Forum: Fahrzeugelektronik Alle Teslas sollen per Software-Update zu vollautonomen Fahrzeugen werden können - realistisch?


Beitrag #5150049 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Chris D. schrieb:
> :-) Ich nehme an, Du meinst U- und S-Bahnen?

Sind das keine Nahverkehrszüge? Natürlich fängt man zuerst da an, wo es 
einfach ist und der Zug zudem nicht mit Kühen und anderen Rindviechern 
rechnen muss. ;-)

Es ist auch noch nicht jeder automatische Zugbetrieb fahrerlos. Mitunter 
sitzt noch jemand drin, und sei es nur pro forma.

> Hier gibt es aber auch keine S- und U-Bahnen.

In Nürnberg schon, um in D zu bleiben: 
http://www.damit-deutschland-vorne-bleibt.de/Blickpunkt/Infrastruktur-aktuell/04493/Artikel/Nuernbergs-U-Bahn-faehrt-auf-zwei-Linien-ganz-ohne-Fahrer/04106

> Das ist aber auch alles um Größenordnungen einfacher als vollautonomer
> Automobilverkehr.

Natürlich.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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A. K. schrieb:
> Kontext beachten. Das war eine Reaktion auf Old Papas Sicht, der das
> recht extrem zu sehen scheint ...
>
>> Komplexität der zu treffenden Entscheidungen herrscht, darüber besteht
>> doch hoffentlich noch Konsens?
>
> ... und meine Erwähnung von Nahverkehrszügen war eine Reaktion auf einen
> Beitrag von Chris D, der Züge aufführte. Nicht mehr. Natürlich ist das
> eine andere Liga.

Ah, alles klar. Danke für die Erklärung, jetzt verstehe ich auch, wie's 
gemeint war.

von Kleiner L. (Firma: Eisenbahn überall) (lokfuehrer_1981)


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Chris D. schrieb:
> Angesichts der GDL-Streiks wundert es mich, dass die Bahn das nicht
> weiter forciert.

Hmm, schon mal geguckt, was ein Lokführer hier wirklich bekommt?
Wieviele es davon gibt, mit welchem altem aber auch neuzeitlichem 
Schrott an Fahrzeugen die Bahnens unterwegs sind, weil die Einnahmen 
hinten und vorne, die der Staat gibt zusammen mit dem Fahrkartenerwerb, 
nicht für gute Industrieprodukte reichen?
Was man alles an der Infrastruktur ändern müsste, höchstwahrscheinlich 
komplette Einzäunung, Ein- und Ausstieg lückenlos per Kamera überwachen 
oder Bahnsteigschleusen, die automatisierten Rangierfahrten von 
Werkstätten/Abstellung ins Netz, die nötigen Rechenzentren und 
Leitungen, die nicht von osteuropäischen Hilfsarbeitern entwickelt, 
gebaut, gewartet und betrieben werden können. Die Industrie schreibt bei 
Hochtechnologiegütern schnell saftige Preise, und die werden jährlich an 
die reale Inflation (über)angepasst.
Noch nicht mal die Nationen, wo ein Lokführer das Dreifache von unseren 
kostet und die HGV-Strecken schon eingezäunt sind, sind automatisiert 
worden.
Die Bahn hat oder will ja ne kleine Versuchstrecke einrichten, wo die 
Industrie bisschen gegen Geld üben kann, ihre Sensoren zu erproben und 
zu verbessern.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Matthias L. schrieb:
>>> Bereits durch eine Ampel wird der fahrende Mensch fremdgesteuert und ist
>>> nicht mehr autonom. Wenn man das derart streng sieht.
>>
>> Naja, WENN. Das ist aber das andere Extrem.
>
> Kontext beachten. Das war eine Reaktion auf Old Papas Sicht, der das
> recht extrem zu sehen scheint ...

Oups: Zu Ampeln hatte ick noch nüscht jesacht! ;-)

Old-Papa

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Geht übrigens im Hause Telsa im Moment etwas chaotisch zu:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tesla-tesla-feuert-bis-zu-mitarbeiter-1.3709011

Nach solider Autoproduktion sieht das m.M.n. im Moment nicht aus.

von Axel L. (axel_5)


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Matthias S. schrieb:
> Geht übrigens im Hause Telsa im Moment etwas chaotisch zu:
> 
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tesla-tesla-feuert-bis-zu-mitarbeiter-1.3709011
>
> Nach solider Autoproduktion sieht das m.M.n. im Moment nicht aus.

Ja und ? Der setzt sich hohe Ziele und manchmal verfehlt er die 
Zeitpläne.

Wenn ich das mit Space-X vergleiche, da gab es noch vorletztes Jahr die 
gleichen Sprüche.

Stand heute:
Erfolgsrate dieses Jahr 100%  (13 von 13 Starts erfolgreich inkl. 
Landung, Ariane hatte mal gerade 4 ohne Landung)
Marktanteil 65%
Kosten: Ca. 50% einer Ariane 5

Space-X fegt die etablierten Raumfahrfirmen einfach weg.

Mit Häme über Musks Unternehmungen wäre ich vorsichtig.

Gruss
Axel

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Axel L. schrieb:
> Wenn ich das mit Space-X vergleiche, da gab es noch vorletztes Jahr die
> gleichen Sprüche.
>
> Space-X fegt die etablierten Raumfahrfirmen einfach weg.

Wobei man da Äpfel mit Birnen vergleicht.

Bis zu SpaceX gab es auf dem Markt nur staatliche "Firmen", die stark 
subventioniert wurden und kein wirklicher Druck da war, Kosten zu 
sparen. Es ist/war dort kein Ziel, wirklich Gewinne einzufahren.

Ganz anders sieht es aber im Automobilbereich aus. Dort herrscht schon 
seit Jahrzehnten ein enormer Rationalisierungsdruck und dementsprechend 
hochautomatisiert sind die vielen echten Wettbewerber, die dazu auch 
noch gute Gewinne einfahren.

Auf so einem Markt zu bestehen ist bedeutend schwieriger, wie ja auch 
schon die Chinesen eingesehen haben.

In einer Phase, wo sich Abläufe erstmal aufeinander einstellen müssen, 
Leute offenbar auch in Führungspositionen auszutauschen wird das ganze 
nicht leichter machen.

Man darf weiter gespannt sein.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Axel L. schrieb:
>> Nach solider Autoproduktion sieht das m.M.n. im Moment nicht aus.
> Der setzt sich hohe Ziele und manchmal verfehlt er die Zeitpläne.
Welchen längerfristigen Zeitplan hat er denn eingehalten?
Da passt der Satz aus dem obigen Bericht so dermaßen genial gut:
1
Es wirkt wie ein Siebtklässler, der permanent schlechte Noten
2
nach Hause bringt - von den Lehrern dennoch geliebt und versetzt wird,
3
weil er verspricht, in der aktuellen Jahrgangsstufe unterfordert zu sein
4
und in ein paar Jahren die beste Abiturnote der Geschichte hinzulegen.

> Ja und ?
Genau das ist das, was sich die "Teslaner" alle sagen.

> Mit Häme über Musks Unternehmungen wäre ich vorsichtig.
Er ist ein Prophet und Visionär, der anderen das Geld aus der Tasche 
ziehen kann.
Tesla hat die selbe Technik, die gerade überall auf der Erde aktuell 
ist. Ich bin mir zu 100% sicher, dass Andere technisch gleich weit sind, 
aber einfach nicht so damit herumtönen. Oder eben nicht das 
versprechen, was nicht geht.

von Lutz H. (luhe)


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Chris D. schrieb:
> Bis zu SpaceX gab es auf dem Markt nur staatliche "Firmen", die stark
> subventioniert wurden

Nord Korea wird verboten auf diesem Markt anzubieten,
vor allem von Ländern, die die freie Marktwirtschaft anpreisen und 
definieren, dass SpaceX keine Atombomben für Dollars auf Städte Amerikas 
werfen kann.

Auch ein Zug, der Personen transportiert, ist ein sehr komplexes System.
Dazu gehört ein beheizter Wartesaal, Toiletten und die Sicherheit.
Er reicht kein  Ein- Ausschalter für die Lok.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Axel L. schrieb:
> Mit Häme über Musks Unternehmungen wäre ich vorsichtig.

Von Häme ist nicht die Rede, aber als Käufer eines Autos will ich 
stabile Verhältnisse, damit gerade bei so einem speziellen Wagen der 
Service und die Teile erhältlich bleiben. Ich kann ja nicht mit dem 
Wagen zur freien Autowerkstatt fahren.
Was ist denn, wenn es keine Updates mehr gibt? Muss ich das Fahrzeug 
dann gezwungenermassen wie meinen alten Mac auf die Halde werfen?

von Axel L. (axel_5)


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Lothar M. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>>> Nach solider Autoproduktion sieht das m.M.n. im Moment nicht aus.
>> Der setzt sich hohe Ziele und manchmal verfehlt er die Zeitpläne.
> Welchen längerfristigen Zeitplan hat er denn eingehalten?
> Da passt der Satz aus dem obigen Bericht so dermaßen genial gut:
>
1
> Es wirkt wie ein Siebtklässler, der permanent schlechte Noten
2
> nach Hause bringt - von den Lehrern dennoch geliebt und versetzt wird,
3
> weil er verspricht, in der aktuellen Jahrgangsstufe unterfordert zu sein
4
> und in ein paar Jahren die beste Abiturnote der Geschichte hinzulegen.
5
>
>
Der hat schon ein paar Mal weit überdurchschnittliche Abiturnoten 
hingelegt. Siehe Space-X aber auch Paypal. Der hat sein Geld nicht 
geerbt. Von daher ist der Vergleich reichlich bescheuert.


>> Ja und ?
> Genau das ist das, was sich die "Teslaner" alle sagen.
>
>> Mit Häme über Musks Unternehmungen wäre ich vorsichtig.
> Er ist ein Prophet und Visionär, der anderen das Geld aus der Tasche
> ziehen kann.
> Tesla hat die selbe Technik, die gerade überall auf der Erde aktuell
> ist. Ich bin mir zu 100% sicher, dass Andere technisch gleich weit sind,
> aber einfach nicht so damit herumtönen. Oder eben nicht /das/
> versprechen, was nicht geht.

Er ist Prophet und Visionär, der schon mehrfach geliefert hat, was 
andere für unmöglich hielten. Auch der Tesla S wurde von den anderen 
Herstellern als unmöglich deklariert. Heute versuchen sie, ihm 
nachzueifern.

Gruss
Axel

von Lutz H. (luhe)


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Matthias S. schrieb:
> Muss ich das Fahrzeug
> dann gezwungenermassen wie meinen alten Mac auf die Halde werfen?

Ein großer Anteil des Wertes des Autos hat die Batterie. Der Wert der 
Batterie übersteigt den Wert eines Neu-Kleinwagens. Die benötigte 
Energie zum  Betrieb des Elektroautos wird meist kostenlos geliefert.
Halt ausrechnen, wie teuer der öffentliche Nahverkehr werden muss, um 
die Energiewende zu finanzieren.

von Lars R. (lrs)


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Ob inklusive der Zulieferer VW oder Tesla mehr Mitarbeiter an einem Auto 
hat, wäre abzuzählen.

Der Grund, warum andere keine derartigen Autos anbieten, ist die eigene, 
bereits existierende Modellpalette. Diese soll keinesfalls 
kannibalisiert werden.

Vom e.GO Life 60 bis zum Sportwagen ist es nicht mehr weit. Preis: 
20.000EUR; Hergestellt in Kleinserie von Kleinstfirmen (im Vergleich zu 
den Konzernen)

Die aktuellen Anlaufschwierigkeiten sehe ich Tesla nach. Ich könnte mir 
sogar vorstellen, das da absichtlich jemand Sand ins Getriebe streut...

Hinsichtlich "Etwas wurde versprochen aber nicht geliefert" fällt Tesla 
IMHO nicht negativer auf als andere.


Wer jetzt ausgerechnet die Kündigung von Managern bei Tesla kritisch 
bewertet, der ist wohl mit der Handhabung der Abgasthematik bei VW 
höchst zufrieden? ;)

von Lutz H. (luhe)


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Axel L. schrieb:
> Der hat schon ein paar Mal weit überdurchschnittliche Abiturnoten
> hingelegt. Siehe Space-X

Warum darf er das, andere werden für eine ähnliche Technologie mit 
Sanktionen belegt?

von Lars R. (lrs)


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Axel L. schrieb:
> Space-X fegt die etablierten Raumfahrfirmen einfach weg.

Er ist aber auch schon gescheitert. Die Sache mit dem Mars-Torurismus 
wird nichts. Zumindest nicht so wie skizziert. Niemand (von denen die es 
sich leisten können) will auf dem Mars leben und niemand will in einer 
Raumstation leben. Wie viele fliegen denn zur Raumstation? Geredet wird 
viel. Die ziehen nicht mal nach Kanada um, obwohl sie es versprochen 
haben... ;)

von Axel L. (axel_5)


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Lars R. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Space-X fegt die etablierten Raumfahrfirmen einfach weg.
>
> Er ist aber auch schon gescheitert. Die Sache mit dem Mars-Torurismus
> wird nichts. Zumindest nicht so wie skizziert. Niemand (von denen die es
> sich leisten können) will auf dem Mars leben und niemand will in einer
> Raumstation leben. Wie viele fliegen denn zur Raumstation? Geredet wird
> viel. Die ziehen nicht mal nach Kanada um, obwohl sie es versprochen
> haben... ;)

Naja, wir würden es nicht mal schaffen, die Abflughalle zu bauen.

Gruss
Axel

von Lars R. (lrs)


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Axel L. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Axel L. schrieb:
>>> Space-X fegt die etablierten Raumfahrfirmen einfach weg.
>>
>> Er ist aber auch schon gescheitert. Die Sache mit dem Mars-Torurismus
>> wird nichts. Zumindest nicht so wie skizziert. Niemand (von denen die es
>> sich leisten können) will auf dem Mars leben und niemand will in einer
>> Raumstation leben. Wie viele fliegen denn zur Raumstation? Geredet wird
>> viel. Die ziehen nicht mal nach Kanada um, obwohl sie es versprochen
>> haben... ;)
>
> Naja, wir würden es nicht mal schaffen, die Abflughalle zu bauen.

Das würde Musk unter Beachtung unserer vielen, mittlerweile 
ideologischen Regularien auch nicht schaffen.

von Jörg S. (joerg-s)


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Axel L. schrieb:
> Er ist Prophet und Visionär, der schon mehrfach geliefert hat, was
> andere für unmöglich hielten. Auch der Tesla S wurde von den anderen
> Herstellern als unmöglich deklariert.
Das es technisch nicht möglich sein soll hat wohl niemand bezweifelt, 
aber das sich das von allein trägt. Und da muss man sagen das es ohne 
staatlichen Subventionen und Geldgeber die weitere Milliarden 
reinbuttern tatsächlich (bisher) nicht funktioniert.


Martin Winterkorn im Jahr 2008:
"die Zukunft gehört dem Elektroauto"

von (prx) A. K. (prx)


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Lars R. schrieb:
> Das würde Musk unter Beachtung unserer vielen, mittlerweile
> ideologischen Regularien auch nicht schaffen.

Sicherheits- und Lärmschutzregeln sind nicht das Kernproblem des BER, 
auch wenn man natürlich mit einem Bau ohne Brandschutz schneller fertig 
ist. Solche Regeln gibt es anderswo auch und dort schafft man es.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Lars R. schrieb:
> Er ist aber auch schon gescheitert. Die Sache mit dem Mars-Torurismus
> wird nichts.

Dabei gibts zwei Hauptprobleme: Die i.d.R. gewünschte Rückkehr und die 
bisher noch vorgesehene Freiwilligkeit des Ausflugs. Bei Verzicht auf 
diese beiden Forderungen ist es erstens technisch wesentlich einfacher. 
Zweitens finden sich dann bestimmt genug Geldgeber, deren Ziel nicht in 
finanzieller Rentabilität liegt. Auf den Mond schiessen wäre freilich 
trotzdem billiger. ;-)

von Lars R. (lrs)


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A. K. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Das würde Musk unter Beachtung unserer vielen, mittlerweile
>> ideologischen Regularien auch nicht schaffen.
>
> Sicherheits- und Lärmschutzregeln sind nicht das Kernproblem des BER,
> auch wenn man natürlich mit einem Bau ohne Brandschutz schneller fertig
> ist. Solche Regeln gibt es anderswo auch und dort schafft man es.

Juchtenkäfer, Diskriminierung bei europaweiten Ausschreibungen, Neues 
aus Brüssel, energetische Effizienz, genug Diversität bei den 
Angestellten in den höheren Etagen, und so weiter und so fort.

> [Mars]: Dabei gibts zwei Hauptprobleme...

Die Idee war doch gerade, soweit ich es verstanden hatte, mit einer 
größeren Menge an Tickets die Kosten einzuspielen. Wie mit dem Flugzeug. 
Im Mittel und auf den Tag umgelegt ist wahrscheinlich bereits allein die 
Erhaltung der Betriebsbereitschaft relativ teuer.

> [dann bestimmt genug Geldgeber]

Denke ich nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Lars R. schrieb:
>> [dann bestimmt genug Geldgeber]
>
> Denke ich nicht.

Du bist ganz sicher, dass du nicht sogar selbst bei der erstem Runde vom 
Crowdfunding dabei wärst, wenn dabei die richtigen Leute auf den Mars 
geschossen würden? One Way. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Ja, ganz sicher. Viel zu teuer.

Beitrag #5180966 wurde vom Autor gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg S. schrieb:
> Martin Winterkorn im Jahr 2008:
> "die Zukunft gehört dem Elektroauto"
Der Mann hatte offenbar Recht. Sein Satz gilt auch heute noch...

von Lars R. (lrs)


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Lothar M. schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>> Martin Winterkorn im Jahr 2008:
>> "die Zukunft gehört dem Elektroauto"
> Der Mann hatte offenbar Recht. Sein Satz gilt auch heute noch...

Ich prognostiziere: Übernächstes Jahr ist es so weit. Wegen dem 
Sportwagen-Aspekt.

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar M. schrieb:
>> "die Zukunft gehört dem Elektroauto"
> Der Mann hatte offenbar Recht. Sein Satz gilt auch heute noch...

