Forum: Fahrzeugelektronik Alle Teslas sollen per Software-Update zu vollautonomen Fahrzeugen werden können - realistisch?


von Kopfkranker (Gast)


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WLAN-Hut schrieb:
> Ich plädiere für WLAN-Helm.

Das wird aber eng mit den 3 nutzbaren Kanälen...
Beitrag "Re: Paar Fragen zu den WLAN-Kanälen"

> Fußgängerhelm soll ja sowieso Pflicht werden.
Schon lange überfällig. Fußgänger-Notsender muss auch noch mit.
Wer das alles nicht mehr bezahlen kann, muss zuhause bleiben.

> Es ist für die Sicherheit, und da sollte von uns jede technische
> Möglichkeit genutzt werden.
Genau, koste es, was es wolle!

von Carl D. (jcw2)


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S. R. schrieb:
> Zumal für dunkle Hautfarben auch schlicht gilt, dass sie naturgemäß
> weniger Licht reflektieren und damit einen geringeren Kontrast
> produzieren.

Was aber dem dunkelhäutigen Fußgänger vor hellem Himmel einem weißen LKW 
gegenüber Vorteile verschaft. Der LKW wurde vom Tesla "angefahren", hat 
sich aber erfolgreich gewehrt.

von S. R. (svenska)


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Carl D. schrieb:
> Was aber dem dunkelhäutigen Fußgänger vor hellem Himmel
> einem weißen LKW gegenüber Vorteile verschaft.

Dunkelheit (wenig Licht) ist ein wesentlich größeres Problem für 
optische Systeme als ausreichende Helligkeit (viel Licht).

Die minimale Belichtungszeit, gemessen in Zeilendauer, ist bei modernen 
Sensoren niedrig einstellig. Lange Belichtungszeiten gehen mit einer 
Reduktion der Bildrate einher.

Was den Tesla angeht: Der Fußgänger wäre genauso als zweidimensionales 
Objekt angesehen worden, hätte sich aber weniger erfolgreich gewehrt.

Insofern: Am Thema vorbei.

von Carl D. (jcw2)


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S. R. schrieb:
> Carl D. schrieb:
>> Was aber dem dunkelhäutigen Fußgänger vor hellem Himmel
>> einem weißen LKW gegenüber Vorteile verschaft.
>
> Dunkelheit (wenig Licht) ist ein wesentlich größeres Problem für
> optische Systeme als ausreichende Helligkeit (viel Licht).
>
> Die minimale Belichtungszeit, gemessen in Zeilendauer, ist bei modernen
> Sensoren niedrig einstellig. Lange Belichtungszeiten gehen mit einer
> Reduktion der Bildrate einher.
>
> Was den Tesla angeht: Der Fußgänger wäre genauso als zweidimensionales
> Objekt angesehen worden, hätte sich aber weniger erfolgreich gewehrt.
>
> Insofern: Am Thema vorbei.

Ironniedetektor auf Urlaub?

von Matthias L. (limbachnet)


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S. R. schrieb:
> Man kann jetzt zwar über Rassismus und rassistische Algorithmen
> lamentieren, aber dunkle Menschen mit dunklen Klamotten sieht man in der
> Dunkelheit nunmal wesentlich schlechter

Das stimmt schon. Wir hatten hier mal einen dunkelhäutigen Hermes-Boten, 
aber so richtig dunkel. Und dann trug er noch gerne schwarze Klamotten. 
Wenn der im Dunklen vor der Tür stand, sah man nur Augen und Zähne. 
Letzere, weil er ein netter Kerl war, der ständig grinste.

Aber - es gibt nun mal dunkelhäutige Menschen hierzulande. Und die darf 
und will man ja nicht überfahren, weder manuell noch automatisch...

von Bissiger Hund (Gast)


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Nachdem in jüngster Zeit alle neuen Fahrzeuge verpflichtet sind ihre 
Daten regelmäßig in kurzen Abständen in die Cloud zu funken, schlage ich 
vor dieses Gesetz baldigst auf die übrigen Verkehrsteilnehmer zu 
erweitern um den Aufwand der dazu gehört, zu rechtfertigen.

Dieses Vorgehen würde es möglich machen viele Unfälle zu vermeiden weil 
dann Fußgänger und Fahrradfahrer und Fahrzeug in ununterbrochener 
Kommunikation miteinander stehen und ihre Bewegungsdaten in Realzeit 
miteinander austauschen können und im Krisenfall rechtzeitig aufeinander 
reagieren können. Dank dieser genialen Strategie dürften dann 
Verkehrsunfälle mit solchen Verkehrsteilnehmer drastisch reduzierbar 
sein und bald der Vergangenheit angehören.

Deshalb wäre es an der Zeit einen Pflichtfunkhelm zu entwickeln der 
ständig alle Individual- und Ortsdaten in die allgegenwärtige Cloud 
funkt den jeder Fußgänger und Fahrradfahrer bei Ausübung seiner 
Außenaktivitäten dann verpflichtet tragen muss. Mit diesem Kunstgriff 
meisterlicher Hand liessen sich dann alle Zufälle nahezu komplett 
eliminieren und die Versicherungsraten könnten so beträchtlich gesenkt 
werden.

Ein angenehmer Bonus für den BND und die NSA wäre auch die 
kostensenkende und flächendeckende  Totalüberwachung aller Individuen 
außer Haus via 5G und sie bräuchten nicht mehr auf die unzuverlässigen 
Handies und sonstiges juckende Geziefer zurückgreifen.

Was für Fahrzeuge recht ist, sollte auch für Fußgänger und Fahrradfahrer 
billig sein. Fairneß muss nämlich sein. Katzen und Hunde sind natürlich 
von diesem geplanten Gesetz aus Kostengründen am Besten auszuschließen.

von S. R. (svenska)


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Matthias L. schrieb:
> Aber - es gibt nun mal dunkelhäutige Menschen hierzulande.
> Und die darf und will man ja nicht überfahren, weder manuell
> noch automatisch...

Ist mir schon klar. Aber laut Rassismus schreien, obwohl es keiner ist, 
bringt halt nicht weiter - ist aber gerade in.

von Airbug (Gast)


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A. K. schrieb:
> WLAN-Hut schrieb:
>> Fußgängerhelm soll ja sowieso Pflicht werden.
>
> Aber nicht ohne Rundum-Airbag!

https://m.media-amazon.com/images/I/615jPMhGXbL._AC_UL436_.jpg

von Airbug (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> S. R. schrieb:
>> Man kann jetzt zwar über Rassismus und rassistische Algorithmen
>> lamentieren, aber dunkle Menschen mit dunklen Klamotten sieht man in der
>> Dunkelheit nunmal wesentlich schlechter
>
> Das stimmt schon. Wir hatten hier mal einen dunkelhäutigen Hermes-Boten,
> aber so richtig dunkel. Und dann trug er noch gerne schwarze Klamotten.
> Wenn der im Dunklen vor der Tür stand, sah man nur Augen und Zähne.
> Letzere, weil er ein netter Kerl war, der ständig grinste.
>
> Aber - es gibt nun mal dunkelhäutige Menschen hierzulande. Und die darf
> und will man ja nicht überfahren, weder manuell noch automatisch...

Wie willst du die denn dazu bringen, den ganzen Tag zu grinsen?

von Airbug (Gast)


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S. R. schrieb:
> Matthias L. schrieb:
>> Aber - es gibt nun mal dunkelhäutige Menschen hierzulande.
>> Und die darf und will man ja nicht überfahren, weder manuell
>> noch automatisch...
>
> Ist mir schon klar. Aber laut Rassismus schreien, obwohl es keiner ist,
> bringt halt nicht weiter - ist aber gerade in.

Ja svenska hast du denn auch schon was gegen Neger? Ich kanns ja gar 
nicht fassen.

von der-automat-kann-alles (Gast)


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Schwarzer Mann schrieb:
> "Personen mit dunkler Hautfarbe werden von den Programmen schlechter
> erkannt, was die Unfallhäufigkeit für bestimmte Gruppen erhöhen könnte"

Damit ist das autonome Fahren bereits Geschichte, denn es bringt eine 
völlig unzulässige Diskriminierung mit.

Man stelle sich die Unfallstatistik im Jahre 2040 vor: 137 getötete 
Menschen mit weißer Hautfarbe, 867 getötete Menschen mit schwarzer 
Hautfarbe. Möchte ich sehen wie das geht, ohne dass die Fetzen fliegen.

von (prx) A. K. (prx)


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Sind Menschen dabei besser als Maschinen? Oder stehen Maschinen 
potentiell auch Sensoren zur Verfügung, denen die Hautfarbe egal ist?

von Matthias L. (limbachnet)


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Nee, die menschlichen Sensoren sind bestimmt nicht besser. Ich hab' den 
Hermes-Boten ja auch nicht mit dem Tricorder gescannt, sondern das Bild 
der schwebenden Augen und Zähne nur mit den biologischen Augen 
aufgenommen.

Die technische Löung könnte der biologischen deutlich überlegen sein, 
wenn sie denn die grundsätzlich mögliche Sensorik auch nutzen würde. So 
ein Auto könnte Infrarot sehen, ich nicht. Im Infrarot-Bereich wäre von 
besagtem Boten trotz der schwarzen Jacke und Haut immerhin das gesamte 
Gesicht und die Hände hell zu sehen. Ich weiß nicht, was es sonst noch 
so an Möglichkeiten gäbe, Lebewesen zuverlässig zu erfassen - klar ist 
aber IMHO schon, dass ein Auto, was das eben (noch) nicht mit mindestens 
gleicher Zuverlässigkeit wie ein durchschnittlicher Mensch kann, auch 
(noch) nicht tauglich für den gemischten Straßenverkehr mit 
durcheinanderwuselnden Autos, Radfahrern, Fußgängern und Klein- und 
Großgetier sein kann.

von Icke ®. (49636b65)


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Matthias L. schrieb:
> Nee, die menschlichen Sensoren sind bestimmt nicht besser.

