Michael Jogwich schrieb: > das könnte jetzt der Super-GAU sein. Den haben sie schon lange, denn kein Reaktor ist mehr beherrschbar: http://de.wikipedia.org/wiki/Super-Gau
@ Uhu, laut Definition schon, aber umgangssprachlich wird darunter etwas anderes verstanden --> sowas wie bei hiroschima.
> Das wird sich bei JEDEM Block dieser Bauart (evtl. mehrfach) so > wiederholen. Um Schlimmeres zu vermeiden muss man so vorgehen, die > Bilder sehen extrem schlimm aus, sind aber definitif schon für diesen > Fall eingeplant. Thilo, ich kann Dich verstehen, Dein Weltbild erfährt gerade heftigste Prüfungen. Aber entschuldige bitte, dass die Explosion eingeplant ist, ist Blödsinn.
Jonny Obivan schrieb: > laut Definition schon, aber umgangssprachlich wird darunter etwas > anderes verstanden --> sowas wie bei hiroschima. Hiroshima war kein Supergau, sondern ein von langer Hand geplantes Kriegsverbrechen.
Nunja, bisher war es irgendwie beherrschbar: -> Die Isotope blieben im Schutzmantel. Jetzt anscheinend nicht mehr. Daher ist der Präfix "Super" durchaus angemessen. Jogibär
Lafuter Z. schrieb: >> Das wird sich bei JEDEM Block dieser Bauart (evtl. mehrfach) so >> wiederholen. Um Schlimmeres zu vermeiden muss man so vorgehen, die >> Bilder sehen extrem schlimm aus, sind aber definitif schon für diesen >> Fall eingeplant. > > Thilo, ich kann Dich verstehen, Dein Weltbild erfährt gerade heftigste > Prüfungen. Aber entschuldige bitte, dass die Explosion eingeplant ist, > ist Blödsinn. Da hast du ihn wohl gründlich mißverstanden. Die Explosion war nicht geplant, sondern unvermeidlich.
Michael Jogwich schrieb: > bisher war es irgendwie beherrschbar: > > -> Die Isotope blieben im Schutzmantel. Das hatte mehr mit Glück, als mit Beherrschung zu tun. Ein GAU kann beherrscht werden, ein Super-GAU nicht.
Live Pressekonferenz NHK WORLD... Das ist wohl ein Witz, wie? Ich bin Fassungslos! Die sagen nicht, was passiert ist! Die eiern rum; Labern von Mitarbeitern die aus dem Kraftwerk evakuiert werden; Unglaublich! Die sitzen mit hängenden Köpfen da und wollen nichts sagen!
> Hiroshima war kein Supergau, sondern ein von langer Hand geplantes > Kriegsverbrechen. Man hat dich nicht geplant ein KKW hochgehen zu lassen ^^ Oder meintest du was Anderes? Ich würde eher von Unverantwortlichkeit sprechen. Im Grunde das Gleiche wie in der Politik bei uns. Es wird unverantwortlich mit einem unkalkulierbaren Risiko umgegangen. Schön sind auch immer diese Sprüche a la: Ein Gau kommt statistisch nur alle 100 000 Jahre vor. Seltsam, dass wir davon in den letzten 25 Jahren schon mehrere hatten. Man kann nur hoffen, dass alles noch einigermaßen glimpflich verläuft. Im besten Fall bleibt halt eine Kraftwerksleiche zurück, die dort ewig liegen und kontrolliert werden muss - inklusive Sicherheitsradius.
Auf CNN war gerade ein Interview mit den Betreibern hat was erzählt von "evacuating of the operators for the first time" hört sich nicht gut an, aber richtig schlau geworden bin ich nicht draus die haben irgendwie so merkwürdig demutsvoll immer nach unten geschaut ..
> die haben irgendwie so merkwürdig demutsvoll immer nach unten geschaut
Das spricht Bände !
Jogibär
Jonny Obivan schrieb: > Man hat dich nicht geplant ein KKW hochgehen zu lassen ^^ Oder meintest > du was Anderes? Natürlich war das nicht beabsichtigt - im Gegensatz zu den gewollten Verwüstungen durch die A-Bomben-Abwürfe. Jonny Obivan schrieb: > Schön sind auch immer diese Sprüche a la: Ein Gau kommt statistisch nur > alle 100 000 Jahre vor. Seltsam, dass wir davon in den letzten 25 Jahren > schon mehrere hatten. Sorry, aber das ist Unsinn. http://de.wikipedia.org/wiki/Super-Gau
sorry habe Hiroschima mit Tschernobyl verwechselt. ^^ Ja stimmt schon - da hast du Recht.
Lafuter Z. schrieb: > Das ist wohl ein Witz, wie? Ich bin Fassungslos! Die sagen nicht, was > passiert ist! Grosse Katatrophe! Ein gewisser Lafuter Z., der sich 10000km entfernt vom Geschehen aufhält und aktuell reinweg garnicht von der Sache betroffen ist, weiss noch nicht, wass derzeit in Fukushima geschieht! Unfassbar! Das muss man natürlich sofortigst abstellen! Sorry für den Sarkasmus, aber ich denke es gibts derzeit wirklich Wichtigeres, als Fernsehzuschauer über den jeweils neuesten Stand der Dinge zu informieren. Die Aktueure sollten sich um die Katastrophe kümmern, nicht um neugierige Zuschauer. Wenn du den Leuten Informationsunterdrückung vorhalten willst, dann warte damit bis die Sache rum ist. Wenn sie dann immer noch blocken, dann hast du Grund zum schimpfen. Nicht jetzt.
A. K. schrieb: > Sorry für den Sarkasmus, aber ich denke es gibts derzeit wirklich > Wichtigeres, als Fernsehzuschauer über den jeweils neuesten Stand der > Dinge zu informieren. Allerdings.
@ Uhu Uhuhu (uhu) >Hiroshima war kein Supergau, sondern ein von langer Hand geplantes >Kriegsverbrechen. Bitte nicht schon wieder, das Thema muss nicht unnötig überstrapaziert und in OT gedrängt werden, dazu ist die Lage zu ernst. @ Jonny Obivan (-geo-) >Ich würde eher von Unverantwortlichkeit sprechen. Im Grunde das Gleiche >wie in der Politik bei uns. Es wird unverantwortlich mit einem >unkalkulierbaren Risiko umgegangen. Nobody cares how it works, as long as it works. >Man kann nur hoffen, dass alles noch einigermaßen glimpflich verläuft. Ja, wenn da nicht die dumme Realität wäre . . . >Im besten Fall bleibt halt eine Kraftwerksleiche zurück, die dort ewig >liegen und kontrolliert werden muss - inklusive Sicherheitsradius. Das wäre der Jackpot! Aber ich fürchte, so glimpflich wird die Welt nicht davonkommen. Und wenn doch, wäre der Lerneffekt ggf. zu gering. 8-( Man verliert so oder so. MFG Falk
Falk Brunner schrieb: > @ Uhu Uhuhu (uhu) > >>Hiroshima war kein Supergau, sondern ein von langer Hand geplantes >>Kriegsverbrechen. > > Bitte nicht schon wieder, das Thema muss nicht unnötig überstrapaziert > und in OT gedrängt werden, dazu ist die Lage zu ernst. Kriegerische Handlungen gegen die Zivilbevölkerung sind seit der Haager Landkriegsordnung von 1899 als Kriegsverbrechen verboten. http://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsverbrechen#Die_Haager_Landkriegsordnung
Es gibt Zeiten, da kann man demokratisch agieren. Da kann man sich Akteure aussuchen, mitmischen, anrufen, protestieren usw. Und es gibt Zeiten, da muss man mit denjenigen Leuten leben, die grad an den entscheidenden Stellen sitzen. Wenn man Glück hat, sind es die richtigen Leute (Helmut Schmidt hatte sich bei der Hamburger Flutkatastrophe einen entsprechenden Ruf erworben), wenn man Pech hat, dann sind sie es nicht. In exakt der Situation stecken grad die Japaner. Die müssen nun mehr oder weniger blind darauf vertrauen, dass ihre Administration richtig handelt, weil ihnen schlichtweg nichts anderes übrig bleibt. Diese Handlungen jeweils schrittweise zu überprüfen und zu kontrollieren, das geht jetzt nicht. Das ist Sache späterer Untersuchungen. Und diese Japaner sollten grad einen Scheissdreck darauf geben, was irgendwelche völlig unbeteiligten Ausländer davon halten. Sie müssen da durch, ggf. mit tatkräftiger Hilfe. Irgendwelche Empörung des Auslands, informationstechnisch zu kurz zu kommen - das nenne ich zynisch. Da Tschernobyl angesprochen wurde: Damals war ganz Europa betroffen. Hier nicht. Wenn du Russe, Koreaner oder Chinese bist, dann mag das auch relevant sein. Aber derzeit nicht für uns.
A. K. schrieb: > Irgendwelche Empörung des Auslands, > informationstechnisch zu kurz zu kommen - das nenne ich zynisch. So ist es.
Anscheinend haben sie jetzt ein Leck im Druckbehälter. Darauf deuten Messungen außerhalb des Gebäudes hin. Hoffentlich haben sie genügend Messstellen eingerichtet und Empfehlungen an die Bevölkerung erteilt zuhause zu bleiben.
Maik Fox schrieb: > Jetzt brennt das Gebäude von Reaktor 4. ... und der Brand ist wohl nun gelöscht.
Leut SWR3: Explosion in Block2, RDB ist offen! Strahlung in Umgebung nimmt gesundheitsgefährdende Werte an! Edit: Noch eine Quelle... http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article12824659/Nach-neuer-Explosion-wird-Kernschmelze-befuerchtet.html
Fallso irgendjemand Bilder von der Explosion des Block 2 findet - ich hätte gerne den Link... Es ist noch immer nichts zu finden - und die explosion ist nun fast 9 Stunden her...
Uhu Uhuhu schrieb: > Lafuter Z. schrieb: >>> Das wird sich bei JEDEM Block dieser Bauart (evtl. mehrfach) so >>> wiederholen. Um Schlimmeres zu vermeiden muss man so vorgehen, die >>> Bilder sehen extrem schlimm aus, sind aber definitif schon für diesen >>> Fall eingeplant. >> >> Thilo, ich kann Dich verstehen, Dein Weltbild erfährt gerade heftigste >> Prüfungen. Aber entschuldige bitte, dass die Explosion eingeplant ist, >> ist Blödsinn. > > Da hast du ihn wohl gründlich mißverstanden. Die Explosion war nicht > geplant, sondern unvermeidlich. Da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Was ich meinte war, dass das Gebäude für einen solchen Fall ausgelegt wurde, quasi als "Sollbruchstelle".
Ok, haben wir eine Sollbruchstelle und nun in Block 2 einen offenliegenden Reaktor der seinen Inhalt in die Umwelt strahlt. (MOX- Brennstaebe?) Nun treibt eine Wolke Richtung Tokyo die in sich die Gefahr einer grossen Anzahl behinderter Kinder und akuter Gesundheitsgefaerdung traegt. Ganze Landstriche werden fuer Generationen unbewohnbar. Natuerlich wurde das Gebaeude dafuer ausgelegt. Und damit war auch nicht zu rechnen. - Trotzdem ist es passiert. Murphys Law. Jeder der schonmal die Japaner im Audit hatte weiss, wie penibel und akkurat die Arbeiten. Deren Werke sind besser als unsere. Das Mantra unsere Meiler sind die sichersten der Welt ist unglaubwuerdig im Angesicht der Ereignisse. Gott sei Dank ist nicht Neckarwestheim hochgegangen, die Deutschen sind weniger diszipliniert. Fukushima ist das schnelle Ende der Atomenergiegewinnung in Deutschland. Es werden sich noch einige Aufgaben im Rueckbau der Meiler finden und Asse muss ja auch noch saubergemacht werden. .. Ausserdem brauchen wir ein Endlager. Der Rest der Mitarbeiter kann sich was Neues suchen. Durch die Dezentralisierung der Energieerzeugung werden eine Menge Jobs in der Branche neu entstehen. Also keine Angst vor Arbeitslosigkeit. (Ohne Gewaehr!!!!) Empfehle sich jetzt mit den Aktien der Oekobranche einzudecken. Vestas im speziellen. Die sind Vorreiter bei den Offshoreanlagen und Weltweit gut aufgestellt. Ausserdem sind harte daenische Kronen besser als weiche Euros. Eine Alternative zur Atomenergie ist Wind jedoch nicht. Aber in der Panik gerade laesst sich damit bestimmt der schnelle Euro verdienen. Andasol ist ein interessantes Projekt. Desertec auch. Der hohe Wasserverbrauch ist noch ein Problem. Die Technologie ist da. Und jetzt kommt auch endlich das Geld die Sachen Gross umzusetzen. Das Ende der Atomkraft ist auch das Ende der Tatenlosigkeit. Bei mir, Vorfreude. Die Zukunft wird besser! Leider braucht es immer erst eine Katastrophe damit sich etwas aendert.
Florian *.* schrieb: > Fukushima ist das schnelle Ende der Atomenergiegewinnung in Deutschland. Wünschenswert, aber sehr unwahrscheinlich. Die Menschheit ist nicht lernfähig. Und die grenzenlose Gier übersteigt jegliche Vernunft. Gerade eben laufen Milliarden-Programme zur Erforschung von neuen AKW-Typen. ( http://de.wikipedia.org/wiki/Generation_IV_International_Forum ) Nach Tschernobyl ist auch nix passiert.
