Hi, ich bin Elektrotechnik Student (aktuell im Master) und hatte
überlegt nebenbei etwas Geld mit der Reparatur von Elektronik zu
verdienen. Wo kann ich mich denn am besten informieren was ich dafür
beachten muss? Erfahrungen in dem Bereich habe ich schon einige
gesammelt, hab es bisher jedoch (zum üben) kostenlos angeboten und nur
für die Ersatzteile zahlen lassen.
Also z.B.
- welche Art von Gewerbe?
- brauche ich weitere Versicherungen? Wie sieht es mit der
Krankenversicherung aus? (mache aktuell nur einen Minijob und muss
deshalb noch keine KV zahlen)
- kann ich das von Zuhause aus machen oder muss ich etwas im
Gewerbegebiet anmelden?
- wie sieht es mit der Buchführung aus, was darf man absetzen?
- wie sieht es mit Haftung/Gewährleistung von reparierten/refurbished
Artikeln aus? Hafte ich für das gesamte Gerät oder nur die reparierten
Bauteile?
Wenn jemand direkt Antworten drauf hat, oder weitere Tipps geben kann
wär ich sehr dankbar. Freu mich aber auch über Hinweise wo ich diese
Infos kompakt finden kann ohne mich durch 100 Finanzamt Seiten und Forum
Threads arbeiten zu müssen :)
Das Ganze soll jetzt nicht meinen Lebensunterhalt finanzieren sondern
einfach das Taschengeld aufbessern. Wenn da 400-500€ im Monat hängen
bleiben bin ich schon sehr glücklich mit :D
Was ich schon gelesen habe ist, dass man lieber ein kaufmännisches
Gewerbe anmelden sollte bei dem man gebrauchte Artikel kauft,
aufarbeitet/repariert und dann wieder verkauft, anstatt die
Reparaturleistungen direkt anzubieten. Primär würde es sich um
Grafikkarten, Konsolen oder Smartphones handeln.
VG, Sorce
Danke für die Links, ich hab tatsächlich bis auf Einen schon alle
Threads durchgelesen. Leider scheinen die recht veraltet zu sein und
auch nicht wirklich meine oben genannten Fragen zu behandeln. Das Buch
kann ich mir mal anschauen, auch wenn ich das Gefühl habe dass es doch
etwas Overkill ist. Ich möchte das ja nur als Nebenerwerb und nicht
hauptberuflich machen.
Lektion 1 auch beim Nebenerwerb: Mach nichts für lau!
Und aktuelle Obergrenzen für Beitragsfreiheit/Bilanzierungspflicht
kannste locker selbst in Erfahrung bringen.
Und wie klein muss dein Gewerbe sein, das das Lesen eines Buches aus der
Reihe "... für Dummies" schon Overkill ist? Für den Start in die
selbstständigkeit ist es belanglos, ob das Business im ersten Jahr
53.42€ abwirft oder 60k€.
Bradward B. schrieb:> Und wie klein muss dein Gewerbe sein, das das Lesen eines Buches aus der> Reihe "... für Dummies" schon Overkill ist?
Nicht nur das, der Bruder will sich auf Informationen aus einem
Internetforum verlassen. Viel Spaß dem Finanzamt, der Krankenkasse, IHK
oder HWK zu erklären dass man was verbockt hat weil man dem Internet
geglaubt hat.
Das kann man mittlerweile alles auf youtube bzw. im Zweifel mit den
entsprechenden Gesetzen in Erfahrung bringen. Wie immer gilt: Auf die
Aktualität der jeweiligen Informationen achten. Vor allem Dinge wie
Umsatzgrenzen usw. ändern sich gerne mal.
Wenn es konkret wird, muss man im Zweifel aber vielleicht doch mal mit
einem Steuerberater reden.
Wenn man mit dem Gedanken spielt ein eigenes Gewerbe anzumelden, kann
ich nur raten: Machen! Es erweitert mindestens mal den eigenen Horizont,
wenn man von Kundenverhandlung bis Umsatzsteuervoranmeldung für alles zu
100% selbst verantwortlich ist. Das scheuen halt viele. Außerdem tun
sich dann auch einige steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten auf.
Auch wenn es beim ersten mal nicht der ganz große Wurf wird, hat man ein
Werkzeug mehr im Kasten als der 08/15-9-to-5-Arbeitnehmer im gemachten
Angestelltenbettchen.
Bradward B. schrieb:> Lektion 1 auch beim Nebenerwerb: Mach nichts für lau!
Das ist der wichtigste Tipp überhaupt.
Ich will hier gar nicht so sehr auf die Parameter "drum rum" eingehen,
denn das kannst du überall zur Genüge lesen.
Ganz wichtig ist die Kalkulation.
Du musst dir im Klaren sein, dass du nicht nur Steuern (vor allem nach
einem Jahr Vorsteuern) zahlen musst, sondern auch ganz viele andere
Dinge hinein rechnen musst, in deinen Preis. Selbst das Klopapier ist
ein Kostenfaktor.
Und auch der Lohnausfall gehört in die Berechnungen.
Und obendrauf auch noch der Gewinn. Denn Unternehmen leben vom Gewinn.
Zahlungsausfälle (die Werksniederlassung, in der ich für mein
Unternehmen arbeite, hat durchschnittlich 4 Millionen Euro (!) nicht
bezahlter Rechnungen im Jahr) und noch viel mehr spielen da rein.
Wenn es also nicht zum reinen Geld wechseln kommen soll, musst du
erstmal eine schlüssige Kalkulation für deine Preise aufstellen.
Hatte gerade noch ein YT-Video gesehen, wo einer dieser Genies sich
darüber ausließ, dass eine Reparatur einer Fritzbox 150 Euro kosten
sollte. Wo das Ersatzteil "nur" 2 Euro kostet. Meine Rechnung wäre
zwischen 180 Euro und 200 Euro geworden. Den KVA hätten sie
selbstverständlich auch bezahlen müssen und erst bei Reparatur
angerechnet bekommen.
Man muss immer so kalkulieren, dass man davon leben kann und nach
Möglichkeit gut davon leben kann.
Ich habe wie gesagt einen Minijob und wollte das nur nebenbei fürs
Taschengeld machen, nicht kündigen und meinen Lebensunterhalt davon
finanzieren. Außerdem ein wenig erste Erfahrungen sammeln wie es ist
sich was kleines Selbstständiges aufzubauen. Hatte gehofft dass es hier
vielleicht 1-2 Leute gibt die sowas auch schon gemacht haben und mir
konkrete Tipps geben können wie ich das am besten angehen sollte. Wär ja
nicht der Erste der neben dem Studium sowas macht. Aber da bin ich hier
wohl falsch.
Hat einer von denen die das Buch vorgeschlagen haben es bereits selbst
gelesen? Die Reviews sagen dass es schon outdated wär 🤔
Tristan schrieb:> Außerdem ein wenig erste Erfahrungen sammeln wie es ist> sich was kleines Selbstständiges aufzubauen.
Dann hast du meinen Beitrag nicht gelesen oder nicht verstanden.
Alles andere ist Geld wechseln.
Aber das ist natürlich auch eine Erfahrung. Nur haben eben eine Menge
Menschen diese Erfahrung gemacht.
Das teuerste Gut was du hast, das ist deine eigene Zeit. Wirst du
merken, wen die Einschläge näher rücken.
"Für lau" heißt auch, dass das "für ein Taschengeld" gemacht wird.
Und nebenbei bemerkt, einige Menschen müssen davon leben. Mit deinem
"Taschengeld" machst du ganz nebenbei deren Lebensgrundlage zunichte.
Tristan schrieb:> - welche Art von Gewerbe?
Das musst DU doch wissen, was du tun willst. Hausfrauen ihre Toaster
reparieren oder Versicherungsvertretern ihre Laptops?
Und vor allem must du wissen, ob sich das lohnt. Auch für die Kunden,
sonst kommen die nämlich nicht.
> - kann ich das von Zuhause aus machen oder muss ich etwas im> Gewerbegebiet anmelden?
"Anmelden"? Du meinst "mieten"?
In vielen Kommunen gibt es Zweckentfremdungsverbote für Wohnraum. Und es
kann Ärger mit anderen Hausbewohnern geben, wenn du Unruhe/Dreck/Lärm
erzeugst (Kunden-/Lieferantenverkehr).
Es muss aber natürlich kein Gewerbegebiet sein – sieh dich einfach mal
um: Überall siehst du Gewerbe.
> - wie sieht es mit der Buchführung aus, was darf man absetzen?
Als Ausgaben setzt man im Prinzip alles das ab, was zur betrieblichen
Tätigkeit gehört. Um das genauer zu verstehen, brauchst du ein Lehrbuch,
da hilft kein Youtube und kein Forum. Du hast auch
Aufzeichnungspflichten, wenn du die nicht erfüllst, schätzt das
Finanzamt, dann bist du pleite.
> - wie sieht es mit Haftung/Gewährleistung von reparierten/refurbished> Artikeln aus? Hafte ich für das gesamte Gerät oder nur die reparierten> Bauteile?
Du haftest für den Erfolg der Reparatur. Den Kunden geht es nichts an,
was du wie mit welchen Teilen tust, das kann er ja nicht
wissen/abschätzen. DU bist der Fachmann, von dem der Kunde erwarten
darf, die Arbeit "gut" zu machen.
> wo ich diese Infos kompakt finden kann ohne mich durch 100 Finanzamt> Seiten und Forum Threads arbeiten zu müssen
Wenn das für dich erstens viel Arbeit ist und du es zweitens aus
Desinteresse nicht machen willst, dann vergiss die Selbstständigkeit.
> Wenn da 400-500€ im Monat hängen bleiben bin ich schon sehr glücklich mit
Erzähl doch mal etwas **konkreter**, wie und mit welchem Zeitaufwand du
denkst, dieses Geld einnehmen zu können. Wobei du noch Kosten für
Ersatzteile o. Ä. abziehen musst.
> Was ich schon gelesen habe ist, dass man lieber ein kaufmännisches> Gewerbe anmelden sollte bei dem man gebrauchte Artikel kauft,> aufarbeitet/repariert und dann wieder verkauft, anstatt die> Reparaturleistungen direkt anzubieten. Primär würde es sich um> Grafikkarten, Konsolen oder Smartphones handeln.
Du siehst in eBay eine defekte Grafikkarte, kaufst die, arbeitest dich
mühsam in deren Konstruktion ein und siehst dann, dass es an einem
proprietären Chip liegt, den du nicht ersetzen kannst. x Stunden für
null Euro minus den Kaufpreis der Karte. Oder es gelingt dir, sie zu
reparieren, und du musst dann einen Käufer finden, der dir genug zahlt
(Geiz ist geil, und Altes darf nichts kosten). Eine Woche später kommt
eine E-Mail des computer-unmündigen Kunden, die Karte liefe in seinem PC
nicht richtig, das könne aber nur an der Karte liegen.
Konsole: so ähnlich.
Smartphone: Du kannst preislich mit einem der 99 Handyshops in deiner
Nähe konkurrieren? Du hast ein Lager mit allen Display- und Akkutypen
der letzten 5 Jahre? Und eine professionelle Einrichtung, um Geklebtes
schadlos zu lösen und wieder zu verbinden?
Hi Frank, das war tatsächlich auch gar nicht auf dich bezogen. Als ich
meine Antwort geschrieben hab war dein Post noch nicht da, hatte
vergessen abzusenden :)
Klar hast du recht dass man vorher alles kalkulieren sollte wenn man
sich komplett selbstständig machen möchte. Das ist bei mir im momentanen
Stadium auch mehr Hobby zum Beruf machen und schauen wohin es führt ohne
dass es Stress mit dem Finanzamt gibt. Ich werde gar nicht den Durchsatz
haben um anderen die Lebensgrundlage zunichte zu machen.
Frank O. schrieb:> Hatte gerade noch ein YT-Video gesehen, wo einer dieser Genies sich> darüber ausließ, dass eine Reparatur einer Fritzbox 150 Euro kosten> sollte. Wo das Ersatzteil "nur" 2 Euro kostet. Meine Rechnung wäre> zwischen 180 Euro und 200 Euro geworden. Den KVA hätten sie> selbstverständlich auch bezahlen müssen und erst bei Reparatur> angerechnet bekommen.
Und welcher Kunde würde sich da nicht lieber eine neue FB kaufen? Mit
Herstellergarantie und Lieferzeit von 36 Stunden oder weniger?
Es ist weniger das Desinteresse sondern eher die Menge an Halbwissen die
jeder irgendwie beiträgt und alle anfangen sich zu widersprechen. Ich
möchte es ja auch nicht über Foren und Videos rausfinden sondern einfach
wissen wen ihr dafür als Ansprechpartner hattet/wie ihr euch die
Informationen die es braucht zusammen getragen habt. Ich komme sehr gut
über die Arbeit an kaputte Elektronik an die aussortiert wird und man
sich dann im Elektroschrott bedienen darf. Habe so schon mehreren
Grafikkarten oder Bildschirmen wieder ein neues Leben geben können. Auch
auf eBay habe ich schon oft Karten für 40€ gesehen die man
(wahrscheinlich, das sieht man natürlich erst wenn man die Diagnose
durchgeführt hat) mit 15€ Material und 1h Arbeit wieder reparieren
könnte.
Tristan schrieb:> Das ist bei mir im momentanen> Stadium auch mehr Hobby zum Beruf machen und schauen wohin es führt ohne> dass es Stress mit dem Finanzamt gibt.
Und du verstehst es immer noch nicht. Es spielt keine Rolle, ob es
"nebenbei" oder ob es viel oder wenig ist.
Die Grundsätze bleiben gleich. Du darfst dein Werkzeug nicht, weil
vorhanden, außen vor lassen. Selbst der Stift und der Schreibblock ist
nicht kostenlos.
Das wird ganz schnell zur Falle, wo du am Ende noch vielleicht
Garantiefälle und nicht fertige Geräte abarbeiten musst und dafür noch
Geld obendrauf zahlen musst.
Neben "Nie für lau!", gilt ein weiterer Grundsatz: "Nie die eigene
Kohle!"
Da gehst du vielleicht mit 1000 Euro Kapital rein und hast am Ende 5000
Euro, die du noch zahlen musst, wenn du das Gewerbe schon längst nicht
mehr betreibst.
Meine Empfehlung: Mach es für "Freunde" und lass dir den "Aufwand"
bezahlen.
Läuft das so gut, dass du davon leben könntest, kalkuliere einmal was du
verdient hättest, wenn du dich an alle Regeln halten musst.
Tristan schrieb:> Auch> auf eBay habe ich schon oft Karten für 40€ gesehen die man> (wahrscheinlich, das sieht man natürlich erst wenn man die Diagnose> durchgeführt hat) mit 15€ Material und 1h Arbeit wieder reparieren> könnte.
40 Euro Einkauf.
130 Euro Stundenlohn.
15 Euro Materialkosten.
Eventueller Fehlgriff und die 40 Euro sind im Sand gelandet. Aber nicht
nur die, sondern auch deine 15 Euro Material und das vergessen die
meisten, deine 130 Euro Arbeitsleistung.
Also als Verlust kannst du dann, im schlechtesten Fall, 370 Euro als
Verlust buchen.
Wenn du das jetzt nicht verstehst, warum es 370 Euro sind, dann lass
besser ganz die Finger davon.
> Ich habe wie gesagt einen Minijob und wollte das nur nebenbei fürs> Taschengeld machen, nicht kündigen und meinen Lebensunterhalt davon> finanzieren. Außerdem ein wenig erste Erfahrungen sammeln wie es ist> sich was kleines Selbstständiges aufzubauen. Hatte gehofft dass es hier> vielleicht 1-2 Leute gibt die sowas auch schon gemacht haben und mir> konkrete Tipps geben können wie ich das am besten angehen sollte. Wär ja> nicht der Erste der neben dem Studium sowas macht. Aber da bin ich hier> wohl falsch.
