Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Empfehlung universal OP-AMP?


von Thomas (kosmos)


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Ich möchte mir mal einige universal OPAMPS für die Bastellkiste 
bestellen. Was sollte man sich da heutzutage anschaffen, Rail2Rail, Zero 
Drift.....?

Anwendungszweck einfach mal um ein paar Sensorsignale auf die üblichen 
5V für einen ADC anzuheben, vielleicht ein paar Audioversuche.....

Früher war ja der 741 so ein Universaltyp aber was nimmt man den heute 
da sich die Eigenschaften schon deutlich verbesser haben sollten.

von Achim B. (bobdylan)


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Thomas O. schrieb:
> Früher war ja der 741 so ein Universaltyp

Heute nimmt man seinen Nachfolger. Den 742.

von Günni (Gast)


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Ich bin bisher mit 4 verschiedenen Typen gut über die Runden gekommen. 
Das sind die bipolaren Universal-OpAmps LM358 und LM324 und die CMOS 
OpAmps TLC272 und 274. Diese Operationsverstärker können mit 
Eingangssignalen arbeiten, die GND einschließen,lediglich 
Eingangssignale nahe der positiven Versorgung sind nicht eingeschlossen, 
was bei meinen Anwendungen bisher nicht nötig war. Falls das mal nötig 
sein sollte, habe ich mir ein paar LMC6044 hingelegt, aber bisher nicht 
gebraucht.

von MaWin (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Anwendungszweck einfach mal um ein paar Sensorsignale auf die üblichen
> 5V für einen ADC anzuheben, vielleicht ein paar Audioversuche.

Tja, unterschiedliche Anforderungen.

LMC6484 ist halbwegs universell, aber weder besonders genau noch 
besonders klirrfaktorarm.

OPA4197 ist genau und klirrfaktorarm, 4.5 bis 36V, aber nicht billig

Nun ja, das war der uA741 bei Einführung auch nicht, 31 DM soweit ich 
weiss..

von Günni (Gast)


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Entschuldigung: Die  R2R-OpAmps waren LMC6482 bzw. LMC6484.

von Olaf (Gast)


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> Ich möchte mir mal einige universal OPAMPS für die Bastellkiste
> bestellen. Was sollte man sich da heutzutage anschaffen, Rail2Rail, Zero
> Drift.....?

So direkt universal OPs gibt es da nicht. R2R und ZeroDrift sind zwei 
relativ spezielle Anforderungen die auch Nachteile haben. Sonst wuerde 
man ja garkeine normalen OPs mehr bauen und alle sind R2R. Und das 
naechste Universum das sich dann auftut ist die Geschwindigkeit und 
davon abhaengig der Stromverbrauch.

Also besser das kaufen was man wirklich braucht und von mir aus auch 
zwei LMC6484 rumliegen haben...

Olaf

von Larry (Gast)


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Der klassische Universal-OPV ist der µA709.

Leistet nichts besonderes, also kein R2R, Single-Supply.
Dank externer Frequenzkompensation aber flexibel anpassbar.

Fuer Leute die nur einpolige 5 V fuer ihre OPVs uebrig haben,
ist er aber nicht zu gebrauchen.

Beitrag #6454115 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Udo S. (urschmitt)


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Larry schrieb:
> Der klassische Universal-OPV ist der µA709.

Das klassische Rad ist die mittig gelochte Steinscheibe.
Vorteil: Kann nicht platt werden.

SCNR

von OPA (Gast)


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Ich hab mir ein Haufen von diesen hingelegt:

https://lcsc.com/product-detail/Others_3PEAK-TP321-TR_C99004.html

Preis Leistung ist unschlagbar.

von Thomas (kosmos)


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also danke schonmal ich werde mir die genannten Typen mal anschauen. Die 
letzten LM358 und LTC2051 habe ich verbaut deswegen wollte ich auch mal 
was nachbestellen. Hab mich nur gefragt obs besseres (als die z.B. 
LM358) zu einem vergleichbaren Preis gibt. OK da werde ich nun aber eher 
2 oder 3 verschiedene Typen wählen müssen.

von Dussel (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Anwendungszweck einfach mal um ein paar Sensorsignale auf die üblichen
> 5V für einen ADC anzuheben, vielleicht ein paar Audioversuche.....
Der LM358 geht zum Beispiel nur bis "mindestens" VCC-1,5 V. Für das 
erste Anwendungsbeispiel ist mir das zu wenig. Da sollte man aufpassen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Meine Standard Typen : MCP606, MCP161 fuer 5V, RR

von Larry (Gast)


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> Das klassische Rad ist die mittig gelochte Steinscheibe.