Christian R. schrieb: > Nach Tschernobyl ist auch nix passiert. Das betraf ja auch "nur" einen völlig minderwertigen russischen Reaktor... In Fukushima hat es gleich drei der Bauart erwischt, die auch bei uns verbreitet ist - war also nix mit minderwertig/verrückt etc. pp. Und dabei hatten sie noch Glück, daß die drei anderen gerade in Wartung sind. Das können sie nicht so einfach wegstecken, wie Tschernobyl.
wieso kann man bei einer Schnellabschaltung die Brennstäbe nicht aus dem Reaktor ziehen?
Erstens ist da ein Deckel drauf, Zweitens herrscht unter diesem Deckel enormer Druck. Drittens will wie man ja gerade drin haben, nicht draussen, weil arg "dreckig".
>> Da hast du ihn wohl gründlich mißverstanden. Die Explosion war nicht >> geplant, sondern unvermeidlich. > Da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. > Was ich meinte war, dass das Gebäude für einen solchen Fall ausgelegt > wurde, quasi als "Sollbruchstelle". Schade, dass VOR solchen Unglücken der Bevölkerung NIE klargemacht wird, dass solche 'Sollbruchstellen' offenbar doch nötig sind: Weil erstens im "technisch völlig ausgeschlossenen" Fall des Falles sonst gar nichts mehr 'hilft' und man zweitens behaupten kann, wenigstens an dieser Stelle vorgesorgt zu haben. **************************** Interessant ist auch, dass auch der zufällig zur Unglückszeit abgeschaltete Reaktor Nr. 4 AUCH grösste Probleme macht: Selbst bei diesem bekommt man die Kühlung nicht hin ! Nach t-online: "Nach dem Brand im Lager für alte Brennstäbe klaffen in der Wand von Reaktor 4 zwei acht Quadratmeter große Löcher. Das berichtete die Nachrichtenagentur Jiji Press unter Berufung auf die Nukleare Sicherheitsagentur des Industrieministeriums. Der Kraftwerkbetreiber Tepco hatte den Behörden die Löcher in der Nordwestwand des Reaktors gemeldet. Ob durch die Öffnungen Radioaktivität austritt, ist bislang nicht bekannt. Allerdings bestätigten Behörden, dass durch das Feuer Strahlung ausgetreten sei." >> Löcher mit 16m², kann schon sein, dass da was rausgeflutscht ist !!!
Eine kleine Randinformation zu den Strahlungsdaten: Im Kernforschungszentrum Karlsruhe wurde nach der Katastrophe in Tschernobyl der 12-fache Nulleffekt gemessen. In Tokyo wurde heute morgen der 10-fache Nulleffekt gemessen.
Vor allem frage ich mich, wie wollen sie angesichts der hohen und vermutlich kaum kalkulierbaren Strahlungswerte rund um die Blöcke jetzt noch Ersatzmaterial wie schwere Pumpen o.ä. dorthin liefern? Wer soll da seinen Kopf riskieren? US-Militär?
Hallo, ob die deutschen KKWs sicher sind, sei dahingestellt. Das umstrittene Kernkraftwerk Krümmel ist momentan abgeschaltet. Es könnte ab Herbst jedoch wieder in Betrieb gehen. Österreich hat das nahezu baugleiche KKW Zwentendorf nach Bürgerprotesten nie in Betrieb genommen - heute ist es ein Museum. http://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste_vom_15_07/atomkraft___laufzeitverlaengerung.html Es gibt offensichtliche Sicherheitsmängel u.a. die Reaktordruckbehälter betreffend. Man kann die Risiken auf sich nehmen (wird schon alles gut gehen...). Ich für meinen Teil möchte aber nicht in Hamburg wohnen, wenn das Teil wieder in Betrieb geht. Krümmel ist nur 15km entfernt von Hamburgs Stadtrand. Gruß Thomas
> wie schwere Pumpen o.ä. dorthin liefern? Wer soll da > seinen Kopf riskieren? Einbauen könnten das alles doch die "Experten", die schon immer liebend gerne in der Nähe von ihren eigenen AKW wohnen wollten ...
Thomas Strauß schrieb: > Österreich hat das nahezu baugleiche KKW Zwentendorf nach > Bürgerprotesten nie in Betrieb genommen - heute ist es ein Museum. Mir fällt da grad Iwan mit seinem Trailer ein: ;-) "30 Jahre Stillstand sind genug. Zwentendorf endlich an's Netz!" > Ich für meinen Teil möchte aber nicht in Hamburg wohnen, wenn das Teil > wieder in Betrieb geht. Krümmel ist nur 15km entfernt von Hamburgs > Stadtrand. Das Thema ist nun wohl durch. Die Politik entscheidet dagegen, die Konzerne kungeln ein paar Milliarden an Kompensationszahlungen aus und alle sind glücklich.
Uhu Uhuhu schrieb: > Eine kleine Randinformation zu den Strahlungsdaten: Im > Kernforschungszentrum Karlsruhe wurde nach der Katastrophe in > Tschernobyl der 12-fache Nulleffekt gemessen. Quelle? Der Wettermast des FZK scheint das nicht aufzuzeichnen, den kenn ich...
A. K. schrieb: >> Österreich hat das nahezu baugleiche KKW Zwentendorf nach >> Bürgerprotesten nie in Betrieb genommen - heute ist es ein Museum. > > Mir fällt da grad Iwan mit seinem Trailer zu ein ;-). Ja ist etwa das Museum noch nicht in Betrieb genommen?
A. K. schrieb: > Thomas Strauß schrieb: > >> Österreich hat das nahezu baugleiche KKW Zwentendorf nach >> Bürgerprotesten nie in Betrieb genommen - heute ist es ein Museum. > > Mir fällt da grad Iwan mit seinem Trailer zu ein ;-). Iwan wird wohl momentan eher verdutzt auf die Börsenkurse schauen. ;-)
Maik Fox schrieb: > Uhu Uhuhu schrieb: >> Eine kleine Randinformation zu den Strahlungsdaten: Im >> Kernforschungszentrum Karlsruhe wurde nach der Katastrophe in >> Tschernobyl der 12-fache Nulleffekt gemessen. > > Quelle? Der Wettermast des FZK scheint das nicht aufzuzeichnen, den kenn > ich... Das war eine private Messung eines Mitarbeiters der WAK mit dem Equipment, das dort zur Verfügung stand. Er maß auf dem Parkplatz. Er vermutete, daß es hauptsächlich auf Jod zurückzuführen war.
Uhu Uhuhu schrieb: > Maik Fox schrieb: >> Uhu Uhuhu schrieb: >>> Eine kleine Randinformation zu den Strahlungsdaten: Im >>> Kernforschungszentrum Karlsruhe wurde nach der Katastrophe in >>> Tschernobyl der 12-fache Nulleffekt gemessen. >> >> Quelle? Der Wettermast des FZK scheint das nicht aufzuzeichnen, den kenn >> ich... > > Das war eine private Messung eines Mitarbeiters der WAK mit dem > Equipment, das dort zur Verfügung stand. Er maß auf dem Parkplatz. > > Er vermutete, daß es hauptsächlich auf Jod zurückzuführen war. Achso, cool. Ich hatte aber ehrlich gesagt gehofft, dass es sowas als stationäre Einrichtung mit im Web abrufbaren Historien etc gibt, eben wie die Daten vom Wettermast. Gibt es sowas irgendwo in Deutschland oder Europa? Wenn nicht, dann sollen die Leute mit einem AVR Net IO Dingens von Pollin und einem Zählrohr sowas mal aufziehen!
> Gibt es sowas irgendwo in Deutschland oder Europa?
Vermutlich nicht - die Daten lassen sie nicht raus.
Platinenschwenker .. schrieb: > Vor allem frage ich mich, wie wollen sie angesichts der hohen und > vermutlich kaum kalkulierbaren Strahlungswerte rund um die Blöcke jetzt > noch Ersatzmaterial wie schwere Pumpen o.ä. dorthin liefern? Wer soll da > seinen Kopf riskieren? US-Militär? Wir haben doch Personen hier im Forum, die gerne mal in einem Abklingbecken schwimmen gehen wollten. Jetzt ist die Gelegenheit dazu.
Michael Buesch schrieb: > Wir haben doch Personen hier im Forum, die gerne mal in einem > Abklingbecken schwimmen gehen wollten. Nein, kochen wollen wir ihn nicht...
Uhu Uhuhu schrieb: >> Gibt es sowas irgendwo in Deutschland oder Europa? > Vermutlich nicht - die Daten lassen sie nicht raus. http://odlinfo.bfs.de/
Uhu Uhuhu schrieb: >> Gibt es sowas irgendwo in Deutschland oder Europa? > Vermutlich nicht - die Daten lassen sie nicht raus. Sorry für das bisschen Off-Topic, aber... Das wäre jetzt wirklich ein lohnenswertes Projekt. Irgendwo hier im Forum gabs letztens ne Sammelbestellung Zählrohre. Jemand von denen wird eine Möglichkeit haben, das ans Netz anzuschließen und auch entsprechend sinnvolle Messungen zu machen (außer Haus). Naja. Außerdem prophezeie ich, dass es in den nächsten Tagen oder Wochen einen sprunghaften Anstieg von "GeigerDuinos" et cetera auf den üblichen Verdächtigen wie HackADay geben wird.
Unbekannt Unbekannt schrieb: > http://odlinfo.bfs.de/ Oh ja! Das sieht schon anders aus, als die Werte die man momentan aus Japan mitbekommt.
A. K. schrieb: > Erstens ist da ein Deckel drauf, Zweitens herrscht unter diesem Deckel > enormer Druck. Drittens will wie man ja gerade drin haben, nicht > draussen, weil arg "dreckig". Dann könnten sie aber nicht mehr schmelzen. Das das jetzt nicht so einfach möglich ist, ist mir klar, aber wie geht normalerweise ein Wechsel der Brennstäbe von statten?
Marcel R. schrieb: > Dann könnten sie aber nicht mehr schmelzen. Nur wenn du sie anschliessend ins Meer wirfst. Es sind nämlich die Brennstäbe selbst, die die Hitze erzeugen und ohne Kühlung schmelzen. In egal welcher Umgebung. > einfach möglich ist, ist mir klar, aber wie geht normalerweise ein > Wechsel der Brennstäbe von statten? Abschalten, bischen warten (frag Thilo wie lang, ich weiss es nicht), Deckel auf, alte raus ins Abklingbecken, neue rein, Deckel wieder zu. Es kann auch eine Umgruppierung für kontrollierte Verteilung des Abbrands dabei sein. Passiert ca. jährlich in der Revision, Dauer so Richtung 2 Wochen, zusammen mit allerlei Kontrolle und wassweissich.
Marcel R. schrieb: > Dann könnten sie aber nicht mehr schmelzen. Das das jetzt nicht so > einfach möglich ist, ist mir klar, aber wie geht normalerweise ein > Wechsel der Brennstäbe von statten? In einem der während des Bebens abgeschalteten Reaktoren fiel die Kühlung des Abklingbeckens aus und es kam zu einem Brand und Freisetzung von Radioaktivität. Die Brennstäbe aus dem Druckbehälter zu nehmen, löst das Problem also nicht.
Maik Fox schrieb: > Naja. Außerdem prophezeie ich, dass es in den nächsten Tagen oder Wochen > einen sprunghaften Anstieg von "GeigerDuinos" et cetera auf den üblichen > Verdächtigen wie HackADay geben wird. Haha! YMMD!
Hallo, man fragt sich, warum man das Innere des Reaktordruckbehälters nicht so schnell abkühlen kann. Dazu ein paar Informationen von wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Nachzerfallsw%C3%A4rme Gruß Thomas
Ist eigentlich schon geklärt woher überhaupt der Brand in Block 4 rührte? Da soll doch Strahlung freigesetzt worden sein ..
A. K. schrieb: > Abschalten, bischen warten (frag Thilo wie lang, ich weiss es nicht), > Deckel auf, alte raus ins Abklingbecken, neue rein, Deckel wieder zu. PS: Dort wo ich diese Konstruktion sah bleiben sie bei diesem Vorgang stets im Wasser, weil sich zumindest in diesem Zeitraum viele Meter Wasser über der Öffnung des Druckbehälters befinden.
Platinenschwenker .. schrieb: > Ist eigentlich schon geklärt woher überhaupt der Brand in Block 4 > rührte? Da soll doch Strahlung freigesetzt worden sein .. Im Abklingbecken soll das Wasser verdampft sein, mit folgender Überhitzung. Sozusagen eine Kernschmelze außerhalb des Kerns.
Frank M. schrieb: >> Jod 131 ist ein ß-Strahler. > > Jain. Auch ein Gamma-Strahler. Nur das englische Jod. Das deutsche nicht (Wikipedia) ;-).
Hmmm, keine neuen Bilder aus Fukushima, schon über 12 Stunden... Ich würe mal befürchten, das ist gar nicht gut! Gut, bald wird wieder irgendein Earth-Globe-Hau-Mich-Blau-Satellit das Gebiet fotografieren können. Die spannende Frage ist dann: Trauen die sich das Foto vom Desaster zu veröffentlichen?
Unbekannt Unbekannt schrieb: > Hmmm, keine neuen Bilder aus Fukushima, schon über 12 Stunden... Ich > würe mal befürchten, das ist gar nicht gut! Für die Kameraleute ist das durchaus gut. Oder wär das dein Traumjob?
Unbekannt Unbekannt schrieb: > Hmmm, keine neuen Bilder aus Fukushima, schon über 12 Stunden... Ich > würe mal befürchten, das ist gar nicht gut! Das wird wohl den banalen Grund haben, daß sich kein Journalist wegen einiger Fotos ein Strahlenvergiftung holen will...