Nochmal, man muss nicht kündigen um nebenher Selbststäbdig zu sein, du
kannst auch als Student lediglich 1h pro Monat für Geld rumlöten. Zu
meinen Zeiten gabs beispielsweise Zettel im Aushang wie "Baue Dir Dein
Hochbett Tel.:" Einfach mal anfangen .. mit dem Feilbieten des eigenen
Könnens.
Oder Nachhilfestunden, alles kein Ding. Im Anhang hab ich dir mal
Passagen zur Nachhilfe als selbstständiger ge-cut-pasted. Dann ist aber
Schluß hier, mit Karriereberatung für lau.
> Hat einer von denen die das Buch vorgeschlagen haben es bereits selbst> gelesen? Die Reviews sagen dass es schon outdated wär 🤔
Klar hab ich das gelesen, auch den Vorgänger (1- Auflage). Das Buch
handelt das Thema Selbstständigkeit sehr weit ab, also Webseitendesigner
über Nagelstudio zum Dachdecker. Irgendwelche Spezialfälle wirste da
nicht finden, damit auch nicht veraltet. Und wenn das Finanzammt alle
Jahre den Grundfreibetrag o.ä. anpasst, dann können die natürlich nicht
in einem Werk von 2023 stehen.
Aber dafür schaut man sich ohnehin due aktuellen Infoblätter des FA an.
Das Wichtigste ohnehin, das man sich eine Steuernummer holt und das
stand auch in der ersten Auflage. Am besten du holst die vom Finanzamt
das Formblatt für die steuerliche erfassung. Wahrscheinlich brauchst du
dazu einen ELSTER-Stick o.ä.. Auch was, womit man anfangen könnte.
Frank O. schrieb:> 40 Euro Einkauf.> 130 Euro Stundenlohn.> 15 Euro Materialkosten.> Eventueller Fehlgriff und die 40 Euro sind im Sand gelandet. Aber nicht> nur die, sondern auch deine 15 Euro Material und das vergessen die> meisten, deine 130 Euro Arbeitsleistung.> Also als Verlust kannst du dann, im schlechtesten Fall, 370 Euro als> Verlust buchen.> Wenn du das jetzt nicht verstehst, warum es 370 Euro sind, dann lass> besser ganz die Finger davon.
Ich habe das schon verstanden, das war aber gar nicht Teil meiner Frage
des Threads. Ich weiß dass es ein gewisses Risiko hat, und wenn es nicht
hinhaut ist es mein Problem. Meine Frage war der Weg dahin :)
Bradward B. schrieb:> Nochmal, man muss nicht kündigen um nebenher Selbststäbdig zu sein, du> kannst auch als Student lediglich 1h pro Monat für Geld rumlöten.
Ich weiß, dass ich nicht kündigen muss, das war auf Hannes bezogen der
meinte ich solle mir lieber einen richtigen Job suchen. Kann leider
nicht so schnell auf alles antworten da es ein neuer Account ist und ich
nur zwei mal alle 30min posten darf :D
Ich werd mir das Buch mal holen und mich ein wenig einlesen. Danke dir!
Rolf schrieb:> Und welcher Kunde würde sich da nicht lieber eine neue FB kaufen? Mit> Herstellergarantie und Lieferzeit von 36 Stunden oder weniger?
Eben!
Und solche Videos bestärken die kleinen Jungs selbst auch so etwas
anzubieten.
https://www.youtube.com/shorts/cd3SrnVALkI
Dann beton er die "150 Euro" noch so.
Wenn man allein die zwei Werkzeuge sieht, das Mikroskop und die
Wärmebildkamera, die mal eben (mittlerer Preis) mit 1000 Euro zu Buche
schlagen. Was will er dafür nehmen? 3 Euro, weil das Ersatzteil 1,50
Euro kostet. Dabei unterschlägt er die 20 Euro Versandkosten.
Im Anfang hatte ich bei meinem damaligen Nebengewerbe auch Federn
gelassen.
Irgendwann habe ich es sein lassen, weil ich einfach zu viel Arbeit
hatte. Ich hätte mich dann von meinem Hauptberuf trennen müssen und
Leute einstellen müssen. Das war mir damals, mit kleinem Kind, zu gewagt
und ich habe, trotz sehr guter Gewinne, meine Selbstständigkeit
aufgegeben.
Ich hatte in ungefähr der halben Zeit das Geld verdient, welches ich in
meinem Beruf in Vollzeit verdient hatte. Nur hat der Tag nur 24 Stunden
und ab und zu musste ich auch mal schlafen. Manchmal dann auch auf der
Tastatur.
Lebenszeit gibt es nicht zurück. Deshalb muss man sie auch teuer
verkaufen.
Frank O. schrieb:> Dann beton er die "150 Euro" noch so.> Wenn man allein die zwei Werkzeuge sieht, das Mikroskop und die> Wärmebildkamera, die mal eben (mittlerer Preis) mit 1000 Euro zu Buche> schlagen. Was will er dafür nehmen? 3 Euro, weil das Ersatzteil 1,50> Euro kostet. Dabei unterschlägt er die 20 Euro Versandkosten.
Ich habe so Equipment alles schon über die Jahre zusammengesammelt und
damit auch meine eigenen Elektrotechnik Projekte umzusetzen. BGA Rework
Station, Lötstationen, Oszilloskop, Multimeter, Netzteile,
Stereomikroskop usw.. Ich mache Reparaturen momentan nebenbei als Hobby
und wollte es wie gesagt einfach nebenbei noch zu etwas Geld machen ohne
dass es Stress mit dem Fiskus gibt.
Frank O. schrieb:> Im Anfang hatte ich bei meinem damaligen Nebengewerbe auch Federn> gelassen.
Das versuche ich zu vermeiden. Studium und Freizeit stehen natürlich
trotzdem an erster Stelle. Wenn ich abends noch Lust und Laune habe
würde ich mich dran setzen bisschen Zeug zu reparieren.
Tristan schrieb:> Ich habe das schon verstanden, das war aber gar nicht Teil meiner Frage> des Threads. Ich weiß dass es ein gewisses Risiko hat, und wenn es nicht> hinhaut ist es mein Problem. Meine Frage war der Weg dahin :)
Als erstes solltest du dir überlegen, was du genau machen möchtest.
Davon hängt es ab, ob du freiberuflich tätig sein kannst oder gewerblich
sein musst. Gewerblich geht immer, aber bei kleinen Einnahmen spielt der
Hauptvorteil der Freiberuflichkeit (Gewerbesteuerfreiheit) keine Rolle.
Auch andere Dinge, die gewerblich Tätige beschäftigen oder Einzelkämpfer
belasten, fallen hier weniger ins Gewicht, da es Schwellenwerte gibt.
Ein Beispiel dafür ist die Vorsteuer.
Reparatur und Handel sind allerdings per Definition gewerblich, daher
brauchst du als ersten Schritt einen Gewerbeschein. Dieser kostet je
nach Bundesland etwa 10 bis 30 Euro, möglicherweise an einigen Orten
auch mehr.
Vor der Anmeldung des Gewerbes solltest du dir aber genau die
Formulierung des Gewerbezwecks überlegen. Diese entscheidet darüber, ob
du dann bei der Handwerkskammer oder der IHK Zwangsmitglied wirst.
Informiere dich vorher über die Bedingungen, insbesondere wie die
Freigrenzen geregelt sind (bis zu einem gewissen Umsatz oft
beitragsfrei).
Da du im Master Elektrotechnik bist, hast du wahrscheinlich bereits
einen abgeschlossenen Studiengang in Elektrotechnik
(Bachelor/Dipl.-Ing.). Der Hauptgrund, nicht als Handwerk (Meisterzwang)
eingestuft zu werden, entfällt hier. Denn als Elektrotechnik-Ingenieur
ist man dem Meister gleichgestellt. Nur wenn du
Elektroinstallationsarbeiten an Anlagen durchführen möchtest, die mit
dem öffentlichen Stromnetz verbunden sind, musst du eine zusätzliche
Sachkundeprüfung ablegen.
Für alles andere reicht der Studienabschluss als nachzuweisende
Qualifikation aus. Du bist allerdings verpflichtet, dich mit dem
notwendigen Wissen für die konkrete Tätigkeit eigenverantwortlich
auszustatten, sonst bist du keine Elektrofachkraft für diese Tätigkeit.
Diese Hürde (Meisterzwang) entfällt jedoch bei dir mit einem
Studienabschluss da du dem Meister gleichgestellt bist.
Es ist trotzdem meist etwas entspannter, im Zuständigkeitsbereich der
IHK zu sein. Im Bereich der IHK kontrolliert zunächst niemand deine
formale Qualifikation. Sollte es jedoch zu größeren Sach- oder
Personenschäden kommen, wird dies von anderen Behörden sehr wohl
kontrolliert und sanktioniert.
Falls du hauptsächlich Reparaturen im Kundenauftrag (z.B. eingeschickte
Fritzboxen, Fernseher etc.) ausführst, landest du ziemlich sicher im
Bereich der Handwerkskammer, ähnlich wie der Radio- und Fernsehtechniker
um die Ecke. Wenn du hauptsächlich gebrauchte Geräte verkaufst, egal ob
selbst repariert, günstig funktionierend auf dem Flohmarkt gekauft oder
als defekt geschenkt, dann bist du bei der IHK. Führst du zusätzlich in
geringem Umfang Auftragsreparaturen durch, ist das unschädlich.
Ist das geklärt, solltest du dir überlegen, was du sonst noch an
Ausstattung und ggf. Versicherungen brauchst. Spätestens wenn du an
Geräten arbeitest, die mit Netzspannung arbeiten, brauchst du einen
Sicherheitstester (umgangssprachlich „VDE-Prüfgerät“) für die
abschließende Prüfung des Gerätes (Erdung, Ableitstrom etc.). Bei
Geräten, von denen eine Brand- und/oder Stromschlagsgefahr ausgehen
kann, ist eine Gewerbehaftpflicht sehr angeraten, da ein Schadensfall
deine wirtschaftliche Existenz zerstören kann. Und das, je nach
Fallkonstellation, nicht nur für die drei Jahre Privatinsolvenz, sondern
wenn du schuldhaft (grobe Fahrlässigkeit, z.B. weil kein abschließender
Sicherheitstest mit einem "VDE-Prüfgerät" durchgeführt wurde) gehandelt
hast, für 30 Jahre ab Urteil. Diese Forderungen sind, wie die Kosten von
Flugausfällen, Turbinonwartung oder reinigung des BB-Tors wie bei den
Klimaklebern gerade nicht durch Privatinsolvenz zu beseitigen.
Diese Versicherung ist für einen Nebenerwerb aber meist zu teuer.
Bei Dingen wie Grafikkarten, Fritzboxen etc. musst du das Risiko
abwägen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese auch bei Pfusch deinerseits
einen fatalen Schaden auslösen, ist erheblich geringer. Zudem gibt es da
weniger, was dir als „grobe Fahrlässigkeit“ bei der Reparatur angelastet
werden kann.
Überlege dir erst konkret, was du genau tun möchtest, und dann, ob das
wirtschaftlich sinnvoll umzusetzen ist. Danach kannst du dich bei der
für diese Tätigkeit zuständigen Kammer beraten lassen. Die
Gewerbeanmeldung ist dabei das kleinste Problem, und auch die Mitteilung
an das Finanzamt stellt keine echte Hürde dar. Früher bekam man einen
Fragebogen automatisch zugeschickt, heute muss man das über Elster
machen.
Hinsichtlich des Finanzamtes solltest du dir überlegen, ob du die
Umsatzsteuerausnahme für Kleinunternehmen in Anspruch nehmen möchtest.
Diese geht bis zu einem Jahresumsatz von 12.500 Euro. Der Vorteil ist,
dass du in den Rechnungen an deine Kunden keine MwSt. ausweisen
(erheben) musst. Deine Arbeitszeit und Margen sind also beim selben
Bruttobetrag um 19% höher, bzw. du kannst für dasselbe Netto geringere
Rechnungsbeträge nehmen.
Der Nachteil ist, dass du selber bei deinen Einkäufen keine
Mehrwertsteuer absetzen kannst, sondern diese normal ohne Verrechnung
zahlst. Jemand, der überwiegend Privatleute als Kunden hat und dessen
Rechnungsbetrag hauptsächlich aus seiner eigenen Arbeitszeit besteht,
fährt also mit der Mehrwertsteuerausnahme besser. Erst recht, wenn auch
seine Einkäufe der Handelsware eher von Privat oder ohne Rechnung mit
ausgewiesener Mehrwertsteuer stattfinden. Zudem ist damit auch die
Gewinnermittlung über eine einfache Einnahme-Überschussrechnung möglich.
Hast du aber hohe Ausgaben für Material (z.B. Handel mit Neuware) oder
musst regelmäßig teure Messtechnik, Computer etc. kaufen, dann kann ein
Verzicht auf die Mehrwertsteuerausnahme wirtschaftlicher sein,
insbesondere wenn du einen hohen Anteil an Gewerbekunden hast, die nur
der Nettopreis interessiert. Nachteil ist, dass die Steuer- und
Gewinnermittlung komplizierter wird.
Das sind die ersten Hinweise für deine weiteren Recherchen.
Gruß,
Carsten
Hallo Carsten, vielen Dank für deinen ausführlichen (fast) Aufsatz. Das
ist genau die Art von Antwort die ich mir erhofft habe! Vor allem was
die Versicherung und Anmeldung betrifft hab ich zumindest mal grobe
Ansätze. Anlagen und Netzteile möchte ich nicht reparieren sondern nur
den Niedervoltbereich (bis etwa 24V bei Bildschirmmainboards). Wenn ich
es richtig verstehe wäre dann mein nächster Schritt sich bei der IHK zu
erkundigen in welchen Bereich genau das fällt? Was die Umsatz- und
Mehrwertsteuer betrifft: Gibt es beim Finanzamt jemanden den man bei so
etwas zu Rate ziehen kann oder sind die nur genervt und ich sollte mich
direkt an einen Steuerberater wenden? Elster habe ich schon,
Steuererklärung auch bereits gemacht. Das ist nichts ganz unbekanntes
für mich, jedoch nur als Privatperson, nicht als (Klein-) Unternehmer.
VG
Tristan schrieb:> Wenn ich> es richtig verstehe wäre dann mein nächster Schritt sich bei der IHK zu> erkundigen in welchen Bereich genau das fällt?
Nicht nur dazu, sondern ganz allgemein kannst du dich mal bei der IHK
schlau machen. Welche Angebote es zu welchen Bedingungen (kostenlos
etc.) gibt, das ist von Kammerbezirk zu Kammerbezirk verschieden. Aber
viele haben dazu tatsächlich einschlägige Beratungen für "Gründer".
> Was die Umsatz- und> Mehrwertsteuer betrifft: Gibt es beim Finanzamt jemanden den man bei so> etwas zu Rate ziehen kann oder sind die nur genervt und ich sollte mich> direkt an einen Steuerberater wenden? Elster habe ich schon,
Das kommt darauf an, "was" du fragen möchtest. Generell ist es nicht die
Aufgabe der Finanzbeamten, "Steuerberatung" zu machen. Genau genommen
ist es ihnen sogar ausdrücklich untersagt.
Anders sieht es natürlich bei konkreten Fragen zu den Formalitäten aus.
Da bekommt man z.B. hier vor Ort schon brauchbare Antworten über den
bloßen Verweis auf die Rechtsgrundlagen hinaus und den einen oder
anderen wichtigen Tipp. Aber das ist wohl auch regional sehr
verschieden.
Aber auch das ist ein Thema, das durchaus bei der Kammer zumindest
hinsichtlich der grundlegenden Sachen richtig aufgehoben ist.
So aus dem Bauch heraus würde ich aber mal vermuten das bei dir, wenn es
dazu kommen sollte, die Nutzung der Kleingewerberegelung serh sehr viel
sinnvoller ist als darauf zu verzichten.
