Forum: HF, Funk und Felder Junge Menschen für den Amateurfunk begeistern


von Christian B. (snooz3r)


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Moin,

in unserem Ortsverband ist in den letzten Jahren leider wenig passiert 
bezüglich Neumitglieder, die alten Herren beschweren sich über 
Auswirkungen des demografischen Wandels und das junge Menschen kaum für 
solch komplexe Themen zu Begeistern sind.

Ich sehe aber auch die fehlende Schnittstelle. Ein hinter seiner 
Funkanlage verschanzter Amateurfunker wird selten von jungen Menschen 
belagert.

Also stellt sich die Frage:
Was können wir tun, um junge Menschen wieder für die Themen aus dem 
Amateurfunk zu begeistern?

- Fuchsjagd - das ist die erste Idee gewesen, Peilsender führen an das 
Thema der Funktechnik heran und vermitteln grundsätzliches Verständnis 
für den Funk.

- Bastelprogramm für einfache Radios aus Bierdeckeln (evtl. auch als 
Ferienaktion)

(evtl. Tshirts für alle aktiven Mitglieder.)

Nun seid ihr gefragt - Hat jemand gute Ideen, wie Menschen zum 
Amateurfunken begeistert werden können? Eventuell Ideen aus anderen 
Ortsvereinen?

Viele Grüße
Christian

: Gesperrt durch Moderator
von Thorben (Gast)


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Tag der offenen Tür in irgendwelchen öffentlichen Einrichtungen oder im 
Einkaufszentrum.
Tut euch mit dem Hackerspace zusammen.

von Bär Luskoni (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Ein hinter seiner
> Funkanlage verschanzter Amateurfunker wird selten von jungen Menschen
> belagert.
>
Wer will sich schon mit Jemandem anlegen, der sich verschanzt und im 
Zweifelsfall einen Drahtverhau mit der Anodenspannung der Senderöhre 
über die Zinnen der Geräte ausgebreitet hat?
:)

von Walter T. (nicolas)


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HAMspirit.de hat ein neues Forum. Vielleicht ist dort die Fragestellung 
passender untergebracht.

Zum Thema: Es gibt Ortsverbände, die haben keine oder wenige 
Nachwuchsprobleme. K28 betreibt seit Jahren erheblichen Aufwand mit 
entsprechendem Erfolg. Dazu gehört u.A. auch, die entsprechende 
Öffentlichkeitsarbeit. Im Netz für die eigentliche Zielgruppe. In der 
Lokalpresse für deren Eltern.

Etliche OVs (von mir beobachtet hauptsächlich O28, da Nachbarschaft) hat 
mit erheblichen Aufwand und Erfolg für ein Jahrzehnt Nachwuchsgewinnung 
betrieben. Leider, wie so oft: Der Aufwand steckte bei einzelnen/wenigen 
Personen, und wenn alle gleichzeitig oder kurz hintereinander mit dem 
Studium fertig werden, zerstreuen sie sich in alle Winde.

AATiS hat sich unter funkinteressierten Lehrer etabliert. Die sind aber 
genau jetzt in der gleichen Nachwuchsfalle (hier durch Pensionierungen 
der Leistungsträger).

Will man Nachwuchs bei der Stange halten, ist ein voller 
Veranstaltungskalender Pflicht. Alle 14 Tage ist Minimalabstand. Kann 
man das leisten: Alles gut. Einfach das machen, was man sowieso gerne 
machen will. Amateurfunkkurs. Basteltreffen. Funkbetrieb. Fieldday. Geht 
alles.

vy 73 de Nicolas

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Christian.

Christian B. schrieb:

> Ich sehe aber auch die fehlende Schnittstelle. Ein hinter seiner
> Funkanlage verschanzter Amateurfunker wird selten von jungen Menschen
> belagert.

Stellt bei einer Vweranstaltung z.B. in einem Zelt auf der 
Fußgängerpassage alles so hin, dass die Besucher HINTER den OMs an den 
Geräten sind, und denen über die Schulter schauen können.

Seht zu, dass nicht nur im kopfhörer was zu hören ist, auch auf einem 
Lautsprecher.

Telegraphiepiepsen lockt Leute an, aber ein SSB-QSO hält sie länger 
fest.

Kümmert euch mal um DMR. ;O)
Auch wenn das für viele ein rotes Buch ist, und ich da auch Kritik an 
der Umsetzung hätte.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Erik (Gast)


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Ohne selbst zu senden, höre ich gerne immer mal per SDR rein.

Leider sind es gefühlt immer die gleichen "tratschenden alten Männer" 
(bitte nicht persönlich nehmen).

Vielleicht sollte man zuerst dieses Flair angehen, aber das ist wohl ein 
Henne-Ei Problem.

von MaWin (Gast)


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Christian B. schrieb:
> - Hat jemand gute Ideen, wie Menschen zum Amateurfunken begeistert
> werden können

Das wäre, als wolle man Kinder zu Bauklötzchen animieren wollen.

Christian B. schrieb:
> solch komplexe Themen

Mitnichten. Die meisten Funkamateuere kaufen sich ihre Technik fertig 
aus Asien und könnten nichts vergleichbares selbst bauen weil nur 
obetflächliche Kenntnisse "ein Auto hat Bremsen" und nichts 
tiefgreifendes "für x kN Verzögerung braucht es y kN Bremszangendruck".

Niemanden interessiert das Abhören von toten Funkbändern, wenn man per 
Handy jeden auf der Welt an fast jedem Ort direkt anrufen kann. Und 
niemand bastelt noch Audions, wenn kein Sender mehr existiert den man 
empfangen könnte.

Euer Hobby hat sich einfach überlebt, schon 1980 sind die Jungen in 
Computerclubs abgewandert, und ihr spielt immer noch mit euren 
Modelleisenbahnen.

Etwas interessanter wäre Beschäftigung mit Blitzortung, 
Weltraumteleskope, Satellitendaten, abhören von VoIP inkl. FPGA 
Decodierung, aber das können die OM selbst nicht.

von Der kein Bock mehr A. (Gast)


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Hi

Mein Zugang damals zu dem Thema war die AMSAT, da dort auch die 
praktische Anwendung mit Raumfahrt etc. total interessant war. Leider 
hat sich das auch bei mir nicht auch hin zum AFU-Nachwuchs entwickelt, 
aber das hat andere Zeitgründe.

Gruß

von Ham (Gast)


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Hallo

wie jung?

Fuchsjagd: Das Zielpublikum muss dann Spaß an Sport haben - bei Kindern 
hört das schnell auf wenn es wirklich anstrengend wird, oder sie sind 
sowieso schon in einen richtigen Sportverein und es ist keine Zeit für 
anderen "Sportkram" übrig.
Jugendliche sind generell schwieriges Publikum, die "Opa ist der beste" 
Phase ist vorbei, die wollen (wenn sportlich) dann auch richtigen und 
regelmäßig Sport machen und nicht irgendwann mal an so einen "Spielkram" 
zweimal im Jahr teilnehmen  - das da mehr hinter steht ist mir klar - 
aber das ist Außenstehenden eigentlich nicht zu vermitteln.

Basteln:
Ja aber eben nicht Radios aus Bierdeckeln - sondern irgendwas was 
vernetzt werden kann, was direkt in Verbindung mit den Internet bzw. 
Smartphone arbeitet, digitale schnelle Übertragungsverfahren, DATV, SDR.
Zumindest wenn es sich um Technik begeisterte Jugendliche handelt.
Bei Kindern erreicht man tatsächlich noch viel mit Schaltungen die 
Blinken und Töne erzeugen - auch wenn das wenig mit Amateurfunk direkt 
zu tun hat.

Und nur wenige Kinder und gar kein Jugendlicher hat Lust zu einen Haufen 
alter Männer zu gehen und sich die Technik von Vorgestern (zumindest von 
Außen her als Afu ferne Person betrachtet) an zu sehen, die man dann 
nicht mal anfassen darf, oder mit der man selbst (ohne Beaufsichtigung) 
"spielen" darf.

Also versucht Kinder und Jugendliche aus euren direkten Umfeld irgendwie 
einmal mit zu nehmen (aber nicht zum Clubabend in der Kneipe!) und macht 
eine gute "Show" - eventuell bringen diese beim hoffentlich nächsten mal 
einige Freunde mit.
Auch Mädchen und vor allem weibliche Teenager nicht vergessen - gerade 
die weiblichen  Teenager tragen mit dazu bei das hoffentlich deutlich 
"mehr" männliche Jugendlich denn ersten Schritt wagen.

Und bitte: Nicht die Eltern mit herein zwingen - es sollte sich um 
Angebote handeln an den Eltern teilnehmen können aber nicht müssen - 
also die geeignete Örtlichkeit (mit Fahrrad oder ÖPNV leicht erreichbar) 
und Uhrzeit.

Ja das sind hohe Anforderungen - aber die Zeiten haben sich gerade im 
technischen Umfeld extrem verändert - was die Funkkommunikation und den 
Datenaustausch, wozu ich auch Sprechen zähle, eigentlich extrem zum 
Quadrat.

Ham

von Max (Gast)


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Basteln auf Bierdeckeln wär das letzte für das ich mich als junger 
Mensch hätte begeistern können.

von Max (Gast)


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Ist so ein bisschen wie beim cczwei zu beobachten. Man macht immer so 
weiter Wie bisher mit der Technik und es dreht sich nur um die Technik 
selbst. Das ist dann doch relativ langweilig wenn man ein bisschen 
weiter schaut. Da sind Ausblicke wie blitzortung wie oben genannt schon 
deutlich interessanter.
Und am Ende muss es funktionieren und nicht in ausreden Ende, eigentlich 
müsste es doch, gestern ging es noch etc
Bierdeckel und das dahin friemeln sind einfach out

von Cyblord -. (cyblord)


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Christian B. schrieb:
> das junge Menschen kaum für
> solch komplexe Themen zu Begeistern sind.

Is klar. Ich denke das Problem wird hier sehr deutlich. Welcher junge 
Mensch will sich dem aussetzen?

von Hugo E. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Niemanden interessiert das Abhören von toten Funkbändern

...ein alter Mann faselt über Dinge, von denen er offensichtlich NULL 
Ahnung hat.
Daß die (Kurzwellen-)Bänder teilweise tot sind, liegt zum grossen Teil 
am Sonnenfleckenzyklus. Schon mal was von Ausbreitungsbedingungen 
gehört? Daran kann kein Mensch etwas ändern. Aber es gibt mitnichten nur 
die Kurzwelle. Es gibt Bänder von Längstwelle bis in den THz-Bereich. 
Und tausende Spielarten. In den letzten Jahren sind viele digitale 
Betriebsarten dazugekommen. Es ist für jeden etwas dabei.
Und dann gibt es Leute wie dich, die alles für "überholt, antiquiert" 
halten und mit Sprüchen kommen wie "mit dem Handy kann ich auch in Japan 
anrufen". Daß es nicht um das bloße "Anrufen" geht, weiß eigentlich 
jeder, der sich schon mal ein klein wenig mit der Materie beschäftigt 
hat. Und durch Leute wie dich (unter anderen) wird der Ruf des 
Amateurfunks schlechtgeredet und es wenden sich immer mehr (gerade 
jüngere Leute) ab, um dann mit dem Handy oder der Spielkonsole zu 
"daddeln".

von jemand (Gast)


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Ich habe als Elektroniker schon öfter mit dem Gedanken gespielt, in das 
Thema einzusteigen. Interesse ist vorhanden, die Bereitschaft das nötige 
zu lernen auch, sogar Grundlagen in HF-Technik wären vorhanden.

Aber ich muss ehrlich sagen, dass es Dinge gibt, die mich abschrecken:
1. Die Community: Insbesondere das Verhalten einiger Funker hier im 
Forum.
2. Die ganze Sache mit den ganzen Prüfungen und Genehmigungen etcpp.
3. Technik : Mir macht das Ganze oft den Eindruck eines Altherrenclubs 
der mit musealer Elektronik spielt.

Das ist wirklich schade, Funk muss nicht altmodisch sein. Das Thema an 
sich ist aktueller als je zuvor.

In Summe gibt es für mich genügend andere Felder in der Elektronik, auf 
denen ich mich frei betätigen kann, so ganz ohne Standesdünkel und 
Prüfungen.
Ich denke, vielen jüngeren Leuten geht es ähnlich.

Womit wir beim Thema wären:
Den Eindruck gilt es zu bekämpfen.
Da kann ein guter Ortsverband Wunder wirken. Wenn man sich dort moderner 
Technik nicht verweigert, und die jungen Leute wirklich mitmachen lässt, 
werden sich diese auch einfinden.
Ich bin sicher, das es solche Ortsverbände gibt. Die Mehrheit ist es 
nicht...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Christian B. schrieb:
> Ich sehe aber auch die fehlende Schnittstelle. Ein hinter seiner
> Funkanlage verschanzter Amateurfunker wird selten von jungen Menschen
> belagert.

dafür verschanzen diese sich hinter ihren Schmierfons

von Stefan M. (derwisch)


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jemand schrieb:
> 3. Technik : Mir macht das Ganze oft den Eindruck eines Altherrenclubs
> der mit musealer Elektronik spielt.

Das ist wohl das größte Wahrnehmungsproblem, was aber nachvollziehbar 
ist.

Das Ding ist, das die "alten Herren" nicht um der Nostalgie willen mit 
ebenso alter Technik rumspielen.
Es geht dabei um die Grundlagen der Funktechnik, die nunmal sehr alt 
sind, aber immernoch volle Gültigkeit haben.

Die Diskussion gab es ja auch schon in dem Thread mit der Makerszene und 
Funktechnik.

Es ist heute sehr schwierig geworden, einem jungen Menschen verständlich 
zu machen, dass alte Technik nicht gleichzusetzen ist mit überholter 
Technik.

Man muss vielleicht als Neuling nicht mit Röhren basteln, aber wer es 
dennoch tut, versteht die Zusammenhänge der HF- und Funktechnik.
Und das ist essenziell wichtig.
Und das war vor 100 Jahren genau so.

Entdecke und verstehe die Feinheiten in einem Audion Empfänger, und Du 
hast die Bahn geebnet für alles was dann noch kommen mag.

Und sowas macht echt Spass...

: Bearbeitet durch User
von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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vielleicht gilt es erstmal, den Sinn hinter Amateurfunkerei zu klären
was kann man damit machen und wofür ist es gut

Selbst ich als ex-CB-Funker sehe irgendwie wenig Sinn in dieser 
Funkerei, gerade auch in Bezug was den ganzen Aufwand in Ausbildung und 
Geräteausstattung betrifft.
Klar es ist ein Hobby, aber die Freude die daraus gedeiht muss man den 
jungen Menschen erstmal plausibel rüberbringen.
Und dann Sachen anbieten die jungen Menschen den Einstieg erleichtern, 
also Bau und Nutzung eigener Geräte unter Aufsicht von erfahrenen AF.
Oder beaufsichtigte Nutzung der Geräte des Vereins/von 
Vereinsmitgliedern.

von Walter T. (nicolas)


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Wie man schon in diesem Thread sieht: Selbst mit gutem Beispiel 
voranzugehen, gehört zu den schwierigsten Übungen.

Ich habe mal geschaut: HAMs, die ich aus dem RL kenne und denen das gut 
gelingt, sind interessanterweise wenig/gar nicht in mir bekannten 
Internetforen unterwegs. Etliche sind bei Twitter. Und etliche haben mit 
ihren Jugendgruppen so viel zu tun, dass sie auf Elektronik-Interforen 
überhaupt keine Lust haben (eher fachfremd: Auto-Reparatur etc.). Bei 
Elektronik-Themen kennen sie ihre Ansprechpartner ja sowieso und 
brauchen kein Forum.

Ich hatte sie beim letzten RL-Treffen darauf angesprochen.

By the way: die nächste gute Gelegenheit, solche Leute (zwischen den 
alten Moserern) zu treffen ist morgen in Kassel. Außerdem gibt es dort 
auch nettes schweres Gerät zu sehen. Ich überlege noch, dort hin zu 
fahren.

von MaWin (Gast)


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Hugo E. schrieb:
> Und dann gibt es Leute wie dich, die alles für "überholt, antiquiert"
> halten und mit Sprüchen kommen wie "mit dem Handy kann ich auch in Japan
> anrufen". Daß es nicht um das bloße "Anrufen" geht, weiß eigentlich
> jeder, der sich schon mal ein klein wenig mit der Materie beschäftigt
> hat. Und durch Leute wie dich (unter anderen) wird der Ruf des
> Amateurfunks schlechtgeredet und es wenden sich immer mehr (gerade
> jüngere Leute) ab, um dann mit dem Handy oder der Spielkonsole zu
> "daddeln

Und die Daddler nutzen das Netz um mit Spielern aus Japan Teams zu 
bilden, lernen Sprachen und schliessen Freundschaften auf weit 
elaboriertere Weise als die Altherrenclubs der Funkamateure.

Siehe es einfach ein: Modelleisenbahn ist tot (seit dem eine Lok ein 
Monatsgehalt kostet) Modellbau ist tot (seit dem schlechte Bausätze mehr 
kosten als fertige Modelle) Amateurfunk ist tot (seit dem niemand sendet 
und selber baut).

Alles hat seine Zeit, nun sind Smartphoneapps wie Instagram angesagt. 
Werft eure Funken weg, kommt zu Instagram, und ihr könnt euch um 
mangelnde Anteilnahme der Jugendlichen nicht beklagen. Die Jugendlichen 
sind nicht weg, sie sind nur nicht bei euch, Ihr müsst mit euren 
Interessen mit der Zeit gehen, sonst geht ihr mit der Zeit eben aufs 
Abstellgleis.

(Es gibt natürlich trotzdem immer Dampflokclubs auch mit jungen Leuten. 
Nur eben nicht mit jedem Altherren in jeder Dorfkneipe).

von Bär Luskoni (Gast)


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Walter T. schrieb:

> By the way: die nächste gute Gelegenheit, solche Leute (zwischen den
> alten Moserern) zu treffen ist morgen in Kassel. Außerdem gibt es dort
> auch nettes schweres Gerät zu sehen. Ich überlege noch, dort hin zu
> fahren.

Wo und wann in Kassel? Was ist das für eine Verunstaltung, äh 
Veranstaltung.

von Bär Luskoni (Gast)


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Bär Luskoni schrieb:

> Wo und wann in Kassel? Was ist das für eine Verunstaltung, äh
> Veranstaltung.

Ich hab's gefunden: Am Sonnabend, dem 7. April von 9-16 Uhr auf dem 
Messegelände in Kassel

von Alex W. (Gast)


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Ich plädiere immer für neue Technik!

Dabei zeigen wir z.B. normale WLAN-Router mit großen Antennen oder 
Yagi-Antennen die auf kleinen Sat-Rotoren montiert sind. Dabei nutzen 
wir gleich das Interesse der Meisten für Weltraum und Technik aus indem 
wir dann von der ISS oder Afu-Sat berichten bzw. darüber ein Filmchen 
abspielen.

DMR ist ja der neue Digitalstandard im Sprechfunk. Das man sogar 
verschlüsseln kann wird erwähnt, dies aber nicht darf wird aber 
natürlich verschweigen (macht die Sache doch gleich interessanter). Was 
wir vermeiden ist das Thema Morsen (wenn man uns nicht gerade darauf 
anspricht). Morsen ist eine aussterbende Religion. Jeder der morsen 
möchte kann es machen, sollte aber bitte nicht die Interessenten mit 
geklopfe langweilen.

Afu-Fachbegriffe ersetzen wir durch Umgangssprache. Wenn einer von 
Amateurfunkern redet, wird er nicht korrigiert (das wirkt überheblich)!

Für uns lehrreich war, dass z.B. die jüngeren Leute sich für das Thema 
WLAN mit großer Reichweite sowie DMR interessiert haben. Es gibt ja 
viele Linkstrecken die sich dann HamNET schimpfen und teilweise 30km 
überbrücken. Mit solchen Zahlen kann man diejenigen beeindrucken die zu 
Hause auf dem Balkon schon WLAN-Probleme haben. Wenn man dann noch 
erwähnt dass man den Mond als Reflektor nutzt gibts große Augen. Und 
einmal kam die Frage ob man auch mit den Antennen so etwas wie 
Radioastronomie machen kann. Das wurde natürlich bejat, da bereits auch 
dort Erfahrungen vorhanden waren (Stichwort Jupitermond Io). Fürs Morsen 
hatte sich aber keiner interessiert.

von Hugo E. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Amateurfunk ist tot (seit dem niemand sendet und selber baut).

Wie kommst du auf das schmale Brett, dass "niemand sendet"?

von Walter T. (nicolas)


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Bär Luskoni schrieb:
> Wo und wann in Kassel? Was ist das für eine Verunstaltung, äh
> Veranstaltung.

https://www.darc.de/nachrichten/veranstaltungen/

Hmpf. DARC-typisch mal wieder die Online-Darstellung maximal 
mittelmäßig. Twitter https://twitter.com/hashtag/funktag?src=hash

von MaWin (Gast)


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Hugo E. schrieb:
> Wie kommst du auf das schmale Brett, dass "niemand sendet"?

Einfach mal die Ohren, äh, Antennen aufmachen und vergleichen mit dem 
was in den 70ger los war, kommerziell DX und amateuergesendet von CB 
über SSW.

von Walter T. (nicolas)


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MaWin schrieb:
> und vergleichen mit dem
> was in den 70ger los war

Da war ich noch tot. Und die Leute, die sich angesprochen fühlen sollen, 
auch.

von Hugo E. (Gast)


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MaWin schrieb:
> kommerziell DX und amateuergesendet von CB über SSW.

Amateurfunk hat nichts mit "kommenziell" zu tun.
CB hat nichts mit Amatuerfunk zu tun.
SSW kenne ich nicht, gibt's aber im Amateurfunk ebenfalls nicht.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Es ist heute sehr schwierig geworden, einem jungen Menschen verständlich
> zu machen, dass alte Technik nicht gleichzusetzen ist mit überholter
> Technik.

wie wär es mit ner Smartphone-App für 'ne Funke, die irgendwo steht und 
die man zeitweise mieten und online bedienen kann
dann dürfen sich die "alten Herren" sich um ihre geliebte Technik 
kümmern und die jungen Leute "voll endkrass mobile worldwide connecten"

von Schreiber (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Für uns lehrreich war, dass z.B. die jüngeren Leute sich für das Thema
> WLAN mit großer Reichweite sowie DMR interessiert haben.

Eben, was nützlich ist, ist interessant.
Auf dem Dorf dürften die sich auch für DSL-drahtlos-Verlängern und 
im-Funkloch-noch-schnacken-können interessieren. Ein "wie überwache ich 
die Position meines Rollers" dürfte auch noch interessant sein.

Was Spaß macht, ist natürlich auch interessant.

Christian B. schrieb:
> - Bastelprogramm für einfache Radios aus Bierdeckeln (evtl. auch als
> Ferienaktion)

Ja, ist immer gut. Aber nur für relativ kleine Kinder.

Bierdeckel ist übrigens nicht optimal, vorgefertigte Platine sorgt für 
besseres Erfolgserlebnis.
Man muss heute ja leider ein UKW-Radio bauen, Mittelwelle ist "tot". 
Lautsprecher wird ebenfalls erwartet, Kopfhörer ist out. Stromversorgung 
am besten mit einer kleinen, billigen (ca. 2€) Powerbank.

Die Krönung ist übrigens ein zusätzlicher Audio-Eingang (als 
Brüllwürfel-Verstärker fürs Handy) und ein selbstgedrucktes Gehäuse mit 
Namen des Erbauers.
Materialkosten: 5-10€/Nase

von Bär Luskoni (Gast)


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Um einmal einen Eindruck von dem Ablauf eines Funkertreffens zu geben, 
diesen hier:

https://www.youtube.com/watch?v=LhufacBd_go

von Alex W. (Gast)


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Bär Luskoni schrieb:
> Um einmal einen Eindruck von dem Ablauf eines Funkertreffens zu geben,
> diesen hier:
>
> https://www.youtube.com/watch?v=LhufacBd_go

Ach komm, zieh das ganze hier doch nicht ins lächerliche! Aus einer 
ernsten Frage kommt so ein Scheissdreck...

von Bär Luskoni (Gast)


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Schlag Dir mit der stumpfen Seite der Axt auf den Fuß, damit Du fröhlich 
wirst -oder trink eine Tasse Wermut-Tee.

Manche Typen möchte ich wirklich mal in Natura sehen.

von Walter T. (nicolas)


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Bär Luskoni schrieb:
> Youtube-Video "Hallervorden   Funkerkongreß"

Von dem alten Klamauk haben mir fast alle künftigen Schwiegereltern 
erzählt, wenn sie von meinem Hobby erfuhren. Macht nichts. Hatte sie 
trotzdem alle irgendwie gern. Jetzt sehe ich es mal.

Für die Zielgruppe allerdings überhaupt nicht relevant. Die kennen Otto 
Waalkes nur als unlustigen alten Mann. Und Dingens - äh, Palim Palim, äh 
... Dieter Hallervorden (steht ja in der Video-Überschrift) auch.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Hugo E. schrieb:
> MaWin schrieb:
> kommerziell DX und amateuergesendet von CB über SSW.
>
> Amateurfunk hat nichts mit "kommenziell" zu tun.
> CB hat nichts mit Amatuerfunk zu tun.
> SSW kenne ich nicht, gibt's aber im Amateurfunk ebenfalls nicht.

Typisch unbelehrbarer Amateuer.

Kommerziell DX heisst Empfangsberichte über kommerzielle Sendestationen, 
sehr wohl eine Sparte der Funkamateure,
auf CB senden ebenfalls Amateure, mit niedrigerer Leistung als Inhaber 
einer Lizenz aber die Abgrenzung wird nur von arroganten Lizenzinhabern 
gemacht die der Grund sind wsrum niemand zum Altherrenstammtusch geht,
Und SSW sollte SSB heissen, du kennst dich wohl nicht ausreichend aus.

von Walter T. (nicolas)


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Ich fasse mal zusammen: Wer junge Leute begeistern will, muss
 a) Zeit haben
 b) interessante Sachen machen und
 c) darf selbst kein verbitterter alter Sack sein.

Die Kombination aus a) und c) ist die größte Schwierigkeit.

Dazu kommt noch
 d) alleine geht nichts.

Ist im Thread bislang untergegangen.

: Bearbeitet durch User
von Alex W. (Gast)


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Hugo E. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> kommerziell DX und amateuergesendet von CB über SSW.
>
> Amateurfunk hat nichts mit "kommenziell" zu tun.
> CB hat nichts mit Amatuerfunk zu tun.
> SSW kenne ich nicht, gibt's aber im Amateurfunk ebenfalls nicht.

Unglaublich! Genau solche Leute machen dem Nachwuchs Angst!
Mimimi "es heist Funkamateur, nicht Amateurfunker! Mimimi"
"Und was ist SSW? Ich bin so doof als Lizensierter das ich nicht von 
selbst darauf komme das es SSB heisen könnte.."
"Mimimi, Morsen kommt noch vor Gott! Jeder der nicht morst ist ein 
Ungläubiger und muss gesteinigt werden! Er hat Jehova gesagt!"

von Christian B. (snooz3r)


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Hey,

ich bin immer wieder überrascht, wie viele gute Ideen hier 
zusammenkommen. Natürlich muss man Filtern, aber auch Kritik und Zweifel 
haben einen Ursprung den man ernst als Feedback nehmen kann.

