Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gibt es den Fachkräftemangel?


von Ordner (Gast)


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Masl schrieb:
> NED schrieb:
>> Und solange es diese Situation gibt, in der Unternehmen sich erlauben
>> können, Ingenieure auch dann nicht zu nehmen, wenn es keine anderen
>> Bewerber gibt, gibt es eben nach Definition KEINEN Fachkräftemangel.
>
> Doch.
> Wenn der Bewerber so ungeeignet ist dass man die Stelle lieber unbesetzt
> lässt.
> Es gibt halt Ingenieure, die machen mehr kaputt als sie nutzen.

Nicht erst die Kaputtmacher sind das Problem.
Wenn du die Stelle besetzt kannst du du nicht mehr mit einem geeigneten 
Kanditaten besetzten.

Oder warum einstellen von dem eigentlich klar ist, das er mit Umfeld 
nicht klarkommen wird.


"Anlernen" ist auch einfacher gesagt als getan, wie soll ein 
Mittelständer der nur aber perfekt Blech biegen kann einen akademischen 
verbildeten Absolventen zu IoT programmiere ausbilden, wenn es nur 
Blechbieger im Stammpersonal gibt.

von Interpunktion (Gast)


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Richtige Kommasetzung würde das Lesen sehr vereinfachen.

von Ferkel (Gast)


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von Berufsrevolutionär (Gast)


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Ferkel schrieb:
> Fachkräftemangel am Eskalieren:
>
> 
http://www.sueddeutsche.de/politik/niedriglohn-jeder-fuenfte-verdient-weniger-als-zehn-euro-pro-stunde-1.3289868

Für den Artikel muesst ich meine adblocker deaktiviern, das mag ich 
nicht. Kannst du mal einen Extract des Artikels hier wiedergeben, 
insbesonders Punkte die hier noch nicht Bewertet worden?

von Ferkel (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Kannst du mal einen Extract des Artikels hier wiedergeben,
> insbesonders Punkte die hier noch nicht Bewertet worden?

Jeder 5. Arbeitnehmer in Deutschland arbeitet für einen Stundenlohn von 
unter €10 - also unter €20.000 im Jahresbrutto-Äquivalent bei Vollzeit. 
Der Anteil an Niedriglöhnern ist seit 2006, als es noch jeder 7. war, 
rasant gestiegen.

Fachadäquat arbeitende Informatiker und Ingenieure sind 
selbstverständlich nicht davon betroffen. Doch die Erosion des 
allgemeinen Lohnniveaus verrät, dass wir eher einen Überschuss an 
Arbeitskräften, nicht einen Mangel haben.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Ferkel schrieb:
> Doch die Erosion des allgemeinen Lohnniveaus verrät, dass wir eher einen
> Überschuss an Arbeitskräften, nicht einen Mangel haben.

Das versteht der Berufsrevolutionär nicht, das ist viel zu kausal.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Ferkel schrieb:
> Berufsrevolutionär schrieb:
>> Kannst du mal einen Extract des Artikels hier wiedergeben,
>> insbesonders Punkte die hier noch nicht Bewertet worden?
>
> Jeder 5. Arbeitnehmer in Deutschland arbeitet für einen Stundenlohn von
> unter €10 - also unter €20.000 im Jahresbrutto-Äquivalent bei Vollzeit.
> Der Anteil an Niedriglöhnern ist seit 2006, als es noch jeder 7. war,
> rasant gestiegen.

Da muesste also jeder 5. Arbeitnehmer in .de Frisör sein:
https://www.gehalt.de/news/das-sind-die-20-schlechtbezahltesten-jobs-in-2015

Und üblicherweise klammert man aus dem Arbeitnehmerstatistik 
Beamte/Richter/Soldaten aus, deren Sold oberhalb der 20000 liegt:
http://www.oeffentlichen-dienst.de/beamte/berufssoldaten.html

Bezieht man die Zahl der Niedriggehaltsempfänger auf alle Lohnempfänger 
in .de fällt der Anteil der Niedriglöhner geringer aus.


> Fachadäquat arbeitende Informatiker und Ingenieure sind
> selbstverständlich nicht davon betroffen.


> Doch die Erosion des
> allgemeinen Lohnniveaus verrät, dass wir eher einen Überschuss an
> Arbeitskräften, nicht einen Mangel haben.

Bei steigenden Tarifabschlüßen von "Lohnerosion" zu sprechen ist aber 
schon etwas irreführend. Zumal die Bereichen in denen von 
Fachkräftemangel gesprochen wird, zu den Hochlohnsektoren gehört:

Beitrag "Es gibt noch immer Entwickler-Jobs in Hochlohnländern. Wieso?"

von Paul B. (paul_baumann)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Bezieht man die Zahl der Niedriggehaltsempfänger auf alle Lohnempfänger
> in .de fällt der Anteil der Niedriglöhner geringer aus.

Da Du so gerne Links liest, bringe ich auch mal Einen:

http://www.tagesschau.de/dev/anthony-103.html

Nur, um die Phantasten wieder mal zu erden und kurzzuschließen...

MfG Paul

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Paul B. schrieb:

> bringe ich auch mal Einen:
>
> http://www.tagesschau.de/dev/anthony-103.html
>
> Nur, um die Phantasten wieder mal zu erden und kurzzuschließen...

Ja wir wissen alle das es in Cottbus und anderswo arme Leute gibt die 
sich bei der Tapfel einen Apfel unentgeldlich abholen können - Aber was 
hat das mit dem Thema Fachkräftemangel zu tun?

von Paul B. (paul_baumann)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Ja wir wissen alle das es in Cottbus und anderswo arme Leute gibt die
> sich bei der Tapfel einen Apfel unentgeldlich abholen können - Aber was
> hat das mit dem Thema Fachkräftemangel zu tun?

Gegenfrage: Was hat DAS mit dem "Fachkräftemangel" zu tun?

Berufsrevolutionär schrieb:
> Da muesste also jeder 5. Arbeitnehmer in .de Frisör sein:

Nichts?! Siehst Du!

-Paul-

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Berufsrevolutionär schrieb:
>> Ja wir wissen alle das es in Cottbus und anderswo arme Leute gibt die
>> sich bei der Tapfel einen Apfel unentgeldlich abholen können - Aber was
>> hat das mit dem Thema Fachkräftemangel zu tun?
>
> Gegenfrage: Was hat DAS mit dem "Fachkräftemangel" zu tun?
>
> Berufsrevolutionär schrieb:
>> Da muesste also jeder 5. Arbeitnehmer in .de Frisör sein:
>
> Nichts?! Siehst Du!

Du hast deine Betrachtung der Argumentatioon vorzeitig abgebrochen.

Die reflektierte These, es gabe keine Fachkräftemangel basierte auf der 
Annahme es gäbe ein .de einen Arbeitskraftemängel was sich an einer 
Lohnerrosion im Nichtfachkraftsektor nachweisen liesse. Deshalb der 
Bezug auf die Frisöre.

Aber Dir ging es ja offensichtlich nicht um das Nachvollziehen einer 
Argumentationskette, sondern ums "Kurzschliessen" und "Erden".

> ... wieder mal zu erden und kurzzuschließen...

Faszinierend wie Du mit diesen Rotwelsch der Elektrogesellen einen 
politischen Beitrag in ein Elektronik-Forum schmuggelst.

von Paul B. (paul_baumann)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Faszinierend wie Du mit diesen Rotwelsch der Elektrogesellen einen
> politischen Beitrag in ein Elektronik-Forum schmuggelst.

Ändere Deinen Namen in "Berufs-Untersteller".

Ich bin wieder weg -ruhig immer weiter mit dem erbaulichen Thema.

-Paul-

von Mark B. (markbrandis)


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Ferkel schrieb:
> Fachadäquat arbeitende Informatiker und Ingenieure sind
> selbstverständlich nicht davon betroffen. Doch die Erosion des
> allgemeinen Lohnniveaus verrät, dass wir eher einen Überschuss an
> Arbeitskräften, nicht einen Mangel haben.

Es kann in ein und demselben Land einen Überschuss an Arbeitskräften in 
einem bestimmten Bereich geben, und gleichzeitig einen Mangel an 
Arbeitskräften in einem anderen Bereich.

Somit ist die These falsch: Die Erosion des allgemeinen Lohnniveaus sagt 
rein gar nichts darüber aus, ob in bestimmten Bereichen ein Mangel an 
Arbeitskräften besteht oder nicht.

: Bearbeitet durch User
von Masl (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Ich bin wieder weg -ruhig immer weiter mit dem erbaulichen Thema.

Hachja, ein typischer Paul,
irgendwas am Thema vorbei gesülzt (aber immer schön in kursiv), Kontra 
bekommen und dann beleidigte Leberwurst spielen.
Aber bei jeder Gelegenheit seine Lebenserfahrung raushängen lassen.
Er ist schon einer meiner Lieblingsdarsteller hier :-)

Mark B. schrieb:
> Es kann in ein und demselben Land einen Überschuss an Arbeitskräften in
> einem bestimmten Bereich geben, und gleichzeitig einen Mangel an
> Arbeitskräften in einem anderen Bereich.

Danke danke danke dass jemand das Offensichtliche mal klar formuliert 
damit es auch jeder verstehen kann.
So braucht man in Zukunft nicht mehr aneinander vorbei diskutieren.

von Masl (Gast)


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Nun gut, probieren wir es mal sachlich mit dem Paule.

Paul B. schrieb:
> http://www.tagesschau.de/dev/anthony-103.html
>
> Nur, um die Phantasten wieder mal zu erden und kurzzuschließen...

Also, halten wir fest: es gibt Menschen die sind arm. Es gibt Menschen, 
die müssen, trotz Teilzeitjob, zur Tafel gehen.
Soweit denke ich nichts wirklich neues.

Hier gehts um den Fachkräftemangel.
Ob es diesen gibt wird hier keiner allgemeingültig dar- oder widerlegen 
können.
Aber zumindest in manchen Branchen sehe ich Indizien, die dafür 
sprechen.
Unsre Abteilung wird nur dadurch am Wachstum gehindert weil wir nicht 
genug geeignete Bewerber finden können. Kundenaufträge müssen wir 
teilweise ablehnen.
Aus unserer Sicht gibt es also einen Mangel.

Was wäre jetzt dein Vorschlag Paule?
Was wolltest du mit dem Link sagen?
Sollen wir in die örtliche Tafel gehen und den erstbesten Teilzeitjobler 
einstellen?
Wir hätten neue Mitarbeiter und der Mensch müsste nicht mehr zur Tafel 
sondern würde auf Konzernniveau verdienen.
Win - Win. Klingt fast zu schön um wahr zu sein.
Ist es auch.

Findest du den Fehler?

von Ordner (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Somit ist die These falsch: Die Erosion des allgemeinen Lohnniveaus sagt
> rein gar nichts darüber aus, ob in bestimmten Bereichen ein Mangel an
> Arbeitskräften besteht oder nicht.

Richtig, allerdings ist auch die Behauptung, es gäbe "eine Erosion des 
Lohniveaus" aka "geringeres landesweites Durchschnitts-Einkommen im 
Vergleich zu den Vorjahren" kritisch zu hinterfragen ist.

von Paul B. (paul_baumann)


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Masl schrieb:
> Nun gut, probieren wir es mal sachlich mit dem Paule.

Guck an -das geht also auch...
:)

Masl schrieb:
> Was wolltest du mit dem Link sagen?

Ich wollte mit dem Link sagen, daß es AUCH Fachkräfte sind, die auf 
die Tafel angewiesen sind, weil man sie ganz einfach nicht lange genug 
arbeiten lässt, um finanziell nicht von der Tafel abhängig zu sein.

> Sollen wir in die örtliche Tafel gehen und den erstbesten Teilzeitjobler
> einstellen?

Gut, da die Polemik offenbar doch nicht im Holster steckenbleiben kann:
Was habt ihr unternommen, um die benötigten Personen auf Euch aufmerksam 
zu machen?

Paul

Beitrag #4910174 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Masl (Gast)


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Regalkraft schrieb im Beitrag #4910174:
> Masl, du hast noch immer nicht angegeben, zu welchen Bedingungen
> (Lohn,
> erforderte Qualifikation, Tätigkeit) euer Unternehmen Fachkräfte sucht.

Und eigentlich tut es auch wenig zur Sache.
Es hier zu erwähnen ist eher kontraproduktiv, denn egal was ich 
schreibe, die Heulsusen werden sich wie die Geier auf jedes Wort stürzen 
um ihre kruden Thesen Auftrieb zu verleihen.

Nun gut, eröffnen wir diesen sinnlosen Nebenschauplatz.

> Tätigkeit
Hier in der Abteilung: hauptsächlich Embedded SW-Entwicklung mit 
Schnittstellen zur HW. Wir haben aber auch Tester, Leute in der 
Modellentwicklung und Simulation

> Lohn
Leicht unter Konzernniveau.
Will heißen: gleiches Gehalt (inkl. jährliche Mitarbeitergespräche wo in 
der Praxis mindestens immer ~2%, als Inflationsausgleich herauskommt. 
Meist aber mehr).
Allerdings arbeiten wir 40h, also auf die Stunde gerechnet unter 
Konzernniveau.
Immer noch über dem Durchschnitt hier in der Gegend.

> erforderte Qualifikation
Alles kann, nichts muss.
Die meisten hier haben als Absolventen hier angefangen und waren durch 
Abschlussarbeiten/Praktika bereits im Unternehmen integriert (spricht 
auch für die Zufriedenheit der Angestellten).
D.h. wir haben keine überzogenen Anforderungen und bilden unsre Leute 
hauptsächlich selbst aus.
Ab und zu bringt ein Berufserfahrener frischen Wind rein, da wird aber 
dann konkret nach speziellen Kenntnissen gesucht, z.B. für 
Securitythemen.

Es geht also eher darum dass der Bewerber menschlich zu uns passt und 
kein kompletter Trottel ist. Selber Schuhe binden etc. ist schon mal 
ganz gut.
Jedem hier ist bewusst dass ein Frischling eingearbeitet werden muss. 
Die ersten zwei Jahre nach dem Studium sind wohl die intensivsten, was 
den Erfahrungsaufbau betrifft.

Nun gut, der Reigen ist eröffnet.

Paul B. schrieb:
> Ich wollte mit dem Link sagen, daß es AUCH Fachkräfte sind, die auf
> die Tafel angewiesen sind, weil man sie ganz einfach nicht lange genug
> arbeiten lässt, um finanziell nicht von der Tafel abhängig zu sein.

Ja das kann sein.
Da treiben sich bestimmt Leute herum die in irgendeinem Gebiet 
Fachkräfte sind.
Ich gehe davon aus dass diese Leute sich auch auf ihrem Gebiet ständig 
bewerben.
Und dass manche Fachkräfte auf der Straße stehen hat niemand bezweifelt.
Krasses Beispiel: Germanistik ist halt eine eher brotlose Kunst.

Meine Aussage bleibt: es kann in gewissen Bereichen ein Mangel herrschen 
und gleichzeitig in anderen Bereichen ein Überschuss.
So sehe ich die Situation in Deutschland.

Beitrag #4910245 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ordner (Gast)


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Neoliberale Bande schrieb im Beitrag #4910245:
> 2003 bekamen IT-Consultants mit 5 Jahren Berufserfahrung in meinem
> (kleinen) Unternehmen €62400. Heute wären das, nach Inflationsausgleich,
> gut €80000.

Nein am Verbraucherpreisindex gemessen wären das heute 74796 € und das 
ist sehr wohl in .de bei KMU's drin.

http://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland

von Stylist (Gast)


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Paul B. schrieb:
> http://www.tagesschau.de/dev/anthony-103.html
Wo hat die ihre Augenbrauen gelassen?
Sieht ja evil aus, wie ausm Zombifilm.

von Stylist (Gast)


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Ordner schrieb:
> das heute 74796 € und das
> ist sehr wohl in .de bei KMU's drin.

Bei denen ganz sicher NICHT.

von Ordner (Gast)


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Stylist schrieb:
> Ordner schrieb:
>> das heute 74796 € und das
>> ist sehr wohl in .de bei KMU's drin.
>
> Bei denen ganz sicher NICHT.

Hm, kann sein, in .de ist man ja schon ab 50 Mio Umsatz ein 
Grossunternehmen und kein KMU mehr. Hätte jetzt die Grenze weiter oben 
gesehen. Gut IT-Consultant ist jetzt auch dehnbar. das kann vom 
Netzwerk-Strippenzieher bis zu Linus Torvalds Gehälter bis inden 
sechsstelligen Bereich umfassen. Wobei eine Freiberufler - Ich AG als 
Unternehmen mit einem Stundensatz yon 75€ ist auch locker über ein 75k 
Angestelltengehaltsäquivalent.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Mark B. schrieb:
> Es kann in ein und demselben Land einen Überschuss an Arbeitskräften in
> einem bestimmten Bereich geben, und gleichzeitig einen Mangel an
> Arbeitskräften in einem anderen Bereich.
>
> Somit ist die These falsch: Die Erosion des allgemeinen Lohnniveaus sagt
> rein gar nichts darüber aus, ob in bestimmten Bereichen ein Mangel an
> Arbeitskräften besteht oder nicht.

Stimmt, es gibt einen erheblichen Bedarf an Pflegefachkräften(weil die 
Geld kosten). E-Techniker und Informatiker gibt es im Gegensatz dazu wie 
Sand am Meer. Das bestätigen die Pimmellöhne, unzählige 
Diensleister-Buden und der Luxus der Unternehmen, Bewerber die nicht zu 
1000% passen und nicht für ein Taschengeld arbeiten wollen, abzulehnen.

von Masl (Gast)


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Henry G. schrieb:
> E-Techniker und Informatiker gibt es im Gegensatz dazu wie
> Sand am Meer. Das bestätigen die Pimmellöhne, unzählige
> Diensleister-Buden und der Luxus der Unternehmen, Bewerber die nicht zu
> 1000% passen und nicht für ein Taschengeld arbeiten wollen, abzulehnen.

Nein.
Nur weil du einen Pimmellohn bekommst, du in einer 
Dienstleister-Bude arbeitest und du abgelehnt wirst bestätigt das 
erstmal gar nix.

Hör mal auf mit diesem unangebrachten Selbstschutz und schau der 
Realität ins Auge.
Entweder bist du fachlich nicht kompetent genug (und nicht in der Lage 
dies zu erkennen) oder du bist sozial unbrauchbar (und nicht in der 
Lage dies zu erkennen).

Arbeite an dir.
Kann aber auch sein dass der Zug schon abgefahren ist.
Die Möglichkeit besteht.
Aber dann bist nur du schuld und nicht die pösen Arbeitgeber.
Chancen gabs genug, andere nutzen sie ja auch.

von Mark B. (markbrandis)


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Henry G. schrieb:
> E-Techniker und Informatiker gibt es im Gegensatz dazu wie Sand am Meer.

Gute E-Techniker und Informatiker gibt es sicher nicht wie Sand am Meer.
Deswegen gibt es ja auch so viel schlechten Code ;-)

: Bearbeitet durch User
von Stylist (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Stimmt, es gibt einen erheblichen Bedarf an Pflegefachkräften(weil die
> Geld kosten).
"Geld kosten?" Das ist einer DER schlechtbezahltesten Jobs in de, dafür 
dass dort ein echter Mangel herrscht macht es noch schlechter, gleich 
danach kommt Gastro und Einzelhandel, die mit Abstand miesesten Branchen 
mit den miesesten Gehältern und Arbeitsbedingungen.
Da sind ja die Zustände der Ing. geradezu paradiesisch, trotzt 
Deinstleisterpack und stagnierender Löhne.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Stylist schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> Stimmt, es gibt einen erheblichen Bedarf an Pflegefachkräften(weil die
>> Geld kosten).
> "Geld kosten?" Das ist einer DER schlechtbezahltesten Jobs in de, dafür
> dass dort ein echter Mangel herrscht macht es noch schlechter, gleich
> danach kommt Gastro und Einzelhandel, die mit Abstand miesesten Branchen
> mit den miesesten Gehältern und Arbeitsbedingungen.
> Da sind ja die Zustände der Ing. geradezu paradiesisch, trotzt
> Deinstleisterpack und stagnierender Löhne.

Ja, das stimmt alles. Es war auch nicht als Vergleich gedacht. 
Ichglaube, du liest da was raus, was da nicht ist.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Masl schrieb:

> Nein.
> Nur weil du einen Pimmellohn bekommst, du in einer
> Dienstleister-Bude arbeitest und du abgelehnt wirst bestätigt das
> erstmal gar nix.
>
> Hör mal auf mit diesem unangebrachten Selbstschutz und schau der
> Realität ins Auge.
> Entweder bist du fachlich nicht kompetent genug (und nicht in der Lage
> dies zu erkennen) oder du bist sozial unbrauchbar (und nicht in der
> Lage dies zu erkennen).
>
> Arbeite an dir.
> Kann aber auch sein dass der Zug schon abgefahren ist.
> Die Möglichkeit besteht.
> Aber dann bist nur du schuld und nicht die pösen Arbeitgeber.
> Chancen gabs genug, andere nutzen sie ja auch.

Es voraus zu sehen, dass du aufgrund viele heißer Luft, mit 
Beleidigungen reagieren musst. Ich sitze sehr gut im Sattel, auch dank 
Vitamin B, aber ich sehe was so bei meinen ehemaligen Mitstudenten los 
ist. Die sind sozial absolut kompatibel, vorzeigbar und fachlich äußerst 
kompetent. Nur hat es für die Hälfte für gerade so brauchbare 
Stellen(Dienstleister) ergeben. Der Rest ist fachfremd mit unter 40k 
unterwegs. Die Kontakte bestehen noch und ich bekomme regelmäßig 
anfragen, ob ich mich mal nach einer Stelle umhören kann. Mangel sieht 
anders aus, ganz anders. Von Süddeutschland bis NRW ist alles dabei.