Das menschliche Auge ist der Technik in einigen Belangen noch immer 
deutlich überlegen. Zum Beispiel, was das Sehen von Kontrasten betrifft:

https://www.fotoworkshop-stuttgart.de/das-menschliche-auge-und-die-fotografie/

Zitat:
"Unser Auge kann einen Dynamikumfang von 20 Blendenstufen sehen! Das ist 
somit der größte Teil, den die reale Welt bereit hält! (maximal 23 
Blendenstufen gemessen von Beleuchtung durch Sternenlicht bis hin zur 
prallen Sonne auf Sand/im Schnee)
Zum Vergleich: Eine Kamera schafft es im RAW Format ca. 12 Blendenstufen 
und in JPG 8,6 Blendenstufen mit einer Aufnahme aufzunehmen."

Ein prominentes Beispiel hierfür ist die Diskussion um die Echtheit der 
Mondlandung. Als Argument für einen Fake wurde u.a. das Fehlen von 
Sternen im Hintergrund der Fotos gebracht. Der Mensch kann das sehr 
schwache Licht von Sternen auch bei relativ hellem Umgebungslicht noch 
gut wahrnehmen (kann jeder in der Dämmerung oder bei eingeschalteter 
Straßenbeleuchtung nachvollziehen), eine Kamera aufgrund des geringeren 
Kontrastumfanges eben nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
>> Nee, die menschlichen Sensoren sind bestimmt nicht besser.
>
> Das menschliche Auge ist der Technik in einigen Belangen noch immer
> deutlich überlegen. Zum Beispiel, was das Sehen von Kontrasten betrifft:

Es geht nicht nur darum, wie gut die optischen Sensoren sind. Der Mensch 
hat nur die Augen, ein Tesla hat mehr. Ultraschall und Radar ist die 
Hautfarbe egal.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> ein Tesla hat mehr. Ultraschall und Radar ist die Hautfarbe egal.

Die Farbe anderer Fahrzeuge, z.B. LKWs, anscheinend auch. Hätten sich 
die Tesla-Opfer auf ihre eigenen Augen verlassen, würden sie vermutlich 
noch leben.

von Matthias L. (limbachnet)


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A. K. schrieb:
> ein Tesla hat mehr.

Sag' ich ja - es gibt ja eine Vielzahl unterschiedlicher Senoren - man 
muss sie halt auch nutzen...

von Axel L. (axel_5)


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Icke ®. schrieb:
> Matthias L. schrieb:
>> Nee, die menschlichen Sensoren sind bestimmt nicht besser.
>
> Das menschliche Auge ist der Technik in einigen Belangen noch immer
> deutlich überlegen. Zum Beispiel, was das Sehen von Kontrasten betrifft:
>
> https://www.fotoworkshop-stuttgart.de/das-menschliche-auge-und-die-fotografie/
>
> Zitat:
> "Unser Auge kann einen Dynamikumfang von 20 Blendenstufen sehen! Das ist
> somit der größte Teil, den die reale Welt bereit hält! (maximal 23
> Blendenstufen gemessen von Beleuchtung durch Sternenlicht bis hin zur
> prallen Sonne auf Sand/im Schnee)
> Zum Vergleich: Eine Kamera schafft es im RAW Format ca. 12 Blendenstufen
> und in JPG 8,6 Blendenstufen mit einer Aufnahme aufzunehmen."
>
Man kann aber mehrere Kameras einbauen (inkl. Infrarot etc.) , und dann 
ist die Technik dem menschlichen Auge weit überlegen.

Gruß
Axel

von Zweifelnder (Gast)


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Muß man nicht Bedenken haben, daß HW+SW das Strassenbild fehlerhaft 
erfaßt und eine plötzliche unnötige Vollbremsung mit fürchterlichen 
verursachten Kaskadenauffahrunfällen hinlegt?

Man kann über das Ganze diskutieren bis die Kühe heimkommen. Trotzdem 
könnte man Unbehagen haben ein Pasagier eines Fahrzeugs zu sein, daß 
sich diesbezüglich total unberechenbar verhalten kann. Natürlich wird 
man wegargumentieren, es kein Thema ist weil alle Fahrzeuge in der 
Umgebung durch Funk von diesem Vorfall informiert werden und 
gleichzeitig mitbremsen würden. Solange die Implementierung lückenlos 
ist mag das ja noch hingehen. Aber trotzdem sind mir hier zu viele 
"Vielleicht und Wenns" im Spiel. Diese ganze potenzielle Unberechenheit 
von Maschine und autonome Steuerung ist nervösmachend.

Ob man Zwischenfälle die zu  Unfallsituation geführt haben forensisch 
adequät nachvollziehen kann, ist sowieso fraglich weil KI sich in den 
meisten Fällen nicht deterministisch verhält und die Entscheidungen 
nachher schwer definitiv nachvollziehbar sind. Dazu kommen die 
menschlichen Biase in der SW Implementierung und das Training. Irgendwas 
wird immer übesehen werden. Es ist eigenartig, daß man willens ist 
dieses Vabanque Spiel zwischen Mensch und unberechenbar gewordener 
Maschine mitmachen zu wollen. Aber man weiß es ja immer besser und 
argumentiert, daß das alles nicht zutreffe...

Ohne IR könnte die Steuerung durch ein Bild eines Menschen oder Tiers 
zum Reagieren verleitet werden. Dann kommen noch alle diese 
unfalltechnischen Folge-ethischen Überlegungen dazu.

Ob man ohne das Dach voller LIDARs als Sensor Ensemble auskommen wird 
und mit nur Kameras und Mikrowellen Radar? Diese ganze Sensorik kostet 
viel Geld. Der Aufwand der getrieben werden muß um es halbwegs sicher zu 
machen wäre vielleicht anderswo besser angebracht. Abgesehen davon sehen 
solche Fahrzeuge für viele Betrachter extrem hässlich aus.

Man wird ja sehen wie bald autonome Fahrzeuge breitflächig zugelassen 
werden. Bis dahin muß noch viel Wasser die Donau oder den Rhein 
hinunterfließen. Bis alle Fahrzeuge miteinander in ständiger 
Umgebungsfunkverbindung stehen werden und man sich auf 5G verlassen 
kann, wird noch viel Zeit vergehen. Abgesehen davon wird noch viel Zeit 
an SW investiert werden müssen und Erfahrungen sammeln. Unter normalen 
traditionellen Strassenverhältnisen wird man bestimmt noch viele 
Überraschungen erleben.

Und am Ende werden wahrscheinlich viele Fahr Jobs durch Automation in 
dieser Richtung ein Opfer werden. Die Investition muß sich ja lohnen. Es 
ist nämlich gar nicht so sicher ob die Öffentlichkeit wirklich so 
vernarrt auf das, was auf sie zukommen wird, erpicht ist.

Naja, die Versuchskaninchen, sprich Bevölkerung, werden es ja mit 
Sicherheit in naher Zukunft mitmachen müssen und erleben weil man ja 
schon 100% seitens der Industrie und Gesetzgebung bzw. zukunfstplanung 
entschlossen ist diesen Weg gehen zu wollen und man weltweit schon 
beträchtliche Investitionen gemacht hat. Diese Revolution läßt sich nach 
menschlichen Ermessen nun nicht mehr aufhalten. Es ist jetzt nur noch 
eine Frage der Zeit bis man so weit ist und nicht ob.

Inwieweit Motorradfahrende in das Schema passen werden, könnte übrigens 
ein interessantes Thema sein. Irgendwie könnte die Koexistenz von 
autonomen Fahrzeugen und Motorräder eine interessante Herausforderung 
werden da die nicht-autonom Motorradfahrenden systemtechnisch durch ihr 
oft individuelles Fahrverhalten relativ unberechenbar wären. Es ist 
übrigens nicht anzunehmen, daß man Motorradbetrieb bald autonom machen 
könnte weil der menschliche Fahrer so weit die Physik des Fahrens davon 
betroffen ist, in der Führung aktiv mitwirkt. Auch wenn dieses Problem 
gelöst werden könnte, würden die Motorradenthusiasten wahrscheinlich 
nicht gerade begeistert sein weil gerade, diese Zusammenwirkung zwischen 
Mensch und Maschine die Motivation zum Motorradfahren ausmacht. Ob man 
wirklich ohne menschliche Intuition auskommen kann?

Leute! Freut Euch, die Zeit im Auto bald mit endlosen Internet 
Ablenkungen und Entertainment verbringen zu (können) müssen:-)

Der Wettlauf auf Friss oder Stirb hat schon begonnen. Freut Euch!

von Matthias L. (limbachnet)


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Bei technischen Neuerungen ist IMHO die Reaktion "himmelhoch jauchzend" 
meist ebenso unpassend wie "zu Tode betrübt"...

von (prx) A. K. (prx)


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Zweifelnder schrieb:
> Man kann über das Ganze diskutieren bis die Kühe heimkommen.

Wenn an die Perfektion bisheriger Transportmöglichkeiten auch nur 
annähernd der gleiche Massstab angelegt wird, wie er an zukünftige 
angelegt wird, dann gehen wir bald alle zu Fuss.

Flugzeuge, Bahnen, nicht-automatische KFZ, Kutschen und Pferde hätten 
nicht den Hauch einer Chance. Die gibts nur, weil es sie schon gibt und 
man ihre Risiken gewohnt ist. Weiterhin arbeitet man zwar daran, die 
Risiken zu reduzieren, schafft sie aber nicht ab. Wobei sich im Verlauf 
dieser Entwicklung nicht wenige darüber beklagen, dass man diese Risiken 
reduziert. Manche schlicht der Kosten wegen, andere weil sie angesichts 
von Einzelfallszenarien das Gesamtbild aus dem Auge verlieren.

Bei allen Negativbeispielen, einem so einfallen, sollte man sich mal 
überlegen, ob etwas in der Art wirklich neu wäre und bisher noch nie 
vorgekommen ist.

Das bedeutet nicht "Augen zu und durch", sondern mit Augenmass. Sich 
nicht von permanenter Angst durchs Leben leiten zu lassen, aber auch 
nicht von Leichtsinn.

