Liebe Mitforisten, dieser Beitrag nimmt Bezug auf den Thread "Transistor für ewiges Pendel GC 100 pnp - Transistor (NF)" [1], der letzte Beitrag dort stammt vom 29.08.2021 [2]. Deshalb und weil mein heutiger Beitrag von der ursprünglichen Frage abweicht, starte ich einen neuen Thread. Das "Ewige Pendel", das im Kern vermutlich auf Hagen Jakubaschk zurückgeht [3], habe ich in modifizierter Form nachgebaut: Dabei verwende ich zwei Luftspulen, die nicht übereinander liegen (also oben dem Magneten des Pendels zugewandt, unten abgewandt), sondern solche, die relativ flach sind und eine innere und eine äußere Spule bilden wie dicke Jahresringe eines Baums. Im ursprünglichen Thread wurde überdies der Wunsch nach Mitteilung von Daten der Schaltung ausgedrückt [4], falls also jemand einen Nachbau bzw. eine eigene Modifikation versuchen möchte, unternehme ich im Folgenden den Versuch, aussagekräftige Daten zu liefern und verweise auf das beigefügte Bild, wobei ich die leichte Unschärfe zu entschuldigen bitte. Die innere Spule (Aktor) ist die Primärwicklung eines alten Netztrafos (2,01 kΩ, 530mH, Innenmaße 1cm x 1,3cm, innen reckteckig), die äußere Spule (Sensor) ist von Hand gewickelt und hat nur verhältnismäßig wenige Windungen (ungefähr 150 Windungen, 9,5 Ω, 2,25mH, Innenmaße 2,5cm x 2,3cm, innen nahezu rechteckig). Dieses Spulenpaket hat eine Höhe von 1cm. Als Transistor verwende ich einen AC152, als Diode eine BAW62. Das Fadenpendel (Länge etwa 45cm) ist provisorisch mit Klebestreifen an einer Lampe oberhalb der Experimentierfläche befestigt und endet an einer kleinen magnetischen Schraube, die ihrerseits einen Neodymmagneten hält (2mm dick, 15mm Durchmesser). Puristen mögen die Siliziumdiode und den Neodymmagneten im Hinblick auf die Entstehungszeit der Schaltung als Anachronismen bemängeln, jedoch hatte ich mir nicht zum Ziel gesetzt, Jakubaschks Schaltung en detail nachzuahmen, sondern eine ähnliche und vor allem funktionsfähige Schaltung zu Wege zu bringen, was letztlich von Erfolg gekrönt war. Ziel war es insbesondere, die anfangs noch nicht vorhandene Sensorspule zeit- und ressourcenschonend aufzubauen, d. h., schnell und mit wenig Kupferdraht. Im Betrieb habe ich verschiedene Messungen durchgeführt und dabei folgende Daten festgehalten: Ub = 1,25 Volt 5 Volt I = 10 µA 80 µA (Amperemeter am Pluspol, s. Bild "Pendel.jpg", jeweils ungefähre Mittelwerte) Die Schwingungen begannen nach manueller Auslenkung. Nach meiner Erinnerung wurde der Magnet bei 1,25 Volt in beide Richtungen von der Ruhelage aus etwa vier Zentimeter weit ausgelenkt, insgesamt demnach etwa acht Zentimeter, die Schwingungen hielten so bis zur Änderung der Spannung an; bei 5 Volt betrug die Auslenkung von der Ruhelage etwa 2 x 7cm = etwa 14 cm. Es würde mich freuen, wenn dieser Beitrag zu weiteren Experimenten anderer Foristen/ Leser, zur Mitteilung eigener Beobachtungen seit dem Ende der letzten Threads und auch zu konstruktiver Kritik an meinen Ausführungen Anlass gäbe. (Abschließend verweise ich noch auf den neueren Thread "Funktion ewiges Pendel" [5], der m. E. aber wenig zum ursprünglichen Experiment selbst beiträgt.) [1] www.mikrocontroller.net/topic/354559 [2] www.mikrocontroller.net/topic/354559#6804697 [3] www.mikrocontroller.net/topic/354559#3955849 [4] www.mikrocontroller.net/topic/354559#3956279 [5] www.mikrocontroller.net/topic/496504 (abgerufen jeweils am 03.10.2025)
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H. P. schrieb: > Es würde mich freuen, wenn dieser Beitrag zu weiteren Experimenten > anderer Foristen/ Leser, zur Mitteilung eigener Beobachtungen seit dem > Ende der letzten Threads Konstrukte wo die Magnetkraft, senkrecht zur Bewegung wirkt, sind scheinbar leider alles andere als "Ewig". Das tut bei mir, mit starrem Pendel ~10cm, an 500F von 2,7V auf ~0,8V, gerade mal so 4-5 Tage. Die Kräfte stauchen sich so, das es hörbar Tickt... Tickte.
Tatsächlich wollte ich nur den etablierten Namen in Kombination mit Hagen Jakubaschk verwenden, damit man die Schaltung hier über Suchmaschinen einfach finden kann. Den Plan zum Bau hatte ich schon lange und habe jetzt endlich einen eigenen funktionsfähigen Aufbau hinbekommen, das wollte ich, weil die Schaltung hier schon besprochen wurde, mitteilen. Im Hinblick auf die Stromaufnahme und die Schwingungsamplitude bin ich nicht sicher, dass meine Schaltungsvariante ein Optimum erreicht, sie ist im Gegenteil bestimmt weit entfernt davon! Bisher hat mich immer der zu befürchtende Materialaufwand der zweiten Spule (Sensorspule) abgeschreckt, umso mehr halte ich es für wichtig, andere durch den Verweis auf das wenige Material, das zum Aufbau nötig war, zum Nachbau zu ermutigen…
H. P. schrieb: > Es würde mich freuen, wenn dieser Beitrag zu weiteren Experimenten... In dem Thread "Physikprojekte" habe ich mal ein ewiges Pendel mit nur einer einzigen Spule, aber dafür mit 2 Transistoren gezeigt. Die Arbeits/Sensorspule hat 16 Ohm DC-Widerstand und einen Kupferlackdrahtdurchmesser von 0,6mm. Sie dient sowohl als Arbeitsspule und gleichzeitig auch als Sensorspule in einem. Der Stromverbrauch dürfte aber bei Deiner Schaltung mit nur einem Transistor und zwei Spulen geringer sein. Er hängt auch von der Pendellänge (Periodendauer) und von der Stromeinwirkzeit von der Spule auf den Permanentmagneten ab. Bei 9 Volt beträgt die Auslenkung von der Ruhelage 2x12cm bei einer Pendellänge von 32cm: Beitrag "Re: Physikprojekte"
H. P. schrieb: > ieser Beitrag nimmt Bezug auf den Thread "Transistor für ewiges Pendel > GC 100 pnp - Transistor (NF)" [1], der letzte Beitrag dort stammt vom > 29.08.2021 [2]. Warum fügst du keine Links ein? Beitrag "Transistor für ewiges Pendel GC 100 pnp - Transistor (NF)" Beitrag "Re: Transistor für ewiges Pendel GC 100 pnp - Transistor (NF)" ...