... während seinen Dieseln nurmehr die Vergangenheit bleibt.

von Matthias L. (limbachnet)


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Zukunft und Vergangenheit wären damit geklärt - das Problem ist (wie 
immer) die Gegenwart... ;-)

von Lutz H. (luhe)


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Matthias L. schrieb:
> Zukunft und Vergangenheit wären damit geklärt - das Problem ist (wie
> immer) die Gegenwart... ;-)

Vor 100 Jahren war die Gegenwart die Zukunft.

von Lars R. (lrs)


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Die Teslas scheinen noch etwas mehr verdongelt, als sonst bereits 
üblich:

Video: https://www.youtube.com/watch?v=kETN3N2tGLw


Sowie Beitrag 5 und 10 dieses Forums:
https://teslamotorsclub.com/tmc/threads/how-does-tesla-treat-a-not-branded-ms-after-accident.67707/

von Jörg S. (joerg-s)


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Tesla wird wegen der mangelhaften Autopilot Software verklagt:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/auto-von-morgen/autopilot-macht-tesla-probleme-elon-musks-heisse-luft/20514274.html

Weitere Schilderungen der Tesla-Fahrer bzgl. autonomes Fahren:
http://tff-forum.de/viewtopic.php?f=58&t=18554

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jörg S. schrieb:
> Weitere Schilderungen der Tesla-Fahrer bzgl. autonomes Fahren:
> http://tff-forum.de/viewtopic.php?f=58&t=18554

Das klingt teilweise sogar gefährlich, vor allem AP2 scheint ja nur ein 
Versuchsballon zu sein.
'Bei Baustelle Hände ans Lenkrad, sonst fährt er da rein'.
'Fährt auf breiten Spuren Schlangenlinien' - also nee, das sollte heute 
jedes Assistenzsystem besser können.

von Jörg S. (joerg-s)


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Musk verschiebt autonomes fahren um zwei Jahre:
https://electrek.co/2017/12/08/elon-musk-tesla-self-driving-timeline/

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg S. schrieb:
> Musk verschiebt autonomes fahren um zwei Jahre:
> https://electrek.co/2017/12/08/elon-musk-tesla-self-driving-timeline/

Tjaja ;-)

Die normative Kraft des Faktischen, würde ich sagen.

Mit den bisherigen Ansätzen wird das auch in fünf Jahren noch nicht 
funktionieren.

von Jörg S. (joerg-s)


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Navigant Research platziert im Ranking Tesla bzgl. autonomes fahren auf 
den letzten Platz:
https://insideevs.com/navigant-puts-tesla-last-place-among-autonomous-vehicles/

von Old P. (Gast)


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Wat denn nun, wo bleiben die Fanboys?

So viel kritische Berichte und das bleibt hier unkommentiert? Ich hoffe 
mal, es ist (späte) Einsicht in die Faktenlage.
Schön wäre ja vollautonomes Fahren, aber die Realität hat da noch ein 
paar Stolperstellen parat.
Begnügen wir und bis dahin mit den ganzen Assistenzsystemen, das ist ja 
auch schon was.

Old-Papa

von Icke ®. (49636b65)


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NTSB Untersuchungsbericht entlastet Fahrer. Grober Fehler des 
Autopiloten verursacht tödlichen Unfall:

https://www.golem.de/news/vorlaeufiger-unfallbericht-teslas-autopilot-beschleunigte-vor-toedlicher-kollision-1806-134845.html

von Vn N. (wefwef_s)


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Axel L. schrieb:
> Naja, wir würden es nicht mal schaffen, die Abflughalle zu bauen.

Doch schon, aber die wär halt dann das einzg Funktionierende am Projekt, 
vgl. Cargo Lifter.

von Cyblord -. (Gast)


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von Der Andere (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Mit bis zu 105 km/h inkl. leichter Regen und Nebel, geht ja langsam ab:

Dann vergleiche mal die US-amerikanischen Straßen im Westen mit den 
Straßen in den ländlichen Gebieten in Frankreich (Zentralmassiv, Alpen) 
oder Italien.

Und mit der Fahrweise der Fahrer dort, vor allem Rollerfahrer in 
Italien.

Da wird das selbstfahrende Auto wohl innerhalb von 5 Minuten im Versuch 
einem scheinbar sicheren Crash auszuweichen im Graben landen :-)

von Gernot E. (cabofrio60)


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"Alle Teslas sollen per Software-Update zu vollautonomen Fahrzeugen 
werden können - realistisch?"

Es gibt bisher noch keine KI, die auch nur annähernd eine vernünftige 
Übersetzung vom Deutschen ins Englische oder umgekehrt schafft und da 
wird diese Frage gestellt?!
Es wird irgendwann (10, 20, 30 ... Jahren) dazu kommen, dass Autos 
wirklich autonom fahren können (nicht nur auf der Autobahn, sondern 
überall), aber die derzeitigen Tesla Modelle (und alle anderen Modelle 
ebenso) werden das wohl kaum erleben und falls doch, dann nur als 
Zuschauer ;-)

von S. R. (svenska)


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Gernot E. schrieb:
> Es gibt bisher noch keine KI, die auch nur annähernd eine vernünftige
> Übersetzung vom Deutschen ins Englische oder umgekehrt schafft und da
> wird diese Frage gestellt?!

Es gibt auch keinen Menschen, der auch nur annähernd eine vernünftige 
Übersetzung vom Deutschens in Englische oder umgekehrt schafft, ohne den 
Kontext zu kennen. Ist "Bank" nun "bank" oder "bench"?

Oder andersrum gesagt: So wie es vor 20 Jahren sehr gute Spracherkennung 
gab, gibt es jetzt auch sehr gute Übersetzungssoftware. Aber eben nur 
für bestimmte Bereiche/Branchen, nicht allgemein für alles zwischen 
Teenagersprech und Managerquassel.

Davon abgesehen: Übersetzung ist ein anderes Problem als autonomes 
Fahren.

von Matthias L. (limbachnet)


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S. R. schrieb:
> So wie es vor 20 Jahren sehr gute Spracherkennung
> gab, gibt es jetzt auch sehr gute Übersetzungssoftware. Aber eben nur
> für bestimmte Bereiche/Branchen, nicht allgemein für alles zwischen
> Teenagersprech und Managerquassel.

So wie es heute sehr gute Fahrer-Unterstützungssysteme gibt, gibt es in 
20 Jahren auch sehr gute autonome Fahrzeuge. Aber eben nur für bestimmte 
Bereiche/Straßen, nicht allgemein für alles zwischen dem Highway im 
mittleren Westen der USA und der Innenstadt von Shanghai.

;-)

Warten wir's ab, vielleicht wird's ja wirklich was.

von S. R. (svenska)


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Matthias L. schrieb:
> Warten wir's ab, vielleicht wird's ja wirklich was.

Eben. :-)

Ich gehe mal davon aus, dass wir in den nächsten 5 Jahren vollautonome 
LKWs auf den Autobahnen sehen werden (zwischen Parkplätzen/Raststätten). 
Denn da lässt sich viel Geld einsparen.

Den Stadtverkehr autonom zu bewältigen ist für die USA extrem relevant, 
weil man ohne Auto schnell aufgeschmissen ist - deswegen gibt es so viel 
Forschung und Berichterstattung. In Europa existiert ÖPNV (zumindest ab 
mittelgroßen Städten), außerdem ist das alles ziemlich inhomogen. Da 
sehe ich vorerst nix kommen.

Landstraßen sind schwierig (Dörfer und Städte, dazu Wild am Straßenrand, 
unübersichtliche Lage bei Schlechtwetter...), da sehe ich vorerst keine 
Lösung in Sicht - wohl aber Bedarf.

von Otto (Gast)


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Auf Autobahnen sehe ich das realistisch, aber nicht in der Stadt. Auch 
nicht in 20 Jahren. Da gibt es zu viele unübersichtliche Situationen. Da 
funktioniert ja noch nicht mal autonomer S und U-Bahnbetrieb (bis auf 
wenige Teststrecken) und selbst der normale S und U-Bahnbetrieb 
funktioniert faktisch nicht. Dauerverspätungen und Zugausfälle sind da 
normal. Auf den Anzeigen steht Verspätung 5 Minuten, in Wirklichkeit 
werden es 25 Minuten usw.

von Upps (Gast)


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Die Ubahn bei uns klemmt einen gnadenlos in der Tür ein, nur ein 
Dauerpiepsen warnt vor dem unaufhaltsamen Schliessvorgang...

von (prx) A. K. (prx)


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Otto schrieb:
> Auf den Anzeigen steht Verspätung 5 Minuten, in Wirklichkeit
> werden es 25 Minuten usw.

Hier gibts eine Nahverkehrs-App, die mit dichter werdendem Termin immer 
genauer wird. Aus 2min angekündigter Verspätung 15min vorher werden 
sukzessive 10min wenn der Bus da ist. Bisschen NI und man hat den Trick 
nach einer Weile raus. Nichts was nicht auch eine heutige KI hinbekäme.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Otto schrieb:
> Da funktioniert ja noch nicht mal autonomer S und
> U-Bahnbetrieb (bis auf wenige Teststrecken) und selbst
> der normale S und U-Bahnbetrieb funktioniert faktisch nicht.

Kleinere Netze auf Flughäfen und so sind eigentlich immer 
vollautomatisch und -autonom. Ist nicht die Londoner Underground auf 
einigen Strecken schon länger automatisiert? Die Metro Kopenhagen ist es 
jedenfalls seit 2002, Rom und Barcelona haben auch schon seit einigen 
Jahren ähnliche Systeme im Einsatz. Das sind keine Teststrecken mehr.

Nur, weil die Deutschen (als Musterland des perfekten Funktionierenden, 
siehe z.B. auch BER) das nicht hinbekommen, heißt das ja noch lange 
nicht, dass es da irgendwelche Probleme technischer Art gäbe. ;-)

A. K. schrieb:
> Hier gibts eine Nahverkehrs-App, die mit dichter werdendem
> Termin immer genauer wird.

Lass mich raten: Wenn die Bahn da ist, stimmt die Anzeige? :-)

von Old P. (Gast)


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S. R. schrieb:
> Kleinere Netze auf Flughäfen und so sind eigentlich immer
> vollautomatisch und -autonom. Ist nicht die Londoner Underground auf
> einigen Strecken schon länger automatisiert? Die Metro Kopenhagen ist es
> jedenfalls seit 2002, Rom und Barcelona haben auch schon seit einigen
> Jahren ähnliche Systeme im Einsatz. Das sind keine Teststrecken mehr.

Ein an die Fahrbahn gebundenes System ist alles, aber niemals ein 
autonomes System. Da sitzt vielleicht kein Fahrer mehr drin, doch in der 
Zentrale steuert jetzt ein "Fahrer" gleich mehrere Züge. Ein wirklich 
autonom auf allen Wegen selber agierendes Fahrzeug ist was völlig 
anderes (und wie ich glaube auch in 30 Jahren noch Utopie)

> Nur, weil die Deutschen (als Musterland des perfekten Funktionierenden,
> siehe z.B. auch BER) das nicht hinbekommen, heißt das ja noch lange
> nicht, dass es da irgendwelche Probleme technischer Art gäbe. ;-)

Die gibt es vieleicht (sicher sogar), doch man bekommt davon außer 
Verspätungen nichts mit.

Old-Papa

von (prx) A. K. (prx)


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S. R. schrieb:
>> Hier gibts eine Nahverkehrs-App, die mit dichter werdendem
>> Termin immer genauer wird.
>
> Lass mich raten: Wenn die Bahn da ist, stimmt die Anzeige? :-)

Klar doch. Fairerweise: Es geht um Busse, und die haben es mit präziser 
Vorhersage verkehrsbedingt deutlich schwerer als Bahnen.

von S. R. (svenska)


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Old P. schrieb:
> Da sitzt vielleicht kein Fahrer mehr drin, doch in der
> Zentrale steuert jetzt ein "Fahrer" gleich mehrere Züge.

Das glaube ich nicht. Irgendwo sitzt einer am Bildschirm und überwacht 
das, sicher, aber aktiv eingreifen tut da im Normalbetrieb keiner mehr. 
Der Fahrplan (also Start, Ziel, Route, Zeitplan) ist einprogrammiert und 
wird automatisch durchgeführt.

Old P. schrieb:
> Ein wirklich autonom auf allen Wegen selber agierendes
> Fahrzeug ist was völlig anderes

Da hast du vollkommen recht. Besondere Betriebszustände (man denke an 
Polizei, Unfälle u.ä.) weitab des Normalbetriebs wird man auch auf 
absehbare Zeit nicht implementieren. Muss man aber auch nicht: Eine 
normale LKW-Flotte wird auch dauerhaft überwacht, das wird sich schon 
aus betriebswirtschaftlichen Gründen mit einer fahrerlosen Flotte nicht 
ändern.

Man stelle sich vor, das Auto nimmt sich erstmal eine Woche frei und 
fährt selbstständig in den Urlaub. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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S. R. schrieb:
> Man stelle sich vor, das Auto nimmt sich erstmal eine Woche frei und
> fährt selbstständig in den Urlaub. ;-)

Für Autopiloten von LKWs wird das die Gewerkschaft der Chancengleichheit 
halber sicherlich durchsetzen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich frage mich schon lange was man eigentlich mit den Scharen 
arbeitsloser Fahrer aller Art machen soll wenn deren Jobs eventuell 
wegautomatisiert worden sind. Umschulen?

Man will ja alles mögliche Mögliche noch wegautomatisieren. Die Taxi, 
Uber und LKW Fahrer warten bestimmt schon sehnsüchtig darauf vom 
Silikonfahrer abgelöst zu werden und sie vom monotonen Job der 
jahrelangen manuellen Fahrzeugführung zu befreien. Naja, man kann sie 
vielleicht zu Ingenieuren und Softwerkern und Techniker umschulen um die 
Roboter zu warten die sie von ihren Autositzen gepackt und geworfen 
hatten...

Nach Tesla kommen Uber und ähnliche Wegbereiter um die Weiterausbreitung 
dieser Umwälzung kontinuierlich zu fördern und möglich machen und 
Monopole zu verfestigen. Durch diese Konsolidierungen werden solche 
seelenlose Organisationen immer finanzstärker und sind der Motor der 
diese Entwicklung unwiderlich und unerbittlich rücksichtslos 
vorantreibt. Ausnahmen sind da leider sehr spärlich.

Seltsam, Technik sollte doch eigentlich dem Menschen das Leben leichter 
machen. Statt dessen wird in den finanzstarken Firmen nur noch darauf 
gesonnen und geplant, daran gearbeitet, um alles was machbar ist, 
systematisch und gezielt nach Möglichkeit wegzuautomatisieren.

Sicher, viele Menschen in solchen Berufen werden auch nicht gerade 
fröhlich ihre Arbeit machen und können ein Liedchen von ihrem Alltag 
singen. Trotzdem finde ich es schlichthin gemein, und langfristig 
gesehen auch sehr dumm, den noch arbeitenden Menschen systematisch aus 
Profitgier ihre Jobs wegzunehmen. Früher oder später werden die 
sozialtechnischen Probleme unübersehbar und unignorierbar werden.

Irgendwie eröffnet sich zwischen kontemporären Kapitalismus und 
notwendiges Sozialdenken ein großer Spalt und disconnect.

Wer da keine Elite Fachkraft ist, hat im morgigen Zeitalter der Zukunft 
wahrscheinlich kaum eine Chance mehr sich eine erfüllende Existenz 
langfristig aufzubauen. Technisch-wissenschaftliche Jobmöglichkeiten 
scheinen ja jetzt schon sehr kontrovers zu sein.

Irgendwie sehe ich wenig realistische Möglichkeiten, daß sich außer den 
Elite Fachkräften die mittleren Bevölkerungsschichten noch eine 
lebenswerte und befriedigende Existenzalternative schaffen können.

Ohne regelmäßiges Einkommen können ja die meisten Menschen nicht 
vernünftig leben. Bis jetzt hieß es immer, wer nicht arbeitet kriegt 
auch kein Brot. Unsere westlichen Wirtsschaftssysteme anerkennen nur 
diesen Modus historisch gesehen und es ist unklar ob sich das in 
absehbarer Zeit ändern lassen wird. Die sozialen Sicherheitsnetze sind 
ja wegen der massiven strukturellen Änderungen der letzten 40 Jahre auch 
schon längst bis zum Zerreissen gespannt und werden bald katastrophisch 
ausfallen.

Praktisch gesehen sind alle hochfliegende Automatisierungsversuche und 
Übernahme der meisten von noch funktionierenden Systemen ein 
rücksichtsloses, verantwortungsloses Vabanque Spiel mit der Existenz 
großer Menschenschichten.

Was noch schlimmer ist, Regierungen glotzen mehr und mehr mit offenen 
Augen was sich unter ihrer Herrschaft abspielt ohne dafür Veantwortung 
mitübernehmen zu wollen. In der globalen Wirtschaft ist zur Eindämmung 
von Exzessen seitens der Regierungen ein Eingreifen kaum noch möglich.

Man macht sich etwas vor wenn man glaubt, die Gesellschaft wartet nur 
darauf in dieser vorgeschwebten High-Tech Welt leben zu wollen. Die 
meisten noch arbeitenden Menschen fragen sich nach wie vor wie sie bis 
zur nächsten Lohnüberweisung durchkommen. Ich glaube kaum, daß die von 
der wirklichen Welt isolierten Eliteentscheidungsträger in den mächtigen 
Firmen und Instituten sich noch vorstellen können wie die unteren 
Gesellschaftsschichten leben müssen. Man lebt in einer Möchtegern 
Traumwelt.

: Bearbeitet durch User
von Carl D. (jcw2)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich frage mich schon lange was man eigentlich mit den Scharen
> arbeitsloser Fahrer aller Art machen soll wenn deren Jobs eventuell
> wegautomatisiert worden sind. Umschulen?

Die werden weiter mitfahren und dann endlich die Dinge tun können, bei 
denen sie heute immer noch durch "fahren" gestört werden. Spätestens 
beim Ein-/Ausladen werden sie wieder gebraucht.

von S. R. (svenska)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich frage mich schon lange was man eigentlich mit den Scharen
> arbeitsloser Fahrer aller Art machen soll wenn deren Jobs eventuell
> wegautomatisiert worden sind.

Pro7, Sat1 und RTL2 wären doch gute Kandidaten, oder?

Die Vision, dass der Mensch für die Produktion überflüssig ist, gab es 
schon und es gab auch Ideen, wie so eine Gesellschaft aussehen könnte 
(von Dystopie bis Utopie). Passiert ist aber etwas anderes, nämlich 
ausufernde Bürokratie, Bullshit-Jobs und Fortschrittsbremsen. Im Prinzip 
erzwungene Beschäftigungstherapie. Da findet sich schon was.

Es gibt meiner Meinung nach sinnvolle Ansätze, die aber entweder die 
menschliche Natur leugnen oder auf Unterdrückung hinauslaufen. An sich 
gibt es sinnvolle Arbeit genug, nur wird ihr kein relevanter Wert 
zugewiesen. Daran wird sich langfristig etwas ändern müssen, aber das 
ist in einem auf Wachstum ausgelegten Wirtschaftssystem nicht möglich. 
Straße kehren, Leute pflegen und Infrastruktur warten ist nicht 
Wachstum, sondern lediglich Erhalt. Das reicht nicht.

Gerhard O. schrieb:
> Was noch schlimmer ist, Regierungen glotzen mehr und mehr mit offenen
> Augen was sich unter ihrer Herrschaft abspielt ohne dafür Veantwortung
> mitübernehmen zu wollen.

Ein Stichwort lautet "Flucht ins Privatrecht". Die Regierung legt keine 
Gesetze fest, sondern nur Gummiparagraphen. Dann lässt sie über Bande 
eine Stiftung gründen, die Hausregeln nach Privatrecht festlegt, nach 
denen gehandelt wird. So ist niemand greifbar, niemand verantwortlich.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Carl D. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Ich frage mich schon lange was man eigentlich mit den Scharen
>> arbeitsloser Fahrer aller Art machen soll wenn deren Jobs eventuell
>> wegautomatisiert worden sind. Umschulen?
>
> Die werden weiter mitfahren und dann endlich die Dinge tun können, bei
> denen sie heute immer noch durch "fahren" gestört werden. Spätestens
> beim Ein-/Ausladen werden sie wieder gebraucht.

