Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elektronisch stabilisiertes Netzteil


von L. H. (holzkopf)


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Hallo,

nach dem angehängten Schaltplan baute ich mir mal ein stabilisiertes 
Netzgerät.
Was aus dem Schaltplan nicht ersichtlich ist, sind zwei 
Drehspul-Instrumente, die "hinter" dem letzten Kondensator eingebaut 
sind.

Das Gerät hat eine Besonderheit:
Beim Abschalten (Schalter unterbricht die 230 V an den Netztrafo) läuft 
das Voltmeter (ohne Last an den Ausgangsbuchsen) immer auf Vollausschlag 
(30 V bzw. darüber) hoch.
Ist eine Last angeschlossen, läuft es beim Abschalten in Abhängigkeit 
von der Größe der Last entweder ebenfalls auf Vollausschlag oder Null.

Mich interessiert, was die definitive Ursache für diese Spannungsstöße 
ist, weil meine Elektronik-Kenntnisse leider nicht dazu ausreichen, das 
richtig einordnen zu können.

Ich kann nur vermuten, daß das Abschalten des Trafos, also einer 
Induktivität L, nicht die Ursache ist, weil ich den ja irgendwo in 
seinem sin-Durchgang abschalte, das Ergebnis aber immer gleich ist.
Was ich überhaupt nicht einordnen kann, ist, ob der Spannungsstoß auf 
Kondensator-Entladung und/oder womöglich auf den Zusammenbruch von 
Magnetfeldern in den Drehspul-Instrumenten zurückzuführen ist.
Wobei diesbzgl. eigentlich nur die Spule des Voltmeters in Frage kommt, 
weil ich per Drehknopf die Spannung einstelle.
D.h. auch wenn keine Last an den Buchsen hängt (also die Spule des 
A-Meters nicht aktiviert ist), ist dennoch die Spule des V-Meters 
aktiviert.

Das brachte mich eben auf den Gedanken, auch das V-Meter per Drehknopf 
auf Null einzustellen; d.h. auch dessen Spule nicht zu aktivieren.
Ergebnis (ohne Last an den Buchsen) beim Abschalten:
Vollausschlag des V-Meters.
Bleibt dann doch nur noch Kondensator-Entladung übrig??

Kann mir dazu bitte jemand etwas sagen?

: Verschoben durch Admin
von Ulrich H. (lurchi)


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Das ist eine Ausgesprochen alte Netzteilschaltung. Heute macht man so 
etwas eher mit einzelnen Transistoren, sondern nutzt ICs

Das Problem dürfen der Elko C5 zusammen mit der Diode D2 sein: der ist 
noch relativ lange geladen und sorgt dafür, dass wenn erst die 
Hilfsspannung unten zusammenbricht der Regler für einige Zeit ganz 
aufmacht und eine zu hohe Spannung ausgibt. Das sollte man zum Schutz 
einer ggf. Angeschlossenen Schalung ändern / Verbessern. Der Ausschlag 
des Messgeräts ist also ein echter Spannungspuls.

Mein Vorschlag wäre es Parallel zu R2 eine Diode (1N400x) zu legen, mit 
der Kathode (ring) nach GND. Das sorgt dafür das C5 beim Ausschalten 
schnell genug entladen wird. Ein Elko von etwa 100-220 µF parallel zu 
der Zenerdiode wäre auch noch nicht schlecht.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Dir bricht die negative Hilfsspannung der Regelung im unteren Teil der 
Spannung zusammen. Dadurch wandert die Spannung oberhalb der Zenerdiode 
bei R2 "nach oben". Dieser Bezugspunkt steuert aber über den 
Stromspiegel aus T1 und T2 den Ausgang an. Daher wandert die 
Ausgangsspannung mit nach oben, aber verstärkt.

Ein Vergrößern von C4 zu Relation zu C3 sollte hilfreich sein.(*) Die 
Spannung an C4 muß langsamer fallen. Die Messlatte wird durch C3 und dem 
Verbrauch im oberen Bereich der Schaltung bestimmt, beziehungsweise der 
Fallgeschwindigkeit der Spannung an C3 bis unter die "30-Volt" Marke 
definiert. Daher geht die Spannung bei stärkerer Last am Ausgang nicht 
nach oben.

Die Zenerspannung an D1 darf nicht unterschritten werden bevor C3 auf 30 
Volt zuzüglich Spannungsabfall am voll durchgesteurten T5 abgesunken 
ist.

* Das hat allerdings den Nachteil, daß sich die negative Spannung im 
Steuerteil auch erst langsamer Aufbaut. Das könnte zu einer 
Spannungsspitze am Ausgang beim Einschalten führen, da die Leistung des 
Steuerteils durch die Kondensatoren C1 und C2 stark begrenzt ist. 
Alternativ kann man R1 erhöhen, aber nicht zu sehr, sonst arbeitet die 
Steuerung durch zu geringen Strom nicht mehr korrekt.

Das müßte man im Detail ausloten und eine Mindestlast / Grundlast 
garantieren oder C3 beim Abschalten anderwertig schneller entladen 
(relativ gesehen zu C4).

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Veränderungen der Schaltung sollte man vorher simulieren. Ich fürchte 
allein mit vergrößern von C4 wird es recht unpraktisch, weil bei offenem 
Ausgang fast nur Ruhestrom von der positiven Versorgung (aus C3) zur 
neg. Versorgung (C4) fließt. Da müsste C4 dann schon einiges größer als 
C3 werden.


Das schnellere Entladen von C5 über eine Diode sollte schon ausreichen. 
Ggf. müsste man noch zusätzlich D2 durch eine LED oder 2 Dioden in Reihe 
ersetzen, damit die Flusspannung etwas höher wird.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich habe eher den Eindruck das möglicherweise etwas mit der T3 
Konstantstromquelle nicht stimmt. So wie ich die Schaltung verstehe 
kriegt die Endstufe über T3 ihren Basisstrom zur Ansteuerung der 
Endstufe. T3 wird durch den Arbeitsstrom von T1 versorgt. Beim 
Abschalten dürfte die Spannungsversorgung der Regelstufe früher 
zusammenbrechen und nimmt dann den Basis Strom für T3 weg. Demnach 
sollte die Spannung sofort zusammenbrechen weil T4 keinen Basisstrom 
mehr erhält. Es sei denn T4 oder T5 hat Leckstrom oder ist schadhaft. 
Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, daß der Konstrukteur kaltblütig 
zulassen würde, daß die Spannung beim Abschalten auf 30V hochschnellt.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, daß der Konstrukteur kaltblütig
> zulassen würde, daß die Spannung beim Abschalten auf 30V hochschnellt.

Das ist ein häufiges Problem von den alten Schaltungen. Sogar manche 
kommerzielle "Labornetzgeräte" haben das Problem.

Dabei problemlos mit einer Z-Diode lösbar :/

von Carsten R. (kaffeetante)


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Ulrich H. schrieb:
> Ich fürchte
> allein mit vergrößern von C4 wird es recht unpraktisch, weil bei offenem
> Ausgang fast nur Ruhestrom von der positiven Versorgung (aus C3) zur
> neg. Versorgung (C4) fließt.

Das denke ich auch, zumal man sich damit auch schnell die beschriebenen 
Nachteile einhandeln kann. Ein Vergrößern von C4 hilft zwar an dieser 
Stelle, löst das Problem aber nicht grundsätzlich.

Genauso sieht es bei R1 aus. Wird der zu groß, werden die individuellen 
Fertigungstoleranzen zunehmend kritsch, z.B. wenn der Steuerstrom dann 
nennenswert durch die Stromverstärkung beeinflußt wird.

Ursache ist jedenfalls der relativ gesehen zu schnelle Einbruch der 
Spannung an C4 und damit die Unterschreitung der Zenerspannung bevor C3 
ausreichend entladen ist.

Darum Detailprüfung der Modifikationen und Grundlast oder Alternative.

von Ulrich H. (lurchi)


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Das Problem beim Abschalten ist, dass C5 noch geladen ist, und so T1 
durchschalten kann. Die Spannung an der Basis von T2 ist dagegen über D2 
begrenzt, wird also nie mehr als etwa 0,7 V über GND.

Wenn man C5 entfernt sollte es die Spitze nicht mehr geben, dafür aber 
deutliches Rauschen. Auch ein Überbrücken von R2 hat den selben Effekt.


Ein weiteres Problem könnte sich ergeben, wenn am Ausgang ein deutliche 
Kapazität oder gar der Berüchtigte Akku hängt, und dann ausgeschaltet 
wird: dann bekommen T6 und ggf. auch T4 / T5 eine ggf. hohe 
Emitter-Basisspannung, die dort ggf. einen Schaden anrichtet. Eine Diode 
parallel zu T6 dürfte das Problem lösen können.

Je nach Aufbau und Kondensator am Ausgang könnte es nötig sein T2 
langsamer zu machen. Die Schaltung könnte vor allem bei kleiner 
eingestellter Spannung schwingen.

Der Widerstand R5 dürfte auch etwas zu groß gewählt sein: so spricht die 
Strombegrenzung bei hoher Spannung  recht spät an - das könnt zu viel 
für den Gleichrichter, den 2N3055 oder 2N1613 werden. ggf. müsste auch 
R7 größer.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Nachtrag:

Der Begriff "Stromspiegel" war von mir schlecht gewählt. Damit wird eine 
andere Schaltungsform bezeichnet.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Was kann das Teil besser als ein LM317?

von michael_ (Gast)


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Mehr Leistung. :-)
Aber es gibt den 317 auch im TO-3 Gehäuse.

von Ulrich H. (lurchi)


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Der LM317 kommt auch nicht ganz bis 0 V runter. Auch beim Rauschen ist 
die Schaltung vermutlich nicht so schlecht - hängt aber von der 
Zenerdiode ab.
Auch die maximale Spannung am Eingang dürfte höher sein als beim LM317.

Nicht so gut ist die Schaltung aber bei der Drift und der schnellen 
Lastausregelung. Außerdem fehlt der Übertemperaturschutz und ob die 
Foldback Strombegrenzung einen ausreichenden SOA Schutz bietet ist auch 
nicht offensichtlich.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Ulrich H. schrieb:
> Das Problem beim Abschalten ist, dass C5 noch geladen ist, und so T1
> durchschalten kann.

Oder etwas ausführlicher gesagt.

Ein geladener C5 in Kombination mit einem Zusammenbrechen der Spannung 
an C4 unter die Zenerspannung hebt das negative Bezugspotential von C5 
an, wodurch der Bezugspunkt an der Basis von T1 auch nach oben wandert. 
Dieser Anstieg kopiert sich auf die Ausgangsspannung, entsprechend 
verstärkt natürlich, solange C3 noch ausreichend geladen ist.

Wir meinen wohl beide irgendwie das Gleiche, nur ist es etwas spät um 
das besser zu formulieren.

von michael_ (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Der LM317 kommt auch nicht ganz bis 0 V runter. Auch beim Rauschen ist
> die Schaltung vermutlich nicht so schlecht - hängt aber von der
> Zenerdiode ab.
> Auch die maximale Spannung am Eingang dürfte höher sein als beim LM317.
>
> Nicht so gut ist die Schaltung aber bei der Drift und der schnellen
> Lastausregelung. Außerdem fehlt der Übertemperaturschutz und ob die
> Foldback Strombegrenzung einen ausreichenden SOA Schutz bietet ist auch
> nicht offensichtlich.

Ein Bastler braucht das zu 99,9% nicht.
Nur fortgeschrittene Entwickler, aber die kaufen Profigeräte.
Und wenn mal der Transistor abraucht, na und? Das ist doch ruck zuck 
reperiert.

von Helge A. (besupreme)


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C5 scheint zu groß mit 100uF. Das ist vielleicht notwendig, wenn die 
Z-Diode rauscht. Grad ältere Typen mit 5,6-6,8V hatten sich ja gut als 
Rauschquelle geeignet.

Ersetzt man diese durch z.B. TL431 + zwei Widerstände, ist nur noch 
wenig Rauschen übrig. Dann kann C5 auch viel kleiner werden, z.B. 
10..100nF. Das dürfte die Spannungsspitze kleiner machen oder ganz 
beseitigen.

von L. H. (holzkopf)


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Hallo zusammen,

vielen Dank für Euere Antworten, die ich erst mal "verdauen" muß.
Und für Euere Hilfsbereitschaft/Vorschläge, die Schaltung evtl. zu 
verbessern.
Was ich jedoch gar nicht vorhabe, weil sie seit ca. 40 Jahren "klaglos" 
ihren Dienst tut.
Das ist ja schon etwas angesichts dieses Zeitraumes, und weder das 
Netzteil noch ich hatten irgendwelche Probleme mit seiner Besonderheit, 
Spannungsstöße beim Abschalten zu liefern.

Ganz im Gegenteil kann es bisweilen bei Versuchen vorteilhaft sein, 
solche Spannungsstöße erzeugen zu können, ohne daß dabei das Netzteil 
"hops" geht.
Alles hat ja immer so seine zwei Seiten.

Mir geht es nur darum, erkennen zu können, woher diese Spannungsstöße 
tatsächlich kommen.
Wenn ich Euch bisher richtig verstanden habe, scheidet Selbstinduktion 
von Induktivitäten (Trafo- oder Meßinstrument-Spulen) aus.

Es gab vor Jahrzehnten zwei Ausfälle (kurz hintereinander), weshalb ich 
Ersatzteile im Netzgerät-Gehäuse "bunkerte".
An die Ursachen, die zum Ausfall führten, kann ich mich nicht mehr 
erinnern.
Aber ich hinterlegte zusammen mit den Ersatzteilen zwei Zettel, die 
vielleicht zur weiteren Eingrenzung der Ursache der Spannungsstöße 
hilfreich sein können.
Seht es mir bitte nach, wenn ich mich dabei unqualifiziert ausdrücke - 
ich schrieb es halt so auf, daß ich bei einem evtl. weiteren Ausfall 
weiß, wo anzusetzen ist.

1. Ausfall.
Nach einem Überlastungsschaden waren durchgebrannt:
- der große Gleichrichter (geplatzt)
- der große Widerstand (0,68 Ohm, 2 W)
- die kleine Zenerdiode (ZPD 5,6)

Der große Transistor (2N 3055), oben auf dem Kühlblech) wurde dabei sehr 
heiß; er ist jedoch unempfindlich.

(Ich änderte wohl die Platine etwas, weil ich aufschrieb:
Die empfindlichen Bauteile sind gesteckt bzw. geschraubt und leicht 
austauschbar)

Der mittige Transistor (2N 1613) geht bei Überlastung evtl. leicht 
"durch" (wenn keine gute Qualität).
Wenn die Spannung auf Null fällt, ist wahrscheinlich dieser Transistor 
defekt.

2. Ausfall.
Wenn Netzgerät "geschossen" wurde:
Einschalten.
Wenn V voll durchläuft bzw. sich die V nicht regeln lassen, ist das 
Platinen-Bauteil mit dem aufgesetzten Kühlstern defekt => austauschen.

Wenn sich V regeln läßt, aber keine A zur Verfügung stehen, Widerstand R 
7 (groß, geschraubt) überprüfen (hatte beim 2. Ausfall 21,6 Ohm).
Nach Erneuerung von R 7 wurden wieder A geliefert => alles i.O.


Das alles ist - geschätzt - 30 Jahre her.
Und seitdem gab es keinen Ausfall mehr.
Obwohl ich in jüngerer Zeit das Netzteil bzgl. seiner Spannungsstöße 
richtig "griffig" nahm.

Es geht mir wirklich nur darum, die Ursachen für diese Spannungsstöße 
erkennen bzw. nachvollziehen zu können.


Denn das ganze geht ja noch dahingehend weiter, daß ich versuchen will, 
bei einer per Netztrafo versorgten Festspannungsregelung genau solche 
Spannungsstöße beim Abschalten erzeugen zu können.
Wie es aussieht "kann" das o.g. Netzgerät solche Spannungsstöße 
bewerkstelligen, ohne irgendwie darunter "zu leiden".

Ich frage mich deshalb, wie das nun in einer "Versorgungs-Kette":
Netztrafo - Graetz-Gleichrichter - C mit 2200 µF - 78 S 12 ( mit 
eingangsseitig 0,33 µF und ausgangsseitig 0,1 µF (beide C's direkt an 
seinen "Haxen" angelötet)) - C mit 100 µF
dann ausgangsseitig aussieht, wenn man eingangsseitig den Netztrafo 
wegschaltet.

Was läuft denn dabei eigentlich ab??
Da werkelt ein Netztrafo - ganz konkret einer, der exakt 14,5 V (nach 
Gleichrichtung) an den 78 S 12 liefert - im Hintergrund.
Dabei lädt er aber auch gleichzeitig den C mit 2200 µF auf.
Was geschieht dann, wenn der Netztrafo weggeschaltet wird?
Kann dann der C (2200 µF) aus seiner Kapazität heraus ebenfalls einen 
mit dem o.g. Netzgerät vergleichbaren Spannungsstoß liefern?

Was meint Ihr dazu?
Oder was muß ich tun, um genau so einen Spannungsstoß bewerkstelligen zu 
können?

von Helge A. (besupreme)


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Die 78XX Regler erzeugen solche Stöße nit. Du müßtest schon ein 
"besonderes Netzteil" bauen. Aber wer ist schon auf Überspannung aus.

von Ulrich H. (lurchi)


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Der erste Ausfall dürfte durch die relativ schlecht ausgelegte 
Dimensionierung der Fallback- Schaltung (Strombegrenzung auf weniger 
Strom bei kleiner Spannung) entstanden sein. Bei einer Überlastung (z.B. 
24 V 100 W Halogenlampe) ist abzusehen, dass deutlich mehr als 2 A 
fließen können, und das ist dann zu viel für den 0,68 Ohm Widerstand, 
den Gleichrichter und ggf. auch die 2N3055 / 2N1613.

Wenn zuerst einer der Transistoren durchlegiert hat man die volle 
Spannung am Ausgang.

So wirklich groß sind die Änderungen nicht, um den Puls beim Ausschalten 
zu verhindern. Die Spannungsstöße sollte auch nicht zu Schäden am 
Netzteil führen (lediglich der Elko am Ausgang bekommt ggf. etwas viel 
Spannung). Das ist aber ein Problem für ein Schaltung die da dran hängt, 
wenn da statt der eingestellten Spannung bis etwa 40 V ankommen können. 
Die oben schon einmal erwähnte Diode parallel zu R2 sollte schon 
reichen.

Die Strombegrenzung ist eine Frage von R5 und R7. Die Auslegung dürfte 
Ursache für die Ausfälle sein. So als grobe Schätzung wären für R5 eher 
100 Ohm passend. Der Kritische Fall ist eine Überlast bei etwa 20 V, 
nicht der Kurzschluss.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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L. H. schrieb:
> Da werkelt ein Netztrafo - ganz konkret einer, der exakt 14,5 V (nach
> Gleichrichtung) an den 78 S 12 liefert - im Hintergrund.

14.5 V Eingangsspannung ist sehr knapp für einen 78S12. Der liefert den 
vollen Strom erst ab 15 V Eingangsspannung. Die 14.5 V klingen auch mehr 
nach Leerlaufspitzen/mittelspannung (wie gemessen?), werden also unter 
Last eher nicht ausreichen.

> Dabei lädt er aber auch gleichzeitig den C mit 2200 µF auf.
> Was geschieht dann, wenn der Netztrafo weggeschaltet wird?
> Kann dann der C (2200 µF) aus seiner Kapazität heraus ebenfalls einen
> mit dem o.g. Netzgerät vergleichbaren Spannungsstoß liefern?

Die 78xx sind so gebaut, dass die Ausgangsspannung nicht größer als der 
Nennwert werden kann, auch wenn Vout + Vdrop (~15 V) unterschritten 
werden.

von L. H. (holzkopf)


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Hallo,

Helge A. schrieb:
> Die 78XX Regler erzeugen solche Stöße nit. Du müßtest schon ein
> "besonderes Netzteil" bauen. Aber wer ist schon auf Überspannung aus.

Ja - daß die 78XX-Regler keine vergleichbare Spannungsstöße erzeugen 
können, fiel mir heute früh ebenfalls noch ein.
Weil sie sonst das nicht bewerkstelligen könnten, wofür sie konzipiert 
sind.
D.h.eingangsseitige "Überangebote" an Spannung "verbraten" sie intern in 
Wärme, um die jeweilige Konstant-Spannung aufrecht erhalten zu können.

Vielleicht kannst Du mir zur w.o.g. "Versorgungs-Kette" noch einen Rat 
geben?
Ich dachte daran, nach dem 78 S 12 einen 100 µF-Kondensator einzubauen.
Könnte dort aber auch einen erheblich größeren C einbauen.
Würde der dann beim Abschalten des Netztrafos nicht versuchen, sich 
schlagartig zu entladen?
Oder ist das ein Trugschluß?


Ulrich H. schrieb:
> Bei einer Überlastung (z.B.
> 24 V 100 W Halogenlampe) ist abzusehen, dass deutlich mehr als 2 A
> fließen können, und das ist dann zu viel für den 0,68 Ohm Widerstand,
> den Gleichrichter und ggf. auch die 2N3055 / 2N1613.

Damit hast Du völlig recht.
Das stimmt auch mit den Erfahrungen im Umgang mit diesem Netzgerät 
überein.
Das A-Meter könnte zwar bis 3 A messen, aber wenn ich die Belastung des 
Gerätes "hochziehe", ist am A-Meter erkennbar, daß bei etwa 2 A das 
"Ende der Fahnenstange" erreicht ist.
Da kann ich dann zwar die Spannung noch weiter hochziehen, aber der 
Strom zieht dabei nicht mehr mit (hoch).
Ich denke, seit ich den 0,68 Ohm-Widerstand gegen einen erheblich 
belastbareren (Durchm. ca. 7 mm; Länge ca. 18 mm) austauschte, fängt der 
dann an, Wärme zu entwickeln.

"Abgefackelt" ist mir danach nichts mehr, obwohl ich wiederholt in den 
Grenzbereich ging.
Kurzfristig "verkraftet" das Netzteil dies auch problemlos.
Wie lange es das tun kann, weiß ich nicht genau, weil ich es noch nicht 
darauf anlegte, daß Bauteile zusammenbrechen.
Ja - es ist in der Tat eine "alte" Schaltung, die aber erstaunlich 
zuverlässig funktioniert.
An ihre Besonderheiten habe ich mich inzwischen gewöhnt, und für 
"Wald-Und-Wiesen-Zwecke" taugt sie mir.

Es handelt sich dabei um das einzige meiner Netzteile, das solche 
Spannungsstöße beim Abschalten liefert.
Alle anderen tun das nicht, weshalb mich auch interessierte, warum es 
Spannungsstöße liefert.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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L. H. schrieb:
> Ich dachte daran, nach dem 78 S 12 einen 100 µF-Kondensator einzubauen.
> Könnte dort aber auch einen erheblich größeren C einbauen.
> Würde der dann beim Abschalten des Netztrafos nicht versuchen, sich
> schlagartig zu entladen?
> Oder ist das ein Trugschluß?

Grobes Verhalten von Kondensatoren: Sie wirken einer Spannungsänderung 
entgegen

Grobes Verhalten von Induktivitäten: Sie wirken einer Stromänderungen 
entgegen

Also nein.

Großes C braucht man hinter 78xx nicht.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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L. H. schrieb:
> die aber erstaunlich
> zuverlässig funktioniert.

Kein Wunder, wenn man keinen Burn-In macht, funktioniert fast alles 
halbwegs zuverlässig.

von Ulrich H. (lurchi)


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Den 0,68 Ohm Widerstand gegen eine thermisch belastbarere Type zu 
ersetzen ist keine dauerhafte Lösung. Das Problem ist eher das die 
Schaltung wohl für etwa 2A Ausgelegt ist, der Strom aber bei 20-30 V 
auch einiges höher gehen kann. Ein Belastbarerer 0.68 Ohm Widerstand 
hilf da nicht viel - 1 Ohm wäre hilfreicher, auch wenn dann der maximale 
Strom etwas kleiner wird.

von L. H. (holzkopf)


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Hallo,

Marian B. schrieb:
> 14.5 V Eingangsspannung ist sehr knapp für einen 78S12. Der liefert den
> vollen Strom erst ab 15 V Eingangsspannung. Die 14.5 V klingen auch mehr
> nach Leerlaufspitzen/mittelspannung (wie gemessen?), werden also unter
> Last eher nicht ausreichen.

Danke, daß Du mich (auch) darauf aufmerksam machst.
Die 14,5 V legte ich auf Grund der (üblicherweise) empfohlenen 2 bis 3 V 
Spannungsüberhöhung z.B. für einen 78 S 12 fest.
Gemessen im Leerlauf mit Analog- und Digi-VM.

Welche Leerlauf-Eingangsspannung (gemessen nach dem Gleichrichter) 
sollte ich besser verwenden, damit der 78 S 12 auch tatsächlich die max. 
möglichen 2 A liefern kann?
Ich kann das noch problemlos beliebig ändern.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Leider ist der Schaltplan an einigen Stellen schlecht zu entziffern. 
Kann sein, ich habe ein paar falsche Werte drin. Checke mal die Werte.

Prüfe mal C4 im Netzteilplan. Wenn ich die Ausgangsspannung auf 3,3V 
einstelle, habe ich diesen unschönen Peak. Sobald ich C4 zehnmal größer 
mache, ist der weg. Vielleicht ist C4 schlicht ausgetrocknet. Bei 
höheren Ausgangsspannungen oder höheren Lastströmen ist der Peak nicht 
mehr so ausgeprägt.

Irgendwie erinnert mich der Schaltplan an das Netzteil, was ich in der 
Telekom-Lehre vor 35 Jahren baute. Schaltplan habe ich aber momentan 
nicht verfügbar. Naja, wahrscheinlich waren die damals genauso wie 
heute, auch größtenteils abgekupfert.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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L. H. schrieb:
> Welche Leerlauf-Eingangsspannung (gemessen nach dem Gleichrichter)
> sollte ich besser verwenden, damit der 78 S 12 auch tatsächlich die max.
> möglichen 2 A liefern kann?
> Ich kann das noch problemlos beliebig ändern.

Du brauchst den Wert für die Spitzenlast und das sind 3V mehr als die 
Ausgangsspannung, also 15V. Wenn du ganz auf der sicheren Seite sein 
willst, brauchts 4V. Diagramm 1 und 2 im Datenblatt.

: Bearbeitet durch User
von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Welche Leerlauf-Eingangsspannung (gemessen nach dem Gleichrichter)
>> sollte ich besser verwenden, damit der 78 S 12 auch tatsächlich die max.
>> möglichen 2 A liefern kann?
>> Ich kann das noch problemlos beliebig ändern.
>
> Du brauchst den Wert für die Spitzenlast und das sind 3V mehr als die
> Ausgangsspannung, also 15V.

In der dse-faq findet sich eine sehr ausführliche Betrachtung zu dem 
Thema, inkl. Formeln, für alle die es eilig haben.

Kurz gesagt darf die Minimalspannung am Siebelko unter Volllast nie 
unter Uout + Udrop (hier also etwa 15 V) sinken, sonst schlägt das als 
100 Hz Ripple durch.

von L. H. (holzkopf)


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Hallo,

Abdul K. schrieb:
> Irgendwie erinnert mich der Schaltplan an das Netzteil, was ich in der
> Telekom-Lehre vor 35 Jahren baute. Schaltplan habe ich aber momentan
> nicht verfügbar. Naja, wahrscheinlich waren die damals genauso wie
> heute, auch größtenteils abgekupfert.

Kann gut sein - der eingangs gezeigte Plan stammt aus aus einem 
seinerzeitigen Sammelband.
Elektor oder elv - weiß ich nicht mehr genau.


Abdul K. schrieb:
> Du brauchst den Wert für die Spitzenlast und das sind 3V mehr als die
> Ausgangsspannung, also 15V. Wenn du ganz auf der sicheren Seite sein
> willst, brauchts 4V. Diagramm 1 und 2 im Datenblatt.

Danke für die klare Angabe.

Marian B. schrieb:
> In der dse-faq findet sich eine sehr ausführliche Betrachtung zu dem
> Thema, inkl. Formeln, für alle die es eilig haben.
>
> Kurz gesagt darf die Minimalspannung am Siebelko unter Volllast nie
> unter Uout + Udrop (hier also etwa 15 V) sinken, sonst schlägt das als
> 100 Hz Ripple durch.

Danke auch Dir für die nachvollziehbare Erklärung.
Eilig habe ich es nicht gerade und würde die von Dir gen. Betrachtung 
auch noch ganz gerne lesen.
Was ist dse-faq?
Den Begriff kenne ich nicht.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Nun driften wir etws in Richtung Eigenbau ab.

Leerlauf ist hier nicht das einzige Argument.

Richtig:

Die Leerlaufspannung sollte nicht die Maximalspannung des Reglers 
überschreiten, auch nicht bei bei Netzüberspannung im üblichen Rahmen. 
Also läßt man nach oben etwas Luft.

Aber:

Wenn es um die Lieferfähgkeit geht, so sollte die Rohspannung vor dem 
Regler unter Nennlast immer mindestens ca. 3 Volt über der 
Ausgangsspannung liegen. Da kommen wir dann in den viel diskutierten 
Bereich Ripple und Kondensatordimensionierung. An dieser Stelle ist das 
mit einem einfachen Multimeter nicht soooo simpel, da dir das Gerät 
keine direkten Informationen darüber liefert wie weit die Spannung im 
Laufe einer Halbwelle einbricht.

Was du aus dieser Information machst, hängt davon ab wie Du an die Sache 
herangehst. Willst Du einen Trafo aus dem Bestand nehmen und dann 
entsprechend mit Gleichrichter und Elko kombinieren oder willst Du einen 
Ripple festlegen und danach in der Reihenfolge den Elko wählen und dann 
dementsprechend den Trafo?

Gängig und machbar, wenn auch optimierungsfähig und nicht perfekt, wäre 
ein Trafo der bei Nennlast ca 10 Volt Scheitelspannung über der 
Ausgangsspannung hat. Das wären 22 Volt im Scheitel, entsprechend 15-16 
Volt AC. Um die Verluste am Gleichrichter zu berücksichtigen ist da noch 
ein Volt draufzupacken.

Damit hätte man immer 3 Volt für den Regler und ca. 7 Volt für den 
Ripple. Damit käme man bei Kondensator auch mit der "Fausformel" von 
1000 µF pro Ampere hin. Gleich schreit wieder einer: NEEEEIN ;-)

Will man den Ripple senken, bzw. muß man ihn senken wenn man einen Trafo 
kleinerer Spannung einsetzen will, so benötigt man natürlich mehr 
Kapazität. Man kann eine niedrigere Spannung aber nicht beliebig durch 
eine Kapazitätserhöhung kompensieren. Außerdem sind große Kapazitäten 
nicht schön für den Stromverluf am Eingang (Nadeln, Stichwort: 
Stromflußwinkel) und im Extremfall auch schädlich für den Gleichrichter.

So oder so muß die Spannung des Trafos abzüglich des Gleichrichters 
einen nennenswerten Teil der Zeit (Stichwort: Stromflußwinkel) über der 
Ausgansspannung + 3 Volt für den Regler liegen. Darum die 10 Volt 
Scheitelspannung über der Ausgngsspannung.