Ein anderes Thema, das man dabei im Blick behalten sollte, ist der
Spezialfall, dass du noch Student bist. Und als solcher entweder noch
bei den Eltern mitversichert oder mit Studentenstatus selbst zu einem
sehr niedrigen Beitragssatz krankenversichert bist. Hier musst du auch
aufpassen, sonst wird die Krankenkasse auf einmal ein Vielfaches an Geld
sehen wollen. Ab 200 Euro aufwärts dürftest du dann im Monat dabei sein
(fiktives Mindesteinkommen). Daher ist es wichtig, dass du, sofern du
nicht richtig Gewinn machst, deinen Studentenstatus nicht verlierst.
Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, galt zu meiner Zeit eine
Beschränkung von 20 Stunden die Woche und dazu noch eine
Verdienstgrenze. Es gab aber eine, gerade für Teilzeit-Selbstständige,
interessante Ausnahmeregelung, dass die Verdienstgrenze nicht galt, wenn
man insgesamt nicht mehr als 6 Wochen im Jahr aktiv Arbeitete... Selbst
wenn man da dann 1.000 Euro die Stunde verdiente. Wie es heute aussieht,
weiß ich nicht, vermute aber, dass es mit Zeit- und Verdienstgrenze
sicher noch ähnlich sein wird. Ob es so etwas wie die 6-Wochen-Regel
oder andere Ausnahmen (für reine Tätigkeiten in den Semesterferien)
gibt, muss man klären. Hier ist auf jeden Fall die Krankenkasse, bei der
du versichert bist, der richtige Ansprechpartner.
Gruß
Carsten
Tristan schrieb:> hatte überlegt nebenbei etwas Geld mit der Reparatur von Elektronik zu> verdienen
Hmm, warum gibt es wohl keine Radio- und Fernsehreparaturwerkstätten
nehr ?
Lohnt halt nicht mehr. 1 Stunde Arbeit kostet den Kunden 100€ und damit
zu viel.
Es gibt allerdings Handyreparaturläden, die noch eine Nische gefunden
haben. Lohnt aber auch nur für Smartphones jenseits der 500€.
Andere Leute gehen einen anderen Weg: gebrauchte, defekte Geräte
(Waschmaschinen etc.) kaufen, reparieren auf eigene Faust, und wieder
als Gebrauchtgerät verkaufen.
Ab einer gewissen Menge wird das zum Gewerbe. Und gegen die, die neue
Geräte verkaufen, das Altgerät 'kostenlos' zurücknehmen die Dämlichkeit
des Benutzers beheben und das Teil weiterverkaufen, hast du keine
Chance, die bekommen die Geräte umsonst und oft mit minimalen Problemen
(Laugenpumpe verstopft oder so).
Vielleicht findest du eine lukrative Nische. Was spezielles.
Carsten S. schrieb:> Zudem ist damit auch die> Gewinnermittlung über eine einfache Einnahme-Überschussrechnung möglich.
Auch ohne Inanspruchnahme der Kleinunternehmerregelung ist eine
Einnahmen-Überschuss-Rechnung möglich, wenn man innerhalb bestimmter
Gewinn- und Umsatzgrenzen bleibt.
Michael B. schrieb:> Und gegen die, die neue> Geräte verkaufen, das Altgerät 'kostenlos' zurücknehmen die Dämlichkeit> des Benutzers beheben und das Teil weiterverkaufen, hast du keine> Chance, die bekommen die Geräte umsonst und oft mit minimalen Problemen> (Laugenpumpe verstopft oder so).>> Vielleicht findest du eine lukrative Nische. Was spezielles.
Es ist mittlerweile keine wirkliche Nische mehr, aber ich habe für mich
festgestellt dass in kaputter Computerelektronik (die teilweise auch
sehr hochpreisig ist, so eine moderne GPU kann bis zu 2000€ kosten) die
Leute auch gewillt sind Geld gutes für Reparaturen oder gebrauchte
Artikel auszugeben. Und das kann auch nicht jeder wieder herrichten da
es dazu doch etwas Übung und spezielleres Equipement braucht. Das macht
dir auch nicht einfach der Handyladen in der Innenstadt sondern wird
eigentlich hauptsächlich per Versand geregelt. Bei mir in der Stadt +
weitere Umgebung gibt es z.B. niemand der sowas anbietet. Wobei ich ja
sowieso eher kaputtes Zeug einkaufen und keine Reparaturen mit
Kundenkontakt möchte.
Carsten S. schrieb:> Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, galt zu meiner Zeit eine> Beschränkung von 20 Stunden die Woche und dazu noch eine> Verdienstgrenze.
Die 20 Stunden Regelung gibt es immernoch, ich habe momentan 8 Stunden
die Woche damit ich noch unter den Steuer- und
Krankenversicherungsfreien Minijob falle und habe noch ein paar
zusätzliche Einnahmen die unter der Freigrenze der Einkommenssteuer
sind. Krankenversicherung muss ich Ende des Jahres sowieso zahlen da ich
dann 25 bin und nicht mehr bei den Eltern mitversichert werden kann.
Sind in etwa die von dir angesprochenen 200€. Von einer Einkommensgrenze
als Student hab ich bisher noch nie was gehört, aber kann ich mich
nochmal umhören. Eigentlich war das Ziel der Zeitbegrenzung nur zu
gewährleisten dass man in Vollzeit studieren kann. Ich werde morgen mal
bei der IHK nachfragen was für Beratungsangebote es bei ihnen gibt, und
wollte mich auch nochmal an der Uni informieren ob sie Seminare für so
etwas anbieten. Haben auch eine "Gründerschmiede" auf dem Campus die
davon vielleicht Ahnung hat. Dir nochmal vielen Dank für deine
Antworten!
VG
Tristan schrieb:> Die 20 Stunden Regelung gibt es immernoch,
Dann ist doch logisch, dass du immer höchstens 19,8 Stunden arbeitest.
Schreibst keine Stundensatz auf, sondern nur Festpreis.
Da du genial bist, dauert alles auch selten mehr als 5 Minuten.
Tristan schrieb:> Es ist weniger das Desinteresse sondern eher die Menge an Halbwissen die> jeder irgendwie beiträgt und alle anfangen sich zu widersprechen.
Was an dem folgenden hast du nicht verstanden?
Hannes J. schrieb:> Nicht nur das, der Bruder will sich auf Informationen aus einem> Internetforum verlassen. Viel Spaß dem Finanzamt, der Krankenkasse, IHK> oder HWK zu erklären dass man was verbockt hat weil man dem Internet> geglaubt hat.
Ach ja:
Tristan schrieb:> Ich habe wie gesagt einen Minijob und wollte das nur nebenbei fürs> Taschengeld machen,
Wann hast du eigentlich vor noch zu studieren?
Ein Minijob, eine selbstständige Tätigkeit für "Taschengeld" und das
Studium. Damit es steuerlich und mit den Sozialabgaben noch
komplizierter wird?
Von einem E-Technik Studenten erwartet man eigentlich das er rechnen
kann. Die beste finanzielle Investition für dich ist deinen Master so
schnell wie möglich zu machen um danach richtig Geld zu verdienen. Nicht
dieser Taschengeldscheiß mit zusätzlicher Zeit- und Geldverbrennung
durch Bürokratie.
Auch wenn du wirklich in die Selbstständigkeit gehen willst lohnt es
sich den Master so schnell wie möglich fertig zu machen. Und sich um die
Selbstständigkeit mit ganzem Herzen und Einsatz zu kümmern, statt dieses
"och nööö, für 100 Seiten Informationen bin ich mir zu schade und auf
ein Buch lesen habe ich schon gar keinen Bock". Du hast nicht die
richtige Einstellung für die Selbstständigkeit. Aber gut, Lernen durch
Schmerzen ist ein bewährtes Vorgehen.
Hannes J. schrieb:> Schau dich unter deinen Kommilitonen um. Wer von denen macht so> etwas?> Lass mich raten: Niemand. Warum? Weil es zu aufwendig ist.>> Such dir einen Nebenjob, wo dein Arbeitgeber den Papier- und> Behördenkram am Hals hat. Am besten als Werkstudent, damit du> entsprechende Privilegien genießen kannst> https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Experten/Arbeitgeber-und-Steuerberater/summa-summarum/Lexikon/W/werkstudentenprivileg.html
Eine Zeit lang nur Reparaturen zu machen halte ich für eine sehr gute
Idee, vor allem da man da auch weiter unterschiedliche Produkte und
Entwicklungen von anderen sieht, oder unter anderem auch welchen Murcks
andere verbrochen haben.
Da kommt man dann eventuell auch etwas in die (Fein-)Mechanik rein.
Je früher man mit dem deutschen Staat in Kontakt kommt desto besser,
eventuell besiegelt dass bei einigen auch sehr früh den Wunsch
abzuwandern oder sich mit Systemen in anderen Ländern
auseinanderzusetzen (das meine ich absolut ernst).
Deutschland ist nicht für alle Branchen attraktiv genug.
Hatte gestern so eine Diskussion, ein Freund arbeitet bei GE der
arbeitet sich dumm und dämlich während sein Kind aufwächst und seine
Frau (mit Kind) halt mit uns in Urlaub fährt. Wenn er alt ist wird die
Tochter ausziehen, er zwar schuldenfrei dastehen aber viel vom Leben
versäumt haben. Seine Position ist jetzt auch nichts wo er einen
Aufstieg zu erwarten hätte.
Wenn's nur ums Geld verdienen geht kann man sich in Deutschen Städten
auch hinstellen und Bartours oder Fahrradtouren für Touristen anbieten.
Tristan schrieb:> wie es ist sich was kleines Selbstständiges aufzubauen.
Die Strategie "Sachen reparieren" ist dafür aber wirklich schlecht. Das
machen zigtausend andere auch. Und die Allerwenigsten von denen haben
einen Master.
Die erfolgreichen Selbständigen, die ich kenne, die machen etwas Neues
selber (am besten in einer Nische, die für eine Massenfertigung
uninteressant ist) und verkaufen das dann an Leute, die genau sowas
brauchen.
Thomas H. schrieb:> Je früher man mit dem deutschen Staat in Kontakt kommt desto besser,> eventuell besiegelt dass bei einigen auch sehr früh den Wunsch> abzuwandern oder sich mit Systemen in anderen Ländern> auseinanderzusetzen (das meine ich absolut ernst).
Und da war dann noch mein ehemaliger Nachbar, der als Medizintechniker
unbedingt Holzfäller in Kanada werden wollte, weil er hier im Wald nicht
mal ein zünftiges Grillfest mit Freunden machen durfte. Der hat dann
alles Hab und Gut in einen Container gepackt und ist ab ins gelobte
Land. Zweieinhalb Jahre später stand er wieder da und meinte, dass die
Reglementierungen dort fast noch schlimmer seien. Jetzt wohnt er 10km
weit weg von hier und tauscht Gasflaschen aus...
Lothar M. schrieb:> Der hat dann> alles Hab und Gut in einen Container gepackt und ist ab ins gelobte> Land. Zweieinhalb Jahre später stand er wieder da und meinte, dass die> Reglementierungen dort fast noch schlimmer seien.
ja viele denken immer auf der anderen Seite ist das Gras grüner, aber
wer es hier nicht schafft, der schafft es oft auch nicht anderswo.
Tristan schrieb:> nebenbei etwas Geld mit der Reparatur von Elektronik zu verdienen.
Genau das willst du eigentlich nicht, denn du verkaufst nicht "die
Reparatur" als Dienstleistung, sondern du kaufst gezielt defekte Geräte
ein, generierst mit der Reparatur eine Wertsteigerung und verkaufst
dieses Komplettgerät dann teuerer weiter.
> wie sieht es mit Haftung/Gewährleistung von reparierten/refurbished> Artikeln aus?
Du verkaufst gewerblich komplette Geräte, also bist du für jeden Kunden
im Gewährleistungsfall der erste Ansprechpartner für Probleme mit dem
Gerät.
> Hafte ich für das gesamte Gerät oder nur die reparierten Bauteile?
Das macht dann dein Anwalt mit dem Anwalt des Herstellers aus. Aber
erster Ansprechpartner für die Gewährleistung bist auf jeden Fall du.
Ganz lustig wird es dann, wenn der Hersteller eine längere Garantie gibt
und der Kunde sich mit einem defekten Gerät an den Hersteller wendet und
der sagt: da wurde schon mal dran rumgebastelt, unsere
Herstellergarantie ist erloschen. Dann steht der Kunde auch nach 2
Jahren noch auf deiner Matte. Und sei dir sicher: da ist ein
Rechtsanwalt dabei, der dich zum Zeitvertreib zur Schnecke macht.
Fazit: im Zweifelsfall wirst du den Kürzeren ziehen.
Joachim B. schrieb:> der schafft es oft auch nicht anderswo.
Andersrum ist es noch wirkungsvoller.
Die Leute, die im Ausland erfolgreich sind, die wären hier um Klassen
erfolgreicher.
Carsten S. schrieb:> und ggf. Versicherungen brauchst
Eine Versicherung abzuschließen, bedeutet noch lange nicht den Punkt
erfüllt zu haben.
Gute Versicherungen kommen vor den Vertrag mit allen möglichen
Forderungen nach Nachweisen, die Du bringen mußt. Da wirst Du erst mal
den Verwaltungsaufwand kennenlernen, der damit verbunden ist.
Mit diesen Erfahrungen, wenn Politiker von Verwaltungsvereinfachungen
reden, wirst Du verstehen, wie wenig die Politk versteht, weil vieles
gerade aus dieser Ecke kommt.
Schlechte Versicherung schließen zwar den Vertrag, geben die langen
Liste mit dazu, aber wirklich geprüft wird erst im Schadensfall. Fehlt
etwas an Nachweisen, dann leisten diese halt nichts. Als Unternehmer
bist Du ja auch kein gemeiner Bürger, der durch gesetzliche Regelungen
besonders geschützt werden muss.
Dieter D. schrieb:> Schlechte Versicherung schließen zwar den Vertrag, geben die langen> Liste mit dazu, aber wirklich geprüft wird erst im Schadensfall.
Wie immer völliger Unsinn.
Jede Versicherung schließt den Vertrag, und prüft erst im
Schadensfall. Was soll die auch vorher prüfen?
Das die abgeschlossene Versicherung allerdings zum Risikoprofil des
eigenen Geschäfts passt, dafür muss man schon selber sorgen. Freies
Unternehmentum erlaubt freie Entscheidungen, mit allen Konsequenzen.
Oliver
Oliver S. schrieb:> Wie immer völliger Unsinn.
Das kommt darauf an was versichert werden soll.
Eine Reisegepäckversicherung prüft zum Beispiel nichts.
> Jede Versicherung schließt den Vertrag, und prüft erst im> Schadensfall. Was soll die auch vorher prüfen?
Bereits bei der Autoversicherung wirst Du daran scheitern. Versuch mal
eine Autoversicherung abzuschließen, ohne ein Auto irgendwie zu haben,
also das es nicht gibt. Da wird nicht erst auf den Schadensfall
gewartet.
Lothar M. schrieb:> Und da war dann noch mein ehemaliger Nachbar, der als Medizintechniker> unbedingt Holzfäller in Kanada werden wollte, weil er hier im Wald nicht> mal ein zünftiges Grillfest mit Freunden machen durfte.
Bei uns gibt es im Wald einen extra Platz dafür. Nennt sich wohl "Karl
May Platz" oder irgendwie so. Typischer Rastplatz auch für Schulklassen
auf Waldwanderung. Der Witz ist, da wollte ich sowieso mal hin, und mir
die Wasserverläufe und Teiche in der Gegend ansehen.
Dieter D. schrieb:> Das kommt darauf an was versichert werden soll
Eine Rechtschutzversicherung wäre schon gut. Kostet auch nicht die Welt.
Dann kann man sich auch öfter mit einem Anwalt unterhalten, der einem
dann bei gewissen Zweifelsfragen weiter helfen kann.
Lothar M. schrieb:> Tristan schrieb:>> nebenbei etwas Geld mit der Reparatur von Elektronik zu verdienen.> Genau das willst du eigentlich nicht, denn du verkaufst nicht "die> Reparatur" als Dienstleistung, sondern du kaufst gezielt defekte Geräte> ein, generierst mit der Reparatur eine Wertsteigerung und verkaufst> dieses Komplettgerät dann teuerer weiter.
