Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Eigenbautastköpfe


von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

im Netz geistern ja diverse Aufbauanleitungen aktiver, passiver und 
differentieller Tastköpfe durch die Gegend.

Hier im Forum wird im Allgemeinen von Eigenbauten abgeraten, was ja 
durchaus verständlich ist. Dennoch gibt die Hobbykasse manchmal nicht 
das notwendige Kleingeld her oder ein Projekt rechtfertigt nicht die 
Ausgabe und man besinnt sich auf den Selbstbau oder Nachbau.
Daher dürfte der ein oder andere sicherlich einen Eigenbautastkopf im 
Einsatz haben.

Leider hat bisher noch niemand mal seine Tastkopfschaltung und 
Realisierung vorgestellt und wie sich der Tastkopf in der Praxis 
verhält. Das ist schade und könnte mal nachgeholt werden.

Und um einen vorzulegen möchte ich meinen Aufbau des aktiven "Poor Man's 
1GHz"-Tastkopf vorstellen.
Das Aufbau-Set gab es für wenig Geld beim Elektor, den passenden Artikel 
in englischer Sprache mal irgendwo in den Unweiten des iNets zum 
Download, jedoch wurden nie irgendwelche Messungen mit dem Tastkopf mal 
gezeigt. Zumindest bin ich nicht fündig geworden.

Die Daten laut Artikel:
Input Impedance 0.75pF//10MΩ
Bandwidth 100kHz to 1.5GHz (±2.5dB)
Gain -20dB nominal
1-dB compression point not measured

Die Leiterplatte ist in bekannter Elektormanier selbst gefertigt, sodass 
die ganzen Durchkontaktierungen von Hand gemacht werden müssen. 
Sicherlich kein Beinbruch, aber dennoch nervig. Die Bauteile sind, 
sofern man fit im Umgang mit kleinen Packages ist, schnell bestückt.
Im Set enthalten war der DualGate-MOSFET mit dem Marking Code "MOs", 
also schätzungsweise handelt es sich um den BF998, auch wenn das 
Datenblatt "MOp" als Marking Code angibt.
Statt des im Artikel verwendeten RG178 (hatte man gerade nicht zu Hand) 
wurde das RG174 aufgelötet (passt genauso drauf). Noch ein paar 
verdrillte Käbelchen mit Bananenstecker für die Spannungversorgung, 
fertig ist der aktive Tastkopf.
Ich hab dem hinteren Teil der Schaltung, wie zu erkennen, noch eine 
Kapsel aus verzinntem Stahlblech (HF-Blech) verpasst.

Auf zu den Messungen!

Messung 1 (Bild1):
Dazu wurde an den Ausgang des Trackinggenerators ein BNC-Verteiler 
gestöpselt, eine Leitung direkt zum Oszi mit 50Ω-Abschluss, an den 
zweiten Anschluss des Verteilers kam der Tastkopf. (die Abgleichroutine 
des Tastkopfes wird im Artikel auf gleiche Weise beschrieben)
Um zu schauen wie sich der Trackinggenerator verhält wurde vorab im 
Trace A (obere Messkurve in Bild1) das Signal des Trackingenerators 
gespeichert.
Im Trace B (untere Messkurve in Bild1) ist das 10:1 Signal des 
Tastkopfes zu sehen.

Messung 2 (Bild2):
Da der SA nicht das Spannungssignal darstellt wurde eine Messung mit 
einem Signalgenerator und Oszi durchgeführt. Diese Messung ist jedoch 
mehr qualitativer Natur, da mit dem Signalgenerator "nur" ein Scan von 
100kHz - 1GHz in 100kHz Schritten mit minimaler Haltezeit von 10ms pro 
Schritt möglich ist. Demzufolge ergibt sich eine nicht unerheblich lange 
Aufnahmedauer, was zum Einen in einer geringen Abtastrate resultiert und 
zum Anderen wird viel Information wird durch die begrenzte Bildauflösung 
wegrationalisiert.

Zu erkennen ist die mit der Bezeichnung "-20dB nominal" angegebene 
Dämpfung. Der Rest gefällt nicht wirklich.

Leider habe ich keinen Vergleich zu einem aktiven Tastkopf eines 
Markenherstellers.

Der Anfang ist gemacht, jetzt seid ihr dran.

branadic

: Verschoben durch Moderator
von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Um die Messung noch einmal anderweitig zu verifizieren habe ich für euch 
eine weitere Aufnahme gemacht.

oberer Trace - Hold Max mit direkt angeschlossenem Signalgenerator (sehr 
kurzes 50Ω-Kabel)
unterer Trace - Hold Max mit Tastkopf

Diesmal hab ich den Bereich 100kHz - 1GHz (maximale Frequenz des 
Signalgenerators) durchfahren. Der Signalgenerator macht wieder 100kHz 
Schritte à 10ms.
Zumindest in dem Frequenzbereich stimmt die Angabe von ±2.5dB.

Falls jemand fragen sollte und weil ich es bisher noch nicht erwähnt 
habe. Der Handlichkeit wegen ist das RG174-Kabel 1m lang.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Guten Morgen,

ich hab den Tastkopf in Spice moduliert und mir das Ausgangssignal in 
einer AC-Analyse angeschaut.
Sollte es sich bei dem von mir gemessenem, rippeligem Verlauf um 
Reflexionen handeln?

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Der Vollständigkeit halber noch den Impedanzverlauf laut Simulation und 
ein Vergleich mit dem Tetris von PMK. Schmutzeffekte berücksichtigt die 
Simulation natürlich nicht.

Irgendwie hab werd ich das Gefühl nicht los, dass der Thread unter HF, 
Funk & Felder besser aufgehoben wäre.
Hat keiner eine Meinung zum Thema? Hat niemand einen Selbstbautastkopf 
im Einsatz und will uns den hier vorstellen?

branadic

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Irgendwie hab werd ich das Gefühl nicht los, dass der Thread unter HF,
> Funk & Felder besser aufgehoben wäre.

Ich finde es hier im Analogforum besser aufgehoben, denn hier werden
ja auch Oszilloskope & Co. diskutiert.  Ist natürlich angesichts der
Frequenzen grenzwertig zum HF-Forum. ;-)

Ich habe noch einen alten aktiven Tektronix-Tastkopf, den müsste ich
mal vergleichshalber messen.  Werde ich aber so schnell nicht dazu
kommen.

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Danke Jörg,

wäre wirklich mal interessant das Frequenzverhalten eines 
Profi-Tastkopfes zu sehen.
In der Zwischenzeit mal noch eine weitere Schaltung eines aktiven 
Tastkopfes von Robert Pearce aus "Troubleshooting Analog Circuits" 
(Seite 16) mit 2,5:1.
Hier kommt der 2N5486 zum Einsatz.

branadic

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

RG174 oder sowas und 1GHz paßt wohl nicht richtig zusammen (gut - bei 
dem einen Meter noch nicht so sehr das Problem). Und dann die Länge 1m, 
die am Ende nicht mit 50Ohm abgeschlossen sind - das garantiert für 
Welligkeit im Frequenzgang aufgrund der Reflexionen am Ende.

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Hat niemand einen Selbstbautastkopf im Einsatz und will uns den hier
> vorstellen?

Sieh dir mal den Thread an:
Beitrag "Re: Brauche Tips beim Oszikauf"

Ab dem verlinkten Beitrag stellt Kupfer Michi seine Eigenkreationen vor.
Die vorhergehenden Beiträge sind auch recht interessant.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> RG174 oder sowas und 1GHz paßt wohl nicht richtig zusammen

Hallo Jens,

wenn ich so in das Datenblatt des verwendeten Kabels schaue "lebt man 
lediglich" mit einer etwas höheren Dämpfung:

dB/100m:

  10 MHz - 9,6
  20 MHz - 13,7
  50 MHz - 21,8
 100 MHz - 31,1
 200 MHz - 44,5
 500 MHz - 72,7
 800 MHz - 91,3
1000 MHz - 106,1

Dürfte also bei 1m nicht so tragisch sein.

Jens G. schrieb:
> Und dann die Länge 1m,
> die am Ende nicht mit 50Ohm abgeschlossen sind - das garantiert für
> Welligkeit im Frequenzgang aufgrund der Reflexionen am Ende.

Wieso sind die am Ende nicht abgeschlossen? Der SA hat doch seine 50Ω 
Eingangsimpedanz.

Alex H. schrieb:
> Ab dem verlinkten Beitrag stellt Kupfer Michi seine Eigenkreationen vor.

Dank dir für den Link.

Dieser Thread sollte genau in Richtung einer Sammlung von 
Eigenbautastköpfen gehen. Vielleicht hat Kupfer Michi ja inzwischen 
seine FET-Probe überarbeitet und meldet sich hier zu Wort und kann 
vielleicht auch mal den Frequenzgang seines Tastkopfes zeigen?

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe mal "geschwind" den Frequenzgang der Schaltung von Kupfer Michi 
ins Spice geschmissen.
Die Parallelschaltung von R200 bestehend aus 15k||620k ist für mich 
augenblicklich nicht ganz nachvollziehbar.

branadic

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

>Die Parallelschaltung von R200 bestehend aus 15k||620k ist für mich
>augenblicklich nicht ganz nachvollziehbar.

Die scheinbar unsinnigen R&C kobinationen haben meist zwei Ursachen:

- Lücken im Bauteilvorrat meiner Bastelkiste

- Abgleichen der Schaltung durch nachträglich angebrachte Bauteile, die 
ich so auch dann im Schaltplan dokumentiert habe.

Da die exakten Werte der Anpassnetzwerke sowieso sehr stark von den 
durch die Konstruktion bedingten parasitären Cs abhängen, sind die 
angegeben Werte sowieso nur ein Anhaltspunkt - das ganze ist ja auch nur 
eine Spielerei und weniger eine narrensichere Nachbauanleitung.

Die Schaltung mit den zwei BF256c in der Eingangstufe ist zwar 
einfacher, hat den Nachteil, dass das ganze in der 20mV/Div Einstellung 
doch schon etwas driftet.

Ich hatte hier noch was zu meinen Probes gebrabbelt:

Beitrag "Re: Tastkopf-Empfehlung für TDS3034"

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

OK, hier mal ein Tek P6201.  Einen NWA odr Spekki mit Tracking
Generator habe ich nicht, daher habe ich mal den Kammgenerator des
Spekkis benutzt zum Messen.  Der erzeugt eine Peak aller 100 MHz,
wobei der 100-MHz-Punkt mit -20 dBm kalibriert ist.  Die anderen
Peaks sind "so la la", da kann man nur die beiden Bilder vergleichen.

Das Bild mit dem P6201 hat erstmal ein paar dB mehr, da ja der
Generator nicht mit 50 Ω belastet wird.  Man sieht, dass das Spektrum
bis ca. 800 MHz recht gut dem originalen gleicht, danach wird es
langsam weniger.

Der P6201 ist dabei so empfindlich, dass ich in einem ersten Foto
ziemlich viel "Gezappel" um die 100 MHz herum hatte.  Beim Reinzoomen
zeigte sich dann, dass das die Rundfunksender waren... die Spitze
guckte gerade mal vielleicht 1 cm heraus.  Ich musste die zweite
Kappe draufsetzen, die noch einen Abschirmring hat, und diesen dann
in der BNC-Buchse des Kammgenerators an den Schirm drücken, damit das
Bild ruhig ist.

von Kupfer Michi (Gast)



Lesenswert?

Hier mehr zur Konstruktion der P6201 900MHz FET Probe und anderer,
... damit man sich konkreter was darunter vorstellen kann.

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

Ich seh gerade die P6201 Probe hat ja nur einen AC Only Eingang - da 
wird ja sowieso manches einfacher.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ich grüße euch,

Kupfer Michi schrieb:
> Die scheinbar unsinnigen R&C kobinationen haben meist zwei Ursachen:
>
> - Lücken im Bauteilvorrat meiner Bastelkiste
>
> - Abgleichen der Schaltung durch nachträglich angebrachte Bauteile, die
> ich so auch dann im Schaltplan dokumentiert habe.

Ich hätte da statt der 15k||620k eher sowas in Richtung 1k erwartet, das 
linearisiiert, zumindest in der Simulation, den Frequenzgang erheblich.
Wenn man dann noch etwas an den Werten von C dreht kommt eine schöne 
flache Kennlinie heraus.

Jörg Wunsch schrieb:
> Das Bild mit dem P6201 hat erstmal ein paar dB mehr, da ja der
> Generator nicht mit 50 Ω belastet wird.

Hallo Jörg,

warum hast du den Generator nicht abgeschlossen und ein y-Stück 
dazwischen gehängt? Die Impedanz des Tastkopfes ist ja ausreichend hoch 
genug, um parallel dazu den Abschluss nicht wesentlich zu verändern.
Es braucht zwar etwas Imagination, aber schlecht sehen die Daten ja mal 
nicht aus, tät ich sagen.

Kupfer Michi schrieb:
> Ich hatte hier noch was zu meinen Probes gebrabbelt:

werd ich mir morgen in aller Ruhe auch mal anschauen und vielleicht mal 
ins Spice werfen, nur mal um einen ersten Eindruck zu gewinnen.

Schön auch mal die Schaltpläne der kommerziell erhältlichen Probes zu 
sehen. Was immer man daraus auch an Info ziehen mag.

Im Zuge des Welec-Projektes haben wir ja eine neue Eingangsstufe 
entworfen. Da kommt der NE3508 zum Einsatz. Der kostet zwar ein wenig 
mehr, hat dafür aber ausgezeichnete Kenndaten.
Eine DC-FET-Probe die sich an der Schaltung dieser Eingangsstufe 
orientiert könnte sicherlich was.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Kupfer Michi schrieb:
> (Die ganze Turnübung vor dem MX4108 kann man sich sparen wenn man gleich
> einen (etwas schwerer zu beschaffenden) J-FET OpAmp nimmt, war für mich
> nur eine Übung in Analogdesign)

Du meinst sowas in Richtung OPA656 (Unity-Gain Stable FET-Input, 
BW=500MHz) oder OPA657 (Gain of +7 Stable FET-Input, BW=1600MHz)?

Immerhin ist das doch schon eine erste nette Ansammlung, die hier 
zusammengekommen ist. Hat sich noch jemand mit der Thematik beschäftigt 
und einen Tastkopf aufgebaut?
Muss ja nicht zwangsläufig ein aktiver sein, passive und differentielle 
sind ebenso gern mal gesehen. Am liebsten mit der dazugehörigen 
Kennlinie.

branadic

von Düsentrieb (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

nimm einfach nen widerstand :-)

nennt sich r-probe oder so...
anbei ne messung damit

hier mit ca 1,5m rg174 kabel, vorne 4k7 , oszi auf 50ohm-in , 100:1 -> 
2v/div
quelle: standard quarz-oszillator 22Mhz

im d-amp.org forum hab ich etwas mehr drüber geschrieben...unter 
messtechnik

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

>Ich seh gerade die P6201 Probe hat ja nur einen AC Only Eingang

Ist natürlich quatsch - da hab ich wohl zu schnell hingeschaut.

Die P6201 Probe ist natürlich DC - 900MHz.
Allerdings wird nur der AC Anteil im Probehead behandelt was Bauvolumen 
an der kritschen Stelle spaart.

Der DC Anteil wird über eine DC Restore Technik (Abzweigung R130 gleich 
am Probe Tip) dann am Oszi wieder hinzugefügt.

(Etwas ähnliches mache ich ja bei meiner 2ten FET Probe Version um den 
DC Drift des Eingangsfets zu kompensieren)

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

>nimm einfach nen widerstand :-)
>nennt sich r-probe oder so...

Der meistens dafür in der Literatur verwendeten Namen sind:
  Resistive Probe
  Low Z Probe

>r-tastkopf-100.jpg ... quelle: standard quarz-oszillator 22Mhz

Wenn du damit einen der üblichen Quarz Oszilattor Bausteine meinst dann 
stimmt etwas mit dem Aufbau deiner Resistive Probe nicht.

Die Dächer deines Rechtecks müssten Topfeben sein!
So schräg wie es bei dier ansteigt sind hohe Freq. viel zu stark 
gedämpft.

Ich hab schon mehere Low Z Probes gebaut und es ist wirklich kein 
Problem einen flachen Frequenzgang bis ~800-900Mhz hinzubekommen.
(Irgendwo hier hab ich schon mal einen Frequenzgang gepostet).

Daher nehme die Low Z Probes immer gerne als Referenzprobes für alle 
anderen Probetypen her, da beim direkten Vergleich am Oszi (zumindestens 
bis 200MHz) etwaige Schwachstellen besser sichtbar werden als durch den 
Vergleich von BW Kurven.

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

@ branadic
>Ich hätte da statt der 15k||620k eher sowas in Richtung 1k erwartet, das
>linearisiiert, zumindest in der Simulation, den Frequenzgang erheblich.
>Wenn man dann noch etwas an den Werten von C dreht kommt eine schöne
>flache Kennlinie heraus.

1 K auf keinen Fall!

Die 10:1 Teilung der Probe kommt in 3 Stufen zustande:

- 2:1 (560K/560K) Direkt am Eingang (dient gleichzeitg als schutz für 
den FET)

- ~2.5:1 Nach dem FET und vor dem MAX4108

- 2:1 durch die Coax Anpassung

Mit 1K statt 15K kämst du ja auf 5:1.

Ein Grund warum die Teilung mehstufig gemacht wird ist dass jede Stufe 
ihre eigene Zeitkonstant hat. Mir schien es am einfachsten die jeweils 
direkt am Entstehungsort auszugleichen.

>linearisiiert, zumindest in der Simulation, den Frequenzgang erheblich

Ja das kenn ich, leider sind dann beim konkreten Aufbau soviel Streu-Cs 
im Spiel dass man das sehr schnell vegessen kann (ich verwende 0805 Rs 
und 0603Cs).

Ebenso sind die Bauteil Simulationsmodelle oft sehr geschönt - hattte 
ich den Eindruck.

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

>Du meinst sowas in Richtung OPA656 ... NE3508

Ich hab mir jetzt auf die Schnelle die DBs dazu noch nicht angeschaut, 
aber eine integrierte FET Eingangstufe mit 50 Ohm Treiber erleichtert 
einem schon das Leben.

Damit kann man dann einen einfachen 5:1 Teiler am Eingang machen und ist 
fertig.
Ebenso könnte man eine 1:1 Anbindung machen gefolgt von einer 1:2 
Verstärkung und hätte damit eine 1:1 Probe ... oder oder oder - der 
Möglichkeiten wären viele bei kleinstem Bauvolumen.

Mir ging es damals mit der diskreten Variante mehr um Fingerübungen im 
Analogdesign.

Da das ganze für meine Anforderungen besser war als erwartet hab ich in 
der Zwischenzeit auch keine Notwendigkeit gesehen etwas besseres zu 
machen.
Zumal bei 200MHz bei meinem Oszi sowieso schluss ist.

von Kupfer Michi (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Die Schaltung von der HP 1121A Probe hatte ich gestern noch vergessen.

Den Trick mit dem Input C Bootstrapping wollte ich bei Gelegenheit auch 
nochmal ausprobieren.

Durch das Verwendete Steckersystem und den BF256C kommen bei mir halt 
dann doch schon schnell ~ 2.5pF zusammen.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Kupfer Michi schrieb:
> 1 K auf keinen Fall!

Du hast vollkommen recht, zusammen mit der Streukapazität ergibt sich 
dann der Spannungsteiler. Das hatte ich vollkommen ignoriert.

Kupfer Michi schrieb:
> Ebenso sind die Bauteil Simulationsmodelle oft sehr geschönt - hattte
> ich den Eindruck.

Man muss Spice nur richtig füttern, dann klappt das auch. Wobei in den 
seltensten Fällen die Streukapazitäten von Widerständen angegeben sein 
werden.

Kupfer Michi schrieb:
> Mir ging es damals mit der diskreten Variante mehr um Fingerübungen im
> Analogdesign.

Dazu kann ich nur sagen, man möchte sich ja stetig verbessern. Eine gute 
Probe und ein schlechtes Oszi sind immer noch besser als ein schlechtes 
Oszi mit einer schlechten Probe ;)

branadic

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Kupfer Michi schrieb:
>>Ich seh gerade die P6201 Probe hat ja nur einen AC Only Eingang
>
> Ist natürlich quatsch - da hab ich wohl zu schnell hingeschaut.
>
> Die P6201 Probe ist natürlich DC - 900MHz.

Ja, andererseits habe ich sie für DC bislang selten gebraucht, da
reichen normalerweise die 10 MΩ Eingangswiderstand der passiven
Tastköpfe (bzw. 100 MΩ beim 100:1-Teiler, den ich noch habe).  DC
mit dem aktiven Tastkopf ist ja ohnehin etwas unhandlich, damit der
Transistor immer schön im Arbeitsbereich bleibt.

Ich hatte seinerzeit auch deine Schaltung mal bewundert und wollte
mir sowas selbst bauen.  Irgendwann lief mir aber die P6201 über
den Weg (war ein Kuhhandel ;-), und da habe ich mir gedacht, dass
ein unendliches Projekt weniger auch nicht schlecht wäre und konnte
nicht "nein" sagen.

branadic schrieb:
> warum hast du den Generator nicht abgeschlossen und ein y-Stück
> dazwischen gehängt?

Die Idee war mir erst gekommen, als ich den Spekki schon wieder
ausgeschaltet hatte.  Ich hätte dann aber sowieso alles auf SMA
wandeln müssen, denn den BNC-Abschlusswiderständen, die ich habe,
traue ich keinen vernünftigen Frequenzgang bis 1 GHz zu (und den
T-Stücken auch nicht).

> Es braucht zwar etwas Imagination, aber schlecht sehen die Daten ja mal
> nicht aus, tät ich sagen.

Ja, ich denke, die hält die 900 MHz, die sie verspricht.

Ist ja auch weit mehr, als mein Oszi kann.  Aber so kann man sie halt
bei Bedarf auch mal vor den Spekki hängen.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> dB/100m:
> ...
> 1000 MHz - 106,1
>
> Dürfte also bei 1m nicht so tragisch sein.

Wenn Du ca. 10,6 % Signalverlust als nicht so tragisch siehst, ja.

Oder anders gesagt: Dies Kabel ist schlichtweg schlecht für diesen 
Einsatzzweck.


>  Eine gute
>
> Probe und ein schlechtes Oszi sind immer noch besser als ein schlechtes
>
> Oszi mit einer schlechten Probe ;)

Genau, besser reich und gesund als arm & krank.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Andrew Taylor schrieb:
> Wenn Du ca. 10,6 % Signalverlust als nicht so tragisch siehst, ja.

Ich glaube die wenigsten Leute werden ein Oszi mit 1GHz Analogbandbreite 
haben bzw. dauerhaft in diesem Frequenzbereich privat messen. Wer 
beruflich in dem Bereich arbeitet wird sicherlich nicht auf einen 
Elektor-Tastkopf zurückgreifen.
Darüber hinaus sieht man anhand der Verlaufs auch, dass die Dämpfung des 
Kabels nicht das Problem ist.

Kupfer Michi schrieb:
> Den Trick mit dem Input C Bootstrapping wollte ich bei Gelegenheit auch
> nochmal ausprobieren.

Müsste man sich mal näher anschauen. Zumindest scheint in der AN ein 
Fehler zu sein, der 2N3644 ist kein NPN gewesen. ;)

branadic

von Kupfer Michi (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

@ Jörg Wunsch

>DC mit dem aktiven Tastkopf ist ja ohnehin etwas unhandlich, damit der
>Transistor immer schön im Arbeitsbereich bleibt.

Ja, das war auch eine der Gründe warum ich nicht eine dieser oben 
geposteten HP/Tek Schaltungen genommen habe. Die haben für meine 
Feld-Wald-Wiesen Einsatzzwecke einfach einen viel zu kleinen linearen 
Aussteuerbereich.

z.B. die P6201 hat im 1x Modus +-0.6V und im 10x Modus +-6V.
Bei mir sinds bei 10x mehr als +-12V.
Dami kann ich bedenkenlos an alles ran was so auf meinem 
Experimentiertisch rumflackt - macht das Leben viel einfacher.

@ branadic

>> Den Trick mit dem Input C Bootstrapping wollte ich bei Gelegenheit auch
>> nochmal ausprobieren.
>
>Müsste man sich mal näher anschauen.

... hier noch etwas Theorie dazu.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Noch mal ein paar Worte, wie die obigen Messungen am Spektrumanalysator 
zustande kommen.
In der Simulation bin ich beim RG174-Kabel idealerweise von einer 
Kabelimpedanz von 50Ω ausgegangen. Da im Datenblatt nur der 
Kapazitätsbelag angegeben ist (103pF/m) bin ich erst einmal von 250nH/m 
ausgegangen.
Tatsächlich weicht die Kabelinduktivität aber von diesem Wert ab, 
wodurch sich dieser Ripple in den Messungen und dann auch im Spice 
ergibt.

Das mal nur am Rande zum Thema Theorie und Praxis.

branadic

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Kupfer Michi schrieb:
> z.B. die P6201 hat im 1x Modus +-0.6V und im 10x Modus +-6V.
> Bei mir sinds bei 10x mehr als +-12V.
> Dami kann ich bedenkenlos an alles ran was so auf meinem
> Experimentiertisch rumflackt - macht das Leben viel einfacher.

Das ist natürlich wahr, dafür ist an der P6201 schön, dass man
sie auch 1:1 benutzen kann (hat natürlich nur bei AC-Kopplung
wirklich Sinn) und damit auch kleine Signale aufnehmen.
Allerdings ist sie eben insgesamt schon etwas unhandlich.

Du schreibst in deinem "Gebrabbel", dass man statt dess FET + OPV
lieber gleich einen schnellen FET-OPV nehmen könnte.  Was wäre
deine Empfehlung für sowas?  OPA656 habe ich gerade mal geguckt,
wäre eine Möglichkeit (und ist auch beschaffbar), NE3508 finde
ich nirgends.

Vielleicht versuche ich ja mal, damit einen Tastkopf zu bauen, der
aktiv ist, aber nicht so "dick aufträgt" wie der P6201, sodass man
ihn auch im täglichen Gebrauch einfach (fast) überall nehmen kann.

von Hogo F. (Firma: Bailout Inc.) (atze_vom_bau)


Lesenswert?

....Wenn ihr mir an eure Tastköpfe ne SMA-Buchse anbaut kann ich euch 
S-Parameter messen von 50MHz bis 13,5GHz. Porto müsstet ihr übernehmen.

