber eine AB-Ausgangsstufe. Ein echter A-Verstärker müßte also auch in den Vorstufen nur diskrete Transistoren mit Arbeitswiderstand verwenden.
Hallo, ich habe vor 25 Jahren zwei Sony TA-N86 Endstufen zur Reparatur bekommen. Die sind Baujahr so Ende der 70'er. Umschaltbar von B auf A Betrieb. Ein Schaltnetzteil erzeugt +-21V bei A und +-45V bei B Betrieb. Im A Betrieb ist der Ruhestrom 2A. Als Leistung ist angegeben A Betrieb 2x18W und B Betrieb 2x85W. Ich hatte mir damals auch eine gebraucht gekauft und auch diese hatte mal eine Reparatur nötig. Einen Unterschied von A und B ist zu hören, aber halt nur im Vergleich und bei bestimmter Musik. Aber auch nur bei guten Aufnahmen also mindestens CD, besser LP. Class A Endstufen sind immer Heizungen. Ein Freund hatte 3 Pioneer Class A Stereoendstufen mit 2x30W und hat damit immer die Wohnung geheizt. Für den Sommer hatte er aber irgendein billiges Teil. Grüße Hardy
James schrieb: > Genug Theorie, ich habe festgestellt, dass Endstufen mit verschiedenen > Schaltungskonzepten anders "klingen" Du hast also eine Blindtest durchgeführt, wo eine andere Person für Dich nicht feststellbar umgeschaltet hat? Das glaube ich Dir nicht. Raushören kann man wirklich nur sehr schlechte Schaltungen. Du fragst hier in einem Technikerforum und die lassen sich nicht durch audiophiles Geschwurbel beeindrucken.
> Ein Schaltnetzteil erzeugt +-21V bei A und +-45V bei B Betrieb. > Im A Betrieb ist der Ruhestrom 2A. Als Leistung ist angegeben A Betrieb > 2x18W und B Betrieb 2x85W. Das ist im groben auch die Groessenordnung wo sich mein A700 bewegt. Ich denke mal mehr ist in einem Wohnzimmer auch nicht akzeptabel. Die haben einfach zuviel Verlustleistung. Ich hatte z.b mal eine Zeitlang meinen DTC-77 auf der Endstufe stehen. Da ist der DAT irgendwann ausgestiegen weil er zu warm wurde. > Das glaube ich Dir nicht. > Raushören kann man wirklich nur sehr schlechte Schaltungen. Man kann schon unterschiedliche Verstaerker/Lautsprecher Kombinationen unterscheiden und zwar deutlich. Allerdings ist der Einfluss der Lautsprecher natuerlich dominant. Aber noch viel schlimmer ist die Gewoehnung. Ganz egal wie es klingt, nach ein paar Tagen ist man damit zufrieden wenn es nicht gerade Aldiqualitaet ist. Ein Verstaerker ist daher IMHO wirklich das letzte Teil was man optimieren sollte. Lange vorher muss man seine Freundin rauswerfen weil sie vermutlich an den grossen notwendigen Boxen rumnoergelt. :-D Noch ein Wort zur Gewoehnung. Ich habe als Kopfhoerer den DT-880 von Bayer. Ich bin damit auch sehr zufrieden. Ungefaehr zweimal im Jahr montiere ich da entweder neue Ohrpolster oder stecke die alten mal einmal in die Waschmaschine. Es ist unglaublich was das den Klang aendert! Das ist einem voher garnicht bewusst weil das so schleichend passiert. Und bei aelteren Verstaerkern von denen wir hier reden ist die Mechanik viel klangenscheidender als der A-Betrieb. Also die Frage wie ist der Uebergangswiderstand am Ausgangsrelais, an den Umschaltern oder dem Poti fuer Loudnesseinstellung oder Klangregler. Und ganz besonders wichtig, Massekontakt an der 6.3mm Klinkenbuchse. Da lohnt sich putzen wirklich. Olaf
Echt Klasse diese A-Klasse und die viele Beiträge :-) Ich Danke euch Allen für die Tips und Meinungen. Habe in der Nacht noch weiter im Web recherchiert und auf der Nelson Pass Seite einige weiterführende neue Infos ausgemacht. https://www.passdiy.com/ und https://www.passdiy.com/project/amplifiers/the-pass-a-40-power-amplifier Der Sumo ist Defekt gewesen weil er am Ausgang einen Kurzschluss nicht verkraften konnte. Die "BIAS" Potieinstellungen habe ich zwar gekennzeichnet aber es nutzte nichts weil der kleine Trimmer auch hinüber war. Nur die Wertbezeichnung war an ihm lesbar. Bei dem neuen Trimmer habe ich beim 0 Ohm angefangen, und bei der Hälfte-einstellung hatte ich etwa 2A Ruhestrom schon ! Ich hatte vor 1Stunde mal kurz eine Netzteilbelastung durchgeführt (ohne die Endstufenschaltung) und beim 480W Last hatte ich an den DC-Klemmen die zum Verstärker führen 57V gemessen. Schon weiter oben hatte ich erwähnt, dass auf der Platine neben dem Spannungsanschlüssen +-55V aufgedruckt sind. Somit kann ich also bei Berechnungen mit +-55V arbeiten. Da die "Vorstufe" ihre extra 10V Mehrspannung bekommt (+-68V),bedeutet das, daß die Mosfets bei Vollaussteuerung an ihre ganze Drainspannung herankommen, es bleibt nur der Spannungsabfall über die Sourcewiderstände abzuziehen. Bei der Reparatur habe ich alle Endtransistoren gewechselt. 100 Stück (50+50) habe ich neu eingekauft und die jeweilige 5Paare ausgemessen (gematched). Somit lege ich mit denen in gutem Heißrennen :-), die Abweichung bei 200mA Ruhestrom (momentaner Stand)beträgt pro Mosfet max 4mA !!! Da ich aus der Tontechnik Branche komme, habe ich Tagtäglich mit Abhören von Musikmaterial zu tun.Neben Genelec ,PMC, Yamaha, PAS Audio und TIDAL-Audio Piano wird das Musikmaterial auch bei Freunden an der HiFi Anlage begutachtet. Insoweit darf ich eigentlich ein "erfahrenes" Gehör mein eigen nennen. Ich werde etwas Zeit brauchen, weil ich noch Messungen bezüglich Ruhestromhöhe am SUMO durchführen möchte. Sobald ich weiterkomme werde ich hier über den "korrekten" Ruhestrom berichten. Danke!
Carl D. schrieb: > Gegentakt Class-A ist wenn kein Zweig jemals stromlos wird. > Am anderen (fast linearen) Ende ist der Class-B, bei dem entweder der > obere oder der untere Zweig Strom führt, aber nie beide. > > Class-A braucht einen Ruhestrom, der immer größer als der max. > Ausgangsstrom ist. Laut Rechnung weiter oben über 6A. > > Zwischen beiden Extremen lieg AB, M.W. unterscheiden sich A, AB und B-Betrieb rein durch die Einstellung des Arbeitspunktes. Die Halbleiterkennlinien weisen eine Krümmung auf, die man durch Überlappung der Kennlinien des oberen und unteren Tran- sistors begradigen kann. Je stärker die Überlappung, desto gerader die wirksame Gesamtkennlinie. Man kann also die "Güte" des Verstärkers durch einstellen des Ruhestroms verändern; m.E. beliebig und stufenlos rein durch verändern des Ruhestroms. Um direkt die Frage des TEs zu beantworten: A-Betrieb liegt solange vor, wie der Strom Richtung Ausgang geringer als der Ruhestrom ist. Der nötige Ruhestrom ist also auch abhängig von der abgeforderten Leistung. All das hast Du, Carl auch schon geschrieben; ich wollte es nur nochmal mir etwas anderen Worten beschreiben. Vielleicht wird es so dem TE etwas klarer.
Andreas B. schrieb: > ich würde mal davon ausgehen, daß handelsübliche HiFi Class A Verstärker > so konzipiert sind, daß der Class A Bereich beim normalen Hören nicht > verlassen wird. Dann ist es aber nicht mehr Class A, sondern "nur" noch Class AB. > Einen Class A Verstärker auf Maximalleistung zu konzipieren würde nur > bei PA Endstufen Sinn machen. Und dort baut man keine Class A. Nur Esoterik-Spinner aus der Audiophilenecke bauen oder verwenden Class A Endstufen. Pragmatiker nehmen Class AB. Und Profis setzen (zumindest im Baßbereich, wo die höchsten Leistungen gebraucht werden) auf Class D. Und für alle, denen Class AB nicht klar ist: das ist eine Gegentakt- Endstufe mit Ruhestrom. Durch den Ruhestrom hat eine AB-Endstufe bei kleiner Aussteuerung die gleichen Eigenschaften wie eine A-Endstufe.
Hallo, man muss sich doch nur in Audio-Zeitschriften Testberichte von Lautsprecher ansehen. Selbst Lautsprecher im HighEnd-Bereich haben Verzerrungen um 0,2% - 0,3% und das ist schon hervorragend. Also, wozu Class A? mfg klaus
Klaus R. schrieb: > Also, wozu Class A? Nun, entscheidend ist m.E. die Krümmung der Kennlinie der verwendeten Transistoren (siehe mein Beitrag weiter oben). Vielleicht ist diese Krümmung bei "moderneren" Transistoren ja geringer.
James schrieb: > Der Sumo ist Defekt gewesen weil er am Ausgang einen Kurzschluss nicht > verkraften konnte. Das verstehe ich auch nicht, daß man im Heimsektor nichtmal die paar Cents übrig hat, für eine Überlast- und SOAR-Schutzschaltung. Sowas gibt es wohl nur in Studiogeräten. Zu DDR-Zeiten hatte ich mit 50W ELA-Einschüben zu tun, die waren selbstverständlich kurzschlußfest. Die Schutzschaltung bestand nur aus 2 Transistoren mit etwas Hühnerfutter. James schrieb: > Insoweit darf ich eigentlich ein "erfahrenes" Gehör mein eigen nennen. Solange man nicht einen Blindtest durchführt, läßt sich das Gehirn sehr gut durch andere Faktoren (Preisschild, Geschwurbel) völlig in die Irre führen.
Harald W. schrieb: > Vielleicht ist diese > Krümmung bei "moderneren" Transistoren ja geringer. Da besteht wohl wenig Hoffnung, da die heutigen PowerMOSFETs ausschließlich für Schaltanwendungen optimiert werden. Die "goldene Ära" der linearen PowerMOSFET-Verstärker waren die 80er-Jahre mit den Hitachi-MOSFETs (2SK135/2SJ50).
Peter D. schrieb: > Das verstehe ich auch nicht, daß man im Heimsektor nichtmal die paar > Cents übrig hat, für eine Überlast- und SOAR-Schutzschaltung. Sowas gibt > es wohl nur in Studiogeräten. M.W. bewirkt eine solche Schutzschaltung eine zusätzliche Krümmung der Kennlinie und damit mehr Verzerrungen.
Klaus R. schrieb: > Also, wozu Class A? Es gibt Leute, die kaufen das. Die brauchen das zwar nicht, fühlen sich aber sehr wohl damit, denn in der HiFi-Zeitschrift steht, dass das was ganz tolles ist. Die Freunde sind auch ganz beeindruckt. Obwohl man nicht weiß, wie es funktioniert. Gut, kostet halt ein wenig mehr, muss ja gut sein ... Deshalb können die Leute, die wissen, wie es funktioniert auch gar nicht richtig liegen mit Ihren Erklärungen. Für die Redakteure der HiFI-Zeitschrift gab es vom Hersteller ein opulentes Mahl, daher wurde das Gerät gelobt und einige Plätze auf der Rangliste nach oben geschoben. Die verdienen ja ebenfalls Geld damit. So sind alle glücklich: Hersteller, HiFi-Redakteure, Kunde, Energieversorger ... Gruß Jobst
voltwide schrieb: > Harald W. schrieb: >> Vielleicht ist diese >> Krümmung bei "moderneren" Transistoren ja geringer. > Da besteht wohl wenig Hoffnung, da die heutigen PowerMOSFETs > ausschließlich für Schaltanwendungen optimiert werden. Die "goldene Ära" > der linearen PowerMOSFET-Verstärker waren die 80er-Jahre mit den > Hitachi-MOSFETs (2SK135/2SJ50). Haben solche "NF-Mosfets" denn eine geraderere Kennlinie als bipolare NF-Transistoren?
