Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gibt es den Fachkräftemangel?


von Dagobert Tump (Gast)


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Fred schrieb:
> Was hindert dich also daran dein Fachwissen und dein
> Menschen/Business-Wissen zu kombinieren und damit Erfolg zu haben?

Ich bin zwar kein Top-Entwickler - habe noch nicht einmal studiert, 
trotzdem funktioniert das bei mir super. Es geht so gut, dass ich mehr 
Anfragen bekomme als ich abarbeiten will. Ich arbeite nur 25h (und komme 
damit auf ein Ingenieurseinkommen), die Anfragen würden aber problemlos 
für 40h+ reichen.

Offensichtlich ist es ausreichend, Aufträge termingerecht und 
zuverlässig zu erledigen. Zusammen mit einer vernünftigen 
Spezialisierung reicht das anscheinend. Ein Überflieger bin ich aber 
eher nicht - ich denke die meisten Ingenieure könnten auf meinem Niveau 
arbeiten. Und besonders kommunikativ bin ich auch nicht - sondern eher 
introvertiert.

Ich arbeite übrigens ortsunabhängig - würde also auch im tiefsten Osten 
das gleiche verdienen (nicht dass ich dort leben wollte...)

von Qwertz (Gast)


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Alternder Top-Entwickler schrieb:
> Für das, was ich mache, und für die Größe der Firmen, bei denen ich mich
> beworben habe, sind 65k ohne Personalverantwortung so ziemlich das
> Maximum. In eine Firma mit Tarifvertrag zu kommen, ist fast unmöglich.

Ach komm, wenn selbst ich das geschafft habe, schaffst du das doch auch!

von Rick M. (rick-nrw)


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Qwertz schrieb:
> Alternder Top-Entwickler schrieb:
>> Für das, was ich mache, und für die Größe der Firmen, bei denen ich mich
>> beworben habe, sind 65k ohne Personalverantwortung so ziemlich das
>> Maximum. In eine Firma mit Tarifvertrag zu kommen, ist fast unmöglich.
>
> Ach komm, wenn selbst ich das geschafft habe, schaffst du das doch auch!

In welcher Gegend?
Basis 35 oder 40 Stunden / Woche?

Dagobert Tump schrieb:
> Ich arbeite übrigens ortsunabhängig - würde also auch im tiefsten Osten
> das gleiche verdienen (nicht dass ich dort leben wollte...)

Was heißt das?
Mind. bundesweit unterwegs sein?

von Cyborg (Gast)


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Dagobert Tump schrieb:
> trotzdem funktioniert das bei mir super.

Was denn, Geräte oder Dienstleistungen?
Wie kommst du an Aufträge und wie wirbst du?
Könnte als Vorbild dienen.

von genervt (Gast)


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Cyborg schrieb:
> Könnte als Vorbild dienen.

Hast du überlesen, dass er arbeitet?

von Dagobert Tump (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Was heißt das?
> Mind. bundesweit unterwegs sein?

Nein, das heißt zu 90% von zuhause arbeiten - oder sonst irgendwo auf 
der Welt. Ich bin etwa 3 Monate im Jahr unterwegs - zu Besuch bei 
Verwandtschaft oder Freunden oder sonst irgendwo auf Reisen und arbeite 
in der Zeit. Bei 25h pro Woche kann man die Freizeit auch gut nutzen.

Die restlichen 10% sind theoretisch bundesweit, praktisch aber selten 
weiter als 200 km.

Cyborg schrieb:
> Was denn, Geräte oder Dienstleistungen?

Dienstleistungen. Ich könnte kein ganzes Gerät entwickeln, geschweige 
denn in Verkehr bringen.

Cyborg schrieb:
> Wie kommst du an Aufträge und wie wirbst du?

Teilweise habe ich früher mich quasi auf Stellenausschreibungen 
beworben, oder einfach Kaltakquise. Hauptsächlich per Mail, weil ich 
eher der introvertierte Typ bin. Die Erfolgsquote liegt dabei um die 2%, 
also aus 50 "Bewerbungs-"Mails kommt ein Auftrag raus. Manchmal schickt 
man auch 100 Mails ohne Erfolg raus. Mit Ablehnung muss man also schon 
umgehen können.

Inzwischen kommen die Auftraggeber zu mir, so dass ich eigentlich nicht 
mehr aktiv werben muss. Trotzdem mache ich das manchmal, einfach um in 
der Übung zu bleiben. Und hin und wieder findet man interessante 
Unternehmen und fragt dann an.

von Cyborg (Gast)


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genervt schrieb:
> Hast du überlesen, dass er arbeitet?

Was sonst?

Dagobert Tump schrieb:
> Mit Ablehnung muss man also schon
> umgehen können.

Dafür hat man dann andere Annehmlichkeiten.

von Dagobert Tump (Gast)


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Cyborg schrieb:
> Dafür hat man dann andere Annehmlichkeiten.

Auf jeden Fall. Ich fand es nur erwähnenswert, weil es hier doch einige 
gibt, die damit ein großes Problem zu haben scheinen. Das kann man 
gerade in diesem Thread hier ganz gut sehen.

von MangelMicha (Gast)


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Neues von der Mangel:

http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2017/06/89258/

"Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit vom März 2017 lässt keinen 
Raum für Interpretationen: Es herrscht Fachkräftemangel in den 
technischen Berufen. Für Arbeitgeber wird es immer schwieriger, 
Ingenieursstellen zu besetzen."

Dann noch blahblah von Zertifikaten, die nicht so wichtig sind und einem 
Personalvermittler, der erfolgreich genauer hinschaut.
https://coaches.xing.com/coaches/Georgios_Papanikolaou


Habt ihr eigentlich gewusst, dass es in Niedersachsen 2020 keinen 
Abiturjahrgang geben wird? Nicht nur, dass der Bundesabiturschnitt 
dadurch steigen wird, es wird dann sowohl in den Hörsälen als auch in 
den Berufsschulen leer. Das wird ein Mangel-Geschrei werden ...
https://www.hasepost.de/jahr-ohne-abiturienten-und-fachkraeftemangel-geschaeftsbericht-2016-ihk-osnabrueck-emsland-grafschaft-bentheim-45331/

von NTT (Gast)


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Mein persönlicher Fachkräftemangel, wir sind unterbesetzt, suchen 
dringend .NET Entwickler, seit Monaten. Selbst die 
Personalvermittler/Headhunter schreiben einem, dass sie keine passenden 
Kandidaten haben, der Markt sei leer. Wenn dann doch mal was rein kommt 
dann wirklich unterirdisch, 10 Jahre Erfahrung will mindesten 65k kann 
mir aber nicht mal das leichteste Design- Pattern beschreiben. Gang of 
Four, noch nie gehört.

Natürlich artet das bei uns langsam in Stress aus und die 
Arbeitsbedingungen werden schlechter, also wollte ich auch gehen. Dachte 
75k und mindestens zwei Tage Home-Office, sollten in Stuttgart schon 
drin sein. Tja weder noch, die 75k gibt es nur bei 60k fix und dann 
dubiose Boni und Home-Office scheint in Entwicklerkreisen ein NoGo zu 
sein.

Früherer Schulfreund mit abgebrochener Ausbildung arbeitet jetzt als 
Admin, wurde letztens gefeuert, weil immer nur am Zocken während der 
Arbeitszeit.
Hat zwei Wochen gebraucht, dann hatte er eine Stelle mit besserer 
Bezahlung (54k fix, mit Bereitschaft, Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld 
kommt er auf 60k), 32 Tage Urlaub, bezahlte Überstunden! und wird mit 
Fortbildungen nur so zugeworfen.

von Rick M. (rick-nrw)


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NTT schrieb:
> Mein persönlicher Fachkräftemangel, wir sind unterbesetzt, suchen
> dringend .NET Entwickler, seit Monaten. Selbst die
> Personalvermittler/Headhunter schreiben einem, dass sie keine passenden
> Kandidaten haben, der Markt sei leer. Wenn dann doch mal was rein kommt
> dann wirklich unterirdisch, 10 Jahre Erfahrung will mindesten 65k kann
> mir aber nicht mal das leichteste Design- Pattern beschreiben. Gang of
> Four, noch nie gehört.

Heißt ja nicht das es in allen MINT-Bereichen genau so ist.


NTT schrieb:
> Natürlich artet das bei uns langsam in Stress aus und die
> Arbeitsbedingungen werden schlechter, also wollte ich auch gehen. Dachte
> 75k und mindestens zwei Tage Home-Office, sollten in Stuttgart schon
> drin sein. Tja weder noch, die 75k gibt es nur bei 60k fix und dann
> dubiose Boni und Home-Office scheint in Entwicklerkreisen ein NoGo zu
> sein.

Diese Firmen rufen dann auch laut:
Hilfe wir finden keine passenden Leute - Fachkräftemangel - Bluecard - 
alle zu teuer!


MangelMicha schrieb:
> "Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit vom März 2017 lässt keinen
> Raum für Interpretationen: Es herrscht Fachkräftemangel in den
> technischen Berufen. Für Arbeitgeber wird es immer schwieriger,
> Ingenieursstellen zu besetzen."

Was heißt schwieriger?
100% passende Bewerber, ja das könnte schwierig werden.

von J. W. (nuernberger)


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NTT schrieb:
> 10 Jahre Erfahrung will mindesten 65k kann
> mir aber nicht mal das leichteste Design- Pattern beschreiben. Gang of
> Four, noch nie gehört.

https://en.wikipedia.org/wiki/Design_Patterns

Das Buch ist von 1994!
Selbst jemand mit 20-Jähriger Berufserfahrung würde es nicht mehr 
kennen, oder vllt gerade noch.
Ist schon krass, von Bewerbern die Kenntnisse von historischen Büchern 
zu verlangen.

Es gibt ja auch Donald Knuth
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Art_of_Computer_Programming
mit dem Erscheinungsdatum 1968.

von X4U (Gast)


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MangelMicha schrieb:
> "Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit vom März 2017 lässt keinen
> Raum für Interpretationen: Es herrscht Fachkräftemangel in den
> technischen Berufen. Für Arbeitgeber wird es immer schwieriger,
> Ingenieursstellen zu besetzen."

Das ist auch kein Wunder, der sog. Pillenknick hat sich ja so weit 
verstärkt das mittlerweile schon unqualifizierte Einwanderer von 
Politikern als "Geschenk" wahrgenommen werden.

Auf der anderen Seite sind die Lernanforderungen an Ings. so groß das 
Sie sich von einem Medizinstudium wenig unterscheiden (nur halt ohne 
Frauen).

Dann ist das gesellschaftliche Ansehen -sagen wir mal- dem 
Studienaufwand nicht gerade angemessen und die Kohle stimmt auch nur 
wenn man es mit Kunsthistorie oder Geschichtswissenschaft vergleicht.

Dafür der ganze Aufwand und der Wahnsinnsdruck der Bonzenmedien auf die 
Arbeitnehmer (Industrie 4.0 etc blabla). Also wenn mich jemand fragt was 
er studieren soll wenn er technisch Interessiert schlage ich die 
"Universitäten in den USA" vor.

von Martin S. (sirnails)


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NTT schrieb:
> Wenn dann doch mal was rein kommt
> dann wirklich unterirdisch, 10 Jahre Erfahrung will mindesten 65k kann
> mir aber nicht mal das leichteste Design- Pattern beschreiben. Gang of
> Four, noch nie gehört.

Tja, Deutschland ist ein Land, bei dem die Reallöhne sinken wohingegen 
die Ausgaben immer weiter steigen.

Während mein Schwiegervater als "einfacher" Hydrauliktechniker in einer 
Papierfabrik bei 35h noch knappe 4000 Euro NETTO bekommen hat, bekomme 
ich als studierter E-Techniker mit 5 Jahren BE gerade Probleme, die 
Miete zu zahlen, wenn meine Freundin in den Mutterschutz geht.

Beitrag #5043066 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (Gast)


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J. W. schrieb:
> Das Buch ist von 1994!
> Selbst jemand mit 20-Jähriger Berufserfahrung würde es nicht mehr
> kennen, oder vllt gerade noch.
> Ist schon krass, von Bewerbern die Kenntnisse von historischen Büchern
> zu verlangen.

Richtig, das zählt zu Basiswissen und das ist zeitlos. Und wenn man 
nicht mal Grundlagenwissen der Softwaretechnik parat hat, braucht man 
sich auch nicht wundern nur als Handlanger gesehen und bezahlt zu 
werden.

von Cyblord -. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Während mein Schwiegervater als "einfacher" Hydrauliktechniker in einer
> Papierfabrik bei 35h noch knappe 4000 Euro NETTO bekommen hat

Nun ja, mit Mitte bis Ende 30 sollte man das als Ing. / Inf. schon 
hinkriegen (Verheiratet, Stkl. 3); sind ja nur 75k Jahresbrutto dafür 
notwendig.

von AT (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Während mein Schwiegervater als "einfacher" Hydrauliktechniker in einer
> Papierfabrik bei 35h noch knappe 4000 Euro NETTO bekommen hat

Wann und wo war das denn bitteschön, dass ein Hydrauliktechniker so viel 
bekommt?

von Martin S. (sirnails)


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AT schrieb:
> Martin S. schrieb:
> Während mein Schwiegervater als "einfacher" Hydrauliktechniker in einer
> Papierfabrik bei 35h noch knappe 4000 Euro NETTO bekommen hat
>
> Wann und wo war das denn bitteschön, dass ein Hydrauliktechniker so viel
> bekommt?

Bayern, UPM, Altvertrag. Jetzt in Altersteilzeit.

Wollte es selbst nicht glauben - bis ich die Abrechnung sah...

von Henry G. (gtem-zelle)


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NTT schrieb:
> Mein persönlicher Fachkräftemangel, wir sind unterbesetzt, suchen
> dringend .NET Entwickler, seit Monaten. Selbst die
> Personalvermittler/Headhunter schreiben einem, dass sie keine passenden
> Kandidaten haben, der Markt sei leer. Wenn dann doch mal was rein kommt
> dann wirklich unterirdisch, 10 Jahre Erfahrung will mindesten 65k kann
> mir aber nicht mal das leichteste Design- Pattern beschreiben. Gang of

Was erwartest du? 10 Jahre Erfahrung und nur 65k haben wollen, ist doch 
klar, dass das eine Pfeife ist. Schreibt eine Stelle mit 90k aus, ja 
richtig in die Stellenbeschreibung diese Zahl reinschreiben. Im Netz 
hier und da einstellen. Ich gebe euch Brief und Siegel, dass sich in 
kürzester Zeit ein passender Kandidat einfindet.
Naja, vielleicht trollst du auch nur?!

von Cyblord -. (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Bayern, UPM, Altvertrag. Jetzt in Altersteilzeit.
>
> Wollte es selbst nicht glauben - bis ich die Abrechnung sah...

Naja die Ende-50er / Anfang-60er Geborenengeneration hatte das einmalige 
Glück aus dem wirtschaftlich Vollen schöpfen zu können. Das kommt ohne 
extrinsische Gewalteinwirkung so schnell nicht wieder vor. Und wir 
müssen nun mit dem arbeiten, was die uns so hinterlassen haben.

von Dagobert Tump (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Das kommt ohne
> extrinsische Gewalteinwirkung so schnell nicht wieder vor.

Nur müssten nach der "extrinsischen Gewalteinwirkung" erst einmal 1-2 
Generationen den Trümmerhaufen aufräumen, den das hinterlässt. Da lebe 
ich lieber mit etwas weniger Wohlstand.

von mutant (Gast)


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Im Gros haben die Arbeitnehmer der 60-80er schlechtere Lebensstandards 
gehabt, mit einfacherer Ernährung, schlechterer Medizin, mehr körperlich 
anstrengender Arbeit (dementsprechend kürzerer Lebenserwartung), 
schlechterer Technik und spärlichen Urlaubsmöglichkeiten.

Das Einzige, von dem sie mehr hatten, war Sicherheit/Übersichtlichkeit. 
Und Renten.

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> Während mein Schwiegervater als "einfacher" Hydrauliktechniker in einer
>> Papierfabrik bei 35h noch knappe 4000 Euro NETTO bekommen hat
>
> Nun ja, mit Mitte bis Ende 30 sollte man das als Ing. / Inf. schon
> hinkriegen (Verheiratet, Stkl. 3); sind ja nur 75k Jahresbrutto dafür
> notwendig.

Mit Steuerklasse I braucht man für 4k netto im Monat aber bereits 87k 
brutto p.a., das ist beileibe kein Standardgehalt mehr. Es ist aber zum 
Glück nicht jeder verheiratet, und die Frau geht nicht oder nur 
geringfügig arbeiten - denn nur dann ist die Steuerklasse III sinnvoll.

