Forum: Offtopic Sicherheit von AKWs bei Erdbeben


von Vn N. (wefwef_s)


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Thilo M. schrieb:
> Welche wärst du denn bereit, wenigstens zu akzeptieren?
> - siehste, keine!
>
> Also, was sollte es für mich für einen Sinn ergeben, dir irgendwas
> erklären zu wollen? Das hatte ich hier schon genügend.
>
> Du bist der Prototyp eines gehirngewaschenen, überzeugten KKW-Gegners.
> Du wirst niemals irgendwelche Argumente akzeptieren, die auch nur
> ansatzweise für deutsche KKWs sprechen.

Und das weißt du natürlich, denn schließlich hast du ganz doll viele 
Argumente vorgebracht, welche allesamt nicht von mir akzeptiert sondern 
ignoriert wurden, stattdessen habe ich dich lieber persönlich 
angegriffen und als gehirngewaschenen Kernkraftgegner... ach ne, das 
warst ja du.

Thilo M. schrieb:
> Den Fall kenn ich jedenfalls genau.
> Zeigt nur wieder deine Einstellung und Unkenntnis.

Möchtest du mich und die anderen hier anwesenden mit deinem Wissen 
erleuchten, dann hat meine Unkenntnis auch ein Ende. Ich kann mich da 
leider nur auf Presseberichte stützen, schließlich arbeite ich im 
Gegensatz zu dir nicht in einem AKW. Ich persönlich würde zwar 
unabhängigen Medien eher trauen, aber versuchen kannst du es ja mal. 
Einfach, um den guten Willen, deine Behauptungen irgendwie zu 
untermauern, zu zeigen.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael K-punkt schrieb:

> Wäre doch noch was: Die Vorstände der Stromkonzerne beziehen eine
> Dienstwohnung direkt im KKW - und verlassen im Havariefall als letzte
> das Gelände.

Das ist unfair. Diese Herren haben sich sehr um das Wohl der Mitarbeiter 
vor Ort gesorgt. So sehr, dass sie die Mitarbeiter recht bald völlig 
abziehen und die Anlagen ihrem Schicksal überlassen wollten.

von Vn N. (wefwef_s)


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A. K. schrieb:
> Das ist unfair. TEPCO hat sich sehr um das Wohl seiner Mitarbeiter vor
> Ort gesorgt. So sehr, dass sie die Mitarbeiter recht bald völlig
> abziehen und die Anlagen ihrem Schicksal überlassen wollten.

Wäre bei einem Unfall in Deutschland dann recht interessant, ob das so 
klappt mit der Zwangsverpflichtung, oder ob man da auch einfach das 
Gelände räumen wird. Mitglieder der Bundeswehr dürfen sich dann wohl 
gratulieren.

Thilo M. schrieb:
> Also, was sollte es für mich für einen Sinn ergeben, dir irgendwas
> erklären zu wollen? Das hatte ich hier schon genügend.

Kleiner Nachtrag noch:
Natürlich musst du deine umfangreichen Erklärungen nicht wiederholen, 
gern kannst du alternativ auch auf die Stelle verweisen, an der du 
irgendwas erklärt hast (außer der Tatsache, dass alle, die nicht deiner 
Meinung sind, gehirngewaschene Atomkraftgegner mit Panikanfällen sind).

von G. C. (_agp_)


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A. K. (prx) schrieb:

g. c. schrieb:

>> Bei radioaktiver Strahlung ist das nun mal nicht der
>> Fall. Der Mensch sieht sie nicht, riecht sie nicht, fühlt sie nicht usw.

> Betroffene berichteten von metallischem Geschmack im Mund.
> Neutronenstrahlung wird über den Tscherenkow-Effekt im Augapfel als
> blaues Licht sichtbar. Aber das geschieht erst bei sehr hoher
> Strahlungsintensität.

Wenn du willst, die extreme Steigerung des ganzen wäre jetzt die 
strahlenbedingten Hautverbrennungen der Liquidatoren von Tschernobyl als 
Sinneswahrnehmung anzuführen, aber das war natürlich nicht gemeint, 
sondern die randomisierte Strahlungsverteilung rund um Fukushima in den 
Wohngebieten.

So nebenbei bemerkt, mein Posting von oben hast du wohl nicht gelesen 
oder?
Beitrag "Re: Sicherheit von AKWs bei Erdbeben"

von Peter F. (toto)


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Die Borniertheit der Technikgläubigen ist mal wieder frappierend. Die 
Russen, die Japaner waren alle ein bisschen doof, aber wir wir habens 
drauf.
Wir haben ja die tollsten Redundanzsysteme und sind allgemein viel 
schlauer.

Mönsch, komplexe Systeme, die AKWs nun mal sind, sind nicht zu 
kontrollieren. Selbst wenn die "Wahrscheinlichkeit" astronomisch gering 
ist, irgendwann fliegt einem ein AKW um die Ohren. Jetzt doch mehrfach 
empirisch bestätigt.

Bei der Frage Atomkraft ja oder nein, muss man also Fragen, sind "wir" 
bereit die Folgen zu tragen. Dürfen diejenigen die die Frage mit ja 
beantworten diejenigen dominieren die dazu nicht bereit sind?

Oder mal eine andere Frage. Wenn es eine Technologie geben würde die 
praktisch unendlich saubere Energie fast zum Nulltarif erzeugen würde, 
der einzigste Nachteil würde sein dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 
fast 0 einem der ganze Planet um die Ohren fliegen könnte, wie würdet 
ihr entscheiden?

MfG

von Thilo M. (Gast)


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vn nn schrieb:
> Ich persönlich würde zwar
> unabhängigen Medien eher trauen

:) :) ... unabhängige Medien ..
gibt's die irgendwo in Deutschland?

vn nn schrieb:
> Einfach, um den guten Willen

Der Fall Grauf hatte nichts mit dem Betrieb zu tun, lediglich 
persönliche Differenzen, wie sie in jedem Betrieb vorkommen.
Ein brennender Aschenbecher im Eingangsgebäude ist eben NICHT die 
Vorstufe zum 'Supergau'.
Immer ruhig mit den jungen Gäulen! ;-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nö, Thilo argumentiert nicht, denn wir sind, wie von ihm im anderen 
Thread bereits erwähnt, gehirngewaschen und fanatisiert. Wir haben uns 
auch nur eingebildet, das ein Trafo in Krümmel gebrannt hat, weil die 
Feuerlöschanlage nicht funktioniert hat - die Redundanzsysteme sind ja 
sofort eingesprungen, Fukushima ist nie passiert, und meinen nächsten 
Urlaub verbringe ich im schönen Pripyat.

Das ist die normale Reaktion der meisten KKW Mitarbeiter, übrigens auch 
bei den oben empfohlenen Führungen. Fragen von besorgten Besuchern 
werden nicht mit technischen Erläuterungen beantwortet, (denn wir sind 
ja eh zu doof) sondern als Panikmache und Unwissenheit abgetan. In Japan 
konnte man das schön beobachten als Informationspolitik von TEPCO.
Z.B. laufen in den KKWs 'radiation hardened' SPS ? Wie sieht denn die 
Elektronik aus, wenn Gamma- und Betateilchen durch sie hindurchsausen?
Diese Fragen wurden mir noch nie beantwortet.
Das die Gewinne aus den KKWs privatisiert werden ist normal, genauso 
normal scheint es zu sein, das Schaden und Schäden von der Bevölkerung 
und der öffentlichen Hand er- und getragen werden.
Bis heute gibt es übrigens keine einzige Versicherung, die KKWs 
versichert - und das durch knallharte Berechnungen begründet.

von G. C. (_agp_)


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A. K. (prx) schrieb:

Michael K-punkt schrieb:

>> Wäre doch noch was: Die Vorstände der Stromkonzerne beziehen eine
>> Dienstwohnung direkt im KKW - und verlassen im Havariefall als letzte
>> das Gelände.

> Das ist unfair. Diese Herren haben sich sehr um das Wohl der Mitarbeiter
> vor Ort gesorgt. So sehr, dass sie die Mitarbeiter recht bald völlig
> abziehen und die Anlagen ihrem Schicksal überlassen wollten.

Das wirft unmittelbar die Frage auf, ob Japan (insbesondere Tokio) 
womöglich nur gerettet wurde, weil der Premier Naoto Kan einen Wutanfall 
aufgrund der Entscheidung des Betreibers Tepco bekam?

http://www.welt.de/politik/ausland/article13913122/Ein-Wutanfall-verhinderte-atomares-Horrorszenario.html

Zitat aus der Welt Online

"Um 5.35 Uhr stürmt Naoto Kan in die Konzernzentrale der Tokyo Electric 
Power Company, kurz Tepco, im Tokioter Stadtteil Uchisaiwai und brüllt:

„Was zum Teufel geht hier vor?“ Mit dem Wutausbruch reagiert der 
Regierungschef auf die Anweisung von Tepco-Präsident Masataka Shimizu, 
das gesamte Personal aus der Atomanlage Fukushima Daiichi abzuziehen und 
die Rettungsarbeiten einzustellen."

In Tschernobyl hat so ein Wutanfall wohl damals gefehlt. ;)

von Vn N. (wefwef_s)


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Thilo M. schrieb:
> Der Fall Grauf hatte nichts mit dem Betrieb zu tun, lediglich
> persönliche Differenzen, wie sie in jedem Betrieb vorkommen.

Interessante Umschreibung für einen Rauswurf, nachdem er sich für mehr 
Sicherheit eingesetzt hat.

Thilo M. schrieb:
> Ein brennender Aschenbecher im Eingangsgebäude ist eben NICHT die
> Vorstufe zum 'Supergau'.
> Immer ruhig mit den jungen Gäulen! ;-)

Lesen klappt offenbar auch nicht ganz so toll, denn genau das wurde hier 
nicht geschrieben, sondern ich schrieb es ausdrücklich in dem 
Zusammenhang, dass ein Brand in einem AKW nur bedingt mit einem 
Nuklearunfall zu tun haben muss.

Wieder nur Wortgeplänkel, Argumente fehlen völlig. Auf die Misstände in 
dt. AKW gehst du sowieso prinzipbedingt nicht ein. Auf deine angeblich 
vorangegangenen, umfangreichen Erklärungen verweist du auch nicht. Warum 
auch, schließlich treiben sich hier nur fanatische, gehirngewaschene 
Deppen herum, die von den Grünen instrumentalisiert werden.

Thilo M. schrieb:
> :) :) ... unabhängige Medien ..
> gibt's die irgendwo in Deutschland?

Weißt du, für unabhängiger als die Atomlobby halte ich sie allemal. Denn 
diese hat dann doch irgendwie einen nachvollziehbaren 
Interessenskonflikt, wer will schon eine eigenen Kraftwerke kritisieren. 
Sollte eigentlich auch dir einleuchten, auch wenn du vom selben 
Interessentkonflikt geplagt wirst.

von (prx) A. K. (prx)


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g. c. schrieb:

> So nebenbei bemerkt, mein Posting von oben hast du wohl nicht gelesen
> oder?

Doch, aber ich hatte den Jauch nicht gesehen, wie ich ohnehin eine 
gewisse Abneigung gegen Talkshows entwickelt habe. Die schriftliche Form 
liegt mir mehr. Hab auch jetzt nur ein paar Minuten reingesehen.

Ich sehe keinen Grund, Hr. Walter zu widersprechen. Dokus der letzten 
Zeit vermittelten allerdings den Eindruck, dass denen allmählich das 
Personal ausgeht, weil viele ihre zulässige Maximaldosis erreicht haben.

Ich gehe im Gegensatz zu jenen, die Millionen Krebstote postulieren, 
ebenfalls davon aus, dass die Strahlung in einer gewissen Entfernung 
weder akut noch mittelfristig tödlich ist und auch langfristig nur 
statistisch nachweisbar sein dürfte.

Insofern ist man schon noch mit einem bös blauen Auge davon gekommen, 
wenn man nicht grad im evakuierten Bereich seine Heimstatt hatte. 
Kritisch ist denn auch nicht so sehr die bestehende Situation, als 
vielmehr die nach wie vor vorhandenen Risiken.

So stellt sich beispielsweise die Frage, ob man nach einem weiteren 
Erdbeben, das das Abklingbecken von Block 4 ernsthaft beschädigt, noch 
in der Lage wäre, das Inventar des Beckens ausreichend zu kühlen. TEPCO 
soll dabei sein, das Becken innen abzustützen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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gerade bei gicobbo und müller

so aem rückbau is a unheamlich kompliziert, das dauert joa Jaohrzehnte,
i froag mi krad ob da nicht so oane Kernschmelze effektiva wea?

http://www.sendungen.sf.tv/giacobbo-mueller/Sendungen/Giacobbo-Mueller

von Michael K. (charles_b)


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g. c. schrieb:

> Das wirft unmittelbar die Frage auf, ob Japan (insbesondere Tokio)
> womöglich nur gerettet wurde, weil der Premier Naoto Kan einen Wutanfall
> aufgrund der Entscheidung des Betreibers Tepco bekam?

Und Japaner sind ja nun nicht gerade bekannt dafür dass sie bei jedem 
Sch... einen Wutanfall bekommen...


>
> In Tschernobyl hat so ein Wutanfall wohl damals gefehlt. ;)

Der wäre VOR den Experimenten notwendig gewesen. Als die Bude dort 
hochging war es wohl auch für nen russischen Wutanfall schon zu spät, 
oder?

In Russland haben doch auch ettliche Arbeiter gerettet was gerettet 
werden konnte.

Vor diesen Leuten ziehe ich wirklich meinen Hut!

von (prx) A. K. (prx)


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g. c. schrieb:

> "Gefährliche Stoffe konnten nicht entweichen, weil der
> Sicherheitsbehälter geschlossen blieb" ?