Gruß!
Ronny

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Jörg,

der NE3508 ist von Nec/Cel und den gibt es bspw. bei www.mouser.com zum 
Preis von 1.25€.
Das Datenblatt findet sich hier:
http://www.cel.com/pdf/datasheets/ne3508m04.pdf

Was am OPA656 unschön ist, ist das Peaking. Die Frage ist, wie weit will 
man damit messen und was für einen Tastkopf soll das geben.

Es gäbe, zumindest aus der Schmiede von TI noch den OPA657 und den 
OPA659.

Was die anderen so an FET-OpAmps im höheren MHz-Bereich haben kann ich 
gerade nicht sagen.

branadic

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

S-Parameter sind für einen Tastkopf nicht sinnvoll, da er eingangs-
seitig ja hochohmig sein soll, folglich wäre S11 immer nahe an 0 dB.

Übertragungsfunktion (S21) kann ich auch in der Firma messen, aber
das war halt ein schneller Versuch mal abends zu Hause.  Als grobe
Schätzung für die erzielbare Bandbreite genügte mir der Test mit
dem Kammgenerator allemal.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:

> der NE3508 ist von Nec/Cel und den gibt es bspw. bei www.mouser.com zum
> Preis von 1.25€.

Ach, das ist ja kein OPV, sondern nur ein Transistor.

Mouser ist mir gerade mal zu weit weg (sprich, da habe ich bislang noch
nichts bestellt).

> Was am OPA656 unschön ist, ist das Peaking.

Meinst du damit die leichte Verstärkungserhöhung bei 200 MHz, wenn
man ihn auf G = 1 beschaltet?

Ich denke, dass man diese leicht wegkompensieren kann (bzw.
einfach den Eingangsspannungsteiler etwas unterkompensieren).

von A. B. (branadic)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Meinst du damit die leichte Verstärkungserhöhung bei 200 MHz, wenn
> man ihn auf G = 1 beschaltet?
>
> Ich denke, dass man diese leicht wegkompensieren kann (bzw.
> einfach den Eingangsspannungsteiler etwas unterkompensieren).

Genau die meine ich.
Wegkompensieren ist aber gleichbedeutend mit Bandbreiteverlust, aber 
durchaus machbar.

branadic

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

A. B. schrieb:

> Wegkompensieren ist aber gleichbedeutend mit Bandbreiteverlust, aber
> durchaus machbar.

Den Bandbreitenverlust hast du doch durch die normalen parasitären
Cs ohnehin schon.  Daher wird ein Spannungsteiler-Tastkopf ja
letztlich kompensiert, und eigentlich macht die Übertragungsfunktion
des OPV nichts anderes, als man durch diese Kompensation ohehin
vornehmen würde.  Man muss sie also nur unterkompensieren.

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

>P6201 ... Allerdings ist sie eben insgesamt schon etwas unhandlich.

Oh ja ... laut DB 14.7 x 87.1mm für den Probehead ... da bin ich ja bei 
meinem Aufbau mit 7.5 x 54mm schon direkt ein schlanker Hecht.

> ...  AC-Kopplung

Ich hab bei einem Teil meiner Probes im Oszi BNC Stecker direkt einen 
50Ohm Abschluss integriert (Pfrimelarbeit). Dadurch kann ich am Oszi 
wahlweise im DC oder AC Modus arbeiten ohne etwas umstecken zu müssen - 
sehr praktisch.

> FET + OPV lieber gleich einen schnellen FET-OPV nehmen

Ich hab mich gerade mal schnell bei LT, AD und TI umgeschaut.
Es scheint tatsächlich auf den ersten Blick weniger brauchbare jFET 
OpAmps zu gegeben als ich gedacht habe :(

- OPA656 500MHz 290V/µs:

Die 500MHz gelten leider nur im Small Signal Betrieb, bei einem 2V Step 
schnurrt das ganze sehr schnell zusammen wegen der geringen SR.
Anhand der Angaben im DB bin ich mir nicht mal sicher ob er dann bei G+1 
die 200MHz packt.

- OPA657 1600MHz 700V/µs:

hört sich noch besser an, aber ebenfalls nur im Small Signal betrieb und 
min G+7 kompensiert. Wenn man ihn dann selbst auf auf G+1 runter 
kompensiert dürfte ebenfalls nicht mehr viel übrigbleiben.

- ADA4817 1GHz 870V/µs

Sieht schon etwas besser aus. Mit ihm könnte man laut DB im SS Fall auf 
1GHz kommen (Anwendungsfall High Z Probe für einen Speki z.B.) und bei 
Large Signal ~ 300MHz schaffen (Oszi Probe).

- OPA659 650MHz 2550V/µs

Der kommt im SS Fall(200mVpp) zwar nur auf 650MHz dafür aber bei LS 
(2Vpp) auf 575MHz.

Ist also eine Abwägung welcher von beiden geeigneter ist.

Bei einer 10:1 Probe würde ich einen kompensierten 5:1 Teiler vor den 
OpAmp setzten und dan mit 50Ohm (eventuell ebenfalls kompensiert) in 
Serie aufs Kabel gehen.

Der OPA659 hat einen Commen Mode Range von +-3.5V was +-17.5V am Probe 
Tip entspricht, die er auch am Ausgang in 100Ohm sourcen kann - nicht zu 
verachten.

Damit könnte man das ganze als kleiner Knubbel von 7.5 x 22mm aufbauen.

Aber ich würde sowieso nicht alle Anforderungen in einer Probe 
realisieren, sondern viel lieber für die verschieden Anwendungsfälle 
(1:1, 10:1, AC / DC, Oszi, Speki ) optimierte Versionen realisieren, das 
geht dann einfacher und schnell genug sind die Dinger ja auch gemacht 
wenn man einmal den Bogen raus hat).

von A. B. (branadic)


Lesenswert?

Der ADA4817 rauscht etwas weniger, dafür gibt es den OPA659 im 
SOT23-Package, was im Hinblick auf die Baugröße natürlich vorteilhaft 
ist.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Das Ganze gäbe im einfachsten Fall dann sowas hier.

branadic

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Kupfer Michi schrieb:
> Aber ich würde sowieso nicht alle Anforderungen in einer Probe
> realisieren,

Nö, will ich auch nicht.  "Für sonntags" habe ich ja immer noch den
P6201, ich will nur was "für die Woche" haben. ;-)

Die OPVs im SOT-23 würden mich dafür auch reizen, denn dann bekommt
man das wirklich fast auf Bananensteckergröße.  Die Variante 5:1
vor dem OPV und 2:1 danach hatte ich auch als sinnvollen Kompromiss
im Blick.

Wofür sind eigentlich in der Kompensation bei dir die 30 MΩ + 67,5 pF
gut?

von Kupfer Michi (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

>Wofür sind eigentlich in der Kompensation bei dir die 30 MΩ + 67,5 pF

Tolles gewürge, gell :-)

Vieleicht sollte ich ein paar Worte zur Funktionsweise verlieren.

Hat man einen FET Source Follower am Eingang, so sollte man den gegen 
eine Konstantstrom Senke arbeiten lassen um einen grossen 
Eingangspannungsbereich abdecken zu können.

Damit hat man aber sofort ein DC Drift Problem.
Das hab ich in dieser Version dadurch gelöst/umgangen indem ich eine 
Hybridschaltung einsetze in dem der FET für den AC Fall zuständig ist 
und der TL071 OpAmp den DC Arbeitspunkt ständig nachregelt. Das Konzept 
hab ich so oder ähnlich aus diversen HP & Tek Geräten geklaut.

Damit hat das ganze die DC Drifteigenschaften des TL071.

Es wird dabei über zwei Tiefpässe (fg ~ 72Hz) das Eingangssignal und der 
Ausgang am MAX4108 verglichen und T1 solang nachgeregelt bis kein 
Offsetfehler mehr vorhanden.

Der Nachteil ist halt, dass man dadurch ein/zwei weitere 
Abgleichparameter/Zeitkonstanten hat.

Der Source Follower T2 treibt dann den Current Feedback OpAmp, da der 
BF256C etwas zu schwach dafür war.

Die 30MOhm - 67pF Kompensation dient (wenn ich mich nach all den Jahren 
richtig erinnere) die Belastung durch den TL071 am 5:1 Teiler 
auszugleichen und das Regelverhalten anzupassen.

C100 und C140 Kompensieren den FET und den Nachfolgenden Source 
Follower.

R100 dämpft etwas Eigenresonanzen die bei sehr hohen Frequenzen durch 
das subobtimale Probetip Steckersystem (äh das sind stinknormale 
Pinheader Buchsen, BUCHSL bei Reichelt) auftreten können.

Die +-12V Stromversorgung ist meinem Standard geschuldet, alle Geräte 
werden bei mir defaultmässig damit versorgt, macht das Leben einfacher.
Allerdings die +-5V für den MAX4108 in der Probe selbst zu generieren 
war keine so gute Idee, die Regler werden sau heiss und die beiden Zener 
Dioden dienen eigentlich nur dazu die Abwärme etwas zu verteilen.

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

@ branadic

>Das Ganze gäbe im einfachsten Fall dann sowas hier

Äh - wie kommst du auf das Eingansnetzwerk?
Hast du das einfach von meiner Probe übernommen - das macht ja gar 
keinen Sinn, da du es bei deinem OPA659 ja mit ganz anderen (zum Glück 
einfacheren) Zeitkonstanten zu tun hast.

Wenn du Simmulierst schau zuerst ins Modell des OPA659 rein.

Bei meinem MAX4108 hatten die doch glatt die 1pF Eingangskap. 
unterschlagen und ich hab tagelang mich gewundert wieso Simulation und 
Realität nicht übereinstimmen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Kupfer Michi schrieb:
> Die 30MOhm - 67pF Kompensation dient (wenn ich mich nach all den Jahren
> richtig erinnere) die Belastung durch den TL071 am 5:1 Teiler
> auszugleichen und das Regelverhalten anzupassen.

Ich glaube, ich habe das jetzt verstanden. ;-)

Das heißt aber, dass man so viel Gefummel in einer reinen OPV-
Variante wohl eher nicht braucht, sondern dort die Standardkompen-
sation benutzen kann.

Naja, mal gucken, ist kein vordringliches Projekt, aber einen
Tastkopf mit geringer Eigenkapazität, der aber klein genug für
die ständige Benutzung ist und preiswert genug, dass das Schrotten
des Eingangs-Bauteils nicht gleich ein Vermögen kostet, würde mich
schon nochmal interessieren.  Wenn der nur 150 oder 200 MHz
Bandbreite hat, genügt mir das vollauf.

Ich hätte ein ähnliches Problem wie du: der Netzteil, den ich mir
für den P6201 gebaut habe, liefert auch ±15 V, die müsste ich dann
ebenfalls im Tastkopf (oder in der Zuleitung) auf ±5 V bringen,
wenn ich einen von den OPAs benutzen will.  Noch eien Netzteil
mehr will ich auch nicht haben.  Naja, ich habe da einen Mini-DIN-
Stecker dran, eventuell könnte ich die Erzeugung von ±5 V auch in
den Netzteil verlagern und an der Mini-DIN-Dose für 15 V (P6201)
und 5 V (OPAxxx) verschiedene Pins benutzen.

Kupfer Michi schrieb:
> Äh - wie kommst du auf das Eingansnetzwerk?
> Hast du das einfach von meiner Probe übernommen

Das war mein Eindruck dann auch, und daher hatte ich nachgefragt,
wofür die seltsamen Korrekturglieder da sind. ;-)

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

>eventuell könnte ich die Erzeugung von ±5 V auch in den Netzteil verlagern

oder einfach hinter dem Stecker zwei 5V Regler im TO92 ins Kabel 
einspleisen , u.U. eine Alu Folie zur besseren Wärmeverteilung, 
Schrumpfschlauch drüber und fertig - damit brauchst du am Netzteil 
nichts ändern, am Kabel stört es nicht.

>Das heißt aber, dass man so viel Gefummel in einer reinen OPV-
>Variante wohl eher nicht braucht, sondern dort die Standardkompen-
>sation benutzen kann

sach ich doch, sowas wird sau einfach.
(mich wundert es sowieso dass sowas noch niemand auf den Massenmarkt 
geworfen hat, das kostet doch keine 10€ Materialkosten, aber ich 
befürchte das scheiter eher am Unwissen der potentiellen Käufer wozu 
sowas gut sein soll und wie man es richtig einsetzt)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Kupfer Michi schrieb:
> (mich wundert es sowieso dass sowas noch niemand auf den Massenmarkt
> geworfen hat, das kostet doch keine 10€ Materialkosten, aber ich
> befürchte das scheiter eher am Unwissen der potentiellen Käufer wozu
> sowas gut sein soll und wie man es richtig einsetzt)

Naja, die OPVs, über die wir hier reden, kosten schon mal EUR 10
und mehr.  Würde ich trotzdem noch unter Verbrauchsmaterial
verbuchen, wenn da mal einer stirbt, weil ich mit der Tastkopfspitze
versehentlich an eine höhere Spannung abgerutscht bin.

Ansonsten ist das wahrscheinlich derzeit einfach kein Massenmarkt.
Die Hersteller teurer Messgeräte interessiert das nicht, die können
an ihre Kunden ihre hochpreisigen Lösungen verscherbeln, weil die
Kunden wiederum Wert darauf legen, dass alles felsenfest und stabil
und juristisch nachvollziehbar kalibriert ist.  Die Anwender billiger
Chinascopes kommen mit den passiven Tastköpfen im Großen und Ganzen
hin, für einen aktiven Tastkopf mit den hier beschriebenen OPVs
müssten sie ja glatt 10 % mehr bezahlen. ;-)

von Guido (Gast)


Lesenswert?

Mal noch ne prinzipielle Frage: was macht man bei solchen Tastköpfen
mit dem GND-Anschluss? Das Schwänzchen mit dem Krokodil kann man
wohl vergessen. Die zweite Spitze am Elektor-Tastkopf ist aber auch
ziemlich unpraktisch.

Grüße, Guido

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Kupfer Michi schrieb:
> Äh - wie kommst du auf das Eingansnetzwerk?
> Hast du das einfach von meiner Probe übernommen

Jupp, hab es nur mal schnell mit copy & paste davor gesetzt, ohne jetzt 
ins Detail gegangen zu sein. Funktionierte aber in der 
Schnellschuss-Simulation trotzdem ;)
Wegen der Eingangskapazität im Model-File werd ich mal schauen.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

@ Kupfer Michi

wie vermutet wird die Eingangskapazität des OpAmps im Model-File nicht 
mit berücksichtigt. Diese wäre von den 4pF also noch abzuziehen.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Zumindest im Modell des OPA656 tauchen die Gate-Drain- und 
Gate-Source-Kapazität auf (CGD=1.032E-12 CGS=2.823E-12).
Das haben sie wohl beim OPA659 vergessen.

branadic

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

>Diese wäre von den 4pF ...

4pf ???
Bist du wahsinnig - das ist als wolltest du einen 100m Sprinter mit 
Bleischuhen ins Rennen schicken.

Schmeiss C3 sofort komplett wieder raus.
Die einzige Stelle an der zunächst die OPAmp Input Cap. kompensiert wird 
ist C1.
Nach dem man das ganze dann real aufgebaut hat sieht man weiter ob man 
noch etwas zusätzlich gerade biegen muss.

Übrigens auch daran kanst du erkennen, dass das OPA659 Modell bei der 
Input Cap. mogelt (diese Schweinepriester). C1 / C3 bilden einen exakten 
5:1 Teiler.

Übernimm eindfach die Angaben aus dem OPA656 in den OPA659, oder benutz 
zur Simulation einfach den OPA656, oder setzt noch einfacher ein C vor 
den OPA Eingangspin - ist sowieso alles nur thoretisch da die 
Streukapazitäten des konkreten Aufbaus leicht in der selben 
Grössenordnung sind.

von Kupfer Michi (Gast)



Lesenswert?

@ Guido

>was macht man bei solchen Tastköpfen mit dem GND-Anschluss?
>Das Schwänzchen mit dem Krokodil kann man wohl vergessen.
>Die zweite Spitze am Elektor-Tastkopf ist aber auch ziemlich unpraktisch.

Diese x-cm langen Krokodil GND Clips bei normalen HF Tastköpfen können 
nur von Leuten designed worden sein die von HF keine Ahnung haben.

Aber in der Tat, ein vernünftiges praxis und HF taugliches Probe Pin 
Steckersystem hinzubekommen ist für den Hobbykoch die eigentliche 
Herausforderung, den elektrischen Kram kann man viel einfacher lösen.

Ich habs bei mir wie schon angedeutet so gelöst...

Von den Steckadapter hab ich dutzende je nach Einsatzzweck und 
Anforderungen. Sind auch schnell angefertigt.

Diese "Steckernorm" hab ich bei mir bei allen meinen Geräten 
zumindestens als Zusatz durchgezogen, so dass ich je nach Lust und Laune 
kombinieren kann - sehr praktisch.

Aber weit über ~800MHz kommt man damit auch nicht.
(Ja ich weiss, abschirmungstechnisch ist das ganze natürlch auch ein 
Witz)

Die Buchsen am Tastkopf (gekürzte BL 1X10G 2,54 bei R.) haben selbst 
schon katastrophale ~1pF und zusammen mit der damit verbunden minimalen 
Steck/Kontaktlänge hat man automatisch einen Resonanzkreis mit 
~800-1100Mhz (siehe Anhang).

von Guido (Gast)


Lesenswert?

@ Kupfer Michi: beeindruckend! Die 100-Ohm-Widerstände am Crimpstecker
gefallen mir besonders gut. :-) Da muss ich auch mal was probieren.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Kupfer Michi schrieb:
> 4pf ???
> Bist du wahsinnig - das ist als wolltest du einen 100m Sprinter mit
> Bleischuhen ins Rennen schicken.
>
> Schmeiss C3 sofort komplett wieder raus.
> Die einzige Stelle an der zunächst die OPAmp Input Cap. kompensiert wird
> ist C1.
> Nach dem man das ganze dann real aufgebaut hat sieht man weiter ob man
> noch etwas zusätzlich gerade biegen muss.
>
> Übrigens auch daran kanst du erkennen, dass das OPA659 Modell bei der
> Input Cap. mogelt (diese Schweinepriester). C1 / C3 bilden einen exakten
> 5:1 Teiler.

Du hast offenbar nicht richtig gelesen ;) In C4 steckt die 
Eingangskapazität des OpAmp bereits mit drin, weil sie im Model-File 
nicht mit aufgelistet ist. Natürlich kann man die C-Werte noch einmal 
halbieren. Die Kompensationskapazität ließe sich dann als 
Leiterplattenkapazität ausführen. Das find ich handlicher und leichter 
abzugleichen.

branadic

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

> Die 100-Ohm-Widerstände am Crimpstecker gefallen mir

In so Sachen bin ich gandenlos, hauptsache es funktioniert.

Dann  gefällt dir auch sicher die Lösung für die Tek Probe ID Funktion 
(Automatische Umschaltung der Oszi Spannunganzeige je nach 1/10/100:1 
Tastkopf). Einfach ein Federblechstreifen am BNC Stecker angelötet und 
an der Spitze zwei SMDs (11K für 10:1) - so einfach geht das.

In dem BNC Stecker der Resistive Probe sind auch noch 50Ohm als 
Durchgangsterminierung verlötet.

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

@ branadic

>Du hast offenbar nicht richtig gelesen

Schon klar, aber deine Bemerkungen

 ... Diese wäre von den 4pF also noch *abzuziehen*
 ... in C4 steckt die Eingangskapazität des OpAmp bereits *mit* drin

haben für mich halt keinen Sinn ergeben und wollte etwaigen 
Missverständnissen vorbeugen.

Wenn du die fehlenden Inputcap. des OPA659 extern simulieren willst dann 
setzt anstelle von C3 1pF (laut DB) und bestimme dann C1 (~0.25pF).

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Guido schrieb:
> Mal noch ne prinzipielle Frage: was macht man bei solchen Tastköpfen
> mit dem GND-Anschluss?

Hallo Guido, schau mal auf Seite 8 des User's Guide des 1156A 1.5 GHz 
Active Probe, da sind verschiedene Ground-Anschlüsse drin zu sehen. Auf 
den weiteren Seiten sind die verschiedenen Ground-Tips dann auch mal im 
schematischem Einsatz abgebildet:

http://cp.literature.agilent.com/litweb/pdf/01156-97002.pdf

10:1 Tastkopf:

Den OPA656 habe ich noch in meinem Fundus, den OPA659 leider nicht. Ich 
werd bei Gelegenheit mal was aufbauen.

1:1 Tastkopf:

Hier würde sich ja der OPA657 anbieten. Den habe ich auch in meinem 
Fundus. Käme also auch mal auch einen Testaufbau drauf an.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Guten Morgen,

ich habe Samstagabend noch Samples vom OPA659 in SOT23-5 bestellt, weil 
es das Package derzeit scheinbar nirgends zu kaufen gibt, nur in SON8. 
Eben sind die Samples eingetroffen. Respekt gegenüber Texas Instruments, 
das ging wirklich flott.

Eine Leiterplatte habe ich mittlerweile auch geroutet und eben in das 
Nutzen eingepflegt, das die Woche noch zur Bestellung kommt. In 
absehbarer Zeit werd ich also einen Tastkopf mit OPA659 zum Test 
aufgebaut haben und vermessen können.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> RG174 oder sowas und 1GHz paßt wohl nicht richtig zusammen (gut - bei
> dem einen Meter noch nicht so sehr das Problem). Und dann die Länge 1m,
> die am Ende nicht mit 50Ohm abgeschlossen sind - das garantiert für
> Welligkeit im Frequenzgang aufgrund der Reflexionen am Ende.

Der Satz wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Deswegen habe ich 
mich ein wenig umgesehen und muss dieser Aussage widersprechen.

SMB ist als 50Ω-Steckersystem für den Einsatz von 0-4GHz angegeben und 
die Stecker gibt es als Kabelausführung für RG174, RG188 und RG316.

http://www.produkte24.com/images/catalogs/1249/pdf_3816.pdf

Ein Blick auf die Kabelspezifikationen schafft Klarheit.

RG174
http://www.drakact.com/files/hf25d.pdf

RG188
http://www.drakamc.de/files/hf2ed.pdf

RG316
http://www.drakact.com/files/hf2gd.pdf

Zugegeben, RG174 hat mit 120dB @ 1GHz (in diesem Datenblatt) eine um 
18dB höhere Dämpfung gegenüber den anderen beiden Kabeln, aber die 
Tatsache dass es SMB auch für RG174-Kabel gibt zeigt doch deutlich, dass 
es so daneben nicht sein kann.
Zudem habe ich Kabel von Bürklin im Einsatz und da ist die Dämpfung mit 
106.1dB @ 1GHz angegeben:

https://www.buerklin.com/pdf/sich/96F732_TD.pdf

Ich wollt das einfach noch mal richtig gestellt wissen.

branadic

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> ber die
> Tatsache dass es SMB auch für RG174-Kabel gibt zeigt doch deutlich, dass
> es so daneben nicht sein kann.

Naja, es gibt auch SMA für RG174.  Daraus allein schließen zu wollen,
dass man deshalb RG174 bis 18 GHz einsetzen könne, wäre etwas
verwegen. ;-)

Für kurze Stücken ist RG174 sicher einigermaßen brauchbar, aber 1 m
ist schon etwas grenzwertig, wenn man wirklich 1 GHz will.

Wenn natürlich dein Oszi sowieso nur 200 MHz macht, isses ziemlich
wurscht.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Naja, es gibt auch SMA für RG174.  Daraus allein schließen zu wollen,
> dass man deshalb RG174 bis 18 GHz einsetzen könne, wäre etwas
> verwegen. ;-)

Hallo Jörg,

das seh ich nicht ganz so. Was nützt ein Steckersystem, wenn es kein 
passendes Kabel dafür gibt? Alle drei Kabelsorten unterscheiden sich 
nicht wirklich viel, ergo schließe ich daraus, dass man mit der Dämpfung 
schlichtweg leben muss, sie aber bei Messungen zu berücksichtigen hat.

branadic

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Was nützt ein Steckersystem, wenn es kein
> passendes Kabel dafür gibt?

Zuweilen benutzt man halt SMA-Stecker auch in Systemen, die nicht
die Obergrenze von SMA (18 GHz) ausreizen, da hat das dünne und
flexible RG174 dann schon seinen Sinn.  Beispielsweise besitzen
neuere Amateurfunk-Handies (Sendefrequenzbereich 145 MHz und 430 MHz)
häufig SMA-Antennenbuchen, weil das System an sich recht solide ist
(weniger wackelig als BNC, welches früher ein de-facto-Standard war)
und außerdem schön klein.

Für die Obergrenze von SMA kommt praktisch nur noch Semi-Rigid-Kabel
sinnvoll in Frage.

Außerdem dürfte das elektrisch etwas bessere RG316 durchweg mit den
gleichen Steckern zurecht kommen wie RG174.  Weiterhin gibt es noch
diverse "low loss"-Kabeltypen (bessere Schirmung) mit gleicher
Kabelgeometrie.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Wo wir gerade bei Kabel sind. In einem anderen Thread wurde diskutiert 
was für Kabel bei passiven Tastköpfen zum Einsatz kommt.

Benedikt K. schrieb:
> Das einzige was man selbst bauen kann, sind einfache LF Tastköpfe, oder
> richtige HF Tastköpfe mit 50Ohm.
> HF Tastköpfe für 1M sind alles andere als einfach zu bauen, meistens
> scheitert es an dem Kabel: Das ist ein spezielles Widerstandskabel das
> ich zumindest noch nirgends gefunden habe.

Da der andere Thread doch schon etwas älter ist schreibe ich mal den 
Kommentar dazu hier hin.