Einen mittig gelochten µA709 habe ich aber noch nicht gesehen.

von Frank L. (hermastersvoice)


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gib genug Spannung drauf, dann locht sich der OP selbst

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (goaty)


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Ich verwend oft den AD822, kann sein daß ich noch ne Stange da hab.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Vielleicht sind die MCP6002 etwas für Deine Sensoren in der 5V Welt.

Mfg

von kim (Gast)


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Für Gitarrenvorverstärker und im Audiobereich nehme ich gerne den 
jFET-OP TL071 und den TL072, besonders für hochohmige Eingangsstufen.
Hauptgrund: softes Übersteuerungsverhalten
Nebengründe: hochohmige Eingänge, ziemlich geringes Rauschen, gutmütiges 
Verhalten bei zu geringer Versorgungsspannung und zu großen 
Eingangspegeln

Für andere Sachen im Audiobereich, wo auch schon relativ niederohmig 
gearbeitet werden kann, nehme ich den BiPo-OP NE5534 und den NE5532.


Habe einiges an anderen OPs durchgetestet, aber bisher nichts wirklich 
besseres für meine Anwendungen gefunden.
Wenn mal einer besser vom Rauschen ist als der NE5534 und in den anderen 
Parametern nicht schlechter, kostet er gleich ein sattes Vielfaches und 
ist nur bei Mouser oder so erhältlich.

von MaWin (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> obs besseres (als die z.B. LM358) zu einem vergleichbaren Preis gibt

Natürlich nicht, das ist der billigste OpAmp den es gibt.

Dein Geiz ist krank.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas O. schrieb:

> Früher war ja der 741 so ein Universaltyp

Ja, er war nach heutigen Maßstäben universell für nichts zu gebrauchen.
:-)
Es hat schon seinen Grund, das es heutzutage mindestens tausend unter-
schiedliche OPVs gibt.

von MaWin (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Es hat schon seinen Grund, das es heutzutage mindestens tausend unter-
> schiedliche OPVs gibt.

Von denen vermutlich nicht mal 100 in Stückzahlen gekauft werden.

Aber ähnlich dem uA741 den es als LM741, HD7-5110, AD741, TBB741, 
MC/RC1458, TBA221, M5218, HA17741 letztlich von jedem Hersteller gab, 
möchte auch heute jeder Hersteller ein Stück vom Kuchen abhaben und 
bietet baugleiche zu den erfolgreichen an, die aber keiner kennt weil 
sie die falsche Typennummer haben und daher keiner kauft es sei denn der 
FAE legt sie einem auf den Tisch.

Nur wenige Hersteller haben wirklich Besonderes im Portfolio.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Harald W. schrieb:
> Es hat schon seinen Grund, das es heutzutage mindestens tausend unter-
> schiedliche OPVs gibt.

Jein, vieles ist vielleicht irgendwie nur ein bisschen anders als der 
Rest aber nicht besser. Es sind einfach tausend Versuche auf Gold zu 
stoßen und Marktanteile zu bekommen.

Ich möchte nicht wissen wie viele unterschiedliche Typen eines 
Herstellers nicht nur aus der gleichen Fabrik kommen sondern ohne 
Selektion vom selben Band laufen und nur unterschiedlich bedruckt 
werden. Einfach je nachdem welcher Typ sich gerade besser verkauft.

von dirk (Gast)


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Gruss

Der 741 war für etwas gut,
 für Arbeitsstunden von
 Technikern und Ingenieuren
 die super moderne Geräte
 entwickelten
 und sie "einstellten".