Gut, wenn man Weihnachts- und Urlaubsgeld mit einrechnet, dann kommt man 
mit ERA 12b in Bayern bei einer 35h-Woche in Steuerklasse I so gerade an 
den  Betrag ran, was aber wohl nicht der Regelfall sein dürfte. In 
meiner Abteilung bin ich jedenfalls einer der wenigen Ingenieure mit der 
EG 12, üblich sind die 10 und die 11.

von Qwertz (Gast)


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Dagobert Tump schrieb:
> Nur müssten nach der "extrinsischen Gewalteinwirkung" erst einmal 1-2
> Generationen den Trümmerhaufen aufräumen, den das hinterlässt. Da lebe
> ich lieber mit etwas weniger Wohlstand.

Volle Zustimmung! Nie wieder Krieg.

von genervt (Gast)


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J. W. schrieb:
> Ist schon krass, von Bewerbern die Kenntnisse von historischen Büchern
> zu verlangen.

Das sind Basics die immer noch Gültigkeit haben. Das Ohmsche Gesetz ist 
ja auch schon etwas älter... ;)

Das traurige ist ja, das sich diese Dinge schon seit Zig Jahren 
etabliert haben sollten, aber immer noch von zahlreichen "Topleuten" 
nicht beherrscht werden.

von Kaban (Gast)


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Lass mich raten, dein Vater hatte die Steuerklasse 3 und du hast die 1 
oder 4? Wenn ja ist es Quatsch netto Gehälter zu vergleichen.

von J. W. (nuernberger)


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genervt schrieb:
> J. W. schrieb:
>> Ist schon krass, von Bewerbern die Kenntnisse von historischen Büchern
>> zu verlangen.
>
> Das sind Basics die immer noch Gültigkeit haben. Das Ohmsche Gesetz ist
> ja auch schon etwas älter... ;)

Den Donald Knuth vom Jahr 1968 habe ich gekannt (aber noch nicht 
vollständig gelesen), Die Gang-Of-Four (Design- Pattern, Jahr 1994) 
nicht. Da dachte ich erst an die Band und wunderte mich, dass man von 
Bewerbern die Pop-Kultur abverlangt.

> Das Ohmsche Gesetz ist

ist ein physikalisches Gesetz.

Ein Buch ist ein Buch, das irgendetwas beschreibt. Das sind himmelweite 
Unterschiede.

von mutant (Gast)


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Gibt heute auch noch Leute, die (verheiratet) als Facharbeiter 4000 Euro 
nach Hause tragen. Und es gab auch schon immer die breite Masse, die 
weniger als die Hälfte davon bekommt.

von Cyblord -. (Gast)


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J. W. schrieb:
> ist ein physikalisches Gesetz.
>
> Ein Buch ist ein Buch, das irgendetwas beschreibt. Das sind himmelweite
> Unterschiede.

Es wird auch schwierig zu Software physikalische Gesetze zu finden, ...

von Cyborg (Gast)


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Macht man so weiter, dann wird der Fachkräftemangel auch noch
zum physikalischem Gesetz erklärt. ;-b

von J. W. (nuernberger)


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Abradolf L. schrieb:
> Es wird auch schwierig zu Software physikalische Gesetze zu finden

das meinte ich: Physikalische Gesetze waren schon immer da und bleiben 
so (zeitlos). Software ist eine Modeerscheinung und verändert sich mit 
vorhandenen Architekturen (Speicher, Rechengeschwindigkeit).

von Cyblord -. (Gast)


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J. W. schrieb:
> Software ist eine Modeerscheinung und verändert sich mit
> vorhandenen Architekturen (Speicher, Rechengeschwindigkeit).

Trotzdem ist das Nichtwissen um die Existenz der GoF ein veritables 
Negativaushängeschild für jemanden der von sich behauptet 
Softwareentwickler zu sein und nicht nur Programmierschlampe. Das soll 
natürlich nicht heißen, dass man jetzt jedes Pattern aus dem FF können 
muss, aber deren Existenz und mögliche Einsatzzwecke sollte man 
zumindest irgendwo im Hinterstübchen haben.

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Trotzdem ist das Nichtwissen um die Existenz der GoF ein veritables
> Negativaushängeschild für jemanden der von sich behauptet
> Softwareentwickler zu sein und nicht nur Programmierschlampe.

Programmierschlampe? Was ist das denn für eine ungehobelte 
Ausdrucksweise? Das klingt ja eher nach "Gangbang of Four"...

von Cyblord -. (Gast)


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Ob ungehobelt oder meinungsverstärkend liegt natürlich im Auge des 
Betrachters ;)

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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NTT schrieb:
> Wenn dann doch mal was rein kommt
> dann wirklich unterirdisch, 10 Jahre Erfahrung will mindesten 65k kann
> mir aber nicht mal das leichteste Design- Pattern beschreiben. Gang of
> Four, noch nie gehört.

Diese GoF-Patterns sind doch trivial. Wenn man darüber ein Buch lesen 
muss und nicht selbst auf die Patterns kommt, dann ist das ein 
Armutszeugnis. Und wenn man doch mal so ein Pattern lernen muss, dann 
hat man das in 10 Minuten intus. Aber kommt trotzdem regelmäßig vor, 
dass man in Vorstellungsgesprächen nach Design-Patterns gefragt wird, 
deswegen habe ich das halt mal ein bisschen aufgefrischt, obwohl man es 
so gut wie nie benötigt.


> Natürlich artet das bei uns langsam in Stress aus und die
> Arbeitsbedingungen werden schlechter, also wollte ich auch gehen. Dachte
> 75k und mindestens zwei Tage Home-Office, sollten in Stuttgart schon
> drin sein. Tja weder noch, die 75k gibt es nur bei 60k fix und dann
> dubiose Boni und Home-Office scheint in Entwicklerkreisen ein NoGo zu
> sein.

65k wollte mir eine Personalerin bezahlen als .NET-Entwickler. 
Firmenwagen hätte es auch gegeben. Aber dann kam nach ein paar Tagen 
doch eine Absage per Mail. Bei dem ersten Vorstellungsgespräch waren nur 
zwei Personalerinnen dabei und es sollte dann noch ein zweites Gespräch 
mit dem Leiter der Fachabteilung und dem Geschäfstsführer geben, das 
aber nicht stattgefunden hat. Also da es kein Gespräch mit der 
Fachabteilung gab, können fachliche Gründe wohl nicht die Ursache 
gewesen sein.

von Big in Japan (Gast)


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Viele hier nehmen das Lohnniveau als Indikator für (fehlenden) 
Fachkräftemangel. Dabei ist das überhaupt keiner.

In Japan stagnieren die Löhne für junge Menschen seit Jahrzehnten, 
obwohl der Mangel an diesen sehr wohl real ist.

http://www.japantimes.co.jp/news/2017/06/09/business/stagnant-minimum-wage-decent-life-reach/#.WUP3n8ZLe70

von NTT (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Was erwartest du? 10 Jahre Erfahrung und nur 65k haben wollen, ist doch
> klar, dass das eine Pfeife ist. Schreibt eine Stelle mit 90k aus, ja
> richtig in die Stellenbeschreibung diese Zahl reinschreiben. Im Netz
> hier und da einstellen. Ich gebe euch Brief und Siegel, dass sich in
> kürzester Zeit ein passender Kandidat einfindet.
> Naja, vielleicht trollst du auch nur?!

Natürlich findet sich dann ein Kandidat, aber 90k habe weder ich mit 
Fach- und Disziplinarverantwortung, noch mein Vorgesetzter.
Ob ich ein schlechter Entwickler bin, sei mal dahin gestellt, aber ich 
bekomme die Rückmeldung, dass 75k zuviel sind. Von den 
Personalvermittlern und von Firmen direkt, ohne das es überhaupt einen 
fachlichen Check gegeben hat.

von 110 (Gast)


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mutant schrieb:
> Im Gros haben die Arbeitnehmer der 60-80er schlechtere
> Lebensstandards
> gehabt, mit einfacherer Ernährung,

Die Ernährung war besser, heute muss man viel Kohle hinlegen, um noch 
ein einigermaßenes unverseuchtes Stück Fleisch zu bekommen. Heute wird 
überall aus Kostendruck und weil die Erde langsam am Ende mit der 
Versorgung von 7 Milliarden Ameisen ist, Scheiße beigemengt.
Auch Hausbau war drinne als Alleinverdiener und ohne einen Kredit, der 
über 35 Jahre läuft.
Ganz natürliche Sache, der Globus deutlich unverbrauchter und 
Deutschlands Bürger konnten von den globalen Ungleichgewichten besser 
profitieren als heute. Auch brachte die eigene Währung Exporterfolge 
durch Aufwertung mehr Importwaren in den Korb für ALLE.
Alles aber Geschichte.

von cologne (Gast)


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NTT schrieb:
> Ob ich ein schlechter Entwickler bin, sei mal dahin gestellt, aber ich
> bekomme die Rückmeldung, dass 75k zuviel sind.

Den Eindruck habe ich allerdings auch, ganz ohne fachlichen Check.
Wir sind nicht im Silicon Valley, Leute.

von Cyblord -. (Gast)


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cologne schrieb:
> Den Eindruck habe ich allerdings auch, ganz ohne fachlichen Check.
> Wir sind nicht im Silicon Valley, Leute.

75k@40h ist ja wohl nichts übertriebenes, bei 35h wären das ca. 65k, ein 
ganz normales Inf.-Gehalt ohne große Verantwortlichkeiten.

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> 75k@40h ist ja wohl nichts übertriebenes, bei 35h wären das ca. 65k, ein
> ganz normales Inf.-Gehalt ohne große Verantwortlichkeiten.

Nein, 75k@40h ist nicht normal. Vielleicht im Konzern oder als 
SAP-Entwickler, aber nicht als .NET-Entwickler in einer Klitsche.

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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Außer man entwickelt für Microsoft Dynamics, dann sind auch als 
.NET-Entwickler 75k drin. Aber das ist Schmerzensgeld.

von Cyblord -. (Gast)


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Alternder Top-Entwickler schrieb:
> Nein, 75k@40h ist nicht normal. Vielleicht im Konzern oder als
> SAP-Entwickler, aber nicht als .NET-Entwickler in einer Klitsche.

Zu was zählt dann C# / .NET (inkl. WPF, WCF und WF) im Konzern?

Edit: Btw., in meiner vorherigen "Klitsche" lagen die .NET-Entwickler 
mit mehr als 7J BE üblicherweise zwischen 65k - 75k @ 40h, also ganz so 
unüblich kanns ja nicht sein. Die Seniors wurden dann halt üblicherweise 
zusammengeschnürt in Teams mit Juniors (also Absolventen / 
Berufseinsteiger).

von Henry G. (gtem-zelle)


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NTT schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> Was erwartest du? 10 Jahre Erfahrung und nur 65k haben wollen, ist doch
>> klar, dass das eine Pfeife ist. Schreibt eine Stelle mit 90k aus, ja
>> richtig in die Stellenbeschreibung diese Zahl reinschreiben. Im Netz
>> hier und da einstellen. Ich gebe euch Brief und Siegel, dass sich in
>> kürzester Zeit ein passender Kandidat einfindet.
>> Naja, vielleicht trollst du auch nur?!
>
> Natürlich findet sich dann ein Kandidat, aber 90k habe weder ich mit
> Fach- und Disziplinarverantwortung, noch mein Vorgesetzter.
> Ob ich ein schlechter Entwickler bin, sei mal dahin gestellt, aber ich
> bekomme die Rückmeldung, dass 75k zuviel sind. Von den
> Personalvermittlern und von Firmen direkt, ohne das es überhaupt einen
> fachlichen Check gegeben hat.

Dann bekommen sie halt keinen bzw. nur Pfeifen. Wenn sie sich das 
leisten können. Haben wollen und nicht bezahlen wollen/können ist eben 
kein Fachkräftemangel, sondern ein nicht mehr zeitgemäßes 
Geschäftsmodell.

von Dr. Seltsam (Gast)


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cologne schrieb:
> Wir sind nicht im Silicon Valley, Leute.

Dann wären die Löhne auch anders, eher so 150k-250k.
Und netto nochmal GANZ anders.

von Matt *. (escor)


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Bei Bosch in Ba-Wü sind die Entwicklerstellen in EG 14-15, Architekt 
dann EG16. Zumindest die mit .NET Inhalten, die anderen interessieren 
mich nicht.

Die EG15 sind mit 10% LZ dann AllIn bei ca. 85.000€, bei 40h und die 
EG16 ca. 90.000€.
Meine Frau arbeitet dort, nicht in der Entwicklung, aber mit EG14. Ich 
hatte nicht so viel Glück, da nur Dipl. Wi.-Inf. von der BA/DHBW. Denn 
trotz einschlägiger Berufserfahrung habe ich bei den Konzernen keine 
Chance.
Somit arbeite ich seit meinem Abschluss in diversen KMUs und für 62.000€ 
Fixgehalt hab ich 12 Jahre Erfahrung vorzuweisen und muss viel 
Verantwortung übernehmen und noch mehr Überstunden leisten.

Ich schreibe seit gut einem Jahr Bewerbungen, auch nach Stuttgart. Alle 
suchen ganz dringend, aber bezahlen will keiner was. Als Junior für 
40-45.000€ kein Problem. Aber für einen Senior 70.000€+ ausgeben will 
man dann doch nicht.

Ich wohne etwas ländlich, aber noch in Reichweite der größeren Städte 
Karlsruhe, Stuttgart, Ludwigsburg. Also Immobilienpreise immer noch 
gesalzen,
aber zahlen will man hier nichts. Ein VG in Bretten gehabt, ihre 
Vorstellung für einen Senior/Architekt liegt bei 55.000€. Das bekommt 
40km weiter mein Bruder in Stuttgart als Fachinformatiker mit 3 Jahren 
Berufserfahrung als Linux Admin.

Vielleicht ist C# auch das neue PHP, keine Ahnung ob für Java besser 
bezahlt wird.

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Zu was zählt dann C# / .NET (inkl. WPF, WCF und WF) im Konzern?

Was man im Konzern mit IGM-Vertrag verdient, weiß ich nicht. Aber ohne 
IGM-Vertrag, z.B. in einer Tochterfirma, liegt das Gehalt meiner 
Erfahrung nach auch so bei 65k, vielleicht 70k bei 40h. Dazu kommen dann 
vielleicht noch Boni, Weihnachts- oder Urlaubsgeld. Ich hatte 
Vorstellungsgespräche bei drei Konzernen (zwei mit Tarifvertrag, einer 
ohne) und habe auch die Rückmeldung von einem Personalvermittler 
bekommen, dass Konzerne nicht sooo viel mehr bezahlen würden als 
Mittelständler. Bosch war trotz Tarifvertrag mein Gehaltswunsch von 63k 
bei 35h und 6 Jahren BE wohl zu hoch.

Aber es gibt ja noch viele weitere Faktoren, die das Gehalt 
beeinflussen: Was ist die genaue Aufgabe? Ist es ein Inhouse-Job oder 
muss man reisen? Welcher Standort? Etc. etc. Eine alleinige Angabe des 
Gehalts ohne weitere Angaben ist deswegen ziemlich sinnlos.


> Edit: Btw., in meiner vorherigen "Klitsche" lagen die .NET-Entwickler
> mit mehr als 7J BE üblicherweise zwischen 65k - 75k @ 40h, also ganz so
> unüblich kanns ja nicht sein. Die Seniors wurden dann halt üblicherweise
> zusammengeschnürt in Teams mit Juniors (also Absolventen /
> Berufseinsteiger).

Dann sag mal, wie die Klitsche heißt und was sie macht. Ich weiß ja von 
den meisten Ex-Kollegen, die gewechselt sind, was sie verdienen. Und da 
kommt keiner auch nur annähernd auf 75k@40h, nicht einmal in München. 
Nur einer, der auf Berater für Dynamics CRM umgestiegen ist (d.h. mit 
Reisetätigkeit), würde mit Boni an die 75k rankommen. Und die Firma, zu 
der er gewechselt ist, zahlt schon überdurchschnittlich. Stuttgarter 
Gegend.

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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Ok, es gab da einen Admin, der hat angeblich 65k für 37h verdient, ohne 
alles. D.h. mit allem wäre er wahrscheinlich auf 75-85k bei 40h 
gekommen. Aber das war bei Porsche. Außerdem hat er inzwischen trotz des 
Top-Gehalts wieder gewechselt, weil ihm der Job zu stressig gewesen 
wäre.