Michael M. schrieb: > Beitrag "Re: Physikprojekte" Beitrag "Re: Physikprojekte": Danke, das kannte ich noch nicht und werde ich mir gleich mal ansehen! Äußerst interessant!
Beitrag #7945863 wurde vom Autor gelöscht.
Michael M. schrieb: > Bei 9 Volt beträgt die Auslenkung von der Ruhelage 2x12cm bei einer > Pendellänge von 32cm: > > Beitrag "Re: Physikprojekte" Jetzt habe ich nochmal nachgemessen: Ub=9V, I durchschnittlich 335 µA, Pendellänge ~40cm, Auslenkung auch etwa 2x12cm.
Der Chinese kopiert alles. Auch den Jakubaschk. Diese Winkekatzen laufen bis 0.3 V. Danach muss man schnell sein, sonst zerfällt die Batterie.
H. P. schrieb: > das im Kern vermutlich auf Hagen Jakubaschk Der Kerl verbreitete Westpopulärwissen in der DDR. Erfunden hat er keinen einzigen Plan, nur kopiert. Die DDR selbst war ja nichts als eine Kopie, oder?
Mir ging es ausschließlich um das Verständnis der Elektronik und um die funktionsfähige technische Umsetzung der Schaltung. Ich habe aber ein ehrliches Interesse daran, ein eventuelles westliches Vorbild für Jakubaschks Schaltung zu sehen, wenn jemand also eine Quelle nennen und im günstigsten Fall auf eine Publikation mit Schaltplan verweisen könnte, würde ich mich freuen!
Die eigentliche Kunst war, das mit einem GC100 zu schaffen. Ich empfehle die Lektüre der "Maximum Ratings" des GC100. Bei seinen Experimenten werden sicherlich einige davon den Löffel abgegeben haben.
Cartman E. schrieb: > "Maximum Ratings" des GC100 ICmax = 15mA: Ja, das ist wenig, besonders, wenn eine niederohmige Spule damit geschaltet würde. Ich frage mich aber auch, welche Stromverstärkung die Transistorexmplare wohl hatten, die man als Bastler in der DDR bekommen konnte. Über die damalige Beschaffungssituation weiß ich nur wenig…
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Cartman E. schrieb: > die Lektüre der "Maximum Ratings" des GC100. GC100 30mW lt. Datenblatt (der oben benutzte AC152 900mW lt. DB)
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Lu schrieb: > Cartman E. schrieb: >> die Lektüre der "Maximum Ratings" des GC100. > > GC100 30mW lt. Datenblatt In der Tat! Da bin ich mit dem AC152 (viel höhere Ptot, ICmax = 500mA) gut bedient.
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H. P. schrieb: > ... Ich frage mich aber auch, welche > Stromverstärkung die Transistorexmplare wohl hatten, die man als Bastler > in der DDR bekommen konnte. Über die damalige Beschaffungssituation weiß > ich nur wenig… Es gab Germaniumtransistorn in Stromverstärkungsgruppen. Das ging mit "A" wohl etwa bei 15 los, und hörte bei "C" bei circa 100 auf. Die Restströme, also unangesteuert waren von ca. 10 uA bis ca. 200 uA anzusiedeln. Das kennen viele von Siliziumtransistoren ja gar nicht mehr. Einen GC121A, der etwas kräftiger ist, bekam man später für circa eine Mark. Mehr Verstärkung kostete dann extra. Für die allerersten, also GC100 und Co., wird man sicher genau wie heute auch, besondere Beziehungen gebraucht haben. Aber mindestens als Ersatzteil, hätte man die eigenltich kaufen können müssen.
Cartman E. schrieb: > Die Restströme, also unangesteuert waren von ca. 10 uA bis > ca. 200 uA anzusiedeln. Einen nicht unbeträchtlichen Reststrom registriere ich bei den Ge-Typen auch immer: Wenn ich den AC152 versuchsweise verwende, um eine LED bei UC=9V anzusteuern, leuchtet sogar eine ziemlich alte LED auch bei unbeschalteter Basis schon leicht. Cartman E. schrieb: > Aber mindestens als Ersatzteil, hätte man die eigenltich kaufen > können müssen. Das ist immer interessant für mich zu wissen, denn ich kenne zwar Datenblätter, aber nicht die wirkliche Beschaffungssituation in der DDR. Ich vermute, dass bei den Nachbauten dieser Schaltung außerdem auch billigere und leichter verfügbare (?) Basteltypen zum Einsatz kamen. Der Minimalismus der Schaltung (nur zwei externe Bauelemente, Transistor mit Ptot von nur 30mW) hat für mich seinen eigenen Reiz.
Habe HWF-Katalog von 1969 gefunden. GC100 und GC101 anbei. Kopf drehen müsst Ihr selbst, da ich keine Lust habe den Schrott noch zu bearbeiten. Stromverstärkungsgruppen sind auch dabei.
Butt schrieb: > Der Kerl verbreitete Westpopulärwissen in der DDR. > (...) > Die DDR selbst war ja nichts als eine Kopie, oder? Was der gemacht hat, weiß ich nicht, aber das gab es auch umgekehrt. Fakt ist jedenfalls, dass wir im Westen sehr gute Fachliteratur aus der DDR gekauft haben. Ich selbst habe "Analoge Schaltungen" von Seifart noch im Schrank, das war damals durchaus auf Höhe der Zeit. Grundlagenbücher aus der DDR hatten wir als Studenten auch. Bronstein war Pflicht, und Philippow hatten auch viele.
Rolf schrieb: > Butt schrieb: >> Der Kerl verbreitete Westpopulärwissen in der DDR. >> (...) >> Die DDR selbst war ja nichts als eine Kopie, oder? > > Was der gemacht hat, weiß ich nicht, aber das gab es auch umgekehrt. > Fakt ist jedenfalls, dass wir im Westen sehr gute Fachliteratur aus der > DDR gekauft haben. > > Ich selbst habe "Analoge Schaltungen" von Seifart noch im Schrank, das > war damals durchaus auf Höhe der Zeit. > > Grundlagenbücher aus der DDR hatten wir als Studenten auch. Bronstein > war Pflicht, und Philippow hatten auch viele. So ist es. Leider wahr. Die BRD ist immer noch ein Entwicklungsland und fremdgesteuert.
Lu schrieb: > Habe HWF-Katalog von 1969 gefunden. GC100 und GC101 anbei. Danke! Bisher hatte ich die Datenblätter nur schwarz-weiß in niedriger Auflösung und kaum lesbar.