Ja, die Strukturen sind zweifellos überaltert
Ja, man neigt dazu sich in der Kenipe zu treffen
aber
wenn ein Ortsverband willig ist und sich erneuern möchte dann halte ich 
das auch für möglich. Denn anders als der Modellbahnverein ist Funken 
als Völkerverständigung bis heute aktueller denn je. WLAN, Mobilfunk, 
Bluetooth, das alles basiert auf dem klassischen Funk und übernimmt 
stillschweigend vielfältige Aufgaben.

Worüber wir uns aber alle einig sind: Die klassischen Themen von früher 
wie vielleicht das Morsen lockt heute keinen jungen Menschen mehr hinter 
dem Ofen hervor. Deshalb habe ich diesen Thread hier eröffnet. 
Vielleicht ist es spannender Satteliten abzuhören, Peilfunken, 
Elektronik Grundwissen aufzubauen.
Ich würde gerne von Funkinteressierten wissen: Was sind die Themen die 
ihr spannend findet? Funkschein, Kommunikation, Technisches Basteln?

von Walter T. (nicolas)


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Christian B. schrieb:
> Was sind die Themen die
> ihr spannend findet? Funkschein, Kommunikation, Technisches Basteln?

 - Interessante Leute treffen.
 - Antenne aufbauen und Grillen.
 - Elektronische/elektromechanische Kleinbasteleien
 - Großes, schweres Gerät
 - Hochwertige Einzelgeräte
 - Einfache Bausätze für große Stückzahlen
 - Fuchsjagd
 - LoRaWan, HamNet, APRS, DMR
 - Wetterballons, Wetterdaten, Telemetrie, Sensorik

Das waren bislang die Themenbereiche, die mir in meinen Bekanntenkreis 
spontan einfallen.

Egal. Man kann nur Leute für Sachen begeistern, die einen selbst 
interessieren.

Sogar Morsen ist nicht schlimm. Ich habe noch vor kurzem einen Anfänger 
getroffen, der meinte: "Ich mache jetzt direkt die volle Dröhnung 
inklusive Morsen."

Was nicht funktioniert:
 - belehren.

Was funktioniert:
 - vorleben.

von Hugo E. (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Unglaublich! Genau solche Leute machen dem Nachwuchs Angst!

Wenn du meinst...
Ich jedenfalls habe einen anderen Eindruck, wenn ich dem Nachwuchs bei 
der Prüfungsvorbereitung helfe. Da zeigte bis jetzt keiner Angst, im 
Gegenteil.

von ElKo (Gast)


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Ich bin ein Endzwanziger, ASIC Designer. Ich habe mehrfach mit dem 
Gedanken gespielt, mich in Amateurfunk einzuklingen. Allerdings kann ich 
vielen der "tollen" Möglichkeiten nichts abgewinnen.

- QSL Sammeln. Mag ein netter Sport sein, wie Bierdeckel sammeln. Reizt 
mich wenig. Im Prinzip: Investier Geld (Funkanlage), und dann schau, ob 
du jemanden erwischst. Kennst du auch die "Funknettikette"? Herzlichen 
Glückwunsch, du hast mit jemand in Spanien gesprochen. Ach, das geht 
auch über Internet? Schade.

- Aus Eigeninteresse verschiedene Funkprinzipien testen: CW, LSB, USB, 
digital, ... Und dann? Ohne Anwendung ist nach den ersten drei 
Spielereien Schluss.

- WLAN, Bluetooth, Fernsehen untersuchen: Wie soll das aussehen? Das 
Zeug ist dermaßen komlex, dass es sehr teure Technik braucht, um 
überhaupt an die Rohdaten zu kommen. Oder man nimmt einen fertigen 
WLAN-Empfänger. Dann brauchts aber den Amateurfunker auch nicht.

- Außergewöhnliche Anwendungen: Mondreflektion, Astronomie, Satelliten, 
Wetterdaten Empfang, Wetterballon, Flugdaten, ... Das vorbereiten macht 
Spaß, die Ausführung kann in einem kleinen Volksfest münden. Für den 
Zuschauer ist das meist aber auch nur ein Schultzucken wert. Schließlich 
nutzen wir alltäglich Satellitentechnik. Was ist also an dem 
Bastelaufbau so tolles dran?

- Funkgeräte bauen. Das würde mich noch am meisten reizen. Keinesfalls 
die Röhrengeräte o.ä. SDR wäre für mich interessant und zeitgemäß. Was 
macht der Amateurfunker: Nimm einen fertigen all inklusive SDR Chip wie 
LMS7002M. Langweilig. Wieso nicht LNA > ADC > FPGA > PC? Uni Twente hat 
da was schönes, aber leider keine umfangreiche Doku online. Und die 
wenigsten Amateurfunker wüssten damit umzugehen oder sowas zu bauen. Was 
mich daran noch stört, dass ich noch hunderte Euro für Antennen drauf 
werfen muss, besonders wenn ich mich nicht auf eine Frequenz festlegen 
will. Gibt nix brauchbar breitbandiges (mehr als 2 dekaden).

- Ich wohne mitten in der Stadt. In der Mietswohnung ist der Empfang 
mieß. Eine mobile Station mit dem Fahrrad rumfahren? Unpraktisch. 
Basteln am lebenden Objekt quasi unmöglich.

Letzlich scheitert es für mich an zwei Dingen: Viel Aufwand, der zum 
Nutzen (eigentlich nur der Lerneffekt) in keinerlei Verhältnis steht. 
Und ich bin E-Techniker und hänge schon den ganzen Tag mit Nerds rum. 
Dann brauche ich das nicht auch noch in der Freizeit. Bin so schon 
nerdig genug.

Für Jungendliche mag das anders aussehen. Ich denke, hier kommt man mit 
coolen Projekten ganz gut weiter wie Wetterballon, Astronomie, Mond, ... 
Eben Zeugs, was es für den Ottonormalverbraucher nicht gibt. Wer hat 
schonmal mit der ISS gesprochen? Könnt ihr sowas in euerem Verein? Im 
hiesigen Ortsverein habe ich da so meine Zweifel.

Ich würde es jedenfalls sehr begrüßen, wenn ihr Jugendliche für 
E-Technik begeistern könnt!

von Schreiber (Gast)


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ElKo schrieb:
> Letzlich scheitert es für mich an zwei Dingen: Viel Aufwand, der zum
> Nutzen (eigentlich nur der Lerneffekt) in keinerlei Verhältnis steht.
> Und ich bin E-Techniker und hänge schon den ganzen Tag mit Nerds rum.
> Dann brauche ich das nicht auch noch in der Freizeit. Bin so schon
> nerdig genug.

Man muss halt schon viel früher anfangen. Ferienbetreuung mit 
Elektronikbasteln, Funk-Papagei fürs Pfadfinderlager, AG in der Schule. 
Zu dem Zeitpunkt stellt sich ein enormer Lerneffekt ein...

Nur benötigt man dafür qualifiziertes "Personal" (meist ehrenamtlich), 
Zeit und Material. Meist mangelt es aber einfach daran.


Ferienbetreuung mit Bolzplatz und Pappmacheebasteln? Betreuer kann 
"jeder"
Ferienbetreuung mit Elektronikbasteln? 99% können es nicht.

DA liegt das Problem und im erforderlichen Personalschlüssel. Lötkolben 
ist gefährlich, was gefährlich ist, muss man besonders gründlich 
beaufsichtigen...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Amateurfunk ist tot (seit dem niemand sendet und selber baut).

Manfred, es gibt Dinge, von denen du gewiss Ahnung hast.

Amateurfunk gehört definitiv nicht zu diesen.   Weder ist Amateurfunk
"tot", noch Selbstbau.

Allerdings sind die Zeiten lange vorbei, in denen jeder Funkamateur
zwangsweise seine eigene Technik selbst bauen musste.  Die sind aber
bereits seit (mindestens) 40 Jahren vorbei.

Christian B. schrieb:
> - Fuchsjagd - das ist die erste Idee gewesen, Peilsender führen an das
> Thema der Funktechnik heran und vermitteln grundsätzliches Verständnis
> für den Funk.

Man sollte es dann nur regelmäßig anbieten bzw. mitmachen.  Ist halt
auch für relativ kleine Kinder ganz gut geeignet, und im Gegensatz zu
z. B. Orientierungslauf überwiegt zumindest hier in DL der Spaßfaktor
deutlich vor extremer sportlicher Anstrengung.  (In Osteuropa sieht
das völlig anders aus, dort ist das nach wie vor ein sehr ernsthafter
Sport.)

ElKo schrieb:
> Ich wohne mitten in der Stadt. In der Mietswohnung ist der Empfang mieß.

Wenn du kannst, Antenne aufs Dach, hilft bereits ein ganzes Stück.

Ansonsten kann man natürlich heutzutage problemlos irgendwo mobil
(auch mit'm Fahrrad, wenn man will) Amateurfunk machen.  Seit der
Transistorisierung läuft die Technik sowieso standardmäßig mit 13,8
V, und seit es preiswert gute LiIon-Akkus gibt, kann man die benötigte
Energie auch problemlos tragen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Schreiber (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Man sollte es dann nur regelmäßig anbieten bzw. mitmachen.  Ist halt
> auch für relativ kleine Kinder ganz gut geeignet, und im Gegensatz zu
> z. B. Orientierungslauf überwiegt zumindest hier in DL der Spaßfaktor
> deutlich vor extremer sportlicher Anstrengung.

Den Spaßfaktor kann man mit einer zusätzlichen Packung Mohrenköpfen noch 
weiter steigern. Dann kann man die Fundsache gleich noch gemeinsam 
essen!

von Junger und interessierter Mensch (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Ein hinter seiner
> Funkanlage verschanzter Amateurfunker wird selten von jungen Menschen
> belagert.

Ich hätte auch Spaß an der Funkerei (bin aber noch totaler Laie!), 
allerdings sendet hier keine Sau mehr. Habe letztens mal mit einem 
aktiven Amateurfunker fast das komplette Frequenzband durchgeschaut. 
Außer Radio und ein paar Relaisstationen(??) kam nichts rein. Niemand 
hat gesprochen, alles relativ still. Und wir sind hier eine Stadt mit 
30k Einwohnern und 80k weitern im Landkreis (Umkreis sind nur ein paar 
10km)!

Als junger und interessierter Mensch hätte ich da schon Spaß dran, aber 
wenn niemand mehr funkt? Alle nutzen heutzutage das Smartphone (ich hab 
keins ;D) und sind so erreichbar. Daher nutzt kaum noch jemand Funk. 
Meine Eltern und Kollegen sagen alle, DAS war damals DER Grund zum 
funken: Erreichbarkeit.
Außerdem konnte man früher noch die Taxis, Busse, Militär, Polizei und 
Feuerwehr hören. Bei uns ist nur noch die reine Alarmierung der 
Feuerwehr analog (noch ein oder zwei Jahre), der Rest digital und somit 
weg vom Fenster (vom Verbotenen mal abgesehen ;) ). Es gibt praktisch 
nichts interessantes mehr, was analog funkt.

Leute, seht es einfach ein: Amateurfunker gehören ein aussterbenden Art 
an. Leider, denn es ist ein wirklich interessantes Hobby.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Junger und interessierter Mensch schrieb:
> hat gesprochen, alles relativ still. Und wir sind hier eine Stadt mit
> 30k Einwohnern und 80k weitern im Landkreis (Umkreis sind nur ein paar
> 10km)!

Amateurfunk arbeitet mit Reichweiten von einigen hundert bis einigen 
tausend Kilometern

Ob da bei dir in deinem Städtchen einer sendet oder nicht fällt da gar 
nicht auf.
Habt ihr bei nem Billig-Weltempfänger das MW-Band durchgekurbelt oder 
wie?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Junger und interessierter Mensch schrieb:
> allerdings sendet hier keine Sau mehr

VHF?  Da ist leider oft genug nur zu Contesten was los.  (Hier in
der Gegend ist die rühmliche Ausnahme: insbesondere bei schönem Wetter
tummeln sich viele Leute auf den Bergen und funken von da aus.  Nennt
sich Sächsischer Bergwettbewerb.)

Auf der Kurzwelle ist dagegen immer was los, je nach Sonne und
Ionosphäre halt.  Wenn du Spaß an Computerfunk hast, dann schau mal
mit dem Programm "fldigi" auf 14070 kHz vorbei.

von MaWin (Gast)


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Junger und interessierter Mensch schrieb:
> Amateurfunker gehören ein aussterbenden Art an. Leider, denn es ist ein
> wirklich interessantes Hobby.

Wie schon erwähnt, Modelleisenbahn und RC Modelle basteln auch, 
desweiteren Töpfern und Macramee, Seidenblumen und Korbflechten.

Aber das heist nicht, dass es keine Leute mehr gibt, es sind nur viel 
weniger geworden (nicht unbedingt besser und enthusiastischer). Man 
ver(schw)endet seine Zeit heute lieber für Anderes, im Kreis laufen oder 
gleich auf einem Laufband, Selfies photoshoppen, oder Chilischoten in 
Nordeuropa grosskriegen.

Es gibt genug Sachen, die interessant sein können. Da ist das Abhören 
von Funkbändern "angeln im Wellenmeer" halt so langweilig wie angeln.

von Schreiber (Gast)


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MaWin schrieb:
> Es gibt genug Sachen, die interessant sein können. Da ist das Abhören
> von Funkbändern "angeln im Wellenmeer" halt so langweilig wie angeln.

Man kann sich auch online zum Funken verabreden. Wird zumindest bei 
EME-Verbindungen oft und gerne gemacht.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Allerdings sind die Zeiten lange vorbei, in denen jeder Funkamateur
> zwangsweise seine eigene Technik selbst bauen musste.  Die sind aber
> bereits seit (mindestens) 40 Jahren vorbei.

Ja, das war auch schon 1986 so, als ich meine Lizenz gemacht habe. Schon 
damals haben sich viele eine fertige Yaesu oder Kenwood angeschafft.

Und andere (wie ich) haben eben selbst Sender aufgebaut.

Dafür fand ich das Postkartensammeln langweilig.

Es war schon damals so, dass nicht jeder alles gemacht hat oder man 
schief angeguckt wurde, wenn man nicht ausschließlich auf CW - der 
reinen Lehre - unterwegs war.

Auch damals konnte man schon hier in DE von überall fast jeden Punkt der 
Erde telefonisch erreichen.

Trotzdem war und ist es für mich immer noch faszinierend, wenn man mit 
einfacher Elektronik im Streichholzschachtelformat und einer 
9V-Blockbatterie jemanden 5000km weiter in der sibirischen Pampa 
anmorsen kann.

Mit etwas Selbstgebautem Kommunikation zu betreiben ist eben doch 
deutlich cooler als mit einem i-Phone.

Das sieht übrigens durchaus auch die jüngere - mit ihren Smartphones 
verwachsene - Generation so.

Man muss sie nur abholen.

von Schreiber (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Auch damals konnte man schon hier in DE von überall fast jeden Punkt der
> Erde telefonisch erreichen.

...aber nur, wenn man es nicht bezahlen musste!
...und Gespräche zwischen Ost und West musste man teilweise zeitig 
anmelden, wegen Telefonkabelmangel.

von MaWin (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Man kann sich auch online zum Funken verabreden.

Mit dem Handy. Herr wirf Hirn.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo MaWin.

MaWin schrieb:
> Schreiber schrieb:
>> Man kann sich auch online zum Funken verabreden.
>
> Mit dem Handy. Herr wirf Hirn.

Funken ist Sport, und nicht zwangsläufig Kommunikation. Obwohl das wohl 
auch gehen würde.

Wenn Du Dich zum Fußballspielen verabreden willst, schreibst Du dann die 
Nachricht auf einen Fußball und schießt ihn durch ein Fenster? ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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MaWin schrieb:
> Schreiber schrieb:
>> Man kann sich auch online zum Funken verabreden.
> Mit dem Handy. Herr wirf Hirn.

Nein, das ist schon sinnvoll. Gerade, wenn man mit so Sachen wie 
EME-Funk anfängt und/oder man keine XXXL-Antenne hat.
Oder bei Frequenzen im GHz-Bereich.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Schreiber schrieb:

> Nein, das ist schon sinnvoll. Gerade, wenn man mit so Sachen wie
> EME-Funk anfängt und/oder man keine XXXL-Antenne hat.
> Oder bei Frequenzen im GHz-Bereich.

Wobei ich gerade DXen auf Langwelle als den eigentlich interessanten 
Teil der Amateurfunkerei ansehen würde.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mike B. schrieb:
> Wobei ich gerade DXen auf Langwelle als den eigentlich interessanten
> Teil der Amateurfunkerei ansehen würde.

Naja, jeder hat da eben seine andere Spielwiese.

Seit WSJT & Co. kann halt jedermann den Mond als Reflektor benutzen,
und das hat wiederum für andere Leute ihren Reiz.

Digimodes begeistern durchaus auch jugendliche Mitstreiter, und wenn
man da drauf guckt, hat das schon was von „Amateurfunk-Feeling“: da
es keine Fehlerkorrektur gibt, muss man wie bei verrauschtem oder
ver-QRM-tem SSB oder CW halt die Spreu vom Weizen selbst trennen und
herausfinden, was wirklich gemeint ist.

: Bearbeitet durch Moderator
von Stephan (Gast)


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An Alle Miesepetrigen AntiAmateurfunker: bleibt bloss diesem Hobby fern, 
es ist nix für euch! So bleibt mir und meinen Kollegen mehr Spass daran.

Es ist in der Tat so: Jugendliche sind intrinsisch an Funksachen 
interessiert - bloss vergällt dann durchaus der Kontakt mit *einer 
gewissen Gattung* alt-Amateurfunker den Jugendlichen ihre Motivation 
dran zu bleiben das Interesse zu pflegen, aufrecht zu erhalten und zu 
vertiefen.

Das braucht halt eine wohldosierte Begleitung und didaktisches Geschick.

Dann sind so Sachen möglich wie ich selber mit lizensierten Kollegen 
mittragen durfte: ARISS School Contact, Projektwoche "Funk" an einem 
Gymnasium auf Augenhöhe mit der Lehrerschaft mitgestalten, 
Osternestsuche mit Peilempfänger in unserem Verein traditioneller 
Familien/Jekami-Anlass, beim regionalen Notfunk dabei (kein Ersatz f. 
BOS-Funk!) uva.

73 de Stephan HB9ocq
(kann seit erlangen der Lizenz anfangs 90er nicht Morsen, macht kein 
DSTAR/DMR/C4FM weil proprietär, sammelt keine QSL-Karten - ist lieber an 
der Lötstation als am Mikro und kann trotzdem kompetent vorne mitreden 
:-)

von Gerd (Gast)


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Das ewige Thema halt.
Ich finde Amateurfunk noch immer eine sehr spannende Angelegenheit, auch 
für die Jugend. Das Hobby ist extrem vielseitig und lehhreich. 
Antennentechnik, analoge Elektronik, digitale Elektronik, verschiedenen 
Betriebsarten, Modulationsarten usw, alles lässt sich kombinieren, mit 
traditioneller und moderner Technik. Jeder kann sich ein 
Interessenschwerpunkt suchen und da beliebig tief einsteigen. Auch wenn 
Internet und Smartphone bei der Jugend allgegenwärtig ist, hat der 
Amateurfunk kein bischen Faszination verloren.

Das Problem sind viele alte Säcke, die die Jugend vergraulen, durch 
arrogante Sprüche wie sinngemäß:

1. Wer nicht als SWL einsteigt und damit seine ersten Erfahrungen 
sammelt, ist kein richtiger Funkamateur. Das haben wir ja früher auch so 
gemacht und deshalb ist das auch heute der beste Einstieg.

2. Wer die Morsetelegraphie nicht zu seinem Schwerpunkt macht, ist 
lernfaul, Leistungsverweigerer, Nichtskönner und kein guter Funkamateur.

3. Digitaltechnik ist Erschleichung von Vorteilen und hat nichts mit 
Amateurfunk zu tun. Darüber will ich nichts wissen. Schlimm genug dass 
dieses Zeug immer mehr in käufliche Geräte Einzug erhält.

4. Über Computer muss man nicht mehr wissen, als man beruflich unbedingt 
braucht. Im Shack will ich so eine Kiste nicht, höchstens notfalls als 
Logbuch.

5. Packet-Radio, PSK31 und so Zeug macht den Amateurfunk kaputt.

6. OpenSource kann ja nur schlecht sein, genauso wie das andere moderne 
Zeug.

7. Ich habe seit 50 Jahren nichts mehr dazu gelernt und bin stolz 
darauf, dass ich das auch nicht nötig habe.

usw, usw,...

könnte man beliebig fortsetzten. Von löblichen Ausnahmen abgesehen, geht 
es doch genau so in den meisten OVs zu. Funkamateure sind leider keine 
Pioniere der Technik mehr, sondern meist Nostalgiefunker und/oder 
Bedienpersonal japanischer und amerikanischer komerzieller Geräte.

von Bär Luskoni (Gast)


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Ich wollte eigentlich morgen in Kassel die Veranstaltung besuchen. Das 
lasse ich lieber. Ich habe Angst, daß ich die Hucke voll kriege, wenn 
ich ein freundliches Gesicht mache, oder wenn ich doch vielleicht mal 
lächeln muß. Für eine so todernste Sache wie den Amateurfunk fehlt mir 
HEUTE das nötige Phlegma.

von Marek N. (Gast)


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ElKo schrieb:
> Ich bin ein Endzwanziger, ASIC Designer. Ich habe mehrfach mit dem
> Gedanken gespielt, mich in Amateurfunk einzuklingen. Allerdings kann ich
> vielen der "tollen" Möglichkeiten nichts abgewinnen. [...]

Mit so einer Einstellung wirst du aber für jedes beliebige Hobby 10.000 
Gründe finden, es nicht mal zu probieren.

Gerade heute kostet die Elektronik doch nix. Module von VLF bis GHz 
kriegst du für ein paar € bei eBay hintergeworfen. Nen DVB-T-Stick für 6 
€ z.B. und wenn selbst das zu teuer ist, gibt es im Web eine Menge SDRs 
wo man reinlauschen kann. Lad dir die IQ-Samples runter und beacker die 
mit einem Numerik-Programm deiner Wahl oder jag die durch dein 
ASIC-Demodulator und versuch das Beste an Performance rauszuholen.

Ne Antenne für mehere Hundert €? Ist wahrscheinlich ne Magnet-Loop, da 
finde ich die Preise wirklich überteuert. Aber hey, du willst was 
breitbandiges? Ne ZS6BKW kriegst du für 60 €: 
https://www.ebay.de/itm/BIDATONG-ZS6BKW-MULTIBAND-KW-ANTENNE-80-10-m-QRV/362230454357?epid=1104714622&hash=item54569e1855:g:o-QAAOxyiBpSJtnE
Immer noch zu teuer? Immer noch nicht alle Bänder? Ne Doppel-Zepp kostet 
fast nix. Draht hat man meist rumliegen, und nen Tuner für QRP kann man 
sich mit Rundfunk-Drehkos an einem Abend basteln.
Hier bietet ein OM ne vierer-Gruppe 70 cm Yagis an und wird sie nicht 
los: 
https://www.fa-kleinanzeigen.de/biete/antennen_1/4-x-70cm-yagi-26-elemente_i24886

Meine Erfahrung in fast 20 Jahren "Lizenz": Man kann die Leute (egal ob 
jung oder alt) nicht zu ihrem Glück zwingen.

Ich hatte mich selbst als Jugendlicher für AFU fasziniert, weil mir der 
CB-Funk nicht die erhoffte Erfüllung brachte: Schlechte 
Ausbreitungsbedingungen zu dem Zeitpunkt und das eigentliche Labern war 
nie mein Ding.
Hab dann eine Ausgabe des FUNKAMATUR im Zeitungsladen erwischt und fands 
einfach nur geil: Boah, da gibts Leute, die dürfen ihre Sender selber 
bauen und funken damit um die ganze Welt, genau das Richtige für mich! 
Noch am gleichen Abend füllte ich den Info-Coupon für die Fernschule 
Weber aus und in knapp 1,5 Jahren habe ich den Lehrgang für die damalige 
C-Lizenz durchgearbeitet. Meine Mitschüler wollten davon partout nichts 
wissen und hatten auch kein Verständnis dafür. - Skaten, Break-Dance, 
Gitarre-Spielen oder Kiffen war halt für die wichtiger.
Kurz vor meinem 16. Geburtstag hatte ich dann die Prüfung abgelegt und 
bin dann dem DARC beigetreten, doch das war rasch ernüchternd: Statt 
einer umfangreichen Clubstation und aktivem Contest-Betrieb gabs nur 
alte Herren, die sich einmal monatlich in der Kneipe traffen, sich mit 
sieben Sorten Fleisch vollfraßen und über ihren Bierkrügen sinierten, 
dass früher alles besser war: SMD ist ja so klein und digital ist ja 
sowieso scheiße. Und nur wenn man seine Röhren noch mit dem Mund selbst 
geblasen hat und CW im Schlaf beherrschte, nur dann war man ein echter 
Funkamateur.

Fazit: In allen Vereinen gibt es den angeblichen Nachwuchsmangel, so wie 
es den "Fachkräftemangel" gibt. Was glaubt ihr, wie viele der 
Feuerwehr-Jungendlichen nachher tatsächlich zur Feuerwehr gehen? Oder 
wie viele der Jugend-Schützen nachher Zivildienst gemacht haben, weil 
sie ja den Dienst an der Waffe aus "Gewissensgründen" nicht vertreten 
konnten (OK, wurde ja mittlerweile durch BUFTI ersetzt). Ein Rufzeichen 
behält man normalerweise ein Leben lang.
Der Amateurfunk ist kein Spielplatz, um Kinder zu bespaßen, sondern eine 
Spielwiese, auf der man sich selbst verwirklichen kann.

von Marek N. (Gast)


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P.S. Früher war mehr Lametta ;-)

von A. K. (Gast)


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Ich denke dass es vorallem Eltern dadurch abschreckt,dass AFU kein 
wirklich billiges Hobby ist!
Sobald man mehr als ein Baofeng haben will wird man unter 1k nicht 
wegkommen...dazu braucht man wenn man nicht grade neben dem Relais wohnt 
nicht nur für KW Antennen...was denken wohl die Otto-normal Eltern bei 
den Stichworten:

Antenne(n)
Strahlung
Kabel und Loch in der Hauswand
Transceiver
Blitzschutz
Staatliche Prüfung
???

Und nur im Clubheim funken wird den meisten auch zu langweilig sein.
Wird sich Papa dazu überreden lassen Antennen am Dach zu 
montieren,Löcher zu bohren,Stecker zu montieren?
Oder macht das der 15 jährige selbst?
Und WIE macht Papa das wo doch in einem normalen Haushalt höchstens ein 
Hammer vorhanden ist?

Von Selbstbau brauch ich gar nicht anfangen wo doch schon bei dem Wort 
"Lötkolben" 50% der Eltern ausflippen und mit Anklage drohen!

Zum Selbstbau von Sendern braucht man nicht nur tiefgreifendes Wissen 
sondern auch viel Werkzeug und Messgeräte...das scheidet also für die 
allermeisten  Jugendlichen aus.

Ich denke dass,die heutigen Eltern und die in Watte pack Mentalität auch 
ein großes Problem ist...was bringt einen der interessierteste Nachwuchs 
wenn die Eltern Antennen usw. verbieten oder es nicht möglich ist.

