A. K. schrieb: > Ich vermute, dass man das komplett unter Wasser erledigen will Da stellt sich mir doch akut die Frage, wie bekomm ich die 4 Blöcke unter Wasser ? Nachdem da ja nun nichts mehr dicht ist, müsste man eine art Schwimmbad drum herum bauen. Nur wie soll man dann den Boden unter dem Reaktor dicht bekommen ? Und wie will man sicherstellen, das das Grundwasser dadurch nicht weiter belastet wird ? Ich halte einen Rückbau für ausgeschlossen. Vermutlich wird es ein Sarkophag wie in Tchernobyl werden.
Fukushima hat Stufe 7 bekommen und ist somit genauso schlimm wie Tschernobyl http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,756420,00.html
Silvia A. schrieb: > Nachdem da ja nun nichts mehr dicht ist, müsste man eine > art Schwimmbad drum herum bauen. Das Containment muss nicht ewig undicht bleiben. Ein Sarkophag hätte doch exakt das gleiche Problem, auch der müsste neben einem Deckel drüber erst einmal unten dicht werden. Das könnte man allenfalls wie in Tschernobyl mit Gaskühlung vermeiden.
Mittels Sonden eine künstlichen Permafrostboden erzeugen? Namaste
Winfried J. schrieb: > Mittels Sonden eine künstlichen Permafrostboden erzeugen? Bei Erdbeben versagender Technik neue bei Erdbeben oder Stromausfall noch versagendere Technik hinterherwerfen?
Silvia A. schrieb: > Da stellt sich mir doch akut die Frage, wie bekomm ich die 4 Blöcke > unter Wasser ? Warum soll sich diese Frage stellen? Es ist imho eine Schnapsidee. > Nachdem da ja nun nichts mehr dicht ist, müsste man eine > art Schwimmbad drum herum bauen. Um dann Wasser reinzupumpen damit man in dem Gewirr an gar nichts mehr dran kommt? > Nur wie soll man dann den Boden unter > dem Reaktor dicht bekommen ? Na gar nicht, das wird massiver Felsen sein durchzogen mit Spalten und Rissen. Meeresküste halt, menschenunmöglich. > Und wie will man sicherstellen, das das > Grundwasser dadurch nicht weiter belastet wird ? Welches Grundwasser? Die Anlage steht direkt an der Küste, da ist der Grund wohl mit Seewaser durchtränkt. Sie werden Spundwände ziehen müssen um wenigstens den größten Dreck drin zu behalten. Sie könnten eine Halle drum herum bauen und selbige mit schwachem Unterdruck betreiben. Der "Rückbau" wird aber teuer und das Zeug muss so oder so irgendwo hin. Also werden Sie wohl Beton drüber gießen und hoffen das nichts passiert. Das wird dann von den "Pech gehabt wenn's mal knallt wir könne nur billig auf deine Kosten" kriminellen Drecksäuen der IAEO "Sarkophag" genannt. Meiner Meinung nach gehört diese nie für was verantwortliche Mörderbande in den Knast (inkl. Tepco Management). Die Pyramidenbauer konnten das übrigens vor 4000 Jahren schon besser als diese Herrschaften deren "Deckel" in Tschernobyl noch nicht mal 25 Jahre hielt.
Jens Martin schrieb: > Meiner Meinung nach gehört diese Mörderbande in den Knast. Tja, nur wird das auch diesmal wieder so laufen, wie bei tausend anderen Fällen: es werden ein paar kleine Lichter öffentlichkeitswirksam geschlachtet und die eigentlichen Täter, die voher an Bau und Betrieb der Anlage bis zum Abwinken verdient haben, verdienen dann eben am Rückbau...
Jens Martin schrieb: >> Da stellt sich mir doch akut die Frage, wie bekomm ich die 4 Blöcke >> unter Wasser ? > > Warum soll sich diese Frage stellen? Es ist imho eine Schnapsidee. Nicht die ganzen Blöcke. Druckbehälter/Containment und Abklingbecken plus ein paar Meter unter Wasser setzen reicht.
A. K. schrieb: > Nicht die ganzen Blöcke. Druckbehälter/Containment und Abklingbecken > plus ein paar Meter unter Wasser setzen reicht. Nur müßte man dann halt erst mal die ganzen hochradioaktiv belasteten Trümmer wegkriegen, bevor man da nen Swimmingpool drumrum bauen kann. Ob das mit Robotern zu machen ist? Keine Ahnung. Aber im Zweifelsfall werden sie halt wieder eine kleine Armee Wegwerf-Malocher in den Saustall schicken, die es richten dürfen.
A. K. schrieb: > Nicht die ganzen Blöcke. Druckbehälter/Containment und Abklingbecken > plus ein paar Meter unter Wasser setzen reicht. Das macht das ganze doch in nichts besser. Die Abklingbecken sind m.W. oben auf dem Reaktor. Wozu auch ein Schwimmbad? Um statt radioaktiver Luft radioaktive Brühe zu erzeugen?
Jens Martin schrieb: > Um statt radioaktiver Luft radioaktive Brühe zu erzeugen? Die Brühe ist einfacher zu handhaben.
Nochmal was anderes als Frage an die Experten: Aus Wikipedia:Druckwasserreaktor > Das Kühlmittel wird im Primärkreislauf unter erhöhtem Druck von 154–160 bar > durch den Reaktorkern geleitet, wo es die durch Kernspaltung erzeugte Wärme > aufnimmt und sich auf etwa 325 °C erwärmt. Das bedeutet ja schlicht das es bei einem größeren Leck im Primärkreislauf zu einem schlagartigen verdampfen der gesamten Wassermenge kommt und der Reaktorkern (der ja so ca. 500°C Temperatur hat) mit nichts auf der Welt mehr zu kühlen ist. Wie sieht es denn da mit der Risikoanalyse der potentiellen Massenmörder- und Vertreibungsindustrie aus?
Uhu Uhuhu schrieb: > Nur müßte man dann halt erst mal die ganzen hochradioaktiv belasteten > Trümmer wegkriegen, bevor man da nen Swimmingpool drumrum bauen kann. Korrekt. Dach abräumen muss sein, weil man anders an nichts rankommt. Weder an das Abklingbecken noch an den Kern. Mir ging es um ein Szenario, wie es Toshiba vorschweben könnte. Also beispielsweise: - Kühlkreislauf für Core und Becken einrichten. Containment und Abklingbecken von unten her abdichten. Kann heissen, das Gebäude oder die kritischen Bereiche davon mit irgendwas aufzufüllen bis sie dicht sind. - Reste der Dächer abräumen. Das ist der haarigste Teil, nicht zuletzt weil aufgrund der Nähe des offenen aber nun vollständig wassergefüllten Abklingbeckens dort viel strahlender Dreck rumliegt. - An Stelle des ursprünglichen Daches eine überdachtes "Schwimmbad" einrichten, Wände davon so, dass Becken, Deckel vom Containment und ein Platz für einen Castor oder sowas eingeschlossen sind. Wenn die Statik des noch bestehenden evtl. verstärkten Gebäudes das hergibt, dann muss man nicht das ganze Areal darin einschliessen, sondern eben nur diesen eher kleinen Bereich. - Nun sind garantiert etliche Jahre rum und kann man das Becken ausräumen. - Containment und Druckbehälter-Deckel öffnen, Core zerschnippeln und ausräumen. Haarig es wird jetzt noch, wenn unten auf dem Boden vom Druckbehälter geschmolzener Kram rumliegt. Denn den kriegt man vermutlich dort auch nicht mehr so einfach weg.
Jens Martin schrieb: > Das macht das ganze doch in nichts besser. Die Abklingbecken sind m.W. > oben auf dem Reaktor. Wozu auch ein Schwimmbad? Um statt radioaktiver > Luft radioaktive Brühe zu erzeugen? Erstens ist die Aktivität im Wasser bedeutend leichter zu kontrollieren und abzuleiten als in der Luft. Zweitens sind ein paar Meter Wasser eine ganz passable Abschirmung. Drittens ist hast du kein thermisches Problem beim Umladen von den traurigen Überresten von Beckeninhalt und Druckbehälter.
A. K. schrieb: > Haarig es wird jetzt noch, wenn unten auf dem Boden vom Druckbehälter > geschmolzener Kram rumliegt. Denn den kriegt man vermutlich dort auch > nicht mehr so einfach weg. Den kann Ivan dann nach seinem Bad im Abklingbecken doch gleich mit aufsammeln. >:-)
Jens Martin schrieb: > Das bedeutet ja schlicht das es bei einem größeren Leck im > Primärkreislauf zu einem schlagartigen verdampfen der gesamten > Wassermenge kommt Ganz so schlagartig passiert das nicht, dafür ist es zu viel. > und der Reaktorkern (der ja so ca. 500°C Temperatur > hat) mit nichts auf der Welt mehr zu kühlen ist. Wie sieht es denn da > mit der Risikoanalyse der potentiellen Massenmörder- und > Vertreibungsindustrie aus? Der Abriss einer Hauptkühlmittelleitung - das sind die riesigen Rohre zwischen Druckbehälter und Dampferzeuger - ist der Auslegungsstörfall bei einem Druckwasserreaktor. Die Notkühlssysteme sind also offiziell so ausgelegt, dass sie das abkönnen. http://de.wikipedia.org/wiki/Kühlmittelverluststörfall
Einen regulär ausgemusterten Reaktor ist jedenfalls deutlich einfacher zu demontieren - und das ist noch ein Riesenaufwafwand.
A. K. schrieb: > ist der Auslegungsstörfall bei einem Druckwasserreaktor. Was aber lediglich die Rekursion auf das machbare ist. Das in Old Germany mit diesem Thema verantwortlicher umgegangen wird als in Japan (wo ja nicht mal nahe liegende Szenarien abgefedert werden) ändert nichts am Prinzip. Ein Meteoritentreffer ist auch ein schwarzer Schwan, so wie Beschuss oder ein Kampflugzeugabsturz Riss im Druckbehälter, Erdbeben usw.. A. K. schrieb: > Ganz so schlagartig passiert das nicht, dafür ist es zu viel. Was lediglich davon abhängt wie groß das Loch ist. Außerdem bildet sich sofort eine isolierende Dampfphase zwischen Reaktoroberfläche und Kühlmedium.
Uhu Uhuhu schrieb: > Einen regulär ausgemusterten Reaktor ist jedenfalls deutlich einfacher > zu demontieren - und das ist noch ein Riesenaufwafwand. Zweifellos. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Japaner schon aus ihrem Selbstverständnis heraus den Ehrgeiz entwickeln, den Kram nicht zu einem Denkmal der eigenen Unfähigkeit umzubauen, sondern lieber wegzuräumen. Auch wenns nicht einfach wird.
Jens Martin schrieb: >> ist der Auslegungsstörfall bei einem Druckwasserreaktor. > > Was aber lediglich die Rekursion auf das machbare ist. Klar. Aber ich hatte nur auf deine Frage geantwortet, die ungefähr ein dem erwähnten Auslegungsstörfall entsprechendes Szenario entwickelte. Davon, dass ein Meteor den ganzen Reaktorblock nebst Umgebung verdampfen lässt, hattest du da noch nichts gesagt ;-).
A. K. schrieb: > Erstens ist die Aktivität im Wasser bedeutend leichter zu kontrollieren > Zweitens usw. Es ist akademisch, aber frag mal den Technikchef von deinem örtlichen Bäderland was er davon hält ein nachträglich gebautes Schwimmbecken über Generationen zu betreiben.
Uhu Uhuhu schrieb: ... > http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzschwan http://de.wikipedia.org/wiki/Falsifikationismus ... > Definitionen sind nicht falsifizierbar. Daher sind auch Aussagen nicht > falsifizierbar, die implizit die Definition des Ausgesagten enthalten. Wenn > der Satz „Alle Schwäne sind weiß“ beinhaltet, dass es ein Wesensmerkmal von > Schwänen ist, weiß zu sein, kann er durch die Existenz eines schwarzen > Vogels, der ansonsten die Merkmale eines Schwans aufweist, nicht widerlegt > werden usw.
A. K. schrieb: > Davon, dass ein Meteor den ganzen Reaktorblock nebst Umgebung verdampfen > lässt, hattest du da noch nichts gesagt ;-). Da reicht ein ein Meter Brocken der auf den Druckbehälter durchschlägt aus. Es ist also so wie ich annehme. Druckverlust => sofortiges verdampfen des Kühlmediums => Auslegungsstörfall Version Mr. Martin.
Jens Martin schrieb: > Es ist akademisch, aber frag mal den Technikchef von deinem örtlichen > Bäderland was er davon hält ein nachträglich gebautes Schwimmbecken über > Generationen zu betreiben. Wir reden aneinander vorbei. Ich bezog mich auf die Frage, wie sich Toshiba den Abbau vorstellt, nicht wie das auf alle Zeit konserviert werden soll.
A. K. schrieb: > Winfried J. schrieb: > >> Mittels Sonden eine künstlichen Permafrostboden erzeugen? > > Bei Erdbeben versagender Technik neue bei Erdbeben oder Stromausfall > noch versagendere Technik hinterherwerfen? Da könntest du Recht haben im Moment kommens ja kaum zum schnaufen vor Beben, da wäre das wohl nicht mal eine kurzfristige Zwischenlösung. Namaste
Jens Martin schrieb: > Es ist also so wie ich annehme. Druckverlust => sofortiges verdampfen > des Kühlmediums => Auslegungsstörfall Version Mr. Martin. Ok. Brocken ist etwas grösser, so in Richtung dessen, was vor 65 Mio Jahren passierte. Auslegungsstörfall Version Mr. Tyrannosaurus Rex. Irgendwo musst du immer eine Grenze ziehen. Das berühmte Restrisiko.
A. K. schrieb: > dessen, was vor 65 Mio Jahren passierte. Wobei das eine Ente ist. Die Dinos gingen nicht wegen eines einzelnen Asteroideneinschlags übern Jordan.
A. K. schrieb: [...] > Die Notkühlsysteme sind aber nicht für den Fall der permanenten > Netztrennung und Eigenversorgung konstruiert, sondern für den > Auslegungsstörfall Kühlmittelverlust (LOCA). > > Abgesehen davon nützt das bei sowas wie Block 4 reinweg garnichts, bei > dem die gesamte Leistung im offenen rappelvollen Abklingbecken entsteht. Abklingbecken haben den Vorteil das man sie durch schlichtes Nachfüllen von Wasser kühlen kann ohne dabei Druck überwinden zu müssen. Das verdampfende Wasser setzt zwar Radioaktivität frei, jedoch bedeutend weniger als wenn die Brennelemente beschädigt werden. Für Reaktor 4 wurde auf ars technica eine Verdampfungsrate von 100 Litern pro Minute errechnet, bei maximaler Beladung des Abklingbeckens mit gebrauchten Brennelementen "frisch" aus dem Reaktor. Selbst wenn man den Wasserbedarf vervierfacht ist das größte Problem beim Einsatz einer normalen Feuerwehrpumpe immer noch ein überlaufen des Beckens. A. K. schrieb: > Alexander B. schrieb: > >> Obrigheim war ein DWR. Geschah das im Wärmetauscher primär/sekundär > > Ich hatte nicht "Wärmetauscher" sondern "Dampferzeuger" geschrieben. Das > ist der offizielle deutsche Begriff für die Dinger zwischen Primär- und > Sekundärkreislauf. Ok, offensichtlich mein Lesefehler. Die Amis haben bei ihren Natriumgekühlten Reaktoren nicht zum Spass primär und sekundär Natriumkreise vorgesehen um erst im dritten Kreis Wasserdampf zu erzeugen. (Und das dann beim kommerziellen PRISM Konzept wiederum vierfach.) Nichts desto trotz nach wie vor reichlich gefährlich wenn es zu Fehlern kommt.