Transistorpreise 1972 siehe Konsum-Elektonikversand Wermsdorf anbei. GF105 = 85 Pfennig das Schnäppchen, KU606 (Si 50W) 49,90 M So und nun zurück zum Pendel-Thema!
Lu schrieb: > Habe HWF-Katalog von 1969 gefunden. GC100 und GC101 anbei. Kopf drehen > müsst Ihr selbst, da ich keine Lust habe den Schrott noch zu bearbeiten. > Stromverstärkungsgruppen sind auch dabei. Ich muss feststellen, dass ich ein gutes Gedächtnis habe. ☺ "D" und "E" habe ich allerdings bei Germanium nie im Handel gesehen. Möglicherweise waren sie auch nur astronomisch teuer. Ich hege aber Zweifel, ob es die überhaupt gab.
Cartman E. schrieb: > "D" und "E" habe ich allerdings bei Germanium nie im Handel > gesehen. Bei meinem AC152 habe ich mit dem Multimeter eine Verstärkung von 119 gemessen, was für einen Ge-Transistor m. E. nicht schlecht ist.
Cartman E. schrieb: > Ich hege aber Zweifel, ob es die überhaupt gab. Die gab es schon, habe ich schließlich in meinem Bestand. Wurden auch im Funkamateur in einer Preisliste mit konkreten Preisen gelistet (s. Anhang)
Jens G. schrieb: > Wurden auch im Funkamateur in einer Preisliste mit konkreten Preisen > gelistet Wenn ich die Preise für Dioden überfliege, auch den EVP neu, verstehe ich, weshalb zuweilen Zweiwegschaltungen statt Graetz-Brücken als Gleichrichter verwendet wurden…
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H. P. schrieb: > weshalb zuweilen Zweiwegschaltungen statt Graetz-Brücken als > Gleichrichter verwendet wurden… VSF200 waren dicke 200A-Gleichrichter für Schweißgeräte. Deswegen der Preis. Diese wären für Jakubaschks Pendelschaltung "etwas" überdimensioniert.
Rolf schrieb: > Grundlagenbücher aus der DDR hatten wir als Studenten auch. Bronstein > war Pflicht, und Philippow hatten auch viele. Kann ich nur zustimmen. War auch im Bauingenieurwesen so. Statik, Betonbau, Grundbau etc. so. Da bekam man die Bücher für ganz kleines Geld. Nett war, dass die DIN-Normen als TGL nahezu 1:1 kopiert wurden, so waren die allermeisten Berechnungen und Tabellen 1:1 zu verwenden, ohne dass man nochmals die teuren DIN-Normen brauchte. Der Bronstein war der Devisenbringer, da hatten ja auch Westverlage Lizenzen erworben. Hintergrund der Geschichte: Der Kapitalismus hat im Westen dazu geführt, dass die einschlägigen Professoren ihre eigenen Büros aufgemacht haben und ordentlich Geld verdient haben. Den reinen Ingenieurbüros waren und sind diese immer noch ein Dorn im Auge: Dank des Beamtensalärs müssen sie keine Altervorsorge etc. betreiben, brauchen keine weitere Krankenversicherung (sind ja eh schon privat mit Beihilfe). Da kann man für Prestigeobjekte auch mal günstige Angebote machen. Im Osten war sowas nicht möglich. Da sind dann zahlreiche Profs in die "innere Imigration" gegangen, und haben Fachbücher geschrieben. Die Alternative wäre Parteiarbeit etc. gewesen.
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H. P. schrieb: > Cartman E. schrieb: >> "D" und "E" habe ich allerdings bei Germanium nie im Handel >> gesehen. > > Bei meinem AC152 habe ich mit dem Multimeter eine Verstärkung von 119 > gemessen, was für einen Ge-Transistor m. E. nicht schlecht ist. Heute übliche Multimeter werden schon vom Reststrom genasführt. Will man reale Werte, muss man entweder einen wirklich altes Transistormessgerät, wie den Transitest von Simeto bemühen, oder sich eine Testschaltung aufbauen. Jens G. schrieb: > ... Das etwas in einer Preisliste stand, bedeutete real nicht viel. Konkrete Preise ebensowenig. ☺ Das du welche vorzeigen kannst, will ich schon glauben. Der TO sollte sich schon einmal an einem Aufbau mit einem alten Germaniumtransistor versuchen. Z.B. der erwähnte GF105. Das würde im Nebeneffekt auch zu einer optimierten Auslegung führen. Ich musste ähnliches mal für meinen damaligen Taschenrechner tun, ein Commodore PR57NC, bei dem der Wandler für die negative Spannung ausgefallen war. Das war so ein in Vergussmasse verklebter Klotz. Ersatz wurde dann mit einem 2SA210 gebaut. Der war dafür nahezu ideal.
Lu schrieb: > VSF200 waren dicke 200A-Gleichrichter für Schweißgeräte. Deswegen der > Preis. Diese wären für Jakubaschks Pendelschaltung "etwas" > überdimensioniert. Eigentlich dachte ich mehr an GY- und SY-Typen (z. B. SY203 oder SY204), zwar habe ich jetzt nur wenige Datenblätter zur Verfügung, aber ich vermute, dass nicht alle in der Liste extreme Leistungstypen waren.
Cartman E. schrieb: > Heute übliche Multimeter werden schon vom Reststrom genasführt. > Will man reale Werte, muss man entweder einen wirklich altes > Transistormessgerät, wie den Transitest von Simeto bemühen, > oder sich eine Testschaltung aufbauen. Dann muss ich mal eine passende Schaltung suchen oder mir eine überlegen und ein paar Messungen machen. Cartman E. schrieb: > Der TO sollte sich schon einmal an einem Aufbau mit einem alten > Germaniumtransistor versuchen. Z.B. der erwähnte GF105. Mein Vorrat beschränkt sich auf Ge-Typen aus dem Westen, bei Gelegenheit versuche ich, mir einen GC1… zu beschaffen. Mir ist übrigens auch nicht ganz wohl bei dem AC152, weil die Leistungsklasse (Ptot = 900mW, ICmax = 500mA, s.o.) nicht passt, mit modernen Bauelementen würde ich ja ohne Not auch keinen BC141 verwenden, wenn ich maximal 400 µA schalten möchte. Für meine Zwecke war in erster Linie die BE-Spannung des AC152 von 0,2V wichtig. Die Experimente gehen weiter…
H. P. schrieb: > Eigentlich dachte ich mehr an GY- und SY-Typen (z. B. SY203 oder SY204), > zwar habe ich jetzt nur wenige Datenblätter zur Verfügung, aber ich > vermute, dass nicht alle in der Liste extreme Leistungstypen waren. Die SY200 waren wohl 1 A-Typen ähnlich 1N4001 und folgende. Bei GY gab es Kleine (ca. 100 mA) und Grosse zum Einschrauben. Dioden sind nun nicht besonders interessant. Erwähnenswert wären allenfalls die "Mikrowellengleichrichter". ☺ Später gab es günstige Bastlerware die durchahs besser war, als man bei diser Bezeichnung vermuten könnte. Bastlertypen der KfZ-Dioden (SY170?) zum Einpressen, habe ich als Netzgleichrichter verbaut, die jahrelang ihren Dienst getan haben. Thyristoren ebenso. Der Spezifikation folgend, hätten die sich in Aschehäufchen verwandeln müssen, was sie aber recht dauerhaft nicht taten.