Na, ob das überall so funktioniert? Es wird genug defekte (Heim-)Orgeln
oder was weiß ich noch für Dinger geben, die vor sich hinstauben. Da
könnte man schon inserieren, oder eben auch gezielt ein paar Leute
ansprechen.
Je nach Vorfall kann man dann aber schon noch zusätzliches Gedöns
verticken - wie das halt so ist. Das müsste man dann aber vorbereiten.
Und wenn man seine Kundschaft einigermaßen kennt, bzw. sich umschaut,
dann kommen vielleicht auch Ideen, selbst maßgeschneiderte Lösungen für
x,y, oder z zu entwickeln.
"dem Tüchtigen gehört das Glück" - wie man so sagt.
Dieter D. schrieb:> Bereits bei der Autoversicherung wirst Du daran scheitern. Versuch mal> eine Autoversicherung abzuschließen, ohne ein Auto irgendwie zu haben,> also das es nicht gibt. Da wird nicht erst auf den Schadensfall> gewartet.
Völlig absurdes Beispiels was nun gar nichts mit deiner Behauptung zu
tun hat. Schließlich ist bei einer KFZ Versicherung ja ein konkreter,
mit Seriennummer zu identifizierender, Gegenstand versichert. Und wenn
es diesen nicht gibt, dann kann der auch nicht versichert werden.
Aber um den Unsinn deiner Aussage noch deutlicher zu machen:
Natürlich KÖNNTE ich ein Auto versichern das es nicht gibt.
Es gibt ja schließlich auch spezielle versicherungen die Explizit für
NICHT ANGEMELDETE Fahrzeuge gelten. (z.B Oldtimer in einer Sammlung,
oder Wohnmobile/Motorräder die für eine gewisse ZEit/Winter komplett
Stillgelegt sind)
Und natürlich kann ich da einfach "irgendwas" Als Fahrgestellnummer
eintragen und die Versicherung ist Happy so lange ich meine Beiträge
bezahle.
Erst wenn ich dann von der Versicherung Geld sehen will, dann muss ich
Nachweise bringen.
Oder als anderes Beispiel:
Schon mal etwas von "roten 06er Nummerschildern" gehört?
Da steht im Versicherungsvertrag, egal ob mit oder ohne Vollkasko, dann
nur eine grobe Beschreibung was versichert ist.
Beispielsweise: KFZ im Eigentum des Autohauses bei Probefahrten bis zu
einem Wert von 100 000 Euro.
(Kann auch unangemelde Kundenfahrzeuge zur Reparatur oder bei Verkauf
auf Komission einschließen, das ist individuell)
Wer dann allerdings prüfen würde, das ist das Straßenverkehrsamt ob die
Vorraussetzungen für eine Erteilung eines roten 06er Nummernschildes
(Gewerbe und Versicherung) überhaupt vorliegen.
Lothar M. schrieb:>> wie sieht es mit Haftung/Gewährleistung von reparierten/refurbished>> Artikeln aus?> Du verkaufst gewerblich komplette Geräte, also bist du für jeden Kunden> im Gewährleistungsfall der erste Ansprechpartner für Probleme mit dem> Gerät.
Genau - du trägst mindestens das, bei Verkauf Gewerbe->Privat
verpflichtende, Gewährleistungsrisiko. Zudem das Haftungsrisiko über den
reinen Gerätewert hinaus wenn es zu Schäden DURCH das Gerät kommst die
entweder auf einen direkten Fehler von dir zurückgehen oder auf einen
FEhler den das Gerät vorher schon hatte und die ein durchschnittlich
verständiger und sachkundiger Reparateur der entsprechend dem
einschlägigen Stand der Technik den Reparaturprozess durchführt hätte
erkennen müssen.
In einigen Konstellationen liegt die Beweislast dafür bei dir.
Also mindestens immer ALLLE Sicherheitsbauteile (Thermosicherungen,
normale Sicherungen und Sicherheitswiderstände) auf korrekten
Wert/Manipulationen prüfen, Auf Saubere Verarbeitung und fehlende
Verschmutzung prüfen und bei allem was einen Netzstecker hat einen
vollständigen Sicherheitstest mittels Prüfgerät vornehmen. Das alles
natürlich Dokumentiert und Archiviert.
Dann ist man auf der relativ sicheren Seite
>> Hafte ich für das gesamte Gerät oder nur die reparierten Bauteile?> Das macht dann dein Anwalt mit dem Anwalt des Herstellers aus. Aber> erster Ansprechpartner für die Gewährleistung bist auf jeden Fall du.>> Ganz lustig wird es dann, wenn der Hersteller eine längere Garantie gibt> und der Kunde sich mit einem defekten Gerät an den Hersteller wendet und> der sagt: da wurde schon mal dran rumgebastelt, unsere> Herstellergarantie ist erloschen. Dann steht der Kunde auch nach 2> Jahren noch auf deiner Matte. Und sei dir sicher: da ist ein> Rechtsanwalt dabei, der dich zum Zeitvertreib zur Schnecke macht.
Ganz so kritisch ist es nicht.
Die, ggf. durch einen Eingriff erloschene, Herstellergarantie ist nur
ein Streitthema wenn diese auch Bestandteil des Kaufvertrages geworden
ist.
Wird dieses nicht suggeriert, dann ist daraus gar kein Anspruch
abzuleiten.
Schwierig wird es natürlich wenn im Angebot steht: noch xx Jahre
Restgarantie...
(Mal ganz davon abgesehen das viele Hersteller die HErstellergarantie
auf den Erstkäufer mit Kaufnachweis beschränken. Aber halt nicht alle.
Andere wie Intel machen die vom Kaufdatum abhängig. Aber auch nur bei
Boxed CPU, nicht solchen die im Tray von Systemherstellern gekauft
wurden. Da weiß man ja, wenn man einen gebrauchten PC kauft, auch nicht
was da genau drin ist und die Intel Garantie wird nur bestandteil wenn
der Verkäufer es explizit erwähnt...)
Gruß
Carsten
Rbx schrieb:> Eine Rechtschutzversicherung wäre schon gut. Kostet auch nicht die Welt.> Dann kann man sich auch öfter mit einem Anwalt unterhalten, der einem> dann bei gewissen Zweifelsfragen weiter helfen kann.
Unfug, ich zahlte 10 Jahre je 300,-€ also 3000,-€, jedesmal wenn ich
einen Schaden von 149,-€ bis 199,-€ hatte meinte die RS Versicherung, es
wird schwer einen Anwalt zu finden der dafür arbeitet, ab da sparte ich
mit die RS und Geld, denn das Gesparte reicht locker jedes Jahr für
derart "Kleinigkeiten".
Nur ein einziges Mal brachte es mir bei einer Forderung von 250,-€
gerade 200,-€ ein, wohl weil die Anwältin nach dem Mutterschutz wohl
wieder etwas Übung brauchte oder Bock darauf hatte oder wußte das es
eher auf einen Vergleich rauslief.
Rbx schrieb:> Bei uns gibt es im Wald einen extra Platz dafür. Nennt sich wohl "Karl> May Platz" oder irgendwie so. Typischer Rastplatz auch für Schulklassen
Mein Nachbar machte seine Lagerfeuer irgendwo im Wald. Eben da, wo er
grade am Holzmachen war. Also nicht mal in seinem eigenen Wald und ohne
Rücksprache mit dem Besitzer auch mitten im Hochsommer. Da hat ihn dann
der Förster mal so richtig zusammengefaltet. Und eigentlich hatte er
Glück, dass der ihn nicht angezeigt hat.
Aber in Kanada, dachte er sich, sehen die das nicht so eng, ist ja ein
ewig großes Land.
Irrtum, die brauchen da nicht noch einen Zündler:
- https://en.m.wikipedia.org/wiki/2024_Canadian_wildfires
[/OT]
Tristan schrieb:>> Was die Umsatz- und Mehrwertsteuer betrifft: Gibt es beim Finanzamt> jemanden den man bei so etwas zu Rate ziehen kann oder sind die nur> genervt
Diese Leute sprechen eine Sprache, die der Durchschnittsbürger nicht
versteht. Er merkt das aber nicht und geht unter Umständen mit einer
Auskunft nach Hause, die man ihm so gar nicht gegeben hat. Das fängt
schon bei einfachen Vokabeln an: "absetzen", "abschreiben", "abziehen"
oder "Einkommen", "Einnahmen", "Einkünfte", da muss man genau
unterscheiden. Oder "Kosten", das ist auch so ein Wort. Oder
"steuerfrei" vs. "nicht steuerbar".
"Mehrwertsteuer" gibt es übrigens in keinem Gesetz und wenn du danach
fragst, hat der Finanzbeamte je nach Kontext entweder Umsatzsteuer oder
aber Vorsteuer im Kopf, was für ihn klar ist, was er aber nicht
unbedingt ausdrücklich sagt. Er denkt halt nicht so wie du in deiner
Welt.
Du bist aber schon bei der normalen Sprache etwas "unscharf", das macht
es nicht gerade erfolgversprechender.
> ich sollte mich direkt an einen Steuerberater wenden?
Kann ok sein, aber auch ein Reinfall, beides ist möglich. Jedenfalls
macht der sich nicht sein Geschäft kaputt. Will heißen: Er liefert dir
keine Dummy-Anleitung für deine Buchführung, die hat er ja auch gar
nicht fertig in der Schublade. Er will die Buchführung gegen Honorar
selber machen oder dich nach einer bezahlten Stunde nach Hause schicken.
Ob du zuhause dann noch alles weißt?
Tristan schrieb:> Ich komme sehr gut> über die Arbeit an kaputte Elektronik an die aussortiert wird und man> sich dann im Elektroschrott bedienen darf.
Interessante Gelegenheit.
Aber nur mal so nebenbei: Verschenken ohne Finanzamt gibt es im
Wirtschaftsleben nicht.
Dein Arbeitgeber muss u. U. Umsatzsteuer darauf zahlen und du musst die
Sachen als Sacheinnahme versteuern.
Hallo Tristan.
Tristan schrieb:> Hi, ich bin Elektrotechnik Student (aktuell im Master) und hatte> überlegt nebenbei etwas Geld mit der Reparatur von Elektronik zu> verdienen.
So wie ich das gesehen habe bei meinen Kommilitonen ist das selten
erfolgreich, weil es auch für junge Leute schnell über die eigene
Leistungsfähigkeit geht.
Entweder Dein Studium (Noten/Bestehen) leidet, oder Dein Geschäft. Wenn
Du viel Pech hast leidet alles, und du stehst herausgeprüft da und
zusätzlich mit einer Privatinsolvenz (wenn es keiner geschafft hat, Dich
ins Illegale zu locken, denn dann hängst Du in den Schulden für den Rest
Deines Lebens fest)
Selbstständigkeit ist meistens nur sinnvoll wenn Du gute Killerinstinkte
hast.
Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de
Hallo Rolf.
Rolf schrieb:>> Ich komme sehr gut>> über die Arbeit an kaputte Elektronik an die aussortiert wird und man>> sich dann im Elektroschrott bedienen darf.>> Interessante Gelegenheit.> Aber nur mal so nebenbei: Verschenken ohne Finanzamt gibt es im> Wirtschaftsleben nicht.> Dein Arbeitgeber muss u. U. Umsatzsteuer darauf zahlen und du musst die> Sachen als Sacheinnahme versteuern.
Und darauf, dass er sich nicht mit seinem Chef auf zu gute Konditionen
zuungunsten des Finanzamtes einigt werden schon die Mitbewerber achten.
Wenn da jemand ist, der zu zu guten Konditionen arbeitet, werden die
schnell misstrauisch. Und gewar werden die das über Kunden, die
versuchen sie herunterzuhandeln (Bei XYZ zahle ich aber nur zwei drittel
davon.....)
Er hängt dann in der Zwickmühle, mehr verlangen damit es nicht auffällt
geht kaum, weil für was gebrauchtes oder Repariertes wird es wohl schwer
werden, mehr als zwei Drittel des Neupreises zu bekommen. ;O)
Das Geschäftsmodell ist gut, um sich "nebenher" schwarz eine Pizza für
das Wochenende zu verdienen, aber für alles andere ist es zu
Risikoreich.
Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de
Bernd W. schrieb:> Entweder Dein Studium (Noten/Bestehen) leidet, oder Dein Geschäft. Wenn> Du viel Pech hast leidet alles, und du stehst herausgeprüft da und> zusätzlich mit einer Privatinsolvenz (wenn es keiner geschafft hat, Dich> ins Illegale zu locken, denn dann hängst Du in den Schulden für den Rest> Deines Lebens fest)
Ich glaube es ist immernoch nicht ganz angekommen, dass es bisher
einfach ein Hobby von mir ist Zeug zu reparieren (ist ja auch cool sowas
handwerklich zu können), und ich damit bisher nichts verdient habe.
Dafür habe ich einen Werkstudentenjob. Und zukünftig wollte ich das auch
nur als kleines Nebending machen ohne dass es illegal wird. Ich weiß,
dass das mir jetzt nicht das große Geld bringen wird, und das Studium
steht natürlich weiterhin an erster Stelle. Ich habe das Gefühl die
meisten überfliegen einfach nur grob was hier geschrieben wurde. Also
selbst wenn das mit dem Nebenerwerb nicht hinhaut, werd ich das trotzdem
weiterhin (dann halt unentgeltlich) nebenbei machen.
Bernd W. schrieb:> Und darauf, dass er sich nicht mit seinem Chef auf zu gute Konditionen> zuungunsten des Finanzamtes einigt werden schon die Mitbewerber achten.> Wenn da jemand ist, der zu zu guten Konditionen arbeitet, werden die> schnell misstrauisch. Und gewar werden die das über Kunden, die> versuchen sie herunterzuhandeln (Bei XYZ zahle ich aber nur zwei drittel> davon.....)
Ich denke mal das sollte in dem geringen Maß kein Problem sein. Das Zeug
war eh im Elektromüll im Müllkeller (weil kaputt) und hatte vielleicht
einen Gesamtwert von 60€ wenn man ähnliche Angebote von defekten Geräten
im Internet anschaut. Nimmt halt etwas das Risiko raus Geld mit Versand
zu verschwenden da man vorher schon schauen kann ob es sich lohnt zu
reparieren. Abgesehen davon hab ich es auch nicht verkauft sondern für
mich selbst behalten. Und ist ja nicht so dass man jeden Tag dort was
findet :)
> Selbstständigkeit ist meistens nur sinnvoll wenn Du gute Killerinstinkte> hast.
Klar, das ist der Leitspruch der selbsständige Friseure und Barber:
"Sitzt das Rasiermesser erst an der Kehle. hast Du gewonnen des Kunden
Seele." Oder so ähnlich.
Die Rede vom Killerinstinkt ist meist nur blödes Gequatsche.
Tristan schrieb:> Ich denke mal das sollte in dem geringen Maß kein Problem sein. Das Zeug> war eh im Elektromüll im Müllkeller (weil kaputt) und hatte vielleicht> einen Gesamtwert von 60€ wenn man ähnliche Angebote von defekten Geräten> im Internet anschaut.
Da hast Du das nicht verstanden: Du willst die z.B. Grafikkarte
ueberarbeitet verkaufen, dann brauchst Du natuerlich einen
entsprechenden Einkaufsbeleg (z.B. von Deinem Müllkeller :-). Wenn Du
mal eine Karte so durchlaufen laesst, ist das kein Problem. Aber Dein
Geschaeftsmodell ist ja gebraucht-Geraete aufzuarbeiten, daher brauchst
Du schon Wareneinkauf (und nicht nur Ersatzteile).
Und wenn Deine EÜR keinen Wareneinkauf aber viel Verkauf hat, werden
Fragen auftauchen.