Uhu Uhuhu schrieb: > Platinenschwenker .. schrieb: >> Ist eigentlich schon geklärt woher überhaupt der Brand in Block 4 >> rührte? Da soll doch Strahlung freigesetzt worden sein .. > > Im Abklingbecken soll das Wasser verdampft sein, mit folgender > Überhitzung. Sozusagen eine Kernschmelze außerhalb des Kerns. Ja nur wie kann denn sowas passieren? Das im Druckbereich in einem geschlossenen System wo es keine Kameras gibt außer Sensorik mag zum Szenario gehören. Aber im Abklingbecken?? Davon war doch bisher noch nie die Rede, dass hier irgend eine Gefahr von ausgehen könnte. Abklingbecken klingt eher nach "Ruhezone" ..
A. K. schrieb: > Frank M. schrieb: >> Jain. Auch ein Gamma-Strahler. > > Nur das englische Jod. Das deutsche nicht (Wikipedia) ;-). Dohoch: http://de.wikipedia.org/wiki/Gammastrahlung#Medizin Siehe letzten Satz im Abschnitt ;-) Nach http://www.schilddruese-und-mehr.de/m_bin.php?dkp=k542693 beträgt der Gamma-Anteil der radioaktiven Strahlung von Jod-131 aber "nur" 10%.
Frank M. schrieb: > Dohoch: > Siehe letzten Satz im Abschnitt ;-) Aber das ist das medizinische Jod, nicht das kerntechnische. Die Homöopathie beweist, dass es sehr drauf ankommt, wo das Zeug herkommt und was irgendwann sonst mal drin oder nebendran war ;-).
Platinenschwenker .. schrieb: > Ja nur wie kann denn sowas passieren? Offenbar hast dus immer noch nicht begriffen: das ist kein Sonntagsspaziergang und die Leute haben alle Hände voll zu tun, das Durchgehen von drei Reaktoren nach Möglichkeit zu verhindern und das unter Lebensgefahr, extremem Streß und mit bestenfalls begrenzt funktionsfäher Sensorik. Abklingbecken mit frisch abgebrannten Brennelementen verhalten sich nicht anders, als der Kern mit eingefahrenen Steuerstäben.
A. K. schrieb: > Dort wo ich diese Konstruktion sah bleiben sie bei diesem Vorgang > stets im Wasser, weil sich zumindest in diesem Zeitraum viele Meter > Wasser über der Öffnung des Druckbehälters befinden. Ich kenne das auch nur so, dazu wird der Raum über der Öffnung des Druckbehälters mit Wasser geflutet. Wie wird das denn in Fukushima gemacht ? Der aufbau sieht ja nicht so aus, als ob da noch was geflutet werden könnte. Ausserdem Interessant: Gibt es bei einem Brennelemente Wechsel nur noch dieses Dünne Wetterschutzdach als schutz ? hier nochmal der aufbau: http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/RTEmagicC_e184cfb509.jpg.jpg
A. K. schrieb: > Für die Kameraleute ist das durchaus gut. Oder wär das dein Traumjob? Ich könnte mir auch vorstellen, das die Kameras wegen der hohen Strahlung nicht mehr funktionieren. Thomas B. schrieb: > http://odlinfo.bfs.de/ Gibt es sowas auch von Japan ?
Silvia A. schrieb: > Der aufbau sieht ja nicht so aus, als ob da noch was geflutet > werden könnte. Wenn man genau hinsieht, dann wird vom oberen Betonschild vmtl. nicht nur der Deckel entfernt, sondern auch die Trennung zum Abklingbecken: http://www.heise.de/tr/imgs/08/6/4/2/1/9/2/fukushima_BWR-schema-7b00f4ea8560fb48.png > Ausserdem Interessant: Gibt es bei einem Brennelemente Wechsel nur noch > dieses Dünne Wetterschutzdach als schutz ? Sieht ganz so aus.
Mal zu den Strahlungswerten http://odlinfo.bfs.de/ Die Karte für Deutschland weist um 0.1 Mikrosievert/h auf Die IAEA (Internationale Atomenergiebehörde) weist auf ihrer Seite Messwerte für die Gegend aus die zwischen 0.6 und 11.9 Millisievert/h liegen bzw. lagen. Also rund 1000 bis 10000 fach überhöhte Werte. Zwischen den Reaktorblock 3 und Block 4 wurde sogar ein Messert von 400 Millisievert gemessen. Laut einem Experten für Strahlungsschutz ist eine Dosis zwischen 500 und 1000 Millisievert tödlich. Die natürliche Strahlenbelastung durch alle möglichen Einflüsse soll laut IAEA im Durchschnitt 2.4 Millisievert pro Jahr betragen. http://www.iaea.org/newscenter/news/tsunamiupdate01.html
Uhu Uhuhu schrieb: > Abklingbecken mit frisch abgebrannten Brennelementen verhalten sich > nicht anders, als der Kern mit eingefahrenen Steuerstäben. Mit dem entscheidenden Unterschied das das Abklingbecken außerhalb des Containments liegt und, zumindest nach den veröffentlichen Bildern von der US Version des MK-1 Containments, lediglich von der Stahlhalle geschützt wird. Vorsicht Vermutungen: Der massive Strahlungsanstieg ist vermutlich auf Reaktor 4 zurückzuführen nach dem dort die Brennstäbe trocken fielen. Es besteht die Möglichkeit das durch die hohe Hitze die Halterungen beschädigt wurden. Wenn diese schmelzen und der Brennstoff ins rutschen Gerät kann durch "ungeschickte" Schichtung lokal die Kettenreaktion in Gang kommen. Die schnell und stark schwankenden Strahlungswerte sowie der angeblich gemessene Neutronenfluss am Kraftwerkstor sind ein Hinweis auf eine solche Kettenreaktion. Wenn dies tatsächlich der Fall ist hat Japan weitaus bedeutendes Problem als noch gestern Abend.
Alexander B. schrieb: > Wenn dies tatsächlich der Fall ist hat Japan weitaus bedeutendes Problem > als noch gestern Abend. wenn man denkt es kann nicht schlimmer werden...
Alexander B. schrieb: > > Vorsicht Vermutungen: > Der massive Strahlungsanstieg ist vermutlich auf Reaktor 4 > zurückzuführen nach dem dort die Brennstäbe trocken fielen. Es besteht > die Möglichkeit das durch die hohe Hitze die Halterungen beschädigt > wurden. Wenn diese schmelzen und der Brennstoff ins rutschen Gerät kann > durch "ungeschickte" Schichtung lokal die Kettenreaktion in Gang kommen. Nach meinem Verständnis gehören die Steuerstäbe zum Brennelement, werden also auch im Abklingbecken voll eingefahren sein. Außerdem ist das Becken offen, das Wasser kann also verdunsten. Und ohne Wasser keine Moderation, also auch keine Kettenreaktion. Brand ja, Schmelzen evtl. auch, aber sicher keine Kettenreaktion mehr. > Die schnell und stark schwankenden Strahlungswerte sowie der angeblich > gemessene Neutronenfluss am Kraftwerkstor sind ein Hinweis auf eine > solche Kettenreaktion. Von Neutronenfluss hab ich noch nirgends gehört, Quelle?
Thomas B. schrieb: > Nach meinem Verständnis gehören die Steuerstäbe zum Brennelement, werden > also auch im Abklingbecken voll eingefahren sein. Nein, die sind Teil des Reaktorkerns.
Hat das Abklingbecken ausser dem Wasser keinen weiteren Stralenschutz ? Wenn dem so ist, halte ich das für einen Konstriktionsfehler.
Uhu Uhuhu schrieb: >> Nach meinem Verständnis gehören die Steuerstäbe zum Brennelement, werden >> also auch im Abklingbecken voll eingefahren sein. > Nein, die sind Teil des Reaktorkerns. Na dann könnte man die ja nicht wechseln. http://www.leifiphysik.de/web_ph10/umwelt-technik/13kkw/brennelement_kk.jpg
Silvia A. schrieb: > A. K. schrieb: >> Für die Kameraleute ist das durchaus gut. Oder wär das dein Traumjob? > Ich könnte mir auch vorstellen, das die Kameras wegen der hohen > Strahlung nicht mehr funktionieren. Ja, genau, zu viele Tschernobyl Dokus gesehen?
Silvia A. schrieb: > Hat das Abklingbecken ausser dem Wasser keinen weiteren Stralenschutz ? > Wenn dem so ist, halte ich das für einen Konstriktionsfehler. Der Auslegungsstörfall setzt voraus, dass man Wasser und Strom hat. Für den nicht ausgelegten Störfall ist er allerdings tatsächlich nicht ausgelegt. Da modernere Variante mit Containment um die Anlage herum, statt wie ein Handschuh nur um den Druckbehälter, die ist mir aber auch deutlich sympathischer.
Thomas B. schrieb: > Nach meinem Verständnis gehören die Steuerstäbe zum Brennelement, werden > also auch im Abklingbecken voll eingefahren sein. > Außerdem ist das Becken offen, das Wasser kann also verdunsten. Und ohne > Wasser keine Moderation, also auch keine Kettenreaktion. Brand ja, > Schmelzen evtl. auch, aber sicher keine Kettenreaktion mehr. Ich kenne den exakten Aufbau der Brennstäbe nicht. Seite 5 von http://www.nrc.gov/reading-rm/basic-ref/teachers/03.pdf zeigt die Konfiguration im Reaktor aus 4 Elementen + Regelstab. http://www.nfi.co.jp/e/product/prod02.html Zeigt rechts ein einzelnes Element. Thomas B. schrieb: > > Von Neutronenfluss hab ich noch nirgends gehört, Quelle? Das war gestern Abend deutscher Zeit. Ein Neutronendetektor am Kraftwerkseingang soll angeschlagen seien. Ich kann nicht mehr sagen wo ich es gelesen habe und finde es auf die schnelle auch nicht.
Alexander B. schrieb: > Uhu Uhuhu schrieb: > >> Abklingbecken mit frisch abgebrannten Brennelementen verhalten sich >> nicht anders, als der Kern mit eingefahrenen Steuerstäben. > > Mit dem entscheidenden Unterschied das das Abklingbecken außerhalb des > Containments liegt und, zumindest nach den veröffentlichen Bildern von > der US Version des MK-1 Containments, lediglich von der Stahlhalle > geschützt wird. Eben, deswegen auch meine Nachfrage. Aber es war anscheinend wieder mal eine Wasserstoffexplosion Zitat SPON "Außerdem war in einem Lager für verbrannte Brennstäbe im Reaktor 4 durch eine Explosion von Wasserstoff ein Feuer ausgebrochen, das aber inzwischen gelöscht sein soll." http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,751020,00.html Im Block 4 waren auch zuvor die 10 deutschen Techniker wegen Zertifizierungen, die jetzt wieder zuhause sind.
>> Hat das Abklingbecken ausser dem Wasser keinen weiteren Stralenschutz ? >> Wenn dem so ist, halte ich das für einen Konstriktionsfehler. > Der Auslegungsstörfall setzt voraus, dass man Wasser und Strom hat. Für > den nicht ausgelegten Störfall ist er allerdings tatsächlich nicht > ausgelegt. Mit einem Ausfall von Wasser / Strom muss man immer rechnen. Ich kann mich an ein Mehrstufiges Schutzkonzept erinnern. Fällt eine Stufe aus, so greifft die nächste. Sollte das Wasser im Abklingbecken wirklich die einzige Schutzstufe sein, so halte ich das für einen Konstruktionsfehler.
Thomas B. schrieb: > Nach meinem Verständnis gehören die Steuerstäbe zum Brennelement, werden > also auch im Abklingbecken voll eingefahren sein. Beim Siedewassereaktor werden die Brennstäbe von oben be/endladen, die Steuerstäbe aber von unten betrieben. Das legt eine als Einheit betriebene Auswechslung nicht grad nahe. Beim Druckwasserreaktor geschieht beides von oben, da ist das einfacher.
>> Ich könnte mir auch vorstellen, das die Kameras wegen der hohen >> Strahlung nicht mehr funktionieren. > Ja, genau, zu viele Tschernobyl Dokus gesehen? Ich denke die Strahlung wird die nächsten paar Tage noch drastisch steigen. Fukushima ist noch lange nicht über dem Berg
A. K. schrieb: > Thomas B. schrieb: > >> Nach meinem Verständnis gehören die Steuerstäbe zum Brennelement, werden >> also auch im Abklingbecken voll eingefahren sein. > > Beim Siedewassereaktor werden die Brennstäbe von oben be/endladen, die > Steuerstäbe aber von unten betrieben. Das legt eine als Einheit > betriebene Auswechslung nicht grad nahe. Beim Druckwasserreaktor > geschieht beides von oben, da ist das einfacher. Jo, da habt ihr wohl Recht. Die Steuerstäbe muss man zwar auch tauschen, aber erst nach einigen Lebensdauern der Brennelemente. Im Abklingbecken ist aber dennoch ein Neutronenfänger. Die Register, in die die Brennelemente eingeführt werden, bestehen wohl aus borhaltigem Stahl: http://www.patent-de.com/20020418/DE10050272A1.html
Platinenschwenker .. schrieb: >> Mit dem entscheidenden Unterschied das das Abklingbecken außerhalb des >> Containments liegt und, zumindest nach den veröffentlichen Bildern von >> der US Version des MK-1 Containments, lediglich von der Stahlhalle >> geschützt wird. > > Eben, deswegen auch meine Nachfrage. Aber es war anscheinend wieder mal > eine Wasserstoffexplosion Die Nachzerfallwärme hört nicht plötzlich auf, wenn das Brennelement ins Abklingbecken kommt und wenn die Brennelemente dort (teilweise) trocken laufen, dann passiert dasselbe, wie im Kern. Im Abklingbecken liegen die Brennelemente nicht einfach irgendwie rum, sondern stecken in Führungen - in die kann man auch Neutronenabsorber fest einbauen, eine Kettenreaktion läßt sich damit sicher unterbinden. Das Kühlproblem bleibt aber.