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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Da fällt mir noch ein: Ich habe früher eine Zeit lang 
Support-Bereitschaftsdienst gemacht. Dafür gab es pro Woche mindestens 
250 € extra (bei Feiertagen mehr). Hätte ich das Full-Time gemacht, 
wären das auch 10-15k im Jahr extra gewesen. Aber das ist doch kein 
Leben, wenn man ständig erreichbar ist und damit rechnen muss, mitten in 
der Nacht oder am Wochenende angerufen zu werden.

von Cyblord -. (Gast)


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Alternder Top-Entwickler schrieb:
> Aber es gibt ja noch viele weitere Faktoren, die das Gehalt
> beeinflussen: Was ist die genaue Aufgabe? Ist es ein Inhouse-Job oder
> muss man reisen? Welcher Standort? Etc. etc. Eine alleinige Angabe des
> Gehalts ohne weitere Angaben ist deswegen ziemlich sinnlos.

Ich arbeite inhouse (keine Reisetätigkeit), meine Stellenbeschreibung 
ist (Senior) Software-Entwickler, auch wenn das Senior keine weitere 
semantische Bedeutung hat. Gestartet mit 66k€@35h.

von genervt (Gast)


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Alternder Top-Entwickler schrieb:
> und habe auch die Rückmeldung von einem Personalvermittler
> bekommen, dass Konzerne nicht sooo viel mehr bezahlen würden als
> Mittelständler.

- Betriebsrente
- Keine unbezahlten oder verfallenden Überstunden, entweder Gleitzeit 
oder Auszahlen.
- Diverse Vergünstigungen
- Günstige Kantine
- Flexible Arbeitszeitmodelle
- ect...

von Qwertz (Gast)


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Alternder Top-Entwickler schrieb:
> Abradolf L. schrieb:
>> 75k@40h ist ja wohl nichts übertriebenes, bei 35h wären das ca. 65k, ein
>> ganz normales Inf.-Gehalt ohne große Verantwortlichkeiten.
>
> Nein, 75k@40h ist nicht normal. Vielleicht im Konzern oder als
> SAP-Entwickler, aber nicht als .NET-Entwickler in einer Klitsche.

Ja, im Konzern eher normal bis wenig. Ich bin mit nur 35h pro Woche 
bereits weit darüber.

von Goofy (Gast)


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Mittelständler vs. Konzern, das sind meistens Welten, selbst netto, 
gerade im produzierenden Bereich. Bei Software kann es weniger krass 
aussehen. Die meisten Burnouts prozentual sind ebenfalls im Mittelstand 
zu verzeichnen.

von Alexx (Gast)


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Wer als .net Entwickler einen Burnout hat, ist ja wohl selbst schuld.
Oder ein Waschlappen, wer nach 40h die Woche Eierschaukeln ausgebrannt 
ist, soll mal IBN oder Schichtarbeit machen.

von cologne (Gast)


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Gibt auch Konzerne mit Kasernen-Arbeitsklima & Zeitverträgen und 
entspannte, kulante Mittelständer.

Bei der Bezahlung sind Konzerne allerdings so gut wie immer vorne.

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Ich arbeite inhouse (keine Reisetätigkeit), meine Stellenbeschreibung
> ist (Senior) Software-Entwickler, auch wenn das Senior keine weitere
> semantische Bedeutung hat. Gestartet mit 66k€@35h.

35h, also Konzern mit Tarifvertrag. Habe ich doch geschrieben, dass 75k 
vielleicht im Konzern möglich sind. Normal ist das trotzdem nicht, da 
nur ein Bruchteil der .NET-Entwickler eine Stelle im Konzern mit 
Tarifvertrag findet. Die meisten .NET-Stellen sind in Tochterfirmen ohne 
Tarifvertrag ausgelagert.

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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genervt schrieb:
> - Betriebsrente
> - Keine unbezahlten oder verfallenden Überstunden, entweder Gleitzeit
> oder Auszahlen.
> - Diverse Vergünstigungen
> - Günstige Kantine
> - Flexible Arbeitszeitmodelle
> - ect...

Außer Betriebsrente gibt es hier nichts, was mich reizen würde, da ich 
alles andere bei meinem jetzigen Arbeitgeber (KMU) auch habe. Er zahlt 
sogar auch eine kleine, um nicht zu sagen winzige Betriebsrente.

von genervt (Gast)


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D.h. du kannst auch deinen Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden reduzieren 
und an manchen Tagen Homeoffice machen? Wie schauts mit Kernzeit aus?

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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Matt *. schrieb:
> Ich schreibe seit gut einem Jahr Bewerbungen, auch nach Stuttgart. Alle
> suchen ganz dringend, aber bezahlen will keiner was. Als Junior für
> 40-45.000€ kein Problem. Aber für einen Senior 70.000€+ ausgeben will
> man dann doch nicht.

Mit 12 Jahren Berufserfahrung bist du für die Konzerne sowieso zu alt. 
War selbst dort als Student mehrere Jahre Werkstudent und von daher weiß 
ich, dass Neueinstellungen fast nur über vorherige Praktika, Studien-, 
Diplom- oder Doktorarbeit erfolgen. Als ich mit dem Studium fertig war, 
hatten sie gerade eine Einstellungsstopp und ich bin in einer Klitsche 
gelandet. Habe es in meiner damaligen Abteilung später auch nicht mehr 
versucht, weil es fachlich nicht das war, was ich machen wollte. 
Außerdem zu weit weg von meinem Wohnort.

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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genervt schrieb:
> D.h. du kannst auch deinen Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden reduzieren
> und an manchen Tagen Homeoffice machen? Wie schauts mit Kernzeit aus?

Ja, könnte die Wochenarbeitszeit vermutlich schon reduzieren. Es gibt 
Leute, die arbeiten nur 4 Tage oder 30 Stunden pro Woche, natürlich mit 
entsprechender Gehaltskürzung.

Homeoffice ist selbstverständlich möglich. Normalerweise nur ein Tag pro 
Woche, aber im Notfall auch öfter, z.B. falls das Auto defekt ist oder 
die Kinder krank sind.

Kernarbeitszeit gibt es, wird aber bei Bedarf auch flexibel gehandhabt, 
wenn keine Not am Mann ist. Ist eigentlich schon ziemlich locker.

von Matt *. (escor)


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Alternder Top-Entwickler schrieb:
> Außer Betriebsrente gibt es hier nichts, was mich reizen würde, da ich
> alles andere bei meinem jetzigen Arbeitgeber (KMU) auch habe. Er zahlt
> sogar auch eine kleine, um nicht zu sagen winzige Betriebsrente.

Dann hast du aber auch mit dem KMU Glück gehabt.

> - Betriebsrente
Gibt es nicht.
> - Keine unbezahlten oder verfallenden Überstunden, entweder Gleitzeit
> oder Auszahlen.
Sind alle mit dem Gehalt abgegolten und kommen reichlich vor.
Auf 20 angefallene Stunden kommt vielleicht eine die man mal früher raus 
kommt.
> - Diverse Vergünstigungen
Bei uns gibt es in einem Restaurant gegenüber 20% Rabatt, aber die haben 
keinen Mittagstisch, somit kommt man locker auf 14€ mit Getränk und 
jeden Tag 11€ für das Essen ist mir zu teuer.
> - Günstige Kantine
Nicht vorhanden.
> - Flexible Arbeitszeitmodelle
Soweit im gesetzlichen Rahmen angeboten werden muss.
Home Office gibt es bei uns auch, aber ich habe viele Termine wo ich 
Anwesend sein muss. Meist wird im Home Office aber länger gearbeitet, 
man spart sich ja die Anfahrt und es wird auch erwartet das man dann um 
19 Uhr noch ans Telefon geht.
> - ect...
Kostenloser Kaffee, aber nur Filtermaschine und kostenloses Wasser, aber 
leider nicht gekühlt.


Was mich gerade extrem stört, es wird vom Management überall gepusht das 
wir eine Startup Atmosphäre bräuchten und viel Agiler sein müssen. Die 
Firma hat aber 250 Mitarbeite, ist weit entfernt von einem Startup und 
das ganze gilt natürlich nur für die Entwicklung. Jahrelang wurden 
Prozesse aufgebaut und Managementsysteme für die Softwareentwicklung 
eingeführt und verbessert und jetzt wird das alles untergraben.
Wer braucht schon Testing, wenn die Entwickler das dann an einem 
Wochenende wieder gerade biegen können.

von genervt (Gast)


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Matt *. schrieb:
> Wer braucht schon Testing, wenn die Entwickler das dann an einem
> Wochenende wieder gerade biegen können.

Oje..... Da ziehen dann Überstunden am Horizont auf. Ich würde bei einer 
solchen Tendenz mal die Stellenanzeigen anderer Unternehmen sondieren.

von Cyborg (Gast)


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genervt schrieb:
> Stellenanzeigen anderer Unternehmen sondieren.

Da gibts nichts zu sondieren, weil das die Unternehmen schon machen.
Merkt man, wenn die behaupten, die Stelle wäre vergeben, aber die
Ausschreibung ist immer noch aktiv.

von Fuseman (Gast)


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Matt *. schrieb:
> Ein VG in Bretten gehabt, ihre
> Vorstellung für einen Senior/Architekt liegt bei 55.000€.

Ist das Marktgleichgewicht die letzten Jahre schon so aus dem Ruder 
gelaufen?

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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Fuseman schrieb:
> Ist das Marktgleichgewicht die letzten Jahre schon so aus dem Ruder
> gelaufen?

Einen Senior Entwickler aus dem Osten gibt es als Schnäppchen schon für 
42k.

von Anstaltsleiter (Gast)


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J. W. schrieb:
> https://en.wikipedia.org/wiki/Design_Patterns
>
> Das Buch ist von 1994!
> Selbst jemand mit 20-Jähriger Berufserfahrung würde es nicht mehr
> kennen, oder vllt gerade noch.
> Ist schon krass, von Bewerbern die Kenntnisse von historischen Büchern
> zu verlangen.
Das ist ein Klassiker, die kennt man wenn man mal was von OO gehört hat. 
Moby Dick oder Sherlock Holmes kennt auch jeder.


> Es gibt ja auch Donald Knuth
> https://en.wikipedia.org/wiki/The_Art_of_Computer_Programming
> mit dem Erscheinungsdatum 1968.
Das ist von Gott, die heiligen Schriften der Informatiker und erste 
Bände wurden erst viel später fertig, andere zu Lebzeiten des Gotts 
allerdings nicht mehr. Wer von dem noch nie was gehört hat sollte sofort 
in die Umschulung zum Kellner gesteckt werden.

von Bimmelpimmel (Gast)


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Matt *. schrieb:
> Vielleicht ist C# auch das neue PHP, keine Ahnung ob für Java besser
> bezahlt wird.
Nicht wirklich, ist die selbe Gehaltsklasse auch wenn sich die 
jeweiligen Lager für besser bezahlt halten.


Stuttgart ist eh speziell. Was von dort immer für Anfragen reinkommen da 
ziehts dir die Socken aus. Wenn schon Mittelständler in der 
Hessisch/Pfälzischen Provinz besser zahlen als Konzerne die via 
Dienstleister suchen, dann heisst das nur eines: Den Stuttgarter Firmen 
rennen sie die Buden ein, da will jeder rein, das wird ausgenutzt und 
die Preise runtergefahren. Man winkt mit der Möhre "mögliche 
Festanstellung/Übernahme" aber warum sollte man das tun wenn sich endlos 
genug Deppen um niedrig bezahlte Aufträge prügeln? Wenn dann noch so ein 
Schwachsinn als Begründung kommt wie "ja da haben sie aber Daimler in 
ihrer Projekthistorie stehen wenn sie den Auftrag machen, das ist doch 
ne tolle Referenz" - LOL.

Da fahre ich lieber 200km nach Hessen und bin trotzdem schneller und 
entspannter daheim/vor Ort als mich durch den Verkehrsgau rund um 
Stuttgart zu quälen und mehr Geld gibts auch noch.

Solche Anfragen von "namhaften Firmen" wandern inzwischen direkt in den 
Trashfolder.

von Goofy (Gast)


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Bei der nächsten Krise ist der Stuttgarter Raum eh endgültig schachmatt 
gesetzt. Dann haben se auch keine Probleme mit Stau und Feinstaub mehr 
in dem vermurksten schwäbischen Kessel.

von Stuttgarter Entwickler (Gast)


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Goofy schrieb:
> Dann haben se auch keine Probleme mit Stau und Feinstaub mehr
> in dem vermurksten schwäbischen Kessel.

Das hoffe ich. Auf der Arbeit höre ich nur noch schwules Hochdeutsch. 
Alles Reingeschmeckte, die uns die Jobs wegnehmen, die Löhne drücken und 
unsere Straßen verstopfen.

von Martin S. (sirnails)


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Matt *. schrieb:
> Ich schreibe seit gut einem Jahr Bewerbungen, auch nach Stuttgart. Alle
> suchen ganz dringend, aber bezahlen will keiner was. Als Junior für
> 40-45.000€ kein Problem. Aber für einen Senior 70.000€+ ausgeben will
> man dann doch nicht.

Genau das ist doch der Kern des Problems.

Während in den nordischen Länder die Reallöhne massiv gestiegen sind, 
ist in Deutschland nicht viel zu holen; die Löhne sinken sogar! Die 
Kosten für Wohneigentum explodieren - bei uns seit 2013 um über 50%!

Es hat doch seinen Grund, warum Deutschland so einen massiven 
Exportüberschuss hat: Ausschließlich dank der Automobilbranche! In allen 
anderen Segmenten läuft uns der Rest der Welt gerade den Rang ab. Und 
was hat man davon? Man muss auch hohe Gehälter zahlen - dafür hat man 
die Chance auf das Qualitätsmerkmal "Made in Germany".

Mittlerweise habe ich aber eher das Gefühl, dass - dank des Lohndumpings 
- Made in Germany langsam weniger wert ist, als Made in China.

Wenn ich so sehe, was teilweise aus unserer Entwicklungsabteilung 
rauskommt, dann frage ich mich tatsächlich, was das noch mit Qualität zu 
tun hat! Das ist Chinaniveau! Überall auf der Welt werden die tftp-Ports 
gesperrt (weil einfach extrem unsicher), aber bei uns ist das die neu 
Entdeckte "ideale" Updateschnittstelle... Nicht sftp, sondern tftp! o.O

Und die Produktmanager?! Unter der Hand sagt JEDER! in der Firma, dass 
man die besser gestern als morgen hätte rauswerfen sollen. Nur: Wenn man 
halt nichts zahlen will - was erwartet man da?

Wir hätten damals für die E-Entwicklung einen Entwicklungsleiter von 
einem Großkonzern haben können. Der Typ hatte mal so richtig was drauf. 
Nur: Zu teuer - bei 75.000 Euro Jahresgehalt+Zulagen. Stattdessen hat 
man halt so eine Flachpfeiffe eingestellt (grundsätzlich nur mit 
5-jahres-Vertrag), bei der alle jetzt den Countdown zum Auslaufen des 
Vertrages zählen.

Nenene... Uns fliegen die Kosten hier langsam um die Ohren. Alleinig der 
etwas weniger teure Sprit sorgt für eine schwache Inflation. Tatsächlich 
aber ziehen die Preise gerade überall massiv an. Da ist nicht viel drum 
herum zu reden: Wir haben die 3% doch schon lange erreicht.

Sind wir mal ehrlich: Wer von Euch bekommt denn pro Jahr 3% mehr lohn - 
und hat damit wenigstens einen Inflationsausgleich? Ich nicht. Zumindest 
nicht freiwillig. Meine letzte Gehaltserhöhung war eher eine 
Lohnnormalisierung als eine wirkliche Verbesserung.

von Thomas1 (Gast)


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Big in Japan schrieb:
> In Japan stagnieren die Löhne für junge Menschen seit Jahrzehnten,
> obwohl der Mangel an diesen sehr wohl real ist.
>
> 
http://www.japantimes.co.jp/news/2017/06/09/business/stagnant-minimum-wage-decent-life-reach/#.WUP3n8ZLe70


In Japan wird auch nach alter bezahlt. Da bekommen ältere deutlich mehr 
Geld.

von Qwertz (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Sind wir mal ehrlich: Wer von Euch bekommt denn pro Jahr 3% mehr lohn -
> und hat damit wenigstens einen Inflationsausgleich?

Ich, und da bin ich sicherlich kein Einzelfall.

Ich bin schon seit mehreren Jahren immer über 3% Gehaltssteigerung 
gekommen, welche sich aus den jährlichen Tarifrunden der IG Metall sowie 
steigenden individuellen Gehaltsbestandteilen zusammensetzen.

von Bunzelrepublik (Gast)


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Toll, IGM ist nach GdF und Vereinigung Cockpit noch das Beste. Der Rest 
der Gewerkschaftssippe schlägt für 2 Jahre mit Hängen und Würgen gute 3 
Prozent raus und die tariffernen Unternehmen orientieren sich daran, 
aber mit gutem Abschlag, je nachdem was der Fachkräfteüberschuss so 
hergibt. Soll wohl auch Firmen geben, die seit der Euroeinführung die 
Gehälter nicht mehr an Wertverlust angepasst haben. Und trotzdem oder 
gerade deshalb noch auf dem Markt vertreten sind.

von genervt (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ich bin schon seit mehreren Jahren immer über 3% Gehaltssteigerung
> gekommen, welche sich aus den jährlichen Tarifrunden der IG Metall sowie
> steigenden individuellen Gehaltsbestandteilen zusammensetzen.