Tristan schrieb:> - brauche ich weitere Versicherungen? Wie sieht es mit der> Krankenversicherung aus? (mache aktuell nur einen Minijob und muss> deshalb noch keine KV zahlen)
(*) s.u.
bist Du im Minijob versichert? Bist du als Student pflichtversichert?
Ohne KV durchs Leben zu torkeln ist sehr gefährlich, leichtsinnig, naiv.
Was machst Du, wenn Du mal krank wirst? Oder eine OP benötigst? Sowas
kann schnell mal 10.000,- bis 100.000,- EUR kosten.
> - wie sieht es mit der Buchführung aus, was darf man absetzen?
Diese Frage zeigt mir, dass Du keinen blassen Schimmer von Steuersachen
hast! Du hast vermutlich keine Idee, was "absetzen" genau bedeutet!
Hint: Der Staat wird Dir keinen Cent schenken!
> - wie sieht es mit Haftung/Gewährleistung von reparierten/refurbished> Artikeln aus? Hafte ich für das gesamte Gerät oder nur die reparierten> Bauteile?
Bei einem Einzelgewerbe oder Personengesellschaft haftest Du mit Deinem
kompletten Vermögen. Wenn also eine Bude abbrennt wegen Deiner
Basteleien oder jemand zu Schaden kommt, kann es passieren, dass Du Dein
Leben lang zahlen darfst!
Du brauchst also eine Betriebshaftpflichtversicherung, die je nach Art
des Gewerbes ab 1000,- EUR pro Jahr kostet. Und lies Dir dann genau
durch, was versichert ist.
> Freu mich aber auch über Hinweise wo ich diese> Infos kompakt finden kann
Internet? Bücher?
> ohne mich durch 100 Finanzamt Seiten und Forum> Threads arbeiten zu müssen :)
Du bist zu faul, dir die grundlegenden Kenntnisse für eine
Selbständigkeit anzueignen. Dann bezahle jemanden, der dir das abnimmt,
oder lass es bleiben.
> Was ich schon gelesen habe ist, dass man lieber ein kaufmännisches> Gewerbe anmelden sollte bei dem man gebrauchte Artikel kauft,> aufarbeitet/repariert und dann wieder verkauft, anstatt die> Reparaturleistungen direkt anzubieten.
Du meinst, dich irgend wie um die Haftung drücken zu können? Vergiss es!
Außer du lässt die armen Kunden, die Dir vertrauen, unlautere AGB
unterschreiben. Und auch dann wirst du im Falle des Falles vermutlich
zur Verantwortung gezogen werden!
Ich bin ein wenig erschrocken ob solcher Fragen von einem
Masterstudenten. Für mich klingt das alles ein wenig kindlich-naiv.
<SCNR>
ciao
Marci
(*) normalerweise bin ich recht gutmütig und zurückhaltend, aber bei
solchen Threads geht mir der Hut hoch.
Frank O. schrieb:> Man muss immer so kalkulieren, dass man davon leben kann und nach> Möglichkeit gut davon leben kann.
Du hast aber schon das erste Posting des TO geelsen? Er will ein paar
Euro nebenher verdienen. Da braucht er nicht alles komplett
durchzukalkulieren. Hauptsache ist, dass er am Ende des Jahres auch
tatsächlich keinen Verlust hat. Und ja, das kann man auch ohne komplette
Kalkulation abschätzen.
Ciao
Marci
Rolf schrieb:> In vielen Kommunen gibt es Zweckentfremdungsverbote für Wohnraum.
Das sind jedoch keine grundsätzlichen Verbote! Er kann z.B. jederzeit
zu Hause ein Ingenierbüro betreiben, um z.B. Software zu entwickeln.
<AFAIK>: Als Mieter muss er allerdings auf jeden Fall vom Vermieter eine
Genehmigung für den Gewerbebetrieb einholen. Diese Genehmigung muss
der Vermieter normalerweise erteilen.
[...]
> Es muss aber natürlich kein Gewerbegebiet sein – sieh dich einfach mal> um: Überall siehst du Gewerbe.
Es wäre wohl ein wenig schwachsinnig, für ein solches Minigewerbe extra
Räumlichkeiten zu mieten!
ciao
Marci
Thomas W. schrieb:> Und wenn Deine EÜR keinen Wareneinkauf aber viel Verkauf hat, werden> Fragen auftauchen.
Wohl kaum. Das FA wird sich freuen!
ciao
Marci
Michael B. schrieb:> Hmm, warum gibt es wohl keine Radio- und Fernsehreparaturwerkstätten> nehr ?>> Lohnt halt nicht mehr. 1 Stunde Arbeit kostet den Kunden 100€ und damit> zu viel.> Andere Leute gehen einen anderen Weg: gebrauchte, defekte Geräte> (Waschmaschinen etc.) kaufen, reparieren auf eigene Faust, und wieder> als Gebrauchtgerät verkaufen.Thomas H. schrieb:> Deutschland ist nicht für alle Branchen attraktiv genug.
Ach? Erzähl mal! Ooooh ja, ich vergaß, der pöööhse, pöööhse Staat! Über
solche Sachen, die Du in diesem Posting schreibst, kann ich mich echt
ärgern!
ciao
Marci
Marci W. schrieb:> bist Du im Minijob versichert? Bist du als Student pflichtversichert?> Ohne KV durchs Leben zu torkeln ist sehr gefährlich, leichtsinnig, naiv.> Was machst Du, wenn Du mal krank wirst? Oder eine OP benötigst? Sowas> kann schnell mal 10.000,- bis 100.000,- EUR kosten.
Ich weiß der Thread ist mittlerweile echt lang und man liest sich nicht
alles durch. Ich habe bereits erwähnt, dass es darum geht, dass ich
keine eigene KV habe sondern noch bei den Eltern mitversichert bin,
solange ich nur mit Minijob-Gehalt angestellt bin. Das Ganze wird sich
aber eh Ende des jahres erledigen sobald ich Aufgrund des Alters aus der
Familienversicherung rausfliege und selbst zahlen muss.
Marci W. schrieb:> Internet? Bücher?
Richtig, da habe ich konkret nach Tipps gefragt welche Literatur oder
andere Anlaufstellen ihr selbst verwendet habt / zu empfehlen sind.
Danke nochmal an die, die auch tatsächlich konstruktive Vorschläge
hatten.
Marci W. schrieb:> Du bist zu faul, dir die grundlegenden Kenntnisse für eine> Selbständigkeit anzueignen. Dann bezahle jemanden, der dir das abnimmt,> oder lass es bleiben.
Falsch. Ich habe mir jetzt auch das empfohlene Buch zugelegt und werde
mich nach der Klausurenphase einlesen. Außerdem habe ich mich bei der
IHK erkundigt. Ich wollte nicht, dass hier jemand für mich ne
Gewerbeanmeldung macht, nen Kurs in Buchführung hält und nen
Wirtschaftsplan entwirft. Ist es verkehrt erstmal Leute zu fragen die
potentiell Ahnung davon haben? Stattdessen kommen von Einigen die ganze
Zeit nur stichelnde Kommentare von der Seite die wenig beitragen.
Marci W. schrieb:> Du meinst, dich irgend wie um die Haftung drücken zu können? Vergiss es!> Außer du lässt die armen Kunden, die Dir vertrauen, unlautere AGB> unterschreiben. Und auch dann wirst du im Falle des Falles vermutlich> zur Verantwortung gezogen werden!
Nein. Es wurde in einem anderen Thread hier der Vorschlag gemacht dass
der An-/ Verkauf sinnvoller ist da man dort unter Umständen bei der IHK
anstatt bei der HWK landet was gewisse Vorteile mit sich bringt. Hat
auch Carsten weiter oben nochmal angesprochen. Vielen Dank nochmal an
ihn, er hat versucht wirklich zu helfen.
Marci W. schrieb:> Ich bin ein wenig erschrocken ob solcher Fragen von einem> Masterstudenten. Für mich klingt das alles ein wenig kindlich-naiv.> <SCNR>
Eigentlich nicht. Einfach bisher nur wenig Berührungspunkte was
Nebenerwerb angeht. Denn sowas bekommt man weder in der Schule noch im
Studium beigebracht. Tut mir ja sehr Leid, dass ich noch keine 20 Jahre
Unternehmer Erfahrung habe. Irgendwo muss man ja mal anfangen. Welche
Fragen hättest du denn von einem Masterstudenten erwartet?
Auch wenn manche Kommentare wirklich gut gemeint schreibe ich gefühlt
alle 3 Posts das Gleiche weil niemand Alles durchliest oder irgendwelche
wilden Spekulationen aufgestellt werden. ;_;
Lothar M. schrieb:> Das> machen zigtausend andere auch
Was zigtausend andere machen, ist nicht unbedingt ein geeignetes
Kriterium dafür, herauszufinden, ob sich ein bestimmtes Gewerbe
lohnt/nicht lohnt. Im Gegenteil: eine große Anzahl von gleichartigen
Gewerbebetrieben kann z.B. auch ein Hinweis darauf sein, dass es sich
eben doch noch lohnt.
Ein Tätigkeitsfeld zu finden, das noch nicht gut von Firmen besetzt ist,
ist schwierig. Meist braucht man dafür dann: Absolutes Expertenwissen
und/oder ne Stange Geld.
Eine Tätigkeit, für die man z.B. eine Maschine für 100.000,- EUR
benötigt, wird vemutlich nicht so schnell überrannt werden als ein,
für die man nen Hammer und ne Zange braucht.
ciao
Marci
Thomas W. schrieb:> Da hast Du das nicht verstanden: Du willst die z.B. Grafikkarte> ueberarbeitet verkaufen, dann brauchst Du natuerlich einen> entsprechenden Einkaufsbeleg (z.B. von Deinem Müllkeller :-). Wenn Du> mal eine Karte so durchlaufen laesst, ist das kein Problem. Aber Dein> Geschaeftsmodell ist ja gebraucht-Geraete aufzuarbeiten, daher brauchst> Du schon Wareneinkauf (und nicht nur Ersatzteile).
Da hab ich tatsächlich missverstanden was du meintest. Ergibt natürlich
Sinn. Frage ist ob man das dann bei "Elektroschrott" aufschlüsseln muss
was genau, bzw. wie viele Karten erworben wurden :)
Bradward B. schrieb:> Und aktuelle Obergrenzen für Beitragsfreiheit/Bilanzierungspflicht> kannste locker selbst in Erfahrung bringen.
Der entscheidende Knackpunkt wird sein, dass er ein Gewerbe anmelden
muss, weil er als nicht studierter kein Freiberufler sein kann. Damit
droht Gewerbesteuer, umstänsdlichere Abrechnung / EUR und Einstufung
durch die Krankenkasse -> höhere Beiträge.
Rolf schrieb:> Dein Arbeitgeber muss u. U. Umsatzsteuer darauf zahlen und du musst die> Sachen als Sacheinnahme versteuern.
Richtig, jedoch: allein der Wert des Sache ist da interessant! Wenn das
ne Tonne mit Elektronikschrott ist, wird da wohl kein allzu hoher Betrag
anzusetzen sein. Aber ehrlich gesagt bin ich da nicht so drin.
ciao
Marci
Mach es einfach, reich wirst wohl kaum werden, wenn nicht gerade
reihenweise Macbooks und RTX4090s reparierst.
Und sei flexibel, nimm alles was du machen kannst und nix, was du nicht
machen kannst.
Marci W. schrieb:> Du hast aber schon das erste Posting des TO geelsen?
Hast du auch meine Post dazu gelesen?
Es geht nicht um "die paar Euros nebenbei".
Die kann man "platt" verdienen.
Wenn er sich "sichtbar" präsentiert, gelten alle Regeln und Gesetze.
Ich möchte ihn davor bewahren, dass er "für lau" arbeitet und vor allem
davor, dass er am Ende vielleicht mit einem Haufen Schulden, im
schlimmsten Fall, da steht.
Alles was er im Anfang von sich gegeben hat (ich habe längst nicht mehr
alles gelesen), gehen genau in die Richtung, dass es eher "Geld
wechseln" wird oder schlimmer.
Und wenn ich schreibe, dass Zeit, seine Lebenszeit, ein kostbares Gut
ist, dann nicht ohne Grund.
Ich habe sehr viel (viel zu viel) in meinem Leben gearbeitet.
2018 der erste Krebs. 2019, der große Lungenlappen weg (und nein, ich
habe nie geraucht, jedenfalls nicht nennenswert). 2022, durch diese
beschissene Impfung den Turbokrebs bekommen und fast gestorben. Wie
lange ich habe, weiß ich nicht. Deshalb schreibe ich das mit der
Lebenszeit.
Mein mittleres Kind, kerngesund, ist mit 19 gestorben. Da ist einer
übers Stoppschild gefahren und 8 Monate später ist er noch an den Folgen
des Unfalls gestorben.
Jede Minute muss du teuer bezahlt bekommen. Sonst lege dich lieber in
die Sonne und genieße den Tag.
🍅🍅 🍅. schrieb:> Und sei flexibel, nimm alles was du machen kannst und nix, was du nicht> machen kannst.
Nochmal zu dir, Tristan!
Wenn du es machst, mache zunächst zwei bis max. vier Gerätetypen. Da
kannst du Ersatzteile bevorraten und kannst später viele Fehler blind
reparieren.
Mit der Zeit, wenn du dir wegen deiner Zuverlässigkeit einen Namen
gemacht hast, kannst du das eine oder andere Teil dazu nehmen.
Im Anfang bei neuen Geräten immer unter Vorbehalt anschauen.
Im Zweifel berechnest du dann auch mal nichts (wieder ein Grund an
anderer Stelle gut zu verdienen).
Aber im Ernst. Wenn du das Geld nicht zum Leben brauchst, dann
konzentriere dich auf dein Studium und genieße dein Leben.
Marci W. schrieb:> Wenn das> ne Tonne mit Elektronikschrott ist, wird da wohl kein allzu hoher Betrag> anzusetzen sein.
Vor Jahren, habe ich bei der DHL gefragt, weil die dort Leiterplatten in
Gitterboxen sammelten, was die als Schrott wert sind. Mehrere tausend
Euro wurde mir dort gesagt. Ob das stimmt, kann ich natürlich nicht
sagen.
Hi,
Tristan schrieb:> Krankenversicherung muss ich Ende des Jahres sowieso zahlen da ich> dann 25 bin und nicht mehr bei den Eltern mitversichert werden kann.> Sind in etwa die von dir angesprochenen 200€.
200 Euro für Krankenversicherung hört sich nach "freiwilliger"
Versicherung zu Härtefallbedingungen an. Das wäre z.B. das was ein 30
Jähriger Student haben müsste sofern er nicht über Ausnahmeregelung noch
etwas länger in der Studentischen Versicherung bleiben kann.
Die studentische Versicherung zwischen 25 (bis dahin bei den Eltern) und
30 Jahren sollte etwa die Hälfte kosten. Auch wenn das ganz schön
angezogen hat. Ich habe damals IMHO um die 60 Euro bezahlt.
Informiere dich auch dazu Sicherheitshalber noch einmal. Zwar wird
allgemein angegeben das die studentische Krankenversicherung in einem
Postgradualen Studium (Was ein Masterstudium formal ja erst einmal ist)
nicht möglich ist, sofern sich da nichts geändert hat werten zumindest
einige KV einen KONSEKUTIVEN Master anders, quasi als Teil des
Erststudiums. Zumindest wenn einige weitere Bedingungen erfüllt sind.
Aber das kann man ja alles auf den Zettel schreiben und dann in einem
Rutsch abklären. Es ist natürlich auch alles etwas Glücksache was man da
für einen Berater hat. Vor ein paar Jahren war da ja noch sehr viel mehr
in der Fläche vertreten und ich habe da im persöhnlichen Gespräch so
einiges an hilfreichen Informationen und durchaus finanziell relevanten
Informationen erhalten und man konnte auch mal ein paar Konstellationen
durchspielen. Heute wo sich die ganzen Versicherungen aus der Fläche
zurückziehen und man Online bzw. per Telefon immer jemand anderes an der
STrippe hat mag das anders aussehen.