Platinenschwenker .. schrieb: > Alexander B. schrieb: >> Platinenschwenker .. schrieb: >> >>> [...] >>> Ist sowieso nur eine >>> hypothetische Frage, denn in diesem Land wird niemand mehr neue AKW >>> bauen. Dafür gibt es keinen politischen Willen. >> >> Dito für den Bau von Stromleitungen für die Erneuerbaren. > > Da ändert sich aber gerade was im Bewusstsein. Das Problem sind hier gar > nicht die Grünen, sondern Bürger vor Ort die sich an Strommasten stören. > Das sind eher die gleichen die sich auch an Windrädern bzw. deren > Schlagschatten stören und seelisch "abarbeiten". Aber auch dort wird > sich was im Bewusstsein verändern. Vielleicht nicht bei allen, aber bei > etlichen. Da bin ich recht zuversichtlich. Es wird Zeit das sich was an der Einstellung ändert. Keine AKW, keine KKW (CO2, Asche), keine GKW (CO2), keine Windräder (Schattenwurf, Lärm, Landschaft), keine Biogas (Lärm, Gestank), keine Hochspannungsleitungen (Landschaft, elektrische und magn. Felder) keine Solaranlagen (Feuerwehr löscht nicht bei Bränden, Stadtbild) ist jedenfalls keine Lösung solange sich unsere Gesellschaft und Lebensart nicht massiv und vor allem plötzlich ändert. Die Nachrichten über drohende Blackouts in Süddeutschland sobald in ein paar Monaten zwei (?) Kohlekraftwerke in ihre geplante Revision gehen und kein Strom zugekauft werden kann weil die Trassen bereits jetzt voll ausgelastet sind sind sicher von verschieden Lobbyisten geprägt. Leider sind sie nicht ganz frei erfunden, der Bau von neuen Leitungen hängt schwer dem Bedarf hinterher.
Silvia A. schrieb: > Toshiba hat angeboten die Blöcke 1-4 komplett zurückzubauen und zu > Entsorgen. Die wollen das in nur 10 Jahren schaffen. > Nur, wie soll das gehen ? Ich halte das für unmöglich, die Brennstäbe > dort irgendwie rauszufischen, ohne große Radioaktivität freizusetzen. > Und die Stäbe müssen auch noch jahrelang gekühlt werden. Der Rückbau ist im Konzept eigentlich relativ einfach. Weiter kühlen. Auf dem ganzen Gelände den Schutt vom Boden entfernen, dabei angeblich vorhandene Teile von Brennstäben identifizieren und gesondert handhaben. Das Wasser in den Gebäuden so weit möglich abpumpen, Barrieren zwischen Gebäuden aufbauen um ein erneutes großflächiges fluten zu verhindern, wenn möglich Löcher identifizieren und schließen. Den Schutt von den Reaktorgebäuden entfernen damit man endlich weiß wie es tatsächlich aussieht. (Langarmige Abrissbagger mit zum Teil über 60m Arbeitshöhe gibt es von verschieden Firmen, viele sind ohnehin fernbedienbar weil der Bediener von unten kaum etwas sieht.) Die Abklingbecken soweit möglich fluten um die Strahlung über ihnen so gering wie möglich zu halten damit die verwendeten Geräte länger halten. Also vermutlich mehr Wasser hineinpumpen als unten herausläuft. Die Abklingbecken soweit irgend möglich entladen. Das kann verhältnismäßig einfach seien solange sich es keine große durchgeschmolzene Masse gibt. Der Film über das Entladen des TMI Reaktors ist ziemlich lehrreich. Wenn man es schafft die Abklingbecken größtenteils zu entladen hat man die größten Strahlungsquelle bereits entfernt. Viel warten bring bei den Abklingbecken kaum etwas, sie sind offen und ein riesen Strahlungsproblem für alle arbeiten auf dem Gelände. Wie geht es danach weiter? Die Reaktorgebäude brauchen eine neue Hülle damit man nicht noch mehr Spaltprodukte in der Landschaft verteilt. Ob es sofort ein Beton und Stahl Containment wie in Tschernobyl seien muss weiß ich nicht. Momentan würde selbst eine Leichtbauhalle mit Luftabsaugung und anschließender Filterung bedeutend helfen die Strahlenbelastung zu reduzieren. Die andere große Strahlungsquelle ist das radioaktive Wasser, es vor Ort zu behandeln ist schwer. Das Wasser vorübergehend in Tankern zwischenzulagern ist jedoch einfach, man müsste es nur tun...
Alexander B. schrieb: > man müsste es nur tun Machen Sie aber nicht obwohl es das simpelste der Welt wäre. Ein paar Schiffsmakler zu beauftragen die da alte Pötte reinlegen. Ist ihnen so was von egal. Die IAEO (der meines Wissens zynische Haufen Dreckschweine der 10% Mortalitätsrate als leichte Strahlenkrankheit definiert) wird das schon hinreichend verharmlosen.
A. K. schrieb: >> Will sagen: Man hat ja kaum eine >> Lernkurve sondern nur 2 oder 3 Generationen von KKW zur Verfügung. So >> etwas ist schon sehr gefährlich. > > Wenn ich mir spasseshalber mal den Hut eines Befürworters von KKWs > aufziehen darf: Dann wird es höchste Zeit, die ollen Luschen durch neue > moderne sicherere Versionen zu ersetzen. Darauf würde es hinauslaufen. Die ollen Luschen weg und neue modernere her. Gibt es für KKW eigentlich so etwas wie Simulationssoftware wie für die Fliegerei? So ne Art GAU-Simulator 1.0?m (Mindestvoraussetzung: PC, 1000 l Kühlwasser und ein Joystick mit japanischen Schriftzeichen) > Leider haben wir keine eigene > Kompetenz mehr dafür, die wurde mangels Bedarf ausgelagert - und der > Bedarf fiel weg, weil der Bevölkerung bestehende alte Luschen offenbar > lieber waren als neu zu bauende sicherere Anlagen. Ja, das ist ein heikles Thema. KKW ist KKW - egal was drin ist. So sieht das auf jeden Fall der größte Teil der Bevölkerung. Aber auch bei modernster Technik dürfen wir nicht vergessen, dass sowohl Tscherno als auch Fushi VOLLSTÄNDIG vermeidbar gewesen wären, wenn die Leute in der Situation das richtige getan hätten. Wenn sie nach einer Stunde neue Dieseltanks per Heli herbeigeschafft hätten? Dann wäre uns der Dreck erspart geblieben. (oder eben neue Batterien oder was sonst noch gefehlt hat, ich glaube einmal wars ein KABEL! Leute: ein KKW geht durch wegen eines KABELS.) Übrigens: KKW-Betreiber haben wie Hundebesitzer zwei Lieblingssprüche: 1. Der tut nix. 2. Oh, das hat er noch nie gemacht. > Und da somit auch keine Lobby mehr da ist, die sich für Neuanlagen > einsetzen will (Siemens will aus Areva raus), bleibt also nur jene > Lobby, die sich im Gegenteil so lange für den Weiterbetrieb dieser > Altanlagen einsetzt bis sie von allein auseinander fallen. Alte Anlagen müssen vom Netz und stillgelegt werden. Punkt aus. Und neue Konzept sind nur dann wirklich neu wenn sie eigensicher sind etc. etc. und auch kein Abfall anfällt. Wer da ne Idee hat, kann damit groß rauskommen.
Alexander B. schrieb: > Der Film über das Entladen des TMI Reaktors ist ziemlich lehrreich. Gibts den irgendwo?
Michael K-punkt schrieb: > Gibt es für KKW eigentlich so etwas wie Simulationssoftware wie für die Sowas ähnliches gibt es von der IAEA (und wohl auch von den Betreibern). Such mal nach "bwr simulator". Bin mal durch eines der Handbücher quer durch: Ist signifikant vereinfacht, zeitliche Veränderungen des Verhaltens durch etwas wie die Xenon-Vergiftung waren da ausdrücklich nicht berücksichtigt. > Wenn sie nach einer Stunde neue Dieseltanks per Heli herbeigeschafft > hätten? Da wären die natürlich nie auf die Idee gekommen ;-). Nope, ich vermute da ist mehr hinüber als bloss Tanks weg. So könnte ich mir vorstellen, dass ein solcher Motor es schwer übel nimmt, wenn man ihm aus den Treibstoffleitungen Salzwasser statt Diesel zu saufen gibt. Und bevor du jetzt anfängst "die hätten doch wissen müssen dass...": Nachher weiss man, was man vorher hätte tun sollen. Schau dir die Gegend mal auf den Bilder an - die hatten in der kurzen Zeit zweifellos keinen Überblick, was alles in welchem Zustand ist und das mit den Tanks dürften die Diesel früher als die Mannschaft gemerkt haben. Und sie hatten schon erst recht keinen Ablaufplan, keine Checkliste, was nach einem 15m Tsunami in welcher Reihenfolge zu kontrollieren ist. > Batterien oder was sonst noch gefehlt hat, ich glaube einmal wars ein > KABEL! Leute: ein KKW geht durch wegen eines KABELS.) Bevor mal die deswegen prügelt sollte man schon selber mehr wissen als in den Notizen steht. > und auch kein Abfall anfällt ;-)
Uhu Uhuhu schrieb: > Alexander B. schrieb: >> Der Film über das Entladen des TMI Reaktors ist ziemlich lehrreich. > > Gibts den irgendwo? Hmm, das sollten diese beiden Teile seien. http://www.youtube.com/watch?v=o3CWS1z_py4 http://www.youtube.com/watch?v=wY3qCKZOF30
Michael K-punkt schrieb: > modernster Technik dürfen wir nicht vergessen, dass sowohl Tscherno als > auch Fushi VOLLSTÄNDIG vermeidbar gewesen wären, wenn die Leute in der > Situation das richtige getan hätten. Das ist einmal mehr das beliebte Spiel "nachher ist man klüger". Fehler werden gemacht und in Krisensituationen werden mehr Fehler gemacht. Letztlich muss man mit konsequent falschem menschlichem Verhalten rechnen, das lehrt die Erfahrung aus Unfalluntersuchungen. Natürlich versucht man das zu reduzieren, aber das hat Grenzen. Bei Flugzeugen akzeptiert man zugunsten der damit erhaltenen günstigen Mobilität ein gewisses Mass begrenzter Schäden (Todesopfer), ebenso bei Autos. Wenn man die potentiellen Schäden durch Kernkraft nicht in Kauf zu nehmen bereit ist, beispielsweise weil überdimensional gross und lang andauernd, dann sollte man diese Technik nicht einsetzen. Neben dem Müllproblem ist das eines der gewichtigsten Argumente dagegen.
Auch interessant: http://www.houseoffoust.com/fukushima/fukushima.html Eine Analyse etlicher Fotos und Standbildern aus Videos mit eingezeichneten Abklingbecken, den Containments usw. Eine detailliertere Schnittzeichnung von Reaktor 1 aus den Bauplänen ist auch dabei, in andere Schnitte wurde das Bodenniveau eingezeichnet. Das ist interessant weil der Tsunami ja bekanntlich die Flutbarrieren überstiegen und die verschiedenen Gebäude geflutet hat... Hier die Bilder die die Diskussion über die Verteilung von Brennelementen "in der Landschaft" ausgelöst haben. http://www.houseoffoust.com/fukushima/rods.html
Alexander B. schrieb: > Auch interessant: http://www.houseoffoust.com/fukushima/fukushima.html > > Eine Analyse etlicher Fotos und Standbildern aus Videos mit > eingezeichneten Abklingbecken, den Containments usw. erstaunlich, was die da in dem Pixelmatsch erkannt haben wollen. Alexander B. schrieb: > Hier die Bilder die die Diskussion über die Verteilung von > Brennelementen "in der Landschaft" ausgelöst haben. > http://www.houseoffoust.com/fukushima/rods.html für mich sehen die Teile aus, wie gewöhnliche Stahlträger.
A. K. schrieb: > Michael K-punkt schrieb: > >> modernster Technik dürfen wir nicht vergessen, dass sowohl Tscherno als >> auch Fushi VOLLSTÄNDIG vermeidbar gewesen wären, wenn die Leute in der >> Situation das richtige getan hätten. > > Das ist einmal mehr das beliebte Spiel "nachher ist man klüger". Fehler > werden gemacht und in Krisensituationen werden mehr Fehler gemacht. > > Letztlich muss man mit konsequent falschem menschlichem Verhalten > rechnen, das lehrt die Erfahrung aus Unfalluntersuchungen. Natürlich > versucht man das zu reduzieren, aber das hat Grenzen. > Wenn > man die potentiellen Schäden durch Kernkraft nicht in Kauf zu nehmen > bereit ist, beispielsweise weil überdimensional gross und lang > andauernd, dann sollte man diese Technik nicht einsetzen. Neben dem > Müllproblem ist das eines der gewichtigsten Argumente dagegen. Danke, das ist auch für für mich die logische aber auch ethische Konsequenz. Schöner hätte ich es nicht sagen können.
1. Ich mag Wissenschaftler: Die 16 Wissenschaftler haben auch vorgeschlagen, dass das Management von Tepco nach Fukushima verlagert werden sollte, um die Belastung mit den Arbeitern zu teilen. Bisher hat die Regierung auf den Brief noch nicht reagiert. Quelle: FAZ http://www.faz.net/s/RubF3CE08B362D244869BE7984590CB6AC1/Doc~E6850696B9DAF44DCBF55FD380A841DD7~ATpl~Ecommon~Scontent.html 2. In dem Bericht heißt es, die Pumpen würden wieder laufen. Hab ich da was verpasst? Werden die Reaktoren bzw. dessen Rest jetzt wieder regulär gekühlt? Oder geschieht dies immer noch von außen, mit diesen Putzmeister-Geräten (nomen est omen)?
Michael K-punkt schrieb: > Die 16 Wissenschaftler haben auch vorgeschlagen, dass das Management von > Tepco nach Fukushima verlagert werden sollte, um die Belastung mit den > Arbeitern zu teilen. Naja, klingt nett und schön, so bischen nach Rache. Aber der wohl einzige echte Nährwert wäre sowas wie besseres Futter und Unterkunft. Und genug Schutzanzüge (die berühmten 50). > 2. In dem Bericht heißt es, die Pumpen würden wieder laufen. Die mobilen Hilfspumpen. Nicht die normalen.