: Bearbeitet durch User
von Henry G. (gtem-zelle)


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Ordner schrieb:
> Neoliberale Bande schrieb:
>> 2003 bekamen IT-Consultants mit 5 Jahren Berufserfahrung in meinem
>> (kleinen) Unternehmen €62400. Heute wären das, nach Inflationsausgleich,
>> gut €80000.
>
> Nein am Verbraucherpreisindex gemessen wären das heute 74796 € und das
> ist sehr wohl in .de bei KMU's drin.

Wer den "Verbraucherpreisindex" für ein Beurteilung der Inflation 
heranzieht, hat auch Probleme mit einfacher Addition. Ist dir das 
eigentlich nicht peinlich?

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Henry G. schrieb:

> Wer den "Verbraucherpreisindex" für ein Beurteilung der Inflation
> heranzieht, hat auch Probleme mit einfacher Addition. Ist dir das
> eigentlich nicht peinlich?

Was soll daran falsch sein?? Inflationsrate ist der umgangssprachliche 
Begriff für die Änderung des Verbraucherpreisindex. Kannst Du hier auch 
im Video erklären lassen: 
https://www.youtube.com/watch?v=44NNZCVJ0JU&feature=youtu.be  etwa bei 
01:50.

Oder da nachlesen: 
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Preise/FAQ/Verbraucherpreise/Methodik/inflationsrate.html

von Koch (Gast)


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Inflation gibt es, wenn die Geldmenge ausgeweitet wird. 2013 war das 
glaube ich 3-4% dank EZB. Aktuelle Zahlen will ich jetzt nicht suchen, 
wer sucht, der findet. Lasst Euch einreden, dass eine Gehaltserhöhung 
von 2% brutto pro Jahr als Ausgleich reicht.
Zum Glück federt die Produktivitätssteigerung die Einbüße ab.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Koch schrieb:
> Inflation gibt es, wenn die Geldmenge ausgeweitet wird.

Nein, der Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation ist bestenfalls 
vage:

http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/oekonomie/wissenswert/quantitaetstheorie-gelddrucken-fuehrt-nicht-immer-zu-inflation/3572848.html

Inflation ist über die Preissteigerung definiert und der 
Verbraucherpreisindex ist anerkanntes Maß für die Inflation.
https://de.wikipedia.org/wiki/Inflation#Messung


> 2013 war das
> glaube ich 3-4% dank EZB. Aktuelle Zahlen will ich jetzt nicht suchen,

Ich kann aber auch nicht danach suchen, weil ich nicht weiß welche 
Zahlen Deiner Theorie entsprechen. Die des satistischen Bundesamt liegen 
jedenfalls deutlich unter 4% .


> Lasst Euch einreden, dass eine Gehaltserhöhung
> von 2% brutto pro Jahr als Ausgleich reicht.

Hast du den Satz so gemeint wie du ihn geschrieben hast? Fehlt da ein 
"nicht"?

> Zum Glück federt die Produktivitätssteigerung die Einbüße ab.

Wie buffert die Produktivitätsteigerung eine gefühlte Gehaltseinbuße ab?

Beitrag #4911522 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Berufsberater (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Es voraus zu sehen, dass du aufgrund viele heißer Luft, mit
> Beleidigungen reagieren musst. Ich sitze sehr gut im Sattel, auch dank
> Vitamin B, aber ich sehe was so bei meinen ehemaligen Mitstudenten los
> ist. Die sind sozial absolut kompatibel, vorzeigbar und fachlich äußerst
> kompetent. Nur hat es für die Hälfte für gerade so brauchbare
> Stellen(Dienstleister) ergeben. Der Rest ist fachfremd mit unter 40k
> unterwegs. Die Kontakte bestehen noch und ich bekomme regelmäßig
> anfragen, ob ich mich mal nach einer Stelle umhören kann. Mangel sieht
> anders aus, ganz anders. Von Süddeutschland bis NRW ist alles dabei.

Was ist denn deren Fachgebiet, wenn ich fragen darf?

von Berufsberater (Gast)


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Masl schrieb:
> Entweder bist du fachlich nicht kompetent genug (und nicht in der Lage
> dies zu erkennen) oder du bist sozial unbrauchbar (und nicht in der
> Lage dies zu erkennen).

Wie alt bist du denn? Ich hatte gerade kürzlich ein 
Vorstellungsgespräch. Da kamen dann sinngemäß solche Fragen wie "Was 
stört sie an ihren Kollegen am meisten?" Tja, was soll man darauf 
antworten? Die Wahrheit? Dass einem z.B. die besserwisserischen 
Querulanten auf die Nerven gehen, die sich mit Halbwissen überall für 
die großen Experten halten? Oder die imkompetente Geschäftsführung, die 
auf die Schaumschläger reinfällt und ihnen Mondgehälter bezahlt, während 
sie die fähigen, aber zurückhaltenden Leute, die das Projekt am Laufen 
halten, gehen lässt, weil bei denen an jedem Cent gespart wird?

Die Wahrheit wollen die doch gar nicht hören. Stattdessen muss man 
irgendeinen Müll erzählen, was für ein diplomatischer Mensch und toller 
Hecht man wäre, dass man mit allen Kollegen und der Geschäftsführung 
bestens auskommt etc. Und wenn man dann noch einen (unverschuldet) nicht 
geradlinigen Lebenslauf hat, z.B. krankheitsbedingt, dann ist sowieso 
alles vorbei.

Aber will man in so einer Firma arbeiten, die danach aussortiert, wer 
sie am besten belügt? Ich nicht.

von Ordner (Gast)


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Berufsberater schrieb:

> Henry G. schrieb:
>> aber ich sehe was so bei meinen ehemaligen Mitstudenten los
>> ist. Die sind sozial absolut kompatibel, vorzeigbar und fachlich äußerst
>> kompetent. Nur hat es für die Hälfte für gerade so brauchbare
>> Stellen(Dienstleister) ergeben. Der Rest ist fachfremd mit unter 40k
>> unterwegs.
>
> Was ist denn deren Fachgebiet, wenn ich fragen darf?


Wenn schon nachfragen, dann richtig.
Von wieviel Mitstudenten sprichst du hier? Hast du Überblick über den 
gesamten Jahrgang oder sprichst du von den zwei, drei die dir näher 
standen? Von welchen Abschluß reden wir hier? Berufsschule? 
Diplomlehrgang einer Elitehochschule? Wieviel Jahre Berufserfahrung 
haben deine Mitstudenten? Wie groß sind die Unternehmen bei denen sie 
beschäftigt sind?

von Masl (Gast)


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Berufsberater schrieb:
> Wie alt bist du denn? Ich hatte gerade kürzlich ein
> Vorstellungsgespräch. Da kamen dann sinngemäß solche Fragen wie "Was
> stört sie an ihren Kollegen am meisten?" Tja, was soll man darauf
> antworten? Die Wahrheit? Dass einem z.B. die besserwisserischen
> Querulanten auf die Nerven gehen, die sich mit Halbwissen überall für
> die großen Experten halten? Oder die imkompetente Geschäftsführung, die
> auf die Schaumschläger reinfällt und ihnen Mondgehälter bezahlt, während
> sie die fähigen, aber zurückhaltenden Leute, die das Projekt am Laufen
> halten, gehen lässt, weil bei denen an jedem Cent gespart wird?
>
> Die Wahrheit wollen die doch gar nicht hören. Stattdessen muss man
> irgendeinen Müll erzählen, was für ein diplomatischer Mensch und toller
> Hecht man wäre, dass man mit allen Kollegen und der Geschäftsführung
> bestens auskommt etc. Und wenn man dann noch einen (unverschuldet) nicht
> geradlinigen Lebenslauf hat, z.B. krankheitsbedingt, dann ist sowieso
> alles vorbei.
>
> Aber will man in so einer Firma arbeiten, die danach aussortiert, wer
> sie am besten belügt? Ich nicht.

Meingott da gehts doch einfach nur darum deine Reaktion zu testen.
Wie verhälst du dich, wie antwortest du. Und der Witz ist: das kommt 
nichtmal unerwartet, da kannst du dich drauf vorbereiten.

Sag einfach wahrheitsgemäß was dich stört, lass dich aber nicht aus der 
Reserve locken. Meistens gehts eher darum ein bisschen SmallTalk zu 
starten. Schau dass du nicht nur der passive Teil bist sondern antworte 
ganz normal, ruhig, stelle Gegenfragen usw.
Mit anderen Worten: Führe ein ganz normales Gespräch und sei locker 
dabei.

Du scheinst ein tiefgreifendes Problem zu haben.
Alle sind inkompetent, alle sind Schaumschläger, alle sind Querulanten.
Nur du nicht. Du als einzig fähiger Mensch auf Gottes Erden hälst den 
Laden am Laufen, wirst aber aufgrund deiner zurückhaltenden Art nur 
ausgenutzt.

Seltsame Fantasien hast du da.
Solche Menschen versucht man, zurecht, beim VG auszusortieren denn 
nichts ist schlimmer als ein Sozialanalphabet der sich für den Größten 
hält.
Ich behaupte: wenn ein Entwickler heute nicht eingestellt wird liegt das 
meist weniger an der fachlichen Eignung denn am Character.
Du bist anscheinend unbrauchbar im Team, dich kann man wohl wirklich nur 
in nen Entwicklungskeller ohne Kontakt zur Ausenwelt stecken.

von Berufsberater (Gast)


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Masl schrieb:
> Meingott da gehts doch einfach nur darum deine Reaktion zu testen.
> Wie verhälst du dich, wie antwortest du. Und der Witz ist: das kommt
> nichtmal unerwartet, da kannst du dich drauf vorbereiten.
>
> Sag einfach wahrheitsgemäß was dich stört, lass dich aber nicht aus der
> Reserve locken.

Das mache ich. Nur merke ich jedes Mal an den Reaktionen, dass die das 
gar nicht hören wollen. Du meinst, ich soll mich darauf vorbereiten? 
D.h. ich soll mir überlegen, welche Lügen ich ihnen am besten auftische, 
nur damit ich eingestellt werde?


> Du scheinst ein tiefgreifendes Problem zu haben.
> Alle sind inkompetent, alle sind Schaumschläger, alle sind Querulanten.
> Nur du nicht. Du als einzig fähiger Mensch auf Gottes Erden hälst den
> Laden am Laufen, wirst aber aufgrund deiner zurückhaltenden Art nur
> ausgenutzt.

1. Ich sage nicht, dass alle Kollegen Schaumschläger sind.
2. Ich sage nicht, dass ich derjenige bin, der den Laden allein am 
Laufen hält.
3. Der Kunde hat wegen der unfähigen Querulanten und der inkompetenten 
Geschäftsführung die Verträge gekündigt, aber sie wollen weiter mit mir 
zusammenarbeiten.

Tja, wer leidet jetzt hier an der gestörten Wahrnehmung?


> Seltsame Fantasien hast du da.
> Solche Menschen versucht man, zurecht, beim VG auszusortieren denn
> nichts ist schlimmer als ein Sozialanalphabet der sich für den Größten
> hält.

Das sage ich ja gerade im Vorstellungsgespräch, dass ich solche 
Kollegen, die sich selbst für die Größten halten, nicht ausstehen kann. 
Das wollen sie aber gar nicht hören. Die denken dann genau so wie du 
jetzt, dass ich der Querulant wäre, der sich selbst für den Größten 
hält. Du bist also selbst so ein unfähiger Dummkopf, der bei 
Vorstellungsgespräch solche schwachsinnigen Fragen stellt, aber dann 
belogen werden will.


> Ich behaupte: wenn ein Entwickler heute nicht eingestellt wird liegt das
> meist weniger an der fachlichen Eignung denn am Character.

Und das willst du in einem einstündigen Vorstellungsgespräch 
herausfinden, welchen Charakter der Bewerber hat?


> Du bist anscheinend unbrauchbar im Team, dich kann man wohl wirklich nur
> in nen Entwicklungskeller ohne Kontakt zur Ausenwelt stecken.

Der Ex-Kunde wollte mit zwei Entwicklern aus unserem Team weiter 
zusammenarbeiten, einer davon war ich. Aber beim Vorstellungsgespräch 
habe ich eine Absage bekommen, weil mich der Geschäftsführer ob meiner 
wahrheitsgemäßen Aussagen selbst für den Querulanten hielt. Tja, Pech 
gehabt. Muss er halt weiter suchen. Ich reiße mich nicht darum, in 
seiner Klitsche arbeiten zu dürfen.

Beitrag #4914811 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Freitagsgejammerer (Gast)


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David S. schrieb im Beitrag #4914811:
> Was mir zum Thema plötzlich eingefallen ist:
>
> In Japan gibt es den Fachkräftemangel. Einen realen, unbestrittenen und
> statistisch sehr nachvollziehbaren Fachkräftemangel: das Verhältnis von
> in Rente gehenden zu nachkommenden jungen Arbeitnehmern ist
> katastrophal. Gleichzeitig verschließt sich Japan, anders als
> Deutschland, vor Einwanderung, die diesen Effekt ausgleichen würde.
>
> Das Ergebnis: die Arbeitslosigkeit in Japan liegt bei läppischen 3% -
> einmalig für hochentwickelte postindustrielle Länder, der Arbeitsmarkt
> ist leergefegt.
>
> Gleichzeitig aber werden die Arbeitsbedingungen für die junge Japaner
> dadurch nicht besser. Im November und Dezember des vorigen Jahres sanken
> (!) die Reallöhne. Im Gegensatz zu vorigen Generationen, die ihr Leben
> in ein- und demselben Unternehmen verbrachten, unterschreiben junge
> Japaner oft unsichere Verträge, die keine Familienplanung ermöglichen -
> was das Demographie-Problem verschlimmert.
>
> Was ich damit sagen möchte: trotz anhaltend hoher Nachfrage nach jungen
> Fachkräften können die Preise für diese durchaus sinken und die Angebote
> der Unternehmen schlechter werden. Gruselig, nicht?
> Vielleicht haben wir es also mit einem grundsätzlichen Mangel unseres
> Wirtschaftssystems zu tun?

Natürlich hat dies etwas mit der Liberalisierung des Arbeitsmarktes zu 
tun. In Deutschland wird man ja auch mittlerweile gezwungen jeden Job 
anzunehmen. Selbst Hartz 4 kann gestrichen werden, also Einkünfte die 
das absolut mindeste sind. Das kann man ausnutzen als Arbeitgeber. Und 
es wird schamlos ausgenutzt. "Gut ist was Arbeit schafft". Die 
Konkurrenzsituation bedingt dann auch gleich, dass es nahezu alle 
Arbeitgeber nutzen (müssen). Da kann wirklich nur die Politik 
gegensteuern.

Das die "Rekordbeschäftigung" tatsächlich bedeutet, dass viele 
mittlerweile einen Zweitjob haben und auch jüngere Leute sogar eine 
dritte Anstellung wird verschwiegen. Und Leiharbeit unter Ingenieuren 
ist auch keine Seltenheit mehr.

Klar, dass sich da keiner mehr Kinder "leisten" kann. Schließlich haben 
wir ja auch einen so großen Fachkräftemangel, dass Frauen im 
gebährfähigem Alter richtig gute Arbeitsmarktchancen haben (NICHT!).

Das allerschlimmste ist aber, dass gerade die jungen Leute den riesen 
Schuldenberg der Bayboomer-Jahrgänge bekommen. Und gleichzeitig keine 
Stimme haben. Im Bundestag sitzt niemand mit unter 25 Jahren und nur 
eine Hand voll die jünger als 30 sind. Wahlkampf macht man nur für die 
Rentner und die Baby-Boomer-Generation.

Glücklicherweise gibts auch noch Länder in die man auswandern kann. 
Spontan fallen mir da Australien und Kanada ein. Wer bereit ist eine 
Fremdsprache zu lernen kann auch in die Skandinavischen Länder 
auswandern ...

Beitrag #4914890 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Georg Hemmer (Gast)


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Um es vorweg zu nehmen, ich gehöre zur Fraktion derer, die der festen 
Überzeugung ist, dass es den Fachkräftemangel nicht gibt. Natürlich gibt 
es regional und bei fachlich 1.000-prozentiger Passgenauigkeit 
Ausnahmen. Nur als Beispiel, wie passend ist denn jemand, wenn in einer 
Stellenanzeige "erste Berufserfahrung" gefordert ist, der Bewerber 
jedoch bereits 35 Jahre alt ist. Sagt mal, ihr 
Fachkräftemangel-Fetischisten, sollte sich ein 35-Jähriger auf eine 
Stelle mit der Beschreibung "erste Berufserfahrung" überhaupt noch 
bewerben? Ich will auch klar sagen, was ich mit meinem Beitrag beweisen 
will, nämlich dass es den sogenannten Fachkräftemangel nicht gibt.

Dazu würde ich gerne den "Nebenschauplatz" von Masl wieder eröffnen und 
ich bin ganz auf der Seite von Regalkraft, der sinngemäß fragt, was denn 
das für eine Stelle sei, für das das Unternehmen Fachkräfte sucht. OK, 
Masl hat die Antwort schon gegeben.

Ich kopiere also das Anforderungsprofil, auf das ich mich beworben habe, 
gekürzt in diesen Beitrag und anschließend meine eigene Bewerbung, und 
bitte euch zu bewerten, ob ich eine Chance habe. Die Auflösung folgt, 
sobald ich Bescheid von dem Unternehmen habe. Also, zuerst das 
Anforderungsprofil:

Stellenausschreibung für einen Softwareentwickler embedded mit 
Schwerpunkt BLE
Solide Kenntnisse in der Embedded-Software-Entwicklung; Sehr gute 
Kenntnisse und Erfahrung in der Anwendung der Programmiersprache C; 
Bluetooth-/ BLE-Kenntnisse und konkrete Entwicklungserfahrung in diesem 
Bereich; Erfahrung mit Werkzeugen der Softwareentwicklung, wie z.B. 
Eclipse, SVN etc.; Kenntnisse in der Applikationsentwicklung unter 
Android oder iOS

Jetzt mein eigenes Profil:
sehr gute Kenntnisse der Programmiersprache C aufgrund meiner 
langjährigen Tätigkeit im Bereich der embedded- und PC-Programmierung 
(Z80, 8051, LPC-, PIC-, ARM- und AVR-Controller); drahtlose Steuerung 
über Bluetooth Classic zur Ansteuerung von Geräten aus dem Bereich der 
medizinischen Rehabilitation im Rahmen meiner Berufstätigkeit bei 
xxxx-it GmbH, Xxxxx (App-Inventor 2 - serielle Schnittstelle - 
AVR-Controller - Motor-Driver-Bord von Texas Instruments); als 
Abfallprodukt der Entwicklung: Ansteuerung einer 
Gleichstrom-Modellbaulokomotive im Rahmen der Betreuung eines 
Bachelor-Praktikums mit Umstellung der Lok auf Akku-Betrieb; aktuell in 
meinem Home-Office: Aufbau eines Elektronik-Labors, mit der Anschaffung 
eines Entwicklungsbordes, Bluetooth, Single-Mode-BLE mit dem Prozessor 
CC2541 von TEXAS INSTRUMENTS; Installation des kostenlosen BLE-Stacks 
von Texas Instruments; weiterhin: Anschaffung der sehr kostenintensiven 
integrierten Entwicklungsumgebung für den 8051 von IAR Systems mit 
8051-Compiler, inklusive Debugger als Ein-User-Lizenz; Programmieren und 
Flashen von preiswerten (aktuell unter 2 EUR) HM-10 und HM-11 Boards, 
die mit genau diesem Prozessor CC2541 ausgestattet sind; begleitende 
Programmierung unter Android Studio in Java, also Erstellung von Apps 
zur Ansteuerung des Entwicklungsbordes von TI und der HM-10 und HM-11; 
Mit dem Aufbau meines Home-Offices, der Hard- und Software-Entwicklung 
beschäftige ich mich seit etwa 5 Monaten privat.

So, Leute, jetzt könnt ihr mich zerreißen, wie es in diesem Forum üblich 
ist.

von genervt (Gast)


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Georg Hemmer schrieb:
> Abfallprodukt

Autsch!