Das nichts entwichen wäre stimmt natürlich nicht, aber der Unterschied 
zu Tschernobyl ist immens. Den offiziellen Informationen zufolge (nicht 
bloss TEPCO) ist das Containment wirklich noch ziemlich intakt, wenn 
auch nicht notwendigerweise druckdicht. Ich sehe aus den präsentieren 
Informationen und dem Ablauf heraus ebenso wie die 
Untersuchungskommission keinen Grund, dem zu widersprechen.

Was also daraus entwichen ist, das ist gasförmig oder im ausfliessenden 
Wasser. Das Wasser interessiert vorrangig die Arbeiter, die Krebse und 
die Fischer, aber nicht so sehr die Anwohner.

In Tschernobyl war die Situation gänzlich anders. Da ist der Reaktor 
offen explodiert, hat tagelang gebrannt und sein Inventar hoch in die 
Luft geblasen. Die Bevölkerung des recht nah gelegenen Ortes kriegte 
entsprechend viel ab weil die Evakuierung zu spät stattfand. Das 
erwähnte Iod hat eine kurze Halbwertszeit, nach ein paar Tagen ist es 
weg und dann ärgert man sich eher über das im Fall Fukushima öfter 
erwähnte Caesium.

Weil die Sicherheitsbehälter wesentlich intakt blieben darf man auch 
davon ausgehen, dass das bis auf gasförmig oder im Wasser entweichenende 
Spaltprodukte das nukleare Inventar noch drinnen ist. Bei Tschernobyl 
war das anders. In Fukushima wurde Reaktorplutonium ausserhalb nur in 
homöopathischer Dosis nachgewiesen (freilich von viel Bohei begleitet), 
während in Tschernobyl Brennelemente offen auf dem Gelände verstreut 
waren und sicherlich auch einiges davon als Feinstaub von Graphitbrand 
grossräumig verteilt wurde.

von Axel L. (axel_5)


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Thilo M. schrieb:
>
> Ich hoffe, von euch ist keiner Ingenieur, sonst sehe ich in Sachen
> Technik schwarz für unser Land.
>
> Ich kann nur empfehlen: geht mal in ein deutsches KKW und informiert
> euch. Ja, da kann man tatsächlich etwas über Redundanz,
> Sicherheitssysteme und Brandschutz erfahren.
>

Ein Ingenieur, der von fast 100% Sicherheit redet, zeigt doch nun 
wirklich, wovon er keine Ahnung hat. Oder, dass er frisch von der Uni 
ist. Da mag man an sowas noch glauben.

Im Übrigen kannst Du ja mal auf die Dinge eingehen, die in dem von mir 
verlinkten Studie kritisiert werden.

Aber um zu glauben, dass 50 Jahre alte Schweissnähte schon ohne weitere 
Prüfung dichthalten, muss man wohl schon eine besondere Form der 
Betriebsblindheit erreicht haben.

Aber letztlich sind es Leute wie Du, wegen denen ich solche Technologien 
für unbeherrschbar halte. Da fehlt einfach die kritische Distanz.

Gruss
Axel

von Uhu U. (uhu)


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g. c. schrieb:
> In Tschernobyl hat so ein Wutanfall wohl damals gefehlt. ;)

Der war dort nicht nötig, es wurde tausende junger Soldaten per Befehl 
dort reingeschickt, um zu retten, was zu retten war.

Was glaubst du, was passiert wäre, wenn die einfach alle desertiert 
wären.

von (prx) A. K. (prx)


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g. c. schrieb:

> In Tschernobyl hat so ein Wutanfall wohl damals gefehlt. ;)

Du liegst hier wirklich sowas von falsch.

Es wurde genug darüber geschrieben, also sehe ich keinen Anlass das 
alles hier aufzuführen. Aber der Aufwand, der in Tschernobyl mit viel 
Personal getrieben wurde, sowohl dem KKW Personal und den Liquidatoren, 
der ist legendär. Vom KKW Personal sind ein paar Dutzend Leute in den 
Folgewochen an akuter Strahlenkranheit gestorben. Da waren welche dabei, 
die allein um Ventile zu öffnen wissentlich in den sicheren Tod gegangen 
sind.

von G. C. (_agp_)


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Michael K-punkt (charles_b) schrieb:

g. c. schrieb:

>> Das wirft unmittelbar die Frage auf, ob Japan (insbesondere Tokio)
>> womöglich nur gerettet wurde, weil der Premier Naoto Kan einen Wutanfall
>> aufgrund der Entscheidung des Betreibers Tepco bekam?

> Und Japaner sind ja nun nicht gerade bekannt dafür dass sie bei jedem
> Sch... einen Wutanfall bekommen...

Das verdeutlicht ja gerade welche Dramatik sich hier abgespielt haben 
muss.

> Der wäre VOR den Experimenten notwendig gewesen. Als die Bude dort
> hochging war es wohl auch für nen russischen Wutanfall schon zu spät,
> oder?

Das ist was ich meine. Hier hatte wohl jemand von höherem Rang und mehr 
Durchblick gefehlt, der vielleicht rechtzeitig noch hätte eingreifen 
können und das Experiment mit dem Reaktor abgebrochen hätte. Auf der 
anderen Seite wenn man es mal so sieht, wäre die Welt heutzutage besser 
dran ohne den havarierten Reaktor? Die Sicherheit wäre vielleicht noch 
Schlampiger, die Zahl der Reaktoren noch höher und die Mär von der 
ewigen Sicherheit ungebrochen und unwidersprochen.

> In Russland haben doch auch ettliche Arbeiter gerettet was gerettet
> werden konnte.

> Vor diesen Leuten ziehe ich wirklich meinen Hut!

Und das haben die alle freiwillig gemacht und in Kenntnis der Gefahren 
für die eigene Gesundheit?

Wären die Arbeiter bei Tepco freiwillig bzw aus eigener Entscheidung 
geblieben, wenn Tepco den Rückzugsbefehl erteilt hätte?

von Michael K. (charles_b)


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Axel Laufenberg schrieb:

> Ein Ingenieur, der von fast 100% Sicherheit redet, zeigt doch nun
> wirklich,

Der Ing. redet eben von FAST 100% Sicherheit. Die Menschen hören 100% 
und sind zufrieden. FAST hört fast keiner!

von G. C. (_agp_)


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A. K. (prx) schrieb:

g. c. schrieb:

>> In Tschernobyl hat so ein Wutanfall wohl damals gefehlt. ;)

> Du liegst hier wirklich sowas von falsch.

> Es wurde genug darüber geschrieben, also sehe ich keinen Anlass das
> alles hier aufzuführen. Aber der Aufwand, der in Tschernobyl mit viel
> Personal getrieben wurde, sowohl dem KKW Personal und den Liquidatoren, ...

Das war NACH dem Unglück und nicht wie bei Tepco VOR der ganz großen 
Havarie, die der Premier wohl verhindert hat (obwohl die bestehende ja 
auch alles andere als klein war).

von (prx) A. K. (prx)


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g. c. schrieb:

> Auf der
> anderen Seite wenn man es mal so sieht, wäre die Welt heutzutage besser
> dran ohne den havarierten Reaktor?

Um auf deinen Zynismus noch einen drauf zu setzen: lieber am anderen 
Ende der Welt als vor der eigenen Haustür...

von Timm T. (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Wenn man diesen Bericht gelesen hat, wird die Reaktion, wenn es in einem
> deutschen AKW knallt, wohl ähnlich sein. Nur dass es dann nicht um den
> Atlantik, sondern um die Bauweise an sich geht.

Nur, dass wir keinen schönen großen Atlantik haben, auf dem sich das 
Ganze erstmal verteilen kann. Wenn der Wind vor einem Jahr anders geweht 
hätte...

Und die, die am besten daran verdienen, sind beim Knall die Ersten, die 
davon erfahren, und die sich mit ihrem Privatjet über die Grenze 
absetzen. Da erwarte ich nix...

von G. C. (_agp_)


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A. K. (prx) schrieb:

g. c. schrieb:

>> "Gefährliche Stoffe konnten nicht entweichen, weil der
>> Sicherheitsbehälter geschlossen blieb" ?

> Das nichts entwichen wäre stimmt natürlich nicht, aber der Unterschied
> zu Tschernobyl ist immens.

Nur hilft den Bewohnern rund um Fukushima der Hinweis darauf, dass 
woanders in der Welt die Lage noch viel schlimmer war mal gleich gar 
nix. Das ist kein Trost für die Leute.

> Den offiziellen Informationen zufolge (nicht
> bloss TEPCO) ist das Containment wirklich noch ziemlich intakt, wenn
> auch nicht notwendigerweise druckdicht. Ich sehe aus den präsentieren
> Informationen und dem Ablauf heraus ebenso wie die
> Untersuchungskommission keinen Grund, dem zu widersprechen.

Du hast dem Ulrich Walter doch bereits widersprochen "Das nichts 
entwichen wäre stimmt natürlich nicht". Vom kontaminierten Wasser ist 
doch auch etliches in der Gegend versickert (auf dem Gelände, 
Kanalisation, ins Meer gelaufen/gekippt, mit dem Wind weggetragen etc.).

>> Auf der
>> anderen Seite wenn man es mal so sieht, wäre die Welt heutzutage besser
>> dran ohne den havarierten Reaktor?

> Um auf deinen Zynismus noch einen drauf zu setzen: lieber am anderen
> Ende der Welt als vor der eigenen Haustür...

Was war "zynischer"? Die Beschwichtigungen von Herrn Ulrich Walter, der 
mit einem Messgerät der Öffentlichkeit die Radioaktivität von Backpulver 
(das in Wahrheit wohl eher Pottasche war) für höher bewertet, als die 
(angeblich harmlose) Strahlung rund um Fukushima? Oder mein Hinweis, 
dass Havarien die Menschheit auch sensibilisieren können, gewisse 
Gefahren erst gar nicht einzugehen?

Achte mal darauf, mit welchen Zahlen Herr Walter die freigewordene 
Partikelstrahlung bewertet. Stichwort "nur 2 mehr" und dabei keine 
Einheiten und gar nichts nennt. Die natürliche Strahlung liegt bei 0.06 
bis 0.8 µSv/h. Die Hotspots kürzlich gezeigter Messungen Einzelner, die 
das Gebiet in Begleitung einer Kamera betraten lagen bei 200 bis 300 
µSv. An solchen Orten hätten Probanden bereits nach rund 65 Stunden 
aufenthalt die Jahreshöchstdosis sich einverleibt. Das ist im Vergleich 
hierzulande die Dosis beruflich exponierter Personen, die in der Region 
rund um Fukushima jetzt Schulkindern zugemutet werden darf. Das alles 
hat Herr Walter lieber für sich behalten in der Diskussion und 
stattdessen Spielereien mit Geigerzähler, "Backpulver" und leuchtendem 
Glas 1) zur Beschreibung der Lage ins Feld geführt. Naja, die Show hatte 
allemal Unterhaltungswert.

1) http://de.wikipedia.org/wiki/Uranglas

von (prx) A. K. (prx)


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g. c. schrieb:

> Achte mal darauf, mit welchen Zahlen Herr Walter die freigewordene
> Partikelstrahlung bewertet. Stichwort "nur 2 mehr" und dabei keine
> Einheiten und gar nichts nennt.

Das ist mir nicht entgangen. Ob seine Zahlen Substanz haben oder nicht 
weiss ich nicht. Allerdings halte ich mich aus Streitereien um 
Strahlendosen vorzugsweise raus. Also wann welche Dosis kurz oder lang 
wieviele Tote auslöst.

Klar ist aber, dass die üblichen Grenzwerte in Bereichen liegen, in 
denen ein Zusammenhang zwischen Strahlung und Krebsfällen statistischer 
Natur ist, weit weg von unmittelbarer individueller Gefährdung. Und es 
ist auch klar, dass Menschen bei der subjektive Risikobereitschaft 
extrem unterschiedliche Skalen anlegen. Ein Verbot des 
Individualverkehrs ab Tschernobyl hätte mittlerweile wohl mehr 
Verkehrstote verhindert, als Tschernobyl an Krebstoten verursacht hat. 
Aber dieses Risiko gehen wir ein, weil ihm der Eindruck von Magie fehlt, 
den Strahlung besitzt.

Ich will das nicht verharmlosen, aber seine Intention kann ich 
nachvollziehen. Der gelegentlich feststellbaren Hysterie 
entgegenzutreten. Auch dieser Thread zeigt ab und zu gewissen Elemente 
davon, von Anfang an. Oder wie im erwähnten Fall des in homöopathischer 
Dosis nachgewiesen Plutoniums. Wenn er dagegen hält, dass wir 
Radioaktivität nicht entgehen können, dann kann ich das verstehen. Dass 
er damit das Risiko eingeht, als hoffnungslos verharmlosender 
Beschwichtiger dazustehen, das dürfte er gewusst haben - mal sehen ob 
mich das jetzt auch trifft.

Deshalb auch der Disclaimer: Ja, das war eine Katastrophe, ja, es wird 
aufgrund der Radioaktivität Tote geben - und ja, das wäre völlig unnötig 
gewesen, weil akzeptable Alternativen mit geringerem Maximalrisiko 
bestehen. Und das Maximalrisiko dieser Technik haben wir hier noch nicht 
einmal erlebt.

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Und dir ist auch klar, daß es einen großen Unterschied zwischen einem
> Brand in einem AKW und z.B. einer Bäckerei gibt?
In beiden Fällen kann der Feuerwehrmann verletzt oder getötet werden.