Ich habe mal bei uns herum geschaut, was so auf den Tastköpfen der 
Oszi's steht. Wir haben verbreitet Oszilloskope von Tektronix mit 
passiven 10:1 Tastköpfen. Allen Kabeln gemeinsam ist die Anfangsnummer: 
0264-xx-xx, was mich dazu veranlasst hat mal nach RG264-Kabel Ausschau 
zu halten und in der Tat bin ich fündig geworden:

http://www.awcwire.com/Part.aspx?code=710O27I4J1

No. of Cond.          4
Conductor Stranding   19/.0142
Nom. Dia. of Cond.    0.068
Dielectric (in)       0.176
Nom. O.D. (in)        0.750
Nom. Cap. (pF/ft)     41
Nom. Imp.             3638
Approx LBS/MFT        340
Cond. Material        Bare Copper/Tinned Copper
Dielectric Material   Polyethylene (PE)
Shield                4 Overall Shields
Shield Material       (2) Tinned Copper Shields & (2) Bare Copper 
Shields
Jacket Material       Polyvinylchloride (PVC)
Min. Temp             -40°C
Max. Temp             80°C
Voltage               2000
Comments              Use RG264C/U

Das dürfte doch den Nagel auf den Kopf getroffen haben.

branadic

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Das dürfte doch den Nagel auf den Kopf getroffen haben.

Kaum.

RG264: Es ist ein Kabel für Erdverlegung.

sagt
http://www.awcwire.com/ProductSpec.aspx?id=RG264-Coaxial-Cable

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Andrew Taylor schrieb:
> RG264: Es ist ein Kabel für Erdverlegung.

Wenn der Vorsatz "..can be used..." nicht wäre.

branadic

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

>Nom. O.D. (in)        0.750

macht 19mm OD ... da muss ich ja schon fast meinen Marlspieker raus 
holen um das dicke Tampen um die Ecke zu wuchten.


>Wir haben verbreitet Oszilloskope von Tektronix mit passiven 10:1
>Tastköpfen

Nee im Ernst, mess mal wie von Benedikt vorgeschlagen, mit einem MM den 
Widerstandsbelag des Coax Kabels.

Bei einer P6120 Probe z.B. ist der mit 39 Ohm/ft im Service Manual 
angegeben.

Was mich bei RG174 mehr als der hohe Dämpfung  stört (die kann man ja 
bei einer Probe irgenwie rauskompensieren) ist der inhomogene L/C Belag 
bei mechanischer Beanspruchung.

Das Kabel ein bisschen gebogen oder gedrückt und schon hat man 
Reflektionen.
(Zumindestens bei den No-Name Varianten die ich so hier habe)

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

@ branadic

>absehbarer Zeit werd ich also einen Tastkopf mit OPA659 zum Test
>aufgebaut haben und vermessen können

Klasse !

Stellst du die Messkurven hier rein, es gibt bestimmt einige die darauf 
gespannt sind - danke.

(Könntest du auch mal nachmessen ob der OPA659 Protection Dioden nach 
+-Vs hat, oder einfach nur die jFET Diode, der Input ist mit max 100mA 
angegeben, mir ist jedoch nicht klar ob dies +-100mA heisst)

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Kupfer Michi schrieb:
> Nom. O.D. (in)        0.750
>
>
>
> macht 19mm OD ... da muss ich ja schon fast meinen Marlspieker raus
>
> holen um das dicke Tampen um die Ecke zu wuchten.


Genau da meinte ich bei "Kabel für Erdverlegung".

Auch die übrigen Specs zeigen da DEUTLICH, da brandic da mehr als nur 
auf dem Holzweg ist:


Die 00264 bei den Tektronix Kabeln haben rein garnix mit RG264 Kabeln zu 
tun.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Okay okay, ist ja schon gut, ich seh es ja ein.
Was für Kabel verwenden die denn dann? Jeder spricht von Coax-Kabel mit 
~35pF-40pF, dabei ist es dünn wie RG174 und angeblich mit einem ziemlich 
hohen Widerstand (Widerstandsdraht), aber niemand kann genau sagen, was 
das genau für Kabel sein soll.

Genauso würd ich gern mal wissen, was die bei den aktiven Tastköpfen für 
Coax-Kabel einsetzen, das ist ja auch nicht viel dicker und die 
Tastköpfe werden bis in den GHz-Bereich eingesetzt. Beim P6202A sind 
immerhin 1,8288m Kabel dran, das ist auch ne Menge.

Kupfer Michi schrieb:
> Klasse !
>
> Stellst du die Messkurven hier rein, es gibt bestimmt einige die darauf
> gespannt sind - danke.

Werd ich zu gegebener Zeit machen.

Kupfer Michi schrieb:
> (Könntest du auch mal nachmessen ob der OPA659 Protection Dioden nach
> +-Vs hat, oder einfach nur die jFET Diode, der Input ist mit max 100mA
> angegeben, mir ist jedoch nicht klar ob dies +-100mA heisst)

Kann ich nachher mal prüfen.

branadic

von Kupfer Michi (Gast)



Lesenswert?

>hohen Widerstand (Widerstandsdraht), aber niemand kann genau sagen, was
>das genau für Kabel sein soll.

Das dürften halt Spezialanfertigungen sein, wer bracht denn auch sonst 
sowas ausser den Probe Herstellern.

(Hier nochmal die Kompensationschrauben für eine 250MHz Passive Probe)

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Dioden von V+ nach V- sind vorhanden.

branadic

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

Ok, danke. Damit reicht also der 5:1 Vorteiler als ausreichender Schutz 
für die üblichen Kleinspannungen im Laborbereich.

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Guten Abend,

Angeregt durch die Kabel-Diskussion habe ich mal ein 1m langes RG174 
beidseitig mit BNC-Anschlüssen konfektioniert und am Spektrumanalysator 
vermessen (oberer Trace).
Als Vergleich noch mal die Messung mit dem Poor Man's 1GHz, der 
ebenfalls 1m RG174 bei mir dran hat (unterer Trace).

Zu erkennen ist die Kabeldämpfung im oberen Trace, die auch beim 
Tastkopf wirkt.
Diese ist aber beim Poor Man's 1GHz-Tastkopf weniger das Problem. 
Vielmehr ist es das Schaltungskonzept selbst, dass hier für den 
Kurvenverlauf verantwortlich ist.

Ich möchte nicht bestreitet das RG58 für die höheren Frequenzen 
sicherlich besser geeignet wäre (siehe auch die oberen Bilder), 
allerdings ist das ziemlich unflexibel und macht den Tastkopf 
unhandlich.

Unabhängig davon, kann jemand ein Kabel ähnlich RG174 empfehlen, das 
besser geeignet wäre? Welche Kabel werden, insbesondere für 
SMB-Anschlüsse verwendet? SMB ist ja für den Frequenzbereich DC-4GHz 
ausgelegt, also muss es da ja auch brauchbares dünnes Kabel für geben.

Die Leiterplatten sind übrigens in der Fertigung. Allerdings wird es 
noch ein wenig dauern, bis ich sie bei mir habe.

branadic

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Zu erkennen ist die Kabeldämpfung im oberen Trace, die auch beim
> Tastkopf wirkt.

Das ist doch fast nichts. Drehst einfach was am Rotation Poti deiner 
Roehre und die Daempfung ist nicht mehr zu sehen. :-D

Olaf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Unabhängig davon, kann jemand ein Kabel ähnlich RG174 empfehlen, das
> besser geeignet wäre? Welche Kabel werden, insbesondere für
> SMB-Anschlüsse verwendet?

Da müsstest du dich wohl mal unter den genannten "low loss"-Kabeln
umsehen.  Auch das RG316 (mit PTFE-Dielektrikum) hat nur geringfügig
weniger Verluste als RG174, die "low loss"-Kabel arbeiten mit
besserer Schirmung (ein großer Teil der Verluste sind offenbar
Abstrahlverluste).

Ich habe aber noch nicht so recht rausfinden können, wo man sowas
bekommt.  Dickere Kabel mit niedrigen Verlusten sind durchaus zu
bekommen (haben meist dann geschäumte Dielektrika).

von A. B. (branadic)


Lesenswert?

So, die Leiterplatten sind heute gekommen. Werd ich die Tage mal 
aufbauen und dann testen. Man darf gespannt sein.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

So, Tag die Herren,

angedroht hatte ich es ja bereits. Die Leiterplatten sind gekommen und 
mittlerweile habe ich auch die Zeit gefunden eine der Prototypen 
aufzubauen und den Spannungsteiler zu kompensieren. Die 
Kabelkompensation ist ebenfalls abgeglichen.

Anbei drei Bilder für's Auge.

Das Bild auf dem Spektrumanalyser zeigt im oberen Trace (Ref-Level der 
Übersichtlichkeit um 10dB nach oben verschoben) noch einmal den 10:1 
Poor Man's 1GHz, der ja nur AC messen kann. Im Trace darunter seht ihr 
die Kennlinie des 10:1 Tastkopfes mit OPA659.
Die nachfolgenden Bilder zeigen den Prototypentastkopf. Als 
Tastkopfspitze kommt ein vergoldeter Pin einer Adapterleiste zum 
Einsatz, der in einer auf die Leiterplatte aufgelöteten Kontaktbuchse 
sitzt. Für den Masseanschluss gibt es ein ähnliches Konstrukt.
Die 0,4mm Leiterplatte ist etwas labil, aber da auf dem Nutzen noch 
Platz war hab ich die halt so mitbestellt.
Insgesamt bin ich schon sehr zufrieden. Kommentare, Meinungen, 
Anregungen?

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Versuchs doch mal mit einem Prüfkontakt. Die können sich axial 
verschieben.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Klappt auch so wunderbar und sind alles Teile, die nicht viel Geld 
kosten und leicht erhältlich sind. Prüfkontakte kosten wieder und ich 
bin knauserig wenn es angebracht ist.
Ich habe auch noch Ersatzspitzen von passiven Tastköpfen, mit Gewinde. 
Ich hatte jetzt aber keine Lust extra noch eine "Aufnahme" dafür zu 
drehen und einzulöten. Daher für den ersten Schuss diese Lösung.

Für den Groundtip benutze ich übrigens einen 1mm Lötnagel, an den ich 
dann mein Groundkäbelchen anlöte und mit einem Schrumpfschlauch versehe. 
Der passt wie angegossen in die Steckbuchse.

Bisher bin ich sehr zufrieden. Nun noch das passende Gehäuse herum und 
man muss nicht mehr so vorsichtig mit dem Teil umgehen.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

War ja nur ein Tipp. Wir sprechen uns wieder, wenn die Lötstelle müde 
wurde und auf deinem Scope abundzu das Signal so schwach ist...

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Bei diesen Prüfkontakten hätte ich Sorge ob der Frequenztauglichkeit.
Zusätzliche Kapazitäten und Induktivitäten durch die integrierte Feder. 
Ich kenne die Teile, hab selbst welche an einer Messdose im Einsatz, 
jedoch im deutlich niederfrequenteren Bereich.
Und letztlich wird es seinen Grund haben, warum man das bei kommerziell 
erhältlichen aktiven und passiven Tastköpfen nicht anfindet.

branadic

von Kupfer Michi (Gast)


Lesenswert?

Sehr schön, fürs Erste ja schon sehr gut.
Hab leider momentan etwas wenig Zeit, Komentare folgen später.

Könntest du noch den Schaltplan und etwas hochauflössendere Aufnahmen 
vom Layout hier reinstellen, ich glaube da kann man noch was mehr 
rauskitzeln, danke.

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich denke am Layout selbst wird man nicht mehr sehr viel machen können.

Die Anzahl an Bauteilen ist ja überschaubar und dort wo es kritisch ist 
gibt es auch keine Masseflächen, sprich unter dem kompletten 
Eingangsspannungsteiler ist keine Masse vorhanden.

Nichts desto trotz ein Bild im Anhang des Layouts, denn durch den 
schwarzen Lötstopp kann man auch bei Detailbildern nicht viel mehr 
erkennen.

Schaltplan kann ich nicht liefern, der ist mir zwischenzeitlich verloren 
gegangen. Ich denke der ist auch gar nicht notwendig, weil man es 
schnell beschreiben kann.
Von der Tastspitze aus der komplette Spannungsteiler:

49.9R (1%), 680k (1%) + 120k (1%), 100k (1%) + 100k (1%)

Zwischen den 800k und den 200k liegt der Eingang des OPA659, der an den 
Versorgungspins 100n, 1µ Keramik und 10µ Tantal bekommen hat.

An seinem Ausgang hängt dann wieder ein 49.9R (1%), zu dem parallel der 
Trimmkondensator (3p - 10p) liegt. Von da aus geht es auf's RG174-Kabel.

Da ich nicht genau abschätzen konnte wo ich bei der Kompensation landen 
werde gibt es parallel zu dem 800k keine Pads für die Kondensatoren.

Die Kompensation habe ich folglich nachträglich vorgenommen. 1pF 
aufrecht zwischen den 49.9R und 680k, weitere 1pF aufrecht zwischen dem 
120k und 100k und beide sind mit 2p und 1p in Reihe verbunden, was 
rechnerisch in 285,5fF resuliert. Diese Kondensaot-Brücke kann man auf 
dem Bild leider nicht so gut erkennen.
Die Kondensatorwerte sind natürlich durch die Try and Error - Methode 
ermittelt worden. Dafür gibt es schließlich Signalgenerator + Oszi für 
den unteren Frequenzbereich und den SpecAnalyser mit Trackinggenerator 
für den höheren Frequenzbereich.

Also entweder ist die Angabe der 2,5pF im Datenblatt des OPA659 nicht 
ganz korrekt oder aber es ist genug parasitäre Kapazität im 
Spannungsteiler vorhanden.

branadic

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


Lesenswert?

branadic schrieb:

> Und letztlich wird es seinen Grund haben, warum man das bei kommerziell
> erhältlichen aktiven und passiven Tastköpfen nicht anfindet.

Ist beim Zubehör bei den P6247 Differentialköpfen. Nur alles 2 Nummern 
kleiner als die Pogos vom Nagelbrett.

von A. B. (branadic)


Lesenswert?

Mh, bei HP hab ich das jetzt auch gefunden. Schaut aus, als hätten die 
auf der Leiterplatte ein Kontaktstück eingelötet, auf das der Federstift 
gespannt wird. Allerdings weiß ich nicht genau, ob mir das gefallen 
will.
Das entscheidene Argument wird der Preis, die Verfügbarkeit und die 
HF-Tauglichkeit sein.

Wenn jemand eine Quelle für solche Stifte zu moderaten Preisen kennt, 
immer her damit. Allerdings möchte ich mir keine tausende Stifte auf 
Halde legen müssen, die den Geldbeutel stark belasten.
Letztlich ist es auch eine Frage der Gehäusetechnik. Schließlich muss 
der Stift im Gehäuse ja auch fixiert werden.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

@ Kupfer Michi,

ich warte noch auf deine Verbesserungsvorschläge, um mehr 
herauszukitzeln?

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Vielleicht auch noch interessant ist folgender Link zu einem Einblick in 
das Analog Circuits Handbook:

http://de.calameo.com/read/0002832037feddb48a7f6

Interessant im Zusammenhang wird es ab Seite 140, wo verschiedene 
Schaltungsvorschläge unterbreitet werden.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ich führe meinen Monolog mal weiter, da ich denke das doch einige Leute 
hier mitlesen.
In der Zwischenzeit habe ich einen zweiten Tastkopfprototypen aufgebaut. 
Da das Datenblatt zur Eingangsimpedanz 10^12 || 2.5pF aussagt habe ich 
den Eingangsspannungsteiler mit 10 MOhm dimensioniert und kompensiert. 
Diesmal sind es 1pF + 1pF + 2pF in Serie, parallel zu den 8 MOhm.
Zumindest auf dem SpecAnalyser schaut es sehr gut aus. Bild habe ich 
momentan leider nicht, reiche ich aber nach bzw. wiederhole die Messung 
mal am Netzwerkanalyser.

Das Leiterplattenlayout werde ich noch einmal überarbeiten, weil ich 
nicht ganz zufrieden mit der Anordnung der Tastspitze und des 
Ground-Pins bin und jetzt klar ist, in welcher Größenordnung die 
Kompensation liegt, sodass dafür Pads auf der Leiterplatte vorgesehen 
werden können. Eventuell ließe sich das Ganze auch so stricken, dass man 
optional noch einen weiteren 10:1 Teiler davorschalten kann 
(resultierend also 100:1) oder einen AC-Koppler (siehe P6202A von 
Tektronix).

Insgesamt zeigt sich jedoch, dass man mit dem OPA659 einen für den 
semiprofessionellen Bereich ausgezeichneten Tastkopf realisieren kann, 
der weit über das hinausgeht was ein Scope im normalen Hobbybereich 
(200MHz) zu leisten vermag.

branadic

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Ich führe meinen Monolog mal weiter, da ich denke das doch einige Leute
> hier mitlesen.

Ja. ;-)

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Jörg,

danke für dein kurzes Feedback. Um so mehr hoffe ich jetzt ein wenig auf 
weitere Vorschläge.
Anbei mal ein Bild von der Messung am SNA. Wie sich zeigt ist der 
mechanische Aufbau mit der 0,4mm dicken Leiterplatte nicht sehr 
vorteilhaft, aber wie schon erwähnt war noch Platz auf dem Nutzen.
Das ein Redesign notwenig ist hatte ich auch schon erwähnt und da 
sollten vorab einige konstruktive Änderungen festgehalten werden.
Derzeit verwende ich RG174-Kabel, ob seiner guten Flexibilität. Wir 
hatten ja schon festgehalten, das RG58 von den Eigenschaften her besser 
wäre, jedoch ist es an einem Tastkopf eher ungeschickt, wenn es nicht 
gerade eine flexible Variante ist.
Stellt sich also die Frage nach möglichen Alternativen.

Wo wir dann gleich beim nächsten Thema wären. Wie das Kabel mit der 
Leiterplatte verbinden? Derzeit ist das RG174 direkt aufgelötet. Macht 
sich eine Steck-Schraubverbindung wie SMA o.ä. vielleicht besser?
Wenn ein Steckanschluss Verwendung finden soll, welche Varianten gibt es 
für eine liegende Montage, damit der Tastkof möglichst flach und kompakt 
ausfällt?

Man könnte die Fragen auch anders formulieren. Wie ist das bei 
kommerziellen Tastköpfen realisiert? Das geht aus den von Kupfer Michi 
gelieferten Unterlagen - vielen Dank übrigens noch mal, die sind sehr 
inspirierend - leider nicht klar hervor.

Den Masseanschluss habe ich als sehr gut empfunden. Die Kombination von 
eingelöteter Kontaktbuchse auf der Leiterplatte und Lötnagel mit Kabel 
zum Einstecken in die Kontaktbuchse liefert einen satten Kontakt.

Für die Tastkopfspitze werde ich bei der nächsten Variante eine 
Kupferhüle mit M1,7 Innengewinde drehen und einlöten, da ich noch 
passende Spitzen dafür hier zu liegen habe. Nichts desto trotz stellt 
sich die Frage nach kostengünstigen Alternativspitzen, auf die jedermann 
zurückgriff hat. Kennt jemand eine gute Quelle für Ersatzspitzen?

Mit der nächsten Variante werde ich auch stärker das Package 
fokussieren. Mir schwebt derzeit ein Drehtteil oder ein gegossenes 
Gehäuse aus Duroplast vor.

Ich hoffe auf rege Beteiligung bei den offenen Punkten.

branadic

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:

> danke für dein kurzes Feedback. Um so mehr hoffe ich jetzt ein wenig auf
> weitere Vorschläge.

Ich habe leider im Moment den Kopf nicht frei, um mich aktiv
(und vielleicht auch experimentierend) zu beteiligen.

> Derzeit verwende ich RG174-Kabel, ob seiner guten Flexibilität.

Ja, etwas dieser Dicke braucht man wohl.  Wenn man wirklich > 1 GHz
haben will, muss man sich nach PTFE-Dielektrikum und doppelter
Schirmung ("low loss cable") umsehen, denke ich.

> Macht
> sich eine Steck-Schraubverbindung wie SMA o.ä. vielleicht besser?

Wenn, dann vielleicht SMB, SMA ist vergleichsweise klobig.

> Man könnte die Fragen auch anders formulieren. Wie ist das bei
> kommerziellen Tastköpfen realisiert?

Die sind einfach vergossen, da kann man leider nicht reingucken.
Kabelstärke ist vergleichbar mit RG-174.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
>> danke für dein kurzes Feedback. Um so mehr hoffe ich jetzt ein wenig auf
>> weitere Vorschläge.
>
> Ich habe leider im Moment den Kopf nicht frei, um mich aktiv
> (und vielleicht auch experimentierend) zu beteiligen.

Guten Morgen,

da haben wir uns wahrscheinlich etwas missverstanden. Dein "ja" habe ich 
auch gedeutet das über dir hinaus viele Leute hier in dieses Thema 
reinschauen. Und daher hoffe ich, dass sich auch diese vielleicht 
äußern.

Dennoch danke für deine Antwort. Also werde ich noch einmal nach 
Koaxialkabel Ausschau halten. Vielleicht findet sich ja neben RF174 noch 
was anders passendes oder es hat jemand anderes noch einen brauchbaren 
Tip?
Nur keine Scheu. :)

Mit dem OPA659 werden Frequenzen >1GHz sowieso nicht möglich sein, nicht 
einmal mit aufwendiger Kompensation. Seine 3dB Grenze liegt mit Gain=1 
bei Kleinsignal und Großsignal am nichtinvertierenden Eingang, wie 
Kupfer Michi schon weiter oben schrieb, etwa bei 650MHz.
Irgendwo ist man mit den Mitteln der Kompensation dann auch am Ende.

Man darf natürlich auch nicht vergessen, dass bei den kommerziellen 
aktiven Tastköpfen zumeist Sonderkabel zum Einsatz kommen, also 
Koaxialkabel in denen zugleich auch noch die Spannungsversorgung mit 
drin geführt ist. Im Instruction Manual des P6202A liest man was von 
6.30 AWG, 84.0 L.
Den Anspruch erhebe ich aber nicht einmal, sonst wäre nach bisheriger 
Recherche nur Belden ein potentieller Kabel-Lieferant.

Ich bin gespannt auf euere Ideen.

branadic

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Mit dem OPA659 werden Frequenzen >1GHz sowieso nicht möglich sein,
> nicht einmal mit aufwendiger Kompensation.

Dann wuerde ich einfach einen Meter RG174 anloeten und fertig. Ich denke 
du uebertreibst es mit dem Aufwand ein wenig, oder willst du eine Firma 
fuer Tastkoepfe aufmachen. :-)

Ich fand auch deine Idee einen IC-Sockelpin als Tastkopf zu verwenden 
nicht schlecht. Hat man immer da wenn er abbricht und kostet auch 
nichts. Kann man auch schonmal einfach irgendwo anloeten und wirkt dann 
als Sollbruchstelle wenn man am Kabel haengenbleibt.

Das einzige was mich psychisch auch immer fertig macht sind die extra 
Leitungen fuer die Stromversorung. :-) Das sieht so unaesthetisch aus.

Auch ein Gehaeuse wuerde ich mir schenken. Einfach etwas 
Schrumpfschlauch drum sollte reichen. Alles was du selber machen kannst 
wird das Teil klobiger und unpraktischer bei der Nutzung machen.

Olaf

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Mit dem OPA659 werden Frequenzen >1GHz sowieso nicht möglich sein, nicht
> einmal mit aufwendiger Kompensation.

Von Analog Devices gibt es den AD8000, der geht bei einer 
Versorgungsspannung von +-5V bis ca. 1.4GHz (Verstärkung 1).

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Ich denke
> du uebertreibst es mit dem Aufwand ein wenig, oder willst du eine Firma
> fuer Tastkoepfe aufmachen. :-)

Da können die Meinungen eben auseinander gehen. Es heißt Messtechnik, 
nicht Schätztechnik ergo bedarf es auch einer gewissen Qualität. Und die 
90% sind meiner Meinung nach noch nicht erreicht, die man in einem 
vernünftigen Zeitrahmen herausholen kann. Das wir nicht um die letzten 
10% kämpfen müssen steht außer Frage.
Aber, mit einem geeigneteren Koaxialkabel als RG174 kann das Ergebnis 
beispielsweise unter Umständen besser ausschauen.

Olaf schrieb:
> Auch ein Gehaeuse wuerde ich mir schenken. Einfach etwas
> Schrumpfschlauch drum sollte reichen. Alles was du selber machen kannst
> wird das Teil klobiger und unpraktischer bei der Nutzung machen.

Nimm es mir nicht übel, aber Schrumpfschlauch entspricht nicht meinen 
esthätischen Ansprüchen. Daher ist es für mich Pflicht, auch weil ich 
ursprünglich aus der Branche komme, dass ein vernünftiges Package um die 
Sache herum kommt und Schrumpfschlauch gehört nun mal nicht dazu. Zudem 
kann ich auf diverse Möglichkeiten für ein vernünftiges Package auch im 
Hobbybereich zurückgreifen.

Luk4s K. schrieb:
> Von Analog Devices gibt es den AD8000, der geht bei einer
> Versorgungsspannung von +-5V bis ca. 1.4GHz (Verstärkung 1).

Richtig, aber wie du vielleicht gesehen hast ist es kein OPV mit 
FET-Eingang. Ein zusätzlicher FET wäre notwendig.
Zudem sinkt die Bandbreite bei Großsignalen auf unter 400MHz, wenn eine 
Last von 100 Ohm getrieben werden muss.
Da ist der OPA659 deutlich besser und der Schaltungsaufwand für die 
Bandbreite fällt geringer aus.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

www.oliverbetz.de/hit/hit.htm

ist der Klassiker.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Abdul K. (ehydra) Benutzerseite

>www.oliverbetz.de/hit/hit.htm

>ist der Klassiker.

naja, eher Oldtimer. Für lausige 100 MHz so ein Aufriss? Hmmm.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Die Frage war, wie bekommt der OpAmp denn FET-Eingänge??

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:

> Vielleicht findet sich ja neben RF174 noch
> was anders passendes oder es hat jemand anderes noch einen brauchbaren
> Tip?

Beliebig viele beliebig bessere Kabelsorten findest du hier:

http://www.rfmicrowave.it/catalogue_file.php?file=J.pdf&action=d&lang=eng&pos=8

RG-142 oder Suhner Multiflex 141 müssten doch was für dich sein, oder?
Letzteres hat bei 20 Ghz gerade mal 2,2 dB/m an Dämpfung. :)

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

zunächst einmal behaupte ich, dass der Tastkopf mit dem OPA659 mit 
weniger Aufwand mehr leistet, als der unter besagtem Link gezeigte. 
Dennoch schaut man sich sowas gerne an. Also danke für den Link.
Das man natürlich eine FET als Sourcefolger am Eingang eines OPV mit 
Bipolar hängen kann ist richtig, jedoch ist man dann vor weitere 
Herausforderungen gestellt, wie (temperaturabhängiger) Offset.
Könnte ein "Folgeprojekt", sofern man das überhaupt als Projekt 
bezeichnen kann, sein. Dann muss man aber konsequenterweise mehr 
Bandbreite vom Tastkopf erwarten, sonst lohnt der Aufwand wieder nicht.