Dieses Jahr wars leider nur 2% wegen Tarifrunde und den persönlichen 
Anteil darfst da nicht reinrechnen.

von Thomas1 (Gast)


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von Kopfschüttel (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Sahra Wagenknecht über den Fachkräftemangel.
>
> 
http://www.focus.de/politik/deutschland/focus-inner-circle-eine-schande-beim-thema-fachkraeftemangel-wuetet-wagenknecht-gegen-deutschland_id_7260134.html

Jetzt dreht die aber völlig frei:

Deutsche Schüler verlassen die Schule als angeblich Analphabeten -> "Es 
ist eine Schande für so ein reiches Land, dass wir Menschen von der 
Schule abgehen lassen, die kaum lesen und schreiben können“ – die 
Bundesrepublik sei „selbst verantwortlich für den Fachkräftemangel“ im 
Land."

Alter, die hält tatsächlich ne Problemschule in Berlin-Kreuzberg für 
representativ.


Na wenigstens hatt'se erkannt das Deutsachland reich ist und nicht wie 
sonst von den Leninisten gern behauptet nur von bis aufs Hemd 
ausgebeutetetn Prekariat bevölkert wäre.

von Martin S. (sirnails)


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Kopfschüttel schrieb:
> Alter, die hält tatsächlich ne Problemschule in Berlin-Kreuzberg für
> representativ.

Achso. Linkes pack. Ich vergaß...

Dass aber nahezu alle Firmen in unserem Landkreis (und Bayern ist ein 
reiches und gebildetes Land) inzwischen Hauptschüler kategorisch 
ablehnen, weil sie - auch bayrisch zu dumm zum sch***** sind - daran 
ändert auch die Umbenennung in "Mittelschule" nichts ;-)

von Kopfschüttel (Gast)


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Martin S. schrieb:

> Dass aber nahezu alle Firmen in unserem Landkreis (und Bayern ist ein
> reiches und gebildetes Land) inzwischen Hauptschüler kategorisch
> ablehnen, weil sie - auch bayrisch zu dumm zum sch***** sind - daran
> ändert auch die Umbenennung in "Mittelschule" nichts ;-)

Reden wir von Fränkischen Landkreis in Bayern ?! ;-)

von J. W. (nuernberger)


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> von Fränkischen Landkreis

Was ist bitte ein "Fränkischen Landkreis"?
Es gibt 3 fränkische Regierungsbezirke (Ober-, Mittel-, Unterfranken) 
mit Regierungssitzen in München, Ansbach und Würzburg mit einer Vielzahl 
an Landkreisen!

von Kopfschüttel (Gast)


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J. W. schrieb:
>> von Fränkischen Landkreis
>
> Was ist bitte ein "Fränkischen Landkreis"?
> Es gibt 3 fränkische Regierungsbezirke (Ober-, Mittel-, Unterfranken)
> mit Regierungssitzen in München, Ansbach und Würzburg mit einer Vielzahl
> an Landkreisen!

Irgendein Landkreis aus den 3 fränkischen Regierungsbezirken eben.

von J. W. (nuernberger)


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Korrektur:
Da habe ich Oberfranken mit Oberbayern verwechselt: Bayreuth, nicht M.

von Christoph H. (deine_muddi)


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wenn du dich für beides interessierst, mach Medizin.

Hauptgrund:
besserer / risikofreierer Weg in die Selbständigkeit. Wenn dich das 
Angestelltendasein hast du wenigstens gleich einen vernünftigen Weg in 
die Freiheit.

von MangelMicha (Gast)


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Ooooh wie es doch mangelt!
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2017/06/89397/

Trotz massiv gestiegenen Absolventenzahlen braucht die Wirtschaft noch 
mehr.
"Die Zahl der Studierenden und auch der bestandenen Prüfungen steigt in 
Deutschland seit Jahren an. Das führt aber nicht zu einem Überangebot an 
Absolventen. Im Gegenteil, die hohe Nachfrage nach qualifizierten 
Fachkräften sorgt weiterhin für hohe Gehälter von Berufseinsteigern mit 
Hochschulabschluss."

Keine wirkliche Quelle dafür. Nur ne Pauschalaussage, die junge Leute 
ins Studium locken soll.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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MangelMicha schrieb:
> Keine wirkliche Quelle dafür. Nur ne Pauschalaussage, die junge Leute
> ins Studium locken soll.

Wer heute noch einem Printmedium (auch die Online-Ausgaben) glauben 
schenkt, ist selber schuld!

von Christoph H. (deine_muddi)


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Christoph H. schrieb:
> wenn du dich für beides interessierst, mach Medizin.
>
> Hauptgrund:
> besserer / risikofreierer Weg in die Selbständigkeit. Wenn dich das
> Angestelltendasein hast du wenigstens gleich einen vernünftigen Weg in
> die Freiheit.

weiterer, meines Erachtens gleichwertiger, Grund:
örtlich flexibler - Praxen und Krankenhäuser gibt es fast überall. Als 
Ingenieur ist man oft total spezialisiert und nur für ganz bestimmte 
Unternehmen / Branchen interessant.

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Alternder Top-Entwickler schrieb:
>> Für das, was ich mache, und für die Größe der Firmen, bei denen ich mich
>> beworben habe, sind 65k ohne Personalverantwortung so ziemlich das
>> Maximum. In eine Firma mit Tarifvertrag zu kommen, ist fast unmöglich.
>
> Ach komm, wenn selbst ich das geschafft habe, schaffst du das doch auch!

Wann hast du deinen Job dort bekommen? In welchem Alters? Wie bist du 
dort reingekommen?

Kurz  nach dem Studium hätte ich es wie schon geschrieben bei meiner 
damaligen Abteilung, in der ich Werkstudent war, auch geschafft 
reinzukommen, wenn es damals wegen Wirtschaftskrise keinen 
Einstellungsstopp und Kurzarbeit gegeben hätte.

von Alternder Top-Entwickler (Gast)


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Dagobert Tump schrieb:
> Dienstleistungen. Ich könnte kein ganzes Gerät entwickeln, geschweige
> denn in Verkehr bringen.

Du bist also auf ein einziges Produkt spezialisiert? Und wie lange 
denkst du, dass diese Produkt noch gefragt ist? Was machst du, wenn die 
Nachfrage weg fällt?

von Metzger (Gast)


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MangelMicha schrieb:
>

>
> Keine wirkliche Quelle dafür. Nur ne Pauschalaussage, die junge Leute
> ins Studium locken soll.

Heißt aber auch, dass man bewusst den Weg weitergeht, die duale 
Ausbildung sterben zu lassen, man überlässt die Kosten dem Steuerzahler. 
Die Fertigung wird eh weiter outgesourced und im Handwerk und Bau sind 
sowieso fast nur noch Kräfte aus den Krisenstaaten. Da weiß man schon 
wie Deutschland enden wird - finanziell, sozial und ethnisch und ethisch 
ausgedärmt.

von Cyblord -. (Gast)


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Alternder Top-Entwickler schrieb:
> Du bist also auf ein einziges Produkt spezialisiert? Und wie lange
> denkst du, dass diese Produkt noch gefragt ist? Was machst du, wenn die
> Nachfrage weg fällt?

Dienstleistungen werden vermutlich nie wegfallen.

von Kopfschüttel (Gast)


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MangelMicha schrieb:
> Keine wirkliche Quelle dafür. Nur ne Pauschalaussage, die junge Leute
> ins Studium locken soll.

Naja, wenn selbst 'ne Sahra Wagenknecht von der PDS vom real 
existierenden Fachkräftemangel in Deutschland spricht, wird schon was 
dran sein.

Und was ist falsch am Lernen/studieren wenn es die Eintrittskarte in die 
hochqualifizierten Jobs ist? Analphabeten von der Mittelschule haben wir 
ja schon genug (sagt Sahra).

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Kopfschüttel.

Kopfschüttel schrieb:

> Und was ist falsch am Lernen/studieren wenn es die Eintrittskarte in die
> hochqualifizierten Jobs ist?

Weil studieren bestenfalls eine Voraussetzung für hochqualifizierten 
Jobs ist. Auch von den Studierten bekommt bestenfalls das obere Drittel 
auch hochqualifizierte (und hochdotierte) Jobs. Der Rest bekommt 
bestenfalls gute Facharbeitergehälter, und stellt fest, dass er viel 
Zeit und Energie in ein Jodeldiplom gesteckt hat.

> Analphabeten von der Mittelschule haben wir
> ja schon genug (sagt Sahra).

Und da irrt Sahra leider auch. Mehr Ausbildung beseitigt nicht mangelnde 
Begabung.

Der Ausweg dürfte eher sein, eine Gesellschaft so zu nivelieren, dass 
man auch mit gering Qualifizierten hinkommt.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Alternder Top-Entwickler

Alternder Top-Entwickler schrieb:

>> Dienstleistungen. Ich könnte kein ganzes Gerät entwickeln, geschweige
>> denn in Verkehr bringen.
> Du bist also auf ein einziges Produkt spezialisiert? Und wie lange
> denkst du, dass diese Produkt noch gefragt ist? Was machst du, wenn die
> Nachfrage weg fällt?

Deine Bedenken mögen ja begründet sein, aber dem steht in der Realität 
dagegen, dass die meisten damit überfordert sind.

Jede Leistungsgesellschaft endet zwangsläufig in einer 
Überforderungsgesellschaft.

Wenn es bei Dir anders ist, sei froh und freu Dich, aber Du gehörst dann 
halt zu einer sehr kleinen Gruppe. Für die meisten gilt das nicht.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von eingutergeist (Gast)


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tjaa Fachkräftemangel . . .

blöde Sache aber auch,-
muss man mal in der Wüste oder auf dem Kompost nachschauen

aber ist ja wohl nun genügend Kohle für Neue da

ob man da schon was kaufen kann , oder wird da noch ein innovativer 
Firmengründer gesucht der Geist und Wissen abpackt und haltbar macht?
Aber gibt schon was glaube ich,
beim Jobcenter um die Ecke bei Kaisers
die da stehen habens, ist aber nicht offiziell, steht noch Berliner 
Pilsner drauf.
Aber vielleicht wirkts ja noch.

von J. W. (nuernberger)


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Das Ziel einer Gesellschaft ist aber nicht, möglichst viele schlaue 
Köpfe zu haben, sondern Menschen zu haben, die nicht aufmucken und nur 
das tun, was sie tun sollen.
Wenn es viele Jobs in einer Gesellschaft gibt, wo Lesen und Schreiben 
zwingend notwendig ist, warum dürfen Absolventen einer Mittelschule 
keine Analphabeten sein?

von Kopfschüttel (Gast)


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J. W. schrieb:
> Das Ziel einer Gesellschaft ist aber nicht, möglichst viele schlaue
> Köpfe zu haben, sondern Menschen zu haben, die nicht aufmucken und nur
> das tun, was sie tun sollen.

Naja, es sind aber meist die Dummen die "aufmucken" und nicht verstehen 
was sie tun sollen.

Die Schlauen verstehen es, sich nach ihren Wünschen eine Nische zu bauen 
und es nach außen so aussehen zu lassen, also ob sie nur das tun würden 
was man von ihnen verlangt.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Kopfschüttel schrieb:
> J. W. schrieb:
>> Das Ziel einer Gesellschaft ist aber nicht, möglichst viele schlaue
>> Köpfe zu haben, sondern Menschen zu haben, die nicht aufmucken und nur
>> das tun, was sie tun sollen.
>
> Naja, es sind aber meist die Dummen die "aufmucken" und nicht verstehen
> was sie tun sollen.

Das ergibt keinen Sinn. Mann kann nur aufmucken, wenn man versteht, was 
man tun soll.

> Die Schlauen verstehen es, sich nach ihren Wünschen eine Nische zu bauen
> und es nach außen so aussehen zu lassen, also ob sie nur das tun würden
> was man von ihnen verlangt.

Das ist doch genau das. Schüttle deinen Kopf nicht so viel, du bist 
schon ganz verwirrt.

Beitrag #5051518 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Kopfschüttel.

Kopfschüttel schrieb:

> Die Schlauen verstehen es, sich nach ihren Wünschen eine Nische zu bauen
> und es nach außen so aussehen zu lassen, also ob sie nur das tun würden
> was man von ihnen verlangt.

Das heisst also, die Schlauen lösen keine Probleme, sondern schaffen 
sie?
So ähnlich wie die Schutzgelderpresser von der Mafia, die die 
Bedrohungssituation, vor der sie schützen wollen, selber erst schaffen?

Einige politische Parteien arbeiten auch nach dem Prinzip, indem Sie das 
Bedrohungszenario das sie bewältigen wollen erst herbeireden bzw. grob 
überzeichnen.

Im übertragenen Sinne beruht der "goldene Boden" des Handwerks 
sicherlich zu einem guten Teil auf ähnlichen Strategien, auch wenn es 
weniger um Bedrohung denn um soziale Reputation geht.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von dumm (Gast)


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Kopfschüttel schrieb:
> J. W. schrieb:
>> Das Ziel einer Gesellschaft ist aber nicht, möglichst viele schlaue
>> Köpfe zu haben, sondern Menschen zu haben, die nicht aufmucken und nur
>> das tun, was sie tun sollen.
>
> Naja, es sind aber meist die Dummen die "aufmucken" und nicht verstehen
> was sie tun sollen.
>
> Die Schlauen verstehen es, sich nach ihren Wünschen eine Nische zu bauen
> und es nach außen so aussehen zu lassen, also ob sie nur das tun würden
> was man von ihnen verlangt.

Arbeiten, arbeiten, arbeiten, Steuern zahlen, Versicherungen zahlen, 
Gebühren zahlen, Strafen zahlen, Unterhalt zahlen, kaufen, kaufen, 
kaufen von sinnlosem Müll, mit 70 das Restgeld einem Altersheim in den 
Rachen werfen, dann Bestattung zahlen und das war's. Das ist der 
Traumbürger und davon gibt es sehr viele. Ingenieure sind die typische 
Vertreter dieser Gattung, Dumm sind sie bestimmt nicht.

von F. B. (finanzberater)


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dumm schrieb:
> Arbeiten, arbeiten, arbeiten, Steuern zahlen, Versicherungen zahlen,
> Gebühren zahlen, Strafen zahlen, Unterhalt zahlen, kaufen, kaufen,
> kaufen von sinnlosem Müll, mit 70 das Restgeld einem Altersheim in den
> Rachen werfen, dann Bestattung zahlen und das war's. Das ist der
> Traumbürger und davon gibt es sehr viele.

Gut erkannt. Aber nicht mit mir! Was bringt das tollste IGM-Gehalt, wenn 
man es dann für Kaffeemaschinen für 1.500 € ausgibt oder Autos für 
50.000 €, nur um damit angeben zu können?

War früher öfter bei einer Hure, die in der Nähe eines Daimlerstandorts 
gewerkelt hat. Sie hat mir erzählt, dass zu ihr häufig Daimlermanager 
kommen, die auf Sadomaso stehen, um sich von ihr schlagen zu lassen. 
Nachts um 9 oder 10 Uhr nach der Arbeit. Und am nächsten Tag müssten sie 
um 5 wieder aufstehen. Manche würden dabei einpennen, weil sie so fertig 
sind. Sie würden 150 € zahlen, um eine Stunde bei ihr pennen zu dürfen, 
weil sie daheim nicht abschalten könnten. Bemitleidenswert.

von F. B. (finanzberater)


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F. B. schrieb:
> Nachts um 9 oder 10 Uhr nach der Arbeit.

Also direkt von der Arbeit wären die gekommen. Noch mit Anzug und 
Krawatte.

von Bedenklich (Gast)


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F. B. schrieb:
> Daimlermanager

F. B. schrieb:
> Bemitleidenswert

Wirklich Manager sind für mich Leute die > 300 000 Euro im Jahr 
verdienen. Viele davon machen das ein paar Jahre, Schlafen bei der 
Escort Dame inklusive, und haben dann ausgesorgt, können dann ein 
relativ freies Leben führen. Diese Manager können sich auch locker einen 
Neuwagen für 50 000 Euro leisten und haben mit 50 immer noch ausgesorgt.