>> Nicht eingeplante Ereignisse kommen selbstverständlich nur bei
>> AKWs vor, beim Stausee hat ja schliesslich einer vor 100 Jahren alles
>> gut geprüft und eine einzige Mauer als Sicherheit für gut befunden.
> Bei einem Stauseeunglück können natürlich viele Menschen zu Schaden/Tode
> kommen.
> Im Unterschied zu einem AKW sind Opfer aber nur in unmittelbarer Nähe
> und relativ kurze Zeit nach dem eigentlichen Unfall zu erwarten, während
> es nach einem AKW-Unglück bei Menschen zu massiven Spätschäden kommen
> kann, die sich ab Beginn des Unfalls und u.U. noch viele Jahre danach in
> der Umgebung des AKWs aufgehalten haben.
Und deshalb kann die Sicherheit bei Stausseen vernachlässigt werden?

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
>> Und dir ist auch klar, daß es einen großen Unterschied zwischen einem
>> Brand in einem AKW und z.B. einer Bäckerei gibt?
> In beiden Fällen kann der Feuerwehrmann verletzt oder getötet werden.

> Und deshalb kann die Sicherheit bei Stausseen vernachlässigt werden?

Da fällt mir nur eins ein: Knapp vorbei ist auch daneben.

Aber so kennt man dich...

von Jörg S. (joerg-s)


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vn nn schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>>> das ist kein Argument für atomare Endlager.
>> Es wirft aber die Frage auf warum mit zweierlei Maß gerechnet wird.
> Wird es das?
Natürlich. Giftmüllendlager mit schlimmeren, zumindest aber genauso 
schlimmen Zeugs wie Atommüll sind seit Jahrzehnten im Betrieb. 
Interessiert niemanden, keine Lichterketten oder tagelange 
Demonstrationen um Laster oder Züge aufzuhalten.



> Jörg S. schrieb:
>> LOL :)
>> Das sieht man mal wieder wie einseitig manche Lehren aus Fukushima
>> ziehen. Nicht eingeplante Ereignisse kommen selbstverständlich nur bei
>> AKWs vor, beim Stausee hat ja schliesslich einer vor 100 Jahren alles
>> gut geprüft und eine einzige Mauer als Sicherheit für gut befunden. Und
>> gewartet und geprüft werden muss sowas ja auch nicht, da kann es dann
>> auch keine Sicherheitsprobleme aus Profitgier geben :)
> Staumauern werden permanent überwacht, es gibt täglich Kontrollen auf
> Risse und Verschiebungen, welche im Millimeterbereich registriert werden
> können (ja, selbst mit Technik aus den 40ern).
AKWs werden auch permanent überwacht.
Und das die tollte Prüfung bei der Staumauer was bringt wenn anstatt 
Erdbeben Stufe 8 mit der das Ding vielleicht geplant war dann Stufe 9 
kommt, wage zu bezweifeln. Wie gesagt: Fukushima nur auf AKWs zu 
beschränken ist sehr Engstirnig.

von Jörg S. (joerg-s)


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Matthias Sch. schrieb:
> ... genauso normal scheint es zu sein, das Schaden und Schäden von der
> Bevölkerung und der öffentlichen Hand er- und getragen werden.
Nur wenn das Vermögen und die Rücklage des Betreibers aufgebraucht ist.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@ jörg

>.....engstirnig
du hast wohl recht, doch klingt deine Argumentation wie eine 
Verharmlosung der besonderen Gefahren welche von der Kernenergietechnik 
ausgehen und das lässt deine Argumentation zweifelhaft erscheinen.

Namaste

von Jörg S. (joerg-s)


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Winfried J. schrieb:
>>.....engstirnig
> du hast wohl recht, doch klingt deine Argumentation wie eine
> Verharmlosung der besonderen Gefahren welche von der Kernenergietechnik
> ausgehen und das lässt deine Argumentation zweifelhaft erscheinen.
Wurde weiter oben ja schon gesagt. Wenn man AKWs nicht verteufelt und 
den Betreibern einen fürchterlichen tot wünscht, landet man ja 
automatisch in der Ecke.
Aber ich sehe es nicht ein in die Anti- AKW Hysterie mit einzustimmen. 
Auch wenn ich selber AKWs nicht für 100% Sicher halte und mir wünsche 
das wir sie ersetzen können.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Nun denn willst du also auf der Atommüllhalde deine Nachkommen 
auffwachsen und spielen sehe? Oder bist bereit mit Deinen Nachbarn zu 
reden, dass ihr in eurem Wohnort die Endlagerung übernehmt?

Viel Freude bei dem

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@ jörg
es ist doch ganz einfach niemand will den Dreck bei sich haben also muß 
mann auch so ehrlich sein usagen es geht nicht.

mann kann natürlich wie in bayern das volk über die dritte startbahn am 
flughafen abstimmen lassen. Geschickterweise fragt man nicht die frösche 
im Erdinger Moos oder aus die Freisinger welche dem ausgesetzt währen 
sondern die Münchner welche glauben davon zu provitieren. Super Idee.

Man lasse die abstimmen welche nichts opfern müssen, dann schlage ich 
vor wie stimmen hier über dein zukünftiges Einkommen ab.

von jo d. (jo_d)


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A. K. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>
>> Wäre doch noch was: Die Vorstände der Stromkonzerne beziehen eine
>> Dienstwohnung direkt im KKW - und verlassen im Havariefall als letzte
>> das Gelände.
>
> Das ist unfair. Diese Herren haben sich sehr um das Wohl der Mitarbeiter
> vor Ort gesorgt. So sehr, dass sie die Mitarbeiter recht bald völlig
> abziehen und die Anlagen ihrem Schicksal überlassen wollten.

Nö das wurde aus purem Egoismus seitens TEPCO gedacht, man wollte 100te 
Berufsunfall Anspruchsberechtigte verhindern, die Kosten wären in die 
Millionen gegangen.
Die bezahlen indessen nichtmal ihre Liquidatoren richtig, die werden 
über SubSubunternehmen für nen Hungerlohn angestellt. Dabei werden ganz 
gezielt Obdachlose und arme Leute, angeworben. Die können sich eh nicht 
wehren und werden verheizt ! Das hat schon was faschistisches an sich !

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Jörg S. schrieb:
> Nur wenn das Vermögen und die Rücklage des Betreibers aufgebraucht ist.

so viele Vermögen und Rücklagen kann kein Unternehmen haben, als dass 
man damit die durch einen SuperGau enstandenen Schäden regulieren 
könnte.
Allein medizinische Versorgung Betroffener und Beseitigung unmittelbarer 
Auswirkungen verschlingen Unsummen.
Dazu kommen Entschädigungszahlungen sowohl für Menschen als auch Güter.
Ganz zuletzt stehen betroffen Gebiete für mehrere hundert Jahre dem 
Wirtschaftskreislauf nicht zur Verfügung, was einen weiteren enormen 
volkswirtschaftlichen Schaden verursachen dürfte.
Nicht zuletzt fallen Kosten für die Absicherung dieser Gebiete und des 
Abfalls, der nach Dekontaminierungsarbeiten übrig bleibt über besagte 
mehrere hundert Jahre an.
Was meinst du warum es keine Versicherer gibt, das das absichern wollen.

von Jörg S. (joerg-s)


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Winfried J. schrieb:
> Nun denn willst du also auf der Atommüllhalde deine Nachkommen
> auffwachsen und spielen sehe?
Der Müll löst sich nicht in Luft auf wenn man die AKWs abstellt. Wenn du 
eine Lösung hast wie der Müll auf nimmer wiedersehen verschwindet darfst 
du den Vorschlag gerne posten. Dann könntest du auch gleich einen 
Vorschlag für die anderen Stoffe geben die wir bisher unter der Erde 
verbuddeln.

> Oder bist bereit mit Deinen Nachbarn zu reden, dass ihr in eurem Wohnort
> die Endlagerung übernehmt?
Wir haben hier in Hessen schon das größe Giftmüllendlager der Erde. Die 
Schuldigkeit ist glaub ich getan ;)

von Jörg S. (joerg-s)


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Winfried J. schrieb:
> @ jörg
> es ist doch ganz einfach niemand will den Dreck bei sich haben also muß
> mann auch so ehrlich sein usagen es geht nicht.
Seit ungefähr Ende der 80er ist diese Frage für Deutschland geklärt. 
Keine neuen AKWs, abschaltung der alten. Daran hat sich nie was geändert 
und wird es auch nicht.
Bleibt nur noch der andere "Dreck" übrig. Aber der scheint ja aus 
unbekannten Gründen kein Problem zu sein.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Klar das man das Vorhandene versorgen muss, das haben wir uns ja damals 
unwissend aufschwatzen lassen, aber man muss wohl nicht noch mehr davon 
schaffen und anders als du plädiere ich auch nicht dafür. Also bitte, 
wenn Du noch etwas Atommüll für Deinen persönlichen Bedarf benötigst, 
rede mit deinen Nachbarn. Meine hiesiegen haben sich bei Zeiten gewehrt, 
was mich nicht unfroh stimmt.

Namaste

Achja,

 die größte Offizielle steht vielleicht bei euch. Die größte Reale mit 
Sicherheit bei der Wismut, nur das damals mehr angehäuft als 
dokumentiert wurde genau wie im Norden Berlins. Aber das alles erfasst 
ja kaum mehr eine Statistik.

Jörg S. schrieb:
> Seit ungefähr Ende der 80er ist diese Frage für Deutschland geklärt.

Ich lach mich tot. Hast du die letzten 10 Jahre komplett verpennt oder 
was?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jörg S. schrieb:
> in die Anti- AKW Hysterie

Mir ist diese Argumentation immer noch nicht klar, bzw. warum ist man 
immer gleich hysterisch, wenn 1 Reaktor lehrbuchartig explodiert ist, 2 
andere unter Wasserstoffexplosionen gelitten haben und es nur eine Frage 
der Zeit ist, wann die nächste Hiobsbotschaft eintrifft? Welche andere 
zivile Technologie hat denn solche Folge- und Langzeitschäden verursacht 
wie die Stromerzeugung aus Kernkraft? Und es waren nur zwei Standorte 
bis jetzt.

Das hat nichts mit Hysterie zu tun, sondern ist eine ganz klare Risiko- 
und Schadensabschätzung, die sich aus dem Betrieb ja anscheinend 
zwangsläufig ergeben. Ein Super-GAU gibts ja nur alle 10000 Jahre, so 
hiess es. Haben wir also nur Pech gehabt? Ist die Technik vllt. nur so 
sicher, wie die Menschen die sie betreiben und bedienen? Ja, vermutlich 
ist sie das. Also müssen wir unsere Stromerzeugung auf die Bediener 
anpassen und in Zukunft eher mit umkippenden Windmühlen und 
amoklaufenden Solaranlagen rechnen.
Das Risiko, das dabei tausende von Menschen leiden, ist aber deutlich 
geringer.

Jörg S. schrieb:
>> ... genauso normal scheint es zu sein, das Schaden und Schäden von der
>> Bevölkerung und der öffentlichen Hand er- und getragen werden.
> Nur wenn das Vermögen und die Rücklage des Betreibers aufgebraucht ist.

Tja, schade nur, das das meiste davon immer schon längst in Sicherheit 
gebracht worden ist. Weiss denn jemand, wie hoch die Rücklage bspw. bei 
der EnBW oder RWE ist? Das müssten ja Milliarden sein und ich bezweifle, 
das die Aktionäre das mitmachen.

von Uhu U. (uhu)


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Matthias Sch. schrieb:
> Und es waren nur zwei Standorte bis jetzt.

Three Miles Island hast du vergessen. Bisher ist so ca. alle 25 Jahre 
einer in höchste Probleme gekommen.

Kernschmelzen soll es insgesamt aber schon ca. 20 gegeben haben.

von Timm T. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Kernschmelzen soll es insgesamt aber schon ca. 20 gegeben haben.

Die Kernschmelze an sich darf ja sein, solange der Kern und der Rest da 
bleibt, wo er hingehört. Ist der Reaktor halt hinüber...

Das hat den Kern aber in Tschernobyl und offenbar auch in Fukushima 
nicht gejuckt, sich davonzumachen.

Und wenn man dann die Laufzeiten mal locker verdoppelt, auf eine 
Inspektion von Schweissnähten verzichtet, die Explosion einer Leitung 
als "spontane Dichtungsleckage" verharmlost, macht mans dem Kern 
natürlich leicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Timm Thaler schrieb:

> Das hat den Kern aber in Tschernobyl und offenbar auch in Fukushima
> nicht gejuckt, sich davonzumachen.

Wo ist er in Fukushima nun offenbar?

von jo d. (jo_d)


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A. K. schrieb:
> Timm Thaler schrieb:
>
>> Das hat den Kern aber in Tschernobyl und offenbar auch in Fukushima
>> nicht gejuckt, sich davonzumachen.
>
> Wo ist er in Fukushima nun offenbar?

Frag die Russen, die haben ihren Kern nen paar Stockwerke tiefer 
gefunden. Aber mit völliger Sicherheit wird man das erst in ein paar 
Jahren sagen können wenn einen die Strahlung innerhalb des Gebäudes 
nicht mehr sofort akut verstrahlt !

http://www.dctp.tv/filme/elefantenfuss-von-tschernobyl/

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Uhu Uhuhu schrieb:
>> Und es waren nur zwei Standorte bis jetzt.
>
> Three Miles Island hast du vergessen.

Ja, richtig, ich habe absichtlich nur die wirklich explodierten 
Reaktoren erwähnt. TMI war ja das typische menschliche Versagen, wo eine 
Kontrollampe von den Bedienern falsch interpretiert wurde, der 
Hersteller des betroffenen Ventils hatte übrigens Monate vorher schon 
auf die Problematik hingewiesen. Getan wurde aber - nichts.
Das ist es eben. Menschen machen Fehler, selbst wenn die Technik 100%ig 
funktionieren sollte. Und das anzunehmen, ist höchst problematisch, 
nicht umsonst sollte man Murphy's Faktor gerade bei allen 
risikobehafteten Prozessen einbeziehen. Das werfe ich den Betreibern 
vor, von TMI bis Fukushima Daiichi.

von John D. (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
>
> zwangsläufig ergeben. Ein Super-GAU gibts ja nur alle 10000 Jahre, so
> hiess es. Haben wir also nur Pech gehabt? Ist die Technik vllt. nur so

Die Zahl gilt pro Reaktor. Bei weltweit etwa 440 aktiven Reaktoren 
scheint die Größenordnung ja zu stimmen...

von Uhu U. (uhu)


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Matthias Sch. schrieb:
> TMI war ja das typische menschliche Versagen

Na ja, die Reaktoren wurden nicht von Gott am 8. aus dem Ärmel 
geschüttelt, sondern von Menschen gelpant und gebaut.