Beiden üblichen Kleinspannungen ist der Stromfluwinkel damit ausreichend 
groß. Bei höheren Spannung wird es irgndwann napp. Bei sehr kleinen 
Ausgangsspannungen nimmt der Winkel hingegen zu (gut), aber die 
Zunahme dieser positiven Wirkung nimmt mit der Ausgangsspannung nach 
und nach immer weiter ab.

Gleichwohl bleiben die Verluste bei dieser Auslegung bei gleichem Strom 
von Ausgangsspannung weitgehend unabhängg und im wesentlichen konstant. 
Umgekehrt heißt das, die Augangsleistung nimmt bei gleichem Strom mit 
der Spannung ab. Folglich steigen die relativen Verluste, der 
Wirkungsgrad sinkt. Die Verluste bleiben aber absolut gesehen auf dem 
gleichen beherrschbaren Niveau.

Nun empfehlen manche wegen der Effizienz den Ripple bei kleiner 
Ausgangsspannung zu senken und den Kondensator zu vergrößern. Das kann 
man in begrenztem Umfang machen, man muß aber aufpassen daß man sich 
dafür nicht andere Probleme einhandelt.

Und da stellt sich bei einer Energiequelle für Experimente die Frage:

Wie wichtig ist hier das Thema Effizienz gegenüber Zuverlässigkeit. 
Natürlich muß es nicht uzuverlässig werden, aber man muß dann schon 
wissen was man tut.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Na hoffentlich weißt du was du tust? Letztlich lockst du nur MaWin an 
und ihr diskutiert dann ellenlang threadzerstörend über die Welligkeit 
an Gleichrichtern.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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von Carsten R. (kaffeetante)


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Ne, ich hab bei letzten mal schon angekündigt, daß ich ihn bei diesem 
Thema zukünftig ignorieren werde, weil da bislang nie was sinnvolles kam 
was dagegen sprach. Was nicht heißt daß seine Konstruktion falsch ist. 
Das geht auch. Die Richtung habe ich ja hier auch genannt. Alles hier 
von mir genannte geht mit seinen eigenen Beiträgen in der DSE-FAQ 
konform.

Wenn, dann waren es nur modifizierte Aussagen die mir unterstellt wurden 
und dann natürlich nicht mehr stimmten. Besagte Konstruktion ist 
funktionstüchtig und seit vielen Jahren millionenfach bewährt, wenn auch 
nicht maximal Effizient.

Entscheidend ist halt die Herangehensweise. Was legt man zuerst fest. 
Zwei Beispiele nannte ich ja. Fängt man mit der Ausgangsspannung und dem 
Ripple an und sucht den Trafo oder umgekehrt?

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)



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Hallo zusammen,

Ihr helft mir sehr mit all Eueren Anregungen.

Carsten R. schrieb:
> Was du aus dieser Information machst, hängt davon ab wie Du an die Sache
> herangehst. Willst Du einen Trafo aus dem Bestand nehmen und dann
> entsprechend mit Gleichrichter und Elko kombinieren oder willst Du einen
> Ripple festlegen und danach in der Reihenfolge den Elko wählen und dann
> dementsprechend den Trafo?
>
> Gängig und machbar, wenn auch optimierungsfähig und nicht perfekt, wäre
> ein Trafo der bei Nennlast ca 10 Volt Scheitelspannung über der
> Ausgangsspannung hat. Das wären 22 Volt im Scheitel, entsprechend 15-16
> Volt AC. Um die Verluste am Gleichrichter zu berücksichtigen ist da noch
> ein Volt draufzupacken.
>
> Damit hätte man immer 3 Volt für den Regler und ca. 7 Volt für den
> Ripple. Damit käme man bei Kondensator auch mit der "Fausformel" von
> 1000 µF pro Ampere hin. Gleich schreit wieder einer: NEEEEIN ;-)

Den Trafo habe ich schon und könnte mich (jetzt) in den Hintern beißen, 
weil ich ihn (nur) auf die 14,5 V "hintrimmte".
Macht nichts - trimme ich ihn halt wieder hoch (Foto im Anhang).

Dazu sind Deine Angaben sehr hilfreich, weil ich die auch auch exakt 
kontrollieren kann.

Danke.
Auch dafür, daß Du beiläufig eine "Faustformel" nennst.
Wobei m.E. gegen "Faustformeln" an sich nichts einzuwenden ist.
Denn immerhin beschreiben sie einen groben Rahmen, innerhalb dessen man 
sich tunlichst bewegen sollte.
Um nicht recht viel verkehrt machen zu können.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Das Ding nannte ich so weil das hier so ein Schlagwort ist. Und man muß 
sich nicht dran halten wenn man weiß was man tut. Was sie besagt steht 
im selben Satz in dem auch der Begriff steht.

Man kann die Aufgabe lösen wenn man 1000 µF pro 1 A Nennstrom einbaut. 
Wichtig ist dann aber der Kontext: Kleinspannung. Diese Auslegung führt 
dann zu einem Ripple von ca. 7 Volt, je nach konkreten Bauteilen etwas 
mehr oder weniger. Diesen Spielraum hast du nicht, da Du nur einen 14,5 
Volt Trafo hast. Ich gehe mal davon aus daß das der Effektivwert der 
Wechselspannung bei Nennlast und nicht Leerlauf ist.

Das heißt Du hast eine Scheitelspannung von ca 20,5 Volt, abzüglich der 
Verluste am Gleichrichter. Es bleiben theoretisch ca. 19 Volt über. Das 
hängt davon ab wie weich oder hart der Trafo ist. Für den Regler 
brauchst du 15 Volt. Dir bleiben für den Ripple 4 Volt. Das ist etwas 
mehr als die Hälfte vom genannten Ripple der zur Faustformel gehört.

Also mußt Du die Kapazität vergrößern, ca. verdoppeln. Das verkleinert 
den Stromflußwinkel und erhöht somit die nötige Stützzeit und erhöht die 
nötige Kapazität etwas weiter. Du benötigst in diesem Fall also 
theoretisch ca. 2000 µF pro Ampere.

Ganz grob zur Abschätzung im !Worstcase! "bei nahezu 100% Stützzeit" 
gilt dann bei 50 Hz, also 10 ms pro Halbwelle:

 1 000 µF pro 1 Ampere führt zu einem Ripple von 10 Volt.
10 000 µF pro 1 Ampere führt zu einem Ripple von  1 Volt.

Das sind aber unrealistsch schlechte Werte.

Nun braucht man noch Reserven für die Bauteiletoleranzen und 
Netzschwankungen. Außerdem sind das Mindestwerte. Man nimmt also immer 
die nächstgrößere Schuhgröße. 2200 µF ist das nächste Standardkaliber, 
was !in diesem Fall! bei 1 A eine knappe Reserve einplant. Alternativ 
kann man auch bei 2 A 4700 µF nehmen. Das wären ca 20 % Reserve.

Bei gegebenen Trafo (Das ist der Kontext!) kann man natürlich auch 
größere Kapazitäten nehmen, aber:

- eine übermäßig große Kapazität belastet die Gleichrichterdioden, den 
Trafo und das Netz mit harten Nadelimpulsen im Aufladevorgang. Das kann 
die Dioden zerstören. Das gab es teilweise Serienmäßig. Ich besitze 
selbst solche Geräte die alle 6 - 12 Monate wegen defekter Gleichrichter 
ausfielen bis ich von den Originalvorgaben korrigierend abwich. Und das 
waren keine Billiggeräte.

- eine große Kapazität wirkt dem Spannungsabfall in der Stützzeit 
entgegen und reduziert zwar den Ripple, das bedeutet aber auch einen im 
Mittel höheren Effektivwert der Rohspannung, da sich diese nach dem 
Scheitelwert und Ripple richtet. Das erhöht die Verluse im Regler, da 
dieser nun mehr Spannung abbauen und in Wärme umwandeln muß.

Eine andere Sichtweise bei der Konstruktion besteht darin einen Ripple 
der Rohspannung von 20% anzustreben oder alternativ einen 
Stromflußwinkel von 30 Grad. Auf Kleinspannungen bezogen liegen alle in 
ähnlichen Regionen.

Bei 30 Volt Scheitelwert bedeutet das:
Faustformel führt zu ca. 7 Volt Ripple
20 % Regel führt zu ca. 6 Volt Ripple
30 Grad Stromflußwinkel führt zu ca. 4 Volt Ripple

Allerdings würde ich wegen der genannten Probleme die 30 Grad nicht 
unterschreiten wollen. Bei kleineren Spannungen sehen die 
(theoretischen) Zahlen etwas anders aus.

10 Volt Scheitel:
Faustformel führt zu ca. 7 Volt Ripple
20 % Regel führt zu ca. 2 Volt Ripple
30 Grad Stromflußwinkel führt zu ca. 1,5 Volt Ripple

In anderem Kontext werden 10 000 µF pro Ampere empfohlen, was 
theoretisch zu einem Ripple von 1 Volt führt, real noch weniger. Wenn 
man den Stromflußwinkel beachtet merkt man daß solche Kapazitäten erst 
bei kleinen Spannungen wirklich sinnvoll werden. Ein weicher Trafo, 
geade bei kleinen Leistungen normal, mildert das Proplem der 
Stromspitzen.

Es geht um die Ballance zwischen Stromflußwinkel und Ripple, wobei ein 
Ripple von 7 Volt handhabar ist und ein sehr keiner Stromflußwinel 
gerade für den Einstieg für Überraschungen und Rätsel sorgen kann. Oft 
fehlt dann das nötige Meßgerät im Hobbybereich dieses dann 
nachzuvollziehen.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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L. H. schrieb:
> Den Trafo habe ich schon und könnte mich (jetzt) in den Hintern beißen,
> weil ich ihn (nur) auf die 14,5 V "hintrimmte".
> Macht nichts - trimme ich ihn halt wieder hoch (Foto im Anhang).

Wa ist daran so schlimm? Wenn alles später funktioniert, statuierst Du 
halt mal, wie hoch das NG bei Nennbelastung noch einwandfrei 
funktioniert und dieser Wert ist dann der Nennarbeitsbereich Deines 
Gerätes. Aus den 0-30V wird dann halt 0-27.5V.

Und wenn Dich das wirklich stört, wickle ein paar zusätzliche Windungen 
drauf und es passt. Ich habe früher immer meine eigenen Trafos berechnet 
und gewickelt.

Mfg,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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L. H. schrieb:
> nach dem angehängten Schaltplan baute ich mir mal ein stabilisiertes
> Netzgerät.
> Was aus dem Schaltplan nicht ersichtlich ist, sind zwei
> Drehspul-Instrumente, die "hinter" dem letzten Kondensator eingebaut
> sind.

Was ich noch fragen wollte: ist der Abgreifpunkt der Ausgangspannung an 
den Ausgangsbuchsen oder wie im Schaltbild angegeben hinter Deinem 
Strominstrument? Wenn nicht, dann schlage ich vor das 
Spannungseinstellpoti direkt an der Ausgangsbuchse anzuschließen damit 
der Spannungsabfall am Instrument vermieden wird. Ich nehme aber fast 
an, daß dir das auch aufgefallen ist.


Gerhard

von Helge A. (besupreme)


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Muß es denn unbedingt der 78S12 sein?

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Stichwort LM2940. Der ist auch einen Ticken solider am Eingang als die 
78xx, aber beide kriegt man normalerweise nicht kaputt. /e: Ja gut, der 
LM2940 braucht keine Ausgangs-C-Rückwärts-Eingang-Kurzgeschlossen-Diode.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ging doch um Netzteil, also warum nicht L200.

von L. H. (holzkopf)


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Hallo,

Gerhard O. schrieb:
> Wa ist daran so schlimm? Wenn alles später funktioniert, statuierst Du
> halt mal, wie hoch das NG bei Nennbelastung noch einwandfrei
> funktioniert und dieser Wert ist dann der Nennarbeitsbereich Deines
> Gerätes. Aus den 0-30V wird dann halt 0-27.5V.

Bzgl. des eingangs gen. Netzteiles wollte ich nur wissen, warum es 
Spannungsstöße beim Abschalten liefert.
So einigermaßen ist mir das jetzt klar.
Ansonsten taugt es mir so, wie es ist.

Wenn ich ein anderes Netzteil brauche, das keine Spannungsstöße liefert, 
verwende ich ein anderes.

Eigentlich war das gen. Netzteil der "Auslöser" dafür, ob solche 
Spannungsstöße z.B. auch bei Verwendung eines Spannungsreglers 78 S 12 
machbar sind.
Daß ich mich damit auf einem geistigen Irrweg befand, ist mir inzwischen 
auch klar.


Carsten R. schrieb:
> Man kann die Aufgabe lösen wenn man 1000 µF pro 1 A Nennstrom einbaut.
> Wichtig ist dann aber der Kontext: Kleinspannung. Diese Auslegung führt
> dann zu einem Ripple von ca. 7 Volt, je nach konkreten Bauteilen etwas
> mehr oder weniger. Diesen Spielraum hast du nicht, da Du nur einen 14,5
> Volt Trafo hast. Ich gehe mal davon aus daß das der Effektivwert der
> Wechselspannung bei Nennlast und nicht Leerlauf ist.

Mir wurde auch klar, daß ich von vornherein (bzgl. des Vorhabens, unter 
Einsatz eines Festspannungsreglers 78 S 12 eine "Versorgungs-Kette" 
aufzubauen) elementare Fehler machte.
Das betrifft v.a. den Trafo, der diese Kette versorgen soll.
Und fängt schon damit an, daß ich den Trafo so modifizierte, daß er im 
Leerlauf (nach dem Gleichrichter) 14,5 VDC liefert, was insgesamt 
"daneben" ist.

Ich werde mir noch ansehen, was er unter Nennlast überhaupt zu liefern 
vermag.
Geleitet vom Gedanken mit den 14,5 VDC nahm ich die "Feinanpassung" mit 
Zusatzwindungen vor.
Der Trafo hat also schon noch Spielraum nach oben hin.

Den werde ich erheblich weniger "blauäugig" ausloten.
Belastbar ist der Trafo allemal in der Größenordnung von ca. 30 W.


Carsten R. schrieb:
> Bei gegebenen Trafo (Das ist der Kontext!) kann man natürlich auch
> größere Kapazitäten nehmen, aber:
>
> - eine übermäßig große Kapazität belastet die Gleichrichterdioden, den
> Trafo und das Netz mit harten Nadelimpulsen im Aufladevorgang. Das kann
> die Dioden zerstören. Das gab es teilweise Serienmäßig. Ich besitze
> selbst solche Geräte die alle 6 - 12 Monate wegen defekter Gleichrichter
> ausfielen bis ich von den Originalvorgaben korrigierend abwich. Und das
> waren keine Billiggeräte.

Gegebener Trafo ist ja immer - zumindest bei Mantelkern-Trafos - sehr 
relativ.
Weil bei denen i.d.R. die Möglichkeit besteht, völlig problemlos 
mindestens eine ganze Lage an Zusatzwindungen aufbringen zu können.
Was natürlich gewisse Spielräume eröffnet.

Im Zitat nennst Du Korrektur-Maßnahmen, die mich interessieren.
Was genau hast Du da abgeändert?
Kapazitäten und/oder Trafos?


Gerhard O. schrieb:
> ...wickle ein paar zusätzliche Windungen
> drauf und es passt. Ich habe früher immer meine eigenen Trafos berechnet
> und gewickelt.

Ja - zusätzliche Windungen sind bei entspr. Trafos praktikabel, und wenn 
man sich mit Trafo-Berechnungen befaßt hat, kennt man auch die 
(geschätzten) Faktoren für Streuverluste.
Es gibt auch für Trafo-Auslegungen herrliche Faustformeln.
Vergleicht man die mit exakten Berechnungen bzw. vorliegenden Trafos, 
brauchen wir mit ein paar zusätzlichen Windungen nicht gerade zimperlich 
zu sein.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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L. H. schrieb:
> Im Zitat nennst Du Korrektur-Maßnahmen, die mich interessieren.
> Was genau hast Du da abgeändert?
> Kapazitäten und/oder Trafos?

Wahrscheinlich weniger C und dickere Gleichrichter.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Ja genau. Seit dem nehme ich, wenn der Trafo schon gewählt ist, den 
Kondensator so groß wie nötig und so klein wie möglich um mit dem Ripple 
den Spielraum den ich habe weitgehend auszunutzen. Das maximiert den 
Stromflußwinkel und erzeugt breitere Stromimulse die dafür nicht so hoch 
sind.

Man kann es auch anders machen und sich zuerst für einen Ripple 
entscheiden und dann den passenden Trafo suchen. Im Hobbybereich nimmt 
man aber als Trafo oft was man gerade so hat und noch paßt. Außerdem 
tauscht man bei Reperaturen einen intakten Trafo selten gegen ein 
anderes Modell aus, da er klaglos ins Gehäuse passen soll. Da will man 
oft im Gehäuse die Halterung  nicht umbauen.

Weiter habe ich einen anderen Gleichrichter genommen, da die 
Stromimpulse beim Laden der Elkos trotzdem weit jenseits des 
durchschnittlichen Nennstromes liegen. Das müssen die Dioden vertragen.

Der Kühlkörper für den Brückengleichrichter war dann damals wohl eher 
überflüssig, hat aber auch nicht geschadet.

Ich sage nicht daß das die einzig wahre Methode ist so etwas zu machen, 
aber ich bin für mich bislang gut damit gefahren und überlege mir seit 
dem zweimal ob ein größerer Kondensator wirklich nur Vorteile bringt.

"Viel hilft viel" ist nicht immer die optimale Strategie. Oft gibt es 
ein Optimum mit einer mehr oder weniger großen grünen Zone drum herum. 
Sehr große Abweichungen davon sind oft in beiden Richtungen irgendwann 
von Nachteil oder zumindest nicht mehr sinnvoll.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


Angehängte Dateien:

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Im Anhang ist eine elektronische PDF Version des Schaltplans.

Ich werde demnächst mal die Schaltung aufbauen weil ich 
(störrischerweise) immer noch der Meinung bin, dass die 
Spannungsüberhöhung beim Ausschalten  irgendeinen noch unentdeckten 
Komponentenfehler zuzuschreiben ist und kein grundsätzlicher 
Entwurfsfehler des Entwicklers ist.

Gerade wenn die Spannung auf der Hilfsseite beim Abschalten 
zusammenbricht, wird T3 sehr schnell stromlos und die Ausgangsspannung 
bricht zusammen. Zusätzlich wird T2 angesteuert und zieht die Spannung 
nach unten. So wie ich die Schaltung einschätze, wird T2 beim langsamen 
Zusammenbrechen stärker durch gesteuert weil die Referenzspannung nun 
kleiner wird. Das steuert sogleich T2 stärker an und zieht die Spannung 
nach unten. Ich denke auch dass C1 und C2 nicht zu groß sein sollten um 
ein schnelles Zusammenbrechen der Hilfsspannung zu gewährleisten. Ob C5 
hier ein Problem sein könnte kann ich noch nicht beurteilen.

Sollte ich mich irren, dann bitte ich nicht zu laut zu lachen;-)

Ich habe da auch noch eine Idee wie man eine Strom-Zurückfaltung 
(Foldback Current Limiting) im Kurzschlussfall leicht realisieren 
könnte. Das hätte den großen Vorteil dass die Verlustleistung in jenem 
Fall klein bleiben würde. Das möchte ich auch noch ausprobieren.

Man könnte auch noch den Strombegrenzungseinsatz einstellbar machen.

Ihr denkt jetzt, der Gerhard ist total bescheuert sich noch mit einer 
solchen Schaltung abzugeben. Tatsache ist, dass solch einfache 
Schaltungen prinzipiell auch interessant sein können. Auch Hewlett 
Packard hat in den 60er Jahren einige Labor Kleinnetzgeräte mit 
vollkommen diskreter Bestückung im Lieferprogramm gehabt, die 
einwandfrei funktionierten (Ich habe selber so eins und es ist nach 50 
Jahren immer noch 100%ig zuverlässig). Warum also mal nicht mit solcher 
Retro-Technik in 2015 rumspielen? Ich persönlich liebe solche alte 
Schaltungen. Ist ja auch nur ein Hobby.


schönen Tag wünsche ich noch,
Gerhard

von L. H. (holzkopf)


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Hallo,

Gerhard O. schrieb:
> Ihr denkt jetzt, der Gerhard ist total bescheuert sich noch mit einer
> solchen Schaltung abzugeben. Tatsache ist, dass solch einfache
> Schaltungen prinzipiell auch interessant sein können. Auch Hewlett
> Packard hat in den 60er Jahren einige Labor Kleinnetzgeräte mit
> vollkommen diskreter Bestückung im Lieferprogramm gehabt, die
> einwandfrei funktionierten (Ich habe selber so eins und es ist nach 50
> Jahren immer noch 100%ig zuverlässig). Warum also mal nicht mit solcher
> Retro-Technik in 2015 rumspielen? Ich persönlich liebe solche alte
> Schaltungen. Ist ja auch nur ein Hobby.

Was sollte daran bescheuert sein, sich mit diskreten Schaltungen zu 
befassen?
Sei versichert, daß jedenfalls ich das keineswegs für bescheuert halte.

Und es ist für mich auch absolut nachvollziehbar, wenn Wertschätzung 
100%iger Funktionsfähigkeit über lange Zeiträume vorliegt.
Denn nichts anderes wollen wir alle doch erreichen bzw. in Gebrauch 
haben können.
Das schimmerte auch in den vielen hilfreichen Beiträgen durch.


Zur Schaltung selbst kann ich Dir nur sagen, daß sie sich bzgl. des 
Spannungsstoßes von Anfang an so verhielt.
Natürlich kann ich nicht ausschließen, daß ich möglicherweise 
(unbemerkt) bereits am Anfang etwas "vermurkst" habe, das diese 
Spannungsstöße begünstigt oder ermöglicht.

Mich hat das aber auch nie weiter gestört oder beunruhigt.
Ganz im Gegenteil war es bisweilen ganz nützlich, solche Spannungsstöße 
erzeugen zu können, weshalb ich auch nicht vorhabe, das Gerät zu 
"verbessern".

Wenn es für Dein Nachbau-Vorhaben evtl. hilfreich sein könnte:
Ich glaube, ich müßte auch noch eine komplette Beschreibung zum 
Schaltplan haben.
Soll ich die mal "ausgraben"?

von Gerhard O. (gerhard_)


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L. H. schrieb:
> Wenn es für Dein Nachbau-Vorhaben evtl. hilfreich sein könnte:
> Ich glaube, ich müßte auch noch eine komplette Beschreibung zum
> Schaltplan haben.
> Soll ich die mal "ausgraben"?

Hallo L.H.,

ja, das wäre sehr nett und würde mich freuen. Vielleicht finde ich 
nächstes Wochenende Zeit um die Schaltung zu testen.

Wenn man eine zweite Differenzialstufe einbauen würde könnte man auf der 
Minus Seite des Ausgangs den Strom dort messen und nach 
Labornetzgeräte-Art eine richtig funktionierende feine Stromreglung 
anstatt der Strombegrenzung in dieser Schaltung hinzufügen. Muss mir das 
mal überlegen. Man braucht dann nicht einmal ein OR-Gate zur CV/CC 
Umschaltung wie in üblichen Schaltungen.

Gruesse,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


Angehängte Dateien:

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Ich habe jetzt gerade keine Zeit für private Sachen. Würdest Du für mich 
später ein paar Messungen machen wollen? Werde mich später am Abend (bei 
mir GMT-7) wieder melden.

Im Anhang noch eine kleine Korrektur an E4 Beschriftung

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Der Spannungsstoß beim Ausschalten ist eigentlich klar eine Fehler in 
der Auslegung. Ich vermute mal, dass die Filterung der Ref. Spannung 
üner R2 und C5 nachträglich dazu kam. Die Erklärung ist eigentlich recht 
einfach: Wegen der Ladung in C5 geht beim Zusammenbrechen der 
Hilfsspannung die Spannung an der Basis von T1 in den positiven Bereich. 
Der Eingang an T2 ist durch die Diode D2 nach oben begrenzt, so dass die 
Spannungsregelung unwirksam wird, wenn es am anderen Eingang über etwa 
0,7 V geht. Den Ladeelko zu verkleinern geht nur sehr begrenzt, der ist 
schon recht klein für den Strom. C4 größer zu machen (ggf. auch ein 2. 
Elko parallel zur Zenerdiode) könnte helfen, weil dann die Spannung an 
C5 ggf. schnell genug abfallen kann. Auch einfach D2 entfernen (oder 
durch 2 in Reihe ersetzen) könnte schon ausreichen.

So schlecht ist die Schaltung auch nicht. Die Verstärkung ist etwa 
1000-fach im DC Fall was einen DC Ausgangswiederstand von etwa 1 mOhm 
bringt. Für die Stabilität bei großen Kapazitäten ist das sehr hilfreich 
und oft auch nicht so störend. Das angenehmen an der diskreten Lösung 
ist, dass sie auch bis 50 oder 100 V zu skalieren wäre.

Sinnvoll wäre noch eine LED parallel zu R10, um den Strom der 
Stromquelle zu begrenzen. So kommt ggf. einer der kleinen Transistoren 
schon ans Limit bei einem Kurzschluss - die LED würde auch gleich die 
Strombegrenzung anzeigen. Falls man so eine Schaltung nachbauen will, 
sollte man auch die Art der Spannungseinstellung ändern: das 
Teilerverhältnis fest lassen, und die Ref. Spannung verstellen.

Die Schaltung hat auch bereits ein Fold-Back Begrenzung, nur ist die 
nicht so gut ausgelegt - bei hoher Spannung wird der Strom zu hoch, 
sogar über 2 A.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gerhard, was ist an meiner Sim falsch? Sie zeigt doch eindeutig das 
Fehlverhalten (bei logischerweise funktionierenden Baulementen, da Sim). 
Ist also ein Designfehler bzw. -einschränkung, denn noch ist sie nicht 
komplett ausgebügelt. Zumindest habe ich die Vorschläge alle noch 
nicht ausprobiert. Werd ich wohl auch nicht machen. Ich sehe das 
archivarisch :-)

Der Foldback ist auch etwas eingeschränkt. Sieht man, wenn man eine 
Belastungs-Stromquelle ranhängt und ne Rampe fährt. Pendelt sich bei 
1,5A ein. Ich weiß nicht, ob der 2N3055 damit dann ausreichend 
SOAR-geschützt ist. Ist er es?


Mit RoJoe gabs mal einen Thread, in dem ein Kombi 
Linear/Switcher-Netzteil realisiert wurde. Im Schwachlastbereich läuft 
es linear, bei Belastung als Schaltnetzteil. Ich denke, da wäre es 
sinnvoller ein Labornetzteil draus zu machen. Fände ich technisch 
jedenfalls interessanter. Hier:
Beitrag "Re: J-FET N-Channel mit gößer 70V Drain / Source Spannung für Konstantstromsenke"

Sollte man sich AUF JEDEN FALL mal ansehen, wenn man an geilen 
Schaltungen Interesse hat.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Gerhard, was ist an meiner Sim falsch?

Hallo Abdul,

Jetzt erst sah ich Deinen Sim Beitrag. Ich werde es mir heute Abend 
näher ansehen. Vielen Dank für den Hinweis.

Gruesse,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Du schriebst:
"Ich werde demnächst mal die Schaltung aufbauen weil ich
(störrischerweise) immer noch der Meinung bin, dass die
Spannungsüberhöhung beim Ausschalten  irgendeinen noch unentdeckten
Komponentenfehler zuzuschreiben ist und kein grundsätzlicher
Entwurfsfehler des Entwicklers ist."

Und ich machte ein Simulation der Originalschaltung, die das Problem 
klar darstellt (Wenngleich auch nicht die Ursache).

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Du schriebst:
> "Ich werde demnächst mal die Schaltung aufbauen weil ich
> (störrischerweise) immer noch der Meinung bin, dass die
> Spannungsüberhöhung beim Ausschalten  irgendeinen noch unentdeckten
> Komponentenfehler zuzuschreiben ist und kein grundsätzlicher
> Entwurfsfehler des Entwicklers ist."
>
> Und ich machte ein Simulation der Originalschaltung, die das Problem
> klar darstellt (Wenngleich auch nicht die Ursache).

Beim Nachlesen würde ich das jetzt etwas anders formulieren:
"...zuzuschreiben ist und nicht unbedingt ein grundsätzlicher
> Entwurfsfehler des Entwicklers ist."

Ich sehe die Sache auch so: Es ist auf alle Fälle sehr nützlich die 
Schaltung zu simulieren. Dank Dir hast Du die Schaltung schon einmal für 
die Sim umgesetzt. BTW. welche Version von LTSpice verwendest Du? Die 
Simulation interessiert mich auf alle Fälle.

Es ist aber oft auch sehr interessant zu vergleichen inwieweit die "Real 
World Schaltung" mit der Sim übereinstimmt.

Bis später, die Arbeit ruft und meine Mittagspause ist um;-)
Gerhard

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Vielleicht wird noch eine bessere Kopie des Schaltplans gepostet, dann 
könnte ich die letzten Schätzungen verbessern.

LTspice: Naja, immer die letzte Version wenn was nicht funktioniert ;) 
Die hier ist so 250 Tage alt. Macht jetzt keinen Unterschied bei dieser 
Schaltung.

Mahlzeit!

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Abdul,

ich habe mir gerade Deine Simulation angesehen. Die V[stab] sollte doch 
gar nicht zusammenbrechen dürfen. Vielleicht sollte man R1 verkleinern 
und C1/C2 größer machen, dass genug Querstrom durch die Zenerdiode 
fließt.
V[stab] sollte auf Belastungsänderungen doch gar nicht reagieren.

Mach mal bitte die Sim mit nur C1=C2=47uF geändert und lasse sonst alles 
gleich. Diese Maßnahme sollte die Stromversorgung vom Regelteil 
verbessern. Ich wette fast, dass dann die Spannungsüberhöhung 
verschwindet.

Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Vielleicht wird noch eine bessere Kopie des Schaltplans gepostet, dann
> könnte ich die letzten Schätzungen verbessern.
>
> LTspice: Naja, immer die letzte Version wenn was nicht funktioniert ;)
> Die hier ist so 250 Tage alt. Macht jetzt keinen Unterschied bei dieser
> Schaltung.
>
> Mahlzeit!

Danke!

von Gerhard O. (gerhard_)


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Nachtrag: mache R1=680 Ohm

Übrigens, der Wert von R11 ist unklar, sieht zwar nach 1K8 aus, bin mir 
aber nicht sicher.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich mach erstmal garnix bis der Schaltplan sauber erkennbar ist. Dann 
ändere ich auch die Bauelementbezeichner. Hab ich momentan nur für die 
Transen gemacht. Sonst wird das ein ewiges Hickhack wer was wie meinte.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich frage mich übrigens noch warum man R1 überhaupt braucht. Meiner 
Berechnung nach ist XC von C1+C2 zusammen 1600 Ohm. Bei 10V an C4 
bleiben weniger als 2-3mA übrig für die Regelelektronik und 
Ausgangsspannungsteiler. Ich plädiere für C1=C2=47uF und R1=100-470 Ohm.

Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Ich mach erstmal garnix bis der Schaltplan sauber erkennbar ist.

Du magst also meinen neuen Schaltplan nicht...

Naja, es wurden ja mehr Unterlagen versprochen.

von Helge A. (besupreme)


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Ubrigens Designfehler siehe 
Beitrag "Re: Elektronisch stabilisiertes Netzteil" - Der Elko vor T1 
muß kleiner. 1uF ist ausreichend.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Helge A. schrieb:
> Ubrigens Designfehler siehe
> Beitrag "Re: Elektronisch stabilisiertes Netzteil" - Der Elko vor T1
> muß kleiner. 1uF ist ausreichend.