Kann es sein, dass du "Homeoffice" mit Bastelkeller gleichsetzt?

von Qwertz (Gast)


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Hallo Georg Hemmer,
das klingt leider überwiegend nach unprofessionellem Gefrickel und 
Hobby-Bastelei. Wenn du das wegstreichst, bleibt allerdings kaum mehr 
etwas übrig. Bei einer kleinen Klitsche oder einem Start-up hast du 
damit vielleicht eine realistische Chance, nicht aber bei einem 
größeren, vernünftigen Unternehmen.

von Georg Hemmer (Gast)


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Hast du den ganzen, zugegebenermaßen etwas langen Text gelesen? Die Lok 
wurde angesteuert von ein Tablett über Bluetooth Classic und als 
Empfänger in der Lok ein HC-06 über RS232 mit dem bekannten Arduino-Mini 
verbunden, programmiert über die ISP-Schnittstelle, übrigens mit der 
Überwachung der Spannung des Akkus in der Lok. Außerdem, im welchem 
Homeoffice befindet sich eine Ein-User-Lizenz der IAR Workbench für den 
8051. Weißt du, was die kostet? In meiner Bewerbung wollte ich nur die 
"konkrete Entwicklungserfahrung", die in der Stellenanzeige gefordert 
war, nachweisen. Das, was ich beruflich gemacht habe, war ein 
professionelles Produkt, das übrigens auch auf Messen gezeigt wurde. Die 
dort verwendete Elektronik konnte man eben auch zum Ansteuern einer 
Modellbahn-Lokomotive verwenden. Ein wirklich fähiger Praktikant hat die 
erforderlichen Hard- und Software-Arbeiten ausgeführt.

von genervt (Gast)


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Nochmal die Frage:

genervt schrieb:
> Kann es sein, dass du "Homeoffice" mit Bastelkeller gleichsetzt?

von Pete (Gast)


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Stylist schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> Stimmt, es gibt einen erheblichen Bedarf an Pflegefachkräften(weil die
>> Geld kosten).
> "Geld kosten?" Das ist einer DER schlechtbezahltesten Jobs in de, dafür
> dass dort ein echter Mangel herrscht macht es noch schlechter

Dass es für viele kein Traumberuf ist, ist klar. Als ich mich letztens 
als Entwickler bei einer größeren Firma beworben habe, wurden mir 
allerdings nur 3k (brutto, im Jahr) mehr geboten, als das, was ein 
Kumpel im Pflegebereich mit Tarif verdient. Gut, er hat 2 Jahre BE mehr, 
es ist ein knochenharter Job, er hat eine Ausbildung und ich einen 
Master. Jobs im Pflegebereich müssen meiner Meinung nach generell höher 
bezahlt werden, nur das, was mir manchmal so angeboten wurde, puuuh.. 
das war doch nicht immer so lächerlich.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Georg Hemmer schrieb:

> Stellenausschreibung für einen Softwareentwickler embedded mit
> Schwerpunkt BLE
> Solide Kenntnisse in der Embedded-Software-Entwicklung; Sehr gute
> Kenntnisse und Erfahrung in der Anwendung der Programmiersprache C;
> Bluetooth-/ BLE-Kenntnisse und konkrete Entwicklungserfahrung in diesem
> Bereich; Erfahrung mit Werkzeugen der Softwareentwicklung, wie z.B.
> Eclipse, SVN etc.; Kenntnisse in der Applikationsentwicklung unter
> Android oder iOS

Du meinst diese VW-Stelle in Bochum:
https://volkswagen-infotainment.dvinci.de/de/jobs/46/softwareentwickler-embedded-mit-schwerpunkt-ble-mw 
?

Die Entwicklung in der Automobilbranche ist meist sehr spezialisiert und 
zergliedert, da kommt es weniger drauf an das man alles (Inbetriebnahme, 
Prototypenbau, Programmieren) selber kann sondern nur einen einzelnen 
"Fertigungsschritt" bspw. stur nach Spec programmieren und alles 
haarklein dokumentieren. Da scheint das Erfahrungsprofil etwas 
überqualifiziert.

Man könnte bei einer Bewerbung betonen, das man nicht nur das Code 
schreiben beherrscht sondern auch die Probleme mit der "praktischen 
Umgang mit BT und dem Betriebssystem kennt und si8ch so eine gute Basis 
für die Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen (Systemengineering, 
Hardwareentwicklung, Produktionsüberleitung) erkennen lässt.

von Qwertz (Gast)


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Georg Hemmer schrieb:
> Außerdem, im welchem
> Homeoffice befindet sich eine Ein-User-Lizenz der IAR Workbench für den
> 8051. Weißt du, was die kostet?

Keine Ahnung, anscheinend viel. Aber wo soll denn da der konkrete 
Vorteil für das Unternehmen sein?
Ich habe eher die Befürchtung, dass dich die Personalabteilung des 
Unternehmens als semiprofessionellen Elektronikbastler einsortiert, der 
sich gerne in seinem Bastelkeller bei Hobbyprojekten austobt. Leider 
wird dir das nicht positiv ausgelegt werden, so viel kann ich dir sagen.

von genervt (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ich habe eher die Befürchtung, dass dich die Personalabteilung des
> Unternehmens als semiprofessionellen Elektronikbastler einsortiert,....

Ja, vor allem scheint Georg einige Dinge falsch einzuschätzen, ich 
fürchte es reicht nicht mal für ein Vorstellungsgespräch.

von Georg Hemmer (Gast)


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zu Berufsrevolutionär: natürlich, auf genau diese Stelle habe ich mich 
beworben. Es war auch nicht sooo schwer zu finden. Was du schreibst, ist 
wirklich hilfreich. Nur mir hilft es nicht mehr, weil dieses kaputte 
Bewerbungsschreiben nun mal 'rausgegangen ist. Vielleicht hilft es 
anderen, nicht dieselben Fehler zu machen wie ich. Schließlich ist 
dieses Forum auch dazu da.

noch mal zu Berufsrevolutionär: "... stur nach spec programmieren ..." 
Denkst du, jetzt nur als Beispiel, in so einer spec könnte stehen, 
"Herstellen einer Connection zwischen der central unit und der 
peripheral unit"? Ich will jetzt nur folgendes bemerken, nachdem ich 
genau dieses mittlerweile geschafft habe, ich hätte nackte Angst, nach 
einer derartigen spec programmieren zu müssen; ODER könnte dort stehen: 
Anzeige eines digitalen Sensorwertes auf dem Tablett über die 
Notify-Funktionlität von BLE? (ohne polling, versteht sich; die 
Central-Unit möchte schon wissen, ob ein Gleis frei oder besetzt ist) 
ODER vielleicht: Herstellen von 10 gleichzeitigen Connections zwischen 
der central unit und eben 10 peripheral units?  (Schließlich möchte ich 
10 Signale gleichzeitig vom Tablett aus steuern können!) An den beiden 
letzten Anforderungen knacke ich gerade noch! Herzlichen Glückwunsch dem 
Programmierer, der diese spec vor sich hat! – Ich verzichte dann mal!

Was ist der Vorteil für ein Unternehmen, falls ein Bewerber mit einer 
IAR Workbench für den 8051 bereits gearbeitet hat? Meine Antwort ist: 
Der Kandidat kann über Compiler, Linker und Debugger nicht nur schlau 
reden, sondern er kennt die Probleme beim Arbeiten mit diesen Tools, 
kann diese einordnen und selbstständig beheben, ohne irgendjemanden 
fragen zu müssen.

Folgendes kann ich jetzt sicher sagen: Wenn ich nicht zu einem 
Vorstellungsgespräch eingeladen werde, weiß ich wenigstens, warum nicht. 
Quertz, du machst mir Mut, vielleicht reicht es ja noch für ein 
Start-Up. Oder wollen wir ein Start-Up gründen?

Autsch, verdammt, jetzt sind wir doch mächtig vom Thema abgewichen!

von krarg (Gast)


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Das, was du bisher privat in deinem "Home Office" so gemacht hat, 
interessiert in erster Linie überhaupt nicht. Die Bewerbung landet 
erstmal beim Personaler, der dann sagt: "Aha okay, daheim 
herumgefrickelt. Was hat er denn beruflich gemacht?". Wenn du da ein 
paar interessante Sachen gemacht hast - und für den Personaler zählt da 
eigentlich erstmal, ob ein paar Buzzwords aus der Stellenanzeige fallen 
-, bist du denke ich weiter im Rennen. Zu Hause basteln hat viel mit 
Technik zu tun, aber wir wissen doch alle, dass es im Unternehmen anders 
abläuft. Vlt. gibt es einen technischen Test, da kannst du 
wahrscheinlich punkten. Auf unangenehme Fragen musst du dich einstellen.
Liegt denke ich auch viel an der Fachabteilung, wenn die Bewerbung mal 
weitergereicht wurde, sind die Chancen 50/50

von genervt (Gast)


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Georg Hemmer schrieb:
> zu Berufsrevolutionär: natürlich, auf genau diese Stelle habe ich mich
> beworben.

Bist du dir sicher, dass du richtung Automobil willst? Die Branche ist 
recht prozesslastig und ich hab eher den Eindruck, dass du eher 
"Bastler" bist und da warscheinlich das große Kotzen kriegst.

Einfache Frage: Welche Stichworte fallen dir zum Thema Software testen 
ein und was hast du davon schon angewandt?

von Georg Hemmer (Gast)


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Zum Thema Software testen fällt mir kein Stichwort ein. Moment, ich 
google mal. Ich finde z.B. "Vorlesung Softwaretest und - debugging - 
Technische Fakultät uni-bielefeld" - Ich rede eben nicht ÜBER debuggen, 
sondern ich debugge, soweit das möglich ist, um Fehler zu finden. Ich 
rede nicht darüber, WIE man ein Programm zum Laufen bringt, sondern ich 
bringe ein Programm zum Laufen. Für das Testen muss man sowieso eine 
andere Person nehmen als diejenige Person, die das Programm geschrieben 
hat. Wenn in der Stellenanzeige auch nur das Wörtchen "testen" 
vorgekommen wäre, hätte ich es ganz sicher nicht gewagt, mich auf diese 
Stelle zu bewerben. Das klang für mich nun mal fürchterlich gut, was 
dort geschrieben stand: Kenntnisse in der Embedded-Software-Entwicklung, 
Kenntnisse und Erfahrung in der Programmiersprache C, Bluetooth-/ 
BLE-Kenntnisse und konkrete Entwicklungserfahrung. Bei "Werkzeugen der 
Softwareentwicklung" hätte ich eher gesagt: entsprechende 
Entwicklungsumgebungen, z.B. Android-Studio bzw. IAR Embedded Workbench 
statt "SVN" oder "Eclipse". Aber wenn die Führungselite meint, dass das 
Wichtigste SVN bzw. Eclipse ist, dann bin ich bei dieser Stelle 
tatsächlich verkehrt.

von genervt (Gast)


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Georg Hemmer schrieb:
> Wenn in der Stellenanzeige auch nur das Wörtchen "testen"
> vorgekommen wäre, hätte ich es ganz sicher nicht gewagt, mich auf diese
> Stelle zu bewerben.

Nun, dann solltest du die künfig sorgfältiger lesen:

> Implementierung (Schwerpunkt C), Testen und Integration von Software-Modulen

von Georg Hemmer (Gast)


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In diesem Zusammenhang heißt "Testen", dass man das Programm nicht nur 
schreibt, sondern auch laufen lässt, das ist sowieso klar, und man 
schaut, dass das Programm auch das tut, was es tun soll, so wie man es 
programmiert hat. "Testen" gibt es meines Wissens auch als eigenständige 
Aufgabe mit eigenständigen Methoden, von denen ich keine Ahnung habe. Es 
gibt ja sogar den eigenständigen Beruf des "Software-Testers". Ich will 
denen doch nicht ihre Aufgabe wegnehmen! Das ist jetzt meine Sichtweise, 
die kann natürlich falsch sein.

von krarg (Gast)


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Wenn's geklappt hat, berichte doch mal, wie die Stimmung in dem Laden so 
ist. Ist doch eine reine Zulieferfirma für VW, oder?

von Masl (Gast)


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Georg Hemmer schrieb:
> Ich will auch klar sagen, was ich mit meinem Beitrag beweisen
> will, nämlich dass es den sogenannten Fachkräftemangel nicht gibt.

Nur damit ichs richtig verstehe:

Du schreibst jetzt eine Bewerbung und wenn diese abgelehnt wirst hast du 
eine   Fachkräftemangellüge bewiesen?

von Cyblord -. (Gast)


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Georg Hemmer schrieb:
> In diesem Zusammenhang heißt "Testen", dass man das Programm nicht nur
> schreibt, sondern auch laufen lässt, das ist sowieso klar, und man
> schaut, dass das Programm auch das tut, was es tun soll, so wie man es
> programmiert hat. "Testen" gibt es meines Wissens auch als eigenständige
> Aufgabe mit eigenständigen Methoden, von denen ich keine Ahnung habe. Es
> gibt ja sogar den eigenständigen Beruf des "Software-Testers". Ich will
> denen doch nicht ihre Aufgabe wegnehmen! Das ist jetzt meine Sichtweise,
> die kann natürlich falsch sein.

lol, du bist echt der Dunning-Kruger hier unter den Fachkräften. Als 
Software-Entwickler sollte man zumindest grundlegende Ahnung von 
Softwaretest haben, damit man ein Gefühl dafür hat wie man testbare 
Software überhaupt schreibt, aber für dich ist testen = gucken obs läuft 
=> Hobbyfrickler, 0 Professionalität. Jeder Entwickler sollte auch in 
der Lage sein zumindest mal auf Unittest-Ebene seinen Kram einer 
Testautomatisierung zu unterziehen. Das was die Software-Tester Jungs (& 
Mädels) üblicherweise machen, ist üblicherweise mindestens eine Ebene 
höher angesiedelt, also Integrationtests / Systemtests usw. inkl. 
Test-Management. HP Quality Center sei hier mal als Stichwort genannt, 
nicht selten hat man dort schon nichts mehr mit Code direkt am Hut, 
abgesehen vllt. von den Leuten die UI-Automation Tests mit Ranorex oder 
ähnlichem entwickeln. Du solltest dir mal die Disziplinen der 
Softwareentwicklung ansehen die nichts mit Code einhacken zu tun haben, 
damit du überhaupt weißt was hinter professioneller 
Softwareentwicklung steckt.

von Mark B. (markbrandis)


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Georg Hemmer schrieb:
> Zum Thema Software testen fällt mir kein Stichwort ein.

Wenn Du diesen Satz so in einem Vorstellungsgespräch sagst, dann 
kassierst Du mächtig Minuspunkte. Und das zu Recht.

von Mark B. (markbrandis)


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Berufsberater schrieb:
> Masl schrieb:
>> Ich behaupte: wenn ein Entwickler heute nicht eingestellt wird liegt das
>> meist weniger an der fachlichen Eignung denn am Character.
>
> Und das willst du in einem einstündigen Vorstellungsgespräch
> herausfinden, welchen Charakter der Bewerber hat?

Natürlich kann man den Charakter eines Menschen nicht innerhalb von 
einer Stunde vollständig ergründen. Das ändert aber nichts daran, dass 
ein Vorstellungsgespräch in etwa 1 bis 2 Stunden dauert. Mehr Zeit hat 
man nicht, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Also muss man sich 
eben innerhalb dieser Zeitspanne clever verhalten, wenn man den Job 
haben will.

Du kannst die Regeln wahrscheinlich nicht ändern. Aber du kannst 
erfolgreich nach den Regeln spielen.

: Bearbeitet durch User
von Georg Hemmer (Gast)


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erst mal Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben, mir zu 
antworten, und für die guten Ratschläge, die vielleicht noch einige 
weitere Leute gebrauchen können!
erst mal krarg: Ehrensache, dass ich berichten werde, falls von 
VW-Infotainment etwas kommt, z.B., Stimmung. Also, Stimmung, das ist 
schwierig zu bewerten, erst recht für mich schwierig, weil mir gegenüber 
nur Profis sitzen würden, und ich wäre in diesem Rahmen nur der Laie. 
Lieber krarg, da mach dir mal keine Hoffnung! Da kriege ich Nichts 
'raus.
Was aber für mich viel, viel interessanter wäre, wie weit sind die in 
ihrer Entwicklung überhaupt fortgeschritten? Haben die überhaupt schon 
was, wenn ich mal salopp formulieren darf? Bemerkenswert, es sind 
insgesamt in diesem Bereich mehr als 20 Stellen ausgeschrieben 
(Projektleiter, SW-Projektmanager, Release-Management - als SENIOR !!! 
-, Testautomatisierung, Fehlermanagement, Change-Manager, HW-Manager, 
u.s.w.) Was lernen wir daraus: Man muss eigentlich nur managen! Stop, 
einer muss auch arbeiten: BLE codieren, das hätte ich mir im Prinzip 
schon zugetraut und gerne gemacht. Ups, ich habe vergessen, einer muss 
auch Java können! (Hat einer etwas von Android Studio gelesen? Nein, 
braucht also keiner! - Aber SVN ist natürlich wichtig!)
zu Abradolf Lincler: Sind die Methoden, die du aus deiner Branche 
kennst, auf die embedded-SW-Entwicklung übertragbar? Eine offene Frage!
Aber, Abradolf, so schnell kriegst du uns hardwarenahen 
Softwareentwickler nicht 'runter: von 2007 bis 2009 habe ich im Bereich 
der hardwarenahen Softwareentwicklung gearbeitet, bei einem Unternehmen 
aus dem Bereich der Gebäudeautomation im nördlichen NRW.  (Ich selber 
war zuständig u.a. für die Programmierung eines speziellen I/O-Moduls 
mit ARM-Prozessor, Eclipse, GNU-Toolchain, Kommunikation über CAN-Bus) 
Der Inhaber dieses Unternehmens formulierte danals, dass das Unternehmen 
nun endgültig "in die Bundesliga" aufgestiegen sei. Ich war gerade auf 
deren Internet-Seite. Unter "Referenzen" findet man auf einer Weltkarte 
rot eingefärbt alle Staaten, in die die Produkte dieses Unternehmens 
gegangen sind: Von USA über fast ganz Europa und nahezu dem gesamten 
fernen Osten, China und Australien ist ziemlich viel rot. Die kleineren 
Projekte, z.B., die Automatisierung der örtlichen Sparkasse, wurde dann 
lieber gar nicht erst erwähnt, aber das weiß ich zufällig, dass er da 
auch aktiv war. Halt dich fest, in dem Unternehmen wurde kein Unit-Test 
gemacht, das hätte ich mitgekriegt! Und wie dort entwickelt wurde, das 
weiß ich, aber du nicht!
Last but not least, etwas ganz Peinliches für mich, eine verdammt 
berechtigte Frage von dir:  Masl, du hast mich nicht richtig verstanden. 
Wenn es denn so gewesen wäre, dass ein oder mehrere der Meinung gewesen 
wären, was ich in meiner unnachahmlichen Arroganz für möglich gehalten 
hätte, dass der ein oder andere doch sagt, sinngemäß, „könnte passen“, 
und wenn dann der Fall eingetreten wäre, dass ich eine Absage bekommen 
hätte, dann hätte ich schreiben können: „Ha, die haben mich, den 
erfahrenen Experten, nicht genommen.“ altersbedingt, ohne es zuzugeben – 
also kein Fachkräftemangel. Aber lasst es uns vergessen und festhalten, 
die Entwicklung ist an mir vorbeigegangen.

von genervt (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> lol, du bist echt der Dunning-Kruger hier unter den Fachkräften. Als
> Software-Entwickler sollte man zumindest grundlegende Ahnung von
> Softwaretest haben, damit man ein Gefühl dafür hat wie man testbare
> Software überhaupt schreibt, aber für dich ist testen = gucken obs läuft
> => Hobbyfrickler, 0 Professionalität.

Tja, auf den Putz hauen ist da einfach, aber was glaubst du wie es meist 
in den Klitschen und auch vielen Mittelständlern zugeht? Da wird in der 
Regel programmiert und keine Software entwickelt - mit allen zugehörigen 
konsequenzen.

Georg Hemmer schrieb:
> Ich selber
> war zuständig u.a. für die Programmierung eines speziellen I/O-Moduls
> mit ARM-Prozessor, Eclipse, GNU-Toolchain, Kommunikation über CAN-Bus

Du hängst dich viel zu sehr an Tools und spezieller Hardware (8051 ect.) 
auf und vermutlich hast du die großen Lücken in der Softwareentwicklung 
selbst, überblick hier (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

https://de.wikipedia.org/wiki/Softwaretechnik

https://de.wikipedia.org/wiki/Softwarequalit%C3%A4t

https://de.wikipedia.org/wiki/Softwaretest

Schau dir das mal an und beantworte dir die Frage: Was kennst du und was 
nicht, in diese Richtung gehts aber, wenn du den Anspruch hast, 
profesionelle entwicklung zu betreiben.

Für die Automobilbranche kannst du dir da noch folgendes Anschauen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Spice_(Norm)

bzw. im speziellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Automotive_SPICE

Wenn du in richtung Automobilbrache gehen willst, musst du dich 
(zumindest zu einem gewissen Grad) mit den ganzen Prozessen 
"anfreunden".

Ps: Ich bin kein Softwareentwickler, ich muss die nur verstehen ;)

von Georg Hemmer (Gast)


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Ich hab's ja verstanden, die Entwicklung ist an mir vorbeigegangen. 
genervt, du liest genauer als ich, das ist bewiesen, stand in der 
Stellenanzeige irgendetwas von "Automotive_SPICE"? Habe ich schon wieder 
etwas übersehen? Im Übrigen müsst ihr schon erklären, wieso ein 
Unternehmen weltweit gefragt ist, ohne dass irgendwann mal von SWE die 
Rede war, jedenfalls mir gegenüber nicht (Stand 2009). Damals war das 
Unternehmen jedenfalls sehr erfolgreich, das habe ich mitgekriegt! Ob es 
heute mit oder ohne SWE noch genau so ist, weiß ich natürlich nicht.

von weltbester FPGA-Pongo (Gast)


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Thomas Storrlö schrieb:
> Nun stellt sich mir die Frage, was ich studieren möchte...
Wer soll das beantowrten, ausser Dir? Wer sollte wissen, was Du 
möchtest?


> Ich schwanke zwischen Human-Medizin und Verfahrenstechnik.
Ich habe damals zwischen Profieishockeyspieler, Pferdezüchter und 
Glasbläser geschwankt. 3 Jobs die ähnlich viel gemein haben, wie Deine 
Auswahl.

Mal eine Frage, Du Held: Was hast Du die letzen 5 Jahre gemacht? Nur Abi 
hinschlurfen und am Wochenende Sauftour?

Wieso sind 19-jährige heute nicht in der Lage, über einige Jahre hinweg 
eine Vorstellung hinsichtlich ihrer Zukunft zu entwickeln?

Mit DEINER Lebensplanung und Strategie bist Du weder als 
Wissenschaftler, noch als Ingenieur oder gar Arzt geeignet! Als 
Wissenschaftler musst Du nämlich richtig was drauf haben, als Ingenieur 
geboren sein (das wüsstet Du, wenn Du einer wärst) und als Arzt musst Du 
richtig arbeiten.