Wo im es Laufe der aktiven Zeit des Gerätes zum Totalversagen kommt, ist 
eigentlich egal - es war immer menschliches Versagen.

Den Begriff nur auf die Bimbos anzuwenden, die gerade in der Leitwarte 
sitzen, ist eine grobe Täuschung des Publikums zum Zweck der Vertuschung 
unerwünschter Tatsachen.

Diese Denkweise mag bei Autos noch einigermaßen angemessen sein, bei 
Anlagen mit dem Gefahrenpotential eines Kernreaktors ist sie das nicht.

von Thilo M. (Gast)


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von John D. (Gast)


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Thilo M. schrieb:
> Jeder Satz ein Volltreffer:
> http://www.vince-ebert.de/files/absatzwirtschaft/1...

Du stimmt dem zu? Du würdest also auch die Mehrheit der Forenteilnehmer 
mit Nazis vergleichen?

von Thilo M. (Gast)


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John Drake schrieb:
> Du würdest also auch die Mehrheit der Forenteilnehmer
> mit Nazis vergleichen?

Was bitte hat der Artikel mit Nazis zu tun? Gar nichts, oder?

von John D. (Gast)


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"Noch vor 70 Jahren haben wir die rassistische Überlegenheit in Anspruch 
genommen. Heute haben wir die moralische Überlegenheit für uns 
entdeckt."

von Thilo M. (Gast)


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John Drake schrieb:
> "Noch vor 70 Jahren haben wir die rassistische Überlegenheit in Anspruch
> genommen. Heute haben wir die moralische Überlegenheit für uns
> entdeckt."

Na, da denk' mal drüber nach! ;-)

von John D. (Gast)


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Was gibt's da groß nachzudenken? 2012-70=1942.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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John Drake schrieb:
> Du stimmt dem zu? Du würdest also auch die Mehrheit der Forenteilnehmer
> mit Nazis vergleichen?
1
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/  __) (____) (____) (____) (____) (____) (__  \
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\____) (____) (____) (____) (____) (____) (____/

von Thilo M. (Gast)


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John Drake schrieb:
> Was gibt's da groß nachzudenken? 2012-70=1942.

Ganz einfach:
wer sich betroffen fühlt, der zählt zur Gattung "Gutmensch" (politisch 
und moralisch korrekt).

Definition Gutmensch:
"Ein Gutmensch ist jemand, der sich eine ideale Welt erträumt in der er 
sich einredet zu leben oder leben zu können. Gutmenschen verhalten sich 
dabei wie die Gefolgsleute von Führern wie Hitler oder Stalin, nur daß 
sie nicht einer einzigen Person hinterherlaufen, sondern einer fixen 
Idee, die sie selbst im Angesicht von eindeutigen Beweisen und 
Argumenten nicht willens sind aufzugeben."

von John D. (Gast)


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Plonk.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Ausgerechnet die totalitären Regimes haben den Begriff verbrämt um 
Anddersdenkende zu diffamieren. Wwillkommen auf der richtigen Seite.
Da ist doch das Leben gleich viel einfacher, wenn Mann weis, dass Mann 
der Gute ist.

Namaste

von Icke ®. (49636b65)


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Thilo M. schrieb:
> Jeder Satz ein Volltreffer:
> 
http://www.vince-ebert.de/files/absatzwirtschaft/1105_absatzwirtschaft-kolumne.pdf

Bezüglich der deutschen Mentalität stimme ich dem Autor durchaus zu. Der 
Argumentation nicht.
Die Franzosen spalten munter weiter Atome, leider. Rechtfertigt dies, 
unsere AKWs weiter zu betreiben oder mindert es die latente 
Katastrophengefahr der Kernkraft? So nach dem Motto, die anderen machen 
es doch auch, also die Logik von Kindern und Assis.
Die Deutschen scheren sich nicht um Biosprit. Neben der zweifelhaften 
Gesamt-Umweltbilanz des Biosprits macht er wohl die Autos kaputt. Die 
wenigsten können sich das leisten und der Rest verbläst Ökobrühe für 
Zehn in seinen SUVs und Sportwagen.
Tempo 130. In irgendeinem Thread hier hat jemand gesagt, solange 
Treibstoff dazu benutzt wird, um Häuser zu heizen, müssen wir uns um den 
Spritverbrauch im Auto eigentlich nicht sorgen. Tempo 130 würde schon 
was bringen, im Komma-nochwas-Bereich wahrscheinlich.
In China fordert Kohle jedes Jahr 20.000 Tote. OK, woran liegt das? Am 
Energieträger oder an den Arbeitsbedingungen? Wieviele Tote fordert 
Kohle in Deutschland jährlich?
Daß neue Kohlekraftwerke und vor allem Stromleitungen gebaut werden 
müssen, ist klar und wird mittlerweile auch akzeptiert.
Der obligatorische Fingerzeig auf die deutsche Vergangenheit darf 
natürlich nicht fehlen, paßt ja immer, wenn einem sonst nichts mehr 
einfällt...

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:

> Daß neue Kohlekraftwerke und vor allem Stromleitungen gebaut werden
> müssen, ist klar und wird mittlerweile auch akzeptiert.

Klaro wird das akzeptiert. Aber wie auch Pumpspeicherwerke unverändert 
nur, wenn sie weit weg gebaut werden. Wenn in der Nähe, dann findet sich 
sicherlich ein seltener aber präzise dort lebender Käfer und Singvogel. 
Leider. Am St-Florians-Prinzip hat auch Fukushima nichts geändert.

von Vn N. (wefwef_s)


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Matthias Sch. schrieb:
> Mir ist diese Argumentation immer noch nicht klar, bzw. warum ist man
> immer gleich hysterisch, wenn 1 Reaktor lehrbuchartig explodiert ist, 2
> andere unter Wasserstoffexplosionen gelitten haben und es nur eine Frage
> der Zeit ist, wann die nächste Hiobsbotschaft eintrifft? Welche andere
> zivile Technologie hat denn solche Folge- und Langzeitschäden verursacht
> wie die Stromerzeugung aus Kernkraft? Und es waren nur zwei Standorte
> bis jetzt.

Wobei Fukushima ja tatsächlich noch relativ harmlos war. Wie so oft 
natürlich nur mit wesentlich mehr Glück als Verstand, nicht nur, dass 
man vor einem Jahr nur knapp an einem wesentlich schlimmeren Unglück 
vorbeigeschrammt ist, selbst heute könnte ein (in Japan alltägliches) 
kleineres Erdbeben das Kraftwerk, insbesondere Block 4, zerstören und 
ein wesentlich größeres Gebiet unbewohnbar machen. Aber ist ja in 
Deutschland nicht anders, da wurde auch bei Störfällen kräftig 
weggesehen, welche sich erst im Nachhinein als mehr oder weniger harmlos 
herausstellten, bei deren Auftreten dies aber noch nicht feststellbar 
war.

Matthias Sch. schrieb:
> Ein Super-GAU gibts ja nur alle 10000 Jahre, so
> hiess es. Haben wir also nur Pech gehabt?

Tatsächlich kommt ein Unfall alle 1000 Jahre ca. hin. Und zwar pro 
Reaktor. Bei aktuell ~440 Reaktoren in Betrieb kommt man mit 10000 
Jahren auf einen Unfall alle 23 Jahre.

Thilo M. schrieb:
> Jeder Satz ein Volltreffer:
> http://www.vince-ebert.de/files/absatzwirtschaft/1...
>
> ;-)

Typisch einseitige Betrachtung halt. Wie war das eigentlich, wolltest du 
nicht Argumente bringen, um zu zeigen, dass hier alle bloß hysterische, 
gehirngewaschene Atomkraftgegner sind? Irgendwie schlägt die Kolumne 
eines Typen, der ebenso wie du und die allwissende Atomlobby Atomenergie 
als für Deutschland essentiell darstellt und deshalb Langzeitfolgen 
sowie finanzielle Probleme relativiert (nur, dass auch diesen Winter 
entgegen der schwarzmalerischen Prognosen genannten Klientels exportiert 
wurde, ausgerechnet zu Atomriesen Frankreich, dessen AKW mangels 
Kühlwasser stillstanden, trotz Abschaltung von AKW, und obwohl 
mittlerweile rauskam, dass die Energieriesen bewusst den Bedarf falsch 
prognostizierten, um eigentlich selbst benötigte Energie exportieren zu 
können).

Thilo M. schrieb:
> Definition Gutmensch:
> "Ein Gutmensch ist jemand, der sich eine ideale Welt erträumt in der er
> sich einredet zu leben oder leben zu können. Gutmenschen verhalten sich
> dabei wie die Gefolgsleute von Führern wie Hitler oder Stalin, nur daß
> sie nicht einer einzigen Person hinterherlaufen, sondern einer fixen
> Idee, die sie selbst im Angesicht von eindeutigen Beweisen und
> Argumenten nicht willens sind aufzugeben."

Du?

Thilo M. schrieb:
> Was bitte hat der Artikel mit Nazis zu tun? Gar nichts, oder?

Nein, er vergleicht nur Leute, die sich nicht alles von gewissen 
Konzernen vorkauen lassen, mit ihnen. Wobei die Hörigkeit von dir und 
anderen einer gewissen Lobby gegenüber ja schon eher so einen Vergleich 
zuließe, auch wenn ich ihn nicht anstellen werde, da es gegen meine 
Prinzipien verstößt. Aber parallelen sind da schon zu entdecken, auch 
gewisse Personengruppen weit abseits der politischen Mitte (nicht 
zwingend rechts davon, auch links außen oder einfach dort, wo es Geld 
gibt, womit wir wieder bei gewissen Lobbys wären) verweigern sich 
hartnäckig jeglicher sachlichen Diskussion, sie schmettern Argumente 
lieber damit ab, dass alle anderen doch sowieso nur aus ideologischen 
Gründen gegen sie wären.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Und jetzt sag ich es noch mal offiziell:

Ich bin gerade auf Grund meiner Lebenserfahrung und meines Wissens über 
Kernenergie, welches ich zu Zeiten als sie hoch gelobt war erwarb, aber 
auch auf Grund meiner Erfahrung mit Staat und staatsähnlich auftretenden 
Konzernen aus moralisch-ethischen Gründen gegen die Anwendung einer 
Technologie, welche das Leben der Menschen in weit Stärkerem Maße 
gefährdet als Ihnen zu nützen.
Ich sehe bei aller Möglichkeit Gefahren zu minimieren nicht die 
Möglichkeit diese auszuschließene, was mir aber bei dem bestehenden 
Gefahrenpotential unverzichtbar erscheint. Wenn man so will ist es meine 
Ideologie das menschliche Leben um jeden Preis vor den Gefahren einer 
mit menschlichen Mitteln nicht zu 100,00000000000000000000% 
kontrollierbaren Technik zu schützen, in dem man darauf verzichte, da 
die Folgen jeder einzelnen bisherigen und zukünftig wahrscheinlichen 
Katahstrope unabschätzbar jedoch bereits verheerender als alle übrigen 
Kathastrophen zu seien scheinen.

Solche Risiken geht man vernünftiger Weise nicht ein.

Was die von der Atomlobby geschmähte Ideologie angeht, so ist dies die 
Ideologi der Vernunft.

Eine Alternative scheint mir die der "Besserwisserei" oder die der "Nach 
mir die Sintflut" zu sein.

Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> Was die von der Atomlobby geschmähte Ideologie angeht, so ist dies die
> Ideologi der Vernunft.

Ach, ist Vernunft eine Ideologie?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@ Uhu

Meinst du Vernunft könne nicht als gemeinsame Summe der 
zielvorstellungen der AKW-Gegner(als Interessengruppe) taugen?
Zitat Wikipedia eitrag Ideologie
1
Als wertfreier Begriff ist Ideologie „die allen politischen Bewegungen,
2
Interessengruppen, Parteien, aber auch Konzepten immanente“ Summe der
3
jeweiligen Zielvorstellungen

Klar Marx fasst den Begriff etwas enger aber er hat dafür auch noch 
einen Anderen Begriff den des "überbaus geprägt.

Die allgemeine Definiton lässt sich aber hier in der Polemik imho wohl 
verwenden.

Namaste

Wir können jetzt die Definitionen aller politisch relevanten Begriffe 
durchgehen, wenn wir uns auf deren Summe und Grenzen einigen können.
;-)

von Uhu U. (uhu)


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Vernunft ist von Inhalten losgelöst, sie hat also keine 
Zielvorstellungen und kann deswegen auch mit der "wertfreien" Definition 
keine Ideologie sein.

Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Vernunft

Zum Ideologiebegriff: ich ziehe die Definition "Interessengeleitet 
falsches Weltbild" vor.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nur mal zur Erinnerung, ich hatte an den Fachmann eine konkrete Frage 
gestellt:

Matthias Sch. schrieb:
> Z.B. laufen in den KKWs 'radiation hardened' SPS ? Wie sieht denn die
> Elektronik aus, wenn Gamma- und Betateilchen durch sie hindurchsausen?