Ein- und ausladen können auch die robotischen Gabelstapler. Der (Mit) 
Fahrer ist dann ziemlich überflüssig und ein Kostenfaktor.

Uber möchte doch die menschlichen Fahrer auch so schnell wie möglich 
wegrationalisieren.

Und tätigungslos und gelangweilt auf lange Strecken mitfahren zu müssen 
ist eventuell auch nerventötend. Man wird auch müde andauernd Fernseh zu 
schauen. Der Mensch ist nicht fürs Warten glücklich. Aktiv an der 
Steuerung des Fahrzeugs beteiligt zu sein und die Verantwortung zu haben 
ist sicherlich weniger nervig. Wenn im Notfall der Fahrer eingreifen 
müßte, kann er es nicht reaktionsschnell weil er nicht akut am Fahren 
beteiligt war.

Abgesehen davon hätte es mehr Sinn Fracht mit der Bahn zu transportieren 
wo ein oder zwei Lokomotivführer zig Waggons befördern als die 
Autobahnen mit Kolonnen von LKWs zu vermüllen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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S. R. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Ich frage mich schon lange was man eigentlich mit den Scharen
>> arbeitsloser Fahrer aller Art machen soll wenn deren Jobs eventuell
>> wegautomatisiert worden sind.
>
> Pro7, Sat1 und RTL2 wären doch gute Kandidaten, oder?
Naja, davon wird man nach einiger Zeit auch überdrüssig.
>
> Die Vision, dass der Mensch für die Produktion überflüssig ist, gab es
> schon und es gab auch Ideen, wie so eine Gesellschaft aussehen könnte
> (von Dystopie bis Utopie). Passiert ist aber etwas anderes, nämlich
> ausufernde Bürokratie, Bullshit-Jobs und Fortschrittsbremsen. Im Prinzip
> erzwungene Beschäftigungstherapie. Da findet sich schon was.
>
> Es gibt meiner Meinung nach sinnvolle Ansätze, die aber entweder die
> menschliche Natur leugnen oder auf Unterdrückung hinauslaufen. An sich
> gibt es sinnvolle Arbeit genug, nur wird ihr kein relevanter Wert
> zugewiesen. Daran wird sich langfristig etwas ändern müssen, aber das
> ist in einem auf Wachstum ausgelegten Wirtschaftssystem nicht möglich.
> Straße kehren, Leute pflegen und Infrastruktur warten ist nicht
> Wachstum, sondern lediglich Erhalt. Das reicht nicht.
Das stimmt alles. Es wird schwierig sein eine vernünftige und 
befriedigende Lösung für alle diese Herausforderungen zu finden. Viele 
Probleme wird man sich selber schaffen.
>
> Gerhard O. schrieb:
>> Was noch schlimmer ist, Regierungen glotzen mehr und mehr mit offenen
>> Augen was sich unter ihrer Herrschaft abspielt ohne dafür Veantwortung
>> mitübernehmen zu wollen.
>
> Ein Stichwort lautet "Flucht ins Privatrecht". Die Regierung legt keine
> Gesetze fest, sondern nur Gummiparagraphen. Dann lässt sie über Bande
> eine Stiftung gründen, die Hausregeln nach Privatrecht festlegt, nach
> denen gehandelt wird. So ist niemand greifbar, niemand verantwortlich.
Dann braucht man sich nicht wundern...

Man wird ja sehen wie die Weltverbesserer klar kommen. Man hat 
heutzutage die Fähigkeit weitgehend verloren die Erfahrungen der 
Vergangenheit zu berücksichtigen und man sieht zu oft das Murmeltier 
täglich grüßen:-)

von Joachim B. (jar)


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Carl D. schrieb:
> Spätestens
> beim Ein-/Ausladen werden sie wieder gebraucht.

ach was, das Folgende geht auch mit Paletten
https://www.youtube.com/watch?v=XF_-IHBQ5_0
https://www.youtube.com/watch?v=OMuGmhJEgd0

von Upps (Gast)


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Es gibt zuviele Menschen, sodass nicht alle normal leben können. 
Mittlerweile ist "natürliches" Zeug wie Essen, Kosmetik usw. nur noch 
den Reichen vorbehalten. Dass man Menschen abbaut und mit Maschinen 
ersetzt ist wohl die einzige Lösung mittelfristig.

von S. R. (svenska)


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Upps schrieb:
> Dass man Menschen abbaut und mit Maschinen
> ersetzt ist wohl die einzige Lösung mittelfristig.

Dann braucht man aber den Menschen auch nicht mehr. :-)

von Upps (Gast)


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S. R. schrieb:
> Upps schrieb:
>> Dass man Menschen abbaut und mit Maschinen
>> ersetzt ist wohl die einzige Lösung mittelfristig.
>
> Dann braucht man aber den Menschen auch nicht mehr. :-)

Es gibt immer welche die weitermachen :-)

von Matthias L. (limbachnet)


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Hier im Thread wurde ja auch der NHTSA-Report 
https://de.scribd.com/document/337008436/NHTSA-Full-Report-on-Tesla-Fatal-Autopilot-Crash 
dahingehend interpretiert, dass die verteilte Tesla-Flotte seit 
Aktivierung des Autopiloten ihre Unfallzahlen um 40% reduziert hätte - 
was in leicht abgewandelter Form ab und an auch an verschiedenen anderen 
Stellen gelegentlich recycelt und wiedergekäut wird.

Ich hab' oben ( Beitrag "Re: Alle Teslas sollen per Software-Update zu vollautonomen Fahrzeugen werden können - realistisch?" ) 
schon bemängelt, dass diese Interpretation arg optimistisch ist, weil 
das im Report so gar nicht drin steht; dort werden Airbag-Auslösungen 
gezählt und wie die angeblich gefahrenen Kilometer ermittelt wurden ist 
ziemlich nebulös.

Jetzt hat mal wer genauer auf die Zahlen geschaut, die dem Report 
zugrundeliegen: 
http://www.safetyresearch.net/Library/NHTSA_Autosteer_Safety_Claim.pdf

Liest sich - ebenso wie der NHTSA-Report selbst - ein wenig zäh. Eine 
Zusammenfassung hat Heise unter 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Angebliche-Unfallreduktion-mit-Tesla-Autosteer-war-grober-Rechenfehler-4303139.html

Demnach könnten im schlechtesten Fall die Airbag-Auslösungen nach 
Aktivierung des Autopiloten nicht nur nicht um 40% abgenommen, sondern 
stattdessen um 59% zugenommen haben. Das Ergebnis schwankt stark, je 
nachdem, welche Annahmen man für die einbezogenen unvollständigen 
Datensätze trifft. Insgesamt wurden 43.781 Fahrzeuge betrachtet, aber nu 
bei 5.714 gab's vollständige Daten - und ausgerechnet diese Gruppe zeigt 
den o.a. Anstieg der Unfallzahlen um 59%...

Wo die betrachteten Teslas denn so herumgefahren sind, geht auch der 
Nachbetrachtung nicht hervor. Auf irgendeinem gottverlassenen Highway 
dürfte der Autopilot ziemlich problemfrei das Steuer übernehmen können, 
im Großstadtverkehr wird's doch wesentlich anspruchsvoller, aber dfür 
gibt es offenbar noch gar kein auswertbares Zahlenmaterial.

von Able Vari (Gast)


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Lu R. schrieb:
> Alle Teslas sollen per Software-Update zu vollautonomen
> Fahrzeugen werden können - realistisch?

ja klar ist das realistisch. Tesla, alle andere auch, setzen ihre 
Hoffnung darauf, dass was erfunden wird, was noch nicht erfunden ist.

Wenn "die erwartete Erfindung" allerdings ausbleibt, wird es mau. Sehr 
mau.

http://www.google.de/search?hl=de&source=hp&biw=&bih=&q=tesla+k%C3%A4lte+usa


d.h. bei der Kälte in den USA wurde den Fahrern angeblich empfohlen, den 
Akku zu heizen, um die Reichweite zu erhöhen.

Der Stom, um den Akku zu heizen, wird dabei dem Akku entnommen.

> Tesla schließt jede der Rundzellen in ein Stahlgehäuse ein,
> das die beim Laden und Entladen entstehende Wärme abführt.
> Die wegen der geringen Größe der Zellen relativ große Oberfläche
> ermöglicht die schnelle Abgabe entstehender Wärme an die
> wassergekühlte Umgebung und schützt die Zelle im Regelbetrieb vor
> Überhitzung. [..] Bei Kälte wird das System umgekehrt zur
> Heizung der Zellen verwendet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tesla,_Inc.

Hoffentlich frage nicht nur ich mich, wo hier der Fehler ist? Sagt es 
mir ...

von Able Vari (Gast)


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a so, OT-Einwand...
nöö, war kein OT. Bevor Teslas vernetzt werden können (Step 2), müssen 
sie ja erstmal funktionieren (Step 1). Das ist, für jedermann 
erkennbar, ohne die "noch nicht erfundene Erfindung" aktuell nicht der 
Fall.

Meine persönliche Meinung, mein "Gefühl" sozusagen, ist so, als würde 
man versuchen, einen Elektroherd dadurch zu optimieren, indem man den 
Kochtöpfen Wärme entzieht und diese in Strom umwandelt, um den 
Elektroherd "energieeffizienter zu betreiben". Mein Gefühl sagt mir, 
dass da was falsch ist. Ich weiß aber nicht was...

von Able Vari (Gast)


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Chevy Bolt ist ein weiteres rein elektrisches Auto, das bei extremer 
Kälte an seine Grenzen stößt. Ein Chevy-Ingenieur gab Tipps, die bei der 
Erschöpfung der Reichweite helfen sollten, da die Batterie den Rest des 
Autos warmlaufen lässt. Ein Tipp: Erwärmen Sie das Auto, während es 
eingesteckt ist, bevor Sie losfahren. Eine andere ist, die Sitzwärmer 
anstelle der Autoheizung zu verwenden, da dies batterieintensiv ist.

https://mashable.com/article/tesla-ev-cold-weather-polar-vortex/?europe=true#f.Yrk3L2aZqS

Für einige Fahrer ist es nur eine Frage des Einsteigens in ihr Fahrzeug.
Teslas schlanke Türgriffe scheinen nicht auf das vorbereitet zu sein, 
was der nationale Wetterdienst als "lebensbedrohliche Windkälte" 
bezeichnet.

Die Wagen verfügen über einziehbare Türgriffe, die sich normalerweise 
automatisch öffnen, wenn Sie sich dem Fahrzeug nähern oder darauf 
drücken. Aber das ganze Eis hält die Griffe fest

***

Der deutsche ADAC erklärte laut Medienberichten sogar, dass viele 
Batterien von Elektroautos bei ausreichender Kälte bis zu 50 Prozent 
ihrer Reichweite einbüßen könnten!
Festgefrorene Türgriffe

Zudem könnten einige Elektroautos wegen festgefrorener automatischer 
Türgriffe nicht genutzt werden. So lasse sich das Elektroauto nicht 
einmal betreten, klagten Fahrer.

***

Der TÜV Süd, der auch den in Brasilien gebrochenen Staudamm kurz zuvor 
geprüft hatte, hat zu diesem Problem kürzlich einige Tipps 
veröffentlicht. Der TÜV Süd empfiehlt, sein E-Auto in einer Garage zu 
parken - das schont den Akku. Außerdem könne man seinen Wagen hier über 
den Hausstrom für die Fahrt bereits vorheizen. Denn die elektrische 
Heizung frisst im Winter eine Menge Energie - das geht auf die Batterie.

https://www.lz.de/ueberregional/aus_aller_welt/22366991_Eiseskaelte-in-den-USA-legt-hunderte-Teslas-lahm.html

***

Auch interessant

https://forum.golem.de/kommentare/automobil/tesla-model-3-tesla-macht-alle-varianten-des-model-3-guenstiger/in-den-usa-ist-es-kalt-und-die-teslas-moegen-das-gar-nicht/123819,5292472,5292866,read.html

z.B. der Tipp, dass man mit einer Plastikgabel die Griffe rausgehebeln 
kann, ohne den Lack zu beschädigen. Dann ginge auch die Tür auf.

***************************

Wie man gedanklich mit der infrastrukturellen Vernetzung von Automobilen 
umgehen soll, deren Türen man im Winter mit einer Plastikgabel aufhebeln 
muss, überlasse ich dem Leser selbst. Mir läuft es dabei kalt den Rücken 
runter, nur so vom Sicherheitsgefühl meine ich

von Gerhard O. (gerhard_)


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Schon seit zwei Wochen haben wir sehr gutes e-Fahrzeug Erprobungswetter: 
Ein polarer Vortex aus Sibirien beglückt uns mit täglichen  -35 bis -25 
Grad Temperaturen und schneidenden Wind mit Windkühle Temperaturen bis 
weit unter -40 Grad.

Es wäre wirklich interessant zu erleben wie sich das tägliche Leben mit 
solchen Fahrzeugen abspielen würde. Bei uns müssen viele Fahrzeuge 
übernacht im Freien geparkt werden. Auch Benziner tun sich unter solchen 
Bedingungen sehr schwer und man sollte den Motorheizer ein paar Stunden 
vor einer Fahrt anstecken. Ohne elektrische Motorheizung lassen sich 
viele Fahrzeuge nicht einmal mehr starten.

Ohne Kühlerabdeckung bekomme ich zur Zeit die Motortemperatur auch bei 
langen Fahrten nicht auf den Normalwert.

von Thomas M. (Firma: https://img.favpng.com/23/21/3) (thomasmopunkt)


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Die E Fahrzeuge haben doch beheizte Akkus bzw Klimatisiert.
Sollte also kein PRoblem sein..aber natürlich sollten die möglichst auch 
am Strom hängen

von Prozessor Dr. Schmidt (Gast)


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> Alle Teslas sollen per Software-Update zu vollautonomen
> Fahrzeugen werden können - realistisch?

Kommt darauf an.

Wie blauäugig man ist.

Der Macher hat gerade den Offenbarungseid geleistet.

Die Lachnummer wird von der Presse "Neue Strategie" genannt.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/elon-musk-tesla-will-elektroautos-nur-noch-im-internet-verkaufen-a-1255696.html

Beitrag #5753927 wurde vom Autor gelöscht.
von Icke ®. (49636b65)


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Schon wieder hat ein Tesla seinen Fahrer gekillt. Und wieder war es ein 
LKW, der nicht als solcher erkannt wurde:

https://rp-online.de/leben/auto/news/wieder-toedlicher-unfall-mit-tesla-auto-model-3-kollidiert-mit-lkw_aid-37129225

von (prx) A. K. (prx)


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Able Vari schrieb:
> Hoffentlich frage nicht nur ich mich, wo hier der Fehler ist? Sagt es
> mir ...

Wenn der Verlust an entnehmbarer Energie bei sehr niedriger Temperatur 
grösser ist, als die zur Aufheizung nötige Energie, dann ist es 
sinnvoll, zu heizen. Du kommst dann zwar nicht so weit wie bei mittlerer 
Temperatur, aber weiter als wenn du nicht heizt.

Die Extrapolation ins Extrem: Wenn die Karre stehen bleibt, weil Akku zu 
kalt, dann musst du laufen. Wenn sie mit Eigenheizung zwar statt 200km 
nur noch 50km weit kommt, könnte es immer noch bis zur nächsten warmen 
Unterkunft reichen.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (r2d3)


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Für die programmierunkundigen Mitbürger ist die Autopilotfunktion für 
Flugzeuge, Schiffe und Autos dasselbe.

Für die programmierkundigen Mitbürger stellen sich bei der Verbindung 
von "Autopilot" und "Auto" die Nackenhaare zu Berge.

Mit kleinen Modifikationen an der Umwelt legt man den Autopilot elegant 
auf's Kreuz:

https://www.autoblog.com/2017/08/04/self-driving-car-sign-hack-stickers/

: Bearbeitet durch User
von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wenn der Verlust an entnehmbarer Energie bei sehr niedriger Temperatur
> grösser ist, als die zur Aufheizung nötige Energie, dann ist es
> sinnvoll, zu heizen. Du kommst dann zwar nicht so weit wie bei mittlerer
> Temperatur, aber weiter als wenn du nicht heizt.

Und wir nähern uns dabei nicht der Linie des Perpetuum Mobile?

Wir sind am Ende schon drüber hin, und merken es gar nicht.

Es ist schon beeindruckend, wie dumm wir Profis von heute sind.

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Für die programmierunkundigen Mitbürger ist die Autopilotfunktion für
> Flugzeuge, Schiffe und Autos dasselbe.
>
> Für die programmierkundigen Mitbürger stellen sich bei der Verbindung
> von "Autopilot" und "Auto" die Nackenhaare zu Berge.
>
> Mit kleinen Modifikationen an der Umwelt legt man den Autopilot elegant
> auf's Kreuz:
>
> https://www.autoblog.com/2017/08/04/self-driving-car-sign-hack-stickers/

Ach Gottchen. Es reich schon, einen runden schwarzen Kreis auf die 
Fahrbahn zu sprühen. "Kanaldeckel offen", Auto bleibt stehen wie ein 
scheues Pferd.

Oder Auto fährt weiter. Dann folgt das Problem allerdings später, wenn 
tatsächlich ein Kanaldeckel offen steht.

Ob Programmierer überhaupt daran gedacht haben, dass ein Kanaldeckel 
offen sein könnte? Bin mir da gerade nicht sicher.


------

Über die anderen 999 Fälle, die mir spontan gerade noch so einfallen, 
reden wir ein anderes Mal ;)

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Schon wieder hat ein Tesla seinen Fahrer gekillt. Und wieder war es ein
> LKW, der nicht als solcher erkannt wurde:
>
> 
https://rp-online.de/leben/auto/news/wieder-toedlicher-unfall-mit-tesla-auto-model-3-kollidiert-mit-lkw_aid-37129225

Es sind erstaunlich wenige Fälle, wenn mich einer fragt.

https://rp-online.de/panorama/ausland/unfall-mit-tesla-auto-verkehrsbehoerde-prueft-autopiloten_aid-16744727

https://rp-online.de/panorama/ausland/uber-frau-stirbt-nach-unfall-mit-selbstfahrendem-auto_aid-16433185

Der Mensch mit seiner Einfältigkeit, Dummheit für Intelligenz zu halten, 
die bloß noch niemand entdeckt hat, ist in seinem Vorschub wider der 
Natur nicht aufzuhalten. Wir entwickeln Dinge, die Stand Technik noch 
gar nicht funktionsfähig sind, in der Hoffnung, die Technik würde schon 
noch erfunden, damit diese Dinge funktionsfähig werden.

Früher nannte man solche Ideen die Denkweise eines gemeingefährlichen 
Idi@ten. Die Einquartierung in eine Geschlossene wäre auf dem Fuße 
gefolgt. Heute geht das offenbar nicht nur durch, sondern wird sogar 
noch gefördert: Von UNSEREN Steuergeldern!