Jörg,

danke für den Link. Ist abgespeichert und schon mal überflogen. 
Vielleicht habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt. mit 106dB/100m @ 
1GHz kann man bei diesem Tastkopf natürlich problemlos leben, denn man 
will ja nicht ein Kabel quer über die Straße zum Scope legen.
Mir ging es eher um eine vielleicht noch handlichere Kabelvariante. 
Silikonkabel ist auch flexibler als PVC ummanteltes Kabel, wobei das 
RG174 sicherlich schon ziemlich gut für diese Anwendung ist.
Aber man kann ja immer mal Ausschau halten und nachfragen. Manchmal hat 
ja jemand Erfahrungen die er/sie einbringen kann und sei es nur mit 
bestimmten Kabelsorten. Das macht natürlich nur Sinn, wenn der 
Kosten-Nutzen-Faktor stimmt.
Eine ähnliche Diskussion hatten wir ja schon zu den HF-Steckern von 
Reichelt. Deren SMB-Sortiment ist brauchbar, was man von dem 
BNC-Sortiment nicht behaupten kann, weil die "klappern".

Diskussionen können ja durchaus auch für andere Projekte inspirierend 
sein.

Das nächste Layout steht jedenfalls an und wird umgesetzt.

branadic

von Guido (Gast)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Das nächste Layout steht jedenfalls an und wird umgesetzt.

Hi branadic, auf 1,5-mm-FR4-Material?

Gruß, Guido (mit Tek1401A und daher vom bisherigen Ergebnis
schon überzeugt :-))

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Guido schrieb:
> Hi branadic, auf 1,5-mm-FR4-Material?

Hallo Guido,

ja, als doppelseitige Leiterplatte in 1,5mm dickem FR4.

branadic

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo branadic,

in welchem Bereich bewegt sich bei dir die Kompensationskapazität über 
dem 50 Ohm Widerstand vor dem Kabel? In der Simulation kommen etwa 5 bis 
10 pF raus, aber ein Wert aus der echten Welt wäre interessant, bevor 
ich die flaschen Trimmer kaufe.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Alex,

in meinem Aufbau habe ich einen Trimmer 3...10pF drin. Damit hat man 
genug Spielraum nach oben und unten, um die Kompensation wie gewünscht 
durchzuführen.

Im Übrigen habe ich eine, zumindest für mich, noch viel bessere 
Möglichkeit für die Tastkopfspitze gefunden.

Als Masseanschluss hatte ich ja einen Teil aus einer Buchsenleiste auf 
die Leiterplatte gelötet. Das ist sowas hier:

http://de.farnell.com/fischer-elektronik/bl-15-smd-043-20-z/buchsenleiste-2-54mm-smd/dp/1629135

Heute sind mir dann zufällig SMB Print-Einbaubuchsen in die Hände 
gefallen. Drückt man dort den Mittelpin heraus, hat man eine wunderbare, 
vergoldete Tastkopfspitze aus Vollmaterial, die auch noch hervorragend 
in besagte Buchsenleiste passt, ohne zu wackeln. Anders als bspw. 
BNC-Pins sind diese auch wirklich Spitz und nicht abgerundet. Was also 
will man mehr?

http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=42211;GROUPID=;SID=15SwgWCqwQAQ8AADzTEEse5c3549769892b0c3e2f1cc88c0209d7

In Anbetracht der Tatsache, dass man nicht jeden Tag eine neue 
Tastkopfspitze braucht und das eine solche SMB Einbaubuchse beim 
Reichelt gerade mal 1,30€ kostet ist das für mich die perfekte Lösung, 
wie ich sie in der nächsten Leiterplattenversion umsetzen werde.

Viel Spaß beim Basteln.

brandic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Guten Abend,

mal eine Frage in den Raum: Besteht Interesse an einer Sammelbestellung 
der Leiterplatte? Ich bin bereits am neuen Layout dran.

branadic

von Guido (Gast)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Besteht Interesse an einer Sammelbestellung
> der Leiterplatte? Ich bin bereits am neuen Layout dran.

Wenn die Bauteile irgendwie zu bekommen sind ganz sicher.

Gruß, Guido

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Bei einer Sammelbestellung wäre ich auch an einer Platine interessiert.
Wäre es evtl. möglich, dass Du die kritischen Bauteile bzw. mechanische 
Komponenten auch mitlieferst?


Ich hätte noch eine technische Frage zu deinem Tastkopf:

Hast Du auch mal eine Messung zur Sprungantwort gemacht? Bisher habe ich 
nur Messungen im Frequenzbereich gesehen. Interessant wären hier 
Messungen bei einem Sprung von z.B. 0 auf 5V und von 0 auf -5V, damit 
man die Symmetrie beurteilen kann. Die Anstiegszeit der Puls-Qualle 
sollte dabei im Bereich von 1 ns oder darunter liegen.

Gerade bei aktiven Tastköpfen ist das ein ziemlich kritischer Punkt.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Guido schrieb:
> Wenn die Bauteile irgendwie zu bekommen sind ganz sicher.

Außer dem Operationsverstärker befinden sich nun keine besonderen 
Bauteile auf der Leiterplatte, nur etwas Hühnerfutter. Und den OPA659 
kann man bei TI sampeln ;)

Johannes schrieb:
> Bei einer Sammelbestellung wäre ich auch an einer Platine interessiert.
> Wäre es evtl. möglich, dass Du die kritischen Bauteile bzw. mechanische
> Komponenten auch mitlieferst?

Zwei Buchsen könnt ich eventuell noch dazulegen, aber mehr Aufwand will 
ich da eigentlich auch nicht schon wieder betreiben. Macht doch ziemlich 
viel Arbeit, wenn Bestellungen aufgenommen und bearbeitet werden müssen. 
Das unterschätzt man immer, wenn man das neben der Arbeit noch erledigen 
muss.

branadic

von Tobias P. (hubertus)


Lesenswert?

@Johannes

> Die Anstiegszeit der Puls-Qualle

Ich habe ja schon von Würfel-Quallen gehört, aber die hier sind mir 
völlig neu. Wo kommen die vor?

SCNR :-)

Zum Thema:
ich lese hier schon länger mit. Aktive FET-Tastköpfe ist ein 
interessantes Thema, möchte ich mir auch mal bauen.
Hat einer eine kluge Idee, was man als Gehäuse nehmen könnte?

Nun noch eine allgemeine Frage zu Tastköpfen an sich.
Ich habe diese Tastköpfe:

http://cp.literature.agilent.com/litweb/pdf/01160-92009.pdf

Agilent 1165A.
Ich habe die Dinger bis jetzt für sehr hochwertig gehalten und als 
durchaus tauglich befunden, aber nun habe ich heute folgendes 
festgestellt. Gebe ich auf meinem Cyclone II FPGA-Board an einem Pin des 
FPGA eine Frequenz von sagen wir mal 80 MHz aus und messe am 
entsprechenden Pin, dann werden auf dem Oszi (Agilent 54831B mit 600 MHz 
Bandbreite und 4 GSa) wüste Über- und Unterschwinger von bis zu 2V 
sichtbar (wenn ihr wollt kann ich dann noch ein Bild davon machen). Und 
das, obwohl der Pin an eine Ipedanzkontrollierte Leiterbahn geführt ist, 
mit einer Massefläche unten rum. Die Masse des Tastkopfs führt über 
einen 5mm langen Draht auf diese Massefläche. Frage: sind diese 
Überschwinger wirklich da, oder treten die nur aufgrund des suboptimalen 
Tastkopfs auf? Ein Arbeitskollege, mit dem ich über das Thema diskutiert 
hatte, meinte, diese Überschwinger würden aufgrund des Tastkopfs 
hervorgerufen und seien nicht da, wenn der Tastkopf nicht mit dem Pin 
verbunden wird.
Könnte man mit dieser aktiven FET-Probe hier das Signal vernünftig 
messen?

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> Hast Du auch mal eine Messung zur Sprungantwort gemacht? Bisher habe ich
> nur Messungen im Frequenzbereich gesehen. Interessant wären hier
> Messungen bei einem Sprung von z.B. 0 auf 5V und von 0 auf -5V, damit
> man die Symmetrie beurteilen kann. Die Anstiegszeit der Puls-Qualle
> sollte dabei im Bereich von 1 ns oder darunter liegen.

Ja, eine solche Messung hatte ich durchgeführt und zwar mit dem 
Probe-Signal von meinem TDS5104B, da sind die Anstiegszeiten sehr 
gering. Allerdings habe ich das nicht dokumentiert. Das kann ich aber 
gern noch einmal nachholen.

Mal davon ab ist der aktuelle Aufbau auch aufgrund seiner Unhandlichkeit 
etwas empfindlich und unpraktisch. Daher ja auch das Redesign der 
Leiterplatte.

branadic

von eProfi (Gast)


Lesenswert?

Bei 1-4 Platinen bin ich auf jeden Fall dabei.
Allerdings würde ich auch bevorzugen, wenn die wichtigsten Teile 
dabeiwären. Wenn es Dir zu viel Aufwand ist, kann ich das übernehmen.

Zum Kabel: das sind i.d.R. Spezialanfertigungen, bei denen die Seele 
extrem dünn ist, damit sie eine kleine Kapazität hat. Hersteller weiß 
ich leider keinen.


Zu Testec: da habe ich schon schlechte Erfahrung gemacht: Wackelkontakte 
beim Übergang Seele - Tastkopf  oder Seele-BNC  - bei neuen Teilen.


Was mit vorschwebt wäre ein Selbstbau eines Hochspannungstastkopfes.
Im P6015-Thread haben wir schonmal darüber gesprochen, aber so konkret 
wie hier wurde es nie. Ich habe jetzt ein paar Infos zu 
Hochspannungswiderständen und Lieferanten zusammengestellt, siehe
Beitrag "Re: Hochspannungstastkopf Tek P6015"

20-50 kV müssen es ja nicht sein, oft ist es schon hilfreich, wenn man 
2kV mit geringer Belastung (100 -1000 MOhm) messen kann.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

eProfi schrieb:
> Bei 1-4 Platinen bin ich auf jeden Fall dabei.

Na schön, dann mach ich das Layout die Tage mal fertig und stelle es 
hier noch mal vor. Dann kann mir jeder eine feste Zusage via Mail 
schicken und wir erledigen das per Vorauskasse, wie schon bei der 
Huckepackplatine für das Welec.

eProfi schrieb:
> Allerdings würde ich auch bevorzugen, wenn die wichtigsten Teile
> dabeiwären. Wenn es Dir zu viel Aufwand ist, kann ich das übernehmen.

Das kannst du dann gern übernehmen. Ich muss mir das nicht unbedingt 
antun.

Was das Gehäuse angeht, so kann ich euch da nicht weiterhelfen, da müsst 
ihr selbst eine Lösung finden. Ich werde eines für mich fertigen, 
allerdings ist das mit etwas größerem Aufwand verbunden und damit 
unbezahlbar um jeden damit ausstatten zu können.

branadic

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Mal davon ab ist der aktuelle Aufbau auch aufgrund seiner Unhandlichkeit
> etwas empfindlich und unpraktisch. Daher ja auch das Redesign der
> Leiterplatte.

Hast du da schon etwas zum Angucken? Ich hatte mir auch ein Layout 
gebaut, allerdings ist es sehr an dein oben gezeigtes angelehnt. Welche 
Punkte willst du ändern?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Was das Gehäuse angeht, so kann ich euch da nicht weiterhelfen, da müsst
> ihr selbst eine Lösung finden. Ich werde eines für mich fertigen,
> allerdings ist das mit etwas größerem Aufwand verbunden und damit
> unbezahlbar um jeden damit ausstatten zu können.
>

Noch ein Vorschlag von mir: Spritzengehäuse
Über die Verwendung der Nadel bzw. einer aufschraubbaren Tastkopfspitze 
kann man ja noch extra nachdenken.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Hast du da schon etwas zum Angucken?

Ist noch nicht ganz fertig, aber vielleicht morgen Abend. Heute ist erst 
einmal Party angesagt ;)

Abdul K. schrieb:
> Noch ein Vorschlag von mir: Spritzengehäuse
> Über die Verwendung der Nadel bzw. einer aufschraubbaren Tastkopfspitze
> kann man ja noch extra nachdenken.

Bei mir wird es wohl ein Prototypengehäuse aus infiltriertem Polyamid in 
SLS-Technik werden. Alternativ ein selbstgedrehtes Kunststoffgehäuse.

branadic

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Was mit vorschwebt wäre ein Selbstbau eines Hochspannungstastkopfes.

Meinst du nicht das der Interessentenkreis fuer soetwas relativ klein 
ist?

Mir gehe ja gelegentlich die Idee im Kopf rum ob man nicht den Lesekopf 
einer Festplatte zu einem Stromtastkopf umbauen kann mit dem man den 
Strom in Leiterbahnen, z.b bei Schaltnetzteilen, messen kann. Aber ich 
bin irgendwie noch nicht dazu gekommen das mal was zu unternehmen...

Olaf

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
>> Was mit vorschwebt wäre ein Selbstbau eines Hochspannungstastkopfes.
> Meinst du nicht das der Interessentenkreis fuer soetwas relativ klein
> ist?

ich hätte da auch Interesse.
Bei meinem p6015 ist das Kabel leider etwas
alterssteif. Ein schneller Pulsgenerator wäre
auch nett.

Matthias

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Bei mir wird es wohl ein Prototypengehäuse aus infiltriertem Polyamid in
> SLS-Technik werden. Alternativ ein selbstgedrehtes Kunststoffgehäuse.
>

Beschreib doch mal was das für ein Gehäuse wird. Du scheinst dich mit 
Kunststoffen auszukennen.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Abdul,

das Gehäuse ist noch nicht im CAD konstruiert, muss aber beim 
Leiterplattenentwurf bereits berücksichtigt werden. Es wird in Richtung 
Agilent-Tastkopf 1156A gehen (siehe weiter oben).
SLS steht für Selektives Lasersintern und ist ein Rapid Prototyping 
Verfahren. Infiltriert heißt, dass das "gedruckte", poröse Bauteil 
anschließend unter Vakuum mit Harz gefüllt wird, womit sich die 
Stabilität erhöht. Für solche Prototypen und Kleinststückzahlen gibt es 
Auftragsfertiger. Die Materialvielfalt ist bereits recht groß und neben 
Thermoplasten können auch Metalle gesintert werden.

Ein Formeinsatz für ein Stammwerkzeug (Spritzguss) wäre natürlich auch 
möglich, wobei hier zum Teil auch Formeinsätze mit Metallpulvern 
"gedruckt" und dann nachbearbeitet werden, lohnt sich aber erst bei 
entsprechenden Stückzahlen (100 - einige tausend) und die würden 
sicherlich nicht zusammen kommen.
Aber, für derlei Formeinsätze mit anschließendem Abformen gibt es auch 
wieder Lohnfertiger.

Eine weitere Möglichkeit wäre noch das (Vakuum-)Gießen duroplastischer 
Kunststoffe in einem Werkzeug bspw. aus Silikon. Für Kleinserien 
sicherlich auch eine interessante Möglichkeit.

Die Alternative zu solchen Verfahren ist dann die spanende Bearbeitung.

Und eben weil man auf solche Verfahren zurückgreifen kann, fällt die 
Schrumpfschlauchlösung bei mir aus ;)

branadic

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Und eben weil man auf solche Verfahren zurückgreifen kann, fällt die
> Schrumpfschlauchlösung bei mir aus ;)

Darueber reden wir nochmal wenn du deinen OP wegen irgendeines dummen 
Messfehlers das erstemal verbraten hast. .-)

Olaf

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
>> Und eben weil man auf solche Verfahren zurückgreifen kann, fällt die
>> Schrumpfschlauchlösung bei mir aus ;)
>
> Darueber reden wir nochmal wenn du deinen OP wegen irgendeines dummen
> Messfehlers das erstemal verbraten hast. .-)
>
> Olaf

Das Gehäuse wird clevererweise so entworfen, dass man es jederzeit 
öffnen kann und nicht wie allgemein üblich verschweißt, verklebt oder 
anderweitig dauerhaft verschlossen.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Ein Schrumpfschlauch drüber ist nicht eine soooo schlechte Lösung. Zumal 
es bei den Schrumpfis auch erhebliche Materialunterschiede gibt. Und 
auch ansprechende Farben bzw. transparent.

Danke für die Ausführungen zu deinem Gehäuse. Sintern und Auffüllen mit 
Harz sind Gedanken, die ich in der 'Küche' nachvollziehen könnte. Meinst 
du, da reicht ein Vakuumör aus dem Kühlschrank? Die liegen ja kostenlos 
rum. Zumindest hatte ich damit mal einen N2-Laser aufbauen wollen. Der 
Kompressor war so stark, daß er das Plexiglas jedesmal zum Einsturz 
brachte...

Ich bin halt an DIY-Methoden interessiert.

Klar, hat mit Tastkopf primär nichts mehr wirklich zu tun. Aber man kann 
ja über den Tellerrand schauen gehen.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Wie ich schon schrieb, wenn man aus dem Bereich Packaging kommt und 
damit Gehäuse- bzw. Aufbau- und Verbindungstechnik gemeint, dann geht 
Schrumpfschlauch gar nicht ;)

Ein Bekannter hat sich aus einem Kühlschrankkompresor und zwei kleinen 
Gasflaschen einen Kompressor gebaut, mit Drucküberwachung und 
Überdruckventil und allem was man so braucht. Soll als Druckluftanlage 
für die Wohnung dienen, weil normale Kompressoren zu laut sind. Dort 
soll eine Fräse und Drehe mit versorgt werden.
Ob man mit solchen Kompressoren auch ordentlich evakuieren kann ich 
nicht sagen, aber für ausreichend Unterdruck sollte es reichen, denke 
ich.

branadic

von Egon (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

vergiss das mal mit diesen Drehschieberpumpen, die blasen ihr
eigenes Öhl innerhalb von ein paar Tagen mit raus und dann ist
Schluß, die gehen dann fest.
Ich habe das auch durch, einzig ein Ölabscheider im Kreislauf könnte
dem entgegenwirken, das ist aber bei den geringen Drücken nicht so
richtig gut machbar und außerdem sind die Dinger sauteuer.
Diese teile sind für geschlossene Kreisläufe gebaut, daran kommt man
nicht vorbei, egal wie man sich anstellt.

Gruß

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Es ging ums evakuieren und das auch nur sporadisch. Man muß jedenfalls 
ne sehr ordentliche Konstruktion hinlegen, damit der Kompressor diese 
nicht zum Einsturz bringt!!

Meines Erachtens sind beim Gehäuse im Selbstbau einfach zwei Dinge 
entscheidend:
1. Wie macht man die Innereien dann fest bzw. wie schafft man die 
passenden Leerräume und Öffnungen
2. Wie kriegt man ein ordentliches Finish hin.

Und natürlich setze ich voraus, daß dieses Gehäuse erschaffen im 
Schweiße des eigenen Angesichts, einen Sturz aus den berühmten 1 Meter 
Höhe locker überlebt - zumindest einige viele Male.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Das Gehäuse wird clevererweise so entworfen, dass man es jederzeit
> öffnen kann und nicht wie allgemein üblich verschweißt, verklebt oder
> anderweitig dauerhaft verschlossen.

Ich denke du wolltest deinen Tastkopf vergiessen?

Olaf

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
>> Das Gehäuse wird clevererweise so entworfen, dass man es jederzeit
>> öffnen kann und nicht wie allgemein üblich verschweißt, verklebt oder
>> anderweitig dauerhaft verschlossen.
>
> Ich denke du wolltest deinen Tastkopf vergiessen?
>
> Olaf

Nein, das hast du falsch in Erinnerung. Vergießen halte ich nicht für 
sinnvoll, außer vielleicht um die Kabelanschlüsse herum als 
Zugentlastung. Ich hatte ja geschrieben, dass Trimmkondensatoren auf der 
Schaltung sind und die sollen ja auch drehbar bleiben ;)
Das Vergießen erfolgt dann natürlich bevor die Leiterplatte ins Gehäuse 
eingesetzt wird oder aber bleibt ganz.

branadic

von A. B. (branadic)


Lesenswert?

Ich habe mal noch schnell die Anstiegszeit des Oszi-Probe-Signals 
geprüft. Leider liegen die Anstiegszeiten bei ~5ns. Ich bräuchte also 
eine Art Pulsgenerator oder irgendein High-Speed ECL-Gatter mit deutlich 
kleineren Anstiegszeiten, um den Versuch durchführen zu können.
Hat jemand einen Schaltplan für einen einfachen Laboraufbau parat, den 
man mit Bauteilen aus der Bastelkiste umsetzen könnte?

branadic

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

A. B. schrieb:
> Hat jemand einen Schaltplan für einen einfachen Laboraufbau parat, den
> man mit Bauteilen aus der Bastelkiste umsetzen könnte?

Ein Quarzoszillator mit 74AC14 sollte bereits kürzere Anstiegszeiten 
bieten.
Ansonsten schau mal hier nach den Beiträgen von Wolfgang M.:
Beitrag "Rechtecksignal mit Signalflanken < 1 ns erzeugen."

von A. B. (branadic)


Lesenswert?

Hab zufällig was in der "Bastelkiste" gefunden, MC100EL05.
Dennoch danke.

branadic

von A. B. (branadic)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich hab mal einen Testaufbau mit besagtem Baustein gemacht und diesen 
mit einem Signal aus dem Funktionsgenerator gespeist. Anbei zwei 
Bildserien.
In der ersten ist der Trimmkondensator (3 ... 10pF) über dem 50 
Ohm-Widerstand am Ausgang des Operationsverstärkers auf "linkem 
Anschlag" und in der zweiten auf "rechten Anschlag", wenn ihr versteht 
was ich meine.

Gemessen wurde mit AC-Kopplung an einem TDS5104B (1GHz, 5GS) im 
DPO-Modus.

Den Eingangsspannungsteiler kann ich momentan leider nocht nicht 
verstellen, sodass hier noch Potential liegt den Tastkopfabgleich besser 
vorzunehmen.

branadic

PS: Irgendwie hat sich ein Fehler bei der Namensgebung der Bilder 
eingeschlichen, sodass 2a und 1a miteinander vertauscht sind. Sorry.

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Die Kurven sehen wirklich gut aus! Um die Anstiegszeit bewerten zu 
können, müsste man jetzt die reale Anstiegszeit der Signale-Quelle 
kennen.

Nach der Formel Anstiegszeit [ns] = 350 / Bandbreite [MHz] würde das 
einer Bandbreite von 350 MHz entsprechen, was für viele Anwender 
ausreichend sein müsste.

Jetzt wäre es noch interessant zu wissen, ob der Überschwinger am Anfang 
ein Messfehler ist oder ob der tatsächlich so vorhanden ist. Da sich die 
Höhe durch Änderung des Trimmers geändert hat, kann man den vielleicht 
komplett wegtrimmen.

Hast Du am anderen Ende der BNC-Leitung, also dort wo das Oszi 
angeschlossen ist, auch irgendwelche Bauteile zur Kompensation eingebaut 
bzw. vorgesehen? Ist das bei aktiven Tastköpfen eigentlich üblich bzw. 
notwendig?

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Johannes,

mir ist aufgefallen, dass die Anstiegszeit mit DC-Kopplung noch einmal 
geringer zu sein scheint. Allerdings misst sich das etwas bescheiden. 
Werd ich morgen noch mal prüfen.
Die reale Anstiegszeit müsste sich mit 50 Ohm - Kabel direkt am 
ECL-Ausgang doch messen lassen. Theoretisch sollte ich bei ~0,54 ns 
(650MHz des OPA659) landen. Auf jeden Fall ist das noch nicht das was 
ich erwarte. Sicherlich ist auch mein Testaufbau auf Lochraster mehr als 
unvorteilhaft, aber man nimmt immer das, was man gerade zur Hand hat. 
Werd den Aufbau morgen noch mal umstricken, kaschierte Leiterplatte hab 
ich schon herausgesucht.

Am anderen Ende der Leitung ist zur Zeit keine Möglichkeit zu 
kompensieren. Prinzipiell ließe sich da jedoch was machen, nur hab ich 
das nicht vorgesehen. Ob das üblich oder notwendig ist, keine Ahnung.

Ich denke mit dem neuen Layout ist da mehr drin.

Gruß, branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

A propos Layout, hier mal der aktuelle Stand, damit erkennbar ist das es 
vorwärts geht. 100%ig zufrieden bin ich aber noch nicht.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Hallo branadic,

> Die reale Anstiegszeit müsste sich mit 50 Ohm - Kabel direkt am
> ECL-Ausgang doch messen lassen.

Nach dem Datenblatt sollten die Ausgänge mit 50 Ohm gegen Vcc - 2V 
terminiert werden. Du müsstest also die positive Versorgungsspannung des 
ECL-Gatters auf +2V (gegenüber Oszi-Masse) und VEE auf ca. -3V legen.

Auserdem sollten beide Ausgänge symmetrisch belastet werden, also beide 
Ausgänge mit gleich langen Leitungen ans Oszi anschließen.

Bin schon auf das Ergebnis gespannt...

Gruß zurück, Johannes

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Hallo Johannes,
>
> mir ist aufgefallen, dass die Anstiegszeit mit DC-Kopplung noch einmal
> geringer zu sein scheint. Allerdings misst sich das etwas bescheiden.
> Werd ich morgen noch mal prüfen.

Hm. ESR des Kopppelkondensators? Seltsam.


> Die reale Anstiegszeit müsste sich mit 50 Ohm - Kabel direkt am
> ECL-Ausgang doch messen lassen. Theoretisch sollte ich bei ~0,54 ns
> (650MHz des OPA659) landen. Auf jeden Fall ist das noch nicht das was
> ich erwarte. Sicherlich ist auch mein Testaufbau auf Lochraster mehr als
> unvorteilhaft, aber man nimmt immer das, was man gerade zur Hand hat.
> Werd den Aufbau morgen noch mal umstricken, kaschierte Leiterplatte hab
> ich schon herausgesucht.

Stand nicht weiter oben was von 350MHz?