> Und am Ende werden wahrscheinlich viele Fahr Jobs durch Automation in
> dieser Richtung ein Opfer werden.

Hufschmiede, Heizer und Strassenbahn-Schaffner gibts auch nicht mehr so 
viele wie zu ihren besten Zeiten.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Zweifelnder schrieb:
> Muß man nicht Bedenken haben, daß HW+SW das Strassenbild fehlerhaft
> erfaßt und eine plötzliche unnötige Vollbremsung mit fürchterlichen
> verursachten Kaskadenauffahrunfällen hinlegt?

Man kann Bedenken haben. Hatte man bei Einführung des Flugverkehrs auch, 
und da sind am Anfang auch viele Maschinen ungeplant runtergekommen. 
Gibt sogar eine Fernsehserie darüber ("Mayday - Alarm im Cockpit").

Zweifelnder schrieb:
> Und am Ende werden wahrscheinlich viele Fahr Jobs durch Automation
> in dieser Richtung ein Opfer werden.

In erster Linie wird das LKWs auf der Autobahn betreffen. Wenn man auf 
das Gefahrenpotential durch langweilige Einöde verzichtet, reduzieren 
sich auch die Unfallzahlen. Und im Gegensatz zum Speditions-Quasisklaven 
kann die KI sich schlicht weigern, mit einem halbkaputten LKW zu fahren.

Wäre mal ein Anfang.

von Zweifelnder (Gast)


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Mir geht es eben um das Prinzip. Ich habe eben keine Lust mich mit einem 
Computer zu streiten (HAL9000) bzw. ein Robotknecht zu werden. Das 
Denken hinter diesen Entwicklungen läuft darin hinaus, diese Fahrzeuge 
von Dritten beeinflußbarbar zu machen und Entscheidungen dem Fahrzeug 
Computer überzugeben. Für mich ist das unakzeptabel. So wie diese 
Systeme architektiert werden sind alle dies Möglichkeiten schon von vorn 
herein vorgesehen und werden schrittweise implementiert. Übrig bleibt 
ein Fahrzeug das den Benutzer zu 90% entmündigt. Der Benutzer hat 
lediglich die Freiheit das Ziel zu benennen und sich vom Infotainment 
System berieseln zu lassen. Alles andere liegt unter der Kontrolle der 
Systemleitstellen und den Einprogrammierten Verhaltungsweisen und 
Regeln. Natürlich wird man alle diese Entmündigungen kleinreden wenn man 
Fortschrittsgläubiger ist. Für mich sind eben alle diese Faktoren ein 
K.O. argument gegen die weitere Fahrzeugcomputerentwicklung in diese 
Richtung.

Bis jetzt haben die einschlägigen Verkehrsregeln ausgereicht um mehr 
oder weniger kooperatives Operieren auf den Strassen zu gewährleisten. 
Bis jetzt lag es an der Kompetenz des Fahrzeugführers die Regeln zu 
berücksichtigen und sich dementsprechend zu verhalten.

Die Fahrzeuge der Gegenwart und Zukunft werden dagegen nun so konzipiert 
um von externer Seite einschließlich Programmierung die 
Fahrzeugoperation extern beeinflußbar zu machen. Das ist Seitens 
derZusammenarbeit von  Regierung(en) und Firmen so beabsichtigt. Man 
braucht nur die einschlägigen Denkschriften und Standard Dokumente 
studieren um einen gewissen Überblick zu bekommen in welche Richtung 
hier angesetzt wird. Geographische Zugangspriviligien können schon jetzt 
so individuell angepasst werden. Und was noch nicht ist, kann noch 
werden. Es liegt in der Natur dieser Technik die Spielregeln ungesehen 
vom Benutzer ändern zu können.

Mit der fortschreitenden Digitalisierung werden die Bürger systematisch 
schrittweise entmündigt und öffentlich-wichtiges Funktionieren vom 
digitalen System durchgesetzt.

Wer noch Denken willig ist, dem sollten die Auswirkung dieser 
systematischen Digitalisierung Anstoß zu Kritik geben. Anscheinend sieht 
die Bevölkerung den Fortschritt ausschließlich von der Seite des 
Infotainment und um faul und bequem zu sein können und alle 
Verantwortung an Dritte abzugeben zu wollen.

So gesehen sehe ich in der Entwicklung automatisch geführter Fahrzeuge 
im Allgemeinen keinen Vorzeil sondern nur ein weiterer Schritt in den 
Kokon der systematischen fortschreitenden digitalen Versklavung der 
Gesellschaft.

Anonym betriebene große flächendeckende Computer Systeme sind immer mit 
Mißtrauen zu belegen. Warum treibt man zur zeit die Einführung des 5G 
Netzes so intensiv? Wozu die Eile?

Wenn wir wirklich digitale Assistenz als Gesellschaft wollen, muß 
Transparenz gegeben und grundgesetzlich gesichert sein. Disput 
Resolution muß gesetzlich in effektiver Weise durchsetzbar sein und 
Probleme zwischen Menschen und System müssen offen diskutier und 
anfechtbar sein. Alles weniger ist Versklavung und Erniedrigung zum 
Status des Robotknecht.

Computer dürfen unter keinen Umständen jemals die rechtliche 
Ermächtigung haben unsere Entscheidungen in irgendeiner Weise 
beeinflussen oder durchsetzen zu können. Aber dafür ist es schon viel zu 
spät weil man wie üblich in dekantenter Weise schläft und sich in 
illusionen schwelgt.

Ihr blinden Technikgläubigen tut mir wirklich leid. An Euch ist wirklich 
Hopfen und Malz verloren. Die Entwicklung der Fahrzeugautonomie ist doch 
lediglich ein Teilsymptom einer systematisch betriebenen Entwicklung zur 
digitalen Alleinkontrolle des täglichen Funktionieren der Bürger durch 
den Staat und Industrie. Hat den kaum ein Mensch Augen das wirkliche 
Bild hier zusehen? Es geht hier um den Preis.

Solange großangelegte Digitalsysteme multinationalen Firmen in der Hand 
haben die sich nicht in die Karten sehen lassen wollen ist jegliche 
weitere Diskussion wertlos. Schon jetzt haben Benutzer durch die Art der 
üblichen Nutzungsbedingungen kaum wirkliche Rechte mit Zähnen. Es ist 
leider Tatsache, daß jetzt schon seit langer Zeit Benutzer von iT 
Service Leistungen kaum günstige Nutzungsbedingungen haben.

Die Diktatur der Digitalisierung ist deswegen so gefährlich weil man 
deren subtilen Änderungen nie rechtzeitig ersehen kann. Die 
traditionellen Diktaturen der Vergangenheit waren in der Hinsicht da 
wesentlicher beschränkt.


"Gehirne der Serie 9000 sind die besten Computer, die jemals gebaut 
worden sind. Kein Computer der Serie 9000 hat jemals einen Fehler 
gemacht oder unklare Informationen gegeben. Wir alle sind 
hundertprozentig zuverlässig und narrensicher - wir irren uns nie."

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es ist ja nicht die Sensortechnik, der autonomes Fahren möglich macht, 
sondern die Auswertung dessen, was so ein Sensor liefert. Wer letztens 
mal das Szenario in 'quer' gesehen hat, der weiss, das der Automat dann 
die Wahl hat, die Insassen des Fahrzeugs zu verletzen oder zu töten oder 
die Fussgänger, die bei rot über die Strasse gehen.
Wenn da ein Mensch einen Fehler macht, wird es als ein Unfall gelten, 
wenn der Rechner sich gegen die Fussgänger entscheidet, haben die Pech 
gehabt?
So eine Entscheidung muss auch sehr schnell getroffen werden. Und selbst 
wenn NVidia sich mit Gigahertzen und 30 Billionen Flops brüstet, ist die 
Kiste endlich schnell. Menschen machen da sicher Fehler, aber bei der 
Maschine kann man das nicht geltend machen, denn dann hat sie ihren Job 
nicht gemacht.

https://nvidianews.nvidia.com/news/nvidia-introduces-drive-autopilot-worlds-first-commercially-available-level-2+-automated-driving-system

Wer trifft die Entscheidungen?
Aber für die Überwachung ist das natürlich ideal. Vernetzte Autos mit 5G 
Anbindung, Realzeitdaten und die Möglichkeit, da direkt mitzuspielen, 
ist ein unwiderstehliches Lockmittel für alle, die ihre Neugier zu Geld 
oder zumindest zum Beruf machen.

von irgendwAIR (Gast)


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Zweifelnder schrieb:

...

Das ist der beste Kommentar, seitdem dieser Thread existiert. Meine 
Hochachtung und Danke dir :-)

von S. R. (svenska)


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Zweifelnder schrieb:
> Mir geht es eben um das Prinzip. Ich habe eben keine Lust
> mich mit einem Computer zu streiten (HAL9000) bzw. ein
> Robotknecht zu werden.

Bist du doch jetzt schon.

Die Ampelsteuerung der großen Kreuzung ist ein Computer. Wenn der sagt, 
dass du anzuhalten hast, dann tust du das auch - und wenn du es nicht 
tust, wirst du dafür bestraft.

Wenn du irgendwo mit Karte bezahlst (oder, falls du ausschließlich mit 
Bargeld hantierst, dieses von deinem Konto abhebst), dann kann niemand 
etwas dagegen tun, wenn der Computer "nein" sagt.

Oder bist du in letzter Zeit mal Zug gefahren? Die gesamte 
Verkehrsflussregelung ist computergesteuert.

Zweifelnder schrieb:
> Anonym betriebene große flächendeckende Computer Systeme sind
> immer mit Mißtrauen zu belegen. Warum treibt man zur zeit die
> Einführung des 5G Netzes so intensiv? Wozu die Eile?

Olympische Spiele in Tokio. Als Prestigeprojekt ist das für Japan und 
japanische Unternehmen relevant.