Wie vorher schon gesagt denke ich auch dass,der Finanz-Faktor auch ein 
Problem ist,immerhin kostet einen eine "normale" KW Ausrüstung schon 
leicht 1k€...da kauft man seinem Kind doch lieber ne X-Box und hatt 2 
Jahre seinen Frieden


Oder?
Wie seht ihr das?
LG
OE2AKT

von Gerhard O. (gerhard_)


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Jetzt möchte ich mal meinen Senf dazu beitragen. Als einer der nun 
älteren Generation habe ich nun den praktischen Amateurfunk fast 
aufgegeben weil andere für mich interessantere Themen aktuell sind. 
Sorry, wenn ich Euch damit vielleicht langweile.

Kritik an Museumstechnik möchte ich aber energisch zurückweisen wenn ich 
mir meinen eigenen AFU Werdegang vor mir zurücklaufen lasse. Waren wir 
damals wirklich so rückständig?

Als 14 Jährige in 1968 bauten mein Freund und ich schon einfache 
Transistor UKW Sender(OC171) und Empfänger. Zu einer Zeit wo Röhren noch 
sehr häufig zu finden waren.

In 1972 befasste ich mit dem Bau von 1W 144Mhz Transistorsendern 
(2x2N2219A) und Empfänger für eine portsble AfU Station.

Ein Jahr später baute ich mir das DC6HL SSB/FM portable Funkgerät und 
nahm es oft auf Bergtouren mit.

Seitdem baute ich mir noch einige UKW und UHF Funkgeräte. In 1978 baute 
ich mir schon ein 2-m Funkgerät mit Dual Modulus PLL Synthesizer mit 
95H90 und LS TTL/CMOS. Zu einer Zeit wo alle anderen AF Kollegen noch 
mit Quarzgeräten aktiv waren. Dual Modulus PLL findet man heutzutage als 
Single Chip Designs in vielerlei Form und sind Stand der Technik.

In 1982 baute ich mir ein UKW-Handfunksprechgerät mit 32 Speicherkanälen 
mit 4-bit Datenbus in moderner Technik. Leider hatte ich damals keinen 
Zugang zu uC und Tools und mußte mir quasi meine eigene Ablauflogik 
zimmern. Ich befasste mich schon damals mit DDS Technik.

Ich könnte die Liste noch weiterführen. Ich glaube aber behaupten zu 
können dass oft meine Geräte dem Stand der Technik in der jeweiligen Ära 
entsprachen und keine Fossiltechnik war. Wir bauten eben mir der 
neuesten Technik zu der wir in der aktuellen Zeit Zugang und Mittel 
hatten und leisten konnten. Es war eine schöne Zeit die ich um nichts in 
der Welt vermissen will, aber man muss die Dinge sehen wo sie wirklich 
sind.

Daß ich heutzutage keine Lust mehr habe mich mit Kommunikationstechnik 
rumzuschlagen hat viele Gründe und nicht zuletzt, dass es einfach 
interessantere Sachen gibt. SDR, DMR und Co und andere digitale Technik 
ist zwar technisch interessant, hat aber meiner Ansicht nach nur in 
Spezialanwendungen Sinn.

Wie man sich im Internet leicht überzeugen kann, beschäftigen sich 
Einzelne immer noch mit sehr fortgeschrittener AF Radiotechnik. Es gibt 
echt tolle Designs und Geäte die sich nicht zu verstecken brauchen und 
macht mich fast neidig:-)

Also, Selbstbau und Entwicklung ist ganz bestimmt nicht tot. Das 
beweisen auch die vielen Bausätze auch aus D. Aber ich habe dazu in 
diesen Stadium in meinen Leben keine große Lust mehr dazu mich monate 
und nächtelang damit zu beschäftigen. Das ist etwas für die jüngeren 
Leute mit unbegrenzter Energie und Motivation. Blumentöpfe in der 
Funktechik zu gewinnen ist nur einigen Wenigen, wenn überhaupt, 
heutzutage noch vorbehalten. Da kann der Einzelne mit der Industrie 
nicht wirklich mehr mithalten.

Die modernsten konmerziellen AF Geräte lassen mich total kalt weil man 
da technisch nicht mehr teilhaben darf. Es sind High-Tech "Appliances" 
deren Technik von den Herstellern propriatär gehalten wird. Für mich ist 
das nicht mehr wirklich Amateurfunk. Für viele Geräte gibt es ja nicht 
einmal mehr Service Unterlagen. Solch ein Amateurfunk kann mir 
eigentlich gestohlen bleiben.

Auch das Fehlen von Gleichgesinnten ist ein großes Problem. Ich kenne 
das auch von vielen damals gleichgesinnten, die sehr begeistert in ihrer 
Jugendzeit waren und heutzutage den AF abgeschrieben haben.

Um mich mit anderen in DMR unterhalten zu können finde ich (für mich) 
nicht mehr interessant genug. Radio muss man als Naturgesetz erleben und 
hören können. Digitaler Funk ist für mich zu synthetisch und abstrakt. 
Man muß den "Äther" hören können. Digitaler Funk interessiert mich 
deswegen im AFU Bereich nicht sehr.

Das heisst aber nicht, dass ich nicht modernste Algorithm und Technik 
für extrem Schwachsignal Kommunikation einsetzen würde. Ich habe nur 
keine Lust mich mit Digitalfunk abzugeben nur damit ich mit anderen 
sprechen kann. Das verfehlt den Zweck. Und ich sehe auch wenig Freude an 
ultrazuverläßigen, internet ähnlichen Kommunikations Systemen wie sie 
bei den professionellen Funkbetreibern heute Stand der Technik ist.

Deshalb ist für mich nun moderner sozialer AF als Philosophie tot. Um 
mich mit anderen Leuten unterhalten zu können, verwende ich lieber die 
modernen Mittel wir Telefon, WhatsApp u.ä. . Ich sage es noch einmal: 
Funk und Radio muß man mit seinen Sinnen erleben können! Nur wenn man 
das tut versteht man wirklich was die elektromagnetischen Wellen als 
Geschenk der Natur wirklich bedeuten und ermöglichen.

Man muß es erlebt haben, einen UKW Sender mit Gegentaktverstärker und 
Vervielfacher Stufen(wie QQE06/40 oder QQE03/12) zu bauen und in Betrieb 
zu sehen und mit Glühlampen als Behelfslast auszureizen. Da arbeitete 
man mit bis zu 800V Betriebsspannung und wußte auch damit umzugehen. Das 
versteht aber nur jemand so wie es meine der sich mit dieser Technik 
damals befaßt hat. Die damaligen UKW und Fernseh Senderingenieure wissen 
nämlich genau was ich meine.

Nein, ich bin mir nicht so sicher ob ich junge Menschen noch für AF 
begeistern würde. Einem jüngeren Freund von mir habe ich übrigens vor 
Jahren vom AF abgeraten und er hat es sich aber trotzdem in den Kopf 
gesetzt seine AF Prüfung abzulegen. Wer es will, setzt es also selber 
durch.

Die Frage ist wirklich, welcher Aspekt an Funktechnik ist persönlich 
relevant. Radiotechnik bedeutet heutzutage etwas anderes für jeden 
Einzelnen.

Jeder muß es für sich selber entscheiden sich heutzutage noch mit 
Aspekten der Funktechnik zu beschäftigen.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerd schrieb:
> Von löblichen Ausnahmen abgesehen, geht es doch genau so in den meisten
> OVs zu.

Die alte Leier.  Kannst auch aufhören damit, das passte vielleicht
vor 20 Jahren noch hin und wieder, aber die, auf die das damals passte,
hat inzwischen das biologische Ende ereilt.  Die, die nachrücken,
gehören dann schon bei weitem nicht mehr zu dieser Generation.

Arno A. schrieb:
> Sobald man mehr als ein Baofeng haben will wird man unter 1k nicht
> wegkommen.

Ist immer eine Frage, was du denn tun willst.

Davon abgesehen, dass man natürlich auch mit der Technik eines Vereins
seine Funkkontakte bestreiten kann: es gibt mehr als ausreichend an
gebrauchter Technik, man kann sich was selbst bauen, man kann einen
Bausatz kaufen, u.v.a.m.

Andere Hoobys kosten im Allgemeinen auch Geld. :)

von A. K. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Gerd schrieb:
>> Von löblichen Ausnahmen abgesehen, geht es doch genau so in den meisten
>> OVs zu.
>
> Die alte Leier.  Kannst auch aufhören damit, das passte vielleicht
> vor 20 Jahren noch hin und wieder, aber die, auf die das damals passte,
> hat inzwischen das biologische Ende ereilt.  Die, die nachrücken,
> gehören dann schon bei weitem nicht mehr zu dieser Generation.
>
> Arno A. schrieb:
>> Sobald man mehr als ein Baofeng haben will wird man unter 1k nicht
>> wegkommen.
>
> Ist immer eine Frage, was du denn tun willst.
>
> Davon abgesehen, dass man natürlich auch mit der Technik eines Vereins
> seine Funkkontakte bestreiten kann:

Naja das wird mit der Zeit auch langweilig?!

es gibt mehr als ausreichend an
> gebrauchter Technik,

Ja klar...70er Jahre Kenwood um 600€..:)

"man kann sich was selbst bauen"

Theoretisch schon...aber ohne Werkzeug und Messtechnik?

man kann einen
> Bausatz kaufen, u.v.a.m.
>

Mag sein...aber das ist auch nicht leicht wenn man noch nichtmal nen 
Nagel gerade reinschlagen kann!

> Andere Hoobys kosten im Allgemeinen auch Geld. :)

Ja..aber man muss für Minecraft keine Löcher in die Wand bohren,nicht 
mit heißem Eisen hantieren und braucht auch keine Messgeräte außerdem 
kostet es nur 30€.

Du hast in allen Punkten THEORETISCH recht,aber Fakt ist,dass man wenn 
man über ein Baofeng hinaus will nicht minder viel Geld in die Hand 
nehmen muss.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Hat mir ein OM gestern zugesandt. ;)  (Er hat aber den Überflug leider
selbst verpasst.)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Arno A. schrieb:

> es gibt mehr als ausreichend an
>> gebrauchter Technik,
>
> Ja klar...70er Jahre Kenwood um 600€..:)

Für das Geld habe ich vor einiger Zeit einen IC-706MkIIG gekauft,
also absolut nichts mit "70er Jahre".

Einen FT747 zum Wiederaufbauen könnte ich hier sofort abgeben.

(Ich wäre beim Wiederaufbau natürlich behilflich.)

> "man kann sich was selbst bauen"
>
> Theoretisch schon...aber ohne Werkzeug und Messtechnik?

Wofür zum Geier™ gibt's denn die Vereine, Ortsverbände etc.?  Doch
dafür, dass man sich gegenseitig hilft.

Ja, einen Lötkolben braucht man vielleicht schon, wenn man was selbst
bauen will. :-)

>> man kann einen
>> Bausatz kaufen, u.v.a.m.

> Mag sein...aber das ist auch nicht leicht wenn man noch nichtmal nen
> Nagel gerade reinschlagen kann!

Da wäre dann wirklich ein anderes Hobby angebracht.

> Ja..aber man muss für Minecraft keine Löcher in die Wand bohren,nicht
> mit heißem Eisen hantieren und braucht auch keine Messgeräte außerdem
> kostet es nur 30€.

Und das wird nicht mit der Zeit genauso langweilig?

von Marek N. (Gast)


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Schön, so langsam kriegen wir die von mir zitierten 10.000 Punkte 
zusammen, um es sich madig zu reden.

Was ich damit sagen wollte: Wenn jemand sich wirklich für eine Sache 
begeistern mag, dann wird er es durchziehen, egal wie hoch die 
Einstiegshürde ist. Wenn aber jemand nur von anderen da durchgeschleift 
wird, ob wohl er eigentlich gar kein Bock drauf hat, wird er schnell 
sich davon abwenden.

von A. K. (Gast)


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Jörg W. schrieb:

>
> Einen FT747 zum Wiederaufbauen könnte ich hier sofort abgeben.
>
> (Ich wäre beim Wiederaufbau natürlich behilflich.)
>
>> "man kann sich was selbst bauen"
>>
>> Theoretisch schon...aber ohne Werkzeug und Messtechnik?
>

>> Ja..aber man muss für Minecraft keine Löcher in die Wand bohren,nicht
>> mit heißem Eisen hantieren und braucht auch keine Messgeräte außerdem
>> kostet es nur 30€.
>
> Und das wird nicht mit der Zeit genauso langweilig?
Nein...kenne 18 Jährige die das seit 5 Jahren spielen..3h pro Tag:(

Aber gut....ich verstehe...DU hilfst dem Nachwuchs und das ist sehr 
löblich...Danke dafür
Aber das ändert halt nix drann,dass man selbst mit dem von dir 
gesponserten Gerät noch ne Antenne braucht...
LG

von Gerd (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Kritik an Museumstechnik möchte ich aber energisch zurückweisen wenn ich
> mir meinen eigenen AFU Werdegang vor mir zurücklaufen lasse. Waren wir
> damals wirklich so rückständig?

Damals wahrscheinlich nicht, aber heute eben schon, wie du es ja 
eindrucksvoll in deinen weiteren Ausführungen beschreibst.

Jörg W. schrieb:
>> Von löblichen Ausnahmen abgesehen, geht es doch genau so in den meisten
>> OVs zu.
>
> Die alte Leier.  Kannst auch aufhören damit, das passte vielleicht
> vor 20 Jahren noch hin und wieder, aber die, auf die das damals passte,
> hat inzwischen das biologische Ende ereilt.  Die, die nachrücken,
> gehören dann schon bei weitem nicht mehr zu dieser Generation.

Stimmt natürlich teilweise, aber eben nur teilweise. Erschwerend kommt 
hinzu, dass sich viele junge Amateure heute hauptsächlich als 
Steckdosenamateure und Kommunikationsanwender betätigen. Liegt aber auch 
daran, weil es an "Lehrmeistern" mangelt. Man kann sich schwer alles 
selber beibringen. Schön dass es in deinem OV besser ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Arno A. schrieb:
> Aber das ändert halt nix drann,dass man selbst mit dem von dir
> gesponserten Gerät noch ne Antenne braucht...

Bei QRP kann man jedes Stück Draht nehmen. :)  Wir haben einige OMs
im Verein, die da auch nicht viel mehr haben.

OK, bis man in dem Alter ist, dass man eine Antennengenehmigung zur
Voraussetzung dafür macht, eine bestimmte Mietwohnung zu beziehen oder
nicht, vergeht natürlich dann noch etwas Zeit.

Marek N. schrieb:
> Wenn aber jemand nur von anderen da durchgeschleift wird, ob wohl er
> eigentlich gar kein Bock drauf hat, wird er schnell sich davon abwenden.

Das ist allerdings mit allen Sachen so, und man muss sich auch immer
dessen gewärtig sein, dass dieses Kinder-/Jugendalter ein Alter ist,
in dem man auch einfach mal verschiedenes ausprobiert.  Vieles davon
macht man eben ein Jahr lang, um dann festzustellen, dass es das doch
nicht so war, wofür man sich begeistert.  Wenn 10 % am Ende dabei
bleiben, ist das doch schon eine gute Quote – aber das hat mit
Amateurfunk überhaupt nichts zu tun.  Das geht allen anderen, die für
diese Altersgruppe was anbieten, ganz genau so.

von Beobachter (Gast)


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Die Amateurfunker schotten sich mit ihrem Slang selbst viel zu sehr ab. 
Diese komischen Abkürzungen sind heute einfach nicht mehr cool, sondern 
nur noch peinlich. Die Jugend hat ihre eigene Jugendsprache. Den 
Amateurfunk-Kauderwelsch mag niemand haben. So einfach ist das.

von ~Mercedes~ (Gast)


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> Die Amateurfunker schotten sich mit ihrem Slang selbst viel zu sehr ab.
> Diese komischen Abkürzungen sind heute einfach nicht mehr cool, sondern
> nur noch peinlich. Die Jugend hat ihre eigene Jugendsprache. Den
> Amateurfunk-Kauderwelsch mag niemand haben. So einfach ist das.

Ein QRX mal bitte! ;-P

Warum? QRV , QRG, QRL sind doch goil!!

Aber ich muß jetzt QRT machen, da ich morgen früh
raus muß.

Eure YL Mercedes

73,
mfg

von Dussel (Gast)


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Ich habe mir nicht alles durchgelesen, also wurde das vielleicht schon 
gesagt. Eine große Hürde wäre genommen, wenn man das ganze mit CB-Funk 
verbindet. Den darf jeder ohne große Hürden einsetzen. Wenn man damit 
was Interessantes macht, entsteht vielleicht auch Interesse, in der 
Richtung mehr zu machen (Marek hat es ja auch so beschrieben).

Aber kriegt man es hin, dass alle im Verein da mitziehen und den 
'Pöbelfunk' unterstützen?
Schön wäre es, aber mein Eindruck als Außenstehender ist, dass es doch 
manche gäbe, die sich dafür zu fein sind.

von Ham (Gast)


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Hallo

man kann so einiges am aktuell gelebten Amateurfunk berechtigt 
kritisieren und möglichst fair diskutieren, aber das ein eigener Slang 
(den ich im Hinblick auf CW und moderne digitale 
Textübertragungsverfahren, aber auch den ganz normalen internationalen 
Sprechfunk sehr sinnvoll finde) genutzt wird ist kein 
Alleinstellungsmerkmal.
Schau dir mal den Computerbereich Allgemein, die Gamerszene, selbst den 
allgegenwärtigen Smartphone Nutzer an - überall gibt es einen Slang den 
Außenstehende erst mal erlernen müssen und der auch seinen Sinn und 
Berechtigung hat.
Selbst im absoluten Profibereich wir immer ein eigener "Slang" genutzt - 
Chemische Formelschreibweise, Latein im 21 Jahrhundert in der Medizin 
und den Rechtwissenschaften... warum wohl?
Damit man sich klar und eindeutig auch international verständigen kann - 
und Internationalität sollte doch eines der Kernziele des Afu sein (Die 
Abendlichen 80m reaktionären Stammtischrunden einiger Altherrentruppen 
mal ausgenommen - aber mit denen will sowieso kein echte Amateurfunker 
sprechen).

Ham

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dussel schrieb:
> Eine große Hürde wäre genommen, wenn man das ganze mit CB-Funk verbindet.

Warum?

Vor 20 Jahren kam von den CB-Funkern tatsächlich noch ein großer Teil
des Afu-Nachwuchses.  Heute kennt unter den Jugendlichen (und darum
ging's in dem Thread) keiner mehr überhaupt CB-Funk.  Am ehesten kennt
man da noch PMR446 (aber dann oft genug schon kaum unter diesem Namen).

von Dussel (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Warum?
Weil da, wenn man den Nachwuchs für den Funk begeistert, nicht erstmal 
Lernen und Prüfung bestehen vor dem Spaß steht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dussel schrieb:
>> Warum?
> Weil da, wenn man den Nachwuchs für den Funk begeistert, nicht erstmal
> Lernen und Prüfung bestehen vor dem Spaß steht.

Niemand verbietet es, in einem Amateurfunkverein auch mit
PMR-Walkie-Talkies zu hantieren.

Aber ehrlich, um das zu machen, kommt keiner zu uns in den Verein.
Das kann man auch zu Hause mit den Eltern und Geschwistern machen.

Wenn einen die Funkerei tatsächlich interessiert, dann hat sich die
Prüfung bislang nicht als nennenswerte Hürde erwiesen.  Mit einem
Ausbildungsrufzeichen kann man ja auch schon reichlich vorher selbst
funken (wir mussten uns damals noch „schwarz“ das Call eines anderen
OMs für diesen Zweck „borgen“).  Die einzige Kritik, die ich an der
gegenwärtigen Regelung für Ausbildungsrufzeichen habe ist, dass man
sie nur persönlich beantragen kann und nicht auch für eine Klubstation.
Letzteres wäre im Ausbildungsbetrieb deutlich sinnvoller.

von Dussel (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Aber ehrlich, um das zu machen, kommt keiner zu uns in den Verein.
> Das kann man auch zu Hause mit den Eltern und Geschwistern machen.
Aber wer macht das noch? Der Anteil an Kindern und Jugendlichen mit 
Funkgerät dürfte sehr klein sein. Also muss man das Funken erstmal 
interessant machen. Aber wenn es dann nach einer interessanten 
Veranstaltung heißt 'das darfst du nicht, du musst erstmal die Prüfung 
machen' ist wahrscheinlich bei den meisten das Interesse schnell wieder 
verflogen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dussel schrieb:
> Der Anteil an Kindern und Jugendlichen mit Funkgerät dürfte sehr klein
> sein.

Nö, die PMR-Teile haben schon eine gewisse Verbreitung.

Prinzipiell kann man auch mit einem passend eingestellten Afu-Gerät
die technischen Bedingungen für PMR einhalten.  Allerdings sollte man
dann natürlich sauber drauf achten, was man tut.  (Im Gegensatz zu
den meisten PMR-Funken kann man sogar mit geringerer Leistung senden,
wenn man damit auskommt.)

Wie gesagt, ich kenne bislang niemanden, der von dieser Warte her zum
Amateurfunk gefunden hätte.

von Dussel (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Dussel schrieb:
>> Der Anteil an Kindern und Jugendlichen mit Funkgerät dürfte sehr klein
>> sein.
>
> Nö, die PMR-Teile haben schon eine gewisse Verbreitung.
Beim 'Nachwuchs'? Ich kenne niemanden mit so einem Gerät. Allerdings bin 
ich auch aus dem typischen Nachwuchsalter raus.

Jörg W. schrieb:
> Prinzipiell kann man auch mit einem passend eingestellten Afu-Gerät
> die technischen Bedingungen für PMR einhalten.  Allerdings sollte man
> dann natürlich sauber drauf achten, was man tut.
Und das darf man ohne Lizenz…

Ich stelle mir die Situation vor: Der Verein veranstaltet zum Beispiel 
eine Schnitzeljagd im Wald für Kinder oder Jugendliche (ich habe immer 
gerne im Wald gespielt). Jede Gruppe bekommt ein Handfunkgerät und die 
Gruppen müssen über Funk zusammenarbeiten. Wenn man das richtig macht, 
kann das durchaus Spaß machen.

Ein paar Tage nach der Veranstaltung kommen die Kinder und wollen mit 
den Funkgeräten im Wald spielen.
Bei CB-Funk: "Viel Spaß. Passt auf euch und die Geräte auf."
Bei Amateurfunk: "Alleine dürft ihr die Geräte nicht benutzen und 
Papa/Onkel/Opa kommt erst heute Abend wieder."

So stelle ich mir das vor.

Jörg W. schrieb:
> Wie gesagt, ich kenne bislang niemanden, der von dieser Warte her zum
> Amateurfunk gefunden hätte.
Vielleicht gibt es deshalb die Nachwuchsprobleme. ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dussel schrieb:
> Ich stelle mir die Situation vor

Tja.  Wann warst du das letzte Mal mit Kindern zusammen?

Aber wie geschrieben, PMR446 ist durchaus verbreitet (anders als CB,
was westlich von Oder und Neiße praktisch tot ist).

Ist aber irgendwie 'ne andere Baustelle: bei Amateurfunk ist die
eigentliche Kommunikation schnell gar nicht mehr so wichtig.  Wenn ich
mit jemandem ganz bestimmtes kommunizieren will, dann ist es in der Tat
nämlich einfacher, das Handy zu zücken und den Messenger der Wahl zu
benutzen.  Wer sich tatsächlich für Amateurfunk interessiert, der ist
dann schnell bei anderen Themen (wie weit komme ich damit?  geht es von
da oder dort aus?  reagiert jemand auf das Signal meines Eigenbau-Tx?).

von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Ich hab vor ca. 15 Jahren mal die "moderne" Form wie Freifunk oder 
Hamnet-RF begonnen aufzubauen, aber alleine bin ich nicht so weit 
gekommen. Waren hald nur paar Standpunkte, was hald so gieng. 1,6 Km 
länge (max). Naja es hat bloß einfach keinen interessiert. Oder wurde 
belächelt. Wurde als "sinnloß" abgestempelt. Was weiß ich. Nächste Woche 
trag ich den ganzen Kram zum Recyklinghof.

Jörg W. schrieb:
> (wie weit komme ich damit?  geht es von da oder dort aus?

Achja... Aber alleine machts hald keinen Spaß.

von Codix (Gast)


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Für mich als OM, der im Alter von 16 Jahren seine Lizenzprüfung 
erfolgreich bestanden hat, ist für mich der große Knackpunkt bei den 
OVs, speziell Karlsruhe und Umland, dass das ein eingeschworener Haufen 
von OMs und XYLs ist.
Da kommt man als Zugezogener, so wie ich damals, überhaupt nicht zum 
Zug.

Und dann kommt noch dazu, dass man unbedingt Mitglied im DARC sein 
muss.
Warum?

Solch ein Haufen will dann Nachwuchs anlocken?
Ich lach mich schief.

Ganz ehrlich? Mit dem Thema AFU lockt man heute keine Jugendliche hinter 
dem Ofen vor.

von foobar (Gast)


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Was mir bisher den Amateurfunk in Deutschland verleidet hat, ist die Art 
und Weise der Prüfung (hohe Kosten, wenig Termine, nur eine handvoll 
(weitentfernte) Orte) sowie die jährlichen Gebühren. Klar, wenn 
Amateurfunk das einzige Hobby für die nächsten Jahrzehnte werden soll, 
ist das kein Thema. Wenn der Amateurfunk aber mit drei anderen 
Interessen konkurriert und nur sporadisch genutzt wird, ist dies ein 
KO-Kriterium. Ich kenne zwei Leute (u.a. mich), die sofort ne Prüfung 
machen würden, wenn die Bedingungen wie in den USA wären (zeitnahe, 
günstige Prüfung in fast jedem Ortsverband, einmalig geringe Kosten fürs 
Rufzeichen, Abwicklung online).

So, wie es hier in Deutschland ist, ist es Mist - man investiert Zeit 
und nen Batzen Geld und wenn man's nen Jahr nicht nutzt ist's wieder 
futsch und man darf sich erneut mit Bürokraten rumschlagen. Wenn's mies 
läuft, kommen dann auch noch Nachforderungen für die letzten paar Jahre 
...

von der_Ahnungslose (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Prinzipiell kann man auch mit einem passend eingestellten Afu-Gerät
> die technischen Bedingungen für PMR einhalten.  Allerdings sollte man
> dann natürlich sauber drauf achten, was man tut.  (Im Gegensatz zu
> den meisten PMR-Funken kann man sogar mit geringerer Leistung senden,
> wenn man damit auskommt.)

das von einem Funkamateur, der es eigentlich wissen müsste, ich sage nur 
bestimmungsmässiger Gerbrauch... (Konformitätserklärung des Herstellers)


das ist halt leider die Masse der Amateure, keine Ahnung und davon auch 
noch richtig viel...

von Mark B. (markbrandis)


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Jörg W. schrieb:
> Hat mir ein OM gestern zugesandt. ;)  (Er hat aber den Überflug leider
> selbst verpasst.)