Zitat aus der FAZ http://www.faz.net/-01sctd "Und während die Regierung davon spricht, dass bisher nur ein Zehntel der Radioaktivität ausgetreten sei, die damals in Tschernobyl entwich, und jetzt der Ausstoß an radioaktiven Elementen abnehme, sagte ein Sprecher von Tepco, dass die austretende Radioaktivität irgendwann sogar die von Tschernobyl übersteigen könnte. All das trägt nicht dazu bei, Klarheit zu schaffen und das Vertrauen in die Informationspolitik zu stärken." Warum haut ein Tepco Sprecher solche Sätze raus? Weiß der vielleicht doch mehr, als Regierungssprecher Edano, der gerade im Blitzlichtgewitter vor Reportern fröhlich für das Essen von verseuchtem Obst Werbung macht - als Beweis das der Konsument nicht gleicht tot umfällt? Was soll diese Show von Edano und was wollte der Tepco Sprecher mit seinem Hinweis erreichen? Beruhigt hat er damit sicher niemanden ..
Platinenschwenker .. schrieb: > Zitat aus der FAZ http://www.faz.net/-01sctd > > "Und während die Regierung davon spricht, dass bisher nur ein Zehntel > der Radioaktivität ausgetreten sei, die damals in Tschernobyl entwich, > und jetzt der Ausstoß an radioaktiven Elementen abnehme, sagte ein > Sprecher von Tepco, dass die austretende Radioaktivität irgendwann sogar > die von Tschernobyl übersteigen könnte. All das trägt nicht dazu bei, > Klarheit zu schaffen und das Vertrauen in die Informationspolitik zu > stärken." > > Warum haut ein Tepco Sprecher solche Sätze raus? Weiß der vielleicht > doch mehr, als Regierungssprecher Edano, der gerade im > Blitzlichtgewitter vor Reportern fröhlich für das Essen von verseuchtem > Obst Werbung macht - als Beweis das der Konsument nicht gleicht tot > umfällt? Was soll diese Show von Edano und was wollte der Tepco Sprecher > mit seinem Hinweis erreichen? Beruhigt hat er damit sicher niemanden .. 10% der Radioaktivität in Luft. Vom Wasser redet niemand. Und da das Obst vermutlich vor dem Verzehr vermessen wurde und vor allem die Fukushima Präfektur auch nicht gerade klein ist sollte man sich darauf auch nicht zu viel einbilden.
Alexander B. schrieb: > Und da das Obst vermutlich vor dem Verzehr vermessen wurde und vor allem > die Fukushima Präfektur auch nicht gerade klein ist sollte man sich > darauf auch nicht zu viel einbilden. Und du bist sicher, daß die Tomaten wirklich aus den verseuchten Gebieten kamen? Das sind doch billige Taschenspielertricks...
Alexander B. schrieb: > Und da das Obst vermutlich vor dem Verzehr vermessen wurde und vor allem > die Fukushima Präfektur auch nicht gerade klein ist sollte man sich > darauf auch nicht zu viel einbilden. GreenPeace hat eigene Messungen in größerer Entfernung als dem aktuellen Evakuierungsgebiet durchgeführt und dort auffällige Belastungen des Bodens festgestellt. Ich würde das Zeug nicht essen. Welche Langzeitschäden du dir mit dem Verzehr einholst wird überhaupt nicht erst untersucht bzw. darüber wird gar keine Diskussion geführt und dass man nicht gleich tot umfällt, wenn man eine auch noch so verstrahlte Tomate verzehrt, ist auch klar. Aber hilft das?! Insofern ist das was Edano da macht schlicht eine gefährliche Albernheit. Ein Witz mit ernstem Hintergrund. Er sollte lieber mal seinen Landsleuten erzählen, wie er mit dem großflächig radioaktiv verstrahltem Boden rund um Fukuschima umzugehen gedenkt. Vielleicht alles umpflügen? Vielleicht alles abtragen? Das ganze als ewiges Sperrgebiet ausweisen? Das wird "ein Spass" ..
Uhu Uhuhu schrieb: > Alexander B. schrieb: >> Und da das Obst vermutlich vor dem Verzehr vermessen wurde und vor allem >> die Fukushima Präfektur auch nicht gerade klein ist sollte man sich >> darauf auch nicht zu viel einbilden. > > Und du bist sicher, daß die Tomaten wirklich aus den verseuchten > Gebieten kamen? > > Das sind doch billige Taschenspielertricks... Och, ich glaub den Japanern schon das das Obst bzw. Gemüse aus der Fukushima Präfektur stammt wie in japanischen Artikeln behauptet wird. Die Präfektur ist etwas kleiner als Schleswig-Holstein und ein Großteil der Fläche, insbesondere im Südwesten in sagen wir mal 150km Entfernung vom AKW, sollte nicht vom Fallout betroffen worden seien. Zudem reden wir hier von Treibhausware die eigentlich nur durch belastetet wird wenn das Wasser belastet ist.
Alexander B. schrieb: > Och, ich glaub den Japanern schon das das Obst bzw. Gemüse aus der > Fukushima Präfektur stammt wie in japanischen Artikeln behauptet wird. > Die Präfektur ist etwas kleiner als Schleswig-Holstein und ein Großteil > der Fläche, insbesondere im Südwesten in sagen wir mal 150km Entfernung > vom AKW, sollte nicht vom Fallout betroffen worden seien. Dann wäre es doch erst recht getrickst. Er ist die gute Ware und die Konsumenten dürfen sich dann für den Rest interessieren .. > Zudem reden wir hier von Treibhausware die eigentlich nur durch > belastetet wird wenn das Wasser belastet ist. Und in Treibhäusern wird nicht gearbeitet? Erde von Außerhalb verbracht, Wasser von Außerhalb genutzt, Arbeiter gehen aus und ein. Und so dicht sind Gewächshäuser auch nicht. Das sind keine Strahlenschutzräume ..
Alexander B. schrieb: > udem reden wir hier von Treibhausware die eigentlich nur durch > belastetet wird wenn das Wasser belastet ist. Also doch Taschenspielertrick. Zudem ist die Schale von Tomaten - wäre sie denn kontaminiert - ziemlich einfach zu reinigen.
Uhu Uhuhu schrieb: > Alexander B. schrieb: >> udem reden wir hier von Treibhausware die eigentlich nur durch >> belastetet wird wenn das Wasser belastet ist. > > Also doch Taschenspielertrick. > > Zudem ist die Schale von Tomaten - wäre sie denn kontaminiert - ziemlich > einfach zu reinigen. Naja, frische Erdbeeren ein paar Tage nachdem es noch Minusgrade und Schnee gab gibt es nunmal nicht ohne Treibhaus. Dito für Tomaten. Das ganze ist nunmal arg offensichtlich ein Propagandafeldzug um Panik zu vermeiden. Das es dadurch später nur mehr Probleme geben wird interessiert niemanden.
eine sehr nette Zusammenfassung (aber nicht auf dem allerneusten Stand): http://www.kit.edu/downloads/Anhang_Hintergrundinfo_023_Analyse_Reaktorkatastrophe.pdf
"Der Politiker, der in Fukushima-Tomaten beisst." Dieses Bild hat mich geaergert, denn es verharmlost die Situation auf unverantwortliche Art. Der Kerl haette besser frisches Sushi aus der Region gefuttert, oder Wildpilze.
Kugelfischsushi vom Leien zubereitet. Das wäre angemessen gewesen. Namaste
Das ist dann die Rache für Hiroshima. 0,22 µSievert hätte ich bei Onkel Sam nicht erwartet.
Silvia A. schrieb: > Das ist dann die Rache für Hiroshima. > 0,22 µSievert hätte ich bei Onkel Sam nicht erwartet. 0,22µSv in welchem Zeitraum? ... Erst lustig darüber machen, dass in sämtlichen Medien Strahlungsleistung und Strahenlungsdosis durcheinandergebracht werden und dann selbst damit anfangen ;-)
Hier mal die Entwicklung Gamma-Ortsdosisleistung der letzten Tage. Die hellblauen Bereiche sind doch einigermaßen in Bewegung...
Ich habe nicht den Eindruck, dass sich die Berge bewegt haben. Wohl aber den, dass es gestern regnete.
Es ändert sich eigentlich nur die Größe der Bereiche mit 140-170 nS/h. Man sieht es etwas besser, wenn man die Bilder in schneller Folge im Viewer ansieht. Ich weiß natürlich nicht, wie es vor Japan gezappelt hat.
Uhu Uhuhu schrieb: > Hier mal die Entwicklung Gamma-Ortsdosisleistung der letzten Tage. Die > hellblauen Bereiche sind doch einigermaßen in Bewegung... Das sind die Gebiete mit natürlichen Radon-Vorkommen. Wird sich wohl wetterabhängig etwas bewegen. Silvia A. schrieb: > Das ist dann die Rache für Hiroshima. > 0,22 µSievert hätte ich bei Onkel Sam nicht erwartet. Ich wohn in so einer Gegend mit 140 nSv, also nur bissel weniger als bei den Amis. Ein drittes Ei ist mir aber bisher noch nicht gewachsen.
Zitat http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1855340/Kan-Zone-um-Fukushima-bleibt-wohl-lange-unbewohnbar.html
1 | Japan leistet Abbitte wegen verseuchten Wassers |
2 | |
3 | Der Strom radioaktiv verseuchten Wassers in den Pazifik belastet Japans |
4 | Beziehungen zu seinen Nachbarn. Außenminister Takeaki Matsumoto gab am |
5 | Mittwoch zu, dass Japan erst nach Beginn der Einleitung die Botschaften der |
6 | Pazifik-Anrainerstaaten informiert habe, wie die Nachrichtenagentur Kyodo |
7 | meldete. China, Russland und Südkorea hatten diese Entsorgung von schwach |
8 | verstrahltem Wasser aus den Unglücksreaktoren wiederholt massiv kritisiert |
9 | und umfassende Schutzmaßnahmen gefordert. |
10 | |
11 | „Es ist wahr, dass unsere Benachrichtigung erst versendet wurde nachdem der |
12 | Wasserabfluss begonnen hat“, sagte Matsumoto im Parlament. Inzwischen seien |
13 | die Kommunikationskanäle jedoch verbessert worden. „Wir bedauern, dass wir |
14 | bei der Weitergabe der Informationen zwei Minuten zu spät waren.“ |
Erinnert nur mich das an KTG?
Icke ®. schrieb: > > Ich wohn in so einer Gegend mit 140 nSv, also nur bissel weniger als bei > den Amis. Ein drittes Ei ist mir aber bisher noch nicht gewachsen. Wahrscheinlich 140nSv pro Stunde? Im Video waren es etwa 3600nSv/h (Beginn der Messung mit 0.167µSv, nach einer Minute 0.228µSv).
Naja, da sehe ich schon noch eine leicht Differenz. Der Schaden der aus der Eigenmächtigen und Einleitung radioktiver Isoptope in Massen ins offene Meer ist schon etwas heftiger als die Verfehlung von KTG, werden doch Millionen Menschen umittelbar an ihrer Gesundheit gefährdet. Namaste
Winfried J. schrieb: > Der Schaden der aus der Eigenmächtigen und Einleitung radioktiver > Isoptope in Massen ins offene Meer ist schon etwas heftiger als die > Verfehlung von KTG, werden doch Millionen Menschen umittelbar an ihrer > Gesundheit gefährdet. Ich glaub er redet eher von der Art und weise des Abwiegelns. Uhu Uhuhu schrieb: > Inzwischen seien die Kommunikationskanäle jedoch verbessert worden. > „Wir bedauern, dass wir > bei der Weitergabe der Informationen zwei Minuten zu spät waren.“ vs (sinngemäß) "Es mag sein, dass die eine oder andere Fußnote fehlt. Ich werde das Prüfen und in den nächsten Auflagen korrigeren."
John Drake schrieb: > Icke ®. schrieb: >> >> Ich wohn in so einer Gegend mit 140 nSv, also nur bissel weniger als bei >> den Amis. Ein drittes Ei ist mir aber bisher noch nicht gewachsen. > > Wahrscheinlich 140nSv pro Stunde? Im Video waren es etwa 3600nSv/h > (Beginn der Messung mit 0.167µSv, nach einer Minute 0.228µSv). DANKE! "140nSv" macht alleine überhaupt keinen Sinn. Das wäre das gleiche wie "mein Transistor verheizt 10Joule". Ohne Zeitangabe ist das sinnlos, oder man meint eine Dosis (oder in diesem Beispiel eine Energie). Wenn man 140nSv pro Stunde aufnimmt, ist das ungefährlich. Aber 140nSv pro Mikrosekunde ist schon gefährlicher.
John Drake schrieb: > Wahrscheinlich 140nSv pro Stunde? Im Video waren es etwa 3600nSv/h > (Beginn der Messung mit 0.167µSv, nach einer Minute 0.228µSv). Simon K. schrieb: > "140nSv" macht alleine überhaupt keinen Sinn. Das bezog sich auf die Grafiken vom Uhu, dort sind die Dosen auf eine Stunde bezogen. Das Video habe ich nicht gesehen, bin davon ausgegangen, daß... Silvia A. schrieb: > Das ist dann die Rache für Hiroshima. > 0,22 µSievert hätte ich bei Onkel Sam nicht erwartet. ...pro Stunde gemeint ist. Asche auf mein Haupt.
Zitat http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,756815,00.html
1 | Tepco-Präsident Masataka Shimizu versprach, mehr für die Evakuierten zu tun |
Noch mehr? Junge, Junge, sind die großzügig...
Ich hab' jetzt nicht alles mitverfolgt, wenn schon angesprochen, sorry. Monitor Bericht: Kernschmelze unter freiem Himmel. http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2011/0407/fukushima.php5 Gruß
Auch hierzulande "tut sich was": Strahlenschützer melden erhöhte Radioaktivität in der Asse http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,757080,00.html
> Tepco-Präsident Masataka Shimizu versprach, mehr für die Evakuierten zu tun >> Noch mehr? Junge, Junge, sind die großzügig... War wahrscheinlich unvollständig übersetzt, richtig wäre eventuell: Tepco-Präses versprach, mehr für die VERBLIEBENEN Evakuierten zu tun ...
http://www.youtube.com/watch?v=yp9iJ3pPuL8&nofeather=True Auch geil jeder Horst kann bis an 1km ans AKW ran, kein Checkpoint nichts !
M. neuer schrieb: > http://www.youtube.com/watch?v=yp9iJ3pPuL8&nofeath... Wieder 'was gelernt: Linksverkehr wie in Good Old Britain. > Auch geil jeder Horst kann bis an 1km ans AKW ran, kein Checkpoint > nichts ! Wozu auch? Bis jetzt hat sich die Annahme, dass es im evakuierten Gebiet nicht zu Plünderungen kommen würde, bestätigt.