Uhu Uhuhu schrieb: > Die Nachzerfallwärme hört nicht plötzlich auf, wenn das Brennelement ins > Abklingbecken kommt und wenn die Brennelemente dort (teilweise) trocken > laufen, dann passiert dasselbe, wie im Kern. Die Zirkonium-Wasser-Reaktion benötigt zwei Dinge, die man im Abklingbecken nicht gleichzeitig an der gleichen Stelle haben kann: Wasser(dampf) und grosse Hitze. Wenn ausreichend Hitze, dann kein Wasser, denn im Unterschied zum RDB verdrückt sich der Wasserdampf sofort.
A. K. schrieb: > Die Zirkonium-Wasser-Reaktion benötigt zwei Dinge, die man > im Abklingbecken nicht gleichzeitig an der gleichen Stelle haben kann: > Wasser(dampf) und Hitze. Wenn Hitze, dann kein Wasser, denn im > Unterschied zum RDB verdrückt sich der Wasserdampf sofort. An der Oberfläche des Restkühlwassers dürfte jede Menge Dampf vorhanden sein und das Zirkalloy darüber hat die passende Temperatur. Lediglich der Druck ist nicht so hoch, wie im noch leidlich in takten Druckgefäß.
Uhu Uhuhu schrieb: > An der Oberfläche des Restkühlwassers dürfte jede Menge Dampf vorhanden > sein und das Zirkalloy darüber hat die passende Temperatur. Lediglich > der Druck ist nicht so hoch, wie im noch leidlich in takten Druckgefäß. Möglicherweise andersrum: Wasser komplett weg, seit einiger Zeit, Brennstäbe heisser und heisser und keiner merkt es, weil auf andere Dinge konzentriert. Irgendwann kommt jemand mit dem anfangs erwähnten Eimer Wasser ...
A. K. schrieb: > Uhu Uhuhu schrieb: > >> An der Oberfläche des Restkühlwassers dürfte jede Menge Dampf vorhanden >> sein und das Zirkalloy darüber hat die passende Temperatur. Lediglich >> der Druck ist nicht so hoch, wie im noch leidlich in takten Druckgefäß. > > Möglicherweise andersrum: Wasser komplett weg, seit einiger Zeit, > Brennstäbe heisser und heisser und keiner merkt es, weil auf andere > Dinge konzentriert. Irgendwann kommt jemand mit dem anfangs erwähnten > Eimer Wasser ... Wie lange wird es noch dauern, bis die Parole für die verbleibenden Mitarbeiter in den Blöcken heißt: rette sich wer kann .. ;)
Die Lage am Stromnetz wird noch dadurch verschärft, daß Japan zwei getrennte Stromnetze hat: das nördliche, vom Erdbeben betroffene läuft mit 50 Hz, das südliche, weitgehend intakte mit 60 Hz.
Platinenschwenker .. schrieb: > A. K. schrieb: > Wie lange wird es noch dauern, bis die Parole für die verbleibenden > Mitarbeiter in den Blöcken heißt: > > rette sich wer kann .. > > ;) 13.13 Uhr: Atomkraftwerk Fukushima: Strahlung zu hoch für Personal Die Strahlung im japanischen Kernkraftwerk in Fukushima ist weiter gestiegen. Die gemessenen Werte seien so hoch, dass das Personal nicht weiter in den Kontrollräumen des Reaktors bleiben könne, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. (http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2713406) Gibt es jemanden, der das nicht so deutet, dass jetzt alles sich selbst überlassen bleibt? Nun, das haben die Sowjets 1986 nicht fertig gebracht.
Jörg Wunsch schrieb: >> .. rette sich wer kann .. > 13.13 Uhr: Atomkraftwerk Fukushima: Strahlung zu hoch für Personal > Die Strahlung im japanischen Kernkraftwerk in Fukushima ist weiter > gestiegen. Die gemessenen Werte seien so hoch, dass das Personal nicht > weiter in den Kontrollräumen des Reaktors bleiben könne, berichtete die > japanische Nachrichtenagentur Kyodo. > (http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2713406) > Gibt es jemanden, der das nicht so deutet, dass jetzt alles sich selbst > überlassen bleibt? Nun, das haben die Sowjets 1986 nicht fertig > gebracht. Gestern kam noch mal eine ausführliche Doku über die Ereignisse damals in Tschernobyl. Da war tatsächlich zum Ereignis des GAUs der sicherste Ort der in der Kontrollwarte. Die ärmstem Schweine waren die rekrutierten Hilfskräfte, die vom Reaktordach mit primitivsten Mitteln und "Schutzkleidung" die brennenden Grafitreste wieder in den offenliegenden Reaktor zu werfen hatten.
Jörg Wunsch schrieb: > Gibt es jemanden, der das nicht so deutet, dass jetzt alles sich selbst > überlassen bleibt? Nun, das haben die Sowjets 1986 nicht fertig > gebracht. Fairerweise muss man sagen, dass die Situation noch nicht ganz vergleichbar ist. Der derzeitige Austritt von Radioaktivität ist - in der grossflächigen Verteilung, nicht der Vor-Ort-Dosis - wahrscheinlich nur ein Fliegenschiss gegenüber dem in Tschernobyl. Dort war es der Graphitbrand, der lokal wie weit entfernt für viel Dreck sorgte. Die nächste Stufe ist dann wohl das Kernmaterial in Kontakt mit Wasser ausserhalb des RDB. Wasserdampfexplosionen, die den Dreck lokal verteilen, irgendwelche Brände auf dem Gelände auslösen, die dann für die regionale Verteilung sorgen.
Jörg Wunsch schrieb: > (http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2713406) 13:01 Hochgestuft auf INES 6 - Na das ist aber jetzt wohl eindeutig genug
Mal zur möglichen Ausbreitung der Wolke Zitat "Diese Simulation der östereichischen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik zeigt die mögliche Ausbreitung der Verstrahlung" http://www.ftd.de/politik/international/:animierte-karte-die-strahlenwolke-von-fukushima/60026001.html
Vlad Tepesch schrieb: > Simon K. schrieb: >> Hehehe, ich hab vorhin am Mittagstisch noch gesagt: Womit pumpen die >> jetzt eigentlich das Wasser, wenn die stationären Pumpen nicht mehr >> funktionieren? Wahrscheinlich mit mobilen Diesel-Pumpen. Was ist denn, >> wenn die kein Sprit mehr kriegen (was ja durchaus nicht abwegig ist da >> oben). > > dadie großen Generaoren nur ne Stunde gelaufen sind, dürfte da ja > genügend Sprit da sein (Zitat von vorheriger Seite) Gerade erfahren: Auf dem Kraftwerksgelände stehen üblicherweise Tanks für den Diesel für die Pumpen. Allerdings sind diese Tanks komplett weggebügelt worden vom Tsunami.
Zum Märchen von der Eigensicherheit: Daß es damit bei den Reaktoren selbst nicht so weit her ist, weiß man spätestens seit Samstag. Seit heute morgen weiß man, daß noch nichtmal die Abklingbecken eigensicher sind.
Das Kraftwerk wurde wohl komplett "aufgegeben", angesichts der absoluten Machtlosigkeit scheint es sinnlos zu sein Menschenleben zu opfern. Es wird noch einiges an Aktivität in die Atmosphäre blasen. Schrecklich, wer jetzt noch helfen kann sind Wind und Regen. Man kann nur beten das nicht allzu viel auf bewohnten Gegenden herunterkommt. Helfen wird es nichts, dennoch mein Beileid allen betroffenen. Hier noch ein paar Fotos http://www.digitalglobe.com/digitalglobe2/downloads/DG_Analysis_Japan_Daiichi_Reactor_March2011.pdf
Laut SPON-Ticker sollen jetzt Hubschrauber zum Kühlen eingesetzt werden.
Jens Martin schrieb: > Das Kraftwerk wurde wohl komplett "aufgegeben", angesichts der absoluten > Machtlosigkeit scheint es sinnlos zu sein Menschenleben zu opfern. Frage mich schom die ganze Zeit sowieso wie die das mit den vorhandenen Mitarbeitern machen. Die bekommen doch permanent zumindest ungesunde Dosen an Strahlung ab. Das summiert sich doch. Die müssten doch eigentlich immer wieder ausgetauscht werden, um nicht einem dauerhaften Schaden davon zu tragen. Außerdem noch die permanente psychische Belastung, die noch oben drauf kommt. Wer soll das aushalten?!
Ja mittlerweile werden die Dosen gefährlich, wenn die Menschen noch länger vor Ort bleiben. Deswegen wird ja auch dort evakuiert.
Platinenschwenker .. schrieb: > Frage mich schom die ganze Zeit sowieso wie die das mit den vorhandenen > Mitarbeitern machen. Die bekommen doch permanent zumindest ungesunde > Dosen an Strahlung ab. Schutzkleidung und Atemmaske, tägliche Übung im Umgang mit potentiell kontaminiertem Material und Kleidung, vollständige Reinigung, Kontrolle davor/danach usw. Alpha- und Betastrahlung ist auf die Art einigermassen beherrschbar. Bei Gamma- und Neutronenstrahlung hast du schlechtere Karten.
A. K. schrieb: > Platinenschwenker .. schrieb: > >> Frage mich schom die ganze Zeit sowieso wie die das mit den vorhandenen >> Mitarbeitern machen. Die bekommen doch permanent zumindest ungesunde >> Dosen an Strahlung ab. > > Schutzkleidung und Atemmaske, tägliche Übung im Umgang mit potentiell > kontaminiertem Material und Kleidung, vollständige Reinigung, Kontrolle > davor/danach usw. Das betrifft aber eher den normalen Betriebsfall. Auf den sind sie eingerichtet und eingestellt (Dienst "nach Vorschrift"). Jetzt ist die Situation eine andere ..
Platinenschwenker .. schrieb: > Das betrifft aber eher den normalen Betriebsfall. Und eben die bis vor Kurzem vorliegende Situation deutlich erhöhter Strahlung. > Jetzt ist die Situation eine andere .. Deshalb wurden sie ja abgezogen. Generell: Entscheidend bei Verstrahlung ist bis zu einem gewissen Grad nicht so sehr das, was von aussen direkt auf dich einwirkt, sondern das, was du mit Luft, Wasser und Nahrung aufnimmst, als Staub rumträgst etc. Daher sind Zivilisten in der Umgebung von der gleichen Strahlung weit stärker gefährdet als entsprechend ausgestattete Profis.
kann es im Abklingbecken nach über 3 Monaten noch zu einer Kernschmelze kommen? Das kann doch nicht sein dass man die Blöcke 4-6 einfach ignoriert und die Kontrolle vollständig aufgibt. Zum auffüllen des Beckens von Reaktor 4 brauchen die anscheinend mehrere Tage. Es sind jetzt über 4 Tage, und die haben noch immer keinen Strom und genügend Pumpen in der Anlage das ist unvorstellbar. Traurig aber nach den Hubschraubern kommt dann nur noch das Sperrgebiet als Maßnahme! Wenn die so weitermachen, dann muss die INES Skala noch nach oben erweitert werden.
Uhu Uhuhu schrieb: > Laut SPON-Ticker sollen jetzt Hubschrauber zum Kühlen eingesetzt werden. Ein Tropfen auf den heißen Stein. Menschenmöglich wäre es vielleicht das Hafenbecken der Anlage zu verschließen, ein paar Feuerlöschboote und Hochdruckpumpen reinlegen. Damit dann eine Art künstlichen Regen über den betroffenen Anlagenteilen erzeugen. Das kühlt, wäscht Isoptope aus und die Hubschrauber sollten lieber mit Sandsäcke die Kaimauer seeseitig abdichten. Feuerlöschschiffe sind auch Tsunamifest, die fahren dann mal ne Stunde raus.
Timo S. schrieb: > Wenn die so weitermachen, dann muss die INES Skala noch nach oben > erweitert werden. Bezogen auf die aktuelle Situation ist sie es. Nach der derzeitigen Einstufung als INES-6 kommt noch INES-7 (Tschernobyl).
Timo S. schrieb: > kann es im Abklingbecken nach über 3 Monaten noch zu einer Kernschmelze > kommen? Wikipedia: "Bei einem beispielhaften Gewicht der Brennelemente von ca 100 Tonnen würden selbst nach dreimonatiger Kühlung die Brennelemente nach rund 1h 15 Minuten ohne Kühlung den Schmelzpunkt erreichen."
Jens Martin schrieb: > Feuerlöschschiffe sind auch Tsunamifest, die fahren dann mal ne Stunde > raus. Alle Schiffe sind es, es sei denn sie liegen im Hafen.
Silvia A. schrieb: > Allerdings gibt es bisher nur ein INES-7 Ereignis Du meinst, nach diesem muss ein INES-8 anfügen? Hoffen wirs nicht.
Hat hier jemand ne Ahnung welche Art von Jodtabletten dafür nötig sind? Ich bin gerade etwa 8000km näher dran als die meisten vom Forum hier und mache mir ein klein wenig Sorgen. Wenn sich erstmal alle richtig Sorgen machen, gibts in der Apotheke bestimmt keine solchen Tabletten mehr zu kaufen...
wie würdest Du das mutwillige Herbeiführen einer offenen Kernschmelze im Abklingbekecken von Block 4 (was ist mit Block 5 und 6 ) einstufen? Bei den anderen Blöcken ist wenigstens noch etwas Beton und Stahl drüber. Die haben anscheinend erst gemerkt das da was nicht stimmt als es eine Explosion gab und die Aussenhülle beschädigt wurde. Ich möchte mir nicht vortsellen was die sonst noch so "übersehen". Radioaktivität kann da IMHO erst freiwerden wenn das Wasser kocht.