>
> Am anderen Ende der Leitung ist zur Zeit keine Möglichkeit zu
> kompensieren. Prinzipiell ließe sich da jedoch was machen, nur hab ich
> das nicht vorgesehen. Ob das üblich oder notwendig ist, keine Ahnung.
>

Bin jetzt etwas verwirrt. Von was redest du? Deinem aktiven 
FET-Tastkopf? Wenn ja, den würde ich per 50 Ohm Kabel an das Scope 
anschließen. Den Eingangsspannungsteiler kannst du wegen dem OpAmp eh 
nicht nutzen. Also am Scope mit 50 Ohm abschließen und einen OpAmp 
nehmen, der 50 Ohm treiben kann. Ich hoffe den gibts überhaupt ;-)

(Ich habe den ganzen Thread nicht gelesen)

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Bin jetzt etwas verwirrt. Von was redest du?

Das war die Antwort auf eine Frage von mir. Ich hatte mir überlegt, dass 
man auch bei einem aktiven Tastkopf vielleicht irgend eine Beschaltung 
am Ende der 50 Ohm-Leitung braucht, vermutlich ist das aber nicht 
sinnvoll bzw. notwendig.

> ... und einen OpAmp nehmen, der 50 Ohm treiben kann. Ich hoffe den
> gibts überhaupt

Der OPV treibt hier 100 Ohm, weil am Ausgang auch noch ein 50 Ohm 
Widerstand in Reihe liegt.

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Johannes schrieb:
> Nach dem Datenblatt sollten die Ausgänge mit 50 Ohm gegen Vcc - 2V
> terminiert werden.

Das Datenblatt hab ich wohl gelesen. Derzeit betreibe ich den Baustein 
jedoch mit 5V gegen GND.

Abdul K. schrieb:
> Stand nicht weiter oben was von 350MHz?

Nein, der OPA659 hat 650MHz Bandbreite bei G=+1.

Abdul K. schrieb:
> Bin jetzt etwas verwirrt. Von was redest du? Deinem aktiven
> FET-Tastkopf? Wenn ja, den würde ich per 50 Ohm Kabel an das Scope
> anschließen. Den Eingangsspannungsteiler kannst du wegen dem OpAmp eh
> nicht nutzen. Also am Scope mit 50 Ohm abschließen und einen OpAmp
> nehmen, der 50 Ohm treiben kann. Ich hoffe den gibts überhaupt ;-)

Du hast tatsächlich nicht gelesen, sonst wüsstest du, dass der 
Eingangsspannungsteiler am FET-Tastkopf 5:1 macht und durch den 
Abschluss mit 50 Ohm am Ausgang des FET-OpAmps die 10:1 zustande kommen.
Der OPA650 ist in der Lage die 100 Ohm Gesamtlast zu treiben (siehe 
Datenblatt).

> Den Eingangsspannungsteiler kannst du wegen dem OpAmp eh
> nicht nutzen.

Keine Ahnung was du mir damit sagen willst. Kannst du das erklären?

Vielleicht hilft der Schaltplan zum Verständnis weiter, den habe ich 
mittlerweile rekonstruiert, das alte Layout hatte ich noch auf dem 
Stick.

branadic

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

A. B. schrieb:
> In der ersten ist der Trimmkondensator (3 ... 10pF) über dem 50
> Ohm-Widerstand am Ausgang des Operationsverstärkers auf "linkem
> Anschlag" und in der zweiten auf "rechten Anschlag", wenn ihr versteht
> was ich meine.

Mit drei pF war es also bisher am besten? Kannst du noch ausprobieren, 
den Trimmer testweise ganz rauszunehmen? Womöglich bietet das Layout 
bereits eine passendere Kapazität.

> Die reale Anstiegszeit müsste sich mit 50 Ohm - Kabel direkt am
> ECL-Ausgang doch messen lassen. Theoretisch sollte ich bei ~0,54 ns
> (650MHz des OPA659) landen. Auf jeden Fall ist das noch nicht das was
> ich erwarte. Sicherlich ist auch mein Testaufbau auf Lochraster mehr als
> unvorteilhaft, aber man nimmt immer das, was man gerade zur Hand hat.

Ups, 650MHz sind ja nicht gerade die Lochraster-Domäne :) Hast du ein 
schnelles bild von deinem Aufbau?

Wenn du die reine Anstiegszeit deines Treibers messen willst, kannst du 
ihn genau wie in
http://www.mikrocontroller.net/attachment/77697/MC100EP16_Treiberstufe_Schaltplan.PNG
terminieren und nach dem Kondensator direkt ins Koax schicken. Wenn du 
die SMD-Widerstände und den Kondesator direkt an den Ausgangspin lötest, 
müsste es auch ohne Leiterplatte klappen. Das andere Ende des Koax 
direkt an den 50 Ohm Oszi-Eingang und die Anstiegszeit messen.

Die Pulldowns R2 und R3 sollten bei dir wegen 5V Versorgungsspannung 
durch 180 Ohm ersetzt werden.

Wie Johannes schon schrieb, müssen beide Ausgänge symmetrisch terminiert 
und belastet werden. So ergibt sich die zusätzliche Möglichkeit, dass du 
beide Koax-Kabel gleich lang gestaltest, eines jedoch nicht mit BCN ans 
Oszi hängst, sondern einfach abschneidest und direkt mit 50 Ohm 
terminierst. Dort ist dann ein guter Punkt, um mit dem Tastkopf zu 
messen.


branadic schrieb:
> A propos Layout, hier mal der aktuelle Stand, damit erkennbar ist das es
> vorwärts geht. 100%ig zufrieden bin ich aber noch nicht.

Hey, da fallen ja gleich einige Änderungen an.

Wieso hast du den Masseanschluss weiter weg von der Tastspitze 
verlagert? Hat es sich als unpraktisch erwiesen? Was verwendest du als 
Massefeder-Ersatz?

Mir gefällt die Idee, an hinteren Ende noch Platz für eine mechanische 
Befestigung des Koax zu lassen. Werde ich übernehmen :)

Was mir weniger gut gefällt, ist der lange Signalweg vom letzten 
Widerstand des Spannungsteilers um die ganze Platine herum zum 
Masseanschluss.

Den Trimmkondensator am Eingang finde ich auch interessant. Welches 
Modell ist es? Ich habe keins mit weniger als 400 fF gefunden. Und teuer 
sind sie...

Anbei ist noch mein aktuelles Layout. Unter dem OPA659 ist ein 10u 
Keramikkondensator.

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Anhang vergessen..

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Den Trimmkondensator am Eingang finde ich auch interessant. Welches
> Modell ist es? Ich habe keins mit weniger als 400 fF gefunden. Und teuer
> sind sie...

Mir waren die Kerkos in Serie zum Trimmer nicht aufgefallen. Sind im 
Layout gut versteckt. Jetzt ist's klarer.

Die Kapazität des Trimmers mit der Frequenz relativ stark variieren. Im 
Anhang ist der Verlauf des Kondensators, den ich an den Ausgang setzen 
will. Bei kleineren Kapazitäten ist der Verlauf flacher. Je nach Modell 
kann die Kapazität aber auch schon im hier relevanten Bereich stark 
veriieren.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Nein, der OPA659 hat 650MHz Bandbreite bei G=+1.

Aha. Prüfe aber ob er die auch bei 100 Ohm Last schafft.


>
> Abdul K. schrieb:
>> Bin jetzt etwas verwirrt. Von was redest du? Deinem aktiven
>> FET-Tastkopf? Wenn ja, den würde ich per 50 Ohm Kabel an das Scope
>> anschließen. Den Eingangsspannungsteiler kannst du wegen dem OpAmp eh
>> nicht nutzen. Also am Scope mit 50 Ohm abschließen und einen OpAmp
>> nehmen, der 50 Ohm treiben kann. Ich hoffe den gibts überhaupt ;-)
>
> Du hast tatsächlich nicht gelesen, sonst wüsstest du, dass der
> Eingangsspannungsteiler am FET-Tastkopf 5:1 macht und durch den
> Abschluss mit 50 Ohm am Ausgang des FET-OpAmps die 10:1 zustande kommen.
> Der OPA650 ist in der Lage die 100 Ohm Gesamtlast zu treiben (siehe
> Datenblatt).

OK, schau mal mal ins Datenblatt.
Ja, ich bin meist ehrlicher als ich aussehe. Glaubt mir nur keiner :-)

Das sieht nach korrekter Terminierung aus. Allerdings verdoppelt sich 
dadurch die Spannung am Scope, wenn dieses hochohmig ist! Sorry, das 
habe ich gelesen und nicht nachgeprüft. Der Vorteil ist einfach, das man 
sich dabei die Verlustleistung im Terminierungswiderstand am 
Scope-Eingang spart. Problem sehe ich hier: Das funktioniert nicht bei 
DC! Vielleicht äußert sich einer GHz-Fritzen mal dazu. Ich hab das noch 
nie praktisch aufgebaut, sondern immer brav auch am Ende terminiert.


>
>> Den Eingangsspannungsteiler kannst du wegen dem OpAmp eh
>> nicht nutzen.
>
> Keine Ahnung was du mir damit sagen willst. Kannst du das erklären?

Na, du kannst nur noch den Gleichtaktbereich des OpAmp nutzen. Keine 
400V mehr anlegen.


>
> Vielleicht hilft der Schaltplan zum Verständnis weiter, den habe ich
> mittlerweile rekonstruiert, das alte Layout hatte ich noch auf dem
> Stick.
>

Ich werde den Thread mal komplett lesen. Ist bestimmt besser :-)

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Mit drei pF war es also bisher am besten? Kannst du noch ausprobieren,
> den Trimmer testweise ganz rauszunehmen? Womöglich bietet das Layout
> bereits eine passendere Kapazität.

So wie ich das verstehe soll dieser Trimmkondensator die Signaldämpfung 
bei hohen Frequenzen reduzieren, so dass der Frequenzgang länger gerade 
bleibt.
Das erkauft man sich aber mit einer Phasenverschiebung, was für die 
Sprungantwort eher schädlich ist.

Vermutlich wirst Du die Bandbreite von 650 MHz mit diesem OPA nicht 
erreichen, vor allem bei großer Signalamplitude. Im Datenblatt ist die 
Bandbreite für ein Signal von 200 mVpp spezifiziert, was ja nicht 
besonders viel ist. Bei einem Sprung von 4V ist die Anstiegszeit schon 
bei 1,3 ns.

Nach meinem Gefühl wäre es vermutlich besser, diesen Trimmer ganz 
wegzulassen oder zumindest mit einem Reihenwiderstand zu versehen, 
dadurch sollte das Überschwingen geringer werden; die Anstiegszeit wird 
dadurch natürlich eher langsamer.

Bei OPV-Schaltungen ist es eigentlich immer so, dass die Bandbreite des 
OPVs größer ist als die Bandbreite der Gesamtschaltung. So gesehen wäre 
eine Bandbreite von > 300MHz für mich in Ordnung, wenn dafür die 
Sprungantwort passt.

@Abdul
> Das sieht nach korrekter Terminierung aus. Allerdings verdoppelt sich
> dadurch die Spannung am Scope, wenn dieses hochohmig ist! Sorry, das
> habe ich gelesen und nicht nachgeprüft. Der Vorteil ist einfach, das man
> sich dabei die Verlustleistung im Terminierungswiderstand am
> Scope-Eingang spart.

So etwas sollte man auf keinen Fall machen, weil man dann jede Menge 
Reflexionen bekommt. Theoretisch werden die zwar am Sender 
(Ausgangswiderstand 50 Ohm) absorbiert, aber das ist eher theoretisch; 
in der Praxis wird das nicht wirklich funktionieren.

> Das funktioniert nicht bei DC!

Doch, bei DC geht das genau so, man hat einfach einen Reihenwiderstand 
von 50 Ohm, der nicht belastet wird. Dadurch ist das Signal doppelt so 
groß wie bei einer Last von 50 Ohm. Aber wie gesagt sollte man das eher 
nicht machen.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Kannst du noch ausprobieren,
> den Trimmer testweise ganz rauszunehmen? Womöglich bietet das Layout
> bereits eine passendere Kapazität.

Dem ist nicht so, das hatte ich bereits ausprobiert. Der Kondensator hat 
vor allem die Aufgabe das Peaking (siehe Datenblatt OPA659) etwas zu 
kompensieren.

Alex H. schrieb:
> Ups, 650MHz sind ja nicht gerade die Lochraster-Domäne :) Hast du ein
> schnelles bild von deinem Aufbau?

Nicht der Tastkopf ist als Lochraster aufgebaut, sondern das ECL-Gatter 
;)

Alex H. schrieb:
> Wieso hast du den Masseanschluss weiter weg von der Tastspitze
> verlagert? Hat es sich als unpraktisch erwiesen? Was verwendest du als
> Massefeder-Ersatz?

Genau das war der Grund. Mir war ständig das Kabel der Masse im Weg. 
Dann hab ich geschaut wie das bei anderen Tastköpfen gelöst ist und die 
Lösung mehr oder weniger übernommen.
Bei mir kommt ein Kabelstück mit Lötnagel für den Tastkopf und 
individuell gestaltetem zweiten Ende zum Einsatz. Alternativ kann auch 
ein anderes Konstrukt zum Einsatz kommen.

Alex H. schrieb:
> Was mir weniger gut gefällt, ist der lange Signalweg vom letzten
> Widerstand des Spannungsteilers um die ganze Platine herum zum
> Masseanschluss.

Das ist mir auch noch ein Dorn im Auge.

Alex H. schrieb:
> Anbei ist noch mein aktuelles Layout.

Jeder hat seine ganz eigene Handschrift beim Layouten. ;)

Alex H. schrieb:
> Mir waren die Kerkos in Serie zum Trimmer nicht aufgefallen. Sind im
> Layout gut versteckt. Jetzt ist's klarer.

Die sind nicht versteckt, nur so angeordnet, dass möglichst wenig 
parasitäre Kapazität hinzukommt.

Abdul K. schrieb:
> Aha. Prüfe aber ob er die auch bei 100 Ohm Last schafft.

Ja, zumindest laut Datenblatt Seite 6 schafft er das. ;)

Du hast natürlich recht, für Leute die keine 50 Ohm-Terminierung im Oszi 
selbst sondern nur einen hochohmigen Eingang haben wäre es zweckmäßig 
diese am Kabelende des Tastkopfes vorzusehen, jedoch sehe ich für Leute 
die diese haben keinerlei Probleme mit der Verlustwärme. Da hätte ich 
absolut keine Bedenken.

Abdul K. schrieb:
> Ich werde den Thread mal komplett lesen. Ist bestimmt besser :-)

Mach das mal, noch ist er ja überschaubar.

branadic

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Alex H. schrieb:
>> Anbei ist noch mein aktuelles Layout.
>
> Jeder hat seine ganz eigene Handschrift beim Layouten. ;)

Da hast du Recht. Ich hatte ja geschrieben, dass dein Layout als Vorlage 
diente :)

>> Was mir weniger gut gefällt, ist der lange Signalweg vom letzten
>> Widerstand des Spannungsteilers um die ganze Platine herum zum
>> Masseanschluss.
>
> Das ist mir auch noch ein Dorn im Auge.

Du brauchst ja nur R2 & R4 nach oben wandern zu lassen. Dann können R4 & 
R5 auf kurzem Wege nach unten zur Masse leiten.

>> Mir waren die Kerkos in Serie zum Trimmer nicht aufgefallen. Sind im
>> Layout gut versteckt. Jetzt ist's klarer.
>
> Die sind nicht versteckt, nur so angeordnet, dass möglichst wenig
> parasitäre Kapazität hinzukommt.

"Versteckt" war wohl ein missverständlicher Ausdruck. Ich hatte sie im 
Layout einfach nicht gesehen, als der Schaltplan noch nicht online war.

>> Ups, 650MHz sind ja nicht gerade die Lochraster-Domäne :) Hast du ein
>> schnelles bild von deinem Aufbau?
>
> Nicht der Tastkopf ist als Lochraster aufgebaut, sondern das ECL-Gatter
> ;)

Schon klar. Habe ich auch so verstanden und die Anmerkungen waren auch 
dazu gemeint.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich die neuen Messergebnisse 
darstellen. Mal sehen, wie die echte Anstiegszeit des Treiberaufbaus 
ist.

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich denke ich bin soweit durch mit dem Layout. Ich habe den Widerstand 
zwischen Trimmer und Ausgang des OPV mal vorgesehen, ob er bestückt wird 
sei mal dahingestellt.
Schematisch angedeutet ist auch mal das Gehäuse inklusive der Führung 
der Platine und die Kabel, die einmal auf der Ober- und einmal auf der 
Unterseite montiert werden.
Dieses Layout würde ich jetzt mal als Muster in Auftrag geben.

branadic

von Guido (Gast)


Lesenswert?

Hübsch! Wäre es nicht günstiger die Massebuchse nach unten
schauen zu lassen? Rechtwinklig zur Spitze wäre sie doch
leichter erreichbar.

Da sollte man eigentlich aus 20er Material was drehen
können. :-)

Gruß, Guido

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

So, ich melde mich mit ein paar Messungen zurück. Erst einmal noch eine 
Richtigstellung:
Im Datenblatt des MC10EL05 ist die Anstiegszeit mit 20% - 80% angegeben, 
ich war bei meinen obigen Messungen von 10% - 90% ausgegangen. Um dem 
Datenblatt des MC10EL05 treu zu bleiben sind die nachfolgenden Messungen 
auch im Bereich 20% - 80% gemessen worden.
Alle Messungen sind, bis auf den Phasenversatz, im DPO-Modus 
durchgeführt worden.
Anbei also die Messungen wie folgt:

--> Messung 1 mit Tastkopf an Channel 1
- Bild a: Aussehen der Flanke, Trimmkondensator am OPV-Ausgang auf 
"linken" Anschlag
- Bild b: Messung der Anstiegszeit (20% - 80%)

--> Messung 2 mit Tastkopf an Channel 1
- Bild a: Aussehen der Flanke, Trimmkondensator am OPV-Ausgang auf 
"rechtem" Anschlag
- Bild b: Messung der Anstiegszeit (20% - 80%)

--> Messung 3: Anstiegszeit (20% - 80%) Tastkopf, Trigger auf 
Tastkopfsignal
--> Messung 4: Anstiegszeit (20% - 80%) 50-Ohm Ausgang, Trigger auf 
50-Ohm Ausgang

Dann noch der Vergleich des Phasenunterschiedes, einmal mit dem Tastkopf 
an Channel 1 und einmal mit dem zweiten 50-Ohm-Ausgang vom 
MC10EL05-Testboard an Channel 1.

Ich hoffe damit ein paar weitere Fragen geklärt haben zu können?

branadic

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Ich hoffe damit ein paar weitere Fragen geklärt haben zu können?

Wie sieht der verwendete Messaufbau aus, insbesondere der Treiber?

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Photo kann ich momentan leider nicht liefern, aber vielleicht zur 
Erklärung ein paar Worte:

Der Aufbau ist in einer Art Freiverdrahtung auf einer einseitig 
kaschierten Leiterplatte realisiert. Auf dieser klebt eine 
SO8-DIP-Adpaterplatine mit dem Treiber, die Leiterplatte dient als 
Massefläche.
Sämtliche Verbindungen wurden so kurz es ging verdrahtet.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nicht die passenden 
Widerstände und Kondensatoren der E-Reihe in SMD vorrätig hatte, 
stattdessen sind bedrahtete Metallschichtwiderstände und bedrahtete 
Keramikkondensatoren zum Einsatz gekommen, die so kurz es ging verbaut 
worden. Dennoch ist alles im Sinne von HF gestaltet.

Zur Verdrahtung ein in Worten beschriebener Schaltplan:

An D0 hängt ein Spannungsteiler 68Ω gegen 5V und 200Ω gegen Masse, auf 
den via 100nF das Signal aus einem Funktionsgenerator über eine 
SMB-Buchse eingespeist wird. Somit liegt der Signalpegel vom 
Funktionsgenerator auf 3,73Vdc.
/DO hängt ebenfalls an einem Spannungsteiler aus 68Ω und 200Ω, wird also 
ebenfalls auf 3,73V gehalten (weder Low noch High, sondern dazwischen).

D1 ist via Spannungsteiler (180Ω, 160Ω + 620Ω) auf High gelegt (4,06Vdc) 
und /D1 über den gleichen Spannungsteiler (180Ω + 160Ω, 620Ω) auf Low 
(3,23Vdc).

Die Schaltung stammt so übrigens aus der Diplomarbeit "Entwurf und 
Aufbau eines PLL-Oszillators bei 10GHz" von Michael Nalbach.

Die Terminierung wurde wie oben vorgeschlagen an beiden Ausgängen 
durchgeführt. Also 180Ω gegen Masse und dann mit 43Ω und 1µF jeweils an 
eine SMB-Buchse.

Von dort gehen zwei gleichlange SMB-BNC-Kabel zum Oszi (50Ω-Terminierung 
aktiviert) bzw. eines auf ein T-Stück mit Abschlusswiderstand, an dessen 
zweitem Abzweig mit dem Tastkopf-Prototyp gemessen wurde. Hilft das 
etwas weiter?

Was sich meiner Meinung nach aus den Messungen ablesen lässt, ist:

a) dass die Bandbreite des TDS5104B der limitierende Faktor bei der 
direkt Messung mit 50Ω-Terminierung ist (1GHz, 5GS), was sich an den 
~440ps bei 20% - 80% ablesen lässt (Messung 4), entsprechend ~1ns bei 
10% - 90%.

b) das die Bandbreite des Tastkopfes in jedem Fall unter der Bandbreite 
des Oszi's liegt, >472ps bei 20% - 80%, was round about 7% mehr sind 
(zzgl. Ablesefehler natürlich), entsprechend den 650MHz 3dB-Grenze des 
OPA659 bei Kleinsignal an seinem Eingang.

Mit einem noch schnelleren Scope kann ich leider nicht dienen. Ich hätte 
nur noch einen Spectrumanalysator zum Messen.

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

hier arbeitet auch jemand an einem Tastkopf-Design.
Vielleicht interessant.

http://public.bay.livefilestore.com/y1p61BwusYIi53jNtZyv2QyaK7JYNxcC2a2rNvFGP4A4FWu4qY9wSGOSk5EjrzGOJLlJYqnSNI9XPBvrq0THocArg/CircuitoBasicoSimmetricalAcitveProbe.JPG

Er schreibt dazu:
I'm interested in design and build an active probe for scope and SA.
Minimum goal be:
F=400MHZ
Cin= 1pf or less.
Rin= the leakage of two p/n jfet gate.
Vin=+-15V.
X10 att.
50 Ohms output trough a RG174 1,5m cable or 75 ohms via using 7 pins 
s-video cable (god for supply lines&signals.

Matthias

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Das ist ja mal ne gruselige Seite. Unten steht ein Button "Mißbrauch 
melden" - ob ich den mal benutze? So stellt sich also M$ das Internet 
vor.

Der <technische> Einstieg scheint hier zu sein:
http://cid-d3e5c946e717bfcf.office.live.com/browse.aspx/Public

von branadic (Gast)


Lesenswert?

@ Matthias,

netter Link, allerdings hat sich der Kollege mit dem BFQ232 und BFQ252 
nicht gerade aktuelle Halbleiter ausgesucht. Selbst die Ersatztypen 
NTE2633 und NTE2634 sind schwer beschaffbar, da nicht RoHS-Konform. 
Mouser hat sie scheinbar noch im Programm.
Der BF256B (NTE133) und 2N5462 sind dagegen kein Problem.

Wenn jemand die Halbleiter allesamt in der Bastelkiste hat sicherlich 
mal ein netter Versuch diesen Tastkopf aufzubauen und zu vermessen. Ich 
kann damit leider nicht dienen.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

So, kurzer Zwischenstand. Ich habe heute die Leiterplatten mit dem neuen 
Layout geordert. Nun heißt es Abwarten bis sie aufschlagen und dann 
sofort aufbauen. Fehlende Bauteile sind bereits geordert.
Anwendungen in denen kapazitätsarm und hochohmig gemessen werden muss 
sind genug da.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Im Übrigen finden sich immer mal wieder aktive Tastköpfe in der 
weltweiten Bucht, zu Preisen die man schon fast in Frage stellen muss, 
selbst wenn es gebrauchte Artikel sind:

P6501: 20522574238

P6245: 160484820968

P6243: 190441581800

branadic

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Photo kann ich momentan leider nicht liefern, aber vielleicht zur
> Erklärung ein paar Worte:
>
> [...]
>
> Von dort gehen zwei gleichlange SMB-BNC-Kabel zum Oszi (50Ω-Terminierung
> aktiviert) bzw. eines auf ein T-Stück mit Abschlusswiderstand, an dessen
> zweitem Abzweig mit dem Tastkopf-Prototyp gemessen wurde. Hilft das
> etwas weiter?

Ja, jetzt verstehe ich besser, was in den obigen Messungen dargestellt 
ist.

Hier mal einige Kommentare zu deinem obigen Post.

Messung 1 und 2:
Die Kapazität deines Eingangskompensationskondensators scheint zu klein 
zu sein, daher die ansteigenden Signale zwischen den Flanken, wo sie 
eigentlich eben sein sollten in Messung 1a und 2a.

Es wäre interessant, zum Vergleich das direkte Treibersignal im selben 
DPO-Modus mit 20ns/div zu sehen. In der Single-Shot-Messung zum 
Phasenversatz sehen die Signale ebener aus.

Dann nochmal zurück zum Ausgangskondensator. Oben hattest du 
geschrieben, dass er dazu dienen soll, den Peak des OPA659 bei hohen 
Frequenzen und Gain=1 zu dämpfen. Könntest du das erklären? Dazu müsste 
der Kondensator ja nach dem 50 Ohm Widerstand gegen Masse geschaltet 
sein.

In der aktuellen Beschaltung verstärkt er hohe Frequenzen eher, wie 
Johannes auch schrieb. Das erhöht natürlich die Bandbreite und hilft 
eventuell auch, Kabel- und Oszi-Kapazität zu kompensieren. Wenn man die 
Vias zum Kondensator mit je 1 nH simuliert, wird es sogar noch "besser".
Ich habe mal die Simulationen dazu angehängt. Vielleicht können sich 
Kenner äußern, wie realistisch so ein simples Modell des Ausgangs ist.

Der riesige Phasenversatz kommt vom Kabelmodell und wird weder vom C 
noch von den Ls wesentlich verändert.