M. neuer schrieb: > Auch geil jeder Horst kann bis an 1km ans AKW ran, kein Checkpoint > nichts ! Jede Verwerfung, die quer durch die Straße geht, ist einer - vom Beben mitgeliefert... Auf jeden Fall bekommt man mal einen Eindruck davon, wie die Straßenverhältnisse seit dem Beben sind. Sollte denen eine Lehre sein, die meinten, man könnte mal eben mit irgend welchen goßen Baumaschinen losfahren, um Kabel zu legen, oder Wasser in die Reaktoren zu spritzen...
Uhu Uhuhu schrieb: > Jede Verwerfung, die quer durch die Straße geht, ist einer - vom Beben > mitgeliefert... > > Auf jeden Fall bekommt man mal einen Eindruck davon, wie die > Straßenverhältnisse seit dem Beben sind. Sollte denen eine Lehre sein, > die meinten, man könnte mal eben mit irgend welchen goßen Baumaschinen > losfahren, um Kabel zu legen, oder Wasser in die Reaktoren zu > spritzen... Welche Lehre? Die Herren mit dem Piepser im Auto sind doch auch durchgekommen oder etwa nicht? Wie haben die die kaputte(n) Straße(n) überbrückt? Und wie sind die Menschen denn aus ihren Häusern evakuiert worden? Die werden nicht alle (davon) gelaufen sein. Wie haben sie die schweren Putzmeister Pumpen an den Reaktor bekommen? Diese Pumpen sind ja nun bereits geraume Zeit da. Ist die Transall dafür direkt am Atomkraftwerk gelandet? Außerdem seit wann gibt es denn auch und gerade im Hightechland Japan keine Unimogs? Das werden sie ja wohl haben. Hilfsmaßnahmen nach so einer Katastrophe macht man nicht primär im Privat-PKW. Dafür gibt es Gelände taugliche Fahrzeuge und die brauchen keine perfekten Strassen. Die können überall fahren. Denk mal an unser THW. Da haben sowas. Da genügt jeder Wald- und Schleichweg und der Rest wird improvisiert. Alles keine Argumente gegen das einst weiter oben gesagte. Aber es hat sich ja inzwischen herausgestellt, dass nicht jede Maßnahme der Japaner auch von Erfolg gekrönt bzw. durchdacht war. Stichwort Strahlenbelastung etc. Da liegt wohl eher der Hase im Pfeffer.
Wer "bellt" denn? Die Argumentation war eingangs schon falsch und daran hat sich nach Faktenlage nichts aber rein gar nichts geändert. Im Gegenteil, mein Argument eingangs war (kannst du weiter oben nachlesen) Tepco geht nicht anständig mit seinen Mitarbeitern um. Das hat sich mehr als bewahrheitet, nicht erst seit dem Arbeiter mit ungeeigneter Schutzkleidung radioaktive Brühe in die Stiefel lief.
Gerade mit schweren Baumaschinen ist es einfacher sich in einem Erdbebengebiet zu bewegen. Mit ihnen hat man den Vorteil sich einen Weg schaffen zu können was mit anderen Fahrzeugen unmöglich ist. Die Argumentation gegen sie funktioniert einfach nicht. Darüber hinaus haben die Fukushima AKW die Möglichkeit direkt über ihre Kaianlagen versorgt zu werden. Diese Option besteht selbst dann noch wenn das Straßennetz total zerstört worden wäre - was nicht der Fall ist. Nach wie vor zeigt sich das selbe Bild in der Beurteilung der Situation. Es wurde zu spät und zu unentschlossen gehandelt, notwendige Hilfe/Hilfsmittel wurde weder international noch lokal anfordert. Die einzige Ausnahme scheinen einige Aktionen der Amerikaner zu seien, welche die die Amis den Japanern aufgezwungen haben. Selbst bei Entscheidungen die Wochen nach dem Erdbeben getroffen wurden ist diese Zögerlichkeit noch zu beobachten. Es wird nach wie vor reagiert statt agiert. Viele der Probleme wurden Tage wenn nicht Wochen bevor sie aufgetreten sind hier und in ähnlichen Foren inklusive ihrer Lösungsmöglichkeiten diskutiert. Die Probleme und ihre Migrationsmöglichkeiten in Fukushima sind nun einmal so offensichtlich.
Alexander B. schrieb: > Nach wie vor zeigt sich das selbe Bild in der Beurteilung der Situation. > Es wurde zu spät und zu unentschlossen gehandelt, notwendige > Hilfe/Hilfsmittel wurde weder international noch lokal anfordert. Das kommt noch dazu. Und daß Fukushima wirklich nicht der einzige Katastrophenherd weit und breit auch noch. Und daß solche Unfälle - bei in Deutschland auch - per Definition nicht vorkamen, sowieso. Was unser famoser Katastrophenschutz unter nur annähernd so schlimmen Verhältnissen auf die Beine brächte, möchte ich lieber nicht wissen...
Uhu Uhuhu schrieb: > Alexander B. schrieb: >> Nach wie vor zeigt sich das selbe Bild in der Beurteilung der Situation. >> Es wurde zu spät und zu unentschlossen gehandelt, notwendige >> Hilfe/Hilfsmittel wurde weder international noch lokal anfordert. > > Das kommt noch dazu. Und daß Fukushima wirklich nicht der einzige > Katastrophenherd weit und breit auch noch. Und daß solche Unfälle - bei > in Deutschland auch - per Definition nicht vorkamen, sowieso. > > Was unser famoser Katastrophenschutz unter nur annähernd so schlimmen > Verhältnissen auf die Beine brächte, möchte ich lieber nicht wissen... Das THW funktioniert wenn es wirklich drauf an kommt sehr gut. War selber lange genug dabei, um das zu beurteilen. Die sind zwar wie alle Rettungsorgane chronisch unterfinanziert, haben aber dennoch genug Einsatzfahrzeuge in ihren Ortsverbänden, um einiges auf die Beine zu stellen. Außerdem sind sie sehr engagiert und immer bei der Sache. Wie sich das allerdings bei nuklearer Verseuchung in der Fläche darstellt wage ich mir nicht auszumahlen. Da werden schlicht ALLE erst mal überfordert sein. Ich bezweifel übrigens mittlerweile aufgrund der Bilder die wir aus den Küstenregionen zu gesicht bekamen, dass Japan überhaupt ein gut ausgebautes und vor allem mit geeigneten Fahrzeugen ausgestattetes Rettungsnetz in der Fläche besitzt. Bei uns wären bereits nach wenigen Stunden vielerorts blaue Fahrzeuge zu sehen gewesen, während man in Japan auch nach Tagen immer nur wieder spärlich ausgestattete einzelne Trupps a' ca. 10 Mann sah, die noch nicht mal Bergungswerkzeuge mit sich schleppten. Vielleicht täuschen die Bilder auch, dann wurden immer nur die falschen Bilder gesendet. So ganz kann ich das aber nicht mehr glauben.
Platinenschwenker .. schrieb: > Bei uns wären bereits nach wenigen > Stunden vielerorts blaue Fahrzeuge zu sehen gewesen, während man in > Japan auch nach Tagen immer nur wieder spärlich ausgestattete einzelne > Trupps a' ca. 10 Mann sah, die noch nicht mal Bergungswerkzeuge mit sich > schleppten. Ich würde sagen, daß mit sowas zu rechnen ist, wenn es deutlich mehr Einsatzorte, als Fahrzeuge gibt...
Platinenschwenker .. schrieb: > Bei uns wären bereits nach wenigen > Stunden vielerorts blaue Fahrzeuge zu sehen gewesen, Dass es da so ganz nebenbei auch ein reichlich schweres Erdbeben und eine ziemlich desaströse Flutwelle gab ist dir völlig entgangen? Vielleicht waren die ja dort beschäftigt, wo es bereits tausende reale Opfer und Verletzte gab. Wo man keine zukünftigen Krebsopfer retten musste, sondern Menschen unter den Trümmern rausholen wollte.
A. K. schrieb: > Platinenschwenker .. schrieb: > >> Bei uns wären bereits nach wenigen >> Stunden vielerorts blaue Fahrzeuge zu sehen gewesen, > > Dass es da so ganz nebenbei auch ein reichlich schweres Erdbeben und > eine ziemlich desaströse Flutwelle gab ist dir völlig entgangen? Ist mir nicht entgangen. > Vielleicht waren die ja dort beschäftigt, wo es bereits tausende reale > Opfer und Verletzte gab. Wo man keine zukünftigen Krebsopfer retten > musste, sondern Menschen unter den Trümmern rausholen wollte. War nur (m)ein persönlicher Eindruck, der sich bei mir eingebrannt hat. Ich kann mich da natürlich auch täuschen, das steht außer Frage. Dennoch kommt es mir merkwürdig vor, dass an den ersten Tagen nach dem Beben/Tsunami immer diese 10 Mann Trupps gezeigt wurden 1) und kaum schweres Räumgerät. Diesen Eindruck übrigens hatte auch ein Kamerateam, das vor Ort filmte, dann eine Betroffene fragte und diese dann sinngemäß von sich gab, keiner würde ihr helfen, sie kämen nur um zu fotografieren. Wohlgemerkt, das war eine Japanerin die das sagte. Es war auch nicht das einzigste Interview dieser Art. 1) es gab auch Bilder über deren Arbeit bzw. man sah wie einer auf einen Haufen stieg, eine Pappe ein bisschen hoch hob, um sie dann wieder fallen zu lassen. Die anderen seiner Truppe schienen auch nicht so recht zu wissen, was denn jetzt zu tun sei. Es war auch gar keine Führungsstruktur in dieser Mannschaft zu erkennen. Mir schienen sie planlos und irgendwie einfach unbeholfen. Ungewöhnlich war übrigens auch, dass das THW bereits so früh wieder abgereist ist. Irgend etwas hat da wohl auch mit der Koordinierung nicht hingehauen. Mag sein, es waren Sprachprobleme. Aber die gab es damals beim Einsatz in Armenien (schon länger her) sicher auch und dennoch war nie davon die Rede und der Einsatz dauerte ebenfalls länger. Vielleicht wollten die Japaner die Hilfe auch gar nicht. Man sollte bei dem ganzen auch nicht vergessen, ja das Beben und der Tsunami waren gewaltig, aber .. Japan ist ein Land das Erdbeben kennt und sich in gewisser Weise auch darauf eingestellt hat. Da kann man durchaus auch erwarten, dass es entsprechende Notfallpläne geben muss. So unvorbereitet wie vielleicht wir hier wären, die wir praktisch hierzulande keine schweren Erdbeben kennen, können sie deshalb nicht sein. Aber vielleicht ist auch das gerade Japans größtes Problem, dass es eine gewisse "mentale Abstumpfung" gegen Erdstöße gibt und man sich deshalb sogar traute AKW-Anlagen in Erdbeben gefährdetes Gebiet zu bauen - weil man die Erdstöße ja "gewohnt" war und die Angst davor im Laufe der Zeit verlor. Who knows?! Eigentlich müssten sie doch mal langsam darüber nachdenken, Anlagen wie Fukushima oder Onagawa komplett aufzugeben. Denn wer gibt ihnen die Gewissheit, dass sich die Ereigniss nicht wiederholen können? Oder welche Lehren wird Japan mittel- bis langfristig aus den Ereignissen ziehen?!
Nun sollen die sichersten Atomkraftwerke der Welt ganz schnell vom Netz http://www.sueddeutsche.de/U5x38Y/4037461/Atomausstieg-im-Schnellverfahren.html Unglaublich, wie die gute Frau nun mit voller Kraft in die andere Richtung rudert. Der Atomkonsens war schon vor Jahren gefunden, aber diese Politik ist wirklich unglaublich.
Silvia A. schrieb: > Unglaublich, wie die gute Frau nun mit voller Kraft in die andere > Richtung rudert. Der Atomkonsens war schon vor Jahren gefunden, aber > diese Politik ist wirklich unglaublich. Das Wahljahr ist noch nicht rum und die nächste krachend an die Grünen verlorene Wahl könnte das Ende ihrer politischen Karriere sein. Sowas motiviert. Zudem ist die Regierung seit der Bundestagswahl nicht wirklich durch effektive Entscheidungen bekannt geworden - manche Minister juxten ja auch schon, dass sie am erfolgreichsten waren, wenn sie nichts taten. Nun will man wohl den Eindruck vermitteln, dass man entgegen diesem Eindruck auch entschieden agieren kann. Das Heft in die eigene Hand nehmen kann, statt anderen die Initiative zu überlassen. Politisch sieht es so aus, dass die Gegner der Kernenergie in der poliischen Mitte bei der Wahl zunehmend eine politische Alternative zur CDU sehen, die können also abziehen. Die Befürworter können hingegen mangels Alternative allenfalls zur Nichtwählerschaft abwandern.
A. K. schrieb: > Das Wahljahr ist noch nicht rum und die nächste krachend an die Grünen > verlorene Wahl könnte das Ende ihrer politischen Karriere sein. Sowas > motiviert. Motiviert? Doch nicht etwa zum Regieren? Das Einzige, was die Dame wirklich gut kann, ist das Verwalten der Fleischtöpfe...
Auch Getriebenheit kann eine Motivation sein. Offenbar will das Wild selber den Jagdhund simulieren um das eigene Fell zu retten. Allerdings fragt man sich warum man einen Hund zur Jagd mitnehmen soll wenn man ihn wird dorthin tragen müssen. Ich würde einen Hund mit Instinkt und Freude an der Jagd vorziehen. Ob sie es schafft ihr Fell zu retten wird die Zukunft zeigen. Namaste
anstatt die alten Meiler durch neue inhärent Sichere Generation IV KKWs zu ersetzen und so das KnowHow in Deutschland zu halten will man Hals über Kopf in Deutschland aussteigen. Selbst die Polen erwägen einen Kugelhaufenreaktor im Dreiländereck CZ/D/PL um so günstig Prozesswärme für eigene Kohleverlüssigungsanlagen zu haben ! Nur da wir das einzige Land mit Ausstiegsphantasien sind werden sich die energieintensiven Industrie, also Stahl, Aluminium und Kupferwerke sowie Zement und die Chemischen Werke schleunigst aus Deutschland verdünisieren. Deutschland wird deindustrialisiert, der Prozess ist schon längst im Gange.
M. neuer schrieb: > anstatt die alten Meiler durch neue inhärent Sichere Generation IV KKWs Wenn eines absolut sicher ist, dann daß es keine absolut sichere Technik gibt. Die Weltgeschichte hat uns nun schon zum zweiten Mal vor Augen gehalten, daß sich atomare Störfälle einen Dreck um statistisch berechnete Restrisiken kümmern. Wieviele GAUs müssen sich noch ereignen, wieviel Land unbewohnbar werden, damit auch der Letzte erkennt, daß Kernkraft nicht nur existenziell bedrohlich, sondern unterm Strich auch wirtschaftlich nicht tragbar ist?