Das finde ich auch. Ich sehe allerdings den Zweck von C5 außer für eine 
Einschaltverzögerung sowieso nicht ein . Andernfalls bin ich der Meinung 
dass C5 sonst an Masse sollte, um die stabilisierte Gleichspannung 
abzublocken. T1 braucht es doch für die Regelfunktion gar nicht. Wenn 
aber C5 nur als Einschaltverzögerung gedacht ist, sollte man C5 noch mit 
einer Diode überbrücken damit C5 sich beim Ausschalten gleich wieder 
entlädt.

Ich schlage auch vor die Hilfsspannung mit 10uF abzublocken damit der 
Regelteil bei schnellen Belastungsänderungen nicht davon beeinflusst 
wird. Nach R1 ist die Impedanz der Stromversorgung nur durch die 
Zenerdiode gegeben.

: Bearbeitet durch User
von RoJoe (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Mit RoJoe gabs mal einen Thread, in dem ein Kombi
> Linear/Switcher-Netzteil realisiert wurde. Im Schwachlastbereich läuft
> es linear, bei Belastung als Schaltnetzteil. Ich denke, da wäre es
> sinnvoller ein Labornetzteil draus zu machen. Fände ich technisch
> jedenfalls interessanter. Hier:
> Beitrag "Re: J-FET N-Channel mit gößer 70V Drain / Source Spannung für
> Konstantstromsenke"
>
> Sollte man sich AUF JEDEN FALL mal ansehen, wenn man an geilen
> Schaltungen Interesse hat.

Hi Abdul,
interessant war die Sache schon :-)
Es ging dabei darum, nach Vorgabe des TE ein Spezialproblem zu lösen.
Die Schaltung sollte ab ca. 1V Eingangsspannung durchlässig sein
mit möglichst wenig Udrop und ab 5V Eingangsspannung 5V ausgeben.
Dabei sollte sie bis 70V Eingangsspannung aushalten.
Als Bonus hat sie dann locker 100V Eingangsspannung ausgehalten
und ging ab ca. 5,1V Eingangsspannung sanft in den Schaltbetrieb,
um, - ebenfalls Bonus - einen hohen Wirkungsgrad zu haben.
Die Spannungsregelung brauchte nicht so genau zu sein,
da noch ein weiterer Regelchip nachgeschaltet war.

Daraus ein hochpräzises Labornetzteil machen zu wollen
halte ich aus diesem und weiteren Gründen für nicht so empfehlenswert.

Man könnte sie aber - modifiziert, mit PMOS als Schalter -
als Vorregler für einen Präzisions-Linearregler nehmen.


Hier noch eine andere Idee:
Ich habe mir vor Jahrzehnten(!) ein lineares Labornetzteil gebaut,
das kann 0 bis 48 Volt und bis zu 6 A.

Es hat keinen riesendicken Kühlkörper und keinen Ventilator.
Längstransistor ist ein einziger BD249.
Wie das?
Es hat eine Thyristor-Vorregelung.
Es wird der Udrop über dem Längstransistor gemessen
und der Thyristor so geregelt, dass über dem Längstransistor
gerade etwas mehr als der Ripple abfällt.

Ich muss immer schmunzeln,
wenn Jahrzehnte später in linearen Labornetzteilen
immer noch fett die Watts verheizt werden.

von ArnoR (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> bin ich der Meinung dass C5 sonst an Masse sollte

Ein bemerkenswertes Unverständnis der Schaltungsfunktion. C5 ist genau 
richtig angeschlossen, der Anschluss an Masse wär Schwachsinn.

Das Problem der Schaltung hat Ulrich beschrieben, das solltest du mal 
lesen.

von Toxic (Gast)


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Ich hab das Ding mal umgezeichnet und mich auf die wesentlichen Bauteile 
konzentriert(ausgehend vom ersten geposteten Schaltplan).
ich kann mir momentan einfach keinen Reim darauf machen - egal wiel 
langsam oder schnell sich sich die Elkos entladen - dass die Spannung so 
"ueberschiessen" kann.
Ist das wirklich das komplette Schaltbild oder sind da noch zusaetzliche 
Bauteile verbaut?
Das Netzteil selbst ist relativ einfach - fast schon zu einfach.Ich kann 
mir nicht vorstellen, dass es ueber den gesamten Spannungsbereich und 
mit unterschiedliche Belastungen schwingungsfrei arbeitet.

von Gerhard O. (gerhard_)


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ArnoR schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> bin ich der Meinung dass C5 sonst an Masse sollte
>
> Ein bemerkenswertes Unverständnis der Schaltungsfunktion. C5 ist genau
> richtig angeschlossen, der Anschluss an Masse wär Schwachsinn.
>
> Das Problem der Schaltung hat Ulrich beschrieben, das solltest du mal
> lesen.

Habe ich auch. Ulrich erklärt aber hauptsächlich das Abschaltverhalten. 
C5 hat aber beim Einschalten eine noch wichtigere Aufgabe: Beim 
Einschalten der Spannung ist C5 noch nicht geladen und zieht die Basis 
nach -5V6V. T2 kann also vorübergehend überhaupt nicht leiten und T3 
bleibt auch stromlos. T4/T5 kriegen also keinen Basisstrom. Erst später, 
nachdem C5 sich auflädt wird T1/T3 graduell frei gegeben und T3 stellt 
den Basisstrom für T4/T5 bereit;  T2 wird dann über T1 in der Lage sein 
die Ausgangsspannung ohne Spannungsueberhoehung einzuregeln. Wenn ich 
also recht habe sollte das Teil ein gutes Einschaltverhalten haben.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Den Widerstand R1 braucht man schon, damit man nicht übermäßig viel 
Rippel mit drauf kriegt. Über den Widerstand wird auch der Strom durch 
die Zenerdiode eingestellt. Die Kondensatoren C1,C2 geben zwar auch eine 
Begrenzung des Stroms aber gepulst. Das Problem ist ja auch nicht das im 
Betrieb die Hilfsspannung einbricht, sondern beim Ausschalten die 
Hilfsspannung (C4 bzw. Zenerdiode) zu schnell runter geht im Vergleich 
zur Spannung in C5.

C4 zu vergrößern wäre wohl auch schon ausreichen und heute auch nicht so 
teuer - das muss ggf. gar nicht so viel sein - der Maßstab ist die 
Zeitkonstante von R2*C5, nicht der Ladeelko. C5 verkleinern würde es 
auch tun, aber auch mehr Rauschen und ggf. Rest-Rippel bringen. Die 
Richtung zu den -5 V ist auch schon richtig, denn dass ist die Ref. 
Spannung für die Regelung. Es ist auch gut die Filterung am Eingang zu 
T1 zu machen, eine Filterung bei R9/R10 wäre schlecht für die Stabilität 
der Regelung.

Der Transistor T1 ist schon wesentlich für die Regelung: zum einen hat 
man darüber eine Kompensation der Temperaturabhängigkeit und des Offsets 
mit T2, so dass man auch ohne Abgleich den Nullpunkt ganz gut 
(Vielleicht 50 mV) treffen sollte. Außerdem trägt der Transistor über 
die damit veränderliche Stromquelle mit T3 auch zur Verstärkung bei - 
ohne dürft die Verstärkung etwas knapp und damit der Ausgangswiderstand 
deutlich größer werden. Vermutlich wegen der Verstärkung ist R3 recht 
groß gewählt, auch wenn man dadurch nicht ganz bis 0 runter kommt.

von Helge A. (besupreme)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich sehe allerdings den Zweck von C5 außer für eine
> Einschaltverzögerung sowieso nicht ein. (...)
> T1 braucht es doch für die Regelfunktion gar nicht.

Du könntest C5 ja mal entfernen. Wehrscheinlich wird die Schaltung mehr 
rauschen.

T1, T2 ist ein Differenzverstärker mit annähernd gleichen 
Eingangswiderständen auf beiden Seiten. Läßt du T1 weg, wird das eine 
ganz schlechte, temperaturempfindliche Schaltung.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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RoJoe schrieb:
> Hier noch eine andere Idee:
> Ich habe mir vor Jahrzehnten(!) ein lineares Labornetzteil gebaut,
> das kann 0 bis 48 Volt und bis zu 6 A.
>
> Es hat keinen riesendicken Kühlkörper und keinen Ventilator.
> Längstransistor ist ein einziger BD249.
> Wie das?
> Es hat eine Thyristor-Vorregelung.
> Es wird der Udrop über dem Längstransistor gemessen
> und der Thyristor so geregelt, dass über dem Längstransistor
> gerade etwas mehr als der Ripple abfällt.
>

Ich dachte bislang, Straton hat sowas sicherlich im Programm. Kenne 
deren Schaltpläne aber nicht.


Bei mir ist so ein China Billig-Ladegerät für die Autobatterie vor 
einiger Zeit gestorben und wartet auf Reparatur oder Wegschmeißen?. 
Offensichtlich ist es der Thyristor, der sich verabschiedete. Scheint 
nicht mehr genug innere Verstärkung zu haben. So ein Russending.

Sind Thyristoren überhaupt zuverlässig? Mir ist nicht so klar, wie das 
Ladegerät eigentlich starb. Vielleicht brauch er einen Snubber, der 
nicht vorhanden ist.


> Ich muss immer schmunzeln,
> wenn Jahrzehnte später in linearen Labornetzteilen
> immer noch fett die Watts verheizt werden.

Naja, die Chinesen entwickeln gerade alles nochmals neu. Die 
Qualitätsstreuung der Schaltungsideen ist schon extrem.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Helge A. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Ich sehe allerdings den Zweck von C5 außer für eine
>> Einschaltverzögerung sowieso nicht ein. (...)
>> T1 braucht es doch für die Regelfunktion gar nicht.
>
> Du könntest C5 ja mal entfernen. Wehrscheinlich wird die Schaltung mehr
> rauschen.
>
Sehe ich eher weniger so. T2/T1 + T3 ist ja in der Funktion ähnlich 
einem OPAMP gedacht. Da würde man ja auch nicht C5 dran machen.

> T1, T2 ist ein Differenzverstärker mit annähernd gleichen
> Eingangswiderständen auf beiden Seiten. Läßt du T1 weg, wird das eine
> ganz schlechte, temperaturempfindliche Schaltung.

100% ack

Muss jetzt weg.
Gerhard

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Auch Hewlett
> Packard hat in den 60er Jahren einige Labor Kleinnetzgeräte mit
> vollkommen diskreter Bestückung im Lieferprogramm gehabt, die
> einwandfrei funktionierten (Ich habe selber so eins und es ist nach 50
> Jahren immer noch 100%ig zuverlässig). Warum also mal nicht mit solcher
> Retro-Technik in 2015 rumspielen? Ich persönlich liebe solche alte
> Schaltungen. Ist ja auch nur ein Hobby.

... die hatten aber das gleiche bewährte HP-Schaltprinzip wie später, 
nur eben mit diskreten "Opamps".

von Ulrich H. (lurchi)


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Die wesentliche Funktion von C5 ist vermutlich die Filterung des 
Rauschens und in kleinerem Maße des restlichen Rippel der Ref. Spannung 
von der Zenerdiode. Das langsame hochfahren ist eher ein positiver 
Nebeneffekt - der Puls beim Ausschalten der Nachteil bei der 
Dimensionierung.

Man kann sogar ohne Simulation abschätzen wie groß man C4 machen müsste, 
damit der Puls nicht mehr Auftritt: Über R9 und R11 fließen etwa 1 und 2 
mA (bzw. weniger) um C4 zu entladen. Kritisch wird es wenn über R2 mehr 
als 0,7 V abfallen, also etwa 0,7 mA die C5 entladen. Wenn C4 
entsprechend der Ströme mehr als etwa 4 mal größer als C5 ist, sollte 
der Puls nicht mehr auftreten.
Im Vergleich zum Plan ist das nur ein Faktor 2 den C4 größer oder C5 
kleiner sein müsste um den Puls zu vermeiden.

von RoJoe (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Ich dachte bislang, Straton hat sowas sicherlich im Programm.

Dass es (noch?) kommerzielle Hersteller gibt, glaub ich gerne.
Was mich wundert, ist,
dass keiner von den Bastlern hier sowas bauen möchte.

> Sind Thyristoren überhaupt zuverlässig?

Zuverlässiger als Power-Transistoren.
(die können nur richtig ein oder richtig aus. Kein SOA-Problem)
Der Thyristor in dem besagten Netzteil
ist ein ganz normaler 12A/100A Typ von TI
und tut es noch immer, seit Anfang an.

OT?/
Was ich gerne mal loswerden möchte:
In dem LDO-Switcher-Thread herrschte ein ganz toller Spirit!
Positive Leute dort, die sich mit guten Ideen eingebracht haben.
Die Zusammenarbeit speziell mit Dir, Abdul, als dem Haupt-Mitwirkenden
hat mir einen Riesenspass gemacht und aufgrund des tollen Spirits
ist auch viel dabei herausgekommen.
Ich erwähne das mal deshalb, weil es hier auch Threads gibt,
in denen gewisse Leute hilfsbereite Menschen
mit üblen Energien überziehen.
Auf (nicht nur) mein Knowhow müssen die dann halt verzichten.
/OT?

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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RoJoe schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Ich dachte bislang, Straton hat sowas sicherlich im Programm.
>
> Dass es (noch?) kommerzielle Hersteller gibt, glaub ich gerne.
> Was mich wundert, ist,
> dass keiner von den Bastlern hier sowas bauen möchte.

Weil man die 100 Hz Spitzen nicht rausgefiltert kriegt. Ich hab hier mal 
nachgefragt, den Leuten geglaubt. Später mal selber ausprobiert... nope. 
Für manche Anwendungen ist das ok, aber ich persönlich bevorzuge eher 
rauscharme Netzteile, die man auch mal für Bias-Spannungen verwenden 
kann.

HP hat auch ein paar von denen gebaut, aber dann eher früher als später 
damit aufgehört. Im Datenblatt recht gut erkennbar an den beschissenen 
PARD / Ripple & Noise Specs.

Sinnvoller ist m.E. eine anständig(!) (= NICHT MIT RELAIS) realisierte 
Umschaltung der Sekundärwicklungen.

Oder man macht direkt ein primär getaktetes Netzteil mit einem 
Linearregler dahinter. Die für die Thyristor-Vorregelung nötigen großen 
Drosseln entfallen dabei. Außerdem sinkt die Großsignal-Ausregelzeit 
proportional zur primärseitigen Schaltgeschwindigkeit (und 100 Hz sind 
halt... >10 ms)

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ulrich H. schrieb:
> Man kann sogar ohne Simulation abschätzen wie groß man C4 machen müsste,

 Im Vergleich zum Plan ist das nur ein Faktor 2 den C4 größer oder C5
> kleiner sein müsste um den Puls zu vermeiden.

Respekt Ulrich!
Die Sim zeigt für 150u und 220u Überschwingen, bei 330u und 470u ist es 
praktisch weg.
Da hat der Schaltplanentwickler vielleicht nicht genau genug gerechnet. 
Naja, er hatte sicherlich kein SPICE.


Danke RoJoe für die Blumen! Würde gerne mit dir zusammenarbeiten. Gibt 
natürlich noch ein paar weitere nette Kerls hier.

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Schaltung sieht ein wenig so aus, als hätte da noch einer die 
Schaltung etwas verändert. Die Fold-Back schaltung ist auch nicht 
wirklich gut. Da wird bei hohen Spannungen der Strom ggf. zu groß und 
auch der Shunt recht heiß. Ich vermute mal dass die Schaltung davor mal 
für weniger Spannung (z.B. 15-20 V war) - da würde es dann mit dem 
Foldback besser passen.

Das mit den Kondensatoren sieht nach C5 gut gemeint von 47 µF auf 100 µF 
vergrößert aus.

Die Störungen sind bei der Thyristorregelung ein Problem, wenn auch 
weniger hochfrequent als bei einem richtigen Schaltregler. Mit Low ESR 
Elkos sollte das heute aber zu lösen sein. Große Drosseln sind aber 
etwas aus der Mode.

Für eine wirklich saubere Spannung würde ich auch eine elektronische 
Umschaltung und 2 Trafoabgriffe bevorzugen. Damit reduziert ich der 
Kühlbedarf und auch die SOA Anforderungen an die Endstufe immerhin auf 
rund die Hälfte.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Ulrich H. schrieb:
> Die Störungen sind bei der Thyristorregelung ein Problem, wenn auch
> weniger hochfrequent als bei einem richtigen Schaltregler. Mit Low ESR
> Elkos sollte das heute aber zu lösen sein. Große Drosseln sind aber
> etwas aus der Mode.

Jain, das Problem ist halt, dass die Störung vglsw. niederfrequent ist, 
entsprechend niedrig die Grenzfrequenz (= Grenzfrequenz der 
Primärregelung!) des Filters, entsprechend langsame Regelzeit und 
riesiges C und Drosseln (primär- und sekundärseitig). I.e. die höhere 
Störfrequenz des SMPS ist ein Vorteil ggü der Thyristor-Lösung, da 
einfacher zu filtern, ohne gleich die Regelgeschwindigkeit zu zerstören.

Es ist technisch einfach nicht sinnig das noch zu bauen. Damals war das 
als Behelf für unwichtige Versorgungen vielleicht ganz ok, weil SMPS 
noch nicht wirklich ausgereift waren.

Heute kriegt man aber weniger Störungen am Ausgang und eine erheblich 
schnellere Regelung bei geringeren Kosten und Gewicht mit einem SMPS 
hin.

Da spricht einfach nix mehr für die Thyristor-Lösung. (Und wen das 
Rauschen eines SMPS (ggfs mit Linearregler) stört, der wird mit der 
Thyristor-Lösung erst recht nicht glücklich).

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich weiß ja nicht, wer von euch allen das simuliert. Daher, also wenn 
man C5 auf 47uF setzt, ist das Problem auch weg (und das unabhängig von 
C4).

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Respekt Ulrich!
> Die Sim zeigt für 150u und 220u Überschwingen, bei 330u und 470u ist es
> praktisch weg.
> Da hat der Schaltplanentwickler vielleicht nicht genau genug gerechnet.
> Naja, er hatte sicherlich kein SPICE.

Bin gerade heimgekommen,

Werde das sobald ich kann selber mit Deiner Simschaltung laufen lassen. 
Was mir auffällt ist, dass die geregelte Spannung bei Dir nicht um die 
12V ist, wie der Ausgangsspannungsteiler das eigentlich suggerieren 
würde, sondern um 2.5V herum. Übersehe ich hier etwas?

Vielleicht war das hFe von T1 übermässig hoch beim Versuchsaufbau des 
Entwicklers und hat es nicht gemerkt wie kritisch der Wert in 
Wirklichkeit ist. Ich bin sicher dass bei höherem hFe der Wert von C5 
deutlich kleiner sein könnte. Da hat man es mit der Simulation leichter.

von Toxic (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Ich weiß ja nicht, wer von euch allen das simuliert. Daher, also wenn
> man C5 auf 47uF setzt, ist das Problem auch weg (und das unabhängig von
> C4).

Ich hab mit Simulationssoftware keine praktische Erfahrung.Das Diagramm 
ist aber recht interessant, wenn man sich ansieht was da zu welchem 
Zeitpunkt passiert.Zu meiner Ueberraschung muss ich zugeben, dass ich 
den massiven Einfluss der Referenzspannung auf die Ausgangsspannung so 
nie erwartet haette.
Wenn ich das als "Simulationsneuling" mal interpretieren darf,dann 
geraet die Ausgangsspannung voellig(!) ausser Kontrolle wenn sich 
Referenzspannung  sich langsam in dem im Diagramm angebenen 
Zeitintervall von 1 - 2 Sekunden aendert.Nach 2 Sekunden ist dann Uout 
0V sowie es sein sollte.
Was mich nun fasziniert ist, dass bei der relativ langsamen 
Referenzspannungsaenderung,die Gegenkopplung in keinster Weise 
eingreift.
Es gibt ja Netzgeraete die fuer die Sollwertvorgabe die Referenzspannung 
aendern - das wuerde aber hier offensichtlich zum Fiasko fuehren.

Kein Zweifel: das Diagramm sieht gut aus und es waere toll wenn
@Autor: L. H. (holzkopf)  dass mal praktisch an seinem Netzteil testen 
koennte.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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T1 und T2 könnte man als Doppeltranse in einem Gehäuse realisieren. Ich 
glaub die gibts aber aktuell nur als SMD. Oder ein altmodisches Array 
CA30xx nehmen.

Den Ausgang habe ich mittel Rp1 auf 3,3V getrimmt 'worst-case', da das 
eine in Bezug auf Toleranz recht kritische Betriebsspannung ist 
(Anwendung 3,3V Logik mit kleinen Strukturen wie 0,35µm).

Wenn man den Ausgang mit 100mA belastet, ist der Effekt auch weg. Zu den 
Zeiten als dieses Netzteil entwickelt wurde, gabs ja noch kein CMOS in 
großer Verbreitung. Soll sagen, eventuell ist es gar nicht aufgefallen?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> T1 und T2 könnte man als Doppeltranse in einem Gehäuse realisieren. Ich
> glaub die gibts aber aktuell nur als SMD. Oder ein altmodisches Array
> CA30xx nehmen.
>
> Den Ausgang habe ich mittel Rp1 auf 3,3V getrimmt 'worst-case', da das
> eine in Bezug auf Toleranz recht kritische Betriebsspannung ist
> (Anwendung 3,3V Logik mit kleinen Strukturen wie 0,35µm).
>
> Wenn man den Ausgang mit 100mA belastet, ist der Effekt auch weg. Zu den
> Zeiten als dieses Netzteil entwickelt wurde, gabs ja noch kein CMOS in
> großer Verbreitung. Soll sagen, eventuell ist es gar nicht aufgefallen?

Ausgesuchte Transistoren habe ich früher manchmal zusammen geklebt um 
einen Doppeltransistor zu schaffen. Die CA3045 sind auch nicht schlecht. 
Wenn man SMD nicht scheut gibt es eine gute Auswahl im SOT-23 Gehäuse.

Bevor ich Deine Schaltung nachvollziehen kann muß ich mir erst LTspice 
auf meinen neuen PC installieren. Wo kriegt man besten die Deutschen 
Transistormodelle?

Jedenfalls finde ich, diese Schaltung ist ein dankbares Studienobjekt.

OK wegen der eingestellten Spannung. Jetzt vestehe ich.

Mfg,
Gerhard

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich habe extra nur die mitgelieferten Bauelemente im Schaltplan 
verwendet. Mußt also erstmal nix suchen.
(Meine Libs sind übrigens auf einem anderen Rechner und ich bin halt 
extrem faul ;)

Also einfach installieren, meinige Dateien *.asc und *.plt in einen 
Ordner packen. Dort *.asc öffnen und in LTspice Run drücken...

Später suchst du dir die Modelle am besten beim Kraus oder in der 
Yahoo-LTspice Gruppe. Bzw. beim jeweiligen Hersteller wie NXP, Onsemi 
usw.


GMT+1 heißt ab in die Koje. Muß 5 Uhr wieder raus, den Nachwuchs in die 
Schule fahren...

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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Hallo,

was habe ich da nur für eine "Lawine losgetreten"?
Der ich ohnehin (leider) nicht so ganz folgen kann.

Gerhard O. schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Wenn es für Dein Nachbau-Vorhaben evtl. hilfreich sein könnte:
>> Ich glaube, ich müßte auch noch eine komplette Beschreibung zum
>> Schaltplan haben.
>> Soll ich die mal "ausgraben"?
>
> Hallo L.H.,
>
> ja, das wäre sehr nett und würde mich freuen. Vielleicht finde ich
> nächstes Wochenende Zeit um die Schaltung zu testen.

Dann "wühle" ich danach.
Wie kann ich Dir die Beschreibung ggf. zukommen lassen?
Mit den Möglichkeiten in diesem Forum kenne ich mich noch nicht aus.
Gibt es hier so etwas wie PN's?
Denn es widerstrebt mir, die Beschreibung öffentlich zu kopieren.
Immerhin gibt es ja Urheber-Rechte, und ich habe keinerlei Interesse 
daran, daß mir irgendwer wegen Verletzung von denen "an's Bein pinkelt".
Bist Du in der Region um Nürnberg beheimatet?


Toxic schrieb:
> Kein Zweifel: das Diagramm sieht gut aus und es waere toll wenn
> @Autor: L. H. (holzkopf)  dass mal praktisch an seinem Netzteil testen
> koennte.

Was willst Du da getestet haben?
Es verhält sich ja nun mal so, daß Analoginstrumente rein physikalischen 
Bedingungen unterworfen sind.
Z.B. auch denen von Massen-Beschleunigungen.

Soll heißen:
Der Vollauschlag eines Zeigerinstrumentes muß nicht unbedingt das 
repräsentieren, was per Oszi nachmessbar ist.
Ich weiß - man könnte das auch als Kuriosum einordnen.
Tatsächlich steckt aber etwas ganz anderes dahinter:
Nämlich die Tatsache, daß längst alles "gelaufen" ist, BEVOR der Zeiger 
am Anschlag "anknallt".

Ganz konkret konnte ich per Oszi unter den Randbedingungen:
1) WFC (Water Fuel Cell)
2) mit einem Dielektrikum Leitungswasser zwischen den Elektroden
3) bei einem Elektroden-Abstand von (aus dem Kopf) ca. 1 mm
etwa ca. 10 V tatsächlichen Spannungsstoß messen.

Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, daß dieser Spannungsstoß unter 
anderen Randbedingungen auch ganz anders aussehen kann.
Was jedoch aus meiner Sicht nicht unbedingt der Punkt ist.
Sondern es geht darum, solche Spannungsstöße NUTZBAR machen zu können.
Jedenfalls ist das meine Absicht.


Den w.o.g. Trafo sah ich mir nun unter Belastung an.
Konstellation:
Trafo - Gleichrichter (ohne Glättungs-Kondensator) - Last (in Form von 
KFZ-Lampen; nach dem Gleichrichter zugeschaltet).

Die Ausgangssituation war die, daß ich den Trafo so "hintrimmte", daß er 
im Leerlauf nach Gleichrichtung (ohne Glättungs-Kondensator) 14,5 VDC 
lieferte.

Nachdem ich es bevorzuge, beim Einstieg in mir Unbekanntes zunächst mal 
ein "Gefühl" für Tendenzen bekommen zu können, begann ich mit 26 W Last:
Ergebnis:
11,88 VDC; 1,93 A
(Tafo-Ausgang = Gleichrichter-Eingang: 14,5 VAC)

25 W Last:
12,22 VDC; 1,73 A
(Trafo-Ausgang 15 VAC)

24 W Last:
12,4 VDC; 1,67 A
(Trafo-Ausgang 15,2 VAC)

Kondensator 2200 µF (am Gleichrichter-Ausgang) angeschlossen:
Ergebnis (bei unverändert 24 W Last):
16 VDC; 2,05 A
(Trafo-Ausgang 14,5 VAC)


Jetzt frage ich mich natürlich, ob ich bei der (anfänglichen - 
vermeintlich falschen Auslegung - auf 14,5 V (im Leerlauf, nach 
Gleichrichtung und ohne Glättungs-Kondensator)) mehr Dusel als Verstand 
hatte.

Denn, wie es aussieht, sollten doch die 16 VDC für die Versorgung des 78 
S 12 hinreichend sein.
Oder liege ich da falsch und muß noch weitere Reserven aktivieren?

von Potibrutzler (Gast)



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Moin,

der zweite Brückengleichrichter ist eine schlechte Ideen.
Ich habe die Schaltung mal geändert.

L. H. schrieb:
> was habe ich da nur für eine "Lawine losgetreten"?
> Der ich ohnehin (leider) nicht so ganz folgen kann.

Sorry, aber den Inhalt deines Post habe ich nicht verstanden.

Grüße

von RoJoe (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Die Störungen sind bei der Thyristorregelung ein Problem, wenn auch
> weniger hochfrequent als bei einem richtigen Schaltregler.

Ist mir in all den Jahren nie aufgefallen.
Habe ich es aus Versehen zu gut gebaut?

L. H. schrieb:
> was habe ich da nur für eine "Lawine losgetreten"?

Null Problemo. In diesem Forum warten die Lawinen nur so darauf, 
losgetreten zu werden.

> Sondern es geht darum, solche Spannungsstöße NUTZBAR machen zu können.
> Jedenfalls ist das meine Absicht.

Du könntest Dir ja dafür einen Taster einbauen.
Mit einem 2. Poti könntest Du die Spannungsstöße in der Höhe einstellbar 
machen.
Mit einem Timer 555 könntest Du Spannungsstöße definierter Dauer 
auslösen.
Mit einem 2. Timer 555 könntest Du repetierende Spannungsstöße machen.
usw.

> Denn, wie es aussieht, sollten doch die 16 VDC für die Versorgung des 78
> S 12 hinreichend sein.
Der 78S12 muss den unteren Zacken der Brummspannung
(zu deutsch: des ripple) bei Maximalstrom und Netzunterspannung noch 
ausregeln können.
Ansonsten käme in diesem Extremfall der untere Zacken des ripple bis zum 
Ausgang durch.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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RoJoe schrieb:
> Ulrich H. schrieb:
>> Die Störungen sind bei der Thyristorregelung ein Problem, wenn auch
>> weniger hochfrequent als bei einem richtigen Schaltregler.
>
> Ist mir in all den Jahren nie aufgefallen.
> Habe ich es aus Versehen zu gut gebaut?

Dann Zeig mal her, Messungen, Schaltplan, Aufbau bitte.
Ripple/Noise-Messungen bitte im Leerlauf und unter Volllast (jeweils bei 
0 und max V). Am besten auch mal die Peak-Peak-Ausgangsspannung 
(DSO/Speicheroszi/X-Y-Schreiber) messen, wenn der Laststrom von 10 bis 
90 % geschaltet wird mit irgendwas so 200-1000 Hz. Danach kannst du 
vergleichbare Messungen für den CC-Modus wiederholen...

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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RoJoe schrieb:
> L. H. schrieb:
>> was habe ich da nur für eine "Lawine losgetreten"?

Das Thema "(Labor)Netzteil" ist hier immer ein ganz besonders heißes 
Eisen ;)


... obwohl es gerade bei Linearnetzteilen nur wenige gute Topologien 
gibt. Und die Laufen merkwürdigerweise alle unter dem Namen "HP"... :-)

: Bearbeitet durch User
von Andreas D. (rackandboneman)


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Was bei dieser Schaltung nicht unkritisch ist: im pathologischen Fall 
dass C3 durch irgend-eine Ursache schneller entladen wird als C6 (zB 
grösserer Kondensator in der Last der C6 parallel geschaltet ist...) und 
dann jemand das Gerät wieder einschaltet ... kann das T5 und T4 so von 
hinten rammen dass es T4 zerfetzen würde...