> Jetzt höre ich teilweise in den Medien, dass sehr großer
> MINT-Fachkräftemangel bestehe, dann aber auch Warnungen von Bekannten,
> dass das eine große Lüge ist.

Nein, alles richtig! Wir haben:

1) Ärztemangel (hauen alle ab in die Schweiz)
2) Ingenieurmangel (keine will zu Ferchau)
3) Studentenmangel (nur 60% studieren)
4) Frauenmangel (zu wenig Blondinen)
5) Automangel (zu wenige bezahlbare Ferraris)

von genervt (Gast)


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Georg Hemmer schrieb:
> stand in der Stellenanzeige irgendetwas von "Automotive_SPICE"?

Nicht direkt, die Stellenanzeige birgt aber eine gewisse Gefahr in die 
Richtung... ;)

Georg Hemmer schrieb:
> Im Übrigen müsst ihr schon erklären, wieso ein
> Unternehmen weltweit gefragt ist, ohne dass irgendwann mal von SWE die
> Rede war, jedenfalls mir gegenüber nicht (Stand 2009). Damals war das
> Unternehmen jedenfalls sehr erfolgreich, das habe ich mitgekriegt!

Das ist ja kein Widerspruch, zumal das Unternehmen ja nicht Software als 
Hauptprodukt hatte...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo genervt.

genervt schrieb:

> Tja, auf den Putz hauen ist da einfach, aber was glaubst du wie es meist
> in den Klitschen und auch vielen Mittelständlern zugeht? Da wird in der
> Regel programmiert und keine Software entwickelt - mit allen zugehörigen
> konsequenzen.

Richtig.
Einer der Vorteile des Frickelns ist halt, dass sich damit sehr schnell 
sehr billig etwas zusammenhauen lässt. Billiger sein und 
schneller....das ist halt oft die einzige Taktik, mit der man gegen die 
Platzhirsche ankommt. ;O)