Was ist ein OM?

von Mark B. (markbrandis)


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~Mercedes~ schrieb:
>> Die Amateurfunker schotten sich mit ihrem Slang selbst viel zu sehr ab.
>> Diese komischen Abkürzungen sind heute einfach nicht mehr cool, sondern
>> nur noch peinlich. Die Jugend hat ihre eigene Jugendsprache. Den
>> Amateurfunk-Kauderwelsch mag niemand haben. So einfach ist das.
>
> Ein QRX mal bitte! ;-P
>
> Warum? QRV , QRG, QRL sind doch goil!!
>
> Aber ich muß jetzt QRT machen, da ich morgen früh
> raus muß.
>
> Eure YL Mercedes
>
> 73,
> mfg

Ich versteh nur Bahnhof.

Ja, sowas ist abschreckend für Neulinge.

von Walter T. (nicolas)


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Ich lese: "Mimimimimi. Macht keinen Spaß, was ihr da macht."

Nicht schlimm. Mir könnt ihr es nicht madig labern.

Jetzt noch schnell unter die Dusche dann und ab nach Kassel. Sind von 
hier aus 2,5 Stunden. Da trifft man Leute, die den Spaß nicht verloren 
haben.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ich fürchte da jagt ihr einem toten Pferd nach. Funk ist heute so normal 
und verfügbar, das Selbermachen keinerlei Nutzen zu besitzen scheint. 
Das Hobby ist aufwendig, langweilig, überreglementiert und uninterresant 
seit jeder WLAN und Mobilfunk für einen lächerlichen Beitrag besitzt und 
benutzt. Das ist nur was für Nerds und die finden Interessanteres.

Sorry Funk ist sowas  von old wie die Leute, die sich etwas darauf 
einbilden in ihrer Jugend damit etwas tolles gemacht zu haben.  Ja hat 
mich damals gelockt, nein durfte ich nicht wegen Überreglementierung. 
habe ich dann schwarz rumgespielt bis es langweilig wurde und sich ein 
Atari 800XE fand.
Da gabs keine staatlichen Hürden. Und täglich konnte man erfolge feiern.

Namaste ?

: Bearbeitet durch User
von sumo (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Das Hobby ist aufwendig langweilig überreglementiert und uninterresant

Das sieht eben jeder anders...
Für Angler ist angeln nicht langweilig, für andere schon.
Für Philatelisten ist Briefmarken sammeln nicht langweilig, für andere 
schon.
Für Mathematiker ist Mathe nicht langweilig, für andere schon.

Merkst du was?

Wenn du sagen würdest "für mich ist es langweilig" dann ist es natürlich 
dein gutes Recht.
Aber wenn du sagst "Dieses Hobby ist langweilig und uninteressant", dann 
tust du denen unrecht, die ihr Herzblut dafür geben.

Stimmt's? ;-)

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Winfried J. schrieb:

> mich damals gelockt, nein durfte ich nicht wegen Überreglementierung.
> habe ich dann schwarz rumgespielt bis es langweilig wurde und sich ein
> Atari 800XE fand.
> Da gabs keine staatlichen Hürden. Und täglich konnte man erfolge feiern.

Bringt mich zu schmunzeln, nahezu gleichzeitig vom Homecomputerzeiten in 
der DDR und vom Fehlen staatlicher Hürden zu sprechen ...
Vielleicht irre ich mich ja aber der 800XE sollte nur im Osten verkauft 
worden sein: http://www.zock.com/8-Bit/D_800XE.HTML

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ichfürchte du hast mich nicht rect verstanden drum mal andersrum , 
welchen Ruf genießt der Amateurfunk in der Bevölkerung allgemein und bei 
der Jugend und den Kindern? Ich meine ausdrücklich nicht überkommenen 
die Blasenbewohnerdes DARC und wie geschrieben ich wäre wohl heute 
aktives Mitglied Wäre mein interesse in der Kindheit nicht abgewürgt 
worden. Heute haben Kinder ganz ander Möglichkeiten. Die Konkurrenz ist 
viel größer. Damals war Amateurunk der Zugagng zur Welt.  Heuteiste er 
die muffigste Ecke des Universums.

Sorry das musste mal gesagt werden. Ich darf das, binselbst schon muffig 
genug.

Es geht nicht ums interessengebiet, sondern um die überkommenen Methoden 
des systems Amateurfunk. was vor hundert Jahren innovativ begann ist 
heute ein lehrbespiel für verkalkte abschottung durch überregulierung. 
damit lockt man niemand mehr weder Nerd noch Kind.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>
>> mich damals gelockt, nein durfte ich nicht wegen Überreglementierung.
>> habe ich dann schwarz rumgespielt bis es langweilig wurde und sich ein
>> Atari 800XE fand.
>> Da gabs keine staatlichen Hürden. Und täglich konnte man erfolge feiern.
>
> Bringt mich zu schmunzeln, nahezu gleichzeitig vom Homecomputerzeiten in
> der DDR und vom Fehlen staatlicher Hürden zu sprechen ...
> Vielleicht irre ich mich ja aber der 800XE sollte nur im Osten verkauft
> worden sein: http://www.zock.com/8-Bit/D_800XE.HTML

Ne past schon einmal imbesitz dieser mAschine war dem privaten Hobby für 
mich keine schranke mehr gesetzt. der private diskettenhandel 
flourrierte war aber nur für den Bezug von Basis software für mich 
interessant. Spiele waren für mich giveaways. meinen hab ich aufgemotzt. 
erst zum 130er dann auf 1MB Eprommer Centroncs alles drann SW selbst 
gestrickt. Erst 93 musste ein 386 DX her ;)
Namaste

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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foobar schrieb:
> Was mir bisher den Amateurfunk in Deutschland verleidet hat, ist die Art
> und Weise der Prüfung (hohe Kosten, wenig Termine, nur eine handvoll
> (weitentfernte) Orte) sowie die jährlichen Gebühren.

Das scheint allerdings deutsch zu sein, leider.  Schau dir an, was da
bei den Flugmodellen mittlerweile alles reglementiert ist, ist kaum
anders.

In dieser Hinsicht verstehe ich nichtmal Winne: in der DDR bezahlte
man irgendeine nebensächliche Gebühr für die Prüfung und keine laufenden
Gebühren für die Genehmigung.  Klar gab es „Kontrolle von oben“, aber
die gab es da überall.  Ich bin mir sicher, dass auch auf die
Atari-Fans die Stasi ein wachsames Auge warf :), dass sie es auf die
Funkamateure ebenfalls war, lag natürlich auf der Hand.

Winfried J. schrieb:
> damit lockt man niemand mehr weder Nerd noch Kind.

Der real existierende Afu-Nachwuchs zeigt, dass dem keineswegs so ist. 
:)

Allerdings sind es gewiss weniger als früher, da nun wirklich noch die
dabei bleiben, denen es auch Spaß macht.  Amateurfunk der reinen
Kommunikation wegen macht in der Tat keiner mehr.  Das war in den
1980ern gerade hier in der DDR noch anders: da galt auch auf dem
örtlichen 2-m-Relais der alte Spruch „fasse dich kurz!“, so hoch war
der Andrang.  Wenn's schon keine Telefone gab, nutzte man damals halt
das Relais.  Die Zeiten sind nun in der Tat vorbei, aber ich glaube,
dem trauert auch keiner nach.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mercedes, Codix und Mark.

Codix schrieb:
> Für mich als OM, der im Alter von 16 Jahren seine Lizenzprüfung
> erfolgreich bestanden hat, ist für mich der große Knackpunkt bei den
> OVs, speziell Karlsruhe und Umland, dass das ein eingeschworener Haufen
> von OMs und XYLs ist.
> Da kommt man als Zugezogener, so wie ich damals, überhaupt nicht zum
> Zug.

Das ist heute nicht mehr so, weil die Generation mitlerweile 
weitestgehend ausgestorben ist.

Zumindest im Ruhrgebiet bildete diese Gruppe auch immer "Vereine im 
Verein"
oder konzentrierte sich auf bestimmte Ortsverbände.

>
> Und dann kommt noch dazu, dass man unbedingt Mitglied im DARC sein
> muss.
> Warum?

 Muss man nicht. Es könnte nur sinnvoll sein. Vor allem, wenn der DARC 
sich selber mal modernisieren würde.


Mark B. schrieb:

>> Hat mir ein OM gestern zugesandt. ;)  (Er hat aber den Überflug leider
>> selbst verpasst.)
>
> Was ist ein OM?

Ein "Old man", so bezeichnen sich Funkamateure gerne gegenseitig.

Mark B. schrieb:

>> Ein QRX mal bitte! ;-P

>>
>> Warum? QRV , QRG, QRL sind doch goil!!

>> Aber ich muß jetzt QRT machen, da ich morgen früh
>> raus muß.
>>
>> Eure YL Mercedes
>>
>> 73,
>> mfg
>
> Ich versteh nur Bahnhof.

QRX + (Zeit/Frequenz) bedeutet: "warten Sie bis (Zeit) (oder) wieder 
rufen (Zeit, Frequenz)"
Mit Fragezeichen dahinter das ganze halt als Frage formuliert z.B.: 
Können sie mich um (Zeit) wieder rufen?"
Im Amateurfunkbereich ohne Zeit/Frequenz Angabe einfach nur: Bitte 
warten.

QRV bedeutet "ich bin bereit", als Frage halt "sind sie bereit?"

QRG (Ang.)bedeutet: "ihre genaue Frequenz ist (Angabe)" / wie ist meine 
genaue Frequenz?

QRL bedeutet: "nicht stoeren, bin beschaeftigt" / "Haben sie Zeit?"

QRT bedeutet: "stellen Sie die Übermittlung ein" /"können sie die 
Übermittlung einstellen?"
Im Amateurfunkbereich: "Ich höre jetzt auf"

Das sind Q-Gruppen, mit den drei Buchstaben wird ein kompletter Satz 
bzw. Sachverhalt übermittelt.
Die Kommunikation in Morsetelegraphie ist relativ langsam, so dass die 
Verwendung eine erhebliche
Zeitersparnis bringt.

So bekam ich Jugendlicher erste konkrete Erfahrungen mit 
Datenkompression . ;O)

https://de.wikipedia.org/wiki/Q-Schl%C3%BCssel

Es gibt eine ergebliche Anzahl dieser Gruppen für alle möglichen 
Situationen, von denen im Amateurfunk aber nur eine kleine Anzahl 
verwendet wurde. Sie sind offen, weil ihr Sinn nicht Geheimhaltung 
sondern Datenkompression ist.
Das ganze ist übrigens Sprachunabhängig, d.h. die Abkürzung verändert 
ihren Sinn nicht, egal ob sie in englischem, deutschen oder z.B. 
spanischen Kontext verwendet wird.
Das ermöglicht schnelle, sichere Kommunikation in Bezug auf 
Standardsituationen ohne das man die Sprache des Gegenübers sprechen 
muss.

Diese Abkürzungssysteme sie sind älter als "Funk", vergleichbare 
Abkürzungen wurden schon auf den Draht Telegraphenlinien des 19. 
Jahrhunderts verwendet.
Als ein anderes System sei der Phillips-Code genannt: 
http://radio-signals.com/utilities/phillips-code/ der gerne im 
Presse-kontext verwendet wird.

YL ist nicht Bestandteil dieses Codes sondern nur eine Abkürzung für 
"young Lady".

73 bedeutet "auf Wiedersehen"

mfg bedeutet "mit freundlichen Grüßen". Hier leitet Mercedes elegant 
über auf heutzutage gängige Abkürzungen. ;O)

Bei der Kommunikation per SMS oder Twitter werden auch Abkürzungen 
verwendet. Allerdings sind diese nicht so standardisiert und elaboriert 
wie ein Q- oder Phillips Schlüssel.

Die falsche bzw. unangebrachte Verwendung bei Phonie ist wohl eher ein 
berechtigter Grund zur Kritik.

> Ja, sowas ist abschreckend für Neulinge.

Unbekanntes/Unverstandenes haben mich als Jugendlicher angelockt. Ich 
wurde neugierig und wollte es verstehen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Chris E. (chris_el)


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Man merkt immer wieder das wenig bis garnicht auch mal die Interessenten 
nach ein kleiner Einweißung eigenen Funkbetrieb mit 
Ausbildungsrufzeichen machen. Dadurch haben wir bei uns eine Menge 
begeistern können und die begeisterung hat auch bis zu Lizenz gerreicht. 
Viele tun noch so als ob Amaterufunk was geheimnissvolles wäre, keine 
darf was wissen und schon garnicht ein eigenes Funkgerät besitzen für 
SWL tätigkeit. Mensch das war mal in den 80er so, aber genau das ist das 
Problem. Aber ein umdenken der älteren scheint hier zu fehlen und da 
muss man sich nicht Wundern wenn der nachwuchs verschreckt und 
ausbleibt.

Chris

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Jörg.

Jörg W. schrieb:

> Das scheint allerdings deutsch zu sein, leider.  Schau dir an, was da
> bei den Flugmodellen mittlerweile alles reglementiert ist, ist kaum
> anders.

Da kannst du dich bei den Neoliberalen bedanken, die alles in einen 
wesentlich engeren rechtlichen Kontext einbetten wollen. Darum wollen 
Versicherungen dann auch engere Regelungen, da die "höhere Gewalt" in 
der Praxis stark eingeschränkt wurde.

Hinzu kommen noch die Paranoiker mit Islamphobie, die Angst davor haben, 
dass Leute die Modellflugzeuge bauen auch irgendwann hingehen und 
Modellmarschflugkörper bauen. ;O)
Irgendwann ist die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gewahrt: Letztlich 
kannst Du Terroristen nicht davon abhalten, Anschläge zu begehen, dafür 
aber gehst Du allen anderen mit der Regelungswut auf den Zwirn. 
Genaugenommen haben die Terroristen damit schon einen Erfolg: Sie 
manipulieren einen Staat so, dass er seine Bürger nervt.

Ganz kritisch ist das bei Waldbesitz. Wenn früher ein Baum umkippte, war 
das höhere Gewalt. Jetzt ist der Waldbesitzer dafür zuständig, dass die 
Bäume sicher stehen.
Ich halte diese Regelung für überdreht.

> Allerdings sind es gewiss weniger als früher, da nun wirklich noch die
> dabei bleiben, denen es auch Spaß macht.  Amateurfunk der reinen
> Kommunikation wegen macht in der Tat keiner mehr.

Aus reiner Kommunikation haben das eigentlich auch immer nur Alte und 
Kranke betrieben.

>  Das war in den
> 1980ern gerade hier in der DDR noch anders: da galt auch auf dem
> örtlichen 2-m-Relais der alte Spruch „fasse dich kurz!“, so hoch war
> der Andrang.

Das ging hier im Westen durchaus noch genauso bis Ende der 90er.

>  Wenn's schon keine Telefone gab, nutzte man damals halt
> das Relais.  Die Zeiten sind nun in der Tat vorbei, aber ich glaube,
> dem trauert auch keiner nach.

Nun, hier im Westen fehlten nicht die Telephone, es gab nur viel mehr 
Funkamateure. Ich fand das eigentlich recht angenehm, hin und wieder mal 
ein kleines Schwätzchen zu machen.

Die Kommunikation mit einem Funkgerät finde ich immer noch angenehmer 
als die über ein Handy. Einfach eine "Konferenzschaltung", und wenn ich 
was sagen will, drücke ich die PTT und spreche.
Die Diensthandys bei BOS Organisationen machen das wohl mittlerweile 
auch.

Ich laufe ca. 30 Minuten zu Fuß zur Arbeit. Dann binn ich oft auch auf 
einem 70cm Relais mit guter Reichweite (DB0GWG/Remscheid oder 
DB0CA/Wuppertal) standby.

Dass es relativ wenige Funkamateure und Funkamateurnachwuchs gibt, ist 
dem demografischen Wandel zuzuschreiben.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Falk B. (falk)


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Amateurfunkt heißt heute Twitter!

Beitrag #5381071 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5381075 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:
> Dass es relativ wenige Funkamateure und Funkamateurnachwuchs gibt, ist
> dem demografischen Wandel zuzuschreiben.

Ich vermute eher, dass es heutzutage schlicht viel mehr Möglichkeiten 
gibt, sich ein techniklastiges Hobby zu suchen.

Viele Jugendliche beschäftigen sich heutzutage mit dem 3D-Druck oder 
auch mit reiner Mikrocontrollerprogrammierung (Arduino etc.): die Leute 
fehlen einfach bei anderen Hobbys.

Alleine mit der Mikroelektronik hat man heutzutage Möglichkeiten, von 
denen man 1980 nur träumen konnte, und das bei unglaublich geringem 
finanziellem Aufwand. Man sieht ja hier im Forum, was alles möglich ist 
und wieviele Bereiche des jugendlichen Alltags die Elektronik 
mittlerweile erfasst. Das ist eine hochinteressante Spielwiese mit 
praktisch unendlichen Möglichkeiten.

Gleiches gilt für diejenigen, die mechanisch arbeiten wollen. 
CNC-Fräsen, Schweißgeräte (WIG/Plasmaschneiden war um 1990 für 
Privatleute quasi unbezahlbar) Werkzeuge, Bearbeitungsmöglichkeiten gibt 
es heutzutage für einen Bruchteil der Kosten um 1990.

Dazu kommen die Drohnen etc.

Wer sich austoben möchte, findet heutzutage ein Füllhorn an preiswerten 
Möglichkeiten.

Amateurfunk muss seine Mitglieder mit diesen Sparten teilen.

Beitrag #5381087 wurde von einem Moderator gelöscht.
von A. K. (Gast)


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Tim S. schrieb:
> Ich hab vor ca. 15 Jahren mal die "moderne" Form wie Freifunk oder
> Hamnet-RF begonnen aufzubauen, aber alleine bin ich nicht so weit
> gekommen. Waren hald nur paar Standpunkte, was hald so gieng. 1,6 Km
> länge (max). Naja es hat bloß einfach keinen interessiert. Oder wurde
> belächelt. Wurde als "sinnloß" abgestempelt. Was weiß ich. Nächste Woche
> trag ich den ganzen Kram zum Recyklinghof.
>

Servus
Was ist den das für ein "Kram" ?
Würdest du das Zeug gegen Portoerstattung zu mir verfrachten?

LG

von warmalinteressierter (Gast)


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Hier ist jemand, der mal an AFu interessiert war, sich den örtlichen 
Verein angeschaut hat aber ganz schnell wieder weg war. Hier mal meine 
Eindrücke
 und Erkenntnisse in Stichworten:

- Das Durchschnittsalter liegt deutlich jenseits der 50
- Man bezeichnet sich freiwillig als Alter Mann
- Es gibt zwei Fraktionen: die einen hängen dem Morsen nach, die anderen 
beschäftigen sich mit unendlich teurem Spezialequipment
- Erste Priorität ist das Einhalten von Vorschriften
- Zweite Priorität ist es Andere auf Verstöße hinzuweisen oder 
anzuschwärzen.
- Man plant Gespräche über das Internet, führt ein kurzes QSO durch und 
ist mit sich zufrieden
- Amateurfunk ist reiner Selbstzweck. Es scheint verboten etwas 
nützliches damit anzustellen.
- Die Bilder, die ich von Treffen gesehen habe, haben exakt die gleiche 
Optik wie die sagenhaften Axel Stoll Videos bei Youtube.
- Spannend schienen Fuchsjagden, aber allein das Wort lässt vor 
Staubigkeit husten und eine Fuchsjagd scheint vom ganzen Verein 
übermenschliche Anstrengungen zu erfordern, so dass sie bestenfalls alle 
paar Jahre drin ist. Beim genaueren hinsehen ist Geocaching dann mit 
weniger Aufwand deutlich abwechslungsreicher.


Zusammengefasst: Amateurfunk ist weder nützlich noch sexy und die Leute 
sind nicht unbedingt die, die sich die meisten als Freunde aussuchen 
würden. Man braucht also schon ein sehr spezielles Interesse um in 
dieser Nische glücklich zu werden.

Im Gegensatz zum Rest der Makerszene bleibt Amateurfunk einfach bei sich 
selbst stehen. Als Maker lerne ich Fähigkeiten um etwas cooles, 
nutzbares zu bauen. Das Ziel von AFu ist es jemandem zu sagen, wie gut 
man ihn verstehen kann.

von Marek N. (Gast)


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warmalinteressierter schrieb:
> - Erste Priorität ist das Einhalten von Vorschriften
> - Zweite Priorität ist es Andere auf Verstöße hinzuweisen oder
> anzuschwärzen.

Trifft ja wohl auch auf 90% der Schrebergarten-Vereine zu ;-)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Chris.

Chris D. schrieb:

>> Dass es relativ wenige Funkamateure und Funkamateurnachwuchs gibt, ist
>> dem demografischen Wandel zuzuschreiben.
>
> Ich vermute eher, dass es heutzutage schlicht viel mehr Möglichkeiten
> gibt, sich ein techniklastiges Hobby zu suchen.

> Wer sich austoben möchte, findet heutzutage ein Füllhorn an preiswerten
> Möglichkeiten.
>
> Amateurfunk muss seine Mitglieder mit diesen Sparten teilen.

Das ist auch richtig. Allerdings wiederum können sich unterschiedliche 
technische Hobbys gegenseitig befeuern.

Ich kenne jemanden, der über den 3D-Druck von Isolatoren für Antennen 
und Matchboxen zum Amateurfunk gekommen ist.

Wobei der 3D-Druck von Isolatoren für HF sich als problematisch 
herausstellte, weil die Dinger bei dem verwendeten Kunststoff schmolzen. 
;O)


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von A. K. (Gast)


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> - Das Durchschnittsalter liegt deutlich jenseits der 50

Und? Wen juckts?

> - Man bezeichnet sich freiwillig als Alter Mann
Hihi

> - Es gibt zwei Fraktionen: die einen hängen dem Morsen nach,
Keiner zwingt dich das zu tun!
die anderen
> beschäftigen sich mit unendlich teurem Spezialequipment

Naja..du musst ja nicht gleich auf 47Ghz QRV werden.

> - Erste Priorität ist das Einhalten von Vorschriften

Klar...man will ja nicht den Flugfunk oÄ. stören

> - Zweite Priorität ist es Andere auf Verstöße hinzuweisen

Find ich eigl. Ok

 oder
> anzuschwärzen.

Nicht Ok..ist mir aber noch nicht passiert

> - Man plant Gespräche über das Internet, führt ein kurzes QSO durch und
> ist mit sich zufrieden

Ja...bei 47Ghz Moonbounce ist das nötig:)

> - Amateurfunk ist reiner Selbstzweck. Es scheint verboten etwas
> nützliches damit anzustellen.

Es scheint!

> - Spannend schienen Fuchsjagden, aber allein das Wort lässt vor
> Staubigkeit husten und eine Fuchsjagd scheint vom ganzen Verein
> übermenschliche Anstrengungen zu erfordern, so dass sie bestenfalls alle
> paar Jahre drin ist.

Es ist auch viel Aufwand


> Im Gegensatz zum Rest der Makerszene bleibt Amateurfunk einfach bei sich
> selbst stehen. Als Maker lerne ich Fähigkeiten um etwas cooles,
> nutzbares zu bauen. Das Ziel von AFu ist es jemandem zu sagen, wie gut
> man ihn verstehen kann.

Ja klar...bei einem fehlerhaften AnetA8 brennt einem höchdtens der 
Drucker ab...mit einem Fehlerhaften FG kann man von Polizei über 
Flugfunk und zB. Seniorenhilfehohlgerätedingens alles lahmlegen

LG

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Marek N. schrieb:
> warmalinteressierter schrieb:
>> - Erste Priorität ist das Einhalten von Vorschriften
>> - Zweite Priorität ist es Andere auf Verstöße hinzuweisen oder
>> anzuschwärzen.
>
> Trifft ja wohl auch auf 90% der Schrebergarten-Vereine zu ;-)

Weil sonst die Schrebergartenbuden als Hotelzimmer vermietet würden, 
statt Pflanzen Werbetafeln wachsen würden und auch im Amateurfunk würden 
Werbeaussendungen ähnlich wie im Privatradio wuchern. ;O)

Das Problem ist, dass das Haupthobby von 90% aller Leute
1) Geldverdienen und
2) zeigen das man Geld hat
ist.

Und darüber verlieren zu viele das Maß.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Marc Horby (Gast)


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Zum Thema Amateurfunk ist hier viel zu viel Blablah und Starrsinn 
unterwegs!

Wenn man junge Leute für den Afu begeistern will, muss man erst einmal 
wissen welche Bedürfnisse sie haben bzw. wenn nicht, wie man diese 
wecken kann.

Weiter oben steht ja schon was mit DMR und Verschlüsselung. Finde ich 
genial diese Idee, vor allem da es die Werbeindustrie auch so macht 
(incl. Facebook, Twitter und co.). Das Problem hier ist nur die eigenen 
Ansichten was tolles ist.. dies ist aber schlicht unbrauchbar. Gerade 
was oben das Morsen angeht (igitt). Für diese WLAN-Geschichte mit xy km 
hingegen bin ich hellhörig geworden! Wenn jetzt zu mir einer kommt und 
sagt "das ist Amateurfunk (mir eine Morsetaste in die Hand drück)" dann 
gehe ich lachend weiter...

Wenn dann aber einer mit einem Handfunkgerät da steht und sein 
Gesprächspartner ihm sagt, "du ich bin im Urlaub auf Sizilien, ich kann 
nicht zum Kaffee kommen..." dann schau ich erst mal blöd und frage dann 
wie das geht! So, Interesse geweckt...

von Marc Horby (Gast)


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Das Video habe ich gerade aus Neugier gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=O5eAPj9x23g

Wer sich jetzt aufregt das der DARC der böse "Römer" ist und eine 
ablehnende Haltung einnimmt, hat bei der Nachwuchsgewinnung schlicht 
nichts zu suchen...

von Chris E. (chris_el)


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Genau Marc,
bei unseren Veranstalltungen wird viel KW gemacht und Echolink damit man 
auch einige 1000 Km weiter kommt. Wobei die Kurzwelle mehr das Intresse 
weckt. Und bei Intresse gehts dann mit Ausbildungs Call selber in die 
weiter Welt, und meist reicht es dann schon das Funkfieber zu entfachen. 
Nicht immer nur Theorie sondern ran an die Funke und los gehts.

Und bei Fielddays sind dazu auch wichtig, aber die meisten sitzen lieber 
im OV Trinken Kaffee, Essen kuchen und jaulen rum das kein Nachwuchs 
kommt....dazu muss man nichts sagen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Marc.

Marc Horby schrieb:

> Wenn man junge Leute für den Afu begeistern will, muss man erst einmal
> wissen welche Bedürfnisse sie haben bzw. wenn nicht, wie man diese
> wecken kann.

Das überlasse ich aber besser anderen, da mir dazu etwas das 
Einfühlungsvermögen fehlt. Meine Kindheit war schon etwas zu exotisch, 
um auf heutige allgemeine Verhältnisse zu schliessen.

>
> Weiter oben steht ja schon was mit DMR und Verschlüsselung. Finde ich
> genial diese Idee, vor allem da es die Werbeindustrie auch so macht
> (incl. Facebook, Twitter und co.).

Da wird gerade aneinander Vorbeigeredet. Es ging nicht um DRM, "digital 
rights management" sondern "Digital Mobile Radio", einem Standard für 
Digitalen Betriebsfunk, der für Amateurfunk adaptiert wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Mobile_Radio

Die Signale sind erst einmal mal nur codiert, und nicht verschlüsselt. 
Der Codec ist offen und wird auch bei anderen Verfahren wie D-Star, 
APCO25 und TETRA (Ja, genau, das gleiche TETRA, wie auch bei Polizei und 
Feuerwehr, nur unverschlüsselt) verwendet. AuchD-Star, APCO25 und TETRA 
werden im Amateurfunk verwendet.