Jens Martin schrieb: >> Alle Schiffe sind es, es sei denn sie liegen im Hafen. > > Ach wirklich? Ja. Weit draussen ist ein Tsunami allenfalls per GPS messbar. http://de.wikipedia.org/wiki/Tsunami#Wellenl.C3.A4nge
Stephan S. schrieb: > Hat hier jemand ne Ahnung welche Art von Jodtabletten dafür nötig sind? > Ich bin gerade etwa 8000km näher dran als die meisten vom Forum hier und > mache mir ein klein wenig Sorgen. Wenn sich erstmal alle richtig Sorgen > machen, gibts in der Apotheke bestimmt keine solchen Tabletten mehr zu > kaufen... Scheissegal, das Jod im Körper blockiert die Aufnahme von externem aber sprich mit nem Mediziner drüber !vorm schlucken!.
Sorry für den Doppelpost, aber beim ersten Mal wurde kein Text angezeigt. Mit dem Mediziner sprechen? Geht nicht. Der versteht mich nicht und ich ihn nicht. Und wenn ich jemand anderen von hier bitte zu übersetzen, dann lachen mich alle nur aus.
Stephan S. schrieb: > Mit dem Mediziner sprechen? Geht nicht. Der versteht mich nicht und ich > ihn nicht. Und wenn ich jemand anderen von hier bitte zu übersetzen, > dann lachen mich alle nur aus. Dann ruf deinen Hausarzt an oder einen Strahlenmediziner in der Heimat.
Stephan S. schrieb: > Mit dem Mediziner sprechen? Geht nicht. Der versteht mich nicht und ich > ihn nicht. Und wenn ich jemand anderen von hier bitte zu übersetzen, > dann lachen mich alle nur aus. Da gehst du nach dem Freibier-Prinzip vor: Wo die meisten Menschen anstehen und der Vorrat rasch schwindet, das muss es sein.
A. K. schrieb: > Aber die Jodtablette in der Apotheke (oder wo immer das vertrieben > wird), die findet man? Oder gehst du da nach dem Freibier-Prinzip vor: > Wo die meisten Menschen anstehen und der Vorrat rasch schwindet, das > muss es sein? Sorry, aber hast du momentan eigentlich keine anderen Sorgen als mit sinnlosen Kommentaren Threads vollzumüllen?
Jens Martin schrieb: > Sorry, aber hast du momentan eigentlich keine anderen Sorgen als mit > sinnlosen Kommentaren Threads vollzumüllen? Wollte es grad umformulieren, damit es nicht so dämlich klingt. Aber im Kern ist das ernst gemeint. Ehrlich: Was nützt dir ein Tipp hier aus dem Forum? Welche Art Antwort hülfe dir im asiatischen Raum mit Medizin/Pharma in falscher Schrift und unverständlicher Sprache denn weiter? Andererseits bist du garantiert nicht der einzige, der welche sucht. Wenn der Laden voll ist und 3/4 der Leute die gleiche Schachtel raustragen, dann scheint mir das ein recht sicheres Indiz zu sein.
> Sorry, aber hast du momentan eigentlich keine anderen Sorgen als mit > sinnlosen Kommentaren Threas vollzumüllen? A. K. schrieb: > Ehrlich: .. > > Andererseits Ich kann mich nur wiederholen.
> Jodtablette
War im Radio: Sind Tabletten mit "gewöhnlichem", d.h. nicht radioaktivem
Jod.
Also dasselbe, was bei Jodmangel verabreicht wird.
Die Dosierung muss relativ hoch sein, nach meiner Erinnerung
Grössenordnung 1 Gramm.
Ist es VORHER im Körper, wird das radioaktive nicht mehr eingelagert und
wieder ausgeschieden.
Naja, ich bin ja noch immer über 3000 km weg. So dringlich ists wohl noch nicht. Aber nachdenklich macht mich das schon. Wenn ichs wirklich dringlicher sehen würde, dann würd ich mir die Info schon so schnell wie möglich von zuverlässiger Stelle holen. Werd euch nicht weiter stören :-)
wie ist die Stimmung in anderen Ländern, insbesondere im atomgläubigen Frankreich? Was hört man aus Russland, China, Westküste USA, werden dort irgendwelche Vorkehrungen getroffen?
1 | 17.00 Uhr: Oettinger kündigt Stresstest für europäische Atomkraftwerke an |
2 | |
3 | |
4 | EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat Stresstests für alle |
5 | Kernkraftwerke in Europa angekündigt. Es habe auf der von ihm einberufenen |
6 | Krisensitzung mit Vertretern der Industrie und der Mitgliedsstaaten eine |
7 | „einvernehmliche Zustimmung" zu den Stresstests gegeben. Die Tests würden |
8 | auf freiwilliger Basis aber nach allgemein anerkannten Regeln durchgeführt, |
9 | sagte Oettinger. Einen Zeitpunkt dafür nannte er zunächst nicht. |
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2713406 Ich habe eine starke Assoziation des Wortes "Test" in diesem Kontext ... Lasst uns unsere laufende Kraftwerke stressen um zu zeigen wie sicher sie sind?
A. K. schrieb: > Generell: Entscheidend bei Verstrahlung ist bis zu einem gewissen Grad > nicht so sehr das, was von aussen direkt auf dich einwirkt, sondern das, > was du mit Luft, Wasser und Nahrung aufnimmst, als Staub rumträgst etc. > Daher sind Zivilisten in der Umgebung von der gleichen Strahlung weit > stärker gefährdet als entsprechend ausgestattete Profis. Mitarbeiter sind immer auch Zivilisten, nämlich dann wenn sie das Werkstor verlassen. Oder übernachten die jetzt alle neuerdings im AKW? Und wer verpflegt die dann dort? Der lokale Pizzadienst? Ne die sind genau so gefährdet. Den einzigen Vorteil den sie haben ist der Zugriff auf eigene Messgerätschaften.
Platinenschwenker .. schrieb: > Mitarbeiter sind immer auch Zivilisten, nämlich dann wenn sie das > Werkstor verlassen. Auch in den letzten Tagen? Bevölkerung ist evakuiert, zwischendrin irren ein paar KW-Angehörige in Freizeitkleidung auf den leeren Strassen herum oder fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit? Interessantes Bild. > Und wer verpflegt die dann dort? Der lokale Pizzadienst? Ich will hoffen, dass der Betreiber wenigstens das hingekriegt hat.
Daniel -------- schrieb: > wie ist die Stimmung in anderen Ländern, insbesondere im > atomgläubigen Frankreich? Wir haben Kollegen aus Frankreich, die stehen in regelmäßigem Kontakt mit ihren dortigen Kollegen. Solche Diskussionen wie bei uns (Kernkraft in Frage stellen) gibt es dort nicht. Die Betroffenheit wegen der Katastrophe ist genau so groß wie bei uns, aber die anti-Atom-Hysterie wie bei uns ist dort nicht existent. Kann man sehen, wie man will.
A. K. schrieb: > Platinenschwenker .. schrieb: > >> Mitarbeiter sind immer auch Zivilisten, nämlich dann wenn sie das >> Werkstor verlassen. > > Auch in den letzten Tagen? Bevölkerung ist evakuiert, zwischendrin irren > ein paar KW-Angehörige in Freizeitkleidung auf den leeren Strassen herum > oder fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit? Interessantes Bild. Warum gleich in die Lächerlichkeit verfallen? Wer würde sich freiwillig über mehrere Tage an einem Stück in einem an nuklearer Havarie drohenden Gebäude länger aufhalten als unbedingt nötig? Die Leute haben Familien, müssen auch mal psychisch auftanken. Das sind keine Cyborgs, keine Roboter. Da gibt es Spannungen untereinander usw. Stell dir das nur mal nicht zu einfach vor. Was auf den Strassen los oder nicht los ist wissen wir nicht. Genau so gut können Sicherheitskräfte allerorts sein. Das muss nicht überall menschenleer sein. Erfahrungsgemäß gibt es auch immer Leute, die sich aus ihrem Haus nicht vertreiben lassen wollen. >> Und wer verpflegt die dann dort? Der lokale Pizzadienst? > Ich will hoffen, dass der Betreiber wenigstens das hingekriegt hat. Und der Betreiber ist auch drauf vorbereitet für frische Kleidung für alle zu sorgen? Dem gehen auch mal irgendwann die Vorräte aus und wenn kaum Strom vor Ort vorhanden ist, ernähren sich die Mitarbeiter jetzt aus kalten Büchsen? Ich will mal denjenigen sehen, der in so einer Lage auf irgend einer Pritche im AKW genügend ruhe findet (echter Schlaf!) um anschließend ausgeruht die richtigen Entscheidungen in brenzligen Situationen zu treffen. Ohne Austausch der Mitarbeiter wird es kaum gehen ..
Ich glaube nicht, dass die Familien der Arbeiter noch vor Ort sind. Und ich glaube auch nicht, dass sich da nur einer Ausruhen wird. Mich würde es nicht wundern, wenn die Leute seit Tagen kaum geschlafen und nichts gegessen haben - aber nicht wegen schlechter Versorgung, sondern weil sie es einfach nicht mehr können in dieser Situation. Ob das mit Austauschen funktioniert wage ich mal zu bezweifeln...
Aktuell unter t-online: "AKW-Mitarbeiter geben Kontrollraum auf. Die Strahlendosis in Fukushima I ist zu hoch." Im Radio hiess es bis dato, nur im Kontrollraum könnte man wg. der dort etwas abgeschirmten Strahlung noch arbeiten. Und nun ?
Platinenschwenker .. schrieb: > Die Leute haben Familien, müssen auch mal psychisch auftanken. Wenn du es schaffst, dich zusammen mit deiner Familie auf 5m² zusammen mit zig anderen Familien in der Turnhalle 40km weg von zu Hause psychisch aufzutanken - Respekt! Wichtig ist: Die Leute müssen wissen wie es ihren Familien geht, dass für sie gesorgt ist, sie sicher sind. Daneben zu sitzen ist nicht der entscheidende Punkt. > Roboter. Da gibt es Spannungen untereinander usw. Stell dir das nur mal > nicht zu einfach vor. Tu ich nicht. Aber die Vorstellung, nach getaner Arbeit in solch einer Krise zur Familie zu kommen und dort die Probleme von der Arbeit und dem ganzen Land abschalten zu können, die finde ich krass. Wahrscheinlicher führt das dazu, dass neben den Problemen am Job nun auch die Probleme der übrigen Familienmitglieder und der teilweise weggeschwemmten Verwandschaft auf dich eindrängen (da war ein kleines Erdbeben, und auch ein bischen Wasser, schon vergessen?). Ausserdem kann ich mir grad bei Japanern nur schwer vorstellen, dass in solch einer Situation jemand ohne Einsatz von Waffengewalt von der Arbeitsstätte wegzubewegen ist, es sei denn er hat Angst um seine Familie. > Und der Betreiber ist auch drauf vorbereitet für frische Kleidung für > alle zu sorgen? Dem gehen auch mal irgendwann die Vorräte aus und wenn > kaum Strom vor Ort vorhanden ist, ernähren sich die Mitarbeiter jetzt > aus kalten Büchsen? Bleib auf dem Teppich. Das sind grad erst wenige Tage.
Stefan L. schrieb: > Ich glaube nicht, dass die Familien der Arbeiter noch vor Ort sind. Zumindest die Evakuierungszone berägt "nur" 30 Km. Das sind so noch keine Entfernungen. Ob die alle eine Möglichkeit haben in den Süden zu fliehen ist noch die Frage. Man könnte auch umgekehrt argumentieren und sich fragen, ob die Frauen in dieser schweren Stunde nicht doch in der Nähe ihrer Männer bleiben wollen?? Keine Ahnung, wie das im Augenblic dort läuft. > Und > ich glaube auch nicht, dass sich da nur einer Ausruhen wird. Mich würde > es nicht wundern, wenn die Leute seit Tagen kaum geschlafen und nichts > gegessen haben - aber nicht wegen schlechter Versorgung, sondern weil > sie es einfach nicht mehr können in dieser Situation. Das kann ich mir auch alles lebhaft vorstellen. Nur ist die Frage ob solche Leute dann noch die richtigen Entscheidungen treffen in der Not. Aber vielleicht erklärt das auch das ein- oder andere was geschehen ist .. > Ob das mit Austauschen funktioniert wage ich mal zu bezweifeln... Also so wie in "Stalingrad" sollte es nicht laufen mit der Versorgung .. ;)
A. K. schrieb: > Wenn du es schaffst, dich zusammen mit deiner Familie auf 5m² zusammen > mit zig anderen Familien in der Turnhalle 40km weg von zu Hause > psychisch aufzutanken - Respekt! Woher willst du wissen, dass jeder in eine Turnhalle gepfercht wurde? Das betrifft nur Leute die vom Tsunami in der Küstenregion beeinträchtigt wurden. Der Rest wird nach wie vor in seinen Häusern sein. > Wichtig ist: Die Leute müssen wissen wie es ihren Familien geht, dass > für sie gesorgt ist, sie sicher sind. Daneben zu sitzen ist nicht der > entscheidende Punkt. Das kannst du nur für dich aber NIEMALS für andere entscheiden. > .. Aber die Vorstellung, nach getaner Arbeit in solch einer > Krise zur Familie zu kommen und dort die Probleme von der Arbeit und dem > ganzen Land abschalten zu können, die finde ich krass. Was ist daran krass? Das ist der normale Alltag, so kennen es die Familien. Was sie nicht kennen ist die tagelange Abwesenheit ihrer Angehörigen in einem havarierenden Reaktor. > Wahrscheinlicher > führt das dazu, dass neben den Problemen am Job nun auch die Probleme > der übrigen Familienmitglieder und der teilweise weggeschwemmten > Verwandschaft auf dich eindrängen (da war ein kleines Erdbeben, und auch > ein bischen Wasser, schon vergessen?). Das drängt so und so auf die Leute ein wenn sie Kommunikation untereinander haben. > Ausserdem kann ich mir grad bei Japanern nur schwer vorstellen, dass in > solch einer Situation jemand ohne Einsatz von Waffengewalt von der > Arbeitsstätte wegzubewegen ist, es sei denn er hat Angst um seine > Familie. Nun denn, auch ein Japaner wird irgendwo einen Selbsterhaltungstrieb haben und sich nicht für seinen Arbeitgeber opfern wollen. > Bleib auf dem Teppich. Das sind grad erst wenige Tage. Die keiner in den gleichen Klamotten ohne gescheite Hygiene verbringen möchte, zumal er gar nicht weiß wie lange das Spektakel anhält. Ich bleibe dabei, die Männer (und Frauen) muss man schichtweise austauschen, sonst ist der Krieg nicht zu gewinnen.