> Für die Automobilbranche kannst du dir da noch folgendes Anschauen:
~~~
~~
~
> Wenn du in richtung Automobilbrache gehen willst, musst du dich
> (zumindest zu einem gewissen Grad) mit den ganzen Prozessen
> "anfreunden".

"Anschauen" wird nicht langen, und fürs "Lernen" ist es zu spät, das 
dauert zu lange.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von genervt (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> das ist halt oft die einzige Taktik, mit der man gegen die
> Platzhirsche ankommt. ;O)

https://de.wikipedia.org/wiki/Technische_Schulden

Bernd W. schrieb:
> "Anschauen" wird nicht langen, und fürs "Lernen" ist es zu spät, das
> dauert zu lange.

Von nichts kommt nichts...

Aber man kann einen Blick drauf werfen und entscheiden ob man diesen Weg 
gehen will, oder sich das besser nicht antut.

von Georg Hemmer (Gast)


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noch mal ganz kurz:  Projekte weltweit, auch im nahen Osten, hatte ich 
vergessen, nicht billig, stabiles System, mit geeigneten 
Projektierungstools ausgestattet, Hard- und Software etwa 
gleichbedeutend nach meiner Einschätzung; Bernd, wenn die Firma weltweit 
aktiv ist und regelmäßig ein stabiles System auf die Beine stellt, das 
kann doch keine "Frickelbude" sein!

von Forenpsychologe Frühschicht (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> "Anschauen" wird nicht langen, und fürs "Lernen" ist es zu spät, das
> dauert zu lange.
Gleich drei Ausreden in einem Satz. Mit der Einstellung kannst du dich 
gleich einsargen lassen.

von Lutz H. (luhe)


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genervt schrieb:
> Von nichts kommt nichts...

Ja, das ist das Ziel. Kleine Löhne, hohe Ausgaben, kein Geld und Zeit 
für Weiterbildung.
-> BER

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Lutz H. schrieb:
> genervt schrieb:
>> Von nichts kommt nichts...
>
> Ja, das ist das Ziel. Kleine Löhne, hohe Ausgaben, kein Geld und Zeit
> für Weiterbildung.
> -> BER

BER ist wohl ein Beispiel dafür was "Politik" kann!

Wo ist eigentlich der Wowi?

Ich mein wo sonnt sich der zur Zeit?
Hört man ja garnix mehr von den Berliner Tanzbären!

von Lutz H. (luhe)


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Cha-woma M. schrieb:
> BER ist wohl ein Beispiel dafür was "Politik" kann!

Die Regeln und Gesetzte wurden nicht nur von Politikern gemacht, sondern 
auch von Wirtschaftsweisen empfohlen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Psychologe.

Forenpsychologe Frühschicht schrieb:
> Bernd W. schrieb:
>> "Anschauen" wird nicht langen, und fürs "Lernen" ist es zu spät, das
>> dauert zu lange.
> Gleich drei Ausreden in einem Satz. Mit der Einstellung kannst du dich
> gleich einsargen lassen.

Wenn ich lange genug gegen die Wand gelaufen bin, wäre ich extrem dumm, 
auf solche Motivationsversuche hereinzufallen.

Ausserdem:
Depression war gestern. Heute ist Hass gegen Leistungsträger. ;O)

Eine Leistungsgesellschaft ist in erster Linie immer eine
Verlierergesellschaft, weil die meisten Leute eben nicht zur Spitze
gehören, sondern "normal" sind. "Gewinner" sind nur die oberen 10%. Wie
groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass man selber dazugehört?

Ein Drittel unserer Gesellschaft findet letztlich überhaupt keine Arbeit
mehr, und muss mühsam in der Statistik versteckt werden, damit das nicht
auffällt.

Es gibt die Todesspirale der Leistungsgesellschaft:
Es muss die Leistung gesteigert werden, um Konkurenzfähig gegenüber dem
Ausland zu bleiben
Dadurch fallen Leute weg, weil sie nicht Leistungsfähig genug sind.
Die Leistung muss von den verbliebenen alleine geschafft werden.
Zusätlich müssen über Staat und Sozialabgaben die schon ausgefallenen
finanziert werden, um politische Ruhe zu garantieren.
Wegen der höheren Leistungsanforderungen fallen noch mehr Leute Weg...
Und so dreht sich das ganze im Kreis.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Ordner (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Es gibt die Todesspirale der Leistungsgesellschaft:
> Es muss die Leistung gesteigert werden, um Konkurenzfähig gegenüber dem
> Ausland zu bleiben
> Dadurch fallen Leute weg, weil sie nicht Leistungsfähig genug sind.

Mumpitz, Wirtschaft ist auch Team-Sport. Was einem an Leitungsträger 
fehlt kann man sehr gut mit Masse kompensieren, siehe China. Deshalb ist 
es la auch nötig die Minderleister in den Wertschöpfungsprozess zu 
integrieren. Andernfalls wird aus dem Minderleister ein Negativleister 
aka Sozialschmarotzer, der die Mannschaftsleistung zu Tode bremst.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Bernd W. schrieb:

> Es gibt die Todesspirale der Leistungsgesellschaft:
> Es muss die Leistung gesteigert werden, um Konkurenzfähig gegenüber dem
> Ausland zu bleiben
> Dadurch fallen Leute weg, weil sie nicht Leistungsfähig genug sind.
> Die Leistung muss von den verbliebenen alleine geschafft werden.
> Zusätlich müssen über Staat und Sozialabgaben die schon ausgefallenen
> finanziert werden, um politische Ruhe zu garantieren.
> Wegen der höheren Leistungsanforderungen fallen noch mehr Leute Weg...
> Und so dreht sich das ganze im Kreis.

Nun ja, das ist das Sieb das vorher an der Schule bzw Hochschule 
installiert war. Früher haben 10% des Jahrgangs Abi gemacht, von den 
E-Technikstudenten hielten so 20..25% bis zum Diplom durch. Die kamen 
dann irgendwo unter. Wenn grad Tiefpunkt im Schweinezyklus war dann 
verlängerte man halt etwas oder hängte ein Zweitstudium dran.
Heute machen 40...50% des Jahrgangs Abitur, Durchfallquoten sind dank 
Niveausenkung geringer.

Sowas funktioniert nur im geschlossenen Systemen, nur ist der 
Arbeitsmarkt nicht geschlossen. Es gibt im Ausland noch genügend 
Menschen die zu unseren Konditionen arbeiten wollen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Michael X. schrieb:
> Sowas funktioniert nur im geschlossenen Systemen, nur ist der
> Arbeitsmarkt nicht geschlossen. Es gibt im Ausland noch genügend
> Menschen die zu unseren Konditionen arbeiten wollen.

Nochwas, es ist ja nicht so, dass da Leute aus eigenen Antrieb kommen.
Die werden regelrecht nach D-land verfrachtet.
Bestes Beispiel:
" Die Positiv-liste zur Zuwanderung in Ausbildungsberufe."

von Qwertz (Gast)


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Ordner schrieb:
> Mumpitz, Wirtschaft ist auch Team-Sport. Was einem an Leitungsträger
> fehlt kann man sehr gut mit Masse kompensieren, siehe China.

Mumpitz, das funktioniert nur in wenigen Bereichen, z.B. Produktion. 
Gerade im hochqualifizierten Bereich kann man Klasse nicht durch Masse 
ersetzen oder ausgleichen.

> Deshalb ist
> es la auch nötig die Minderleister in den Wertschöpfungsprozess zu
> integrieren.

Im Prinzip ja, aber das macht ja kein Unternehmen aus 
Menschenfreundlichkeit oder volkswirtschaftlicher Perspektive. Im 
Gegenteil, da wird ausgesiebt wie es der Arbeitsmarkt eben hergibt.

von Ex-Klitschenentwickler (Gast)


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Michael X. schrieb:
> Sowas funktioniert nur im geschlossenen Systemen, nur ist der
> Arbeitsmarkt nicht geschlossen. Es gibt im Ausland noch genügend
> Menschen die zu unseren Konditionen arbeiten wollen.

Meine Ex-Klitsche hat sich massenhaft solche Leute aus dem Ausland 
geholt. Da war zwar schon der ein oder andere Anständige und Fleißige 
mit dabei. Die Masse jedoch hat gegen die Firma gearbeitet, so dass die 
Firma deswegen schließlich ihren wichtigsten Kunden verloren hat. Darauf 
haben sich die Ausländer alle aus dem Staub gemacht. Der 
Geschäftsführer, der nicht gerade der Hellste ist, hat lange gebraucht, 
um zu merken, was da gespielt wird. Aber er meinte dann, er wäre von 
einigen Leuten sehr enttäuscht. Jetzt müssten sie neue Leute suchen, 
aber "solche" würde er nicht mehr holen. Dabei hätte er allein schon an 
der Anzahl der Krankmeldungen Jahre vorher erkennen können, dass mit 
solchen Leuten kein Blumentopf zu gewinnen ist.

von genervt (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Heute ist Hass gegen Leistungsträger. ;O)

Oje, du hast wirklich ein Wahrnehmungsproblem.

von Ich (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Die werden regelrecht nach D-land verfrachtet.

Sklaventum in Deutschland?

von Ordner (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ordner schrieb:
>> Mumpitz, Wirtschaft ist auch Team-Sport. Was einem an Leitungsträger
>> fehlt kann man sehr gut mit Masse kompensieren, siehe China.
>
> Mumpitz, das funktioniert nur in wenigen Bereichen, z.B. Produktion.
> Gerade im hochqualifizierten Bereich kann man Klasse nicht durch Masse
> ersetzen oder ausgleichen.

Doch, doch. Entwicklung ist heute wie damals am Ford'schen Fliessband in 
viele Teil-Arbeitsschritte mit geringen geistigen Anforderungen 
zergliedert. Was damals noch ein halbgöttlicher Autoditakt wie Steve 
Wozniak allein durchknüppelte, machen heute ganze Grossraumbüros voll 
mit unmotivierten Grünschnäbel.

-Einer spezifiziert den Treiber,
-einer programmiert den Treiber,
-einer testet den Treiber,
-einer integriert den Treiber,
-einer verwaltet die Versionen,
-einer schreibt Doku,
-einer schreibt Bugreports,
- ....

Selbst für untalentierte Hochschul-Absolventen findet sich der passende 
Platz in der Wertschöpfungskette und sei es PowerPoint Karaoke beim 
Kunden.

von Paul B. (paul_baumann)


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Ordner schrieb:
> -Einer spezifiziert den Treiber,
> -einer programmiert den Treiber,
> -einer testet den Treiber,
> -einer integriert den Treiber,

Einer treibt die Programmierer an...

MfG Paul

Beitrag #4919617 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gästchen (Gast)


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Ordner schrieb:
> Selbst für untalentierte Hochschul-Absolventen findet sich der passende
> Platz in der Wertschöpfungskette

Jemand der BWL-Weisheiten verteil gehört nicht zur Wertschöpfungskette.
Viele der Akademiker-Jobs sind bloß Sachbearbeiter-Jobs für die kein 
besonderer Talent notwendig ist sondern Wissen, Fleiß und Konzentration. 
D.h. dass viele Jobs aus Routine bestehen. In diesen Jobs vergammeln 
viele Ingenieure die talentiert sind aber gar keine Möglichkeit haben 
ihren Talent zur Geltung zu bringen. Das beste Beispiel wäre Zeitarbeit 
die so gut wie nru aus Routine-Jobs besteht. Die heutige Wertschaft 
setzt mehr auf Quantität als auf den Qualität (Talent), daher finde ich 
die Argumentation mit dem "Talent" etwas fehl am Platz.

von Ordner (Gast)


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leider schrieb im Beitrag #4919617:
>> Selbst für untalentierte Hochschul-Absolventen findet sich der passende
>> Platz in der Wertschöpfungskette
>
> Dann müssten die Anforderungen an Berufseinsteiger ja gesunken sein.
> Sind sie aber nicht.

Interessant, warum finden sich wenig Ausschreibungen für "farblose" Jobs 
wie "Rechtschreibfehler in der CE/XY-Erklärung finden" oder 
"Protokollant bei Reviews"?

Wahrscheinlich weil diese Jobs eher intern besetzt werden, also von 
langjährigen Mitarbeitern die im Herbst des Arbeitslebens etwas kürzer 
treten wollen.

von Forenpsychologe Frühschicht (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Wenn ich lange genug gegen die Wand gelaufen bin, wäre ich extrem dumm,
> auf solche Motivationsversuche hereinzufallen.
Selbstbewustsein im Keller. Achte darauf und mach was dagegen, sonst 
hängst du dich irgendwann selbst an einen Baum.

> Ausserdem:
> Depression war gestern. Heute ist Hass gegen Leistungsträger. ;O)
>
> Eine Leistungsgesellschaft ist in erster Linie immer eine
> Verlierergesellschaft, weil die meisten Leute eben nicht zur Spitze
> gehören, sondern "normal" sind. "Gewinner" sind nur die oberen 10%. Wie
> groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass man selber dazugehört?
Defätistische Einstellung.

> Ein Drittel unserer Gesellschaft findet letztlich überhaupt keine Arbeit
> mehr, und muss mühsam in der Statistik versteckt werden, damit das nicht
> auffällt.
Negativsatz.

> Es gibt die Todesspirale der Leistungsgesellschaft:
Wieder Defätismus.

Jeder Satz ein Negativsatz.

> Es muss die Leistung gesteigert werden, um Konkurenzfähig gegenüber dem
> Ausland zu bleiben
> Dadurch fallen Leute weg, weil sie nicht Leistungsfähig genug sind.
> Die Leistung muss von den verbliebenen alleine geschafft werden.
Wieder Defätismus.

Optimistisch gesehen:
Es wird mehr Personal gebraucht, in bestimmten Bereichen, darauf 
fokusiert man sich und nicht darauf was NICHT gebraucht wird.

Du bist Ingenieur, der kann sich selbstständig in neue Materie 
einarbeiten und selbst wenn es fachfremd ist. Du hast den Vorteil dass 
du keinen Vorturner brauchst, nutze ihn.


> Zusätlich müssen über Staat und Sozialabgaben die schon ausgefallenen
> finanziert werden, um politische Ruhe zu garantieren.
Die staatliche Unterstützung ist aber über die Jahre zurückgefahren 
worden.
"Politisch Ruhe" haben wir aktuell eher nicht, selbst die SPD will Hartz 
wieder zurückfahren, siehe Schultz. Wenn selbst die SPD das im Wahlkampf 
aufgreift ist alles andere als politsch Ruhe bei diesen Leuten die mit 
Hartz abgespeist wurden, den Verantwortlichen, der SPD, geht sogar die 
Düse, das saagt doch alles.

=> Wieder wirre Argumentation.

> Wegen der höheren Leistungsanforderungen fallen noch mehr Leute Weg...
Widerspruch. Wirre Argumentation, defätistische Sicht.
Es werden mehr Leute gebraucht, ja, fähige Leute. "Leistungsfähig" naja 
das ist so ne Floskel, entweder du kannst den Job oder nicht. Wenn 
nicht, bilde dich weiter oder versuche auf den Schritt in die 
Selbstständigkeit in einer Nische oder irgendwas wo das Risiko und 
Investitionen gering sind, wie reine Software, Web. Entspr. Firmen 
spriesen wie Pilze ausm Boden, die meisten davon von Leuten gegründet 
die das auch nicht mit der Muttermilch aufgesogen haben, 
"seltsamerweise" funktioniert das auch noch. Was machen die falsch?

> Und so dreht sich das ganze im Kreis.
Ja genau so kann man alles 'wegargumentieren'.

Mit der Einstellung wird es nix mit einem Job, q.e.d

von Masl (Gast)


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Forenpsychologe Frühschicht schrieb:
> Selbstbewustsein im Keller. Achte darauf und mach was dagegen, sonst
> hängst du dich irgendwann selbst an einen Baum.

Forenpsychologe Frühschicht schrieb:
> Mit der Einstellung wird es nix mit einem Job, q.e.d

Ich glaub da erzählst du ihm nix Neues.
Der Bernd hat sich mit seinem Schicksal arrangiert und aufgegeben.

Beitrag #4921142 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Paul B. (paul_baumann)


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nun schrieb im Beitrag #4921142:
> ...aber die hungrigen Massen werden
> zunehmend versuchen, an die letzten sicheren Fleischtöpfe zu gelangen.

Jetzt nicht, denn es ist Fastenzeit. Außerdem steigt die Gefahr, einen 
Gichtanfall zu erleiden.


MfG Paul

von Cyblord -. (Gast)


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nun schrieb im Beitrag #4921142:
> Da wird noch viel von der Kategorie "billig &
> willig" auf den Markt drängen.

Ja für Routineaufgaben braucht es auch nicht mehr.

von Ordner (Gast)


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nun schrieb im Beitrag #4921142:
> 
http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-03/armut-deutschland-paritaetischer-wohlfahrtsverband-armutsquote-westen
>
> Und das bei einer Konjunkturlage, die als gemeinhin als "hervorragend"
> bezeichnet wird.

Ja und? Arm in Deutschland != Arm in Afrika
Die Studie bedient sich der fragwürdigen Armutsdefinition, nach der als 
arm zu gelten hat wer wenig als 60% des Durchschnittslohns verdient.

Wenn also die Ing. ein Lohnplus erkämpfen, steigert das die Armut in .de 
da der Durchschnittslohn steigt? Also die Wenigverdiener des Haushalts 
Familie versinken tiefer in Armut obwohl der Verdiener des Haushalts 
mehr Geld zum Küchentisch bringt???

Nach dieser Definition gibt es nur einen Weg Armut zu beenden - allen 
dasselbe zahlen.

PS:
Noch ne "verblüffende Statistik", München ist ärmer als der Osten:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutschland-armutsquote-besonders-hoch-in-westdeutschen-staedten-a-1136449.html

von Gästchen (Gast)


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Forenpsychologe Frühschicht schrieb:
> selbst die SPD will Hartz
> wieder zurückfahren, siehe Schultz.

Na klar. Populist Schulz will gerade an Hartz4 nix ändern, seine andere 
Änderungen sind eher ziemlich "mini". Diese ganzen Versprechungen 
bestehen höchstens bis zur Koalitionsverhandlung, ab dann wird Gegenteil 
davon gemacht was versprochen wurde. Wenn SPD was gegen Hartz4 hätte, 
hätten sie es gleich gemacht, sie regieren ja gerade. SPD war insgesamt 
68 Jahre in der Regierung: mittlerweile kennt man sie zu gut. Kein 
Mensch braucht eine weitere neoliberale Partei.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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nun schrieb im Beitrag #4921142:
> Als Ing/Inf ist man weniger unmittelbar vom Wegbruch der unteren
> Mittelschicht in Deutschland betroffen,
Warum?
> aber die hungrigen Massen werden
> zunehmend versuchen, an die letzten sicheren Fleischtöpfe zu gelangen.

Passiert doch schon, oder wie sollte man sonst es sich erklären, wenn 
soviel Refugees sich zu uns aufmachen?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Ordner schrieb:
> Nach dieser Definition gibt es nur einen Weg Armut zu beenden - allen
> dasselbe zahlen.

Warum nicht?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Gästchen schrieb:
> Kein
> Mensch braucht eine weitere neoliberale Partei.

ähh, die Definition von neoliberaler Wirtschaftspolitik ist dir bekannt?

https://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus

"...jedoch nicht im Sinne eines Marktradikalismus, sondern vielmehr als 
antikommunistischer und antikapitalistischer Dritter Weg.[7] Vornehmlich 
in seiner ordoliberalen Ausprägung gilt der deutsche Neoliberalismus der 
1930er und 1940er Jahre als eine wesentliche theoretische Grundlage der 
Sozialen Marktwirtschaft, ...."

"Neoliberalismus"  als "Kampfbegriff" wurde von den Linken in Südamerika 
in die Welt gesetzt!
Die wusten halt was er wirklich bedeutete!
Und wusten damit auch, dass sie dagegen nicht ankommen würden.
Als diffamierte man den Begriff!

von Ordner (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Ordner schrieb:
>> Nach dieser Definition gibt es nur einen Weg Armut zu beenden - allen
>> dasselbe zahlen.
>
> Warum nicht?

Warum sollte dann ein Arzt knapp 20 Jahre die Schulbank drücken, wenn er 
dann das selbe Gehalt bekommt wie ein Gabelstabelfahrer mit 8 Jahren 
Schule?

Dann entscheidet sich doch jeder für den Job den man schneller beginnen 
kann und auch sonst weniger anstrengend ist.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Forenpsychologe Frühschicht schrieb:
> selbst die SPD will Hartz
> wieder zurückfahren, siehe Schultz

Ihr fällt aber auch auf alles rein.

Die SPD hätte genug Zeit und Möglichkeiten gehabt etwas daran zu ändern.
Das was hier gemacht wird ist nur Populismus ... also er gibt dem Volk 
(scheinbar) was es will.

Er hat aber nur gesagt dass er die Bezugsdauer des "Arbeitslosengeld I" 
etwas verlänger will, also lockt er nur mit ganz kleinen Änderungen.


Wie bei den anderen Wahlen halten sich die Politiker aber eh nicht daran 
was sie während der Wahl versprochen haben.

Es wäre auch schön wenn die ganze Kriegstreiberei aufhören würde, aber 
unsere Politiker wollen uns für einen neuen Krieg gegen Russland 
vorbereiten.
Dann helfen sie noch den reichen Suniten (Saudi-Arabien, Katar usw.) die 
Schiiten auszurotten und keiner unserer Politiker sagt etwas, es gibt 
keine TV-Sendungen darüber und keine aktuellen News.
Die Saudis bekommen Kampfpanzer (USA), Mannschaftstransporter (BRD) und 
Kampfflugzeuge (USA) um dort ganze Völker wegzubomben, aber alle unsere 
Politiker halten ihren Mund.

Ist es denn ein Wunder dass die Leute den Politikern nicht mehr glauben?
Das Märchen mit dem Fachkräftemangel ist dahingegen nur eine kleine 
Lüge.

von Ordner (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Es wäre auch schön wenn die ganze Kriegstreiberei aufhören würde, aber
> unsere Politiker wollen uns für einen neuen Krieg gegen Russland
> vorbereiten.
> Dann helfen sie noch den reichen Suniten (Saudi-Arabien, Katar usw.) die
> Schiiten auszurotten und keiner unserer Politiker sagt etwas, es gibt
> keine TV-Sendungen darüber und keine aktuellen News.
> Die Saudis bekommen Kampfpanzer (USA), Mannschaftstransporter (BRD) und
> Kampfflugzeuge (USA) um dort ganze Völker wegzubomben, aber alle unsere
> Politiker halten ihren Mund.
>
> Ist es denn ein Wunder dass die Leute den Politikern nicht mehr glauben?
> Das Märchen mit dem Fachkräftemangel ist dahingegen nur eine kleine
> Lüge.

Bravo, das ist die erste Beweisführung in Sachen Fachkräftemangel die 
deutsche Waffenlieferungen, die Geschichte des Nahen Ostens und Putin 
berücksichtigt. Jetzt wissen wir endlich Bescheid was Lüge und was 
Fakten sind.

von Paul B. (paul_baumann)


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Ordner schrieb:
> Jetzt wissen wir endlich Bescheid was Lüge und was
> Fakten sind.

Nicht WIR. DU weißt das nun endlich auch. Zeit wurde es.

-Paul-

von Ordner (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Ordner schrieb:
>> Jetzt wissen wir endlich Bescheid was Lüge und was
>> Fakten sind.
>
> Nicht WIR. DU weißt das nun endlich auch. Zeit wurde es.


Ich hab das ironisch gemeint. Ich sehe in dem Referenzierten Beitrag 
keinerlei Wissenszuwachs im Thema "Fachkräftemangel" und damit komplett 
überflüssig.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Ordner schrieb:
> das ist die erste Beweisführung in Sachen Fachkräftemangel die
> deutsche Waffenlieferungen, die Geschichte des Nahen Ostens und Putin
> berücksichtigt.

Schau dir doch bitte ein mal die Frage des Threads an.
Es geht doch in dem ganzen Thread nur darum ob man dem was gesagt wird 
Glauben schenken kann.

Es geht um Vertrauen ...

Vertraust du darauf dass diese Menschen die Wahrheit sagen wenn sie die 
restliche Zeit lügen?

Das ist es was ich zeigen wollte.

Ich habe damals auch Beifall geklatscht als Frau Merkel sagte dass sie 
die Syrer aus dem Krieg dort retten will. Wir haben jetzt etwa 250k 
Syrer hier in Europa, und der Rest der 14 Millionen ist in Auffanglager 
an der Grenze, irgendwo innerhalb Syriens in Lagern oder noch im 
Kampfgebiet in welchem sich ständig die Fronten verschieben.
Wann fängt die gute Frau mal an die Leute hier her zu holen?
Oder darf nur der kommen wer es durch eigene Kraft schafft?

Wieder so ein gebrochenes Versprechen.

von Ordner (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Schau dir doch bitte ein mal die Frage des Threads an.
> Es geht doch in dem ganzen Thread nur darum ob man dem was gesagt wird
> Glauben schenken kann.

Nein, es geht nicht um "was" sondern um "Fachkräftemangel".

> Es geht um Vertrauen ...

Ich als Ingenieur setze nicht auf Vertrauen sondern auf Prüfen und 
Messen. Eben Handwerk statt Mundwerk ;-)

von Cyblord -. (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Wann fängt die gute Frau mal an die Leute hier her zu holen?

Du meinst so wie das Kanada sinnvollerweise macht und als Vorbild dienen 
könnte? In der Art würde ich das auch befürworten und das wäre auch 
verkraftbar und humanitär. Aber...

Mike J. schrieb:
> Oder darf nur der kommen wer es durch eigene Kraft schafft?

... kennst du noch die 100.000 Mark Show aus den 90ern? So ähnlich ist 
das, wer den Hindernisparcour schafft und am Ende das Zauberwort A-S-Y-L 
buchstabieren kann, hat den Hauptpreis gewonnen. Dabei könnten das rein 
rechtlich nur die für sich beanspruchen, die aus einem Direktflug 
Syrien-Deutschland aus dem Flieger steigen oder per Seeweg in 