Uhu Uhuhu schrieb: > Auf jeden Fall bekommt man mal einen Eindruck davon, wie die > Straßenverhältnisse seit dem Beben sind. Sollte denen eine Lehre sein, > die meinten, man könnte mal eben mit irgend welchen goßen Baumaschinen > losfahren, um Kabel zu legen, oder Wasser in die Reaktoren zu > spritzen... Du bekommst seeseitig 100.000e Tonnen Material Fahrzeuge rangefahren. Kannst deine Schutzräume Konserven Tiefkühlnahrung Dekontamination etc. gleich mitnehmen und bist unter der Wasserlinie eines Schiffes (das geht bis zu 12m Tiefgang) wohl weniger belastet als 20km Luftstrecke weit weg. Das alles ist innerhalb von 48h machbar (eine Schiff legt über 600km am Tag zurück und während der Fahrt kann umgebaut werden). Wenn, ja wenn du es nur willst (und auch zahlst). M. neuer schrieb: > http://www.youtube.com/watch?v=yp9iJ3pPuL8&nofeath... Danke für den link, der sagt mir mehr als die ganze Mainstream Presse. > > Auch geil jeder Horst kann bis an 1km ans AKW ran, kein Checkpoint > nichts ! Sie haben halt noch anderes zu tun als Straßen zu sperren. .
Jens Martin schrieb: > Das alles ist innerhalb von 48h machbar (eine Schiff legt über 600km am > Tag zurück und während der Fahrt kann umgebaut werden). Wenn, ja wenn du > es nur willst (und auch zahlst). Wer ist für einen Störfall vorbereitet, den es per Definition nicht gibt? Wer überlegt sich seine Behebung und schafft dafür Rücklagen? Die Debatte ist müßig. Die Probleme nach einer Kernschmelze sind auch ohne Monster-Beben mit nachfolgendem Tsunami für jedes Land mehr, als eine Herausforderung.
Jens Martin schrieb: > und bist unter der Wasserlinie eines Schiffes (das geht > bis zu 12m Tiefgang) wohl weniger belastet als 20km Luftstrecke weit > weg. Nachdem immer noch das Kühlwasser direkt ins Meer geleitet wird. Gehe ich mal davon aus, das das Meer wesentlich verseuchter ist, als die Luft. Noch dazu ist die Hauptwindrichtung Richtung Meer. Hat Tepco eigentlich die 10.000 Tonnen verseuchtes Wasser schon komplett abgepumpt ? Das Meer vor Fukushima ist der Wirkliche Verlierer dieser Katastrophe. Ich wollte da nicht rumschippern wollen, und schon gar nicht dorthin wo fleißig radioaktives Wasser eingeleitet wird.
Silvia A. schrieb: > Ich wollte da nicht rumschippern wollen, und schon gar nicht dorthin wo > fleißig radioaktives Wasser eingeleitet wird. Deswegen hört man wohl auch von der Angelplattform nichts mehr...
Wie sieht das eigentlich mit dem Bor aus ? Setzen die Noch Bor zu ?
Silvia A. schrieb: > Wie sieht das eigentlich mit dem Bor aus ? Setzen die Noch Bor zu ? Man liest nichts mehr drüber, aber das heisst nichts. Wenn die These von den Salzkrusten zutrifft, dann ist das andererseits auch nicht mehr nötig. Chlor hat ebenfalls einen ziemlich grossen Einfangquerschnitt für thermische Neutronen.
Uhu Uhuhu schrieb: > Silvia A. schrieb: >> Ich wollte da nicht rumschippern wollen, und schon gar nicht dorthin wo >> fleißig radioaktives Wasser eingeleitet wird. > > Deswegen hört man wohl auch von der Angelplattform nichts mehr... Der Umbau des Floßes soll in 4 Wochen abgeschlossen seien, Kapazität waren IIRC 10.000 Tonnen. Immerhin hat man es in den letzten zwei Wochen mobile Tanks und "Pools" für 10.000 Tonnen Wasser aufzubauen. Bilder siehe z.B. http://cryptome.org/eyeball/daiichi-npp8/daiichi-photos8.htm Wenn man diese Aufbaurate noch eine Weile beibehalten kann wäre das zumindest ein Anfang.
Neben den Allseits bekannten Jod-Tabletten gibt es noch ein Weiteres Medikament gegen Cäsium: Radiogardase http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/radioaktive-strahlung-blaue-farbe-schluckt-caesium_aid_617776.html Erstaunlich, dass es trotz des Kalten Krieges kaum Medikamente zur Behandlung von Strahlungsopfern gibt.
Silvia A. schrieb: > Erstaunlich, dass es trotz des Kalten Krieges kaum Medikamente zur > Behandlung von Strahlungsopfern gibt. Bomben und bei KKWs haben recht unterschiedliche Folgen. Bei KKWs dominieren Iod, Cäsium und Strontium. Bei Bomben wirds viel komplexer, auch abhängig von der Art der Bombe, wo sie losgeht (Höhe, Bodennähe, Wasser, ...).
Hier ist ein nettes Dokument über britische Atomubote, dessen geheime Teile vor der Veröffentlichung als .pdf durch schwarzstellen des Hintergrundes geschwärzt wurden: http://cryptome.org/0003/mod-nuke-leak.htm
Silvia A. schrieb: > Erstaunlich, dass es trotz des Kalten Krieges kaum Medikamente zur > Behandlung von Strahlungsopfern gibt. Und ich dachte der wäre schon vorbei..
Silvia A. schrieb: > Erstaunlich, dass es trotz des Kalten Krieges kaum Medikamente zur > Behandlung von Strahlungsopfern gibt. Ich dachte Ziel eines Krieges ist Menschen zu töten?
Markus Müller schrieb: > Ich dachte Ziel eines Krieges ist Menschen zu töten? Durch die Sanis? Ok, im WK2 hat es Sanwagen gegeben, die genau dafür gebaut waren, aber ich glaub nicht das die hier gemeint sind.
Das Problem ist doch, dass man in diesem speziellen Fall genau wie beim Iod nur ein einziges von einem ganzen Rattenschwanz an Problemen löst. Denn es wird ja nicht die Radioaktivität beseitigt, sondern es wird eine ganz bestimmte Substanz im Körper reduziert, die bei Freisetzungen von Radioaktivität aus KKWs häufig auftritt, das Cäsium. Bei Schäden durch einen Atomkrieg oder durch fahrlässigen Umgang mit Material in Fabrikation/Wiederaufbereitung von Brennelementen oder Bombenmaterial ist das beschriebene Zeug folglich ziemlich nutzlos. Für die Arbeiter in Fukushima auch, denn deren Problem ist nicht die Aufnahme von Cäsium in den Körper. Davor kann man sich durch Kleidung, Atemschutz, Reinigung, saubere Nahrungsmittel etc. schützen. Wenn das nicht erfolgen sollte, dann liegt das Problem eben darin. Das Problem bei solchen Arbeiten ist die direkte Strahlung (oder sollte es sein, aber bei der TEPCO...). Dagegen sind pharmakologische Massnahmen ziemlich wirkungslos und Gammastrahlung lässt sich schlecht abschirmen.
na ja, es ist halt ein Placebo für das Volk Bachblüten wirken sicher besser. Namaste
Ich meine mal gelesen zu haben dass auch mit Kaliumhexacyanoferrat(II) behandelt werden könne ... das Zeug krallt sich ziemlich alles an Schwermetallen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,757732,00.html Hier wird ein "Airfin Cooler" erwähnt, der beim Kühlen helfen soll. >Das System funktioniere wie eine Art Wärmetauscher, der die heiße Luft aus >dem Innern des Reaktors nach außen bläst. Na wenn das mal so stimmt. Ich denke die Funktionsweise ist hier völlig falsch erklärt, zumal ja auch niemand innerhalb des Reaktors arbeiten kann. Google verrät: http://www.flowserve.com/files/Files/ProductLiterature/Seals/lit_FSD197_Airfin_data.pdf Wenn ich das Ding so sehe, vermute ich eher, das die das Wasser nun im Kreislauf Pumpen wollen, und per Luft kühlen wollen. Das Gerät sieht aber nicht so aus, als ob es mit ein Paar MW Wärme überleben würde. Naja man kann ja mehrere Parallelschalten.
Hier ist ein recht interessanter Beitrag über die Folgen von Niedrigstrahlung, von weißrussischen Wissenschaftlern im Gebiet von Tschernobyl erforscht wurde: http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/impuls/-/id=1853902/did=7939506/pv=mplayer/vv=popup/nid=1853902/pny94z/index.html Dauer: 6:01 min
A. K. schrieb: > Gibt es für KKW eigentlich so etwas wie Simulationssoftware wie für die > > Sowas ähnliches gibt es von der IAEA (und wohl auch von den Betreibern). > Such mal nach "bwr simulator". Bin mal durch eines der Handbücher quer > durch: Ist signifikant vereinfacht, zeitliche Veränderungen des > Verhaltens durch etwas wie die Xenon-Vergiftung waren da ausdrücklich > nicht berücksichtigt. > Danke für den Tipp - habs gegoogled und schon runtergeladen. Die Oberfläche sieht natürlich etwas nüchtern aus, doch ich will es in den nächten Tagen mal genauer ansehen.
Wenn jemand außer fachlichen Diskussionen hier im Forum auch aktiv etwas zum Thema beitragen möchte, kann er am kommenden Ostermontag Flagge zeigen. Im Web ist dazu u.a. folgende Information verfügbar: ----------------------------------------------------- Hallo, am Ostermontag, 25. April - 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl - tragen wir zusammen den Konflikt um die Atomkraft direkt an die Atom-Standorte. An zwölf Orten finden an diesem Tag große Massenproteste statt. Es braucht unseren Protest jetzt ganz besonders: Die Bundesregierung muss Konsequenzen aus dem Super-GAU in Japan ziehen und endlich die AKW abschalten, damit es nie wieder zu Katastrophen wie in Tschernobyl und Fukushima kommt! Deswegen beteilige ich mich an den Protesten am 25. April. Komm Du auch! Alle Informationen zu den Protesten und zur Anreise findest Du unter: http://www.ausgestrahlt.de/tschernobyl25 Viele Grüße! ------------------------------------------------------- Ich werde da sein. Ihr auch?
Tepco hat die Lage nun im Griff. Es tritt nun keinerlei Radioaktivität mehr aus. Die Gefahr einer weiterein Explosion ist gebannt und die 4 leicht beschädigten Reaktoren werden nächste woche entsorgt. Quelle: http://www.gulli.com/news/strahlende-aussichten-japan-reagiert-auf-kritische-berichterstattung-mit-zensur-2011-04-20 Also ab sofort nur noch gute Nachrichten aus Japan
Nachher in der ARD (nach Plasberg, der auch das Thema behandelt) "Die Atom-Ruinen von Tschernobyl und Fukushima" http://programm.daserste.de/pages/programm/detail.aspx?id=F47431463A56086C0F61284902C089CD Zitat "Der Unfall im Atomkomplex Fukushima gibt nun diesem Jahrestag eine neue und tragische Bedeutung. Ranga Yogeshwar ist auf Spurensuche in Tschernobyl und entdeckt viele Parallelen zwischen den Ereignissen damals und heute in Japan."
Der Reaktor Tchernobyl soll von einer gigantischen neuen "Halle" gesichert werden. In der Halle soll der Reaktor innerhalb von 100 Jahren komplett zerlegt werden. Kosten: 1600 Millionen. Der jetzige Sarkophag ist instabil. Wieso wird der nicht einfach schrittweise mit Beton geflutet ? Irgendwann hat man dann einen soliden Betonklotz der alles einschliesst. Der totale rückbau ist zwar dann nicht mehr möglich, aber wen interessiert das denn in einem Gebiet, wo eh niemand gefahrlos leben kann.
Silvia A. schrieb: > Der totale rückbau ist zwar dann nicht mehr möglich, aber wen > interessiert das denn in einem Gebiet, wo eh niemand gefahrlos leben > kann. und in 4000 Jahren öffnen das dann Leute, weil sie darin Grabkammern und Schätze vermuten und sowieso nicht an den Fluch glauben, auf den in den Alten Inschriften hingewiesen wird.
Vlad Tepesch schrieb: > Silvia A. schrieb: >> Der totale rückbau ist zwar dann nicht mehr möglich, aber wen >> interessiert das denn in einem Gebiet, wo eh niemand gefahrlos leben >> kann. > > und in 4000 Jahren öffnen das dann Leute, weil sie darin Grabkammern > und Schätze vermuten und sowieso nicht an den Fluch glauben, auf den in > den Alten Inschriften hingewiesen wird. So lange hält kein Beton. Bei der Strahlung und Hitzeentwicklung wäre so ein Klotz spätestens nach 30 Jahren brüchig. Die werden sich das bestimmt gut überlegt haben und sind vermutlich deshalb bei einer Hallenkonstruktion gelandet bzw. haben alles andere verworfen.
Wär blöd, wenn der Beton, der im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte immer mehr Risse und Spalten bekommt, dann nach unten leckt und das Inventar allmählich ins Grundwasser entlässt. Wenn man das einbetoniert, dann verschiebt man das Problem für Jahrzehnte oder Jahrhunderte, um den Nachfolgern dafür ein weit grösseres Problem aufzuhalsen. In den 90ern wurden viele Vorschläge eingesammelt und verworfen, die vollständige Verfüllung war natürlich auch dabei.
Vielleicht sollten die doch mal die Baupläne der alten ägyptischen Pyramiden heraussuchen, die haben nachweislich schon einige tausend Jahre auf dem Buckel.
Markus Müller schrieb: > Vielleicht sollten die doch mal die Baupläne der alten ägyptischen > Pyramiden heraussuchen, die haben nachweislich schon einige tausend > Jahre auf dem Buckel. Die Agypter waren da deutlich im Vorteil: Kein Wasser, keine Frostschäden. Eine Wüste ist manchmal ganz praktisch.
A. K. schrieb: > Die Agypter waren da deutlich im Vorteil: Kein Wasser, keine > Frostschäden. Hier irrt der Leser. Warum ist die Wüste dort Wüste? Genau! Durch extreme Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, die jeden Stein klein kriegen. ;-)
Thilo M. schrieb: > Warum ist die Wüste dort Wüste? Genau! Durch extreme > Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, die jeden Stein klein > kriegen. ;-) Was ist eine Wüste denn in erster Linie: Sie ist sehr trocken. Deshalb gibt es zwar Frost, aber kaum Eisbildung, folglich kaum eisbedingte Frostschäden. Bleiben Temperaturspannungen. Aber ohne sprengendes Eis bleiben Risse zunächst einfach nur Risse. Gefrierendes Wasser im Riss hingegen zerlegt Gestein und Beton sehr viel schneller. Natürlich geschieht das dort trotzdem. Aber eben in viel längeren Zeiträumen als in unseren Breiten. Mit biologischen bedingten Schäden durch Bewuchs läufts ähnlich. Auch da ist Wasser nötig. Und Petrophaga lorioti scheint in Ägypten nicht heimisch zu sein.