Statt einer konkreten Antwort kommt:

Thilo M. schrieb:
> Jeder Satz ein Volltreffer:
> http://www.vince-ebert.de/files/absatzwirtschaft/1...
>
> ;-)
Eine pauschale Aburteilung derjenigen, die sich um die Zukunft Gedanken 
machen, keinerlei fachmännische Auskunft über einen winzigen Punkt.
Das ist die 'Ideologie' der Betreiber - wir schicken unsere Mitarbeiter 
lieber auf einen Kurs für Argumentation und Rhetorik, als sie so 
auszubilden, das sie auch mit ungewöhnlichen Vorkommnissen in den AKWs 
zurechtkommen.
M.E. muss man sich da wirklich Sorgen machen, denn mit einem Reaktor 
kann man nicht diskutieren, da muss richtig gehandelt werden und auch 
mal schnell.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hallo Uhu

Es ging mir nicht darum, dass Vernunft eine Zielvorstellung besässe, 
sonder vielmehr darum dass sie selbst eine solche darstellen würde.
Insofern betrachte ich die Ideologie der Kernkraftgegner im Sinne einer 
gemeinsammen Zielvorstellung als eine solche, von der Vernunft geprägte. 
Und das wollte ich im von dir in Frage gestellten Satz zum Ausdruck 
bringen.

Das das Idiom "Ideologie" mehrdeutig ist und verwendet wird tut der 
Sache imho keinen Abbruch.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Matthias Sch. schrieb:
> Nur mal zur Erinnerung, ich hatte an den Fachmann eine konkrete Frage
> gestellt:
> ....

> Das ist die 'Ideologie' der Betreiber - wir schicken unsere Mitarbeiter
> lieber auf einen Kurs für Argumentation und Rhetorik, als sie so
> auszubilden, das sie auch mit ungewöhnlichen Vorkommnissen in den AKWs
> zurechtkommen.

Naja, so gut ist unser Rethorikexperte für Kerntchnik dann doch nicht 
und auch nicht sein Apologet Jörg S, er reicht ihm da das Wasser. ;-)



> M.E. muss man sich da wirklich Sorgen machen, denn mit einem Reaktor
> kann man nicht diskutieren, da muss richtig gehandelt werden und auch
> mal schnell.

Das hingegen kann vermag ich nicht zu wiederlegen.

Namaste

von Thilo M. (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Nur mal zur Erinnerung, ich hatte an den Fachmann eine konkrete Frage
> gestellt:
>
> Matthias Sch. schrieb:
>> Z.B. laufen in den KKWs 'radiation hardened' SPS ? Wie sieht denn die
>> Elektronik aus, wenn Gamma- und Betateilchen durch sie hindurchsausen?
>
> Statt einer konkreten Antwort kommt:

Ist man als KKW-Mitarbeiter automatisch in der Pflicht, jede Frage 
detailliert beantworten zu müssen?
Könnt ihr kein Google mehr bedienen?

Aber nun seht ihr mal wie es ist, wenn einem nur hohle Phrasen um die 
Ohren gehauen werden. Ich höre auch immer die Selben.

Nochmal: welches Argument würde ein fanatischer Gegner akzeptieren? - 
Keins, genau!

Darum lohnt die Mühe nicht.

Gut's Nächtle. ;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@ Thilo M

Außerordentlich schwache Rhetorik imho ohne jegliche argumentative Basis
Ich hatte dir ein wenig mehr zugetraut als nur beleidigt zu tun.

Namaste

und ebenfalls eine gute und vorallem atomunfallfreie Nacht.

von Thilo M. (Gast)


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@ Winfried J.

und ich hätte dir etwas mehr zugetraut, als nur grüne Propaganda 
nachzuplappern.

So kann man sich irren.


Möglicherweise warst du ja nicht der Richtige für den Job bei einem EVU, 
das kann aber viele Gründe haben und nicht unbedingt immer am 
Arbeitgeber liegen, wenn so ein Mitarbeiter schlecht auf den Chef zu 
sprechen ist. ;-)

Ich bleibe dabei: in dem Artikel ist jedes Wort ein Volltreffer!

Und dass sich EVUs keine Gedanken über die Zukunft machen ist 
schlichtweg Blödsinn! Die wollen ja auch zukünftig Geld verdienen.
Aber mit Erneuerbaren geht das eben nicht, genausowenig wie die 
Versorgung eines Landes damit zu gewährleisten.

von Timm T. (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> denn mit einem Reaktor
> kann man nicht diskutieren

Warum nicht? Kann halt auch schiefgehen:

Bombe 20: Und außer der Finsternis gab es noch mich. Und ich schwebte 
über
der Finsternis und ich sah, dass ich allein war.

Pinback: Hey Bombe!

Bombe 20: Es werde Licht...

von Vn N. (wefwef_s)


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Thilo M. schrieb:
> Ist man als KKW-Mitarbeiter automatisch in der Pflicht, jede Frage
> detailliert beantworten zu müssen?

Es würde zumindest zeigen, dass du nicht nur rumschwafelst.

Thilo M. schrieb:
> Aber nun seht ihr mal wie es ist, wenn einem nur hohle Phrasen um die
> Ohren gehauen werden. Ich höre auch immer die Selben.
>
> Nochmal: welches Argument würde ein fanatischer Gegner akzeptieren? -
> Keins, genau!

Süß. So drückt man sich also darum, Stellung zu unangenehmen Themen wie 
der AKW-Sicherheit beziehen zu müssen. Da hast du von den Großen der 
Atomlobby ja schon toll gelernt.

Thilo M. schrieb:
> und ich hätte dir etwas mehr zugetraut, als nur grüne Propaganda
> nachzuplappern.

Komisch, dabei bist ja du hier so ziemlich der einzige, der seine 
Postings konsequent von nachprüfbaren Argumenten frei hält.

Thilo M. schrieb:
> Und dass sich EVUs keine Gedanken über die Zukunft machen ist
> schlichtweg Blödsinn! Die wollen ja auch zukünftig Geld verdienen.
> Aber mit Erneuerbaren geht das eben nicht, genausowenig wie die
> Versorgung eines Landes damit zu gewährleisten.

Womit wir wieder bei der Propaganda wären, die du zu belegen sowieso 
nicht gedenkst.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Thilo M. schrieb:
> @ Winfried J.
>
> und ich hätte dir etwas mehr zugetraut, als nur grüne Propaganda
> nachzuplappern.
>
> So kann man sich irren.
>
Oh,
das also ist jetzt die Intelligenzleistungen, diffamieren und 
verunglimpfen.
Super Strategie.

> Möglicherweise warst du ja nicht der Richtige für den Job bei einem EVU,
> das kann aber viele Gründe haben und nicht unbedingt immer am
> Arbeitgeber liegen, wenn so ein Mitarbeiter schlecht auf den Chef zu
> sprechen ist. ;-)
>
...
und gleich weiter so. "Wer die "Holy Halls" der EVU verläst war nicht 
gut genug."
Zu deiner Erleuchtung ich wurde nicht gegangen, ich bin gegegangen weil 
ich 1990 anderswo mehr Perspektive sah als weiter für Lohngruppe sieben 
mit 8,30 DM Zeit totzuschlagen, denn das war dort der Hauptjob und die 
genauso gelangweilten Positonen mit LG 8 auf die nächsten 15 Jahre 
besetzt.
Nein, das auszusitzen war ich schon damals nicht der Richtige.
Ich bekenne mich dazu ich hatte mehr vor als das.
Und ich hatte 4 Personen zu ernähren.
> Ich bleibe dabei: in dem Artikel ist jedes Wort ein Volltreffer!
>
> Und dass sich EVUs keine Gedanken über die Zukunft machen ist
> schlichtweg Blödsinn! Die wollen ja auch zukünftig Geld verdienen.

Tja  aber eben ohne Rücksicht auf die Jenigen, an welchen ihr verdienen 
wollt. Deshalb hängt Euer Segen schief weil ihr euch aber an den 
schiefen Anblick gewöhnt habt seht ihr es gar nicht mehr.

> Aber mit Erneuerbaren geht das eben nicht, genausowenig wie die
> Versorgung eines Landes damit zu gewährleisten.

Weshalb in der Realität de letzten Jahres alles zusammenbrach.

Noch Fragen Kienzle?

von jo d. (jo_d)


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O-Ton bei einer Exkursion von Studenten in das Kohlekraftwerk 
Niederaußem:

Student:" Und wieviel Leute arbeiten hier?"
Mitarbeiter:"etwa ein Drittel "

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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das übertrieben war. Tatsächlich sind es 15% was man als produktive 
Arbeit ansehen kann, heute komme ich auf 70%

von Jonas S. (microwave)


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Thilo M. schrieb:
> Nochmal: welches Argument würde ein fanatischer Gegner akzeptieren? -
> Keins, genau!

Irgendwie schlossest du bisher noch fast jeden Beitrag rund um Pro und 
Kontra der Atomenergie in einer derart traurigen und zu bemitleidenen 
Weise ab...


Und jetzt hau bitte endlich mal deine Fakten auf den Tisch - es lesen 
immerhin nicht einzig und alleine so genannte "Fanatiker" mit!

Ich kann es ja verstehen, dass du nicht auf Fragen antworten möchtest, 
die vor einem halben Jahr gestellt wurden und um die sich heute niemand 
mehr schert, aber die aktuelleren Fragen, die dir betroffene Personen 
bestimmt erneut stellen würden, wäre es schon irgend wie nicht mehr als 
recht und billig, wenn du diese kurz in einfachen und wenigen Sätzen 
erläutern würdest.
Oder auch wenn in Zukunft eine Frage gestellt werden würde. ;)
Immerhin bist du der Einzige, der sich wirklich hinter den Kulissen 
befindet und noch nicht einmal Google kann sich ein wahres, den 
Tatsachen entsprechendes Bild davon machen, ohne dass seine Mitarbeiter 
mit Leuten wie dir kommunizieren.
Wenn aber jede Tür gleich zugesperrt wird, landen halt aus lauter Ärger 
schon auch mal mit Absicht verfasste Beiträge im Web, die dann die 
Kernenergie mutwillig schlecht machen.



Grüße - Microwave

von Uhu U. (uhu)


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Jonas S. schrieb:
> Irgendwie schlossest du bisher noch fast jeden Beitrag rund um Pro und
> Kontra der Atomenergie in einer derart traurigen und zu bemitleidenen
> Weise ab...

Mach dir nichts draus, Thilo kann nichts dafür ;-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Thilo M. schrieb:
> Und dass sich EVUs keine Gedanken über die Zukunft machen ist
> schlichtweg Blödsinn! Die wollen ja auch zukünftig Geld verdienen.

Nur bis zur nächsten Aktionärsversammlung. Anders ist es eigentlich 
nicht zu erklären, das die Kraftwerke und Netze 'auf Verschleiss' 
gefahren werden, anstatt sie regelmässig vorbeugend zu warten und 
instand zu halten.
Umkippende Hochspannungsmasten wie im Winter 2010/2011 sind ein sicheres 
Zeichen für diese Strategie.
Und wie sah denn der Plan aus, wenn die Lebensdauer des AKW 
überschritten wird? Einfach weiterlaufen lassen?

Thilo M. schrieb:
> Aber mit Erneuerbaren geht das eben nicht, genausowenig wie die
> Versorgung eines Landes damit zu gewährleisten.

Ist ja irgendwie merkwürdig, das sie trotzdem plötzlich anfangen, 
Windparks an der Küste hochzuziehen* und Methanspeicher zu bauen. M.W. 
sind auch schon einige AKW dauerhaft vom Netz, ohne die es ja angeblich 
nicht geht.

*wird auch Zeit. Ich habe gerade eine Broschüre der ersten 
Grosskraftwindanlage der Welt wiedergefunden, die Tvindmühle in Dänemark 
nahe Ulfborg. Und nun ratet mal, wann diese Broschüre gedruckt wurde: 
Herbst 1976
:O

von Uhu U. (uhu)


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Matthias Sch. schrieb:
> Ist ja irgendwie merkwürdig, das sie trotzdem plötzlich anfangen,
> Windparks an der Küste hochzuziehen

Das haben sie schon Ende der 80er Jahre mit Growian "versucht".

Dazu Günther Klätte, Vorstandsmitglied des RWE, auf einer 
Hauptversammlung des Unternehmens:
1
„Wir brauchen Growian (große Windanlagen), um zu beweisen, daß es nicht geht“

http://de.wikipedia.org/wiki/Growian

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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na da haben wirs ja wieder Thilo,

Deine Argumentationsschiene ist aber nun auch nicht wirklich neu.
;-)

Die grünen Growiane, Die Welt Nr. 50, 28. Februar 1981, S. 9
1
"..., daß Growian so etwas wie ein pädagogisches Modell sei, um 
2
Kernkraftgegner zum wahren Glauben zu bekehren“.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Man muss also konstatieren: Es wuerden als bewusst Steuermittel sowie 
Aktienkapital in kriminell veschwenderischer Weise eingesetzt, um nicht 
zu sagen veruntreut, nur zu dem politischen Zweck die Zukunft der 
Kernenergie gegen alle Vernunft durchzusetzen.

Kommen uns solche Strategien bekannt vor?
...

Namaste

von Icke ®. (49636b65)


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Was die Geschichte bereits praktisch bewies, wurde nun von 
Wissenschaftlern des Max-Planck-Institutes auch theoretisch bestätigt. 
Das Risiko eines Super-GAUs liegt ein "klein wenig" höher als uns 
Glauben gemacht werden soll:

http://www.mpg.de/5809185/Kernenergie_nuklearer_Gau

Und wer trägt weltweit das höchste Kontaminationsrisiko? Nein, nicht die 
Russen. Auch nicht die Japaner. Wir Westeuropäer sind die Glücklichen.

von Tobias X. (Gast)


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Ein interessanter Spiegel-Artikel zum Thema Sicherheit, zwar von 
Endlagern aber trotzdem passend finde ich.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/archaeologen-sollen-ferne-zukunft-vor-atommuell-warnen-a-842858.html

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Tobias C. schrieb:
> Ein interessanter Spiegel-Artikel zum Thema Sicherheit, zwar von
> Endlagern aber trotzdem passend finde ich.
>
> http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/archaeo...

naja das ganze hat bei den Ägyptern auch nicht funktioniert.
Die haben noch so tolle Warnungen von Flüchen und Plagen an ihre 
Pyramiden gemalt. Ausgeräumt wurden sie trotzdem.