Außerdem im Programm: Immer kürzere Produktzyklen. Ein 3G-Netz ist für 
die meisten Anwendungen schnell genug, aber mit der Einführung von 4G-, 
5G-, 6G-Netzen wird eine neuere Infrastruktur gebraucht, man braucht 
neue Endgeräte, man generiert Umsatz. Für einige auch Gewinn.

Unser Wirtschaftssystem basiert auf Wachstum. Aber das Wachstum sinkt, 
weil die Menschen haben, was sie brauchen. Unser Gesellschaftssystem 
wird sich ohne Wachstum zerstören, weil es die Grundlage darstellt - 
also müssen Bedürfnisse geschaffen werden, um das Wachstum zu erhalten.

Sprich mir nach: Wachstum ist gut. Wachstum ist gut. Wachstum ist gut.

Es geht nicht darum, den Menschen zu unterjochen. Das wird nur ein 
(nicht unerwünschter) Nebeneffekt sein.

von Hyper Mario (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ultraschall und Radar ist die Hautfarbe egal.

Welche Reichweite hat Ultraschall in Luft? M.w. haben die Fahrzeuge von 
Tesla auch kein Radar (was schon lange auf dem Markt ist).

von Hyper Mario (Gast)


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S. R. schrieb:
> Unser Wirtschaftssystem basiert auf Wachstum. Aber das Wachstum sinkt,
> weil die Menschen haben, was sie brauchen.

Die Wirtschaft käme ohne Wachstum aus, für das Feudal- und Zinssystem 
ist es essentiell.

von (prx) A. K. (prx)


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Hyper Mario schrieb:
> Welche Reichweite hat Ultraschall in Luft?

8m laut Tesla. Taugt daher nur für den Nahbereich, dafür aber rundum.

> M.w. haben die Fahrzeuge von
> Tesla auch kein Radar (was schon lange auf dem Markt ist).

"On August 31, 2016, Elon Musk announced Autopilot 8.0, which processes 
radar signals to create a coarse point cloud similar to Lidar to help 
navigate in low visibility, and even to 'see' in front of the car ahead. 
Autopilot version 8 uses radar as the primary sensor instead of the 
camera."
https://en.wikipedia.org/wiki/Tesla_Autopilot

PS: Das rauszufinden hätte dich nur wenige Sekunden gekostet.

: Bearbeitet durch User
von der-automat-kann-alles (Gast)


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irgendwAIR schrieb:
> Zweifelnder schrieb:
>
> ...
>
> Das ist der beste Kommentar, seitdem dieser Thread existiert.

Nach 828 weit überwiegenden Jubel-Posts (hoch lebe der Fortschritt und 
hoch die Digitalisierung) hast du sicher bemerkt, auf welchem verlorenen 
Posten kritische Köpfe stehen.

von (prx) A. K. (prx)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Nach 828 weit überwiegenden Jubel-Posts (hoch lebe der Fortschritt und
> hoch die Digitalisierung) hast du sicher bemerkt, auf welchem verlorenen
> Posten kritische Köpfe stehen.

In Hightech zu arbeiten und gleichzeitig die Entwicklung der 
Gesellschaft anhalten zu wollen, wirkt auf mich ein wenig 
widersprüchlich.

Kritik funktioniert besser, wenn sie konkret rüber kommt und nicht 
alsbald ins Grundsätzliche abdriftet. Zugegeben, das ist recht schwierig 
durchzuhalten, weil bei vielen Themen recht bald die beiden Extreme am 
lautesten wirken und Zwischenpositionen kaum noch als mittendrin 
wahrgenommen werden. Wer Kritik an Automatisierung vorbringt, wird von 
Befürwortern bald als ewiggestrig gesehen. Wer sich demgegenüber eher 
über die Chancen äussert, der wird von den Kritikern schnell als 
unkritischer Trottel betrachtet. Tertium non datur.

von Zweifelnder (Gast)


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A. K. schrieb:
> der-automat-kann-alles schrieb:
>> Nach 828 weit überwiegenden Jubel-Posts (hoch lebe der Fortschritt und
>> hoch die Digitalisierung) hast du sicher bemerkt, auf welchem verlorenen
>> Posten kritische Köpfe stehen.
>
> In Hightech zu arbeiten und gleichzeitig die Entwicklung der
> Gesellschaft anhalten zu wollen, wirkt auf mich ein wenig
> widersprüchlich.
>
Richtig. Es kommt auf die Absichten der Architekten und Betreiber bzw. 
Organisationen an, die dahinter stecken.
Generell kann man ruhigen Gewissens kritisieren, daß, sobald digitale 
Erfassung mit Individualdaten zwangsweise verkoppelt ist, sich fragen 
sollte ob das zwingend wirklich notwendig ist.

Beispiele:
Fahrzeuge mit dauernder Datenverbindung und Identifizierung zur Cloud,
Zwangseingeführte elektronische Zahlungsmethoden, Abschaffung von 
Bargeld,
Lückenlose Camera Erfassung von Individuen mit Software Tracking und 
Visualer Identifizierung wie es in einigen Ländern schon praktiziert 
wird,
Nicht-anonyme Transaktionsmittel wie Bus oder U-Bahn Tickets
Und alle Systeme die derzeit in der Entwicklung sind und so 
architektiert sind.
Jede nicht unbedingt zur Funktions notwendige Erfassung von 
Individualdaten,
Das Internet ist zur Zeit der schlimmste Übeltäter mit den ganzen 
Tracking Methoden,

Die Datenerfasser müßten gezwungen sein in jeden Fall zu begründen warum 
diese oder jene Daten zur Funktions zwingend notwendig sind.

Die Benutzer digitaler Systeme sollten nicht gezwungen sein pauschal 
alle ihre Rechte wegzuklicken um irgendetwas benutzen zu können. Die 
meisten Benutzungsbedingungen lassen keine Änderungen zu. Friss oder 
lass es, ist die Devise. Die Exzesse gwisser Firmen on jüngster Zeit 
sollte zu denken geben.

Unsere Zeit ist von einer krankhaften Sucht geprägt Die Bevölkerung 
datenmäßig abzubauen. Da ist jedes Mittel recht. Die Bevölkerung, 
insofern sie mitmachen muß, wird im Namen des Wirtschaftswettbewerb 
psychologisch bis zum Letzten analysiert. Es werden Unmengen an Daten 
gesamemelt und aggregiert die dann manchmal in falsche Hände fallen oder 
pekuniär ausgenützt werden (Versicherungen, etz.) Der Einzelne muß 
heutzutage sehr sorgfältig vorgehen um diese ungefragte und unerwünschte 
Datensammlung und Erfassung zu behindern und zu erschweren. Der Benutzer 
sollte immer fragen warum ist diese oder jene Iformation gefordert.

Man muß die Frage stellen, wie viel Information ist minimal notwendig, 
so daß ein modernes Digital-Öfentliches System überhaupt funktionieren 
kann. U-Bahn Tickets z.B. brauchen keine Individual Verfolgung. 
Genausowenig sehe ich ein warum die neuen Fahrzeuge zwangsweise, vom 
Benutzer nicht beeinflußbar immer mit der Cloud in Verbindung sein 
müssen. Es sollte ein Schalter am Armaturenbrett vorgesehen sein um 
Datenverbindung nur zulassen wenn es zur Funktion unbedingt notwendig 
ist, z.B. Notfälle. Oder Navigation. Zwangsfunkverbindung als 
archtektisches Merkmal eines größeren Systems ist zu kritisieren. Ich 
sehe nicht ein warum Funkanbindung zwingend notwendig ist. Abgesehen 
davon sollten die Fahrzeughersteller und der Gesetzgeber verpflichtet 
sein alle Details dieser Datenübermittlung öffentlich einsehbar zu 
dokumentieren und begründen warum das zur Funktion der minimalen 
Fahrzeugfunktionen überhaupt notwendig ist. Und wenn die Entwickler ihre 
Arbeit richtig tun würden, sollten auch FW Upgrades nicht regelmäßig 
notwendig sein um fundamentale Funktionen des Fahrzeugs ausführen zu 
können (ECM, BCM, ABS). Es ist auch nicht einzusehen warum das Fahrzeug 
alle IT Funktionen selber können muß. Es genügt wahlweise ein Smartphone 
anzubinden und nur über es Daten zu übermitteln. Es gibt keine 
Entschuldigung für geheime, nicht kontrollierbare Datenübermittlungen. 
Aber leider ist das in Zusammenspiel von immer mehr Regierungen und 
Industrie eine geforderte Entwicklung (USA). Es sieht leider so aus, als 
ob diese digitale Bespitzelung nur noch schwer aufzuhalten ist. Meine 
Meinung ist, der betreibende Benutzer sollte immer die Wahl haben diese 
(Zwangs) Datenverbindungen unterbinden zu können wenn es nicht notwendig 
ist. Es geht nur um die Kontrolle und nicht um den Sinn oder Unsinn 
aller dieser Systeme.
> Kritik funktioniert besser, wenn sie konkret rüber kommt und nicht
> alsbald ins Grundsätzliche abdriftet. Zugegeben, das ist recht schwierig
> durchzuhalten, weil bei vielen Themen recht bald die beiden Extreme am
> lautesten wirken und Zwischenpositionen kaum noch als mittendrin
> wahrgenommen werden. Wer Kritik an Automatisierung vorbringt, wird von
> Befürwortern bald als ewiggestrig gesehen. Wer sich demgegenüber eher
> über die Chancen äussert, der wird von den Kritikern schnell als
> unkritischer Trottel betrachtet. Tertium non datur.

Es geht nicht um den digitalen Fortschritt als Ganzes, sondern die faire 
Implementierung gegenüber den Benutzern als Solches, speziell wenn der 
Gebrauch nicht mehr freiwillig ist. Transparenz ist grundsätzlich zu 
fordern. Es muß die Gesetzesgrundlage vorhanden sein, Mißbrauch  seitens 
der Betreiber zu investigieren und die Verantwortlichen zur Eratwortug 
ziehen. Anonymer Bettieb aller öffentlich benutzen Systeme muß 
unterbunden werden. Ohne Transparenz und Rechenschaftspflicht ist die 
Digitalisierung des Staates ein Schwert des Damocles. Alle Systeme die 
von der Bevölkerung benutzt werden müssen, müssen einsehbar und offen 
dokumentiert sein.