Die Erfahrung hatte ich mal mit einer ähnlichen Schaltung aber bei ca. 
400V , da ging ein BU508-artiger Endtransistor hoch wie ein Böller, 
seitdem schaue ich in Netzteilschaltplänen immer als erstes nach Fehlern 
die in einer grösseren negativen (bei NPN) UBE enden können ;)

von Gerhard O. (gerhard_)


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L. H. schrieb:
> Dann "wühle" ich danach.
> Wie kann ich Dir die Beschreibung ggf. zukommen lassen?
> Mit den Möglichkeiten in diesem Forum kenne ich mich noch nicht aus.
> Gibt es hier so etwas wie PN's?
> Denn es widerstrebt mir, die Beschreibung öffentlich zu kopieren.
> Immerhin gibt es ja Urheber-Rechte, und ich habe keinerlei Interesse
> daran, daß mir irgendwer wegen Verletzung von denen "an's Bein pinkelt".
> Bist Du in der Region um Nürnberg beheimatet?

Hallo L.H.,

also, Gerhard, der Rebell, hat diese Meinung:
bei solch alten Veröffentlichungen schert sich normalerweise kein Mensch 
danach und ich hätte meinerseits keine Skrupel es hier zu 
veröffentlichen. Es ist nicht zu erwarten dass sich irgendein Urheber 
für solche Sachen nach sooo langer Zeit dafür noch interessiert. 
Schlimmstenfalls wird man gebeten es von der Webseite wegzunehmen. Ich 
glaube nicht dass das hier schon einmal passiert wäre. Abgesehen davon 
bin ich sicher dass sich die Leser Deine Beitrags dafür brennend 
interessieren.


Wenn Du einen Scanner hast brauchst Du die entsprechenden Seiten 
entweder in den gängigen Bildformaten wie JPG oder PNG. Manche Scanner 
habe Software für direkten scann in ein PDF Format.

PN sind m.W. nur an angemeldete Forumsmitglieder möglich. Da klickst Du 
einfach auf die Link in Diener Benutzer ID, w.z.B. hier Autor: L. H. 
(holzkopf) - Also auf den "Holzkopf" :-) Und dann wirst Du weiter 
geleitet. Wie es weiter geht ist dann ziemlich klar.

Obwohl Nürnberg mir persönlich bekannt ist, hast Du Dich total vertan. 
Meine Zeitzone ist (GMT-7) und mein Breitengrad ist um die 53 Grad 
herum. :-) Nordlichter gibt es bei uns auch oft in aller Herrlichkeit zu 
sehen und unsere Winter können manchmal gemein kalt sein.

Jedenfalls habe ich vor sobald es meine Zeit erlaubt mich mit Deiner 
Schaltung praktisch zu befassen. Dank Abdul gibt es auch schon einen 
LTSpice Simulations-Datei die bei der Analyse der Schaltung schon recht 
hilfreich war.


mfg,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


Angehängte Dateien:

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@ L.H.

Die ursprüngliche Netzteilschaltung hat ein paar kleine Nachteile. Eine 
modernere Stabilisierung hat weniger Rauschen und ripple. Die 
Kondensatorproblematik war ja schon ausreichend besprochen. Außerdem ist 
der Differenzverstärker ungleichmäßig belastet, das sorgt für 
thermisches Weglaufen. Mit TL431 als Stabi und 2 kleinen 
Widerstandsänderungen sieht das besser aus. Angehängt Simu mit 
Laständerung.

Thema 78S12: Spannungen ab 14V reichen aus. Irgendwann kommt halt etwas 
Brumm durch. In Ermangelung von 14,5V-Trafos bau ich das lieber so 
Beitrag "Re: Stab. 12V 1A Netzteil mit Fet anstatt Bjt" , damit komme ich 
mit dem Spannungsabfall über dem Regler notfalls auf ein paar mV runter.

--

NB: Die Induktivität in der Simu soll nur grob das Verhalten des Trafos 
nachbilden.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Von der Verstärkung der Transistoren dürfte der Puls beim Ausschalten 
nicht merklich abhängen. Das kritische ist die Frage wie schnell die 
Spannung über der Zenerdiode zurück geht im Vergleich zur Spannung in 
C5.

Wegen der Dioden D2/D3 kann die Regelschaltung nur begrenzt nachregeln. 
Die Dioden begrenzen das Signal halt auf +-0,7 V um GND, und damit ist 
es schlecht wenn die Spannung an der Basis von T1 über die 0,7 V hinaus 
steigt.

Man kann auch die Ref. Spannung variabel machen: Wenn man das am Eingang 
T1 macht, muss man die beiden Dioden entfernen und den Eingang ggf. 
anders schützen. Es ginge aber auch so wie bisher über die negative 
Spannung zum dann festen Teiler.

An sich ist es auch besser die Ref. Spannung zu verstellen, und nicht 
wie in der Schaltung den Teilerfaktor zu verstellen. Der Vorteil vom 
variablen Teiler ist die lineare Skalierung und das man relativ einfach 
auch eine Grob/Feineinstellung haben kann. Der Nachteil ist aber, dass 
die Schleifenverstärkung des Reglers mit der Einstellung verändert und 
damit zusätzliche Kompromisse erfordert. Außerdem gibt ein kratzender 
Poti unschöne Ausschläge nach oben. Der Poti als Teiler an der Ref. 
Spannung gibt wegen der Belastung keine super lineare Skala.

Zum Spielen mit LTSpice ist die Schaltung wirklich ein gutes Beispiel.

Die mangelnde Festigkeit gegen eine Spannung am Ausgang ist tatsächlich 
ein weiteres kleines Problem. Das lässt sich aber relativ gut umgehen: 
ein Widerstand von etwa 100 Ohm von Basis zum Emitter beim 2N3055 - das 
ist für die Geschwindigkeit der Regelung sowieso eine gute Idee. Dazu 
dann noch eine Diode Emitter zur Basis am 2N1613. Damit wird verhindert 
das die Spannung an der Basis der Darlingtonschaltung zu negativ im 
Vergleich zum Ausgang ist. Gegen zu wenig Spannung in C3 hilf halt die 
klassische Diode vom Ausgang. Wenn man es sich einfach macht reicht auch 
ein TIP140 Darlingtontransistor als Ersatz für den 2N1613 und 2N3055 - 
da sind rückwärts Diode und Widerstände schon mit drin, die bereits 
einiges (ggf. auch genug) an Schutz bieten würden.


Die 16 V DC könnte ggf. gerade noch für den 78S12 reichen - viel Reserve 
für größere Rippel ist da aber nicht. Ggf. bräuchte man größere Elkos.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Potibrutzler schrieb:
> Moin,
>
> der zweite Brückengleichrichter ist eine schlechte Ideen.
> Ich habe die Schaltung mal geändert.
>
> L. H. schrieb:
>> was habe ich da nur für eine "Lawine losgetreten"?
>> Der ich ohnehin (leider) nicht so ganz folgen kann.
>
> Sorry, aber den Inhalt deines Post habe ich nicht verstanden.
>
> Grüße

Guten Abend,

Dein Ansatz ist interessant. Allerdings bin ich der Meinung, wenn Du 
schon mal auf 15V vor-stabilisierst, warum nicht gleich einen PNP 
Emitterfolger einbauen? Damit erniedrigst Du den Ripple abhängig von der 
Transistorstromverstärkung. 220uF Koppelkondensator ist bei den paar mA 
Stromverbrauch auch nicht notwendig.

(-Vin)                  e
-----+------------\     /-------- -14V
     |            _\___/_
     \ 1K5           |
     /               |
     \               |
     |     1K        |
     +----/\/\-------+
     |               |
    _|_              |-
   _\_/_| 15V       === 4.7uF
     |               |+
     |               |
     M               M

Mit dieser Schaltung wird der Ripple drastisch reduziert weil sich das C 
mit dem hfe multipliziert. bei hfe=100 ist C[aequ] = 4.7uF x 100 = 
470uF.

mfg,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)



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Ulrich H. schrieb:
> Man kann auch die Ref. Spannung variabel machen: Wenn man das am Eingang
> T1 macht, muss man die beiden Dioden entfernen und den Eingang ggf.
> anders schützen. Es ginge aber auch so wie bisher über die negative
> Spannung zum dann festen Teiler.
>
> An sich ist es auch besser die Ref. Spannung zu verstellen, und nicht
> wie in der Schaltung den Teilerfaktor zu verstellen. Der Vorteil vom
> variablen Teiler ist die lineare Skalierung und das man relativ einfach
> auch eine Grob/Feineinstellung haben kann. Der Nachteil ist aber, dass
> die Schleifenverstärkung des Reglers mit der Einstellung verändert und
> damit zusätzliche Kompromisse erfordert. Außerdem gibt ein kratzender
> Poti unschöne Ausschläge nach oben. Der Poti als Teiler an der Ref.
> Spannung gibt wegen der Belastung keine super lineare Skala.

Hallo Ulrich,

Ich finde Deinen Vorschlag auch eine gute Verbesserung.

Man könnte z.B das Spannungseinstellerpoti mit Abgriff an T1 und -Vref 
anschließen. T1 würde also eine einstellbare Spannung von 0 bis -5V 
bekommen. Den Emitter Widerstand legt man dann auf -15V. (Muss 
hinzugefügt werden). P1 wird z.B. 20K und R9+R10=5K ausgebildet. Dann 
entspricht Poti=0V => +20V Ausgang und Poti=-5V => 0V Ausgang. Es fließt 
dann im eingeregelten Zustand im Spannungsteiler P1/R9+R10 immer genau 
1mA.

Ein offener Schleifer beim schlechten Poti würde dann immer die Spannung 
an Null absinken lassen.



Gerhard

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Man könnte z.B das Spannungseinstellerpoti mit Abgriff an T1 und -Vref
> anschließen.
...

Ganz schlechte Idee. Beim Verstellen der Ausgangsspannung würde man den 
Strom in den Diff (R11) und damit dessen AP verändern. Was ähnliches hat 
Helge oben gerade korrigiert.

Wenn schon so, dann das Gedöns mit der negativen Spannungsstabilisierung 
(T7 und so) raus und R11 durch eine Stromquelle ersetzen (ein einfacher 
JFet mit Rs).

von Potibrutzler (Gast)


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Hi,
in deiner Schaltung ist der C5 immer noch falsch, direkt an der Basis 
erzeugt er doch den Impuls beim auschalten.
Und wenn man eine Vorregelung macht, nimmt man einen 79L08 und fertig.

Grüße

von Gerhard O. (gerhard_)


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ArnoR schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Man könnte z.B das Spannungseinstellerpoti mit Abgriff an T1 und -Vref
>> anschließen.
> ...
>
> Ganz schlechte Idee. Beim Verstellen der Ausgangsspannung würde man den
> Strom in den Diff (R11) und damit dessen AP verändern. Was ähnliches hat
> Helge oben gerade korrigiert.

Stimmt. Aber durch die höhere Versorgungsspannung von -14V wirkt sich 
dieser Schönheitsfehler weniger aus weil der Spannungsbereich vom Poti 
nur 5V ist. Abgesehen davon könnte man den Einstellbereich vom Poti noch 
auf, sagen wir 2V, reduzieren und R9 auf 2K0 reduzieren. Dann sollte 
sich die zu erwartende AP-Aenderung in Grenzen halten.
>
> Wenn schon so, dann das Gedöns mit der negativen Spannungsstabilisierung
> (T7 und so) raus und R11 durch eine Stromquelle ersetzen (ein einfacher
> JFet mit Rs).

Daran dachte ich auch. Aber wegen der -14V Versorgungsspannung fand ich 
das nicht mehr notwendig. Habe aber den Transistor wegen der 
Ripple-Reduzierung vorgezogen. Auch wollte ich die Schaltung nicht zu 
"modern" machen.

Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Potibrutzler schrieb:
> Hi,
> in deiner Schaltung ist der C5 immer noch falsch, direkt an der Basis
> erzeugt er doch den Impuls beim auschalten.
> Und wenn man eine Vorregelung macht, nimmt man einen 79L08 und fertig.
>
> Grüße

Hi,

Ich wollte ICs absichtlich vermeiden.

ja, aber ich möchte mit Änderungen warten bis ich die totale Ein- und 
Ausschaltdynamik 100% verstehe. Dazu möchte ich noch wenn ich mehr Zeit 
mit LTSpice oder mit der richtigen Schaltung experimentieren. An sich 
will ich C5 überhaupt eliminieren wenn es irgendwie anders geht.

Gruesse,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> dieser Schönheitsfehler

"Schönheitsfehler", aha. Na wie du meinst.

Gerhard O. schrieb:
> Daran dachte ich auch. Aber wegen der -14V Versorgungsspannung fand ich
> das nicht mehr notwendig.

Genau, wenn man eine schlechte Schaltung braucht, dann macht man das so. 
Deiner Meinung nach kann man ja sogar auf den einen Diff-Transistor 
verzichten.

> Habe aber den Transistor wegen der Ripple-Reduzierung vorgezogen.

Eine Stromquelle hat die gleiche Ripple-Reduktion und die oben genannten 
Nachteile nicht.

> Auch wollte ich die Schaltung nicht zu "modern" machen.

Und vor allem wohl auch nicht zu einfach. Was eigentlich ist an einer 
Stromstabilisierung "moderner" als an einer Spannungsstabilisierung?

von Reinhard #. (gruebler)


Angehängte Dateien:

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Vor gefühlten 100 Jahren wollte ich mir
mal ein wirklich gutes Netzteil bauen.

Den Entwurf seht ihr im Anhang.
Leistung 0...30V / bei 2A

Es funktioniert immer noch prima.

Um das Problem mit der steigenden
Spannung beim Abschalten zu umgehen,
habe ich den Diff-Verstärker einseitig
an 0V gelegt. Der rot umrahmte Transitor
sperrt den Leistungstransistor, wenn sich
beim Abschalten die virtuelle Masse verschiebt.

von Gerhard O. (gerhard_)


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ArnoR schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> dieser Schönheitsfehler
>
> "Schönheitsfehler", aha. Na wie du meinst.
>
> Gerhard O. schrieb:
>> Daran dachte ich auch. Aber wegen der -14V Versorgungsspannung fand ich
>> das nicht mehr notwendig.
>
> Genau, wenn man eine schlechte Schaltung braucht, dann macht man das so.
> Deiner Meinung nach kann man ja sogar auf den einen Diff-Transistor
> verzichten.
>
>> Habe aber den Transistor wegen der Ripple-Reduzierung vorgezogen.
>
> Eine Stromquelle hat die gleiche Ripple-Reduktion und die oben genannten
> Nachteile nicht.
Darum geht es mir in diesem speziellen Fall nicht.
>
>> Auch wollte ich die Schaltung nicht zu "modern" machen.
>
> Und vor allem wohl auch nicht zu einfach. Was eigentlich ist an einer
> Stromstabilisierung "moderner" als an einer Spannungsstabilisierung?

Darum geht es hier eben nicht.

Hi ArnoR,

ich stimme mit Dir schaltungstechnisch gesehen 100% überein wenn ich was 
Neues entwickeln würde. Was Dir aber scheinbar unklar ist, dass ich 
absichtlich nicht den Stil des alten Designs drastisch verändern wollte.

Damals hatte man eben oft solche Schaltungen in dieser Weise 
verwirklicht. Auch kosteten damals die Teile noch mehr. Z.B. nicht 
einmal HP hat damals Konstantstromschaltungen in ihren 
Differenzverstärkern verwendet wenn es nicht unbedingt zur Funktion 
notwendig war.

Vom modernen Standpunkt aus ist es leicht zu kritisieren, aber Du musst 
verstehen dass ich meine Gründe hatte es so zu machen und absichtlich 
nicht ein altes Design in eine "High Performance" Schaltung 
transformieren wollte.

Es ging doch ursprünglich auch nur um die Verbesserung des 
Ausschaltverhalten und nicht die Schaltung ganz zu modernisieren. Wenn 
ich ein altes Auto restaurieren wollte, werde ich doch keinen High-Tech 
Motor  einbauen, sondern den alten in der besten Weise überholen. 
Ähnlich ist es hier.

Gruesse,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Reinhard ## schrieb:
> Vor gefühlten 100 Jahren wollte ich mir
> mal ein wirklich gutes Netzteil bauen.
>
> Den Entwurf seht ihr im Anhang.
> Leistung 0...30V / bei 2A
>
> Es funktioniert immer noch prima.
>
> Um das Problem mit der steigenden
> Spannung beim Abschalten zu umgehen,
> habe ich den Diff-Verstärker einseitig
> an 0V gelegt. Der rot umrahmte Transitor
> sperrt den Leistungstransistor, wenn sich
> beim Abschalten die virtuelle Masse verschiebt.

Deine Methode finde ich brillant! Da sollte nur sehr wenig 
ueberschwingen feststellbar sein.

Gerhard

von Helge A. (besupreme)


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Der Strom durch den Differenzverstärker wird viel zu groß. Bei einer 
Versorgung aus -15V muß der gemeinsame Emitterwderstand ca. 4k7 haben.

Übrigens ist ein TL431 auch nur eine bessere Z-Diode mit sehr kleinem 
Innenwiderstand. Die gibts aber "erst" seit ungefähr 30 Jahren ;)

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Was Dir aber scheinbar unklar ist, dass ich
> absichtlich nicht den Stil des alten Designs drastisch verändern wollte.

Du änderst doch viel mehr als ich vorgeschlagen hatte. Und vor allem 
tust du das ohne Verständnis. Du machst die Schaltung aufwändiger und 
schlechter.

Gerhard O. schrieb:
> Vom modernen Standpunkt aus ist es leicht zu kritisieren

Ich kritisiere gar nichts von einem "modernen Standpunkt" aus, ich 
bleibe bei der alten Schaltung, die ist nämlich viel besser als manche 
hier glauben.

Gerhard O. schrieb:
> aber Du musst
> verstehen dass ich meine Gründe hatte es so zu machen und absichtlich
> nicht ein altes Design in eine "High Performance" Schaltung
> transformieren wollte.

Ich habe nie von dir verlangt so etwas zu tun. Im Übrigen wäre ich auf 
eine "High Performance" Schaltung von dir wirklich sehr gespannt.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Helge A. schrieb:
> Der Strom durch den Differenzverstärker wird viel zu groß. Bei einer
> Versorgung aus -15V muß der gemeinsame Emitterwderstand ca. 4k7 haben.

Habe doch 8K2 angegeben.

Ich wollte absichtlich nichts wirklich modernisieren. Sonst mag ich den 
TL431 gern und nehme ihn auch oft. Ist ja auch viel billiger als eine 
gute Referenzdiode wie z.B. eine 1N823A.

Zum Schluss:

Vielleicht ist an der Zeit darüber klar zu werden ob wir entweder die 
Schaltung als Forumsgruppe kollektiv modernisieren wollen oder ein altes 
Design feinfühlig zu verbessern. Sollte das erstere gewünscht sein, dann 
bin ich natuerlich mit meinem Ansatz auf dem falschen Weg. Wie schon 
ausgeführt, war es mein Anliegen den Charakter und Zeitstil der 
Schaltung so wenig wie möglich zu ändern.

mfg,
Gerhard

von ArnoR (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Der Strom durch den Differenzverstärker wird viel zu groß. Bei einer
> Versorgung aus -15V muß der gemeinsame Emitterwderstand ca. 4k7 haben.

Ist in den Schaltungen kaum zu entziffern, aber ich denke da sind 6k2 
drin. Viel schlimmer ist aber, dass die Ströme in den Diff-Transistoren 
im Verhältnis 10:1 sind, aber das ist ja nur ein "Schönheitsfehler" 
;-))))

von Gerhard O. (gerhard_)


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ArnoR schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Was Dir aber scheinbar unklar ist, dass ich
>> absichtlich nicht den Stil des alten Designs drastisch verändern wollte.
>
> Du änderst doch viel mehr als ich vorgeschlagen hatte. Und vor allem
> tust du das ohne Verständnis. Du machst die Schaltung aufwändiger und
> schlechter.
Nicht unbedingt. Es fragt sich in welchem Rahmen.
>
> Gerhard O. schrieb:
>> Vom modernen Standpunkt aus ist es leicht zu kritisieren
>
> Ich kritisiere gar nichts von einem "modernen Standpunkt" aus, ich
> bleibe bei der alten Schaltung, die ist nämlich viel besser als manche
> hier glauben.

So groß ist doch der Unterschied auch nicht. Die letzte Änderung von mir 
ist wahrscheinlich eine Verbesserung weil die Spannungseinstellung am + 
Eingang vom Differenzverstärker wie bei HP erfolgt und ein hochschnellen 
der Spannung bei einem schlechtem Poti nicht mehr passieren kann.

Die Änderung der Versorgungsspannung Schaltung ist meiner Ansicht nach 
durchaus in einem vernünftigem Rahmen, ob die Komponentenwerte optimal 
sind müsste man erst analysieren. Dafür habe ich aber momentan keine 
Zeit weil ich arbeiten muss;-)
>
> Gerhard O. schrieb:
>> aber Du musst
>> verstehen dass ich meine Gründe hatte es so zu machen und absichtlich
>> nicht ein altes Design in eine "High Performance" Schaltung
>> transformieren wollte.
>
> Ich habe nie von dir verlangt so etwas zu tun. Im Übrigen wäre ich auf
> eine "High Performance" Schaltung von dir wirklich sehr gespannt.

Ich auch:-)

Gruss,
Gerhard

von Helge A. (besupreme)


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Die 8k2 hatte ich übersehen. Sorry. Mein Brauser mach so ein Matsch-Bild 
aus der Grafik bei pdf und jpg. Daher speichere ich Pläne lieber als 
png.

Übrigens falls das Modell "TL431ti" im Simulationsprogramm nit vorhanden 
ist, den normalen TL431 aus der Bibliothek einsetzen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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ArnoR schrieb:
> Helge A. schrieb:
>> Der Strom durch den Differenzverstärker wird viel zu groß. Bei einer
>> Versorgung aus -15V muß der gemeinsame Emitterwderstand ca. 4k7 haben.
>
> Ist in den Schaltungen kaum zu entziffern, aber ich denke da sind 6k2
> drin. Viel schlimmer ist aber, dass die Ströme in den Diff-Transistoren
> im Verhältnis 10:1 sind, aber das ist ja nur ein "Schönheitsfehler"
> ;-))))

Das ist mir auch schon aufgefallen. Da hast Du recht. Aber es muss ja 
gut genug funktioniert haben. Hier könnte man ja sicherlich noch 
optimieren.

..."Ist in den Schaltungen kaum zu entziffern" Auf welches Diagramm 
beziehst Du Dich? Vermisse ich irgend etwas hier? Im Original am Anfang 
war der Emitter-widerstand unleserlich, wahrscheinlich aber 1K8.

Gruss,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Helge A. schrieb:
> Die 8k2 hatte ich übersehen. Sorry. Mein Brauser mach so ein Matsch-Bild
> aus der Grafik bei pdf und jpg. Daher speichere ich Pläne lieber als
> png.
>
> Übrigens falls das Modell "TL431ti" im Simulationsprogramm nit vorhanden
> ist, den normalen TL431 aus der Bibliothek einsetzen.

OK;-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Ich habe extra nur die mitgelieferten Bauelemente im Schaltplan
> verwendet. Mußt also erstmal nix suchen.
> (Meine Libs sind übrigens auf einem anderen Rechner und ich bin halt
> extrem faul ;)
>
> Also einfach installieren, meinige Dateien *.asc und *.plt in einen
> Ordner packen. Dort *.asc öffnen und in LTspice Run drücken...
>
> Später suchst du dir die Modelle am besten beim Kraus oder in der
> Yahoo-LTspice Gruppe. Bzw. beim jeweiligen Hersteller wie NXP, Onsemi
> usw.
>
>
> GMT+1 heißt ab in die Koje. Muß 5 Uhr wieder raus, den Nachwuchs in die
> Schule fahren...

Hallo Abdul,

danke noch für die Infos.

Gerhard

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich lese schon noch mit ;-)

Das Thema scheint viele zu interessieren, die allerdings nur mitlesen. 
Wenn man sich die Downloadzahlen der Bilder anschaut.


Die obige Schaltung mit den 3 Stromquellen find ich auch nett.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Die Schaltung oben von Reinhard ist nicht so elegant und es fehlt die 
Filterung der Zenerdiode. Das dürfte recht stark rauschen. Wegen der 
festen Stromquellen dürfte auch die DC Verstärkung kleiner und damit der 
Ausgangswiderstand größer sein. Auch dynamisch sieht der Plan ganz oben 
besser aus.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Ich lese schon noch mit ;-)
>
> Das Thema scheint viele zu interessieren, die allerdings nur mitlesen.
> Wenn man sich die Downloadzahlen der Bilder anschaut.
>
>
> Die obige Schaltung mit den 3 Stromquellen find ich auch nett.

Guten Abend zusammen,

Ich kann leider nicht den ganzen Tag mitmachen weil ich mir ja auch ein 
paar Brötchen verdienen möchte.

Bei meiner geänderten Schaltung muss ich übrigens das mit den 
Begrenzungsdioden anders machen. Also jetzt bitte nicht hingucken:-) die 
dürfen nämlich nicht mehr an Masse bleiben und müssen besser an die 
Basis von T1.

Ich denke ich werde mir das bald mal aufbauen müssen. Dann kann ich 
gleichzeitig die Simulation vergleichen. Also danke für die Überlassung 
der Simulationsdateien.

Noch eine persönliche Note:
Wie denkt Ihr grundsätzlich über die Modernierisierung dieser Schaltung? 
Ich wollte das Ganze nur etwas feinfühlig verbessern ohne den 
grundsätzlichen Charakter des Schaltungsentwurf zu verlieren. Das hätte 
doch hier mit Hinblick auf die Originalschaltung keinen Sinn mehr. Der 
TL431 würde allerdings ein guter Ersatz einer teuren Referenzdiode sein. 
Aber Opamps kommen mir hier trotzdem keine rein:-)

Auch wenn ArnoR mich kritisiert, dass man heutzutage alles besser machen 
könnte, finde ich, diese älteren Schaltungsmethoden können, richtig 
angewendet, durchaus ihre Funktion adäquat erfüllen.

Einen Differenzstromregelverstärker könnte man auch noch leicht 
hinzufügen um eine richtige gut einstellbare Stromreglung nach HP Art zu 
erhalten. Die Schaltung bietet sich sogar richtig dafür an.

Wenn Ihr also denkt, dass ich die Dinge in eine weniger gewünschte 
Richtung gezogen haben sollte, dann winkt mal mir kräftig mit dem großem 
Zaunpfahl:-) Ich nehme Euch das dann nicht übel. Ich ließ mich sowieso 
schon viel zu weit hier reinziehen, was am Anfang von mir auch gar nicht 
beabsichtigt war. Aber Netzgeräteprojekte sind für mich eben 
unwiderstehlich.

Jedenfalls hoffe ich, dass wir hier den Faden nicht zu sehr verlieren 
und es schaffen einigermaßen beim Thema zu bleiben. Oft gibt es hier im 
Forum von vielen Mitmachern wirklich gute Vorschläge und Informationen.


Grüße,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ulrich H. schrieb:
> Die Schaltung oben von Reinhard ist nicht so elegant und es fehlt die
> Filterung der Zenerdiode. Das dürfte recht stark rauschen. Wegen der
> festen Stromquellen dürfte auch die DC Verstärkung kleiner und damit der
> Ausgangswiderstand größer sein. Auch dynamisch sieht der Plan ganz oben
> besser aus.

Ich finde aber sie ist leichter zu verstehen!
Rauschen, naja, ich habe mich bislang bei einem Labornetzteil dafür nie 
interessiert. Wir reden ja hier von einfachen Schaltungen, nicht von 
Boliden. Wo ist die Eckfrequenz? Sicherlich ziemlich niedrig und alles 
drüber wird eh weggefiltert durch die Tiefpaßcharakteristik.

Der Bauelementaufwand ist natürlich bei der obersten Schaltung 
eleganter. Dort ist aber das Durchdenken aller Konsequenzen heftig. Um 
nicht zu sagen: Ich befürchte da bereits, das ich etwas übersehen 
könnte.

Wenn man bedenkt, daß ein L200 eigentlich fast alles schon drinnen hat.


Gerhard, das muß wirklich ne Manie sein mit deinen Netzteilen ;-) Du 
hast die doch bereits in allen Varianten.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Ulrich H. schrieb:
>> Die Schaltung oben von Reinhard ist nicht so elegant und es fehlt die
>> Filterung der Zenerdiode. Das dürfte recht stark rauschen. Wegen der
>> festen Stromquellen dürfte auch die DC Verstärkung kleiner und damit der
>> Ausgangswiderstand größer sein. Auch dynamisch sieht der Plan ganz oben
>> besser aus.
>
> Ich finde aber sie ist leichter zu verstehen!
> Rauschen, naja, ich habe mich bislang bei einem Labornetzteil dafür nie
> interessiert. Wir reden ja hier von einfachen Schaltungen, nicht von
> Boliden. Wo ist die Eckfrequenz? Sicherlich ziemlich niedrig und alles
> drüber wird eh weggefiltert durch die Tiefpaßcharakteristik.
>
> Der Bauelementaufwand ist natürlich bei der obersten Schaltung
> eleganter. Dort ist aber das Durchdenken aller Konsequenzen heftig. Um
> nicht zu sagen: Ich befürchte da bereits, das ich etwas übersehen
> könnte.
>
> Wenn man bedenkt, daß ein L200 eigentlich fast alles schon drinnen hat.

Ja, aber es ist nichts zu sehen außer ein paar Beinchen...
Ich finde die Originalschaltung auch sehr elegant. Sicher, ein paar 
kleine "Eigenheiten" bedarfen noch etwas Beachtung. Es wäre sicherlich 
ein hohes Ziel diese Schaltung jetzt mit modernen Methoden endgültig zu 
optimieren.

>
> Gerhard, das muß wirklich ne Manie sein mit deinen Netzteilen ;-) Du
> hast die doch bereits in allen Varianten.
Ja, hast recht. Das einzige was mich wirklich noch echt interessiert ist 
ein HP-Stil CV/CC LNG mit MCU-Steuerung und ADC/DACs zur Steuerung und 
Überwachung. Von rein digitaler Algorithmischer Reglung bin ich nicht 
überzeugt. Irgendwie erscheint mir die notwendige Rechenleistung und 
Taktfrequenz pervers. Mit einem guten Analog Design funktionieren solche 
Schaltungen durchaus gut genug für bestimmt 99.999% aller Anwender.

Was ich mir auch noch gerne bauen würde ist eine gute elektronische Last 
mit CC, CR Verhalten und dynamische Steuerung. Das würde ein sehr 
dankbares Selbstbauprojekt sein.

Rückblickend möchte ich noch bemerken, dass mein altes Funkschau 77/12 
Gerät mir treu seit 1972 gedient hat. Es hat nie einen Ausfall gegeben.
Die einzige Änderung war die Anatek Endstufensteuerung wie im LNG30 
damit ich nicht mehr den Trafo mit einem Relais umschalten mußte. Auch 
das LNG30 ist genauso gut. Ich habe allerdings nachdem ich 1uF Cs 
zwischen PE und den Ausgängen dran gemacht habe bemerkt, dass ich jetzt 
ganz leichte Brumstörungen habe. Das hat erst damit angefangen.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass man manchmal übertriebene 
Vorstellungen von den notwendigen LNG Eigenschaften hat. Das FS Gerät 
ist so rauscharm dass ich am Spectrum Analyzer bei UKW/UHF VCOs nichts 
bemerke. Was wirklich stört sind diese blöden CFL Sparlampen. Die haben 
am HF Labortisch absolut nichts zu suchen. Mir passierte mal dass ich 
nach unerklärlichen 50kHz Seitenbändern in einem VCO suchte und sich 
dann herausstellte, dass die CFL Lampe jene induziert hat. Ursprünglich 
beschuldigte ich das LNG.