Cartman E. schrieb: > Dioden sind nun nicht besonders interessant. Ich hatte mich nur über die Preise gewundert, aber das ist in diesem Thread tatsächlich eher ein Randthema. Cartman E. schrieb: > Später gab es günstige Bastlerware die durchahs besser war, als > man bei diser Bezeichnung vermuten könnte. Ich habe auch noch welche aus dem Bastlerbeutel 4/1 von 1990, die offiziell zwar nur eine kleine Sperrspannung von max. 20 V haben, aber in der Hinsicht mehr können als sie versprechen.
H. P. schrieb: > Dann muss ich mal eine passende Schaltung suchen oder mir eine überlegen > und ein paar Messungen machen. Da muss man sich nicht lange den Kopf zerbrechen. ☺ Man speist zwei unterschiedliche Basisströme ein, und bekommt zwei damit korrespondierende Kollektorströme. Der Rest ist Arithmetik. Vorteil: Man kann die Stromverstärkung an einem selbst gewählten Arbeitspunkt bestimmen. > Mein Vorrat beschränkt sich auf Ge-Typen aus dem Westen, bei Gelegenheit > versuche ich, mir einen GC1… zu beschaffen. Mir ist übrigens auch nicht > ganz wohl bei dem AC152, weil die Leistungsklasse (Ptot = 900mW, ICmax = > 500mA, s.o.) nicht passt, mit modernen Bauelementen würde ich ja ohne > Not auch keinen BC141 verwenden, wenn ich maximal 400 µA schalten > möchte. Für meine Zwecke war in erster Linie die BE-Spannung des AC152 > von 0,2V wichtig. Die Experimente gehen weiter… Da muss ja nicht GC oder GF dranstehn. Es können ja auch AF... , AC... , 2SA... usw. sein. Die haben alle diese niedrige Spannung. Hoffentlich hast du ein Labornetzgerät mit Strombegrenzung. ☺
Cartman E. schrieb: > Da muss ja nicht GC oder GF dranstehn. > Es können ja auch AF... , AC... , 2SA... usw. sein. AF… ist eine gute Idee, davon finde ich bestimmt noch einige. Meine AC… haben alle eine relativ große Ptot und einen großen ICmax (ASY48 hätte ich noch, in Deinem Sinne besser wäre der ASY27 mit nur 150 mW Ptot). Deshalb bin ich versucht, GC-Typen zu testen. (Aus Neugierde über das Rauschen würde ich mir damit gerne mal einen Vorverstärker bauen, aber das ist hier ein Randthema.)
Was du nun konkret nimmst, ist ja auch weitgehend egal. Solange du die Spezifikation des GC100 nicht überschreitest, bist du genau so dran wie der Hagen damals. Und mehr als 30 bis 40 wird die Stromverstärkung seines GC100 auch nicht gewesen sein. 150 mW wären also schon in Ordnung. Germaniumtransistoren rauschen übrigens genauso wie ihre späteren Verwandten in Silizium. Ein gewisser Vorteil lässt sich aus ihrer Kennlinie bei Effektgeräten in der Musikelektronik erzielen. Das klingt gefühlt etwas runder. Was mitunter auch an der niedrigen Grenzfrequenz von NF-Typen liegt.
Cartman E. schrieb: > Und mehr als 30 bis 40 wird die Stromverstärkung seines GC100 > auch nicht gewesen sein. Daran werde ich mich orientieren, der ASY27 hätte vmtl. mehr, aber ich komme dem Ursprung immerhin näher. Übrigens will ich auch noch einen Si-Transistor testen, allerdings bin ich wegen der höheren BE-Spannung und der niedrigen Windungszahl meiner Sensorspule nicht optimistisch, dass es überhaupt geht.
H. P. schrieb: > Cartman E. schrieb: >> Und mehr als 30 bis 40 wird die Stromverstärkung seines GC100 >> auch nicht gewesen sein. > > Daran werde ich mich orientieren, der ASY27 hätte vmtl. mehr, aber ich > komme dem Ursprung immerhin näher. Übrigens will ich auch noch einen > Si-Transistor testen, allerdings bin ich wegen der höheren BE-Spannung > und der niedrigen Windungszahl meiner Sensorspule nicht optimistisch, > dass es überhaupt geht. Du kannst ja noch ein GaAs-Mikrowellen-FET (HEMT-....) probieren. Aber Vorsicht! Nicht das der dann anfängt Radarpulse zu senden. ☺ Die Schätzung 30 - 40 resultiert aus ihrer Verwendung als selbstschwingende Mischstufe. Mehr braucht es da im allgemeinen nicht. Bin jetzt mal unterwegs...
Änderung des Versuchsaufbaus: Eben habe ich einen Piezo-Schallwandler zwischen Basis und Emitter geschaltet und dabei ein kontinuierliches Fiepen gehört, das bei jeder Passage des Magneten kurz unterbrochen wurde. Eigentlich sollte der Transistor bei der Passage des Magneten doch nur kurz einschalten und nicht umgekehrt (Ton in BAW62.m4a)!? Dann habe ich stattdessen eine AA118 eingesetzt und eine starke Veränderung wahrgenommen: Jetzt hört man ein kurzes Fiepen nur noch in dem Moment, in dem der Magnet die Spule passiert (Ton in AA118.m4a), dann tritt bis zur nächsten Passage wieder Stille ein. Kann jemand die Funktion der Diode erklären und auch den Unterschied zwischen Si- und Ge-Diode? Hat die Diode (nur) die Funktion einer Freilaufdiode oder ist die Funktion eine ganz andere? Vielen Dank für Eure Rückmeldungen! Übrigens weiß ich nicht, ob das Audioformat M4A hier richtig ist, eben konnte ich es noch nicht in ein anderes Format konvertieren, vllt. hat jemand auch einen Ratschlag in der Hinsicht? Danke auch dafür!
Die Audiodateien liegen nun als OGG vor. (Wenn ein Administrator die Dateien im M4A-Format löschen kann, freut es mich, denn die sind jetzt wohl nicht mehr nötig.)