Simon R. schrieb:> Bradward B. schrieb:>> Und aktuelle Obergrenzen für Beitragsfreiheit/Bilanzierungspflicht>> kannste locker selbst in Erfahrung bringen.>> Der entscheidende Knackpunkt wird sein, dass er ein Gewerbe anmelden> muss, weil er als nicht studierter kein Freiberufler sein kann. Damit> droht Gewerbesteuer, umstänsdlichere Abrechnung / EUR und Einstufung> durch die Krankenkasse -> höhere Beiträge.
Völlig falsches Pferd!
Aber in jeder hinsicht.
Denn erstens hat er ja, als Bachelor, einen Studienabschluss.
Zweitens kann man DURCHAUS als Nichtstudierter Freiberufler sein, wenn
auch mit sehr viel mehr Hürden und Nachweisen. Muss dazu aber
tatsächlich einiges an belegbarer Erfahrung und zusätzlicher
Weiterbildung haben.
Aber, das ist das Wichtigste, das ist alles völlig irrelevant weil die
von ihm angedachte Tätigkeit so oder so keinesfalls als Freiberufler
ausgeführt werden kann. Das ist entweder eindeutig Handwerk (bei
Auftragsreparatur) oder gewerblicher Handel (Verkauf gebrauchter Ware,
egal ob mit oder ohne notwendiger Reparatur). Das ist so weit weg von
freiberuflicher Tätigkeit wie es nur geht.
Davon abgesehen ist das alles was du schreibt, zumindest bei den
Beträgen über die hier geschrieben wird, Blödsinn. Da fällt noch keine
Gewerbesteuer an (Freibetrag bei ~25 000 Euro!) und auch bei der
Abrechnung kann man noch einfache EÜR machen.
Der Krankenkasse ist das auch völlig Egal ob du dein Geld als
Freiberufler oder Gewerblicher verdienst: Die interessiert nur dein
Verdienst!
(Ausser man kann in eine der spezifischen Sozialkassen hineinkommen, was
hier aber ebenfalls keine Rolle spielt)
Gruß
Carsten
Tristan schrieb:> Nein. Es wurde in einem anderen Thread hier der Vorschlag gemacht dass> der An-/ Verkauf sinnvoller ist da man dort unter Umständen bei der IHK> anstatt
Im Zweifelsfall haftest Du AFAIK auch, wenn Du (gebrauchte) Ware
verkaufst, für Schäden, die durch diese verursacht werden. Problematisch
wird es da, wenn Du die Ware vor Weiterverkauf reparierst. Dann wird
ggf. auf jeden Fall geprüft werden, ob der Schaden durch die
(mangelhafte) Reparatur verursacht wurde. Ich glaube nicht, dass man
sich da irgend wie "freikaufen" kann, jedenfalls nicht B2C. Bin
allerdings kein Experte in diesen Fragen.
Aber eines möchte ich doch noch anmerken:
Wenn man weiß, was man tut, und sich ein wenig mit den Sachen für das FA
beschäftigt, ist so ein Gewerbe echt kein Hexenwerk. So lange Du EÜR
machen darfst, ist das alles noch überschaubar und auch ohne SB
handelbar (auch wenn viele das anders sehen). Für sowas wie eine USt.-VA
braucht man kein Studium. Ich war am Anfang auch unsicher. Mit der Zeit
merkt man, dass alles nicht so heiß gegessen wie gekocht wird. Und etwas
komplexere Sachen wie z.B. AFA (bei "komplexeren" Szenarien), da kann
man sich ja konkret informieren.
Und das Finanzamt ist bei weitem nicht so böse, wie es oft dargestellt
wird. Wenn man ehrlich ist und mit offenen Karten spielt, wird man
allgemein sehr freundlich behandelt. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
So, damit ich auch noch ein paar positive Impulse geben konnte. ;-)
ciao
Marci
Hi,
Frank O. schrieb:> Vor Jahren, habe ich bei der DHL gefragt, weil die dort Leiterplatten in> Gitterboxen sammelten, was die als Schrott wert sind. Mehrere tausend> Euro wurde mir dort gesagt. Ob das stimmt, kann ich natürlich nicht> sagen.
Das kann sein, je nachdem, was in den Gitterboxen war. Bei mittelalter
Computertechnik, hochwertiger Fernmeldetechnik oder auch Messtechnik
kann der Kilopreis für die Leiterplatte schon mal zweistellig sein. Bei
vielen anderen Dingen ebenfalls. Für CPUs aus den 90er und 00er Jahren
werden auch dreistellige Eurobeträge pro Kilogramm gezahlt, für alte
RAM-Module auch schnell 50 Euro/kg und mehr.
https://www.scheideanstalt.de/was-wir-recyceln/elektronikschrott/elektronikschrott-preise-sortierkriterien/
Daher: Auch das, was in der Schrottkiste liegt, kann noch Wert haben und
ist Eigentum des Arbeitgebers. Ungenehmigte Entnahme ist Diebstahl. Bei
manchen Firmen, besonders größeren, wird das auch sehr restriktiv
verfolgt und konsequent mit fristloser Kündigung und gegebenenfalls
sogar Strafanzeige geahndet.
Daher sollte immer die explizite Genehmigung eingeholt werden, und wenn
es einen größeren Umfang einnimmt, auch einen echten Kaufbeleg (der
durchaus auf "50 kg diverse Alteelektronik" lauten darf) mit
realistischem Wert dafür geben. Allerdings sollte man vermutlich die
Bezeichnung "Elektroschrott" vermeiden, da dadurch schnell neue
Fallstricke durch die diversen Vorschriften zur Abfall- und
Sondermüllbehandlung entstehen können. Alles was
"Abfall-/Schrottverwertung und Recycling" betrifft ist ein streng
reglementierter Bereich!
Gruß
Carsten
Hallo lieber Frank,
Frank O. schrieb:> Und wenn ich schreibe, dass Zeit, seine Lebenszeit, ein kostbares Gut> ist, dann nicht ohne Grund.
Oh je, Du hast ja schon sehr schlimme Erfahrungen in Deinem Leben machen
müssen! Das tut mir aufrichtig leid! Die Erkenntnisse, die Du anführst,
hat man leider häufig erst, wenn das Schicksal zuschlägt. Deshalb ist es
für viele Leser hier (und nicht nur für den TO) sicher sehr wertvoll,
was Du schreibst. Die meisten laufen im Hamsterrad, als hätten sie
unendlich viel Zeit, und denken nicht daran, dass morgen alles vorbei
sein kann (*). Dass man nicht immer das Schlimme vor Augen hat, ist ja
sehr gut, sonst würden wir wohl alle verrückt werden vor Sorgen und
Zukunftsangst. Aber ab und zu ist so ein lichter Moment sehr wertvoll,
um ein wenig den Kurs zu korrigieren und die Prioritäten neu zu ordnen.
Bezüglich "Preis/Stundensatz" habe ich die Erfahrung gemacht, dass es
niemals etwas bringt, sich aus "Entgegenkommen" oder Gutmütigkeit zu
billig zu verkaufen. Selbst im privaten Umfeld ist es eher nicht gut,
seine Hilfe immer als selbstverständlich darzustellen. Es ist oft sogar
schädlich, zu "billig" bzw. zu leicht verfügbar zu sein, ganz nach dem
Motto: was nichts kostet, taugt auch nichts.
Ich hatte schon Kunden, die dann immer mehr wollten, bis ich endlich die
Reißleine gezogen habe. Also: nach meinen Erfahrungen bringt es also
selten was, sich zu billig zu verkaufen.
@Frank: ich wünsche Dir für die Zukunft alles erdenklich Gute!
ciao
Marci
(*) wobei, ganz ehrlich: in jungen Jahren sollte man doch auch mal ein
wenig Zeit "verschwenden" dürfen. ;-)
🍅🍅 🍅. schrieb:> Mach es einfach, reich wirst wohl kaum werden, wenn nicht gerade> reihenweise Macbooks und RTX4090s reparierst.
Dann sollte er sich doch genau darauf spezialisieren! ;-)
ciao
Marci
Manfred P. schrieb:> Schaue mal, welche Apotheke noch greifbar ist und Dir eine Großpackung> Kohletabletten verkaufen kann - gegen akuten Schreibdurchfall
Danke für den netten Kommentar.
Dieter D. schrieb:> Bereits bei der Autoversicherung wirst Du daran scheitern. Versuch mal> eine Autoversicherung abzuschließen, ohne ein Auto irgendwie zu haben,
Wäre doch für die Versicherung ein lohnendes Geschäft: Beiträge
kassieren ohne zugehöriges Risiko. ;-)
ciao
Marci
Carsten S. schrieb:> Das kann sein, je nachdem, was in den Gitterboxen war. Bei mittelalter> Computertechnik, hochwertiger Fernmeldetechnik oder auch Messtechnik> kann der Kilopreis für die Leiterplatte schon mal zweistellig sein. Bei> vielen anderen Dingen ebenfalls. Für CPUs aus den 90er und 00er Jahren> werden auch dreistellige Eurobeträge pro Kilogramm gezahlt, für alte> RAM-Module auch schnell 50 Euro/kg und mehr.
Ja, ist alles alte Fernmeldetechnik.
Ich wollte zunächst nicht sagen was die mir wirklich gesagt hatten.
Ist aber auch schon >10 Jahre her.
Die sagten mir 8k-10k pro Gitterbox.
Ich hielt das für unrealistisch, obwohl sie meinten, dass da auch viel
Gold drin sei.
Marci W. schrieb:> Bei einem Einzelgewerbe oder Personengesellschaft haftest Du mit Deinem> kompletten Vermögen.
Zumindest machte aus dem Grund ein Verwandter nur Reparaturen von
Computern, kleine Wartungen, Aufrüstungen und Einweisungen. Im Prinzip
beschränkte er sich auf handelsübliches Einzelkomponenten tauschen.
Defekte Bauteile auf einer Platine tauschen, oder was nachlöten ließ er
bleiben auf anraten eines befreundeten Versicherungskaufmannes für
gewerbliche Kunden.
Dieter D. schrieb:> ließ er> bleiben
Es gibt eben Unternehmer und Unterlasser.
Unterlasser werden auch häufig als 'Angestellte' bezeichnet, weil sie
sich weit häufiger anstellen als zu unternehmen.
Der Unterlasser sieht Risiken, Probleme, mögliche Katastrophen, fehlende
Absicherung und es fehlt ihm dringlichst an jemanden der ihm sagt was er
tun soll.
Der Unternehmer sieht Chancen und will seine Geschicke durch eigene
Leistung bestimmen, statt sich Krümel erbetteln zu müssen.
Michael schrieb:> Der Unterlasser sieht Risiken, Probleme, mögliche Katastrophen, fehlende> Absicherung und es fehlt ihm dringlichst an jemanden der ihm sagt was er> tun soll.> Der Unternehmer sieht Chancen und will seine Geschicke durch eigene> Leistung bestimmen, statt sich Krümel erbetteln zu müssen.
Das kann ich nur unterschreiben.
Hätte ich damals auf all die Bedenkenträger gehört - ich hätte mich nie
selbstständig gemacht. Ich hatte mir am ersten Tag meiner
Gewerbeanmeldung einen Notizzettel an die Pinwand geheftet, der noch
heute da hängt und im Zweifel immer den Ausschlag gibt:
"Zu allem Großen ist der erste Schritt der MUT!" (Goethe)
Es gibt immer 1000 Gründe/Ausreden, etwas nicht zu tun, aber genau
einen, es zu tun: Weil man es WILL!
Zum OP:
So wild ist das mit den Steuern und Institutionen nicht. Man wächst da
auch rein. Mein Tipp: Handelsgewerbe anmelden (habe ich gemacht), der
HWK entgehen und die IHK löchern. Die sind genau dafür da, auch wenn Du
noch nicht angemeldet hast. Da sitzen kompetente Leute, leider werden
die von vielen nur als Kostenstelle wahrgenommen - selbst schuld!
Und: selbst, wenn Gewerbesteuer fällig wird - ein Großteil wird über die
reduzierte ESt. abgefedert. Ich würde immer Gewerbe wählen - das bietet
viel mehr Freiheiten in der Produktentwicklung.
Und bzgl. Haftung:
Auch da wird immer wieder der Teufel an die Wand gemalt. Tatsächlich
kenne ich KEINEN Unternehmer mit eigenen Produkten (und ich kenne
wirklich viele), der auch nur in die Nähe einer Haftungsfrage gekommen
ist. Einfach vernünftige Produkte herstellen, dann ist man da schon sehr
sicher.
Weil sich gerade (mal wieder) das Gejammer hier im Lande Bahn bricht:
Hau rein! Und viel Erfolg!
Joachim B. schrieb:> jedesmal wenn ich> einen Schaden von 149,-€ bis 199,-€ hatte meinte die RS Versicherung, es> wird schwer einen Anwalt zu finden der dafür arbeitet, ab da sparte ich> mit die RS und Geld, denn das Gesparte reicht locker jedes Jahr für> derart "Kleinigkeiten".
Ja. aber das ist ja wirklich nur pillepalle, soviel können die Anwälte
schon für ein unverbindliches Beratungsgespräch nehmen.
Wenn es aber wirklich schwieriger wird, teilweise wenn Kriminalität im
Spiel ist, oder Betrug oder was immer, und das ist heutzutage häufig,
dann ist es wirklich gut einen Anwalt zu haben. Nicht nur das. Die
können sich auch mit dem Gericht kurzschließen, und sind im Zweifelsfall
der bessere Zuhörer bei mündlichen Verhandlungen bei Gericht, ganz
abgesehen, dass die Präsenz eines Anwalts da auch immer noch ein guter
Pluspunkt ist.
Darüberhinaus sollte man schon einen Anwalt kennen, der ganz gut ist -
notfalls nachfragen, z.B. beim Bürgeramt bzw. beim Bürgermeister.
Bernd W. schrieb:> So wie ich das gesehen habe bei meinen Kommilitonen ist das selten> erfolgreich, weil es auch für junge Leute schnell über die eigene> Leistungsfähigkeit geht.
D.h. eigentlich, möglichst jetzt anfangen, Erfahrungen zu sammeln, denn
an der Uni sind üblicherweise reichlich Ressourcen vorhanden, und mit
etwas Glück auch Leute, die sich mit schwierigen Vorfällen (z.B.
hochintegrierte, dicht gepackte Schaltkreise) etwas auskennen. Außerdem
gibt es die hier auch so also nicht vergessen, gute Fotos einzuüben.
Bernd W. schrieb:> Selbstständigkeit ist meistens nur sinnvoll wenn Du gute Killerinstinkte> hast.
Da ist was dran. Auf jeden Fall sollte man sich darauf einstellen, viel
zu arbeiten. Buchhaltung (also Tasche(s) an Kasse(h)) ist nicht
unbedingt problematisch, die Grundlagen sind leicht verständlich, die
Feinheiten kann man nachschlagen, und so grob im Vergleich nicht viel
schwerer als Assembler, da hat man die Grundlagen und noch mehr in 8
Wochen drin. Je abstrakter die Programmiersprache, desto länger dauerts.
Man sollte vielleicht auch wissen, was eine Inventur ist, das hilft
schon mal, und die finanziellen Fragen und Tricks sind etwas
fortgeschritten, aber auch sehr nützlich, da kann man sich dann als
Lernziel drauf freuen.
Carsten S. schrieb:> 200 Euro für Krankenversicherung hört sich nach "freiwilliger"> Versicherung zu Härtefallbedingungen an.
Das ist die Mindestversicherung auf der Basis des minimalen
Grundeinkommens. Das muss man zahlen, wenn man solche Einnahmen hat,
auch wenn es real weniger ist. Ich habe da einen Normwert von 1836,- im
Kopf der vor Jahren mal galt, als mein AG wegen Covid in die INSO ging
und ich den Mindestsatz beantragt hatte.
Man zahlte dann 14% von diesen 1836,-
Ob er studentisch bleiben kann, hängt von den Einnahmen ab: Nicht mehr
als X im Jahr und nicht mehr, als Y Stunden in der Woche arbeiten.