Norddeutschland anlegen und aus dem Schiff steigen...

von Erder (Gast)


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nun schrieb im Beitrag #4921142:
> http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-03/armut-deutsc...
>
> Und das bei einer Konjunkturlage, die als gemeinhin als "hervorragend"
> bezeichnet wird.
>
> Als Ing/Inf ist man weniger unmittelbar vom Wegbruch der unteren
> Mittelschicht in Deutschland betroffen, aber die hungrigen Massen werden
> zunehmend versuchen, an die letzten sicheren Fleischtöpfe zu gelangen.


Man reduziert per Brechstange den ökologischen Fußabdruck der Unter- 
aber auch Mittelschicht. Lustig wird die Sache werden, wenn der wirklich 
lange Abschwung kommt und zugleich die Dämme an den Grenzen brechen.
Da kann der Kapitalismus und sein Geldadel zeigen, obs sie es ohne Reset 
und Weltkrieg packen.

von genervt (Gast)


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nun schrieb im Beitrag #4921142:
> 
http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-03/armut-deutschland-paritaetischer-wohlfahrtsverband-armutsquote-westen
>
> Und das bei einer Konjunkturlage, die als gemeinhin als "hervorragend"
> bezeichnet wird.

Ja und? Das kommt davon, wenn man zu viel "Bildungsfernsehen" schaut, da 
wird einem eingetrichtert, dass gute Konjunktur = Wohlstand für alle 
ist!

von Cyblord -. (Gast)


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Erder schrieb:
> Lustig wird die Sache werden, wenn der wirklich
> lange Abschwung kommt und zugleich die Dämme an den Grenzen brechen.
> Da kann der Kapitalismus und sein Geldadel zeigen, obs sie es ohne Reset
> und Weltkrieg packen.

Lagarde hat ihre Unterstützung ja quasi schon zugesichert damit 
Griechenland kein Thema im Wahljahr wird. Ungelöste ausgesessene Melting 
Pots gibts derzeit genug, unklar ist nur wann das Karussell sich aufhört 
zu drehen. 2018? 2020? 2025? Der Aktienmarkt kennt derzeit jedoch immer 
noch nur eine Richtung.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Ordner schrieb:
> Warum sollte dann ein Arzt knapp 20 Jahre die Schulbank drücken, wenn er
> dann das selbe Gehalt bekommt wie ein Gabelstabelfahrer mit 8 Jahren
> Schule?
>
> Dann entscheidet sich doch jeder für den Job den man schneller beginnen
> kann und auch sonst weniger anstrengend ist.

Weil er für das Schulbankdrücken bezahlt wird!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Erder schrieb:
> Man reduziert per Brechstange den ökologischen Fußabdruck der Unter-
> aber auch Mittelschicht. Lustig wird die Sache werden, wenn der wirklich
> lange Abschwung kommt und zugleich die Dämme an den Grenzen brechen.
> Da kann der Kapitalismus und sein Geldadel zeigen, obs sie es ohne Reset
> und Weltkrieg packen.

Ich wäre an deiner Stelle ned wild auf das Scenario!
Zu 99,9% wird`s für Leute wie dich dann eng, ned für den Gedladel und 
die verbeamteten Meritokraten!

von Podesta (Gast)


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Mark B. schrieb:
> auch
> sämtliche Dividenden.

Warum gibt es bei Aktien überhaupt Dividenden und keine Zinsen? Ist doch 
eigentlich das gleiche - o dernicht?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Podesta schrieb:
> Warum gibt es bei Aktien überhaupt Dividenden und keine Zinsen? Ist doch
> eigentlich das gleiche - o dernicht?

Genau!

von Erder (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:

> Ich wäre an deiner Stelle ned wild auf das Scenario!
> Zu 99,9% wird`s für Leute wie dich dann eng, ned für den Gedladel und
> die verbeamteten Meritokraten!

Bin ich auch ned, aber alle Fakten und Entwicklungen sprechen leider für 
großen Bumm und Konflikt spätestens innerhalb der nächsten 50 Jahre.
Die einzige Hoffnung wäre, wenn man der Rache Genüge tun will, dass es 
atomar, chemisch und biologisch zusammen mit dem Klimawandel eskaliert 
und der schuldige Geldadel und die verbeamteten Meritokraten mit dran 
glauben müssen oder halt in nem Scenario a la Mad Max überleben.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Podesta schrieb:
> Warum gibt es bei Aktien überhaupt Dividenden und keine Zinsen?

Wenn es dem Unternehmen schlecht geht, dann bekommst du auch kein Geld 
... da eben auch kein Geld erwirtschaftet wurde.

Wenn das Unternehmen den größten Gewinn einfährt, dann bekommst du eben 
auch einen entsprechend großen Batzen ab.

Abradolf L. schrieb:
> Du meinst so wie das Kanada sinnvollerweise macht und als Vorbild dienen
> könnte?

Nein.
Es ging nicht um Fachkräfte die man sich aussuchen kann, sondern um 
Menschen die in ihrem Land umgebracht werden und die deshalb woanders 
hin müssen.

Da Saudi-Arabien die Grenzen dicht gemacht hat und nicht einen 
Flüchtling aufnimmt wissen die Menschen eben nicht wohin.
Die Syrer fliehen in den Libanon, nach Jordanien und in die Türkei, aber 
dort sind die Möglichkeiten teilweise recht einfach ... die dortigen 
Regierungen geben den Menschen in den provisorischen Flüchtlingslagern 
teilweise nur das absolut notwendigste da die Regierungen dort auch kein 
Geld zum verschenken haben.

Ich bin auch nicht der Meinung dass man einfach die 14 Millionen Perser 
in Deutschland integrieren sollte, aber das Versprechen der Kanzlerin in 
dieser Notsituation ist eben nicht erfüllt worden.

Es sind jetzt Menschen aus Pakistan, Afghanistan, Nord-Afrika, 
Ost-Afrika, West-Afrika, Zentral-Afrika hier und bei der Einquartierung 
gehen die sich wegen Glaubens- und Kulturunterschieden an die Kehle.
Hier hätte man intelligent sortieren müssen.

Das sind aber nicht die Leute denen man eigentlich helfen wollte ... es 
gab doch da in Syrien eine Notsituation, aber irgendwie passiert da 
nicht viel.


Also ich sehe es so:
- Diese Situation wurde extrem blöd angegangen, es gab keine 
Kontrollmechanismen und keine Methoden um die Leute zu identifizieren 
und zeitnahe eine passende Bleibe zu finden.
- Es wurden chaotisch Probleme erzeugt die eigentlich, wenn man es 
richtig macht, gar keine Probleme darstellen würden.


Bei der Zahl der Menschen welche einen Job suchen ist es doch sehr 
ähnlich.
Es ist nicht so richtig klar wer alles wirklich Arbeitskräfte sucht und 
ob die Arbeitskräfte wirklich gebraucht werden.

Es gibt ja genügend Firmen die auf ihrer Webseite ständig wieder den 
selben Job reinstellen.
Ich würde echt gerne mal wissen ob die nun wirklich ganz kurz jemanden 
gefunden haben und der wieder mal nicht okay war oder ob die Firmen nur 
den Markt checken wollen und eigentlich keine neuen Leute brauchen.

Es gibt keine Listen wo zu sehen ist ob die Firma jemanden eingestellt 
hat und ob der Arbeitsplatz nun vergeben wurde. Das wäre schon irgendwie 
interessant. Man könnte so aber auch erkennen ob die Firma nur Mist auf 
die Webseite schreibt und ob es den freien Platz wirklich gibt, daher 
wollen die Firmen das nicht so einfach ersichtlich machen.

Die Regierung oder das Arbeitsamt sind wohl auch nicht wirklich daran 
interessiert handfeste Zahlen vorzulegen oder diese Statistiken 
überhaupt zu erheben. Vielleicht wird dann ersichtlich dass es eben doch 
recht wenige Jobs gibt auf die man sich bewerben kann.

von Cyblord -. (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Nein.
> Es ging nicht um Fachkräfte die man sich aussuchen kann, sondern um
> Menschen die in ihrem Land umgebracht werden und die deshalb woanders
> hin müssen.

Du hast nicht verstanden worauf ich hinaus wollte: Auf die 
Flüchtlingspolitik Kanadas. Kanada hat eine mehrköpfige Delegation nach 
Syrien hingeschickt, dort wurde der Papierkram erledigt und die 
betreffenden Personen per Flug nach Kanada geholt. Allerdings: Keine 
jungen alleinstehenden Männer so wie sie bei uns zu über 70% eingefallen 
sind, sondern Familien, Frauen, Alte und verfolgte Minderheiten, also 
Leute die es wirklich nötig hatten. Die wurden auch vorort von der 
genannten Delegation ausgewählt. Insgesamt hat Kanada 2016 40.000 
Flüchtlinge aufgenommen, mehr war wohl nicht drin. Für 2017 lautet 
allerdings die Ankündigung das Kontingent auf unter 20.000 
zurückzufahren. Sie tun also offensichtlich, dass was sie für sich als 
möglich und machbar erachten und dies dann auch effizient. Nicht wie 
unsere Doppelmoralisten die sich erhofft haben, damit mal schnell das 
vermeintliche Demographieproblem in den Griff zu kriegen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Möchtegernpsychologe.

Forenpsychologe Frühschicht schrieb:
>> Wenn ich lange genug gegen die Wand gelaufen bin, wäre ich extrem dumm,
>> auf solche Motivationsversuche hereinzufallen.
> Selbstbewustsein im Keller. Achte darauf und mach was dagegen, sonst
> hängst du dich irgendwann selbst an einen Baum.

Das ist eine realistische Einschätzung. Und dagegen ist kaum etwas zu 
machen. Ich bin ja schon damit am Rande meiner Leistungsfähigkeit, den 
status Quo zu halten.
Ich kenne aber genug Witzfiguren, die auch noch auf den Stufen zum 
Galgen sagen würden, dass sie sich auf ihre "höheren Aufgaben" freuen. 
;O)

>> Ausserdem:
>> Depression war gestern. Heute ist Hass gegen Leistungsträger. ;O)
>>
>> Eine Leistungsgesellschaft ist in erster Linie immer eine
>> Verlierergesellschaft, weil die meisten Leute eben nicht zur Spitze
>> gehören, sondern "normal" sind. "Gewinner" sind nur die oberen 10%. Wie
>> groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass man selber dazugehört?
> Defätistische Einstellung.

Realistische Einstellung. Ich halte nichts von großer Klappe. ;O)

>
>> Ein Drittel unserer Gesellschaft findet letztlich überhaupt keine Arbeit
>> mehr, und muss mühsam in der Statistik versteckt werden, damit das nicht
>> auffällt.
> Negativsatz.

Mag sein, aber das anders auszudrücken ist schon eher fahrlässig.

>
>> Es gibt die Todesspirale der Leistungsgesellschaft:
> Wieder Defätismus.
>
> Jeder Satz ein Negativsatz.

Realismus halt. Oder sollte ich besser sagen, das meine Leber schon zu 
kaputt ist, um genug Koks zu schnupfen um eine andere Einstellung zu 
bekommen? ;O)

>
>> Es muss die Leistung gesteigert werden, um Konkurenzfähig gegenüber dem
>> Ausland zu bleiben
>> Dadurch fallen Leute weg, weil sie nicht Leistungsfähig genug sind.
>> Die Leistung muss von den verbliebenen alleine geschafft werden.
> Wieder Defätismus.
>
> Optimistisch gesehen:
> Es wird mehr Personal gebraucht, in bestimmten Bereichen, darauf
> fokusiert man sich und nicht darauf was NICHT gebraucht wird.

Nö. Es fallen komplette Kategorien von leuten Weg, die nicht mehr 
gebraucht werden. Wenn man selber zu einer solchen gehört, weiss man, 
das man kaum noch eine Chance hat.
Für das was gebraucht wird, fehlen mir mittlerweile die Körperlichen 
Voraussetzungen, und die geistigen sind auch dabei, altersspezifisch 
entsprechend abzubauen.

Gerade Leute wie Du sitzen mir bei Bewerbungsgesprächen gegenüber, und 
fragen mich, was mich denn gegenüber anderen Bewerbern so auszeichnen 
würde. Und da gibt es einfach nichts, was ich ehrlicherweise anführen 
könnte.
Darum halte ich das was Du sagst, für holes Geschwafel.



>
> Du bist Ingenieur, der kann sich selbstständig in neue Materie
> einarbeiten und selbst wenn es fachfremd ist. Du hast den Vorteil dass
> du keinen Vorturner brauchst, nutze ihn.

Das ist aber etwas vermessen. Ich kann mir sehr viel selber erarbeiten, 
aber das kostet halt zuviel Zeit, die ich im beruf nicht habe. Wurde mir 
schon so oft von chefs aufs Butterbrot geschmiert. Da holt man sich halt 
lieber einen, der die Sache schon einmal gemacht hat.
Und ich muss sagen, das stimmt so und rechnet sich auch.
Und dann kommst Du mit so Sprüchen...;O)

>> Zusätlich müssen über Staat und Sozialabgaben die schon ausgefallenen
>> finanziert werden, um politische Ruhe zu garantieren.
> Die staatliche Unterstützung ist aber über die Jahre zurückgefahren
> worden.
> "Politisch Ruhe" haben wir aktuell eher nicht, selbst die SPD will Hartz
> wieder zurückfahren, siehe Schultz. Wenn selbst die SPD das im Wahlkampf
> aufgreift ist alles andere als politsch Ruhe bei diesen Leuten die mit
> Hartz abgespeist wurden, den Verantwortlichen, der SPD, geht sogar die
> Düse, das saagt doch alles.
>
> => Wieder wirre Argumentation.

Nein, wenn es jetzt anfängt, wegzubrechen, dann widerspricht das nicht 
obiger Behauptung....dann nimmt das halt in dem Punkte einen anderen 
Weg, weil Überlastet. Aber besser wird es dadurch nicht.

>
>> Wegen der höheren Leistungsanforderungen fallen noch mehr Leute Weg...
> Widerspruch. Wirre Argumentation, defätistische Sicht.
> Es werden mehr Leute gebraucht, ja, fähige Leute. "Leistungsfähig" naja
> das ist so ne Floskel, entweder du kannst den Job oder nicht.

Richtig. ich bin zu langsam, und habe ein Konzentrations und 
Gedächnisproblem (was der Arzt nicht ernst nimmt, weil ich halt noch 
"unterer Durchschnitt" bin)

> Wenn
> nicht, bilde dich weiter

Ist geschehen und bringt nichts.


> oder versuche auf den Schritt in die
> Selbstständigkeit in einer Nische oder irgendwas wo das Risiko und
> Investitionen gering sind, wie reine Software, Web. Entspr.

Für Selbstständigkeit, braucht man Killerinstinkte. Die bekommt man 
nicht durch akademisches Pauken, und vor allem nur vor dem Alter von 
6-10 jahren.

Software als Seiteneinsteiger kann man vergessen....;O)

> Firmen
> spriesen wie Pilze ausm Boden, die meisten davon von Leuten gegründet
> die das auch nicht mit der Muttermilch aufgesogen haben,
> "seltsamerweise" funktioniert das auch noch. Was machen die falsch?

Es funktioniert ja auch nicht. Ca. 3/4 davon ruinieren sich damit erst 
so richtig.

> Mit der Einstellung wird es nix mit einem Job, q.e.d

Job habe ich, und ich muss kämpfen, ihn überhaupt zu behalten. Wie lange 
das gutgeht weiss ich nicht. Ich habe gut 3 Jahre gebraucht, um einen 
Job zu bekommen, wo ich über die Probezeit hinaus gekommen bin. :(

Insofern erzählst Du Quatsch.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Berufsrevolutionär (Gast)


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Bernd W. schrieb:

> Für Selbstständigkeit, braucht man Killerinstinkte. Die bekommt man
> nicht durch akademisches Pauken, und vor allem nur vor dem Alter von
> 6-10 jahren.

Soso für Selbstständigkeit muß erst mal eine Killerausbildung wie bei 
der Fremdenlegion, Navy-SEALS, GSG-9, Mossad etc durchlaufen?!

Vergiss das mit den Killer-instinkten mal ganz schnell. 
Selbstständigkeit ist schon leichter mit der richtigen Mischung aus 
Charaktereigenschaften aber wie die Menschheitsgeschichte vor der 
Industralisierung zeigt ist von der Natur aus jeder Mensch geeignet sich 
durch Selbständige Arbeit am Leben zu halten.

von Gästchen (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> ähh, die Definition von neoliberaler Wirtschaftspolitik ist dir bekannt?

Mir ist auch bekannt wie neoliberale Politik im realen Leben realisiert 
wird, was irgendwo in Büchern definiert wird, ist irrelevant. Heute wird 
sogar Kapitalismus als Marktwirtschaft bezeichnet, niemand hält sich an 
Genauigkeit der Begriffe.

Mike J. schrieb:
> Die SPD hätte genug Zeit und Möglichkeiten gehabt etwas daran zu ändern.
> Das was hier gemacht wird ist nur Populismus ... also er gibt dem Volk
> (scheinbar) was es will.

Vor allem ist das Abkupfern vom Wahlkampf des Donald Trump kann billiger 
gar nicht werden. Schulz selbst gehörte zum Abnicker von Agenda 2010, 
wie oft das Wort "Gerechtigkeit" in diesen Kreisen jetzt widerholt wird, 
das ist nur ein Witz.

PS: Komisch dass jeder Einzelne für sich eigentlich nicht dumm ist, aber 
als Masse aus 80 Millionen eigentlich saudumm die auf Politiker-Lügen 
reinfällt.

von Paul B. (paul_baumann)


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Gästchen schrieb:
> PS: Komisch dass jeder Einzelne für sich eigentlich nicht dumm ist, aber
> als Masse aus 80 Millionen eigentlich saudumm die auf Politiker-Lügen
> reinfällt.

Das Problem ist das schwache Gedächtnis in Teilen der Bevölkerung. Es 
würde viel helfen, wenn man die früheren Aussagen mancher Figuren Revue 
passieren ließe. Aus Bequemlichkeit unterbleibt das jedoch.

MfG Paul

von MachtMalEbes (Gast)


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Ich verstehe es eh nicht weshalb so viele von euch „Einheimischen“ so 
wenig aus eurem Leben gemacht habt, wenn man bedenkt was Deutschland an 
Möglichkeiten einem bietet. Um mal zum Thema Geld und reich werden zu 
kommen, denn darum geht es ja in diesem Thread.
Meine Eltern sind mit uns 3 Kindern 1995 nach Deutschland als Aussiedler 
gekommen und ich bin ihnen dafür unheimlich dankbar.
Sie haben uns alle 3 zum Studieren motiviert und uns auch immer dabei 
finanziell unterstütz obwohl sie selbst als einfache Hilfsarbeiter in 
mittelständischen Unternehmen arbeiten. Sie verdienen heute zusammen 
2800 EUR und wir sind nahezu ohne Geldreserven damals ausgewandert. In 
der Zwischenzeit haben sie 3 Hochzeiten, von uns 3 auch das Studium und 
uns bei sämtlichen unserer Umzügen finanziell unterstütz. Alle zwei 
Jahre fliegen sie in Urlaub und haben zwischenzeitlich ein Vermögen von 
knapp 160 TEUR angehäuft (und das bei momentan 20 Beschäftigungsjahren). 
Und dabei führen sie ein ganz normales Leben ohne auch nur ansatzweise 
zu Hungern oder sich irgendwo einzuschränken.
Deshalb wundert es mich mehr und mehr wieso diejenigen von euch, die 
bereits von der Geburt all diese Vorzüge genießen konnten, so wenig in 
ihrem Leben zu leisten bereit sind. Im Vergleich zu 99% der Länder 
dieser Welt stehen jedem hier in DE alle Wege etwas aus sich zu machen 
offen.
Und selbst wenn das nicht klappen sollte, am Beispiel meiner Eltern kann 
ich nur sagen, dass man auch mit kleineren Brötchen hier in DE sich 
vieles ansparen kann, man muss es nur wollen und sein Ziel konsequent 
verfolgen.

von Claus M. (energy)


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MachtMalEbes schrieb:
> Deshalb wundert es mich mehr und mehr wieso diejenigen von euch, die
> bereits von der Geburt all diese Vorzüge genießen konnten, so wenig in
> ihrem Leben zu leisten bereit sind

Eben deshalb. Wir leben in einer Zeit wo es kaum möglich ist, den 
Lebensstandard der Eltern bei weitem zu übertreffen (bei angenommen 
gleichem Werdegang). Spätrömische Dekadenz.

von Cyblord -. (Gast)


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Gästchen schrieb:
> PS: Komisch dass jeder Einzelne für sich eigentlich nicht dumm ist, aber
> als Masse aus 80 Millionen eigentlich saudumm die auf Politiker-Lügen
> reinfällt.

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass >50% politisch desinteressiert sind 
und stütze meine Behauptung auf folgende Annahmen:

- Wähler von Kleinparteien sind vermutlich mehrheitlich politisch 
interessiert, das sind round-about 25%
- Ein großer Teil wählt einfach das was man schon immer gewählt hat, das 
sind dann meist CDU/SPD
- Sich intensiver mit Politik auseinanderzusetzen und Fakten zu 
recherchieren und checken ist mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden, 
den verständlicherweise nicht jeder betreiben will um sich informiert zu 
halten

Um zu sehen wie es um Meinungspluralismus und Demokratieverständnis 
bestellt ist, findet man jeden Tag durch die Bank Beispiele in der 
Berichterstattung.

Stichwort "Friedliche Demonstranten": 
https://www.welt.de/politik/deutschland/article162542799/Wahlkampf-Auftakt-wird-zum-Spiessrutenlauf-fuer-AfD-Anhaenger.html
Garniert mit den Anfeindungen gegenüber Bewirtungslokalbetreiber, siehe 
Maritimkette

Stichwort "Anonymes Denunziantentum": 
https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article162544565/Anti-Breitbart-Initiative-kommt-nach-Deutschland.html

Aber offensichtlich sehnen sich die Deutschen mehrheitlich zurück in die 
DDR, anders ist das für mich nicht zu erklären wie man freiheitliche 
Werte so mit Füßen tritt:

http://www.achgut.com/artikel/hamburger_buergerschaft_der_absturz_eines_parlaments_zum_freundschaftsrat_d

http://www.achgut.com/artikel/wahlrecht_fuer_alle_es_geht_schon_los

Sorry für den Politikausfallschritt, aber manchmal kann man einfach nur 
den Kopf schütteln.

von mastermind (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Mike J. schrieb:
>> Die SPD hätte genug Zeit und Möglichkeiten gehabt etwas daran zu ändern.
>> Das was hier gemacht wird ist nur Populismus ... also er gibt dem Volk
>> (scheinbar) was es will.
>
> Vor allem ist das Abkupfern vom Wahlkampf des Donald Trump kann billiger
> gar nicht werden. Schulz selbst gehörte zum Abnicker von Agenda 2010,
> wie oft das Wort "Gerechtigkeit" in diesen Kreisen jetzt widerholt wird,
> das ist nur ein Witz.
>
> PS: Komisch dass jeder Einzelne für sich eigentlich nicht dumm ist, aber
> als Masse aus 80 Millionen eigentlich saudumm die auf Politiker-Lügen
> reinfällt.

Dann wähl halt AfD. Deren Politiker lügen bestimmt nicht!

Beitrag #4922596 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Falk_die_Fachkraft (Gast)


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Was ich immer ganz gut aufgearbeitet finde ist die Studien- und 
Arbeitsmarktnanalyse der Uni Duisburg-Essen. Die machen das bundesweit, 
meist mit Zahlen aus seriösen Quellen.

Hier für Ingenieure
https://www.uni-due.de/isa/fg_ingenieurwiss/ingenieurwiss_frm.htm

Hier für alle anderen Fächer:
https://www.uni-due.de/isa/auswahl_frm.htm

Bei ET wird eins klar: Es gibt eine hohe Zahl an jungen Ingenieuren die 
arbeitslos sind (Prozentual an allen Arbeitslosen gemessen). Die Zahl 
ist mittlerweile so hoch wie im Krisenjahr 2009 zuletzt und wie nie 
zuvor. Das bedeutet, dass junge Absolventen anscheinend Schwierigkeiten 
haben eine Stelle zu finden.
Zudem gibt es derzeit ca. 9000 Absolventen, die ziemlich genau den 
Bedarf decken, der durch alterbedingt ausscheidende Ingenieure 
verursacht wird.

von 1-Up-Pilz (Gast)


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Falk_die_Fachkraft schrieb:

> Hier für Ingenieure
> https://www.uni-due.de/isa/fg_ingenieurwiss/ingeni...
>
> Hier für alle anderen Fächer:
> https://www.uni-due.de/isa/auswahl_frm.htm
>
> Bei ET wird eins klar: Es gibt eine hohe Zahl an jungen Ingenieuren die
> arbeitslos sind (Prozentual an allen Arbeitslosen gemessen). Die Zahl
> ist mittlerweile so hoch wie im Krisenjahr 2009 zuletzt und wie nie
> zuvor. Das bedeutet, dass junge Absolventen anscheinend Schwierigkeiten
> haben eine Stelle zu finden.
> Zudem gibt es derzeit ca. 9000 Absolventen, die ziemlich genau den
> Bedarf decken, der durch alterbedingt ausscheidende Ingenieure
> verursacht wird.

Wobei der Anstieg der Absolventenzahlen bei ET noch einigermaßen geht, 
beim Maschinenbau/Verfahrenstechnik ist es ja deutlich schlimmer.
Problem ist halt, es gibt kaum Wachstum, damit auch keine neuen 
zusätzlichen Stellen. In einigen Branchen herrscht sogar Schrumpfkurs.
Aber es ist schon erstaunlich, wie dieser Trend, der nicht mehr als 
Einzelschicksal abzutun ist, doch relativ geräuschlos in den 
Statistiken, Foren und medialen Berichten untergeht. Das verläuft sich 
alles wie das Wasser, gut bei den Abbrecherzahlen ist es ja genauso, 
fast die Hälfte muss sich neuorientieren und es geht trotzdem weitgehend 
unter.
Leiden lernen ohne zu klagen, ist die Devise.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Falk_die_Fachkraft schrieb:
> Was ich immer ganz gut aufgearbeitet finde ist die Studien- und
> Arbeitsmarktnanalyse der Uni Duisburg-Essen.

> Hier für Ingenieure
> https://www.uni-due.de/isa/fg_ingenieurwiss/ingenieurwiss_frm.htm
>
> Hier für alle anderen Fächer:
> https://www.uni-due.de/isa/auswahl_frm.htm

??? Ich sah da keine Arbeisllosen-Analiesen auf den links??

von Mark B. (markbrandis)


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Falk_die_Fachkraft schrieb:
> Bei ET wird eins klar: Es gibt eine hohe Zahl an jungen Ingenieuren die
> arbeitslos sind (Prozentual an allen Arbeitslosen gemessen).

Genau das steht dort eben gerade nicht.

Zitat:
"Im Vergleich mit anderen Zielberufauswertungen fällt dieser Anteil 