Olaf schrieb: > Aber noch viel schlimmer ist die > Gewoehnung. Ganz egal wie es klingt, nach ein paar Tagen ist man damit > zufrieden wenn es nicht gerade Aldiqualitaet ist. Das ist mir auch aufgefallen. Ich hatte früher Bass und Treble auf Anschlag. Dann war die Anlage kaputt und ich habe ne neue gekauft. Da habe ich alles auf neutral gelassen und es hörte sich trotzdem gut an. Es ist auch so, daß einmal trainierte Hörgewohnheiten immer wieder gut klingen. Einen einmal für gut befundenen Verstärker wird man immer wieder gut finden, dagegen kann man sich nicht wehren. Oftmals findet man den zuerst gehörten Song auch immer besser, als eine Cover-Version. Bzw. wenn man das Cover zuerst gehört hat, findet man das Original Scheiße. Aber alle Sinne des Menschen reagieren nur auf Änderungen und gewöhnen sich schnell an dauernde Eindrücke.
Harald W. schrieb: >> Hitachi-MOSFETs (2SK135/2SJ50). > > Haben solche "NF-Mosfets" denn eine geraderere Kennlinie als > bipolare NF-Transistoren? Die ist schon recht 'smooth'. Ob nun besser oder schlechter ...? Im Endeffekt entscheidet sowieso die Gesamtschaltung. Vor allem habe ich bei den Hitachi-Typen aber bewundert, dass sie mit zunehmender Temperatur weniger leiten, thermisch also nicht durchgehen können. Bei höherer Lautstärke nimmt der Ruhestrom also ab. Perfekt! Ich habe in den 30 Jahren auch noch nie einen Transistor kaputt bekommen. Gruß Jobst
Axel S. schrieb: > Andreas B. schrieb: >> ich würde mal davon ausgehen, daß handelsübliche HiFi Class A Verstärker >> so konzipiert sind, daß der Class A Bereich beim normalen Hören nicht >> verlassen wird. > > Dann ist es aber nicht mehr Class A, sondern "nur" noch Class AB. > Na ja, kommt darauf an, wo man die Grenze legt. Man definiert dann einfach die max Ausgangsleitung etwas niedriger. Mein 50W LFA (von Elektor anno 1991) wurde auch als Class A definiert. Mit -3dB läuft er noch im A Betrieb. Ob man das noch als AB bezeichnen würde? Aber im Prinzip hast Du Recht, Peter D. schrieb: > Olaf schrieb: >> Aber noch viel schlimmer ist die >> Gewoehnung. Ganz egal wie es klingt, nach ein paar Tagen ist man damit >> zufrieden wenn es nicht gerade Aldiqualitaet ist. > > Das ist mir auch aufgefallen. Ich hatte früher Bass und Treble auf > Anschlag. Dann war die Anlage kaputt und ich habe ne neue gekauft. Da > habe ich alles auf neutral gelassen und es hörte sich trotzdem gut an. > > Es ist auch so, daß einmal trainierte Hörgewohnheiten immer wieder gut > klingen. Einen einmal für gut befundenen Verstärker wird man immer > wieder gut finden, dagegen kann man sich nicht wehren. > Oftmals findet man den zuerst gehörten Song auch immer besser, als eine > Cover-Version. Bzw. wenn man das Cover zuerst gehört hat, findet man das > Original Scheiße. > > Aber alle Sinne des Menschen reagieren nur auf Änderungen und gewöhnen > sich schnell an dauernde Eindrücke. Na ja, dem würde ich nicht unbedingt zustimmen. Wenn man Bass und Treble auf Anschlag stellt, hat das mit guten Klang wirklich nichts mehr zu tun. Ich habe EV Sentry III (Aktivbetrieb mit zwei 3 Kanal LFA Endstufen) zu Hause stehen. Das einzige was da noch mitkommt, sind extrem gute Kopfhörer. Man gewöhnt sich an guten Klang, aber bestimmt nicht an schlechten. Viele Freunde haben mich früher auch als Spinner bezeichnet ("wie kann man sich nur solche Kühlschränke ins Wohnzi stellen" ect.), bis sie die Anlage mal gehört hatten. Jedigliche Kritik war daraufhin verstummt. Das ist der erste Lautsprecher (vermutlich auch der letzte) mit der ich längerfristig (seit 20J) zufrieden bin. Der Ausbau als Aktivbox mit der 3-Kanal Endstufe kam dann später und hat nochmal erheblich was gebracht. Allerdings bewege ich mich noch auf den Boden der Physik. Mit goldenen, von Jungfrauen bei Mondschein gewickelten Netzkabel hatte ich bis jetzt noch nicht zu tun. Hör Dir mal eine wirklich gute Anlage an. Ob Dir deine Anlage zu Hause dann immer noch gefällt? Gruß Andreas
Harald W. schrieb: > Haben solche "NF-Mosfets" denn eine geraderere Kennlinie als > bipolare NF-Transistoren? Ja, wenn Du das Kennlinienfeld Id/Vgs vergleichst mit Ic/Vbe sind laterale PowerMOSFETs um etliches linearer.
voltwide schrieb: > Ja, wenn Du das Kennlinienfeld Id/Vgs vergleichst mit Ic/Vbe sind > laterale PowerMOSFETs um etliches linearer. Dann wären MOSFETs plus A-Betrieb sozusagen "doppeltgemoppelt". Ich glaube auch, das der Unterschied zwischen AB- und A-Betrieb wohl kaum einem Hörer im Blindtest auffallen wird.
Andreas B. schrieb: > Hör Dir mal eine wirklich gute Anlage an. Ob Dir deine Anlage zu Hause > dann immer noch gefällt? Meine Anlage ist bereits wirklich gut (TX8050, Ascent90), ich kann daher nicht klagen. Ich hab auch keinen riesen Ballsaal als Wohnzimmer, daß da noch größere Boxen überhaupt optisch hineinpassen würden.
Hallo, also so ganz absurd sind die Klangunterschiede bei A und B Betrieb nicht wegzuwischen. Man kann die Unterschiede halt nur mit entsprechendem Material hören, aber es gibt sie. Ich hatte Eigenbau Lautsprecher gebaut und war glücklich. Dann sollte ich noch einmal ein paar bauen für jemanden und habe aber eine andere Type gebaut, andere Gehäuseform, andere Lautsprecherchassis. Beim Hörtest bin ich dann sehr enttäuscht gewesen, weil die beiden Lautsprecher so unterschiedlich klangen. Mit verschieden dicken Leitungen zu den Lautsprechern konnte man dann zwar etwas ändern, aber immer zum schlechteren. Dann besorgte ich mir die schon oben erwähnten Sony TA-N86 Endstufen und es war eine Offenbahrung was der Verstärkerwechsel gebracht hatte. Und zum Unterschied A gegen B konnte ich schon bei einigen Musikstücken Unterschiede ausmachen von, ja es ist eine Piccolo Flöte und bei A Betrieb konnte ich sie förmlich greifen. Mag sein es ist Einbildung, aber mit meinem leider verstorbenen Freund habe ich oft Hörproben von neuen CD's, LP's gemacht und wir haben sie dann für uns bewertet. Allerdings würde ich das nicht als Religion betrachten und mit 56 Jahren ist das nun eh egal und ich hör es nicht mehr, ergo Anlage dem Sohn vermacht. Grüße Hardy
Peter D. schrieb: > Andreas B. schrieb: >> Hör Dir mal eine wirklich gute Anlage an. Ob Dir deine Anlage zu Hause >> dann immer noch gefällt? > > Meine Anlage ist bereits wirklich gut (TX8050, Ascent90), ich kann daher > nicht klagen. > Ich hab auch keinen riesen Ballsaal als Wohnzimmer, daß da noch größere > Boxen überhaupt optisch hineinpassen würden. Ich sprach eigentlich von einer Highend-, nicht von einer Mittelklasse Anlage. Es geht auch nicht darum, daß Du Dir eine solche Anlage kaufen sollst, sondern darum, etwas Verständnis für Leute zu bekommen, die sich so etwas kaufen und dafür eben etwas mehr ausgeben. Und ja, man hört die Unterschiede deutlich. Es ist nicht das Preisschild. Ich hab auch schon weniger gute hochpreisige Highend Lautsprecher gehört. Gruß Andreas
Hallo, ich würde vorschlagen, Du suchst in einem speziellen Hifi und High-End-Forum nach den genauen Herstellen-Angaben zu deinem Gerät. Wenn man schon so einen großen Aufwand treibt, einen 100 Watt Verstärker in class A auszulegen, sollte der Ruhestrom so eingestellt werden, daß der niedrigste Klirrfaktor erreicht wird. Diesen findet man nur durch Messung oder die Herstellerangabe, da die Schaltung entsprechend ausgelegt ist. z.B. hier: http://www.hifi-forum.de/viewforum-220.html Ein Bekannter von mir hatte mal vor etlichen Jahren zwei imposante Monoblöcke gehabt, von denen der eine immer deutlich wärmer war als der andere (bei Nachtlautstärke). Da niemals der Ruhestrom eingestellt wurde, war irgendwann der wärmere Block defekt. Anscheinend konnte sich das Gerät nicht selbst stabilisiern. Ein IRFP240 kann bei 100 Grad 12A Dauerstrom aushalten. Oder 150 Watt Wärme abgeben bei 25 Grad. Aber im Verstärker hat er keine 25 Grad. Bei den vorgegebenen 60 V Spannungabfall in der Schaltung dürften die 2 A die Maßgebenden sein, die man Figure 4 für DC-Betrieb entnehmen kann. Der Wert gilt aber bei 25 Grad Gehäusetemperatur des Transistors. Allerdings weiß niemand, wieviele Watt der Kühlkörper bei welcher eingebrachten Leistung abzuführen vermag. Er dürfte wohl nicht wärmer werden als 70 ...90 Grad, damit das Gerät jahrelang durchhält und auch im Sommer bei 35 Grad Raumtemperatur nicht ausfällt. Außerdem ist es nicht im Sinne eines Herstellers, wenn ein High-End-Hörer mit Brandwunden vom Musikhören zurück kommt. Wegen dem Ruhestrom möchte ich mal meine selbstgestrickte Abschätzung zum Besten geben: Ich habe mir ein Foto der Rückseite des Gerätes angeschaut und dort 900 W maximale Leistungsaufnahme abgelesen. Für jeden Kanal gibt es an beiden Seiten separate Kühlkörper (OK, sie sind recht groß). Daß eine Dauerleistung von 450 Watt rechts und 450 Watt links als Wärme abzuführen sein sollen, glaube ich nicht, denn sonst wären die Kühler viel zu heiß. Ich schätze mal, daß pro Seite 100 ... 150 Watt als Ruheleistung dauerhaft abzuführen sind, die direkt aus der Ruhestromeinstellung resultieren. Teilt man diese auf 10 Transistoren pro Kanal auf, fallen für jeden Transistor 10 .. 15 Watt an. Warum man sich mit so wenig begnügt, kann nur der Entwickler begründen, vermutlich mit klanglichen Argumenten. Die restliche Aufnahmeleistung dürfte Reserve sein und niemals abgerufen werden. 15 Watt / 60 Volt = 0,25 A. Hiermit wäre ich mit meiner Abschätzung bei den schon ganz oben vorgeschlagenen 200 mA pro Transistor. In diesem Bereich dürfte sich auch die Herstellerangabe befinden. Die weit über 10A reichende Fähigkeit der Transisitoren kann dann bei höherer Lautstärke für Impulsspitzen an komplexer Last nützlich sein. Übrigens zeigt die Patentschrift nur das Prinzip, nicht jedoch die Schaltung des Gerätes. Ich vermute, daß die ursprüngliche Ursache für den Defekt an einer sich verschiebenden Einstellung in einer Vorstufe liegen kann, die sich erst bei Erwärmung wieder zeigt. Also beim ersten Probelauf das Teil Bewachen und am besten die Netzspannunng erst mal etwas absenken, um das Gerät nur langsam aufzuwärmen. Am besten wäre eine Überstrom-Abschaltung in den 60V-Versorgungsleitungen. Es kann auch durch die Erwärmung in der Platine ein Fehler entstanden sein oder sonst eine Lötstelle noch einen unentdeckten Wackler haben. Hast Du auch die Z-Dioden an den Gates der FETs geprüft? Gibt es Elkos, die evtl zu warm geworden sind? Das Tragen einer Schutzbrille muß nicht aus übertriebener Vorsicht sein. Viel Erfolg bei der Reparatur!