Blöd ist aber, dass der Frequenzverlauf mit zusätzlichem C und Ls zwar 
länger linear bleibt, gleichzeitig aber auch seine schöne 
Gauß-Charakteristik verliert. In der Zeitdomäne äußert sich der steilere 
Frequenzabfall gezwungenermaßen als Überschwinger an Flanken.

Also wird hier eine höhere Anstiegszeit mit Überschwingern erkauft, wie 
ja auch Messungen 1 und 2 zeigen. Die Fouriertransformation lässt da 
nicht mit sich reden.

Gab es ohne Kondensator tatsächlich höheres Peaking? Ist beim Trimmer 
"linker Anschlag" die höchste oder die niedrigste Kapazität?

> Was sich meiner Meinung nach aus den Messungen ablesen lässt, ist:
>
> a) dass die Bandbreite des TDS5104B der limitierende Faktor bei der
> direkt Messung mit 50Ω-Terminierung ist (1GHz, 5GS), was sich an den
> ~440ps bei 20% - 80% ablesen lässt (Messung 4), entsprechend ~1ns bei
> 10% - 90%.

Das kann ich nun nicht nachvollziehen. Bei klassischer -3dB 
Gauß-Bandbreite sollte die minimal messbare 10%-90%-Anstiegszeit etwa 
350ps sein. Da ist also noch Luft zum Messen.

Schade natürlich, dass das Treibersignal am obere Ende der Flanke keine 
klassische Gauß-Faltung zeigt. Wird vielleicht auch am Aufbau liegen 
(vielleicht am T-Stück mit Terminator?). Das erschwert die Messung doch 
etwas.

> b) das die Bandbreite des Tastkopfes in jedem Fall unter der Bandbreite
> des Oszi's liegt, >472ps bei 20% - 80%, was round about 7% mehr sind
> (zzgl. Ablesefehler natürlich), entsprechend den 650MHz 3dB-Grenze des
> OPA659 bei Kleinsignal an seinem Eingang.

Siehe oben. Die Oszi-Bandbreite limitiert hier nicht. Bei einer 
20%-80%-Anstiegszeit mit Gauß-Faltung ist der Zusammenhang
Das Oszi sollte seine Grenze also bei 220ps haben. Damit bekommen wir 
für das krumme Treibersignal eine Anstiegszeit von 380ps, was ja in etwa 
zum Datenblatt passt und den Aufbau ziemlich gut dastehen lässt.

Blöd ist, dass Treiber- und Oszi-Anstiegszeiten eingerechnet aus den 
472ps eine reine Anstiegszeit des Tastkopfs von 171ps rauskommt. Macht 
also 1285MHz Bandbreite... Sollte etwa die die dritte Simulation mit 
Kondensator und Induktivitäten passen?
Und wie ist es erst bei Messung 2 mit 452ps und 2100MHz 
Tastkopf-Bandbreite?

Hast du evtl. einen resitiven Tastkopf à la 
http://www.sigcon.com/Pubs/straight/probes.htm oder 
http://emcesd.com/1ghzprob.htm ? Wäre jetzt ganz praktisch um Form und 
Anstiegszeit des Treibersignals am T-Stück zu prüfen. Man könnte auch 
das Koax-Kabel an der Stelle abzwicken und direkt mit einem 50 Ohm 
SMD-Widerstand terminieren. Vielleicht bringt es besser nachvollziehbare 
Ergebnisse.

Mal davon abgesehen: Wie ist Messung 3 mit den 472ps zu verstehen? Ist 
die Trimmereinstellung irgendwo zwischen Messung 1 und 2?

> Mit einem noch schnelleren Scope kann ich leider nicht dienen. Ich hätte
> nur noch einen Spectrumanalysator zum Messen.

Vielen Dank jedenfalls an dich für die Teilhabe an der Entwicklung! Ist 
sehr spannend!

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Grrr... Wie immer. Ist auch schon wieder spät.

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> netter Link, allerdings hat sich der Kollege mit dem BFQ232 und BFQ252
> nicht gerade aktuelle Halbleiter ausgesucht.

Danke für Deinen Hinweis.

So wie ich es verstanden habe ist das wohl
eine Art Anfang. Keine Ahnung wo der Mann das
her hat. Er klang so als ob er interessiert ist
so was aufzubauen. Die anderen in der Gruppe
verhielten sich da abwartend. So einfach wird
es wohl nicht sein.

Interessant scheint der große Aussteuerbereich.

Matthias

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

Alex H. schrieb:
> Die Kapazität deines Eingangskompensationskondensators scheint zu klein
> zu sein, daher die ansteigenden Signale zwischen den Flanken, wo sie
> eigentlich eben sein sollten in Messung 1a und 2a.

kompensiert wurde nicht anhand eines Rechtecksignals im Zeitbereich, 
sondern am Spektrumanalysator mit Trackinggenerator, also im 
Frequenzbereich.

> Es wäre interessant, zum Vergleich das direkte Treibersignal im selben
> DPO-Modus mit 20ns/div zu sehen. In der Single-Shot-Messung zum
> Phasenversatz sehen die Signale ebener aus.

Kann ich bei Gelegenheit noch mal nachliefern, ich würde die Messungen 
aber lieber mit der neuen Platine durchführen.

> Dann nochmal zurück zum Ausgangskondensator. Oben hattest du
> geschrieben, dass er dazu dienen soll, den Peak des OPA659 bei hohen
> Frequenzen und Gain=1 zu dämpfen. Könntest du das erklären? Dazu müsste
> der Kondensator ja nach dem 50 Ohm Widerstand gegen Masse geschaltet
> sein.

Das von mir verwendete RG174-Kabel:

http://www.buerklin.com/pdf/sich/96F732_TD.pdf

hat 103pF und 50Ω ±3Ω. Im Frequenzbereich kann man damit dem Roll-off 
entgegenwirken. Simulatorisch konnte ich das so och nicht ganz 
nachstellen, aber in der Realität verhält es sich so. Allerdings wäre es 
wohl notwendig sich mit der jeweiligen Trimmerstellung nicht nur den 
Frequenzbereich sondern zugleich auch den Zeitbereich an der Flanke 
anzuschauen. Kann ich ebenfalls mit dem neuen Tastkopf genauer 
untersuchen. Kommt mit auf die Liste.

> In der aktuellen Beschaltung verstärkt er hohe Frequenzen eher, wie
> Johannes auch schrieb. Das erhöht natürlich die Bandbreite und hilft
> eventuell auch, Kabel- und Oszi-Kapazität zu kompensieren. Wenn man die
> Vias zum Kondensator mit je 1 nH simuliert, wird es sogar noch "besser".
> Ich habe mal die Simulationen dazu angehängt. Vielleicht können sich
> Kenner äußern, wie realistisch so ein simples Modell des Ausgangs ist.
>
> Der riesige Phasenversatz kommt vom Kabelmodell und wird weder vom C
> noch von den Ls wesentlich verändert.

Das kann ich bestätigen, der Phasenversatz kommt vom zusätzlichen 1m 
Kabel (Ausgang des Treibers --> T-Stück mit 50Ω-Abschlusswiderstand --> 
1m Tastkopfkabel) Ich habe mir heute mal einen 50Ω Abschlussstecker mit 
4x 200Ω im Stern auf einen SMB-Stecker gelötet und dann gemessen. Siehe 
da, der Phasenversatz ist weg.

> Blöd ist aber, dass der Frequenzverlauf mit zusätzlichem C und Ls zwar
> länger linear bleibt, gleichzeitig aber auch seine schöne
> Gauß-Charakteristik verliert. In der Zeitdomäne äußert sich der steilere
> Frequenzabfall gezwungenermaßen als Überschwinger an Flanken.
>
> Also wird hier eine höhere Anstiegszeit mit Überschwingern erkauft, wie
> ja auch Messungen 1 und 2 zeigen. Die Fouriertransformation lässt da
> nicht mit sich reden.

Da stimmt ich dir zu, der Verdacht drängt sich förmlich auf.

> Gab es ohne Kondensator tatsächlich höheres Peaking?

Ja, im Frequenzbereich, die Messung im Zeitbereich mit der aktuellen 
Einstellung hatte ich wie gesagt nicht durchgeführt. Wird nachgeholt, 
auch noch mal ohne bestücktem Kondensator, aber erst auf der neuen 
Platine, okay?

> Ist beim Trimmer "linker Anschlag" die höchste oder die niedrigste Kapazität?

Puh, das kann ich dir gerade gar nicht mehr sagen. Ich mach bei den 
nächsten Messungen mal ein richtiges Messprotokoll, wie es sich 
eigentlich gehört.

>> Was sich meiner Meinung nach aus den Messungen ablesen lässt, ist:
>>
>> a) dass die Bandbreite des TDS5104B der limitierende Faktor bei der
>> direkt Messung mit 50Ω-Terminierung ist (1GHz, 5GS), was sich an den
>> ~440ps bei 20% - 80% ablesen lässt (Messung 4), entsprechend ~1ns bei
>> 10% - 90%.
>
> Das kann ich nun nicht nachvollziehen. Bei klassischer -3dB
> Gauß-Bandbreite sollte die minimal messbare 10%-90%-Anstiegszeit etwa
> 350ps sein. Da ist also noch Luft zum Messen.
>
> Schade natürlich, dass das Treibersignal am obere Ende der Flanke keine
> klassische Gauß-Faltung zeigt. Wird vielleicht auch am Aufbau liegen
> (vielleicht am T-Stück mit Terminator?). Das erschwert die Messung doch
> etwas.
>
>> b) das die Bandbreite des Tastkopfes in jedem Fall unter der Bandbreite
>> des Oszi's liegt, >472ps bei 20% - 80%, was round about 7% mehr sind
>> (zzgl. Ablesefehler natürlich), entsprechend den 650MHz 3dB-Grenze des
>> OPA659 bei Kleinsignal an seinem Eingang.
>
> Siehe oben. Die Oszi-Bandbreite limitiert hier nicht. Bei einer
> 20%-80%-Anstiegszeit mit Gauß-Faltung ist der ZusammenhangDas Oszi sollte seine 
Grenze also bei 220ps haben. Damit bekommen wir
> für das krumme Treibersignal eine Anstiegszeit von 380ps, was ja in etwa
> zum Datenblatt passt und den Aufbau ziemlich gut dastehen lässt.
>
> Blöd ist, dass Treiber- und Oszi-Anstiegszeiten eingerechnet aus den
> 472ps eine reine Anstiegszeit des Tastkopfs von 171ps rauskommt. Macht
> also 1285MHz Bandbreite... Sollte etwa die die dritte Simulation mit
> Kondensator und Induktivitäten passen?
> Und wie ist es erst bei Messung 2 mit 452ps und 2100MHz
> Tastkopf-Bandbreite?
>
> Hast du evtl. einen resitiven Tastkopf à la
> http://www.sigcon.com/Pubs/straight/probes.htm oder
> http://emcesd.com/1ghzprob.htm ? Wäre jetzt ganz praktisch um Form und
> Anstiegszeit des Treibersignals am T-Stück zu prüfen. Man könnte auch
> das Koax-Kabel an der Stelle abzwicken und direkt mit einem 50 Ohm
> SMD-Widerstand terminieren. Vielleicht bringt es besser nachvollziehbare
> Ergebnisse.

Ja, seit heute hab ich einen solchen Tastkopf.

> Mal davon abgesehen: Wie ist Messung 3 mit den 472ps zu verstehen? Ist
> die Trimmereinstellung irgendwo zwischen Messung 1 und 2?
>
>> Mit einem noch schnelleren Scope kann ich leider nicht dienen. Ich hätte
>> nur noch einen Spectrumanalysator zum Messen.
>
> Vielen Dank jedenfalls an dich für die Teilhabe an der Entwicklung! Ist
> sehr spannend!

Ich denke einige Fragen werden sich mit dem neuen Tastkopf und weiteren 
Messungen klären lassen. Der aktuelle Tastkopf ist unglaublich 
unhandlich, wie schon mehrfach geschrieben.

Zu deinen Simulationen. Dein Eingangsspannungsteiler ist ein anderer als 
meiner. Ich habe 8MΩ (6,8MΩ + 1,2MΩ) zu 2MΩ (1MΩ + 1MΩ) entsprechend 
einem Teilerverhältnis 5:1. Weitere 2:1 kommen dann durch die 50Ω am 
Ausgang des OPV mit dem Abschlusswiderstand.
Ich muss auch noch mal einen Blick auf das Model File des OPA659 werfen. 
Ich bin mir mit der Eingangskapazität noch nicht ganz sicher.

Matthias W. schrieb:
> Interessant scheint der große Aussteuerbereich.

Da stimme ich dir zu. Wie findet man denn zur eigentlichen Diskussion?

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Alex,

damit wir mal eine gleiche Basis haben anbei mal mein Circuit File. Am 
Eingang des OPA659 habe ich eine Eingangskapazität hinzugefügt, weil im 
Model File des OPA659 wirklich nichts dergleichen zu finden ist. 
Entsprechend sind die real von mir verbauten 1pF-Kondensatoren zur 
Kompensation drin.
Die Simulation entspricht zwar nicht vollständig der Realität, was 
vermutlich auch am Model des OPA659 liegt, (vergleiche 
http://www.mikrocontroller.net/attachment/88546/Spekki.jpg ), aber es 
ist mal eine gemeinsame Basis.
Man erkennt in der Simulation auch den Einfluss des Trimmkondensators am 
OPV-Ausgang (ich hatte zuvor noch einen anderen OPV drin, war mir nur 
nicht aufgefallen, weswegen sich der Einfluss nicht nachstellen ließ).

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Matthias W. schrieb:
>> Interessant scheint der große Aussteuerbereich.
> Da stimme ich dir zu. Wie findet man denn zur eigentlichen Diskussion?

das ist keine sehr große Diskussion.
Laufen tut das in der Tek-Gruppe.
TekScopes@yahoogroups.com. Der Beitrag von Gabriel lautet:
[TekScopes] Re: Home made fet's symmetrical active probe

Matthias

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Alex H. schrieb:
>> Die Kapazität deines Eingangskompensationskondensators scheint zu klein
>> zu sein, daher die ansteigenden Signale zwischen den Flanken, wo sie
>> eigentlich eben sein sollten in Messung 1a und 2a.
>
> kompensiert wurde nicht anhand eines Rechtecksignals im Zeitbereich,
> sondern am Spektrumanalysator mit Trackinggenerator, also im
> Frequenzbereich.

Ich schätze mal, dass es im Zeitbereich tatsächlich einfacher geht. Man 
sieht auch relativ kleine Teilerabweichungen an leicht schrägen Ebenen.
Der kapazitive Spannungsteiler stellt schnell seine Spannung ein und 
wird dann langsam vom Widerstandspotentiometer gemäß seinem 
Teilerverhältnis umgeladen. Das heißt aber auch, dass die Steigung um so 
kleiner ist, je hochohmiger die Widerstände sind. Mit deinen Werten von 
10 MOhm und ca. 0,5pF bewegt man sich da im Mikrosekundenbereich.


>> Gab es ohne Kondensator tatsächlich höheres Peaking?
>
> Ja, im Frequenzbereich, die Messung im Zeitbereich mit der aktuellen
> Einstellung hatte ich wie gesagt nicht durchgeführt. Wird nachgeholt,
> auch noch mal ohne bestücktem Kondensator, aber erst auf der neuen
> Platine, okay?

Na klar ist das okay. Ich werde einfach deine nächste Messung abwarten. 
Vielleicht helfen dir die Überlegungen ja dabei.

Glückwunsch auch zu deinem neuen resistiven Tastkopf :) Welchen von 
beiden hast du eigentlich gebaut?


> Zu deinen Simulationen. Dein Eingangsspannungsteiler ist ein anderer als
> meiner. Ich habe 8MΩ (6,8MΩ + 1,2MΩ) zu 2MΩ (1MΩ + 1MΩ) entsprechend
> einem Teilerverhältnis 5:1. Weitere 2:1 kommen dann durch die 50Ω am
> Ausgang des OPV mit dem Abschlusswiderstand.

Ist bei mir ja auch so, nur weniger hochohmig. 5:1 am Eingang mit 1,3 
MOhm zu 0,33MOhm.

> Ich muss auch noch mal einen Blick auf das Model File des OPA659 werfen.
> Ich bin mir mit der Eingangskapazität noch nicht ganz sicher.

Könntest du dein OPA659 Model File auch noch hier reinstellen? Dann 
vergleiche ich morgen unsere Simulationen. Werden aber sehr ähnlich 
sein.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Matthias,

danke für den Hinweis. Vielleicht sollte man die Jungs mal auf diesen 
Thread aufmerksam machen?

Zur Simulation: Die AC-Analyse zeigt ja bereits qualitativ den Einfluss 
des Trimmkondensators am Ausgang des Operationsverstärker.
Führt man eine Analyse im Zeitbereich durch (Sprung am Tastkopfeingang 
mit Pulse 0V --> 800mV, Trise=1fs) zeigt sich die Sprungantwort des 
Operationsverstärkers. Mit dem Step-Parameter für den Kondensator am 
Ausgang des Operationsverstärker zeigt sich, dass bei C=3pF die Flanke 
und die Anstiegszeit geringer ausfällt und das Optimum in der 
Sprungantwort irgendwo zwischen 6...7pF liegt, was sich in der 
AC-Analyse im Frequenzgang dann auch bestätigt.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Alex,

um genau zu sein hatte ich den 1GHz schon länger, hab ihn aber bisher 
noch nicht komplett fertiggestellt. Heute habe ich den aus dem zweiten 
Link (den Beitrag habe ich vor einer Weile auch schon mal komplett 
gelesen) aufgebaut.

Das ich den Tastkopf mit 10MΩ aufgebaut habe hat einfach die Überlegung, 
dass der OPA659 mit 10^12 Ω Eingangsimpedanz angegeben ist und damit 
noch deutlich hochohmiger ist.
Ich hatte zunächst eine Variante mit 1MΩ aufgebaut, dann aber 
umgerüstet. Werd das aber noch mal verfolgen und beide Varianten 
aufbauen, dann kann man diese direkt vergleichen. Mikrosekundenbereich 
für die Anstiegszeiten würde ja den aktuellen Messungen widersprechen.

Das Model File findest du im Anhang. Das Sub-File kommt in den Ordner 
sub, das ASY-File in sym\Opamps
Es stammt direkt von der TI Homepage, allerdings war da ein * an einer 
falschen Stelle, was zu Fehlermeldungen führte.

Zu bemerken ist noch, dass die frequenzabhängige Kabeldämpfung nicht 
berücksichtigt ist.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Matthias,

wie kann man eigentlich an dieser "Diskussion" teilnehmen? Meine Mail 
kam postwendend wieder zurück.

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Matthias,
> wie kann man eigentlich an dieser "Diskussion" teilnehmen? Meine Mail
> kam postwendend wieder zurück.

Du kannst Dich bei der dazugehörigen Yahoo-Group anmelden.
Ein Moderator schaltet Dich dann frei.
Ich habe die Gruppe über Deinen thread informiert.
Die Anforderungen dieses Gabriel scheinen jedoch
etwas anders als die hier zu sein.

Mich interessiert das Thema sehr, weil ich meine,
daß diese käuflichen probes für Hobbyleute zu
teuer und im Fehlerfall zu wenig dokumentiert sind.
Profis ist das egal. Die haben ja genügend Geld.

Nur wenige haben so gute tools zur Verfügung wie Du.
Ich habe da im Vergleich dazu fast nichts.
Es macht auch wenig Sinn bei wenig Platz sich extrem
viele Geräte hinzustellen, die man dann extrem selten
nur braucht.

Interessant sind auch differential probes.
Oft liegen ja leider Potentialunterschiede vor.
(z.B. bei Messung eines hochliegenden Mosfet).
Wenn man da seinen Tastkopf dranhängt und die
Masse 40V höher liegt funkt es. Die Ergebnisse
sind ohne Diff.-Tastkopf oft wenig brauchbar.
Die Dinger sind recht teuer, haben 1:10 oder mehr
und recht begrenzte Bandbreite. Die 4 AA-Zellen
halten nicht sehr lange. Die Dinger sind auch recht
klobig.

Zum Thema Tastköpfe ist das jedenfalls relevant.
Current probes sind ein anderes Thema.

Matthias

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Hallo Matthias,>
> danke für den Hinweis. Vielleicht sollte man die Jungs mal auf diesen
> Thread aufmerksam machen?

Das habe ich gemacht. Die Tek-Group lesen
vor allem Amerikaner mit die wohl zum Teil
selbst mal bei Tek gearbeitet hatten.
Wissen auf bestimmten Gebieten ist daher schon da.

Leider habe ich bisher den Eindruck, daß die
alten erfahrenen Hasen da eher zurückhaltend
sind und den Gabriel einfach mal machen lassen
wollen. Die Idee scheint ihnen wohl etwas zu
unausgegoren. Das Ergebnis - wenn es denn eines
geben wird - interessiert sie jedoch sicher.

Vielleicht taut auch mal das Eis.

Matthias

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Matthias W. schrieb:
> Nur wenige haben so gute tools zur Verfügung wie Du.
> Ich habe da im Vergleich dazu fast nichts.

Wenn es dich beruhigt, dass sind auch nicht meine eigenen Geräte, 
sondern jene, mit denen ich tagtäglich arbeite. Und dennoch stellt man 
immer wieder fest, dass einem massenweise Dinge fehlen, wie 
beispielsweise aktive Tastköpfe.
Und weil man die Investitionen nicht immer vor dem Chef rechtfertigen 
kann, die Ansprüche aber auch keinen 1,5GHz-Tastkopf notwendig machen 
muss man halt schauen, ob man sich die Messtechnik nicht mit den einem 
zur Verfügung stehenden Mitteln aufbauen kann.

Matthias W. schrieb:
> Mich interessiert das Thema sehr, weil ich meine,
> daß diese käuflichen probes für Hobbyleute zu
> teuer und im Fehlerfall zu wenig dokumentiert sind.
> Profis ist das egal. Die haben ja genügend Geld.

Mich interessiert das Thema auch sehr, selbstverständlich auch privat. 
Klar könnte ich für 150,-€ auch was bei ebay kaufen, aber der Lerneffekt 
ginge gegen null.

Matthias W. schrieb:
> Interessant sind auch differential probes.
> Oft liegen ja leider Potentialunterschiede vor.

Warum entwirfst du dann nicht mal was, einen ersten Schaltplan, stellst 
erste Anforderungen? Hier scheint es doch ausreichend Interesse zu 
geben, wenn ich mir allein die Hits auf die ersten Bilder dieses Threads 
anschaue, auch wenn sich nicht jeder zu Wort meldet, was ich persönlich 
immer wieder schade finde.
Ein kurzer Beitrag mit Intressenbekundung ist manchmal Gold wert und für 
EINEN schöner als ein stillschweigendes Abgrasen der Erkenntnisse. Nicht 
ohne Grund gehen viele angefangene Themen im Schweigen unter oder werden 
im stillen Kämmerlei allein zum Ende geführt.

Matthias W. schrieb:
> Leider habe ich bisher den Eindruck, daß die
> alten erfahrenen Hasen da eher zurückhaltend
> sind und den Gabriel einfach mal machen lassen
> wollen.

Das fällt mir leider auch immer wieder auf. Im Bereich analoger 
Schaltungstechnik ist es grundsätzlich nicht anders. Eine Ausnahme 
bilden die Amateurfunker. Prinzipiell schade, weil deren Erfahrung 
selten in Büchern festgehalten ist.

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Wenn es dich beruhigt, dass sind auch nicht meine eigenen Geräte,
> sondern jene, mit denen ich tagtäglich arbeite.

ich gönne Dir diesen Arbeitsplatz.
Ich empfand es in meiner Firmenzeit recht befriedigend
mit schönen und guten Geräten zu arbeiten. Leider
wurden wir rasch zu Papiertigern umerzogen. Nur noch
die Zulieferer hatten das Privileg was entwickeln
zu dürfen. Wir schrieben nur noch Papierchen und
saßen auf Besprechungen.

> Und dennoch stellt man
> immer wieder fest, dass einem massenweise Dinge fehlen, wie
> beispielsweise aktive Tastköpfe.

ja. Da gab es nur wenige gute Firmen, die
was bezahlbares bauten.

> Und weil man die Investitionen nicht immer vor dem Chef rechtfertigen
> kann, die Ansprüche aber auch keinen 1,5GHz-Tastkopf notwendig machen
> muss man halt schauen, ob man sich die Messtechnik nicht mit den einem
> zur Verfügung stehenden Mitteln aufbauen kann.

wenn der Chef mit der Zeit die man dafür aufwendet
zufrieden ist. Ich bekam damals bereits Ärger,
weil ich mir die fertigen Geräte genauer ansah und
nicht einfach so wie die Kollegen blind ein
teures Tek-Teil bestellte. Nicht immer war Tek
aus meiner Sicht das Genialste. Mit meinem
Iwatsu 350MHz Digitalscope mit 200Ms Abtastrate
war ich damals (um 1991) sehr zufrieden.

> Mich interessiert das Thema auch sehr, selbstverständlich auch privat.
> Klar könnte ich für 150,-€ auch was bei ebay kaufen, aber der Lerneffekt
> ginge gegen null.

manchmal ist der Lerneffekt nicht das Wichtigste.
Dann mögen 150.- auch ok sein für sowas.

> Matthias W. schrieb:
>> Interessant sind auch differential probes.
>> Oft liegen ja leider Potentialunterschiede vor.
>
> Warum entwirfst du dann nicht mal was, einen ersten Schaltplan, stellst
> erste Anforderungen?

ehrlich gesagt arbeite ich an ein paar Buch-
projekten zu gesundheitlichen Themen, die hier
ja leider kaum jemanden interessieren. Dabei
wäre das Thema Elektromedizin ja auch mal ganz
reizvoll. Da ist so manches machbar, was sinnvoll
wäre in der heutigen Zeit, wo angeblich ja fast
nichts mehr heilbar ist - nur Symptome linderbar.
Für Nebenwirkungen dann fragen sie . . .

Meine Anforderungen an eine einfache differential probe
sind grob:
+ Signale bis 50V hochliegend
  (optional bis 350V hochliegend)
+ Batteriebetrieb mit billigem 3V-Li-Standard-Akku.
  Schaltregler !
+ ggf. 1:1 oder 10:1 schaltbar
+ Eingang mindestens 1 MOhm.
+ Bandbreite mind. 25MHz.
+ gutes Pulsverhalten.
+ gute Gleichtaktunterdrückung zur
  Messung an Mosfet-Brücken.