H. P. schrieb: > Wenn ein Administrator die Dateien im M4A-Format löschen kann, freut es > mich, denn die sind jetzt wohl nicht mehr nötig Die M4A-Format-Dateien sind sogar sehr dringend nötig, denn die funktionieren wenigstens. Die OGG-Dateien dagegen lassen sich überhaupt nicht öffnen! Jedenfalls nicht bei mir.
Michael M. schrieb: > Die OGG-Dateien dagegen lassen sich überhaupt > nicht öffnen! Jedenfalls nicht bei mir. Verstehe ich nicht, ich habe die Dateien heruntergeladen und problemlos mit einem Programm abgespielt, das sie nicht erzeugt hatte. Dann sollten wohl wirklich beide Versionen bleiben. Überraschend und für mich unerklärlich bleibt so oder so die Wirkung der Ge-Diode. Wie es aussieht, funktioniert das Pendel jetzt übrigens nicht mehr mit 1,25 oder 1,5 Volt, anscheinend ist eine höhere Mindestspannung erforderlich, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. (2 Volt? Muss ich noch messen…) Ich vermute, dass das an den wenigen Windungen der Sensorspule liegt.
Michael M. schrieb: > H. P. schrieb: >> Wenn ein Administrator die Dateien im M4A-Format löschen kann, freut es >> mich, denn die sind jetzt wohl nicht mehr nötig > > Die M4A-Format-Dateien sind sogar sehr dringend nötig, denn die > funktionieren wenigstens. Die OGG-Dateien dagegen lassen sich überhaupt > nicht öffnen! Jedenfalls nicht bei mir. Bei mir ists umgedreht. ☺ Mutmassung: Das wird wohl durch eine induktive Kopplung verursacht. Bestätigen liesse sich das mit einer "Schnüffelspule" und einem Oszi. Ich hoffe mal du hast eins.
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Cartman E. schrieb: > Bestätigen liesse sich das mit einer "Schnüffelspule" und einem Oszi. > Ich hoffe mal du hast eins. Habe ich, aber wie erkenne ich daran die Funktion der Diode? Cartman E. schrieb: > Das wird wohl durch eine induktive Kopplung verursacht. Da ist mir leider nicht klar, wieso die durch eine geänderte Diode verursacht wird. Liegt es an der geringeren Vorwärtsspannung oder hat das noch andere Gründe?
Andere Diode hat andere Daten und es verschiebt sich wohl der Arbeitspunkt etwas. Kannst ja mal 2 Dioden in Reihe testen, was da eintritt.
Danke, das ist eine Idee, die ich in den nächsten Tagen mal testen kann!
Einfach die Spannungen Basis-Emitter und Kollektor-Emitter mal ansehen. Durch die Dioden wird der Arbeitspunkt verschoben. Hast du 3 Kanäle: Und mit der Schnüffelspule die vagabundierenden magnetischen Felder jagen. Da wird die Energiespule in die Sensorspule koppeln. Woher sollte sonst das Piepen kommen? Das Gepiepe muss ja die Funktion nicht unbedingt stören. Ein Pendelaudion macht das ja auch so (in etwa).
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Danke, das werde ich bei Gelegenheit testen, vermutlich in den kommenden Tagen. In jedem Falle danke ich allen, die zu diesem Thread und zum Verständnis der Schaltung beitragen und beigetragen haben!
Michael M. schrieb: > Die M4A-Format-Dateien sind sogar sehr dringend nötig, denn die > funktionieren wenigstens. Die OGG-Dateien dagegen lassen sich überhaupt > nicht öffnen! Cartman E. schrieb: > Bei mir ists umgedreht. Also, beide funktionieren hier prächtig.
Inzwischen konnte ich das angehängte Schirmbild vom Oszilloskop aufnehmen, eingestellt sind 0,2V/div. und 2ms/div. Abgenommen ist die Spannung an der BE-Strecke des Transistors. Ich mache mir nun Gedanken, was dem Bild an Erkenntnissen entnommen werden kann: Rechne ich richtig, dass eine volle Schwingung bei dieser Einstellung (2ms/div.) eine Frequenz vom 1/0,002s=500 Hz anzeigen und dass sechs pro Kästchen gezählte Impulse dann eine Frequenz von 3000 Hz bedeuten würden? (Übrigens habe ich "Das Jakubaschk Pendel" auf Youtube gefunden, in dem sich im Oszilloskopbild anscheinend auch immer eine Impulsgruppe bei der Passage des Magneten zeigt (www.youtube.com/watch?v=3bHOGXq6ZLo&t=16s, Kanal "Dunkelwind", Abruf: 05.10.25), bei feinerer Auflösung zeigen sich im Video im Unterschied zu meiner Schaltung allerdings gute Rechteckimpulse.)
H. P. schrieb: > was dem Bild an Erkenntnissen entnommen werden kann: Rechne ich richtig, > dass eine volle Schwingung bei dieser Einstellung (2ms/div.) eine > Frequenz vom 1/0,002s=500 Hz anzeigen und dass sechs pro Kästchen > gezählte Impulse dann eine Frequenz von 3000 Hz bedeuten würden? Ja. Wird sicherlich durch die Mitkopplung zw. den Spulen verursacht.
Mit der AA110 warst du schon auf dem richtigen Weg. Eventuell könnte man auch eine Schottkydiode versuchen. Den geringsten differentiellen Widerstand haben da Exemplare mit grosser Belastbarkeit. Eine 3 A Diode sollte sich gut eignen. Die Mitkopplung scheint beim Hagen dazu zugehören. Dadurch arbeitet der Transistor im Schalterbetrieb. Das wäre bei der sehr einfachen Schaltung sonst nicht erreichbar. Allerdings ist die Schaltung aber auch ein Kind ihrer Zeit. Heute würde man "Ewiges Pendel" auch übersetzen in eine Minimierung der Energieaufnahme. Die muss ja nur die Verluste des Pendels ausgleichen. Selbst die kleine Solarzelle eines Solartaschenrechners sollte das tagsüber leicht schaffen, wenn sie Unterstützung duch einen Pufferelko erhält. Dazu müsste man Energie- und Sensorspule trennen. Durch die Position des Sensors kann man dann den Zeitpunkt der Energiezufuhr wesentlich besser steuern und einstellen. Man braucht dann eventuell aber 2 Magnete. Oder ein anderen Sensor. Eine Mitkopplung gibt es dann nicht mehr. Statt des Germaniumtransistors könnte man heute einen Logiclevel-FET benutzen. Ein 1,8 V FET wäre bei 1,8 V schon voll durchgesteuert, und die Verluste im FET wären wegen seines geringen Widerstandes wenn durchgeschaltet, minimal. FETs lassen sich für Gleichspannungen auch nahezu leistungslos ansteuern. Reicht die Spannung der Sensorspule nicht, kann man mit einem DC-Bias am Gate ja noch etwaa nachhelfen. ☺ Oder man muss noch einige 100 Windungen nachlegen. Wie man den Sensor einstellen muss, verrät einem die Physik. Man misst die Frequenz der Schwingung des freien Pendels. Jede Bedämpfung senkt diese Frequenz. Die richtige Ansteurung ist dann erreicht, wenn das Pendel mit der selben Frequenz wie bei der freien Schwingung schwingt.