Hallo, Auf dem Bild ist das Anschlussfeld vom Sumo zu sehen. Der Vorbesitzer hatte mit neuen LS-Kabeln experimentiert, und durch Unaufmerksamkeit die + und - Anschlüsse fest miteinander verbunden. Durch ein Bi-Wiring Kabel kann es passieren, daß am LS-Terminal die +- vertauscht wird, und dies führt dann zum Kurzschluss :-( Es ist halt dumm gelaufen..... Da die Schaltung nach der puristischen Hi-End vorgaben konzipiert ist, besitzt sie naturgemäß keine Schutzschaltung, außer Temperatursicherung und 10A Sicherung im Stromversorgungspfad. Kein Überstromschutz, Kein Ausgangsrelais,Kein DC-Schutz. Die 2 anderen Fotos zeigen die Schaltung selbst. Es sind auch die Gate Treibertransistoren kaputtgegangen. Ich habe alle Transistoren erneuert, und im Differenzvorstufe die miteinander korrespondierenden auch ausgemessen und gepaart. Für die Differenzstufe wird ein LED-Transistor Paar als 3mA Stromquelle verwendet. Im Original lagen die 2 Bauteile 10mm voneinander entfernt. Ich habe den Tr und den LED mit Wärmeleitpaste verbunden, und einen kleinen Schrumpfschlauchring zum zusammenziehen der Bauteile drübergelegt. Somit entstand eine perfekte thermische Kopplung. Im Grunde führe ich gerade eine komplette Restaurierung an dem Gerät durch. Bevor das "Finish" stattfindet will ich aber unbedingt dem Schaltungskonzept entsprechenden "korrekten" Ruhestrom einstellen! Ja, ich bedanke mich für die bunte Meinungen und Erklärungen, aber ich will mehr als 100% von der Richtigkeit überzeugt sein. Einige professionelle Berichte und Beschreibungen im Web muss ich noch durchwühlen und studieren. Die neuesten Erkenntnisse werde ich bestimmt posten und euch auch daran beteiligen lassen. LG!
@roehrenvorheizer Danke für Deine Unterstützung! Habe mich noch nicht getraut (mangels genauere Kenntnisse) den Ruhestrom über 200mA pro Tr höcher zu drehen. Bei dieser Einstellung nimmt das gerät 280W aus de Netz auf. (Gemessen mit einem preiswertem Verbrauchsmesser) Die Kühlkörper werden nach etwa 30min somit etwa 45 Grad warm. Der Ruhestrom (also der Gesamtverbrauch, geht etwa 20W nach 30min zurück). DC-Offset an LS Anschlüssen liegt durchgehend bei 5-12 mV ! Den Amp habe ich bisher mit Lautsprechern noch nicht über 50% ausgesteuert. (auch nur Kurzzeitig) Zur Zeit zum Testen verwende ich sowieso PA-Monitorboxen mit 350W Belastbarkeit. Ein Externer DC-Schutz ist extra an den LS Ausgängen angeschlossen. Durch "Restaurierung" habe ich natürlich auch die Z Dioden und die vorhandene wenige Elkos auch gewechselt, obwohl diese nur eine Sieb- Pufferfunktion an den Stromversorgung verrichten. Alle restlichen Bauteile habe ich noch sorgfältig durchgemessen. Wie gesagt, der Amp funktioniert technisch tadellos, aber der Wunsch ist den "original" BIAS hinzubekommen :-)) LG!
Jobst M. schrieb: > Klaus R. schrieb: >> Also, wozu Class A? > > Es gibt Leute, die kaufen das. Die brauchen das zwar nicht, fühlen sich > aber sehr wohl damit, denn in der HiFi-Zeitschrift steht, dass das was > ganz tolles ist. Die Freunde sind auch ganz beeindruckt. Obwohl man > nicht weiß, wie es funktioniert. Gut, kostet halt ein wenig mehr, muss > ja gut sein ... > Deshalb können die Leute, die wissen, wie es funktioniert auch gar nicht > richtig liegen mit Ihren Erklärungen. Viel wichtiger ist, nur wer Stromkabel für 500€ kauft, ist auch in der Lage den Unterschied zu hören. Ich Sage nur: "des Kaiser neue Kleider". Märchen sind nämlich mit Nichten erfundenes Zeug, sonder oft die für manche bittere Wahrheit. Interessanter Weise sind das gerne auch ältere Herren (und davon versteh ich inzwischen auch schon was), die die letzte Luftigkeit aus ihrer sauerstofffrei versorgten Stromheizung hören, obwohl eigentlich längst ein Hörgeräteakkustiker angesagt war. Jung und mit Fledermausohren schützt der knappe Geldbeutel vor blôdsinnigen Ausgaben.
James schrieb: > @roehrenvorheizer > > Danke für Deine Unterstützung! Habe mich noch nicht getraut > (mangels genauere Kenntnisse) den Ruhestrom über 200mA pro Tr > höcher zu drehen. Bei dieser Einstellung nimmt das gerät 280W > aus de Netz auf. (Gemessen mit einem preiswertem Verbrauchsmesser) > > Die Kühlkörper werden nach etwa 30min somit etwa 45 Grad warm. > Der Ruhestrom (also der Gesamtverbrauch, geht etwa 20W nach 30min > zurück). > DC-Offset an LS Anschlüssen liegt durchgehend bei 5-12 mV ! > > > Wie gesagt, der Amp funktioniert technisch tadellos, aber der Wunsch > ist den "original" BIAS hinzubekommen :-)) > Der Patient lebt wieder und die Erwärmung ist sogar geringer als erwartet. Der Verbrauch geht sogar noch etwas zurück. Wenn das so bleibt, scheint alles gelungen zu sein. Hoffentlich geht alles gut ohne Strombegrenzung. Mit einem Signalgenerator und Audio-Spektrumanalysator könnte man noch auf den minimalen Krirrfaktor einstellen. mit freundlichem Gruß
Bin immer mehr vom mikrocontroller.net begeistert!!! Zu meiner Frage über die höhe des Ruhestromes, und in Verbindung mit dem SOA Diagramm (Stichwort ; Linearbetrieb) habe ich folgende Beiträge gefunden; Beitrag "Re: MOSFET Linearbetrieb möglich?" Beitrag "Verständnisfrage MOSFET Schaltbetrieb - Linearbetrieb" https://www.mikrocontroller.net/articles/FET#SOA_Diagramm
James schrieb: > Die Kühlkörper werden nach etwa 30min somit etwa 45 Grad warm. > Der Ruhestrom (also der Gesamtverbrauch, geht etwa 20W nach 30min > zurück). Das heißt dann aber auch, daß der Ruhestrom ebenfalls zurückgeht. Dann mußt Du aber nochmal mnachstellen. Man stellt Verstärker nämlich bei Betriebstemperatur ein. Gruß Andreas
Erlaubt mir bitte noch eine Frage; wäre es Vorteilhaft (im Sinne von sicherem Betrieb bei erhöhter Temperatur und Energie Dissipation) die Schaltung mit noch einem Paar MOSFET zu ergänzen.(IRFP240,IRFP9240) Angenommen, ich stelle den Ruhestrom auf 500mA pro Transistor ein, und die Belastung ist ein Lautsprecher=8 Ohm, +Ub=55V, dann habe ich einen Spitzenstrom von etwa 7A, also etwa 1,5A zusätzlich zum Ruhestrom pro Transistor. Die 2A Belastung pro Transistor ist laut SOA so ziemlich am Limit. Mit noch einem Paar MOSFETs würde sich diese Belastung etwas sinken. Was meint ihr, liege ich richtig mit meiner Überlegung ? Danke!
Peter D. schrieb: > Der Hype um Class-A besteht darin, daß man nur ein aktives > Verstärkerelement hat und damit theoretisch keine Übernahmeverzerrungen > im Nulldurchgang auftreten. Und dafür verballert man dann so viel Strom? Das kann doch eh keiner hören. Als das mit MP3 so richtig anfing, da hatte die CT mal verschiedene, anerkannte Profis aus dem HiFi Bereich eingeladen. Fazit: Nichts konnten die raus hören. Wenn man dann bei uns alten Säcken guckt, wie hoch wir noch hören können, dann relativiert sich das sowieso noch einmal.
James schrieb: > Die 2A Belastung pro Transistor > ist laut SOA so ziemlich am Limit Wenn der Lautsprecher nur noch 0 Ohm, ja. Wenn er immer noch 8 Ohm hat, fällt über ihn schon 7x8=56 V. Oder sehe ich hier falsch?
James schrieb: > aber der Wunsch > ist den "original" BIAS hinzubekommen :-)) Warum? Du könntest ganz einfach mit 2 Potis und einem Schalter zwischen verschiedenen Ruheströmen umschalten und anhören. Natürlich muß das Umschalten eine 2. Person machen und Du mußt dabei den Raum verlassen, damit Du nicht am Klack die Schalterstellung erkennen kannst. Nach 20 Versuchen vergleicht ihr dann eure beiden Zettel.
Peter D. schrieb: > Du könntest ganz einfach mit 2 Potis und einem Schalter zwischen > verschiedenen Ruheströmen umschalten und anhören. Hey! Das ist echt eine gute Idee. Ich habe schon öfters darüber nachgedacht, wie diese Umschaltung zwischen Class A und AB bei den wenigen Hi-End Geräten funktionieren soll ? Wenn ich annehme dass der Unterschied zwischen Class-A und AB Betrieb eigentlich NUR (tatsächlich NUR !??) in der Ruhestromhöhe besteht, dann ist die technische Lösung nur ein umschaltbarer Poti. Sehe ich es richtig? Tany schrieb: > Wenn der Lautsprecher nur noch 0 Ohm, ja. > Wenn er immer noch 8 Ohm hat, fällt über ihn schon 7x8=56 V. Wie meinst Du das? Wenn der Transistor vollausgesteuert wird, fallen an ihm vielleicht 1V ab. Die Betriebsspannung ist 55V+ (Nur die +Halbwelle Betrachtend) Dann bekommt der 8Ohm LS 54V. Demnach fließt durch ihn 54/8=6,75 A. Da diesen Strom 5 TR teilen ; 6,75/5=1,35A, muss jeder TR mit 1,35A fertigwerden. Da es hier aber um eine komplexe Last geht (Lautsprecher), rechne ich mindestens 0,5A Belastung dazu. UND noch dazu fließt der Ruhestrom von 0,5A auch mit! Ich weiß natürlich nicht genau, ob ich richtig lege, da ich kein Fachmann bin :-) und genau deswegen habe ich diesen Thread hier eröffnet.