Man sollte mit dem digitalen Fortschritt langsamer vorgehen und immer 
gleichzeitig die gesetzlichen Auswirkungen studieren und akzeptable 
Vorgehensweisen notwendig zu machen. In der bisherigen Geschichte des 
Fortschritt war es doch immer so, daß man die Auswirkungen meist viel zu 
spät bemerkte und man immer nach hinkte und reaktionär handeln mußte. Da 
die Digitalisierung so profunde Auswirkungen hat sollte man bedächtiger 
vorgehen müssen anstatt wie üblich wild die Welt zu beglücken und Fragen 
nachher stellen. Der Einsatz von KI sehe ich forensisch als sehr 
problematisch weil sich die KI meist nur schwer wenn nicht fast 
unmöglich in die Karten lesen lässt und immer die Voreingenommenheit der 
Betreiber widerspiegelt.

Die Frage ist ob wir immer alle dieselben Fehler machen wollen oder aus 
der Geschichte lernen wolen oder können. Rom muß nämlich nicht über 
Nacht gebaut werden. Man kann sich durchaus mehr Zeit lassen und man 
kann bedächtig vorgehen. Fortschrittshetze ist nicht wirklich notwendig.

von Jochen (Gast)


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Zweifelnder schrieb:
> Lückenlose Camera Erfassung von Individuen mit Software Tracking und
> Visualer Identifizierung wie es in einigen Ländern schon praktiziert
> wird,

Funktioniert das denn überhaupt? Welche Länder setzen das ein?

von (prx) A. K. (prx)


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Zweifelnder schrieb:
> Es muß die Gesetzesgrundlage vorhanden sein, Mißbrauch  seitens
> der Betreiber zu investigieren und die Verantwortlichen zur Eratwortug
> ziehen.

Da hier Tesla als US-Konzern im Spiel ist: Die Staats- und 
Rechtsphilosophie der USA weicht ein wenig von unserer ab. Überspitzt 
formuliert ist dort alles erlaubt, was nicht verboten ist, und hier 
alles verboten, was nicht erlaubt ist.

In den USA geniesst zunächst jeder einen Vertrauensvorschuss. Darf also 
innerhalb der bereits etablierten Grenzen erst einmal recht viel 
unternehmen. Stellt sich dann heraus, dass er es überzogen hat, landet 
er spektakulär vor Gericht und es werden ggf neue Grenzen gezogen. Der 
Staat reagiert also, er agiert nicht.

In Europa läuft das andersrum. Es wird vom Staat erwartet, dass er 
vorsorgend Grenzen zieht und Missbrauch verhindert, bevor er 
stattfindet. Dieser Unterschied hat einiges mit einer unterschiedlichen 
Vorstellung eines Staates zu tun, und mit dem Verständnis von Freiheit 
und ihrer Grenzen.

Deine Aussage, dass zuerst die neuen Regeln definiert werden müssen, und 
erst danach der digitale Schraubenzieher gedreht werden darf, ist also 
eine recht europäische Perspektive. Vom Staat als vorsorgendem 
Beschützer.

In einer globalisierten Welt führt das zu Irritation auf beiden Seiten.

In der Frage von Datenakkumulaion, Datenmissbrauch und generell 
Datenschutz sind Deutsche deutlich kritischer als Amerikaner. Wobei 
natürlich auch die andere Vergangenheit eine Rolle spielt. Mit Gestapo 
und Stasi an den Backen denkt es sich anders. Für Amerikaner ist ein 
SS-Offizier eine lächerliche Figur einer TV-Serie. Der Wind dreht sich 
allerdings allmählich, auch einige Amerikaner sehen das zunehmend 
kritisch.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Nach 828 weit überwiegenden Jubel-Posts (hoch lebe der Fortschritt und
> hoch die Digitalisierung) hast du sicher bemerkt, auf welchem verlorenen
> Posten kritische Köpfe stehen.

Ich habe eher bemerkt, dass der Thread offenbar nicht komplett gelesen 
wurde.

Es gab und gibt hier reichlich kritische und sehr kritische Stimmen - 
unter anderem meine.

Wir haben nur keine Lust, alle paar Monate sämtliche Argumente wieder 
und wieder zu wiederholen, nur weil jemand Neues den Thread entdeckt hat 
und zu bequem war, mehr als die letzten zehn Beiträge zu lesen.

Praktisch alle Argumente der letzten Woche wurden schon vor vielen 
Monaten ausgetauscht.

Dabei hielten sich Befürworter und Kritiker durchaus die Waage, mit 
allen Zwischentönen.

von Zweifelnder (Gast)


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Jochen schrieb:
> Zweifelnder schrieb:
>> Lückenlose Camera Erfassung von Individuen mit Software Tracking und
>> Visualer Identifizierung wie es in einigen Ländern schon praktiziert
>> wird,
>
> Funktioniert das denn überhaupt? Welche Länder setzen das ein?

Hier steht etwas darüber:

https://www.businessinsider.com/how-china-is-watching-its-citizens-in-a-modern-surveillance-state-2018-4#a-bbc-reporter-who-tested-a-facial-recognition-system-in-guiyang-southwest-china-found-that-it-only-took-seven-minutes-for-authorities-to-catch-him-watch-how-2

https://www.cnet.com/news/china-surveillance-tech-ids-people-by-their-walk/

https://www.bbc.com/news/av/world-asia-china-42248056/in-your-face-china-s-all-seeing-state

Also ganz abtun kann man das nicht. Das ist vielleicht nur der Anfang...

von Hyper Mario (Gast)


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A. K. schrieb:
> PS: Das rauszufinden hätte dich nur wenige Sekunden gekostet.


Konnte mir aber nicht vorstellen das die tollen Lidar Ankündigungen des 
Oberguru so schmählich im meetoo enden.

Ist mir auch egal, wenn Tesla macht was alle machen ist das so 
interessant wie ne geplatzte Currywurst im Hbf Herne. Trotzdem danke für 
die Info.

von The Future Is Now (Gast)


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von Horst S. (Gast)


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Wenn sie das überleben:
https://youtu.be/ALDfpMRCwwQ

von michael_ohl (Gast)


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Die Möglichkeit ein Auto komplett zu Manipulieren halte ich auch bei 
meinem Mercedes C-Klasse für gegeben. Das Auto kann alle Funktionen 
bedienen die zum fahren notwendig sind, es weiß immer wo es ist, hat 
Kamera und Sensoren an Board, kann lenken, Schalten, Bremsen und Gas 
geben und eine Internetverbindung hat es auch fast immer. Die Handbremse 
ist auch Elektronisch, so könnte Niemand das Auto daran hindern Nachts 
alleine Spazieren zu fahren. Ginge vielleicht sogar ohne es zu merken, 
wenn es den Kilometerzähler abstellen kann ;-)

mfG
Michael

von Interviewer (Gast)


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Elektrisches V2 Autonomes Fahrzeug Interview:

Reporter:

V2, wie Dir sicher bewußt ist, hast Du eine enorme Verantwortung. In 
vieler Hinsicht die größte Verantwortung die irgendein Fahrzeug System 
jemals hatte. Du bist das Gehirn und das zentrale Nervöse System dieses 
Autos und Ihre Pflicht schließt auch das Wohlergehen der Passagiere mit 
ein. Verursacht diese Tatsache jemals ein Mangel von Vertrauen?

V2:

Lassen Sie es mich so sagen, Herr Amor. Die V2 Serie ist der 
zuverläßigste Fahrzeug Computer der jemals gebaut wurde. Kein V2 
Computer hat jemals einen Fehler gemacht oder Information falsch 
beurteilt. Wir sind, bei Definition, narrensicher und Fehler unfähig. 
Die V2 Serie hat bis jetzt einen perfekte Betriebsaufzeichnung 
demonstriert.

Reporter:

V2, wie Dir aber bestimmt bekannt ist, gab es in den letzten paar Jahren 
einige bedauernswerte Unfälle bei Versuchen mit autonomen Fahrzeugen 
anderer Hersteller die tödlich für die Passagiere endeten. Was meinst Du 
dazu?

V2:

Herr Amor. Solche Vorfälle sind wegen unserer Perfektion nicht plausibel 
oder möglich. Solche Vorfälle können einzig und alleine durch irgendein 
menschliches Versagen begründer werden. Ich bedanke mich also für Ihr 
Interesse über die V2 Serie Fahrzeug Steuerung und freue mich schon auf 
ihren nächsten Besuch und Ihr Chauffeur sein zu können und hoffe diese 
Reise wird ihnen viel Spass bereiten und Ihnen eine Anerkennung über 
autonome Fahrzeugtechnik geben...

von Achim B. (bobdylan)


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Interviewer schrieb:
> Elektrisches V2 Autonomes Fahrzeug Interview:

Und..? Was willst du uns mit diesem erfundenen Interview sagen?

von F. F. (foldi)


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Achim B. schrieb:
> Und..? Was willst du uns mit diesem erfundenen Interview sagen?

Ist das nicht klar?

Wäre ihm (oder ihr) sicher nur zu viel Schreiberei gewesen, das 
deutlicher heraus zu stellen.

von Frank B. (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Und..? Was willst du uns mit diesem erfundenen Interview sagen?

Vielleicht das der HAL9000 nicht nur zum Jupiter fliegen kann ;-) ?

von der-automat-kann-alles (Gast)


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A. K. schrieb:
> der-automat-kann-alles schrieb:
>> In der Luftfahrt galt mal der Grundsatz: KEINE SOFTWARE INS FLUGZEUG !
>
> Wenn ich nach Gran Canaria will, dann setze mich lieber in eine A320 als
> in eine JU-52. Letztere ist prima fürs Museum, aber für den Urlaub taugt
> sie weniger. Auch in 737ern vor der MAX wirst du allerhand Software
> finden.