Danke für die sehr aufschlussreichen Erklärungen! Cartman E. schrieb: > Eventuell könnte man auch eine Schottkydiode versuchen. > Den geringsten differentiellen Widerstand haben da Exemplare > mit grosser Belastbarkeit. Welche Rolle spielt eigentlich der differentielle Widerstand in diesem Falle? Die Vorwärtsspannung ist demnach nicht die einzige entscheidende Größe!? Cartman E. schrieb: > Eine 3 A Diode sollte sich gut eignen. Muss ich bei Gelegenheit mal suchen und testen. Cartman E. schrieb: > Allerdings ist die Schaltung aber auch ein Kind ihrer Zeit. Stimmt, ich wollte die klassische Variante mal ausprobieren. Im vergangenen Herbst hatte ich schon ein Pendel mit nur einer Spule erfolgreich getestet, die Schaltung scheint im Internet verbreitet zu sein, z. B. im Video "Pulse Motors: PerPenduPetulum: Auto Triggered Pulse Pendulum" (www.youtube.com/watch?v=CpSxRht3qfU&t=199s, Kanal: "TinselKoala", abgerufen: 05.10.25). Cartman E. schrieb: > eventuell aber 2 Magnete. Oder ein anderen Sensor. Dann vllt. einen Hall-Sensor oder eine Lichtschranke: Würde mich etwas an die schwebende Kugel erinnern, die unter einem Elektromagneten hängt… Cartman E. schrieb: > Statt des Germaniumtransistors könnte man heute einen Logiclevel-FET > benutzen. Ein 1,8 V FET wäre bei 1,8 V schon voll durchgesteuert, Das wäre dann die nächste Ausbau- und Versuchsstufe, denn so einen FET habe ich derzeit nicht. Cartman E. schrieb: > Oder man muss noch einige 100 Windungen nachlegen. Ja, das würde sicher viel bewirken.
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H. P. schrieb: > Cartman E. schrieb: >> Statt des Germaniumtransistors könnte man heute einen Logiclevel-FET >> benutzen. Ein 1,8 V FET wäre bei 1,8 V schon voll durchgesteuert, > > Das wäre dann die nächste Ausbau- und Versuchsstufe, denn so einen FET > habe ich derzeit nicht. RU1J002YN, allerdings nur 0,2S. Es gibt ja auch noch selbstleitende FETs.
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H. P. schrieb: > die Schaltung scheint im Internet verbreitet zu Sehe gerade, die Schaltung ist auch hier im Forum schon mit Quelle genannt worden: Beitrag "Re: Ewiges Pendel mit nur einer Spule" Noch eine Idee für einen Sensor mit Reedkontakt in "Magnetic Pendulum" (https://youtu.be/1tXmuFA3F6I?si=blZSMRiS1Q2KTik0&t=392, Kanal: "Ludic Science, abgerufen: 05.10.25).
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H. H. schrieb: > > RU1J002YN, allerdings nur 0,2S. > > Es gibt ja auch noch selbstleitende FETs. Die hätten immerhin den Vorteil einer nahezu leistungslosen Ansteuerung. Sonst: FDN304P Onsemi := 10 S bei Ugs -1,8 V @ 20 V/2,4 A. Den hätte ich griffbereit. Es gibt sicherlich noch mehr und noch bessere. Andere Sensoren. Naja, muss nicht wirklich. Für 2 Magnete wird man das Pendel selbst aber starr ausführen müssen. Ein starres Pendel hat auch Vorteile bzgl. innerer Reibungsverluste. H. P. schrieb: > Welche Rolle spielt eigentlich der differentielle Widerstand in diesem > Falle? Die Vorwärtsspannung ist demnach nicht die einzige entscheidende > Größe!? Diffentiell ist so wie die Messung der Stromverstärkung weiter oben. Der Widerstand schaltet nämlich den eingebauten Oszillator beim Hagen wieder ab. Das muss er gründlich und schnell tun. Das Uf von Schottkydioden ist erfreulich klein. >> Eine 3 A Diode sollte sich gut eignen. > > Muss ich bei Gelegenheit mal suchen und testen. Gibts z.B. bei Pollin und ganz bestimmt auch beim Chinesem um die Ecke. Wink: Bei ersterem gibt es auch kleinere, also 1 A und Kleinsignal. > Dann vllt. einen Hall-Sensor oder eine Lichtschranke: Würde mich etwas > an die schwebende Kugel erinnern, die unter einem Elektromagneten hängt… Die Lage der Kugel wird effektiv geregelt. Das ist etwas völlig anderes. Die Spulen sollten nicht koppeln, die Achsen also orthogonal aufeinander stehen. Sonst schwingt es wieder. Schwingen wäre bei einer aktuellen Umsetzung kontraproduktiv und erhöht den Energiebedarf. >> Ein 1,8 V FET wäre bei 1,8 V schon voll durchgesteuert, > > Das wäre dann die nächste Ausbau- und Versuchsstufe, denn so einen FET > habe ich derzeit nicht. Siehe oben. > Cartman E. schrieb: >> Oder man muss noch einige 100 Windungen nachlegen. > > Ja, das würde sicher viel bewirken. Beim FET besonders. ☺ Deine Energiespule hat vermutlich für eine GC100-Variante auch viel zu wenig Windungen. Bei 1,5 V darf durch die Spule nur ein Strom von etwa 10 mA fliessen. Der ohmsche Spulenwiderstand müsste also 150 Ohm betragen.
Cartman E. schrieb: > Die Lage der Kugel wird effektiv geregelt. Meine Anmerkung sollte sich nur auf den Mechanismus beziehen: Bei der Kugel auf den der Regelung, hier auf den des Auslöseimpulses. Cartman E. schrieb: > Deine Energiespule hat vermutlich für eine GC100-Variante auch > viel zu wenig Windungen. Bei 1,5 V darf durch die Spule nur ein > Strom von etwa 10 mA fliessen. Der ohmsche Spulenwiderstand müsste > also 150 Ohm betragen. Meine Spule am Kollektor ist ja hochohmig, ~2kΩ, Strom kann da in jedem Falle nur wenig fließen, bei 1,5V wahrscheinlich zu wenig.
H. P. schrieb: > Meine Spule am Kollektor ist ja hochohmig, ~2kΩ, Strom kann da in jedem > Falle nur wenig fließen, bei 1,5V wahrscheinlich zu wenig. Da droht einem GC100 dann ja keine ernsthafte Gefahr. ☺ Solange du unter 15 V bleibst...
das ewige Pendel steckt in diversen Uhrwerken...