Ich habe auch neulich eine
 aktuelle Empfehlung
 eines Experten zur anfänglichen
 Erarbeitung der Transimpedanz
 gelesen: der 709.

Dirk St

von Lurchi (Gast)


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So wirkliche universal OPs die für alles gut gehen gibt es nicht. Dafür 
sind die Anforderungen zu widersprüchlich. Low power verträgt sich nicht 
so gut mit hoher Geschwindigkeit und kleinem Rauschen. Eine andere 
Abwägung ist oft zwischen Bias-Strom und Drift bzw. Rauschen bei 
niedrigen Frequenzen. Wenn die elektrischen Eigenschaften gut sind, ist 
der Preis oft nicht so angenehm.
Viele moderne Typen sind nicht mehr für +-15 V sondern für eine 
niedrigere Spannung.

Ein relativ günstiger Typ ist z.B. der MC33172: ein verbesserter LM358 
aber immer noch nicht übertrieben teuer.  In vieler Hinsicht gut, aber 
relativ teuer ist z.B. der OPA140. Billige 5 V CMOS Rail to Rail OPs 
gibt es reichlich (z.B. MCP600x). Für das Steckbrett müssen oft noch 
ältere Typen herhalten, weil die modernen kaum als DIP gebaut werden. Da 
darf es ggf. auch noch ein 741, OP07,  TL072 oder TLC272 sein, auch wenn 
es bessere gibt.

Für höhere Ansprüche braucht es dann ggf. doch den passenden 
spezialisierten OP und keinen Universaltyp.

von Larry (Gast)


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Man muss einen 741 mal mit einer Leistungssufe pimpen und
an eine Lautsprecherbox anschliessen.
Danach wird man keinen 741 mehr anfassen.

von Harald W. (wilhelms)


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Hannes J. schrieb:

> Harald W. schrieb:
>> Es hat schon seinen Grund, das es heutzutage mindestens tausend unter-
>> schiedliche OPVs gibt.
>
> Jein, vieles ist vielleicht irgendwie nur ein bisschen anders als der
> Rest aber nicht besser. Es sind einfach tausend Versuche auf Gold zu
> stoßen und Marktanteile zu bekommen.

Das stimmt natürlich, aber ich denke, das man je nach Anwendung
aus mindestens 10...20 unterschiedlichen Typen auswählen muss.
Wenn eine Eigenschaft eines OPVs besonders gut passt, sind meis-
tens andere Eigenschaften entsprechend schlechter. Im Prinzip
haben aber OPVs die Arbeit von Entwicklern von Analogschaltungen
deutlich vereinfacht.

von F. M. (foxmulder)


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OPA197 auch praktisch

von Alexander S. (alesi)


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Thomas O. schrieb:
> Ich möchte mir mal einige universal OPAMPS für die Bastellkiste
> bestellen. Was sollte man sich da heutzutage anschaffen,

https://www.mikrocontroller.net/articles/Standardbauelemente#Operationsverst.C3.A4rker

http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.2

von Stefan F. (Gast)


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Meine Favoriten sind derzeit:

TL071 - TL074 wenn ich mindestens 9V zur Verfügung habe

MCP34071 - MCP3472 geht schon ab 3V

NE5532 für Audio, besonders Rauscharm

TS912 rail2rail 3-16V, aber langsam

MCP6001 - MCP6004 rail2rail 2-6V, aber langsam

von Olaf (Gast)


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> MCP6001 - MCP6004 rail2rail 2-6V, aber langsam

Aehem 1Mhz GBW ist langsam?

Dann kuck dir mal LMC7111 an. .-)

Olaf

von Stefan F. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> MCP34071 - MCP3472 geht schon ab 3V

Korrektur: MC34071 - MC34074

von Stefan F. (Gast)


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Olaf schrieb:
>> MCP6001 - MCP6004 rail2rail 2-6V, aber langsam
> Aehem 1Mhz GBW ist langsam?

Der hat Slew rate 0,6V/µs. Zum Vergleich dazu haben TL07x und MC3407x 
etwa 15V/µs.