immer noch niedrig aus und signalisiert den am Arbeitsmarkt  spürbaren 
Bedarf an akademisch  ausgebildeten Fachkräften in diesem Bereich. 
Ältere  Fachkräfte sind hingegen einem höheren Arbeitslosenrisiko 
ausgesetzt."

Es wäre halt schon gut, wenn man die Quellen auch richtig lesen würde 
die man postet...

von Mark B. (markbrandis)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Falk_die_Fachkraft schrieb:
>> Was ich immer ganz gut aufgearbeitet finde ist die Studien- und
>> Arbeitsmarktnanalyse der Uni Duisburg-Essen.
>
>> Hier für Ingenieure
>> https://www.uni-due.de/isa/fg_ingenieurwiss/ingenieurwiss_frm.htm
>>
>> Hier für alle anderen Fächer:
>> https://www.uni-due.de/isa/auswahl_frm.htm
>
> ??? Ich sah da keine Arbeisllosen-Analiesen auf den links??

Link:
https://www.uni-due.de/isa/fg_ingenieurwiss/e-technik/e-technik_hs_frm.htm

Dann oben auf "Arbeitsmarkt" klicken.

: Bearbeitet durch User
von Berufsrevolutionär (Gast)


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Mark B. schrieb:

>> ??? Ich sah da keine Arbeisllosen-Analiesen auf den links??
>
> Link:
> https://www.uni-due.de/isa/fg_ingenieurwiss/e-technik/e-technik_hs_frm.htm
>
> Dann oben auf "Arbeitsmarkt" klicken.

Danke, habs gefunden.

Nach der ersten Durchsicht nichts neues. So wie Mark B. schon bemerkte, 
wird von einer geringen Arbeitslosenquote (1.5% bei ET Absolventen) 
gesprochen. Also das selbe Fazit das in diesem thread vor ca. 4 Wochen 
anhand der Studie des DIW gezogen wurde.

Beitrag "Re: Gibt es den Fachkräftemangel?" und folgende

Und bei einer Quote unter 2% spricht man von Quasi-Vollbeschäftigung, 
weil durch Stellewechsel etc. immer einige Ings kurzzeitig arbeitslos 
sind die sogenannte Friktionsarbeitslosigkeit.

von DB 007 (Gast)


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Naja, wenn man davon ausgeht, dass die Statistiken über die Jahre die 
gleiche Qualität haben, dann ist der Anstieg der arbeitsuchenden 
Ingenieure unter 35 und deutlich höher liegendem Peak in 2014/2015 als 
zur Wirtschaftskrise alles andere als prickelnd zu bewerten und deuten 
auf Marktübersättigung hin.
Im Prinzip gab es 2009 einen Cut und seit dem ist nie wieder das für den 
AN bessere Niveau erreicht worden, im Gegenteil. Trotzdem klagen die 
Unternehmen heute mehr als früher ihr leid über angeblichen Mangel an 
E-Ings.
Sind wohl auf den süßen Geschmack des Überangebots gekommen, macht sich 
bei Gehaltsverhandlungen doch viel besser, wenn der AG sagen kann, wo es 
langzugehen hat. ;)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Berufsrevolutionär.

Berufsrevolutionär schrieb:
> Bernd W. schrieb:
>
>> Für Selbstständigkeit, braucht man Killerinstinkte. Die bekommt man
>> nicht durch akademisches Pauken, und vor allem nur vor dem Alter von
>> 6-10 jahren.
> Soso für Selbstständigkeit muß erst mal eine Killerausbildung wie bei
> der Fremdenlegion, Navy-SEALS, GSG-9, Mossad etc durchlaufen?!

Natürlich eine auf den Kriegsschauplatz "Selbstständigkeit" angepasste. 
Und natürlich bringt alleine die Ausbildung auch nicht viel. Instinkte 
hat man, oder hat man nicht. Bestenfalls kann man vorhandene Trainieren, 
aber wenn man keine hat, ist jede Ausbildung dazu witzlos.

>
> Vergiss das mit den Killer-instinkten mal ganz schnell.
> Selbstständigkeit ist schon leichter mit der richtigen Mischung aus
> Charaktereigenschaften

Und diese "richtige Mischung von Charaktereigenschaften" nenne ich halt 
genretypische Killerinstinkte. ;O)

> aber wie die Menschheitsgeschichte vor der
> Industralisierung zeigt ist von der Natur aus jeder Mensch geeignet sich
> durch Selbständige Arbeit am Leben zu halten.

Nein. Es waren immer nur wenige Selbstständig. Und das in einem komplett 
anders gearteten sozialen Umfeld.
Der Vergleich hinkt sehr.
Vor der französichen Revolution war Leibeigenschaft noch sehr 
verbreitet, und die Tätigkeiten des Adel und des Klerus ähnelten stark 
einer Art von Berufsbeamtentum.

Warum willst Du eigentlich Leute, die schon Probleme im 
Nichtschwimmerbecken "abhängige Beschäftigung haben", mit aller Gewalt 
ins Haifischbecken der Selbstständigkeit schupsen? Sie werden sich nicht 
als Hai entpuppen. ;O)

Mein Vater war übrigens selbstständiger Schlossermeister. Ich habe das 
sehr nah miterlebt, wie es dort zugeht. Ich werde auf jeden Fall die 
Finger von solchen Experimenten lassen. Und den meisten Leuten, die es 
probieren, wäre auch besser geraten, es zu lassen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Zen-Meister (Gast)


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gnugnu schrieb:
> Mir hingegen ist die Arbeit inhaltlich wichtig, und ich mag es, für die
> Produkte, an denen ich arbeite, Verantwortung und Entscheidungsfeiheit
> zu haben. Dafür sitze ich in der Tat mal solange an der Fehlersuche, bis
> ich herausgefunden habe, warum es nicht klappt. Natürlich nicht für
> umme. Aber es ist vergebene Lebensmühe, euch Gimpeln den Wert von Spass
> an der Arbeit und die vielen Möglichkeiten, das zu vergüten versuchen zu
> verklickern. Ihr werdet's niemals kapieren. Vermutlich weil Ihr zu den
> Dünnbettbohrern gehört, die so lange Delays an irgendwelchen zufälligen
> Stellen einbauen, bis das Problem scheinbar weg ist. Und euch darüber
> wundert, dass Ihr in euren Betonbunkern niemals mehr werdet als ein
> Zahnrädchen letzte hintere Ecke. Dafür gibt's ja auch Tariflöhne.


Stimmt. Ingenieur mit echten Entwicklungsaufgaben zu sein, also 
richtiger Ingenieur, ist nicht immer Zuckerschlecken.

Weil es eben so eine Bürde ist, die ich mir aus unerfindlichen Gründen 
aufgeladen habe, bin ich grundsätzlich erstaunt, wieso so manche Leute 
mit einfacher Arbeit so selbstzufriedene Frohgemüter sind.

Ich frag mich, wieso es Selbstzufriedenheit auf den untersten Leveln 
geben kann, auch bei der Arbeiterschaft, die nur eine Schraube am Band 
festzieht.

Früher hat mich das in Rage gebracht und ich hatte Schaum gekriegt.

Das ist wie in der Simpson-Episode gewesen, wo der neue Mitarbeiter im 
Kernkraftwerk nicht verstehen konnte, wieso es so jemanden wie Homer 
Simpson geben konnte und am Ende aus Verzweiflung das zeitliche gesegnet 
hat.


Heute aber habe ich den Zen-Zustand erreicht und weiß, dass hinter 
solchen Menschen keine echte Persönlichkeit dahinterstecken. Leere 
Fassade. Innen hohl und nach außen äußerst nervig.

von Qwertz (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Eine Leistungsgesellschaft ist in erster Linie immer eine
> Verlierergesellschaft, weil die meisten Leute eben nicht zur Spitze
> gehören, sondern "normal" sind. "Gewinner" sind nur die oberen 10%. Wie
> groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass man selber dazugehört?

Ungefähr 10 Prozent? ;-)
Aber warum gehst du davon aus, dass nur die oberen 10% profitieren? 
Könnten es nicht auch 30%, 50% oder gar 80% sein?
Ein paar Unglückliche ohne passende Arbeitsstelle wird es wohl immer als 
Verlierer erwischen, aber ich glaube nicht, dass die 90% der Bevölkerung 
im arbeitsfähigen Alter ausmachen.

> Es gibt die Todesspirale der Leistungsgesellschaft:

Deine Beschreibung ist in sich schlüssig, aber sie übersieht, dass es 
Arbeitsplätze in vielen verschiedenen Bereichen und unterschiedlichem 
intellektuellen Niveau gibt. Es kann und muss ja nicht jeder Ingenieur 
werden, und das ist auch gut so.

von Cyblord -. (Gast)


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Zen-Meister schrieb:
> Stimmt. Ingenieur mit echten Entwicklungsaufgaben zu sein, also
> richtiger Ingenieur, ist nicht immer Zuckerschlecken.
> ...

Bullshit des Tages. Ganz einfach, die Leute haben noch andere 
Lebensinhalte als ihre Arbeit, aber d.h. weder, dass sie ihre Arbeit 
nicht gut fänden noch, dass ihre Arbeit sie nicht erfüllen könnte. Auch 
ein "echter" Ingenieur muss nicht tagein tagaus frickeln und sich dann 
in seiner Freizeit ausschließlich irgendwelchem Bastelkram widmen. Wenn 
ihm das Freude bereitet, warum nicht, aber daraus zu folgern, dass alle 
anderen, die diesem freizeitasketischen Weg nicht folgen, 
persönlichkeitslose Zombies wären, ist völliger Quatsch.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>..dass hinter solchen Menschen keine echte Persönlichkeit dahinterstecken.
>Leere Fassade. Innen hohl und nach außen äußerst nervig.

Meistens zeichnen diese Leute sich auch noch durch Absondern hohler, 
selbstgefälliger Phrasen aus, um sich vor ihrer eigenen Beschränktheit 
zu verstecken.

von genervt (Gast)


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Zen-Meister schrieb:
> Stimmt. Ingenieur mit echten Entwicklungsaufgaben zu sein, also
> richtiger Ingenieur, ist nicht immer Zuckerschlecken.

Das kling ein wenig so, als wäre das ein ambitionierter 
Klitschenfrickler, der auch noch nachts um 2 Quellcode schreibt...

von Henry G. (gtem-zelle)


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Zen-Meister schrieb:

> Stimmt. Ingenieur mit echten Entwicklungsaufgaben zu sein, also
> richtiger Ingenieur, ist nicht immer Zuckerschlecken.
>
> Weil es eben so eine Bürde ist, die ich mir aus unerfindlichen Gründen
> aufgeladen habe, bin ich grundsätzlich erstaunt, wieso so manche Leute
> mit einfacher Arbeit so selbstzufriedene Frohgemüter sind.
>
> Ich frag mich, wieso es Selbstzufriedenheit auf den untersten Leveln
> geben kann, auch bei der Arbeiterschaft, die nur eine Schraube am Band
> festzieht.
>
> Früher hat mich das in Rage gebracht und ich hatte Schaum gekriegt.
>
> Das ist wie in der Simpson-Episode gewesen, wo der neue Mitarbeiter im
> Kernkraftwerk nicht verstehen konnte, wieso es so jemanden wie Homer
> Simpson geben konnte und am Ende aus Verzweiflung das zeitliche gesegnet
> hat.
>
> Heute aber habe ich den Zen-Zustand erreicht und weiß, dass hinter
> solchen Menschen keine echte Persönlichkeit dahinterstecken. Leere
> Fassade. Innen hohl und nach außen äußerst nervig.


"Ich habe kein Leben und bin deswegen frustriert" hättest du auch 
deutlich kürzer ausdrücken können.

von Gästchen (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ungefähr 10 Prozent? ;-)
> Aber warum gehst du davon aus, dass nur die oberen 10% profitieren?
> Könnten es nicht auch 30%, 50% oder gar 80% sein?

Davon dass die Gehälter bei diesen 10% exponentiell nach oben gehen und 
ihre Leistung/Verantwortung ist... na ja, siehe den Fall von VW.
Und nein, es können keine 50% oder 80% sein: stelle dir vor 80% der 
Bevölkerung wären keine wertschöpfende Masse sondern nur Manager mit 
100K monatlich, so eine Wirtschaft hätte warhscheinlich nur 10 
Picosekunden Lebenszeit.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Gästchen schrieb:
> so eine Wirtschaft hätte warhscheinlich nur 10
> Picosekunden Lebenszeit.

Hmm?
Lichtenstein?

von Thomas1 (Gast)


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von Paul B. (paul_baumann)


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Thomas1 schrieb:
> Beim Flughafen BER fehlen Fluglotsen.

Hauptsache, sie schaffen noch rechtzeitig vor der Eröffnung 
Lotsenboote an.

MfG Paul

von Mike J. (linuxmint_user)


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Paul B. schrieb:
> Hauptsache, sie schaffen noch rechtzeitig vor der Eröffnung
> Lotsenboote an.

Du meinst weil bis dahin der Meeresspiegel schon so weit angestiegen 
ist?

von Rick M. (rick-nrw)


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Die Fluglotsen könnte man dort vor Ort trainieren, da können die nichts 
falsch machen.

von Thomas1 (Gast)


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von Mike J. (linuxmint_user)


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Thomas1 schrieb:
> Kaum jemand möchte Bäcker oder Metzger werden

Weißt du wo dein "Bäcker" seine Wahre her bekommt?

Die meisten "Bäcker" haben nur einen Elektro-Aufwärm-Ofen bei sich in 
der Verkaufs-Niesche zu stehen und hinten ein kleines Lager für die 
vorgebackene Ware.

Hier gab es auch eine richtige Bäckerei die einen großen Heißdampfofen 
hatten, aber die haben später auch nur noch Fertigteigmischungen 
gekauft.

Diese Mini-Bäcker die keine echte Bäckerei im hinteren Raum haben, die 
bekommen nur Fertig Brot- Brötchen- und Kuchen angeliefert ... alles von 
einer Großbäckerei.

Also arbeiten dort wo du hin gehst um dir deine Brötchen zu holen 
eigentlich nur Verkäufer die keine Ausbildung als Bäcker habe, die 
wärmen das Zeug höchstens nur noch auf.

Die können dir nicht mal sagen was im Teig drin ist, die müssen dann an 
der Kasse etwas eintippen und können es dir dann vorlesen.

Wenn man wirklich Bäcker gelernt hat, dann arbeitet man in der 
Großbäckerei, steht an Maschinen die das Brot formen und kneten.
Man selbst ist dann derjenige welcher den Teig nur noch hin und her 
schiebt, von einer Maschine zur nächsten und schließlich kommt es zur 
Verpackung.

Ob du jetzt in China in einem Laden sitzt der Handys zusammen baut oder 
dort als Bäcker arbeitest macht keinen großen Unterschied mehr.



Als Metzger kann man Glück haben in einem kleinen Familienunternehmen 
arbeiten zu können, aber vermutlich landet man in einer großen 
Schlachterei in denen die Tiere in Akkordzeit zerteilt und verpackt 
werden.
Jeder macht den selben Handgriff immer und immer wieder. Man ist dann 
zwar sehr gut darin, aber man wird blöd im Kopf, weil man quasi als 
Automat missbraucht wird.


Genau so gut könnte da stehen "niemand reißt sich um einen Job bei 
Foxcon in China, die Leute würden lieber sterben als dort zu arbeiten".
Na inzwischen hat Foxcon ja die Produktion voll automatisiert und 
braucht nur noch ganz wenige Arbeiter.


Antwort auf deine Aussage:
Wen wundert's ?
Die Leute werden eh durch Maschinen ersetzt da die Arbeit gut 
automatisierbar ist und man gerade am Menschen und menschlicher Arbeit 
viel sparen kann.

Ich würde nicht darauf setzen dass man diese Jobs machen kann bis man 
alt ist. Man ist dann meinetwegen 40 und muss dann noch mal umschulen 
damit man einen Job bekommt. Irgend etwas mit Computern oder 
Steuerungstechnik vielleicht ... aber warum erst so etwas sinnloses 
lernen, Zeit verschwenden und dann als Dank weggeworfen werden?

: Bearbeitet durch User
von Ordner (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Kaum jemand möchte Bäcker oder Metzger werden
>
> 
http://www.zeit.de/karriere/2017-03/handwerk-ausbildung-lehrlinge-demografischer-wandel

Ja klar die Hirn und Händchen für Metzger/Bäcker haben sitzen jetzt in 
der Hochschule und schaffen dann grad so den Abschluß, oder auch nicht.

von Falk_die_Fachkraft (Gast)


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Ey und die Baumschulen!

http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Luedinghausen/2708610-Fachkraeftemangel-in-Baumschulen-Der-Nachwuchs-wird-rar

"Die Baumschulen im Kreis Coesfeld trommeln, um Nachwuchs zu bekommen. 
Die Lage bei den Bewerbern sieht mau aus, trotz der Vielfalt, die die 
Branche bietet."

Einfach unglaublich.

von Berufsberater (Gast)


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Falk_die_Fachkraft schrieb:
> "Die Baumschulen im Kreis Coesfeld trommeln, um Nachwuchs zu bekommen.
> Die Lage bei den Bewerbern sieht mau aus, trotz der Vielfalt, die die
> Branche bietet."
>
> Einfach unglaublich.

Warum unglaublich? Ich kenne genügend Leute, die nur um des Studieren 
willens und zur Selbstverwirklichung studiert haben, obwohl von vorne 
herein klar war, dass sie mit ihrem Studium später nichts finden werden. 
Da wären z.B.:

- ein Dipl.-Geologe, der jetzt nach einer Umschulung als Fallmanager im 
Jobcenter arbeitet

- ein Dipl.-Politik- und Islamwissenschaftler, der jetzt als 
Flüchtlingshelfer arbeitet

- ein Dipl.-Geograph, von dem ich keine Ahnung habe, was der jetzt 
macht, aber er hatte sich damals bei so einer sektiererischen 
Okö-Selbstversorgerkommune beworben

Solche Leute, die für ein mathematisch-naturwissenschaftliches Studium 
nicht geeignet sind, fehlen natürlich im Handwerk, weil heute ja jeder 
Hinz und Kunz studieren will.

von Ordner (Gast)


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Falk_die_Fachkraft schrieb:

> "Die Baumschulen im Kreis Coesfeld trommeln, um Nachwuchs zu bekommen.
> Die Lage bei den Bewerbern sieht mau aus, trotz der Vielfalt, die die
> Branche bietet."

Klar da studier man gleich auf Försterei und stellt dann einen 
Einwanderungsantrag für Canada. Da ist Forststudium ein dickes Plus.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/joachim-boehm-der-forstwirt-kanada-1281873.html

Es suchen halt mehr Kanadische Bäume die passende Fachkraft als im 
Deutschlandrode oder Coesfeld.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Berufsberater schrieb:
> Solche Leute, die für ein mathematisch-naturwissenschaftliches Studium
> nicht geeignet sind, fehlen natürlich im Handwerk, weil heute ja jeder
> Hinz und Kunz studieren will.

Ähh, sollen wir dir den Weg zum Licht weisen?
Denk in deiner Grube biste ziemlich allein mit deinen Ansichten?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Thomas1 schrieb:
> Kaum jemand möchte Bäcker oder Metzger werden
>
> 
http://www.zeit.de/karriere/2017-03/handwerk-ausbildung-lehrlinge-demografischer-wandel



"Zusätzliche Engpassberufe" – etwa in der Logistik und in der 
Gastronomie – sollten in die bestehende Liste der Bundesagentur für 
Arbeit (BA) aufgenommen werden


blad wird alles zu einen Engpassberuf, bei dem Bewerber nicht für den 
Min-Lohn anfangen!

von Lutz H. (luhe)


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Es wurde eine Fachkraft eingestellt, die den Berliner Flughafen fertig 
bauen soll.
Die Fachkraft ist sehr jung.

von Cyblord -. (Gast)


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Berufsberater schrieb:
> Warum unglaublich? Ich kenne genügend Leute, die nur um des Studieren
> willens und zur Selbstverwirklichung studiert haben, obwohl von vorne
> herein klar war, dass sie mit ihrem Studium später nichts finden werden.
> Da wären z.B.:
>
> - ein Dipl.-Geologe, der jetzt nach einer Umschulung als Fallmanager im
> Jobcenter arbeitet
>
> - ein Dipl.-Politik- und Islamwissenschaftler, der jetzt als
> Flüchtlingshelfer arbeitet
>
> - ein Dipl.-Geograph, von dem ich keine Ahnung habe, was der jetzt
> macht, aber er hatte sich damals bei so einer sektiererischen
> Okö-Selbstversorgerkommune beworben

Was spricht dagegen, wenn die alle mit ihrem Leben zufrieden sind? Muss 
ja nicht stockkonservativ absolut jeder im IGM-Konzern hocken und so tun 
als würde man arbeiten :)
Ich empfinde das als Errungenschaft, dass man solchen Neigungen 
nachgehen kann. Ja, sie verdienen keine fette Kohle, vermutlich werden 
sie Mindestrente bekommen usw., aber ernsthaft, was solls, das kann man 
sich leisten. Ja sicher jammert das Handwerk, die Arbeitsbedingungen 
sind vor allem am Anfang auch unterirdisch, aber wenn man sich weiter 
qualifiziert kann man es auch dort zu was bringen.

von Masl (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Ja sicher jammert das Handwerk, die Arbeitsbedingungen
> sind vor allem am Anfang auch unterirdisch, aber wenn man sich weiter
> qualifiziert kann man es auch dort zu was bringen.

Richtig, das Handwerk ist potentiell eine Goldgrube.
Allerdings nicht für jeden. Da braucht es Fleiß, Geschick, 
Eigeninitiative und vieles mehr.
Aber wer sich reinkniet kann dort wirklich etwas erreichen.

Die tröten die aber als Minderleister lustlos in ihrem Bürojob hängen 
und nur herumblöken wie schlecht es ihnen doch geht und wie toll es die 
ganzen Handwerker und Bandarbeiter doch haben, die nicht. Die gehören da 
nicht dazu.
Wer im Bürojob schon nix gebacken kriegt weil er Angst vorm Chef hat, 
sein Maul nicht aufkriegt und eher der trappsige, unsichere Frickler ist 
der reißt im Handwerk gleich dreimal nix ;-)

Abradolf L. schrieb:
> Was spricht dagegen, wenn die alle mit ihrem Leben zufrieden sind? Muss
> ja nicht stockkonservativ absolut jeder im IGM-Konzern hocken und so tun
> als würde man arbeiten :)

Ich hätt mir auch vorstellen können was Soziales zu machen.
Mein Zivildienst hat mir Spaß gemacht.
Aber bis zur Rente bei hoher Verantwortung 10h am Tag für nen Hungerlohn 
schuften?
So ein Idealist bin ich dann doch nicht.

Vielleicht in einer Welt mit BGE wo Lohn und Arbeit völlig entkoppelt 
sind.
Da könnt ich mir durchaus vorstellen dass viele soziale oder 
handwerkliche Berufe wählen die ihnen Spaß machen und die sie erfüllen.
Momentan werden viele hier lieber den dicken Gehaltszettel vorziehen.
Aber mein jetziger Job macht mir ja auch Spaß, passt also alles.

von Paul B. (paul_baumann)


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Masl schrieb:
> .....lustlos in ihrem Bürojob hängen
> und nur herumblöken wie schlecht es ihnen doch geht und wie toll es die
> ganzen Handwerker und Bandarbeiter doch haben, die nicht. Die gehören da
> nicht dazu.
> Wer im Bürojob schon nix gebacken kriegt weil er Angst vorm Chef hat,
> sein Maul nicht aufkriegt und eher der trappsige, unsichere Frickler ist
> der reißt im Handwerk gleich dreimal nix ;-)


Was ist denn mit Dir los? Solche vernünftigen Ansichten? Ich bin bass 
erstaunt.
:)
MfG Paul

von Masl (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Was ist denn mit Dir los? Solche vernünftigen Ansichten? Ich bin bass
> erstaunt.

Meine Ansichten sind meist vernünftig, nur gehen sie selten mit deinen 
Ansichten konform ;-)

von Qwertz (Gast)


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Masl schrieb:
> Meine Ansichten sind meist vernünftig, nur gehen sie selten mit deinen
> Ansichten konform ;-)

Jetzt aber nicht übermütig werden von wegen "meist vernünftig". Das 
fällt für mich eher unter die Kategorie "ein blindes Masl-Huhn findet 
auch mal ein Korn".

von Mark B. (markbrandis)


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Qwertz schrieb:
> Jetzt aber nicht übermütig werden von wegen "meist vernünftig". Das
> fällt für mich eher unter die Kategorie "ein blindes Masl-Huhn findet
> auch mal ein Korn".

Masls Vernünftigkeitsquotient liegt bei etwa 83,3 Prozent.

von Brügge (Gast)


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Unsere Münchner Klitsche hat tatsächlich kaum qualifizierte Bewerber auf 
eine Ausschreibung für C#-Softwareentwickler bekommen. Der einzige 
Kandidat, der doch passte, hatte eine Gehaltsvorstellung von knapp unter 
100.000 pro annum, obwohl er erst 30 war.

Letztlich haben wir also eine Inderin mit Blue Card eingestellt. Über 
ihr Gehalt kann ich keine Auskunft geben. Sie war jedenfalls auch in 
Indien nicht arm, wollte aber hier arbeiten, weil ihr Mann hier einen 
Konzernjob fand.

von J. W. (nuernberger)


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Brügge schrieb:
> Letztlich haben wir also eine Inderin mit Blue Card eingestellt. Über
> ihr Gehalt kann ich keine Auskunft geben.

Heißt das, 1.) Du kennst ihr Gehalt nicht, oder 2.) Du kennst es, aber 
aus datenschutzrechtlichen und/oder anderen Gründen möchtest Du es nicht 
im Forum bekanntgeben.

von Dipl Ing (FH ) (Gast)


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> knapp unter 100.000 pro annum

Tja wenn der Mann wirklich gut ist , ein Sonderangebot ...

von Brügge (Gast)


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J. W. schrieb:
> Heißt das, 1.) Du kennst ihr Gehalt nicht

Das ist der Fall.

Dipl Ing (FH ) schrieb:
> Tja wenn der Mann wirklich gut ist , ein Sonderangebot ...

Konnte/wollte man nicht beurteilen, man fand die Forderung für einen 
reinen Entwickler mit paar Jahren Erfahrung unangemessen.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Brügge schrieb:

> Konnte/wollte man nicht beurteilen, man fand die Forderung für einen
> reinen Entwickler mit paar Jahren Erfahrung unangemessen.

Nette Umschreibung für haben wollen, aber nicht zahlen wollen. Ich 
denke, die Einschätzung war eher unangemessen. Ich gehe am Besten auch 
mal ins Autohaus und sage, der Preis ist unangemessen. Was passiert? 
Richtig, ich fahre mit dem Bus.