Eine Verschlüsselung ist optional und im Amateurfunk nicht sinnvoll, da 
dieses lediglich zu kommerziellen Missbrauch führen würde.
Siehe meine Bemerkung weiter oben: 
Beitrag "Re: Junge Menschen für den Amateurfunk begeistern"

Für die Werbeindustrie ist Amateurfunk darum ein NoGo, weil Amateurfunk 
nur dann dauerhaft funktioniert, wenn er nicht kommerziell ist.
Sogar in den USA. ;O)

Zu DRM: Eigentlich ein digitaler Betriebsfunkstandard für ein großes 
Firmengelände, oder für eine Stadt (Müllabfuhr, Behörde, 
Tiefbauunternehmen, Busgesellschaft). Im Amateurfunk werden die weltweit 
zu Netzen zusammengeknüpft. Was funktioniert....aber natürlich zeigen 
sich dann auch die Grenzen eines solchen Systems. Da ist also noch 
Entwicklungsarbeit nötig.

Beispiel eines solchen Netzes: https://brandmeister.network/


> Das Problem hier ist nur die eigenen
> Ansichten was tolles ist.. dies ist aber schlicht unbrauchbar. Gerade
> was oben das Morsen angeht (igitt).

Amateurfunk ist nicht Morsen, und Morsen ist nicht Amateurfunk. Es gibt 
Morseenthusiasten, die ganz ohne Funk oder überhaupt einen 
Amateurfunkbezug über Teamspeak Morsen. ;O)

Aber es lässt sich durchaus beides verbinden. ;O)

> Für diese WLAN-Geschichte mit xy km
> hingegen bin ich hellhörig geworden!

Du meinst https://de.wikipedia.org/wiki/HAMNET ?

Das sind Standard WLAN Ausrüstungen für den Bereich bei 5,8(?) GHz, die 
aus Weltgegenden kommen, wo auch noch andere Frequenzbereiche für WLAN 
vorgesehen sind, und die sich darum auf diese Bereiche umstellen lassen, 
die hier für Amateurfunk verwendet werden.

Diese werden mit entsprechend leistungsfähigen Antennen versehen und an 
exponierten Standorten montiert. Die Leitungsseite ist dann Standard 
Ethernetkram.


> Wenn jetzt zu mir einer kommt und
> sagt "das ist Amateurfunk (mir eine Morsetaste in die Hand drück)" dann
> gehe ich lachend weiter...

War schon immer so. ;O)

> Wenn dann aber einer mit einem Handfunkgerät da steht und sein
> Gesprächspartner ihm sagt, "du ich bin im Urlaub auf Sizilien, ich kann
> nicht zum Kaffee kommen..." dann schau ich erst mal blöd und frage dann
> wie das geht! So, Interesse geweckt...

Das geht mit dem Handy aber doch auch. ;O)

Für mich ist einer der Reize eben Weitverbindungs Punkt zu Punkt 
Verbindungen ohne große Infrastruktur im Hintergrund und mit kleiner 
Leistung irgendwo aus dem Gelände heraus.
Und das eben mit sportlichem Aspekt ohne Schwerpunkt auf ausgefeilter 
Kommunikation. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Mark (Gast)


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Marc Horby schrieb:
> Wer sich jetzt aufregt das der DARC der böse "Römer" ist und eine
> ablehnende Haltung einnimmt, hat bei der Nachwuchsgewinnung schlicht
> nichts zu suchen...

Der DARC war Teil des Gesamtpaketes, das mir vor Jahrzehnten das 
aufkommende Interesse am Amateurfunk verleidet hat. Alleine die 
Arschlochhaltung des DARC gegenüber CB-Funk und sogar SWL.

Dazu die ganzen anderen Dinge von denen in diesem Thread schon berichtet 
wurde einschließlich bizarrer Begegnungen mit Amateurfunkern.

Da scheint sich in den Jahrzehnten nichts geändert zu haben. Man ist 
immer noch mit der Grundhaltung "Ich Amateurfunker, du nix" unterwegs. 
So wird das Gottseidank nichts mit Nachwuchsgewinnung.

von OM Waldheini (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Wofür zum Geier™ gibt's denn die Vereine, Ortsverbände etc.?  Doch
> dafür, dass man sich gegenseitig hilft.

Heutzutage findet man in den meisten OVs doch nur noch selten Leute, die 
etwas von der Technik verstehen. Außer von Röhrentechnik. Da ist doch 
kaum einer in der Lage, einen Sender oder Empfänger zu bauen. Die 
wenigen, die es könnten, sind kaum bereit Zeit zu investieren um anderen 
etwas beizubringen.
Und wenn man irgendwas mit Digitaltechnik kombinieren will, kommt gleich 
die große Ablehnung.

foobar schrieb:
> So, wie es hier in Deutschland ist, ist es Mist - man investiert Zeit
> und nen Batzen Geld und wenn man's nen Jahr nicht nutzt ist's wieder
> futsch und man darf sich erneut mit Bürokraten rumschlagen. Wenn's mies
> läuft, kommen dann auch noch Nachforderungen für die letzten paar Jahre

Da ist nix futsch wenn man es einige Zeit nicht nutzt. Die Lizenz ist 
zeitlich unbeschränkt und unabhängig von der Aktivität.

Schlimm finde ich da die EMV Selbsterklärung/Plausibilitätserklärung die 
man immer aktuell halten muss. Komisch dass das hier noch keiner erwähnt 
hat.

Codix schrieb:
> Und dann kommt noch dazu, dass man unbedingt Mitglied im DARC sein
> muss.
> Warum?

In der Tat ein ganz großes Übel. Das ist ein erzkonservativer 
Altherrenverein. Wollte z.B. durchsetzen, dass die Morseprüfung 
Pflichtbestandteil bleibt. Da war aber die Behörde fortschrittlicher und 
hat verstanden, dass dies nicht mehr notwendig ist. Ich habe nichts 
gegen CW, wer es machen will, soll es machen. Ich sehe auch die Vorteile 
damit mit z.B. kleinen Leistungen und kleinem technischen Aufwand um die 
Welt zu funken. Aber als Prüfungsvoraussetzung? Wozu? Manche wollen 
diese Betriebsart gar nicht machen. Es gibt viele andere 
Betätigungsfelder im Amateurfunk. Aber die Mitgliedschaft im DARC ist 
nun leider obligatorische Pflicht um sich mit gleichgesinnten fachlich 
austauschen zu können oder um QSOs mit Postkarten (QSO-Karten) 
gegenseitg zu bestätigen. Als ob es da keine eleganteren Möglichkeiten 
wie z.B. eQSL gäbe. Aber an der Weiterentwicklung dieser Möglichkeiten 
scheint bei den meisten OMs kein Intersse zu bestehen. Denn da müsste 
man ja irgendwelche antiken Strukturen erneuern und vielleicht sogar 
einen Computer benutzen.

von Marc Horby (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Es ging nicht um DRM, "digital
> rights management" sondern "Digital Mobile Radio",

Marc Horby schrieb:
> Weiter oben steht ja schon was mit DMR und Verschlüsselung.

Bernd, du bist sicher auch Amateurfunker? Richtig?

Bernd W. schrieb:
> Eine Verschlüsselung ist optional und im Amateurfunk nicht sinnvoll, da
> dieses lediglich zu kommerziellen Missbrauch führen würde.

Zu dem möchte ich:

Bernd W. schrieb:
> Das überlasse ich aber besser anderen, da mir dazu etwas das
> Einfühlungsvermögen fehlt

Das merke ich! Es geht nicht darum ob "Eine Verschlüsselung ist optional 
und im Amateurfunk nicht sinnvoll" ist, sondern die MÖGLICHKEIT weil 
damit sich Neuzuwachs gewinnen lässt! Etwas zu verbergen von Anderen die 
es nichts angeht ist gerade bei den Datenleckskandalen wieder "in".

Ich würde dir wärmstens empfehlen dich bei dem Thema 
"Mitgliedergewinnung" raus zu halten! Ich habe hier gerade gezeigt wie 
ich die Welt sehe und werde von dir verbessert mit Dingen die mich nicht 
interessieren!

Damit schadest du dem Hobby nur, weil du Leute wie mich vergraulen 
würdest. Anschließend können deine Kameraden beim nächsten OV-Abend dein 
Gehäule anhören warum sich die "Jungen" nicht mehr für Afu interessieren 
und das böse "Facebook, Twitter etc." doch alles nur schlimmer macht. 
Und dann jammerst du den OVV über den bösen DARC voll... (lass mich 
raten, du bist nicht Mitglied?)

Bernd W. schrieb:
> Du meinst https://de.wikipedia.org/wiki/HAMNET ?
>
> Das sind Standard WLAN Ausrüstungen für den Bereich bei 5,8(?) GHz, die

Du hast die 2,4GHz für den Usereinstieg vergessen!

Bernd W. schrieb:
> War schon immer so. ;O)

Und ist in der heutigen Zeit fehl am Platz bzw. kontraproduktiv!

Wenn ich zu einem Tuningtreffen gehe und ich frage was ich am Motor 
meines Autos verbessern könnte, dann ein alter "Sack" von hinten 
hervorkommt und mir den allerersten Motor von Rudolf Diesel oder den von 
Nicolaus August Otto als Nachbau zeigen möchte (weil das ja der Urvater 
ist) dann tipp ich zeitgleich mit zwei Fingern doppelt an meine Schläfe 
und laufe weiter, da auf meine Frage nicht eingegangen wird...

Bernd W. schrieb:
> Das geht mit dem Handy aber doch auch. ;O)

Diese Leute sind auch nicht die Zielgruppe! Afu ist nicht WhatsApp und 
WeChat bei dem man die User dazu bewegen möchte einen anderen Dienst zu 
nutzen, sondern ein Hobby! Ist wie mit Windows und Linux! Die 
Linux-Jünger lässtern über Windows und wenn man umsteigen möchte wird 
man blöd als N00b angemacht und die "einfachen Fragen" hätte man sich ja 
selber beantworten können...

Bernd W. schrieb:
> Für mich ist einer der Reize eben Weitverbindungs Punkt zu Punkt
> Verbindungen ohne große Infrastruktur

Bei mir auch, aber ein Funkinteressierter sieht diese Möglichkeit für 
sich meistens nicht gewinnbringend. Er möchte seine Alarmanlage mit 
kleinen Modulen so aufrüsten dass er in 5km entfernter Arbeitsstätte 
noch sieht was zu Hause auslöst, ohne Internet und am besten instantan. 
Das kann man ihm zeigen (ohne von SSB und CW zu reden)

von Marek N. (Gast)


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Mark schrieb:
> und sogar SWL

Moment mal, konnte man die SWL-Prüfung damals nicht ausschließlich beim 
DARC- ablegen? Und hatte der DARC nicht ein quasi-Monopol auf Diplome? 
Ohne DOK konnte man praktisch kein Diplom beantragen und wurde auch für 
keins gewertet.
Putzig war auch folgendes Erlebnis: Meine ersten Gehversuche machte ich 
auf dem nahegelegenem 2m-Relais und nahm regelmäßig an einer bekannten 
Frauen-Männer-Runde teil. Als ich dann meine bestellten QSL-Karten 
erhalten und voller Stolz ausgefüllt und verschickt habe, wurde ich nach 
einigen Wochen im Rahmen dieser Runde von diversen Leuten wüst 
angepöbelt, dass ich ja kein S-Rapport eingetragen habe und die Karte 
somit nicht fürs soundso-Diplom gültig seit. Äh Leute, auf FM-Relais 
trägt man keinen S-Rapport ein, weil das lediglich die Signalstärke des 
einfallenen Relais beschreibt, und nicht das der Station selbst.
Peinlich fand ich auch die so genannten DOK-Börsen: Da sitzen zwei 
Dutzend Leute an einem Tisch rum, so eng, dass sie sich mit der Antenne 
das Auge ausstechen könnten und verteilen DOKs und schieben sich gleich 
die vorausgefüllten QSL-Karten zu.
War mir dann echt zu blöd.

von Marc Horby (Gast)


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Mark schrieb:
> Der DARC war Teil des Gesamtpaketes, das mir vor Jahrzehnten das
> aufkommende Interesse am Amateurfunk verleidet hat. Alleine die
> Arschlochhaltung des DARC gegenüber CB-Funk und sogar SWL.

Solchen Leuten gehört links und rechts (wie sagt man bei den Schwaben?) 
"and Gosch kaut". Solches Verhalten (wer ist eigentlich der DARC? Ver 
Vorstand? Nein! Die Mitglieder!) ist unterster Schublade!

Wenn ich überlege wie oft ich zum OV-Abend eingeladen werde und es dort 
egal ist ob man DARC-Mitglied ist oder nicht, so kann ich dieses 
Verhalten wie du es erlebt hast einfach nur als beschämend 
interpretieren.

Mir wurde sogar gesagt, sollte ich am DARC ein Mitgliedsinteresse haben, 
so sollte ich erst die Gastmitgliedschaft machen, die sei kostenlos 
bevor ich für etwas zahle was eventuell im Nachhinein mir gar nicht 
zusagt. So etwas finde ich toll und ich fühle mich nicht verarscht!

Natürlich gibt es Idioten in solchen Clubs, das macht den Club aber für 
sich gesehen nicht schlecht. Nur das die Mitgliederzahlen deshalb 
schrumpfen schon. Quertreiber gibt es immer und überall! Diese einfach 
bloszustellen reicht!

Ich war in Suddeutschland zu Gast bei einem OV bei dem ein User ein 
DMR-Relais aufgebaut hatte. Einige wenige haben sich darüber empört. Und 
der Hammer war, er hat das von seinem Geld bezahlt. Er fragte daraufhin 
"wer ist für das weiterbestehen Relais?". Es waren viele die die Hand 
hoben. Dann fragte er "wer ist dagegen?" die wenigen welche die Hand 
hoben sagte er ganz frech: "das Recht gegen ein Relais zu stimmen habt 
ihr eh nicht! Ihr habt dafür ja nicht bezahlt! Wenn ihr es nicht nutzen 
möchtet, bleibt von der Frequenz weg und haltet die Klappe! Ohne diese 
Info würdet ihr sowieso nicht wissen dass es dieses Relais gibt" es 
folgte schallendes Gelächter...

von ~Mercedes~ (Gast)


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Bernd meinte:

> Diese Abkürzungssysteme sie sind älter als "Funk", vergleichbare
> Abkürzungen wurden schon auf den Draht Telegraphenlinien des 19.
> Jahrhunderts verwendet.

Goil!! ;-P

Stellt euch vor:

Wir schreiben das Jahr 1898.
Du bist Telegrafist und brauchst einen neuen Job.
Nun findest Du in der Tageszeitung eine Adresse wu Du
dich bewerben kannst.

Also hin!
Du kommst in einen langen Koridor.
Links an der Wand stehen mehere Stühle aufgereiht.
Auf diesen sitzen die Bewerber, die nacheinander
aufgerufen werden und dann immer 1 Platz aufrücken.

Rechts, also der Stuhlreihe gegenüber befindet sich der
Relaisraum, in dem die ankommenden Depeschen auf einer
Leitung aufgenommen und auf einer anderen weitergesendet
werden.
Du setzt Dich also brav in die Reihe und wartest auf
den Aufruf "Der Nächste bitte".

Plötzlich geht die Eingangstür ein weiteres Mal auf.
Ein Mädel kommt herein, 160 cm hoch, lange blonde Haare,
die zu einem Zopf geflochten sind, der bis zum Poo reicht.
Leider ist ihre Haut an den Armen und im Gesicht sehr
pickelig, was absolut betrüblich ist. :-O

Aber , plötzlich leuchen ihre Augen auf!
Sie geht einfach an der ganzen Reihe der Wartenden frech vorbei,
klopft an die Tür des Beweerbungszimmers tritt ein undwird als
Telegrafistin angenommen!

Warum?

mfg

von OM Waldheini (Gast)


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Marc Horby schrieb:
> Wenn ich überlege wie oft ich zum OV-Abend eingeladen werde und es dort
> egal ist ob man DARC-Mitglied ist oder nicht, so kann ich dieses
> Verhalten wie du es erlebt hast einfach nur als beschämend
> interpretieren.

Anfangs und/oder wenn du sehr jung bist, gibt es das sicher, dass eine 
Mitgliedschaft nicht gefordert wird.  Später ist es aber ebenso sicher 
dass es nicht mehr gern gesehen ist wenn du keinen Beitrag an den DARC 
leistest und trotzden regelmäßig an Veranstaltungen des OVs teilnimmst.

von Edi M. (edi-mv)


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~Mercedes~ schrieb:
Bernd meinte:
> Diese Abkürzungssysteme sie sind älter als "Funk", vergleichbare
> Abkürzungen wurden schon auf den Draht Telegraphenlinien des 19.
> Jahrhunderts verwendet.
...
> Aber , plötzlich leuchen ihre Augen auf!
> Sie geht einfach an der ganzen Reihe der Wartenden frech vorbei,
> klopft an die Tür des Beweerbungszimmers tritt ein und wird als
> Telegrafistin angenommen!
> > Warum?

Eben... weil sie die Abkürzungen kannte.
Da reichte ein Satz, schön lasziv betont: "... ich bin jederzeit 
QRV....!"

: Bearbeitet durch User
von sumo (Gast)


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OM Waldheini schrieb:
> Später ist es aber ebenso sicher
> dass es nicht mehr gern gesehen ist wenn du keinen Beitrag an den DARC
> leistest und trotzden regelmäßig an Veranstaltungen des OVs teilnimmst.

Das ist ja auch irgendwo einzusehen, weil dann alle anderen für dich 
mitbezahlen würden. Also ist es doch in Ordnung, wenn jemand etwas 
nutzt, sollte er auch einen Beitrag leisten.

von ~Mercedes~ (Gast)


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Edi meinte:

> Eben... weil sie die Abkürzungen kannte.
> Da reichte ein Satz, schön lasziv betont: "... ich bin jederzeit
> QRV....!"

Nö. ;--P

Denk an das Ei als Compiler für die Software
in der DNA. ;-P

mfg

von Clubstationsbesitzendes DARC-Mitglied (Gast)


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OM Waldheini schrieb:
> Anfangs und/oder wenn du sehr jung bist, gibt es das sicher, dass eine
> Mitgliedschaft nicht gefordert wird.  Später ist es aber ebenso sicher
> dass es nicht mehr gern gesehen ist wenn du keinen Beitrag an den DARC
> leistest und trotzden regelmäßig an Veranstaltungen des OVs teilnimmst

Die Veranstaltung wird so oder so durchgeführt! Bei uns ist es egal ob 
der Gast 12x im Jahr kommt ohne Mitgliedschaft! Meistens gibt es von 
eben solchen sogar gute Hinweise die man umsetzen kann. Von daher ist es 
bei uns egal ob dieser Mitglied ist!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Marc.

Marc Horby schrieb:

> Bernd, du bist sicher auch Amateurfunker? Richtig?

Richtig.

>> Das überlasse ich aber besser anderen, da mir dazu etwas das
>> Einfühlungsvermögen fehlt
>
> Das merke ich! Es geht nicht darum ob "Eine Verschlüsselung ist optional
> und im Amateurfunk nicht sinnvoll" ist, sondern die MÖGLICHKEIT weil
> damit sich Neuzuwachs gewinnen lässt! Etwas zu verbergen von Anderen die
> es nichts angeht ist gerade bei den Datenleckskandalen wieder "in".

Wenn Du im Amateurfunk Verschlüsselung zulässt, ist ruckzuck alles 
verstopft mit Anwendungen, für die eigentlich ein komerzieller Dienst 
vorgesehen ist, wie Deine als Beispiel angegebene Alarmanlage.

Ich kann Deine Argumente bezüglich der Datenlecks nicht von der Hand 
weisen, insbesondere weil ich selber auch politisch aktiv bin, aber auf 
der anderen Seite sehe ich deutliche Grenzen in dem, was verschlüsselt 
werden kann und sollte.

Das Datenschutzargument wird z.B. zunehmend von öffentlichen 
Verwaltungen missbraucht, um sich selber intransparent zu machen.

Hier ist also auch abzuwägen, um welche Art von Information es sich 
handelt, und von wem. Der Inhalt von Amateurfunk ist von einer so 
geringen Wichtigkeit, dass er nicht geheimgehalten werden muss. Ist der 
Inhalt wichtiger, ist es eben kein Amateurfunk mehr.

Darum besteht ja die "Etikette" im Amateurfunk, sich bei den 
Unterhaltungen auf technisch/naturwissenschaftliche Themen zu 
beschränken, und persönliche Mitteilungen von geringer Wichtigkeit. 
Damit kannst Du dich dann kreuz und quer über Die Welt Unterhalten ohne 
jemandem Ideologisch/Religiös auf die Füsse zu treten und ohne viel 
Preiszugeben.

Jeder dort weiss, dass er mehr oder weniger öffentlich spricht, und 
darum wenig über z.B. seine sexuellen Präferenzen erzählen sollte.

Und um zu lernen, wie Funk geht, wie sich elektromagnetische Wellen 
ausbreiten und was Bandbreiten bedeuten und um einen intuitiven Zugang 
dazu zu bekommen langt es.

Und es langt auch, wenn Du Amateurfunk als Sport bei contesten oder 
Fuchsjagden zu betreiben.


> Ich würde dir wärmstens empfehlen dich bei dem Thema
> "Mitgliedergewinnung" raus zu halten! Ich habe hier gerade gezeigt wie
> ich die Welt sehe und werde von dir verbessert mit Dingen die mich nicht
> interessieren!

Die Dich vieleicht nicht interessieren, aber andere. Und die dich 
anfangen könnten zu interessieren, wenn die daraus resultierenden 
Probleme hochkochen. ;O)

>
> Damit schadest du dem Hobby nur, weil du Leute wie mich vergraulen
> würdest.

Dann bist Du auch einfach nicht geeignet. Siehe das Posting von Sumo 
weiter oben: Beitrag "Re: Junge Menschen für den Amateurfunk begeistern"

Ich füge dem hinzu: Dem Amateurfunker ist Amateurfunk nicht zu 
langweilig, anderen Leuten schon. ;O)

> Anschließend können deine Kameraden beim nächsten OV-Abend dein
> Gehäule anhören warum sich die "Jungen" nicht mehr für Afu interessieren
> und das böse "Facebook, Twitter etc." doch alles nur schlimmer macht.
> Und dann jammerst du den OVV über den bösen DARC voll... (lass mich
> raten, du bist nicht Mitglied?)

Ich bin Mitlied in L02. Steht unter meinen meisten Posts als Link.

>
> Bernd W. schrieb:
>> Du meinst https://de.wikipedia.org/wiki/HAMNET ?
>>
>> Das sind Standard WLAN Ausrüstungen für den Bereich bei 5,8(?) GHz, die
>
> Du hast die 2,4GHz für den Usereinstieg vergessen!

Richtig. Du kennst Dich also aus. ;O)
>
> Bernd W. schrieb:
>> War schon immer so. ;O)
>
> Und ist in der heutigen Zeit fehl am Platz bzw. kontraproduktiv!

Du unterschlägst hier das Zitat, auf das ich antworte:

>> Wenn jetzt zu mir einer kommt und
>> sagt "das ist Amateurfunk (mir eine Morsetaste in die Hand drück)" dann
>> gehe ich lachend weiter...

> War schon immer so. ;O)

Amateurfunk war schon immer etwas anderes als nur Morsen. Du merkst, 
dass sich die Konnotation ändert?
Was ist Deine Agenda?

>
> Wenn ich zu einem Tuningtreffen gehe und ich frage was ich am Motor
> meines Autos verbessern könnte, dann ein alter "Sack" von hinten
> hervorkommt und mir den allerersten Motor von Rudolf Diesel oder den von
> Nicolaus August Otto als Nachbau zeigen möchte (weil das ja der Urvater
> ist) dann tipp ich zeitgleich mit zwei Fingern doppelt an meine Schläfe
> und laufe weiter, da auf meine Frage nicht eingegangen wird...

Dein Beispiel passt eben nicht ganz. Keiner will Dir ausreden, Deinen 
Motor nicht zu verbessern. Aber wenn Du zu Amateurfunkern gehst, und die 
fragst, wie Du eine Alarmanlage über 1,5km drahtlos gemeldet bekommst, 
können die Dir zwar sagen, wie das technisch zu bewerkstelligen ist, 
aber auch, dass das kein Amateurfunk ist, und das ess dafür kommerzielle 
Fernwirkdienste gibt.

Würdest Du diese Grenze nicht setzten, wären die Amateurfunkbänder voll 
mit Alarmanlagen und "Blumen zu trocken" Meldern, dass keiner davon noch 
funktionieren würde. Es gibt Länder, wo die gesetzliche Regelung 
entsprechend ist, und da genau ist das so.

Das mag ja jetzt auch nicht das sein, was Du hören magst, aber ein 
großer Teil der Funktechnik ist eben auch "Kollisionsvermeidung".


> Bernd W. schrieb:
>> Das geht mit dem Handy aber doch auch. ;O)
>
> Diese Leute sind auch nicht die Zielgruppe! Afu ist nicht WhatsApp und
> WeChat bei dem man die User dazu bewegen möchte einen anderen Dienst zu
> nutzen, sondern ein Hobby!


Auch hier unterschlägst Du das Zitat und änderst damit den Sinn:

>> Wenn dann aber einer mit einem Handfunkgerät da steht und sein
>> Gesprächspartner ihm sagt, "du ich bin im Urlaub auf Sizilien, ich kann
>> nicht zum Kaffee kommen..." dann schau ich erst mal blöd und frage dann
>> wie das geht! So, Interesse geweckt...

> Das geht mit dem Handy aber doch auch. ;O)

Leute, die Du oben als mögliche Kandidaten siehst, hast Du jetzt auf 
einmal nicht mehr als Zielgruppe. Was ist Deine Agenda?

> Bernd W. schrieb:

> Bei mir auch, aber ein Funkinteressierter sieht diese Möglichkeit für
> sich meistens nicht gewinnbringend.

Was ich verstehen kann. Siehe meinen Verweis auf Sumos Post oben. Ich 
finde es z.B. langweilig, zuzusehen, wie 22 Leute einem Ball hinterher 
laufen. ;O)

> Er möchte seine Alarmanlage mit
> kleinen Modulen so aufrüsten dass er in 5km entfernter Arbeitsstätte
> noch sieht was zu Hause auslöst, ohne Internet und am besten instantan.
> Das kann man ihm zeigen (ohne von SSB und CW zu reden)

Und dooferweise würdest Du genau in dem Punkte den Amateurfunk 
verlassen.
Hier sähe ich durchaus Bedarf, irgend einen Frequenzbereich für solche 
Zwecke zu reservieren, mit entsprechender Angabe über Bandbreite und 
Belegung in einem Zeitfenster. Der Rahmen darf nicht zu komfortabel 
sein, weil sonst ist das wieder eine alternative zu kommerziellen 
Diensten.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Mark B. (markbrandis)


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Bernd W. schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Was ist ein OM?
>
> Ein "Old man", so bezeichnen sich Funkamateure gerne gegenseitig.

Danke für die ausführliche Erklärung der verschiedenen Begriffe. :-)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mercedes.