Selbst wenn die örtliche Bevölkerung an die Mythen und Legenden glaubt, 
einem Auswärtigen werden sie höchstens skurril und abergläubisch 
vorkommen, vor allem, wenn er an den verbotenen Plätzen Reichtum 
erwartet, sei es durch das unbekannte Eingeschlossene oder durch 
Erschließung des Geländes.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Tobias C. schrieb:
> http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/archaeo...

Es ist ja interessant, was so alles erforscht wird :)

Aber ich glaube nicht, dass wir Warnschilder an radioaktiven Abfällen
für die Menschen in 10000 Jahren anbringen müssen. Die lachen uns
deswegen höchstens aus. Wir vermissen ja auch nicht die fehlenden
Hinweise auf Verletzungsgefahr an den Speerspitzen unserer Urahnen.

von Uhu U. (uhu)


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Yalu X. schrieb:
> Wir vermissen ja auch nicht die fehlenden
> Hinweise auf Verletzungsgefahr an den Speerspitzen unserer Urahnen.

Diesen Vergleich kann man nicht vergleichen...

Unsere Erfahrungswelt ist abwärtskompatibel zu der der 
Steinzeitmenschen. Ob die unsere Nachfahren in 1000 Generationen auch 
abwärtskompatibel zu unserer ist, können wir nicht vorhersehen.

Die Chance, daß ihnen - sofern es sie überhaupt geben wird - unser 
gesamtes Weltwissen abhandengekommen sein wird, ist nicht zu 
vernachlässigen. Wir arbeiten mit unserem Raubbau an unseren 
Existenzgrundlagen jedenfalls höchst angestrengt daran...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Die Chance, daß ihnen - sofern es sie überhaupt geben wird - unser
> gesamtes Weltwissen abhandengekommen sein wird, ist nicht zu
> vernachlässigen.

Dann werden die Leute der Zukunft wohl oder übel die leidvolle Erfahrung
machen müssen, dass die Endlager böse Orte sind, wo man sich besser
nicht aufhält. Auch in der Vergangenheit mussten viele ihre Neugier mit
der Gesundheit oder gar mit dem Leben bezahlen.

Ich glaube jedenfalls nicht, dass Totenköpfe, Strahlenkatzen, Atompries-
ter oder Tonscherben eine Lösung des Problems darstellen.

Die einzige Lösung sehe ich darin, die Endlager so gut zu verschließen,
dass es nur Menschen mit sehr hohem Wissensstand gelingt, in sie vorzu-
dringen. Damit man bis zum Einsetzen der großen Verdummung trotzdem noch
die Möglichkeit hat, die Endlager zu betreten, könnte man eine Art über-
dimensionale "Falltür" installieren, die automatisch "zuschnappt", wenn
sie nicht aktiv in gewissen Zeitabständen daran gehindert wird.

von Uhu U. (uhu)


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Yalu X. schrieb:
> Ich glaube jedenfalls nicht, dass Totenköpfe, Strahlenkatzen, Atompries-
> ter oder Tonscherben eine Lösung des Problems darstellen.

Da habe ich auch so meine Zweifel. Ich sehe in diesen Hirnverrenkungen 
eher einen Ausdruck des schlechten Gewissens, das das manche 
Pro-Atom-Saubermänner umtreibt.

von Jörg S. (joerg-s)


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Immerhin machen die sich Gedanken, während die ganzen anderen 
gefährlichen Abfälle einfach so Endgelagert werden...

von Uhu U. (uhu)


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Der Herr Pfarrer macht sich auch "Gedanken"...

von Icke ®. (49636b65)


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Die Japse haben wohl nichts gelernt, jetzt geht das Theater wieder los:

http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_62625794/fukushima-stromausfall-in-atomruine.html

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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ist doch eine ganz nette Gedächtnisstütze für all jene, die schon wieder 
über den Ausstieg vom Ausstieg entscheiden oder für das Volk, das sich 
nicht mehr ganz so aktiv wie am Anfang dagegen wehrt.

von Vn N. (wefwef_s)


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Vlad Tepesch schrieb:
> Ausstieg vom Ausstieg

Du meinst wohl den Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg vom 
Ausstieg vom...

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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vn nn schrieb:
> Vlad Tepesch schrieb:
>> Ausstieg vom Ausstieg
>
> Du meinst wohl den Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg vom
> Ausstieg vom...

ich meinte, was in Japan läuft, da sind sie ja noch in der ersten loop.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Icke ®. schrieb:
> Die Japse haben wohl nichts gelernt, jetzt geht das Theater wieder los:
>
> http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_626...

'Unter Berufung auf Tepco...'. Das da mal ein paar unabhängige 
Beobachter eingesetzt werden sollten, kommt den Jungs wohl gar nicht in 
den Sinn. Aber Regierung und Industrie scheinen in Japan sowieso eine 
Ehe der besonderen Art zu führen.

von Icke ®. (49636b65)


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Matthias Sch. schrieb:
> Das da mal ein paar unabhängige Beobachter eingesetzt werden sollten,
> kommt den Jungs wohl gar nicht in den Sinn.

Selbstzerstörerischer Stolz bis zum Ende, und wenn es das Leben kostet. 
So sind sie, die Erben der Samurai.

von (prx) A. K. (prx)


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Dass sie dort nicht mit heftigen Erbeben und Tsunamis rechneten ist nun 
schon seit 2 Jahren bekannt. Aber nun stellt sich heraus, dass sie auch 
nicht mit Ratten zurecht kommen. Nicht einmal mit einer einzigen. Wird 
jedenfalls berichtet.

von M.A. S. (mse2)


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Was mich immer wieder unangenehm berührt ist der Zeitverlauf der 
allgemeinen öffentliche Aufmerksamkeit gegenüber Havarien wie der in 
Japan:

Wenn es gerade passiert/passiert ist, geraten hier, am anderen Ende der 
Erde, alle in Panik, ihr Essen bzw. irgendwelche Hightec Produkte 
könnten verseucht sein.
Diese Sorge ist grundsätzlich gerechtfertigt. Aber nicht drei Tage nach 
dem Unfall, sondern heute, einige Jahre später.
Drei Tage danach denken alle darüber nach. Heute, wo es interessant sein 
könnte, wohl keiner mehr...

von (prx) A. K. (prx)


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Stimmt schon, im Prinzip. Bei welchen hierzulande verbreiteten Produkten 
gibt es denn dieser Tage Grund, Panik zu schieben?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Fukushima hat immer noch kleinere Problemchen:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/09/04/fukushima-japan-kaempft-gegen-totalen-verlust-der-kontrolle/

Die Karte:
http://jciv.iidj.net/map/

Dass die auf der Insel überhaupt noch Strom haben.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Markus Müller schrieb:
> Fukushima hat immer noch kleinere Problemchen:
> 
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/09/04/fukushima-japan-kaempft-gegen-totalen-verlust-der-kontrolle/

Das dürfte die Untertreibung des Monats sein. Ein anderes Problem 
manifestierte sich schon vor längerer Zeit: TEPCO gehen langsam die 
unverstrahlten Mitarbeiter aus. Fast alle haben schon ihre 
Lebendauerdosis intus...

von Rick M. (rick-nrw)


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Glaubt eigentlich irgendjemand den Aussagen?

Sind die Auffangbehälter erdbebenfest?
Wie lange sollen die da stehen bleiben?

Besser nicht fragen, vernünftige Antworten wird es nicht geben.

von (prx) A. K. (prx)


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Rick McGlenn schrieb:
> Glaubt eigentlich irgendjemand den Aussagen?

Politik. Irgendwas müssen sie sagen, sondern fragen alle, weshalb sie 
nichts sagen. Daher sagen sie etwas, das nicht stimmt, und keiner glaubt 
es, weil alle wissen, dass es nicht stimmt.

> Sind die Auffangbehälter erdbebenfest?

Wie denn, wenn sie schon ohne Erdbeben Probleme kriegen.

> Wie lange sollen die da stehen bleiben?

Gedacht wars wohl so: Bis die Reinigungsanlage das Wasser gesäubert hat 
und es gefahrlos abgelassen werden kann. Wobei aber unklar ist, ob diese 
Anlage summarum mehr Wasser reinigt, als neu hinzu kommt.

Real warten sie vielleicht nur auf Poseidons Hilfe (der ist 
praktischerweise auch für Erdbeben zuständig), damit das Wasser aufgrund 
höherer Gewalt ins Meer fliesst.

: Bearbeitet durch User
von Dipl.- G. (hipot)


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Beitrag zum Stand der Dinge:

https://www.youtube.com/watch?v=9KZxsjPcux8

von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:
> Gedacht wars wohl so: Bis die Reinigungsanlage das Wasser gesäubert hat
> und es gefahrlos abgelassen werden kann. Wobei aber unklar ist, ob diese
> Anlage summarum mehr Wasser reinigt, als neu hinzu kommt.

Update: Der Durchsatz der Reinigungsanlage ist viel kleiner als der 
(Dreck-)Kühlwasserdurchsatz der Reaktoren. Wenn sie da nicht langsam mal 
in die Puschen kommen, dann müssen sie über die Jahre ganz Japan mit 
Wasserbehältern voll stellen. Die Motivation, da ab und zu mal was 
versehentlich ins Meer zu kippen, ist dementsprechend gross.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/kuehlpumpen-im-akw-fukushima-versehentlich-abgeschaltet-a-926442.html

von Dumdi D. (dumdidum)


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Zum Risiko: Wo stehen wir da eigentlich? Hat hier jemand belastbare 
Information wie gefährlich das Problem eigentlich ist, falls z.B.

Kühlung geht nicht. Die ganzen restlichen Brennstäbe fangen an zu 
brennen (Zirkonium Hülle oxidiert), und das Zeug steigt in Rauchschwaden 
auf. Ist dann (übertrieben gesagt)

a) das ganze zwar etwas doof, aber solange der Wind nicht direkt 
Richtung Tokio bläst jetzt auch 'kein Beinbruch'
oder
b) bei gleichmäßiger Verteilung sollte man darüber nachdenken die 
nördliche Hemisphäre zu evakuieren.

von Timo S. (kaffeetas)


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Die größte Gefahr ist IMHO, dass das "gelagerte" Wasser nach einem 
Erdbeben das ganze Gelände verseucht. Danach kann man, oh wunder, nicht 
mehr an die Reaktoren und die Zeit ist wieder ins Frühjahr 2011 
zurückgedreht.....

Ich frage mich mittlerweile ob es nicht sinnvoller wäre die ganze Brühe 
kontrolliert im Meer zu verklappen. Da wird, füher oder später, eh alles 
landen und beim Verklappen könnte man die Verdünnung wenigstens steuern.

von Martin K. (maart)


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Timo S. schrieb:
> Ich frage mich mittlerweile ob es nicht sinnvoller wäre die ganze Brühe
> kontrolliert im Meer zu verklappen. Da wird, füher oder später, eh alles
> landen und beim Verklappen könnte man die Verdünnung wenigstens steuern.

Ich sage mir immer: Die Hoffnung nicht aufgeben! Was soll den
> beim Verklappen könnte man die Verdünnung wenigstens steuern
heißen? Ob ich jetzt mit einem Schlag einen Teelöffel Salz ins 
Nudelwasser kippe oder immer nur körnchenweise über den halben Vormittag 
verteilt ändert doch am Endergebnis gar nüscht.

Ich gebe dir natürlich Recht: Wenn da ettliche Tanks auslaufen und 
keiner mehr an die Reaktoren rankommt...... Ach, mir wird ganz übel.

von Timo S. (kaffeetas)


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Martin Kreiner schrieb:
> Ich sage mir immer: Die Hoffnung nicht aufgeben! Was soll den
>> beim Verklappen könnte man die Verdünnung wenigstens steuern
> heißen? Ob ich jetzt mit einem Schlag einen Teelöffel Salz ins
> Nudelwasser kippe oder immer nur körnchenweise über den halben Vormittag
> verteilt ändert doch am Endergebnis gar nüscht.

Langfristig wird alles schön gleichmäßig im Pazifik und allen anderen 
Ozeanen  verteilt.
Wenn die Brühe aber vom Land ins Meer läuft dann wird es zwangsläufig 
Gebiete mit relativ hoher Konzentration (Strahlung) in Küstennähe geben. 
Beim Verklappen im offenen Meer ist die Verdünnung besser, da keine 
störenden Buchten und Küstenlinien im Weg sind.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Im Meer gibt es wundersame kleine Lebewesen, die Einzeller. Diese 
fressen alles und vermehren sich um so rasanter um so mehr es zu fressen 
gibt.
Und vor allem die benötigen nur wenige Evolutionszyklen um sich an was 
neues an zu passen, was bei denen innerhalb weniger Stunden/Tage 
passiert.

Beispiel:
Windräder in der Nordsee.
Diese netten Tierchen haben das Stahl-Fundamet aufgefressen.
Findige Wissenschaftler haben nun den Stahl-Träger unter Strom gesetzt.
Somit war das unangenehm für die Tiere, aber innerhalb kürzester Zeit 
sind diese scheiß Viecher so mutiert, dass es denen nichts mehr aus 
macht und nun fressen die wieder an den Fundamenten der Windräder.