Zu bemitleiden ist für mich eher der fleißige Ingenieur, der 60 000 Euro 
im Jahr verdient. Hier ist Aussorgen schon etwas schwieriger. Viele 
davon sind bis Mitte 60 gezwungen, eine Arbeit nachzugehen, die sie 
ankotzt.

von Lutz H. (luhe)


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Bedenklich schrieb:
> Viele
> davon sind bis Mitte 60 gezwungen, eine Arbeit nachzugehen, die sie
> ankotzt.

Erst mal ist das Renteneintrittsalter Ende 60  und es braucht nur eine 
Religion angenommen zu werden die die Arbeit als lala definiert, dann 
ist ein gemütliches sitzen im Kaffee angesagt.

von Qwertz (Gast)


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Bedenklich schrieb:
> Zu bemitleiden ist für mich eher der fleißige Ingenieur, der 60 000 Euro
> im Jahr verdient. Hier ist Aussorgen schon etwas schwieriger. Viele
> davon sind bis Mitte 60 gezwungen, eine Arbeit nachzugehen, die sie
> ankotzt.

Erstens sind es 90k im Jahr und zweitens, warum sollte ein Ingenieursjob 
einen mit Mitte 60 ankotzen? Im Gegenteil, das ist genau das, was mich 
interessiert.

von Bedenklich (Gast)


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Qwertz schrieb:
> mit Mitte 60 ankotzen

Langjährige Beobachtung ;-)

von Hendrik (Gast)


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Also in Norddeutschland ist für Arbeitnehmer nichts zu spüren vom 
Fachkräftemangel. Löhne werden immer noch gedrückt bis zum geht nicht 
mehr.

von Lutz H. (luhe)


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Qwertz schrieb:
> Erstens sind es 90k im Jahr und

Ist diese Information aus einen Werbefilm?

von MangelMicha (Gast)


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Bedenklich schrieb:
> F. B. schrieb:
>> Daimlermanager
>
> F. B. schrieb:
>> Bemitleidenswert
>
> Wirklich Manager sind für mich Leute die > 300 000 Euro im Jahr
> verdienen. Viele davon machen das ein paar Jahre, Schlafen bei der
> Escort Dame inklusive, und haben dann ausgesorgt, können dann ein
> relativ freies Leben führen. Diese Manager können sich auch locker einen
> Neuwagen für 50 000 Euro leisten und haben mit 50 immer noch ausgesorgt.
>
> Zu bemitleiden ist für mich eher der fleißige Ingenieur, der 60 000 Euro
> im Jahr verdient. Hier ist Aussorgen schon etwas schwieriger. Viele
> davon sind bis Mitte 60 gezwungen, eine Arbeit nachzugehen, die sie
> ankotzt.

Wenn es denn 60.000€ wären!

Man kann mit 60.000€ "ordentlich" was zurücklegen. Aber rechnen wir mal:

SV+Lohnsteuer+Soli=48% -> Rest 62% macht also 60.000*0.62=37.200€

Also im Monat: 3100€ Netto.

Wohnung 1000€ + Leben 1000€ = 2000€ Ausgaben, bleiben 1100€ zum Sparen. 
Heisst, man kann für zwei gearbeitete Monate einen weiteren Leben. Oder 
für ein Jahr Arbeit, kann man ein halbes Jahr aus Ersparnissen Leben.

Wenn man mit 30 Jahren 60.000€ verdient (haha! Viel eher so 45k) und 
beachtet, dass die Rente mit 67 kommt, dann muss man etwa 24 Jahre lang 
bis zum Alter von 54 Jahren arbeiten. Dannach kann man seinen 
Lebensstandart bis zur Rente mit 67 halten (2000€ Netto jeden Monat). 
Natürlich sollte man Inflationsausgleiche beim ortsansässigen Ausbeuter 
erbetteln ... Und nach der Rente sieht es natürlich auch mies aus ...

Formel für Restarbeitsjahre:

Restarbeitsjahre = 
(Ausstiegsalter-Einstiegsalter)*(Gesamtnetto-Sparbetrag)/(Gesamtnetto)

Wenn man mit 30 einsteigt und bis 80 Jahre je Monat 2000€ haben will, 
muss man übrigens bei 60k/Jahr bis 63 arbeiten. ;)

Oder man spart bis zum 40. Lebensjahr jeden Monat die 1100€ und hat 
132.000€ zusammen und baut sich im tiefsten Mecklenburg Vorpommern ein 
klitzekleines Häusschen ... Alternativ auf geerbten Grundstücken ein 
etwas größeres Haus. Oder man baut erst das Haus bis 40 und stattet es 
die nächsten 10 Jahre bis 50 fertig aus ...

Also man kann schon "Aussorgen" mit dem Gehalt, das aber keiner wirklich 
bekommt. Man darf sich aber nie einen Neuwagen kaufen, nie teuer in den 
Urlaub fahren oder am Aldi einfach vorbei gehen. Kinder und Frau sind 
natürlich auch nicht möglich, aber viele in der heutigen Zeit bleiben 
sowieso freiwillig oder unfreiwillig Single.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Hendrik schrieb:
> Löhne werden immer noch gedrückt bis zum geht nicht mehr.

Das ist der Punkt, wo Deutschland die gesamte Euro-Zone kaputt macht
Und einer der Gründe ist, warum es die Euro-Krise gibt.
Im Vergleich zum Ausland haben wir hier mittlerweile Dumping-Löhne,
die selbst Staaten wie Frankreich heruntergezogen haben.

von genervt (Gast)


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Bedenklich schrieb:
> Zu bemitleiden ist für mich eher der fleißige Ingenieur, der 60 000 Euro
> im Jahr verdient. Hier ist Aussorgen schon etwas schwieriger. Viele
> davon sind bis Mitte 60 gezwungen, eine Arbeit nachzugehen, die sie
> ankotzt.

Wie viele Fehler kann man eigentlich machen?

von genervt (Gast)


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MangelMicha schrieb:
> SV+Lohnsteuer+Soli=48% -> Rest 62% macht also 60.000*0.62=37.200€
>
> Also im Monat: 3100€ Netto.

2.917,04 € und du hast keine Ahnung.

von MangelMicha (Gast)


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genervt schrieb:
> MangelMicha schrieb:
>> SV+Lohnsteuer+Soli=48% -> Rest 62% macht also 60.000*0.62=37.200€
>>
>> Also im Monat: 3100€ Netto.
>
> 2.917,04 € und du hast keine Ahnung.

genervt schrieb:
> Bedenklich schrieb:
>> Zu bemitleiden ist für mich eher der fleißige Ingenieur, der 60 000 Euro
>> im Jahr verdient. Hier ist Aussorgen schon etwas schwieriger. Viele
>> davon sind bis Mitte 60 gezwungen, eine Arbeit nachzugehen, die sie
>> ankotzt.
>
> Wie viele Fehler kann man eigentlich machen?

Dann erzähl uns doch einfach mal mehr. Einzeiler sind immer blöd.

von Lübeck (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> Im Vergleich zum Ausland haben wir hier mittlerweile Dumping-Löhne,
> die selbst Staaten wie Frankreich heruntergezogen haben

Durchschnittsgehalt für Ingenieure in Italien: 30.000€
Durchschnittsgehalt für Ingenieure in Frankreich: 40.000€

Würdet ihr dafür aufstehen?
Wo dumpen wir bitteschön Löhne?

von genervt (Gast)


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MangelMicha schrieb:
> Dann erzähl uns doch einfach mal mehr. Einzeiler sind immer blöd.

Was denn? Nur 60k und dann auch noch fleißig?

Bis Mitte 60 als E-Ing zu arbeiten und dann noch keinen Spaß dran haben?

Besser kann man ein gescheitertes Leben eigentlich nicht umschreiben!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Lübeck schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> Im Vergleich zum Ausland haben wir hier mittlerweile Dumping-Löhne,
>> die selbst Staaten wie Frankreich heruntergezogen haben
>
> Durchschnittsgehalt für Ingenieure in Italien: 30.000€
> Durchschnittsgehalt für Ingenieure in Frankreich: 40.000€
>
> Würdet ihr dafür aufstehen?
> Wo dumpen wir bitteschön Löhne?

nicht alle sind Ingenieure...
ausserdem muss man auch die Preise im jeweiligen Land betrachten

von Bedenklich (Gast)


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● J-A V. schrieb:
>> Durchschnittsgehalt für Ingenieure in Italien: 30.000€
>> Durchschnittsgehalt für Ingenieure in Frankreich: 40.000€
>>
>> Würdet ihr dafür aufstehen?
>> Wo dumpen wir bitteschön Löhne?
>
> nicht alle sind Ingenieure...
> ausserdem muss man auch die Preise im jeweiligen Land betrachten

Die Preise in jeweiligen Land sind in Italien und in Frankreich so 
mindestens hoch wie in Deutschland. Leute, relativiert nicht alles, 
manchmal ist Scheiße einfach nur Scheiße.

30 000 und 40 000 ist wenig, nicht wahr?

Es gibt Leute, die arbeiten fleißig, damit das auch bei uns so kommt. 
Ingenieure so schön günstig, das freut den Firmen doch.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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na?
Ist das Streicheltelefon kaputt?

von Rick M. (rick-nrw)


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Lübeck schrieb:
> urchschnittsgehalt für Ingenieure in Italien: 30.000€
> Durchschnittsgehalt für Ingenieure in Frankreich: 40.000€
>
> Würdet ihr dafür aufstehen?
> Wo dumpen wir bitteschön Löhne?


Was hat ein französischer bzw. ein italienischer Ingenieur dann netto 
raus?

von Bedenklich (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Lübeck schrieb:
>> urchschnittsgehalt für Ingenieure in Italien: 30.000€
>> Durchschnittsgehalt für Ingenieure in Frankreich: 40.000€
>>
>> Würdet ihr dafür aufstehen?
>> Wo dumpen wir bitteschön Löhne?
>
> Was hat ein französischer bzw. ein italienischer Ingenieur dann netto
> raus?

Weniger als 40 000 Euro.

von F. B. (finanzberater)


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> F. B. schrieb:
> Zu bemitleiden ist für mich eher der fleißige Ingenieur, der 60 000 Euro
> im Jahr verdient. Hier ist Aussorgen schon etwas schwieriger. Viele
> davon sind bis Mitte 60 gezwungen, eine Arbeit nachzugehen, die sie
> ankotzt.

Deswegen empfehle ich, sich rechtzeitig finanziell unabhängig zu machen 
und aus diesem Hamsterrad auszusteigen. Mit 60 dürfte es dafür zu spät 
sein.

Leistung für den Arbeitgeber zu bringen, lohnt sich doch sowieso nicht. 
Früher habe ich bei Vorstellungsgesprächen auf die Gehaltsfrage immer 
geantwortet, dass er mir am liebsten wäre, wenn ich nach Leistung 
bezahlt werde. Ist aber niemand darauf eingegangen. Das zeigt doch, dass 
sie gar kein Interesse daran haben, nach Leistung zu bezahlen. Ist ja 
auch klar, denn dann müsste derjenige, der zehn Mal produktiver ist, 
auch das zehnfache Gehalt bekommen. Und falls doch einmal ein 
Bonussystem eingeführt wurde, dann war es ganz einfach, das zu 
unterwandern, so dass am Ende die Faulenzer genau so viel oder mehr 
rausbekamen als diejenigen, die sich wirklich reingehängt haben. 
Deswegen investiere ich jetzt meine ganze Energie in meine finanzielle 
Unabhängigkeit.

von Oberlajtnant (Gast)


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F. B. schrieb:
> Deswegen investiere ich jetzt meine ganze Energie in meine finanzielle
> Unabhängigkeit.

Deine ganze Energie? Wirklich wahr?

Na, dann fehlt Dir ja dann glücklicherweise die Energie dafür, im 
Stundentakt Deine Börsennachrichten hier hin zu kippen.

:))

von F. B. (finanzberater)


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Oberlajtnant schrieb:
> Deine ganze Energie? Wirklich wahr?

Ich bilde mich fachlich nicht mehr weiter. Nur noch das Notwendigste, 
was ich gerade bei der Arbeit benötige. Stattdessen bin ich gerade 
dabei, mich als Trader und Investor zu perfektionieren.

von Abc (Gast)


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Aktienhandel oder was? Erzähl Mal genauer was du meinst.

von Cyborg (Gast)


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Hendrik schrieb:
> Also in Norddeutschland ist für Arbeitnehmer nichts zu spüren vom
> Fachkräftemangel. Löhne werden immer noch gedrückt bis zum geht nicht
> mehr.

Lübeck schrieb:
> Wo dumpen wir bitteschön Löhne?

Da wird es immer Gebiete/Branchen geben. Gleichverteilung ist eine
Illusion. Einkommensmäßig herrscht hier doch die Planwirtschaft.

Bedenklich schrieb:
> 30 000 und 40 000 ist wenig, nicht wahr?

Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. Dazu kommt noch, dass
alle Arbeitsmarktmechanismen gegen die Interessen der AN gerichtet
sind und das zeigt Wirkung.

Rick M. schrieb:
> Was hat ein französischer bzw. ein italienischer Ingenieur dann netto
> raus?

Kann man sowieso nicht vergleichen, weil die Lebenshaltungskosten
dort ganz andere sind, schon durch andere Zivilgesetze.

F. B. schrieb:
> Leistung für den Arbeitgeber zu bringen, lohnt sich doch sowieso nicht.

Solange es ein Überangebot gibt, sicher nicht, aber auch wenn
das Angebot dem Arbeitnehmer zu Gute käme würden Firmen dem
Gesetz von Angebot und Nachfrage kaum nachkommen.

> Früher habe ich bei Vorstellungsgesprächen auf die Gehaltsfrage immer
> geantwortet, dass er mir am liebsten wäre, wenn ich nach Leistung
> bezahlt werde. Ist aber niemand darauf eingegangen. Das zeigt doch, dass
> sie gar kein Interesse daran haben, nach Leistung zu bezahlen.

Das bestätigt eher die These der Planwirtschaft bei Einkommen.

MangelMicha schrieb:
> Lebensstandart

Lebensstandard (sollte sich mittlerweile rum gesprochen haben).

von genervt (Gast)


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Cyborg schrieb:
> Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel.

Wie weit kommt man eigentlich mit H4 und Schwarzarbeit?

von VDI (Gast)


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Lübeck schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> Im Vergleich zum Ausland haben wir hier mittlerweile Dumping-Löhne,
>> die selbst Staaten wie Frankreich heruntergezogen haben
>
> Durchschnittsgehalt für Ingenieure in Italien: 30.000€
> Durchschnittsgehalt für Ingenieure in Frankreich: 40.000€
>
> Würdet ihr dafür aufstehen?
> Wo dumpen wir bitteschön Löhne?

Naja, die Franzosen haben im Schnitt noch einen höheren Standard als wir 
und die Italiener bis ca. 2008 ebenfalls.
Von irgendwas muss der herkommen.
 Bei uns wurden ab 2000 angefangen, die Löhne zu stutzen, 
Sozialleistungen runtergefahren, Steuern erhöht und im Gegenzug 
staatliche Investitionen runtergefahren. Heute sind wir ein Land, das 
ausländische Investoren glücklich macht, die niedrigste Rente hat, die 
niedrigste Eigentumsquote, die größte Wohnungsnot, den größten 
Niedriglohnsektor und die größte Gammelfleischproduktion. Und gemessen 
an unsere Produktivität haben wir eine ganz miese Lohnentwicklung 
gehabt, die Differenz haben sich die Reichen einverleibt.

von Qed (Gast)


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Aber aber vdi. Den deutschen geht es so gut wie nie. Wenn man der 
staatspropaganda glauben darf. Fast keine Arbeitslose. Die Wirtschaft 
brummt. Die Löhne steigen. Ironieoff

Immer mehr Leute sind in der Gesellschaft abgehängt und das wird sich 
noch rächen wenn eine kritische Masse erreicht ist. Obwohl...in 
Deutschland wird das nicht passieren....eher Frankreich. Dort lässt man 
sich nicht alles gefallen.

von Lübeck (Gast)


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Ich will überhaupt nicht kommentieren, wie viel faktische Kaufkraft 
Franzosen oder Italiener haben (wesentlich weniger, als Deutsche), in 
denn das verfehlt völlig meine eigentliche Aussage, welche sich nur auf 
Lohnkosten bezieht.

Der Stammtisch-Spruch, Deutschland wäre EU-Niedriglohnland, ist schon im 
Vergleich zu Schweden oder den Niederlanden falsch, im Vergleich zu 
Polen oder Italien erst Recht. Es ist zwar richtig, dass die 
Lohnentwicklung in Deutschland seit 1990 enttäuschend ist, allerdings 
ist sie in vielen anderen Ländern noch enttäuschender, sodass wir 
weiterhin auf eher hohem Niveau klagen.

von Martin S. (sirnails)


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Genau. Woanders ist es noch schlimmer. Das ist DAS Stammtischargument 
zur Legitimation des absoluten Stillstandes....