~Mercedes~ schrieb:

>
> Aber , plötzlich leuchen ihre Augen auf!
> Sie geht einfach an der ganzen Reihe der Wartenden frech vorbei,
> klopft an die Tür des Beweerbungszimmers tritt ein undwird als
> Telegrafistin angenommen!
>
> Warum?

"Der nächste bitte" kam eingeflochten in den Strom der 
Telegraphiedepeschen, und sie war so gut im Mitlesen, dass sie das 
(beiläufig) bemerkt hat. ;O)


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Edi M. (edi-mv)


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Mal aus der Sicht eines Nicht- Funkamateurs:

Über 120 Beiträge zum Thema...
Aber was Amateurfunk ist... beschreibt eigentlich keiner.

Ist das nicht eigentlich mehr, als Überkorrektheit, gekaufte Fernost- 
Kisten, oberbürokratisches QSL- Karten- Getue, jede Verbindung möglich, 
Dank Sendern mit Kraftwerksleistungen ?

Es gab aber durchaus Menschen, die Kindern und Jugendlichen Elektronik- 
Grundlagen und Amateurfunk heranbrachten.

http://www.vonbechen.de/Peter/2014/04/16/martin_selber/

Die Bücher haben technikbegeisterte Jungen regelrecht "gefressen".
Und vieles nachgebaut. Mehr oder minder erfolgreich.

Sehr viele Elektronik- Beiträge wurden damals u. a. in der Zeitschrift 
"Funkamateur" veröffentlicht, die ich fast 30 Jahre lang bezog, die 
füllen bei mir fast einen ganzen Schrank.

Oder dieser Film... ich sah ihn, war richtig spannend. Leider findet man 
ihn nicht nicht auf Youtube.

http://www.gernewitz.de/test/html/filmabend_wenn_alle_menschen.html

Funkamateure entwickelten mit Versuchen -und Fehlversuchen- 
Geräte,fanden Lösungen, Nachrichten unter den unmöglichsten Bedingungen, 
teils mit winzigen Leistungen, zu übertragen, entwickelten und testeten 
Betriebsverfahren und... Antennen.
Hier sind so einige, die auch von Funkamateuren entwickelt, und noch 
heute genutzt wurden.

http://edi.bplaced.net/?Edi%60s_Specials___Antennen-Ideen_-_Vergessenes_Wissen

Nett diese hier, von OM Grebe- und ich verwende sie !!!

http://edi.bplaced.net/?Edi%60s_Specials___Antennen-Ideen_-_Vergessenes_Wissen___Simulation_Autoantenne_T-_4-_Draht

Noch heute gibt es Situationen, bei denen Funkamateure mit klassischer 
Technik die einzige Verbindung zur Außenwelt stellen, das war vor 
einigen Jahren bei einer Naturkatastrophe ! Die digitale Technik ist 
dann nämlich... nicht mehr brauchbar.

Die Grundlagen der Elektronik sind immer noch gültig- und es gibt noch 
genug Aufgaben... ich fand eine alte Minimal- Senderschaltung, der mit 1 
Transistor und 5 Milliwatt knapp 40 Km Reichweite erzielt. Wer schafft 
mehr ? (wahrscheinlich wurde das überboten, das weiß ich nun nicht).

OK, die Technik hat sich weiterentwickelt. Die alten Bücher sind ...eben 
alt.
Warum schreibt sowas keiner neu ?

Das schreibt nun einer, der gar kein Funkamateur ist !
Aber... was ich oben beschrieb, hat mich an die Elektronik herangeführt, 
was dann mein Beruf wurde.
Wegen der Überkorrekten durfte ich einst kein (Sende-) Funkamateur 
werden. Heute ist nicht mehr wichtig für mich.

Aber... ich höre noch heute gern KW. Ich habe auch einige QSL- Karten- 
als reiner Hörer von normalen Radiostationen.

Edi

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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Bernd W. schrieb:
>> Er möchte seine Alarmanlage mit
>> kleinen Modulen so aufrüsten dass er in 5km entfernter Arbeitsstätte
>> noch sieht was zu Hause auslöst, ohne Internet und am besten instantan.
>> Das kann man ihm zeigen (ohne von SSB und CW zu reden)
>
> Und dooferweise würdest Du genau in dem Punkte den Amateurfunk
> verlassen.
> Hier sähe ich durchaus Bedarf, irgend einen Frequenzbereich für solche
> Zwecke zu reservieren, mit entsprechender Angabe über Bandbreite und
> Belegung in einem Zeitfenster. Der Rahmen darf nicht zu komfortabel
> sein, weil sonst ist das wieder eine alternative zu kommerziellen
> Diensten.

Nö, wiso denn. Einen POCSAG-Sender wird es hoffentlich in annehmbarer 
Entfernung geben (und wenn nicht, kann der OV dem hoffentlich abhelfen), 
die Alarmanlage kann man mit Packet Radio oder Hamnet an diesen 
Anbinden, um die Nachrichten zu verschicken.

von ~Mercedes~ (Gast)


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Bernd meinte:

> "Der nächste bitte" kam eingeflochten in den Strom der
> Telegraphiedepeschen, und sie war so gut im Mitlesen, dass sie das
> (beiläufig) bemerkt hat. ;O)

Geil!! Volltreffer!!

In einer Ecke des Relaisraumes steht ein Ticker,
der in dem ganzen Durcheinander als Schleife
tickt:
"Wenn Du wirklich für den Job geeignet bist, mein Hase,
dann komme direkt in Zimmer 23" ;-)

Ja. Der Amateurfunk müßte gezielt auf geeignete
Jugendliche zugehen, wie es die Crackerszene macht.
Dann hätte sie etwa 70 - 90 % "Bleiber".
Ok, ich weiß, das dies nicht zu realisieren ist,
da die Funkerszene zu groß ist

mfg

von F. F. (foldi)


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MaWin schrieb:
> Niemanden interessiert das Abhören von toten Funkbändern, wenn man per
> Handy jeden auf der Welt an fast jedem Ort direkt anrufen kann. Und
> niemand bastelt noch Audions, wenn kein Sender mehr existiert den man
> empfangen könnte.

Kann ich nur unterstreichen. Wollte das aus verschiedenen Gründen wieder 
noch einmal angehen. Hatte das damals aufgegeben, da der das Vermitteln 
wollte, gegen viel Geld, weniger Ahnung von Elektrik und Elektronik als 
ich hatte; und ich hatte da so gut wie gar keine.
Holte mir hier ein paar Tipps und habe mir dann so einen Handpuste 
geholt. Zunächst nur zum rein hören. Aber was hörte ich? Nichts. Und 
hörte ich dann doch einmal etwas, dann Digitale Übertragungen.
Ab und zu telefoniere ich mit einem Mitglied aus dem Forum nach Kanada. 
Mit WhatApp und was soll ich sagen, funktioniert ganz einwandfrei.
Dann mach mal einem Teenager klar, dass er sich hinsetzen soll, büffeln, 
teures Zeug kaufen muss, die Genehmigung eine ziemlich große Antenne 
aufzustellen, wo er das alles schon längst in der Hosentasche hat und 
dann klappt das auch noch besser.

Das wird, wie so vieles, aussterben. Schade drum, aber so ist die Zeit.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Edi M. schrieb:
> Leider findet man
> ihn nicht nicht auf Youtube.
https://vimeo.com/226992763

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Edi.

Edi M. schrieb:

> Mal aus der Sicht eines Nicht- Funkamateurs:
>
> Über 120 Beiträge zum Thema...
> Aber was Amateurfunk ist... beschreibt eigentlich keiner.

Du hast es als solches nicht erkannt, weil es nicht in Dein Schema von 
erwarteter Beschreibung passt.

Ich verweise hier mal wieder auf den Post von Sumo weiter oben:
Beitrag "Re: Junge Menschen für den Amateurfunk begeistern"
Ich füge dem hinzu: Dem Amateurfunker ist Amateurfunk nicht zu
langweilig, anderen Leuten schon. ;O)

>
> Ist das nicht eigentlich mehr, als Überkorrektheit, gekaufte Fernost-
> Kisten, oberbürokratisches QSL- Karten- Getue, jede Verbindung möglich,
> Dank Sendern mit Kraftwerksleistungen ?

Natürlich. Dann ist es auch billiger. Es geht mit kleiner Leistung von 
einem Parkplatz aus. Antenne ebenfalss eine ganz eifache.
Man braucht nur etwas mehr Geduld und etwas Geschick.

Beispiel: 
https://www.flickr.com/photos/22208362@N03/sets/72157625631649346

> Noch heute gibt es Situationen, bei denen Funkamateure mit klassischer
> Technik die einzige Verbindung zur Außenwelt stellen, das war vor
> einigen Jahren bei einer Naturkatastrophe ! Die digitale Technik ist
> dann nämlich... nicht mehr brauchbar.

Digitale Technik ist nur dann nicht mehr brauchbar, wenn sie auf einer 
Netzinfrastruktur beruht, die dann nicht mehr existiert.

solange Du noch Strom hast(! auch ein Netz !), läuft Dein einzelner 
Rechner noch, und Du hast Zugriff auf alles, was Du lokal gespeichert 
hast.

Wo analoge Technik auf ein Netz basiert (z.b. Stromnetz), bekommt diese 
auch ein Problem.

>
> Die Grundlagen der Elektronik sind immer noch gültig- und es gibt noch
> genug Aufgaben... ich fand eine alte Minimal- Senderschaltung, der mit 1
> Transistor und 5 Milliwatt knapp 40 Km Reichweite erzielt. Wer schafft
> mehr ? (wahrscheinlich wurde das überboten, das weiß ich nun nicht).

mit 5mw sind tausende Kilometer möglich. ;O)
http://www.w0ch.net/qrss/qrss.htm
Ok, QRSS wurde weitestgehend von WSJT abgelöst.
https://de.wikipedia.org/wiki/WSJT
Aber QRSS und WSJT kommt zwar mit wenig HF Leistung aus, brauchen aber 
einen Rechner zur decodierung. D.h. das was Du an elektrischer Leistung 
an HF sparst, brauchst du an elektrischer Rechenleistung.
Auch ein Raspberry braucht was um 3-5W. Hinzu kommt noch der Bildschirm.

> OK, die Technik hat sich weiterentwickelt. Die alten Bücher sind ...eben
> alt.
> Warum schreibt sowas keiner neu ?

Gute Frage. Barkhausen hatte eine klasse Didaktik, aber er hat nur über 
Röhren geschrieben.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, den Barkhausen mit Transistortechnik neu 
zu schreiben, habe ich zwei Probleme:

1) Ich würde genau wie Barkhausen auch, zwar die Stoßstelle zwischen 
konkret und abstrakt zu glätten Versuchen, aber ich müsste halt doch die 
Leute (Jugendliche?) zu abstraktem Denken bringen wollen. Einige machen 
das von selber (es gibt, allen Lästerungen zum troz, immer noch Mathe- 
und Philosophiestudenten), aber die Schwelle ist deutlich höher, weil im 
Vergleich ja alles rundherum auf niedrigschwellig macht. Das ist aber 
eben bei Elektrotechnik nur begrenzt möglich.

2) Die theoretischen Modelle für Halbleiter sind erheblich komplexer als 
die für Röhren. Siehe z.B. das Kronig-Penney-Modell
https://de.wikipedia.org/wiki/Kronig-Penney-Modell
D.h. ich müsste viel früher als Barkhausen den Mut zur Lücke haben.

Im übrigen hat z.B. auch ein Amateurfunkautor, den ich mit 10 gelesen 
habe, in Teilen mehr oder weniger den Barkhausen zitiert, insbesondere 
was elektrische Schwingungen angeht. Das habe ich bemerkt, als ich 
wärend meines Studiums den Barkausen gelesen habe und auf bekannte 
Passagen gestossen bin. Leider kann ich mich an den Autor der 
Amateurfunkliteratur nicht erinnern.

> Das schreibt nun einer, der gar kein Funkamateur ist !
> Aber... was ich oben beschrieb, hat mich an die Elektronik herangeführt,
> was dann mein Beruf wurde.
> Wegen der Überkorrekten durfte ich einst kein (Sende-) Funkamateur
> werden. Heute ist nicht mehr wichtig für mich.

Da ich nicht wirklich in Gruppen passe, wäre mir das in der DDR genauso 
gegangen. Ich habe also nur Glück gehabt.

> Aber... ich höre noch heute gern KW. Ich habe auch einige QSL- Karten-
> als reiner Hörer von normalen Radiostationen.

Mich nervt an einem aktuellen analogen UKW-Radio, dass ich nur noch aus 
Stationen auswählen kann, die mir der Suchlauf als ausreichend sauber 
präsentiert.
Ich würde aber lieber gerne zwischen zwei Stationen den verrauschten DLF 
hören, statt das Privatradio und RTL. Ok, ich kann auch noch WDR5 hören, 
aber warum bevormundet mich die Kiste?
Nehm ich halt wieder ein altes Gerät.

Nachts geht auf Mittelwelle England und holländische Piraten.

Und es gibt jede Menge Utility Stationen auf Mittelwelle. z.B. für 
Fernwirken und differentielles GPS.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

>
> Edi

von Schreiber (Gast)


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F. F. schrieb:
> Das wird, wie so vieles, aussterben. Schade drum, aber so ist die Zeit.

Wird es nicht, nur verschieben sich halt die Interessen und Zielgruppen.
Beim Segeltörn von unterwegs eine kurze Email verschicken und man ist 
"der King"...
Oder ein (legales) Handfunkgerät mit guter Reichweite zum 
Gleitschirmfliegen/Wandern...

Interesse und Spaß an der Technik ist natürlich auch ein Grund. 
Amateurfunk wird seit jahrzehnten totgeschrieben, doch er lebt noch 
immer. Die verwendete Technik ändert sich allerdings stetig.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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F. F. schrieb:
> Dann mach mal einem Teenager klar, dass er sich hinsetzen soll, büffeln,
> teures Zeug kaufen muss, die Genehmigung eine ziemlich große Antenne
> aufzustellen, wo er das alles schon längst in der Hosentasche hat und
> dann klappt das auch noch besser.

So ist, es heute muss es schon eine Ballonexpedition sein wenn man was 
vermitteln will. Telefonieren wie zu Großvaters Zeiten lockt wirklich 
niemanden und schon gar nicht dauerhaft.

Die Jugend und speziell die schlauen derer wollten noch nie altes 
nachbeten der Reiz liegt im Neuen.

Das muss man so machen weil das war schon immer so ist was für die alten 
Säcke

Und die haben in ihrer Jugend zum Funk gefunden, weil sie sich damit von 
ihren "Alten" distanzieren konnten.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mercedes.

~Mercedes~ schrieb:

> Ja. Der Amateurfunk müßte gezielt auf geeignete
> Jugendliche zugehen, wie es die Crackerszene macht.

Es sind halt auch wenig geeignete da, weil man in einer ganz bestimmten 
Weise zwischen der konkreten Anwendung und der abstrakten Theorie hängen 
muss, um Funk als Sport mögen zu können. ;O)

Aber Du hast recht, Ähnlichkeiten gibt es deutliche.

> Dann hätte sie etwa 70 - 90 % "Bleiber".
> Ok, ich weiß, das dies nicht zu realisieren ist,
> da die Funkerszene zu groß ist

Vor allem etwas überaltert. In meinem eigenen OV ist einiges in bezug 
auf den Raspberry gemacht worden. Aber alles nur mit alten Leuten.....
und die tun sich teilweise grausam schwer mit Rechnern.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von ham#3 (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Oder dieser Film... ich sah ihn, war richtig spannend. Leider findet man
> ihn nicht nicht auf Youtube.

Ausser dem Marktführer YT existieren noch viele andere Videoportale.
Dies scheinen Miglieder der Generation Kukident oft nicht zu wissen.

Erster Treffer der Suchmaschine meines Vertrauens (IXQUICK):
https://vimeo.com/226992763

von X4U (Gast)


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Ihr wollt "junge Leute" begeistern? Für teure alte Verfahren auf denen 
man dann nichts senden darf (außer "betriebsbedingtes")?

In einer Struktur und Kultur die vereinsmeiernder kaum sein kann? Mit 
Technik deren Sinn und Zweck bestenfalls bei Erdbeben im 
Amazonasdschungel oder Seenotfällen von Segelbooten im SüdPazifik zu 
bestehen scheint (und mit Satellitensystemen aller Couleur konkurriert)?

Meiner Meinung nach müsstet ihr jungen Leuten abraten so ein Hobby 
anzustreben, ich würde das jedenfalls so machen.

Versetzt euch doch mal in eure Schulzeit Klasse 9b. Dann lest diese 
Thread durch. "Axel Stoll" bringt es -wenn auch karikiert- leider auf 
den Punkt.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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F. F. schrieb:

> Das wird, wie so vieles, aussterben. Schade drum, aber so ist die Zeit.

Das denke ich nicht. Aber es verändert sich stark.

Es gibt seit gut 200 Jahren Dampfschiffe und später Motorschiffe und 
seit gut 100 Jahren Motoryachten.

Trozdem wird immer noch gesegelt. Vom besegelten Surfbrett bis zum 
Dreimaster, von der Carbonfieber Rennyacht bis zum Holznachbau eines 
Ewers.

Genauso ist das mit Funkbetrieb. Morsen geht auch über Teamspeak, und 
für Kurzwellenfunkverbindungen werden Rauschspektren mit Rechnern 
durchsucht.

Funk als Sport ist auch ein sich Auseinandersetzten mit Naturkräften. 
Kurzwellenfunk hat viel Ähnlichkeit mit Segeln, und man ist vom 
Funkwetter genauso abhängig wie ein Segelschiff vom Wind, d.h. man muss 
zur richtigen Zeit auf der richtigen Frequenz sein, was man aber nur 
abschätzen und keinesfalls sicher vorhersagen kann.

Die Leute, die den Tod von Kurzwellenfunk (als Sport) predigen, legen 
das Gewicht zusehr auf Kommunikation. Wer aber daran Spass hat, ist vor 
allem Nerd und nicht ganz so auf Kommunikation angewiesen.



Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Karl (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Beim Segeltörn von unterwegs eine kurze Email verschicken und man ist
> "der King"...

Jawoll, zwei preisintensive Hobbies kombiniert. Damit kann man natürlich 
jeden Jugendlichen abholen, der sich die Klassenfahrt nicht leisten 
kann...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo X4U.

X4U schrieb:

> Versetzt euch doch mal in eure Schulzeit Klasse 9b. Dann lest diese
> Thread durch. "Axel Stoll" bringt es -wenn auch karikiert- leider auf
> den Punkt.

Zur 9 Klasse war bei mir der Zug schon abgefahren. ;O)

Meine Eltern haben mich ab 10 versucht eher zwangsweise unter Leute zu 
bringen. Da ich aber "gestreikt" habe bin ich später in die 
Jugendabteilung der Kirchengemeinde gesteckt worden, weil die jeden 
nahmen. Fand ich furchtbar. Für Amateurfunk hatte ich mich immer schon 
interessiert, und in der Nähe des kirchlichen Jugendzentrums war auf 
einem Dach eine riesige Antenne.....der örtliche DARC OV. Eine 
Gelegenheit, mich von Kirchenkram abzuseilen. ;O)

Vereinsmeierei konnte ich an mir abperlen lassen, und Sinnsuche 
überlasse ich auch religiösen Naturen. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Edi M. (edi-mv)


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Autor: Bernd Wiebus (berndwiebus) Benutzerseite
Datum: 07.04.2018 15:19
"Du hast es als solches nicht erkannt, weil es nicht in Dein Schema von
erwarteter Beschreibung passt."

Nun... Ich habe kein Problem... sondern doch offensichtlich die 
Funkamateure, die kaum Nachwuchs gewinnen können.
Und das war eben mal anders.
Weil man die Jugend begeistern konnte.

Was Sie Beschreibung nennen... Neee... damit eher nicht.

"Digitale Technik ist nur dann nicht mehr brauchbar, wenn sie auf einer
Netzinfrastruktur beruht, die dann nicht mehr existiert.
solange Du noch Strom hast(! auch ein Netz !), läuft Dein einzelner
Rechner noch, und Du hast Zugriff auf alles, was Du lokal gespeichert
hast."

Schrieb ich nicht was von einem Katastrophenfall ? (denn es tatsächlich 
gab, da WAR jede Art Netz weg, und die Nachrichten berichteten auch, daß 
Funkamateure die einzige Verbindung waren)

> niemand bastelt noch Audions, wenn kein Sender mehr existiert den man
> empfangen könnte.

Daß den doch angeblich Elektronik- affinen Funkamateuren hier nicht der 
Hut hochgeht... fast gleicher Wortlaut schon in mehreren Beitragsfolgen 
hier...
Ich restauriere Geräte, die fast 90 Jahre auf den Lampen haben... und 
wenn man die Empfangsbedingungen der Wellenbereiche beachtet... nicht 
selten ist die Skale brechend voll.

Aber einer schrieb ja schon was... Funkamateure und die Haltung zu 
SWL...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Karl.

Karl schrieb:

>> Beim Segeltörn von unterwegs eine kurze Email verschicken und man ist
>> "der King"...
> Jawoll, zwei preisintensive Hobbies kombiniert. Damit kann man natürlich
> jeden Jugendlichen abholen, der sich die Klassenfahrt nicht leisten
> kann...

Nun, wenn du der gleiche Karl bist, mit dem ich in einem anderen Thread 
eine Diskussion hatte, dann bist Du ja eher von der Sorte dass Dich 
Leute, die sich was nicht leisten können auch nicht interessieren. ;O)

Mit Segeln hab ich nichts am Hut, aber über Amateurfunk muss ich im 
Vergleich sagen, dass es ein eher billiges Hobby ist.

Gebrauchte aber noch solide Ausrüstung gibt (oder gab?) es für kleines 
Geld, der Rest drumrum ist vom Sperrmüll oder aus dem Baumarkt 
zusammengebastelt.

Man darf nur nicht auf das schmale Brett geraten, das als Statussymbol 
zu nutzen und mit aufwändiger anlage zu protzen. Dann kann es schnell 
teuer werden.

Fußball, als Beispiel, egal ob aktiv oder als Zuschauer, ist meistens 
deutlich teurer, ;O)


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von X4U (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> X4U schrieb:
>
>> Versetzt euch doch mal in eure Schulzeit Klasse 9b. Dann lest diese
>> Thread durch. "Axel Stoll" bringt es -wenn auch karikiert- leider auf
>> den Punkt.
>
> Zur 9 Klasse war bei mir der Zug schon abgefahren. ;O)

Eine Funkamateur Antwort wie Sie im Buche steht. Mein Vorschlag war sich 
in die Lage der heutigen Jugend zu versetzen. Es kommt dann was vonne 
Kirche und ner Antenne aus dem XX. Jahrhundert. Total legitim, also 
sowas von, aber ... .

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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X4U schrieb:

>> Zur 9 Klasse war bei mir der Zug schon abgefahren. ;O)
>
> Eine Funkamateur Antwort wie Sie im Buche steht. Mein Vorschlag war sich
> in die Lage der heutigen Jugend zu versetzen. Es kommt dann was vonne
> Kirche und ner Antenne aus dem XX. Jahrhundert. Total legitim, also
> sowas von, aber ... .

Es ist halt was für Spezialisten ;O)

Ich bin Nerd, ich steh dazu. Nach der Emanzipathion der Frauen, der 
Schwarzen und der Homosexuellen kommt jetzt die Emanzipathion der Nerds. 
;P


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Edi M. (edi-mv)


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Noch vergessen:

Autor: Bernd Wiebus (berndwiebus) Benutzerseite
Datum: 07.04.2018 15:19

"Im übrigen hat z.B. auch ein Amateurfunkautor, den ich mit 10 gelesen
habe, in Teilen mehr oder weniger den Barkhausen zitiert, insbesondere
was elektrische Schwingungen angeht. Das habe ich bemerkt, als ich
wärend meines Studiums den Barkausen gelesen habe und auf bekannte
Passagen gestossen bin. Leider kann ich mich an den Autor der
Amateurfunkliteratur nicht erinnern."

Ich vermute, daß die Zeit, als Sie 10 waren, auch schon einige Jahrzehte 
her ist...  Zur Zeit der Röhrengeräte wurde natürlich überall 
Barkhausen, der "Röhrenpapst" zitiert.
Aber vielleicht diese: Spezielle Amateurliteratur- Autoren jener Jahre 
waren u. a. Springstein ("Einführung in die Kurzwellen- und 
Ultrakurzwellen- Empfangstechnik") und W. Diefenbach. Pitsch und Vilbig 
waren eher Funktechnik allgemein.

: Bearbeitet durch User
von ~Mercedes~ (Gast)


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Edi meinte:

> Daß den doch angeblich Elektronik- affinen Funkamateuren hier nicht der
> Hut hochgeht... fast gleicher Wortlaut schon in mehreren Beitragsfolgen
> hier...
> Ich restauriere Geräte, die fast 90 Jahre auf den Lampen haben... und
> wenn man die Empfangsbedingungen der Wellenbereiche beachtet... nicht
> selten ist die Skale brechend voll.

Und neben dem Pendelaudion treibt sich der Edi
sogar noch im VHDL - Forum herum. ;-P
Respekt!

Wie meine Tutorin, die mir trotz
ihrer 60 Lenze gerade digitale
Modulationsdaten beibringt.  :-O

Solche Leute hätte die Amateurfunkszene
rechtzeitig rekrutieren müssen.
Jetzt sind se weg. :-(

mfg

von X4U (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Funk als Sport ist auch ein sich Auseinandersetzten mit Naturkräften.
Das ist Ein- und Ausatmen auch.

> Kurzwellenfunk hat viel Ähnlichkeit mit Segeln, und man ist vom
> Funkwetter genauso abhängig wie ein Segelschiff vom Wind,
Naja, wo bei der Antenne das Schothorn ist muss man mir mal erklären.
Und das Koaxkabel würde ich auch nicht gerade als Vorstag bezeichnen.

Ein kleiner Unterschied ist dann noch wenn man mal vor die Tür will. Was 
zugegeben bei Funkern kaum vorkommt;-).

> d.h. man muss
> zur richtigen Zeit auf der richtigen Frequenz sein, was man aber nur
> abschätzen und keinesfalls sicher vorhersagen kann.

Klingt sportlich.


> Die Leute, die den Tod von Kurzwellenfunk (als Sport) predigen, legen
> das Gewicht zusehr auf Kommunikation. Wer aber daran Spass hat, ist vor
> allem Nerd und nicht ganz so auf Kommunikation angewiesen.

Eine Tautologie, es ging aber gerade nicht um die.


> Ich bin Nerd, ich steh dazu. Nach der Emanzipathion der Frauen, der
> Schwarzen und der Homosexuellen kommt jetzt die Emanzipathion der Nerds.
> ;P

Man kann sich als Nerd nicht "emanzipieren" weil man nicht unterdrückt 
wird. Das liegt schlicht daran dass man der Gesellschaft (vulgo Pöbel) 
egal ist.

von OM Waldheini (Gast)


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von X4U (Gast)


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Karl schrieb:
> Schreiber schrieb:
>> Beim Segeltörn von unterwegs eine kurze Email verschicken und man ist
>> "der King"...
>
> Jawoll, zwei preisintensive Hobbies kombiniert. Damit kann man natürlich
> jeden Jugendlichen abholen, der sich die Klassenfahrt nicht leisten
> kann...