Ich würde diese Einzeller einfach mal in das verstrahlte Wasser leeren 
und mal abwarten was passiert. Schließlich heilt sich die Natur in der 
Regel immer selbst am besten und effizientesten.

von Martin K. (maart)


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Timo S. schrieb:
> Langfristig wird alles schön gleichmäßig im Pazifik und allen anderen
> Ozeanen  verteilt.
Könnte stimmen-

> Wenn die Brühe aber vom Land ins Meer läuft dann wird es zwangsläufig
> Gebiete mit relativ hoher Konzentration (Strahlung) in Küstennähe geben.
 Du glaubst gar nicht, wie sch*** egal mir das ist, ob die Küste rund um 
Fukushima hochgradig verstrahlt ist, oder nicht. Besser dort als 
überall. Auch Solidarität hat seine Grenzen.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Markus Müller schrieb:
> Ich würde diese Einzeller einfach mal in das verstrahlte Wasser leeren
> und mal abwarten was passiert. Schließlich heilt sich die Natur in der
> Regel immer selbst am besten und effizientesten.

und was soll da passieren?
selbst wenn sie die Radioaktiven Isotope aufnehmen und daran nicht zu 
Grunde gehen, können sie gegen die Radioaktivität nix ausrichten. Die 
betreiben schließlich keine Kernspaltung oder -Fusion oder so.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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..
ne, aber eventuell kotzen sie die löcher in ihren Badewannen zu.


mal ehrlich eine Katastrophe mit einer weiteren nicht auszuschließenden 
kann zwar zu neuen Erkenntissen führen. Aber mann sollte zumindest deren 
tendenzielle Ausrichtung beachten.

Namaste

von B. O. (t_65)


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... und ein weiteres Mal haben die Medien es geschafft, die "German 
Angst" aufleben zu lassen ...

Die Hysterie lebt wieder auf.
Das Wasser kann man verdampfen und den Rest entsorgen, da muss nix is 
Meer. Solche Anlagen hat jedes deutsche KKW. Warum das in Japan noch 
nicht gemacht wird bleibt ein Rätsel.

Die Menschheit ist dadurch jedenfalls nicht am Rande der Ausrottung, wie 
uns wieder einmal weis gemacht werden soll.

Also: bleibt ruhig, Leute!

von Uhu U. (uhu)


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B. Obachter schrieb:
> Das Wasser kann man verdampfen

Na dann mach mal...

von Dipl.- G. (hipot)


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Ein Atomunfall passiert statistisch höchstens alle 10000 Jahre.

Tschernobyl 1986, Fukushima 2011, da waren die ersten 10000 Jahre schon 
um. :-P


Es ist für einen anständig ausgebildeten Energietechnikingenieur immer 
wieder erstaunlich, wie unkritisch die Atomenergie bewertet wird, selbst 
von angeblich gebildeten Menschen. Soviel zum Thema 
"Geisteswissenschaftliche Fächer wie Ingenieurethik bringen nichts und 
weichen das Studium auf.". Davon abgesehen, daß diese Technologie 
ingenieurwissenschaftlich und anlagentechnisch vor allem Nachteile und 
kaum Vorteile hat, braucht man sich bloß so etwas anzusehen wie s.u.
Kernspaltungsenergietechnik ist nichtmal eine Übergangstechnologie; der 
radioaktive Abfall ist ein ultimatives technologisches 
Ausschlußkriterium.

http://www.youtube.com/watch?v=ndFapWVX-kI

Man konnte und kann froh sein, daß Michail Gorbatschow Michail 
Gorbatschow ist.

Etwas amerikanisch-reißerisch, aber nicht schlecht:
http://www.youtube.com/watch?v=a2NR1p0t_sg

von John D. (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Ein Atomunfall passiert statistisch höchstens alle 10000 Jahre.
>
> Tschernobyl 1986, Fukushima 2011, da waren die ersten 10000 Jahre schon
> um. :-P

Die 10ka sind pro Reaktor. Bei weltweit 433 in Betrieb befindlichen 
Reaktoren ergibt sich - milchmädchenhaft gerechnet - ein Unfall weltweit 
gesehen alle 23 Jahre. Das passt ja recht gut.

von N. N. (clancy688)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Ein Atomunfall passiert statistisch höchstens alle 10000 Jahre.
>
> Tschernobyl 1986, Fukushima 2011, da waren die ersten 10000 Jahre schon
> um. :-P
>

Kommt drauf an, wie man diese Angabe interpretiert. "Alle 10000 
_Reaktor_jahre" würde interessanterweise sogar hinkommen... ^^

Aber Drake hat's ja auch schon geschrieben... bin mal wieder zu 
langsam... :/


> Das Wasser kann man verdampfen

Und der radioaktive Dampf wird dann wo untergebracht? Oder willst du 
damit sagen, dass auf wundersame Weise die gesamte Radioaktivität 
zurückbleibt, und sich der entstehende Dampf am nächsten Tag idyllisch, 
frisch und vor allem strahlungsarm wie Morgentau auf den Gärten der 
Menschen niederschlägt...?

von (prx) A. K. (prx)


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Lu Ru schrieb:
>> Das Wasser kann man verdampfen
>
> Und der radioaktive Dampf wird dann wo untergebracht?

Wenn es gelingt, nur das Wasser selbst zu verdampfen, dann ist viel 
gewonnen. Das H2O ist selbst nicht radioaktiv, der drin schwimmende oder 
gelöste Rest ist es.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Das Problem ist nicht die Reinigung des Wassers dem Prinzip nach. 
Anlagen dazu existieren, dort befindet sich mittlerweile auch eine. Das 
Problem ist die Menge täglich neu verdreckten Wassers. Solche Anlagen 
sind nicht für solche Massen ausgelegt, weil bisher nie nötig.

Was die Sache kompliziert macht: Bei der Reinigung wird Radioaktivität 
erheblich aufkonzentriert. Der Umgang mit dem Rest wird dadurch recht 
schwierig.

von Vn N. (wefwef_s)


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B. Obachter schrieb:
> Die Hysterie lebt wieder auf.
> Das Wasser kann man verdampfen und den Rest entsorgen, da muss nix is
> Meer. Solche Anlagen hat jedes deutsche KKW. Warum das in Japan noch
> nicht gemacht wird bleibt ein Rätsel.

In deutschen Anlagen fallen also jeden Tag hunderte Kubikmeter stark 
verstrahltes Abwasser an? Ich wusste ja, dass es Probleme mit der 
Abfallbeseitigung und Störfällen gibt, aber das ist mir neu.

B. Obachter schrieb:
> Die Menschheit ist dadurch jedenfalls nicht am Rande der Ausrottung, wie
> uns wieder einmal weis gemacht werden soll.

Stimmt, bis zum nächsten GAU sinds ja statistisch gsehen eh noch 20 
Jahre.

von Jo D. (Firma: Jo) (discovery)


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> Das Wasser kann man verdampfen

Bräuchte man dazu nicht alleine schon ein kleines Kraftwerk um die 
nötige Energie bereitzustellen? Täglich 300 Tonnen Wasser zu verdampfen 
ist bestimmt nicht ohne.

von Jo D. (Firma: Jo) (discovery)


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Jo discovery schrieb:
>> Das Wasser kann man verdampfen
>
> Bräuchte man dazu nicht alleine schon ein kleines Kraftwerk um die
> nötige Energie bereitzustellen? Täglich 300 Tonnen Wasser zu verdampfen
> ist bestimmt nicht ohne.

Wobei - man könnte ja auch einen Unterdruck erzeugen um die 
Siedetemperatur zu verringern...

von B. O. (t_65)


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Lu Ru schrieb:
> Und der radioaktive Dampf wird dann wo untergebracht? Oder willst du
> damit sagen, dass auf wundersame Weise die gesamte Radioaktivität
> zurückbleibt, und sich der entstehende Dampf am nächsten Tag idyllisch,
> frisch und vor allem strahlungsarm wie Morgentau auf den Gärten der
> Menschen niederschlägt...?

Fast richtig!
Der Wasserdampf enthält keinerlei Radioaktivität, die steckt in den 
Feststoffen, die nach Entzug des Wassers zurückbleiben.

vn nn schrieb:
> In deutschen Anlagen fallen also jeden Tag hunderte Kubikmeter stark
> verstrahltes Abwasser an? Ich wusste ja, dass es Probleme mit der
> Abfallbeseitigung und Störfällen gibt, aber das ist mir neu.

Sehr gut im Wörter verdrehen und Geschriebenes nach eigenen Ideologien 
zu interpretieren. Leider ziemlich unqualifiziert als 
Diskussionsgrundlage. ;-)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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vn nn schrieb:
> In deutschen Anlagen fallen also jeden Tag hunderte Kubikmeter stark
> verstrahltes Abwasser an?

Reinigung des Kühlwassers ist ein Teil des normalen Reaktorbetriebs. Das 
besondere an Fukushima ist die Menge und vermutlich auch der Grad der 
Verschmutzung, da es kein kontrollierter Umlauf ist, sondern das Wasser 
aus dem Sumpf gepumpt wird.

Wobei das (chemische) Wasser des Primärkreislaufs von in Betrieb 
befindlichen Reaktoren etwas radioaktiv ist, aufgrund der Bildung von 
Tritium. Hier entfällt das.

: Bearbeitet durch User
von Vn N. (wefwef_s)


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B. Obachter schrieb:
> Fast richtig!
> Der Wasserdampf enthält keinerlei Radioaktivität, die steckt in den
> Feststoffen, die nach Entzug des Wassers zurückbleiben.

Ja, wenn es so einfach wäre...

B. Obachter schrieb:
> Sehr gut im Wörter verdrehen und Geschriebenes nach eigenen Ideologien
> zu interpretieren. Leider ziemlich unqualifiziert als
> Diskussionsgrundlage. ;-)

Süß. Was hab ich denn verdreht? Du hast die Situation in deutschen AKW 
mit Fukushima verglichen, nicht ich. Also entweder fehlt dir jeder Sinn 
für Relationen, oder deutsche AKW sind desolater als ich dachte.

A. K. schrieb:
> Das
> besondere an Fukushima ist die Menge und vermutlich auch der Grad der
> Verschmutzung, da es kein kontrollierter Umlauf ist, sondern das Wasser
> aus dem Sumpf gepumpt wird.

Tja, und genau auf das wollte ich hinaus. Aber alle kapieren das halt 
nicht, siehe oben.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Reinigung des Kühlwassers ist ein Teil des normalen Reaktorbetriebs. Das
> besondere an Fukushima ist die Menge und vermutlich auch der Grad der
> Verschmutzung, da es kein kontrollierter Umlauf ist, sondern das Wasser
> aus dem Sumpf gepumpt wird.

So wie ich das verstehe, gibt's in Fukushima gar kein funktionierenden 
Kühlkreislauf mehr.  Irgendwo wird oben Wasser reingegossen und die 
Soße, die unten wieder raussuppt, wieder aufgesammelt.  Warscheinlich 
ist noch nichtnmal bekannt, wie gut oder schlecht die Ex-Kerne sabei 
gekühlt werden. Das Wasser wird grob vorgereinigt und dann in einer 
ständig wachsenden Zahl von Tanks gespeichert.

: Bearbeitet durch User
von B. O. (t_65)


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vn nn schrieb:
> Also entweder fehlt dir jeder Sinn
> für Relationen, oder deutsche AKW sind desolater als ich dachte.

Ohje. Ein Dunkelgrüner, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, ohne 
technisches Hintergrundwissen.
Da klinke ich mich lieber wieder aus, so kann keine Diskussion 
funktionieren.

Im Übrigen wird auch in deutschen KKWen sehr wohl Schmutzwasser aus 
Dekontanlagen und der Wäscherei verdampft.
Man kann auch große Mengen in den Griff bekommen, das ist eine Frage des 
Energieaufwandes. Und in Anbetracht der endlichen Speicherung würde ich 
wenigstens damit anfangen.

von (prx) A. K. (prx)


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: Bearbeitet durch User
von Vn N. (wefwef_s)


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B. Obachter schrieb:
> Ohje. Ein Dunkelgrüner, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, ohne
> technisches Hintergrundwissen.
> Da klinke ich mich lieber wieder aus, so kann keine Diskussion
> funktionieren.

Schön, du kannst also nicht sagen, was ich denn verdreht habe. Und 
nein, ich wähle nicht grün. Aber schön, dass du alles besser weißt.

B. Obachter schrieb:
> Im Übrigen wird auch in deutschen KKWen sehr wohl Schmutzwasser aus
> Dekontanlagen und der Wäscherei verdampft.

Hat keiner bestritten.

B. Obachter schrieb:
> Man kann auch große Mengen in den Griff bekommen, das ist eine Frage des
> Energieaufwandes.

Natürlich. Und des Verschmutzungsgrades, der ein Vielfaches höher ist, 
als bei normalen AKW (hoffentlich).
Allein die Verdampfungsenthalpie für das bereits vorhandene Wasser (lt. 
Spiegel-Artikel) würde selbst, wenn das Wasser bereits 100°C hätte, 
210GWh ausmachen. Jeden Tag kommen mit den 400 Tonnen frischem Wasser 
nochmal 0,25 GWh hinzu. Und für jedes Grad, das die Temperatur der 
335000 Tonnen gespeicherten Wassers unter den 100°C liegt, kommen 
nochmals 0,39 GWh zum erwärmen dazu. Verluste natürlich vernachlässigt.


Aber da du es ja besser weißt, solltest du vielleicht mal als Experte 
nach Japan reisen und ihnen erklären, wie man es richtig macht.