Wer so denkt, hat schon verloren!

von Lübeck (Gast)


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Dad ist kein Argument für oder gegen irgendetwas, sondern schlicht die 
Widerlegung einer gern wiederholten Falschaussage "Deutschland dumpt 
Löhne", die vom größeren Zusammenhang ablenkt: rund um den Globus, von 
Japan bis zur Westküste Amerikas, stagnieren die Löhne.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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VDI schrieb:
> Lübeck schrieb:
>> ● J-A V. schrieb:
>>> Im Vergleich zum Ausland haben wir hier mittlerweile Dumping-Löhne,
>>> die selbst Staaten wie Frankreich heruntergezogen haben
>>
>> Durchschnittsgehalt für Ingenieure in Italien: 30.000€
>> Durchschnittsgehalt für Ingenieure in Frankreich: 40.000€
Wir hier gleich mit gleich verglichen?

>> Würdet ihr dafür aufstehen?
>> Wo dumpen wir bitteschön Löhne?
Doch, wir haben den größten Niedriglohnsektor in der Eu.

> Naja, die Franzosen haben im Schnitt noch einen höheren Standard als wir
> und die Italiener bis ca. 2008 ebenfalls.
> Von irgendwas muss der herkommen.
>  Bei uns wurden ab 2000 angefangen, die ...

Ja, dank Rot-Grün!
Und der "Madding" will jetzt alle glauben machen, die Sozen machen alles 
wieder "heile"!

von Cerberus (Gast)


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Lübeck schrieb:
> rund um den Globus, von
> Japan bis zur Westküste Amerikas, stagnieren die Löhne.

Wenn die Armut-Reichtum-Schere weiter so auseinander geht
(wie ja der Armutsbericht der Bundesregierung beweist) wird
das irgendwann mal zu sozialen Unruhen führen.
Das Sozialsystem sichert den sozialen Frieden (Zitat von Otto
Schily) aber das ist nur temporär, denn wenn das System ausgereizt
ist, was soll dann daran noch sicher sein?

Verantwortung und eine bessere staatliche Kontrolle bei abhängigen
Beschäftigungsverhältnissen könnte das Desaster noch abwenden.
Unkontrolliert wird das System von der reichen Gesellschaft sonst
in einigen Jahren gegen die Wand gefahren.

von F. B. (finanzberater)


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Cyborg schrieb:
> Das bestätigt eher die These der Planwirtschaft bei Einkommen.

Ja, linke Gleichmacherei um des Betriebsfriedens willen. Die 
Minderleister wären angepisst, wenn sie erfahren würden, dass andere ein 
Mehrfaches ihres eigenen Gehalts verdienen würden. Die meisten merken es 
selbst ja nicht, dass sie Minderleister sind, sondern fühlen sich als 
verkannte Superhelden. Solche Kollegen sind immer die schlimmsten. Und 
dann noch jeden Monat Minimum zwei Tage krank feiern und zwei Stunden 
Kaffee- oder Raucherpause am Tag.


Abc schrieb:
> Aktienhandel oder was? Erzähl Mal genauer was du meinst.

Ganz genau. Außerdem Anleihen, Zertifikate, Optionsscheine, Edelmetalle, 
Investitionen in Immobilien etc. Alles was ich hier an Leistung bringe, 
fließt voll in meine eigene Tasche und ich muss weder für einen 
Minderleister noch für den Geschäftsführer mit arbeiten. Abgesehen 
natürlich von der Kapitalertragssteuer, die mich dieses Jahr ein halbes 
Vermögen kosten wird.

von F. B. (finanzberater)


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VDI schrieb:
> Heute sind wir ein Land, das ausländische Investoren glücklich macht

Nicht nur ausländische.

von Martin S. (sirnails)


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von Karl M (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Ferkel schrieb:
> Doch die Erosion des allgemeinen Lohnniveaus verrät, dass wir eher einen
> Überschuss an Arbeitskräften, nicht einen Mangel haben.
>
> Das versteht der Berufsrevolutionär nicht, das ist viel zu kausal.

F. B. schrieb:
> VDI schrieb:
> Heute sind wir ein Land, das ausländische Investoren glücklich macht
>
> Nicht nur ausländische.

Ok, dann sagen wir mal, wir sind ein Land, das das Kapital glücklich 
macht.

von F. B. (finanzberater)


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Karl M schrieb:
> Ok, dann sagen wir mal, wir sind ein Land, das das Kapital glücklich
> macht.

Dann gehöre ich auch zum Kapital. Könntest du auch, wenn du ein paar 
Euro übrig hast.

von Le X. (lex_91)


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F. B. schrieb:
> Dann gehöre ich auch zum Kapital. Könntest du auch, wenn du ein paar
> Euro übrig hast.

Nein du bist, global gesehen, auch nur ein Kleinstanleger und ein 
kleiner Fisch. Nur weil du ein wenig Spielgeld angelegt hast gehörst du 
da noch lange nicht dazu.

Wenn die Börse hustet erwischt es dich als Ersten bzw. du darfst mit 
deinem Geld für die Fehler haften die "das Kapital" gemacht hat (z.B. 
die Folgekosten von Immobilien- oder Finanzblasen auslöffeln).

Das funktioniert zwar aktuell ganz gut, es ist aber gefährlich sich 
einzureden du wärest jetzt auf einmal der tolle Investor und Kapitalist.
Im Prinzip kannst du immer nur reagieren, nie aber das Spiel 
beeinflußen.
Und momentan ist das Reagieren halt relaiv einfach.

: Bearbeitet durch User
von mastermind (Gast)


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Zur Abwechslung mal wieder ein Unternehmen, dass in Deutschland gleich 
2k+ Stellen streichen möchte:

http://www.focus.de/panorama/welt/mehr-als-ein-viertel-zughersteller-bombardier-streicht-in-deutschland-bis-zu-2200-arbeitsplaetze_id_7298789.html

von Adtranz (Gast)


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Der Schienensektor ist eh tot in Deutschland, da gehts vor allem im 
Nahverkehr nur noch um ultrabillig, nicht machbar mit deutschen 
Standorten, wenn noch Rendite rausspringen soll. Bombardier wird 
innerhalb der nächsten 10 Jahre den Schienensektor abgestoßen haben.

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Was will man machen wenn alles EU-weit ausgeschrieben werden muss

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

wenn man sich die Kleintransporter auf der Autobahn so anguckt,
könnte man tatsächlich meinen, es gäbe einen Fachkräftemangel.
Da steht ja auf jeder Karre "Kollege gesucht" oder so ähnlich.

Aber ich bleibe dabei:

Man bewerbe sich. Egal wo, egal für welchen Job.

Also wenn man nicht nach 3 Bewerbungen 'nen Job hat,
stimmt die These des Fachkräftemangels nicht.

: Bearbeitet durch User
von Berufsrevolutionär (Gast)


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Adtranz schrieb:
> Der Schienensektor ist eh tot in Deutschland, da gehts vor allem im
> Nahverkehr nur noch um ultrabillig, nicht machbar mit deutschen
> Standorten, wenn noch Rendite rausspringen soll. Bombardier wird
> innerhalb der nächsten 10 Jahre den Schienensektor abgestoßen haben.

Nö der Schienensektor ist Deutschlandweit gesehen noch recht lebendig:
https://www.firmenwissen.de/branche/schienenfahrzeugbau

Was stirbt, sind die Ex-DDR Bahnbetriebe in Henningsdorf, Bautzen und 
Görlitz:
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/bombardier-vor-dem-umbau-zug-hersteller-auf-dem-rangiergleis/19993692.html

Knapp 30 Jahre nach der Wende sieht man endlich ein, das der Osten nicht 
auf Westniveau bringbar ist; zumindest nicht in Henningsdorf.

von Adtranz (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Was will man machen wenn alles EU-weit ausgeschrieben werden muss

Man muss nicht den billigsten Anbieter nehmen. Und ausgeschrieben 
werden, musste bis jetzt noch nicht alles, aber Deutschland war von 
Anfang an ganz vorne dabei mit billigster Hure gesucht, weil die 
öffentliche Hand klamm ist und sparen will.
Deshalb alles nur billig, Material schrott, 
Bus-/Straßen-/U-Bahn-/Lokführer gedumped. Vom Bombardier ist man aber 
langsam geheilt, man hat auch an Stadler oder Siemens, nicht nur bei der 
weißen Flotte,  wieder Aufträge vergeben. Bombardier kann zwar billig, 
aber ist sich auch nicht zu fein, absoluten Schrott zu liefern oder 
Liefertermine nicht halten zu können und dann zig Nachbesserungen. Am 
Ende teurer als gleich richtig.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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● J-A V. schrieb:
> Also wenn man nicht nach 3 Bewerbungen 'nen Job hat,
> stimmt die These des Fachkräftemangels nicht.

Vielleicht meinen die ja auch einen Mangel an qualifizierten 
Fachkräften. ;-)

von Hotti (Gast)


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Such dir ein seriöses Portal wenn du verwertbare Meinungen haben 
möchtest.
Kräftemangel, Ingeneursmangel etc. gibt es alle paar Jahre wieder, 
erstaunlicher Weise kommt es dann meist zum Überangebot was 
Gehaltsverhandlungen erschwert.
Lern doch erstmal was solides Handwerkliches - wiederum meine Meinung- 
wenn ich sehe was unsere studentischen (Aushilfs-) Kräfte sich täglich 
erlauben und was sie Handwerkliches abgeben fällt einem Nichts mehr zu 
ein!
Da fehlen grundlegende Leben- Verhaltensbasics sowie Geschick im Umgang 
mit dem Werkzeug.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Chris F. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> Also wenn man nicht nach 3 Bewerbungen 'nen Job hat,
>> stimmt die These des Fachkräftemangels nicht.
>
> Vielleicht meinen die ja auch einen Mangel an qualifizierten
> Fachkräften. ;-)

Aktuell so in CZ ja eine AL-Quote von 3,4% herschen.
Im Bay. Rundfunk war das eine Horrormeldung.
"Die Gewerkschaften fordern höhere Löhne!"
Die Moderatorin empfahl als Gegenmaßnahme "Zuwanderung"!


Alles klar!

von genervt (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Aktuell so in CZ ja eine AL-Quote von 3,4% herschen.
> Im Bay. Rundfunk war das eine Horrormeldung.
> "Die Gewerkschaften fordern höhere Löhne!"
> Die Moderatorin empfahl als Gegenmaßnahme "Zuwanderung"!

Tja, die Tschechen sind halt noch Amateure, bei uns werden die Löhne 
professionell kurz gehalten.

von Cerberus (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> jeder Karre "Kollege gesucht" oder so ähnlich.

Habe ich sogar schon in der Stadt gesehen, weil die
erwähnten Fahrzeuge da ja auch fahren. Da kann man schon fast
nach Fahrzeugen ohne Aufkleber Ausschau halten.
Bedeutet nur: Unsere Leute sind zu teuer, wir brauchen
billigere um die teuren zu ersetzen.
Passt aber irgendwie nicht dazu, wenn die Firmen Bewerbungen
ignorieren. Warten die auf den großen Knall?
Vielleicht ist der G20-Gipfel deshalb so extrem.

Es soll Fälle gegeben haben, dass Firmen behauptet
haben, die Leute würden oder hätten sich nicht vorgestellt.
Wenn man dann die Betroffenen anhört verteidigen sich die mit
dem Gegenargument, man wäre gar nicht eingeladen worden.
Also ich würde dem Bewerber glauben, denn die Personaler
lügen, wenn sich bei denen die Lippen bewegen.

von genervt (Gast)


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Cerberus schrieb:
> Also ich würde dem Bewerber glauben, denn die Personaler
> lügen, wenn sich bei denen die Lippen bewegen.

Zur Lüge gehört auch eine Motivation zu lügen und wo soll die beim 
Personaler liegen?

von Schweizer (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> wenn man sich die Kleintransporter auf der Autobahn so anguckt,
> könnte man tatsächlich meinen, es gäbe einen Fachkräftemangel.
> Da steht ja auf jeder Karre "Kollege gesucht" oder so ähnlich.

Angebot und Nachfrage regeln ALLES !

Wo ist denn das Problem? Höhere Löhne zahlen als die Konkurrenz - und 
schon angelt man sich die "Fachkräfte"

DER MARKT REGELT ALLES !

von Schweizer (Gast)


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Schweizer schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> wenn man sich die Kleintransporter auf der Autobahn so anguckt,
>> könnte man tatsächlich meinen, es gäbe einen Fachkräftemangel.
>> Da steht ja auf jeder Karre "Kollege gesucht" oder so ähnlich.
>
> Angebot und Nachfrage regeln ALLES !
>
> Wo ist denn das Problem? Höhere Löhne zahlen als die Konkurrenz - und
> schon angelt man sich die "Fachkräfte"
>
> DER MARKT REGELT ALLES !

Wobei die Schilder auch interessant sind.

Ich habe bisher kein Schild gesehen, wo mit besonders gutem Lohn oder 
andere Vorteile für die "Fachkräfte" geworben wird. Wie kann das sein?

von Cerberus (Gast)


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genervt schrieb:
> Zur Lüge gehört auch eine Motivation zu lügen und wo soll die beim
> Personaler liegen?

Vorteilsnahme hast du wohl noch nie gehört?

Schweizer schrieb:
> Wie kann das sein?

Weil solche offenen Stellen real nur durch Kalkül existieren.
Wenn der Arbeitgeber Vorteile sieht, bei gedeckelten Kosten,
dann begünstigt das eine Möglichkeit, aber richtig dringend
wird der Bedarf nicht sein, so das der Job immer auf wackeligen
Füßen steht. Da kann man als AN jede Nachhaltigkeit knicken.
Daher laden die Firmen auch nicht ein, sondern lassen die
Bewerber Klinken putzen. Folge: Als AG spielt man die
gekünstelte Verhandlungsposition gnadenlos aus.
Ein auskömmliches Gehalt ist dann nur eine Gnade. Wenn man
angemessen mehr verlangt ist die Sache in der Regel gelaufen.
Spricht also nicht gerade für konkreten Bedarf, oder?

von Schweizer (Gast)


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Cerberus schrieb:
> Daher laden die Firmen auch nicht ein

Doch tun sie, bei "Fachkräfte" auf jeden Fall. Bei Ingenieure seltener.

Trotzdem, "Angebot und Nachfrage" und "der Markt regelt alles" scheint 
auf einmal nicht zu funktionieren, sonst würden die Firmen höhere Löhne 
zahlen und damit die "Fachkräfte" zu sich locken.

Nochmal, auf den Transportern wird überall "gesucht". Warum wird dort 
nicht mit höhere Löhne, Weiterbildung usw. geworben?

von genervt (Gast)


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Cerberus schrieb:
> genervt schrieb:
>> Zur Lüge gehört auch eine Motivation zu lügen und wo soll die beim
>> Personaler liegen?
>
> Vorteilsnahme hast du wohl noch nie gehört?

Was haluzinierst du da schon wider?

von Rick M. (rick-nrw)


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Schweizer schrieb:
> DER MARKT REGELT ALLES !

Bei einem offenen Markt!

10 Bauern bieten ihre Kartoffeln an, die sie dort rumliegen haben,
die Kunden können vergleichen.

Da klappert das.

Arbeitsmarkt:
1 Unternehmen sucht einen Ingenieur.
10 Leihbuden suchen dann Ingenieure für diese Stelle.

Ich habe als Ingenieur auf der Suche 11 Stellen zur Auswahl.
Tatsächlich gibt es nur eine.

Angebot und Nachfrage treffen nicht auf einem wirklich offenen Markt 
zusammen.

Auf eine Stelle bei einem Unternehmen bei Köln habe ich inzwischen von 3 
Leihbuden eine Anfrage bekommen.

Beitrag #5070357 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lutz H. (luhe)


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Rick M. schrieb:
>> DER MARKT REGELT ALLES !

oder das Erneuerbare Energien Gesetz nach der Bankenrettung.  :-)

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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genervt schrieb:
> Zur Lüge gehört auch eine Motivation zu lügen und wo soll die beim
> Personaler liegen?

Gewohnheit!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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genervt schrieb:
> Tja, die Tschechen sind halt noch Amateure, bei uns werden die Löhne
> professionell kurz gehalten.

Die Bundesregierung peilt eine Zuwanderung von 200000 Arbeitskräften in 
den Arbeitsmarkt an.
Das Ziel ist klar, die AL-Quote soll dauerhaft bei 6-7% gehalten werden.

von Rick M. (rick-nrw)


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Cha-woma M. schrieb:
> Die Bundesregierung peilt eine Zuwanderung von 200000 Arbeitskräften in
> den Arbeitsmarkt an.

Woher sollen die kommen?
Welche Qualifikation sollen die haben?
Für welchen Lohn sollen die arbeiten?