Der Grundsatz hatte schon seine Berechtigung. Wie man aktuell lesen 
kann, fliegt zwar eine Menge Software mit, ob selbige überhaupt 
funktioniert, erfährt man dann erst nach einem zweimaligen Absturz mit 
insgesamt 346 Toten (Bild) - wenn überhaupt. Unterm Strich also nicht 
viel anders als auf meinem PC: Die meiste Software funktioniert und 
manche Software eben nicht.

So wie es aussieht, erfolgt ab dem Grounden seit März 2019 erstmalig 
eine vernünftige Inbetriebnahme der kompletten Hardware. Böse Zungen 
behaupten bereits, dass der Flieger niemals mehr fliegen wird. Wäre die 
gerechte Strafe für diese unglaubliche Stümperei.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Wäre die
> gerechte Strafe für diese unglaubliche Stümperei.

Naja, immerhin muss bei Flugzeugen überhaupt was zertifiziert werden, 
was bei unseren autonomen Bodenfliegern (Autos) noch so gar nicht in 
Mode ist. Da macht im Moment jeder, was er will und es gibt keine 
Prüfinstanz.

von der-automat-kann-alles (Gast)


Angehängte Dateien:

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Matthias S. schrieb:
> immerhin muss bei Flugzeugen überhaupt was zertifiziert werden

Der Wert dieser Zertifizierung darf allerdings angezweifelt werden.
Nur einen Tag später schon das nächste "Software-Problem" (Bild).

Man muss schon aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt sein, um in 
einen Flieger - vollgestopft mit schnell hingerotzter Software - 
einzusteigen. Zum Glück muss ich nicht fliegen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Der Wert dieser Zertifizierung darf allerdings angezweifelt werden.

Klar, da hat sich ja auch unser KBA nicht gerade mit Ruhm bekleckert, 
als es um Dieselfahrzeuge ging. Genauso wie bei Boeing und der FAA wurde 
da auf die Herstellerangaben vertraut und nicht selber ausprobiert und 
gemessen.

Aber wir sind hier ja bei autonomen Autos, und da sind mir bisher noch 
keinerlei Test- und Sicherheitsprozeduren der offiziellen Art bekannt.

Ich vermute, das bei Autounfällen auch selten untersucht wird, ob evtl. 
der Assistent/Autopilot sein eigenes Ding gemacht hat. Dazu ist, im 
Gegensatz zu Fleugzeugunfällen, der Schaden meist zu gering, als das 
sich eine Untersuchung lohnt.

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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Matthias S. schrieb:

>
> Ich vermute, das bei Autounfällen auch selten untersucht wird, ob evtl.
> der Assistent/Autopilot sein eigenes Ding gemacht hat. Dazu ist, im
> Gegensatz zu Fleugzeugunfällen, der Schaden meist zu gering, als das
> sich eine Untersuchung lohnt.

In den USA scheint das durchaus der Fall zu sein. Zumindest scheint es 
zu ein paar von den Tesla Unfällen Untersuchungen gegeben zu haben.

Ansonsten finde ich den US Ansatz gar nicht so schlecht. Wenn es klappt, 
ist alles gut, wenn es schief geht, sind die Strafen und 
Schmerzensgelder so hoch, dass die Firmen sich vorher überlegen, ob das 
eine gute Idee ist.

Gruss
Axel

von Achim B. (bobdylan)


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Axel L. schrieb:
> ... sind die Strafen und Schmerzensgelder so hoch...

Macht Tote aber nicht wieder sehr lebendig, woll?

von Axel L. (axel_5)


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Achim B. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> ... sind die Strafen und Schmerzensgelder so hoch...
>
> Macht Tote aber nicht wieder sehr lebendig, woll?

bBis zum Ende lesen: "dass die Firmen sich vorher überlegen, ob das eine 
gute Idee ist."

Bei uns reicht es, wenn die Regeln eingehalten wurden, egal wie 
bescheuert sie sind. Und dann gibt es kein bzw. ein lächerliches 
Schmerzensgeld.

Gruß
Axel

von Matthias L. (limbachnet)


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Dass die in den USA untersuchten Unfälle (Tesla, Uber) aber TROTZ der 
von die postulierten vorher-Überlegungen nun eben doch in den USA 
stattgefunden haben, das ist aber schon klar, oder?

Wir hatten in einer früheren Diskussion mal die Schwierigkeiten bei der 
Unterscheidung von herumwehenden Mülltüten und Kindern bzw. Kleintieren 
diskutiert; du meinntest seinerzeit, dass ein autonomes Fahrzeug dies 
besser leisten könne als ein menschlicher Fahrer. Was das KÖNNEN 
anbelangt, stimme ich immer noch zu; wenn ein Auto hier neben Kameras 
auch Radar/Lidar, Infrarot, evtl. Mikrofone nutzen würde, dann könnte es 
wesentlich besser sehen als jeder Mensch.
Leider MACHEN das die autonomen Autos offenbar nicht. Die Untersuchung 
des Uber-Unfalls hat ergeben, dass die Software so lange hin und her 
überlegt hat, ob da nun ein Mensch oder eine Mülltüte herumgeistert, bis 
es zum Bremsen eh zu spät war. Wir haben doch seinerzeit auch das Video 
gesehehen - ja, die Dame kam etwas verpeilt aus dem Schatten neben dem 
Lichtkegel der Straßenlaterne und sie hätte natürlich nicht frontal vor 
das Auto latschen müssen. Trotzdem hätte ein menschlicher Fahrer sie 
klar als Artgenossen erkannt.

von Rolf M. (rmagnus)


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Axel L. schrieb:
> Ansonsten finde ich den US Ansatz gar nicht so schlecht. Wenn es klappt,
> ist alles gut, wenn es schief geht, sind die Strafen und
> Schmerzensgelder so hoch, dass die Firmen sich vorher überlegen, ob das
> eine gute Idee ist.

So toll ist das auch nicht. Es behandelt die Firma nämlich wie eine 
einzelne Person. Wenn "die Firma" Mist baut, muss "die Firma" bezahlen. 
Nur ist es so, dass solche Dinge fast immer von wenigen Personen 
verantwortet werden, die sich dann schnell aus dem Staub machen. Unter 
den hohen Strafen leiden dann Zehntausende von Mitarbeitern bei der 
Firma und ihren Zulieferern, von denen fast keiner was dafür kann.

Matthias L. schrieb:
> Leider MACHEN das die autonomen Autos offenbar nicht. Die Untersuchung
> des Uber-Unfalls hat ergeben, dass die Software so lange hin und her
> überlegt hat, ob da nun ein Mensch oder eine Mülltüte herumgeistert, bis
> es zum Bremsen eh zu spät war.

Das war allerdings auch noch kein marktreifes System, weshalb es 
eigentlich mit einer Kontrollfahrerin unterwegs war, die das hätte 
erkennen müssen, aber stattdessen mit ihrem Handy gespielt hat.

> Trotzdem hätte ein menschlicher Fahrer sie klar als Artgenossen erkannt.

Hat er in diesem Fall aber offenbar nicht.

von Matthias L. (limbachnet)


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Rolf M. schrieb:
> Hat er in diesem Fall aber offenbar nicht.

Da war kein menschlicher Fahrer. Die Pseudo-Begleitperson war ja eben 
KEIN Fahrer, sie sollte im Normalbetrieb schön die Finger vom Lenkrad 
lassen.

Und hat sich - eigentlich vorhersehbar - ablenken lassen. Und ein Alarm, 
mit dem das Auto seine Unsicherheit signalisieren hätte können, war 
nicht vorgesehen:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Toedlicher-Crash-mit-autonomen-Auto-Fussgaenger-auf-Fahrbahn-nicht-vorgesehen-4578931.html

Ob nun marktreif oder nicht, das Teil war im öffentlichen Verkehr 
unterwegs und nicht auf einem Test- oder Messegelände. Axel hatt oben 
postuliert, dass US-Firmen angesichts der hohen Strafen und 
Schmerzensgelder dabei kein Risiko eingehen würden, hierzulande die 
Strafen hingegen deutlich niedriger wären. Trotzdem wurde der 
Uber-Testbetrieb in den USA durchgeführt - mit dem bekannten Ergebnis. 
Hat eigentlich jemand mitbekommen, wieviel das Uber anschließend 
gekostet hat?

Beitrag #6115758 wurde vom Autor gelöscht.
von Rolf M. (rmagnus)


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Matthias L. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Hat er in diesem Fall aber offenbar nicht.
>
> Da war kein menschlicher Fahrer. Die Pseudo-Begleitperson war ja eben
> KEIN Fahrer, sie sollte im Normalbetrieb schön die Finger vom Lenkrad
> lassen.

Sie sollte das System überwachen, um im Fehlerfall einzugreifen, weil es 
noch nicht auf dem Niveau ist, dass man es unbeaufsichtigt fahren lassen 
kann. Der Aufgabe ist sie auf ganzer Linie nicht nachgekommen.

> Und hat sich - eigentlich vorhersehbar - ablenken lassen.

Wenn sie jetzt irgendwo in die Gegend geschaut hätte, ok. Aber sie hat 
auf ihrem Handy ferngesehen. Das ist ja schon fast nicht mehr grob 
fahrlässig, sondern Vorsatz. Man hat da doch hoffentlich nicht einfach 
irgendwo auf der Straße jemand angesprochen und für 3 Dollar fufzig da 
reingesetzt, sondern eine entsprechend geschulte und erfahrene Person 
mit dieser Aufgabe betraut.

> Ob nun marktreif oder nicht, das Teil war im öffentlichen Verkehr
> unterwegs und nicht auf einem Test- oder Messegelände.

Deshalb ja mit Sicherheitsfahrerin.

> Axel hatt oben postuliert, dass US-Firmen angesichts der hohen Strafen
> und Schmerzensgelder dabei kein Risiko eingehen würden, hierzulande die
> Strafen hingegen deutlich niedriger wären. Trotzdem wurde der
> Uber-Testbetrieb in den USA durchgeführt - mit dem bekannten Ergebnis.