Ich habe 2 alte Diff. probes 10:1 / 100:1 umschaltbar.
Die sind ok. SI9000 steht drauf. Bis zu 1000V darf man
da anlegen. Die Spannung darf auch hochliegen.
Innen ist ein Blechkäfig. Ein Op-Amp-Design.
Ich machs nur sehr ungerne auf. Die Batteriedeckel
sind schon lange defekt. Um die 25MHz ist nicht
so viel. Trotzdem war das sehr wertvoll.

Ebenso die current probes. Oberhalb 100kHz ist
da wenig. Die Zangenstrommesser mit 400Hz sind
hier ja eher ein Witz. Das wär auch mal was.

Nicolet hatte damals eine Probe, die das Signal
in einen DC und einen AC-Anteil auftrennte und
beides getrennt über je einen Lichtwellenleiter
übertrug. Auch so was geht also. Die Bandbreite
habe ich vergessen.

> Hier scheint es doch ausreichend Interesse zu
> geben, wenn ich mir allein die Hits auf die ersten Bilder dieses Threads
> anschaue, auch wenn sich nicht jeder zu Wort meldet, was ich persönlich
> immer wieder schade finde.

ich verstehe Dich als sehr engagierten jungen Mann
der nur so vor Energie strotzt. So war ich mal vor
um 1988. Das ist leider lange her. Heute muss ich mit
meiner wenigen Energie sparsamer umgehen und
klar Prioritäten setzen. Manches geht eben nicht.

> Ein kurzer Beitrag mit Intressenbekundung ist manchmal Gold wert und für
> EINEN schöner als ein stillschweigendes Abgrasen der Erkenntnisse. Nicht
> ohne Grund gehen viele angefangene Themen im Schweigen unter oder werden
> im stillen Kämmerlei allein zum Ende geführt.

was ja schade ist. Mir gefällt Dein Engagement sehr gut.
Auch ein Spektroskop-Projekt hier fand ich echt toll.
Ein paar haben echt was drauf. Können, Equipment und
Engagement.

> Matthias W. schrieb:
>> Leider habe ich bisher den Eindruck, daß die
>> alten erfahrenen Hasen da eher zurückhaltend
>> sind und den Gabriel einfach mal machen lassen
>> wollen.
>
> Das fällt mir leider auch immer wieder auf. Im Bereich analoger
> Schaltungstechnik ist es grundsätzlich nicht anders. Eine Ausnahme
> bilden die Amateurfunker. Prinzipiell schade, weil deren Erfahrung
> selten in Büchern festgehalten ist.

Es wär schon Potential da. Das sehe ich an
der Begeisterung eine Simulation aufzuziehen
und diese mit der Realität zu vergleichen.

Ich hätte mich da eher nicht drangewagt und
stattdessen gleich an einen Aufbau gemacht
und geschaut wo da die Grenzen liegen. Wenn man
dann anstößt kann Hilfe wertvoll sein. Hilfe
zu verstehen und die Grenzen zu sprengen.

Wenn es in der Medizin auch so kooperativ
zuginge wäre das Thema Krebs längst besiegt und
nicht bald Nr. 1 der Todesursachen.

Matthias

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Matthias W. schrieb:
> Ich empfand es in meiner Firmenzeit recht befriedigend
> mit schönen und guten Geräten zu arbeiten. Leider
> wurden wir rasch zu Papiertigern umerzogen.

Das versucht man bei uns mit aberwitzigen Seminaren wie 
Projektmanagement auch ein Stück weit. Letztlich kann Entwicklung aber 
nicht auf dem Papier oder ausschließlich am PC stattfinden und die 
Arbeit auf Techniker abgewälzt werden. Gerade in der Entwicklungsphase 
muss man kurzfristig in die Schaltungen eingreifen und Änderungen 
vornehmen. Und niemand kennt eine Schaltung besser als derjenige, der 
sie gestrickt hat. Aber was erzähl ich dir, das weißt du sicherlich 
selbst.

Matthias W. schrieb:
> wenn der Chef mit der Zeit die man dafür aufwendet
> zufrieden ist. Ich bekam damals bereits Ärger,
> weil ich mir die fertigen Geräte genauer ansah und
> nicht einfach so wie die Kollegen blind ein
> teures Tek-Teil bestellte. Nicht immer war Tek
> aus meiner Sicht das Genialste. Mit meinem
> Iwatsu 350MHz Digitalscope mit 200Ms Abtastrate
> war ich damals (um 1991) sehr zufrieden.

Ich sag mal so, solange die eigentliche Arbeit nicht liegen bleibt 
bekommt "Chef" davon noch nicht einmal was mit. Es wird nur gemausert, 
wenn man wieder mal was braucht, was es nicht geschenkt gibt. Und 
unsereins hat schon ein schlechtes Gewissen, wenn man weitere Geräte 
braucht, weil man sie sich schon mit anderen teilen muss und somit nicht 
parallel arbeiten kann.
Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann hätte ich ein Rohde&Schwarz der 
RTO-Familie. Tek hat ja in den letzten Jahren unglaublich Federn 
verloren, was nicht zuletzt daran liegt, dass man mehr damit beschäftigt 
war seinen Konkurrenten zu beschimpfen, statt sich den wesentlichen 
Entwicklungen zu widmen. Nichts desto trotz bin ich froh an "meinem" Tek 
allein sitzen zu dürfen.

Matthias W. schrieb:
> manchmal ist der Lerneffekt nicht das Wichtigste.
> Dann mögen 150.- auch ok sein für sowas.

Die Bucht ist aber nur für private Beschaffung eine Quelle. Oder hast du 
schon mal für deinen Job gebrauchte Dinge in der Bucht kaufen dürfen, 
obwohl der Artikel den Ansprüchen völlig genügt hätte? Schon eine 
komische Einstellung im "neuen Deutschland".
Lieber hat man bestimmte Messmittel nicht, statt sie gebraucht zu 
kaufen.

Matthias W. schrieb:
> SI9000 steht drauf. Bis zu 1000V darf man
> da anlegen. Die Spannung darf auch hochliegen.

Also diese hier?
http://www.testequip.com/sale/catalogs//LEC/0/LEC_AP030.pdf

Matthias W. schrieb:
> Nicolet hatte damals eine Probe, die das Signal
> in einen DC und einen AC-Anteil auftrennte und
> beides getrennt über je einen Lichtwellenleiter
> übertrug. Auch so was geht also.

Man müsste sich mal einige Schaltpläne zu differentiellen Tastköpfen 
anschauen, um da mal eine Inspiration zu bekommen. Gibt es von diesem 
Nicolet irgendwas, dass man sich anschauen kann?

Matthias W. schrieb:
> Es wär schon Potential da. Das sehe ich an
> der Begeisterung eine Simulation aufzuziehen
> und diese mit der Realität zu vergleichen.

Simulationen darf man nicht überbewerten, die sind schnell aufgesetzt, 
solange es nicht zu komplex wird und die Modelle verfügbar sind. Sie 
sollen auch nur unterstützend vor dem Aufbau helfen, ihn aber nicht 
ersetzen. In der Realität erlebt man dann manchmal ein völlig anderes 
Verhalten, weil Schmutzeffekte nicht berücksichtigt worden.

Matthias W. schrieb:
> enn es in der Medizin auch so kooperativ
> zuginge wäre das Thema Krebs längst besiegt und
> nicht bald Nr. 1 der Todesursachen.

Naja, so kooperativ wie sich das darstellt ist es sicherlich auch nicht 
immer. Kein Wunder, versucht doch jeder mit seinem KnoffHoff seinen 
Arbeitsplatz zu halten. Wer sein Wissen weitergibt ist ersetzbar, so die 
allgemein verbreitete Einstellung. Und in einigen Unternehmen wird ja 
genau diese Philosophie auch ganz unverblümt gelebt.

Aber zurück zum Thema Tastkopf. Wenn jemand Schaltpläne zum Thema hat, 
immer her damit, vielleicht entwickelt sich hier ja noch was.

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann hätte ich ein Rohde&Schwarz der
> RTO-Familie.

das sind wohl die ganz neuen Geräte,
die so ähnlich aussehen wie die neuen Hamegs?
Leider soll die Bedienung bei den HM nicht so
genial sein.

> Tek hat ja in den letzten Jahren unglaublich Federn
> verloren, was nicht zuletzt daran liegt, dass man mehr damit beschäftigt
> war seinen Konkurrenten zu beschimpfen, statt sich den wesentlichen
> Entwicklungen zu widmen.

das ist nie ein guter Weg. Firmen wie GWinstek
sind auch nicht vollkommen auf den Kopf gefallen.

> Nichts desto trotz bin ich froh an "meinem" Tek
> allein sitzen zu dürfen.

das verstehe ich gut.

> Die Bucht ist aber nur für private Beschaffung eine Quelle.

momentan bin ich ja privat.

> Oder hast du
> schon mal für deinen Job gebrauchte Dinge in der Bucht kaufen dürfen,
> obwohl der Artikel den Ansprüchen völlig genügt hätte? Schon eine
> komische Einstellung im "neuen Deutschland".

das kenne ich auch. Mein Bruder wollte einen
gebrauchten Laptop nehmen für 300.-. Die Firma
bestand auf Neuanschaffung für 1600.-.
Mancher Privatmann denkt da etwas anders.

> Lieber hat man bestimmte Messmittel nicht, statt sie gebraucht zu
> kaufen.

gute gebrauchte Sachen wo es einen Plan
dazu gibt sind manchmal besser als was
neues unausgereiftes ohne Unterlagen.

>> SI9000 steht drauf. Bis zu 1000V.
> Also diese hier?
> http://www.testequip.com/sale/catalogs//LEC/0/LEC_AP030.pdf

so sieht sie aus. Von den Daten her hat meine
jedoch definitiv 1:10 und 1:100.
Das Ding ist ok.

> Man müsste sich mal einige Schaltpläne zu differentiellen Tastköpfen
> anschauen, um da mal eine Inspiration zu bekommen. Gibt es von diesem
> Nicolet irgendwas, dass man sich anschauen kann?

leider habe ich nichts mehr dazu.
Damals hatte ich ein dickes Manual mit den Plänen.
Keine Ahnung wie das Ding hieß. Es war ein runder
Akkublock dabei, den man reinstecken konnte in beide Teile.
Im einen Teil wurde er wohl geladen. Der Sender wurde
damit galvanisch getrennt versorgt. 2 LWL-Leitungen
mit Verschraubung verbanden Sender und Empfänger.

Besser galvanisch trennen kann man nicht.

Matthias

von A. B. (branadic)


Lesenswert?

Matthias W. schrieb:
> Meine Anforderungen an eine einfache differential probe
> sind grob:
> + Signale bis 50V hochliegend
>   (optional bis 350V hochliegend)
> + Batteriebetrieb mit billigem 3V-Li-Standard-Akku.
>   Schaltregler !
> + ggf. 1:1 oder 10:1 schaltbar
> + Eingang mindestens 1 MOhm.
> + Bandbreite mind. 25MHz.
> + gutes Pulsverhalten.
> + gute Gleichtaktunterdrückung zur
>   Messung an Mosfet-Brücken.

Grundsätzlich gab es ja hier schon einmal eine Diskussion zum Thema, 
allerdings ist sie Anfang des Jahres irgendwie eingeschlafen. Schade 
eigentlich. Darin gab es jedoch einige nützliche Links. Ich nutze diesen 
Thread in der Zwischenzeit einfach mal, um noch einmal das bisher 
Gefundene zu differentiellen Tastköpfen zusammen zu tragen:

http://www.hameg.com/manuals.0.html?&L=1&tx_hmdownloads_pi1[mode]=download&tx_hmdownloads_pi1[uid]=805&cHash=8781419a76

http://www.telemotorix.de/html/differenz_tastkopf.html

http://www.testequip.com/sale/catalogs//LEC/0/LEC_AP030.pdf

http://energy.ece.illinois.edu/equipment/p5205.pdf

http://www.mikrocontroller.net/attachment/67590/DiffKopf.png
(ELV-Teil, mit AD830 + AD844)

http://www.reichelt.de/?;ACTION=7;LA=28;OPEN=0;INDEX=0;FILENAME=D100%252FTestec_SI_9002.pdf

Schade das der Schaltplan von dem ELV-Teil nie vervollständigt wurde.
Interessant ist aber, wie stark die Impedanzen variieren (1M, 2M, 4M, 
8M, 30M). Teilweise sind die Tastköpfe mit Mikrocontrollern 
ausgestattet, was den Bauteil- und Entwicklungsaufwand natürlich erhöht.

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

A. B. schrieb:
> Grundsätzlich gab es ja hier schon einmal eine Diskussion zum Thema,
> allerdings ist sie Anfang des Jahres irgendwie eingeschlafen. Schade
> eigentlich.

da hast Du recht. Wenn keiner Interesse hat
machts wenig Sinn.
Mich ärgert halt daß es oft keine Pläne gibt,
man somit schwer was richten kann bei Defekt,
manches billig aus China/Korea kommt - hier aber
ziemlich teuer ist.

> Darin gab es jedoch einige nützliche Links. Ich nutze diesen
> Thread in der Zwischenzeit einfach mal, um noch einmal das bisher
> Gefundene zu differentiellen Tastköpfen zusammen zu tragen:

gute Idee.

> http://www.hameg.com/manuals.0.html?&L=1&;

Hameg hatte früher zu den Oszis ja auch die Pläne
mitgegeben. Das fand ich gut. Mein HM605 ist immer
noch ok - dank der Pläne läuft es auch wieder.

> http://www.telemotorix.de/html/differenz_tastkopf.html

hübsch. Leider nur 100kHz. Wird für manches reichen.
Etwas klobig halt.

> http://www.testequip.com/sale/catalogs//LEC/0/LEC_AP030.pdf

Da passen die Daten nicht zu meiner SI9000 probe.

> http://energy.ece.illinois.edu/equipment/p5205.pdf

da könnte es vielleicht Unterlagen dazu geben.
Könnte man bei den Tek-Leuten fragen.

> http://www.mikrocontroller.net/attachment/67590/DiffKopf.png
> (ELV-Teil, mit AD830 + AD844)

sieht nett aus.

> 
http://www.reichelt.de/?;ACTION=7;LA=28;OPEN=0;INDEX=0;FILENAME=D100%252FTestec_SI_9002.pdf

das Model 9001 ist der Nachfolger von meinem Teil.
Sind 4 AA Zellen. Hoher Stromverbrauch.

> Schade das der Schaltplan von dem ELV-Teil nie vervollständigt wurde.
> Interessant ist aber, wie stark die Impedanzen variieren (1M, 2M, 4M,
> 8M, 30M). Teilweise sind die Tastköpfe mit Mikrocontrollern
> ausgestattet, was den Bauteil- und Entwicklungsaufwand natürlich erhöht.

Ein uC müsste da wohl nicht sein.
Was soll der denn leisten?
Eine Übersteuerungsanzeige?
Batterieabschaltung? Kann ja lästig sein,
wenn das abschaltet im unpassenden Moment.

Matthias

von A. B. (branadic)


Lesenswert?

Matthias W. schrieb:
>> http://energy.ece.illinois.edu/equipment/p5205.pdf
>
> da könnte es vielleicht Unterlagen dazu geben.
> Könnte man bei den Tek-Leuten fragen.

Wenn du da an was heran kommen solltest, immer her damit. Ich warte 
leider noch immer auf die Registrierbestätigung der TekScope Group.

Der µC hat wohl die Aufgabe den Spannungsteiler umzuschalten und 
eventuell greift er auch schaltend in den Analogteil ein (Umschaltung 
High-Z / 50 Ohm Ausgang).

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

A. B. schrieb:
> Wenn du da an was heran kommen solltest, immer her damit.

ich habe eine Frage dazu gestellt.
Es gibt übrigens auch eine P6046 probe mit FET.
Singer hat die für 410.- als Info.
P6045 ist auch eine FET-Probe.

> Ich warte
> leider noch immer auf die Registrierbestätigung der TekScope Group.

das wird schon klappen.

> Der µC hat wohl die Aufgabe den Spannungsteiler umzuschalten und
> eventuell greift er auch schaltend in den Analogteil ein (Umschaltung
> High-Z / 50 Ohm Ausgang).

einfachere Varianten können wohl auch
ohne uC auskommen. Ob der 50 Ohm-Ausgang
so wichtig ist, wenn es nur bis 25MHz gehen
soll? Der Abschluß kostet Batteriestrom
und Amplitude. Oszi-Eingänge haben ja 1MOhm
Eingangsimpedanz. Und die Tastköpfe sind
daran angepasst.

Pulsgeneratoren mit Avalanche sind ja einfach
baubar. Bei Singer gibt es momentan ein Teil
für über 200.- das sich einstellen lässt bis
25V. Bei weniger hohem Anspruch ist von LT die AN79
auf Seite 18 als Beispiel nutzbar.

Siehe auch
www.holmea.demon.co.uk/Avalanche/Avalanche.htm

Dies ist eine Liste von denkbaren Transistoren dafür.
2N2222 TO-18 145V 500ps
2N1613 TO-5 140 500
2N2219 TO-5 130 500
2N4123 TO-92 170 400
2N3904 TO-92 135 400
2N5770* TO-92 45 400
PN3646 TO-92 90 300
2N3646 TO-106 85 300
MBT5179 SOT-23 50 275
2N2369A TO-18 74 200
PN2369 TO-92 70 200
AT41472 TO-18 39 125
AT41485 µW-85 35 100
PRF949 SOT-323 30 80
BFG541 SOT-223 26 80
BFR505 SOT-23 24 75

Natürlich werden auch andere gehen.

Matthias

von A. B. (branadic)


Lesenswert?

Matthias W. schrieb:
> Ob der 50 Ohm-Ausgang
> so wichtig ist, wenn es nur bis 25MHz gehen
> soll? Der Abschluß kostet Batteriestrom
> und Amplitude. Oszi-Eingänge haben ja 1MOhm
> Eingangsimpedanz. Und die Tastköpfe sind
> daran angepasst.

Naja, kommt auf den Aufbau drauf an. Wenn man eine Box direkt vor dem 
Scope hat kann man gleich hinter der BNC-Buchse den Operationsverstärker 
setzen und somit auf ein Coaxkabel verzichten. Sobald aber Coax-Kabel 
ins Spiel kommt muss man sich etwas Gedanken zur Terminierung machen.

Diverse differentielle FET-Probes hab ich mittlerweile auch gefunden. 
Hier mal ein Beispiel:

http://www.eece.maine.edu/~hummels/classes/ece342/docs/Differential_Probe_Documentation.pdf

Durch den Einsatz fertiger Instrumentenverstärker verringert sich jedoch 
die Bandbreite gewaltig.

Interessant ist dieser Ansatz, wie auf Seite 59 gezeigt:
http://cp.literature.agilent.com/litweb/pdf/01141-97002.pdf

Ich muss mal über die Geschichte schlafen.

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

A. B. schrieb:
> Matthias W. schrieb:
>> Der Abschluß kostet Batteriestrom
>> und Amplitude. Oszi-Eingänge haben ja 1MOhm
>> Eingangsimpedanz. Und die Tastköpfe sind
>> daran angepasst.

Tastköpfe gehen bis 500MHz.
Ohne daß 50 Ohm am Oszi gewählt werden.
Seite 59 der Agilent-Probe zeigt keinen 50-Ohm-
Ausgang. Die gehen direkt auf den Oszi-Eingang.

> Naja, kommt auf den Aufbau drauf an. Wenn man eine Box direkt vor dem
> Scope hat kann man gleich hinter der BNC-Buchse den Operationsverstärker
> setzen und somit auf ein Coaxkabel verzichten.

wenn der Diff-Tastkopf kein Monster ist
geht das ja auch.

> Sobald aber Coax-Kabel
> ins Spiel kommt muss man sich etwas Gedanken zur Terminierung machen.

Tastköpfe haben eher noch schlechteres Kabelmaterial
als gutes Koax. Und doch gehen da 500MHz.

> Diverse differentielle FET-Probes hab ich mittlerweile auch gefunden.

prima.

> Durch den Einsatz fertiger Instrumentenverstärker verringert sich jedoch
> die Bandbreite gewaltig.
>
> Interessant ist dieser Ansatz, wie auf Seite 59 gezeigt:
> http://cp.literature.agilent.com/litweb/pdf/01141-97002.pdf

offenbar trennen die den Signalpfad auch
so wie Nicolet früher in einen DC und einen
AC-Pfad. Der Offset wird weggeregelt.

Offenbar scheint es schwer breitbandige
OP amps zu finden, die ein gutes DC-Verhalten
haben. Warum sonst der Aufwand?

Ähnliche Prinzipien nutzt Tek wohl bei den
breitbandigen Stromzangen. LEM baut ja auch
Stromzangen.

Matthias

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Matthias W. schrieb:
> Tastköpfe gehen bis 500MHz.
> Ohne daß 50 Ohm am Oszi gewählt werden.
> Seite 59 der Agilent-Probe zeigt keinen 50-Ohm-
> Ausgang. Die gehen direkt auf den Oszi-Eingang.

Du verwechselst 50-Ohm Koaxialkabel mit diesem speziellen Koaxialkabel 
von passiven Tastköpfen, wo die Seele aus Widerstandsdraht besteht. An 
dieses hochohmige Kabel scheint man aber nicht heran zu kommen und wird 
speziell für Tastkopfproduzenten angefertigt.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Meine Anforderungen an eine einfache differential probe
> sind grob:
> + Signale bis 50V hochliegend
>   (optional bis 350V hochliegend)
> + Batteriebetrieb mit billigem 3V-Li-Standard-Akku.
>  Schaltregler
> + ggf. 1:1 oder 10:1 schaltbar
> + Eingang mindestens 1 MOhm.
> + Bandbreite mind. 25MHz.
> + gutes Pulsverhalten.
> + gute Gleichtaktunterdrückung zur
>   Messung an Mosfet-Brücken.

>A. B. schrieb:
>> Grundsätzlich gab es ja hier schon einmal eine Diskussion zum Thema,
>> allerdings ist sie Anfang des Jahres irgendwie eingeschlafen. Schade
>> eigentlich.
>
>da hast Du recht. Wenn keiner Interesse hat machts wenig Sinn.

Die Frage ist, ob es überhaupt sinnvoll ist, so etwas selber zu 
entwickeln, wenn man das schon fertig zu einem guten Preis kaufen kann.

Von Testec gibts ja eine große Auswahl an Differenztastköpfen, die 
durchaus bezahlbar sind:

http://www.testec.de/fileadmin/user_upload/TT/DA/Vergleichstabelle_Differentialtastkoepfe_D1.pdf

Der SI-9001 erfüllt eigentlich genau Deine Spezifikation (hat sogar noch 
höhere Common-Mode Spannung) und gibts bei Reichelt für knapp 300 Euro; 
da lohnt es sich nicht wirklich, mehrere Arbeitstage zu investieren um 
so etwas selber zu entwickeln.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> Die Frage ist, ob es überhaupt sinnvoll ist, so etwas selber zu
> entwickeln, wenn man das schon fertig zu einem guten Preis kaufen kann.

Kaufen kann man immer, ob der Preis gut ist mag immer im Ermessen des 
Subjektes liegen und der Lerneffekt ist beim Kaufen null.

Ich brauche derzeit keinen differentiellen Tastkopf, könnte ihn mir 
prinzipiell leisten, wenn ich ihn denn bräuchte, aber viel mehr reizt es 
selbst einen aufzubauen und zu lernen.

Wenn jedes mal der Preis das ausschlaggebende Argument wäre etwas nicht 
selbst zu bauen, dann gäbe es nicht so viele DIY-Projekte. Interessant 
ist doch herauszufinden wo die Grenzen des eigenen Aufbaus liegen. Bei 
150,-€ für einen gebrauchten aktiven Tastkopf dürfte man eigentlich 
nicht zögern zuzuschlagen, aber was kann man selbst erreichen, ohne 
natürlich eigene Halbleiter fertigen zu lassen?
Immerhin haben die Hersteller jahrelanges KnoffHoff, kann man mit einem 
einfacheren Aufbau nur die Hälfte erreichen? Mich reizt der Gedanke, 
dich offenbar nicht, aber das ist auch nicht weiter schlimm.

Johannes schrieb:
> mehrere Arbeitstage zu investieren um so etwas selber zu entwickeln.

Kauf du nur, ich investiere meine Freizeit gerne auch in Entwicklungen.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Kauf du nur, ich investiere meine Freizeit gerne auch in Entwicklungen.

Mein Posting bezieht sich ganz speziell auf diese Aufgabe 
(Differenztastkopf), nicht generell auf Eigenentwicklungen.

Ich beschäftige mich auch ganz gerne in meiner Freizeit damit, selber 
etwas zu entwickeln. Ich habe allerdings ziemlich viele Ideen, was ich 
mal machen könnte und da muss ich schon etwas sortieren, was ich dann 
tatsächlich machen möchte.

Deshalb such ich mir da eher Sachen aus, bei denen es sich mehr lohnt. 
Und das sind für mich solche Dinge, die man entweder nicht von der 
Stange kaufen kann oder die sehr teuer sind oder Projekte, bei denen man 
mit eher wenig Aufwand etwas lernen kann.

Ein aktiver Tastkopf für kleine Spannungen, also das was Du gerade 
machst, ist da eher interessant. Die kommerziellen Produkte sind in der 
Regel sehr teuer und mit einer "einfachen" OP-Schaltung können ganz gute 
Ergebnisse erzielt werden, wie du ja schon nachgewiesen hast.

Und bei kleinen Spannungen bekommt man keine Probleme mit 
Spannungsfestigkeit der Bauteile und Gehäuse, was bei hohen Spannungen 
einiges an Aufwand bedeuten würde.

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Kaufen kann man immer, ob der Preis gut ist mag immer im Ermessen des
> Subjektes liegen und der Lerneffekt ist beim Kaufen null.

die Sinnfrage stellt sich natürlich immer.
So gesehen ist jeder Bastler blöd, der ein
Haufen Geld für Lötkolben und Teile ausgibt,
wenn es das Netzteil fertig aus China heute
derart billig gibt. Der Lerneffekt jedoch -
der ist ja auch was wert.