Aber wo? Die Ostsee hat im Bereich wo sich Landratten raustrauen fast 
komplette Netzabdeckung (2G / SMS) und wer auf der Nordsee außerhalb 
segelt ist gut ausgerüstet oder eh ein Fall für den Seenotkreuzer.
Abgesehen davon gibt es bezahlbare Dienste die nach Inmarsat ISDN 60 
Dollar / min. entwickelt wurden.

Im Rest von Europa interessiert sich keiner für Zeugnisse, in der und 
der Karibik schon gar nicht.

Man ist der Nerd King und das anerkennende Kopfnicken wäre ein mühsam 
unterdrücktes Kopfschütteln, bestenfalls.

von Walter T. (nicolas)


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Warum fühlen sich eigentlich auf die Frage "Wie kann man Junge Menschen 
für X begeistern?" so viele Leute zu antworten genötigt, die weder X 
leiden können, noch junge Menschen sind?


Ich war gerade am AJW Stand in der Messe Kassel. Der Stand war komplett 
von Jugendlichen (und zwei Jugendgruppenleitern) besetzt.

Ich habe sie gefragt: "Wie viele Besucher haben euch heute schon 
gefragt, was euch beim Amateurfunk interessiert und bei der Stange 
hält?" Die Antwort war in etwas "keiner, aber man kennt uns ja schon." 
"Und was interessiert die Besucher?" (ich zitiere sinngemäß:) "Viele 
Besucher interessieren die Sachen, die wir gebaut haben. Und natürlich 
die Bauteilebörse. Und dann kommen viele alte Leute, die uns erklären 
sollen, wie wir AJW machen sollen. Aber da haben wir ja Übung. Auf 
Durchzug schalten und immer fleißig nicken."

von tucnak (Gast)


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Arno A. schrieb:
>> - Man plant Gespräche über das Internet, führt ein kurzes QSO durch und
>> ist mit sich zufrieden
>
> Ja...bei 47Ghz Moonbounce ist das nötig:)

Mh, das wird auf allen V/U/SHF-Bändern so gemacht.(ON4KST-Chat)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo X$U.

X4U schrieb:

>> Ich bin Nerd, ich steh dazu. Nach der Emanzipathion der Frauen, der
>> Schwarzen und der Homosexuellen kommt jetzt die Emanzipathion der Nerds.
>> ;P
>
> Man kann sich als Nerd nicht "emanzipieren" weil man nicht unterdrückt
> wird. Das liegt schlicht daran dass man der Gesellschaft (vulgo Pöbel)
> egal ist.

Man hat durchaus gesellschaftliche Nachteile, wenn man nicht so 
stromlinienförmig ist. ;O)

Gerade der Pöbel reagiert komisch, wenn etwas ungewohnt ist.

Ok, 90% der Nachteile jucken mich nicht, weil ich da nichts mit am Hut 
habe.

Die restlichen 10% können gelegentlich lästig  sein.

Du ahnst nicht, wie schnell das Ordnungsamt kommt (die haben neuerdings 
sogar Blaulicht), wenn Du z.b. auf einem Balkon in einem Wohnblock eine 
Feldschmiede in Betrieb nimmst. Der Einwand, das einmal Grillen im Monat 
ok ist, wird nicht aktzeptiert. Auch nicht, wenn Du ein Würstchen auf 
die Schmiede legst. Auch der Einwand, das die Utz-Utz musik, die von 
überallher dröhnt, lauter ist, wird nicht aktzeptiert.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Walter.

Walter T. schrieb:

> Warum fühlen sich eigentlich auf die Frage "Wie kann man Junge Menschen
> für X begeistern?" so viele Leute zu antworten genötigt, die weder X
> leiden können, noch junge Menschen sind?

Weil sie es nicht verstehen können und ihnen unheimlich ist, wenn sich 
offensichtlich nicht kommunikativ Begabte ein auf den ersten Blick 
kommunikatives Hobby zulegen?

Weil die Frequenzen per Bandplan belegen, aber dann aber scheinbar nicht 
nutzen, wo sie lieber ihre Alarmanlage über x km betreiben würden, 
obwohl eine Smartphone app sinnvoller wäre?

Weil sie irgendwelche psychische Altlasten mit sich herumschleppen (wie 
eigentlich jeder, nur auf anderen Gebieten)?

Ein pragmatischer Ansatz: Es sind einfach Trolle die ihren Spass am 
foppen haben. ;O)

https://de.wikipedia.org/wiki/Troll_(Netzkultur)

Ein paranoider Ansatz: Sie haben eine unbekannte Agenda. Schau dir mal 
die Nicks an und schau danach in anderen Threads. Vergleiche die 
Argumentationsweisen und Stile.
Irgendwie ähnlich. Eine Werbeagentur, die Landschaftspflege betreibt?
Ich frage mich schon seit geraumer Zeit, was die wohl verkaufen wollen.
Soetwas nennt man eine professionelle Troll-Armee.
https://de.wikipedia.org/wiki/Troll-Armee
Mit Sicherheit gibt es Billigausführungen, hinter der nicht Staaten oder 
politische Systeme stehen, sondern nur kleinere Gruppierungen wie Sekten 
oder kleinere Firmen, und die den Boden für irgendeine Werbekampange 
bereiten......

....aber soooo böse sind die süssen kleinen Trolle hier nicht.
Vor allem treten sie nicht massiert genug auf.

> Ich war gerade am AJW Stand in der Messe Kassel. Der Stand war komplett
> von Jugendlichen (und zwei Jugendgruppenleitern) besetzt.

Hört sich gut an.

> Und dann kommen viele alte Leute, die uns erklären
> sollen, wie wir AJW machen sollen. Aber da haben wir ja Übung. Auf
> Durchzug schalten und immer fleißig nicken."

 grinz Ja, so geht das in vielen Jugendorganisationen. Ich kann mit 
Jugendlichen nicht so, darum halte ich mich immer raus, solange ich 
nicht konkret etwas fachliches gefragt werde.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Mit Segeln hab ich nichts am Hut, aber über Amateurfunk muss ich im
> Vergleich sagen, dass es ein eher billiges Hobby ist.

Eben, die QRP-Morsefraktion kann schon für 10€ einen erprobten Bausatz 
bekommen. Zum Senden UND empfangen.
Zusätzlich noch einen SDR-Stick für den Computer, der kostet nochmal 10€ 
und ersetzt einen halben HF-Messplatz.
Brauchbare Handfunkgeräte gibts ab 50€, Mobilgeräte für Kurzwelle sind 
zwar teurer, aber nicht unbezahlbar. Ein neues Smartphone kostet meist 
mehr.

Segeln ist auch nicht unbezahlbar, eine Woche Segeltörn sind (pro Kopf) 
jedenfalls günstiger wie eine Woche Partyurlaub. Sofern man nicht meint 
die größte Yacht haben/chartern zu müssen

X4U schrieb:
> Aber wo? Die Ostsee hat im Bereich wo sich Landratten raustrauen fast
> komplette Netzabdeckung (2G / SMS) und wer auf der Nordsee außerhalb
> segelt ist gut ausgerüstet oder eh ein Fall für den Seenotkreuzer.

Die normale Ausrüstung besteht aus VHF-Seefunk und PLB. Dazu meist 
Amateurfunk(HF), weil der keine/minimale laufenden Kosten verursacht.
Eine richtige Landratte segelt übrigens höchstens mit einer Jolle auf 
dem örtlichen Badetümpel. Und wer die Nordsee vor der Haustür hat, der 
fährt nicht extra an die Ostsee!

X4U schrieb:
> Abgesehen davon gibt es bezahlbare Dienste die nach Inmarsat ISDN 60
> Dollar / min. entwickelt wurden.
Mag sein, ist immer noch teuer. Laufende Kosten meist bei >500€/a 
Anschaffung des Telefons 500-1000€. Vielen ist das zu teuer, zumal der 
Sichrheitsgewinn minimal ist.

von Schreiber (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Du ahnst nicht, wie schnell das Ordnungsamt kommt (die haben neuerdings
> sogar Blaulicht), wenn Du z.b. auf einem Balkon in einem Wohnblock eine
> Feldschmiede in Betrieb nimmst.

Eine Gasesse ist unauffälliger! Besonders leise ist Schmieden allerdings 
nicht.

Besser: Das ganze auf einen Handkarren (muss in den Aufzug passen) und 
zum Arbeiten in den Hinterhof.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:
> Du ahnst nicht, wie schnell das Ordnungsamt kommt (die haben neuerdings
> sogar Blaulicht), wenn Du z.b. auf einem Balkon in einem Wohnblock eine
> Feldschmiede in Betrieb nimmst. Der Einwand, das einmal Grillen im Monat
> ok ist, wird nicht aktzeptiert. Auch nicht, wenn Du ein Würstchen auf
> die Schmiede legst. Auch der Einwand, das die Utz-Utz musik, die von
> überallher dröhnt, lauter ist, wird nicht aktzeptiert.

Falscher Wohnort?
Falsche Uhrzeit?
Ich warte auf die ersten Rasenmäher am WE, heute ist Ruhe.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Schreiber.

Schreiber schrieb:

>> Mit Segeln hab ich nichts am Hut, aber über Amateurfunk muss ich im
>> Vergleich sagen, dass es ein eher billiges Hobby ist.
>
> Eben, die QRP-Morsefraktion kann schon für 10€ einen erprobten Bausatz
> bekommen. Zum Senden UND empfangen.

Ich habe was um 100 Euro für einen SEG15d ausgegeben. Plus einem 
Kofferaum halb kaputtes Zubehör, woraus ich mir aber wieder was 
funktionierendes machen konnte.

Der SEG15d kann sogar SSB, aber dafür sollte man die Verdrahtung im 
Bereich der Mikrophonbuchsen ändern. Dort ist eine Schleife in der 
Masseführung, die HF einfängt. Man hört sich dann komisch an.

Das war aber vor 10 Jahren. Ich sehe aber gerade, mittlerweile sind die 
Preise bei Ebay wieder höher geworden.

Mein FT7 war noch günstiger. Dafür ist er auch nicht so frequenzstabil 
wie der SEG.

> Segeln ist auch nicht unbezahlbar, eine Woche Segeltörn sind (pro Kopf)
> jedenfalls günstiger wie eine Woche Partyurlaub. Sofern man nicht meint
> die größte Yacht haben/chartern zu müssen
>

Mit Segeln habe ich die Probleme wie andere hier mit Amateurfunk: Warum 
sollte ich mir das antun? ;O)

Aber ich aktzeptiere, dass es Leute gibt, die Spass daran haben.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich glaube ihr seht das aus Sicht des Nachwuchses nicht ganz richtig. 
Wir, damals, scherten uns auch um die alten "Ömer" relativ wenig. Wir 
machten unsere eigenen Sachen und Technik und es machte riesig Spaß und 
lernte viel dabei. Sicher, ab und zu halfen uns auch die "Alten". Sie 
waren ja sehr hilfsbereit in Rat und Tat.

Da es zu unserer Zeit noch keine Computertechnik gab, konzentrierte man 
sich auf moderne Funkgeräte Technik, soweit es als nichtindustrielle 
möglich war, also Transistoren und ICs zum Funkgerätebau. Aus der Sicht 
des professionellen Geräteentwicklers kann man leicht vergessen, daß 
wir, das "gewöhnliche Volk" nicht denselben Zugang damals zu den 
neuesten Errungenschaften der Halbleitertechnik hatten. UC gab es damals 
noch nicht und wenn ja, hätten wir uns Feuer und Flamme darauf gestürzt.

Ich glaube, es ist heute auch nicht viel anders. Nur die Technik ist 
verschieden. Ohne Funkgerätetechnik hätte mich damals AF auch nicht 
interessiert. Darum ging es uns nämlich  hauptsächlich. Nicht das 
Kommunizieren. Ich kann mich noch an den vielen geistlosen 
Relaisfunkverkehr auf 2-m erinnern. Da war SSB UKW Weitverkehr schon 
viel aufregender. Auch die schönen BBT Bergtouren waren unvergesslich. 
Mit 1W auf 2-m schafften wir es damals mit einer Semcoset AM Kiste von 
einem Berggipfel nach England zu funken. Das ist schon toll. Auch heute 
noch, kann man viele Nuancen der AF Technik ausschöpfen. Der Nachwuchs 
weiß sich oft selber zu helfen. Und wer fragt, dem soll nach besten 
Kräften geholfen werden.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Winfried.

Winfried J. schrieb:

> Falscher Wohnort?

Definitiv falscher Wohnort. Inmitten eines Sperrgebietes von einem 
Kilometer Durchmesser würde keiner meckern.

 > Ich warte auf die ersten Rasenmäher am WE, heute ist Ruhe.

Waren Mietwohnblocks mit bestelltem Rasenmäher. Die mähen nur in der 
Woche tagsüber.

Ausserdem ist Rasenmähen kulturell aktzeptiert, aber Schmieden nicht. 
Das merkst Du, wenn Du in einer Eigenheimsiedlung wohnst.

Ich sollte mir Leute aus Kulturkreisen zu Nachbarn suchen, wo das 
umgedreht ist. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Bernd W. schrieb:
> Ich sollte mir Leute aus Kulturkreisen zu Nachbarn suchen, wo das
> umgedreht ist. ;O)

Du mußt Umzugspläne schmieden.
:)

von X4U (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Man hat durchaus gesellschaftliche Nachteile, wenn man nicht so
> stromlinienförmig ist. ;O)

Man kann schlecht erwarten ohne etwas zu geben (Anpassung) etwas zu 
bekommen. Alles hat seinen Preis.

>
> Gerade der Pöbel reagiert komisch, wenn etwas ungewohnt ist.
>
> Ok, 90% der Nachteile jucken mich nicht, weil ich da nichts mit am Hut
> habe.
>
> Die restlichen 10% können gelegentlich lästig  sein.

Selber war ich schon immer Außenseiter, kann ich nichts für. Hab mir 
dann mal ein paar Hörbücher der Marke "wie man Freunde gewinnt" beim 
löten reingezogen, klappt seitdem wunderbar. Vom Prinzip muss man bei 
90% der Leute nur zustimmen und eine deren Aussagen positiv nachfragend 
wiederholen

Probier's mal aus, hier im Forum unter anderem Namen, du wirst staunen.


>
> Du ahnst nicht, wie schnell das Ordnungsamt kommt (die haben neuerdings
> sogar Blaulicht), wenn Du z.b. auf einem Balkon in einem Wohnblock eine
> Feldschmiede in Betrieb nimmst.

Geile Idee, wann kommt der Mini-Hochofen dazu?


> Der Einwand, das einmal Grillen im Monat
> ok ist, wird nicht aktzeptiert. Auch nicht, wenn Du ein Würstchen auf
> die Schmiede legst. Auch der Einwand, das die Utz-Utz musik, die von
> überallher dröhnt, lauter ist, wird nicht aktzeptiert.

Das hätte ich als Opferamboß für meine Religion ausgegeben und um 
Nachsicht während der Vollmondtage gebeten. Außerdem das die 
Religionsausübung nur außerhalb der Ruhezeiten erfolgt. Dazu noch ein 
kleines Kreuz und ein paar Blümchen und alles ist in Butter.

Wenn du schon den Irren markierst dann mach keine halben Sachen. ;-)

von OM Waldheini (Gast)


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X4U schrieb:
> Vom Prinzip muss man bei
> 90% der Leute nur zustimmen und eine deren Aussagen positiv nachfragend
> wiederholen

Nennt man auch Arschkriechen.

von ExOM (Gast)


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Also mal ganz ehrlich warum wollt ihr denn die jungen Leute so 
verderben.
Ich war selbst mal Amateuerfunker, was ich da erlebt habe das geht auf
keine Kuhhaut. Das sind doch alles nur Freaks. Die wissen alles besser
und sind total eingebildet und arrogant. Nur in Wirklichkeit wissen sie 
gar nichts.Ständig gab es irgenwelche Belehrungen dabei ging es auf den 
Bändern zu wie Kraut und Rüben. Da gabe es auch einmal einen OM ich 
glaube aus dem
Ruhrpott, der ist über die C-Lizenzler hergezogen sogar auf seiner 
eigenen
Webseite weil die nicht morsen konnten. Wenn im OV mal einer das 
zeitliche gesegnet hatte gings auf zur Witwe um diese über den Tisch zu 
ziehen. Wenn
man was gesagte hatte hieß es "du willst dir das Zeug doch selbst unter 
den Nagel reissen". Da soll es auch einen OM gegeben haben der seiner 
Witwe
eine Inventarliste mit Richtpreisen hinterlassen haben soll. Und dann 
diese Arpartheid da gab es tatsächlich Projekte in Elektronikzeitungen 
wo dann die Hexfiles für Mikrocontroller nur an Funkamateure rausgegeben 
werden. Am besten war ein DCF-Frequenznormal von einer Funkamateurgruppe 
an einer Uni.
Unterlagen nur an Funkamateure und das auf einer Webseite der Uni. Also
finanziert mit Steuergeldern. Die Uni hat die Seite dann aufgrund meiner 
Beschwerde abgeschaltet. Mein Rat an die jungen Leute, macht einen 
großen
Bogen um Funkamateure OVs und den DARC....

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Walter T. schrieb:
> Und dann kommen viele alte Leute, die uns erklären sollen, wie wir AJW
> machen sollen.

Erinnert mich irgendwie an diesen Thread. ;-)

von W.S. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich glaube ihr seht das aus Sicht des Nachwuchses nicht ganz richtig.

Vorsicht.

Ich hab den Eindruck, daß du das Thema aus der Perspektive eines relativ 
dünn besiedelten Landes siehst.

Mein Eindruck von der Szene hierzulande im Allgemeinen und in Berlin im 
Besonderen ist ein ganz anderer.

Die jungen und "mittelalten" Leute haben ihr Smartphone, ohne das sie 
glauben, nicht mehr leben zu können. Von Rundfunk und Fernsehen halten 
sie mittlerweile kaum noch was ("die Nachrichten kann icke mir auch 
auf'm HENDIE anglotzen und die Filme, die icke glotzen will auch..").

Auch die Neigung, sich in tatsächliche Elektronik einzuarbeiten ist 
gleich Null - das macht nämlich Mühe.

Allerdings gibt es welche, die sich für sowas wie Netzwerk-Basteleien, 
WLAN-Chips per Arduino, Hackereien und dergleichen, kurzum für Software 
interessieren - also für alles, wo man fern ist von Werkzeugen aller Art 
inclusive Lötkolben.

Das klingt nach technischer Übersättigung: es gibt alles, man hat alles, 
hat daher keinerlei Lust, etwas selber zu schaffen, was man bislang noch 
nicht hatte.

Insofern muß ich Mawin recht geben: Hobbies, die mit Selbermachen von 
technisch anspruchsvollem Zeug zu tun haben, sind wohl uninteressant 
geworden.

Stattdessen wird entweder in der nächsten Eckkneipe herumgehangen und 
politisiert oder in "Umwelt & Tierschutz" sich ergangen.

Vor Jahren wurden den Doofen Wolldecken mit eingenähten Magneten als 
Schutz vor den bösen Erdstrahlen verhökert und wenn derartiges Klientel 
eine Antenne sieht, die nicht so aussieht wie eine gewöhnliche 
Fernsehantenne, dann wird vor Gericht geklagt wegen 
Gesundheitsschädigung.

Wer glaubt denn, bei so einer Bevölkerung Interessenten zu finden für 
den Amateurfunk?

W.S.

von 2⁵ (Gast)


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Interessante Diskussion. Ich möchte nochmal das Thema "Geld" einbringen. 
TRX + Antennentuner + Antenne gehen ins Geld. Ich bin immer noch auf der 
Suche nach dem (Kurzwellen-)Bausatz für AFu Einsteiger (DO-ler) mit 
wenig Geld. Mit wenig Geld geht wohl auch nur wenig Leistung, also sind 
wir im QRP Bereich. Dann scheidet Sprechfunk aus, bleiben nur CW oder 
Digi-Modes.
CW können die meisten Einsteiger nicht, also Digi-Modes. Für Digi-Modes 
(PSK31 und weitere) ist ein ein LC-Oszillator nicht frequenzstabil 
genug, Gibt es da was brauchbares im Einsteiger-freundlichen Bereich für 
<100€?
Früher (tm) gab es mal den PSK-Warbler 
http://www.qrpproject.de/the_warbler.htm bzw. 
http://www.w0ch.net/warbler/warbler.htm
Der ist aber leider schon lange nicht mehr lieferbar. Der QCX wäre super 
im Preisrahmen, kann aber nur CW http://qrp-labs.com/qcx. Der MKARS80 
war auch in dem Preisrahmen, ist aber leider nicht mehr lieferbar. 
http://www.radio-kits.co.uk/mkars80page.html Vielleicht kennt jemand 
einen Bausatz, der in diesen Bereich passt und mit wenig Messtechnik 
aufzubauen ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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2⁵ schrieb:
> Gibt es da was brauchbares im Einsteiger-freundlichen Bereich für <100€?

Deine Frage solltest du besser in einem eigenen Thread stellen, sie
würde den Rahmen dieses Threads völlig sprengen.

von Mark (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Mark schrieb:
>> und sogar SWL
>
> Moment mal, konnte man die SWL-Prüfung damals nicht ausschließlich beim
> DARC- ablegen?

Die Prüfung die schon fast an Amtsanmaßung grenzt? Es gab keine 
rechtliche Grundlage. Rundfunk und Amateurfunk-Aussendungen darf jeder 
ohne besondere Genehmigung empfangen. Das hat den DARC nicht davon 
abgehalten eine Prüfung zu erfinden. SWL hatte gefälligst geordnet nach 
den Regeln des DARC statt zu finden.

> Und hatte der DARC nicht ein quasi-Monopol auf Diplome?

Du meinst auf amtlich aussehende Wanddekorationen? Wenn man sich so 
etwas wie "Deutscher Empfangsmeister" an die Wand hängen wollte, dann 
konnte der DARC liefern.

> Ohne DOK konnte man praktisch kein Diplom beantragen und wurde auch für
> keins gewertet.

DOK? Was wenn dem normalen SWLer so ein Zeug wie DOK, Diplome und 
Prüfungen völlig egal sind?

QSL-Karten waren was anderes, die waren interessant. Die bekam man von 
Amateurfunkern aber prinzipiell nicht ohne DARC-Mitgliedschaft, Prüfung, 
Nummer und Trallala. So gesehen war man im Amateurfunk stalinistischer 
als zum Beispiel Radio Albanien, und die waren richtig hart drauf.

von MaWin (Gast)


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W.S. schrieb:
> Insofern muß ich Mawin recht geben: Hobbies, die mit Selbermachen von
> technisch anspruchsvollem Zeug zu tun haben, sind wohl uninteressant
> geworden.

Das habe ich nicht gesagt, sondern bestimmte Bereiche genannt, und auch 
die (unterschiedlichen) Gründe warum sie out sind.

Fast jeder Junge, den ich kenne, spielt mit Arduino, 3d-Druckern, und 
Minecraft-Simulationen.

von Walter T. (nicolas)


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Offenbar war der TO hier zu blöd, die richtige Frage zu den Antworten zu 
stellen. Die korrekte Frage lautet natürlich nicht: "Wie kann man junge 
Menschen für den Amateurfunk begeistern?" sondern "Warum können so viele 
alte Leute die Funkamateure nicht leiden?"

Eigentlich müßte man den Thread hier aufsplitten. Ist nur leider viel 
Arbeit.

von Walter T. (nicolas)


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Jörg W. schrieb:
> Walter T. schrieb:
>> Und dann kommen viele alte Leute, die uns erklären sollen, wie wir AJW
>> machen sollen.
>
> Erinnert mich irgendwie an diesen Thread. ;-)

Sonst wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen, diese Frage zu stellen.

von Nichtmehrsojung (Gast)


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von Edi M. (edi-mv)


Angehängte Dateien:

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Ja, schrecklich diese Funkamateure. Und ausdauernd schrecklich.
Diesen Plan für einen Sender... 2 mal eingereicht, erstes Mal schon 
etwas her- ja, ok, Schaltung is vom Oppa. Letztes Mal vor 8 Tagen. Das 
Hauptteil steht schon bereit (Foto).

Die... haben nicht mal den Plan angeschaut.
"Biste keen Amatör, dürfste da keene Taste ranmachen".

von Feldstecher (Gast)


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Jetzt muss ich doch auch noch meinen Senf dazu geben, weil es irgendwie 
noch nicht genannt wurde.

Warum moechte man ueberhaupt junge Menschen fuer den Amateurfunk 
begeistern?

Ich kenne einen Amateurfunker, kuz vor der Rente. Wenn er von Bekannten 
erzaehlt, heisst es oefters, "der ist uebrigens auch Funkamateur." D.h. 
der soziale Aspekt ist sehr wichtig im Amateurfunk, man kann wohl gut 
netzwerken. Meine Vermutung ist aber, dass der Amateurfunk gerade so 
attraktiv fuer diese Generation ist, weil sie in gewisser Weise unter 
sich sind. Als sie in juengeren Jahren angefangen haben war der 
Amateurfunk von ihrer Generation gepraegt und so ist es auch heute noch 
(meine Einschaetzung als Aussenstehender).

Warum also junge Leute rekrutieren? Die Dynamik des Amateurfunks wie sie 
in der Vergangenheit war, laesst sich doch nicht mehr nachbauen. Ist 
auch nicht noetig, weils ja anderes gibt.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Edi M. schrieb:
> "Biste keen Amatör, dürfste da keene Taste ranmachen

Jenau uffn punkt. Do issis, bleibtit, wa schon imma so!

oh wi ick se hööre.

ejal funzt, och ohne daftste.

und jenau desshalb jeht nur eene soote Mensch in so ehn Vaein für sowat. 
die diet brachen sich allet vorsajen zu lassen. Die Abndan jehn dahin 
woset une soone Fisemtenzien jesacht krijen, wiet klappen tut. Die 
machen CB fürt quatschen und basteln watse können die fisik is die selbe 
nur det band ehn andret. Radio von weit her hörn jeht och ohne schein un 
wichtigtua der opa von neben an wees och wie.  Undüban teich babbeln 
jeht mit Handy wenns sein muss oda mitem Compjuta. warum sollick dafüa 
mia langweilige rechneerei antun und ewig rumbasteln.

Und bedenkt eins liebe OM eure Geheimnisse sind längst opensuorce. 
Niemand braucht dafür noch einen „Club“,  der teurer ist als die HW, die 
mir an allen Ecken nachgeworfen wird.

Außer im Vereinsmeiern gibt es kein Know How mehr, auf das ihr ein 
Monopol erheben könntet und da konkuriert ihr mit Aquarianern, Anglern, 
Kaninchen- und Rosenzüchtern.

 Also was habt ihr zu bieten außer ein paar schnipsel Band das ihr mit 
niemandem teilen wollt, egal ob er gern bei euch mitspilen will oder 
nicht.

Und genau deshalb ist es wie es ist. für funk interessieren sich einige 
undeinige für eure Vereinsmeiere. ihr bekommt mi viel glück die 
Schnittmenge. Ist die euch zu klein müsst ihr euch ändern, nicht die 
Jugend.
Ändern kann mann immer nur die eigene Haltung nicht die der Anderen.

Namaste

von ~Mercedes~ (Gast)


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Feldstecher meinte:

> Warum also junge Leute rekrutieren? Die Dynamik des Amateurfunks wie sie
> in der Vergangenheit war, laesst sich doch nicht mehr nachbauen. Ist
> auch nicht noetig, weils ja anderes gibt.