Entweder gibt es keine Geschlossenen mehr, oder wir sind alle schon drin 
und merken es nicht. Normal ist es jedenfalls nicht und zeugt nicht von 
großem Sachverstand, zu glauben, dass ein Auto jemals ohne menschliche 
Hilfe fahren könnte. Ich rede nciht von Autobahn & Co. Ich rede von 
einem alltagstauglichen Auto, das mit ALLEN Situationen klar kommen 
muss, und nicht nur mit 99%

von Domi N. (dominator)


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Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
> Ich rede nciht von Autobahn & Co. Ich rede von
> einem alltagstauglichen Auto, das mit ALLEN Situationen klar kommen
> muss, und nicht nur mit 99%

Das Problem liegt in der Natur unserer derzeitigen Infrastruktur. Denken 
wir mal 150 Jahre zurück, da gab es keinen Asphalt, keine Ampeln, keine 
Verkehrszeichen. Sobald unsere Verkehrsinfrastruktur "clean" wird und 
das Element "Menschgelenkte Fahrzeuge" entfernt wird, sinkt die 
Todesrate im Verkehr auf 0%.

Dann können die Leute auf die Rennstrecke um selber zu fahren.

Ich würde mich auf jeden Fall freuen auf dem Weg zur Arbeit oder zum 
Einkaufen oder zu den Eltern/Verwandten etwas anderes machen zu können 
als ein KFZ zu bedienen und auf die Dummheit der anderen Teilnehmer zu 
"hoffen"

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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That's the role model of Tesla:

https://www.youtube.com/watch?v=snTaSJk0n_Y

von Domi N. (dominator)


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Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
> That's the role model of Tesla:
>
> https://www.youtube.com/watch?v=snTaSJk0n_Y


Mit so Leuten wie dir wäre das Rad noch nicht erfunden worden.

Tesla Hater = Steinzeitmenschen

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Domi N. schrieb:
> Das Problem liegt in der Natur unserer derzeitigen Infrastruktur. Denken
> wir mal 150 Jahre zurück, da gab es keinen Asphalt, keine Ampeln, keine
> Verkehrszeichen. Sobald unsere Verkehrsinfrastruktur "clean" wird und
> das Element "Menschgelenkte Fahrzeuge" entfernt wird, sinkt die
> Todesrate im Verkehr auf 0%.

Das wird aber nicht passieren. Du hast weiterhin Fußgänger, Radfahrer, 
Motorradfahrer, selbst Kutschen und Pferde.

Und Du hast immer eine Übergangszeit, in der autonome Fahrzeuge auch mit 
menschlichen Fahrern klarkommen werden müssen.

Das große Problem ist auch nicht die Infrastruktur sondern der 
Pragmatismus, der diesen Fahrzeugen fehlt: sie werden zu echten 
Verkehrshindernissen werden, weil sie nicht pragmatisch reagieren.

Beispiele dazu hatten wir hier in diversen "Autonom-Threads" schon in 
Hülle und Fülle über mehrere Jahre.

Und dass es da bei Google, Apple und auch Tesla mittlerweile sehr ruhig 
um Fortschritte geworden ist, zeigt, dass ich da nicht ganz falsch lag: 
man hat die Komplexität offenbar extrem unterschätzt.

> Ich würde mich auf jeden Fall freuen auf dem Weg zur Arbeit oder zum
> Einkaufen oder zu den Eltern/Verwandten etwas anderes machen zu können
> als ein KFZ zu bedienen und auf die Dummheit der anderen Teilnehmer zu
> "hoffen"

Das wird wohl noch viele, viele Jahre auf sich warten lassen.

Und niemand will die Vorstufen davon: ein autonomes Fahrzeug, bei dem 
man in der Innenstadt alle 60 Sekunden eingreifen muss. Denn dann kann 
man es auch gleich selbst fahren.

: Bearbeitet durch Moderator
von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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Domi N. schrieb:
> Mit so Leuten wie dir wäre das Rad noch nicht erfunden worden.

Mit so Leuten wie dir wäre es wahrscheinlich dreieckig.

***

Und es gibt ja auch noch die "Sommerprogrammnierer". Die vergessen 
glatt, dass im Winter die Straßenmarkierung zuweilen nicht zu sehen ist: 
Der bööhse Klimaschnee, heißt es dann! Apropos Straßenmarkierung: In 
good old Germany scheint das ein Auslaufmodell zu sein. Wie soll denn 
Tesla in einem solchen Szenario zurechtkommen? Ich als Fahrer kann das, 
aber ... @Domi N. du bist ein guter Mensch, aber leider ein Traumtänzer!

> Dass der Autopilot nicht in der Lage ist, plötzlich auftretende
> Fahrbahnteiler oder Baustellenschilder zu erkennen, hatte auch
> der Test eines Model S durch Golem.de gezeigt. Allerdings erklärt
> dies nicht, warum das Auto die Spur verlassen hat und nicht mehr
> dem vorausfahrenden Fahrzeug folgte. Möglicherweise wurde an
> dieser Stelle die Fahrbahnmarkierung nicht richtig erkannt.

https://www.golem.de/news/vorlaeufiger-unfallbericht-teslas-autopilot-beschleunigte-vor-toedlicher-kollision-1806-134845.html

> Etwa sechs Stunden nach dem Unfall fing die Batterie auf dem
> Aufbewahrungsgelände wieder an zu rauchen und zu zischen.
> Daraufhin wurde sie mit einer Thermalkamera überwacht, was sich
> als sinnvoll herausstellte, denn fünf Tage später fing die
> Batterie plötzlich wieder Feuer, so dass sie ein weiteres Mal
> gelöscht werden musste.

Dass Tesla nicht pleite geht (weil es ja schon pleite ist), wird ja auch 
nicht komuniziert. Zu viele Chefredakteure haben eben in Tesla-Aktien 
investiert. Die Wahrheit ist zu bitter, um davon zu berichten.

Teslas Offenbarungseid
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/tesla-elon-musk-will-elektroautos-nur-noch-im-internet-online-verkaufen-a-1255711.html

von dumdum (Gast)


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Domi N. schrieb:
> Ich würde mich auf jeden Fall freuen auf dem Weg zur Arbeit oder zum
> Einkaufen oder zu den Eltern/Verwandten etwas anderes machen zu können
> als ein KFZ zu bedienen und auf die Dummheit der anderen Teilnehmer zu
> "hoffen"

Da gibt es was:
https://offi.schildbach.de/index_de.html

von (prx) A. K. (prx)


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Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
> Und wir nähern uns dabei nicht der Linie des Perpetuum Mobile?

Nein. Ein Akku speichert chemische Energie, keine Wärmeenergie.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nahezu alle Dinge sind besser zu automatisieren als ausgerechnet der 
Individualverkehr. Das zeigt sich in der Landwirtschaft mit autonomen 
Traktoren oder auch beim Putzroboter - immer da, wo wenig mit anderen 
Dingen interagiert werden muss und assoziatives Denken nicht gefragt 
ist.

Denn das ist die grosse Hürde - Computer denken nun mal nicht 
assoziativ. Wir können aus Erfahrung mit anderen Ereignissen auf neue 
reagieren, aber der Rechner braucht dafür entweder zu lange oder schafft 
es gar nicht.

Strassenverkehr ist aber immer Interaktion mit anderen, die ebenso 
assoziativ denken (das sieht man schon bei Krähen auf der Fahrbahn) und 
deswegen klappt das alles nicht.
Und wie das bei Tesla nun weitergeht, weiss vermutlich nur Herr Musk 
alleine.  Seine diversen Manöver jedenfalls tragen nicht dazu bei, das 
ich Vertrauen in die Marke bekomme. Vertrieb übers Netz ist ja gut und 
schön, aber wer repariert mein Fahrzeug - soll das auch übers Internet 
passieren?

von (prx) A. K. (prx)


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Domi N. schrieb:
> Das Problem liegt in der Natur unserer derzeitigen Infrastruktur. Denken
> wir mal 150 Jahre zurück, da gab es keinen Asphalt, keine Ampeln, keine
> Verkehrszeichen.

Also direkt in jene Zeit zurück, als Birkenspanner sich anschickten, 
dunkler Bekleidung den Vorzug zu geben, weil die Birken es unterliessen, 
sich regelmässig zu putzen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Industriemelanismus

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Das große Problem ist auch nicht die Infrastruktur sondern der
> Pragmatismus, der diesen Fahrzeugen fehlt: sie werden zu echten
> Verkehrshindernissen werden, weil sie nicht pragmatisch reagieren.

Genau so ist es. Dieses Argument wird so gut wie immer vergessen.

> man hat die Komplexität offenbar extrem unterschätzt.

Auch das stimmt. Das selbstfahrende Auto ist ein Aufgabengebiet, bei dem 
"99% Erfolg" eben nicht ausreicht.

Da geht es um Menschenleben. Mit "1% Unsicherheit" setze ICH mich 
jedenfalls nicht in so ein Vehikel. Ich unterstelle, dass andere das 
auch so ähnlich sehen.

Es mag wohl auch mit Psychologie zu tun haben. Selbst wenn es zig Fahrer 
gibt, die schlechter als ein Autopilot fahren, haben wohl von sich viele 
die Meinung, gut zu fahren ("100%-ig" sozusagen). Daher wird, 
wirtschaftlicher Standpunkt, niemand einem Auto trauen, dass die 100% 
Sicherheit nachweislich nicht bringen kann.

Wenn sich 90% aller Anforderungen in einer Zeit x erledigen lassen, 
bedarf es aus meiner Erfahrung als Programierer mindestens einer 
Verdoppelung der Zeit, um auf 99% zu kommen. Und was darüber hinaus 
geht, wächst die Zeit exponential zum Erfolg. Weiß wohl jeder.

100% Fehlerfreiheit erreicht man in komplexen Systemen quasi nie. Fahren 
per Autopilot ist eins der komplexesten Systeme, an der die Menschheit 
arbeitet. Da kann es gar keine 100% (technische) Sicherheit geben. Und 
sowas soll auf den Straßen fahren? Auf die Menschheit losgelassen 
werden? Na dann Prost Mahlzeit!

Um mich nicht wieder falsch zu verstehen. Ich rede nicht von Unfällen, 
die situationsbedingt auftreten (und sich oft nicht verhindern lassen). 
Ich rede von "Böcken", wo ein Modul "glaubt", etwas zu sehen, das gar 
nicht da ist.

https://www.welt.de/wirtschaft/article156727084/Selbstfahrender-Tesla-uebersieht-weissen-Lkw-vor-Wolkenhimmel.html

Und derartige Möglichkeiten gibt es im richtigen Leben ... ZEHNTAUSENDE!


Ich habe fertig.

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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A. K. schrieb:
> Domi N. schrieb:
>> Das Problem liegt in der Natur unserer derzeitigen Infrastruktur. Denken
>> wir mal 150 Jahre zurück, da gab es keinen Asphalt, keine Ampeln, keine
>> Verkehrszeichen.
>
> Also direkt in jene Zeit zurück, als Birkenspanner sich anschickten,
> dunkler Bekleidung den Vorzug zu geben, weil die Birken es unterliessen,
> sich regelmässig zu putzen.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Industriemelanismus

Das ist, wen auch OT, schon interessant. Ich zitiere mal Wiki, weil ich 
auf Anhieb nicht verstand, was du sagen willst.

> Birkenspanner sind typischerweise hell gefärbt und daher (wenn sie
> auf der gleichfalls hellen Rinde von Birken sitzen) vom Untergrund
> selbst aus nächster Nähe kaum zu unterscheiden. Diese Tarnung – ein
> Schutz vor Fressfeinden – versagte, als infolge der seinerzeit
> dramatischen Luftverschmutzung durch Fabrikschornsteine die Birken
>  zunehmend von Ruß dunkel gefärbt und die auf ihnen siedelnden
> Flechten abgetötet wurden.

Interessant finde ich dabei, dass du, vermutlich ohne es zu wollen, 
Darwin "widerlegt" hat. Änderungen der Lebensformen, auch gravierende, 
sind fast immer eine Angelegenheit recht kurzer Zeitspanne, passiert 
zuweilen von einem Jahr auf das andere.

Ende OT

von Lach (Gast)


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Domi N. schrieb:
> Tesla Hater = Steinzeitmenschen

Fanboy

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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A. K. schrieb:
> Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
>> Und wir nähern uns dabei nicht der Linie des Perpetuum Mobile?
>
> Nein. Ein Akku speichert chemische Energie, keine Wärmeenergie.

Es ist doch egal, in welcher Form die Energie im Akku gespeichert wird. 
Wenn man einem Akku Energie entnimmt, um denselben Akku zu wärmen, damit 
man denselben Akku mehr Energie entnehmen kann ... müssen wir denn 
darüber wirklich diskutieren?

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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Lach schrieb:
> Domi N. schrieb:
>> Tesla Hater = Steinzeitmenschen
>
> Fanboy

Der reverseberühmte, Arduino Fanboy ?
wow ;-)

von Domi N. (dominator)


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Lach schrieb:
> Fanboy

Der Mensch braucht sowas... wenn ich lese wie die Leute auf diverse 
Werkzeugmarken abfahren... Warum darf ich das dann nicht mit Tesla 
machen?
btw das zieht sich ja durch alle Bereiche. Ich fahre selbst i3 und bald 
hoffentlich auch Sion, schaue mir aber trotzdem jeden Tag meine Dosis JP 
an.

Zum Pragmatismus, ja da hast du Recht Myfairtux. Solange diese Systeme 
nicht so reagieren können wie ein Mensch ist das Murks. ABER nur in der 
Übergangszeit. Danach wird alles besser. Wir haben schon jetzt Azubis 
die nicht mehr gern selbst Auto fahren und lieber fahren lassen würden.
Autofahren so wie für uns wird in der Zukunft immer weniger wichtig.
Wer jetzt denkt die nehmen den Bus oder andere Sozialschläuche, weit 
gefehlt.
Automatisierter Individualverkehr ist die Zukunft.

Es reicht ja sogar schon wenn alles bis auf Start und Endpunkt autonom 
läuft.

von F. F. (foldi)


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Chris D. schrieb:
> Die Allermeisten - die enthusiastischen Käufer sowieso - unterschätzen
> vollkommen die Komplexität des heutigen Straßenverkehrs.

Ganz genau.
Hat man ja gerade schon bei Tesla gesehen.
Für mich würde das nur funktionieren, wenn alles ein System ist. Also 
Verkehrszeichen, Ampeln und alle Autos das selbe System benutzen und das 
miteinander kommuniziert.

Und am besten hätte jeder Fußgänger und jedes Fahrrad auch noch einen 
Chip, dass sie als "Störgröße" erkennbar sind.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
> Interessant finde ich dabei, dass du, vermutlich ohne es zu wollen,
> Darwin "widerlegt" hat.

Interessant. Inwieweit widerspricht das einer Evolution per natürlicher 
Selektion? Ok, der Kohlestaub war nicht natürlichen Ursprungs, aber 
darum wird es dir kaum gehen.

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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Domi N. schrieb:
> Automatisierter Individualverkehr ist die Zukunft.

Da hast du allerdings recht, theoretisch. Die Titanic war theoretisch 
unsinkbar.

Ein lieber Mensch bist du. Aber leider ein Tagträumer. Mach mal die 
Augen auf, es ist schon lange hell.

von (prx) A. K. (prx)


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Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
> müssen wir denn darüber wirklich diskutieren?

Jein. Ja weil nötig, nein weil wohl sinnlos.

von (prx) A. K. (prx)


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Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
> Die Titanic war theoretisch unsinkbar.

Nein. Schon damals nicht.

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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F. F. schrieb:
> Und am besten hätte jeder Fußgänger und jedes Fahrrad auch noch einen
> Chip, dass sie als "Störgröße" erkennbar sind.

Was mir schon lange durch den Kopf geht: Wie sieht das denn bei Tieren 
aus?

Wo Mensch noch rechtzeitig und sicher bremsen kann, fährt da, unter 
strikter Einhaltung der Gesetze "nicht für Tiere bremsen" der Tesla mit 
25km/h über den Hund ?

Das wird alles viel erster werden, als man(che) glauben. Es wird 
deprimierend. Weil die Technik ohne Empathie umgesetzt wird.

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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A. K. schrieb:
> Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
>> Die Titanic war theoretisch unsinkbar.
>
> Nein. Schon damals nicht.

Doch. Gott selbst könnte dieses Schiff nicht versenken, rief Kapitän 
Smith und blickt stolz auf die vier mächtigen Schornsteine seiner 
Titanic.

Und der Mythos Titanic ist auch nach 100 Jahren unsinkbar.

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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A. K. schrieb:
> Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
>> müssen wir denn darüber wirklich diskutieren?
>
> Jein. Ja weil nötig, nein weil wohl sinnlos.

A ja. Dann erkläre mal dem Fragenden (mir), wie man ohne Münchhausen 
Trilemma einem Akku Energie entnimmt, um denselben Akku zu wärmen, damit 
man denselben Akku mehr Energie entnehmen kann? Je mehr Energie man 
entnimmt, vorausgesetzt, man wärmt den Akku damit, desto mehr Energie 
kann man dem Akku entnehmen. Ist das deine Ansicht? Und wenn ja, warum?

von (prx) A. K. (prx)


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Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
> Wo Mensch noch rechtzeitig und sicher bremsen kann,

Genau da liegt das Problem. Mit einer nüchternen Entscheidung unter 
Abwägung aller Faktoren kommen Automaten besser zurecht als Menschen.

Die meisten Menschen sind nicht in der Lage, dies im Grenzfall richtig 
einzuschätzen und reagieren reflexhaft ausweichend. Die Folgen einer 
Kollision mit einem Hund mögen für den Hund fatal sein, sind aber für 
die Insassen des Autos meist geringer als ein Crash mit Gegenverkehr 
oder Alleebaum.

> Weil die Technik ohne Empathie umgesetzt wird.

Mal vorausgesetzt, zu ziehst dein Leben, das der Mitfahren und anderer 
Verkehrsteilnehmer dem des Hundes vor, könnte die Empathie des Automaten 
effektiver sein als deine. Der wird

(a) die Grösse des Hindernisses grob einschätzen, weil Hund und Elch 
unterschiedliche Folgen haben,

(b) die Grenzen der Lenkbarkeit einhalten, um die Kontrolle zu behalten,

und (c) Gegenverkehr und Bäume im Auge haben.

Und das alles bevor diese Information überhaupt so richtig in deinem 
Hirn verarbeitet werden konnte.

Unterm Stich kommt dabei also raus, dass der Automat eher in der Lage 
sein wird, den Hund zu retten, als du. Denn du kannst das alles nicht 
wirklich in dieser kurzen Zeit einschätzen und musst dich folglich a 
priori an Lehrweisheiten halten: Dass man einen Hund lieber überfährt, 
aber einen Elch lieber verschont.

von F. F. (foldi)


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Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
> Wo Mensch noch rechtzeitig und sicher bremsen kann, fährt da, unter
> strikter Einhaltung der Gesetze "nicht für Tiere bremsen" der Tesla mit
> 25km/h über den Hund ?