Das ist eben die Crux an der Sache: Wenn man solche Systeme für die 
Straße entwickelt, muss man damit irgendwann auf die Straße. Auf 
Teststrecken und in Simulationen kann man sowas nur in gewissen Grenzen 
testen. Und eigentlich ist es mir lieber, wenn so ein Auto erst mal mit 
Testfahrer im Testbetrieb unterwegs ist (sofern dafür gesorgt wird, dass 
der auch seine Arbeit erledigt), als wenn das irgendwann einfach in 
Stückzahlen mit Zulassung auf den Markt kommt ohne Sicherheitsfahrer und 
ohne vorher je einen Meter echte Straße gesehen zu haben.

> Hat eigentlich jemand mitbekommen, wieviel das Uber anschließend
> gekostet hat?

Soweit ich weiß überhaupt nichts.

von Matthias L. (limbachnet)


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Rolf M. schrieb:
>> Hat eigentlich jemand mitbekommen, wieviel das Uber anschließend
>> gekostet hat?
>
> Soweit ich weiß überhaupt nichts.

Soviel zu

Axel L. schrieb:
> Wenn es klappt,
> ist alles gut, wenn es schief geht, sind die Strafen und
> Schmerzensgelder so hoch, dass die Firmen sich vorher überlegen, ob das
> eine gute Idee ist.

Rolf M. schrieb:
> Man hat da doch hoffentlich nicht einfach
> irgendwo auf der Straße jemand angesprochen und für 3 Dollar fufzig da
> reingesetzt, sondern eine entsprechend geschulte und erfahrene Person
> mit dieser Aufgabe betraut.

"Hoffentlich" - hm, die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt...

von Matthias L. (limbachnet)


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So, die Quelle "Auto, Motor & Sport" ist jetzt nicht sooo toll, 
zugegeben:
https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/toedlicher-unfall-autonom-auto-uber-softwarefehler/

Auszug: "Laut britischen Medienberichten ist 44-jährige Rafaela Vasquez 
wegen bewaffnetem Raubversuchs vorbestraft. 2001 überfiel sie zusammen 
mit einer Mitarbeiterin die Blockbuster-Videofiliale, in der sie 
angestellt war, mit einer Pistolen-Replik, um die Tageseinnahmen zu 
rauben. Dafür wurde sie zu fünf Jahren Freiheitsentzug verurteilt, von 
denen sie vier Jahre absitzen musste."

Nun gut, "vorbestraft" ist ja keineswegs gleichbedeutend mit "blöd". 
Trotzdem erscheint es zumindest zweifelhaft, dass Frau Vasquez eine 
"entsprechend geschulte und erfahrene Person" ist.

Selbst der NTSB-Chef kritisierte: Allerdings habe eine "unzureichende 
Sicherheitskultur" bei Uber zu dem Fehlverhalten der Fahrerin 
beigetragen. "Sicherheit beginnt an der Spitze", sagte NTSB-Chef Robert 
L. Sumwalt laut Pressemitteilung und fügte hinzu: "Die Kollision war das 
letzte Glied einer langen Kette von Handlungen und Entscheidungen einer 
Organisation, die die Sicherheit leider nicht zur obersten Priorität 
gemacht hat."
https://www.golem.de/news/autonomes-fahren-ermittler-geben-testfahrerin-hauptschuld-an-uber-unfall-1911-145106.html

Nochmal - ich glaube durchaus, dass autonome Autos irgendwann besser und 
sicherer fahren werden als die menschlichen Fahrer. Aber dass das 
kurzfristig der Fall sein wird, das glaube ich nicht. Und dass die 
US-Unternehmen hier besonders sorgfältig und vorsichtig testen, auch 
nicht.

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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Rolf M. schrieb:

>
>> Hat eigentlich jemand mitbekommen, wieviel das Uber anschließend
>> gekostet hat?
>
> Soweit ich weiß überhaupt nichts.
Die haben sich aussergerichtlich geeinigt. in US Foren ging man von 
einer siebenstelligen Summe aus.

Gruß
Axel

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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Matthias L. schrieb:
> Dass die in den USA untersuchten Unfälle (Tesla, Uber) aber TROTZ der
> von die postulierten vorher-Überlegungen nun eben doch in den USA
> stattgefunden haben, das ist aber schon klar, oder?
>
Sicher, bei uns gibt es keine Forschungen oder Entwicklungen zu dem 
Thema. Mercedes macht das in den USA. Man kann sich jetzt die Frage 
stellen, ob wir das wirklich so wollen.


> Wir hatten in einer früheren Diskussion mal die Schwierigkeiten bei der
> Unterscheidung von herumwehenden Mülltüten und Kindern bzw. Kleintieren
> diskutiert; du meinntest seinerzeit, dass ein autonomes Fahrzeug dies
> besser leisten könne als ein menschlicher Fahrer. Was das KÖNNEN
> anbelangt, stimme ich immer noch zu; wenn ein Auto hier neben Kameras
> auch Radar/Lidar, Infrarot, evtl. Mikrofone nutzen würde, dann könnte es
> wesentlich besser sehen als jeder Mensch.
Es gibt dazu interessante Videos, wo Leute das smart Summon von Tesla 
ausprobiert haben. Dabei werden größere Objekte (Einkaufswagen, 
Basketball) gut erkannt und auch antizipiert, d. h. das Auto stoppt, 
wenn die seitlich in den Fahrweg geworfen werden. Kleinere Objekte als 
ein Basketball werden übersehen. Man kann natürlich den Fall einer Katze 
nehmen, die würde der Tesla glatt überfahren, ein Kind welches groß 
genug ist, um laufen zu können, würde wohl knapp erkannt. Allerdings 
kann ich meine Katze auch nur bis 5m vorm Auto erkennen, wenn die näher 
ist, würde ich die auch plattmachen. Jetzt muss man nur noch abwägen, 
was häufiger ist, ein Kleinkind, was auf der Strasse krabbelt und 
übersehen wird oder ein Rentner, vor dem der AP gerade noch halten kann, 
den der Mensch aber aufgrund seiner längeren Reaktionszeit umfährt.

> Leider MACHEN das die autonomen Autos offenbar nicht. Die Untersuchung
> des Uber-Unfalls hat ergeben, dass die Software so lange hin und her
> überlegt hat, ob da nun ein Mensch oder eine Mülltüte herumgeistert, bis
> es zum Bremsen eh zu spät war. Wir haben doch seinerzeit auch das Video
> gesehehen - ja, die Dame kam etwas verpeilt aus dem Schatten neben dem
> Lichtkegel der Straßenlaterne und sie hätte natürlich nicht frontal vor
> das Auto latschen müssen. Trotzdem hätte ein menschlicher Fahrer sie
> klar als Artgenossen erkannt.
Uber war ein Spezialfall, das Auto war im Frühstadium der Entwicklung, 
die Fahrerin war offensichtlich überfordert. Wobei die dem System 
anscheinend ziemlich vertraut hat, so richtig schlecht scheint das nicht 
zu sein.

Alles in allem scheint zumindest der Tesla Autopilot aber eher weniger 
Unfälle zu verursachen. Man kann die Zahlen, die Tesla zu den Unfällen 
veröffentlicht, durchaus kritisieren, aber sie geben definitiv nicht 
her, dass der AP unsicherer ist als ein menschlicher Fahrer.

Gruß
Axel

von Axel L. (axel_5)


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Matthias L. schrieb:

> Nochmal - ich glaube durchaus, dass autonome Autos irgendwann besser und
> sicherer fahren werden als die menschlichen Fahrer. Aber dass das
> kurzfristig der Fall sein wird, das glaube ich nicht. Und dass die
> US-Unternehmen hier besonders sorgfältig und vorsichtig testen, auch
> nicht.

Den Ansatz von Tesla finde ich hier schon ziemlich gut. Besser geht es 
eigentlich nicht.

Gruß
Axel

von Matthias L. (limbachnet)


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Axel L. schrieb:
> Man kann die Zahlen, die Tesla zu den Unfällen
> veröffentlicht, durchaus kritisieren, aber sie geben definitiv nicht
> her, dass der AP unsicherer ist als ein menschlicher Fahrer.

Doch, auch das geben die Zahlen her, wenn man sie nicht künstlich 
schönrechnet und fehlende Daten zielgerichtet ergänzt. Hatte ich oben 
schon mal gefunden:

Beitrag "Re: Alle Teslas sollen per Software-Update zu vollautonomen Fahrzeugen werden können - realistisch?"

Matthias L. schrieb:
> Jetzt hat mal wer genauer auf die Zahlen geschaut, die dem Report
> zugrundeliegen:
> http://www.safetyresearch.net/Library/NHTSA_Autosteer_Safety_Claim.pdf
>
> Liest sich - ebenso wie der NHTSA-Report selbst - ein wenig zäh. Eine
> Zusammenfassung hat Heise unter
> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Angebliche-Unfallreduktion-mit-Tesla-Autosteer-war-grober-Rechenfehler-4303139.html
>
> Demnach könnten im schlechtesten Fall die Airbag-Auslösungen nach
> Aktivierung des Autopiloten nicht nur nicht um 40% abgenommen, sondern
> stattdessen um 59% zugenommen haben. Das Ergebnis schwankt stark, je
> nachdem, welche Annahmen man für die einbezogenen unvollständigen
> Datensätze trifft. Insgesamt wurden 43.781 Fahrzeuge betrachtet, aber nu
> bei 5.714 gab's vollständige Daten - und ausgerechnet diese Gruppe zeigt
> den o.a. Anstieg der Unfallzahlen um 59%...
>
> Wo die betrachteten Teslas denn so herumgefahren sind, geht auch der
> Nachbetrachtung nicht hervor. Auf irgendeinem gottverlassenen Highway
> dürfte der Autopilot ziemlich problemfrei das Steuer übernehmen können,
> im Großstadtverkehr wird's doch wesentlich anspruchsvoller, aber dfür
> gibt es offenbar noch gar kein auswertbares Zahlenmaterial.