F. F. schrieb: > Als das mit MP3 so richtig anfing, da hatte die CT mal verschiedene, > anerkannte Profis aus dem HiFi Bereich eingeladen. Fazit: Nichts konnten > die raus hören. Bitte die Harmonischen und Übernahmeverzerrungen von einem Ausgangstransistor (In der Audio Endstufe) und das Kompressionsverfahren von Musik-Quellmaterial NICHT VERWECHSELN! Das ist Unsinn, was Du hier geschrieben hast! In meinem Fall geht es darum, wie ich einen Ruhestrom an so einem Endtransistor einstelle, damit er beim Nullsignal sich doch schon in einem leitendem Zustand befindet; in seinem LINEAREN Bereich ! Dies ist der Bereich wo ein Transistor-Halbleiter mit wenigsten Verzerrungen das ankommende Signal verstärkt an den Lautsprecher weitergibt !
>... Wenn der Transistor vollausgesteuert wird, fallen an ihm vielleicht 1V > ab Wenn über IRF240 nur 1V (oder wenniger als 30V)fällt, verträgt er 2A ohne Problem. Denn nur 2W wird duch ihn verbraten. Anders sieht aus, wenn volle 60V über ihn fällt, hat der bei 2A 120W zu vertragen bei max. Verlustleistung von 125W (bei 25°) iser schon (fast) am Limit. James schrieb: > Ruhestrom über 200mA pro Tr > höcher zu drehen. Bei dieser Einstellung nimmt das gerät 280W > aus de Netz auf. (Gemessen mit einem preiswertem Verbrauchsmesser) > Die Kühlkörper werden nach etwa 30min somit etwa 45 Grad warm Ich halte den Wert für fast korrekt. Wenn du Ruhestrom pro Kanal auf 500mA einstellst, hat dein Gerät im Ruhezustand schon 300W in Wärme umgesetzt. Die Temperatur dürfte (geschätzt)um die 60-70 Grad ansteigen. Wäre's nicht zuviel?
Mach eine Umschalter dran, der zwischen 200mA und 7A Ruhestrom umschalten kann. Schreib an die eine Stellung groß "Class A", egal an welche, und du wirst hören wie viel besser das klingt.
Peter D. schrieb: > Warum? Danke für dein Vorschlag. Wie oben schon mehrmals erwähnt, möchte ich zuerst eine technisch einwandfreie Schaltung hinbekommen. Dazu gehört es auch, den Ruhestrom so hoch einzustellen, wie dies die Endtransistoren erlauben. Darum geht es in dem ganzen Beitrag. Weiter oben haben mir Teilnehmer schon sehr gut geholfen, und mir gute Anstöße gegeben. ich bin kein Fachmann und deshalb brauche ich Hilfe! Anderseits bin ich schon vorsichtig und sehr kritisch, deshalb falle ich auch nicht auf einige "haltlose Besserwissereien" ein. (ihr wisst was ich meine wenn ihr die ganze Beiträge durchliest) Für eine ausgiebige HÖRPROBE bin ich erst bereit wenn der SUMO technisch korrekt vorbereitet ist! Deshalb fand ich deine Idee mit 2 umschaltbaren Potis sehr nett, und würde es auch gerne umsetzen. Aber, wie gesagt, Hörgenuss nach Arbetsschweß :-)
Carl D. schrieb: > Mach eine Umschalter dran, der zwischen 200mA und 7A Ruhestrom > umschalten kann. Carl, wie ist es dann mit dem SOA ? 7A / 5= 1,4A Ruhestrom pro TR. 54V/8ohm =6,75A/5= 1,35A Belastung bei Vollaussteuerung etwa (?) 0,5A Reserve ergibt 3,25A bei Vollaussteuerung. Dabei fallen am TR 1-2V ab. Vertragen die bei U_DS=1V, I_DS 3,25A die Belastung? Sorry, aber ich komme nicht ganz mit,mit der Interpretation von SOA Angaben ???? :-(((
Bei Vollaussteuerung Fliesen dir 7A natürlich nicht mehr komplett durch oberen und unteren Zweig, sondern zum allergrößten Teil durch den LS. Class A bedeutet, daß das Netzteil immer den gleichen Strom einspeisen muß. Und nicht "+ Laststrom". Ganz hast du deine Lieblingshörklasse noch nicht verstanden ;-)
Tany schrieb: > Ich halte den Wert für fast korrekt. > Wenn du Ruhestrom pro Kanal auf 500mA einstellst, hat dein Gerät im > Ruhezustand schon 300W in Wärme umgesetzt. Die Temperatur dürfte > (geschätzt)um die 60-70 Grad ansteigen. Wäre's nicht zuviel? Ja, ich muss es einfach ausprobieren und die Kühlkörpertemp auch mitbeobachten. Vielleicht steigere ich den Strom in 50mA Schritten jeder Stunde. @(roehrenvorheizer) hatte diesen Vorschlag schon erwähnt! Wann ist laut SOA die höchste Belastung für ein TR ? Wenn U_DS bei 60V liegt, oder beim U_DS 1V und 3,25A Stromfluß ?
Carl D. schrieb: > Ganz hast du deine Lieblingshörklasse noch nicht verstanden ;-) @jcw2 da hast Du Recht, je mehr ich in den letzten Tagen lese, umso mehr Fragen Tauchen auf und ich merke wie Lückenhaft mein bescheidenes Wissen ist. Eigentlich freue ich mich doch sehr dass ich in diesem Forum so viel Motivation und Anregung bekomme!!!! Es kommt aber doch vor, dass ich eine und gleiche Frage irgendwie wiederholt stelle... siehe ; Beitrag "Antworten auf Anfängerfragen"
Der thread enthält sehr viel Halbwissen auf das ich nicht näher eingehen möchte. Für allgemeines Verstärker Verständnis kann man immer wieder Doug Self's "Standardwerk" empfehlen (ISBN 978-0-240-52613-3). Das Kapitel über Class-A Verstärker beantwortet alle Fragen von James. Zum Sumo folgender Vorschlag: Entweder ein Service Manual auftreiben und stur nach Vorschrift einstellen. Wenn nicht auffindbar, dann empirisch vorgehen und dabei strikt die temperatur im Auge behalten. Ein Wert von 200mA pro Transistor scheint vertretbar vielleicht auch noch 300mA aber recht viel mehr wird nicht drin sein bei 60V Versorgung egal wie groß der Kühlkörper ist. Es ist völlig utopisch 1.5A pro Transistor anzusetzen; nach 5 Sekunden knallt es mit Garantie. Bei den IRFP Hexfets kommt dazu, dass der Tempco von Id und Vgs positiv und damit potentiell selbstzerstörerisch ist. Zumindest im relevanten Bereich.
Korrektur: ...Tempco von Id und Vgs positiv... sollte heißen ...Tempco von Id bei konstanter Vgs positiv... ein Tip noch zu SOA Diagram: Im linken Bereich bei kleinem Vds, wo scheinbar nur mehr wenig Strom erlaubt ist... die Limitierung ist hier nicht die Verlustleistung, denn die ist hier in der Tat nicht groß, viel mehr reicht die kleine Vds einfach nicht um einen größeren Strom durch den gegebenen Rds_on zu treiben ("Operation in this region is limited by Rds_on")
verstärker guru schrieb: > ("Operation in this region is limited by Rds_on") Genau genommen ist dieser Abschnitt für mich nicht ganz klar! Wie interpretiere ich diese erste 1-4V U_DS, wo es heißt; Operation in this region is limited by Rds_on ? Da die DICKE-Linie bei U_DS 1V bis 2A herunter absakt. Aber drüber der RDSON Bereich steht. Wie muss ich es Verstehen ?
James, wenn du meinen Text so zerrissen zitierst und nur den Nachsatz hervor hebst, dann kannst du natürlich daran rum mäkeln. Hört ein durchschnittlicher Mensch den Unterschied und ist es ob des Unterschiede gerechtfertigt so viel Strom zu verbrauchen? Das war meine Frage und der Nachsatz sollte nur unterstreichen und erklären, dass selbst anerkannte Fachleute nicht mal den Unterschied von MP3 zu herkömmlichen Aufnahmen in hoher Qualität unterscheiden können. Diese geringfügige Verzerrungen gegenüber einem anderen Verstärkertyp sind sicher nicht zu hören. Das war meine Frage, verbunden mit meiner Meinung darüber. Das dann als Unsinn zu bezeichnen, was ich nicht mal geschrieben und behauptet habe, das ist ebenso deutlich am Thema vorbei.
verstärker guru schrieb: > Doug Self's "Standardwerk" empfehlen (ISBN 978-0-240-52613-3). Jaaa, und Danke für den Buchtipp!!!
James schrieb: > Wie interpretiere ich diese erste 1-4V U_DS, wo es heißt; > Operation in this region is limited by Rds_on ? bei IRF240 liegt der Rds_on bei 0,18 Ohm In diesem Bereich arbeitet der MOSFET in s.g Ohmscher Region. Du siehst doch in SOA Kurve, der max. Strom beträgt dan nur noch U_DS/Rds_on. Der Strom ist bedingt duch Rds_on begrenzt.
F. F. schrieb: > Diese geringfügige Verzerrungen gegenüber einem anderen Verstärkertyp > sind sicher nicht zu hören. Aber doch! Zwar möchte ich dieses Thema NICHT in diesem Thread diskutieren, aber erwähnenswert ist es doch schon, zumal es hier öfters erwähnt wird! Ich möchte als Tontechniker ausdrücklich darauf hinweisen, dass Verstärker mit unterschiedlichem Schaltungskonzept anders klingen. Es bedeutet ; Die vom Verstärkerkonzept zum originalsignal dezugefügte Harmonische und nichtlineare Verzerrungen den Ton verfälschen. Es ist kein Esoterik und auch keine Einbildung, sondern Tatsache, die in bestimmter Umgebung (und beibestimmter Arbeit) eine nicht Unwichtige rolle spielen. Deshalb wollte ich auch mal gegen solchen Aussagen hier gegenhalten ! Ich hoffe, Du hast Verständniß dafür. Vielleich hast Du noch nicht die Erfahrung gemacht, wie man sowas Wahrnimmt. Es ist Unwichtig. Es ist aber Leichtsinnig, etwas zu behaupten, das man selber nicht kennt, und dadurch für Andere verallgemeinert als Teuschung. Mit Hochachtung, und ohne Deine Wahrnehmung zu verurteilen!
F. F. schrieb: > Das war meine Frage und der Nachsatz sollte nur unterstreichen und > erklären, dass selbst anerkannte Fachleute nicht mal den Unterschied von > MP3 zu herkömmlichen Aufnahmen in hoher Qualität unterscheiden können. :-)) Jaaa, Sorry ! Aber NUR diesen Absatz betrachtend hast DU durchaus RECHT! Wir Musiker haben schon Öffteren dieses Experiment-Vergleich mit mp3 unt Wav gemacht und ab einer Auflösung von 192kbp ist kein Unterschied zu hören. Bitte übertrage es aber nicht auf Endstufen-Klang! Hier herschen ganz andere Abläufe! Gruß
Bitte entschuldigt mich, ich habe erst Morgen wieder Zeit! Danke! LG!