Hatte ich bewusst weggelassen.
Nicht einmal bei Wild macht der Staat oder die Kommunen etwas.
Sicher kennst du diese blauem Reflektoren, die teilweise an den 
Fahrbahnbegrenzugen zusätzlich angebracht sind. Diese werden von den 
Jägern selbst bezahlt (ein Stück zwischen 3 und 5 Euro).
Aber bei iRobot war ja auch schon ein Hinweis wie der Computer mit dem 
Thema umgeht eingebracht.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
> A ja. Dann erkläre mal dem Fragenden (mir), wie man ohne Münchhausen
> Trilemma einem Akku Energie entnimmt, um denselben Akku zu wärmen,

Um einen Bipolartransistor dazu zu bringen, mehr Strom durchzulassen, 
musst du ihm ein wenig Strom reinschieben. Das lohnt auch dann, wenn der 
Strom aus dem gleichen Akku kommt. Das kann bei chemischen Reaktionen 
ähnlich sein, d.h. die zum Heizen investierte Energie kann je nach 
Prozess wesentlich geringer als die dadurch erhaltbare Energie sein.

von Der Andere (Gast)


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A. K. schrieb:
> Unterm Stich kommt dabei also raus, dass der Automat eher in der Lage
> sein wird, den Hund zu retten, als du.

Zumindest wird die Wahrscheinlichkeit größer sein, daß die Insassen oder 
andere Verkehrsteilnehmer nicht zu Schaden kommen.

Aber nur wenn er ALLE anderen Verkehrsteilnehmer korrekt erkennt und 
nicht einen Fahrradfahrer übersieht oder den Hund mit einem Kind 
verwechselt.

Und da ist dann auch wieder das moralische/ethische Dilemma: Was ist 
wichtiger: Ein Kind oder 2 Fahrzeuginsassen?
Nicht daß ein reflexhaft reagierender Fahrer da besser reagieren könnte, 
aber der hat auch nicht bewusst die Algorithmen für so einen Fall vorher 
in seinem Hirn abgelegt.

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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A. K. schrieb:
> Genau da liegt das Problem. Mit einer nüchternen Entscheidung unter
> Abwägung aller Faktoren kommen Automaten besser zurecht als Menschen.
>
> Mal vorausgesetzt, zu ziehst dein Leben, das der Mitfahren und anderer
> Verkehrsteilnehmer dem des Hundes vor, könnte die Empathie des Automaten
> effektiver sein als deine. Der wird

1. Wenn ich ein Tier sehe, bremse ich und weiche aus

2. Wenn ich nicht mehr ausweichen kann, dann hat das Tier eben gelitten.

3. In dieser Reihenfolge

Wo hier das Problem sein soll, weiß ich nicht. Gegenstand auf der Straße 
sehen (ob Mensch oder Tier oder Stein ist einerlei) und reagieren, ist 
nicht Sache der Überlegung (dazu reicht die Zeit gar nicht), sondern oft 
nur noch Reflex. Den Modulen, die für den Autopilot zuständig sind (bzw. 
den Entwicklern), würde ich zutrauen, dass sie für ein kleines Tier 
(womit ich auch schon einen Hund meine) gar nicht bremsen. Schon allein 
aus der Überlegung etwaigen Schadensersatzanspruchs vonb in 
Mitleidenschaft gezogenenem Fahrer heraus. Und so fahren dann später 
Monster auf den Straßen, die alles überfahren, was nicht aufrecht läuft.


Das geht so lange, bis ein Baby überfahren wird, was zufällig am Fahrweg 
krabbelte, und das Auto fährt weiter ....

von (prx) A. K. (prx)


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Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
> Wo hier das Problem sein soll, weiß ich nicht.

Beispielsweise bei der Einschätzung, wie stark du reagieren darfst, ohne 
die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren und wie stark du reagieren 
musst, um dein Ziel zu erreichen. Mein Respekt, wenn du das in einer 
solchen Situation gut hinbekommst.

von der-automat-kann-alles (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Zumindest wird die Wahrscheinlichkeit größer sein, daß die Insassen oder
> andere Verkehrsteilnehmer nicht zu Schaden kommen.

Dass vor paar Monaten ein neuartiger Assistent (mit direktem Zugriff auf 
das Höhenruder) einen Airliner samt 3-stelliger Besatzung in die Hölle 
hat einfahren lassen, hast du mitbekommen?

von (prx) A. K. (prx)


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Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
> würde ich zutrauen, dass sie für ein kleines Tier
> (womit ich auch schon einen Hund meine) gar nicht bremsen. Schon allein
> aus der Überlegung etwaigen Schadensersatzanspruchs vonb in
> Mitleidenschaft gezogenenem Fahrer heraus.
>
> Das geht so lange, bis ein Baby überfahren wird, was zufällig am Fahrweg
> krabbelte, und das Auto fährt weiter ....

Wenn du schon eine Abwägung von Schadenersatzansprüchen im Kopf der 
Entwickler berücksichtigst: Ich gehe davon aus, das ein überfahrenes 
Baby überall deutlich teurer ist als ein Schleudertrauma des Fahrers, 
und dass auch Entwicklern dies bekannt ist. Aber zugegeben, ich kenne 
keinen Entwickler solcher Systeme, vielleicht überfahren die lieber 
Babys.

Man sollte auch mit einrechnen, dass überfahrene Personen jeden Alters 
nicht erst mit automatischen Fahrsystemen vorkommen und sich dem eine 
Untersuchung über die Schuldfrage anschliesst. Hätte sehen müssen, hätte 
reagieren können, ... Das ist bei Automaten nicht anders, nur viel 
spektakulärer. Wo Menschen 10 Babys überfahren dürfen, ist schon eines 
vom Automaten überfahrene Baby vielleicht das letzte für den Hersteller.

von (prx) A. K. (prx)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Dass vor paar Monaten ein neuartiger Assistent (mit direktem Zugriff auf
> das Höhenruder) einen Airliner samt 3-stelliger Besatzung in die Hölle
> hat einfahren lassen, hast du mitbekommen?

Wahrscheinlichkeiten lassen sich von Einzelereignissen weit weniger 
beeindrucken als die öffentliche Wahrnehmung. Steuersysteme mit hohem 
Automatisierungsgrad sind in der zivilen Fliegerei schon seit 3 
Jahrzehnten verbreitet und die Bilanz gilt als positiv.

Man wird da immer wieder Probleme finden und verbessern, erst recht bei 
neuen Systemen. Genau das ist der Sinn systematischer und unabhängiger 
Unfalluntersuchungen, seit die in den 20ern Jahren in den USA eingeführt 
wurden. Zurück will niemand.

: Bearbeitet durch User
von vn nn (Gast)


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A. K. schrieb:
> der-automat-kann-alles schrieb:
>> Dass vor paar Monaten ein neuartiger Assistent (mit direktem Zugriff auf
>> das Höhenruder) einen Airliner samt 3-stelliger Besatzung in die Hölle
>> hat einfahren lassen, hast du mitbekommen?
>
> Wahrscheinlichkeiten lassen sich von Einzelereignissen weit weniger
> beeindrucken als die öffentliche Wahrnehmung. Steuersysteme mit hohem
> Automatisierungsgrad sind in der zivilen Fliegerei schon seit 3
> Jahrzehnten verbreitet und die Bilanz gilt als positiv.

Mit dem Unterschied, dass in der Fliegerei seit 3 Jahrzehnten kein 
AI-Deep-Learning-Bullshit werkelt, sondern deterministische, 
verifizierbare Algorithmen, die man im Zweifelsfall nach einem Fahler 
(vulgo Flugunglück) debuggen und verbessern kann, während man bei 
neuronalen Netzwerken nur empirisch ermitteln kann, wie sie sich in 
gewissen Situationen verhalten.

https://blog.fefe.de/?ts=a50aba98

von (prx) A. K. (prx)


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Wobei mich interessieren würde, wie viel von solcher Fahrzeugtechnik 
echte KI ist, und wofür. Bei Automatisierung gibts einen Haufen 
getrennter Module, bei denen KI mal mehr und mal weniger Sinn ergibt. 
Und ausserdem (ver)kauft doch keiner mehr was ohne diesen Begriff.

: Bearbeitet durch User
von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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A. K. schrieb:
> Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
>> Wo hier das Problem sein soll, weiß ich nicht.
>
> Beispielsweise bei der Einschätzung, wie stark du reagieren darfst, ohne
> die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren und wie stark du reagieren
> musst, um dein Ziel zu erreichen. Mein Respekt, wenn du das in einer
> solchen Situation gut hinbekommst.

Das Reh im letzten Winter wird es wohl geschafft haben. Liegen gesehen 
habe ich jedenfalls nichts, und auch keinen Aufsclag gehört. Das war 
hart am Limit. Die Straße verlasse ich dafür aber nicht, und 
Gegenverkehr würde ich auch keinen in Gefahr bringen.

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wobei mich interessieren würde, wie viel von solcher Fahrzeugtechnik
> echte KI ist, und wofür. Bei Automatisierung gibts einen Haufen
> getrennter Module, bei denen KI mal mehr und mal weniger Sinn ergibt.
> Und ausserdem (ver)kauft doch keiner mehr was ohne diesen Begriff.

Wer synchronisiert so viel KI? Ein KI?

Leute lasst euch doch nicht alle für dumm verkaufen. Es hat noch nie ein 
Windows gegeben, bei dem nicht jeden Tag zig neue Fehler entdeckt worden 
wären. Jeder Bugfix brachte mehr Bug als Fix, jedes Update neue 
Probleme. Und plötzlich, so von heute auch morgen, sind wir alle 
fehlerfrei? Da lache ich wie eine Gummihexe!

von (prx) A. K. (prx)


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Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
> Und plötzlich, so von heute auch morgen, sind wir alle fehlerfrei?

Behauptet das ausser dir noch jemand?

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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A. K. schrieb:
> und dass auch Entwicklern dies bekannt ist. Aber zugegeben, ich kenne
> keinen Entwickler solcher Systeme, vielleicht überfahren die lieber
> Babys.

Nö. Die denken vermutlich gar nicht an Babys. Ist mir nur so 
eingefallen. An Tier werden sie denken, und am aufrechten Gang den 
Unterschied implementieren, zu bremsen oder nicht. Und erst dann, wenn 
ein MENSCH auf allen vieren daher kommt, eben dieses virtuelle Baby, 
dann macht es klick im Kopf der Spezis, dass da wohl die Algorithmen 
noch etwas optiemiert werden müssen.

> Wo Menschen 10 Babys überfahren dürfen, ist schon eines
> vom Automaten überfahrene Baby vielleicht das letzte für den Hersteller.

Richtig. Die wenigen Unfälle mit Personenschaden, die Tesla bisher 
verzeichnet (wenn man der Presse gleuben kann, was man aber nicht 
sollte), brechen einem Hersteller sehr leicht die Flügel. Beim ersten 
Unfall gab die Tesla Aktie 8% nach. Der Markt reagiert da sehr 
empfindlich, was ich auch verstehen kann. Das Problem der 
"selbstdenkenden Autos" ist die Psychologie der Menschen, etwaiger 
Käufer. Und das ist sehr filigran und zerbrechlich. Und wenn noch mehr 
Winter dieser Art kommen (40° in am anderen Ende der Atlantikbrücke), 
und die E-Autos nicht mal aufgehen, geschweige denn fahren, war es das 
für die Branche. Dann werden auch die letzten Deppen endlich klug, dass 
die Tesla- und Autopilot-Aera nur zu einem Zweck geschaffen worden ist: 
In großem Stil Geld vom dummen Bürger in die Taschen einer Auserwählter 
zu pumpen.

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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Prozessor Dokter Schmunz schrieb:

> Dann werden auch die letzten Deppen endlich klug, dass
> die Tesla- und Autopilot-Aera nur zu einem Zweck geschaffen worden ist:
> In großem Stil Geld vom dummen Bürger in die Taschen einer Auserwählter
> zu pumpen.

Ich füge noch mal das Wort TAMIFLU nach.

http://www.google.de/search?q=TAMIFLU+Rumsfelds

Bei wem es jetzt noch nicht klick gemacht hat, macht es nie mehr klick. 
Aber das Aufwachen wird diesmal sehr bitter.

von vn nn (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wobei mich interessieren würde, wie viel von solcher Fahrzeugtechnik
> echte KI ist, und wofür. Bei Automatisierung gibts einen Haufen
> getrennter Module, bei denen KI mal mehr und mal weniger Sinn ergibt.

Autonomes fahren ist so ziemlich ausschließlich Deep Learning.

A. K. schrieb:
> Und ausserdem (ver)kauft doch keiner mehr was ohne diesen Begriff.

Stimmt, ich vergas, heute schreibt man ja auf jeden Bayes-Filter schon 
"KI" drauf, und "richtige" AI kriegt man nur mehr wenn man "Machine 
Learning" kauft.

Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
> Leute lasst euch doch nicht alle für dumm verkaufen. Es hat noch nie ein
> Windows gegeben, bei dem nicht jeden Tag zig neue Fehler entdeckt worden
> wären. Jeder Bugfix brachte mehr Bug als Fix, jedes Update neue
> Probleme. Und plötzlich, so von heute auch morgen, sind wir alle
> fehlerfrei? Da lache ich wie eine Gummihexe!

Wobei man bei Windows oder jeder anderen klassischen Software zumindest 
als Hersteller noch hergehen kann und einen Fehler im Sourcecode finden, 
verifizieren und fixen kann. Und Software für sicherheitsrelevante 
Bereiche kann man über geeignete Prozesse, Werkzeuge und 
Programmiersprachen tatsächlich weitestgehend fehlerfrei hinbekommen, 
was z.B. für Automotive, Industrie (SIL), Medical oder Aerospace auch 
gefordert wird.
Bei Deep Learning geht das halt nicht mehr, du wirfst der Blackbox neue 
Lerndaten vor, checkst, ob sie sich in den Prüfungssituationen korrekt 
verhält, und hoffst, dass sie das sonst auch tut. Ein Wunder, dass sowas 
durch den TÜV kommt.

von (prx) A. K. (prx)


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vn nn schrieb:
> Ein Wunder, dass sowas durch den TÜV kommt.

... und beim bisherigen Ansatz des mehr oder weniger tiefen Lernens 
durch die Führerscheinprüfung. Auf die sich ein längerer Betatest mit 
scharfer Waffe anschliesst.

von Bla (Gast)


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Mir wäre letztens fast ein Eichhörnchen zum Verhängnis geworden: anstatt 
einfach über die Strasse zu laufen wuselte es auf meiner Spur hin und 
her. Es hat wohl erkannt dass ich schwach bin und wollte mich dominieren 
oder verwirren damit ich abhaue. Ich war so schwach und bremste, da ich 
dachte das geht verkehrsmäßig schon. Nachdem ich fast stand schoss links 
ein SUV/Jeep mit dickem Anhänger links vorbei, der fuhr nämlich hinter 
mir. Da kein Gegenverkehr kam konnte der ausweichen...

Das nächste Eichhörnchen muss leider sterben, es sei denn es ist kein 
Auto hinter mir.

von Matthias L. (limbachnet)


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A. K. schrieb:
> Man wird da immer wieder Probleme finden und verbessern, erst recht bei
> neuen Systemen. Genau das ist der Sinn systematischer und unabhängiger
> Unfalluntersuchungen, seit die in den 20ern Jahren in den USA eingeführt
> wurden. Zurück will niemand.

Völlig richtig. Gerade in der Fliegerei hat die akribische Suche nach 
den Ursachen jedes Crashs zweifellos viel gebracht.

Bei Autos sieht das mit der systematischen und unabhängigen 
Unfallforschung aber etwas dünner aus. Siehe das Gerangel um den 
NHTSA-Report mit den angeblichen 40% Unfallratenreduktion durch den 
Tesla-Autopiloten, den eine zweite Inaugenscheinnahme der Rohdaten als, 
hm, großzügige Auslegung eigener Annahmen entlarvt hat. Besonders pikant 
fand ich:

"QCS hat nicht nur die Neuauswertung der Daten selbst finanziert, 
sondern auch ein Gerichtsverfahren: QCS wollte wissen, auf welchen Daten 
und Berechnungen die angebliche Sicherheitsverbesserung beruht. Doch die 
NHTSA weigerte sich, die Informationen herauszugeben. *Diese Transparenz 
würde Tesla im Wettbewerb erheblich benachteiligen und interne 
Überlegungen der Behörde offenlegen* – beides Ausnahmegründe nach dem 
US-Informationsfreiheitsgesetz."

Domi N. schrieb:
> Automatisierter Individualverkehr ist die Zukunft.

Das mag durchaus sein, aber die Zukunft ist noch nicht da, wir sind 
dummerweise noch in der Gegenwart...
Das hat ger nichts mit "haten" zu tun, ich hätte gar nichts dagegen, 
mich von einem Automaten fahren zu lassen, wenn der denn ausreichend 
zuverlässig ist. Wenn.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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vn nn schrieb:
> Stimmt, ich vergas, heute schreibt man ja auf jeden Bayes-Filter schon
> "KI" drauf, und "richtige" AI kriegt man nur mehr wenn man "Machine
> Learning" kauft.

`Bei rund 40 Prozent aller "KI-Startups" in Europa gibt es keinen 
Hinweis darauf, dass Künstliche Intelligenz in irgendeiner Weise Teil 
des Geschäfts oder Angebots ist.´ https://heise.de/-4326841

von Prozessor Dokter Schmunz (Gast)


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vn nn schrieb:
> Bei Deep Learning geht das halt nicht mehr, du wirfst der Blackbox neue
> Lerndaten vor, checkst, ob sie sich in den Prüfungssituationen korrekt
> verhält, und hoffst, dass sie das sonst auch tut. Ein Wunder, dass sowas
> durch den TÜV kommt.

Also wenn das so ist, wie du schreibst, und die SW "lernt" selbständig 
(d.h. lernen tut sie ja nicht, sie erweitert+ändert nur die Steuerung), 
ist tatsächlich die Frage zu stellen, was der TÜV dazu sagt.

Obwohl es ja keinen TÜV in dieser Funktion mehr gibt. Nur der Name wird 
noch verwendet. Man hat anscheinend seine Erfüllung in anderen Bereichen 
des Mammons gefunden. Sowohl TÜV Nord als auch Süd, anstatt zu prüfen, 
verkaufen (für viel Geld) heutzutage lieber Zertifikate, TÜV-Siegel und 
Prüfurkunden, und das in Massenproduktion.

In meiner heiligen Funktion als Prozessor Dokter Schmunz bin ich der 
Wahrheit verpflichtet. Ihr könnt mir also glauben, dass der deutsche TÜV 
zu einer Hure der Verblendung und des Massenbetrugs verkommen ist.

Siehe hier, im Januar der Dammbruch in Brasilien (viele Dutzend Tote). 
Das Zertifikat lautet: "Keine Mängel festgestellt". Ja wie denn auch, 
war ja keiner zum prüfen dort.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/brasilien-staudamm-dammbruch-1.4306270

Bei dem Erzabbaukonzern heißt es bis heute unbestritten, dass die 
Sicherheit des 1976 errichteten und 86 Meter hohen Damms durch die 
Sicherheitserklärungen von deutschen TÜV Süd belegt worden sei. Und 
das scheint auch wahr zu sein. Wer hätte denn vom TÜV gedacht, dass da 
tatsächlich was passiert. So what!

https://www.welt.de/wirtschaft/article187864470/Unglueck-in-Brasilien-Fuer-den-TUEV-Sued-ist-die-Staudamm-Pruefung-ein-Fiasko.html

von der-automat-kann-alles (Gast)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Dass vor paar Monaten ein neuartiger Assistent (mit direktem Zugriff auf
> das Höhenruder) einen Airliner samt 3-stelliger Besatzung in die Hölle
> hat einfahren lassen, hast du mitbekommen?