> Dann kuck dir mal LMC7111 an.
0.015V/µs  wow!

von Praktiker (Gast)


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Hallo

mal umgekehrt gefragt:

Wie finde ich den passenden OP für meine Ansprüche oder noch 
fundamentaler:
Woher weis ich was für Ansprüche an welche Daten ich überhaupt haben 
muss?
Woher weis ich was überhaupt zusammen geht?
Spätestens nach Anstiegszeiten, Bandbreite und ähnliches steigt doch 
fast die gesamte verständliche Wissensvermittlung aus und so manche 
Datenblattangaben bleiben auf "ewig" (übertrieben) unverständlich...


Praktiker

von Jens G. (jensig)


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Stefan ⛄ F. (stefanus)

>NE5532 für Audio, besonders Rauscharm

Als besonders rauscharm mag er früher mal gegolten haben. Es gibt aber 
bessere Typen, die 5x besser sind beim Rauschen.

von Jens G. (jensig)


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Praktiker (Gast)

>mal umgekehrt gefragt:

>Wie finde ich den passenden OP für meine Ansprüche oder noch
>fundamentaler:
>Woher weis ich was für Ansprüche an welche Daten ich überhaupt haben
>muss?

Indem Du erstmal definierst, was für Anforderungen Du an eine Schaltung 
hast. Dann kannst Du auch die Anforderungen an die Parameter des OPV 
definieren.

>Woher weis ich was überhaupt zusammen geht?

Datenblattrecheerche, parameterische Suche bei den Herstellern und 
Distris.

>Spätestens nach Anstiegszeiten, Bandbreite und ähnliches steigt doch
>fast die gesamte verständliche Wissensvermittlung aus und so manche
>Datenblattangaben bleiben auf "ewig" (übertrieben) unverständlich...

Dazu hat eigentlich jeder Hersteller entsprechende AppNotes o.ä.

von Stefan F. (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Stefan ⛄ F. (stefanus)
>
> NE5532 für Audio, besonders Rauscharm
>
> Als besonders rauscharm mag er früher mal gegolten haben. Es gibt aber
> bessere Typen, die 5x besser sind beim Rauschen.

Kannst du eine Empfehlung aussprechen?
Interessiert mich für Audio Vorverstärker.

von MaWin (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Kannst du eine Empfehlung aussprechen

Hatzest du nicht gerade einen Link auf die dse-faq gepostet ? Ach nein, 
das war Alexander.

https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30.1

von kim (Gast)


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Jens G. schrieb:
>>NE5532 für Audio, besonders Rauscharm
>
> Als besonders rauscharm mag er früher mal gegolten haben. Es gibt aber
> bessere Typen, die 5x besser sind beim Rauschen .

kim schrieb:
> Für andere Sachen im Audiobereich, wo auch schon relativ niederohmig
> gearbeitet werden kann, nehme ich den BiPo-OP NE5534 und den NE5532.
>
> Habe einiges an anderen OPs durchgetestet, aber bisher nichts wirklich
> besseres für meine Anwendungen gefunden.
> Wenn mal einer besser vom Rauschen ist als der NE5534 und in den anderen
> Parametern nicht schlechter, kostet er gleich ein sattes Vielfaches und
> ist nur bei Mouser oder so erhältlich.

Es ist simpel, einen OP zu finden, der in einem Parameter besser ist als 
ein anderer. Meistens ist er dann aber bei anderen Parametern deutlich 
schlechter oder schlicht zigfach teurer oder nur schwer erhältlich (oder 
alles zusammen).


Was würde der Urheber des Satzes denn konkret als Ersatz für den NE5532 
vorschlagen, wenn es um Audioanwendungen geht?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Stefan ⛄ F. (stefanus)
>>
>> NE5532 für Audio, besonders Rauscharm
>>
>> Als besonders rauscharm mag er früher mal gegolten haben. Es gibt aber
>> bessere Typen, die 5x besser sind beim Rauschen.
>
> Kannst du eine Empfehlung aussprechen?
> Interessiert mich für Audio Vorverstärker.