Wenn es um Übernahmeverzerrungen am Nulldurchgang geht, dann bist du mit den FET's eh viel besser als mit Bipolaren Transistoren. Die haben nämlich eine Basis-Spannung zu Kollektor-Strom Kennlinie, die eine Exponential-Funktion ist, bei FET's (mit und ohne MOS) ist es eine Parabel. Letzteres ist viel weniger stark gekrümmt als eine e-Funktion. Bei Silizium hat diese ihre größte Krümmung bei 0,7V, weshalb man die Endstufen-Transistoren so weit "vorspannt", daß deren Basen um min. 2x0,7V auseinander liegen. Damit Umgeht man den besonders verbogenen Bereich. Bei FET's ist dieser viel weniger ausgeprägt, rein wegen der anderen "Funktions-Klasse" (x^2 statt e^x) des Eingangsspannungs-Ausgangsstroms-Verhältnisses. Sie sind also von Haus aus klirrärmer. An alle, die Halbleiter-Physik studiert haben: es geht mir nicht um jedes Detail, das ich auch gar nicht kenne, sondern um's prinzipielle Verständnis.
James, da hast du natürlich recht. Ich habe noch nie im Vergleich verschiedene High End Verstärker gehört.
James schrieb: > Ich möchte als Tontechniker ausdrücklich darauf hinweisen, dass > Verstärker mit unterschiedlichem Schaltungskonzept anders klingen. Grundsätzlich hast Du ja recht; allerdings gehe ich davon aus, das bei Gegentaktverstärkern der Übergang vo "A" zu "AB" fliessend ist. Und auch ich bezweifele, das man den Unterschied im Ruhestrom von z.B. 1A zu 2A wirklich hört. Um da genaueres zu wissen, müsste man die Schaltung simulieren. Da liesse sich die Auswirkung der unterschiedlichen Kennlinienkrümmung auf den Klirrfaktor genau bestimmen.
Harald W. schrieb: > Um da genaueres > zu wissen, müsste man die Schaltung simulieren. Da liesse sich > die Auswirkung der unterschiedlichen Kennlinienkrümmung auf den > Klirrfaktor genau bestimmen. Ware schön wenn jemand, der gut in LtSpice ist, das mal machen würde.
F. F. schrieb: > Ware schön wenn jemand, der gut in LtSpice ist, das mal machen würde. Gibt es für LtSpice ein Modell für IRFP240 ? Es wäre echt nett, wenn jemand eine Simu machen könnte (Falls es nicht so große Aufwand wäre ?). Inzwischen habe ich eine einfache aber sehr anschauliche Beschreibung über die 3 Grund-Class-A Endtransistor Beschaltungen gefunden. Sie stammt von "Class-A Guru" Nelson Pass. Es ist auf der Seite 4, mit Fig 4a,4b,4c Daraus entnehme ich eine 1/2 * Imax = BIAS Ruhestromhöhe. Die Angabe gilt für eine Gegentakt(Push-pull) Beschaltung. Die Eintakt-Lösungen erfordern tatsächlich mindestens soviel Ruhestrom, wie die Maximale Belastungsstrom ! Im SUMO-Fall würde es heißen, dass der gesamt Ruhestrom 3,5A betragen müsste. Pro MOSFET also 700mA. Wie schon oben mehrmals erwähnt, dieser Strom erscheint fast "bedrohlich". Ich werde max 350mA einstellen, und damit in kauf nehmen, dass der Amp so bis 50-60W Ausgangsleistung im reinen Class-A Betrieb laufen wird. Schließlich sind schon 10-20W Leistung eine menge Schotter, wenn die Qualität stimmt :-)
.............uppsss, es ist an der Seite 2 (Page 2) !
Hallo, hier lassen sich andere Begeisterte über das Modell "THE NINE" aus: Schaltbild: http://www.schematicsunlimited.com/s/sumo http://www.tapeheads.net/showthread.php?t=11455 "The Sumo is a push-pull class A amplifier with sliding bias, it increases its bias as the output increases. James Bongiorno received a patent for this circuit, and of course others have now built similar sliding bias circuits. ... Direct coupled circuitry is used throughout. Phase shift is, as a result, virtually nonexistent. A complement of twenty output transistors and a power supply anchored by a massive 1.4kW toroidal transformer ensure tremendous current capability and the ability to drive low impedance, reactive loads. There are no invasive protection circuits. There is no current limiting. All told, the Nine Plus is a compellingly musical, very transparent amplifier. When stressed it clips softly, yet recovers instantly It is an amplifier whose sound genuinely belies its rated power.." And more: "... here is my attempt at a basic explanation. The gain path itself is actually pretty straightforward. The dual opamp at left converts an unbalanced input signal to a balanced output signal and provides all the voltage gain for the circuit. Each phase of this balanced output signal is then buffered by a two-stage emitter follower, consisting of driver Q11/Q14 and its associated bank of 2SD555 output transistors, to drive the speaker load. Overall feedback is taken from each output terminal back to the inverting input of the appropriate opamp. The 0.1 uF blocking caps in the feedback network result in 100% feedback at DC, so the dual opamp also acts to servo the output at 0VDC. So far, this is all pretty normal practice. Now for the bias scheme. The amplifier contains four separate but interdependent current loops. Loop 1 goes from the positive terminal of the top 45V floating supply through the top bank of output transistors and back to the negative terminal of the bottom 45V floating power supply. Loop 2 flows from the positive terminal of the bottom 45V power supply through the bottom bank of output transistors and back to the negative terminal of the top 45V power supply. " MfG
@ Christian, danke für die Links!!! Leider fand ich über SUMO The Ten bisher kaum Lesematerial und Daten, bis auf die Erwähnung mit dem 1993 Tokyo Ausstellung und einige Verkaufsanzeigen über Gebrauchtgeräte. Was man im net findet, sind fast immer die "Neuner" Sumos. Ich vermute, James Bongiorno wollte einen preiswerteren, in der Schaltung einfacheren Stereoverstärker auf den Markt bringen, und hat den TEN dann erschaffen....(?) Auf jeden Fall, danke Dir für den neuen "Lesestoff" ! MfG!
Ich hatte mich zwangsläufig etwas mit Audio befassen müssen, aber wirklich nur ganz am Rande. Alles was ich bauen könnte, kann man besser und billiger kaufen. Dazu wäre auch die Optik von gekauften Sachen sicher besser, als ich das selbst machen könnte. Dennoch, und völlig frei von Parteilichkeit für das eine oder andere System, ich finde diese Diskussion sehr interessant und keinesfalls lächerlich. Dieser Beitrag regt mich zumindest dazu an, auch mal etwas über die verschiedenen Verstärker zu lesen.
In den 70er und 80ern hatte ich mich ausgiebig mit NF-Verstärkertechnik befaßt. Auch damals gab es schon in den Schaltbeispielen der Hersteller z.B. Endstufen mit aussteuerungsabhängigem Arbeitspunkt. In der ganzen linearen Verstärkertechnik ist mir seit dieser Zeit nichts wirklich Neues begegnet - abgesehen von Class-D-Technik. Allerdings scheint dieses alte Wissen inzwischen verloren zu gehen, um dann immer wieder unter großem Tamtam "neu" entdeckt zu werden.
Na ja, das ist überall, in nahezu allen Bereichen so. Und alles was es mal gab, muss ja nicht schlecht gewesen sein. Manchmal wird eine alte Technik durch neue Möglichkeiten wieder interessant.
> dann immer wieder unter großem Tamtam "neu" entdeckt zu werden.
Man muss auch unterscheiden ob Wissen wirklich verlogen gegangen ist,
oder ob das Tamtam nur von den dummen Salesdroiden kommt.
Olaf
voltwide schrieb: > Allerdings scheint dieses alte Wissen inzwischen verloren zu gehen, um > dann immer wieder unter großem Tamtam "neu" entdeckt zu werden. F. F. schrieb: > Dieser Beitrag regt mich zumindest dazu an, auch mal etwas über die > verschiedenen Verstärker zu lesen. Schöne Zusammenfassungen über diesen Thread. Zwar hatte ich eine konkräte technische Frage bezüglich Ruhestromeinstellung, entpuppte sich dieses Vorhaben als gar nicht so einfache Sache. Ich habe in den letzten 5 Tagen mehr Einzelheiten vom Verstärkerkonzepten und "Art der audio-Signalverstärkung" erfahren, als je zuvor. Den SUMO habe ich gekauft, weil es ein "professionelles Design" ist, weil ich endlich einen waschechten Class-A Endstufe anhören möchte, und weil ich mir den Aufwand von DIY-ala-Nelson Pass Class-A nicht antun will. (Liebäugte eine Weile mit der Idee, selber zu bauen). Nicht Zuletzt, empfand ich eine Sympatie gegenüber James Bongiorno seinem Werk! ( In die heutige Zeit hineinzuretten :-)) Als es dann mit den Stolpersteinen (eher Herausforderung) anfing, habe ich hier im Forum um Hilfe gebeten.
Class-A lohnt sich IMHO nur bei Verstärkern ohne starke Gegenkopplung (Alter Kram). Solange man bei AB-Stufen mit ETWAS Ruhestrom dafür sorgt dass beim Übergang von Positiver zu Negativer Halbwelle keine Unstetigkeiten im Signal entstehen hat die Regelschleife, und nichts anderes ist die Rückkopplung, auch keine Probleme einen EXTREM LINEAREN Vi/Vo-Zusammenhang zu liefern. Die allermeisten Operationsverstärker verwenden am Ausgang eine Gegentaktstufe. Und die allermeisten modernen OPV sind in der Lage deutlich mehr Ausgangsstrom als Ruhestrom zu liefern. Und ihre Verzerrungen sind weit unter allem was "hörbar" ist. Viel wichtiger als die Pegel der Verzerrungen ist sowieso die Frage welche art der Harmonischen dein Verstärker vorwiegend erzeugt. "Für das Ohr" klingen gerade und ungerade Harmonische eben nicht gleich störend. Ich will ja nicht unken, aber das Equipment mit dem dein "Hörmaterial" wie die Audiophilister es gerne nennen, bearbeitet wird (zumindest in einem Analogen Studio) passiert mehr als genug AB-Stufen in diversen Geräten. Da kannst du privat ruhig auch zu einer greifen.
James schrieb: > Den SUMO habe ich gekauft, weil es ein "professionelles Design" ist, > weil > ich endlich einen waschechten Class-A Endstufe anhören möchte, und > weil ich mir den Aufwand von DIY-ala-Nelson Pass Class-A nicht antun > will. Bei aller Liebe, der Sumo ist kein Professionelles Design. Professionelle Designs besitzen wirksame Schutzschaltungen und orientieren sich bei ihrer Auslegung an einem Kosten-Nutzen Verhältnis. Nicht im Sinne von "geiz ist geil" sondern welches Feature liefert einen tatsächlichen, Messbaren und in der GESAMTKETTE verwertbaren Nutzen. Der Sumo ist eine, nicht besonders herausragende, AB Endstufe mit etwas erhöhter Ruhestromeinstellungen die einen A-Betrieb wenigstens bei Teilaussteurung erlaubt. Schutzschaltungen sind, wenn sauber realisiert, keine Beeinträchtigung des Klangs in irgend einer Form. FAZIT SUMO, den ich übrigens selbst schon auf der IFA hören durfte: Netter, Optisch Imposanter, Verstärker. Mehrwert gegenüber einen anständigen AB Verstärker? -> geht gegen Null.
James schrieb: > Weil ich endlich einen waschechten Class-A Endstufe anhören möchte, Anscheinend handelt es sich aber garnicht um eine "waschechte Class-A Endstufe", sondern um eine Class-AB Endstufe. Deshalb ist es ja auch so schwer, da einen verbindlichen Wert für den Ruhestrom anzugeben. Im Endeffekt kann Dir nur der Hersteller diesen Wert liefern, weil dieser Wert einen Kompromiss zwischen Stromverbrauch/Lebensdauer des Verstärkers und Klangtreue dar- stellt.