A. K. schrieb:
> Steuersysteme mit hohem
> Automatisierungsgrad sind in der zivilen Fliegerei schon seit 3
> Jahrzehnten verbreitet und die Bilanz gilt als positiv.

Deine positive Bilanz wird aktuell etwas verhagelt, denn eben ist in 
Äthiopien eine weitere neue Maschine gleichen Typs (und gleichem 
Automaten) mit 157 Insassen an Bord verunfallt. Absturz kurz nach dem 
Start, also ähnliches Szenario wie beim Lion Air Flug JT610 über 
Indonesien vor paar Monaten. Jedoch bleibt abzuwarten, was der 
Flugschreiber hergeben wird, falls man ihn findet und er noch 
funktionsfähig ist.

Pikant allerdings, dass Boing dieses neue Flugassistenzsystem mehr oder 
weniger heimlich verbaut hat. Weder Fluggesellschaften, noch Piloten 
hatten eine Ahnung, dass in der Boing 737 MAX 8 ein neues 
Flugassistenzsystems namens MCAS werkelt und recht dominant in das 
Höhenruder eingreifen kann. Nicht mal im Flughandbuch wurde dieses MCAS 
erwähnt. Bleibt die Frage, wieso man die Existenz des Automaten unter 
den Tisch fegt, wenn doch der Automat der Heilbringender der Zukunft 
ist?

https://www.aero.de/news-30364/American-rueffelt-Boeing-wegen-Informationen-zur-737.html

A. K. schrieb:
> Zurück will niemand.

Na denn angenehmen Aufenthalt in der Hölle.
Platz hat es dort sicher reichlich, keiner muss draußen bleiben.

von Flugreisender (Gast)


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von (prx) A. K. (prx)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Na denn angenehmen Aufenthalt in der Hölle.
> Platz hat es dort sicher reichlich, keiner muss draußen bleiben.

Dieser Fall stellt also deiner Ansicht nach sämtliche 
Automatisierungsmechanismen seit dem ersten Autopilot in Frage?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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A. K. schrieb:
> Dieser Fall stellt also deiner Ansicht nach sämtliche
> Automatisierungsmechanismen seit dem ersten Autopilot in Frage?

Sicher nicht, der Autopilot in Flugzeugen war immer nur ein 
Assistenzsystem - vergleichbar mit einem Spurhalteassistenten beim Kfz. 
Aber wie bei jedem neuen Flugzeugtyp müssen die Piloten darauf geschult 
werden und nicht mit einem System wie MCAS überfahren werden, was Boeing 
deswegen einbaut, um das Verhalten der Vorgängermodelle der Max 8 zu 
'simulieren'.
Besser ist es, wenn sich die Piloten einfach mit dem neuen Modell 
vertraut machen können. Aber dafür fehlt anscheinend das Geld oder die 
Zeit oder sonst was.
Daß das System nicht mal im Handbuch erwähnt wird, ist m.E. gar nicht 
drin. Da gibts also neue Knöpfchen im Cockpit, die keiner gelernt hat.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Matthias S. schrieb:
> Daß das System nicht mal im Handbuch erwähnt wird, ist m.E. gar nicht
> drin. Da gibts also neue Knöpfchen im Cockpit, die keiner gelernt hat.

Knöpfchen und Lämpchen müssten sie sicherlich lernen, ergo gibt es 
keine. Wohl auch keine eindeutige Anzeige auf den Displays, denn das FAA 
Bulletin dazu erwähnt nichts in dieser Richtung.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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A. K. schrieb:
> Knöpfchen und Lämpchen müssten sie sicherlich lernen, ergo gibt es
> keine.

Dann lese doch bitte erstmal die Beschreibung:

Flugreisender schrieb:
> Hier eine Beschreibung des MCAS:
> 
https://theaircurrent.com/aviation-safety/what-is-the-boeing-737-max-maneuvering-characteristics-augmentation-system-mcas-jt610/

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias S. schrieb:
> Sicher nicht, der Autopilot in Flugzeugen war immer nur ein
> Assistenzsystem

Das MCAS könnte man mit einer Anti-Schlupf-Regelung vergleichen. Der 
Vergleich mit einer Fahrautomatik liegt schief, da es lediglich im 
manuellen Flug greift, also gerade nicht im automatischen Flug, und 
darin einen Strömungsabriss verhindern soll.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias S. schrieb:
> Dann lese doch bitte erstmal die Beschreibung:

Hatte ich ja. Und? Die Bilder zeigen nichts vom MCAS, interessanter sind 
Text und Diagramm.

Abgesehen von der fehlenden Information darüber scheint das Problem auch 
weniger das MCAS selbst zu sein, als vielmehr die Sensoren, auf denen es 
beruht, und es deshalb bei falscher Sensorinformation falsch reagiert. 
Ganz grob vergleichbar einem ABS, das aufgrund falschen Inputs jede 
Bremswirkung unterdrückt (das hatte ich oben eigentlich gemeint, aber 
ASR geschrieben).

Das wäre nicht so neu. Mit defekten Sensoren haben auch Piloten ihre 
liebe Not, z.B. AF 447 und Birgenair 301, bei denen Probleme mit 
Geschwindigkeitssensoren die Piloten völlig verwirrten. In aller Ruhe 
auf dem Sofa wäre Birgenair 301 mühelos beherrschbar gewesen, aber im 
realen Fall reagieren Menschen anders. Systematische Sensorauswertung 
können Automaten oft besser als Menschen, also wenn wie dort nur einer 
von dreien spinnt.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:
> Das MCAS könnte man mit einer Anti-Schlupf-Regelung vergleichen.

ABS war gemeint, nicht ASR.

von Achim B. (bobdylan)


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A. K. schrieb:
> Prozessor Dokter Schmunz schrieb:
>> Die Titanic war theoretisch unsinkbar.
>
> Nein. Schon damals nicht.

Stimmt. Die Unsinkbarkeit war ein Märchen für Presse, Investoren und 
Fahrgäste. Dass das Ding genau so absaufen konnte wie jeder andere Pott 
auch, wussten Ingenieure, Werft und Reederei ganz genau. Am Ende genügte 
ein popliger Eisbecher...

Ich sehe da übrigens durchaus Parallelen zur "Pressearbeit" von Tesla.

von (prx) A. K. (prx)


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Achim B. schrieb:
>>> Die Titanic war theoretisch unsinkbar.
>>
>> Nein. Schon damals nicht.
>
> Stimmt. Die Unsinkbarkeit war ein Märchen für Presse, Investoren und
> Fahrgäste. Dass das Ding genau so absaufen konnte wie jeder andere Pott
> auch, wussten Ingenieure, Werft und Reederei ganz genau. Am Ende genügte
> ein popliger Eisbecher...

Wobei dieser Fall ein Beispiel für potentielle aber intuitionswidrige 
Problemlösungen ist. Ist mir schon mehrfach begegnet.

Menschliche Schiffer, Fahrer oder Piloten haben oftmals eine bestimmte 
eingeübte Reaktion auf Probleme. Wenn du auf eine Wand zufährst, bremst 
du. Wenn dein Flieger die Nase runter nimmt, dann ziehst du das Steuer. 
Wenn das Schiff auf einen Eisberg zufährt, dann drehst du weg. Kaum 
jemand käme live auf die Idee, genau das Gegenteil zu tun.

Bloss gibt es Fälle, in denen das Gegenteil evtl rettend gewesen wäre. 
Die Titanik hätte es vielleicht verkraftet, frontal aufs Eis zu 
brettern, statt sich die Seite aufschlitzen zu lassen. Dem Auto hätte es 
vielleicht geholfen, durch die Bretterwand durch zu fahren, statt 
reflexhaft rumzuschlittern und dabei was Hartes zu treffen. Und der 
Flieger, dessen Trimmantrieb aufgrund der hohen Ruderkraft blockierte, 
hätte vielleicht überlebt, wenn der Testpilot eher losgelassen statt wie 
ein Irrer gezogen hätte (anderer, mir bekannter Fall).

Umso bemerkenswerter ist es dann, wenn doch mal einer mit vollem Risiko 
gegen die Intuition reagiert. Und den Vogel in einer Grenzsituation in 
die Rolle dreht, statt zu versuchen, dagegen zu steuern, was schon bei 
vorherigen Testflügen ein Problem offenbarte. Sein Schutzengel flog aber 
mit, der Vogel war nicht dafür gebaut, ein Propeller riss ab, flog durch 
den Rumpf und erwischte nur eine Triebwerkssteuerung - und zwar die 
richtige.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5767742 wurde von einem Moderator gelöscht.
von der-automat-kann-alles (Gast)


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A. K. schrieb:
> Dieser Fall stellt also deiner Ansicht nach sämtliche
> Automatisierungsmechanismen seit dem ersten Autopilot in Frage?

Wenn zwei Bilderbuchstarts bei optimalen Wetterbedingungen, die jeder 
Anfänger voll entspannt mit der linken Backe absolviert hätte, für 
insgesamt 346 Insassen von oben bis unten vollgekotzt in der Hölle enden 
- JA !!

Beitrag #5768194 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5768262 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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der-automat-kann-alles schrieb:
>> Dieser Fall stellt also deiner Ansicht nach sämtliche
>> Automatisierungsmechanismen seit dem ersten Autopilot in Frage?
>
> Wenn zwei Bilderbuchstarts bei optimalen Wetterbedingungen, die jeder
> Anfänger voll entspannt mit der linken Backe absolviert hätte, für
> insgesamt 346 Insassen von oben bis unten vollgekotzt in der Hölle enden
> - JA !!

Die fliegst von nun an also nur noch mit der Ju 52?

Obacht übrigens: Einen Autopilot gab es auch schon bei der DC-3.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Die fliegst von nun an also nur noch mit der Ju 52?

Sieht schlecht aus. Hat zwar kein Fly-by-Wire, darf aber nur noch privat 
fliegen:

https://www.sueddeutsche.de/panorama/ju-air-absturz-fluggenehmigung-1.4364373

von HyperMario (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Sicher nicht, der Autopilot in Flugzeugen war immer nur ein
> Assistenzsystem - vergleichbar mit einem Spurhalteassistenten beim Kfz.

Ist ein Autopilot nicht wesentlich einfacher? Der hält meines Wissens 
nur Kurs und Höhe. Wenn man das wörtlich nimmt würde ein Fahrzeug mit 
Autopilot nicht mal um die nächste Kurve kommen.

A. K. schrieb:
> Bloss gibt es Fälle, in denen das Gegenteil evtl rettend gewesen wäre.

Aber in allen anderen Fällen versagt hätten. Bei der Titanik lagen keine 
Daten über die Ausdehnung des Eisberges unter Wasser vor. Da kann weder 
Mensch noch Automat etwas entscheiden. Das Schiff war einfach zu 
schnell. Wenn das mit der Masse frontal auf den Eisberg rammt bricht dir 
vermutlich das ganze Vorschiff weg (oder wird unter Wasser gedrückt) und 
es gibt keinen überlebenden).

Im Gegensatz zu Boeing geht Tesla aber bewusst über Leichen. Der 
Vorturner (der das Projekt - wie bei Space X - anderen weggenommen hat 
und den Schein erweckt er wäre der tolle Erfinder) zeigt nun wirklich 
alle Merkmale die Schill, Friedmann, oder diesen Bundesligatrainer 
auszeichneten. Ohne Empathie, gleichgültig dem Schicksal anderer, 
absolute Selbstüberschätzung, Personenkult und eine Arbeitspensum das 
ohne "Doping" nicht zu wuppen ist. Dazu noch gewisse Ausfälligkeiten, 
alles klar oder?

Gerade wieder sind ein paar Opfer dieser Haltung jämmerlich in ihrem 
Auto verbrannt. Die Türen sind nicht zu öffnen wenn das Auto verunfallt 
und stromlos ist. Versenkte Türgriffe sehen aber aber geiler aus. 
Menschenleben? Who cares? Gegen so eine Einstellung hilft auch kein 
OverTheAir update

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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HyperMario schrieb:
> Ist ein Autopilot nicht wesentlich einfacher? Der hält meines Wissens
> nur Kurs und Höhe. Wenn man das wörtlich nimmt würde ein Fahrzeug mit
> Autopilot nicht mal um die nächste Kurve kommen.

Heutige Autopiloten können auch Wegpunkte abarbeiten, die sie per GPS 
oder NAV ermitteln.

von HyperMario (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Heutige Autopiloten können auch Wegpunkte abarbeiten, die sie per GPS
> oder NAV ermitteln.

Was aber am Prinzip nichts ändert. Das Ding ist blind wie ein Maulwurf. 
Das ist als wenn du hinten im Personalklo den Flieger mit Kompass und 
Barometer steuerst. Moderne Version: Inkl. GPS um den Kurs an nächsten 
WP zu ändern.

von (prx) A. K. (prx)


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HyperMario schrieb:
> Wenn das mit der Masse frontal auf den Eisberg rammt bricht dir
> vermutlich das ganze Vorschiff weg (oder wird unter Wasser gedrückt) und
> es gibt keinen überlebenden).

Frontalkollisionen sind nicht so selten, man hat damit etwas Erfahrung.

Aber ich wollte das auch keineswegs empfehlen. Sondern lediglich darauf 
hinweisen, dass Menschen für bestimmten Problemlösungen nicht in Frage 
kommen und andere aufgrund Tunnelblick ignorieren.

Interessant wird es umgekehrt: Bei der Einführung von fly-by-wire gab es 
Diskussionen darüber, wie leicht man es dem Piloten machen soll, die 
Grenzen der Belastbarkeit bewusst zu überschreiten. Denn normalerweise 
wird das verhindert. Also gemäss der Überlegung, dass man damit 
vielleicht retten kann, was sonst nicht zu retten ist.

Man kam dabei zumindest bei Airbus zum Schluss, das nicht als Option 
anzubieten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Pilot aufgrund von 
Fehleinschätzung der Situation (sehr häufig) genau dadurch erst eine 
Katastrophe herbeiführt, schien zu gross.

: Bearbeitet durch User
von Michael.M (Gast)


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Dass nun die Airlines ihre eigenen Flugzeuge grounden, ist m.W. ein 
bisher nie dagewesener Vorgang. Dass nationale 
Luftfahrtaufsichtsbehörden wie die von Äthiopien, Indonesien, Singapur, 
Südkorea, China, Australien und nun auch Großbritannien nachziehen, 
ebenfalls. Während die internationale Luftfahrtaufsichtsbehörde FAA 
weiterhin die Füße still hält. Üblicherweise werden Muster von der FAA 
gegroundet und deren Anweisungen sind weltweit bindend.

Da ist eine Nummer am laufen, dagegen ist die Abgasmanipulationen von VW 
reiner Kinderkram. Bin mal bespannt, wie viel hunderte von Milliarden 
Dollar dieses Experiment (heimlicher Eingriff in die Flugzeugsteuerung) 
am Ende kosten wird.

von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:
> Abgesehen von der fehlenden Information darüber scheint das Problem auch
> weniger das MCAS selbst zu sein, als vielmehr die Sensoren, auf denen es
> beruht,

Es geht das Gerücht um, dass nur ein einziger Sensor für den 
Anstellwinkel (AOA) daran beteiligt sei. Für eine Automatik, die der 
Pilot überhaupt nicht auf der Rechnung hat, wirkt das etwas eigenartig.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael.M schrieb:
> Dass nun die Airlines ihre eigenen Flugzeuge grounden, ist m.W. ein
> bisher nie dagewesener Vorgang.

Das muss nichts mit der Technik zu tun haben, sondern kann auch eine 
hart erlernte PR-Massnahme sein. Sie weiter fliegen zu lassen kann durch 
Ärger mit Fluggästen und Rufschädigung mehr kosten als ein Grounding.

Da der Vogel ziemlich neu ist und es bezogen auf die ganze in Betracht 
kommende Flotte noch nicht zu viele Exemplare betrifft, dürfte ein 
zeitweiliger Ersatz vermutlich keine allzu grossen Probleme verursachen. 
Airlines, die mit Ersatz Probleme haben, denken vielleicht anders.

> Üblicherweise werden Muster von der FAA
> gegroundet und deren Anweisungen sind weltweit bindend.

Wirklich weltweit bindend? Oder ist es eher so, dass andere 
Aufsichtsbehörden solche Massnahmen oft übernehmen.

: Bearbeitet durch User
von Markus (Gast)


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Able Vari schrieb:
> d.h. bei der Kälte in den USA wurde den Fahrern angeblich empfohlen, den
> Akku zu heizen, um die Reichweite zu erhöhen.


Ich denke es gibt auch in Österreich eine Firma welche versucht die 
Batterien thermisch zu Kontrollieren. Ich finde das macht durchaus Sinn 
(wenn es notwendig ist).

Wenn man dadurch die Lebenszeit bzw. den Wirkungsgrad erhöht wo ist das 
Problem?
Bei den Verbrennern heizt man sogar im Sommer? Ist doch auch nicht 
besser, daran hat sich aber jeder gewöhnt.

von Klaus (Gast)


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Michael.M schrieb:
> Während die internationale Luftfahrtaufsichtsbehörde FAA
> weiterhin die Füße still hält.

Was erwartest du? Das eine US-amerikanische Krähe einer anderen 
US-amerikanische Krähe ein Auge aus hackt?

Wohl kaum, die 737 MAX ist der Boing-Verkaufsschlager schlecht hin.
Eine Groundung wäre sehr schlecht fürs Geschäft.

von der-automat-kann-alles (Gast)


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Böse Zungen behaupten, Boing/FAA habe jetzt beim Grounden nur 
nachgezogen, weil die Flugdatenschreiber in Frankreich ausgewertet 
würden (anstatt in den USA, wie üblich).

Deutschland war neben England auch im Gespräch, unsere 
Flugunfalluntersuchungsbehörde habe aber gerade nicht die aktuelle 
Software zum Auslesen der Geräte zur Hand ...

Das Misstrauen gegenüber dem US-Hersteller bzw. den US-Amerikanischen 
Flugaufsichtsbehörden scheint beträchtlich zu sein. Kein Wunder, wenn 
mehrere Berichte von Piloten, die von Problemen beim Steigflug 
berichteten, verschwunden sind.

Nach Aussagen von Experten bleibt die MAX-Flotte nun weltweit für einige 
Monate am Boden. DAS wollte man sicher um jeden Preis vermeiden.

von Klaus (Gast)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Deutschland war neben England auch im Gespräch, unsere
> Flugunfalluntersuchungsbehörde habe aber gerade nicht die aktuelle
> Software zum Auslesen der Geräte zur Hand ...