Ja, Knallfunkensender, Pendelaudione und
fdma / cdma - Systeme. ;-)

mfg

von Ham (Gast)


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Hallo

nach dem ich mich schon zwei mal hier gemeldet habe noch ein drittes 
mal:

Nachdem ich mir, als lizenzierter Funkamateur trotz Antennmöglichkeiten 
und vorhandenen Geräten zu zeit aber freiwillig inaktiv, so ziemlich 
alle Beiträge durchgelesen habe, meine ich noch weitere Punkte erkannt 
zu haben die dazu Beitragen das der Afu sich mit Mitgliedergewinnung so 
schwer tut:

"Brandmeisternetz": Ein etwas seltsamer, sehr alt und irgendwie auch 
Bürokratisch klingender Begriff der auch etwas von "Wir sind ach so 
wichtig" in sich hat - meine Kritik bezieht sich alleine auf den Namen 
und nicht die Technik dahinter - bei mir, der auch schon in wenigen 
Jahren ein halbes Jahrhundert alt wird, scheint solch ein Name auf eine 
bestimmte, typisch (?) Deutsch  Österreichische  Schweizer 
Grundhaltung der älteren (?) Generation hin zu deuten.

Ebenfalls der gebrachte Vergleich DARC - Kleingartenverein hat es für 
mich tiefer in sich als es erst mal erscheint...

Erschrocken war ich von folgenden Kommentar von Bernd Wiebus, den ich 
ansonsten für einen der Kompetentesten, offensten und gleichzeitig 
freundlichsten Leute hier im Forum halte:

"Marek N. schrieb:
> warmalinteressierter schrieb:
>> - Erste Priorität ist das Einhalten von Vorschriften
>> - Zweite Priorität ist es Andere auf Verstöße hinzuweisen oder
>> anzuschwärzen.
>
> Trifft ja wohl auch auf 90% der Schrebergarten-Vereine zu ;-)

Weil sonst die Schrebergartenbuden als Hotelzimmer vermietet würden,
statt Pflanzen Werbetafeln wachsen würden und auch im Amateurfunk würden
Werbeaussendungen ähnlich wie im Privatradio wuchern. ;O)

Das Problem ist, dass das Haupthobby von 90% aller Leute
1) Geldverdienen und
2) zeigen das man Geld hat
ist."

Warum so kleinlich?
So schlimm würde es eindeutig nicht werden, auch auf den Afu bezogen, 
warum gönnt "der Deutsche" (Österreicher...) seinen Mitbürger oder sogar 
Vereinskollegen nicht mit seinen Hobby auf einfache Art und Weise, etwas 
Geld oder ähnlichen ganz privaten Nutzen zu generieren ohne das alles 
bis ins kleinste Reglementiert wird (was in anderen Ländern auch so ist) 
und auch kleinlich Beachtet und von Privat überwacht wird (das ist in 
vielen anderen, entspannteren Ländern und natürlich deren Bevölkerung 
eben nicht der Fall)?

Irgendwie scheint es hier in DL (OE, HB9) eine Grundhaltung zu sein 
immer alles maßlos übertreiben (und die Übertreibungen auch zu leben und 
beachten...) zu müssen.
Das den Neoliberalen und Versicherungen in die Schuhe zu schieben ist 
zwar nicht ganz falsch - aber irgendwie gehören auch immer die dazu die 
sich das gefallen lassen oder sogar gut finden (Siehe nur mal das 
Beispiel wie jeder kleine Vorfall im Multikopterbereich missbraucht wird 
um die Vorschriften und Einsatzmöglichkeiten für den Privaten Einsatz zu 
verschärfen bzw. zu beschränken - und die Masse stimmt dann auch noch 
zu...)

Trotz allem, lieber Bernd Wiebus, bitte nicht zu persönlich nehmen, du 
bist hier im Forum immer noch einer der angenehmsten und gleichzeitig 
auch Fachlich kompetenten Zeitgenossen.

Ham

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Edi M. schrieb:
> Schaltung is vom Oppa.

Eher vom Ururoppa?

Historisch interessant, aber heutzutage kannst du sowas eigentlich nur
als Breitbandstörer benutzen. ;-)  Es hat natürlich einen Grund, warum
man vor einem reichlichen Jahrhundert froh war, die Ära der Funkensender
dann hinter sich gelassen zu haben.

Ob du das Ding nun mit einem Amateurfunkrufzeichen betreibst oder
komplett „schwarz“, spielt schon fast keine Rolle mehr: im Rahmen der
technischen Anforderungen an einen (auch Amateurfunk-) Sender lässt
sich sowas sowieso nicht legal betreiben.

von Edi M. (edi-mv)


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Jörg W. schrieb:
> Edi M. schrieb:
>> Schaltung is vom Oppa.
>
> Eher vom Ururoppa?
>
> Historisch interessant, aber heutzutage kannst du sowas eigentlich nur
> als Breitbandstörer benutzen. ;-)  Es hat natürlich einen Grund, warum
> man vor einem reichlichen Jahrhundert froh war, die Ära der Funkensender
> dann hinter sich gelassen zu haben.
>
> Ob du das Ding nun mit einem Amateurfunkrufzeichen betreibst oder
> komplett „schwarz“, spielt schon fast keine Rolle mehr: im Rahmen der
> technischen Anforderungen an einen (auch Amateurfunk-) Sender lässt
> sich sowas sowieso nicht legal betreiben.

Ohhhh... Endlich einer, der die schöne Schaltung mal analysiert hat...
:-)

Ja ja... kann auch vom Ur- Oppa sein...

ABer...
Das Ding wurde tatsächlich 2- mal eingereicht.

Und zwar... erstmals 1934 !

Siehe CQ-MB 1934/10, Artikel S. 144 "Oh, sancta simplicitas"

http://www.afu-df3iq.de/Literatur/CQ-MB/CQMB3410.pdf

Ja, war wohl schon damals nicht mehr so ganz aktuell...

Oder ???

Tatsächlich wurden diese tollen Konstruktionen sehr, sehr lange 
verwendet.

WErst um die Zeit des 1. Weltkriegs.
Der bekannte Sender "Norddeich- Radio"  hat einen Sender mit fast genau 
dieser Schaltung in seinem Museum !
(Mit dem Hochspannungs- Warnschild):

http://www.sbc-online.de/ausflugs-tipps/norddeich-radio/

Und... auf Schiffen wurden diese Sender als Notfunkgeräte installiert- 
bis sage und schreibe 1953, und einer, der hier zu sehen ist, war bis 
1965 im Dienst !

http://www.seefunknetz.de/tk05.htm

Bei diesen Dingern war dann aber auch Frequenzkonstanz und Bandbreite 
und sonstwas vollkommen Banane... das Ding mußte senden, bis die Antenne 
abgluckert.

Also sooo unbrauchbar war diese Konstruktion nicht, sonst hätte man sie 
nicht so lange verwendet.
Vielleicht bekommt man mal raus, wie viele Schiffe durch so eine Ur- 
Kiste gerettet werden konnten.

Als Funktechniker ist mir schon klar, was das für eine Konstruktion war.
Die zweite Einsendung an den Amateurfunkverband ging dann auch 
dementsprechend ab. Vor 8 Tagen. Am 1. April.
:-)

So ein Funkensender keine Chance haben, auch nur eingeschaltet werden zu 
dürfen, Aussendungen gedämpfter Wellenzüge sind verboten, das wußte ich 
vor Wochen noch nicht (ok, das dürfte auch ein sehr seltener Fall sein, 
daß sowas in Erwägung gezogen wird):
"Die ersten Sender arbeiteten mit der gedämpften Welle. Sendungen dieser 
Art sind heute nach den Bestimmungen der Vollzugsordnung Funkdienst 
(VO-Funk) verboten." (Quelle: QSL.net).

Ich habe nicht vor, einen Sender zu betreiben, das Equipment ist aber 
echt (Induktor, und ich rekonstruiere gerade ein Variometer), und wird, 
damit es nicht herumoxydiert, zu einem Modellsender komplettiert.

von ~Mercedes~ (Gast)


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Jörg meinte:

> Ob du das Ding nun mit einem Amateurfunkrufzeichen betreibst oder
> komplett „schwarz“, spielt schon fast keine Rolle mehr: im Rahmen der
> technischen Anforderungen an einen (auch Amateurfunk-) Sender lässt
> sich sowas sowieso nicht legal betreiben.

Der Edi hat uns alle doch nur hochgezogen! :-P
Trotzdem das Teil ja sogar eine Verlängerungsspule
in der Antenne, was die Bandbreite schmaler macht.
Perfekt wäre das Teil mit Löschfunkenstrecke!

Man kann leider nicht alles haben. ;-(

mfg

von ~Mercedes~ (Gast)


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Mercedes meinte:

> Der Edi hat uns alle doch nur hochgezogen! :-P

Pah, wirklich echt?
hast Du auch nen echten Kohärer aus der Zeit?

mfg

von Edi M. (edi-mv)


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Nein, einen Köhärer nicht, aber den könnte ich auch bauen.
Kristalldetektor würde aber auch passen, sowas hab' ich.

Und eine Löschfunkenstrecke könnte ich auch bauen. Durch diese 
unterteilte Funkenstrecke erreichte man damals Ton, ein 
"Tonfunkensender".
Normal reicht jedoch eine Funkenstrecke im Plexiglasrohr, die 
verwendeten üblicherweise einen Wagnerschen Hammer, und damit ging dan 
auch ein "Ton".

Und einen Riesen- Keramik- Stellwiderstand aus jener Zeit habe ich auch, 
der könnte als Dummy dran- es wäre ja interessant, zu wissen, wie 
"breit" doer "schmal" die Aussendung wirklich sein kann- die damals 
verwendeten Teile waren zwar riesig, aber oft sehr verlustarm.

Und @Mercedes hat es erkannt- im Gegensatz zum Norddeich- Sender ist 
eine zweite Spule drin, das ist dann mit der Eigenkapazität der 
Langdraht- Antenne schon ein kleines Ausgangsfilter = Anpassungsglied.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Gab es da nicht vor ein paar Jahren einen Ami, der mit spread spectrum 
quasiparallel Breitbandübertragungen kommerziell realisieren wollte?

Aber das geht im AFU-bereich ja schon deshalb nicht, weil man ja aus der 
Not überhaupt zu "dürfen" eine Tugend macht und sich zum Schmalbandfunk 
verpflichten wollte, statt um gleiche Rechte für Alle auf den Bändern zu 
kämpfen.

 Das Motto; Lieber den "Spatz" in der Hand als die "Taube" auf dem Dach.
Und so verteidigt man eisern was man noch hat(schmale Bänder) und opfert 
das Ansehen, das man einst bei der Jugend genoss, um seine Pfründle zu 
waren.

Fragt mal das Militär, was es tut wenn die Nachrichtenübermittlung oder 
der Erkenntnissgewinn im Vordergrund steht. Ich wette jeder AFU benutz 
privat Frequenzhopping.

Funk bietet viel Interessantes, gerade für Laien und Amateure, was ich 
von DARC und AFU nicht berichten kann. Noch jedes mal wenn ich mit Ihnen 
in Kontakt kam war es wie von Vielen hier beschrieben, und ich habe 
genügend Anläufe genommen und abgebrochen, aber nicht weil mein 
Interesse einschlief sondern meine Füße, während mir die Ohren bluteten.

 Das ein OM auf mich zu kam habe ich ernsthaft trotz Sympathien fürs 
gemeinsame Hobby nie erlebt, anders in der Hochzeit von "CB" in Berlin 
in den 90ern.

 Da traf man sich beim Maulwurf und was der Über die Amateurfunkerei zu 
berichten wusste, naja davon will heute niemand mehr hören, auch die OM 
nicht. Aber wer hört heute schon gern den Überlebenden der Schoah zu.

Namaste

von W.S. (Gast)


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2⁵ schrieb:
> Ich bin immer noch auf der
> Suche nach dem (Kurzwellen-)Bausatz für AFu Einsteiger (DO-ler) mit
> wenig Geld.

Das wäre durchaus einen eigenen Thread hier in diesem Forum wert. Mach 
ihn mal auf und du wirst sehen, daß da durchaus einiges an Sinnvollem 
zusammenkommt.



MaWin schrieb:
> Fast jeder Junge, den ich kenne, spielt mit Arduino, 3d-Druckern, und
> Minecraft-Simulationen.

Hmmm... ja, einverstanden - ist ja alles ohne Lötkolben, allenfalls ne 
kleine Zange zum Umbiegen der vorkonfektionierten Drähte für's 
Steckbrett.

So - und jetzt mach ich was völlig un-elektronisches: ich geh zur 16. 
Berliner Bratwurst-Meisterschaft nach Dahlem.

W.S.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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(Notfunkgeräte)

Edi M. schrieb:
> Bei diesen Dingern war dann aber auch Frequenzkonstanz und Bandbreite
> und sonstwas vollkommen Banane... das Ding mußte senden, bis die Antenne
> abgluckert.

So ist es.

Vom Thema "Jugend für Amateurfunk" sind wir jetzt ein Stückchen weg. :)

Allerdings: ich habe an der Schule unserer Kinder mal eine Reihe gemacht
"Kommunikation und Funk", beginnend von der Antike, französischer
Telegraph etc.  Da hatte auch der Funkensender seinen gebührenden Teil,
habe ihn aber mit transistorisiertem Spannungswandler betrieben.  War
am Ende einfacher als der Kurbelinduktor.

von OM (Gast)


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Edi M. schrieb:
> "Die ersten Sender arbeiteten mit der gedämpften Welle. Sendungen dieser
> Art sind heute nach den Bestimmungen der Vollzugsordnung Funkdienst
> (VO-Funk) verboten."

Dass dieses Gerät ein unzulässiger Breitbandstörsender ist, ist klar.
Aber was ist denn mit gedämpfter Welle gemeint und wo steht das in der 
VO-Funk? Bin zwar auch schon seit über 30 Jahren OM, kenne mich mit 
diesem Museumsfunk und der hier im Forum oft durchscheinenden Ostalgie 
aber nicht aus.

MaWin schrieb:
> Fast jeder Junge, den ich kenne, spielt mit Arduino, 3d-Druckern, und
> Minecraft-Simulationen.

Tatsächlich? Ist der Arduino bei der Jugend so verbreitet? Dachte die 
spielen nur mit dem Daddelphone und Playstation. Und Minecraft? Ein 
Spiel von (habe gerade gegoogelt) 2009? Ja einige gibts natürlich immer. 
Es gibt ja sogar Leute, die spielen mit einem Emulator für den C64 auf 
dem Raspberry PI. Aber das ist doch eher eine Randgruppe.

von Walter K. (Gast)


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Edi M. schrieb:
> "Die ersten Sender arbeiteten mit der gedämpften Welle. Sendungen dieser
> Art sind heute nach den Bestimmungen der Vollzugsordnung Funkdienst
> (VO-Funk) verboten."

Das Klischee, das Amateurfunker alte Männer sind, die neben ihrem 
exzellenten technischen Wissen hauptsächlich Gesetzestexte auswendig 
herunterbeten können - wird hier in diesem Thread ja deutlich bestätigt.

Da werden neben den Gesetzestexten und den  präzise rezitierten 
Paragraphen auch noch ganz stolz die Beamten-Abkürzungen in Klammern 
gesetzt;-)

...und dann wundert man sich, dass sich wenig Jugendliche angesprochen 
fühlen?

Eh Leute! Die sind nicht stolz auf ihr Land, ihren Staat - ein 
Gesetzestext (VO-Funk) geht denen (wie mir auch) am Ar... vorbei!

In diesem Land wurden inzwischen die Waffengesetze so verschärft, dass 
das Führen eines Taschenmessers mit einer Klinge von 12cm schon eine 
Straftat ist.
Viele mögen das auch zu Recht für gut finden ... das ist ja auch o.k.

Aber wenn wie in den letzten Wochen türkische Hochzeiten auf Autobahnen 
gefeiert werden, aus Fahrzeugen geschossen wird, die BAB von Türken in 
Nobelkarossen gesperrt wird ... dann geht sowas komischer auch.
Das betrachten wir und unsere Exekutive und Judikative dann 
"kultursensibel"

Aber ein wenn ein naturwissenschaftlich Interessierter Spulen und 
Kondensatoren verschaltet, dann haben wir einen Straftatbestand - ganz 
ohne Kultursensibilität!

es mag sein, dass sich viele an alte FTZ- und Postzeiten gerne 
zurückerinnern - z.B. als der Postbeamte noch mit ernster Miene 
erklärte, dass das Modem aus Ami-Land mit mehr aus 300Baud hier in D 
inBetrieb genommen - eine Art terroristischer Akt sein ...

Nur die Zeiten haben sich halt geändert ....

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Was mir bei dem Thema genau in diesem Thread aufgeht, genau wie bei 
meinen Kontakten mit OM im Alltag oder Klagen über Mitgliederschwund ist 
proportional zu Ignoranz Rat und Kritik von außenstehenden gegenüber. 
da wird abgebügelt der ratgebende Kritiker von außen sei nicht 
qualifiziert. Mahlzeit , da habt ihr eure Erklärung.

@ Jörg
Ich schätze dich als Fachmann und auch deine Jugendarbeit scheint mir 
anständig, aber du bist ein einsamer Rufer in eurem Walde, vielleicht 
wird das anders wen die Blockierer aussterben aber so lange wird sich 
bei euch nichts ändern.

Wenn ihr nur erhalten wollt und euch nicht entwickeln werdet ihr 
aussterben und das meine ich nicht nur Fachlich sondern vor allem 
sozial. Die Jugend will ihren weg gehen, und nicht den der Opas das 
beste Beispiel die Ballonprojekte aus Jena, ein mobiler automatisierter 
Funkbetrieb. Das hat was ;), wenn ich daran denke was los war als die 
ersten Relais auf euren Bändern erschienen, huu den Pulverdampf hab ich 
als Außensehender heut noch in der Nase. Sowas darf man nicht, ist 
unsportlich.... oder PC im Shack beim Contest oder gar I-Net gestützte 
QSO gar Digimode: Alles Sachen wo die Alten mauerten und ihr euch 
durchbeißen musstet, lange nachdem die Technik verfügbar war. In den 
1920ern wart ihr die Verkünder des Neuen seit den 50ern bremsen eure 
Alten und würgen ab was sie vermögen. Das ist euer Problem mit der 
Jugend. Das und nichts Anderes. Eure einst fortschrittliche Tradition 
ist nur noch alt.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Walter K. schrieb:
> Nur die Zeiten haben sich halt geändert ....

und ändern sich Wieder:

 "Handgranaten für die Polizei", sowas braucht wer die wehrlose 
friedliche Masse von der Straße fegen will, wenn sie die ständig 
verschärften Regeln und Gesetze  zu Recht in frage stellt. Ein zweites 
"89" soll es in D. im Allgemeinen und in Bayern schon gar nicht geben. 
Und das alles unter dem Deckmantel der Terrorabwehr. Wenn es denn so 
wäre dann sind wohl auch in D. Kollateralschäden an der Bevölkerung 
schon fest kalkuliert? und was ist dan wohl Terror?

 Ein potentieller weiterer Puidegmont, der die  spanischen 
(europäischen) Gesetze als das entlarvt, was sie sind? Undemokratische 
Herrschaftsinstrumente, erlassen unter dem Deckmantel"demokratischen 
gewählter Regierungen" die nich mal die Stimmen ihrer angeblichen Wähler 
vertreten?
s.c.n.r

Aber das hat mit AFU Nachwuchs nur soviel zu tun als dieselben 
Rechtmacher dahinter stehen.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Ulrich (Gast)


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Walter K. schrieb:
> Das Klischee, das Amateurfunker alte Männer sind, die neben ihrem
> exzellenten technischen Wissen hauptsächlich Gesetzestexte auswendig
> herunterbeten können - wird hier in diesem Thread ja deutlich bestätigt.

Das exzellente technische Wissen sucht man auch da oft vergebens. Und 
findet dann das juristische Halbwissen. Umso mehr nerven dann die 
Klugscheißereien. Einfach mal die Klappe halten wenn man keine Ahnung 
hat kann dieses Klientel in der Regel nicht.
Und wo wurden hier Gesetzestexte zitiert? Noch nicht mal die VO-Funk 
wurde zitiert. Sogar von Amateurfunkern wird hier ständig geredet, was 
juristisch der falsche Begriff ist.
Aber ich weiß schon was du meinst und stimme dir teilweise sogar zu.

Walter K. schrieb:
> Nur die Zeiten haben sich halt geändert ....

Nicht in diesem Forum und bei sehr vielen Funkamateuren auch nicht.

von Edi M. (edi-mv)


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Autor: Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite
Datum: 08.04.2018 11:09

Vom Thema "Jugend für Amateurfunk" sind wir jetzt ein Stückchen weg. :)

So weit auch nicht... das mit dem Schaltplan ist schon relevant- ging ja 
wirklich 2mal beim Amateurfunk- Verband ein, und das mit den Ur- Sendern 
ist ja auch Funktechnik.
De Beschäftigung damit hat was schon was mit Wissen zu tun.

OK, ich bin auch nicht mehr 18, aber beschäftige mich eben mit 
Restauration... sooo alt bin ich aber auch wieder nicht...  als die 
beschriebene Technik aktuell war, gab es mich noch lange nicht.

Hie einiges aus dem Uralt- Equipment. Induktor und Tisch stammen von so 
einem Aufbau, wird restauriert, die Holz- Trägerplatte war nicht mehr zu 
retten. Unten standen ähnliche Glas- Akkus drauf- 4 x 12V. Die Spulen 
müssen richtig bewickelt werden. Fehlen noch die extrem 
hochspannungsfesten Kondensatoren, die "Leydener Flaschen".

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Edi M. schrieb:
> Dsci3535_Edi-Funkensender_768

cool

Namaste

von Ulrich (Gast)


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Ganz genau Winfried, so sieht es aus. Vom ehemaligen Pioniergeist zum 
Nostalgiefunk alter Männer. Das ist heute (von Ausnahmen abgesehen) der 
Amateurfunk. Und da wundert man sich wirklich über mangelnden Nachwuchs?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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apropos Ballonprojejekt die Jungs haben sich echt ne Birne gemacht, nur 
um die Planung durchzuziehen:


Quelle: http://www.amateurfunk-wiki.de/index.php?title=Ballonprojekt
1. Planungsphase
Einholen Starterlaubnis Flugsicherung und NOTAM - Notifications to 
Airman
Versicherungsfragen klären
Mannschaftsstärke Verfolger und Bodenstation sicher stellen
Welche Nutzlast soll genutzt werden ?
Internetzugang am Startplatz abklären
Antennenaufbau Möglichkeiten am Startplatz klären
Öffentlichkeitsarbeit planen
 - Internet Auftritt erstellen
 - ggf Rückmeldeformular mit Emailweiterleitung einrichten
   (N29 hat folgendes abgefragt: Call, Uhrzeit, Empfänger, Antenne, 
Richtung, QTH, Feldstärke, Ballonhöhe, Ballonposition)


Mal ehrlich wer tut sich so etwas als Vorbereitung an?
für ein Hobbyrojekt?

Namaste

: Bearbeitet durch User
von A. K. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> apropos Ballonprojejekt die Jungs haben sich echt ne Birne gemacht, nur
> um die Planung durchzuziehen:
>
>
> Quelle: http://www.amateurfunk-wiki.de/index.php?title=Ballonprojekt
> 1. Planungsphase
> Einholen Starterlaubnis Flugsicherung und NOTAM - Notifications to
> Airman
> Versicherungsfragen klären
> Mannschaftsstärke Verfolger und Bodenstation sicher stellen
> Welche Nutzlast soll genutzt werden ?
> Internetzugang am Startplatz abklären
> Antennenaufbau Möglichkeiten am Startplatz klären
> Öffentlichkeitsarbeit planen
>  - Internet Auftritt erstellen
>  - ggf Rückmeldeformular mit Emailweiterleitung einrichten
>    (N29 hat folgendes abgefragt: Call, Uhrzeit, Empfänger, Antenne,
> Richtung, QTH, Feldstärke, Ballonhöhe, Ballonposition)
>
>
> Mal ehrlich wer tut sich so etwas als Vorbereitung an?
> für ein Hobbyrojekt?

Jeder!
Hab selbst schon mal einen Ballon gestartet...Vorher ca. 1 Jahr mit der 
Austrocontroll geärgert usw.
Kurz vorm Start dann Anrufe

Austrocontroll Sbg.
Flughafen Sbg.
Militärluftkommando Sbg.
Austrocontroll Wien

Jaja ist schon etwas Aufwand:)
>
> Namaste

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> aber so lange wird sich bei euch nichts ändern.

Ich hoffe ganz stark, dass sich bei uns nichts ändern wird. ;-)

Wir haben nämlich hier keine Probleme, Nachwuchs zu bekommen, da wir
glücklicherweise recht gut mit einer Schule verbandelt sind.  Das ist
allerdings (leider) kein Allgemeinrezept, sondern in der Form, wie wir
es haben, durchaus auch glücklichen Umständen zu verdanken.  Insofern
kann ich dem TE nicht einfach empfehlen: „Geh doch einfach an eine
Schule.“

Viel Öffentlichkeitsarbeit auch und gerade in einem Bereich, in dem
sich Kinder bewegen, ist aber in jedem Falle erst einmal nützlich.  Im
Gegensatz zur (sehr festgefahrenen) Meinung manches älteren Herrn hier
sind die Kinder und Jugendlichen nämlich durchaus an Technik
interessiert, und man muss sie nicht für so doof hinstellen, dass sie
zu blöd wären, einen Lötkolben zu halten.  Übrigens sind es bei Löt-
und Bastelaktionen an besagter Schule durchaus auch viele Mädchen, die
sich da einen kleinen Bausatz aufbauen.

Dass nicht jeder, der mal zum Lötkolben gegriffen hat, danach auch
wirklich Funk ernsthaft als Hobby betreiben will, sollte auch klar
sein.

Winfried J. schrieb:
> Mal ehrlich wer tut sich so etwas als Vorbereitung an?

Jemand, der das wirklich machen will.

Ein Ballonprojekt ist aber nun tatsächlich vom Aufwand her nichts, was
man noch alleine stemmen könnte oder möchte.  Das ist in der Tat ein
Ereignis, das viele Hände braucht.  Unser Joe ("feinmechaniker") hat
hier ja schon mehr als einmal davon berichtet.

von Walter T. (nicolas)


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Winfried J. schrieb:
> Mal ehrlich wer tut sich so etwas als Vorbereitung an?
> für ein Hobbyrojekt?

Ich. Hat Spaß gemacht. Macht braucht die richtige Truppe dazu.

Und es haben auch ältere OMs mitgeholfen. Diese Leute zähle ich bewußt 
nicht unter "verbitterte alte Säcke".

: Bearbeitet durch User
von sumo (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Mal ehrlich wer tut sich so etwas als Vorbereitung an?

...jeder, der sein Hobby mit Herzblut betreibt!

von Ulrich (Gast)


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So ein Ballonprojekt ist wirklich für die Jugend eine spannende Sache 
und sollte in OVs und schulen öfter gemacht werden. Da braucht man dann 
aber kompetente Erwachsene, woran es fast immer mangelt.

von Ralf (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Diese Leute zähle ich bewußt
> nicht unter "verbitterte alte Säcke".

Solche Leute gibts zum Glück auch noch.

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