Gute Nacht,
Gerhard

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hi hi. Ich habe einen ELV FG7002 Funktionsgenerator mit MAX038. Im 
Spektrum kann man die Seitenlinien verursacht durch die 
Gleichrichterdioden des internen 50Hz-Netzteils sehen.
Wenn ich das Ding mal wieder auf habe, werd ich da nachbessern.

Der MAX038 ist übrigens erstaunlich gut (und vollkommen linear 
durchstimmbar!).


Ach ja, die EMV-Caps zwischen Netzseite und Sekundärseite fliegen dann 
auch gleich raus.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Hi hi. Ich habe einen ELV FG7002 Funktionsgenerator mit MAX038. Im
> Spektrum kann man die Seitenlinien verursacht durch die
> Gleichrichterdioden des internen 50Hz-Netzteils sehen.
> Wenn ich das Ding mal wieder auf habe, werd ich da nachbessern.
>
> Der MAX038 ist übrigens erstaunlich gut (und vollkommen linear
> durchstimmbar!).
>
>
> Ach ja, die EMV-Caps zwischen Netzseite und Sekundärseite fliegen dann
> auch gleich raus.

Ist der MAX038 dem alten ISL8038 verwandt? In welcher ELV Ausgabe ist 
Dein FG beschrieben? Weiß allerdings nicht ob man die Internet findet.

Den MAX038 gibt es schon wieder nicht mehr:-(((

In 1977 baute ich mir einen FG mit dem XR2206 auf Lochrasterplatte. Hat 
mir auch jahrelang treu gedient. Nur mit der Endstufe hatte ich ab und 
zu durch Abrauchen Ärger.


Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Mir ist schon klar, daß das Original-Netzgerät "minimalinvasiv" 
behandelt werden soll. Die ursprüngliche Schaltung aus dem ersten 
Beitrag läßt sich mit nur zwei Änderungen wesentlich verbessern.

Die Änderung R3 -> 1k, R4 -> 470Ω sorgt für eine exaktere Regelung mit 
schnellerem Regelverhalten. Außerdem wird der Differenzverstärker 
temperaturstabiler in allen Belastungsfällen.

Die Änderung im Bereich D1 / C5 beseitigt den Überschwinger und 
vermindert Rauschen, den Einfluß von Netzspannung und Brumm.

Für einen Neuaufbau wär ein Differenzverstärker für die Strombegrenzung 
natürlich was feines. Aber das sprengt den Rahmen einer Optimierung.

--

@Abdul
Rauschen wird weggefiltert, schlägt aber im unbelasteten Fall dann gern 
ein wenig auf die eingestellte Spannung auf. Der Ausgangselko wird immer 
nur von den Peaks geladen. Die Einstellung wirkt bei kleiner Belastung 
"matschig". Sowas hab ich auch mal gekonnt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der MAX038 war sozusagen das Update des ICL8038/XR2206. Den Schaltplan 
kann ich dir schicken. Ist eigentlich ein recht brauchbares Gerät. Die 
Endstufe kann einiges ab.



"Sowas hab ich auch mal gekonnt." - was heißt das?

Wirklich, wenn ich es rauscharm haben will, dann mach ich die Regelung 
direkt auf der Zielplatine und das dann innerhalb der berühmten 
Keksdose.

Ein Labornetzteil muß einfach robust sein (hier fehlt noch die 
Strombegrenzung). Und Überschwingen sollte sich auch in engen Rahmen 
halten.

Ein 3,3V Design würde ich zu 90% auch onboard regeln lassen. Auch bei 
einem Testaufbau. Vielleicht mal ausnahmsweise direkt am Netzteil, wenns 
schnell gehen muß oder das Bauelement nix groß kostet.
Ich hab mir einfach Aufsteckregler fürs Breadboard geholt. 
Handy-Netzteil ran: 5V, 3,3V, ferrtisch. Regler kostet nen Euro und es 
ist aufgeräumt. Chaos gibts ja immer genug ;-)

von Helge A. (besupreme)


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Abdul K. schrieb:
> "Sowas hab ich auch mal gekonnt." - was heißt das?

Eine Rausch - ähm - Z-Diode als Referenz genommen für ein Netzteil. Die 
war wohl nit so toll. Je größer der Ausgangselko, um so schlechter 
einstellbar. Bis ich auf den Trichter kam, der Z-Diode einen fetten Elko 
zu spendieren. Ist aber echt lange her.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Der MAX038 war sozusagen das Update des ICL8038/XR2206. Den Schaltplan
> kann ich dir schicken. Ist eigentlich ein recht brauchbares Gerät. Die
> Endstufe kann einiges ab.
>
>
>
> "Sowas hab ich auch mal gekonnt." - was heißt das?
>
> Wirklich, wenn ich es rauscharm haben will, dann mach ich die Regelung
> direkt auf der Zielplatine und das dann innerhalb der berühmten
> Keksdose.
>
> Ein Labornetzteil muß einfach robust sein (hier fehlt noch die
> Strombegrenzung). Und Überschwingen sollte sich auch in engen Rahmen
> halten.
>
> Ein 3,3V Design würde ich zu 90% auch onboard regeln lassen. Auch bei
> einem Testaufbau. Vielleicht mal ausnahmsweise direkt am Netzteil, wenns
> schnell gehen muß oder das Bauelement nix groß kostet.
> Ich hab mir einfach Aufsteckregler fürs Breadboard geholt.
> Handy-Netzteil ran: 5V, 3,3V, ferrtisch. Regler kostet nen Euro und es
> ist aufgeräumt. Chaos gibts ja immer genug ;-)

Hallo Ihr Nachteulen!

Ich kaufte mir vor ein paar Monaten ein 10Ah Li-Ion Akku "Netzteil". Hat 
zwei 5V USB Ausgänge für 1 und 2A. Mit einem 3.3V Externen Regler im 
Kabel ergibt das ein sehr bequeme portable Stromquelle. Da kann man 
viele Stunden damit arbeiten bevor man wieder nachladen muß. Irgendwie 
finde ich das sehr praktisch.


Gute Nacht,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Der MAX038 war sozusagen das Update des ICL8038/XR2206. Den Schaltplan
> kann ich dir schicken. Ist eigentlich ein recht brauchbares Gerät. Die
> Endstufe kann einiges ab.

Hallo Abdul,

Das wäre sehr nett von Dir. Bitte ja. Mal sehen ob sich noch MAX038 
irgendwo finden lassen. DK beschreibt sie leider als abgekündigt.

Wie ich leider durch eigene schlechte Erfahrungen erlebt habe, ist das 
Design der Endstufe wirklich nicht trivial. Auch bei kommerziellen 
Geräten muß man aufpassen. Ein einigermaßen unkapputtbare Endstufe zu 
entwickeln wäre mal eine richtige Herausforderung.


Gethard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Helge A. schrieb:
> Mir ist schon klar, daß das Original-Netzgerät "minimalinvasiv"
> behandelt werden soll. Die ursprüngliche Schaltung aus dem ersten
> Beitrag läßt sich mit nur zwei Änderungen wesentlich verbessern.
>
> Die Änderung R3 -> 1k, R4 -> 470Ω sorgt für eine exaktere Regelung mit
> schnellerem Regelverhalten. Außerdem wird der Differenzverstärker
> temperaturstabiler in allen Belastungsfällen.
>
> Die Änderung im Bereich D1 / C5 beseitigt den Überschwinger und
> vermindert Rauschen, den Einfluß von Netzspannung und Brumm.
>
> Für einen Neuaufbau wär ein Differenzverstärker für die Strombegrenzung
> natürlich was feines. Aber das sprengt den Rahmen einer Optimierung.
>
> --
>
> @Abdul
> Rauschen wird weggefiltert, schlägt aber im unbelasteten Fall dann gern
> ein wenig auf die eingestellte Spannung auf. Der Ausgangselko wird immer
> nur von den Peaks geladen. Die Einstellung wirkt bei kleiner Belastung
> "matschig". Sowas hab ich auch mal gekonnt.

So wie Du hier schreibst habe ich den Eindruck dass Du dieses
NG auch gebaut hast. könntest Du mir etwas über die Herkunft der 
Schaltung berichten? Nach Elektor sieht der erste Schaltplan eigentlich 
nicht aus.

Könntest Du bitte ein paar Bilder machen? Mich interessiert auch ob es 
ein Gedruckter Platinenaufbau oder Lochraster ist.

Ich werde morgen ein neues Schaltbild hier hinstellen mit Deinen 
vorgeschlagenen Werten.

Bei einer neuen Platine wäre ein Stromregelteil durchaus keine 
"Verunglimpfung"

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Der MAX038 war sozusagen das Update des ICL8038/XR2206. Den Schaltplan
> kann ich dir schicken. Ist eigentlich ein recht brauchbares Gerät. Die
> Endstufe kann einiges ab.
>
>
MAX038er gibt es für $10 massenhaft bei eBay. Die meisten werden von 
China angeboten. Mein kann aber nie wissen ob man da Fakes kriegt. Naja, 
das Leben ist halt nicht ohne Risiko...

von L. H. (holzkopf)


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Hallo,

Gerhard O. schrieb:
> ...bei solch alten Veröffentlichungen schert sich normalerweise kein Mensch
> danach und ich hätte meinerseits keine Skrupel es hier zu
> veröffentlichen. Es ist nicht zu erwarten dass sich irgendein Urheber
> für solche Sachen nach sooo langer Zeit dafür noch interessiert.
> Schlimmstenfalls wird man gebeten es von der Webseite wegzunehmen. Ich
> glaube nicht dass das hier schon einmal passiert wäre. Abgesehen davon
> bin ich sicher dass sich die Leser Deine Beitrags dafür brennend
> interessieren.
>
> Wenn Du einen Scanner hast brauchst Du die entsprechenden Seiten
> entweder in den gängigen Bildformaten wie JPG oder PNG. Manche Scanner
> habe Software für direkten scann in ein PDF Format.
>
> PN sind m.W. nur an angemeldete Forumsmitglieder möglich. Da klickst Du
> einfach auf die Link in Diener Benutzer ID, w.z.B. hier Autor: L. H.
> (holzkopf) - Also auf den "Holzkopf" :-) Und dann wirst Du weiter
> geleitet. Wie es weiter geht ist dann ziemlich klar.
>
> Obwohl Nürnberg mir persönlich bekannt ist, hast Du Dich total vertan.

Danke für Deine Tips.
Die Frage bzgl. Region Nürnberg war eher so gemeint,daß ich Dir dann 
halt einfach Kopien mitgebracht hätte.
Ich "gurke" sowieso dauernd in der Region herum.

Eine Beschreibung zur eingangs gen. Schaltung habe ich tatsächlich.
Morgen werde ich meinen Sohn "strapazieren", damit wir die in JPG-Format 
"ummodeln" können.
Sind die Dateianhänge in diesem Forum von der Anzahl oder vom Umfang her 
limitiert?


RoJoe schrieb:
> Du könntest Dir ja dafür einen Taster einbauen.
> Mit einem 2. Poti könntest Du die Spannungsstöße in der Höhe einstellbar
> machen.
> Mit einem Timer 555 könntest Du Spannungsstöße definierter Dauer
> auslösen.
> Mit einem 2. Timer 555 könntest Du repetierende Spannungsstöße machen.
> usw.
>
>> Denn, wie es aussieht, sollten doch die 16 VDC für die Versorgung des 78
>> S 12 hinreichend sein.
> Der 78S12 muss den unteren Zacken der Brummspannung
> (zu deutsch: des ripple) bei Maximalstrom und Netzunterspannung noch
> ausregeln können.
> Ansonsten käme in diesem Extremfall der untere Zacken des ripple bis zum
> Ausgang durch.

Wie das halt meist so geht:
Anfänglich behalf ich mich für Versuchszwecke einfach mit Ein- und 
Ausschalten des Netzteiles, um seine Spannungsstöße aktivieren zu 
können.
Was es auch völlig problemlos "schluckte".

Doch irgendwann wird das fad, und es ist auch keine ordentliche Lösung, 
um etwas bewerkstelligen zu können.
Folglich begann ich damit, genau das, was Du mit den beiden 555ern 
umrissen hast, zusammenzubauen.
Im Prinzip nach dem Schaltplan im Anhang.
Der nur dahingehend modifiziert wird, daß ich einen 2N 3055 an Stelle 
des BUZ 350 verwenden will.
D.h. der R 820 von gate nach Masse wird weggelassen.

Als (mögliche) Netzteil-Versorgung der Schaltung soll der Trafo mit dem 
nachgeschalteten 78 S 12 dienen.
Bei dieser Versorgung der Schaltung unterwerfe ich mich dem Limit von 
ca. 2 A des 78 S 12.
Diese Versorgung werde ich aber auch (komplett) wegschalten können.
Um stattdessen einen 12 V-Bleiakkumulator anschließen zu können.
Durchschaltbare A sind dann kein Problem mehr.
Verglichen mit dem, worüber man i.d.R. bei Netzteilen (nur) verfügen 
kann.
So, wie z.B. auch bei dem eingangs genannten oder Abwandlungen davon.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Anhänge sind nicht limitiert.

Ein Netzteil mit einem minimalen Funktionsgenerator ist auch eine feine 
Sache, zum Testen. Viele Schaltungen haben Probleme beim Ein- oder 
Aussschalten, Transienten, kurzen Unterbrechungen usw. Da trennt sich 
die Spreu vom Weizen.

Gerhard, schick mir einfach eine PM.

von ArnoR (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Auch wenn ArnoR mich kritisiert, dass man heutzutage alles besser machen
> könnte

Nee, du verstehst mich da (wie ich denke mit Absicht) falsch. Ich 
kritisiere nur deine Versuche etwas schlechter zu machen.

von Dieter P. (low_pow)


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In der Simulation von Netzteil_1a.asc bei V1 "Ncycles N=40" entfernen,
sonst nichts...

Die .asc-Datei spar ich mir.

von Gerhard O. (gerhard_)


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ArnoR schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Auch wenn ArnoR mich kritisiert, dass man heutzutage alles besser machen
>> könnte
>
> Nee, du verstehst mich da (wie ich denke mit Absicht) falsch. Ich
> kritisiere nur deine Versuche etwas schlechter zu machen.

Hallo ArnoR,

dass wir unsere Werke auf diesem Weg kritisieren finde ich ja gut. Es 
wäre nützlich wenn Du Dich mal näher auslassen könntest warum Du genau 
meine Änderungen so schlecht findest. Auch poste mal eine Schaltbild wie 
Du Dir Verbesserungen spezifisch vorstellst. Wahrscheinlich beruhen 
unsere Meinungsverschiedenheiten zu diesem Thema tatsächlich in 
beidseitigen Missverständnissen. Kurze Bemerkungen machen es nicht immer 
leicht zu verstehen was gemeint war. Dass ich mit diesen Änderungen 
gewisse Absichten verfolgte ist ja klar.

Da ich jetzt im Augenblick im Vergleich zu gestern etwas mehr Zeit habe, 
möchte ich meine Schaltungsänderungen noch einmal begründen.

1) Änderung der Einstellmethode:
Die Spannungseinstellung im Original hat den Nachteil dass bei einem 
schlechten Poti die Spannung bei offenem Schleifer auf Maximum 
hochschnellen könnte. Wenn man aber das Einstellpoti auf den +Eingang 
(T1) bringt, dann bekommt T2 die Vergleichsspannung mit einem 
hoffentlich zuverlässigen Spannungsteiler.  Sollte das Poti versagen 
geht die Spannung einfach auf Null. Die Dioden D2/D3 müssen jetzt aber 
zwischen T1 und T2 geschaltet werden. Das war gestern noch ein Fehler.

2) Differenzverstärker
Du hast vorgeschlagen R11 mit einem Konstantstromquelle zu ersetzen. Im 
Prinzip ist das natuerlich gut. Hier ist es aber meiner Meinung nach 
etwas Overkill weil in der abgeänderten Schaltung R11 an eine viel 
höhere Spannung angeschlossen ist und der Arbeitsstrom der 
Differenzstufe sich in einen nur engen Bereich ändert. Man könnte das 
auch noch verbessern indem man den Einstellbereich vom Poti einengt. Bei 
-15V ist aber ein 4V Einstellunterschied zu verkraften. Man müsste mal 
nachrechnen inwieweit sich eine solche Umstellung auswirken würde.

3) -15V Versorgung
Der Zweck von T7 ist einmal den Ripple zu minimieren und Stabilisierung 
mittels ZD1. Referenzdiode U1 sollte mit einer TL431 Referenz  mit 10K0 
Spannungsteiler für 5V ersetzt werden da traditionelle Referenzdioden 
unverhältnismäßig teuer sind. Man muss aber jetzt aufpassen das der 
TL431C wegen C8 nicht schwingt. Der Ersatz von ZD2 mit U1 dürfte auch 
eine viel bessere Langzeitstabilität gewährleisten.

4) Spannungsstromstoß beim Ausschalten
Darüber möchte ich noch nachdenken. Die Methode vom Reinhard gefällt mir 
im Prinzip besser als sich auf den Wert von C5 verlassen zu müssen. Also 
lassen wir mal dieses Thema vorübergehend vom Tisch fallen.

Ich habe auch eine Ahnung dass diese Schaltung möglicherweise kein 
Abschaltproblem mehr hat weil die Referenzspannung graduell und 
symmetrisch zwischen T1 und T2 zusammenbricht während die noch höhere 
Versorgungsspannung der Stufe die Funktion der Regelstufe für eine 
längere Zeit gewährleistet. Man müsste das mal simulieren oder aufbauen. 
Beim Einschalten baut sich die -15V auch graduell auf. Ich lasse bis das 
geklärt ist C5 jetzt mal einfach weg. Filterung der Spannung an der 
Basis von T1 bringt meiner Meinung nach nicht viel. C8 ist da viel 
wichtiger. Das Rauschen der VREF sollte jetzt minimal sein.

Ich hoffe dass jetzt mehr Klarheit herrscht. Bitte sei jetzt mal 
spezifisch warum diese Änderungen alle sooo schlecht sein sollen. Poste 
bitte mal ein Schaltbild Deinerseits wie Du Dir es vorstellst. Meine 
Änderungen gestern machte ich unter großen Zeitdruck mit 
Komponentenwerte nach frei Schnauze und es wird bestimmt noch einige 
Schaltungsänderungen geben. Komponentenwerte müssen sowieso noch alle 
nachgerechnet werden.


Schönen Tag noch,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Anhänge sind nicht limitiert.
>
> Ein Netzteil mit einem minimalen Funktionsgenerator ist auch eine feine
> Sache, zum Testen. Viele Schaltungen haben Probleme beim Ein- oder
> Aussschalten, Transienten, kurzen Unterbrechungen usw. Da trennt sich
> die Spreu vom Weizen.
>
> Gerhard, schick mir einfach eine PM.

Finde ich auch. Deinen Vorschlag ließe sich sehr schön mit einem MCU und 
DAC gesteuerten Netzteil verwirklichen weil man dann profilierte 
Spannungsänderungen einprogrammieren könnte. Solche Netzteile sind sonst 
suendteuer.

Auf dem Gebiet der LNGs ließe sich noch viel Tolles entwickeln.

Auf meiner Wunschliste für Netzteilprojekte sind:

1) Triple LNG mit MCU Steuerung und Überwachung nebst USB Fernsteuerung 
fuer 0-20V 2Amax und 0-6V 1-3Amax für die Versorgung gemischter 
Schaltungen.

2) Statische/Dynamische elektronische Last mit einstellbarem CC und CR 
Verhalten, Externer Eingang für Funktionsgenerator bis zu 10kHz.

3) Rauscharmes MCU gesteuertes Präzisionsnetzteil für kleine Leistungen 
mit hoher Auflösung (1uV) und Stabilität für Messgeräteentwicklung. 
Zusätzlich wäre dann Thermoelement Emulation im Bereich von -10mV bis 
+75mV von Interesse.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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L. H. schrieb:
> Danke für Deine Tips.
> Die Frage bzgl. Region Nürnberg war eher so gemeint,daß ich Dir dann
> halt einfach Kopien mitgebracht hätte.
> Ich "gurke" sowieso dauernd in der Region herum.

Danke für Deine Arbeit. Jedenfalls wäre es sehr nützlich mehr über das 
Design zu erfahren.

Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Im Anhang noch eine kleine Änderung. Ich fügte C5 zwischen Abgreifer des 
Potis und dem Nullpunkt wieder hinzu um Kratzgeraeusche des Potis zu 
verhindern. Sonst keine Änderung.

von Dieter P. (low_pow)


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>Autor: Dieter P. (low_pow)
>Datum: 28.01.2015 13:25
>In der Simulation von Netzteil_1a.asc bei V1 "Ncycles N=40" entfernen,
>sonst nichts...

Ich möchte mich bei  Abdul K. (ehydra) und anderen entschuldigen,
hab zu spät gesehen daß damit der Abschaltvorgang simuliert wird.
Die Freude war groß, aber nur von sehr kurzer Dauer.

von ArnoR (Gast)


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Gerhard O. schrieb:

Sehr viel.

Du wirst mir nachsehen müssen, dass ich nicht wieder darauf eingehe, 
deine Versionen sind mir einfach zu umständlich und aufwändig. Wenn ich 
die Schaltung ganz oben "anfassen" müsste, dann würde ich es etwa so wie 
im Anhang machen. Der Aufwand dürfte etwa halb so groß wie in deinen 
Schaltungen sein.

Diese Schaltung benötigt keine negative Spannung und lässt sich wie 
gezeigt von <0,2V...30V einstellen (bei Ausgangsstrom auch weniger als 
0,2V, Ri=18k). Und ja ich weiß, der IRFZ34N geht nur bis etwa 1A. Ein 
IRFZ44 geht bis 2A, hab im Moment aber kein Model in TINA.

von Gerhard O. (gerhard_)


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ArnoR schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
> Sehr viel.
>
> Du wirst mir nachsehen müssen, dass ich nicht wieder darauf eingehe,
> deine Versionen sind mir einfach zu umständlich und aufwändig. Wenn ich
> die Schaltung ganz oben "anfassen" müsste, dann würde ich es etwa so wie
> im Anhang machen. Der Aufwand dürfte etwa halb so groß wie in deinen
> Schaltungen sein.
>
> Diese Schaltung benötigt keine negative Spannung und lässt sich wie
> gezeigt von <0,2V...30V einstellen (bei Ausgangsstrom auch weniger als
> 0,2V, Ri=18k). Und ja ich weiß, der IRFZ34N geht nur bis etwa 1A. Ein
> IRFZ44 geht bis 2A, hab im Moment aber kein Model in TINA.

Danke für Deine Arbeit. Im Prinzip stimme ich Dir zum Teil bei. Was mir 
aber nicht gefällt ist, dass unterhalb der Vergleichsspannung der 
Differenzstufe (3.3V) der 1K Ausgangswiderstand die Ausgangsspannung 
runter ziehen muss. Ohne den 1K Ausgangslastwiderstand kann Deine 
Schaltung unter der Vergleichsspannung nicht richtig funktionieren, denn 
unterhalb dieser Schwelle polt sich der Strom durch den 
Ausgangsspannungsteiler um damit sich die richtige Spannung einstellt. 
Ich werde mir Deine Schaltung heute nach der Arbeit noch näher studieren 
weil ich jetzt keine Zeit habe.

Zur Stabilität fehlt auch der Ausgangskondensator.

Abschließend: Warum ist der Aufwand in Deinen Augen so schlimm? Ich habe 
ja absichtlich nicht versucht die Schaltung zu modernisieren. Ich sehe 
das immer noch als Restaurationsprojekt und nicht als Neubau. Da spielt 
der Aufwand wirklich keine Rolle weil es ja nicht Millionenweise 
verkauft werden soll und sich verschwendete Cents nicht multiplizieren. 
Bei einem modernen Design ist es selbstverständlich MOSFETS zu verwenden 
und habe das schon bei meinem 10A LNG in 1985 gemacht. Also auch nichts 
Neues für mich.

Ich nehme es Dir nicht übel wenn Du auf dieses Projekt nicht länger 
eingehen willst. Sollte ich allerdings missverstanden haben dass eine 
Modernisierung von den übrigen Mitgliedern beabsichtigt war, dann ist es 
allein mein Fehler. Also lassen wir die Sache beruhen.

Schönen Tag noch,
Gerhard

von ArnoR (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Was mir
> aber nicht gefällt ist, dass unterhalb der Vergleichsspannung der
> Differenzstufe (3.3V) der 1K Ausgangswiderstand die Ausgangsspannung
> runter ziehen muss.
...

Macht doch nix, die Spannung ist trotzdem geregelt und belastbar. Und 
ein Bauteil, das max. 1W verheizt ist doch kein echter Nachteil. Ein 
solcher Widerstand ist eh angesagt, um den Ausgangs- oder 
Lastkondensator auch mal umzuladen.

> Ohne den 1K Ausgangslastwiderstand kann Deine
> Schaltung unter der Vergleichsspannung nicht richtig funktionieren

Was soll so ein Geschwafel? Was ist an einem Widerstand so schlimm? Hast 
du gewusst, dass die Schaltung auch ohne den Mosfet und den 18k, das 
Poti und den BF256 usw. auch nicht funktionieren könnte? Was könnte man 
bei deinen Versionen erst alles aufzählen.

> Zur Stabilität fehlt auch der Ausgangskondensator.

Der ist eher ein Instabilitätskondensator, die kapazitive Last am 
Ausgang verursacht die Stabilitätsprobleme, stabilisiert wird die 
Schaltung an anderer Stelle. Aber lassen wir das, meine Schaltung sollte 
auch nur prinzipiell zeigen, wie man es machen könnte.

von Gerhard O. (gerhard_)


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ArnoR schrieb:
>> Zur Stabilität fehlt auch der Ausgangskondensator.
>
> Der ist eher ein Instabilitätskondensator, die kapazitive Last am
> Ausgang verursacht die Stabilitätsprobleme, stabilisiert wird die
> Schaltung an anderer Stelle. Aber lassen wir das, meine Schaltung sollte
> auch nur prinzipiell zeigen, wie man es machen könnte.

Das verstehe ich aber anders. Der Ausgangskondensator bewirkt doch dass 
die Phasenverschiebung der Regelschaltung unabhängig von der 
Phasenverschiebung der Last bleibt und nur von der Impedanz des 
Ausgangskondensator nach höheren Frequenzen hin abhängig bleibt. Dadurch 
stabilisiert sich ja die Fehlerverstärker so dass es keine Oszillationen 
gibt.

Obendrein fängt so ein Ausgangskondensator Laststromstösse auf die dem 
Regler die Zeit geben um darauf reagieren zu können. Der 
Ausgangskondensator ist nur in Extremfällen bei ungewöhnlichen 
Schaltungen ein Problem.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Man könnte dem BC556B einen Miller-Kondensator spendieren, könnte/sollte 
ausreichen.

von ArnoR (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Das verstehe ich aber anders.

Das ist dein gutes Recht, unabhängig davon ob es stimmt oder nicht.

Gerhard O. schrieb:
> Der Ausgangskondensator bewirkt doch dass die Phasenverschiebung der
> Regelschaltung unabhängig von der Phasenverschiebung der Last bleibt
...

Seltsame Vorstellung von der Funktion. Die Last (-Kapazität) ist 
Bestandteil des Regelkreises, die Phasendrehng in der Regelschleife 
ist von der Last abhängig.

> Der Ausgangskondensator ist nur in Extremfällen bei ungewöhnlichen
> Schaltungen ein Problem.

Wenn es so einfach wäre wie du meinst, wieso gibt es dann hier praktisch 
keinen Thread zu LNG, in dem nicht über das Schwingen der Schaltung 
geklagt wird? Sind die einfach alle zu doof den (immer vorhandenen) 
Ausgangskondensator anzuschließen?

von Gerhard O. (gerhard_)


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ArnoR schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Das verstehe ich aber anders.
>
> Das ist dein gutes Recht, unabhängig davon ob es stimmt oder nicht.
>
> Gerhard O. schrieb:
>> Der Ausgangskondensator bewirkt doch dass die Phasenverschiebung der
>> Regelschaltung unabhängig von der Phasenverschiebung der Last bleibt
> ...
>
> Seltsame Vorstellung von der Funktion. Die Last (-Kapazität) *ist*
> Bestandteil des Regelkreises, die Phasendrehng in der Regelschleife
> ist von der Last abhängig.

Du hast mich falsch verstanden. Was ich damit meinte ist, dass der 
Regelkreis an sich ohne den bewussten großen Ausgangskondensator so 
ausgelegt sein muss um stabil zu bleiben. Eine richtig entworfene 
Schaltung sollte mit nur 1uF stabil an einer reellen Last funktionieren.
Das heißt aber nicht, dass der Regler im realen Leben Lasten mit weitem 
komplexem Impedanzbereich verkraftet.

Labornetzgeräte sind immer Kompromissgeräte. Es wird erwartet dass sie 
mit allen komplexen Lasten fertig werden müssen die man im normalen 
Laboreinsatz in Real-World Schaltungen findet. Deshalb ist dort 
mindestens ein 47-100uF C eingebaut. Das ist aber nur zum Nutzen der 
Gebraucher. Bei HP steht im Manual dass man bei vielen Modellen das 
Ausgangs C für gewisse Anwendungen abklemmen kann weil die Schaltung von 
HP schon stabil genug optimiert worden ist.

Kein gutes Labornetzgerät darf für Stabilität von einem großen 
Ausgangs-C abhängig sein.
>
>> Der Ausgangskondensator ist nur in Extremfällen bei ungewöhnlichen
>> Schaltungen ein Problem.
>
> Wenn es so einfach wäre wie du meinst, wieso gibt es dann hier praktisch
> keinen Thread zu LNG, in dem nicht über das Schwingen der Schaltung
> geklagt wird? Sind die einfach alle zu doof den (immer vorhandenen)
> Ausgangskondensator anzuschließen?

Das hat überhaupt nichts mit "Doof" zu tun! Auch einwandfrei entworfenen 
Schaltungen können durch unsachgemäßen Aufbau und Verdrahtung schwingen. 
Das hat überhaupt nicht viel mit dem Ausgangs C zu tun. Ein 
Netzteilaufbau ist in vieler Hinsicht ähnlich Fachkundig zu bauen wie 
ein NF- oder HF-Gerät. Wenn es unerwünschte Verkopplungen in der 
Verdrahtung und Aufbau gibt, dann schwingen auch die besten Schaltungen. 
Diese "Real World" Effekte werden meistens in der Schaltungsanalyse 
nicht mit berücksichtigt weil solche parasitäre Elemente nur schwer 
abschätzbar sind.

Man braucht ja nur die diversen Datenblätter und App. Notes namhafter 
Hersteller studieren um einen Eindruck zu bekommen um was es geht um 
stabile Regler umzusetzen.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Im Prinzip ist der Vorschlag von Arno ohne negative Hilfsspannung auch 
völlig in Ordnung. Die einfache Reglerschaltung hat allerdings eine 
relativ kleine Verstärkung, so dass einen großen Teiler am Ausgang eher 
vermeiden sollte - mit einer höheren Ref. Spannung ist dies auch ohne 
großen Nachteil relativ einfach zu machen. Die Schaltung braucht den 
relativ großen Spannungsverlust durch die Gate-Source Spannung - mit 
einem Darlington wird es da schwer. Statt der negativen Hilfsspannung 
wäre da ggf. eine positive hilfreich - wobei auch ein extra 
Gleichrichter/ Elko schon ausreichen kann, um für die Regelung eine 
Spannung mit weniger Rippel zu haben.