A. K. schrieb: > Mit biologischen bedingten Schäden durch Bewuchs läufts ähnlich. Dafür gibts ordentlich Winderosion. Die ist auch ziemlich wirksam.
Jo, aber wie schnell das geht kann man an ebd. Pyramiden ja erkennen.
A. K. schrieb: > Jo, aber wie schnell das geht kann man an ebd. Pyramiden ja erkennen. Die Schicht aus weichem Kalkstein, mit der sie ursprünglich belegt waren, hats fast restlos wegrasiert.
<Theorie_On> Im Prinzip ist das doch ganz einfach. Man baut eine Pyramide, die muss vor Ende 2012 fertig sein. Danach gibt es einen Pol-Shift um 23,6°, somit ist Tschernobyl nähe Äquator. Nach dem Pol-Shift sind so viele Leute Tot, da könnte man die Pyramide nicht mehr bauen, daher ist es wichtig, dass die jetzt so schnell wie möglich erstellt wird. <Theorie_Off>
Uhu Uhuhu schrieb: > Die Schicht aus weichem Kalkstein, mit der sie ursprünglich belegt > waren, hats fast restlos wegrasiert. Wobei ich diese Story etwas anders kenne: Dass dafür entfernte Verwandte jener zweibeinigen Ameisen verantwortlich waren, die sie hoch schleppten und anbrachten. Nämlich jene Spezies, die sie später wieder abtrug und anderweitig verwendete.
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-66983-17.html Warum stehen die langen Schrauben am Rand des Reaktordeckels raus? Hat eine Knallgasexplosion im Inneren den Deckel abgesprengt?
Maximilian K. schrieb: > Warum stehen die langen Schrauben am Rand des Reaktordeckels raus? > Hat eine Knallgasexplosion im Inneren den Deckel abgesprengt? Nö, die haben sie vorher extra rausgedreht. Das ist Block 4, dessen Kern-Inventar bekanntlich komplett im Abklingbecken liegt. Dahin kommt es nicht ganz von allein, sondern indem man den Deckel vom Containment (gelb) und vom Druckbehälter (grau) abschraubt, entfernt und daneben legt. Und da liegen die nebst anderem aus dem Weg geräumtem Kram seither. http://www.houseoffoust.com/fukushima/fukushima.html
Markus Müller schrieb: > <Theorie_On> >...Danach gibt es einen Pol-Shift um 23,6°, somit ist Tschernobyl nähe Äquator. ... > <Theorie_Off> Wenn die Rotationsachse des Kreisels Erde um 23 Grad gekippt wird, wird vermutlich niemand mehr da sein, um das Problem anzugehen. Das Wasser am Äquator hat ca. 460m/s also deutlich mehr als Schallgeschwindigkeit. Stell dir da mal eine Richtungsänderung des Untergrunds vor. Arno
A. K. schrieb: > Nö, die haben sie vorher extra rausgedreht. Man kann die Sicherheit deutscher Atomkraftwerke also doch nicht mit der japanischer vergleichen! In Deutschen existiert sicher einen Verfahrensanweisung in welcher Stellung die Schrauben bei abgehobenem Deckel zu lagern sind. Egal ob rausgezogen oder reingesteckt, sicher aber alle gleich. Deutschland, Deutschland über alles, … Dies war eine Argumentationshilfe für alle Befürworter der schmutzigen Bombe.
Maximilian K. schrieb: > Warum stehen die langen Schrauben am Rand des Reaktordeckels raus? > Hat eine Knallgasexplosion im Inneren den Deckel abgesprengt? Das ist der Containmentdeckel, nicht der Reaktordeckel.
Maximilian K. schrieb: > In Deutschen existiert sicher einen Verfahrensanweisung in welcher > Stellung die Schrauben bei abgehobenem Deckel zu lagern sind. Egal ob > rausgezogen oder reingesteckt, sicher aber alle gleich. Und warum sollten die Schrauben explosionssicher gelagert werden ? Die Japaner haben die einfach wieder in die Löscher gesteckt, anschrauben ging ja nicht. Und dann sind die beim Bums halt rausgehüpft.
Vlad Tepesch schrieb: > und in 4000 Jahren öffnen das dann Leute, weil sie darin Grabkammern > und Schätze vermuten und sowieso nicht an den Fluch glauben, auf den in > den Alten Inschriften hingewiesen wird. Ist doch völlig egal, wo der Atommüll lagert. Die gefahr besteht immer, auch wenn der Müll vergraben wird. Platinenschwenker .. schrieb: > So lange hält kein Beton. Bei der Strahlung und Hitzeentwicklung wäre so > ein Klotz spätestens nach 30 Jahren brüchig. Die Hitzeentwicklung kommt von den Kurzlebigen Isotopen. Je kurzlebiger ein Isotop ist, desto mehr Hitze wird freigesetzt. Nach 25 Jahren beträgt die Erwärmung nur noch etwa 10-20 Kelvin. Auch die Radioaktivität ist dementsprechend gesunken. A. K. schrieb: > In den 90ern wurden viele Vorschläge eingesammelt und verworfen, die > vollständige Verfüllung war natürlich auch dabei. Vor 25 Jahren war der "Klotz" wegen der Hitze nicht möglich
Silvia A. schrieb: >> In den 90ern wurden viele Vorschläge eingesammelt und verworfen, die >> vollständige Verfüllung war natürlich auch dabei. > Vor 25 Jahren war der "Klotz" wegen der Hitze nicht möglich Stimmt. Aber du kannst offenkundig nicht rechnen ;-). Ausserdem war das nicht so gemeint, dass die Lösung am nächsten Tag realisiert werden sollte. Leider habe ich kein Material gefunden, das die Alternativen und deren Argumenteaufführt.
Silvia A. schrieb: > ein Isotop ist, desto mehr Hitze wird freigesetzt. Nach 25 Jahren > beträgt die Erwärmung nur noch etwa 10-20 Kelvin. Unter welchen Rahmenbedingungen? Im Castor? Wärmeleistung misst man nicht in Kelvin. Ich weiss aber nicht ab das ein Argument war. Zum Problem hätte sicherlich beigetragen, dass man in den Kellerräumen anfangen muss, auch weil die sonst einbrechen und weil ebendort ein Teil des Inventars reinfloss. Wahrscheinlich sogar in noch zu grabender Ebene darunter, da ein Sargdeckel nicht verhindert, dass der Kram unten allmählich im Boden versickert.
A. K. schrieb: > Unter welchen Rahmenbedingungen? Das ist die Temperaturdifferenz zwischen Reaktor und Aussentemp. A. K. schrieb: > Wahrscheinlich sogar in noch zu grabender Ebene darunter Kurz nach der Katastrophe haben die fleissig Gebuddelt und eine Meterdicke Betonschicht unter dem Reaktor gegossen.
Knut Ballhause schrieb: > Brauchst Du gar nicht so weit zu gehen: > > http://odlinfo.bfs.de/cvdata/153030002.html Und was sieht man da?
Simon schrob: >Und was sieht man da? Na, die Erklärung zu dem Diagramm steht doch im Text darunter?! Kopf kratz Ich habe hier: http://fukushima.grs.de/contetnt/aktivitaet_dosis (Gesellschaft für Reaktorsicherheit) gefunden, daß die mittlere Dosisleistung in Deutschland 0,00024 Millisievert pro Stunde beträgt, d.h. 0,24 Mikrosievert/Stunde. Ich weiß nicht, ob das die "normale" Dosisleistung ist, die schon vor der Katastrophe im Gange war oder die im Moment auftretende. MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > gefunden, daß die mittlere Dosisleistung in Deutschland 0,00024 > Millisievert pro Stunde beträgt, d.h. 0,24 Mikrosievert/Stunde. Das dürfte der deutschlandweite Mittelwert vor Fukushima sein, wobei ich letzthin auch mal 0,3µSv hörte. Nur ist das örtlich recht verschieden, d.h. wenn du in deinem Sprengel das Vielfache davon kriegst, dann muss das nicht an Japan liegen.
Bei mir gibt es auch eine Station, deren Werte schon seit langer Zeit um die 0,12 Mikrosievert/Stunde liegen. Ein paar Kilometer weiter gibt es auf einem Berg eine Station, deren Werte dagegen ziemlich stark gestiegen sind. Ein Geologe hat mir erzählt, daß ich mich da nicht wundern müsse, da in Gebieten mit Bergbau die Abraumhalden immer etwas stärker strahlen. MfG Paul
>Die Belastung mit radioaktiven Stoffen wächst im havarierten Atomkraftwerk >Fukushima stark an. Im Vergleich zur Vormonat wächst der Wert für Cäsium um >das 250-fache, für Jod 131 um das 12-fache. Das sagt auf dem ersten Blick nicht viel aus. Weder wieviel noch wo gemessen wurden, wird erklärt. Allerdings hat Jod131 eine Halbwertszeit von nur 8 Tagen. Innerhalb eines Monats sollte man also mit einer erheblichen Reduzierung rechnen können, trotzdem steigen die Werte ! Das macht mich nachdenklich, so langsam Zweifel ich daran, das Die Kettenreaktion wirklich zu 100% gestoppt ist. Tepco hat mehrere 10.000 Tonnen Wasser durch die Reaktoren gepumpt. Und ich finde nirgendwo Informationen, das dort immer noch Bor zugesetzt wird. Ich habe gerade mal das Archiv der GRS durchsucht.(http://fukushima.grs.de/kommunikation-medien/japan-statusmeldungen) hier wird bis zum 6.4. davon gesprochen das Bor zugesetzt wird. Ab dem 7.4 bis Jetzt findet man das Wort "Bor" nicht mehr. Google weiss auch nichts zu "Bor Fukushima" in den letzten 14 Tagen. Meine Vermutung: Deppco ist das Bor ausgegangen und die Pumpen nun reines Leitungswasser (=Moderator) durch die Reaktoren. Dadurch (und durch die Partielle Kernschmelze) lässt sich die Kettenreaktion nicht zuverlässig stoppen
Mir ist die relative Stille unheimlich, die sich in den letzten Tagen/Wochen über Fukushima ausgebreitet hat. In den Nachrichten kommt nur noch selten was. Ist das jetzt schon Toleranzbildung oder das Thema sensationstechnisch durch?
Paul Baumann schrieb: > Simon schrob: >>Und was sieht man da? > > Na, die Erklärung zu dem Diagramm steht doch im Text darunter?! > *Kopf kratz* Schon klar. Der Kontext war: Knut Ballhause schrieb: > Franz B. schrieb: >> => >> http://www.n-tv.de/panorama/Strahlenwerte-steigen-... > > Brauchst Du gar nicht so weit zu gehen: > > http://odlinfo.bfs.de/cvdata/153030002.html Implizierend, dass man den Inhalt der News bei N-TV irgendwie bei odlinfo sehen kann. Aber das kann ich gerade nicht ganz nachvollziehen.
Icke ®. schrieb: > Mir ist die relative Stille unheimlich, die sich in den letzten > Tagen/Wochen über Fukushima ausgebreitet hat. In den Nachrichten kommt > nur noch selten was. Ist das jetzt schon Toleranzbildung oder das Thema > sensationstechnisch durch? +++ Liebe Zuschauer, wir unterbrechen das Programm kurz für die brandaktuelle Meldung aus Fukushima: Heute nichts Neues, genauso wie gestern und vorgestern und vorvorgestern. +++
die von der jap. Regierung errichtete Sperrzone, sowie die quasi Nachrichtensperren sind da sicherlich auch nicht hilfreich
Vlad Tepesch schrieb: > die von der jap. Regierung errichtete Sperrzone Weiter oben hat sich jemand beschwert, es gäbe noch nichtmal eine Sperrzone um Fukushima...
Icke ®. schrieb: > Mir ist die relative Stille unheimlich, die sich in den letzten > Tagen/Wochen über Fukushima ausgebreitet hat. In den Nachrichten kommt > nur noch selten was. Ist das jetzt schon Toleranzbildung oder das Thema > sensationstechnisch durch? http://japanfocus.org/-Makiko-Segawa/3516 Uesugi stated that since March 11th, the government has excluded all internet media and all foreign media from official press conferences on the "Emergency Situation".
Thomas B. schrieb: > http://japanfocus.org/-Makiko-Segawa/3516 Danke für den Link. "“The radiation problem is already finished,” he told the children and their parents. “You can go to school and go outside without any problem. You should not fear malicious gossip.”" Aha. Es gibt also keine bedenkliche Radioaktivität mehr in der Region. Die wird nur von der bösartigen Presse herbeigeschwätzt. Da bin ich ja beruhigt. :-~
Icke ®. schrieb: > Aha. Es gibt also keine bedenkliche Radioaktivität mehr in der Region. > Die wird nur von der bösartigen Presse herbeigeschwätzt. Da bin ich ja > beruhigt. :-~ Wird schon stimmen. Radioaktivität lässt sich von Politikersprüchen nachweislich beeinflussen. Oder hattest du anno Tschernobyl viel von radioaktivem Niederschlag in Frankreich gehört? Nö, denn die Wolke hat gehorcht und an der Grenze umgedreht. ;-)
Uhu Uhuhu schrieb: > Vlad Tepesch schrieb: >> die von der jap. Regierung errichtete Sperrzone > > Weiter oben hat sich jemand beschwert, es gäbe noch nichtmal eine > Sperrzone um Fukushima... in den letzten Tagen wurde aber beschlossen eine einzurichten, da zu viele Berichterstatter in das Sperrgebiet eingedrungen seien.