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.● Des|ntegrator ●. schrieb: > ... Es gab im japanischen Fernesehen mal einen Film, in der wohl ein Uhrmacher eine mechanische Automatikuhr in 45/2 Minuten komplett zerlegt, und in 45/2 Minuten zielsicher wieder zusammengesetzt hat. Faszinierend!
Jakubaschk hat für sein Pendel ein Telefonübertrager vom W38 oder W61 benutzt, wobei er die äußere Kernhälfte entfernt hat. Da sind drei Wicklungen drauf. 1500 Windungen 0,18mm Kupferlackdraht 38 Ohm. In Reihe dazu 900 Windungen 0,10mm Kupferlackdraht 95 Ohm. Und eine separate Wicklung mit 1100 Windungen 0,18mm Kupferlackdraht 37 Ohm. Ich weiß jetzt aber nicht wie er sie geschaltet hat. Ich würde die 900 Windungen 95 Ohm als Rückkopplungswicklung benutzen, und die 1100 Windungen zu den 1500 Windungen in Reihe dazu schalten. Muß ich noch mal ausprobieren.
H. P. schrieb: > Ich frage mich aber auch, welche > Stromverstärkung die Transistorexmplare wohl hatten, die man als Bastler > in der DDR bekommen konnte. Über die damalige Beschaffungssituation weiß > ich nur wenig… Wenn man Getypte, also keine Anfalltypen, gekauft hat, dann hatten die schon die Stromverstärkung in der sie klassifiziert ware. Bei den Germaniumtypen gab es 4 Stromverstärkungsklassen: a, b, c und d. a hatte beim GC100 ca. 18...35 und d >= 72 (lt.Datenblatt). Das hat man schon auch eingehalten. Die Stromverstärkungsgruppe bestimmte auch den Preis des Transistors. Beim GC100 kostete der Transistor in der Gruppe A ca. 1,-M in der Gruppe D ca. 2,50M. Gerade letztere wa für DDR-Verhältnisse schon recht ordentlich. Es gab allerdings auch Ungetypte, sogenannte Basteltransistoren. Die hatten wenn ich mich recht entsinne einen blauen Ring am Gehäuse und kosteten 42 Pfennig. Die hat man halt als Schüler oder Student genommen. Die teuren konnte ich mir nur im Ausnahmefall leisten, wenn es gar nicht anders ging. Gerade gesehen, Cartmen hatte ja auch schon was dazu geschrieben.
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Cartman E. schrieb: > "D" und "E" habe ich allerdings bei Germanium nie im Handel > gesehen. Möglicherweise waren sie auch nur astronomisch teuer. > Ich hege aber Zweifel, ob es die überhaupt gab. Doch die gab es und ich habe sogar noch welche in der Schublade, siehe beigefügtes Foto vom GC100d. Beim GC117 - "rauscharmer NF-Transistor" - kostete die d-Variante 2,30M
H. P. schrieb: > Ich habe auch noch welche aus dem Bastlerbeutel 4/1 von 1990, die > offiziell zwar nur eine kleine Sperrspannung von max. 20 V haben, aber > in der Hinsicht mehr können als sie versprechen. Bei den Bastlerbeuteln bzw. der ungetypten Bastlerware wurden halt Daten angegeben die sie sicher erreichten. Da war es durchaus möglich, das manche Parameter deutlich besser waren als minimal versprochen.
Hans schrieb: > Bei den Bastlerbeuteln Scheinbar kam in die Bastelbeutel alles, was nicht der Norm entsprach und noch "funktionierte". Einige Si-Miniplaststranstoren hatten jedenfalls eine sehr geringe Uce (<12V).
.● Des|ntegrator ●. schrieb: > das ewige Pendel steckt in diversen Uhrwerken... So ist es: https://www.wolfgangrobel.de/calculators/dilectron.htm Junghans Ato-Mat
Für eine elektromechanische Uhr eine seltene/seltsame ☺ Konstruktion. Werden die doch sonst bipolar mit einer Brücke betrieben. Ist bestimmt abgekupfert. Ein bipolarer Antrieb könnte dem Hagenschen Pendel auch Gut tun. Nur wäre es dann kein Hagensches Pendel mehr...
Cartman E. schrieb: > Für eine elektromechanische Uhr eine seltene/seltsame ☺ Konstruktion. Weder selten, noch seltsam. In der Zeit waren fast alle batteriebetriebenen Uhren mit der Technik ausgestattet, bis es kostengünstige Quarzwerke gab. Es gab den Sperrschwinger sogar als IC, in einer Sonderausführung sogar mit der Option "selbstanlaufend".
Wolfgang R. schrieb: > Cartman E. schrieb: >> Für eine elektromechanische Uhr eine seltene/seltsame ☺ Konstruktion. > > Weder selten, noch seltsam. In der Zeit waren fast alle > batteriebetriebenen Uhren mit der Technik ausgestattet, bis es > kostengünstige Quarzwerke gab. > Es gab den Sperrschwinger sogar als IC, in einer Sonderausführung sogar > mit der Option "selbstanlaufend". In der Prä-Quarz-Ära habe ich meinen Wecker einfach aufgezogen. Die Kombination aus "braucht Batterie" und hat nur "normale Genauigkeit", hätte mir auch deutlich missfallen. Aufziehen fiel beim Quarzwecker ja dann aus. Und häufiges nachjustieren ebenso. Meine erste Eigenbauquarzuhr benutzte in den viiiiielen Flip-Flops noch Germaniumtransistoren. Ein 15 kHz Quarz (ein dreipoliger!) im Glasgehäuse, sorgte für Präzision und einigermassen wenig Aufwand bei der Teilung. Die Anzeige mit Nixies war schon in Silizium. Wenn Mann wollte, konnte man damit auch (Nieder-)frequenzen messen oder Millisekunden zählen. Ich wollte das tatsächlich öfter. Die (fertigen) Quarzwecker kamen mir da ganz recht.
Cartman E. schrieb: > Da droht einem GC100 dann ja keine ernsthafte Gefahr. In der Tat, der Plan war, dass fast beliebige Kleinleistungstransistoren dabei nicht zu Schaden kommen sollen, Nachteil ist die geringe Windungszahl der Sensorspule, die kaum genügend Spannung für einen Si-Transistor bereitstellen kann.
Cartman E. schrieb: > In der Prä-Quarz-Ära habe ich meinen Wecker einfach aufgezogen. > Die Kombination aus "braucht Batterie" und hat nur "normale > Genauigkeit", hätte mir auch deutlich missfallen. Das haben Millionen Haushalte anders gemacht. Die elektromechnischen Batterielaufwerke haben ein Jahr mit einer Batterie gahalten und die Genauigkeit war identisch mit rein mechanischen Uhrwerken, weil es auch eine rein mechanische Einstellung ist. Auf meinen Webseiten ist das genau beschrieben. Die Uhr von Diehl ist genauer als alle Digitaluhren, die ich sonst noch so in der Küche habe (Herd, Kaffeemaschine, Mikrowelle).