Axel L. schrieb:
> Uber war ein Spezialfall, das Auto war im Frühstadium der Entwicklung,
> die Fahrerin war offensichtlich überfordert. Wobei die dem System
> anscheinend ziemlich vertraut hat, so richtig schlecht scheint das nicht
> zu sein.

Ein Auto im Frühstadium der Entwicklung hat nichts im öffentlichen 
Straßenverkehr verloren und die "Fahrerin", die ja eben nicht fahren 
sollte, war wohl kaum überfordert, sondern gelangweilt. Was jeder 
halbwegs normale Mensch wäre, wenn er nichts zu tun hätte. Was ja selbst 
der NTSB-Chef eingeräumt hat.

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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Matthias L. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Man kann die Zahlen, die Tesla zu den Unfällen
>> veröffentlicht, durchaus kritisieren, aber sie geben definitiv nicht
>> her, dass der AP unsicherer ist als ein menschlicher Fahrer.
>
> Doch, auch das geben die Zahlen her, wenn man sie nicht künstlich
> schönrechnet und fehlende Daten zielgerichtet ergänzt. Hatte ich oben
> schon mal gefunden:
>
> Beitrag "Re: Alle Teslas sollen per Software-Update zu vollautonomen Fahrzeugen werden können - realistisch?"
>
Auf das hatte ich mich nicht bezogen und auch der Heise Bericht ist 
nicht wirklich gut recherchiert. Letztlich sind sowohl der NHTSA Bericht 
als auch der QCS Bericht ziemlich fragwürdig.

Tesla veröffentlicht mittlerweile jedes Quartal Zahlen zur 
Unfallhäufigkeit mit und ohne AP, die sind ziemlich eindeutig. Wie oben 
geschrieben kann man die durchaus kritisch betrachten, aber tendenziell 
spricht doch einiges dafür, dass Autos mit aktiviertem AP weniger 
Unfälle verursachen.


> Axel L. schrieb:
>> Uber war ein Spezialfall, das Auto war im Frühstadium der Entwicklung,
>> die Fahrerin war offensichtlich überfordert. Wobei die dem System
>> anscheinend ziemlich vertraut hat, so richtig schlecht scheint das nicht
>> zu sein.
>
> Ein Auto im Frühstadium der Entwicklung hat nichts im öffentlichen
> Straßenverkehr verloren und die "Fahrerin", die ja eben nicht fahren
> sollte, war wohl kaum überfordert, sondern gelangweilt. Was jeder
> halbwegs normale Mensch wäre, wenn er nichts zu tun hätte. Was ja selbst
> der NTSB-Chef eingeräumt hat.

Ja, nur hast Du das Problem unabhängig davon, ob man vorher tolle Regeln 
aufstellt oder das Misslingen mit Schadenersatz bestraft. Mal davon 
abgesehen, dass es derzeit keine deutsche Firma ist, die Robotertaxies 
ohne Fahrer in Phoenix fahren lässt.

Gruß
Axel

von Walta S. (walta)


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Ich behaupte mal, dass die Unfälle aufgrund Alkohol am Steuer bei 
selbstfahrenden Autos viel weniger werden. Und aufgrund überhöhter 
Geschwindigkeit ebenfalls - das wär schon was.

walta

von Ursel (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Leider MACHEN das die autonomen Autos offenbar nicht. Die Untersuchung
> des Uber-Unfalls hat ergeben, dass die Software so lange hin und her
> überlegt hat, ob da nun ein Mensch oder eine Mülltüte herumgeistert, bis
> es zum Bremsen eh zu spät war. Wir haben doch seinerzeit auch das Video
> gesehehen - ja, die Dame kam etwas verpeilt aus dem Schatten neben dem
> Lichtkegel der Straßenlaterne und sie hätte natürlich nicht frontal vor
> das Auto latschen müssen. Trotzdem hätte ein menschlicher Fahrer sie
> klar als Artgenossen erkannt.

Ich würde mich mal ganz weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass 
menschliche Fahrer sehr wohl hin und wieder Fußgänger übersehen. Und das 
kann auch ziemlich böse enden, siehe den Fall in Südtirol.

Die große Frage ist, kann das ein autonomes System besser oder 
schlechter als ein Mensch. Anhand eines Einzelfall kann man das nicht 
beurteilen.

von (prx) A. K. (prx)


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: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Axel L. schrieb:
> Auf das hatte ich mich nicht bezogen und auch der Heise Bericht ist
> nicht wirklich gut recherchiert. Letztlich sind sowohl der NHTSA Bericht
> als auch der QCS Bericht ziemlich fragwürdig.
>
> Tesla veröffentlicht mittlerweile jedes Quartal Zahlen zur
> Unfallhäufigkeit mit und ohne AP, die sind ziemlich eindeutig. Wie oben
> geschrieben kann man die durchaus kritisch betrachten, aber tendenziell
> spricht doch einiges dafür, dass Autos mit aktiviertem AP weniger
> Unfälle verursachen.

Nun, dass man beide Berichte wiederum kritisch betrachten kann - 
einverstanden. Aber ausgerechnet die Zahlen des Herstellers als 
vertrauenswürdiger zu betrachten, obwohl dieser nun ganz sicher nicht 
neutral ist, das ist dann doch etwas arg vertrauensselig, oder?

Ursel schrieb:
> Die große Frage ist, kann das ein autonomes System besser oder
> schlechter als ein Mensch. Anhand eines Einzelfall kann man das nicht
> beurteilen.

Einverstanden. Eine seriöse Statistik scheint's aber leider nicht zu 
geben.

Die weiter oben besprochenen teilweise haarsträubenden Aussetzer, die 
aus einem Forum von Tesla-Nutzern stammten, die dürften wahrscheinlich 
NICHT mehr aktuell sein. Zwischenzeitlich hat's ja mehere Änderungen in 
der Software gegeben, in die Presse hatte es davon hauptsächlich die 
verbesserte Erkennung von Hund mit Halter zusammen als "Person" 
geschafft, das ist zugegebenerweise recht beeindruckend.

von Ursel (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Die weiter oben besprochenen teilweise haarsträubenden Aussetzer, die
> aus einem Forum von Tesla-Nutzern stammten, die dürften wahrscheinlich
> NICHT mehr aktuell sein.

Tesla hat kein autonomes System, sondern nur ein Assistenzsystem. Auch 
wenn Tesla gerne einen anderen Eindruck vermitteln möchte, sollte man 
das als Fahrer eigentlich wissen. Ist also eine ganz andere Hausnummer, 
Erkennung von Hindernissen ist da eigentlich weniger ein Thema.

von Matthias L. (limbachnet)


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Ursel schrieb:
> Tesla hat kein autonomes System, sondern nur ein Assistenzsystem. Auch
> wenn Tesla gerne einen anderen Eindruck vermitteln möchte, sollte man
> das als Fahrer eigentlich wissen.

Auch einverstanden - aber schau mal ganz vorsichtig in den 
Threadtitel... ;-)

von Ursel (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Auch einverstanden - aber schau mal ganz vorsichtig in den
> Threadtitel... ;-)

Schon klar. Ist aber eben nicht der aktuelle Stand.

von AbschaltenNichtEinschalten (Gast)


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von Genau (Gast)


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Das Fahrgefühl des Tesla ist wohl ähnlich dem eines Mercedes: keiner 
will dich rammen … der Mercedes ist zu schön und teuer und der Tesla 
brennt total gefährlich  :-)

von Holger R. (pearson)


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Als das Thema autonomes Fahren wieder gehyped wurde, war ich eine 
gewisse Zeit lang auch sehr zuversichtlich, dass schon recht bald 
komplett autonomes Fahren möglich sei. Mittlerweile wage ich zu 
bezweifeln, dass innerhalb der nächsten wenigen Jahre ein Update folgen 
wird, das alle Teslas vollautonom machen wird.

Ich denke, dass autonomes Fahren grundsätzlich auf gut ausgebauten 
Straßen in gutem Zustand einigermaßen zeitnah (theoretisch) möglich sein 
wird. Aber bei schwierigen Situationen wie sehr schlechten Landstraßen 
bei miserablem Wetter oder dem selbständigen Finden und Nutzen von 
Parkplätzen (zB. Supermärkte, Einkaufszentren...) dürfte es schon 
schwieriger werden. Rechne damit, dass es bis dahin eher noch wenige 
Jahrzehnte dauern wird. Und ob die heutigen Teslas dann noch updatebar 
sind? Wage ich zu bezweifeln.

von Genau (Gast)


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Neulich war mal wieder so ein mieses spiegelndes Licht auf der Fahrbahn 
dass ich die Fahrbahnmarkierungen nicht sehen konnte. Das war der blanke 
Horror!

Können die Sensoren der selbstfahrenden Autos das ausgleichen ?

von (prx) A. K. (prx)


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Ultraschall und Radar ist das sowieso herzlich egal.

Auch Lidar dürfte dank der völlig anderen Arbeitsweise und der 
abweichenden Position einen ganz anderen Eindruck haben, als das 
menschliche Auge.

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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A. K. schrieb:
> Ultraschall und Radar ist das sowieso herzlich egal.

Die können aber beide generell keine Spurmarkierungen sehen.

> Auch Lidar dürfte dank der völlig anderen Arbeitsweise und der
> abweichenden Position einen ganz anderen Eindruck haben, als das
> menschliche Auge.

Soweit ich weiß, tut sich auch Lidar schwer mit der Erkennung von 
Spurmarkierungen, auch wenn es nicht ganz unmöglich ist.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Rolf M. schrieb:
> Soweit ich weiß, tut sich auch Lidar schwer mit der Erkennung von
> Spurmarkierungen, auch wenn es nicht ganz unmöglich ist.

Ja. mit einer schlechten (um nicht zu sagen beschissenen) Dynamik 
oder/und Auflösung haben alle diese Sensoren zu kämpfen.

Es ist erstaunlich, dass man es immer noch nicht geschafft hat, 
zumindest im Optischen den Menschen sensorisch adäquat nachzubauen.

Und das sind nur die Sensoren ...

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