Durch eure Anregungen besuchte ich einige Webseiten, wo weitere technische Infos über Class-A Konstruktionen nachzulesen Waren. Darüber hinaus las ich in 3 pdf Audio-Design-Büchern. Erinnerte mich an die doppel DVD-Elrad Schaltungssammlung, die ich mir vor Jahren zugelegt habe. Blätterte zusätzlich in den Elektor Jahrgängen (1988-1999) die ich damals abonniert habe. All das ist die Quelle der Informationen (Vorsichtsweise sage ich kein Wissen, weil es natürlich noch reifen muss) die ich mir eingesaugt habe. Es kristallisiert sich allmählich heraus, wie, und mit welchen Unterschieden die verschiedene Class-A Konzepte gebaut wurden. Nimmt man kein Rücksicht darauf, dieses Wissen in das bestehende (scheinbar teilweise bei einigen läuten, -einbetoniertes Wissen) Können und Meinungskontsrukt einzubauen, lauft man Gefahr ,einmal Gelerntes und eventuell Lückenhaftes, zu wiederholen, und unter noch Unwissenderen als Expertenmeinung zu verbreiten. Nur eine kritische und muntere Geisteshaltung hilft einem weiter, die Wahrnehmung "scharf zu stellen" :-) Beispielsweise beinhalten die verschiedenen Nelson Pass Seiten eine Menge an technischen Informationen, wie unterschiedliche Class-A Verstärker funktionieren. Auch darüber, warum ein einfaches-Konzept und MOSFETs Vorteile bringen sollen, und Schutzschaltungen ausserhalb vom Signalweg zu realisieren sind. Harald W. schrieb: > Im Endeffekt kann Dir nur der Hersteller > diesen Wert liefern, weil dieser Wert einen Kompromiss zwischen > Stromverbrauch/Lebensdauer des Verstärkers und Klangtreue dar- > stellt. Leider existiert der Hersteller nicht mehr, und im Web habe ich keine Schaltungsdetails über SUMO TEN finden können. Aber, ist es doch nicht der Reiz des neuen, die Funktionsweise kennenzulernen, verstehen, und dann selber die Gewissheit zu erlangen, alles richtig einstellen zu können ??
James schrieb: > Leider existiert der Hersteller nicht mehr, und im Web habe ich keine > Schaltungsdetails über SUMO TEN finden können. > Aber, ist es doch nicht der Reiz des neuen, die Funktionsweise > kennenzulernen, verstehen, und dann selber die Gewissheit zu > erlangen, alles richtig einstellen zu können ?? Die RICHTIGE Antwort gibt es auch nicht. Das kommt nämlich ganz auf die Zielsetzung an. Ein Optimum an Verzerrungen? -> das wäre Stark davon abhängig wie weit du die Endstufe aussteuern möchtest -> Der Klang wird nicht besser wenn du 7A Ruhestrom einstellst aber real nur 10 oder 20 Watt nutzt. Kannst du die Verzerrungen messen? Wenn ja, Ruhestrom durchfahren und dann bei sagen wir 5-10 Messpunkten (Aussteuerung) pro Ruhestromeinstellungen die Verzerrungen messen. Dabei wirst du natürlich einen Sinus verwenden der naturgemäß Dinge wie Intermodulationsverzerrungen völlig außen vor lässt. Da du den Class-A Verstärker ja aber hauptsächlich deswegen verwenden willst weil er ja BESSER klingt als andere bist du ja in der glücklichen Situation folgendes tun zu können. Deine Lieblingsmusik anwerfen und den Ruhestorm langsam von AB Richtung A zu drehen und den Punkt zu finden, an dem es (Subjektiv für dich) am Besten klingt. Am Ende wirst du wohl ein paar Dinge feststellen. Du wirst beim Blindversuch keine Unterschiede hören. Du wirst feststellen, dass du die 100W niemals brauchst solange du dich in Wohnzimmerüblichen Raumgrößen bewegt. Ergo, alles was an Ruhestrom über 10W+Impulsspitzen hinausgeht kannst du gepflegt mal vergessen. Produziert nur Wärme. Und wenn ich dir das Poti von deiner 10W Class-A heimlich auf AB mit 200mA Ruhestrom runterdrehe wirst du das wohl gar nicht merken.
cableer schrieb: > Ein Optimum an Verzerrungen? cableer schrieb: > Am Ende wirst du wohl ein paar Dinge feststellen. Du wirst beim > Blindversuch keine Unterschiede hören. Du wirst feststellen, dass du die > 100W niemals brauchst solange du dich in Wohnzimmerüblichen Raumgrößen > bewegt. Ergo, alles was an Ruhestrom über 10W+Impulsspitzen hinausgeht > kannst du gepflegt mal vergessen. Produziert nur Wärme. Und wenn ich dir > das Poti von deiner 10W Class-A heimlich auf AB mit 200mA Ruhestrom > runterdrehe wirst du das wohl gar nicht merken. Vollkommen korrekt! ich will ein Optimum an "Klangtreue" ! (Hatte noch nie Gelegenheit Mosfet-Class-A Amp anzuhören...) ich will (im Sinne von: überhaupt nicht nötig für die Entspannung) nicht mehr als höchstens 30W aussteuern. ich will im Studio kein Audiomaterial mit dem Teil bearbeiten. (Dafür gibt's genügend Class-AB Gerät :-)) Vermutlich (da noch nicht verglichen) werde ich keinen Unterschied zwischen 100mA und 3A Ruhestromeinstellung wahrnehmen ! Erst wenn der SUMO "Testbereit einige Tage mit anderen Konzepten verglichen wurde, kann ich bezüglich "Klang" eine Meinung bilden. Zur Zeit muss ich mich mit der Restaurierung und Zusammenbau beschäftigen. Wenn ihr Lust habt, würde ich gerne über meine Eindrücke berichten und dann die Infos zur Diskussion stellen. Wäre dies eine Option?
cableer schrieb: > Und wenn ich dir > das Poti von deiner 10W Class-A heimlich auf AB mit 200mA Ruhestrom > runterdrehe wirst du das wohl gar nicht merken. Das war, ohne das ich da echte Kenne von habe, auch anfangs meine Vermutung. Kann mir nicht vorstellen, dass wir das hören können. Aber vielleicht kann es der TO? Es gibt jemanden der Tresore knackt. Der hat so sensible Finger, dass er das Klicken spürt. Vielleicht ist es beim TO mit dem Gehör ja ähnlich? Meine Ohre würden das definitiv nicht hören und der Tinnitus versaut sowieso alles.
Ich sehe das ganze pragmatisch: Mit dem 100-Watt-Verstärker schafft man es leicht, Schallpegel zu erzielen, die Tassen und Teller, Fenster und Nachbarn in den nichtlinearen Bereich bringen und so den Klirrfaktor erhöhen. Schön, man will das Optimum an Höreguss, das reicht vielen als Begründung für den Klasse-A--Verstärker. Aber wenn es so laut wird, dass man objektiv keine Chance hat, die Vorteile eines A-Betriebs zu bemerken, sollte man seinen Ruhestrom so einstellen, dass der AB-Betrieb einsetzt, wenn wegen zu hohen Schallpegels der A_Betrieb eh nichts mehr nutzt. Selbst wenn man im Blindtest keinen Unterschied hören wird zwischen A und AB Betrieb wird das audiophile Gewissen ruhig sein, und das mit Recht.
F. F. schrieb: > Meine Ohre würden das definitiv nicht hören und der Tinnitus versaut > sowieso alles. Wenn man den Tinnitus mit gegenphasigem gleichfrequentem Pfeifen über Class-A entgegenwirken könnte, würde sich der Hörspaß wieder regenerieren. @foldi, ich mache nur Spaß, sei mir nicht böse!!! Ich bin auch schon unter 13.000Hz (sprich: älter als 50), aber durch Studioarbeit, und weil ich tagtäglich mit Audiobearbeitung zu tun habe, halte ich mein Gehör noch sehr gut fit! Kann jeder sagen, was er will, das besste Messinstrument an einem Verstärker die Verzerrungen wahrzunehmen ist weiterhin das Gehör! Vorausgesetzt, der Hörraum ist "perfekt" eingerichtet, ohne Raummoden, neutral, mit minimalen Hallanteil. Der Sitzplatz (hotspot) ist im 60Grad Dreieckspitze zu den Boxen, bla-bla-bla, ihr wisst es alles schon. Ich bin natürlich sehr gespannt was ich alles beim Testhören feststellen werde. Und wenn ich kein Qualitätsänderung zu einem MAR-1 oder PAS 2002PCA wahrnehmen kann, dann werde ich den Sumo hier zum Kauf anbieten :-))
Ernst O. schrieb: > Ich sehe das ganze pragmatisch: Mit dem 100-Watt-Verstärker schafft man > es leicht, Schallpegel zu erzielen, die Tassen und Teller, Fenster und > Nachbarn in den nichtlinearen Bereich bringen und so den Klirrfaktor > erhöhen. :-)) Toll formuliert! Für den Klirrfaktor der Nachbarschaft brauche ich mir keine Sorgen zu machen! Ein Hörraum ist bestens dazu eingerichtet dem Spaß den Weg frei zu halten :-). Siehe hier; http://www.crossroadsclub.rs/cross-roads-galerija-slika (Im Hintergrund sind die Coax-Hörner zu sehen, die ich vor 6Jahrren konstruiert habe. Das Ganze ist Aktiv angetrieben mit DSP und 3 Weg Endstufen. Die riesige Kiste ist ein 21Zoll Sub, um den Boden für den Sänger-Sängerin zu bieten. Neben einer netten Unterhaltung während man auch Musik hört, steht die Anlagenleistung bei vielleicht 10-15W) Deshalb würde ich den Sumo auch nicht über 30-40W hinaus quälen! :-) mich und die Nachbarschaft auch nicht!
Möchte euch nach diesem Widerstandsart fragen. Wie auf dem Bild zu sehen ist, es sind 2 x 10K paralellgeschalten. Der Wert vom Bauteil ist 10K, obwohl 2paralell, und beide haben laut Farbringen den wert von 10K. Müsste ich doch 5K messen, oder? Wer hat schon von euch so etwas gesehen??? Gruß!
Hi, das macht man, wenn man gerade keinen 5k Widerstand zur Hand hat. Oder man benötigt exakt 5k statt 4k7 aus der E24 Reihe. Würde aber nur Sinn bei Messgeräten oder ggf. noch Filtern machen (und da haben Kondensatoren meist die größere Toleranz). Gruß Andreas
Andreas B. schrieb: > das macht man, wenn man gerade keinen 5k Widerstand zur Hand hat. Dss würde ich auch verstehen. Aber bitte achte auf meine Frage,und schau das Bild genau an! An den Farbringen sind 10K 0,1% 25pp abzulesen !!! http://www.digikey.de/de/resources/conversion-calculators/conversion-calculator-resistor-color-code-6-band Gemessen wird aber auch 10K !!!!! Also nicht der Parallelwert von 5K. Deshalb wundert mich dieser Zustand!
Da der erste Farbring rot ist, sind hier zwei 20kOhm-Widerstände parallel geschaltet.
voltwide schrieb: > Da der erste Farbring rot ist, sind hier zwei 20kOhm-Widerstände > parallel geschaltet. Danke!!! Da fühle ich mich von mir selber etwas vereppelt :-O Habe die ganze Zeit den ersten Ring als Braun interpretiert, und wunderte mich über gemessenen 10K.... Der 4 multiplikationsring ist auch rot,hat aber etwas andere Nuance wie der erster, deshalb sah ich braun... Echt doof, DANKE Dir. Bei ROTEM ring wird alles sofort klar! Gruß!