von Kontrolletti (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Was passiert?
> Richtig, ich fahre mit dem Bus.

Aber nicht lange, weil Du den Preis für den Fahrschein auch unangemessen 
fandest...
:)

von mandingo (Gast)


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Was fehlt ist die Eier legende Wollmilchsau:

Mitte 20, promoviert, 10 Jahres Berufserfahrung, 2 Auslandssemester 
(China, USA) und dreisprachig aufgewachsen (Deutsch, Englisch, 
Mandarin), macht irgendeine Funsportart (Rafting, Kitesurfen) und 
engagiert sich nebenbei noch bei irgendwas mit sozial benachteiligten 
Kindern (Skateboard-Camp in Angola).

Das mit dem sozialen Engagement wird zum Beispiel bei Daimler gefordert.

von controllergirl (Gast)


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Da sage ich doch einfach mal in Bezug auf das eigentlichen Thema:
Es kann gar keinen Fachkräftemangel geben!
Alleine deshalb, weil unsere Antideutsche Regierung, die gesamte 
Industrie und in ewiger Zustimmung die gesamte Deppenpresse seit Jahren 
davon faseln!
DAS ist der beste Beweis!
So wie von Flüchtlingskrise gefaselt, aber die Regierungskrise Fakt ist.
So wie mit "mit mir wird es keine Maut geben" eigentlich "ihr könnt mich 
alle mal" gemeint ist.
Alles was in unseren Lügenmedien und von deren Maulhuren verschwurbelt 
wird bedeutet IMMER genau das Gegenteil!
Ergo: "Fachkräftemangel" hat soviel Wahrheitsgehalt oder intellektuellen 
Inhalt wie "Weltoffen", "Bereicherung" oder die berühmten "Fake-News".

von Henry G. (gtem-zelle)


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Kontrolletti schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> Was passiert?
>> Richtig, ich fahre mit dem Bus.
>
> Aber nicht lange, weil Du den Preis für den Fahrschein auch unangemessen
> fandest...
> :)

Stimmt, dann geht es eben per Anhalter weiter. ;-)

von MINT-Mangel-Mangel (Gast)


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mandingo schrieb:
> Was fehlt ist die Eier legende Wollmilchsau:
>
> Mitte 20, promoviert, 10 Jahres Berufserfahrung, 2 Auslandssemester
> (China, USA) und dreisprachig aufgewachsen (Deutsch, Englisch,
> Mandarin), macht irgendeine Funsportart (Rafting, Kitesurfen) und
> engagiert sich nebenbei noch bei irgendwas mit sozial benachteiligten
> Kindern (Skateboard-Camp in Angola).
>
> Das mit dem sozialen Engagement wird zum Beispiel bei Daimler gefordert.

Gerade Dailmer ist doch die allergrösste Leiharbeiterklitsche die es 
gibt. Haben die überhaupt noch Festangestellte?

Selbst die ÖR habens aufgegriffen: "Die Anstalt vom 16.05.2017" trifft 
es perfekt und übertreibt noch nicht mal ...
https://www.youtube.com/watch?v=e3wp-Lw1G8c

Fachkräftemangel kann man gar nicht erfassen. Die Leiharbeitsstellen 
sind zum Teil fünf bis zehnfach ausgeschrieben. Klar, dass es so 
scheint, als wenn die Verleihfirmen suchen, aber nur EINER bekommt den 
Auftrag.

Die jungen Leute die tatsächlich MIT studieren werden irgendwann 
feststellen, dass sehr viel gelogen wurde. Aber was dann? Alles 
hinschmeissen und BWLer werden? Kann auch nicht jeder ...

von Klaus Maus (Gast)


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Brügge schrieb:
> Unsere Münchner Klitsche hat tatsächlich kaum qualifizierte Bewerber auf
> eine Ausschreibung für C#-Softwareentwickler bekommen.
Hat sich wohl schon rumgesprochen dass die Bude nur Billigheimer sucht.

> Der einzige
> Kandidat, der doch passte, hatte eine Gehaltsvorstellung von knapp unter
> 100.000 pro annum, obwohl er erst 30 war.
Wenn er älter gewesen wäre, wäre er immer noch zu teuer gewesen weil ihr 
kein Geld ausgeben wollt.

> Letztlich haben wir also eine Inderin mit Blue Card eingestellt. Über
> ihr Gehalt kann ich keine Auskunft geben. Sie war jedenfalls auch in
> Indien nicht arm, wollte aber hier arbeiten, weil ihr Mann hier einen
> Konzernjob fand.
Tja Geizbude halt. Kein Geld in der Kasse aber Ansprüche stellen. Will 
nen Porsche für 1000 Euro und finde keinen, jetzt habe ich nen Kia 
genommen.

von genervt (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Stimmt, dann geht es eben per Anhalter weiter. ;-)

Durch die Galaxis...

von Martin S. (sirnails)


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Klaus Maus schrieb:
> Brügge schrieb:
>> Klitsche

"Klitsche" ... genau das ist das Problem, warum solche Firmen nichts 
finden!

Klitsche steht für:

- flache Hirarchie
- der Chef hat immer recht
- der Chef entscheidet alles
- es wird ausschließlich das getan, was der Chef will
- jegliche abweichende Meinung wird nicht toleriert
- zu viel Selbstvertrauen passt dem Chef nicht in den Kragen
- komm mir bloß nicht mit einer Gehaltserhöhung
- Zusatzleistungen? Was ist das?
- die Putzfrau verdient mit 8,50 Euro Mindestlohn noch viel zu viel
- anständiges Arbeitsmaterial fehlt dem Chef hinterher im Geldbeutel
- geh halt, wenn's dir hier nicht passt
- ein schönes Auto darf sich nur der Chef leisten, die Mitarbeiter mögen 
bitte nur Autos fahren, die weniger repräsentativ sind
- dein Gehalt ist eh schon zu hoch
- morgen freinehmen? Da wollte ich aber mit ihnen ...
- kein Geld - Klimaanlage ist viel zu teuer
- ...
- ...

von Leihsklave (Gast)


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Rekordjahr für Brunel!

http://www.b4bschwaben.de/b4b-nachrichten/augsburg_artikel,-brunel-gmbh-verzeichnet-rekordjahr-_arid,251422.html

Besonders toll der Satz: "Als Grund für den Anstieg nennt das 
Unternehmen den nach wie vor hohen Mangel an spezialisierten 
Fachkräften. Folglich greifen viele Betriebe auf Ingenieur-Dienstleister 
zurück. "

von Dagobert Tump (Gast)


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Leihsklave schrieb:
> Besonders toll der Satz: "Als Grund für den Anstieg nennt das
> Unternehmen den nach wie vor hohen Mangel an spezialisierten
> Fachkräften. Folglich greifen viele Betriebe auf Ingenieur-Dienstleister
> zurück. "

Klingt eigentlich logisch. Wenn man davon ausgehen würde, dass es auf 
dem Arbeitsmarkt eine große Masse toller Fachkräfte zu günstigen 
Konditionen gäbe, wieso sollte man dann einen Dienstleister dazwischen 
schalten? Der würde dann doch auch nicht billiger sein, weil der ja auch 
etwas verdienen will.

Leiharbeit bringt doch nur etwas, wenn man Spezialisten sucht, die man 
nicht so einfach bekommt. Oder für simple Aufgaben, für die man kein 
festes Personal anstellen will, weil man sich das Arbeitsklima nicht mit 
mittelmäßigen Mitarbeitern vermiesen will und man nicht seine seltenen, 
guten Mitarbeiter verschwenden will. Beides würde man aber nicht 
brauchen, wenn es einen großen Überschuss an fähigen und billigen 
Fachkräften hätte.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Leihsklave schrieb:
> Besonders toll der Satz: "Als Grund für den Anstieg nennt das
> Unternehmen den nach wie vor hohen Mangel an spezialisierten
> Fachkräften. Folglich greifen viele Betriebe auf Ingenieur-Dienstleister
> zurück. "

Naja, wozu einen  Maybach kaufen, wenn man bloß 4 Runden auf dem 
heimischen Dorfplatz drehen will-

Beitrag #5040061 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5040350 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Martin S. (sirnails)


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Ich empfehle die aktuelle Anstalt anzusehen.

Ekelhaft, wenn man hört, wie diese sch*** IGM inzwischen den Konzernen 
in die Karten spielt.

Einfach nurnoch hässlich!

von Dagobert Tump (Gast)


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Henry G. schrieb im Beitrag #5040061:
> Vielleicht solltest du dich doch in Dagobert Dumm umtaufen.

Dann begründe doch mal, was dumm an diesem logischen Schluss ist. Ich 
weiß, es ist schwerer als jemanden einfach als dumm zu bezeichnen. Aber 
es gehört zum guten Ton.

Du musst dieser Logik ja nicht zustimmen (tue ich ja auch nicht zu 
100%), aber du kannst dir doch sicherlich vorstellen, dass zumindest der 
ein oder andere Personalverantwortliche so denkt.

Das ist zumindest meine Erfahrung. Wenn ich eine Anfrage bekomme, suchen 
sie entweder einen billigen Dödel oder einen Spezialisten (der auch was 
kosten darf). Ich bin in der bequemen Situation, nur letztere Aufträge 
annehmen zu müssen.

Als guter Spezialist (aka "Fachkraft") kann man zumindest über die 
freiberufliche Schiene sehr gut verdienen. Obwohl das im Prinzip auch 
Leiharbeit ist.

Goofy schrieb im Beitrag #5040350:
> Oder in Dagobert Troll oder Dagobert Industrielobbymietmaul.

Guter Witz.

von mikrowelle (Gast)


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Meine Firma hat ebenfalls eine Ausschreibung an eine Personalagentur 
übergeben, nachdem sie auf konventionelle Weise keine geeigneten 
Bewerber fand. Dieses Phänomen gibt es also tatsächlich.

Aber in Großkonzernen spielt sehr viel mehr der Wunsch, Kündigungsschutz 
und Tarifverträge zu umgehen, eine Rolle.

von Cyborg (Gast)


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mikrowelle schrieb:
> Meine Firma hat ebenfalls eine Ausschreibung an eine Personalagentur
> übergeben, nachdem sie auf konventionelle Weise keine geeigneten
> Bewerber fand. Dieses Phänomen gibt es also tatsächlich.

Die Personalagenturen werden mit den selben Bedingungsfeindlichkeiten
arbeiten, die die Firma für sich in Anspruch nimmt. Ob es gesetzlich
zulässig ist, spielt da keine Rolle, weil Geheimhaltung und 
Verantwortungslosigkeit zum Geschäftsmodell gehören.
Die Bewerber sind dann die gemobbten. Kollateralschäden am Arbeitsmarkt
werden da billigend in Kauf genommen.

> Aber in Großkonzernen spielt sehr viel mehr der Wunsch, Kündigungsschutz
> und Tarifverträge zu umgehen, eine Rolle.

Das war doch schon immer so, aber dafür ist man da schon prinzipiell
wohl besser ausgehoben, als im Mittelstand wo der Geschäftsführer
auch der materielle Eigentümer ist.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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mikrowelle schrieb:
> Meine Firma hat ebenfalls eine Ausschreibung an eine Personalagentur
> übergeben, nachdem sie auf konventionelle Weise keine geeigneten
> Bewerber fand.
Woran lag`s?
Eine Personalagentur ist nur dann billiger wenn es um Recruitment bei 
Betreibsgründungen oder größeren Erweiterungen geht.
Ansonsten ist eure Persa nicht in der Lage ganz gewöhnliche Stellen zu 
besetzen. Stellt somit eine strategische Schwachstelle dar!

> Dieses Phänomen gibt es also tatsächlich.
Welches?
> Aber in Großkonzernen spielt sehr viel mehr der Wunsch, Kündigungsschutz
> und Tarifverträge zu umgehen, eine Rolle.


Der Kündigungsschutz ist oft weniger das Problem. Und Tarifverträge, die 
sind schon lange keine große Hürde mehr!

von genervt (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> mikrowelle schrieb:
>> Meine Firma hat ebenfalls eine Ausschreibung an eine Personalagentur
>> übergeben, nachdem sie auf konventionelle Weise keine geeigneten
>> Bewerber fand.
> Woran lag`s?
> Eine Personalagentur ist nur dann billiger wenn es um Recruitment bei
> Betreibsgründungen oder größeren Erweiterungen geht.
> Ansonsten ist eure Persa nicht in der Lage ganz gewöhnliche Stellen zu
> besetzen. Stellt somit eine strategische Schwachstelle dar!

Nö, die Personalabteilung hat nur bemerkt, dass die Bewerber nicht in 
das Gehaltsgefüge der Firma passen, das die sorgfältig über die Jahre 
kurz gehalten haben. Wenn die einem neuen plötzlich 20% mehr zahlen, als 
vergleichbare Entwickler dort verdienen, und der singt, dann wird es 
teuer!

Stattdessen jammert man den naiven Leuten wie "mikrowelle" vor, dass man 
händeringend Leute sucht, aber keine kriegt und stattdessen muss man vom 
Dienstleister zukaufen, da kann man einem einzelnen locker 50% mehr 
zahlen und keiner wird neidisch werden, da der Leihsklave ja auch nicht 
mehr davon sieht...

von mikrowelle (Gast)


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Gehaltsverhandlungen wurden gar nicht erst geführt und 
Gehaltsvorstellungen nicht erst erfragt. Es gab keine fachlich passenden 
Bewerber für eine Stelle und man dachte, eine Personalagentur findet 
vielleicht welche.

von genervt (Gast)


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mikrowelle schrieb:
> Gehaltsverhandlungen wurden gar nicht erst geführt und
> Gehaltsvorstellungen nicht erst erfragt.

Und das weißt du, weil du bei den Gesprächen dabei warst? ;)

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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mikrowelle schrieb:
> Meine Firma hat ebenfalls eine Ausschreibung an eine Personalagentur
> übergeben, nachdem sie auf konventionelle Weise keine geeigneten
> Bewerber fand. Dieses Phänomen gibt es also tatsächlich.

Warst du bei den Vorstellungsgesprächen dabei? Ich hatte erst kürzlich 
mehrere Vorstellungsgespräche und viele Absagen bekommen. Teilweise 
nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Vermutlich wegen 
Alter und zu hoher Gehaltsforderung (45 Jahre und Gehaltswunsch 60-65k). 
Dieselben Firmen suchen heute immer noch auf diversen Jobbörsen wie 
Stepstone. Das kostet ja Geld, d.h. sie werden die Stellenanzeigen nicht 
zum Spaß schalten, sondern weil sie (angeblich) niemanden finden. Dumme 
Idioten. Einem Kollegen, der auch schon über 40 ist, geht es ähnlich. 
Die jüngeren haben wohl weniger Probleme einen neuen Job zu finden, ist 
mein Eindruck.

von genervt (Gast)


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Alternder Top-Entwickler schrieb:
> (45 Jahre und Gehaltswunsch 60-65k)

Klar, "Top-Enwtickler" und Discount-Gehalt.

von mikrowelle (Gast)


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Alternder Top-Entwickler schrieb:
> Warst du bei den Vorstellungsgesprächen dabei? Ich hatte erst kürzlich
> mehrere Vorstellungsgespräche und viele Absagen bekommen.

Ja, war ich. Die Absage an den einzigen Bewerber, den wir hatten, lagen 
weder am Alter, noch am Gehalt.

Dein Gehaltswunsch bewegt sich eigentlich völlig im Rahmen.

von Cyborg (Gast)


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Alternder Top-Entwickler schrieb:
> Dieselben Firmen suchen heute immer noch auf diversen Jobbörsen wie
> Stepstone.

Der Satz, die wollen nur mal spielen, ist dir geläufig?

Hier bei mir gibts so ein Stadtteil, wo viele Laserfirmen ansässig
sind. Hin und wieder tauchen neben den bekannten Namen immer mal
wieder welche auf, die hier gar nicht gemeldet sind, sondern
ganz wo anders oft hunderte Kilometer entfernt ansässig sind.
Was soll man davon halten, wenn nicht Spielerei?

> Das kostet ja Geld, d.h. sie werden die Stellenanzeigen nicht
> zum Spaß schalten, sondern weil sie (angeblich) niemanden finden.

Für die ist das kaum Geld. Das zahlen die meisten doch aus der
Portokasse. Da wird keine Personalakquise betrieben, sondern reine
Marktanalyse. Ich kenne Firmen wo ich mich mehrfach beworben habe,
aber geantwortet haben die nie und suchen und suchen...
Andere haben da bei identischen Jobs keine Besetzungsprobleme und
die Anzeigen sind dann auch ganz schnell wieder verschwunden.
Diese Intransparenz ist eigentlich kaum noch zu ertragen.
So kann man doch nicht leben.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Cyborg schrieb:
> Der Satz, die wollen nur mal spielen, ist dir geläufig?

Wer das nicht glaubt soll einfach mal auf so eine Jobbörse gehen. Da 
rennen dann von allen größeren Firmen die Personaler rum und erzählen 
Dir wie toll ihr Ranking bei "beliebtester Arbeitgeber" ist. Das geht da 
erstmal darum Präsenz zu zeigen.

Wenn Du dann später mit den gesammelten Visitenkarten da sitzt und 
anrufst stellt sich heraus, dass die Nummer vom Sekretariat ist und dort 
wird auf das Bewerberportal verwiesen.

Nächstes Level sind dann die 10^x "unabhängigen" Vermittler die 
angeblich einen super Draht zu den Läden haben bei denen sie 
"ausschließlich" vermitteln. Eigentlich haben die aber nur zwei dutzend 
"Inhouse-Agenten" die alle Webseiten nach Jobangeboten und Bewerbern 
abgrasen und die dann gegen Provision zusammenbringen, oft haben die 
Firmen zu denen die Bewerber geschickt werden bis dato dann noch nie von 
der Vermittlungsmaklerei gehört, wären aber bereit 3000€ zu zahlen wenn 
der Bewerber durch die Probezeit kommt.

Um zum Thema zurückzukommen: Genau diese Personaler aus Großfirmen und 
die Vermittler sind natürlich (nach außen) felsenfest davon überzeugt, 
dass sie wegen dem Fachkräftemangel am Ball bleiben müssen.

von Fred (Gast)


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Cyborg schrieb:
> Diese Intransparenz ist eigentlich kaum noch zu ertragen.
> So kann man doch nicht leben.

Dieses Problem hab ich nicht.
Also: selbst schuld.

von Cyborg (Gast)


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Fred schrieb:
> selbst schuld.

Entschuldigung, dass man geboren wurde.

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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mikrowelle schrieb:
> Dein Gehaltswunsch bewegt sich eigentlich völlig im Rahmen.

Sehe ich auch so. Trotzdem gab es viele Absagen. Als ich jünger war und 
mein Gehaltswunsch niedriger, war es noch einfacher. Gut, bei der Firma, 
die den professionellsten Eindruck gemacht hat und die vermutlich auch 
das beste Gehalt bezahlt hätte, hätte ich eine Zusage bekommen. 
Allerdings hätte ich umziehen müssen, was ich nicht wollte.

Aber hier in diesem Artikel ist sehr schön beschrieben, welche 
Schwätzer, Narzissten und Schaumschläger heute gesucht werden, die sich 
aber natürlich alle für die großen Experten halten:

http://www.wiwo.de/erfolg/jobsuche/data-scientists-und-co-so-kommen-firmen-an-die-heissbegehrten-techies/19903928.html

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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Cyborg schrieb:
> Der Satz, die wollen nur mal spielen, ist dir geläufig?
>
> Für die ist das kaum Geld. Das zahlen die meisten doch aus der
> Portokasse.

Doch, doch. Sie suchen schon, sonst hätten sie mich einige ja nicht zum 
Vorstellungsgespräch eingeladen. Aber sie wollen solche Typen, wie in 
dem Artikel hier beschrieben. Eingebildete Narzissten, die sich aber 
selbst für den Top-Entwickler halten.

http://www.wiwo.de/erfolg/jobsuche/data-scientists-und-co-so-kommen-firmen-an-die-heissbegehrten-techies/19903928.html

Ich hatte drei oder vier solcher Studienkollegen, auf die die 
Beschreibung in diesem Artikel exakt zutraf. Ihre Noten waren gut, aber 
nicht überragend. Am Ende des Studiums hatte ich ein Gespräch mit einem 
Professor. Er meinte, ich wäre zu bescheiden und ich sollte mein Können 
nicht so unter den Scheffel stellen. Von einigen Kommilitonen (z.B. die 
oben erwähnten) hätte er sich dagegen etwas mehr Bescheidenheit 
gewünscht. Aber genau solche Typen sind heute gesucht. Speziell 
natürlich, wenn solche Typen dann später in einem Unternehmen selbst 
darüber entscheiden, wer eingestellt wird.

Aber noch viel schlimmer war das in meinem letzten Projekt. Von diesen 
Psychopathen in dem Projekt war jeder einzelne schlimmer als meine 
ehemaligen Studienkollegen zusammen. Wie nicht anders zu erwarten war, 
ist das Projekt selbstverständlich an die Wand gefahren. Aber die 
Psychopathen hätten perfekt auf die Beschreibung im Artikel gepasst.

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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genervt schrieb:
> Alternder Top-Entwickler schrieb:
>> (45 Jahre und Gehaltswunsch 60-65k)
>
> Klar, "Top-Enwtickler" und Discount-Gehalt.

Für das, was ich mache, und für die Größe der Firmen, bei denen ich mich 
beworben habe, sind 65k ohne Personalverantwortung so ziemlich das 
Maximum. In eine Firma mit Tarifvertrag zu kommen, ist fast unmöglich. 
In meinem Alter sowieso.

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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Hab mir gerade mal die LinkedIn-Seite von dem Autor angeschaut: Ein 
BWLer!

von Fred (Gast)


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Alternder Top-Entwickler schrieb:
> Aber genau solche Typen sind heute gesucht. Speziell
> natürlich, wenn solche Typen dann später in einem Unternehmen selbst
> darüber entscheiden, wer eingestellt wird.

Nachdem du ja nicht nur ein Top-Entwickler bist sondern auch genau weißt 
wie der Hase im Business läuft:
was hindert dich denn daran den Personalern genau das zu erzählen was 
sie hören wollen?

Ich meine, die sind dir doch hoffnungslos unterlegen. Du hast den 
Durchblick, also mach was draus. Geh rein, hau auf die Paucke, mach den 
Narzissten und blubber Bullshit.
Dann müsstest doch den Job sicher haben.
Anschließend, im Tagesgeschäft, kannst du dich durch dein überragendes 
Fachwissen von den anderen Labersäcken abheben.

Was hindert dich also daran dein Fachwissen und dein 
Menschen/Business-Wissen zu kombinieren und damit Erfolg zu haben?

von Dergute W. (derguteweka)


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Fred schrieb:
> Was hindert dich also daran dein Fachwissen und dein
> Menschen/Business-Wissen zu kombinieren und damit Erfolg zu haben?

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Fuchs_und_die_Trauben

SCNR,
WK

von X4U (Gast)


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Hier mein Gedankensammelsurium zu dem Thema, wenig kausal und 
unzusammenhängend, so wie das Thema hier ;.)


Ein Fachkräftemangel macht sich ja nicht an dem aus was man selbst so 
erlebt oder liest sondern zieht sich durch ganze Branche oder Regionen.

Ob Gehälter nun steigen oder nicht hat imho keine Aussagekraft. Das 
funktioniert unter sog. freien Marktbedingungen. Die sind aber in 
Deutschland wg. der hohen Abgabelast und Regulierung (und auch -sorry- 
wg. Kündigungsschutz) zumindest verzerrt. Anders ausgedrückt, wenn von 
den Gehältern mehr als die hälfte im Staatssäckel (oder im 
Sozialbereich) landet können die Firmen nur bis zu einer wo auch immer 
liegenden Obergrenze zahlen. Danach rechnet sich der Ing. einfach nicht 
mehr.

Wer selbst eine Firma hat kennt vielleicht auch das. Alle möglichen 
Institutionen (von Handelskammer über Knappschaft, Berufsgenossenschaft, 
Kranken- Renten- Arbeitslosenversicherunbg bis hin zum Staatsfunk wollen 
mitverdienen). Da gibt es dann diverse Betriebsprüfungen von allen 
möglichen Stellen. Dazu kommt dann noch in in unserer Branche ständig 
sich verschärfende Vorschriften wie WEEE ElektroG Verpacv, BattG., CE 
etc. dazu.

Das sind alles Aufwendungen die der letztlich der Mitarbeiter aufbringen 
muss. Gleichzeitig stellt dieser aber auch ein Risiko da. Er kann krank 
werden, geht zu einer anderen Firma, irgendeine Gleichstellungstante 
klagt auf Einstellung, ein Formfehler bei der Kündigung kann 10.000e 
koste usw usf..

Auch sind gute Leute (außerhalb von hochspezialisierten Firmen) kaum zu 
halten. Die gehen in der Tendenz zu den großen Firmen. Die haben damit 
genug Auswahl was in Sachen Gehaltshöhe "stabilisierend" wirkt.

Von denen großen wiederum meiden viele Deutschland wenn irgend möglich. 
Das Beispiel Nokia und wie Sie hier behandelt wurden ist ja abschreckend 
genug.

Wer aus dem Ausland kommt und hier gebraucht wird ist fast immer 
intelligent genug das Land zu meiden. Abgabenquote, Leistungsdichte und 
die eher inhumane deutsche Arbeitswelt haben sich herumgesprochen.

Da ich ein wenig in der Welt herum gekommen bin hab ich auch einige 
Kontakte. Die Kinder von denen studieren in den USA, GB oder "auf 
Zypern" ;-). Attraktiv ist dieses Land für andere Gruppen.

Es gibt noch viele andere Risikofaktoren (z.B. das Risiko einer Heirat 
für den Mann oder die irrwitzige Steuer- und Sozialgesetzgebung welche 
die Liquidität aus den Firmen saugt). Das geht alles indirekt auf 
Leistungsfähigkeit und Motivation der Firmen was wiederum die 
Finanzkraft schwächt.

Gute Leute tauchen auch nie auf dem Arbeitsmarkt auf, Sie werden vorher 
vermittelt.

Wenn die Vermittlerfirmen spriessen ist es ein Zeichen das es immer 
weniger davon gibt.

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