Cha-woma M. schrieb:
> Das Ziel ist klar, die AL-Quote soll dauerhaft bei 6-7% gehalten werden.

Was rauchst du?

von Rinder (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> genervt schrieb:
>> Tja, die Tschechen sind halt noch Amateure, bei uns werden die Löhne
>> professionell kurz gehalten.
>
> Die Bundesregierung peilt eine Zuwanderung von 200000 Arbeitskräften in
> den Arbeitsmarkt an.
> Das Ziel ist klar, die AL-Quote soll dauerhaft bei 6-7% gehalten werden.

Jaja, die Mindestverdienstgrenze ist auf 33.000€ gelegt worden. Jeder 
Inder kann sich selbst ausrechnen, dass er damit in Deutschland 
schlechter lebt als in Indien mit einem Verdienst von vielleicht 100.000 
Rupien je Monat.
Die "guten" Ingenieure verdienen das ungefähr, wobei die Spanne zwischen 
75k Rupien bis 200k Rupien geht, also in Euro bei etwa 1000€-2700€ 
liegt. Sozialabgaben sind 17%. Bleibt also mehr als beim hunnischen 
Mindestgehalt von 33.000€ mit etwa 35% Abgaben. Wenn man die 
Lebenshaltungskosten in Indien noch hinzurechnet, dann wirds noch 
besser.
Dann noch Sprachbarriere, kulturelle Fremdheit und verdammt weit weg von 
zu Hause. Das ist kein Wunder, dass die Bluecard eher ein Flop war.
Und in Indien steigen die Löhne übrigens im zweistelligen Bereich!

von Lutz H. (luhe)


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Rinder schrieb:
> in Indien steigen die Löhne übrigens im zweistelligen Bereich!

Na und dafür in Deutschland die Stromkosten. :-)

von NED (Gast)


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Das BIP/Kopf liegt in Indien bei unter 2000$ pro Jahr. Überhaupt die 
Chance auf eine Ausbildung, die einen westlichen Lebensstandard 
ermöglicht, hat vielleicht jeder 10. Wer Inder um irgendetwas beneidet, 
hat sie nicht mehr alle.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Rinder schrieb:
> Jaja, die Mindestverdienstgrenze ist auf 33.000€ gelegt worden. Jeder
> Inder kann sich selbst ausrechnen, dass er damit in Deutschland
> schlechter lebt als in Indien mit einem Verdienst von vielleicht 100.000
> Rupien je Monat.

Nicht vergessen, die 33.000€ gelten nur für die Blue Card!
Kommt der "Combudder-Inder" über die Positivliste zur Zuwanderung, dann 
geht`s auch für`n Appel&Ei, vulgo auch Werkvertrag und dann weniger als 
die 33K€.

von Rick M. (rick-nrw)


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Cha-woma M. schrieb:
> Nicht vergessen, die 33.000€ gelten nur für die Blue Card!
> Kommt der "Combudder-Inder" über die Positivliste zur Zuwanderung, dann
> geht`s auch für`n Appel&Ei, vulgo auch Werkvertrag und dann weniger als
> die 33K€.

Kaum ein fertiger Ingenieur-Informatiker-Inder kommt bei der Summe 
freiwillig nach Deutschland!

Es gibt aber viel die hier in Deutschland studiert haben und hier ihr 
Diplom abgelegt haben, die dann hier anfangen zu arbeiten, oftmals über 
die üblichen Ingenieurdienstleister, etwas über der gesetzlichen Grenze.
Wobei dann aufgepasst werden muss, das das Grundgehalt, ohne 
außertariflichen Zuschläge, diese Grenze überschreitet.

von Lachgas-Turbo (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Nicht vergessen, die 33.000€ gelten nur für die Blue Card!
>> Kommt der "Combudder-Inder" über die Positivliste zur Zuwanderung, dann
>> geht`s auch für`n Appel&Ei, vulgo auch Werkvertrag und dann weniger als
>> die 33K€.
>
> Kaum ein fertiger Ingenieur-Informatiker-Inder kommt bei der Summe
> freiwillig nach Deutschland!
http://www.inde-network.eu/FAQ/Gehaelter_in_Indien.html

Nö der malocht lieber für 1.80€ die Stunde in seinem Heimat-slum und 
hofft nach 10 Jahren 7,80€ die Stunde zu bekommen. Da hat er natürlich 
0-Interesse mal für 3 Jahre in Deutschland zu malochen und  mit dem 
Ersparte und Auslandserfahrung in Indien gleich auf der Überholspur zu 
starten.

von Rick M. (rick-nrw)


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Lachgas-Turbo schrieb:
> Nö der malocht lieber für 1.80€ die Stunde in seinem Heimat-slum und
> hofft nach 10 Jahren 7,80€ die Stunde zu bekommen. Da hat er natürlich
> 0-Interesse mal für 3 Jahre in Deutschland zu malochen und  mit dem
> Ersparte und Auslandserfahrung in Indien gleich auf der Überholspur zu
> starten.

Einen der für 1,80€/h in Indien im seinem Heimat-Slum verdient, was soll 
der in Deutschland arbeiten?

Klar ist der scharf darauf mal in Deutschland zu leben!
Single 35k€/a Brutto = 1800€ netto, mit der Summe ist er in seinem 
Heimat-Slum ein gemachter Mann!
Im Job kommt er mit seinem Englisch wahrscheinlich gut zurecht.



aus dem obigen Artikel:

Ein Berufseinsteiger mit einem Universitätsabschluss kann also auch 
einen Vertrag mit einem Monatseinkommen von umgerechnet ca. 500 Euro 
angeboten bekommen: indische Uni-Absolventen starten teilweise mit noch 
weniger. Andererseits verdienen Spezialisten mit einigen Jahren 
Berufserfahrung problemlos 3.000+ Euro im Monat.

22.05.2017
Lohn- und Lohnnebenkosten - Rumänien

https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Geschaeftspraxis/lohn-und-lohnnebenkosten,t=lohn-und-lohnnebenkosten--rumaenien,did=1720318.html

Durchschnittliche Bruttomonatslöhne 2017 nach ausgewählten Positionen 1) 
2)

                      in Lei              in Euro 4)

Ingenieurin  5.025 bis 10.581  1.105 bis 2.326
Programmiererin  4.663 bis 31.840  1.025 bis 7.000
Sekretärin mit
Fremdsprachenkenntnissen 3.124 bis 8.750 687 bis 1.924
Buchhalterin  3.124 bis 7.880          687 bis 1.733
Kraftfahrerin  1.450 bis 9.000          319 bis 1.979

Gesetzliche Feiertage  14 Tage (Art. 139 Abs. 1 ArbGB)
Urlaubsanspruch  Mindestens 20 Arbeitstage (Art. 145 Abs. 1 ArbGB)

von ChinaSchwabe (Gast)


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Hier mal passend dazu ein Fall von "Jammern und ausländische Fachkräfte 
wollen, aber dann am Ende doch nicht wollen weil ..."
http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/ravensburg/Podiumsdiskussion-zu-auslaendischen-Fachkraeften-Auch-Ingenieure-sollten-Deutsch-lernen;art372490,9311320


Es mangelt anscheinend auch in China an Fachkräften. Die wollen doch 
tatsächlich in Stuttgart und Dresden Entwicklungszentren bauen:
https://www.freiepresse.de/WIRTSCHAFT/WIRTSCHAFT-REGIONAL/Chinesischer-Autobauer-plant-Entwicklungszentrum-in-Dresden-artikel9945192.php

"Chinesischer Autobauer plant Entwicklungszentrum in Dresden
Delon Automotive will ein Werk in der Oberlausitz bauen. Parallel dazu 
sollen Ingenieure an der Elbe und in Stuttgart arbeiten. Die Suche nach 
Mitarbeitern läuft bereits."

Habe aber leider nur eine (langweilige) Stelle finden können:
http://www.stepstone.de/5/index.cfm?event=offerView.dspOfferInline&offerid=4359779&cid=partner_deinjob___5-6

von Dresdner (Gast)


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ChinaSchwabe schrieb:
> "Chinesischer Autobauer plant Entwicklungszentrum in Dresden
> Delon Automotive will ein Werk in der Oberlausitz bauen. Parallel dazu
> sollen Ingenieure an der Elbe und in Stuttgart arbeiten. Die Suche nach
> Mitarbeitern läuft bereits."

Interessant, ich hatte mich schon gefragt woher die Autos kommen sollen, 
die in Rothenburg gebaut werden. Fragt sich natürlich wieder, woher die 
die Leute nehmen wollen. Immerhin gibts hier schon einen großen 
Automobilzulieferer, der händeringend Leute sucht. Dazu noch ein Unzahl 
kleinerer Buden und demnächst auch noch Bosch.

Aber ich glaub die ganze Geschichte sowieso erst, wenn die Gebäude 
stehen und(!) dort tatsächlich gearbeitet wird.

ChinaSchwabe schrieb:
>
> Habe aber leider nur eine (langweilige) Stelle finden können:
> 
http://www.stepstone.de/5/index.cfm?event=offerView.dspOfferInline&offerid=4359779&cid=partner_deinjob___5-6

Na warts doch mal ab, die Nachricht ist ja gerade erst raus.

von Uwe Borchert (Gast)


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Hallo,

ChinaSchwabe schrieb:

> "Chinesischer Autobauer plant Entwicklungszentrum in Dresden
> Delon Automotive will ein Werk in der Oberlausitz bauen. Parallel dazu
> sollen Ingenieure an der Elbe und in Stuttgart arbeiten. Die Suche nach
> Mitarbeitern läuft bereits."

Ich hab da so eine Idee ... schon vor Jahren gehabt! Deutsche 
Arbeitgeber nutzen Praktikanten und Abschlußarbeiter als kostengünstige 
Arbeitskräfte. Nach dem Studium (mit gerade absolviertem Praktikum) geht 
es für die meisten erst mal ab zum Jobcenter. Da wäre es doch ganz 
einfach an den Standorten der großen Ausbeuter kleinere Dummyklitschen 
hinzustellen, die Ex-Praktikanten und deren Wissen abzugreifen. Das wäre 
sozusagen eine Art der Industriespionage. Bitte bringen Sie ihre 
Abschlußarbeiten mit zum Vorstellungsgespräch ... die Arbeit wird dann 
im Nebenzimmer während des Gesprächs begutachtet und kopiert/gescannt. 
Besonders vielversprechende Bewerber stellt man dann ein und greift 
deren Kenntnisse ab. Mit etwas Glück und straffer Planung langt dazu 
sogar die Probezeit.

Ich hatte diese Idee schon vor Jahren, damals im Zusammenhang mit der 
Kriegstechnik. Den genaueren Schwerpunkt und Standort verkneife ich mir 
mal, aber der Ansatz erschien mir nach einiger Recherche recht 
vielversprechend zu sein. Das war um 2010 mit der Rechereche und die zu 
Grunde liegenden Daten haben sich für diese Industriespionage extrem 
verbessert. Die Trefferzahl wäre jetzt schätzungeweise mindestens 
doppelt so hoch wie noch vor etwas über 5 Jahren.

MfG

von Cerberus (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Klar ist der scharf darauf mal in Deutschland zu leben!
> Single 35k€/a Brutto = 1800€ netto, mit der Summe ist er in seinem
> Heimat-Slum ein gemachter Mann!

Was soll denn dieser sinnleere Vergleich?
Das hier verdiente Geld braucht der Inder hier um davon zu leben.
Der pendelt ja nicht ständig zwischen D und der Heimat um da billiger
zu leben. Was da die Reise schon allein kosten würde.
Er kann zwar einen ersparten Betrag zu Angehörigen in die Heimat
schicken, so das es denen etwas besser geht, aber das muss man
sich dann auch leisten können. Tatsächlich machen das viele Zugereiste
so, nicht nur Inder.

Uwe Borchert schrieb:
> Ich hab da so eine Idee ...

Alter Hut, denn darauf sind schon andere vor Ewigkeiten gekommen.
Da wird kein Bewerber gefragt.

von Rick M. (rick-nrw)


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Cerberus schrieb:
> Was soll denn dieser sinnleere Vergleich?
> Das hier verdiente Geld braucht der Inder hier um davon zu leben.
> Der pendelt ja nicht ständig zwischen D und der Heimat um da billiger
> zu leben. Was da die Reise schon allein kosten würde.

Sorry, wenn das nicht so rüber gekommen ist.

1800€/ netto sind in Deutschland anders zu bewerten als diese Summe 
umgerechnet in einem Slum in Indien.

Cerberus schrieb:
> Er kann zwar einen ersparten Betrag zu Angehörigen in die Heimat
> schicken, so das es denen etwas besser geht, aber das muss man
> sich dann auch leisten können. Tatsächlich machen das viele Zugereiste
> so, nicht nur Inder.

Die Frage, die sich der Inder, als Beispiel, irgendwann fragen wird ist:
Was soll das ?

Ich arbeite hart, lebe alleine, habe wenige Freunde, die alle hart 
arbeiten und alleine leben.
Fremde Kultur, schwierige deutsche Sprache, das Wochenende meist vorm 
Rechner zu hocken und mit Leuten aus der Heimat zu schreiben, über Skype 
sprechen, ... kann es doch nicht sein.

Cerberus schrieb:
> Tatsächlich machen das viele Zugereiste
> so, nicht nur Inder.

Egal ob Indien, Vietnam, Thailand, China, ....  das Leben besteht nicht 
nur aus Arbeit und Geld sparen in der Hoffnung man findet in der Heimat 
etwas besseres.

von Mikro Tür (Gast)


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Dresdner schrieb:
> ChinaSchwabe schrieb:
>> "Chinesischer Autobauer plant Entwicklungszentrum in Dresden
>> Delon Automotive will ein Werk in der Oberlausitz bauen. Parallel dazu
>> sollen Ingenieure an der Elbe und in Stuttgart arbeiten. Die Suche nach
>> Mitarbeitern läuft bereits."
>
> Interessant, ich hatte mich schon gefragt woher die Autos kommen sollen,
> die in Rothenburg gebaut werden. Fragt sich natürlich wieder, woher die
> die Leute nehmen wollen. Immerhin gibts hier schon einen großen
> Automobilzulieferer, der händeringend Leute sucht. Dazu noch ein Unzahl
> kleinerer Buden und demnächst auch noch Bosch.

Das ist eine altbekannte Vorgehensweise. Man baut ein reines Engineering 
Unternehmen auf, möglichst in einer Region wo die abzuzapfende Industrie 
stark ist. Ingenieure und Techniker werden durch Headhuntern mit sehr 
viel Geld von den alteingesessenen Firmen abgeworben. Da werden wirklich 
sehr gute Gehälter bezahlt. Die Produktion findet in Fernost statt. 
Irgendwann ist das notwendige Wissen abgesaugt und das Engineering 
Unternehmen kann geschlossen werden. Beispiel könnten Firmen in 
Rüsselsheim sein. Das machen nicht nur die Asiaten so.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Die Frage, die sich der Inder, als Beispiel, irgendwann fragen wird ist:
> Was soll das ?
>
> Ich arbeite hart, lebe alleine, habe wenige Freunde, die alle hart
> arbeiten und alleine leben.
> Fremde Kultur, schwierige deutsche Sprache, das Wochenende meist vorm
> Rechner zu hocken und mit Leuten aus der Heimat zu schreiben, über Skype
> sprechen, ... kann es doch nicht sein.

Naja ein Inder in Westeuropa und ein Inder in Indien stellen sich da 
haargenau die selben Fragen (hart erbeiten, keine Freundin, Angst vor 
den Leuten vor der Wohnungstür).
Aber der Inder in Westeuropa hat die Chance zum Neustart und zum "anders 
machen" in einer offenen Gesellschaft; der Inder in Indien nicht. Der 
Inder in Indien muss ein lebenlang in der gesellschaftlichen Position 
hängen bleiben die die indische Gesellschaft seiner 
Familie/Stand/Kaste/Ethnie vor Jahrhunderten zugewiesen hat.

Das sind auch die Gründe warum "damals" soviele Randgruppen aus Europa 
nach Amerika auswanderten und dort ihr Glück machten.

von Raffinierte, deutsche Industrie (Gast)


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ChinaSchwabe schrieb:
> Hier mal passend dazu ein Fall von "Jammern und ausländische
> Fachkräfte wollen, aber dann am Ende doch nicht wollen weil ..."
> http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-ober...

weil sie lieber deutsche Absolventen haben möchten. Um die Löhne dort 
weiter unten zu halten, also dass 37k weiter von Absoventen wohlwollend 
als faires Einstiegsgehalt abgenickt werden, braucht es eine merkliche 
stille Reserve. Da die in den letzten Jahren abgeschmolzen ist, 
zumindest mit Leuten, die fachlich wie gewünscht fähig wären, will man 
die Ausländer als Reserve und als Druckmittel für deutsche Absolventen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Raffinierte, deutsche Industrie schrieb:
> Da die in den letzten Jahren abgeschmolzen ist,
> zumindest mit Leuten, die fachlich wie gewünscht fähig wären, will man
> die Ausländer als Reserve und als Druckmittel für deutsche Absolventen.