Da wird eher der große Bündnispartner überm Teich geschimpft haben.
Wir wollen doch weiterhin unsere bunten Autos dorthin verkaufen.

von (prx) A. K. (prx)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Das Misstrauen gegenüber dem US-Hersteller bzw. den US-Amerikanischen
> Flugaufsichtsbehörden scheint beträchtlich zu sein.

Die Unfalluntersuchungsbehörde NTSB hat eigentlich eine guten Ruf und 
gilt als ziemlich unabhängig von wirtschaftlichen und politischen 
Erwägungen. Es ist Trump, der den schlechten Ruf hat, und das färbt ab.

Die Aufsichtsbehörde FAA ist davon völlig getrennt.

von Pferdekutschen und Kutschenpferde (Gast)


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Es könnte doch wahr werden, dass die Tesla Autos allein fahren. 
zumindest auf den Autobahnen. Aber aus einem anderen Grund.

Bis 2023 sollen die Verbrenner weg, koste es was es wolle. Und die 
E-Autos fahren mangels Stromtankstellen nicht. Also entsteht sehr viel 
Platz auf dem Highway.

100.000 Ladestationen bis 2020, ein ambitionierter Regierungsplan. Was 
dann drei Jahre später kommt, heißt Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor.

Wie viele Ladetanken sind derzeit eigentlich in Betrieb?

Etwa 1033!


PS: Ich investiere in Pferdekutschen und Kutschenpferde. Das wird der 
Renner ab 2020.

von (prx) A. K. (prx)


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Grimms Märchen.

von Pferdekutschen und Kutschenpferde (Gast)


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A. K. schrieb:
> Grimms Märchen.

AKs Tunnelblick

von Pferdekutschen und Kutschenpferde (Gast)


Angehängte Dateien:

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Endlich erschienen

Die Wahrheit über Elektroautos

https://ludens.cl/philo/electric.html

PS: in the anhang the german übersetzing

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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In diesem Thread geht es allerdings mal nicht um E-Mobilität, sondern um 
autonomes Fahren. Für E-Auto Bashing bitte den Nachbarthread benutzen 
:-P

Beitrag "Elektrisch oder nicht, das ist die Frage [Endet 17.06.]"

von (prx) A. K. (prx)


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Der Name passt immerhin. Anders als traditionelle Autos sind Pferde 
durchaus zu autonomer Fortbewegung fähig, und bei gut bekannter Strecke 
auch zur Navigation. ;-)

von der-automat-kann-alles (Gast)


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A. K. schrieb:
> Die Unfalluntersuchungsbehörde NTSB hat eigentlich eine guten Ruf und
> gilt als ziemlich unabhängig von wirtschaftlichen und politischen
> Erwägungen.

So die Theorie. Wieso dann der Wunsch der Äthiopier, mit dem Auslesen 
der Flugschreiber lieber England, Deutschland oder Frankreich zu 
beauftragen? Da scheint mir doch ein Fisch zu stinken, aber richtig.

Nebenbei:

In der Luftfahrt galt mal der Grundsatz: KEINE SOFTWARE INS FLUGZEUG !

Davon hat sich jedoch eine nachwachsende technikverliebte und 
technikunterwürfige Generation von Ingenieuren und Entscheidern längst 
verabschiedet. Heute gleicht das Cockpit eines modernen Airliners mit 
zig. bunt leuchtenden Displays eher einer Spielwiese für kopfkranke 
Computer-Nerds. Dazu passen dann auch die kleinen (Joy)Sticks unter den 
Seitenfenstern.

Die Vorstellung, ich sage als Pilot beim Start: Nase hoch und der dumme 
Automat sagt: Nase runter - ist aberwitzig. Ganz besonders dann, wenn 
der dumme Automat sich am Ende gegen den Piloten durchsetzen wird und 
wir nach einer wilden und den Magen entleerenden Achterbahnfahrt mit 750 
km/h in den Boden spitzen.

Mit diesem Ereignis und den dazugehörigen Erkenntnissen ist für mich das 
Verkehrsmittel Flugzeug gestorben - und zwar zeitlebens. Bleibt zu 
hoffen, dass ich mich lange genug gegen den Einzug der Automaten in mein 
Auto wehren kann.

von (prx) A. K. (prx)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> So die Theorie. Wieso dann der Wunsch der Äthiopier, mit dem Auslesen
> der Flugschreiber lieber England, Deutschland oder Frankreich zu
> beauftragen? Da scheint mir doch ein Fisch zu stinken, aber richtig.

Du hättest den Rest des Absatzes schon mitzitieren können:

A. K. schrieb:
> Es ist Trump, der den schlechten Ruf hat, und das färbt ab.

von (prx) A. K. (prx)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> In der Luftfahrt galt mal der Grundsatz: KEINE SOFTWARE INS FLUGZEUG !

Wenn ich nach Gran Canaria will, dann setze mich lieber in eine A320 als 
in eine JU-52. Letztere ist prima fürs Museum, aber für den Urlaub taugt 
sie weniger. Auch in 737ern vor der MAX wirst du allerhand Software 
finden.

Und wo es dir schon um Sicherheit geht: Im Krankenhaus gibts Software. 
Auch eminent lebenswichtige. Ebenso im Herzschrittmacher. Hoffen wir 
mal, dass du das nie brauchst.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Die Vorstellung, ich sage als Pilot beim Start: Nase hoch und der dumme
> Automat sagt: Nase runter - ist aberwitzig.

Ungefähr so wie beim Auto, wenn du auf die Bremse drückst und das ABS 
anderer Ansicht ist als du. Viel mehr ist das MCAS nämlich nicht. Kein 
Vergleich mit dem sehr viel komplexeren Fly-By-Wire System der Airbusse 
oder neuerer Boeing-Typmuster. Die 737 fliegt in den Hauptsteuersystemen 
wie zu Grossvaters Zeiten noch mit Seilzügen, MAX oder nicht. Das MCAS 
wirkt auf die elektrische Trimmung.

> dass ich mich lange genug gegen den Einzug der Automaten in mein
> Auto wehren kann.

Wenn dein Auto noch nicht annähernd fürs H-Kennzeichen qualifiziert ist, 
dann wird da schon Software drin sein.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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A. K. schrieb:
> Wenn dein Auto noch nicht annähernd fürs H-Kennzeichen qualifiziert ist,
> dann wird da schon Software drin sein.

Selbst dann, spätestens mit der Einführung des geregelten Katalysators 
um 1986 rum ist die elektronische Motorsteuerung zwingend notwendig. 
Macht aber auch nichts, denn hier ist Hard- mit Software eindeutig die 
richtige Wahl. In meiner alten Kiste jedenfalls tut das MSG seit fast 24 
Jahren brav seinen Dienst und sorgt für geringen Benzinverbrauch und 
sauberen Motorlauf.
Wie immer kommt es auf die Dosis an - und im Fall der MAX 8 eben auch 
auf die richtige Schulung und Information der Piloten.

der-automat-kann-alles schrieb:
> Wieso dann der Wunsch der Äthiopier, mit dem Auslesen
> der Flugschreiber lieber England, Deutschland oder Frankreich zu
> beauftragen?

Die werden sich vermutlich auch mit der NTSB abstimmen, die in der 
Technik immer wieder einen Vorsprung hat und sicher eingeschaltet wird, 
weil es ein US-amerikanischer Hersteller ist.

von (prx) A. K. (prx)


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"NTSB Sends Additional Investigators to Assist in Ethiopian 
Investigation" (nach Paris zur BEA, wo die Auswertung stattfindet)
https://www.ntsb.gov/news/press-releases/Pages/NR20190314.aspx

Sollte man nicht mit der Aufsichtsbehörde FAA verwechseln, mit der das 
NTSB organisatorisch nichts zu tun hat. Der FAA Chef entstammt jenen 
Kreisen, die er beaufsichtigen soll.

: Bearbeitet durch User
von Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch (Gast)


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A. K. schrieb:

> oder neuerer Boeing-Typmuster. Die 737 fliegt in den Hauptsteuersystemen
> wie zu Grossvaters Zeiten noch mit Seilzügen, MAX oder nicht.

Du hast ja recht, @Großvater. Doch die Seilzüge zu Großenkels Zeiten 
werden elektrisch angetrieben :D

> Das MCAS wirkt auf die elektrische Trimmung.

Was soll das werden?

Das beruhigt mich jetzt. Bisher dachte ich, das MCAS würde auf Quer-, 
Höhen oder Seitenruder einwirken. Aber wenn es nur die "elektrische 
Trimmung" ist, ist alles gut. Wieso eigentlich elektrische Trimmung, wo 
doch, wie zu Grossvaters Zeiten, noch immer Seilzüge verwendet werden?

Überdenke noch mal. Schreibe dann eine neue Version.

von Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch (Gast)


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>> dass ich mich lange genug gegen den Einzug der Automaten in mein
>> Auto wehren kann.
>
> Wenn dein Auto noch nicht annähernd fürs H-Kennzeichen qualifiziert ist,
> dann wird da schon Software drin sein.

Hben wir hier schon mal den Unterscied zwischen Software und Software 
besprochen? Ein himmelweiter Unterschied.

Hier ist ein Thread fällig. Was ist es für ein Unterschied, ob ein 
Steuergerät nur Motorsteuerzeiten bereitstellt - oder selbst bremst, Gas 
gibt oder sogar lenkt...

von Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch (Gast)


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der-automat-kann-alles schrieb:

> So die Theorie. Wieso dann der Wunsch der Äthiopier, mit dem Auslesen
> der Flugschreiber lieber England, Deutschland oder Frankreich zu
> beauftragen? Da scheint mir doch ein Fisch zu stinken, aber richtig.

Die wissen eben, wo sie für ihr Geld nach wunsch bedient werden. Die 
Niederlande fehlen noch in der Liste der 
Flugschreiberdatenmodifizierstaaten.

von Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> In diesem Thread geht es allerdings mal nicht um E-Mobilität, sondern um
> autonomes Fahren. Für E-Auto Bashing bitte den Nachbarthread benutzen
> :-P
>
> Beitrag "Elektrisch oder nicht, das ist die Frage [Endet 17.06.]"

Hoffe der Herr ist zufrieden mit mir.

Beitrag "Re: Elektrisch oder nicht, das ist die Frage"

Kannte den Thread noch nicht

von (prx) A. K. (prx)


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Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch schrieb:
> Überdenke noch mal. Schreibe dann eine neue Version.

Wozu? Nichts liegt mir ferner, als dich beruhigen zu wollen, oder gar 
zusammen mit Automat und Gaul ins Flugzeug zu knüppeln. Wer seine Angst 
hegen und pflegen will, dem sei sie gegönnt.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch schrieb:
> Hoffe der Herr ist zufrieden mit mir.

Nö. Du benutzt mehrere verschiedene Nicks im Thread und verstösst damit 
gegen die Forenregeln. Das du nicht weisst, was Trimmung ist und das 
niemand Flugschreiberdaten modifiziert, ist deiner Unwissenheit 
zuzuschreiben.
Sowas würde nicht mal Boeing selber tun.

: Bearbeitet durch User
von Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch (Gast)


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Matthias S. schrieb:

> Nö. Du benutzt mehrere verschiedene Nicks im Thread

Sagt "James Bond" seine Glaskugel, oder wer?

Ist nur peinlich. Musst ja auch sowas nicht bei Ebay kaufen, gell.

von Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch (Gast)


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Matthias S. schrieb:

> Sowas würde nicht mal Boeing selber tun.

Eigentlich gehts ja nicht um Flugzeuge. Sondern um Autos. Und Straßen. 
In dem von dir verlinkten "Nachbarthread" hatte ich ja gerade 
geschrieben, dass Berlin auf dem Weg in die Autofreiheit ist. Ohne Auto 
aber kein Pilot, wodurch sich jedes reden über Autopilot & Co erübrigt. 
Wer sich in Berlin auskennt, die Gegend um den Hahnebergweg soll als 
eine der ersten Gegenden autofrei werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch schrieb:
> Hben wir hier schon mal den Unterscied zwischen Software und Software
> besprochen? Ein himmelweiter Unterschied.

Erklär das nicht mir, sondern ihm:

der-automat-kann-alles schrieb:
> In der Luftfahrt galt mal der Grundsatz: KEINE SOFTWARE INS FLUGZEUG !

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>
>> Nö. Du benutzt mehrere verschiedene Nicks im Thread
>
> Sagt "James Bond" seine Glaskugel, oder wer?

Ne, das sage ich.

Unterlasse das bitte. Hier im Forum ist nur ein Nick pro Thread erlaubt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch (Gast)


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A. K. schrieb:
> Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch schrieb:
>> Hben wir hier schon mal den Unterscied zwischen Software und Software
>> besprochen? Ein himmelweiter Unterschied.
>
> Erklär das nicht mir, sondern ihm:
>
> der-automat-kann-alles schrieb:
>> In der Luftfahrt galt mal der Grundsatz: KEINE SOFTWARE INS FLUGZEUG !

Software soll dem Anwender helfen , nicht ihn verunsichern. Und auf 
gar keinen Fall in Gefahr bringen.

Ich habe den Fall beim Boradcomputer gehabt. Der Wunsch nach Technik und 
Spielerei, aber auch nach Sicherheit (auch rechtlicher). Folglich wollte 
ich nicht ins Bordnetz eingreifen.

Heraus kam ein Hybrid: Kontroll-Lampen und Instrumenten-Tracking über 
uC, und alle Verbraucher blieben konventionell an manuellen Schaltern 
angschlossen. Und damit lebe ich ausgesprochen gut.

Kein uC, auch kein selbstgestrickter, kann die Entscheidung des 
Fahrzeugführers überdominieren. Das ist das einzig sinnvolle Konzept im 
Umgang mit elektronik: DER MENSCH BLEIBT CHEF!

von Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch (Gast)


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Chris D. schrieb:

> Ne, das sage ich.
>
> Unterlasse das bitte. Hier im Forum ist nur ein Nick pro Thread erlaubt.

Ist ja schon gut. Gegen einen Moderator bin ich ein kleiner Wurm. 
Akzeptiert.

Aber wieso schreibst du dann mit mit dem anderen Namen? Ist doch klar, 
wenn ein User "mehrere Nicks" entdeckt, dann ist er ein Mod, und kann 
(muss?) auch nur mit einem, seinem Nick (als Mod) schreiben? Oder 
verlange ich da von dir, Vorbildfunktion als Mod, zu viel? Sorry, ich 
bin ein alter Knochen. Zu meiner Zeit war die Moral noch besser ;-)

OK ..... pffffft .... bin schon weg

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch schrieb:
> Chris D. schrieb:
>
>> Ne, das sage ich.
>>
>> Unterlasse das bitte. Hier im Forum ist nur ein Nick pro Thread erlaubt.
>
> Ist ja schon gut. Gegen einen Moderator bin ich ein kleiner Wurm.
> Akzeptiert.
>
> Aber wieso schreibst du dann mit mit dem anderen Namen?

Ich schreibe hier schon seit zehn Jahren ausschließlich mit diesem Nick.
Aber auch andere Nutzer wie matzetronics sind durchaus in der Lage, 
Leute mit mehreren Nicks zu entdecken.

> Ist doch klar,
> wenn ein User "mehrere Nicks" entdeckt, dann ist er ein Mod, und kann
> (muss?) auch nur mit einem, seinem Nick (als Mod) schreiben? Oder
> verlange ich da von dir, Vorbildfunktion als Mod, zu viel? Sorry, ich
> bin ein alter Knochen. Zu meiner Zeit war die Moral noch besser ;-)

Schon immer galt: steh zu Deinem einmal gewählten Nick/Namen. Das war 
bei E-Mails so, in Newsgroups usw.

Ist auch heute noch so.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bio Holzfahrrad CO2 neutral, der Kopf auch schrieb:
> die Gegend um den Hahnebergweg soll als
> eine der ersten Gegenden autofrei werden.

Das ist sie schon - ist nämlich ein Landschaftsschutzgebiet.

von vn nn (Gast)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Pikant allerdings, dass Boing dieses neue Flugassistenzsystem mehr oder
> weniger heimlich verbaut hat. Weder Fluggesellschaften, noch Piloten
> hatten eine Ahnung, dass in der Boing 737 MAX 8 ein neues
> Flugassistenzsystems namens MCAS werkelt und recht dominant in das
> Höhenruder eingreifen kann. Nicht mal im Flughandbuch wurde dieses MCAS
> erwähnt. Bleibt die Frage, wieso man die Existenz des Automaten unter
> den Tisch fegt, wenn doch der Automat der Heilbringender der Zukunft
> ist?

Weil man die Piloten dann teuer hätte einschulen müssen. Da man aber 
MCAS verschwiegen hatte, konnte man hergehen und sagen "jeder der eine 
737 fliegen kann, kennt sich auch mit der MAX8 aus". Das war auch eines 
der Verkaufsargumente von Boeing, du kaufst ein neues Flugzeug und 
sparst dir die Einschulung für die Piloten.
 Blöderweise wurde genau das zum Verhängnis, die Piloten hatten schlicht 
keine Ahnung, warum da ein System eingreift, bzw. wie sie das abstellen. 
Dazu kam noch, dass scheinbar der Sensor nicht redundant ausgeführt 
wurde.

Matthias S. schrieb:
> Aber wie bei jedem neuen Flugzeugtyp müssen die Piloten darauf geschult
> werden und nicht mit einem System wie MCAS überfahren werden, was Boeing
> deswegen einbaut, um das Verhalten der Vorgängermodelle der Max 8 zu
> 'simulieren'.
> Besser ist es, wenn sich die Piloten einfach mit dem neuen Modell
> vertraut machen können. Aber dafür fehlt anscheinend das Geld oder die
> Zeit oder sonst was.
> Daß das System nicht mal im Handbuch erwähnt wird, ist m.E. gar nicht
> drin. Da gibts also neue Knöpfchen im Cockpit, die keiner gelernt hat.

Genau das ist der Skandal: die Abstürze sind wieder mal nur durch Geiz 
verursacht worden.

von MM (Gast)


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A. K. schrieb:
> Und wo es dir schon um Sicherheit geht: Im Krankenhaus gibts Software.
> Auch eminent lebenswichtige. Ebenso im Herzschrittmacher. Hoffen wir
> mal, dass du das nie brauchst.

Dumm gelaufen:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/101131/Tausende-Patienten-von-Herzschrittmacher-Rueckruf-betroffen

Auch recht untoll:

https://www.merkur.de/welt/herzschrittmacher-und-insulinpumpen-von-hackern-angreifbar-zr-11722058.html

von S. R. (svenska)


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Die Alternative wäre, auf fehlerfreie Hard- und Software zu warten und 
währenddessen zu sterben. Manchmal ist Time-To-Market eben doch 
relevant.

von Dieter W. (Gast)


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So langsam lichtet sich der Nebel, denn die Auswertung der 
Blackbox-Daten der äthiopischen Boeing-Maschine lässt erkennbare 
"Ähnlichkeiten" zum indonesischen Unglück im Oktober erkennen.

Die Nachrichten mal cronologisch geordnet:

Im Oktober verunglückt eine nagelneue Boing MAX 8 der indonesischen 
Lion-Air beim Start. Es folgt das übliche Prezedere, Ergebnisse zum 
Absturz kann man erst in Jahren erwarten. Erstmalig wird das heimlich 
verbaute MCAS bekannt. Boing kündigt ein Software-Update für dieses 
System an. Der Flugbetrieb geht weiter.