Wahrscheinlich sind sie 10x so teuer und kaum erhältlich. LM833 wird 
auch als guter Audio-OPV gehandelt. Von den Daten her aber kein 
wesentlicher Unterschied zum NE5534. Ich höre auch keinen Unterschied.

Die DSE FAQ hat noch ein paar Audio-OPV zu bieten:

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30.1

z.B. OPA227 oder LME49720

von Jürgen W. (Firma: MED-EL GmbH) (wissenwasserj)


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Allgemein würde ich mir Teile suchen, die mit Batterie bis hinunter zu 
2,7V funktionieren (also Li-Knopfzelle oder LiPo-Akku), aber auch hinauf 
bis 5V. Dazu mäßiger Biasstrom <1uA und mäßige Offset-Spannung < 10mV, 
in lötbarer Gehäuseform (kein DFN), GBW bis 1MHz (damit auch mal 
flottere Signal verstärkt werden können) und nicht zu viel Strom bei 
Batteriebetrieb, außerdem Rail-Rail-Ein- und Ausgang:

LTC6255
AD8628
AD8515
MAX4461
OPA607
OPA835
LM358 (Achtung aufs genaue Modell bzgl. GBW und Stromverbrauch)

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Larry schrieb:
> Der klassische Universal-OPV ist der µA709.

Geh mir weg mit so nem neumodischen Krams.
Der einzig richtige Operationsverstärker ist der Philbrick K2-W ;-)

von Olaf (Gast)


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> Woher weis ich was für Ansprüche an welche Daten ich überhaupt haben
> muss?

Fachbuecher lesen und Erfahrung. Fuer den Anfang liess dir einmal Opamp 
for everyone durch.

Olaf

von Jens G. (jensig)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Kannst du eine Empfehlung aussprechen

kim (Gast) schrieb:

>Was würde der Urheber des Satzes denn konkret als Ersatz für den NE5532
>vorschlagen, wenn es um Audioanwendungen geht?

Wenn es um geringes Rauschen geht als Anforderung:

https://www.mouser.de/Semiconductors/Integrated-Circuits-ICs/Amplifier-ICs/Operational-Amplifiers-Op-Amps/_/N-6j73m?Ns=en%20-%20Input%20Voltage%20Noise%20Density|0

Klar, die sind vergleichsweise teuer, aber für Audio sind die auf alle 
Fälle verwendbar. Vor allem der ISL28290 hat zusätzlich ein sehr 
niedriges 1/f-Rauschen. Ok, der verträgt nur 5,5V, aber wenn es um 
geringes Rauschen geht, würde ich dies als Indiz sehen, daß es auch nur 
um kleine Signale geht, wofür die 5,5V reichen sollten.
Ausreichend Bandbreite und geringe THD bietet der ebenfalls.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Jens G. schrieb:

>>NE5532 für Audio, besonders Rauscharm
>
> Als besonders rauscharm mag er früher mal gegolten haben. Es gibt aber
> bessere Typen, die 5x besser sind beim Rauschen.

Ich würde sagen, er ist für die meisten Audioanwendungen geeignet.
Die deutlich rauschärmeren Zypen sind auch gleich deutlich teurer.

von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Kannst du eine Empfehlung aussprechen
> https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30.1

Danke MaWin. Der einzige in der Liste, der deutlich besser ist als 
"mein" NE5532 ist der OPA134, und der ist sehr teuer. Aber gut zu 
wissen, vielleicht braucht man das mal.

von Karteikastenbeschrifter (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Ich möchte mir mal einige universal OPAMPS für die Bastellkiste
> bestellen.


In der legendären d.s.e.-FAQ findet sich unter Grudausstattung:

Analog-ICs: OpAmp: LMC6484 (ganz dolle notfalls LM324)

https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.2

von Joerg B. (thals)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> MaWin schrieb:
>>> Kannst du eine Empfehlung aussprechen
>> https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30.1
>
> Danke MaWin. Der einzige in der Liste, der deutlich besser ist als
> "mein" NE5532 ist der OPA134, und der ist sehr teuer. Aber gut zu
> wissen, vielleicht braucht man das mal.