Icke ®. schrieb: > Aha. Es gibt also keine bedenkliche Radioaktivität mehr in der Region. > Die wird nur von der bösartigen Presse herbeigeschwätzt. Da bin ich ja > beruhigt. :-~ Komisch, genau das habe ich hier letzte Woche vorausgesagt: Beitrag "Re: Sicherheit von AKWs bei Erdbeben"
A. K. schrieb: > Icke ®. schrieb: > >> Aha. Es gibt also keine bedenkliche Radioaktivität mehr in der Region. >> Die wird nur von der bösartigen Presse herbeigeschwätzt. Da bin ich ja >> beruhigt. :-~ > > Wird schon stimmen. Radioaktivität lässt sich von Politikersprüchen > nachweislich beeinflussen. Oder hattest du anno Tschernobyl viel von > radioaktivem Niederschlag in Frankreich gehört? Nö, denn die Wolke hat > gehorcht und an der Grenze umgedreht. ;-) Die Wolke wusste genau wo sie abregnen durfte, die DDR_Bevölkerung hatte hochoffiziel auch nichts an zusätlicher radioaktiver Belastung zu befürchten fiel ja auch kaum ins Gewicht neben den Halden der Wismut und dem Dreck der Rohbraunkohleverbrennung. Da ließ sich auch ein großer Teppich anheben und das ganze Ausmaß der Kathastrophe unter den so zur Normalität erhobenen Selbigen kehren. Wenn das Verhältnis nicht stimmt, kann man ja immer noch die Bezugsgöße manipulieren und schon ist alles im grünen Bereich. Namaste
Winfried schrob: >Die Wolke wusste genau wo sie abregnen durfte, die DDR_Bevölkerung hatte >hochoffiziel auch nichts an zusätlicher radioaktiver Belastung zu >befürchten fiel ja auch kaum ins Gewicht neben den Halden der Wismut und >dem Dreck der Rohbraunkohleverbrennung. Es hilft manchmal, sich eine Karte des sog. Fallouts nach der Tschernobyl- Katastrophe anzuschauen. Zum Beispiel diese hier: http://www.infoschmiede.at/bilderarchiv/2011/03/tschernobyl_fallout.jpg Nach diesem Bild war die Belastung auf dem Gelände der DDR tatsächlich nicht so hoch wie z.B. der Schweiz, Österreichs und dem Norden Jugoslawiens. Natürlich war das ein Zufall und nicht das Ergebnis der FDJ-Initiative "Strahlende Jugend". MfG Paul
qPaul Das ist mir schon klar aber wie glaubhauft ist die Falloutkarte wirklich welche auf der Grundlage der damals offizellen Daten erstellt wurde? Namaste
http://www.n-tv.de/panorama/Tepco-kann-kein-Leck-finden-article3186661.html Verzapfen die Medien so einen Mist, oder ist Tepco wirklich so drauf. Hört sich schon fast an wie "Wir finden keins, dann gibts auch keins." Da kommt Wasser raus das den Jungs sprichwörtlich die Socken qualmen lässt, aber es gibt kein Leck. Wir kippen Wasser rein.. aber der Füllstand bleibt gleich. Komisch komisch.... was da wohl sein könnte.
Sebastian Pflugbeil ist der Ansicht, in Tschernobyl habe es eine Kernexplosion und nicht "nur" eine Kernschmelze gegeben. Was meinen die Experten dazu? http://www.heise.de/tp/blogs/2/149735
Uhu Uhuhu schrieb: > Sebastian Pflugbeil ist der Ansicht, in Tschernobyl habe es eine > Kernexplosion und nicht "nur" eine Kernschmelze gegeben. Was meinen die > Experten dazu? Bin kein Experte, aber will meinen Senf trotzdem dazu geben. Muss man etwas in Detail gehen, weil der Begriff "Explosion" recht weit gefasst werden kann. Explosionen hat es gegeben, üblicherweise wird von zweien berichtet, im Abstand von wenigen Sekunden. Die Frage ist. inwieweit es sich um nukleare Explosionen gehandelt hat, und um welche Art davon. Es müsste sich radiologisch grob einpeilen lassen, wieviel strahlender Dreck den Block verlassen hat. Die gängige Argumentation bewegt sich jedenfalls auch entlang dieser Methode. Laut Tschtscherov ist fast der gesamte Dreck draussen, laut dem Rest der Welt drinnen. Zu Tschetscherovs Argumentation habe ich bisher leider hauptsächlich Echos und Nebensätze gefunden, kein Original (fast; russisch kann ich nicht). Demgemäss löst er das Dilemma der fehlenden auswärtigen Strahlung durch das Postulat, dass das meiste davon bis heute in der Athmosphäre schwebt. Über das, was in Tschernobyl genau nach dem entscheidenden Punkt wirklich geschah, gibt es sehr wenig Daten und nützlich Zeugenaussagen und daher hauptsächlich Thesen und diverse Modellierungen. Insbesondere weil durch Abschaltung des entsprechenden Regelsystems keine Sensordaten direkt aus dem Kern vorliegen, die Situation im Kern aber bei den RBMK-Typen recht heterogen sein kann. Zu den möglichen Geschehnissen gehört einerseits die häufig zu findende Variante, dass es zunächst eine Dampfexplosion gab, auf die anschliessend eine stärkere chemische Explosion folgte: Graphit-Wasser-Reaktion => H2+CO, Zirkonium-Wasser-Reaktion => H2, also Reaktion H2/O2 und CO/O2. Andere widersprechen dieser These und favorisieren zumindest für die zweite Explosion eine deutlich prompte überkritische Situation in einem Teil des Reaktors. Sowas kann man als nukleare Explosion bezeichnen, auch wenn es nicht der unmoderiert ablaufenden Explosion in einer Kernwaffe entspricht. Bischen Zahlen zur Verdoppelungsrate der Energieentwicklung, so wie ich das grad im Gedächtnis habe: (a) Spaltung in Kernwaffen durch schnelle Neutronen: im Mikrosekundenbereich, (b) prompt überkritische moderierte Kettenreaktion: im Millisekundenbereich, (c) verzögert überkritische moderierte Kettenreaktion: Grössenordnung 10 Sekunden. Bei Reaktoren achtet man peinlich genau darauf, dass man in (c) bleibt, weil nur dieser Bereich regelbar ist. Landet man in (b) hat man verloren. Erst recht bei positivem Temperaturkoeffizienten wie es in Tschernobyl aufgrund diverser Randbedingungen gegeben war. Der Spielraum ist nicht sehr gross: Beim Tschernobyl-Typ beträgt der Anteil verzögerter Neutronen ca. 0,5%. Die Bedingungen für (a) waren aufgrund der niedrigen Anreicherung nicht gegeben, aber (b) kann durchaus stattgefunden haben. Wobei es einiges Material gibt, das auf eine sehr unterschiedliche Situation in den Teilen des sehr grossen Kerns hindeutet, der sich aufgrund seiner Grösse in Zonen recht verschiedener Aktivität aufteilen kann. Wobei demgemäss der Reaktor im untersten Bereich weglief - hauptsächlich aufgrund der Regelstabkonstruktion, der Xenonverteilung und der Situation beim Kühlwasser. Die Amerikaner haben früher zweimal eine Bombe auf Basis von (b) getestet, weil die kleiner/leichter sein können. Beide verliefen nicht völlig unerwartet als Verpuffung äquivalent zu ~200 Tonnen TNT, die eine hat nicht einmal den Mast völlig zerstört.
Der interessanteste Punkt an der These von Tschtscherov ist die Frage, wo das Inventar geblieben ist. Er behauptet, es sei nicht mehr in der Ruine, während die offizielle Darstellung das Gegenteil behauptet.
Uhu Uhuhu schrieb: > Der interessanteste Punkt an der These von Tschtscherov ist die Frage, > wo das Inventar geblieben ist. Er behauptet, es sei nicht mehr in der > Ruine, während die offizielle Darstellung das Gegenteil behauptet. Ja. Er ist ja auch spektakulär vor laufender Kamera drin rumgekraxelt, bis hin zu dem schief liegenden oberen Deckel. Und konnte nachweisen, dass da, wo früher mal ein Reaktorkern war, sich nun ausser diesem Deckel praktisch nichts mehr befindet. Entsprechende Untersuchungen sollen auch gezeigt haben, dass die Farbe im ursprünglichen Kernbereich noch ziemlich intakt sei, was einen Brand innerhalb dieses Bereichs ausschliessen würde. Da mag er sich wohl gefragt haben, wo der Kram geblieben ist und hat daraus seine These der "Kernrakete" entwickelt, die sich erst nach oben absetzte, bevor sie komplett explodierte und verdampfte. Ich habe ein bischen Probleme, mir das vorzustellen. Wenns relativ weit unten geschehen wäre, dann wäre das Trümmerbild durch eine von seitlich oben kommenden Druckwelle geprägt, etwas weiter oben hätten der Kamin und/oder das Nachbargebäude wohl kaum überlebt. Also müsste das in ziemlicher Höhe stattgefunden haben. Hmm. Würde gerne seine Aussagen dazu lesen, nicht das, was die Journallie draus macht. Andererseits sollte man die Argumentation der GRS nicht ausser Acht lassen, dass ein Fehlen sichtbarer Zeichen grosser Mengen an Kernmaterial täuschen kann, da 150-200 Tonnen nach mehr klingen als es in Relation zum Gebäude tatsächlich ist. Uranoxid ist fast so schwer wie Blei. Der Punkt ist halt: Keiner weiss genau, was passiert ist. Thesen gibts reichlich, Beweise hat Tschetscherov keine. Die übrigen Thesen haben immerhin einige Modelle, die mit den spärlichen Fakten wie den freigesetzten Spaltprodukten und deren Isotopenzusammensetzung zusammen passen. Soweit mir bekannt hat Tschetscherov nicht mehr als die Bilder.
Uhu Uhuhu schrieb: > Der interessanteste Punkt an der These von Tschtscherov ist die Frage, > wo das Inventar geblieben ist. Er behauptet, es sei nicht mehr in der > Ruine, während die offizielle Darstellung das Gegenteil behauptet. Damit scheint dieser Spuk begonnen zu haben: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0403/politik/0021/index.html http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0426/politik/0005/index.html Das trifft es wohl besser: http://de.rian.ru/comments_interviews/20060530/48842852.html Jemanden über die unpassende Ausbildung zu disqualifizieren ist zwar nicht wirklich klug, ergibt andererseits aber auch kein Argument für Tschetscherovs Thesen. Erklär mit bitte mal jemand, wie der Kern 20m drüber verdampfen kann, ohne dass das sich unmittelbar anschliessende Nachbargebäude und der Kamin davon etwas mitkriegen. In Form von Explosionswirkung und Rückständen. Die GRS-Seite dazu dürfte bekannt sein. Ob man deren Objektivität bezweifelt oder nicht entwertet keine vorgebrachten Argumente: http://wiki.grs.de/index.php/Tschernobyl_FAQ
Thread dazu mit exzellenten Beiträgen von "Sailor Moon": http://www.hardwareluxx.de/community/f19/tschernobyl-heute-62079-3.html Grosse Bildsammlung: http://insp.pnnl.gov/-library-uk_ch_1-1.htm Lesenswert: http://www.grs.de/sites/default/files/arbeitsfelder/half_an_hour_after_the_beginning_of_the_accident.pdf
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1319616/Hamaoka---gefaehrlichstes-AKW-der-Welt%253F#/beitrag/video/1319616/Hamaoka---gefaehrlichstes-AKW-der-Welt%3F Gestern ein interessanter Bericht im ZDF-Auslandsjournal zu Fukushima Darin kommt u.A. auch Eisaku Sato zu Wort, der ehemalige Gouverneur von Fukushima. Seine Meinung zum Szenario: "Es ist als ob dies ein faschistisches Land sei, in dem Informationen versteckt werden. Es ist an der Zeit aufzuwachen und die Demokratie in die Hand zu nehmen." Außerdem berichtet eine Japanerin von ihrem Sohn der im AKW der Atomanlage Hamaoka durch ein Subunternehmen angeheuert hatte und mit jungen Jahren an Leukämie (Blutkrebs) verstarb. http://auslandsjournal.zdf.de/ZDFde/inhalt/3/0,1872,8235171,00.html Zitat " .. er war Arbeiter in Hamaoka. Der Betreiber zahlte die Behandlung nur im Tausch gegen das Schweigen"
Platinenschwenker .. schrieb: > "Es ist als ob dies ein faschistisches Land sei, in dem Informationen > versteckt werden. Es ist an der Zeit aufzuwachen und die Demokratie in > die Hand zu nehmen." Und das fällt dem Clown erst jetzt auf?
Uhu Uhuhu schrieb: > Platinenschwenker .. schrieb: >> "Es ist als ob dies ein faschistisches Land sei, in dem Informationen >> versteckt werden. Es ist an der Zeit aufzuwachen und die Demokratie in >> die Hand zu nehmen." > > Und das fällt dem Clown erst jetzt auf? Ich schätze mal, es ist nicht so einfach in Japan zum einen so einen Sinneswandel zuzugeben und zum anderen muss wohl erst mal ein Klima vorhanden sein, indem so eine Äußerung überhaupt die nötige Aufmerksamkeit bekommt. Dazu bedurfte es wohl erst Fukushima ..
Peter Funke schrieb: > Nukleare Explosion in Block 3? > http://www.youtube.com/watch?v=1Q3ljfLvHww Schwachfug. #1 hatte als Wände im Obergeschoss Blechplatten auf Stahlfachwerk, #3 Stahlbeton. Die Explosion ging den Weg des geringsten Widerstands und das waren bei #1 die sehr leicht wegfliegenden Wände. Bei #3 waren es das Dach und ein Teil der dünneren Stahlbetonteile zwischen den Pfeilern. Die robustere Konstruktion von #3 war bei einer dafür zu starken Explosion von innen heraus kein Vorteil, im Gegenteil. Wenn derjenige, der das bei Youtube reingestellt hat, damit keine 5 Wochen alten Kamellen ausgegraben hat, dann haben er und der "Professor" sich jedenfalls ziemich viel Mühe gegeben, um sämtliche Bilder der traurigen Überreste zu ignorieren. Auf denen sieht man den Unterschied in der Bauweise nämlich sehr deutlich. Übrigens ist eine nukleare Explosion mit Explosionswolke, die Druckbehälter und Containment intakt lässt, einigermassen schlecht vorstellbar. Die TEPCO Daten verzeichneten jedenfalls auch nach der Explosion noch Druck darin.
A. K. schrieb: > Peter Funke schrieb: > >> Nukleare Explosion in Block 3? >> http://www.youtube.com/watch?v=1Q3ljfLvHww > > Übrigens ist eine nukleare Explosion mit Explosionswolke, die > Druckbehälter und Containment intakt lässt, einigermassen schlecht > vorstellbar. Die TEPCO Daten verzeichneten jedenfalls auch nach der > Explosion noch Druck darin. Nicht Druckbehälter, sondern Abklingbecken. Wie erklärst Du Dir denn die orangene Explosionwolke die rechts zu sehen ist? Sieht mir nicht nach Wasserstoffexplosion aus.
Peter Funke schrieb: > Nicht Druckbehälter, sondern Abklingbecken. Ok, so weit bin ich in dem Machwerk nicht gekommen ;-). > Wie erklärst Du Dir denn die > orangene Explosionwolke die rechts zu sehen ist? Sieht mir nicht nach > Wasserstoffexplosion aus. Nu, die werden vorher extra geputzt und aufgeräumt haben, damit auch ja nichts sonst rumliegt, was bei einer Explosion farblich mitmischen könnte. Aber ganz im Ernst: Meinst du wirklich, die TEPCO würde nur zwecks Tarnung wochenlang ein längst explodiertes Abklingbecken kühlen? Es gibt auch Detailbilder von den Dingern, schau dir sie an: http://www.houseoffoust.com/fukushima/fukushima.html Auch die Situation bei der Strahlung in der Gegend wäre ein "kleines bischen" anders. Man bräuchte sich nicht umständlich mit Millisieverts pro Stunde abplagen, da wären ganze Sieverts auch noch genau genug.