Platinenschwenker .. schrieb: > Nun denn, auch ein Japaner wird irgendwo einen Selbsterhaltungstrieb > haben und sich nicht für seinen Arbeitgeber opfern wollen. Es geht doch schon lang nicht mehr um den Arbeitgeber. Wenn es darum geht, eine globale Katastrophe zu verhindern, wird bei dem einen oder anderen der Selbsterhaltungstrieb aussetzen.
Nur der Vollständigkeit halber: nachdem oben die Karte von Dt mit den Messwerten war Hier ist die Karte von Österreich: http://lebensministerium.at/article/articleview/81383/1/29344 MfG P.Wassi
Tepco hat ja schon offiziell nach "Freiwilligen" (Amerikanische und Japanische Soldaten) gefragt die mit Hubschraubern das schlimmste verhindern sollen. Eigene Hubschrauber haben die für so einen Einsatz nicht. Das Ding da unten geht seinen Gang, da kann man jetzt nicht mehr viel machen. Anscheinend wurde seit fast 4 Tagen keine Möglichkeit ausgelassen den Karren tiefer in den Dreck zu fahren. Als zu Anfang noch Hilfe angeboten wurde, ist dies abgelehnt worden (wenn ich mich recht erinnere). Ich kann mir allerdings auch nicht vorstellen dass sich Amerikaner in dieser Situation mit großer Selbstaufopeferung bereit erklären das zu machen. Bei Block 4 ist wahrscheinlich eher Beton angebracht. Interessant ist auch die Aussage das bei den Blöcken 5 und 6 nur ein drittel der Brennstäbe im Anklingbecken ist. Da drängt sich die Frage auf wo die anderen Brennstäbe vor sich hin kochen. Stecken die noch im (offenen) Reaktor? Wir werdens erfahren, frühestens bei der nächsten größeren Explosion. Die haben jetzt "nicht" mal ein paar MW im Griff und spielen sonst mit zig GW rum. Thilo wie schätzt Du mittlerweile die Lage dort ein?
Platinenschwenker .. schrieb: > Nun denn, auch ein Japaner wird irgendwo einen Selbsterhaltungstrieb > haben und sich nicht für seinen Arbeitgeber opfern wollen. Nein? Die Japaner haben sogar ein eigenes Wort dafür gebildet, und dabei geht es noch nicht einmal um irgendwelche Krisen sondern um den ganz normalen Alltag: http://www.sueddeutsche.de/karriere/ueberarbeitung-in-japan-schuften-bis-zum-tod-1.148349
Bei allem Leid: GAU ist der größte anzunehmende Unfall. Es ist also doch schon ein Superlativ! Der schnellste Läufer = der Läufer, der am schnellsten läuft. Gibt es da noch den super-schnellsten Läufer? Er läuft auch am schnellsten. GAU ist ein Superlativ, den man nicht steigern kann. Wenn dies doch geschieht, dann aus Hilflosigkeit, mit den Ereignissen fertig zu werden. Ähnliches gibt es auch an anderen Stellen: da gibt es den "aktuellsten" Verkehrsservice. Doch mehr als aktuell gibt es eigentlich nicht, "aktuellst" ist also sprachlicher Unsinn. Die Frage könnte sich dann nur darauf konzentrieren, was unter "anzunehmen" zu verstehen sein. Landläufig würde man sagen "anzunehmen" sei gleichbedeutend wie "vorstellbar". Und vorstellbar ist viel. Mag sein, dass sich unter dem KKW ein Vulkan nach oben durcharbeitet - dann wird es auch problematisch. Vorstellbar ist so etwas aber. Die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen währen dann eine Folge des mangelhaften Vorstellungsvermögens der Leute, die sich die Konstruktion überlegt haben. Schlimmer könnte sein, "anzunehmen" mit "wird schon nicht so schnell nix passieren" gleichzusetzen. Dann ist "anzunehmen" eine betriebswirtschaftliche Größe mit der man die richtig teuren Schadensfälle ausblendet um weiter im Geschäft zu bleiben...
und hier eine Ausbreitungsimulation für den Cäsium fallout http://media.vol.at/infografik/20110315_fuku_Cs-137-glob_12.gif
Timo S. schrieb: > Interessant ist auch die Aussage das bei den Blöcken 5 und 6 nur ein > drittel der Brennstäbe im Anklingbecken ist. Da drängt sich die Frage > auf wo die anderen Brennstäbe vor sich hin kochen. Es gibt in der Anlage ein zentrales Lager für abgebrannte Brennelemente.
A. K. schrieb: > Nein? Die Japaner haben sogar ein eigenes Wort dafür gebildet, und dabei > geht es noch nicht einmal um irgendwelche Krisen sondern um den ganz > normalen Alltag: Was im normalen Alltag ist wird den Leuten dort vor Ort ziemlich egal sein. Es geht jetzt darum einen Super-Gau zu verhindern. Loyalität gegenüber des Arbeitgebers wird denen jetzt sicherlich nicht mehr durch den Kopf gehen.
Michael K-punkt schrieb: > GAU ist ein Superlativ, den man nicht steigern kann. Banal: Jenseits des grössten anzunehmenden Unfalls liegen die nicht mehr anzunehmenden Unfälle. Zu unwahrscheinlich, kann nicht auftreten, sie zu berücksichtigen ist zu teuer, ... Anders gesagt: Es sei nicht anzunehmen, dass diese Unfälle auftreten können. So jedenfalls die sprachlogische Seite davon.
Silvia A. schrieb: > Gibt es so eine Karte auch von Japan ? http://www.bousai.ne.jp/eng/index.html Hier ein Spreasheet mit "historischen" Daten der letzen Tage: https://spreadsheets.google.com/ccc?key=0AqRrTmNrEqx0dGdYdTg2c0FjU2txTlZieUNvb0hfQnc#gid=0 Und nein, die Messergebnisse der "interessanten" Prefekturen werden nicht veröffentlicht.
Die Ehre sich nicht "davon zu stehlen", gehört bei den Japanern ganz oben auf die Liste. Dazu kommt ein verbreiter Glaube an Reinkarnation und der glaube an karmische Zusamenhänge zwischen den Leben. Ein Weglaufen bedeutet nicht nur Ehrverlust, sondern darüber hinaus negatives Karma aufzubauen, welches ins nächste Leben mitgetragen wird. ...
Stefan L. schrieb: > sein. Es geht jetzt darum einen Super-Gau zu verhindern. Loyalität > gegenüber des Arbeitgebers wird denen jetzt sicherlich nicht mehr durch > den Kopf gehen. Klar. Ich wollte nur Platinenschwenker deutlich machen, dass sich viele Japaner auch ganz ohne Krise mehr um das Wohl des Arbeitgebers Sorgen machen als um das eigene. Dass mit Krise noch weitere Motive selbstlosen Handelns hinzu kommen ist mir klar. Die etwas pointierte europäische Modellvorstellung, nach der Punkt 17:00 mit Feierabend die Maurer die Ziegel fallen lassen wo immer sie grad stehen, die ist für Japan recht absurd.
Alexander B. schrieb: > Und nein, die Messergebnisse der "interessanten" Prefekturen werden > nicht veröffentlicht. Ich hoffe das liegt an Technischen defekten, alles andere wäre eine Sauerrei
Timo S. schrieb: > Thilo wie schätzt Du mittlerweile die Lage dort ein? Man sollte hoffen, dass die restlichen BEs schon im Transportbehälter sind. Ansonsten sieht's düster aus. Außer Kühlen von oben bleibt wirklich nichts übrig. Beton würde die Sache wohl verschlimmern, weil das Wasser darin verdampft und der Rest des Betons eine weitere Kühlung sehr erschwert. Wenn jetzt die freiliegenden Abklingbecken austrocknen verschlimmert sich die Lage noch, vor Allem bei MOX-Elementen. Wenn man's oben nicht dicht kriegt, dürfte noch einiges kommen. Ich denke, alle Spekulationen bzgl. Generator oder Pumpen vor Ort zu bringen sind müßig. Ein Dieselmotor mit weit > 10 Tonnen und ein ebenso schwerer Generator lässt sich eben nicht so einfach vor Ort bringen, ganz zu schweigen von der Installation und dem Anschluss. Die Leute dort dürften genügend zu Essen haben (Combat-Rationen), ist bei uns jedenfalls so. Die Mannschaft kann so einige Wochen dort bleiben, abgeschnitten von der Außenwelt. Klamotten und Hygiene sind Nebensache in diesem Fall. Hier bei uns jetzt Jod-Tabletten zu hamstern ist Blödsinn. Bis das Jod aus Japan bei uns ist, ist es so weit zerfallen, dass es unschädlich ist, auch die Verdünnung in der Atmosphäre ist so stark, dass man hier nichts davon merken wird. Die Tabletten schaden dann mehr, als sie helfen. - meine Einschätzung -
A. K. schrieb: > Michael K-punkt schrieb: > >> GAU ist ein Superlativ, den man nicht steigern kann. > > Banal: Jenseits des grössten anzunehmenden Unfalls liegen die nicht mehr > anzunehmenden Unfälle. Zu unwahrscheinlich, kann nicht auftreten, sie zu > berücksichtigen ist zu teuer, ... > > Anders gesagt: Es sei nicht anzunehmen, dass diese Unfälle auftreten > können. So jedenfalls die sprachlogische Seite davon. Für mich ist der größte anzunehmende Unfall das "schlimmste was passieren kann". Und da ist der Vorstellungskraft ja keine Grenze gesetzt. Es scheint sich also beim GAU um den "Größten von den Betreibern Angenommenen Unfall" zu handeln. Denn was anzunehmen ist oder nicht müsste ja erst einmal diskutiert werden. Und da sind wir wieder bei deinem "Es sei nicht anzunehmen..." Dies ist ja keine technische Frage sondern wohl eher eine finanzielle... Der GAU wird so zu einer sehr persönlichen Angelegenheit. Für einen Ehemann ist es schon der GAU wenn kein Bier mehr im Kühlschrank ist - für den anderen ist es ein GAU, wenn die Frau fremdgeht. - Es kommt eben darauf an, was der Betroffene jeweils "angenommen" hat.
Michael K-punkt schrieb: > Der GAU wird so zu einer sehr persönlichen Angelegenheit. Für einen > Ehemann ist es schon der GAU wenn kein Bier mehr im Kühlschrank ist - > für den anderen ist es ein GAU, wenn die Frau fremdgeht. - Es kommt eben > darauf an, was der Betroffene jeweils "angenommen" hat. Der G rößte A nzunehmende U nsympath ist und bleibt Sigmar Gabriel. Der trotz all dem Chaos und Leid seinen Wahlkampf und die Schlammschlacht gegen seine politischen Gegner unverhohlen weiter betreibt. Ich finde so ein Verhalten widerlich!
A. K. schrieb: > Ich wollte nur Platinenschwenker deutlich machen, dass sich viele > Japaner auch ganz ohne Krise mehr um das Wohl des Arbeitgebers Sorgen > machen als um das eigene. Wenn es um die eigene Gesundheit geht dann ist das schön blöd. Die eigene Unversehrtheit hat noch immer den höchsten Rang und nicht die Pfründe des Arbeitgebers. > Dass mit Krise noch weitere Motive selbstlosen > Handelns hinzu kommen ist mir klar. Selbstlosigkeit ist dann keine Tugend mehr, wenn sie von Dummheit und Tollkühnheit getragen wird. > Die etwas pointierte europäische Modellvorstellung, nach der Punkt 17:00 > mit Feierabend die Maurer die Ziegel fallen lassen wo immer sie grad > stehen, die ist für Japan recht absurd. Das habe ich weder gemeint noch gesagt. Verzerre nicht immer meine Aussagen in Richtung Dümmlichkeit, das mag ich überhaupt nicht. Mein Argument war, es braucht ausgeruhte Mitarbeiter wenn es um wichtige Entscheidungen geht. Ausgepumpte Wracks möchte ich an den Schaltstellen einer Nukleareinrichtung jedenfalls nicht wissen.
Thilo M. schrieb: > Der > > G rößte > A nzunehmende > U nsympath > > ist und bleibt Sigmar Gabriel. > Der trotz all dem Chaos und Leid seinen Wahlkampf und die > Schlammschlacht gegen seine politischen Gegner unverhohlen weiter > betreibt. > Ich finde so ein Verhalten widerlich! geht mir runter wie ÖL! Ohne zu sagen, dass die einen jetzt besser wären als die anderen: Die Oppositionsrolle ist immer die, den Entscheidungen der Regierung am Kessel zu flicken: CDU/FDP halten an KKW fest = verbohrte EVU-Lobby! CDU/FDP wollen weg von KKW = Meinungsumkipper, die damit Wahlkampf betreiben wollen. Ähnliches würden wir aber wohl auch hören, wenn es andersherum wäre. So verkommen ist unsere politische Kultur.