Na, dass darfste aber ned laut sagen.
Sonst schreit die "KWL" laut das N-Wort!

von Rick M. (rick-nrw)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Naja ein Inder in Westeuropa und ein Inder in Indien stellen sich da
> haargenau die selben Fragen (hart erbeiten, keine Freundin, Angst vor
> den Leuten vor der Wohnungstür).

Naja - in Indien sind die Leute ähnlich drauf, in Deutschland bleibst du 
ia. ein Außenseiter und suchst dir andere Leute aus deiner

Berufsrevolutionär schrieb:
> Stand/Kaste/Ethnie

In London geht das sicher einfacher.

Berufsrevolutionär schrieb:
> Das sind auch die Gründe warum "damals" soviele Randgruppen aus Europa
> nach Amerika auswanderten und dort ihr Glück machten.

Das waren keine sozialen Randgruppen, genauso die Inder dort auch keine 
Randgruppen sind.

Als Inder würde ich eher nach London ziehen und dort versuchen einen 
guten Job zu finden, als nach Deutschland.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Aber der Inder in Westeuropa hat die Chance zum Neustart und zum "anders
> machen" in einer offenen Gesellschaft; der Inder in Indien nicht. Der
> Inder in Indien muss ein lebenlang in der gesellschaftlichen Position
> hängen bleiben die die indische Gesellschaft seiner
> Familie/Stand/Kaste/Ethnie vor Jahrhunderten zugewiesen hat.

Der Inder der zu uns kommt, wurde geholt!
Da ist nix mit soziale Randgruppe. Der gehört in Indien zu den 
Etablierten.
Die anderen, die "Unberührbaren", die schaffen den Aufstieg nur, weil 
sie den Christentum oder dem Islam beitreten.

von Fred (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Die anderen, die "Unberührbaren", die schaffen den Aufstieg nur, weil
> sie den Christentum oder dem Islam beitreten.

Ja wie jetzt, normal ist bei dir doch das Parteibuch das Allheilmittel?!

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Berufsrevolutionär schrieb:
>> Naja ein Inder in Westeuropa und ein Inder in Indien stellen sich da
>> haargenau die selben Fragen (hart erbeiten, keine Freundin, Angst vor
>> den Leuten vor der Wohnungstür).
>
> Naja - in Indien sind die Leute ähnlich drauf, in Deutschland bleibst du
> ia. ein Außenseiter und suchst dir andere Leute aus deiner
>
> Berufsrevolutionär schrieb:
>> Stand/Kaste/Ethnie

Naja, ich denke eher an die, die gerade nicht in der selben sozialen 
Position  verharren wollen, also die verarmte irische Landbevölkerung 
die als Polizei/Feuerwehr in den Städten Amerikas ihr Glück findet. Oder 
die Asiatischen Einwandere Amerikas. Oder die Hugenotten in Preußen.


> In London geht das sicher einfacher.

Klar in den London ist es ja soviel einfacher eine bezahlbare Wohnung zu 
finden ...

> Berufsrevolutionär schrieb:
>> Das sind auch die Gründe warum "damals" soviele Randgruppen aus Europa
>> nach Amerika auswanderten und dort ihr Glück machten.
>
> Das waren keine sozialen Randgruppen, genauso die Inder dort auch keine
> Randgruppen sind.

Da nennst halt nicht Randgruppe, nennst Grüppchen in einem Universum der 
Parallelkultur. Und die Inder, die jetzt in Amerika ihr Business machen 
entstammen mit Sicherheit nicht dem Bodensatz des indischen 
Kastensystems. Und haben auch nicht die Absicht in Amerika wie in Indien 
(Smog, an Kühen kollabierender Verkehr, hochkorrupte Beamte, Dreck) zu 
leben.

Ich möchte halt darauf hinweisen, das viele gerade deshalb auswandern um 
sich von den "alten" Lebensumstände gründlich zu befreien. Also die DDR 
verlassen um eben kein DDR-Leben zu führen, das (ländliche) Bayern 
verlassen um eben nicht ein bayrisches Trachten/Familien-"Idyll" zu 
führen, oder auch den Ruhrpott verlassen um ein zurückgezogenes Leben in 
den Bergern zu führen. Oder das Homosexuelle Landei das nach Kölle 
wandert, oder, oder, ...

Im gewissen Sinne kann man damit wohl auch den Zuzug in das 
arme,jobmässig vernachlässigte Berlin erklären. Die jungen Fachkräfte 
die dort hinziehen , tun das, obwohl dort kaum Fachkräftemangel 
herrscht, sondern werden wohl von Party und Sündenbabel angezogen. Eine 
gesuchte Alternative zu kleinkarierten Stuttgarter Vorort 
Eigenheimsiedlung.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Fred schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Die anderen, die "Unberührbaren", die schaffen den Aufstieg nur, weil
>> sie den Christentum oder dem Islam beitreten.
>
> Ja wie jetzt, normal ist bei dir doch das Parteibuch das Allheilmittel?!

Ja!
Aber wir reden von Indien, nur so mal "by-the-way"!

von MangelMarkus (Gast)


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Sie tun es schon wieder ... Propaganda um mehr junge Menschen zum 
Lohndrücken zu benutzen:

"Fachkräftemangel bei MINT-Berufen auf Rekordniveau"
https://plus.pnp.de/ueberregional/wirtschaft/2586976_Fachkraeftemangel-bei-MINT-Berufen-auf-Rekordniveau.html
und weiter heisst es:
"Der Fachkräftemangel für die Berufe aus den Bereichen Mathematik, 
Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) hat ein dramatisches 
Ausmaß erreicht: 440 000 MINT-Stellen waren im Juni 2017 deutschlandweit 
zu besetzen, 13,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das geht aus einer 
Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) hervor. Weil die 
Arbeitslosigkeit in den MINT-Berufen binnen eines Jahres um 9,2 Prozent 
zurückgegangen ist, erreichte die Arbeitskräftelücke einen neuen 
Höchststand von 257000 Personen. Besonders prekär ist die Situation in 
den Facharbeiterberufen."
Dann braucht man ein Abo. Wer zahlt für haltlose Propaganda bitteschön 
Geld? Oder kommt nach der Paywall noch etwas, dass Sinn ergibt?

...

Die "Nord-West-Presse" (Zielpublikum zwischen Niederlanden und Hessen) 
schreibt von "So wenig Fachkräfte wie nie". Passend wortkarg, wie die 
Norddeutschen sind.
https://www.nwzonline.de/schule/so-wenig-fachkraefte-wie-nie_a_32,0,389852606.html


Wie es ausschaut, geht das "Halbwahrheiten" über den Fachkräftemangel 
nun schon weiter ... Nachdem der VDI beim Schummeln erwischt worden war 
(Die Zahl der freien Arbeitsangebote wurde mit dem Faktor Sieben, später 
mit dem dem Faktor 3 multipliziert, weil nicht alle Stellen 
ausgeschrieben worden sind. Allerdings sind die Arbeitslosenzahlen nur 
mit dem Faktor 1 multipliziert worden. Gleichzeitig schreiben 
Leiharbeitsfirmen und Dienstleister ebenfalls Stellen mehrfach aus, was 
ebenfalls nicht berücksichtigt wurde) fängt das DIW, das dem VDI nahe 
steht, nun auch schon wieder damit an. Die können es nicht lassen, diese 
Popa-Ganda-Schreiner!

Schlau und gerissen wie sie sind, pirschen sie sich nun aber erst mal an 
den Mint-Mangel heran. Schliesslich kann man nicht gleich wieder 
Ingenieurmangel schreien. Mal schauen, wann sie wieder nach Ingenieuren 
schreien. Falls der Thread nicht gesperrt wird, werde ich es hier 
posten. Sollte in paar Monaten so weit sein.

von Qed (Gast)


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Einfach nur lachhaft. Das größte paradoxon zum Fachkräftemangel sind die 
zeitarbeiterlegionen.

Es liegt kein Mangel vor.

von Presswurst (Gast)


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MangelMarkus schrieb:
> nicht gleich wieder Ingenieurmangel schreien

Immerhin wird von MINT-Akademikerr gesprochen.

Und nun werden die Opfer mit "Angebot und Nachfrage ve*ar**ht. Die Opfer 
denken, dabei, wohl, das es -1- eine hohe Nachfrage (stimmt nicht) und 
-2- ein niedriges Angebot (stimmt auch nicht) an MINT-Akademikern gibt.

Und die Opfer denken immernoch, das der "Markt" die Bedingungen für die 
so knappen Anbieter viel besser werden lässt (würde auch nicht stimmen, 
wenn 1 + 2 wahr WÄREN).

Das sind für mich 3 Lü**n auf ein Mal.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Es gibt halt Ingenieure die gut verdienen und es gibt die die den 
Fachkräftemangel leugnen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Noch einmal:

Fachkräftemangel wird von vielen durch fehlende Jobs in dem Bereich 
definiert die bei monster & Co. angeboten wird.


WO sind die Firmen  Unternehmen  KMUs / Konzerne die keine passenden 
Fachkräfte  / Ingenieure finden?

Möglichst mit Begründung:

Fehlende Qualifikation?

Wie weit liegt diese Qualifikation von den Anforderungen entfernt?


Keine /  Nicht genug Bewerber?

Wie und Wo sucht Ihr?


Zu hohe Gehaltsvorstellung?

Wie hoch ist die (Region, Qualifikation, ...)?

von Presswurst (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Es gibt halt Ingenieure die gut verdienen und es gibt die die den
> Fachkräftemangel leugnen.

Es gibt mehr als Schwarz und Weiss. Pssst! nicht weitersagen

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Qed schrieb:
> Einfach nur lachhaft. Das größte paradoxon zum Fachkräftemangel sind die
> zeitarbeiterlegionen.
>
> Es liegt kein Mangel vor.

Doch Mangel gibt es.
Aber der ist wie immer was anderes.

Wer heute noch PR macht (PR = publik relations, "Öffentlichkeits Arbeit" 
aber nix anderes als Propaganda oder  mal kurze Zeit "Volksaufklärung" 
bei uns war). Der glaubt sogar mit der dümmsten Lüge durch zu kommen.
Gut die Kid`s die in der Schule von den verbeamteten Lehrkörper 
eingetrichter bekommen was "Richtig" oder "Falsch" ist. Die können sich 
nicht leisten die staatliche PR zu hinterfragen. Weil sie dann ja auch 
der Gefahr unterlaufen mit der "falschen" Antwort lebenslänglich mit den 
Folgen leben müssen.
Als "Schulversager" bezeichnet zu werden, ist schon die "Strafe" die man 
keinem wünschen kann.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Noch einmal:
>
> Fachkräftemangel wird von vielen durch fehlende Jobs in dem Bereich
> definiert die bei monster & Co. angeboten wird.


Genau und die die keine Jobs finden demsonstrieren als Arbeitslose 
Fachkräfte auf den Montagsdemos. Nur finden sich bei den Demo nicht mehr 
Arbeitslose als vor 20 Jahren. Es gibt also Jobs.

von Gogo (Gast)


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Was mir aufgefallen ist, ist das Unternehmen zu 80% blind stellen 
ausschreiben, mit dem Ziel, diese dann zu besetzen/aufzustocken, wenn 
mal ein guter Kandidat kommt. Da kann es schon passieren, dass ein und 
dieselbe Stelle über Jahre hinweg ausgeschrieben wird.

Defakto ist der Bedarf hier niedrieger, als angenommen.

I-Wann ist des eh egal, Fachkräftemangel hin oder her. Spätestens wenn 
die Chinesen uns überrollen, guckt wieder jeder wo er bleibt. Also 
werden imho die Arbeitsbedingungen eher schlechter in Zukunft.

Meine direkte Tischnachbarin ist übrigens auch China;-)
Schäm...

von Felix U. (ubfx)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Nur finden sich bei den Demo nicht mehr
> Arbeitslose als vor 20 Jahren. Es gibt also Jobs.

Na ob das so ein guter Indikator ist? Könnte auch gut sein, dass die da 
demonstrieren weil sie Arbeit haben aber einen Rekordsatz an Abgaben 
zahlen müssen.
Aber wenigstens wird mit den Abgaben dann der Fachkräftemangel bekämpft.

von Gogo (Gast)


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fsfsf

von Ordner (Gast)


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Gogo schrieb:
> Was mir aufgefallen ist, ist das Unternehmen zu 80% blind stellen
> ausschreiben, mit dem Ziel, diese dann zu besetzen/aufzustocken, wenn
> mal ein guter Kandidat kommt. Da kann es schon passieren, dass ein und
> dieselbe Stelle über Jahre hinweg ausgeschrieben wird.

Ja und?! So funktionieren Stellenausschreibungen seit Hundert Jahren. 
Wenn kein geeigneter Bewerber unterwegs ist, wird die Stelle nicht 
besetzt und dieselbe Stelle bleibt über Jahre ausgeschrieben.
Es ist halt das Problem das Hinz und Kunz meint er wäre der passende 
Bewerber und nur der Personaler sieht das aus reiner Inkompetenz oder 
purer Boshaftigkeit nicht.


> Defakto ist der Bedarf hier niedrieger, als angenommen.
Nope, eine mangels g'scheiter Bewerber unbesetzte Stelle, auch über 
Jahre ist faktisch Bedarf - nix anderes.

von Ordner (Gast)


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Felix U. schrieb:
> Na ob das so ein guter Indikator ist? Könnte auch gut sein, dass die da
> demonstrieren weil sie Arbeit haben aber einen Rekordsatz an Abgaben
> zahlen müssen.

Also hier wird montags nicht wegen Arbeitslosigkeit oder Abgaben 
demonstriert sondern wegen Rettung des Abendlandes ... die anderen 
beiden A*'s pressieren also nicht ....

von Gogo (Gast)


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hfhf

von Gogo (Gast)


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Ordner schrieb:
> Gogo schrieb:
>> Was mir aufgefallen ist, ist das Unternehmen zu 80% blind stellen
>> ausschreiben, mit dem Ziel, diese dann zu besetzen/aufzustocken, wenn
>> mal ein guter Kandidat kommt. Da kann es schon passieren, dass ein und
>> dieselbe Stelle über Jahre hinweg ausgeschrieben wird.
>
> Ja und?! So funktionieren Stellenausschreibungen seit Hundert Jahren.
> Wenn kein geeigneter Bewerber unterwegs ist, wird die Stelle nicht
> besetzt und dieselbe Stelle bleibt über Jahre ausgeschrieben.
> Es ist halt das Problem das Hinz und Kunz meint er wäre der passende
> Bewerber und nur der Personaler sieht das aus reiner Inkompetenz oder
> purer Boshaftigkeit nicht.
>
>> Defakto ist der Bedarf hier niedrieger, als angenommen.
> Nope, eine mangels g'scheiter Bewerber unbesetzte Stelle, auch über
> Jahre ist faktisch Bedarf - nix anderes.

Jetzt weiß ich, was die Personaler während der AZ machen, sie versuchen 
darzulegen, warum das sinnvoll ist was sie tun und das sie eine 
Daseinsberechtigung haben.

Sind imho Mitesser, mehr nicht.

von Gogo (Gast)


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Kompetent genug, die fachlichen Fähigkeiten zu beurteilen sind sie meist 
nicht zu in der Lage. In Sachen Personalentwicklung haben sie oft auch 
nix zu melden. Schwatzen überall dazwischen, sind nix halbes nix ganzes.

von Gogo (Gast)


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Ordner schrieb:
> Ja und?! So funktionieren Stellenausschreibungen seit Hundert Jahren.
> Wenn kein geeigneter Bewerber unterwegs ist, wird die Stelle nicht
> besetzt und dieselbe Stelle bleibt über Jahre ausgeschrieben.

Wäre es nicht aufgabe der Politik, dagegen zu steuern und Unternehmen 
dazu zu zwingen, ausgeschriebene Stellen zu besetzen mit Hilfe von 
Strafzahlungen z.B.? So könnte man diese tollen Statistken locker 
bereinigen, ein netter Nebeneffekt. Schaffen von neuen Stellen sollte 
man hingegen mit Steuererleichterungen fördern.

Dann wüsste man genau was los ist. Der Wirtschaft würde dies sicherlich 
nicht schaden. Stattdessen wird durch Importe von billiger Arbeitskraft 
versucht das Lohnniveau anzupassen. Bildlich gesprochen ist das nicht 
viel mehr wie pflicken von Schalglöchern auf der A5.

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