.● Des|ntegrator ●. schrieb: > das ewige Pendel steckt in diversen Uhrwerken... Dazu habe ich mal das Video "Classic simple clock pendulum circuit" gesehen (https://www.youtube.com/watch?v=psHVTiIoAWA, Kanal: "bigclivedotcom", abgerufen: 06.10.25), mit Schaltplan und m. E. sehenswert.
Schaltungen, die eine Stahlkugel im "Schlauchtunnel-Teilchenbeschleiniger" antreiben, funktionieren ganz ähnlich. Yuttup ist voll davon.
Günter L. schrieb: > Jakubaschk hat für sein Pendel ein Telefonübertrager Leider steht mir so ein Übertrager nicht zur Verfügung, bei dem sollten die Windungszahlen dann gut für beide Spulen passen, da wäre ich sogar optimistisch, die BE-Spannung für einen Si-Transistor erreichen zu können…
Hans schrieb: > Da war es durchaus möglich, das > manche Parameter deutlich besser waren als minimal versprochen. Irgendwann hatte ich das spaßeshalber mal gemessen und die Mindestsperrspannung von 20 V unter Einschaltung eines Vorwiderstandes überschritten, nur eine Diode zeigte dabei überhaupt einen messbaren Sperrstrom, insofern kann ich die besseren Parameter auch aus meiner bescheidenen Erfahrung bestätigen.
Wolfgang R. schrieb: > .● Des|ntegrator ●. schrieb: >> das ewige Pendel steckt in diversen Uhrwerken... > > So ist es: > https://www.wolfgangrobel.de/calculators/dilectron.htm > Junghans Ato-Mat Interessant insofern, dass das Pendel dann nicht nur aus physikalischen und akademischen Gründen wichtig ist, sondern auch (mindestens) eine praktische Anwendung existiert.
Wolfgang R. schrieb: > Das haben Millionen Haushalte anders gemacht. Die elektromechnischen > Batterielaufwerke haben ein Jahr mit einer Batterie gahalten und die > Genauigkeit war identisch mit rein mechanischen Uhrwerken, weil es auch > eine rein mechanische Einstellung ist. Auf meinen Webseiten ist das > genau beschrieben. Das hängt wohl deutlich vom geographischen Bezugspunkt ab. Das wirst auch du irgendwann mal merken und einsehen. Das das Ding nicht genauer als ein völlig gewöhnlicher vollmechanischer Wecker ist, war mir übrigens schon klar. ☺ Eine Weckvorrichtung müsste man ja wohl auch bei dem/denen täglich aktivieren oder fürs Wochenende deaktivieren. Den grossen Vorteil sehe ich da also immer noch nicht. Für Zeitmessungen in der Küche gab es einen mechanischen Zeitwecker. Der auch heute noch funktioniert. Das selbe Modell verwendeten auch Labore und medizinische Einrichtungen. > Die Uhr von Diehl ist genauer als alle Digitaluhren, die ich sonst noch > so in der Küche habe (Herd, Kaffeemaschine, Mikrowelle). Meine Quarzarmbanduhr (Titangehäuse, keine weiteresn Extras) kommt auf <2 ppm. Das heisst, man muss sie im Jahr zwei mal stellen. Das müsste man auch so. ☺ Der Rest in der Küche ist bei Nichtbenutzung ganz einfach unversorgt.
Guten Abend zusammen, H. P. schrieb: > Interessant insofern, dass das Pendel dann nicht nur aus physikalischen > und akademischen Gründen wichtig ist, sondern auch (mindestens) eine > praktische Anwendung existiert. Ist schon eine Weile her als ich da mal was damit gemacht habe. War eine richtig schöne und Interessante Hobbyarbeit :-) Die Sekunden-Pendeluhr läuft immer noch ziemlich genau. Beitrag "Pendellängenausgleich bei Temperaturdifferenz" Beitrag "Bipolare ansteuerung einer Quarzuhrspule" Grüsse - frido
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H. P. schrieb: > Wolfgang R. schrieb: >> .● Des|ntegrator ●. schrieb: >>> das ewige Pendel steckt in diversen Uhrwerken... >> >> So ist es: >> https://www.wolfgangrobel.de/calculators/dilectron.htm >> Junghans Ato-Mat > > Interessant insofern, dass das Pendel dann nicht nur aus physikalischen > und akademischen Gründen wichtig ist, sondern auch (mindestens) eine > praktische Anwendung existiert. wie nennen sich eigentlich diese Uhren unterm Glassturz? Da drin drehpendelt dieser "Knochen" mit 4 Kugeln über kreuz. -Gibbet auch in Quarz
>> Typische Vertreter dieses Uhrentyps sind die sogenannten Jahresuhren, >> die eine Laufzeit von über einem Jahr mit einem Aufzug erreichen. Und wie kommt da jetzt der Fahrstuhl ins Spiel? ;-]
Cartman E. schrieb: > > Meine Quarzarmbanduhr (Titangehäuse, keine weiteresn Extras) > kommt auf <2 ppm. Das heisst, man muss sie im Jahr zwei mal stellen. Das behauptest Du, kannst Du das auch beweisen bzw. hier vorrechnen?
Ich muss hier gar nichts beweisen. Wenn du dir nicht das ppm eines halben Jahres ausrechnen kannst, solltest du dir ein anderes Forum suchen.
Cartman E. schrieb: > Meine Quarzarmbanduhr (Titangehäuse, keine weiteresn Extras) > kommt auf <2 ppm. Das heisst, man muss sie im Jahr zwei mal stellen. Ich habe mal versucht, das zu berechnen: 60s*60*24*365=31536000s pro Gemeinjahr zu 365 Tagen. 1 ppm von 31536000s = rund 32s. 2 ppm demnach rund 64s, also etwas mehr als eine Minute/Jahr: Demnach wäre einmaliges Stellen/Jahr nicht ganz ausreichend und eine zweite Korrektur ist nötig, deshalb "im Jahr zwei mal stellen". Habe ich jetzt richtig gerechnet?
H. P. schrieb: > Habe ich jetzt > richtig gerechnet? [x] + 2x stellen wegen Zeitzonenwechsel. ppb wäre wohl ein härtere Nuss gewesen. Die Uhr ist übrigens genauer als 1 ppm. ☺ Aber man will ja nicht übertreiben.
Cartman E. schrieb: > [x] + 2x stellen wegen Zeitzonenwechsel. Das heißt x=64s Gangungenauigkeit + zwei Mal stellen wg. Sommer-/Winterzeit? Verstehe ich das richtig?
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