Michael K-punkt schrieb: > Es scheint sich also beim GAU um den "Größten von den Betreibern > Angenommenen Unfall" zu handeln. Auch als Auslegungsstörfall bekannt. > Der GAU wird so zu einer sehr persönlichen Angelegenheit. Wobei ich es für wahrscheinlich halte, dass die Rahmenbedingungen, für welche Störfälle eine Anlage ausgelegt werden muss, durch staatliche Institutionen vorgegeben werden, nicht bloss nach Finanzlage des Erbauers.
Thilo M. schrieb: > ist und bleibt Sigmar Gabriel. > Der trotz all dem Chaos und Leid seinen Wahlkampf und die > Schlammschlacht gegen seine politischen Gegner unverhohlen weiter > betreibt. > Ich finde so ein Verhalten widerlich! was meinst du denn, was merkel gerade macht? aktionismus, um den Schaden bei den anstehenden Landtagswahlen so gering wie möglich zu halten. andererseits verstehe ich die Atomgegner. Seit Jahren reden sie gegen die CDX- und Lobby-"unsere Kraftwerke sind Sicher"-Gebetsmühlen. Die Schwachstellen der Reaktoren waren alle schon länger bekann. Nur wurde aus Profitgeilheit nix unternommen. Nun tritt ein Unfall ein, vor dem schon lange gewarnt wurde. Was soll man da anderes, als "ich habs dir gleich gesagt - jetzt tu was, bevor es bei uns auch passiert" machen?
@ Platinenschwenker .. (platinenschwenker) >Wenn es um die eigene Gesundheit geht dann ist das schön blöd. Die >eigene Unversehrtheit hat noch immer den höchsten Rang und nicht die >Pfründe des Arbeitgebers. [ ] Du hast Ahnung von Japan. [x] Du bist naiv. >Selbstlosigkeit ist dann keine Tugend mehr, wenn sie von Dummheit und >Tollkühnheit getragen wird. Schau dir mal die Geschichte Japans an. Stichwort 2. Weltkrieg, Kamikaze und so. >Argument war, es braucht ausgeruhte Mitarbeiter wenn es um wichtige >Entscheidungen geht. Ausgepumpte Wracks möchte ich an den Schaltstellen >einer Nukleareinrichtung jedenfalls nicht wissen. [ ] Du kennst den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Dort herrscht im Moment defacto Krieg! Da gibt es kein Pardon und kein "wir müssten mal, besser wäre es". Man kann nur alles denkbare und machbare an die Front werfen und hoffen. Nicht schön, aber praktisch alternativlos. Und gute Links zum Thema japanische Mentalität wurden ja schon gepostet, man sollte sie halt mal lesen. http://www.sueddeutsche.de/karriere/ueberarbeitung-in-japan-schuften-bis-zum-tod-1.148349 http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2713406 MFG Falk
Vlad Tepesch schrieb: > Nun tritt ein Unfall ein, vor dem schon lange gewarnt wurde. Was soll > man da anderes, als "ich habs dir gleich gesagt - jetzt tu was, bevor es > bei uns auch passiert" machen? Ich will nicht schönreden, wie die Bundesregierung reagiert hat. Die einzig richtige Reaktion wäre gewesen, die Reaktoren gleichen Typs (Siedewasser-Reaktoren, meiner Meinung nach sicherheitstechnischer Blödsinn) sofort vom Netz zu nehmen. Die Regierung ist jetzt eben unter Zeitdruck, völlig überrumpelt und äußert sich teilweise recht konfus.
Thilo M. schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> Der GAU wird so zu einer sehr persönlichen Angelegenheit. Für einen >> Ehemann ist es schon der GAU wenn kein Bier mehr im Kühlschrank ist - >> für den anderen ist es ein GAU, wenn die Frau fremdgeht. - Es kommt eben >> darauf an, was der Betroffene jeweils "angenommen" hat. > > Der > > G rößte > A nzunehmende > U nsympath > > ist und bleibt Sigmar Gabriel. > Der trotz all dem Chaos und Leid seinen Wahlkampf und die > Schlammschlacht gegen seine politischen Gegner unverhohlen weiter > betreibt. > Ich finde so ein Verhalten widerlich! Andere Menschen finden Kleinreden atomarer Gefahren noch viel widerlicher. Trotzdem ist die Grundlage und Ursache dafür, daß die Gefahren erst initialisiert werden und sich in diesem Fall die nichtkalhulierten Gefahren potenziert und realisiert haben, bishin zur nun schon wahrscheinlichen Unbewohnbarkeit der gesamten Insel. Thilo, ich gebe dir recht Poltiker grundsätzlich sind unsypatisch, aberlieber ertrage ich tausende von denen als einen Atomunfall in 1000 km Entfenung oder irgendwo anders auf der Welt. Wie man hört müsst ihr jetzt die Gelddruckmaschine abstellen. Ich verstehe also auch deine ganz persönlichr Betroffenheit. MfG Winne
Winfried J. schrieb: > Wie man hört müsst ihr jetzt die Gelddruckmaschine abstellen. Ich > verstehe also auch deine ganz persönlichr Betroffenheit. Nur die kleine. Bin auch nicht sonderlich betroffen. Meine persönliche Meinung hierzu kann ich dir bei einem Bier sagen, aber nicht hier. ;-)
Thilo M. schrieb: > einzig richtige Reaktion wäre gewesen, die Reaktoren gleichen Typs > (Siedewasser-Reaktoren, meiner Meinung nach sicherheitstechnischer > Blödsinn) sofort vom Netz zu nehmen. Ohne diese Einschätzung in Frage zu stellen: Inwieweit hat dieses technische Prinzip "Siedewasserreaktor" zu dem Problem beigetragen? Das gängigste Argument, die Kontaminierung von Komponenten im Maschinenhaus ausserhalb des Reaktorgebäudes und damit auch ausserhalb des hierzulande üblichen erweiterten Containments, hat nach bisheriger Erkenntnislage nicht zum Problem beigetragen. Massgeblich dazu beigetragen haben Fehler, die nach meinem Eindruck auch bei einem Druckwasserreaktor hätten ähnlich konzipiert sein können. Wie ein recht enges Containment mit Abklingbecken ausserhalb, problematische Stromversorgung, zu begrenzte Ausfallszenarien der Not/Nachkühlung, Nichtberücksichtigung von grossen Tsunamis usw.
@ Vlad Tepesch (vlad_tepesch) >> alternativlos. >MÖP - schon wieder dieses Unwort OK, OK, es gibt wahrscheinlich auch hier mehrere Alternativen, wobei darüber nicht wirklich diskutieren kann, u.a. weil ich von Kerntechnik keine Ahnung habe. MFG Falk
So schnell werde ich nicht hochkommen wenngleich meine Frau aus Horkheim stammt Unweit Heilbronn stammt --> Neckarwestheim 30km Ansonsten gibt es ja noch mail/PN und falls du mal in Richtung Süden(Vorarlberg) kommen solltes bist du gern auf mehr als ein Bier eingeladen. Ich war übrigens -1990 in berlin auf der Schaltwarte eines Heizkraftwerks tätig und hatte Schaltberechtigung-30kV. Wir hätten also genug zu plaudern trotz oder gerade wegen unterschiedlicher Sichtweisen und Erfahrungen. MfG Winne
Falk Brunner schrieb: > [ ] Du hast Ahnung von Japan. > [ ] Du bist naiv. [x] Du weißt zum Glück was im Extremfall wirklich wichtig ist, nämlich zuerst DU selbst. [x] Ich heiße Falk und hätte auf der Titanik erst alle anderen in die Rettungsbote gelassen, dann erst hätte ich mir um meine eigene Rettung Gedanken gemacht. > Schau dir mal die Geschichte Japans an. Stichwort 2. Weltkrieg, Kamikaze > und so. Andere Generation. Andere Rahmenbedingungen. Andere Zeit. Sind etwa die Deutschen noch immer so Kriegslüstern wie Anno 194x? > [ ] Du kennst den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. [ ] Du weißt das große Krisen umso eher klugen Sachverstand benötigen? > Dort herrscht im Moment defacto Krieg! Da gibt es kein Pardon und kein > "wir müssten mal, besser wäre es". Man kann nur alles denkbare und > machbare an die Front werfen und hoffen. Nicht schön, aber praktisch > alternativlos. Das wirst du dann mal später erfahren, wie (aua!) alternativlos hier die Handlungsweise war. War der Einsatz der Liquidatoren in Tschernobyl alternativlos? Oder war nicht viel eher die Führung völlig inkompetent (Stichwort Verheimlichung etc.)? > Und gute Links zum Thema japanische Mentalität wurden ja schon gepostet, > man sollte sie halt mal lesen. Das mag sein, entbindet aber die Führung nicht von klugen Entscheidungen und dem Eigenschutz der Mitarbeiter.
Hat einer eine Ahnung wieviel Wasser in den Abklingbecken ist? Auf http://english.kyodonews.jp/news/2011/03/78267.html steht dass die Temperatur im Abklingbecken am Montag 4Uhr morgens 84°C betrug. Wenn man jetzt annimmt das am Fr 12Uhr (ortszeit) noch alles ok war, also 40°C im Becken. Ein kleiner 3 Satz und man kann extrapolieren bis wann die Temperatur um weitere 16K gestiegen ist. Dies ist dann grob 22 h später der Fall. D.h als es die kleine Explosion (ca 6 Uhr Ortszeit) gab hat das Ding schon mind 4h gekocht. Falls die Kühlung am Fr noch etwas länger funktioniert hat dann hat es entsprechend schon früher gekocht. Nimmt man dann die 2 - 3 MW Nachzerfallswärme (aus Wikipedia) an dann kommt man auf eine Masse im Becken von 2300 bis 3500t. Ist dies realistisch? Skeptisch macht mich der Satz: "Usually, the upper tip of the fuel rods is at a depth of 10 meters from the surface of the pool, it said." Ich glaub hier irgendwie nicht dass der Behälter voll war, da wurde ein Satz verschluckt. Gibt es Zeiten, während einer Revision, in denen das Abklingbecken nicht vollständig gefüllt ist?
A. K. schrieb: > Massgeblich dazu beigetragen haben Fehler, die nach meinem Eindruck auch > bei einem Druckwasserreaktor hätten ähnlich konzipiert sein können. Wie > ein recht enges Containment mit Abklingbecken ausserhalb, problematische > Stromversorgung, zu begrenzte Ausfallszenarien der Not/Nachkühlung, > Nichtberücksichtigung von grossen Tsunamis usw. Das "Containment" bei diesem Siedewasserreaktor ist ja nur ein Birnenförmiger Überzug über dem Reaktorbehälter selbst. Die Kondensationskammern sind recht klein, es gibt nur zwei Dampf-Turbopumpen zur Kühlung ohne Strom. Beim DWR sind Abklingbecken, Dampferzeuger, Reaktor und alle wichtigen Anlagenteile innerhalb der Stahlkugel. Das heißt, eine vielfach größere Fläche zur Kondensation/Kühlung, die Pumpen (mehrere gestaffelte Systeme) sitzen außerhalb der Stahlkugel (innerhalb der Betonhülle) und werden durch Hitze nicht beeinträchtigt. Der ganze Prozess ist weit langsamer, die Brennelemente fallen nicht so schnell trocken und es kann kontrolliert Dampf abgelassen werden, um den Druck in der Stahlkugel zu stabilisieren. Wird Dampf abgelassen, geht er direkt ins Freie (außerhalb der Betonhülle) und nicht in das Gebäude, was eine Wasserstoffexplosion innerhalb des Gebäudes verhindert. Was die Aggregate außerhalb des Containments angeht sind die Anlagen ziemlich unterschiedlich aufgebaut.
Ach ja, in Japüan gibt es auch noch Vulkane, die wohl auch nicht so ganz brav sind... Die Japaner sind wirklich arm dran, mein besonderes Gebet gilt den Leuten, die in den KKW sind und an den Kühlaggregaten zu retten versuchen was noch zu retten ist. Ironie des Schicksals: US-Experten helfen jetzt mit. Ne kleine Wiedergutmachung von 1945?
Stephan S. schrieb: > Naja, ich bin ja noch immer über 3000 km weg. So dringlich ists wohl > noch nicht. Aber nachdenklich macht mich das schon. Wenn ichs wirklich > dringlicher sehen würde, dann würd ich mir die Info schon so schnell wie > möglich von zuverlässiger Stelle holen. Werd euch nicht weiter stören > :-) http://de.wikipedia.org/wiki/Jodtablette#Strahlenschutz
Falk Brunner schrieb: > OK, OK, es gibt wahrscheinlich auch hier mehrere Alternativen, wobei > darüber nicht wirklich diskutieren kann, u.a. weil ich von Kerntechnik > keine Ahnung habe. Endlich sagt das mal einer. Mein bisheriger Eindruck war, es wimmelt hier regelrecht von Kernphysikern und Nuklearspezialisten, bei den technischen Details die hier zerpflückt wurden. ;-)
Timo S. schrieb: > Gibt es Zeiten, während einer Revision, in denen das Abklingbecken nicht > vollständig gefüllt ist? Das dürfte von Anlage zu Anlage unterschiedlich aussehen, auch inwieweit die Anlagen separate Brennelementelager besitzen, abhängig von der Anzahl Blöcke, abhängig von der Akzeptanz von Castortransporten in der Bevälkerung, ... Ich bin zu Fukushima schon mehrfach konkreten Angaben über den sehr unterschiedlichen Inhalt der Abklingbecken der einzelnen Blöcke begegnet. Ich meine, irgendwo stand auch, dass in einem der abgeschalteten Blöcke nebenbei auch der komplette Kern aus Wartungsgründen im Abklingbecken lag, nicht nur die Altelemente.