Beim MOSFET als Leistungshalbleiter sollte man aber mit der 
Belastbarkeit aufpassen. Der IRFZ ist da keine gute Wahl, vor allem wenn 
die Spannung etwas höher wird. MOSFETs im Linearbetrieb sind so eine 
Sache, die hier i Forum öfter mal diskutiert wird. Der MOSFET sollte 
noch vor zu hoher GateSpannung geschützt werden, und man muss ggf. die 
Gate Kapazität beachten, damit die Regelung nicht zu langsam wird.

Der Hinweis von Gerhard, dass man beim Spannungsregler auf den Aufbau 
achten sollte, ist schon wichtig: wegen der kleinen Impedanz, die man 
anstrebt, werden parasitäre Induktivitäten und Kopplungen schon wichtig 
- da geht es ggf. um einige 10-100 nH. Da muss man vor allem drauf 
achten wenn die Leistungs-Transistoren per Kabel mit der Platine 
verbunden sind.

Die Schaltung oben kommt mit sehr wenig Kapazität ( < 1 µF) am Ausgang 
aus, ggf. könnte es sogar ohne gehen. Solange die Kapazität nicht zu 
groß ist hilft sie auch die Stabilität sicher zu stellen. Wegen der 
insgesamt eher geringen Verstärkung ist Schaltung sogar recht tolerant 
gegen große Kapazitive Lasten. Für die Regeleigenschalten nach außen 
sollte die Kapazität am Ausgang einen eher kleinen ESR haben, aber auch 
nicht zu extrem. Ein normaler Elko mit relativ hohem ESR ist eher 
störend als hilfreich.

von ArnoR (Gast)



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Ulrich H. schrieb:
> Die einfache Reglerschaltung hat allerdings eine
> relativ kleine Verstärkung, so dass einen großen Teiler am Ausgang eher
> vermeiden sollte

Die Verstärkung ist groß genug. Der Spannungsabfall zwischen Leerlauf 
(1mA) und 2A Last ist <=3mV. (Anhang, linkes Bild, bei verschiedenen 
Ausgangsspannungen)

> Der IRFZ ist da keine gute Wahl, vor allem wenn
> die Spannung etwas höher wird. MOSFETs im Linearbetrieb sind so eine
> Sache, die hier i Forum öfter mal diskutiert wird.

Ich hatte den IRFZ44 genannt. In seinem DB (Fairchild) gibt es eine 
DC-Kurve. Mit 2A bei 40V ist da noch Luft (für den fehlenden 
Sekundärdurchbruch).

> Die Schaltung braucht den
> relativ großen Spannungsverlust durch die Gate-Source Spannung

Eine entsprechende LowDrop-Schaltung hatte ich schon mal gezeigt 
(Anhang, rechtes Bild). Hier ging es um das sparsame Rumfummeln an 
obiger Schaltung.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm. Was muß man tun, damit die Originalschaltung aus dem ersten Post 
denn schwingt? Den Ausgangskondensator wegnehmen, reicht nicht. Wozu ist 
er dann da?

von Ulrich H. (lurchi)


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Wenn man bei der Originalschalung die Spannung sehr weit runter dreht 
(z.B. < 1 V) könnte sie ggf. schwingen - je nachdem was man für die 
Elkos an ESR / ESL und für den Shunt als Induktivität ansetzt. Es hängt 
dann auch noch vom Strom ab.

Kritisch wäre ggf. ein Kondensator mit ca. 10 mF im ESR im sub-mOhm 
Bereich.

Im Vergleich zu so manch anderer Schaltung ist die wegen der geringen 
Verstärkung aber eher gutmütig. Die Stromregelung hab ich mir noch nicht 
angesehen.

Ohne Ausgangskondensator dürfte die Strombegrenzung mit einer Induktiven 
Last Schwingen.

Der Ausgangskondensator ist auch für die hohen Frequenzen so ab etwa 100 
kHz da, wo die Schaltung nicht mehr viel nachregelt. 100 µF als Elko 
sind aber auch eher die falsche Wahl weil sie bei hoher Frequenz nicht 
ausreichen und bei niedriger Frequenz eher stören als helfen. Eher 1 µF 
als Folienkondensator und ggf. noch 10 µF als Low ESR Elko dazu.

Die Regelung mit MOSFET sieht ja wirklich gut aus - die 
Originalschaltung war da nicht so gut - Teils aber auch wegen des Shunts 
für die Strombegrenzung. Mit Shunt auch der Ausgangsseite müsste auch 
der MOSFET mehr Nachregeln.

von Helge A. (besupreme)


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ArnoR schrieb:
> LowDrop-Schaltung

Hast du das aufgebaut? Beim Akku aufladen (mit Strombegrenzung) hat mir 
so eine Schaltung Rauch produziert. - Könnte aber auch am Versuchsaufbau 
gelegen haben.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ah ok. Mußte etwas spielen mit den Werten bis es schwingt, aber mit 
einem simulierten Motor als Last geht es in Schaltplan 1a:
C6=10mF
Lload=100m (und die LTspice voreingestellten Rser=1mOhm)

Da scheint es dann also ne Grenze für die zulässige Lastinduktivität zu 
geben.
Oder im Umkehrschluß: Moderne Lasten brauchen nur minimal-C6.

Oder ist das falsch?

von L. H. (holzkopf)



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Hallo Gerhard und natürlich auch alle anderen Interessierte,

im Anhang die Beschreibung zum eingangs gen. Netzteil.
Im Heft, in dem sie sich befindet, ist kein Herausgabe-Datum vorhanden.
Aber das sonstige "Umfeld" des Ordners, in dem ich sie aufbewahrte, läßt 
den Rückschluß auf Anfang der 80er Jahre zu.

Wenn sie im Hochformat evtl. nicht so gut lesbar ist, könnte ich sie - 
zugunsten besserer Auflösung - auch erneut im Querformat hochladen.
Ich hoffe, sie kann Euch nützlich sein.

mfG
holzkopf

von Gerhard O. (gerhard_)


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Guten Abend,

Ich finde es ist notwendig von meiner Seite nochmals etwas 
klarzustellen.

Ich habe ArnoRs neue Schaltungen studiert und finde es im Prinzip nicht 
schlecht auch wenn der Ausgangslastwiderstand zur Funktion unterhalb 
einer gewissen niedrigen Spannung notwendig ist. Darüber lässt sich 
streiten. In normalen Laborgeräten möchte ich so einen Widerstand nicht 
haben wollen. Wenn ich z.B eine Batterie lade und vergesse die Batterie 
vom LNG abzuziehen fließen dann je nach Spannung doch einige mA. Bei 
einem normalen LNG fließt nur der Ausgangsteilerstrom welcher im zig uA 
Bereich liegt. Sonst muß kein Strom fließen. Das ist mit Verlaub gesagt 
für mich allerdings persönlich ein Schönheitsfehler. In einem Festregler 
würde mir das normalerweise nichts ausmachen. In Bezug auf Stabilität, 
das lässt sich analysieren und man kann entsprechend dafür 
konfigurieren.

Nun, Da ich der (offensichtlich irrtümlichen) Meinung war dass wir hier 
im Forumsbeitrag die Originalschaltung vom LH im Zuge einer 
stilgerechten für damalige Zeiten typischen Methoden verbessern wollten, 
habe ich meine Änderungen in dieser Richtung vorgeschlagen. Für 
Hobbygeräte spielt der Aufwand meistens nur eine untergeordnete Rolle 
und bin der Meinung dass sich meine Vorschläge in einem vernünftigen Maß 
bewegten. Mir gefällt das Konzept mit einer negativen Hilfspannung 
besser weil es klarere Verhältnisse schafft.

Da ich nun auch sehr dickköpfig sein kann, will ich meine Position 
persönlich nicht aufgeben und Dir, ArnoR das Feld feierlich überlassen, 
die Fahne strecken und hier mehr die Rolle des Zuhörers zu spielen. Das 
ist jetzt wirklich ehrlich gemeint. Deine Schaltungstechnik kann ich 
außer ein paar Kleinigkeiten nicht ehrlich kritisieren und will es auch 
nicht. Den LM723 verwende ich auch immer noch gerne und man kann viel 
damit anstellen. Jedenfalls, so wie es jetzt aussieht haben sich die 
Anfangsrahmenbedingungen geändert das ist für mich OK.

Es war mir sowieso nicht recht dass sich diese Diskussion so weit in 
Richtung eines Religionskrieges ausgewuchert hat und möglicherweise den 
Thread stark zumüllte und das war wirklich am Anfang nicht meine 
Absicht.

Also nichts für Ungut. Ich werde mich hier heraushalten und gespannt den 
aufmerksamen Zuhörer spielen und sehen wie sich die Dinge hier 
weiterentwickeln. Viel Spass noch.


Grüße,
Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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L. H. schrieb:
> Hallo Gerhard und natürlich auch alle anderen Interessierte,
>
> im Anhang die Beschreibung zum eingangs gen. Netzteil.
> Im Heft, in dem sie sich befindet, ist kein Herausgabe-Datum vorhanden.
> Aber das sonstige "Umfeld" des Ordners, in dem ich sie aufbewahrte, läßt
> den Rückschluß auf Anfang der 80er Jahre zu.
>
> Wenn sie im Hochformat evtl. nicht so gut lesbar ist, könnte ich sie -
> zugunsten besserer Auflösung - auch erneut im Querformat hochladen.
> Ich hoffe, sie kann Euch nützlich sein.
>
> mfG
> holzkopf

Hallo Holzkopf,

Vielen Dank für die Überlassung der Unterlagen. Ich freue mich sehr 
darüber und ist auch gut gelungen.

Grüße,
Gerhard

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Dann stimmen die Werte im Schaltplan vs. Simulation. Habe sie 
kontrolliert.

Die Bauanleitung scheint aus ELV Sammelband 01-06 zu stammen.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Sollte jemand die Platine vom ELV Netzteil nachbauen wollen, dann 
schlage ich vor den Frontplatten Minus Ausgang nicht am vorgesehenen 
Kontaktstift anzuschließen, sondern besser in der Nähe vom C3 
Minuspolanschluß, um zu verhindern dass der Ausgangsstrom auch durch die 
Beschaltung der Regelelektronik fließen muß, was hinsichtlich von 
Masseschleifenproblemen etwas ungünstig ist. Diese Änderung sollte auch 
die Qualität der Spannungsreglung etwas verbessern. Der Minuspol von C3 
ist dann sozusagen das Massezentrum und alle Ströme kommen dort 
zusammen. Ich finde das Layout deshalb etwas ungünstig weil der 
Entwickler wahrscheinlich mehr darauf bedacht war Drahtbrücken um jedem 
Preis zu vermeiden anstatt auf die Richtung der einzelnen Ströme zu 
achten. Fairerweise wird wohl sein Artikelmuster adäquat funktioniert 
haben. Auch sind zum Teil die Breiten hoher stromführenden Leiterbahnen 
etwas knapp bemessen.

Mfg,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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Hallo,

Gerhard O. schrieb:(Zitat 1)
> Nun, Da ich der (offensichtlich irrtümlichen) Meinung war dass wir hier
> im Forumsbeitrag die Originalschaltung vom LH im Zuge einer
> stilgerechten für damalige Zeiten typischen Methoden verbessern wollten,
> habe ich meine Änderungen in dieser Richtung vorgeschlagen.

Gerhard O. schrieb: (Zitat 2)
> Es war mir sowieso nicht recht dass sich diese Diskussion so weit in
> Richtung eines Religionskrieges ausgewuchert hat und möglicherweise den
> Thread stark zumüllte und das war wirklich am Anfang nicht meine
> Absicht.
>
> Also nichts für Ungut. Ich werde mich hier heraushalten und gespannt den
> aufmerksamen Zuhörer spielen und sehen wie sich die Dinge hier
> weiterentwickeln. Viel Spass noch.

Gerhard O. schrieb: (Zitat 3)
> Vielen Dank für die Überlassung der Unterlagen. Ich freue mich sehr
> darüber und ist auch gut gelungen.

Hallo Gerhard,

zu den drei Zitaten will ich gerne etwas aus meiner Sicht sagen.
Zu 1):
Ich denke, Du wurdest hierbei etwas von der "Verbesserungs-Beflügelung" 
der Allgemeinheit "mitgerissen".
Ich wollte eigentlich nur wissen, was die Ursache für die Spannungsstöße 
ist.
Dies deshalb, um das ggf. auch bei Einsatz eines 78 S 12 "nachstellen" 
zu können.
Daß ich mich dabei von vornherein "auf dem geistigen Holzweg" befand, 
wurde mir erst im Laufe der Diskussionen klar.

Wahrscheinlich liegt bzgl. Verbesserungen ein Versäumnis meinerseits 
vor, weil ich eingangs nicht klar genug machte, daß ich das Gerät gar 
nicht "verbessern" wollte.
Offengestanden war ich auch von den Reaktionen überrascht:
Ich wußte ja nicht, welches generelles Interesse im Forum an Netzteilen 
vorhanden ist.

Zu 2):
"Religionskrieg" i.S. der Konfrontation von Meinungen ist so übel ja 
nicht.
religio (lat.) ist ein sehr dehnbarer Begriff, der auch Überzeugung (von 
etwas) beinhaltet.
In der Konfrontation von Überzeugungen können wir alle nur voneinander 
lernen.
Insoweit finde ich es etwas schade, daß Du Dich gewissermaßen 
"zurückziehst".
Ist aber Deine Sache/Entscheidung, wenngleich Du das evtl. auch nochmal 
überdenken könntest.

Zwar bin ich (leider - mangels tieferen Elektronik-Kenntnissen) nicht in 
der Lage, in der Sache Verbesserungen etwas beitragen zu können.
Stellte aber fest, daß hier im Forum in der Sache hart argumentiert 
wird.
Ohne aber dabei "persönlich" zu werden oder sich zu Verunglimpfungen 
hinreißen zu lassen.
Gefällt mir gut.
Und das kann man ja ruhig auch mal so benennen, wie es ist:
Angenehm.

Zu 3):
Freut mich, daß es verwertbar ist, obwohl es das Mindeste ist, das ich 
"zurückgeben" kann.



Im Anhang habe ich das Netzteil für die PWM mit dem nachgeschalteten 78 
S 12 fotografiert.
Die (grüne) Klemmleiste auf dem Trafo ist nicht nur (rückseitig) 
"Knoten-Stützpunkt" aller Bauelemente, die separat austauschbar sein 
sollen, sondern sie bietet auch die Möglichkeit, auf ihren 5 Klemmen 
jederzeit kontrollieren zu können, wo evtl. etwas im "Argen" liegt,
Denn ich bin kein "Freund davon" auf einer Platine etwas auszulöten, um 
es austauschen zu können.
Die Klemmenbelegung von links nach rechts:
1 und 2: Ausgang Trafo sek. = Eingang Gleichrichter
3: (+)-Ausgang Gleichrichter = Eingang Kondensator = Eingang 78 S 12
4; (-)-Anschluß von:
- Kondensator
- Gleichrichter und
- 78 S 12
5: (+)- Ausgang vom 78 S 12

Die Kapazität vom Kondensator erhöhte ich noch etwas.
Von 2200 µF auf 2500 µF.
Er sitzt hinter dem Trafo in einer clipartigen Halterung aus 
(geschlitztem) PE-Rohr.
Der Gleichrichter sitzt rechts unten hinter dem Trafo und wird per Feder 
an das Al-Blech (mit zwischengelegter Wärmeleitpaste) gepreßt.
Der 78 S 12 sitzt ganz oben auf dem Al-Blech über dem Gleichrichter.
Er ist in eine Kontakt-Halterung gesteckt, auf der seine 
Beschaltungs-Kondensatoren sowie eine Freilaufdiode angelötet sind.
D.h. der 78 S 12 kann ggf. abgeschraubt und durch einen neuen ersetzt 
werden.

Nach dem Zusammenbau war an den Klemmen meßbar:
a) im Leerlauf
- AC 16,6 bis 16,7
- DC 22,6 bis 22,7
- 78 S 12 Ausgang 12,1
b) unter Last 24 W (die Lampen im Foto)

- 12,2 DC
- 1,75 A

Damit komme ich netzteilseitig für Versuche klar.
Wenn ich mehr Leistung brauche, wird die Netzversorgung weggeschaltet 
und ein Bleiakkumulator für die Versorgung hergenommen.

Die Bohrungen im Bodenblech sowie weitere jeweils zwei Bohrungen hinter 
dem Trafo im Bodenblech und der Rückwand liegen vom Gesamtquerschnitt 
ca. 10% über dem Durchsatz-Querschnitt des Lüfters.
Der von innen nach außen bläst und dadurch für die gesamte Kühlung aller 
Bauteile sorgen kann.


Vielen Dank für Euere Hilfe, Ratschläge und "Faustformeln".
Ihr habt mir damit sehr "auf die Sprünge" geholfen.

mfG
holzkopf

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Holzkopf,

Naja, Deine Bemerkungen haben was für sich. Aber ich möchte diese 
leidige Argumentiererei hier begraben weil es zu wenig führt. Wir haben 
einfach aneinander vorbeigeredet.

Dein vorgestelltes Netzgerät scheint ja ordentlich zu funktionieren. 
Vielen Dank für die Beschreibung. Es sollte jedenfalls Deine wichtigsten 
diesbezüglichen Probleme lösen.

Hast Du zufällig noch Bilder von Deinem ELV Gerät?

Den 78S12 kannte ich noch nicht. In der Firma arbeite ich meist mit 
Schaltreglern für Ausgangsströme im Bereich von 1-3A. Die sogenannten 
"Simple Switcher" wie z.B. der LM2576T oder LM2596T von NSC/TI haben 
sich oft sehr bewährt. Die können theoretisch maximal bis 3A belastet 
werden und sind bei einigermaßen sachgerechten Einbau recht gutmütig. Es 
ist immer wichtig die Hinweise für den Aufbau vom Hersteller zu Herzen 
zu nehmen. Dann kann nicht zu viel schief gehen:-)


Wünsche noch einen guten Tag,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Abdul K. schrieb:
> Ah ok. Mußte etwas spielen mit den Werten bis es schwingt, aber mit
> einem simulierten Motor als Last geht es in Schaltplan 1a:
> C6=10mF
>…

10 mF am Ausgang? Das ist ja wie den Anker werfen bevor man los segeln 
will.

von Potibrutzler (Gast)


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Moin,

Abdul K. schrieb:
> Oder ist das falsch?
 nimm mal die Strombegrenzung raus und sieh dir die Ströme an die da 
fließen.
Ohne die Begrenzung würde da einiges in Rauch aufgehen.

Grüße

von ArnoR (Gast)


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Ich sehe gerade, dass in der von mir gestern zuerst gezeigten Schaltung:

http://www.mikrocontroller.net/attachment/245760/0bis30VLNTdiskret.png

der JFET natürlich überflüssig ist. Er stammt noch aus einer anderen 
Überlegung und ist dann einfach "vergessen" worden. Weil die Spannung an 
den Diff-Eingängen und damit auch die Spannung am Re über den 
Arbeitsbereich konstant ist, kann man die Stromquelle (JFET+R) ohne 
schlechtere Eigenschaften einfach durch einen 510R ersetzen.

Ulrich H. schrieb:
> Die Regelung mit MOSFET sieht ja wirklich gut aus - die
> Originalschaltung war da nicht so gut - Teils aber auch wegen des Shunts
> für die Strombegrenzung. Mit Shunt auch der Ausgangsseite müsste auch
> der MOSFET mehr Nachregeln.

Mit dem 0,68Ohm Widerstand sinkt die Ausgangsspannung zwischen 1mA und 
2A um etwa 8mV.

Helge A. schrieb:
>> LowDrop-Schaltung
>
> Hast du das aufgebaut?

Ja, aber nicht mit genau dieser Dimensionierung, sondern mit Ue~25V und 
Uamax=20V. Ich hatte die Schaltung für diesen Thread:

Beitrag "LM723 Regelbares Netzteil von 0-30V/0-3A"

damals schnell modifiziert.

von Helge A. (besupreme)


Angehängte Dateien:

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@L.H.
Eine Klemmleiste statt kleiner Platine, witzige Idee. Und den Clip aus 
PE muß ich mir merken.

Willst du immer noch eine zweite Version deines regelbaren Netzgerätes 
aufbauen?

Nur für diesen Fall hab ich noch eine kleine Anpassung angehängt, die 
Sprungantwort und minimalen Spannungsabfall beeinflußt. So wird die 
Schwingneigung bei bösen Lasten reduziert, es ist eine Vorkehrung zum 
leerräumen der Basis vom 3055 enthalten, und der Treiber ist gegen 
negative Basisspannung geschützt. Falls das noch von Interesse ist.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Helge A. schrieb:
> @L.H.
> Eine Klemmleiste statt kleiner Platine, witzige Idee. Und den Clip aus
> PE muß ich mir merken.
>
> Willst du immer noch eine zweite Version deines regelbaren Netzgerätes
> aufbauen?
>
> Nur für diesen Fall hab ich noch eine kleine Anpassung angehängt, die
> Sprungantwort und minimalen Spannungsabfall beeinflußt. So wird die
> Schwingneigung bei bösen Lasten reduziert, es ist eine Vorkehrung zum
> leerräumen der Basis vom 3055 enthalten, und der Treiber ist gegen
> negative Basisspannung geschützt. Falls das noch von Interesse ist.

Ich sehe gerade mit Interesse, dass Du dem T3 eine 
Stromspiegelbeschaltung verpasst hast. Das wollte ich gestern fast 
selber vorschlagen. Welche Unterschiede zeigt Da Deine Simulation in 
Bezug auf Regeldynamik wegen dem 100pF?

von Helge A. (besupreme)


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Die Anstiegsgeschwindigkeit des Differenzverstärkers ist durch die 100pF 
begrenzt. Das verhindert, daß unter ungünstigen Bedingungen der 3055 mit 
steilen Flanken angesteuert wird und das System zu oszillieren beginnt. 
Die Simulation wird dadurch stabiler und funktioniert mit einem viel 
kleineren Ausgangselko.

von Ulrich H. (lurchi)


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Dem 2N3055 tut meist ein Widerstand Basis - Emitter von z.B. 100 Ohm-1 K 
gut. Damit kann dann ggf. auch die Diode dort (D13) entfallen.

Bei der Originalen Schaltung sollte man den Strom von T3 ggf. noch 
begrenzen, etwa durch eine LED parallel zu R3, die dann auch gleich die 
Strombegrenzung anzeigt. Mit dem Stromspiegel muss das nicht sein, aber 
dafür wird der Strom je nach Transistorwahl dann schon knapp. Ein etwas 
unsymmetrischer Stromspiegel (z.B. 1:3) könnte da ggf. helfen, auch wenn 
damit die Temperaturdirft etwas größer wird.

Die Foldback Schaltung sollte man noch einmal überdenken bzw. neu 
dimensionieren - so geht der Strom recht hoch, wenn die Spannung hoch 
ist.

von Dieter P. (low_pow)


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Nochmal zur Orginalschaltung.
Es wurde schon erwähnt, wenn C5 verkleinert wird ( 10uF..22uF )
dann wäre hier laut Simulator der Effekt weg.

Wenn D2 entfernt wird ( Nachteile ? ).Mit D2 fließt ein kurzer hoher
Strompuls durch R7, T4 / T5 schalten kurz voll durch.

Weitere Möglichkeit, die Strombegrenzung anziehen. R11 ( 
Emitterwiderstand
Differenzverstärker ) von 1k8 auf ca 4k3 setzen.
Gerhard_O. geht dabei sogar auf 5k1.
Der Wert muss halt für ca 2A .. 2.5A passen, erst dann soll die
Strombegrenzung einsetzen.

Probeweise andere Transistor-Rechenmodelle einsetzen brachte nichts.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Helge A. schrieb:
> Die Anstiegsgeschwindigkeit des Differenzverstärkers ist durch die 100pF
> begrenzt. Das verhindert, daß unter ungünstigen Bedingungen der 3055 mit
> steilen Flanken angesteuert wird und das System zu oszillieren beginnt.
> Die Simulation wird dadurch stabiler und funktioniert mit einem viel
> kleineren Ausgangselko.

Danke. Es wäre interessant zu wissen ob die Schaltung auch mit einem 
<1uF Ausgangskondensator stabil zu kriegen ist. Viele integrierte Regler 
schaffen das ja sowieso. Das hätte dann den Vorteil dass der Benutzer 
dann in der Lage ist einen größeren Ausgangselko je nach Umständen 
hinzuschalten. Bei den früheren HP LNGs konnte man das an der hinteren 
Kontaktleiste konfigurieren. Hoffe, dass ich heute Abend Zeit habe mir 
den Simulator zu installieren. Es wäre interessant einen Bodeplot machen 
um die Phasen- und das Stabilitätsverhalten der Schaltung mit 
verschiedenen Ausgangskondensatoren und Lasten zu ergründen. Ich nehme 
an, dass die Open-Loop Verstärkung der Schaltung weit über 100K liegt.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Michael Köhler schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Ah ok. Mußte etwas spielen mit den Werten bis es schwingt, aber mit
>> einem simulierten Motor als Last geht es in Schaltplan 1a:
>> C6=10mF
>>…
>
> 10 mF am Ausgang? Das ist ja wie den Anker werfen bevor man los segeln
> will.

10mF war der Vorschlag von Lurchi. Davon bin ich ausgegangen, da es 
klang als hätte er davon mehr Ahnung als ich. Wenn ich keinen Plan habe, 
halte ich mich stoisch an die Vorgaben eines Experten. Damit bin ich 
immer gut gefahren.

Nachdem es schwang wie es sollte, habe ich natürlich auch die 10mF 
kleiner gemacht. Erwartungsgemäß wird die Frequenz höher. Vermutlich 
kann man das solange treiben, bis man die Grenzfrequenz der Schaltung 
überschreitet. Wo sie dann still wird.
Wichtiger ist eigentlich der ESR des 10mF. Ist der zu klein, schwingt 
es. Ist er groß genug, wird das System ausreichend gedämpft.

Ich folgere daraus, daß die Schaltung einen negativen Innenwiderstand am 
Ausgang hat.
Angeregt wird sie scheinbar genauso wie der klassische lambda-Dioden 
Oszillator.


Ist die Frage was man als maximale Induktivität der Last ansetzen soll.

von ArnoR (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich nehme
> an, dass die Open-Loop Verstärkung der Schaltung weit über 100K liegt.

Lächerlich. Die theoretisch mögliche Leerlaufverstärkung für R4/R5-> 
unendlich und ohne Last am Ausgang liegt bei ca. 4000.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Helge A. schrieb:
>> Die Anstiegsgeschwindigkeit des Differenzverstärkers ist durch die 100pF
>> begrenzt. Das verhindert, daß unter ungünstigen Bedingungen der 3055 mit
>> steilen Flanken angesteuert wird und das System zu oszillieren beginnt.
>> Die Simulation wird dadurch stabiler und funktioniert mit einem viel
>> kleineren Ausgangselko.
>
> Danke. Es wäre interessant zu wissen ob die Schaltung auch mit einem
> <1uF Ausgangskondensator stabil zu kriegen ist.

Zumindest die Originalschaltung ist ohne Last selbst bei Null uF stabil! 
Allerdings müßte man noch den Einfluß von parasitären Induktivitäten in 
der Schaltung selbst untersuchen.

> Ich nehme
> an, dass die Open-Loop Verstärkung der Schaltung weit über 100K liegt.

Läßt sich doch leicht untersuchen an der Sprungantwort typische Last mit 
zwei leicht verschobenen Arbeitspunkten. Da brauchst kein Bode.

von ArnoR (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Ich folgere daraus, daß die Schaltung einen negativen Innenwiderstand am
> Ausgang hat.

Nein, hat sie nicht. Lies mal das hier:

Beitrag "Re: Labornetzteil/Funktionsgenerator"
Beitrag "Re: Irgendwie stehe ich auf der Leitung - Finde Fehler im Netzteil nicht"

Abdul K. schrieb:
> Zumindest die Originalschaltung ist ohne Last selbst bei Null uF stabil!

Natürlich, das ist der bestmögliche Fall. Ein LNG ist einfach ein OPV 
für eine Polarität mit einer kapazitiven Last. Die mag er nicht, und 
freut sich wenn keine da ist.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Harter Tobak.

Und ein paar Abschnitte später schreibt Lurchi:
Beitrag "Re: Irgendwie stehe ich auf der Leitung - Finde Fehler im Netzteil nicht"
"Von einem Netzteil sollte man verlangen, dass sie mit jedem externen
Kondensator (oder anderer passiver Schaltung) stabil ist, und das kann
auch erreicht werden. Bei ungünstiger, extremer Last ist halt die
Dämpfung gering, aber immer noch vorhanden."

Beißt sich das nicht?

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Anforderung nach Stabilität bei jeder Last ist schon etwas für ein 
gutes Labornetzteil. Das geht, ist aber nicht ganz einfach zu 
realisieren. Auch dann ist die Schaltung bei extremer Last nur gerade so 
stabil - viel Reserve hat man da nicht.

Die originale Schaltung ist da gar nicht so weit weg, zumindest wenn man 
eine etwas höhere Spannung eingestellt hat. Dafür braucht es dann ggf. 
auch einen passenden Ausgangskondensator (z.B. 100 µF mit etwa 10 mOhm 
ESR). Vor allem wenn die Regelung schnell ist und hohe Verstärkung hat, 
muss man auch parasitäre Induktivitäten berücksichtigen - die Simulation 
ist also mit Vorsicht zu sehen. Da können ggf. schon 5 nH den 
entscheidenen Unterschied ausmachen - das sind etwa die Anschlussdrähte 
bei einem TO220 Gehäuse. .

Ein großer Kondensator mit deutlich weniger als 10 mOhm ESR ist auch 
schon relativ exotisch - das kriegt man auch heute mit low ESR Elkos 
nicht so einfach hin. In der Zeit aus der die Schaltung stammt war daran 
kaum zu denken.

Die Induktivität sorgt dafür das man für den Teil einen mehr oder 
weniger guten Stromquellencharakter hat. Der Wert ist dabei eher 
nebensächlich, solange groß genug, das könnte auch eine elektronische 
Last sein. Das kritische ist die Kapazität, denn die Ausgangsimpedanz 
ist bei praktisch allen Reglern über einen recht großen Frequenzbereich 
induktiv, oft wie eine Induktivität mit sehr kleiner Dämpfung, und wenn 
es nicht so ideal ist auch mit etwas "negativer Dämpfung". Zusammen mit 
einem externen Kondensator mit geringer Dämpfung gibt das dann ein 
längeres Nachschwingen oder halt Permanente Schwingungen.