A. K. schrieb: > Peter Funke schrieb: > >> Nicht Druckbehälter, sondern Abklingbecken. > > Ok, so weit bin ich in dem Machwerk nicht gekommen ;-). > >> Wie erklärst Du Dir denn die >> orangene Explosionwolke die rechts zu sehen ist? Sieht mir nicht nach >> Wasserstoffexplosion aus. > Nu, die werden vorher extra geputzt und aufgeräumt haben, damit auch ja > nichts sonst rumliegt, was bei einer Explosion farblich mitmischen > könnte. Ja, aber was? Mehlstaub? Die Explosion lief im Sekundenbereich ab. Der Stoff müsste vorher fein verteilt worden sein, wenn es eine "normale" chemische Reaktion gewesen sein soll. In einem AKW sieht es ja nicht so chaotisch wie bei mir Zuhause aus. > > Aber ganz im Ernst: Meinst du wirklich, die TEPCO würde nur zwecks > Tarnung wochenlang ein längst explodiertes Abklingbecken kühlen? Es gibt > auch Detailbilder von den Dingern, schau dir sie an: > http://www.houseoffoust.com/fukushima/fukushima.html Ich hab nur gesehen dass die Wasser irgendwo "draugepiselt" haben. Ob jetzt Reaktor oder Abklingbecken gekühlt wurde kann ich nicht sagen. Wissen die wahrscheinlich selber nicht. > > Auch die Situation bei der Strahlung in der Gegend wäre ein "kleines > bischen" anders. Man bräuchte sich nicht umständlich mit Millisieverts > pro Stunde abplagen, da wären ganze Sieverts auch noch genau genug. Warum? Laut neuesten Messungen, mit diesen tollen Robotern, geht es auch nicht um ein paar Millisievert. http://www3.nhk.or.jp/daily/english/27_16.html > Sorry, aber es gibt bei jeder Katastrophe Leute, die irgendwelchen > spektakulären Unsinn verzapfen. Bei Tschernobyl war es der oben > angeführte Tschetscherov, in Fukushima wird dieser Professor Busby wohl > nicht der einzige bleiben. Stimmt, es wird von allen Seiten so viel Unsinn erzählt, das weiß man garnicht mehr was man glauben soll.
Peter Funke schrieb: > Ja, aber was? Mehlstaub? Eine reine Knallgasexplosion ist zwar wohl farblos, aber nur bei der Demonstration im Chemielabor. Ausserdem muss die nicht im Zentrum des Daches stattgefunden haben und verlief in ihrer Wirkung auch nicht unbedingt ganz symmetrisch. Vielleicht lag auch irgendwo eine Dose Schmieröl rum. > Wissen die wahrscheinlich selber nicht. Doch. Beim Abklingbecken beispielsweise durch optische IR-Messung aus der Luft (bin irgendwo einer entsprechenden Bildserie begegnet), beim Reaktor mindestens durch Temperatursensoren - ob innerhalb oder ausserhalb am Druckbehälter weiss ich nicht. > Warum? Laut neuesten Messungen, mit diesen tollen Robotern, geht es auch > nicht um ein paar Millisievert. Kalender kaputt? Die Explosion ist ca. 6 Wochen her. Wäre der SFP Mitte März in die Luft gegangen, dann läge der grösste Teil davon verteilt in der Landschaft und nicht im Gebäude drinnen. Keine Sorge, das hätten die nicht erst jetzt gemerkt, dazu brauchten sie keine Roboter, jedenfalls keine mit mehr als 2 Beinen. Apopos: Was passiert, wenn eine wassermoderierte Kettenreaktion drucklos abläuft, wurde in diversen Kritikalitätunfallen rund um die Welt demonstriert, besonders nachdrücklich in Tokaimura/Japan. Dort köchelte die Suppe stundenlang vor sich hin. Sobald es losging kochte das Wasser und die Kettenreaktion ging deshalb wieder aus und erst wieder an nachdem das Wasser abkühlte. Das war eine eindrückliche Demonstration des negativen Dampfblasenkeffizienten dieser Konfiguration. Ohne Moderator geht bei dieser geringen Anreicherung nichts.
Peter Funke schrieb: > Warum? Laut neuesten Messungen, mit diesen tollen Robotern, geht es auch > nicht um ein paar Millisievert. Zur Einschätzung um welche Dimension es hier geht: In Tschernobyl haben ein paar Leute in die Hölle geblickt, dem Teufel direkt in die Augen (d.h. auf den brennenden oder glühenden Reaktor-Rest). Vielleicht für eine Minute. Bereits als sie wieder zurück kamen zeigten sich Symptome einer schweren Strahlenkrankheit, sie gehörten mit zu den ersten Strahlentoten. 1 Sv/h reicht dafür nicht, da brauchts erheblich mehr.
Atomberater der japanischen Regierung tritt zurück: http://nachrichten.t-online.de/atomkatastrophe-in-japan-atomberater-wirft-regierung-rechtsbruch-vor-/id_46102650/index "Und weil niemand auf ihn höre, habe es "keinen Sinn, dass ich auf meinem Posten bleibe", sagte Kosako. So sei der von der Regierung eingeführte Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr für die Strahlenbelastung von Schülern in der Nähe von Fukushima inakzeptabel. "Ich kann das als Wissenschaftler nicht zulassen", sagte Kosako. "
Und schon wieder hat es einen neuen Störfall in einem Japanischen KKW gegeben. Betroffen ist diesmal das Atomkraftwerk Tsuruga. http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E946C1C6722FA4209AF37114E5A45728D~ATpl~Ecommon~Scontent.html bereits 1974 kam es hier schon mal zu einem Störfall, der Jedoch verschleiert wurde und erst 1981 (bei einem Weiteren Störfall) bekannt wurde
Silvia A. schrieb: > Und schon wieder hat es einen neuen Störfall in einem Japanischen KKW > gegeben Dieser "Störfall", stilsicher von der Presse vermarktet, gehört zum Normalbetrieb eines KKWs. Brennelementschäden (Risse in Hüllrohren) können immer vorkommen, sind absolut unproblematisch handzuhaben. Man merkt es, indem Edelgase in der Kühlmittelentgasung (DWR) oder dem Dampf (SWR) gemessen werden. Nicht verrückt machen lassen. ;-)
Wie üblich nach einer Katastrophe wird eine Weile lang auch noch der letzte Papierkorbbrand im Pförtnerhäuschen zum grossen Event hochstilisiert. Liegt an der auf das Thema bzw. die Region fokussierten intensiven Aufmerksamkeit. Als Folge davon kommen solche Events meist rudelweise. Ein dickes Ei am Anfang dem einige mehr oder weniger "Nachbeben" folgen, bis dann Gras über die Sache wächst oder die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird.
A. K. schrieb: > Als Folge davon kommen solche Events meist rudelweise. > Ein dickes Ei am Anfang dem einige mehr oder weniger "Nachbeben" folgen, > bis dann Gras über die Sache wächst oder weil die nächste Sau durchs > Dorf getrieben wird. Eine Sau? Doch eher ein blindes Huhn...
A. K. schrieb: > Wie üblich nach einer Katastrophe wird eine Weile lang auch noch der > letzte Papierkorbbrand im Pförtnerhäuschen zum grossen Event > hochstilisiert. Wenn ich mir das Barrierekonzept in der Wikipedia ansehe, komme ich zu dem Schluss das hier 2 von 6 Barrieren versagt haben. Heise berichtet sogar: >Aus dem Reaktor Tsuruga II in der Präfektur Fukui tritt nach einem Bericht >der Nachrichtenagentur Kyodo Radioaktivität aus. klingt irgendwie nicht nach "Normalbetrieb" @Thilo weisst du wie das defekte Brennelement gefunden und repariert wird ?
Silvia A. schrieb: > klingt irgendwie nicht nach "Normalbetrieb" Nein. Aber das ist etwas, was nur deshalb in die Medien rutscht, weil grad alle intensiv hingucken. Mein Papierkorbbrand ist auch kein Normalbetrieb (oder wie gehts bei euch so zu?). Auch KKWs sind wie jede andere Technik mit Störungen behaftet, aber nicht jede Störung ist gleich eine Katastrophe. Wenns den Betrieb oder die Sicherheit arg stört, dann fährt man halt runter, der Erbsenzähler flucht wg sauteurem Produktionsausfall, die Technik repariert, und gut ist. Wenns nicht stört, dann erledigt man das erst, wenn man sowieso an den Kram ran muss. Kann auch sein, dass manches, was unter den Argusaugen der Öffentlichkeit derzeit zur Abschaltung führt, in ruhigeren Zeiten bis zu jährlichen Revision aufgeschoben wird. Damit der Erbsenzähler keinen Herzkasper kriegt.
Silvia A. schrieb: > weisst du wie das defekte Brennelement gefunden und repariert wird ? Ja. Nach dem Entladen und verbringen in das Abklingbecken gibt es eine "Sipping"-Anlage, die kann die Brennelemente nach den entsprechenden Edelgasen "abschnüffeln" und die Defekten finden. Hier ein Link: http://www.hoefer-bechtel.de/IN%20KUERZE/Ausgaben%20IN%20KUERZE/InK%C3%BCrze_02.pdf Repariert werden die nicht, die gehen zur Entsorgung, wie alle anderen abgebrannten BEs.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,761826,00.html#ref=rss Soviel zum Thema billiger Atomstrom.
Und das ist nur die Versicherung. Dazu kommt noch die Horrende Sanierung der Asse und der Aufbau eines Endlagers für Brennelemente. Aber eigentlich ist die Versicherungsgeschichte schon lange bekannt.
Jede Technologie birgt Risiken. Autofahren, Rauchen etc. Bei vielen Technologien nehmen die Leute das Risiko zu Sterben klaglos hin. Tausende sterben im Straßenverkehr - keiner jammert. Dies hängt damit zusammen, dass immer nur wenige Leute betroffen sind. Bei der Kernkraft (gut, bisher ist hierdurch in D noch keiner umgekommen) sind die MÖGLICHEN Schäden wesentlich größer. So groß, dass es nicht mal ne Versicherung gibt. Es muss daher eine gesellschaftliche Entscheidung geben, ob man das Zeugs haben möchte. Als die KK aufkam, waren die EVU aber auch noch zum Großteil im Staatsbesitz, gehörten UNS. Insofern kamen evtl. Atom-Gewinne dann der Allgemeinheit zugute. Heute sind die Betreiber privat - doch das Risiko ist öffentlich. Vom "billigen" Atomstrom sollten denn auch alle profitieren und nicht nur wenige. Oder alle sagen eben, dass sie das nicht wollen. KKW-Betreiber gehören aus meiner Sicht umgehend verstaatlicht.
Michael K-punkt schrieb: > Jede Technologie birgt Risiken. Autofahren, Rauchen etc. Ist Rauchen eien Technologie??? > (gut, bisher ist hierdurch in D noch keiner umgekommen) Das stimmt nicht. In Gundremmingen gabs mal zwei Tote durch radioaktiven Dampf.
Uhu Uhuhu schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> Jede Technologie birgt Risiken. Autofahren, Rauchen etc. > > Ist Rauchen eien Technologie??? > >> (gut, bisher ist hierdurch in D noch keiner umgekommen) > > Das stimmt nicht. In Gundremmingen gabs mal zwei Tote durch radioaktiven > Dampf. Ok, danke, war mir unbekannt. Sind die Leute verbrüht worden oder verstrahlt? Nein, Rauchen ist KEINE Technologie. Wäre ja noch schöner. Dennoch gehört es zu den gesellschaftlich anerkannten Unsitten mit Todesopfern.
Michael K-punkt schrieb: > KKW-Betreiber gehören aus meiner Sicht umgehend verstaatlicht. Meine Rede von Anfang an! ;-)
Michael K-punkt schrieb: > Ok, danke, war mir unbekannt. Sind die Leute verbrüht worden oder > verstrahlt? Verbrüht, aber die Leichen sind wohl ins gelbe Faß gekommen... > Nein, Rauchen ist KEINE Technologie. Wäre ja noch schöner. Dennoch > gehört es zu den gesellschaftlich anerkannten Unsitten mit Todesopfern. Es ist ein Unterschied, ob ich mich selbst gefährde, oder ob andere das mit mir tun.
@Michael: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41406223.html Wenn du 265°C Hochdruckdampf im Weg stehst ists egal ob der radioaktiv ist oder nicht.
@ Thilo M. (power) >> KKW-Betreiber gehören aus meiner Sicht umgehend verstaatlicht. >Meine Rede von Anfang an! ;-) Klar, damit deren Rechnung umsomehr aufgeht. Gewinne privatisieren (bis zum Unfall), Kosten sozialisieren (nach dem Unfall). Einfach clever die Jungs. Und ihr merkt es nicht mal, wie ihr nach Strich und Faden abgezockt werdet. Ohje! Was anderes. Wie ist denn der Stand der Dinge? Alles OK? Glaub ich irgendwie nicht? Immernoch Kernschmelze unter freiem Himmel? Immernoch kubikmeterweise verstrahltes Wasser, das in den Pazifik läuft? MFG Falk
Falk Brunner schrieb: > Was anderes. Wie ist denn der Stand der Dinge? Alles OK? Nein, wenig Veränderung. > Immer noch Kernschmelze unter freiem Himmel? Nein. Bilder von #4 schliessen aus, dass im SFP signifikant Kernschmelze stattfindet oder stattgefunden hat (ob die Brennstäbe vollständig intakt sind ist eine andere Frage). Bei #3 liegen zu viel Trümmer drin, so dass man nicht viel sieht. > Immernoch > kubikmeterweise verstrahltes Wasser, das in den Pazifik läuft? Sind grad frisch über ein Loch gestolpert. Obs ins Meer läuft ist aber noch nicht bekannt.
NB: Gute Material- und Bildersammlung, Abläufe, technische wie energiepolitische Aspekte uvam: http://www.galcit.caltech.edu/~jeshep/fukushima/ShepherdFukushima30April2011.pdf
Falk Brunner schrieb: > Klar, damit deren Rechnung umsomehr aufgeht. > > Gewinne privatisieren (bis zum Unfall), Kosten sozialisieren (nach dem > Unfall). > > Einfach clever die Jungs. Und ihr merkt es nicht mal, wie ihr nach > Strich und Faden abgezockt werdet. Ohje! Das war 1. auf den Normalbetrieb bezogen, nicht auf Katastrophe, 2. kannst du mir glauben dass ich weiß, wer auf diesem Gebiet wen abzockt. ;-)
Falk Brunner schrieb: > Klar, damit deren Rechnung umsomehr aufgeht. > > Gewinne privatisieren (bis zum Unfall), Kosten sozialisieren (nach dem > Unfall). > > Einfach clever die Jungs. Und ihr merkt es nicht mal, wie ihr nach > Strich und Faden abgezockt werdet. Ohje! Wer ist denn dann bitte "deren"? Gehört das KKW dem Staat kann dieser entweder den STrom saubillig anbieten (angeblich!) oder mit den horrenden Einnahmen z. B. die Forschung für Solarenergie oder sonstwas finanzieren. Das "privatisieren" würde also den selben Personenkreis treffen wie das "sozialisieren".
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