Thilo M. schrieb: > Daniel -------- schrieb: >> wie ist die Stimmung in anderen Ländern, insbesondere im >> atomgläubigen Frankreich? > > Wir haben Kollegen aus Frankreich, die stehen in regelmäßigem Kontakt > mit ihren dortigen Kollegen. > Solche Diskussionen wie bei uns (Kernkraft in Frage stellen) gibt es > dort nicht. Die Betroffenheit wegen der Katastrophe ist genau so groß > wie bei uns, aber die anti-Atom-Hysterie wie bei uns ist dort nicht > existent. > Kann man sehen, wie man will. Thilo, du mußt auswandern. Oder steig einfach auf Solartechnik um.
A. K. schrieb: > Das dürfte von Anlage zu Anlage unterschiedlich aussehen, auch inwieweit > die Anlagen separate Brennelementelager besitzen, abhängig von der > Anzahl Blöcke, abhängig von der Akzeptanz von Castortransporten in der > Bevälkerung, ... Ich bin zu Fukushima schon mehrfach konkreten Angaben > über den sehr unterschiedlichen Inhalt der Abklingbecken der einzelnen > Blöcke begegnet. ähmm ich meinte nicht vollständig mit Wasser gefüllt. Ich habe noch die Hoffnung das die Becken nicht immer vollständig mit BE gefüllt sind ;-)
Michael K-punkt schrieb: > GAU ist der größte anzunehmende Unfall. Es ist also doch schon ein > Superlativ! Michael, eh du dich hier mit solch oberlehrerhaftem Unsinn blamierst, lies doch einfach mal in Wikipedia unter Super-GAU nach...
sch* mich beschleicht das dumpfe Gefühl, dass Wasser aus den Abklingbecken zu Anfang verwendet wurde um die durchgehenden Reaktoren zu kühlen.....
Timo S. schrieb: > sch* mich beschleicht das dumpfe Gefühl, dass Wasser aus den > Abklingbecken zu Anfang verwendet wurde um die durchgehenden Reaktoren > zu kühlen..... Das wäre dann sowas wie Eigenkühlung. :) (passend zu eigensicher)
Thilo M. schrieb: > Beim DWR sind Abklingbecken, Dampferzeuger, Reaktor und alle wichtigen > Anlagenteile innerhalb der Stahlkugel. Hatte ich ja angesprochen. Aber das sind m.E. Eigenschaften einer bestimmten Implementierung, nicht dem Prinzip Siedwasserreaktor zuzuordnen. Man kann auch diese mit einem grossen Containment versehen. > Der ganze Prozess ist weit langsamer, die Brennelemente fallen nicht so > schnell trocken Hmm. Mich deucht, dass man ebendies in TMI problemlos geschafft hat. Ok, man hat dank Fehleinschätzung aktiv darauf hingearbeitet. Gerettet hat sie nicht zuletzt der Schichtwechsel, der die psychologische Gleichschaltung der Mitarbeiter aufbrach - und der Umstand, dass das bessere Containment der allerdings evtl. deutlich schwächeren Wasserstoffexplosion stand hielt. > Druck in der Stahlkugel zu stabilisieren. Wird Dampf abgelassen, geht er > direkt ins Freie (außerhalb der Betonhülle) und nicht in das Gebäude, > was eine Wasserstoffexplosion innerhalb des Gebäudes verhindert. Ob man das Zeug ins Containment oder direkt in die Umwelt ablässt scheint mir auch eher unabhängig vom Arbeitsprinzip zu sein.
Uhu Uhuhu schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> GAU ist der größte anzunehmende Unfall. Es ist also doch schon ein >> Superlativ! > > Michael, eh du dich hier mit solch oberlehrerhaftem Unsinn blamierst, > lies doch einfach mal in Wikipedia unter Super-GAU nach... Hallihallo! Auf deinen Kommentar mit der Fußnote "lehrerhaft" habe ich natürlich schon gewartet: DANKE! Im übrigen wird bei Wikipedia eine Menge Unsinn reingestellt. Und die Leute zitieren es dann ohne nachzudenken. Das Wort GAU hat sich wohl bei vielen verselbständigt und wird als Vokabel wie Bum, Bam oder Bim verwendet. Die Wortbedeutung hatte ich ja dann versucht mit etwas Nachdenklichkeit zu interpretieren. Insofern ist es auch wenig hilfreich, wenn du dich an einer einzelnen Textpassage hochziehst - nur damit mal wieder was gegen Lehrer gesagt worden ist. An der Regel, dass mein einen Superlativ nicht steigern kann würde ich gerne festhalten. Es gibt keinen Bestesten, Schönstesten oder Optimalsten. Mit der Redewendung "ein GAU ist ausgeschlossen" werden wir ja in Sicherheit eingelullt, die nicht vorhanden ist weil wir die Hintergründe für die Annahmen nicht kennen - genau das ist der Punkt, den ich herausarbeiten wollte.
Michael K-punkt schrieb: > Im übrigen wird bei Wikipedia eine Menge Unsinn reingestellt. Und die > Leute zitieren es dann ohne nachzudenken. Du bist wirklich unbelehrbar. Laß es und turtel mit deinen Drittkläßlerinnen.
Thilo M. schrieb: > es gibt nur zwei > Dampf-Turbopumpen zur Kühlung ohne Strom. Wie funktioniert das denn ? Und wie passt das zur aussage "Kühlung auf Batteriebetrieb" ?
Michael K-punkt schrieb: > Im übrigen wird bei Wikipedia eine Menge Unsinn reingestellt. Und die > Leute zitieren es dann ohne nachzudenken. Ich verlinke gern auf die Wikipedia, allerdings schau ich meistens rein, ob das auch soweit für mich erkennbar Sinn ergibt und verständlich ist. Davon kann auch abhängen, obs die deutsche oder englische Version ist. Zwei Gründe, ausgerechnet die Wikipedia zu verwenden: Jeder kommt ran, was man von der Encyclopedia Britannica nicht behaupten kann. Man kann sie zitieren ohne Horden von Anwälten abwehren zu müssen. Für das ebenso schematisch auftretende Wikipedia-Bashing sehe ich jedenfalls keinen Anlass. Vieles drin ist recht brauchbar. > Mit der Redewendung "ein GAU ist ausgeschlossen" Mit dieser Formulierung stolpert man über die eigenen Füsse, denn der GAU ist ja grad die Art Unfall, für die man die Anlage ausgelegt hat. Wenn das nicht passieren kann, dann führt man sich (oder denjenigen, der diese Anforderungen definiert hat) ad absurdum. Wenn man schon was ausschliessen will, dann sollte man sich auf den Super-GAU verlegen.
Sich jetzt in die Hose zu machen weil in Japan Reaktoren in die Luft geflogen sind bringt gar nichts. Weder gibt es diesen Typ in Deutschland, noch Tsunamis und Erdbeben (bzw. Megaquakes). Ich bin kein Atomexperte aber worst case ist wohl das die alle! Brennstäbe der Anlage schmelzen KÖNNEN. Das kann bei denen im Abklingbecken (wo wohl die Moderatorstäbe nicht mitschmelzen da nicht vorhanden) dazu führen das die Schmelze kritisch wird. Ich versteh nicht wieso da nicht mit allem was möglich ist gegengesteuert wird. Pumpen Schiffe Flugzeuge Hilfe von aussen alles was möglich ist. Stattdessen Jockeln die Arbeit mit Hilfdieseln rum. Da hat wohl noch keiner kapiert was auf dem Spiel steht.
@ Michael K-punkt (charles_b) Der Begriff GAU ist ein völlig unzureichendes Konstrukt um Katastrophen in Kernkraftwerken zu beschreiben. Was soll denn der *G*rößte *A*nzunehmende *U*nfall sein? Fall GAU 1: Kernschmelze! Dann sagt der Betreiber, ja moment, Kernschmelze gabs, aber es ist doch kaum Radioaktivität ausgetreten. Die Schmelze ist am Boden des Reaktors verblieben. Fall GAU 2:Kernschmelze mit Freisetzung einer gefährlichen Wolke! Dann sagt der Betreiber, ja moment, das gab es, aber die Wolke ist doch aufs Meer hinaus getrieben. Niemand wurde ernsthaft verstrahlt. Fall GAU 3: Kernschmelze mit Freisetzung einer gefährlichen Wolke die in Richtung bewohnter Städte treibt und Millionen Menschen vertrahlt. Was ist jetzt der GAU im Sinne der Umgangssprache der Bevölkerung?
Uhu Uhuhu schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> Im übrigen wird bei Wikipedia eine Menge Unsinn reingestellt. Und die >> Leute zitieren es dann ohne nachzudenken. > > Du bist wirklich unbelehrbar. Laß es und turtel mit deinen > Drittkläßlerinnen. Nun gut, wenn du alles für bare Münze nimmst, nur weil es bei Wikipedia drinsteht, dann kannst du das so handhaben. Ich habe schon viele falsche Dinge gesehen und auch vieles, was sehr tendenziös geschrieben ist. Wenn du solche Meinungen nicht hören willst, bist auch du ein wenig unbelehrbar...
Platinenschwenker, auch du solltest den Artikel im Wiki lesen. Der erklärt klar und deutlich, worum es sich handelt: um ein technisches Thema, kein philologisches. Deswegen sind solche Haarspaltereien, ob der GAU nun ein Spuerlativ ist, oder nicht, oder was die Oma über ihn denkt, etc. pp. einfach nur oberkindisch.
@ Uhu Uhuhu (uhu) Ich halte Begriffsklärungen oder Präzisierungen gar nicht für kindisch. Der Wikipediaartikel ist bekannt, den trägt die Allgemeinheit aber leider nicht immer mit sich herum. Da ist der Forenposter klar im Vorteil, da kann man auch schnell Dank Wiki zum Atomphysiker werden. ;)
Ich finds nicht kindisch: Die Leute reden uns ein, ein GAU könnte nicht passieren. Und wir wiegen uns in Sicherheit. Jetzt stellt sich raus, dass die Betreiber mir GAU wohl was ganz anderes meinen als das was die Bevölkerung darunter versteht. So etwas ist nicht kindisch sondern eine bewusste Manipulation der Bevölkerung mit der schärsten aller Waffen: dem gesprochenen oder geschriebenen Wort. Im übrigen ist wikipedia zwar als Einstieg zur Übersichtsgewinnung immer nett und hilfreich - zitierfähig im Sinne wissenschaftlichen Arbeitens ist wikipedia nicht.
Michael K-punkt schrieb: > Nun gut, wenn du alles für bare Münze nimmst, nur weil es bei Wikipedia > drinsteht, dann kannst du das so handhaben. Ich habe schon viele falsche > Dinge gesehen und auch vieles, was sehr tendenziös geschrieben ist. Es bringt nur leider nichts, damit die Wikipedia generell zu verdammen, ohne zumindest in den konkret erkannten Fällen von Zitierung/Verlinkung falschen Inhalts darauf hinzuweisen. Wenn schon aus mitunter verständlichen Gründen nicht dortselbst, dann doch wenigstens im Forum. Oder was wäre die Alternative? Die Qualität von Google-Hits ist statistisch gesehen garantiert nicht besser.
Jedenfalls bin ich jetzt Experte von Strahlenkranheiten. Die Arbeitsweise der AKW sind mir jetzt auch geläufig. Jens Martin schrieb: > Stattdessen Jockeln die Arbeit mit Hilfdieseln rum. Da hat wohl noch > > keiner kapiert was auf dem Spiel steht. VIELLEICHT IST ES EINE vERSCHWÖRUNGSTHEORIE;ABER DIE Japaner WOLLEN SICH NICHT IN DIE kARTEN SCHAUEN LASSEN:
Jens Martin schrieb: > Weder gibt es diesen Typ in > Deutschland, Na dann schau nochmal in die Liste der Atomkraftwerke in Deutschland > noch Tsunamis und Erdbeben (bzw. Megaquakes). die gibts laut Auslegungfall der Reaktoren auch nicht in Japan
Der Größte Anzunehmende Unfall oder Auslegungsstörfall ist keine kerntechnikspezifische Definition. Sie wird im Anlagenbau in allen möglichen, gefahrenträchtigen Bereichen benutzt. Der Auslegungsstörfall wird im Pflichtenheft für eine Anlage definiert und danach wird die Anlage ausgelegt. Wenn die Anlage steht und es passiert ein Unfall, der das GAU-Szenario übersteigt, dann spricht man von einen Super-GAU. Ist doch eigentlich ganz einfach...
Michael K-punkt schrieb: > Ich finds nicht kindisch: Die Leute reden uns ein, ein GAU könnte nicht > passieren. Und wir wiegen uns in Sicherheit. Wer tut das? Mein Verständnis davon ist exakt andersrum: Der GAU sollte zwar nicht passieren, kann aber passieren, und wird von der Anlage ohne grosse Schäden für die Aussenwelt verkraftet. Es ist der sogenannte Super-GAU, der definitionsgemäss nicht passieren kann - oder jedenfalls nicht sollte. Der Bergiff Super-GAU entstand aus der zunehmend kritischen Einschätzung der Bevölkerung heraus, dass Ereignisse jenseits des GAUs eben doch geschehen können, man aus Technikgläubigkeit und Wirtschaftlichkeitsdenken heraus verschaukelt wird.
Michael K-punkt schrieb: > Ich finds nicht kindisch: Die Leute reden uns ein, ein GAU könnte nicht > passieren. Und wir wiegen uns in Sicherheit. Das ist ganz einfacher Unsinn und den kann man richtigstellen. Darüber irgendwelche philologischen Betrachtungen anzustellen, hat die Qualität von Betrachtungen darüber, warum die Banane krumm ist.
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