Schau dir mal den OPA1656 von TI an - der hat zum gleichen Preis 2 
Kanäle und ist im Vergleich zum OPA134 in fast allen Belangen besser. 
Keine Ahnung, warum der in der FAQ fehlt.

von Stefan F. (Gast)


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Joerg B. schrieb:
> Schau dir mal den OPA1656 von TI an

Der ist schon deutlich attraktiver. Danke für den Tipp.

von Lurchi (Gast)


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1 OP für alle Anwendungen passt nicht.
Es braucht schon eine kleine Auswahl je nach Bereich: Etwa Audio (wie 
NE5532 oder OPA134), DC präzision (OP07), single supply (LM358, TLC272), 
pA bias (LMC6482), 5 V RR (MCP600x) und ggf. ein paar mehr.

Die persönlichen Interessen sind oft eher begrenzt, etwa eher audio oder 
eher µC oder eher HF. Da braucht man i.A. nicht alle Bereiche. Da hilft 
dann schon wenn man einen (bzw. ein paar) Favoriten hat den man gut 
kennt, so dass man eher nicht mehr jedes mal im Datenblatt nachlesen 
muss (etwa für den Gleichtaktbereich).

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Olaf schrieb:
>> Woher weis ich was für Ansprüche an welche Daten ich überhaupt haben
>> muss?
>
> Fachbuecher lesen und Erfahrung.

Erfahrung bedeutet dabei echte Schaltungen aufbauen und, wenn es 
irgendwie geht, messen.

Erfahrung bedeutet nicht einmal eine Schaltung in Spice simuliert zu 
haben. Natürlich kann man simulieren, aber ohne Erfahrung hat man keine 
Chance festzustellen ob die Simulation halbwegs richtige Ergebnisse 
liefert. Echte gemessene Ergebnisse mit einer Simulation zu vergleichen 
kann sehr erhellend sein.

> Fuer den Anfang liess dir einmal Opamp
> for everyone durch.

https://e2echina.ti.com/cfs-file/__key/telligent-evolution-components-attachments/00-52-01-00-00-04-59-46/OP-amp-for-everyone.pdf

von Klaus R. (klara)


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Jens G. schrieb:
> Wenn es um geringes Rauschen geht als Anforderung:
>
> 
https://www.mouser.de/Semiconductors/Integrated-Circuits-ICs/Amplifier-ICs/Operational-Amplifiers-Op-Amps/_/N-6j73m?Ns=en%20-%20Input%20Voltage%20Noise%20Density|0

Mir fehlt da in der Liste der LT1115. Auch der LT1028 gehört dazu. Siehe 
Datenblatt des LT1115, Seite 8.

https://www.mouser.de/ProductDetail/Analog-Devices/LT1115CSWPBF?qs=%2Fha2pyFaduhRJi5gGf2ekTGKyYH8MBPRlSvT1yQhOHlNdnEfmKmjSQ%3D%3D

Dabei hat Mouser den im Stock mit 186 Stück. Allerdings wird er als 
"Ultra-Low Noise and Low Distortion Amplifier" geführt. Im Jahr 2016 
habe ich damit einen RIAA-Phonovorverstärker gebaut.

Beitrag "Re: SNR mit Hobbyausstattung messen"

mfg Klaus

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Joerg B. schrieb:
>> Schau dir mal den OPA1656 von TI an
>
> Der ist schon deutlich attraktiver. Danke für den Tipp.

Was immer wieder auffällt, der OPV kommt aus dem Haus Burr-Brown. TI hat 
Burr-Brown vor weit über 10 Jahren aufgekauft und in diesem Sektor 
technologisch echt dazugelernt.

Im Rauschen ist der OPA1656 nicht gerade High End, aber dafür gibt es 
eben die Spezialisten. In den nachfolgenden Stufen würde ich ihn aber 
gerne einsetzen.

Einen Universial OPV habe ich nicht mehr. Es kommt eben immer auf die 
Erfordernisse an. Da ich seit längerer Zeit zuerst mit LTspice simuliere 
und dann erst löte, hat man genügend Zeit die passenden OPV zu 
bestellen.
mfg Klaus

: Bearbeitet durch User
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