Am einfachsten schaut man sich dazu die Ausgangsimpedanz an: also an den 
Ausgang eine Stromquelle mit etwas Bias und AC Anregung. An der Spannung 
kann man dann direkt die Impedanz ablesen. Im Idealfall sollte die Phase 
immer im Bereich +-90 Grad bleiben - dann sollte die Schaltung bei jeder 
Last stabil sein. Eine Schwingungsneigung bei eher hoher Frequenz (wo 
der Ausgangskondensator bereits dominiert) sieht man dabei ggf. nicht. 
Das sollte man extra über den Loop-gain testen. Für die hohen Frequenzen 
kann man das ggf. durch einen (oder 2) Ausgangskondensator mit passender 
ESR erreichen - für die niedrigeren Frequenzen eher mit Änderungen an 
der Schaltung. Beim DC Bias sind vor allem sehr kleine und recht große 
Ströme schwieriger - da hat man die Extremfälle für die Eigenschaften 
der Endstufen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gut. Wenn ich nun als Last einen Akku anschließe, der geladen werden 
soll. Ist ja für ein Labornetzteil keine ungewöhnliche Last. Der Akku 
entspricht einem Kondensator mit extrem großer Kapazität und minimalen 
ESR. Dann müßte ja laut ArnoR das Netzteil sofort eine Neigung zum 
Schwingen haben.
Wo genau liegt dann der Unterschied zwischen Spannungs- und 
Stromsteuerung beim Netzteil? Ein Akku würde mit Konstantstrom geladen, 
bis er eine bestimmte Spannung erreich hat. Danach ist Spannungsregelung 
angesagt. In beiden Modes sollte das Netzteil nicht instabil werden.

Also fehlt dem Netzteil hier einfach nur eine gute Stromregelung?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Den 78S12 kannte ich noch nicht. In der Firma arbeite ich meist mit
> Schaltreglern für Ausgangsströme im Bereich von 1-3A. Die sogenannten
> "Simple Switcher" wie z.B. der LM2576T oder LM2596T von NSC/TI haben
> sich oft sehr bewährt. Die können theoretisch maximal bis 3A belastet
> werden und sind bei einigermaßen sachgerechten Einbau recht gutmütig. Es
> ist immer wichtig die Hinweise für den Aufbau vom Hersteller zu Herzen
> zu nehmen. Dann kann nicht zu viel schief gehen:-)
>

Der Klassiker ist sicherlich die LT1070 Familie. Ein wirklich guter Wurf 
damals von LTC.


Weil du nach einem programmierbaren PSU gesucht hast. Das hier ist doch 
nett:
http://www.sebulli.com/mini_psu/index.php?lang=de

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Strom und Spannungsregelung sind im wesentlichen getrennte Fälle, 
die für sich Stabil sein sollten. Bei einer Kapazitiven Last ist die 
Stromregelung eher unkritisch - die Stromregelung wird schwer bei einer 
Induktiven Last. Von daher ist mit genügend Kapazität (z.B- 10 µF) am 
Ausgang die Stromregelung eher der einfachere Fall. Dazu kommt auch noch 
das es außer mit Supraleitern keine Induktivitäten gibt die so nahe an 
den Idealfall ohne Verluste herankommen. Fast Ideale Kondensatoren sind 
da schon eher möglich, wenn auch nicht so häufig.

Auch ein Akku hat nicht unbedingt einen so kleinen ESR. Auch da kommen 
schnell Werte von 10 mOhm und mehr zusammen. Auch ist der Akku auf der 
ms Zeitskala nicht unbedingt Kapazitiv, bzw. die Kapazität schon wieder 
so groß das man bei sehr niedrigeren Frequenzen ist. Die 
Originalschaltung dürfte auch mit einer Kapazität im 1 F Bereich eher 
weniger Probleme haben. Es gibt halt einen Frequenzbereich von 
vielleicht 100 Hz - 10 kHz bei denen die Dämpfung des Netzteils klein 
ist. Bei der einfachen Schaltung ist die untere Grenze sogar eher 
relativ hoch, weil der DC Ausgangswiderstand nicht so super klein ist.

Der Akku ist eher ein Problem weil die Spannung am Ausgang höher sein 
kann als der Sollwert und auch ausgeschaltet anliegt. Das sollte ein 
gutes Netzteil vertragen - einige tun es aber leider nicht.

Die Stromregelung ist nicht wirklich exakt, das ist mehr eine Begrenzung 
als Schutz für die Schaltung. Mit Foldback hat man da  sowieso eine 
Tendenz zur Instabilität.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Den 78S12 kannte ich noch nicht. In der Firma arbeite ich meist mit
>> Schaltreglern für Ausgangsströme im Bereich von 1-3A. Die sogenannten
>> "Simple Switcher" wie z.B. der LM2576T oder LM2596T von NSC/TI haben
>> sich oft sehr bewährt. Die können theoretisch maximal bis 3A belastet
>> werden und sind bei einigermaßen sachgerechten Einbau recht gutmütig. Es
>> ist immer wichtig die Hinweise für den Aufbau vom Hersteller zu Herzen
>> zu nehmen. Dann kann nicht zu viel schief gehen:-)
>>
>
> Der Klassiker ist sicherlich die LT1070 Familie. Ein wirklich guter Wurf
> damals von LTC.
>
>
> Weil du nach einem programmierbaren PSU gesucht hast. Das hier ist doch
> nett:
> http://www.sebulli.com/mini_psu/index.php?lang=de

Bin wieder zurück. Danke für den interessanten PSU Hinweis. So etwas 
hätte ich schon auch gerne. Man schließt dann einfach ein vorhandenes 
externes Schaltnetzteil an. Und fertig.

Obwohl mir der LT1070 bekannt war, habe ich noch nicht damit gearbeitet. 
In der Firma befasse ich mich seit einigen Jahren mehr mit Mikropower 
Schaltregler für batteriebetriebene Anlagen. Das ist auch ein recht 
dankbares Gebiet für die Schaltungsentwicklung. 100uA Standby Betrieb 
ist da eigentlich nicht zu schäbig.

Grüße,
Gerhard

von Schreiber (Gast)


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Marian B. schrieb:
> Das ist ein häufiges Problem von den alten Schaltungen. Sogar manche
> kommerzielle "Labornetzgeräte" haben das Problem.

Rustikale, aber wirksame Problemlösung:
Ein Relais welches beim Ausschalten den Netzteilkondensator zügig 
mittels eines kräftigen Widerstands entläd.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Ulrich,

Obwohl ich Dir theorethisch im Zusammenhang mit Simulationen zustimme 
ist die Praxis doch weitaus weniger schlimm. Ich arbeite jetzt seit 1972 
hauptsächlich mit HP Konzept LNGs, Eigenbau und HP und habe noch nie 
Probleme mit Schwingen gehabt. Zumindest nichts gemerkt. Das einzige was 
sie allgemein nicht mögen sind gewisse Pulslasten wo dann die 
Strombegrenzung trotz Maximum anspricht was man an den CV/CC LEDs schön 
sehen kann. Da hilft dann nur noch ein fetter Elko am Ausgang.

Damals in meinem anderen Thread schlugst Du mir mit verschiedenen 
reaktiven Lasten zu experimentieren und habe in keinem Fall Instabilität 
bemerkt. Wie gesagt, gewisse Impulslasten und (DC-) Motore sind 
allgemein problematisch, da macht auch der Herstellername keinen 
Unterschied. Vielleicht injiziert der Kommutator Störsignale die die 
Reglung nicht gut verkraftet. Mit Akkus habe ich übrigens auch noch nie 
Probleme gehabt. SLB Akkus lassen sich problemlos imm CC->CV Modus 
laden. Auch mit LiIon Akkus hatte ich noch nie Probleme.

Es wäre vielleicht an der Zeit zum Testen der Stabilität von 
Spannungsreglern sehr nützlich gewisse Standard reaktive Bauteile 
Kombinationen als Standardtestlast zu designieren so dass man 
reproduzierbare Bedingungen schaffen kann. Das ganze soll dann mit 
kurzen dicken Verbindungen direkt angeschlossen werden um parasitäre 
Einflüße zu minimieren.

Die Simulation scheint oft ein viel negativeres Bild zu projizieren als 
die praktische Welt der vorhandenen Hardware. Allerdings weiß man nicht 
immer ob was schwingt wenn sich keine externen Symptome zeigen. Ein 
100kHz schwaches Schwingen entdeckt man meist erst durch Zufall.

Nicht jeder Benutzer wird notwendigerweise Probleme haben. Ich arbeite 
meist nur mit Analog und Kleine digitale Sachen, Batterien, Funkgeräte 
und ähnlich und hat damit in der Praxis mit den meisten Netzteilen kaum 
Probleme. Jedenfalls sind das meine eigenen Erfahrungen und man sollte 
auch den eigenen Erfahrungen noch trauen anstatt der Simulation immer 
nur volles Vertrauen zu schenke. (Ich weiß ich befinde mich jetzt auf 
dem Glatteis:-) )


Grüße,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Da möchte ich noch eine Frage aufwerfen. Wenn man speziell DC-Motore an 
einem geregelten Netzteil betreibt und das simulieren will, dann sollte 
man auch den Motor als aktive Last mit AC-Eigenschaften modellieren weil 
ja die Kommutator Impulse in den Regelkreis zurückgeführt werden und das 
Regelverhalten messbar beeinflussen kann. Overkill?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der Ausgang ist ja meist ein Elko parallel einem Kerko. Der Kerko wird 
den größten Teil der Störungen kurzschließen, sodaß die Regelung das 
Signal nicht gleichrichten kann und damit den DC-Arbeitspunkt intern 
verschieben würde.

Naja, Motor, Induktivität. An einem normalen Netzeil läuft doch ein 
Motor auch.
Ich hatte noch nie Probleme. Halte mich allerdings auch immer ans 
Datenblatt.

Mich interessiert einfach nur die Theorie, um dann bessere Netzteile 
bauen zu können. Also mehr in Richtung Eigendesign.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Schreiber schrieb:
> Marian B. schrieb:
>> Das ist ein häufiges Problem von den alten Schaltungen. Sogar manche
>> kommerzielle "Labornetzgeräte" haben das Problem.
>
> Rustikale, aber wirksame Problemlösung:
> Ein Relais welches beim Ausschalten den Netzteilkondensator zügig
> mittels eines kräftigen Widerstands entläd.

Dann kann man mit dem Relais auch gleich den Ausgang einfach offline 
schalten.

von Ulrich H. (lurchi)


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Ein DC Motor ist einmal eine eher Induktive Last, mit einigen Pulsen. 
Dazu kommen dann ggf. noch wirkliche HF Störungen, je nachdem wie gute 
die Entstörung am Motor ist. Die Reaktion auf HF Störungen sind nicht so 
einfach zu simulieren, denn da geht ganz wesentlich der Aufbau mit ein, 
mit parasitären Kopplungen usw. Die Frage ist da also ggf. die "HF 
Festigkeit" nicht mehr die eigentlichen Regelungseigenschaften.

Die "Instabilität" bei gepulster Last ist eine andere Art Instabilität - 
das ist anders als die AC Simulation dann eine Frage Nichtlinearer 
Eigenschaften, etwa wenn ein Transistor in die Sättigung geht oder ganz 
ausschalten soll. Im Sinne der klassichen Regelungstheorie ist da ggf. 
so etwas wie Windup beim Integralglied dabei. Das kann man ggf. 
kompensieren, macht die Schaltung aber oft recht kompliziert. Man kann 
das auch in der Simulation ggf. sehen, etwa wenn der Endtransistor ganz 
ausschaltet, und dann beim wieder wieder aktive werden zu stark 
überschwingt. Auch da kann eine Schaltung schwingen, die 
kleinsignalmäßig stabil ist. So ähnlich trifft es auch den Übergang 
Stromregelung / Spannungsregelung.

In der Simulation kann man eine Schaltung mit extremen Lasten testen, 
die sich real ggf. gar nicht realisieren lassen. Der kritische Fall ist 
ja oft eine Kapazität mit sehr kleinem ESR und einer idealen Stromsenke. 
Real hat man den Laststrom meist über einen Widerstand, der dann die 
Schaltung dämpft.

Der 2. Punkt ist, das reale Kondensatoren in der Schaltung Verluste 
haben, die von der Tendenz die Stabilität der Schaltung oft besser 
machen, die Pulsantwort wird dafür ggf. etwas schlechter.

Ich habe gerade festgestellt, dass ich bei meiner Simulation der 
originalen Schaltung eine kleine, aber wirkungsvolle Abweichung drin 
hatte: Am 2N3055 war ein 100 Ohm Widerstand Basis-Emitter, wie man es 
oft findet. Ohne den Widerstand wird die Schaltung alles andere als 
gutmütig und braucht auch so etwa die 100 µF am Ausgang, vor allem bei 
eher kleinem Strom. Mit dem Widerstand am Endtransistor wird es deutlich 
gutmütiger und schwingt nicht mehr so leicht. Für bessere Stabilität 
hilft auch eine kleiner Kondensator im Bereich 10-50pF Kollektor-Basis 
bei T2.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Der Ausgang ist ja meist ein Elko parallel einem Kerko. Der Kerko wird
> den größten Teil der Störungen kurzschließen, sodaß die Regelung das
> Signal nicht gleichrichten kann und damit den DC-Arbeitspunkt intern
> verschieben würde.
>
> Naja, Motor, Induktivität. An einem normalen Netzeil läuft doch ein
> Motor auch.
> Ich hatte noch nie Probleme. Halte mich allerdings auch immer ans
> Datenblatt.
>
> Mich interessiert einfach nur die Theorie, um dann bessere Netzteile
> bauen zu können. Also mehr in Richtung Eigendesign.

Ich habe vergessen zu erwähnen, dass es nur ein zwei ungewöhnliche 
Motoren waren. Wenn ich mit richtig erinnere waren das beide 
Nebenschlußläufer ohne Permanentmagnet aus eine 2WK Gerät.  Die anderen 
typischen Kleinmotore aus Tonbandgeräten, CD-Spieler oder Drucker sind 
fein. Müßte mal alle Motore die ich rumliegen habe testen.

Deiner Schlußbemerkung kann man nur zustimmen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Da wir hier allgemein die mögliche Verbesserung von Netzteilschaltungen 
suchen, hätte es vielleicht Sinn wenn wir uns mal eine relativ moderne 
Industrieschaltung vornehmen würden um sie sorgfältig zu analysieren. 
Ich dachte da zunächst an das Agilent E3611 LNG, also ein klassisches HP 
Design mit modernen Opamps und MOSFET Längselementen. Das wäre doch ein 
dankbares Studienobjekt weil solche Schaltungen oft Finessen und 
zusätzliche Komponenten haben, über deren Zweck man sich anfänglichst 
oft den Kopf zerbricht. Da findet meine kleine Cs, Ferritperlen und 
begreift dann, dass hier behutsam kleine Unebenheiten abgeschliffen 
wurden um ein günstiges Verhalten zu erzielen. Solche Extras sind in 
Textbuchbeispielen fast nie vorhanden und unterscheiden ein gutes 
Industriegerät von Beispielentwicklungen. Wie würdet Ihr über ein 
solches Unterfangen denken?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ulrich H. schrieb:
> Ich habe gerade festgestellt, dass ich bei meiner Simulation der
> originalen Schaltung eine kleine, aber wirkungsvolle Abweichung drin
> hatte: Am 2N3055 war ein 100 Ohm Widerstand Basis-Emitter, wie man es
> oft findet. Ohne den Widerstand wird die Schaltung alles andere als
> gutmütig und braucht auch so etwa die 100 µF am Ausgang, vor allem bei
> eher kleinem Strom. Mit dem Widerstand am Endtransistor wird es deutlich
> gutmütiger und schwingt nicht mehr so leicht. Für bessere Stabilität
> hilft auch eine kleiner Kondensator im Bereich 10-50pF Kollektor-Basis
> bei T2.

Vielleicht wäre es nützlich Transistoren mit zu hoher Transitfrequenz 
bei solchen Schaltungen zu vermeiden. Dannn könnte man sich meist CB Cs 
sparen.
300MHz fT scheinen unnotwendig zu sein. 50MHz wären genug. Es ist aber 
schwierig heutzutage Si Kleintransistoren mit einigermaßen niedrigen fT 
zu finden. Da hat man dann keine Wahl als mit strategisch angebrachten 
Cs die Bandbreite zu verringern.

von ArnoR (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> mal eine relativ moderne
> Industrieschaltung vornehmen würden um sie sorgfältig zu analysieren.

> Ich dachte da zunächst an das Agilent E3611 LNG, also ein klassisches HP
> Design mit modernen Opamps und MOSFET Längselementen.

> Wie würdet Ihr über ein solches Unterfangen denken?

Lass es sein. Wer noch nichtmal die Verstärkung einer Schaltung der 
Größenordnung nach erkennen kann, oder das Stabilitätsverhalten, will 
solche Schaltungen sich "vornehmen und analysieren"? Du überschätzt dich 
ganz gewaltig.

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Originalschaltung ist noch ohne Kondensatoren. Das ist ggf. schon 
Grenzwertig. Mit viel langsameren Transistoren wird es dann ggf. auch 
schon wieder störend langsam. Die f_t werte hängen vom Strom ab - im 
Datenblatt ist üblicherweise der höchste Wert.

Bei der Ausgangsstufe man ein schnellerer Transistor die Sache sogar 
eher einfacher. Der 2N3055 ist ja schon eher gemächlich - ein 2N3772 
wäre noch langsamer.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ist es nicht besser, sich nur mit Schaltungen zu befassen die man 
zumindest theoretisch sinnvoll auch bauen könnte? So ein Agilent ist 
doch ein Riesenkoffer. Ich denke, ich würde bei einer Erörterung a la 
Agilent bald die Lust verlieren.
Ich habe z.B. einfach nur zwei gleiche Chinakracher als Netzteile für 
Sachen wo ich in einem weiten Bereich spielen möchte.
Selber ein LNG werde ich wohl nicht bauen. Höchstens wenn es die 
Funktionsgenerator-Sache integriert hat. Das würde ich dann auch eher 
als Tester empfinden, denn als LNG...

Wenn es mehr Strom sein muß, benutze ich gerne Akkus oder den Akkulader 
erweitert mit einem fetten Elko. Naja, der Thyristor ist kaputt. Kommt 
aber bald und dann wird repariert.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Ulrich H. schrieb:
> Die Originalschaltung ist noch ohne Kondensatoren. Das ist ggf.
> schon
> Grenzwertig. Mit viel langsameren Transistoren wird es dann ggf. auch
> schon wieder störend langsam. Die f_t werte hängen vom Strom ab - im
> Datenblatt ist üblicherweise der höchste Wert.
>
> Bei der Ausgangsstufe man ein schnellerer Transistor die Sache sogar
> eher einfacher. Der 2N3055 ist ja schon eher gemächlich - ein 2N3772
> wäre noch langsamer.

Mir war es nur gelegen zu erwähnen dass man den fT der Transistoren 
nicht total ignorieren sollte. Mir hat schon mal ein unter Strom 
stehender 2N3904 mit einigen 10cm Drahtzuleitungen auf UKW Welle 
geschwungen.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Das einzige was
> sie allgemein nicht mögen sind gewisse Pulslasten wo dann die
> Strombegrenzung trotz Maximum anspricht was man an den CV/CC LEDs schön
> sehen kann. Da hilft dann nur noch ein fetter Elko am Ausgang.

m.E. sind die HP Schaltungen hier absichtlich so ausgelegt, dass sie vom 
CC in den CV Modus mit einem relativ langsamen Spannungsanstieg 
zurückkehren. Bei einem anders ausgelegten Netzteil (harter Übergang CC 
-> CV) konnte ich ein starkes Schwingen auf der CC/CV Schwelle 
beobachten. Ich gehe davon aus, dass die HP-Lösung des "sanften 
Übergangs" das verhindern soll. Da man ja üblicherweise LNGs bei einer 
Anwendung primär in einem "Zielmodus" nutzt und CC respektive CV nur als 
Schutz dient, erscheint das sinnig.

Gerhard O. schrieb:
> Es wäre vielleicht an der Zeit zum Testen der Stabilität von
> Spannungsreglern sehr nützlich gewisse Standard reaktive Bauteile
> Kombinationen als Standardtestlast zu designieren so dass man
> reproduzierbare Bedingungen schaffen kann. Das ganze soll dann mit
> kurzen dicken Verbindungen direkt angeschlossen werden um parasitäre
> Einflüße zu minimieren.

Zum Basteln an Kopfhörerverstärkern habe ich eine kleine Kiste mit 6.3 
mm Stereostecker. Drin sind drei Meter Kabel mit je 1 nF am Ende und 
einem Drehschalter mit einem ohmschen Widerstand 32  250  600 Ω :-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Abdul K. schrieb:
> Ist es nicht besser, sich nur mit Schaltungen zu befassen die man
> zumindest theoretisch sinnvoll auch bauen könnte? So ein Agilent ist
> doch ein Riesenkoffer. Ich denke, ich würde bei einer Erörterung a la
> Agilent bald die Lust verlieren.
> Ich habe z.B. einfach nur zwei gleiche Chinakracher als Netzteile für
> Sachen wo ich in einem weiten Bereich spielen möchte.
> Selber ein LNG werde ich wohl nicht bauen. Höchstens wenn es die
> Funktionsgenerator-Sache integriert hat. Das würde ich dann auch eher
> als Tester empfinden, denn als LNG...
>
> Wenn es mehr Strom sein muß, benutze ich gerne Akkus oder den Akkulader
> erweitert mit einem fetten Elko. Naja, der Thyristor ist kaputt. Kommt
> aber bald und dann wird repariert.

Das E3611 ist sehr einfach. nur zwei OPVs, Treibertransitor und die zwei 
MOSFETs. Ein Opv überwacht den CV/CC Modus. Nicht wesentlich 
komplizierter als das FS 73/12.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Marian B. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Das einzige was
>> sie allgemein nicht mögen sind gewisse Pulslasten wo dann die
>> Strombegrenzung trotz Maximum anspricht was man an den CV/CC LEDs schön
>> sehen kann. Da hilft dann nur noch ein fetter Elko am Ausgang.
>
> m.E. sind die HP Schaltungen hier absichtlich so ausgelegt, dass sie vom
> CC in den CV Modus mit einem relativ langsamen Spannungsanstieg
> zurückkehren. Bei einem anders ausgelegten Netzteil (harter Übergang CC
> -> CV) konnte ich ein starkes Schwingen auf der CC/CV Schwelle
> beobachten. Ich gehe davon aus, dass die HP-Lösung des "sanften
> Übergangs" das verhindern soll. Da man ja üblicherweise LNGs bei einer
> Anwendung primär in einem "Zielmodus" nutzt und CC respektive CV nur als
> Schutz dient, erscheint das sinnig.
>
Das ist mir noch nicht aufgefallen. Kannst Du Dich an das Modell 
erinnern?


> Gerhard O. schrieb:
>> Es wäre vielleicht an der Zeit zum Testen der Stabilität von
>> Spannungsreglern sehr nützlich gewisse Standard reaktive Bauteile
>> Kombinationen als Standardtestlast zu designieren so dass man
>> reproduzierbare Bedingungen schaffen kann. Das ganze soll dann mit
>> kurzen dicken Verbindungen direkt angeschlossen werden um parasitäre
>> Einflüße zu minimieren.
>
> Zum Basteln an Kopfhörerverstärkern habe ich eine kleine Kiste mit 6.3
> mm Stereostecker. Drin sind drei Meter Kabel mit je 1 nF am Ende und
> einem Drehschalter mit einem ohmschen Widerstand 32  250  600 Ω :-)

So etwas im Prinzip könnte ja ganz nützlich sein wenn man es speziell 
zum Netzteiltesten züchtet.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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ArnoR schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> mal eine relativ moderne
>> Industrieschaltung vornehmen würden um sie sorgfältig zu analysieren.
>
>> Ich dachte da zunächst an das Agilent E3611 LNG, also ein klassisches HP
>> Design mit modernen Opamps und MOSFET Längselementen.
>
>> Wie würdet Ihr über ein solches Unterfangen denken?
>
> Lass es sein. Wer noch nichtmal die Verstärkung einer Schaltung der
> Größenordnung nach erkennen kann, oder das Stabilitätsverhalten, will
> solche Schaltungen sich "vornehmen und analysieren"? Du überschätzt dich
> ganz gewaltig.

Hallo ArnoR,

Ich habe mal den Verstärkungsgrad der Schaltung mal überschlägig 
nachgerechnet und komme je nach Ausgangsstufe (TIP140 oder 2N3055 mit 
Bc547) auf ungefähr 4000 oder 5200. Da habe ich mich also mit meiner 
Schätzung gestern vertan. 1:0 für Dich:-)

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Das ist mir noch nicht aufgefallen. Kannst Du Dich an das Modell
> erinnern?

Die Doppelnetzteilserie (etwa HP 6236A/B, Agilent E3630. E3610 müsste 
auch ähnlich sein) hat das so, verantwortlich für das Verhalten ist m.E. 
der relativ dicke (6.8 µF, bei meinem Nachbau 10 µF) Kondensator von 
Uout+ zum Summierpunkt vom Spannungsregler. (Ansonsten ist dieser 
Kondensator auch für eine nicht unerhebliche Verbesserung der 
Impulsantwort verantwortlich).

Es haben aber definitiv nicht alle HP-Netzteile.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Marian B. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Das ist mir noch nicht aufgefallen. Kannst Du Dich an das Modell
>> erinnern?
>
> Die Doppelnetzteilserie (etwa HP 6236A/B, Agilent E3630. E3610 müsste
> auch ähnlich sein) hat das so, verantwortlich für das Verhalten ist m.E.
> der relativ dicke (6.8 µF, bei meinem Nachbau 10 µF) Kondensator von
> Uout+ zum Summierpunkt vom Spannungsregler. (Ansonsten ist dieser
> Kondensator auch für eine nicht unerhebliche Verbesserung der
> Impulsantwort verantwortlich).
>
> Es haben aber definitiv nicht alle HP-Netzteile.

Vielen Dank, Marian!

Werde mir mal die Handbücher ansehen und mich mit meinem E3611 
diesbezüglich befassen.

Übrigens, das Spannungseinstellpoti beim E3611 ist in der Qualität nicht 
das Beste und ich habe ab und zu Einstellprobleme damit. Es hilft aber 
ein paar Mal vom Anfang bis Ende durchzudrehen. Dann geht es meistens 
wieder für ein paar Monate einwandfrei.

Grüße,
Gerhard

von L. H. (holzkopf)



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Hallo,

Gerhard O. schrieb:
> Hast Du zufällig noch Bilder von Deinem ELV Gerät?

Ich fotografierte es jetzt:
Anhang 1) Frontplatte von vorn:
Rechts neben den Zeigerinstrumenten der Einstellknopf für die V.
Mit einem großen Radius, der Feineinstellungen erleichtert.

Anhang 2) (leider nur als Schräg-Aufnahme möglich, weil ich derzeit die 
Frontplatte nicht ganz öffnen kann):
An der Kellerwand sind einzelne Bauteile der Schaltung festgeschraubt.
Unten der Trafo, darüber die Platine und links daneben der 2N 3055 (auf 
den Kühlblechen angeschraubt).
Alle Verbindungskabel der separierten Bauteile haben ca. 1,5 mm 
Cu-Durchmesser.


Helge A. schrieb:
> @L.H.
> Eine Klemmleiste statt kleiner Platine, witzige Idee. Und den Clip aus
> PE muß ich mir merken.
>
> Willst du immer noch eine zweite Version deines regelbaren Netzgerätes
> aufbauen?

Was an der Verwendung einer Klemmleiste witzig sein sollte, erschließt 
sich mir nicht.
Ich denke eher, daß wohl jeder von uns auf Verbindungstechniken 
zurückgreift, mit denen er gute Erfahrungen gemacht hat.
Meine guten Erfahrungen stammen eher aus dem AC-Bereich, in dem dominant 
Schraub-Verbindungen praktiziert werden.
Was ist dagegen einzuwenden oder witzig daran?

Im DC-Bereich mag die Verwendung von Schraub-Verbindungen evtl. etwas 
"barock" aussehen.
Was mich aber überhaupt nicht interessiert.
Weil ich mir nämlich bei Schraubverbindungen keinerlei Gedanken über 
evtl. "Kontaktprobleme" machen muß.
Und auch nicht (bei richtiger Ausführung von ihnen) über 
Cu-Ermüdungserscheinungen bis hin zum Bruch von Drähten bei Vibrationen.

Wenn Du so einen Clip mal einsetzen willst:
Ca. 10 mm Rohrlänge reichen zur Fixierung eines C völlig aus.
Am besten:
1) Befestigungsloch in's Rohr bohren
2) ungefähr gegenüberliegend zur Bohrung das Rohr schlitzen
3) durch den Schlitz hindurch läßt sich dann die Bohrung innen absenken, 
damit man den Clip irgendwo per Senkschraube anschrauben kann
4) wenn mehr Spannkraft benötigt wird, als der Clip selbst leistet, kann 
man dem Clip noch zusätzlich einen Feder-Ring (auch wieder wie ein Clip) 
drüberspannen
Das ist dann alles selbsthaltend.


Ich hatte und habe nicht vor, eine zweite Version dieses regelbaren 
Netzgerätes zu bauen.
Weil ich noch mehrere weitere Netzgeräte habe.
U.a. ein etwas älteres Labor-Netzgerät (0 bis 30 V; 0 bis 10 A), das 
aber inzwischen einen kleineren "Treffer" auf seiner Platine hat, der 
repariert werden muß.
Es ist auch noch weitestgehend diskret aufgebaut (mit zwei Trafos) und 
hat mittig eine kleine Platine drin, auf der etwas "hops" ging.
Ein Schaltplan von ihm ist sicher noch beschaffbar, weil es in 
Deutschland gefertigt wurde.

Dennoch danke ich Dir - wie auch allen Anderen - für Deinen 
Verbesserungsvorschlag.

von Gerhard O. (gerhard_)


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L. H. schrieb:
> Hallo,
>
> Gerhard O. schrieb:
>> Hast Du zufällig noch Bilder von Deinem ELV Gerät?

Danke für die Bilder. Es ist eine recht ungewöhnliche Konstruktion. Mich 
wundert ein bischen warum Du damals nicht z.B. Sperrholzplatten auf die 
Wand geschraubt hast um dann auf jene die größeren Bauteile zu 
montieren. Dann hätte man die ganze Elektronik als Einheit auf dem Tisch 
zusammenbauen und prüfen können. Mittels einer Küsterklemmenleiste 
hätten dann alle Anschlüsse zugeführt werden. Auch zu einer etwaigen 
Reparatur wäre das bequem.

Mir ist aufgefallen, dass die Transistoren und Referenzdiode eingesteckt 
sind. Prinzipiell vermeide ich Steckverbindungen in Regelelektronik weil 
eine einzige unzuverlässige elektrische Verbindung die Funktion des 
Reglers in Frage stellen könnte und zu einer unerwarteten Änderung der 
Ausgangsspannung führen kann. Es kommt leicht vor dass über viele Jahre 
hinweg sich Oxyde formen die mit der Zeit eine niederohmige Verbindung 
der verbundenen Teile in Frage stellt. Dann kann es passieren dass z.B. 
der Regler hochgeht weil gerade die Rückführungspsnnung ausfällt und der 
Regler sofort hochregelt und abstatt 14.2V zum Akkuladen 35V rauskommen.
 In Netzteilschaltungen bevorzuge ich deshalb zumindest alles kritische 
zu löten weil Lötverbindungen in der Regel noch am zuverlässigsten sind. 
Gegen Schraub- oder Steckverbindungen an den Zuleitungen wie Trafo, 
Ausgangsbuchsen, etz. ist natürlich nichts einzuwenden. Ist nur meine 
persönliche Meinung.


Grüße und schönes Wochenende,
Gerhard

von L. H. (holzkopf)


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Hallo

Gerhard O. schrieb:
> Danke für die Bilder. Es ist eine recht ungewöhnliche Konstruktion.