A. K. schrieb:
> B. Obachter schrieb:
>> Und in Anbetracht der endlichen Speicherung würde ich
>> wenigstens damit anfangen.
>
> Tun sie:
> 
http://www.tepco.co.jp/en/nu/fukushima-np/handouts/2013/images/handouts_130329_01-e.pdf

Wobei eine Reinigungsleistung von 500 Tonnen/Tag 
(http://mainichi.jp/english/english/perspectives/news/20130902p2a00m0na009000c.html) 
recht lächerlich ist, wenn jeden Tag 400 Tonnen dazukommen und bereits 
über 300.000 Tonnen vorhanden sind. Immerhin läuft ALPS seit ein paar 
Tagen zumindest wieder.
Vielleicht sollten sie dort ein paar der Atomexperten aus dem Forum 
engagieren.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Die Natur schreibt den Nächsten Akt für das Drama in Fokushima.
Wwieder ein schweres Beben mit Tsunamie im Gefolge.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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ja Flutwellen mit Höhe 30cm. und das AKW wurde evakuiert. WTF

von (prx) A. K. (prx)


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Vlad Tepesch schrieb:
> ja Flutwellen mit Höhe 30cm. und das AKW wurde evakuiert. WTF

Das Kernproblem ist nicht der Tsunami. Sondern die wacklige Statik 
einiger Gebäude, insbesondere von Nummer 4. Das mit dem gut gefüllten 
angeknacksten Abklingbecken in einem mehr als angeknacksten leicht 
schiefen Gebäude.

Wenn eine mögliche Flutwelle Sorge bereitet, dann nicht jene, die von 
aussen kommt. Sondern eine hausgemachte. Denk an die Myriaden jetzt 
schon teilweise maroder Tanks mit verstrahltem Schmutzwasser auf dem 
Gelände. Davon ins Meer geschwemmt zu werden ist keine fröhliche 
Aussicht.

: Bearbeitet durch User
von Michael J. (jogibaer)


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Hallo,

meint Ihr, da ist was dran ?

http://nsnbc.me/2013/12/30/tepco-quietly-admits-reactor-3-melting-now/

Wie läuft eigentlich die Räumung der abgebrannten Brennstäbe?
Die Medien schweigen sich drüber aus.


Jogibär

von Timm T. (Gast)


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von (prx) A. K. (prx)


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Bei MSNBC steht: "pellets of radioactive fuel, ejected when the reactor 
exploded, went into the spent fuel pool located above the reactor and 
have begun melting down so seriously that they are boiling off the water 
in the spent fuel pool."

Dies widerspricht allem, was seit der Katastrophe bekannt ist. Was 
besagt, dass eine mindestens partielle Kernschmelze bereits Stunden nach 
dem Versagen des Notkühlsystems eintrat, aber sich nach unten 
durchschmolz. Und die Explosion nicht Pellets in die Gegend warf, 
sondern das Gebäude um den Kern explodierte, nicht der Kern.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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>Die Medien schweigen sich drüber aus.

Die dürfen nicht mehr. Japan hat gemeint das alles ist jetzt Geheim und 
jeder der darüber berichtet bekommt eine saftige Strafe.

So ist das nun mal, entweder die bekommen es gelöst oder es wird unter 
den Teppich gekehrt. (Wobei der erste Fall eigentlich nie eintritt. 
Ausnahme die Russen mit Tschernobyl, die hatten das Problem gelöst und 
den Reaktor versiegelt!)

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn man diese beiden Links (MSNBC, Turner) mal auf den sachlichen 
Gehalt reduziert, dann bleibt übrig, dass aus unbekanntem Grund aus 
unbekannter Quelle Dampf austritt.

Der Rest klingt eher nach einem akuten und schweren Anfall von 
Spekulationitis, ohne dass dafür eine Grundlage angeführt wird. Wenn man 
nach dem ginge, was sogenannte und hier vorsorglich auch anonyme 
"nuclear energy experts" zu dem Thema alles schon berichtet haben. wäre 
Japan mittlerweile ohnehin schon eine einzige Leichenhalle.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael Jogwich schrieb:
> Wie läuft eigentlich die Räumung der abgebrannten Brennstäbe?

Neueren Bildern kann man entnehmen, dass sie schwer dabei sind, die 
Gebäudetrümmer bei #3,#4 zu reduzieren. Von dem Stahlbetonrest der 
Dachgeschosse bereits viel entfernt haben. Und an #4 einen Anbau daneben 
gebaut haben, der eine leidlich sichere Entnahme der Brennelemente aus 
dem SFP ermöglichen soll. Wie weit das gediehen ist habe ich aber nicht 
parat.

Bis man aber an den traurigen Rest der Brennelemente in den Kernen von 
#1-#3 heran kommt wird noch sehr viel Zeit verstreichen.

> Die Medien schweigen sich drüber aus.

Medien für aktuelle Berichterstattung sind ausgesprochen schlecht darin, 
über sich allmählich über Jahre hinziehende Prozesse zu berichten.
Einer, der an der Sache dran bleibt, wäre http://fukushima-diary.com

: Bearbeitet durch User
von Michael J. (jogibaer)


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Hallo,

Danke für die Infos.

Allerdings hatte ich mich etwas unklar ausgedrückt.
Mit der Räumung der abgebrannten Brennstäbe meinte ich das Abklingbecken
von Reaktor 4.
Angeblich wurden dort schon Brennstäbe geborgen, allerdings waren das, 
wie
ich gelesen habe, unbenutzte.
Die Bergung der benutzten Brennstäbe soll aufgrund vieler Probleme
sehr risikoreich sein.
Ich wollte nur wissen, ob damit schon begonnen wurde.

Bei den Reaktoren 1-3 wird man nach der Kernschmelze wahrscheinlich nur
noch größtenteils völlig zerstörte Reste auf dem Boden des 
Sicherheitsbehälters vorfinden.

Ich denke nicht, daß man sich dort herantraut.
Man wird diese Reaktoren  versiegeln.

Jogibär

von Roland E. (roland0815)


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Nachlesen auf der Betreiber-Webseite ist offenbar zu schwer, oder ;-)

http://www.tepco.co.jp/en/nu/fukushima-np/removal4u/index-e.html

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> dass aus unbekanntem Grund aus
> unbekannter Quelle Dampf austritt

Das ist natürlich ungemein beruhigend...

von (prx) A. K. (prx)


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Michael Jogwich schrieb:
> Ich denke nicht, daß man sich dort herantraut.

In Three Mile Island hat man es getan. War allerdings nicht im gleichen 
Umfang zerstört, der Druckbehälter blieb intakt. Und es hat trotzdem 
insgesamt 14 Jahre gedauert.

von (prx) A. K. (prx)


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Timm Thaler schrieb:
> Das ist natürlich ungemein beruhigend...

Das nicht. Aber es ist eine gänzlich andere Qualität als der Turner-Text 
mit seinem "rette sich wer kann, wir werden demnächst alle sterben".

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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>"rette sich wer kann, wir werden demnächst alle sterben".

das mag übertrieben sein

Aber es kann als sicher gelten das..., wobei der ursächliche Anteil 
daran auf obiges Ereignis zurück zu führen sein wird ist wahrscheinlich 
reine Spekulation? ;)

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Aber es kann als sicher gelten das..., wobei der ursächliche Anteil
> daran auf obiges Ereignis zurück zu führen sein wird ist wahrscheinlich
> reine Spekulation? ;)

Allein schon weil in dem gleichen Quark von umherfliegenden Pellets aus 
der Explosion die Rede ist. Hätte es das gegeben, dann hätte man die 
gleiche Art Aufräumarbeit wie in Tschernobyl nötig gehabt, also die 
Liquidatoren. Einschliesslich der daraus resultierenden Opfer.

Es gibt bei diesem Thema so Spezis wie beispielsweise den Gundersen, 
der, soweit ich das überblicke, mit jeder seiner recht dramatischen 
Spekulationen weit daneben lag. Aber immer als Experte aus der Branche 
gehandelt wurde.

Vorsicht Falle: Wenn offizielle Verlautbarungen eine Tendenz zur 
Beschwichtigung und Lüge haben, dann heisst das aber nicht, dass jeder, 
der etwas anderes behauptet, damit automatisch Recht hat.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael Jogwich schrieb:
> Man wird diese Reaktoren  versiegeln.

Hmm, in unmittelbarer Nähe zum Meer dürfte allerdings der Wasserspiegel 
ein erhebliches Problem darstellen. Untergraben wird da schwierig.

von Paul B. (paul_baumann)


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Matthias schrub:
>Hmm, in unmittelbarer Nähe zum Meer dürfte allerdings der Wasserspiegel
>ein erhebliches Problem darstellen. Untergraben wird da schwierig.

Ich kann mich nicht mehr besinnen, wo ich das gehört habe, aber man
hat sich erst vor Kurzem mit der Idee befasst, das Erdreich um die
Anlage gefrieren zu lassen, damit man eine Abdichtung nach außen hat.

Innerhalb dieser "Eismauer" kann man dann besser herumfuhrwerken.

MfG Paul

von Michael J. (jogibaer)


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Hallo,

mit dem versiegeln meine ich natürlich nicht für immer,
sondern für solange, bis die kurzlebigsten Isotope weit
genug abgebaut sind.
Dann Rückbau.

In einem starken Erdbebengebiet wird man keine andere Möglichkeit haben,
sonst hat man längerfristig die nächste Katastrophe.

Etwas ähnliches will man glaube ich in Tschernobyl versuchen.
Dort wird an einer neuen Halle gebaut; auch um später des Inventar
bergen zu können.

Da gab es mal eine Doku auf Arte.

Was mich eher interessieren würde: aufgrund der Kernschmelze ist ja von
den Brennelementen und dem Haltesystem nicht mehr als eine teilweise
geschmolzene Masse übrig.
Die wird man ja nicht in einem Stück bergen können.

Wird diese dann evtl. unter Wasser zersägt oder wie soll man sich das
vorstellen ?

Jogibär

von (prx) A. K. (prx)


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Michael Jogwich schrieb:
> Wird diese dann evtl. unter Wasser zersägt oder wie soll man sich das
> vorstellen ?

Wenns dich interessiert, dann schau mal, ob du zum Rückbau von Three 
Mile Island (aka Harrisburg) ein paar Details findest. War auch eine 
Kernschmelze in einem Leichtwasserreaktor, allerdings contained.

Hier wird es wesentlich mehr Aufwand, weil recht wahrscheinlich unten 
durchgeschmolzen. Und weil alles drumrum in ziemlich miesem Zustand und 
bös strahlend ist. In TMI konnte man die Arbeiten innerhalb des intakten 
Containments durchführen und konnte dieses betreten. Hier nicht. Zumal 
das sehr kleine und enge Containment dieser Typen dabei nicht grad 
hilfreich ist.

Hier wird man erst einmal grosse Teile des Gebäudes wegräumen und z.T. 
wohl auch durch partiellen Neubau ersetzen müssen, um an die kritische 
Zone zu gelangen ohne diese völlig offenzulegen.

Dadurch wird sich wohl auch die Reihenfolge ändern. Weil anders als in 
TMI die gesamten Gebäudekomplexe so verstrahlt sind, dass man von aussen 
nach innen vorgehen muss.

: Bearbeitet durch User
von Michael J. (jogibaer)


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Hallo,

Danke für die umfangreiche Antwort.

Jogibär

von (prx) A. K. (prx)


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"Reactor3 hoax and Fukushima exploiters"
http://fukushima-diary.com/2014/01/column-reactor3-hoax-and-fukushima-exploiters/

Wer den nicht kennt: Das dürfte die beste Quelle sein, die man für 
fortlaufende kritische Beobachtung findet.

: Bearbeitet durch User
von Fokus s. (fokus_s)


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wow ein langer beitrag

von Lorsten T. (netzrot)


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Hallo Platinenschwenker

Der Beitrag "Sicherheit von AKWs bei Erdbeben" wurde zwar schon 2011 von 
dir eröffnet. Ich habe ihn aber erst heute gelesen und mich daraufhin 
angemeldet.
Einige Antworten auf deine Fragen empfand ich erschreckend 
beschwichtigend oder unsachlich. Teilweise wurde es persönlich. Sehr 
schade.
Die weitere Entwicklung in Fukoshima hat sicherlich unterdessen viele 
Fragen von allein beantwortet.
Aber belassen wir es bei Fakten. Ich bin kein Techniker, bin aber an 
diesem Thema sehr interessiert. Und ich habe nach längerem suchen 
Berichte, Untersuchunge, technische Beschreibungen und 
Risikoeinschätzungen von Fachleuten und (teilweise) staatlichen 
Institutionen gefunden. Zugegeben, teilweise schwere aber einigermaßen 
objektive Lektüre (denke ich) gefunden.
Ist alles in PDF und ich kann die Links oder auch die PDF direkt bei 
Bedarf senden.
MFG netzrot

von (prx) A. K. (prx)


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Lorsten Tenski schrieb:
> Ist alles in PDF und ich kann die Links oder auch die PDF direkt bei
> Bedarf senden.

Spricht was dagegen, mindestens die Links hier reinzustellen?

von (prx) A. K. (prx)


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Lorsten Tenski schrieb:
> Einige Antworten auf deine Fragen empfand ich erschreckend
> beschwichtigend oder unsachlich.

Ging etwas ruppig los, nicht zuletzt von meiner Seite, das stimmt. 
Allerdings habe ich eine solide Allergie gegen topaktuelle 
Krisenberichterstattung in Live-Medien entwickelt, wie den berüchtigten 
"Brennpunkt" Sendungen zu einen Zeitpunkt, zu dem garantiert noch 
niemand belastbare Information hat. Das hat hier etwas abgefärbt.

> Ich habe ihn aber erst heute gelesen

Den ganzen Thread? Respekt!

: Bearbeitet durch User
von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Heise hat Neuigkeiten:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/AKW-Katastrophe-in-Fukushima-Roboter-liefert-Bilder-aus-Ungluecksreaktor-2603202.html

Scheinbar haben sie einen Roboter reingeschickt, der diesmal ein paar 
Bilder übertragen hat.

Nebenbei hat er fast 10 Sievert/h gemessen.

von Dominik J. (d-r-j)


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Direkt von Tepco

http://www.tepco.co.jp/en/news/library/archive-e.html?video_uuid=il57o19f&catid=69631


24,9 Sievert/h zeigt das Video an einer Stelle.
Am unteren Bildrand.

: Bearbeitet durch User
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