Der neueste "Lagebericht" :-) Der Ruhestom bei der genannten Gegentaktendsufe (siehe meine Frage) ist eingestellt auf 1,75A (+Ub,-Ub 60V). Also 350mA pro Transistor. Die verwendeten IRFP9240 und 240 sind also an U_DS 60V angeschlossen. Laut Datenblatt, würden sie im Linearbetrieb etwa max 2A vertragen. Da entlang der DC-Linie sich auch der Bereich von thermischen Unsicherheit befindet, halten die MOSFETs nicht mehr, als 1/4 des Stromes aus! Natürlich sind diese Werte Temp-abhängig. Habe den Ruhestrom (bei 60V U_DS) bis max 500mA pro MOSFET steigern können, nach etwa 3min haben sie sich durch "Thermal Runaway" mit einem Knall verabschiedet. Zuvor liefen sie mit 400mA etwa 30min Lang, dabei war der Kühlkörpertemp 65 C warm. Chiptemp vermutlich um 125C.... HAT JEMAND ERFAHRUNGEN MIT MOSFET-LINEARBETRIEB ??? (zu dem geschildertem Fall hier) Würde mich sehr interresieren. VIELEN DANK!
Ein Bild vom Kühlkörper, wo die 10 Mosfets montiert sind. Mit dem 1,75A (5x 350mA) wird der Kühlkörper etwa 50C warm. Im Ruhezustand verbraucht der Amp etwa 400W. (gemessen mit einem Verbrauchmesser). Hat Jemand Erfahrungen mit Class-A Endstufen, und kennt sich mit Elektronik aus?
Das Problem ist die Temperaturstabilisierung des Ruhestromes. Aufgrund des Temperaturkoeffizienten der gate-Spannung steigt der Ruhestrom mit wachsender Temperatur und damit läuft das Ganze in den thermischen Tod. Der Kühlkörper mag zwar groß erscheinen, aber eine Verlustleistung von 200-400W führt der nicht adäquat ab. Offenbar hat man sich weder über Temperaturstabilisierung noch eine Übertemperaturabschaltung Gedanken gemacht. Deine Engelsgeduld in Ehren - aber den Fall sehe ich als hoffnungslos an. Schrauf den Ruhestrom zurück auf einen ungefährlichen Wert und begnüge Dich mit AB-Betrieb - mehr würde ich da nicht erhoffen.
Hallo James, vorneweg gesagt, ich habe keine speziellen Klasse-A Kenntnisse. Trotzdem habe ich einige Fragen, ich stelle sie in der Hoffnung, dass es hilft: Sumo Verstärker sind, so habe ich es gelesen, made in USA. Nun haben die Leute eine Netzspannung von ca. 120 V. Darum Frage 1: stimmen die Versorgungssspannungen? (ja, unglaublich, aber... nimm's nicht persönlinch) Weisst du etwas über die Umstände des "Erstversagens"? Hast u Bilder gemacht, bevor du den Verstärker zerlegt hasst? Vielleiciht sogar eines, auf dem man die Stellung des Ruhestrompotis erkennen kannst? Wie genau sind die MOSFETs montiert? Auf deinem letzten Bild ist zu erahnen, dass sie zwischen Platine und Kühlkörper eingeklemmt sind. Details der Befestigung kann ich nur ahnen, sind das Nieten oder Schraubenköpfe? Unter der Platine lugt rechts im Bild ein weisses Etwas hervor, könnte Isoliermaterial sein. Was genau ist das? Hast du Wärmeleitpaste zwischen MOSFETs und Kühlkörper? Wie stellst du sicher, dass die Transistoren alle richtig auf dem Kühlkörper anliegen? (erst die MOSFETs einlöten und dann verschrauben wird ganz sicher nicht funktionieren, dazu sind die Anschlusspins zu steif. Im Verzweiflungsfall müssen erst die MOSFETs auf einer geraden Schiene mit passenden Bohrungen verschraubt werden, dann wird gelötet, dann alles losgeschraubt und auf dem Kühlkörper montiert, ohne zwischendurch noch einmal daran herumzubiegen. Die 0,47 Ohm Widerstände würde ich mit etwas Abstand zu Platine montieren. Wie misst du deinen Ruhestrom, alles zusammen oder jedes MOSFET Paar einzeln per Spannungsabfall an den 0,47 Ohm Widerständen? P.S. ich habe ein wenig gegoogelt und einen Schaltplan eines ähnlichen Verstärkers gefunden: http://i56.servimg.com/u/f56/16/58/26/85/apex_m10.jpg Frag die doch mal, denen wird auch schon die eine oder andere Endstufe abgeraucht sein. Oder wende dich direkt an die Sumo Leute: https://www.flickr.com/photos/fransdewit/6939071429/in/photostream/
voltwide schrieb: > Schrauf den Ruhestrom zurück auf einen ungefährlichen Wert und > begnüge Dich mit AB-Betrieb Mit dem eingestelltem 350mA pro MOSFET (1,75A gesamt) fahre ich bis zum 50W abgegebene Leistung an 8Ohm LS im klasse-A Betrieb. Von der Lautstärkr her genügt es in einem Wohnzimmer volkommen. Die Frage ist aber weniger "Audiophile-hokus-pokus" Natur, sondern entwickelt sich vielmehr in Richtung Halbleiter-Physik. Ich bin sehr neugierig, ohne eine ofiziellen Ausbildung in Elektronik die Funktionsweisen zu verstehen. Unter Anderem habe ich mich hier an EUCH gewandt und nicht in zahlreichen HI-FI Foren. Zum Thema: Meine Erfahrung mit 500mA Dauerbelastung unter 60V U_DS bei dem IRFP240 Typ --> Hitzewegrennen in den Tod :-) und die Angaben im SOA Diagramm, decken sich nicht. Übersehe ich etwas, oder verstehe noch etwas nicht richtig ?? Im Net habe ich Über Datenblatt-Konstrukte noch folgende sehr-sehr interessante Erklärung gefunden : https://e2e.ti.com/blogs_/b/powerhouse/archive/2015/05/02/understanding-mosfet-data-sheets-part-2-safe-operating-area-soa-graph Daraus geht es hervor dass: " As a final guarantee of the reliability of our SOA curve, we de-rate each measured thermal runaway line anywhere from 30-40%, depending on how much part to part variation we see. So when you are comparing our FETs’ datasheets to competitors’, be wary of the fact that they may not be as conservative. We have seen some vendors who are. We have seen others who publish the actual failure points and claim this as their guaranteed SOA. There is no industry standard and the truth is without the underlying data demonstrating where parts actually failed, it is impossible to know which part is more reliable from the datasheet SOA curves alone. " Zusammengefasst: - Es gibt keine industrie Standard !! Wer kennt diese Umstände ? Werden wir Kunden teilweise an der Nase herumgeführt und mit verschönerten Datenblättern irregeführt (Teilweise ?!), oder wie ist das zu Verstehen ?
Machs doch nicht so kompliziert. Ohne Zwangskühlung führtst Du dauerhaft höchstens 100W mit diesem Kühlkörper ab - da helfen auch keine SOA-Kurven. Entscheidend ist die Kristalltemperatur. Und sind Wärmeübergangswiderstände und die Kühlkörpertemperatur das Nadelöhr, dass die zuträgliche Verlustleistung begrenzt. Die SOA-Kurven beziehen sich üblicherweise auf eine konstant gehaltene Gehäusetemperatur von 25C, also den Fall einer nur theoretisch möglichen 100%-igen Kühlung. Stell den Ruhestrom so ein, dass nach 2h immer noch höchstens 50C am Kühlkörper zu messen sind, dann hat das Ganze eine Chance.
James schrieb: > Ich bin sehr neugierig, ohne eine ofiziellen Ausbildung in Elektronik > die Funktionsweisen zu verstehen. Dann kaufe dir am besten einen Tietze und Schenk.
James schrieb: > Meine Erfahrung mit 500mA Dauerbelastung unter 60V U_DS > bei dem IRFP240 Typ --> Hitzewegrennen in den Tod Das entscheidende Wort ist "Hitze", die entsteht, wenn im Transistor elektrische Leistung in Wärme umgewandelt (verbraten) wird. WENN diese Wärme genügend schnell abgeführt wird, ist alles gut, der Temperaturanstieg bleibt im Rahmen des für die Halbleiter erträglichen, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Und wenn nicht, dann nicht. Der Halbleiterhersteller hat da eher die Funktion eines Ratgebers.
F. F. schrieb: > Dann kaufe dir am besten einen Tietze und Schenk. Oder "the art of electronics", aber Vorsicht: es kursieren Fälschungen. Und Amazon zeigt nur die vorletzte Ausgabe.
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:-O Das hier genügt vielleicht auch, in diesen könnte ich monatelang wühlen, habe ich sie vorrätig..... Aber, es geht Jetzt gar nicht darum was ich noch alles kaufen soll und was Fälschung wäre.... Ernst O. schrieb: > Das entscheidende Wort ist "Hitze", die entsteht, wenn im Transistor > elektrische Leistung in Wärme umgewandelt (verbraten) wird. Eher führt die Frage vielleicht in diese Richtung. Da müsste ich mich mit Temperaturwiderstandsberechnung auskennen, was nicht der Fall ist. Bezüglich Kühlkörpergröße würde ich aber annehmen, dass der Amp Hersteller diese Berechnungen richtig angestellt hatte. Bleibt mir die Frage, übersehe ich bei dem SOA etwas (vielleicht doch die Temperaturangaben ?) oder gibt es große Toleranzen zwischen SOA Grenzangaben und Bedingungen in realer Schaltung wie Ernst sagt: Ernst O. schrieb: > Der Halbleiterhersteller hat da eher die Funktion > eines Ratgebers.
Schau mal beispielsweise hier: http://www.fischerelektronik.de/fileadmin/fischertemplates/download/Katalog/technischeerlaeuterungen_d.pdf oder bei Wikipedia unter "Wärmewiderstand"
James schrieb: >> Das entscheidende Wort ist "Hitze", die entsteht, wenn im Transistor >> elektrische Leistung in Wärme umgewandelt (verbraten) wird. > > Eher führt die Frage vielleicht in diese Richtung. Da müsste ich mich > mit Temperaturwiderstandsberechnung auskennen, was nicht der Fall ist. > Bezüglich Kühlkörpergröße würde ich aber annehmen, dass der Amp > Hersteller diese Berechnungen richtig angestellt hatte. > > Bleibt mir die Frage, übersehe ich bei dem SOA etwas Ich bin zwar auch kein "A-Verstärker-Spezialist", aber gewisse Grundlagen existieren unabhängig vom Verwendungszweck. Dazu gehört auch der sog. zweite Durchbruch (Manchmal wird da auch von "SOA" gesprochen). Dieser hat nur indirekt etwas mit der entstehenden Verlustwärme zu tun. Es handelt sich dabei um lokale Wärmekonzentrationen (sog. Hot Spots), die schon weit vor der theoretischen Leistungsgrenze entstehen und den Tran- sistor irreversibel zerstören können. Diese kann man nur ver- hindern, wenn man mit den Spannungs- und Stromwerten unterhalb der im SOA-Diagramm andgegebenen Werte bleibt. Ein anderes Problem ist das "thermische weglaufen". Grundsätzlich ist ein eingestellter Arbeitspunkt mit einem bestimmten Ruhestrom nicht stabil, sondern er muss durch "geeignete Maßnahmen" sta- bilisiert werden. Eine "geeignete Maßnahme" ist z.B. ein, auf dem Kühlkörper montierter, NTC, der bei einer Erwärmung gegen- steuert. Ein weiteres Thema, welches in diesem Thread glaube ich noch garnicht angesprochen wurde, ist die "Paarung". In Deiner Endstufe sind ja mehrere Transistoren parallel geschal- tet. Grundsätzlich wird der Strom durch einen FET ja durch eine bestimmte Spannung am Gate festgelegt. Diese Spannung ist aber nicht bei allen Transistoren gleich, sondern von Transistor zu Transistor unterschiedlich. Deshalb wird auch der Strom durch die einzelnen, parallel geschalteten Transis- toren unterschiedlich sein. Das solltest Du bei Gelegenheit einmal nachmessen.