Nichts zu danken - ich machte die Bilder, weil Du danach fragtest.
Recht viel geben sie m.E. nicht her.

Die Konstruktion ist insofern etwas ungewöhnlich, weil sie so nach und 
nach "gewachsen" ist.
Ursprünglich bestand sie nur aus der oberen (goldfarbenen) 
Stahlblechplatte mit den insgesamt vier Steckdosen (drei für 230 V und 
eine für Drehstrom) sowie dem 230 V-Variac (2,5 A), dessen Drehknopf 
ganz links oben ist.
Lange arbeitete ich nur mit dem Variac, dessen Spannung ich wahlweise 
auch gleichgerichtet nutzen konnte und das auch heute noch oft tue, wenn 
ich AC oder DC über 30 V brauche.

Irgendwann "mußte dann ein regelbares Konstantspannungs-Netzteil her", 
was zur Erweiterung der Frontplatte um die unten hinzugefügte Al-Platte 
führte, damit dort z.B. Instrumente, Schalter und Anschluß-Buchsen 
aufgenommen werden konnten.
Die anderen Teile hätte ich auch auf eine Sperrholzplatte montieren 
können.
Auf diese Idee kam ich seinerzeit nicht:
Du hast recht - zu Überprüfungszwecken wäre das besser.

Gerhard O. schrieb:
> Mir ist aufgefallen, dass die Transistoren und Referenzdiode eingesteckt
> sind. Prinzipiell vermeide ich Steckverbindungen in Regelelektronik weil
> eine einzige unzuverlässige elektrische Verbindung die Funktion des
> Reglers in Frage stellen könnte und zu einer unerwarteten Änderung der
> Ausgangsspannung führen kann. Es kommt leicht vor dass über viele Jahre
> hinweg sich Oxyde formen die mit der Zeit eine niederohmige Verbindung
> der verbundenen Teile in Frage stellt.

Erst mal darf ich Dir sagen, daß ich mich ausgesprochen darüber freue, 
wenn in einem deutschsprachigen Forum jemand Oxyd mit y und NICHT mit i 
schreibt.
Denn immer noch ist das von oxygenium bzw. dem griechischen oxys 
hergeleitet und NICHT aus dem angloamerikanischen Sprachraum.

Du hast völlig recht:
Oxydation KANN zu gravierenden Problemen führen.
Die sich aber von vornherein eliminieren lassen.
Nicht nur bei Steckverbindungen, sondern ganz generell.

Zufällig kam ich vor Jahrzehnten darauf, als bei uns immer wieder der 
FI-Schalter "flog", wenn wir unsere Waschmaschine einschalteten, die per 
Drehstrom betrieben wird.
Ich suchte nach einem el. Fehler der Waschmaschine.
Fand aber keinen.

Bis ich auf die Idee kam, die einzelnen Phasen der Anschluß-Steckdose 
der Waschmaschine mit einem Drehstrommotor zu belasten, von dem ich 
wußte, daß er todsicher "fehlerfrei" war.
Auch beim Anschluß von diesem Motor "flog" der FI-Schalter.
Womit klar war, daß ich den Fehler nicht in der Waschmaschine, sondern 
in der Netz-Verdrahtung zu suchen hatte.

Dort fand ich ihn dann auch:
In Form einer mangelhaft ausgeführten Klemm-Verbindung in einer 
Verteilerdose im Keller.
Ob die von Anfang an mangelhaft war oder durch Oxydation mangelhaft 
wurde, kann ich nicht genau sagen:
Jedenfalls "spratzelte" es dort (ganz leise hörbar) bei Belastung des 
Netzes.
Was bereits genügt, daß der FI-Schalter fliegt.

Ich machte darauf hin ausnahmslos alle Cu-Drähte, die im Keller in Dosen 
geklemmt waren, im Bereich ihrer Verklemmungen wieder blank.
Teils waren sie (deutlich erkennbar) tief dunkel oxydiert.

Vor der erneuten Verklemmung schützte ich sie gegen erneute Oxydation 
mit Säureschutz-Fett, wie es auch in KFZ's zum Schutz der Verbindungen 
an den Akkumulator-Polen verwendet wird.

Danach gab es nie wieder Probleme in der Netz-Verdrahtung.
Und ich machte es mir auch zur Angewohnheit, das analog bei sämtlichen 
Klemmverbindungen prinzipiell von vornherein so zu handhaben.
Sei es im KFZ- oder im AC- oder DC-Bereich.

Es ist eine geringe Mühe, Kontakte mit Säureschutz-Fett zu behandeln.
Die sich aber allemal "auszahlt", weil sie "Theater" verhindern kann.


Auch Dir und allen ein schönes Wochenende.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo L.H.,

Labortischschalttafeln habe ich auch schon bei Bekannten bewundert. 
Irgendwie wurden es bei mir dann aber leider immer irgendwelche 
Tischgeräte weil ich mich nie zu einem Schalttafelkonzept entschließen 
konnte. Auch mein Variac ist in einem Hammondgehäuse eingebaut. Für 
elektrische Testanordnungen bewährt sich Deine Schalttafel Anordnung 
bestimmt sehr gut.

L. H. schrieb:
> Erst mal darf ich Dir sagen, daß ich mich ausgesprochen darüber freue,
> wenn in einem deutschsprachigen Forum jemand Oxyd mit y und NICHT mit i
> schreibt.
> Denn immer noch ist das von oxygenium bzw. dem griechischen oxys
> hergeleitet und NICHT aus dem angloamerikanischen Sprachraum.

Es ist schön, Dir gefällt die Schreibweise von Oxygen mit "y". Leider 
ist das nach Duden nicht mehr die moderne Schreibweise. Nach der neuen 
Schreibweise schreibt man alle diese abgeleiteten Wörter mit einem "i". 
Vielleicht war das ein Versuch einen gewissen Angleich an andere 
Sprachen zu versuchen. Das bedeutet also, lieber holzkopf, dass wir 
beide scheinbar zum alten Eisen oder dem Schnee von gestern angehören:-)

Deinen folgenden Bericht über schlechte Verbindungen durch Oxidation 
fand ich sehr wissenswert. Im Auto habe ich früher am Batterieanschluß 
auch immer Kontaktfett schön sauber draufgeschmiert. Toyota macht das 
heutzutage aber nicht mehr. Die schlagen sogar vor einen speziellen 
Sprayüberzug anzubringen. Zu diesem Zweck schenkte mir das 
Ersatzteillager eine kleine Spraydose mit einem speziellen blau 
gefärbten Schutzlack. Man sieht nicht mal die Autobatterie wird vom 
Fortschritt verschont. Bis jetzt nach einem Jahr Gebrauch habe ich noch 
keine Verschlechterung der Batterieanschlußpfosten bemerken können. 
Scheint also adäquat zu sein oder meine Batterie hat zufällig eine gute 
Dichtung.

Mal sehen was das Wochenende bringt. 10cm Schnee sind für heute Nacht 
angesagt mit Temperaturen bald unter -20 Grad. Ist also gutes 
Bastelwetter.


Viele Grüße,
Gerhard

P.S. Steht das L für Ludwig oder Lothar?

: Bearbeitet durch User
von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Labortischschalttafeln habe ich auch schon bei Bekannten bewundert.
> Irgendwie wurden es bei mir dann aber leider immer irgendwelche
> Tischgeräte weil ich mich nie zu einem Schalttafelkonzept entschließen
> konnte.

Tischgeräte kann man rumtragen, das ist ein großer Vorteil. Eine 80 kg 
Schalttafel aus meinem Labor in die Garage zum Autoschrauben zu tragen 
fiele sogar mir schwer :-)


... andererseits verursachen sie [Tischgeräte] natürlich eine Menge 
Kabelsalat hinter sich.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Marian B. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Labortischschalttafeln habe ich auch schon bei Bekannten bewundert.
>> Irgendwie wurden es bei mir dann aber leider immer irgendwelche
>> Tischgeräte weil ich mich nie zu einem Schalttafelkonzept entschließen
>> konnte.
>
> Tischgeräte kann man rumtragen, das ist ein großer Vorteil. Eine 80 kg
> Schalttafel aus meinem Labor in die Garage zum Autoschrauben zu tragen
> fiele sogar mir schwer :-)
>
>
> ... andererseits verursachen sie [Tischgeräte] natürlich eine Menge
> Kabelsalat hinter sich.

Ja, das stimmt. Das habe ich mir dann auch immer gesagt.

Nur war ich immer ein wenig neidisch wenn ich vor langen Zeiten einen 
Funkamateur besuchte der so schöne Schalttafeln am Arbeitstisch hatte. 
Bei mir zuhause passt es einfach nicht richtig ins Konzept. So ließ ich 
es eben weil es auch immer wichtigere Dinge zu tun gab.

Obwohl bei uns die Netzspannung 120V 60Hz ist, habe ich im Labor eine 
Schukkosteckdose mit 240V. Die 240V beziehe ich über einen 1kVA 
Spartrafo weil ich wie gewohnt einen Anschluß geerdet haben will.

In Wohnvierteln gibt es bei uns übrigens (leider) keinen Drehstrom. Es 
werden nur zwei mal 120V mit gemeinsamen geerdeten Mittelpunkt für 240V 
für höherwertige Verbraucher zum Haus geführt. Die 120V Phasen sind 180 
Grad phasenverschoben. Wenn man also Drehstrom für einen Motor braucht, 
geht das heutzutage am leichtesten mit einem Dreiphasen VFD Motor 
Steuergerät. Persönlich finde ich das Fehlen von Drehphasenstrom 
rückständig, ist aber leider so.

Grüße,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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Hallo Gerhard,

Gerhard O. schrieb:
> Labortischschalttafeln habe ich auch schon bei Bekannten bewundert.
> Irgendwie wurden es bei mir dann aber leider immer irgendwelche
> Tischgeräte weil ich mich nie zu einem Schalttafelkonzept entschließen
> konnte. Auch mein Variac ist in einem Hammondgehäuse eingebaut. Für
> elektrische Testanordnungen bewährt sich Deine Schalttafel Anordnung
> bestimmt sehr gut.

Ich denke, das können wir alles so machen, wie wir lustig sind.
Bisweilen entwickeln sich die Dinge auch einfach bedingt dadurch, wie 
wir sie halt jeweils anwenden können wollen.
Im Laufe unseres Lebens wachsen nicht nur zweckmäßige Erkenntnisse, 
sondern auch der Umfang der Ansammlung von Teilen, mit denen wir diese 
Erkenntnisse ggf., evtl., vielleicht dereinst auch realisieren könnten.
Dazu müßten wir aber, z.B. in meinem Fall, so ca. 500 Jahre alt werden 
können.
Wir wissen, daß dies NICHT der Fall sein kann.

Dennoch sind wir permanent "Opfer unserer Erfahrungen".
D.h. wir "ziehen Dinge so durch", wie wir sie für richtig halten.
Z.B. geprägt davon, daß sie eine möglichst lange und unproblematische 
Nutzungsdauer haben sollten.
Prinzipiell ist dagegen auch nichts einzuwenden.

Das relativiert sich jedoch mit zunehmendem Alter.
Nutzungsdauer für wen denn?
Nutzungsdauer, z.B. "antiker" Lösungen, im Vergleich zu dem angeblichen 
technischen Fortschritt?
Da muß die Frage schon erlaubt sein, worin der Fortschritt tatsächlich 
bestehen sollte.

Denn wir sind auch oftmals Opfer dessen, was man uns weismachen will.
Aus kommerziellen Beweggründen.


Gerhard O. schrieb:
> Es ist schön, Dir gefällt die Schreibweise von Oxygen mit "y". Leider
> ist das nach Duden nicht mehr die moderne Schreibweise. Nach der neuen
> Schreibweise schreibt man alle diese abgeleiteten Wörter mit einem "i".
> Vielleicht war das ein Versuch einen gewissen Angleich an andere
> Sprachen zu versuchen. Das bedeutet also, lieber holzkopf, dass wir
> beide scheinbar zum alten Eisen oder dem Schnee von gestern angehören:-)

Rechtschreib-"Reformen" sind ein etwas schwieriges Kapitel.
Insbesonders dann, wenn sie sich über "Wurzeln" von Begriffen einfach 
hinwegsetzen.
So, als gäbe es die nicht.

Für mich ist ein derartiges Vorgehen bei "Reformen" nicht akzeptabel.
Weshalb mich auch eine "moderne Schreibweise", mit Verlaub und klipp und 
klar gesagt, überhaupt nicht interessiert.

Was den Angleich an andere Sprachen anbelangt, ist dieser sicherlich 
beabsichtigt.
Ich glaube aber nicht, lieber Gerhard, daß wir deshalb zum alten Eisen 
oder Schnee von gestern gehören.
Denn m.E. geht es dabei eher um die europäische Sprachkultur, die es 
m.E. auch zu pflegen gilt.
Weil der Versuch, uns unserer sprachlichen Wurzeln zu berauben, 
schändlich ist.

Dem nachzugeben, ist aus meiner Sicht vergleichbar mit der Kapitulation 
unserer eigenen - jahrtausende gewachsenen Sprache - vor einer anderen 
Sprache.
Ist aber eigentlich nicht Gegenstand des Themas.


Gerhard O. schrieb:
> Im Auto habe ich früher am Batterieanschluß
> auch immer Kontaktfett schön sauber draufgeschmiert. Toyota macht das
> heutzutage aber nicht mehr. Die schlagen sogar vor einen speziellen
> Sprayüberzug anzubringen. Zu diesem Zweck schenkte mir das
> Ersatzteillager eine kleine Spraydose mit einem speziellen blau
> gefärbten Schutzlack. Man sieht nicht mal die Autobatterie wird vom
> Fortschritt verschont. Bis jetzt nach einem Jahr Gebrauch habe ich noch
> keine Verschlechterung der Batterieanschlußpfosten bemerken können.
> Scheint also adäquat zu sein oder meine Batterie hat zufällig eine gute
> Dichtung.

Verstehe ich nicht:
Wo sprühst Du denn das Zeug hin, wenn nicht mal der Akku zu sehen ist?


Gerhard O. schrieb:
> P.S. Steht das L für Ludwig oder Lothar?

Merkwürdige Frage:
Wie kommst Du dazu, mich das zu fragen?

Gutes Wochenende.
Bastelwetter paßt ja.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo L.H.,

Bist ja wahrhaftig eine Nachteule - bei mir sind gerade die 6 Uhr 
Nachrichten.

L. H. schrieb:
> Hallo Gerhard,
>
> Gerhard O. schrieb:
>> Labortischschalttafeln habe ich auch schon bei Bekannten bewundert.
>> Irgendwie wurden es bei mir dann aber leider immer irgendwelche
>> Tischgeräte weil ich mich nie zu einem Schalttafelkonzept entschließen
>> konnte. Auch mein Variac ist in einem Hammondgehäuse eingebaut. Für
>> elektrische Testanordnungen bewährt sich Deine Schalttafel Anordnung
>> bestimmt sehr gut.
>
> Ich denke, das können wir alles so machen, wie wir lustig sind.
> Bisweilen entwickeln sich die Dinge auch einfach bedingt dadurch, wie
> wir sie halt jeweils anwenden können wollen.
> Im Laufe unseres Lebens wachsen nicht nur zweckmäßige Erkenntnisse,
> sondern auch der Umfang der Ansammlung von Teilen, mit denen wir diese
> Erkenntnisse ggf., evtl., vielleicht dereinst auch realisieren könnten.
> Dazu müßten wir aber, z.B. in meinem Fall, so ca. 500 Jahre alt werden
> können.
> Wir wissen, daß dies NICHT der Fall sein kann.
>
> Dennoch sind wir permanent "Opfer unserer Erfahrungen".
> D.h. wir "ziehen Dinge so durch", wie wir sie für richtig halten.
> Z.B. geprägt davon, daß sie eine möglichst lange und unproblematische
> Nutzungsdauer haben sollten.
> Prinzipiell ist dagegen auch nichts einzuwenden.
>
> Das relativiert sich jedoch mit zunehmendem Alter.
> Nutzungsdauer für wen denn?
> Nutzungsdauer, z.B. "antiker" Lösungen, im Vergleich zu dem angeblichen
> technischen Fortschritt?
> Da muß die Frage schon erlaubt sein, worin der Fortschritt tatsächlich
> bestehen sollte.
>
> Denn wir sind auch oftmals Opfer dessen, was man uns weismachen will.
> Aus kommerziellen Beweggründen.
>
Naja, ich konzipiere und baue meine Sachen grundsätzlich immer in 
Richtung maximaler, für mich erreichbare, Zuverlässigkeit und für 
leichten Reparaturzugang, sollte es tatsächlich notwendig sein etwas mal 
reparieren zu müssen. Es ist eigentlich interessant, dass man als 
Hobbyist durchaus Geräte bauen kann, die Jahrzehnte Ohne Ausfall trotz 
fehlender Hersteller QA überdauern. Auch mit Ausschlachtteilen fährt man 
oft recht gut. Deshalb ziehe ich bedrahtete Bauteile vor wo es Sinn hat. 
Ich will ja meine "Wunderwerke" noch ohne Vergrößerungsglas bewundern 
können was mit jedem weiteren Jahr etwas schwieriger wird:-)
Wenn ich allerdings einen modernen MCU mit 100+ Beinchen verwenden will 
dann geht es natürlich nur mehr mit SMD. Meistens baue ich die als 
Einsteckmodule so dass ich für den Rest noch mit vernünftigen 
Eigenbauplatinen arbeiten kann.

>
> Gerhard O. schrieb:
>> Es ist schön, Dir gefällt die Schreibweise von Oxygen mit "y". Leider
>> ist das nach Duden nicht mehr die moderne Schreibweise. Nach der neuen
>> Schreibweise schreibt man alle diese abgeleiteten Wörter mit einem "i".
>> Vielleicht war das ein Versuch einen gewissen Angleich an andere
>> Sprachen zu versuchen. Das bedeutet also, lieber holzkopf, dass wir
>> beide scheinbar zum alten Eisen oder dem Schnee von gestern angehören:-)
>
> Rechtschreib-"Reformen" sind ein etwas schwieriges Kapitel.
> Insbesonders dann, wenn sie sich über "Wurzeln" von Begriffen einfach
> hinwegsetzen.
> So, als gäbe es die nicht.
>
> Für mich ist ein derartiges Vorgehen bei "Reformen" nicht akzeptabel.
> Weshalb mich auch eine "moderne Schreibweise", mit Verlaub und klipp und
> klar gesagt, überhaupt nicht interessiert.
>
> Was den Angleich an andere Sprachen anbelangt, ist dieser sicherlich
> beabsichtigt.
> Ich glaube aber nicht, lieber Gerhard, daß wir deshalb zum alten Eisen
> oder Schnee von gestern gehören.
> Denn m.E. geht es dabei eher um die europäische Sprachkultur, die es
> m.E. auch zu pflegen gilt.
> Weil der Versuch, uns unserer sprachlichen Wurzeln zu berauben,
> schändlich ist.
>
So gesehen, hast Du recht. Vielleicht sollte man gegen den Strom der 
neuzeitlichen Rechtschreibungsänderungen bocken. Ich nehme an, dass man 
diese Schlacht nicht wirklich gewinnen kann weil die jüngere Generation 
schon jahrzehntelang damit aufwächst. Erschwerend kommt noch dazu, wir 
leben heutzutage in einer globalen Wirtschaftssphäre die eine saubere 
Sprachentrennung und Purität vieler Sprachen als fantastisch und eher 
als hoffnungslose Sache erscheinen lässt und wahrscheinlich von den 
Mächtigen der Welt aus Machtpolitisch-Wirtschaftlichen Gründen sowieso 
nicht unterstützt werden will. Die deutsche Sprache ist meiner Meinung 
nach besonders gefährdet. Wieviele Leute lesen denn heutzutage noch viel 
klassische deutsche Literatur? Im Meer aller neuzeitlichen Publikationen 
verschwinden sie doch leicht. Das ist nur mehr etwas für Liebhaber 
dieser Kulturrichtung. Die modernen Medien unserer Zeit verschieben eben 
viele traditionelle Schwerpunkte - und nicht immer zum Guten.

Es ist allerdings nach Duden freigestellt ein Ypsilon oder i zu 
vewenden. Ich muß mich aber vor den Sprachexperten ungeheuer in Acht 
nehmen weil ich schon seit meiner Schulzeit mit der Grammatik etwas auf 
dem Kriegsfuß stehe.

> Dem nachzugeben, ist aus meiner Sicht vergleichbar mit der Kapitulation
> unserer eigenen - jahrtausende gewachsenen Sprache - vor einer anderen
> Sprache.
> Ist aber eigentlich nicht Gegenstand des Themas.

Ich las mal vor Jahren ein Buch von Dr. Bernhard Grzimek wo er in seinem 
Vorwort gerade über dieses Thema sprach und wie es ihm tief schmerzte 
die Populären Änderungen der Deutschen Sprache miterleben zu müssen. 
Schon damals waren für Ihn die ersten Warnzeichen zu erkennen. In diesem 
Buch wolle er ohne den Gebrauch Deutscher Fremdworte auskommen, 
versprach er.

>
>
> Gerhard O. schrieb:
>> Im Auto habe ich früher am Batterieanschluß
>> auch immer Kontaktfett schön sauber draufgeschmiert. Toyota macht das
>> heutzutage aber nicht mehr. Die schlagen sogar vor einen speziellen
>> Sprayüberzug anzubringen. Zu diesem Zweck schenkte mir das
>> Ersatzteillager eine kleine Spraydose mit einem speziellen blau
>> gefärbten Schutzlack. Man sieht nicht mal die Autobatterie wird vom
>> Fortschritt verschont. Bis jetzt nach einem Jahr Gebrauch habe ich noch
>> keine Verschlechterung der Batterieanschlußpfosten bemerken können.
>> Scheint also adäquat zu sein oder meine Batterie hat zufällig eine gute
>> Dichtung.
>
> Verstehe ich nicht:
> Wo sprühst Du denn das Zeug hin, wenn nicht mal der Akku zu sehen ist?

Ich habe das große Glück ein Auto zu besitzen wo man zum Motor noch von 
allen Seiten leicht dazukommt. Die Batterie ist immer noch im Motorraum 
leicht zugänglich. Auch ist es noch eine normale Batterie ohne 
Seitenanschlüsse. Toyota baut meiner Ansicht nach noch recht 
reparaturfreundlich. Ich hatte früher einen 1982 Honda Akkord der war 
ähnlich gut. bei der 2006+ Version sah man schon nicht mehr den Motor 
der unter einem Meer von Schläuchen und Kabeln und Plastikabdeckungen 
versteckt wurde. Da gefiel mir der Toyota dann schon viel besser.

Moderne Autos haben fast alle ein gemeinsames Manko: das ist die 
Zugänglichkeit wichtiger Komponenten die unter der Armaturenverschalung 
versteckt (Tut mir leid - mir fällt da Wort nicht ein und Armaturenbrett 
trifft nur auf uralte Autos zu) und total unzugänglich sind. Bei vielen 
Autos kommen 20+ Stunden an Arbeit an um z.B. Den 
Heizungswärmeaustauscher auswechseln zu können. Es sollte einem dem 
Hersteller bekannte Tatsache sein dass auch bei vorschriftsmäßiger 
Wartung die Wärmeabführanlage oft nach längerer Betriebszeit schadhaft 
wird. Trotzdem wird vom Autohalter erwartet solche teuren Reparaturen zu 
bezahlen. Es müsste doch möglich sein den Wärmeaustauscher zur 
leichteren Reparatur vom Motorraum aus zugänglich zu machen....

>
>
> Gerhard O. schrieb:
>> P.S. Steht das L für Ludwig oder Lothar?
>
> Merkwürdige Frage:
> Wie kommst Du dazu, mich das zu fragen?

Wollte dich nur mit Deinen Vornamen ansprechen:-)
>
> Gutes Wochenende.
> Bastelwetter paßt ja.

Ja. Bis morgen haben wir voraussichtlich 10cm Schnee.

Grüße,
Gerhard

P.S. Bin etwas vom ursprünglichen Thema abgekommen.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Moderne Autos haben fast alle ein gemeinsames Manko: das ist die
> Zugänglichkeit wichtiger Komponenten die unter der Armaturenverschalung
> versteckt (Tut mir leid - mir fällt da Wort nicht ein und Armaturenbrett
> trifft nur auf uralte Autos zu) und total unzugänglich sind. Bei vielen
> Autos kommen 20+ Stunden an Arbeit an um z.B. Den
> Heizungswärmeaustauscher auswechseln zu können.

Bei einem gewissen VW Van darf man den Motor komplett ausbauen, um den 
Turbolader zu tauschen, obwohl selbiger ein Verschleißteil ist. 
Großartige Konstruktion...

von Gerhard O. (gerhard_)


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Marian B. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Moderne Autos haben fast alle ein gemeinsames Manko: das ist die
>> Zugänglichkeit wichtiger Komponenten die unter der Armaturenverschalung
>> versteckt (Tut mir leid - mir fällt da Wort nicht ein und Armaturenbrett
>> trifft nur auf uralte Autos zu) und total unzugänglich sind. Bei vielen
>> Autos kommen 20+ Stunden an Arbeit an um z.B. Den
>> Heizungswärmeaustauscher auswechseln zu können.
>
> Bei einem gewissen VW Van darf man den Motor komplett ausbauen, um den
> Turbolader zu tauschen, obwohl selbiger ein Verschleißteil ist.
> Großartige Konstruktion...

Man müßte einen neuen Thread aufmachen:"Horror Stories in der 
Autoreparatur"

In N.A. gibts auch solche Sachen. Vor Jahren gab es ein Auto wo man zum 
Zündkerzenauswechseln den Motor nach vorne ziehen mußte...

Ein anderes, modernes Auto hat die Batterie im Kotflügel und für 
Batterieaustausch muß der Kotflügel entfernt werden.

Ein Freund hat einen neueren gebrauchten Volvo wo gleich die sehr teure 
HID Lampe ausgetauscht werden mußte. Jetzt gibt es Probleme mit dem 
Turbolader...


Mal was zum Thema LED Beleuchtung:

Apropos, HID und LED Scheinwerfer. Seit diese Teufelsdinger in Autos 
eingebaut sind finde ich mich furchtbar geblendet. Ich weiß nicht ob es 
meine alten Augen(Mein Augenarzt kann nichts feststellen) sind oder 
tatsächlich zu viel Streulicht auskommt. Da ich selber nicht so ein Auto 
habe kann ich nicht beurteilen wie viel besser solche Lichttechnik für 
den Fahrer ist. Da mehr und mehr neue Autos auf solche 
Beleuchtungstechnik aufbauen wird dieses Problem immer prominenter 
werden. Ich fühle mich aber OHNE Ausnahme geblendet. Die konvenzionellen 
Lampen, solange richtig eingestellt, blenden mich bei den meisten Autos 
nicht. Irgendwie wird einfach zuviel Streulicht erzeugt. Die 
traditionellen Blendleuchten hatten ja ein internes Abschirmblech und 
durch optische Maßnahmen im Reflektor und Glaslamellen in der Linse 
konnte man das früher scheinbar recht gut kontrollieren. Die Frage ist 
nun ob das nur ein (für mich ein) persönliches Problem ist oder doch 
viele Menschen davon negativ betroffen werden. Ist das wieder mal ein 
Paradebeispiel vom Einsatz einer neuen Technik die, obwohl auf dem 
Papier unabstreitliche Vorzüge in Bezug auf Beleuchtung für den Fahrer, 
Energieumsatz, hat, doch in menschlicher Hinsicht in den o.g. Punkten 
versagt? Diese neue LED Beleuchtungstechnik hat es wirklich in sich. 
Dann kommen auch die Ersatzkosten dazu. Eine HID kostet $200+, eine gute 
Halogen Abblend/Fernscheinwerfer Lampe dagegen $15. Die Halogenlampe 
hielt 7 Jahre. Da HID-Lampen auch dem Verschleiss unterworfen sind, ist 
das dann schon eine recht teure Angelegenheit. Von den HID 
Vorschaltgeräten möchte schon gar nicht reden. Ich würde gerne wissen 
wie viele Autohersteller die neue Lichttechnik einsetzen würden wollen 
wenn sie hypothetisch vom Gesetzgeber gezwungen wären die Ersatzkosten 
subvenzionieren zu müssen. Aber wir sind ja die Dummen... Bald sind ja 
alle Autos damit ausgerüstet. Ein Wahl hat der Kunde nicht ob er 
wirklich diese sehr teure Beleuchtungstechnik in seinem Auto haben will.

Bei uns in der Stadt wird jetzt langsam mehr und mehr auf LED 
Strassenbeleuchtung umgestellt. Hier ist es auch etwas ähnlich wenn auch 
nicht vergleichsweise so schlimm wie bei den Autoscheinwerfern. 
Anständigerweise kann ich bestätigen dass die Beleuchtung der Strasse im 
Allgemeinen recht gut ist. Nur werde ich von den mir ersten Lampen 
nächst zu mir wieder sehr geblendet wenn man nicht die Sonnenblende 
entsprechend herunter dreht. Das bemerke ich bei den traditionellen 
orangen quecksilberdampflampen nicht so sehr. Dort ist der Lichtkranz 
viel weicher. Bei den LEDs ist das Streulicht sehr scharf begrenzt. Aber 
damit kann ich leben wenn es der Energiebilanz dienlich und 
beleuchtstechnisch wirklich ein Fortschritt ist. Ich frage mich 
allerdings ob die LED Strassenleuchten eines Tages ein Opfer von 
Massen-Netzteilversagern sein werden da bekanntlich die Elkos im 
Schaltnetzteil stark beansprucht werden und nicht unbedingt vom 
Hersteller (China&Co) die wirklich langlebigen Typen eingesetzt werden. 
Multilayer Keramik Cs im Booster Konverter sind auch so ein 
Risikobauteil weil sie leicht durch mechanische Spannungen kaputt gehen 
können. Das kann auch ins Geld gehen. Man wird ja mit der Zeit sehen 
inwiwiweit sich diese neue Beleuchtungstechnik in der Praxis bewähren 
wird.

Es wäre mal recht nützlich genaue Informationen zu finden inwieweit die 
versprochenen Vorzüge der neuen Beleuchtungstechnik in der Praxis 
tatsächlich gehalten werden und wie Augenfreundlich sie ist. Da ich 
nicht mehr jung bin kann ich nicht beurteilen ob das möglicherweise nur 
ein Problem für ältere Menschen ist. Richtig eingesetzt habe ich nichts 
gegen LEDs. Ich verwende sie in vielen Bereichen zu Hause ja auch 
überall. Wie z.B als Stereomikroskopbeleuchtung. Könnte mir nichts 
Besseres denken. Meine LED-Leselampe hat sich auch sehr positiv bewährt. 
LED-Taschenlampe, und, und, und... Ihr dürft jetzt nicht denken der 
Gerhard ist LEDphobisch:-) Ich habe eigentlich nur Probleme im 
öffentlichen Bereich wie Autoscheinwerfer, Strassenbeleuchtung...

Als Bilanz möchte ich nur feststellen, dass wie so oft im Leben offenbar 
neue Technik auf Teufel komm raus, auf den Markt geworfen wird ohne 
demokratisch einen weitgehenden Konzensius haben zu wollen. Arrogant 
wird nach dem Motto "We know what is best for you - who are you to 
criticize us? And how can you possibly know what you need?" gearbeitet.

Naja, genug der Kritik am Morgen:-)

Grüße,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
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