Ich habe aber die aktuellen Werte nicht parat. Ich meine es waren mal
12.000 Euro im Jahr und 10 Stunden die Woche. Ohne Garantie!
Frag die Krankenkasse!
Simon R. schrieb:> Carsten S. schrieb:>> 200 Euro für Krankenversicherung hört sich nach "freiwilliger">> Versicherung zu Härtefallbedingungen an.>> Das ist die Mindestversicherung auf der Basis des minimalen> Grundeinkommens. Das muss man zahlen, wenn man solche Einnahmen hat,> auch wenn es real weniger ist.
Also die 200€ für KV schienen mir auch ein bißchen zu sehr aufgerundet.
Folgend zwei links bzgl KV + Pflegeversicherung (ja die haben die
wenigsten mit auf dem Schirm) für Studenten und für Mindestversicherte:
* https://www.student-kv.de/krankenversicherung-student/
(Studententarif)
* https://www.student-kv.de/freiwillige-krankenversicherung/ (freiwillig
versichert)
Fazit: der Studententarif ist deutlich preiswerter (<100) und die Werte
sind zwischen den verschiedenen Kassen ziemlich gestreut. Also ist der
TO gut beraten, sich selbst von den nächsten 3 - 5 Krankankasse Angebote
einzuholen. "Angebote einholen" ist sowieso ein essentieller Part bei
der Selbstständigkeit.
Simon R. schrieb:> Carsten S. schrieb:>> 200 Euro für Krankenversicherung hört sich nach "freiwilliger">> Versicherung zu Härtefallbedingungen an.>> Das ist die Mindestversicherung auf der Basis des minimalen> Grundeinkommens. Das muss man zahlen, wenn man solche Einnahmen hat,> auch wenn es real weniger ist.
Hier gehts um einen Studenten und um einen Nebenjob. Beides für sich
sind schon Fälle, für die dein Fall nicht gilt. Zusammen sowieso.
Als Student mit Einkommen oder älter als 25 ist man studentisch
krankenversichert, das kostet irgendwas um die 120 Euro im Monat. Der
Nebenjob ändert daran dann nichts mehr.
Oliver
Noch ein ergänzender Hinweis: Für den TO bietet sich wahrscheinlich die
Kleinunternehmerregelung gem. § 19 UStG an, weil er günstig oder
kostenlos an die Platinen kommt und keine Vorsteuer in Abzug bringen
könnte. Umgekehrt muss er keine Umsatzsteuer abführen, wenn der Umsatz
im ersten Jahr unter 22.000,00 Euro liegt. Das bringt ihm einen
Wettbewerbsvorteil.
Bei Gewerbesteuer gilt 2024 ein Freibetrag von 24.500,00 Euro (auf den
Gewinn).
Steuerlich dürfte es also keine großen Probleme geben. Ansonsten:
Beratung bei der IHK war richtig, Fragen bezüglich Krankenversicherung
mit der Krankenkasse klären, nicht im Forum.
Tristan schrieb:> - wie sieht es mit Haftung/Gewährleistung von reparierten/refurbished> Artikeln aus? Hafte ich für das gesamte Gerät oder nur die reparierten> Bauteile?
Im Rahmen der Gewährleistung haftest Du für das reparierte Teil. Bei
B2B-Geschäften kann die Gewährleistung ausgeschlossen werden, bei B2C
auf ein Jahr begrenzt werden.
Haftung für das gesamte Gerät (in welches Dein Bauteil eingebaut ist),
kommt nur in bestimmen Fällen in Frage: Näheres googeln unter dem
hübschen Begriff "weiterfressender Mangel".
Tristan schrieb:> Ich habe wie gesagt einen Minijob und wollte das nur nebenbei fürs> Taschengeld machen, nicht kündigen und meinen Lebensunterhalt davon> finanzieren.
Das geht nicht. Der ganze Verwaltungskram drumherum sowie die Kosten für
Werkstatt und Ersatzteil-Lager ist so hoch, dass du so ein Gewerbe
entweder ganz oder gar nicht betreiben musst. Richte dich auch darauf
ein, dass du mehrmals im Jahr zur Beratung bei Juristen und
Steuerberatern sein wirst, um schlimme Fehler aus Ahnungslosigkeit zu
vermeiden.
Tristan schrieb:> Hi, ich bin Elektrotechnik Student (aktuell im Master) und hatte> überlegt nebenbei etwas Geld mit der Reparatur von Elektronik zu> verdienen.
mache es doch als Nachilfe für Kunden wie Lernnachhilfe für Schüler oder
Studenten auf Stundenbasis.
Ein guter Freund, gelernter Radiofernsehtechniker, diplomierter
Nachrichtentechniker - hat sich einfach auf 450 Euro Basis bei einer
HiFi - Bude anstellen lassen - und konnte gutbezahlt seinem
Reparaturhobby fröhnen. Somit quasi ohne Papierkram und Haftung.
Marci W. schrieb:> Thomas H. schrieb:>> Deutschland ist nicht für alle Branchen attraktiv genug.>> Ach? Erzähl mal! Ooooh ja, ich vergaß, der pöööhse, pöööhse Staat! Über> solche Sachen, die Du in diesem Posting schreibst, kann ich mich echt> ärgern!>
Ich könnte darüber wohl ein Buch schreiben, welche Länder kennst Du denn
bzw. in welchen Ländern warst Du denn schon wirtschaftlich aktiv, selber
als Unternehmer?
Ich nehme mal ein extrem-Beispiel her:
TSMC.
Du wirst in Deutschland niemals den Output von TSMC Taiwan bekommen da:
1. die Einkommen viel zu hoch sind (aber was Netto beim Arbeiter ankommt
wirklich mager ist - Sprich Deutschland - der Staat mit seinen
Strukturen nicht attraktiv genug ist)
2. die Leute nicht genug arbeiten (verglichen mit Taiwan, die Leute in
Taiwan sprechen das auch offen an warum ist TSMC in Taiwan? Da sie
einfach günstiger arbeiten bzw. wirklich heftige Arbeitszeiten haben,
z.B.: nach einem Erdbeben werden die Ingenieure sofort eingefahren).
3. die Infrastruktur in Deutschland nicht gut genug ist, das Land ist zu
zerstreut wieder verglichen mit Taiwan.
Ich vergleiche das direkt mit dem was in Taiwan abläuft. Fahr mal
durch's Land und schau dir dort die Industrie an das ist was ganz
anderes als in Deutschland.
Kompakt, optimiert und von den Kleinen bis zu den Großen ist dort alles
eingebunden.
Der Staat lässt dort vor allem auch auf kleine Unternehmen in Ruhe, in
Deutschland wird den Kleinen auf den Kopf geschissen und weder Bildung
noch sonst irgendwas, was der Staat in Deutschland liefert ist besser
als das was die Leute in Taiwan bekommen. Klar wer Bürgergeld sucht oder
gewisse Dinge rauchen will ist in Deutschland besser dran.
Meine Kritik richtet sich primär gegen die deutsche Regierung und
diverse Gesetze in Deutschland. Da ich weiß dass vieles besser gemacht
werden kann und diese Sachen einfach offensichtlich sind - aber mein
Leben ist zu kurz und mir meine Zeit einfach zu wertvoll und ich möchte
nicht politisch aktiv werden da ich auch langsam in's Alter komme und
gehe daher den Weg des kürzesten Widerstands - wirtschaftliche
Niederlassung in dem Land welches mir passende Rahmenbedingungen bietet
und hin und wieder Europa unabhängig als Urlauber besuchen.
Ich gebe hier noch ein Beispiel eines Fails des deutschen Staates
welches erst vor einigen Jahren behoben wurde:
Die öffentliche Krankenkasse, diese war für diverse Einzelunternehmer
jahrelang zu teuer sie wurden nahezu in die private Krankenkasse
gedrängt. Soweit ich mitbekommen habe wurde das vor 3-5 Jahren
korrigiert - und was war davor? Es war eine Frechheit was hier
jahrzehntelang veranstaltet wurde.
Die meisten Deutschland-Lover hier wissen darüber wohl nichts, jene
welche die Petition durchgedrückt haben, haben sehr hart daran
gearbeitet dass sich da mal was tut.
Es gibt noch genug andere Beispiele die nicht in Ordnung sind in
Deutschland! Aber es benötigt wirklich Arbeit um diese zu korrigieren
und die Gesellschaft auf einen besseren Pfad zu führen.
Thomas H. schrieb:> gehe daher den Weg des kürzesten Widerstands - wirtschaftliche> Niederlassung in dem Land welches mir passende Rahmenbedingungen bietet> und hin und wieder Europa unabhängig als Urlauber besuchen.Thomas H. schrieb:> Wohne selber in Fernost ...
Das ist zufällig Taiwan?
Thomas H. schrieb:> Meine Kritik richtet sich primär gegen die deutsche Regierung
Dann müssen alle Politiker in Deutschland blöd sein. Denn ab und an
wechselt "die Regierung" ja auch mal. Dann muss das also eher ein
"systemisches" als ein politisches Problem sein.
Thomas H. schrieb:> Ich nehme mal ein extrem-Beispiel her:> TSMC.
Was meinst Du mit "Extrem-Beispiel"?
Thomas H. schrieb:> Kompakt, optimiert und von den Kleinen bis zu den Großen ist dort alles> eingebunden.
Kannst Du das bitte ein wenig konkretisieren?
Thomas H. schrieb:> Die meisten Deutschland-Lover hier wissen darüber wohl nichts,
Also als "Deutschland-Lover" möchte ich mich nun wahrlich nicht
bezeichnen!
Thomas H. schrieb:> 1. die Einkommen viel zu hoch sind
Entschuldige mal, aber das sollte ja wohl bei derart hochautomatisierten
Prozessen wie der Chipfertigung nicht die ganz große Rolle spielen.
Ich habe jetzt aber ehrlich gesagt auch keine Lust, den
Durchschnittslohn in Taiwan rauszusuchen.
Thomas H. schrieb:> Die öffentliche Krankenkasse, diese war für diverse Einzelunternehmer> jahrelang zu teuer sie wurden nahezu in die private Krankenkasse> gedrängt.
Ich dachte, es geht um die "Attraktivität" von Deutschland für
Großunternehmen der High Tech Branche. Ich sehe da keinen direkten
Zusammenhang mit Einzelunternehmern.
Zum eigentlichen Topic:
Ich bin hier in diesem beschissenen, abgewrackten, ineffizienten,
hinterweltlerischen und technologisch steinzeitlichen Deutschland(*)
seit 2010 selbstständig, und habe von besagter "Ungerechtigkeit" absolut
nichts mitbekommen! Früher war es so, dass man mit dem Zeitpunkt der
Meldung des Einkommens jonglieren konnte, um seine Beiträge zu
optimieren. Das war allerdings ungerecht, und deshalb wurde die Weise
der Beitragsbemessung geändert. Das hat jedoch an den Beiträgen
praktisch nichts geändert!
Das Problem ist ein ganz anderes, an dem "der Staat" gar keine Schuld
hat:
Die Beiträge der KV wird prozentual aus dem Einkommen berechnet. Der
Selbständige liegt mit seinem Einkommen häufig so hoch, dass er an der
Beitragsbemessungsgrenze landet, die relativ hoch ist.
Gleichzeitig wurden die jungen Leute (gesund, wenig Kosten verursachend)
früher mit sehr niedrigen Beiträgen in die private KV "gelockt". Dafür
benötigen diese Leute heute einen beträchtlichen Teil ihrer Rente für
die im Alter dann extrem hohen Beiträge der PKV.
Soll ich Dir sagen, was hierzulande das tatsächliche Problem ist?
-- Empfindliche Leute jetzt bitte nicht weiterlesen! --
Die vielen faulen, arbeitsscheuen, bildungsunwilligen,
technikfeindlichen, egoistischen Menschen hierzulande!
ACHTUNG! Ohne jede Differenzierung und Anspielung! ALSO MODS: BITTE
NICHT LÖSCHEN!
OK, das war jetzt ein wenig überspitzt ausgedrückt, aber: viele Leute
arbeiten doch nicht mehr, als unbedingt gefordert wird. Und gehen
möglichst früh in Rente. Nach der Ausbildung lernen? Pah, ohne mich! Und
sogar Promis kokettieren mit ihren nicht (mehr) vorhandenen
Mathe-Grundkenntnissen!
Überhaupt scheint Bildung nicht in Deutschland nicht gerade ein
gefragtes Hobby zu sein. Ich denke, hier sind die hauptsächlichen Gründe
zu suchen, wenn wir hier in .de ein wenig den Anschluss zur "Weltspitze"
verlieren.
Just my 2 cents. Und nix für ungut!
ciao
Marci
(*) so meine Lesart deines letzten Beitrags.
Marci W. schrieb:> OK, das war jetzt ein wenig überspitzt ausgedrückt, aber: viele Leute> arbeiten doch nicht mehr, als unbedingt gefordert wird. Und gehen> möglichst früh in Rente.> Nach der Ausbildung lernen? Pah, ohne mich!> Überhaupt scheint Bildung nicht in Deutschland nicht gerade ein> gefragtes Hobby zu sein. Ich denke, hier sind die hauptsächlichen Gründe> zu suchen, wenn wir hier in .de ein wenig den Anschluss zur "Weltspitze"> verlieren.
Volle Zustimmung, das ist eine verbreitete Ansicht.
Begründet wird das noch gerne mit "Sparsamkeit". So etwa wie : "Warum
soll ich mir Fachliteratur kaufen und meine Lebenszeit für
(Selbst-)Studium opfern, wenn es beispielsweise Interforen gibt, in
denen sich bisher immer Einer findet, der mir mein Problem auf seine
Kosten (zeit) vom Halse schafft !? "
Marci W. schrieb:> Und sogar Promis kokettieren mit ihren nicht (mehr) vorhandenen> Mathe-Grundkenntnissen!
Sogar Bildungs-Wissenschaftler tun das. E. P Fischer hat vor 20 Jahren
mit denen mal abgerechnet, hat aber wenig genutzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Peter_Fischer> Überhaupt scheint Bildung nicht in Deutschland nicht gerade ein> gefragtes Hobby zu sein.
Heute sind ohne geistige Anstrengung erwerbbare Zeugnisse aus bestimmten
Fakultäten gefragt. Abitur und dann "Irgendwas mit Menschen", oder
"Irgendwas mit Medien".
"Unser Schul-Sozialarbeiter ist megacool, sowas will ich auch mal
machen. Oder ich werde Blogger, programmieren muss man da gar nicht, ist
ganz einfach."
Marci W. schrieb:>> Dein Arbeitgeber muss u. U. Umsatzsteuer darauf zahlen und du musst die>> Sachen als Sacheinnahme versteuern.>> Richtig, jedoch: allein der Wert des Sache ist da interessant! Wenn das> ne Tonne mit Elektronikschrott ist, wird da wohl kein allzu hoher Betrag> anzusetzen sein.
Sicher, es geht natürlich um den Wert. Wenn aber die Sachen nicht an
einen Schrott-Recycler, sondern an einen Reparateur abgegeben werden,
weckt das schnell den Verdacht, dass da was nicht verschleiert werden
soll.
Rolf schrieb:> Marci W. schrieb:>>> Dein Arbeitgeber muss u. U. Umsatzsteuer darauf zahlen und du musst die>>> Sachen als Sacheinnahme versteuern.>>>> Richtig, jedoch: allein der Wert des Sache ist da interessant! Wenn das>> ne Tonne mit Elektronikschrott ist, wird da wohl kein allzu hoher Betrag>> anzusetzen sein.>> Sicher, es geht natürlich um den Wert. Wenn aber die Sachen nicht an> einen Schrott-Recycler, sondern an einen Reparateur abgegeben werden,> weckt das schnell den Verdacht, dass da was nicht verschleiert werden> soll.
jaja die Umsatzsteuer draufzahlen, die zahlt der Endkunde. Und den
meisten ist's reichlich egal - für die zählt nur der Endpreis.