Paar Monate später ein ähnliches Ereignis mit einer nagelneue Boing MAX 
8 in Äthiopien. Wieder Probleme beim Start, die Maschine verunfallt 
ebenfalls paar Minuten später.

Nun scheint es bei manchen Entscheidern zu klingeln, eine Reihe großer 
Fluggesellschaften grounden ihre Maschinen und nationale 
Flugaufsichtsbehörden sperren ihren Luftraum für diesen Typ. Nach paar 
Tagen ist der Luftraum nahezu weltweit gesperrt, nur im Land des Dollars 
(Amerika) wird der Flugzeugtyp weiter geflogen.

Mittlerweile wird bekannt, dass auf einer Plattform, wo Piloten anonym 
Auffälligkeiten bei der Flugdurchführung melden können, Berichte von 
Problemen beim Steigflug mit der MAX 8 entfernt wurden.

Die amerikanischen Behörden machen Druck, um den Flugdatenschreiber der 
zweiten verunfallten Maschinen zu bekommen. Druck erzeugt bekanntlich 
Gegendruck, so wenden sich die Äthiopier an Flugunfallbehörden in 
Europa.

Nachdem bekannt wird, dass Frankreich den Flugdatenschreiber auswerten 
wird, groundet auch Amerika (Boing/FAA) den Flugzeugtyp noch am selben 
Tag.

---

Ferner gibt es offenbar Zweifel an der Sorgfalt der US-Flugsaufsicht 
FAA:

"Die US-Regierung prüft laut Medienberichten das Zulassungsverfahren. 
Das Verkehrsministerium untersuche dabei die Frage, ob die FAA geeignete 
Standards und Analysen bei der Zulassung des neuen Kontrollsystems MCAS 
genutzt habe, berichtete das "Wall Street Journal".

"Die "Seattle Times" meldet, dass es zu groben Verstößen in der 
Entwicklung und Zulassung des Flugzeugtyps, vor allem des 
Flugkontrollsystems, gekommen sei. Boeing habe die Flugaufsichtsbehörde 
2015 gedrängt, Sicherheitsaspekte bei der Prüfung an die Flugzeugbauer 
selbst zu delegieren und die Analyseergebnisse schnell zu billigen."

https://www.tagesschau.de/ausland/absturz-aethiopien-blackbox-103.html

von Romdroht (Gast)


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Dieter W. schrieb:


> "Die "Seattle Times" meldet, dass es zu groben Verstößen in der
> Entwicklung und Zulassung des Flugzeugtyps, vor allem des
> Flugkontrollsystems, gekommen sei. Boeing habe die Flugaufsichtsbehörde
> 2015 gedrängt, Sicherheitsaspekte bei der Prüfung an die Flugzeugbauer
> selbst zu delegieren und die Analyseergebnisse schnell zu billigen."


Ist doch gut. Und Autofahrer sollen demn. den TÜV selbst machen dürfen. 
Macht ja Sinn, die kennen ihr Auto schließlich am Besten. "Her/Frau 
____ bestätigt durch seine/ihre Unterschrift, dass das Fahrzeug mit 
dem Kennzeichen ______ fahrbereit und verkehrssicher ist"

Ähm wie war das doch gleich, wie ging Rom nochmal unter ....

von F. F. (foldi)


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Habe mich bei der Diskussion über Flugzeuge lange rausgehalten, aber es 
ist deutlich anders, ob Frau oder Herr Maier an ihrem Auto TÜV machen, 
wobei sicher einige das durchaus könnten (ich z. Bsp.) und das Fahrzeug 
dann sicher ist.
Natürlich kann der Hersteller das viel besser beurteilen, ob und wie ein 
Fehler am besten zu beheben ist.
Die wollen doch selbst nicht, dass ihre Flugzeuge abstürzen.
Das System sollte ja schließlich eine Verbesserung sein.

von (prx) A. K. (prx)


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Romdroht schrieb:
> Ähm wie war das doch gleich, wie ging Rom nochmal unter ....

Durch eine Invasion der Barbaren.
Daher Trumps Mauer gegen die Latinos. ;-)

Den Ruf der FAA kriegt man aber auch selbst kaputt. Deregulierung 
fördert die Wirtschaft: "Government is not the solution to our problem, 
government IS the problem" (Ronald Reagan).

: Bearbeitet durch User
von der-automat-kann-alles (Gast)


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vn nn schrieb:
> ... die Piloten hatten schlicht keine Ahnung,
> warum da ein System eingreift, bzw. wie sie das abstellen.

Dazu passt:

"Man kann aber auch das ganze System deaktivieren, indem man eine 
entsprechende Sicherung zieht im Cockpit. Das wussten die Piloten von 
Lion Air allerdings nicht."

https://www.tagesschau.de/ausland/mcas-boeing-101.html

Aberwitzig: Wenn der Flieger beim Start spinnt und Achterbahn fährt, mal 
eben an den Sicherungskasten und die RICHTIGE Sicherung gezogen. Bei den 
extremen G-Kräften bei der Achterbahnfahrt sicherlich kein Problem. Bei 
der Vorstellung, dass während eines Fluges Sicherungen gezogen werden, 
rollen sich mir die Fußnägel auf.

Den Tipp sollte man sich aber merken, falls mal das zukünftige eigene 
autonom fahrende Auto einen Affen kriegt und unbedingt mit Vollgas am 
nächsten Baum zerschellen möchte. Dann hilft: Schnell die richtige 
Sicherung ziehen.

von (prx) A. K. (prx)


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"Sicherung ziehen" ist bei manchen Problemen und bestimmten Sicherungen 
tatsächlich eine offiziell vorgesehene Massname, die auch für den 
"Restart" eines Systems verwendet wird.

Für "Achterbahnfahrt" gibt es in diesem Fall allerdings auch Massnahmen, 
für die man keinen Ausflug unternehmen muss. Die Sicherung dürfte dann 
eher dazu dienen, ein als defekt erkanntes System anschliessend 
permanent zu deaktivieren.

: Bearbeitet durch User
von der-automat-kann-alles (Gast)


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F. F. schrieb:
> Das System sollte ja schließlich eine Verbesserung sein.

Leider völlig falsch !

Man hat an einen uralten Flieger (Erstflug 1967) moderne und Sprit 
sparende Triebwerken verbaut, um sich die Neuentwicklung eines Fliegers 
zu sparen. Leider sind die modernen Triebwerke dicker als frühere 
Triebwerke und passten deshalb nicht mehr unter die Tragflächen. 
Kurzerhand hat man die Triebwerke vor die Flügel verlagert. Die Folge 
war ein kritisches Flugverhalten beim Steigflug.

Um dieses kritische Flugverhalten in den Griff zu bekommen, wurde MCAS 
entwickelt und still und heimlich verbaut. MCAS greift beim Steigflug 
direkt in die Steuerung des Höhenruders ein. Durch diese Korrektur des 
Flugverhaltens sollte sich dieser neue Flieger wie gewohnt "anfühlen", 
so dass man sich eine erweiterte Schulung der Piloten auf dieses Muster 
sparen konnte.

von (prx) A. K. (prx)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Um dieses kritische Flugverhalten in den Griff zu bekommen, wurde MCAS
> entwickelt und still und heimlich verbaut. MCAS greift beim Steigflug
> direkt in die Steuerung des Höhenruders ein.

Genauer gesagt in die Trimmung, nicht ins Ruder. Die Trimmung wirkt auf 
das gesamte Höhenleitwerk (stabilizer), das Ruder nur auf die 
Steuerfläche (elevator):
http://www.b737.org.uk/flightcontrols.htm#Pitch

Das kann auch zur Folge haben, dass eine Fehltrimmung mit dem Ruder 
nicht ausgeglichen werden kann. Ich kenne einen Unfall bei manueller 
Fehltrimmung ins Extrem, bei einem anderen Flugzeug.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Die Folge war ein kritisches Flugverhalten beim Steigflug.

Die bisher gegebene Erklärung besagt, dass sich das Verhalten verändert, 
besonders bei höherem Anstellwinkel. Kritisch sei das im Normalbetrieb 
nur insofern, als mit den bisherigen 737ern vertraute Piloten damit 
nicht rechnen.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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F. F. schrieb:
> Die wollen doch selbst nicht, dass ihre Flugzeuge abstürzen.

Die wollen in allererster Linie den Shareholder value maximieren.

von (prx) A. K. (prx)


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Udo S. schrieb:
>> Die wollen doch selbst nicht, dass ihre Flugzeuge abstürzen.
>
> Die wollen in allererster Linie den Shareholder value maximieren.

Abstürze gehen auch zu Lasten des shareholder value. Wobei der Kurs aber 
derzeit immer noch höher ist als vor einem halben Jahr.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Leider völlig falsch !

Woher hast du das alles?

von F. F. (foldi)


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A. K. schrieb:
> Ich kenne einen Unfall bei manueller
> Fehltrimmung ins Extrem, bei einem anderen Flugzeug.

Ja, das ist leider möglich. Bei elektronischen Systemen sollte das heute 
(bin schon über 30 Jahre aus der Branche raus) nicht mehr zu Unfällen 
führen.

von Akku mit Duspol (Gast)


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F. F. schrieb:

> wobei sicher einige das durchaus könnten (ich z. Bsp.) und das Fahrzeug
> dann sicher ist.

Prahl.net das kann jeder.
Manche fahren halt vor die Wand. Und Flugzeuge fallen runter. Na und? 
Das ist halt so, heute in dieser Welt im Römischen Reich Weltweiter 
Dekadenz.

von Akku mit Duspol (Gast)


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A. K. schrieb:

>> Die wollen in allererster Linie den Shareholder value maximieren.
>
> Abstürze gehen auch zu Lasten des shareholder value. Wobei der Kurs aber
> derzeit immer noch höher ist als vor einem halben Jahr.

Die Rechnung ist so nicht richtig. Die im Flugzeug sitzenden shareholder 
müssen gegengerechnet werden. Man müsste prüfen, ob der Anteil 
shareholder in den verunglückten Flugzeugen größer oder kleiner ist als 
Standarddurchschnitt. Interessante Idee, nicht wahr? Die heutigen 
Indidergeschäfte erkennt man nicht mehr so einfach ;)

von Akku mit Duspol (Gast)


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der-automat-kann-alles schrieb:

> Man hat an einen uralten Flieger (Erstflug 1967) moderne und Sprit
> sparende Triebwerken verbaut, um sich die Neuentwicklung eines Fliegers
> zu sparen. Leider sind die modernen Triebwerke dicker als frühere
> Triebwerke und passten deshalb nicht mehr unter die Tragflächen.
> Kurzerhand hat man die Triebwerke vor die Flügel verlagert. Die Folge
> war ein kritisches Flugverhalten beim Steigflug.

> Um dieses kritische Flugverhalten in den Griff zu bekommen, wurde MCAS
> entwickelt und still und heimlich verbaut. MCAS greift beim Steigflug
> direkt in die Steuerung des Höhenruders ein. Durch diese Korrektur des
> Flugverhaltens sollte sich dieser neue Flieger wie gewohnt "anfühlen",
> so dass man sich eine erweiterte Schulung der Piloten auf dieses Muster
> sparen konnte.

Wenn das stimmt (woher hast du die Infos?) wäre das ein dicker Hund. 
Aber vorstellbar ist es. VW (andere auch) haben z.B. in den 
Temperaturanzeige-Instrumenten (u.a. Kühlwasser) eine sogenannte 
Plateaufunktion integriert, seit jahren schon. Die sorgt dafür, dass 
sich der Fahrer nicht sorgt, wenn die Temperatur ansteigt. Das wird 
nämlich einfach unterdrückt ;-)

Von 75°C bis 107°C wird nicht mehr die tatsächliche Temperatur 
angezeigt, sondern immer ein Wert von 90°C. Da sorgt sich keiner mehr 
;-)

https://www.t4-wiki.de/wiki/Plateau-Funktion

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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der-automat-kann-alles schrieb:
> Den Tipp sollte man sich aber merken, falls mal das zukünftige eigene
> autonom fahrende Auto einen Affen kriegt und unbedingt mit Vollgas am
> nächsten Baum zerschellen möchte.

Ohne Witz. Genau das ist mir bei meinem vorigen Auto (Matiz) passiert. 
Ich habe das hier schon mal erwähnt, das ABS behauptete durch die 
erlöschende Kontrolllampe, das alles i.O. sei, allerdings hat der Wagen 
dann in verschiedenen Situationen nicht mehr gebremst und mich dadurch 
in heikle Situationen gebracht. Nach dem Ziehen der Sicherung bremste 
der Wagen wieder zuverlässig, aber erfreute einen durch die brennende 
ABS Warnlampe. Das war nicht witzig und zeigte mir, das selbst so 
einfache Assistenzsysteme ganz schön Mist bauen können.

Wie das erst bei autonomer Software werden soll, bleibt fraglich. Dabei 
ist es noch nicht mal nötig, das die Software durchdreht, sondern es 
reicht ja ein einfacher Kabelbruch.
Ich jedenfalls fahre jetzt einen Wagen ohne diesen Mist und erfreue mich 
an vorhersehbarem Fahrverhalten.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Akku mit Duspol schrieb:
> Wenn das stimmt (woher hast du die Infos?) wäre das ein dicker Hund.

Hier wird ziemlich viel über die gesamte Thematik geschrieben: 
https://www.seattletimes.com/business/boeing-aerospace/failed-certification-faa-missed-safety-issues-in-the-737-max-system-implicated-in-the-lion-air-crash/

Wobei ich besonders die Sache mit der FAA-Zulassung interessant finde. 
Die ist geeignet, das bisherige Vertrauensverhältnis zwischen der FAA 
und den Zulassungsbehörden anderer Länder zu beschädigen. Da sollen 
einige bereits angekündigt haben, sich beim MCAS nicht mehr einfach an 
FAA-Entscheidungen dranzuhängen.

: Bearbeitet durch User
von irgendwer (Gast)


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A. K. schrieb:

> Hier wird ziemlich viel über die gesamte Thematik geschrieben:
> 
https://www.seattletimes.com/business/boeing-aerospace/failed-certification-faa-missed-safety-issues-in-the-737-max-system-implicated-in-the-lion-air-crash/
>
> Wobei ich besonders die Sache mit der FAA-Zulassung interessant finde.
> Die ist geeignet, das bisherige Vertrauensverhältnis zwischen der FAA
> und den Zulassungsbehörden anderer Länder zu beschädigen. Da sollen
> einige bereits angekündigt haben, sich beim MCAS nicht mehr einfach an
> FAA-Entscheidungen dranzuhängen.

Der Ami, auf Entscheiderebene, macht aktuell in kürzester Zeit weltweit 
alles kaputt, was Generationen verschiedenster Völker zuvor aufgebaut 
haben: Vor allem Vertrauen und den Glauben an die Sicherheit statlicher 
Organe.

Wir werden dadurch nicht nur in einem Scherbenhaufen des Vertrauens und 
der Sicherheit landen, wir stehen bereits mitten drin. Und es wird 
erneut Generationen brauchen, um das Vertrauen wiederzugewinnen.

Ich weiß nicht, wem das nützt. Aber diejenigen, die sich das ausgedacht 
haben, werden mit untergehen. Bei den Entscheidungen, die zur Zeit 
überall auf der Welt getroffen werden, kommt es mir vor, als würden 
Bankrotteure mit aller Kraft versuchen, das Unvermeidliche zu 
verhindern, und dabei werden Entscheidungen getroffen, die nicht gut 
sein können. z.B. sicherheitsrelevante Produktprüfungen auf den 
Produkthersteller ausgelagert. Das ist ebenso perfide wie es zum Crash 
führen wird. Die Frage ist nur, WANN?

von Hyper Mario (Gast)


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irgendwer schrieb:
> Der Ami, auf Entscheiderebene, macht aktuell in kürzester Zeit weltweit
> alles kaputt, was Generationen verschiedenster Völker zuvor aufgebaut
> haben: Vor allem Vertrauen und den Glauben an die Sicherheit statlicher
> Organe.

Finde ich etwas überzogen formuliert. Staatliche Organe sind Behörden 
keine heiligen. Da läuft es meist in Richtung "Peter Prinzip" und 
tendenziell einer noch stärkeren Ausweitung des Wasserkopfes als in der 
Privatwirtschaft.

Wenn die "sich drängen lassen Aufgaben abzugeben" dann sind Sie auch 
dafür verantwortlich. Da ist imo kein Unterschied zwischen deutschen 
Behörden (die ja die Arbeit auch sehr gern von sog. 
Unternehmensberatungen machen lassen) und amerikanischen.

Kann eben auch sein das die sehr lange (und auch zu lange) für alles 
gebraucht haben und Boeing das unter Zeitdruck übernommen hat.

Es ist auch nicht gesagt das der Fehler dann aufgetaucht wäre. Es gibt 
wohl keinen Hersteller wo nicht gravierende Fehler gemacht wurden die 
nur unter einer Verkettung von diversen Umständen zum Unfall führen.

Das ist auch anders als bei Tesla. Diese Firma macht auf mich den 
Eindruck das Sie über Leichen geht. Wer ein leidlich funktionierendes 
System "Autopilot" nennt weiß das er den Käufer anlügt und in Gefahr 
bringt. Das ist ihm aber egal. Für mich ist Musk mehr Totschläger als 
fahrlässig und eine "Verkettung von vorher nicht bekannten Umständen" 
kann ich da auch nicht erkennen.

von irgrendwer (Gast)


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Hyper Mario schrieb:

> Das ist auch anders als bei Tesla. Diese Firma macht auf mich den
> Eindruck das Sie über Leichen geht. Wer ein leidlich funktionierendes
> System "Autopilot" nennt weiß das er den Käufer anlügt und in Gefahr
> bringt. Das ist ihm aber egal. Für mich ist Musk mehr Totschläger als
> fahrlässig und eine "Verkettung von vorher nicht bekannten Umständen"
> kann ich da auch nicht erkennen.

irgendwer schrieb:

> Der Ami, auf Entscheiderebene, macht aktuell in kürzester Zeit weltweit
> alles kaputt, was Generationen verschiedenster Völker zuvor aufgebaut
> haben: Vor allem Vertrauen und den Glauben an die Sicherheit statlicher
> Organe.

Der Text ist unterschiedlich. Der Inhalt fast identisch.

Elon Musk ist ein vom US-amerikanischen Establishment gesponserter 
Unternehmer. Wenn nicht gar ein von der politishcen Elite installierter. 
Mit Privatwirtschaft hat das nichts mehr zu tun. Ebensowenig wie Google 
privat ist, hätte nie so groß werden können, sind es andere Konzerne 
auch nicht. Ich sehe darin Komponenten eines Ganzen, die insgesamt eine 
aufgabe erfüllen. Die Gewinnabschöpfung einzelner privater Personen ist 
Zugabe, aber kein primärer Faktor.

PS: Ich bin davon überzeugt, dass auch ein Herr Musk weiß, dass seine 
Produkte niemals das Straßenbild dominieren werden.

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