> Der 4 multiplikationsring ist auch rot,hat aber etwas andere > Nuance wie der erster, deshalb sah ich braun... Nur mal so als Tip. Das ist einer der Gruende warum ich bei der Beleuchtung meines Arbeitsplatzes Wert auf einen CRI von 97% gelegt habe. Olaf
Olaf schrieb: > Nur mal so als Tip. Das ist einer der Gruende warum ich bei der > Beleuchtung meines Arbeitsplatzes Wert auf einen CRI von 97% gelegt > habe. ...und jetzt bist Du der Herr der Ringe? SCNR
Harald W. schrieb: > gewisse > Grundlagen existieren unabhängig vom Verwendungszweck. Dazu > gehört auch der sog. zweite Durchbruch ... ist schon richtig, aber hier nicht relevant, da MOSFETs mit zweitem Durchbruch nicts zu tun haben, das Pänomen tritt nur bei bipolaren Transistoren auf.
Was die Ringe angeht; Ich sehe jetzt auch ROT :-))
James schrieb: > Bezüglich Kühlkörpergröße würde ich aber annehmen, dass der Amp > Hersteller diese Berechnungen richtig angestellt hatte. Ich ziehe mich hier jetzt raus.
Ernst O. schrieb: > Oder "the art of electronics", aber Vorsicht: es kursieren Fälschungen. Fälschungen? Oder meinst du illegale Nachdrucke?
James schrieb: > Da müsste ich mich > mit Temperaturwiderstandsberechnung auskennen, was nicht der Fall ist. Da gibt es auch Programme für. Rechnen kann und will ich das gar nicht unbedingt selbst, obwohl die Formeln sind nicht so kompliziert.
klausr schrieb: > Fälschungen? Oder meinst du illegale Nachdrucke? schau selbst: http://artofelectronics.net/the-book/counterfeit-editions/ und http://www.eevblog.com/2016/02/03/eevblog-847-mailbag/http://www.eevblog.com/2016/02/03/eevblog-847-mailbag/
Harald W. schrieb: > Ein weiteres Thema, welches in diesem Thread glaube > ich noch garnicht angesprochen wurde, ist die "Paarung". siehe weiter oben; James schrieb: > Bei der Reparatur habe ich alle Endtransistoren gewechselt. 100 Stück > (50+50) habe ich neu eingekauft und die jeweilige 5Paare ausgemessen > (gematched). Somit lege ich mit denen in gutem Heißrennen :-), > die Abweichung bei 200mA Ruhestrom (momentaner Stand)beträgt pro > Mosfet max 4mA !! Ohne den kompletten Schaltplan preiszugeben, ist festzustellen dass 2 Gate Treibertransistoren mit auf dem Kühlkörper montiert sind, die auch bei Ruhestromeinstellung thermisch eine Rückkopplung darstellen. Aber Möglicherweise gehören nicht die IRFP240 mit 12A Id hinein, sondern zB MTW20N20 20A Typen, die ich mit Websuche gefunden habe...(???)
Ernst O. schrieb: > das Pänomen tritt nur bei bipolaren > Transistoren auf. Ach, und warum gibt es SOA-Diagramme für FETs?
SOA Diagramme verstehe ich als Angabe des Herstellers, in welchen Grenzen sein Produkt sicher betrieben werden kann. Nach allem, was ich weiss, wird dder Verlauf dieser Grenzen von verschiedenen Faktoren begrenzt. Dort, wo die SOA von Bipolartransistoren vom zweiten Durchbruch begrenzt wird, hat der Grenzverlauf einen Knick, den MOSFETs nicht haben. https://en.wikipedia.org/wiki/Safe_operating_area
Hallo James, hier noch etwas Lesestoff: zum APEXAUDIO Verstärker: http://www.diyaudio.com/forums/solid-state/162043-mosfet-amplifier-irfp240-irfp9240.html zum Thema Mosfet in Auioendstufen: http://products.semelab-tt.com/pdf/ApplicationNoteAlfet.pdf Ich habe es selbst nur überflogen, aber es schreit von überall heraus, dass MOSFET Endstufen bei einem Ruhestrom oberhalb von 30 - 50 mA thermisch instabil sind. Mit lateralen MOSFETS, deren Temperaturkoeffizienten viel günstiger sind, können hohe Ruheströme stabil realisiert werden. Wenn es um meinen Verstärker ginge würde ich folgendes machen: 1) intakte Mosfets IRFP sorgfältig thermisch angekoppelt montieren 2) Ruhestrom auf ca. 30 - 50 mA (gesamt) einstellen oder mit Sinusgenerator und Oszilloskopnachschauen, bei welchem (minimalen) Ruhestrom die Übernahmeverzerrungen weg sind 3) Das Gerät zuschrauben 4) die Musik geniessen oder Ein Pärchen latereale MOSFETs einbauen, den Ruhestrom auf 100 mA einstellen uund das ganze ausgiebig durchmessen. Wenn OK, fertig bestücken und einstellen.
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Ernst O. schrieb: > Mit lateralen MOSFETS, deren > Temperaturkoeffizienten viel günstiger sind, können hohe Ruheströme > stabil realisiert werden. Danke für die Links! Besonders die semelab-Link ist sehr interessant. Das ist mein nächstes Thema wo ich mich mehr informieren will; die lateral versus vertical Mosfets. Habe auch einen lateral-Mosfet Hersteller gefunden ; http://www.exicon.info/products.php aber eine Umbau des Amps von vertical auf lateral ist zur Zeit nicht machhbar, da ich die Transistorstufe für Ruhesttrom-Rückkopplung auch ändern müsste, und dies würde meinen jetzigen Wissensstand übersteigen. Ich teste den Amp seit 4-5 Tagen mit 150mA BIAS/MOSFET und der Betrieb ist stabil. Richtige Hörprobe steht immer noch aus.... Gruß!
F. F. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Um da genaueres >> zu wissen, müsste man die Schaltung simulieren. Da liesse sich >> die Auswirkung der unterschiedlichen Kennlinienkrümmung auf den >> Klirrfaktor genau bestimmen. > > Ware schön wenn jemand, der gut in LtSpice ist, das mal machen würde. Ich hatte mich im April 2010 wegen Powerhalbleiter für Audioverstärker umgeschaut. Mit der beiliegenden Simulation kann man per FFT den Klirrfaktor ausrechnen lassen. Die Modelle für die beiden MOSFETs habe ich bei mir unter LTSspice\LIB\sub abgelegt. Insofern brauch ich bei mir die .include Direktiven eigentlich nicht. Den Ruhestrom stellt Du durch verändern der Spannungsquellen V4 und V5 ein. mfg klaus
Hallo @klara, vielen Dank für dein Beitrag. Ich kann leider die Dateiformate nicht öffnen, aber das Bild ist gut lesbar. Meine Frage; Hast du diese Mosfets dann auch in der Praxis verwendet ? Wenn ja, dann mit welchen Spannungen/Strömen betrieben? Ich poste nochmal den Schaltplan von SUMO Leistungsteil. Verwende die IRFP240/9240 Typen. Die Betriebspannung ist +-65V und der Ruhestrom liegt set meinem letzten Beitrag bei 220mA (pro Paar-zweig) Der Betrieb ist so stabil und ich habe etw 50Grad Kühlkörpertemperatur. Habe im Experiment den Ruhestrom auf 500mA erhöht, und nach 3 min ist mir 1 Transistorpaar durchgebrannt. Offensichtlich gibt es bei diesen Mosfettypen auch eine Art Thermisches-Durchbruch. Angeblich sind für die Endstufen die LATERAL-Typen vielmehr geeignet. Die IRFP240/9240 Typen sind bei mir gepaart, der maximale Ruhestrom Unterschied beträgt jetzt 11mA (also etwa 6% Unterschied) Paarweise untereinander. Über den Klirr und weitere Verzerrungen kann ich keine Mess-Ergebnisse vorweisen, allerdings sind die Höreindrücke im Vergleich zu 5 anderen hochwertigen Endstufen überwältigend! Die Abhöre ist ein Tidal Audio Piano Paar. Das Klangbild hat eine mir bisher unbekannte feine Auflösung, und ein fantastisches "Stereopanorama". Es sind Instrumente/Klänge links und rechts ausserhalb vom Lautsprecher wahrnehmbar. Der Eigentliche Unterschied zu anderen Geräten ist in der Widergabeklarheit und Präzision feststellbar.
James schrieb: > Ich kann leider die Dateiformate nicht öffnen Diese gehören zum kostenlos verfügbaren LTSpice von Linear Technologies. (Download z.B. auf deren Website) http://www.linear.com/designtools/software/#LTspice
James schrieb: > überwältigend Ok. Unter der Prämisse von Subjektivität (Du bist der "Abhörer" - ein Mensch) und immer vorhandenen Beeinflussungen durch Raumakustik, Eigenschaften der LS, etc., kann man ja durchaus überwältigt werden... ;-) James schrieb: > Die Abhöre ist ein Tidal Audio Piano Paar. Das Klangbild hat eine > mir bisher unbekannte feine Auflösung, und ein fantastisches > "Stereopanorama". Es sind Instrumente/Klänge links und rechts ausserhalb > vom Lautsprecher wahrnehmbar. > > Der Eigentliche Unterschied zu anderen Geräten ist in der > Widergabeklarheit und Präzision feststellbar. Wie gesagt immer Subjektiv. Die Kombination Tonmaterial - Wiedergabegerät - LS - Raum - Ohren ist allgemein an einigen Stellen sehr leicht beeinflußbar. Am wenigsten aber durch die genaue Konstruktion des (Solid-State-(A-)B-) Verstärkers (...unter der Prämisse, daß dieser den heutigen allgemeinen Ansprüchen an HiFi genügt). Soll heißen, ähnliche Eindrücke kann der Mensch, unter anderen Voraussetzungen, und anderen Halbleitern in der Endstufe, ebenfalls gewinnen. Und das auf speziell vertikale D-MOS zu beziehen, wäre streng genommen "etwas mutig". (Vor allem noch in keiner Doppelblindstudie als unterscheidbar nachgewiesen.) Obwohl natürlich der Eindruck nachvollziehbar ist - gerade MOSFETs sind nun mal sehr schnell steuerbar, und in Klasse A betrieben sicherlich zu sauberster Wiedergabe fähig. Oder anders gesagt: Schön, daß Du damit zufrieden bist.
James schrieb: > Hast du diese Mosfets dann auch in der Praxis verwendet ? > Wenn ja, dann mit welchen Spannungen/Strömen betrieben? Hallo, ich war ein paar Tage offline. Nein, ich war auf der Suche nach einem Ersatz meiner alten Verstärkerstufen für zwei Aktivboxen. Aber die Simulation ist gut geeignet die Parameter besser einzuschätzen. In diesem Fall hatte ich +/-70V und 104mA Ruhestrom. Du kannst dann leicht abschätzen was Dir ein höherer Ruhestrom bringen würde. Dabei ist zu beachten, diese Stufe arbeitet ohne Gegenkopplung, wenn man mal von den Source - Widerständen absieht. Letztlich habe ich mich für Endstufen mit TAS5630B, also Class-D, entschieden. Hier der Thread dazu. Beitrag "Verstärker TAS5630" Für einen Stereo-Verstärker hätte ich auch einen MOSFET - Verstärker in Deiner Art gewählt. Als Vorstufe und Treiber ist der LME49830 ideal. http://www.ti.com/product/LME49830 mfg klaus
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