Selbst Geringverdiener werden noch mit der Umsatzsteuer konfrontiert die
sie später indirekt durch ihren Einkauf abliefern, und die nächsten
zahlen irgendwer wird in der Kette dann auch wieder genug
Einkommensteuer zahlen. Ziel ist es die Leute auf einem annähernd
gleichen Niveau zu halten.
Bei Sprit liegt die Steuer so um die 41% (Quelle gerade nachgeschaut)
"Die Abgabenlast auf den Strompreis privater Haushalte beträgt
mittlerweile rund 54 Prozent – mit steigender Tendenz.". Es gibt überall
eine Unmenge an Steuern, irgendwoher muss das Geld vom Staat ja kommen.
Nicht nur die Steuern und Abgaben sind zu hoch in Deutschland sondern
auch die Marktzugangsbeschränkungen sind einfach zu ausgeprägt.
Da nehme ich mal nen Frisör her, es werden unnötige Hürden in den Weg
gelegt damit man ein Privileg erhält. Wer so ein Privileg hat (egal in
welchem Bereich) bleibt dann lieber hörig um nicht aufzufallen und sich
Probleme einzuhandeln.
Die wahre Qualität der Demokratie bzw. des Systems in Deutschland ist
furchtbar, wenn man es mit freien Ländern vergleicht. Das Motto in
Deutschland, einfach nicht auffallen dann wird's schon irgendwie gehen.
Es gibt sicherlich auch noch eine Reihe anderer Länder die ähnlich oder
schlimmer aufgestellt sind man sollte die aber nicht als Referenz nehmen
sondern sich an den besseren Ländern messen.
Die Aufgabe des Staates sollte sein die Bürger zu fördern und zu fordern
und ihnen keine unnötigen Hürden in den Weg zu stellen.
Wer Geld hat kann etwas bewegen, in Deutschland ist dass nicht gewollt
das Leute höhere Beträge haben und etwas in ihrem Leben bewegen.
Nächstes Beispiel Apple:
"Die Apple-Geschichte. Apple Inc. wurde im Jahr 1976 von Steve Jobs,
Steve Wozniak und Ronald Wayne gegründet. Die drei Computer-Enthusiasten
begannen mit 1300 Dollar Startkapital in der Garage von Jobs' Elternhaus
Computer zu bauen."
Wäre in Deutschland illegal, da die Garage nicht zweckentfremdet werden
darf.
Ein Bußgeld bis zu 10.000 EUR könnte verhängt werden. Ja wird praktisch
üblicherweise nicht gemacht.
Der Nachbar meiner Eltern hatte eine CNC in seinem Haus im Keller, die
Geschichte war ihm zu riskant. Er hat's nebenberuflich versucht dann
aber aufgegeben. Die Konkurrenz hätte das ausspielen können.
Thomas H. schrieb:> "Die Abgabenlast auf den Strompreis privater Haushalte beträgt> mittlerweile rund 54 Prozent – mit steigender Tendenz.". Es gibt überall> eine Unmenge an Steuern
Vor allem biegt man sich seine Statistik so zurecht, wie man gerade
will.
Abgabenlast != Steuer, denn Rentenbeitrag und Krankenkassenbeitrag
gehört zu den Abgaben. Hingehen Grundsteuer nicht.
Und da gesetzliche Rente und gesetzliche Krankenkasse quasi
Umlagevereine sind, die genau so viel ausgeben wie sie einnehmen, sind
das Nullnummern, würdest du sie nicht auf die Art zahlen, würdest du sie
aus deinem Bargeld zahlen, zumindest im statistischen Durchschnitt.
Thomas H. schrieb:> Die wahre Qualität der Demokratie bzw. des Systems in Deutschland ist> furchtbar, wenn man es mit freien Ländern vergleicht.Thomas H. schrieb:> Die Aufgabe des Staates sollte sein die Bürger zu fördern und zu fordern> und ihnen keine unnötigen Hürden in den Weg zu stellen.> Wer Geld hat kann etwas bewegen, in Deutschland ist dass nicht gewollt> das Leute höhere Beträge haben
ähh, von welchem "Deutschland" redest Du? Es ist zumindest nicht das
Deutschland, in dem ich lebe!
Und nenne mir doch bitte mal 5 deiner Meinung nach "freie" Länder.
Deutschland im Umkehrschluss als "unfrei" zu bezeichnen, ist doch
totaler Quatsch! Du bist doch auch nicht blöd und kennst entsprechende
"Rankings".
Dann behaupte nicht solches Zeug. Oder willst Du wieder nur provozieren?
Falls Du mit "höhere Beträge" > 1.000.000.000 EUR meinst: ja, das ist in
.de wohl schwieriger zu erreichen als z.B. in den USA, Indien, Russland
etc.
Und meine Meinung ist: das ist gut so!
ciao
Marci
Michael B. schrieb:> Und da gesetzliche Rente und gesetzliche Krankenkasse quasi> Umlagevereine sind, die genau so viel ausgeben wie sie einnehmen, sind> das Nullnummern, würdest du sie nicht auf die Art zahlen, würdest du sie> aus deinem Bargeld zahlen, zumindest im statistischen Durchschnitt.
Nein sie geben mehr aus als sie einnehmen, die Renten werden
quersubventioniert über andere Steuern.
Marci W. schrieb:> Und nenne mir doch bitte mal 5 deiner Meinung nach "freie" Länder.> Deutschland im Umkehrschluss als "unfrei" zu bezeichnen, ist doch> totaler Quatsch! Du bist doch auch nicht blöd und kennst entsprechende> "Rankings".> Dann behaupte nicht solches Zeug. Oder willst Du wieder nur provozieren?
Du wohnst in Deutschland und kennst nichts anderes, mach dich mal auf in
die Welt und schaue dir andere Industrieländer an. In Deutschland wird
dir sehr viel vorgeschrieben und sehr viel Geld abgenommen. Geld welches
man investieren könnte und mit dem man etwas aufbauen oder schaffen
könnte.
Mach mal in Deutschland nen Frisörladen auf ohne Ausbildung, nur da Du
zufälligerweise Talent hast.
Selbst Fliesen legen kannst Du in Deutschland nicht so einfach auf
selbstständiger Basis ohne Ausbildung.
Fang mal an Essen auf der Straße zu verkaufen ohne diverse Anmeldungen.
Der Staat bedroht dich sogar noch mit Strafen wenn Du ihm Deine Adresse
nicht fristgerecht mitteilst. Ein bißchen komisch dass man anscheinend
in England ohne derartige Meldungen auskommt.
Deshalb.... ist Deutschland das Land für Angestellte, die werden vom
Staat schön abgeschirmt und wissen fast über gar nichts bescheid.
Thomas H. schrieb:> Mach mal in Deutschland nen Frisörladen auf ohne Ausbildung, nur da Du> zufälligerweise Talent hast.
Barber-Shop. Kann nur türkischen Pott-Schnitt.
> Selbst Fliesen legen kannst Du in Deutschland nicht so einfach auf> selbstständiger Basis ohne Ausbildung.
Schliesslich erwartet der Kunde für sein Geld ordentlich (z.B.
frostsicher) verlegte und nicht bloss hingekleisterte.
> Fang mal an Essen auf der Straße zu verkaufen ohne diverse Anmeldungen.
Auch ich möchte nicht gerne an Salmonellen oder eColi eingehen bloss
weil der Verkäufer keine Ahnung von Kühlung und das Amt keine Ahnung
hatte dass es wen zu kontrollieren gab.
Lass dir mal in Spanien oder der Türkei ein Haus bauen, und wundere dich
über all die 'Especialistas' deren Niveau gerade mal als Hobbyhandwerker
beschrieben werden kann. In den USA traut man denen bei gefahrgeneigten
(Elektrik, Gas) nicht, sondern es kommt noch eine staatliche home
inspection. Auch in Deutschland gibt es inzwischen 'Trockenbau (kein
Meisterzwang), renovieren alles', deren Arbeit höchstens als Pfusch
durchgehen kann, aber so viel kostet wie ein richtiger Handwerker.
Mir sind Meister ihres Fachs lieb und Geld wert. Brauche ich Pfusch,
mach ich's selber.
Pervertiert wurde die Lehre als es keine Bäcker und Fleischer mehr gab,
sondern Bäckereifachverkäuferin und Fleischwarenfachverkäufer als
Lehrberuf, damit man die Hilfsarbeiter noch schlechter als Azubi
bezahlen konnte.
Auch ist ein Maler als Anstreicher kein Meister, wenn er nicht
mindestens Farben selber anrührt, Bierlasur und Marmorierung kann.
Beeindruckend fand ich den Maler, der ein Zimmer strich ohne abzukleben.
Kein Tropfen ging daneben, jede Grenzlinie war wie mit dem Lineal
gezogen. Respekt, das Können spart ihm natürlich jede Menge Aufwand.
Thomas H. schrieb:> und sehr viel Geld abgenommen
Und was geschieht mit diesem Geld?
Welches "viele" Geld meinst Du eigentlich genau. Warum bleibst Du immer
im Ungefähren?
Du siehst in Regelungen immer nur Gängelung und bist der Meinung, diese
Regelungen würden nur zum Selbstzweck eingeführt?
Ich bin ehrlich gesagt schon ganz froh, wenn meine Friseurin genau weiß,
welche Chemikalien sie beim Färben der Haare wie anzuwenden hat.
Und ich bin ebenfalls ganz froh, wenn mein Elektriker meine
Hausinstallation so plant und verdrahtet, dass später weder meine Bude
noch ich abfackeln.
Ich war schon öfter geschäftlich in Ungarn. Mein dortiger Kollege hatte
ein Haus gemietet, in dem das komplette Erdgeschoss mit einem einzigen
Sicherungsautomaten ausgestattet war. Ob da Herd etc. auch dran hingen,
weiß ich allerdings nicht mehr.
Ich war vor einiger Zeit geschäftlich in den USA. Dort "mussten" wir für
eine Montagelinie ein einzelnes Zusatzgerät mit Schaltschrank "made in
USA" verwenden. Seit dem ich einen Blick in diesen "Schaltschrank"
geworfen habe, frage ich mich, wie es die Amerikaner auf den Mond
geschafft haben.
Und ja, in den USA z.B. gibt es in manchen Bereichen weniger Regelungen
und Pflichten. Ob das allerdings automatisch mit "mehr Freiheit"
übersetzt werden kann, wage ich mal zu bezweifeln. Und ganz so schlecht
kann eine geregelte Geschäftswelt und Bürokratie ja auch nicht sein.
Sonst hätte Deutschland wohl nicht so viel erreicht! Die jetzigen
Probleme haben ja ganz andere Ursachen. Und das weißt Du auch. ;-)
Aber gehe mal nach Spanien: wenn Du da ein Gewerbe offiziell anmelden
und betreiben willst, dann kannst du mal erleben, was "überbordende
Bürokratie" wirklich bedeutet. Von Korruption ganz zu schweigen.
Fühlst Du Dich in .de tatsächlich so sehr in deiner Freiheit als Bürger
und als Gewerbetreibender eingeschränkt? Ich kann deinen Ausführungen
noch immer nicht ganz folgen.
ciao
Marci
Michael B. schrieb:> Lass dir mal in Spanien oder der Türkei ein Haus bauen, und wundere dichMichael B. schrieb:> Auch ich möchte nicht gerne an Salmonellen oder eColi eingehen bloss> weil der Verkäufer keine Ahnung von Kühlung...
Interessant, wie gut Dein letzter Beitrag und meiner danach korrelieren.
:-)
Deiner ist wohl eingegangen, während ich getippt habe...
ciao
Marci
Michael B. schrieb:> Auch ich möchte nicht gerne an Salmonellen oder eColi eingehen bloss> weil der Verkäufer keine Ahnung von Kühlung und das Amt keine Ahnung> hatte dass es wen zu kontrollieren gab.
Super! Alle die zuhause kochen haben sich wohl mit Salmonellen und
anderen Bakterien abgefunden (wie sie es nur wagen können sich vom Amt
nicht überprüfen zu lassen). Scheinbar ist Deine Meinung über die
Kochkünste (vor allem auch darüber wie man Nahrungsmittel lagert) der
Leute in Deutschland nicht sonderlich positiv. Naja in diversen anderen
Ländern habe ich durchaus Vertrauen in die jeweilige Bevölkerung dass
sie es schaffen das ich ohne Durchfall versorgt werde.
Aber im ernst, diese Probleme gibt's überall auf der Welt, selbst in
Deutschland. Und eine Ausbildung oder der Staat ändert genau überhaupt
nichts daran. Wer im Business bleiben will hat egal wo eine halbwegs
akzeptable Qualität zu liefern oder ihm werden früher oder später die
Kunden wegbleiben.
Bezüglich der Lebensmittelversorgung, ich halte nichts von Mc Donalds,
Burgerking oder Döner oder Wurstständen - gut sie sind hin und wieder
als Fast-Food akzeptabel aber je weniger desto besser. Ich war
mindestens 8 Jahre nicht mehr bei Mc Donalds, Döner von etablierten
Ständen habe ich mindestens 15 Jahre nicht mehr gegessen.
https://www.focus.de/finanzen/news/konzern-will-35-000-neue-jobs-schaffen-mcdonald-s-deutschland-kuendigt-milliardenschwere-investitionen-an_id_260208987.html
Na dann gute Nacht, der Konzern sieht den Untergang in Deutschland und
nutzt dass dann natürlich auch dementsprechend.
Das sind keine positiven Nachrichten sondern extrem schlechte für
Deutschland - und sie tendieren in Richtung Amerika.
Thomas H. schrieb:> Ich war> mindestens 8 Jahre nicht mehr bei Mc Donalds, Döner von etablierten> Ständen habe ich mindestens 15 Jahre nicht mehr gegessen.
In ca. 2000 habe ich mich mit meiner Frau vor Maco Donaldo vereinbart
(der Ort war verkehrsguenstig gelegen), ich war 15 Min zu frueh.
In meiner Erinnerung gingen junge, schlanke Maedchen in den Laden rein
und es kamen nur lateral expandierte Personen raus. Ausser Kaffee habe
ich nie etwas mehr be McDonaldo gekauft.
Thomas H. schrieb:> Naja in diversen anderen Ländern habe ich durchaus Vertrauen in die> jeweilige Bevölkerung dass sie es schaffen das ich ohne Durchfall> versorgt werde.
Deine Welt muss sehr klein sein, nie von Montezumas Rache oder allgemein
Reisedurchfall gehört, du warst wohl noch nie im Auslandsurlaub.
Die alternativen Wahrheiten von Thomas halt.
"Weltweit sterben nach UN-Angaben jedes Jahr etwa 420.000 Menschen an
Infektionen durch verseuchte Lebensmittel".
Auch in Deutschland gab es mal EHEC.
> Wer im Business bleiben will hat egal wo eine halbwegs> akzeptable Qualität zu liefern oder ihm werden früher oder später die> Kunden wegbleiben
Merkwürdig, dass gerade die miesesten Angebote überleben, ob McDoof oder
Gammelfleischdrehspiess, die (beiden) guten Dönerbuden sind
verschwunden, der gute (nicht Luxus) Hamburgerladen hier hat von ehemals
5 nun nur noch 2 Standorte.
Da der übliche Deutsche nicht kocht sondern nur Fertigfutter aufwärmt
(siehe all die Packungen im Supermarkt), merkt er im Restaurant den
Unterschied eh nicht mehr und zieht convenience food vor. Selbst Brot
"Deutschland ist Brotland, nirgends woanders gibt es Abendbrot, überall
war man reich genug 2 oder 3 x warm zu essen nur im kriegsgebeutelten
Deutschland reduzierte man auf 1 warme Mahlzeit" ist inzwischen
ungeniessbar weil nirgends mehr frisch gebacken (nur in den ersten 12
Stunden ist Brot lecker) sondern entweder aufgebackene Teiglinge oder
wochenaltes abgepacktes Brot verkauft wird, Brot was früher an die
Pferde ging wird heute an Menschen verfüttert.
Gibt ja auch kaum noch Pferde.