> Ich brauche derzeit keinen differentiellen Tastkopf, könnte ihn mir
> prinzipiell leisten, wenn ich ihn denn bräuchte, aber viel mehr reizt es
> selbst einen aufzubauen und zu lernen.

ich habe 2 solche Tastköpfe. Trotzdem finde
ich es interessant zu sehen wie sowas gemacht ist.
Dann versteht man auch das Teil besser einzusetzen.

> Kauf du nur, ich investiere meine Freizeit gerne auch in Entwicklungen.

Die Motivationen der Menschen sind verschieden.
Der eine entwickelt lieber dies, der andere das.

Matthias

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Aber zurück zum Thema Tastkopf. Wenn jemand Schaltpläne zum Thema hat,
> immer her damit, vielleicht entwickelt sich hier ja noch was.

zum Thema (Differenz-)Tastkopf fällt mir ein,
daß es in der Tek-7000-Familie ja Einschübe
mit FET und Differenzverstärker gab. Die Schaltpläne
dazu sind sicher einfach zu bekommen. Die Teile
waren gut und sind heute preisgünstig gebraucht
zu bekommen, wenn man da was dran messen oder
einfach nur was lernen möchte.

Hier eine kleine Liste der Einschübe:
7A11 250 MHz Single channel, built in FET probe, 5mV/div
7A13 100 MHz High bandwidth differential amplifier, with Vc 
capabilities.
7A22 1 MHz Differential amplifier, 10uV/div.

Solche Möglichkeiten machten den Reiz dieser
Oszi-Familie aus.

Matthias

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

zum Thema probes gibt es wohl ein
altes interessantes Buch:

Probes, by Bruno Zucconi (president from scala radio company)
Gernsback publications (radio-electronics magazine)
librarybook 54, 1955

Angeblich soll es dies als gratis download geben.

Hier ein Auszug des Inhalts:
www.pmillett.com/tubebooks/Books/intro_Zucconi_probes.pdf

Matthias

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Das ich den Tastkopf mit 10MΩ aufgebaut habe hat einfach die Überlegung,
> dass der OPA659 mit 10^12 Ω Eingangsimpedanz angegeben ist und damit
> noch deutlich hochohmiger ist.

Jupp. Er hat aber auch 1 nA Input Bias Current. Das macht dann etwa 10mV 
Spannungsverfälschung, oder?


Hier meine zugehörige Passage zitiert:
> Alex H. schrieb:
>> Der kapazitive Spannungsteiler stellt schnell seine Spannung ein und
>> wird dann langsam vom Widerstandspotentiometer gemäß seinem
>> Teilerverhältnis umgeladen. Das heißt aber auch, dass die Steigung um so
>> kleiner ist, je hochohmiger die Widerstände sind. Mit deinen Werten von
>> 10 MOhm und ca. 0,5pF bewegt man sich da im Mikrosekundenbereich.

> Ich hatte zunächst eine Variante mit 1MΩ aufgebaut, dann aber
> umgerüstet. Werd das aber noch mal verfolgen und beide Varianten
> aufbauen, dann kann man diese direkt vergleichen. Mikrosekundenbereich
> für die Anstiegszeiten würde ja den aktuellen Messungen widersprechen.

Ich meine ja nicht die Anstiegszeit, sondern das langsame Umladen des 
kapazitiven durch den resistiven Spannungsteiler, wodurch die Ebenen 
schräg werden. Das kann man auch schön in der Simulation sehen.
Setz mal deinen Simulations-C4 auf 0.5p und guck dir die Sprungantwort 
über 10 us an :)


> Das Model File findest du im Anhang. Das Sub-File kommt in den Ordner
> sub, das ASY-File in sym\Opamps
> Es stammt direkt von der TI Homepage, allerdings war da ein * an einer
> falschen Stelle, was zu Fehlermeldungen führte.

Okay, jetzt habe ich es mal ausprobiert. Hat leider nicht früher 
geklappt.
Die Simulation ist bis auf winzige Details genau wie meine. Die 
Unterschiede liegen allein beim Spannungsteiler. Du hast 10 MOhm und ich 
1.3 MOhm. Damit gilt also alles oben gesagte weiterhin.

Das Schwingen in deiner Simulation im hohen Frequenzbereich der 
AC-Analyse kommt von einer Fehlanpassung zwischen Kabel und 
Oszi-Eingang. Das Kabelmodell hat bei dir mit den eingestellten Werten 
L=253nH und C=103pF etwa Z = 49.5 Ohm. Z = sqrt(L/C).


> Zu bemerken ist noch, dass die frequenzabhängige Kabeldämpfung nicht
> berücksichtigt ist.

Wie das geht, würde mich auch interessieren.

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

Matthias W. schrieb:
> Probes, by Bruno Zucconi (president from scala radio company)
> Gernsback publications (radio-electronics magazine)
> librarybook 54, 1955

gibt es hier zum download:
http://www.pmillett.com/tubebooks/technical_books_online.htm

Matthias

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Matthias,

danke für den Hinweis und den Link, werde ich mir mal in Ruhe anschauen.

@Alex,

okay, ich sehen was du meinst. Offensichtlich hat hier die Verwendung 
eines einzelnen FETs Vorteile:
http://www.mikrocontroller.net/attachment/85645/P6202A_500MHz_FET_Probe.gif
Schau dir mal den Eingangsspannungsteiler an.
Müsste man diesen Effekt nicht auch in der AC-Analyse irgendwie sehen 
können?

Das Kabelmodel ist mit den Werten aus dem Datenblatt gefüttert worden, 
RG174 von Bürklin.
Vielleicht kann die LTSpice Group bei der frequenzabhängigen Dämpfung 
helfen?

Im Laufe der Woche sollten die Leiterplatten eintreffen, sodass ich zum 
Wochenende hin vielleicht etwas mehr weiß.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Du hast 10 MOhm und ich
> 1.3 MOhm. Damit gilt also alles oben gesagte weiterhin.

Ähm, du meinst wohl eher du hast 1,65MOhm oder?
Wozu hast du bei dir eigentlich den C6 mit 100p drin? Willst du damit 
eine reine AC-FET-Probe aufbauen?

branadic

von Christoph H. (wtzm)


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> branadic schrieb:
>> Das ich den Tastkopf mit 10MΩ aufgebaut habe hat einfach die Überlegung,
>> dass der OPA659 mit 10^12 Ω Eingangsimpedanz angegeben ist und damit
>> noch deutlich hochohmiger ist.
>
> Jupp. Er hat aber auch 1 nA Input Bias Current. Das macht dann etwa 10mV
> Spannungsverfälschung, oder?

Wie kommst Du bei 1nA auf die 10mV?
Laut Schaltplan aus dem Post 
Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe" "sieht" der OPV 
einen Widerstand von 2Meg an seinem nicht invertierenden Eingang (oder 
etwas weniger falls der Tastkopf gleichspannungsmäßig an dem Messobjekt 
hängt) über die sein Biasstrom fließt. Also würde die zusätzliche 
Offsetspannung am Ausgang, verursacht durch den Bias Current am Eingang 
2mV betragen. Wobei da natürlich noch einerseits die Offset Spannung an 
sich und andererseits der Input Offset Current am Eingang (weil 
Unterschiedlicher Widerstand für die Biasströme am Invertierenden und 
Nicht-Invertierenden Eingang) zu tragen kommt.
Was das in Summe ergibt kann ja ziemlich variieren wenn man sich so die 
typischen vs. maximalen Werten und 25° vs. gesamter Temperaturbereich 
anschaut.
Also im worst case würd man dann schon auf mehr als die 10mV kommen.

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> okay, ich sehen was du meinst. Offensichtlich hat hier die Verwendung
> eines einzelnen FETs Vorteile:
> http://www.mikrocontroller.net/attachment/85645/P6202A_500MHz_FET_Probe.gif
> Schau dir mal den Eingangsspannungsteiler an.

Meinst du es auf den Eingangsstrom bezogen? Einzelne FETs kommen mit 
ihrem Gate-Strom auch in die Regionen, mal mehr, mal weniger. Wäre 
interessant, welcher FET in der P6202A eingesetzt wird.

> Müsste man diesen Effekt nicht auch in der AC-Analyse irgendwie sehen
> können?

Ja, kann man. Wenn wir beim obigen Beispiel bleiben, dass in deiner 
Simulation C4 einen Wert von 0,5pF bekommt, sieht man eine 
Gauß-gefaltete Stufe im Frequenzgang um die Grenzfrequenz des 
RC-Gliedes. Bei dir also
In Ermangelung eines Spektrumanalysators werde ich aber sowieso mit der 
Sprungantwort arbeiten.

> Das Kabelmodel ist mit den Werten aus dem Datenblatt gefüttert worden,
> RG174 von Bürklin.

Bei dem Datenblatt finde ich es merkwürdig, dass keine Toleranzen 
angegeben sind. Jedenfalls erhält man mit den Werten eine Kabelimpedanz 
von etwa Z = 49,5 Ohm. Das erzeugt Reflexionen zwischen Anpasswiderstand 
vor und Oszi-Eingang nach dem Kabel.

> Vielleicht kann die LTSpice Group bei der frequenzabhängigen Dämpfung
> helfen?

Ja, vielleicht. Ich werde heute Abend dort nachfragen, wenn du es bis 
dahin nicht bereits erledigt hast ;) Auch eine Frequenzabhängige 
Kondensatorkapazität wäre schön.

> Im Laufe der Woche sollten die Leiterplatten eintreffen, sodass ich zum
> Wochenende hin vielleicht etwas mehr weiß.
Ich bin vor allem auf die Einflüsse des neuen Layouts gespannt. Ground 
macht zwar noch einen kleinen Umweg, aber doch einen deutlich kleineren 
als im jetzigen Layout. Auch den Trimmkondensator am Eingang finde ich 
spannend. Welches Modell hast du da?


> Alex H. schrieb:
>> Du hast 10 MOhm und ich
>> 1.3 MOhm. Damit gilt also alles oben gesagte weiterhin.
>
> Ähm, du meinst wohl eher du hast 1,65MOhm oder?
> Wozu hast du bei dir eigentlich den C6 mit 100p drin? Willst du damit
> eine reine AC-FET-Probe aufbauen?

Ups, richtig. Ich habe 1,65 MOhm.

C6 ist tatsächlich als AC-Koppelkondensator gedacht. Mit den 50 Ohm 
Eingangswiderstand und 100 pF Koppelkondensator hat man -3 dB bei 1 kHz 
und -0.1 dB bei 10 kHz. Das passt. Damit sollte man auch noch 
Spannungsripple auf 50 Volt oder sogar messen können. Den einmaligen 
Stromstoß beim anfänglichen Umladen sollte der OPA659 laut Datenblatt 
aushalten.
Auch mit einem 1 nF Kondesator sollte es noch gehen. Dann rutschen die 
Grenzfrequenzen noch eine Dekade tiefer.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Wäre
> interessant, welcher FET in der P6202A eingesetzt wird.

Möglicherweise ist das ein speziell für Tek fertigter FET oder man will 
das Geheimnis schlichtweg für sich behalten. Das Datenblatt zur Probe 
gibt nur soviel her, als das es sich um zwei FET in einem Gehäuse 
handelt:

http://www2.tek.com/cmsreplive/marep/9743/070364202_2008.10.03.14.45.19_9743_EN.pdf

Wieso bestehst du unbedingt darauf aus C4 0,5pF machen zu wollen?

Alex H. schrieb:
> Bei dem Datenblatt finde ich es merkwürdig, dass keine Toleranzen
> angegeben sind.

Wieso, 50 ±3 Ohm sind  doch immerhin angegeben ;) Und den 
Kapazitätsbelag wird man nicht sehr viel genauer bestimmen können.

Alex H. schrieb:
> Ground
> macht zwar noch einen kleinen Umweg, aber doch einen deutlich kleineren
> als im jetzigen Layout. Auch den Trimmkondensator am Eingang finde ich
> spannend. Welches Modell hast du da?

In Anbetracht der avisierten Frequenzen sollte dieser "Umweg" keinen 
merklichen Einfluss haben. Ich habe solche hier verwendet:
http://de.rs-online.com/web/search/searchBrowseAction.html?method=getProduct&R=0832380

Die AC-Kopplung mit einem 1nF-Kondensator am Eingang habe ich auf einer 
separaten Leiterplatte vorgesehen, die aufgesteckt werden kann. Ebenso 
noch ein zusätzlicher 10:1 Spannungsteiler.

Wie schon erwähnt werde ich mal beide Varianten aufbauen, also mit 10M 
und 1M Ohm und direkt mal vergleichen.

branadic

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Wieso bestehst du unbedingt darauf aus C4 0,5pF machen zu wollen?

Ist ein aus der Luft gegriffener Wert, um den Spannungsteiler in der 
Simulation absichtlich zu verstellen und die Effekte beobachten zu 
können. Also nur zum ausprobieren.

>> Bei dem Datenblatt finde ich es merkwürdig, dass keine Toleranzen
>> angegeben sind.
>
> Wieso, 50 ±3 Ohm sind  doch immerhin angegeben ;) Und den
> Kapazitätsbelag wird man nicht sehr viel genauer bestimmen können.

Ja, das stimmt. Die Werte passen jedoch so nicht zusammen. Um bei 103 pF 
auf 50 Ohm zu kommen, sind 257.5 nH nötig. Der Verkürzungsfaktor wird 
damit aber zu 0.648.

Aber gut, wenn man in der Simulation bereits sieht, woher ein solcher 
welliger Frequenzverlauf kommen kann.


> In Anbetracht der avisierten Frequenzen sollte dieser "Umweg" keinen
> merklichen Einfluss haben.

Ja, das stimmt wahrscheinlich. Das werden um die 10nH sein, so dass 
zusammen mit den Kapazitäten ein Schwingkreis entsteht, dessen Frequenz 
aber irgendwo über 1 GHz liegen dürfte. In dem Bereich sind ist der 
kapazitive Teil des Eingangsteiles aber so leitfähig, dass der über 2 
MOhm angebundene Schwingkreis untergeht.

> Ich habe solche hier verwendet:
> 
http://de.rs-online.com/web/search/searchBrowseAction.html?method=getProduct&R=0832380

Die sehen gut aus. Noch gut linear bis 500 MHz.

> Die AC-Kopplung mit einem 1nF-Kondensator am Eingang habe ich auf einer
> separaten Leiterplatte vorgesehen, die aufgesteckt werden kann. Ebenso
> noch ein zusätzlicher 10:1 Spannungsteiler.

Habe ich mir auch überlegt. Das wäre universeller.

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

Dies ist Weber's Oszilloskop Probes Schaltungsbuch von 1969:
http://www.slack.com/TE/TekConcepts/TekProbeCircuits.pdf

Auf Seite 96 (Angabe links oben) ist ein Plan
für einen Differenztastkopf. Weiterhin Seite 98,
103, 104, 105.

Der Plan zum Hochspannungstastkopf p6015
findet sich auf Seite 109. Seite 110 sagt etwas
über die Einstellung der Trimmer.

Matthias

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich weiß nicht ob dieser Link hier schon erwähnt wurde:
Beitrag "Re: Tastkopf - Innenleiter aus Widerstandsdraht?"

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Ich weiß nicht ob dieser Link hier schon erwähnt wurde:
> Beitrag "Re: Tastkopf - Innenleiter aus Widerstandsdraht?"

Der Innenleiter scheint wirklich aus Widerstandsdraht.
Dazu steht was in
Weber's Oszilloskop Probes Schaltungsbuch von 1969.

Matthias

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Matthias,

danke für deine Links. Den ersten habe ich mir mal angeschaut und es 
stellte sich gleich ein nostalgisches Gefühl ein :) Dennoch nett mal den 
Anfang aktiver Tastköpfe zu sehen.
Den zweiten Link werde ich mir jetzt mal zu Gemüte führen. Mal schauen 
was mich da erwartet.

Ich habe mal einen Tastkopf vom Welec-Gerät hergenommen, da kann man die 
Messpitze abziehen und hat dann das reine Koaxialkabel, mit einem 
BNC-Stecker ohne den "Überwurf" und auf der anderen Seite dem normalen 
BNC-Anschluss, in der Hand. Das Multimeter sagt was von ~232 Ω zwischen 
beiden Steckern.

Möglicherweise entscheidet der auch der Widerstand des Kabels über die 
Qualität des Tastkopfes?

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Kommt mir irgendwie wie ein Déjà-vu vor. Ich hoffe es nicht Teil einer 
Wahrnehmungsstörung.
Selbst ein Hersteller-Link für solche Spezialkabel war mal bei µC.net

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Möglicherweise entscheidet der auch der Widerstand des Kabels über die
> Qualität des Tastkopfes?

ganz klar ja !
Nach dem Überfliegen der Texte ist das wohl so.

Die Hersteller nehmen daher dieses Widerstandsmaterial
her, damit der Frequenzgang nicht so wellig wird.
Wenn der Hersteller da etwas schludert kann die
Seele aus Graphit/Kohle? natürlich leicht auch
mal brechen. Löten lässt sich so ein Zeug ja nicht.
Also sind die Enden problematisch. Kein Wunder, daß
die Tastköpfe manchmal nicht lange halten.

Einen Hersteller für das Kabel muss es geben.
Somit müsste es auch möglich sein da mal eine
Mustermenge zu bekommen.

Matthias

von A. B. (branadic)


Lesenswert?

Naja, zumindest die Tastköpfe die Welec mitgeliefert hat werden in China 
produziert. Sie sind laut Kabelaufdruck von diesem Hersteller:

http : \\ www . texas . com . cn / probe01 . html

Andere Firmen werden das nicht viel anders handhaben und auch in China 
fertigen lassen. Schwer zu sagen, ob man in Deutschland ansäßige 
Lieferanten findet.

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

A. B. schrieb:
> Andere Firmen werden das nicht viel anders handhaben und auch in China
> fertigen lassen. Schwer zu sagen, ob man in Deutschland ansäßige
> Lieferanten findet.

gute Frage.

Ein Weg ist mal einen nach dem anderen anzurufen.
Jeden kann man fragen ob er jemanden kennt.
Auf diese Weise fand ich vor Jahren mal zufällig ganz
neue Lösungen.

Matthias

von branaidic (Gast)


Lesenswert?

Die Frage ist, ob der Aufwand lohnt. Passive Tastköpfe kosten nicht ganz 
so viel und mit einem kostengünstigen aktiven Tastkopf wird das dann eh 
hinfällig oder nicht?

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branaidic schrieb:
> Die Frage ist, ob der Aufwand lohnt. Passive Tastköpfe kosten nicht ganz
> so viel und mit einem kostengünstigen aktiven Tastkopf wird das dann eh
> hinfällig oder nicht?

Wenn der aktive Tastkopf extrem nah
am Oszi hängt mag es kein Thema sein.

Vermutlich wird es jedoch eher so sein,
daß der aktive Tastkopf nahe am Messobjekt ist.
Somit wird es eine Strippe zum Oszi geben
müssen. Und diese Strippe soll weder eine
Menge Energie fressen, noch Reflexionen
verursachen.

Matthias

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Da seh ich eigentlich überhaupt kein Problem, der OPA659 kann die 100 
Ohm doch treiben, also einfach das 50 Ohm Kabel am Ende abschließen, 
ferig. Kein Aufriss um ein Spezialkabel.

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Da seh ich eigentlich überhaupt kein Problem, der OPA659 kann die 100
> Ohm doch treiben, also einfach das 50 Ohm Kabel am Ende abschließen,
> ferig. Kein Aufriss um ein Spezialkabel.

vielleicht überseh ich ja was.

Die normalen Tastköpfe sind ja nicht
mit 50 Ohm am Oszi dran. Die Ströme sind
da viel kleiner. Wenn man direkt den
1MOhm Eingang ansteuert braucht der OPA
weniger Strom treiben. Wird weniger warm.
Liefert das doppelte Signal.

Ist das falsch, was ich da schreibe?

Matthias

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Da seh ich eigentlich überhaupt kein Problem, der OPA659 kann die 100
> Ohm doch treiben, also einfach das 50 Ohm Kabel am Ende abschließen,
> ferig. Kein Aufriss um ein Spezialkabel.

es gibt ja auch diese Logic probes.
Da laufen Flachbandkabel über den Tisch
ohne besondere Schirmung. Abwechselnd
wohl Masse, Signal, Masse, Signal.
Da gehen viele MHz drüber und die Oszis
machen offenbar was Brauchbares draus.

Ich glaube, daß man sogar die Analogsignale
bei manchen Oszis damit darstellen kann.

Die Abschlüsse dieser Probes sind deutlich
größer als 50 Ohm. Es muss also nicht immer
zwingend so ein steifes Koaxkabel sein.
Vielleicht geht auch ein Flachband hin zu
einem BNC-Stecker. Natürlich ist das dann
schwer zu konfektionieren.

Matthias

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Matthias W. schrieb:
> branadic schrieb:
>> Da seh ich eigentlich überhaupt kein Problem, der OPA659 kann die 100
>> Ohm doch treiben, also einfach das 50 Ohm Kabel am Ende abschließen,
>> ferig. Kein Aufriss um ein Spezialkabel.
>
> vielleicht überseh ich ja was.
>
> Die normalen Tastköpfe sind ja nicht
> mit 50 Ohm am Oszi dran. Die Ströme sind
> da viel kleiner. Wenn man direkt den
> 1MOhm Eingang ansteuert braucht der OPA
> weniger Strom treiben. Wird weniger warm.
> Liefert das doppelte Signal.
>
> Ist das falsch, was ich da schreibe?
>
> Matthias

Der oben vorgestellter Tastkopf ist doch als 10:1 Tastkopf ausgelegt, 
mit einem Teiler von 5:1 im Eingangsspannungsteiler und 2:1 am Ausgang 
des Operationsverstärkers durch einen 50 Ohm Reihenwiderstand, wodurch 
gleich an die Kabelimpedanz angepasst wird und lebt daher davon mit 50 
Ohm abgeschlossen zu werden.

branadic

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Ich glaube, daß man sogar die Analogsignale
> bei manchen Oszis damit darstellen kann.

Noe. Ich habe mal so eine Probe fuer mein altes 7D13 nachgebaut.
Da wird differentiell ECL uebertragen. Abgeschlossen etwa mit 100Ohm.
Und die Kabel sind ja normalerweise auch kein einfaches Flachbandkabel 
sondern so huebsch miteinander verknuepft um die Stoerungen so gering 
wie moeglich zu halten.
Wenn du so Analogsignale uebertragen willst dann muesstest du wohl einen 
AD-Wandler in die Probe einbauen.

Olaf

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Das einfach abwechselnde belegte Flachbandkabel (Z0=100 Ohm in etwa) ist 
die primitive Version der 'Häkeldeckenkabel'. Die habe ich das letzte 
Mal aber bei IBM gesehen. Ist schon laaaange her. Ich glaub, sowas wird 
gar nicht mehr verwendet, weil viel zu teuer.

Der Nachteil beim vorgeschalteten OpAmp ist eben die Begrenzung auf den 
Gleichtaktbereich des OpAmps, und nicht mehr der des 
Eingangsspannungsteilers des Scopes. Schrieb ich ja schon.

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich verstehe die ganze Diskussion um widerstandsbehaftete Koax-Kabel 
hier überhaupt nicht. Die werden nur für passive Probes gebraucht. Dort 
hat man 9 MΩ am Eingang, 1 MΩ am Oszi. Dazwischen hängt ein Koaxialkabel 
mit beispielsweise Z = 50Ω. Das gibt satte Reflexionen. Um diese 
abzudämpfen, verwendet man also Koaxialkabel mit hohem ohmschem 
Widerstand.
Das steht auch in einigen der hier verlinkten Bücher, insbesondere 
bereits in Joe Webers "Oscilloscope Probe Circuits" von 1969.

Das hat aber nichts mit dem hier entwickelten aktiven Tastkopf zu tun! 
Das schöne an ihm ist ja, dass nach dem OPA alles auf 50Ω angepasst ist.


Zur frequenzabhängigen Dämpfung des Kabelmodells: Gibt es leider nicht 
in LTspice. Hier kommt die Information her:
http://tech.groups.yahoo.com/group/LTspice/message/37779

Zitat:
1
--- In LTspice@yahoogroups.com, "maximiliamschultze" <maximiliamschultze@...>
2
wrote:
3
>
4
> How can you incorporate frequency dependence in the
5
> parameters (R) of the transmission line?
6
>
7
8
Hello,
9
10
The LTspice lossy transmission line is only the model from
11
standard SPICE. This means it only has fixed values for R',
12
L' and C'. A fixed resistance R' means that the damping is
13
independent of frequency (flat response).
14
15
The only chance for frequency dependent loss may be to split
16
the line into small pieces and add R||L series elements
17
and/or add R-C elements in parallel between the TLINE
18
segments. I haven't really tried that, but may be you
19
could search for publications.
20
21
Maybe you should write a message to Mike, the author of
22
LTspice, and ask him to add a frequency dependent transmission
23
line model to LTspice. I know that such a model will be
24
not an easy task. It would be a lot of work.
25
His email address is the address given in the Help->About
26
of LTspice.
27
28
Best regards,
29
Helmut

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ich habe ein Model File für Koaxkabel gefunden, in dem ein 
Frequenzabhängiger Leitwert berücksichtig wird:

http://141.69.160.32/~krausg/Spice_Model_CD/Mixed%20Part%20List/Spice-Models-collection/tline.lib

branadic

von Matthias W. (matt007)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Olaf schrieb:
>> Ich glaube, daß man sogar die Analogsignale
>> bei manchen Oszis damit darstellen kann.
>
> Noe.

So wie es aussieht doch. Lies selbst:
http://www.tek.com/products/oscilloscopes/dpo70000_dsa70000/

DPO/DSA/MSO70000 Digital & Mixed Signal Oscilloscope Series
"The MSO70000 also includes 16 logic channels with a very accurate 
80psec timing resolution."
"iCAPTURE™ enables an integrated analog view of a logic channel.
Analyze the signal integrity of logic signals without reprobing on a 
debug area of interest"

Da müssen die Kabel an der Probe schon was leisten !
Das sieht nicht nach Coax und nach 50-Ohm-Technik aus.

Matthias

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Ich habe ein Model File für Koaxkabel gefunden, in dem ein
> Frequenzabhängiger Leitwert berücksichtig wird:
>
> http://141.69.160.32/~krausg/Spice_Model_CD/Mixed%...

Ja, die Datei findet man recht schnell auf der Suche nach Spice-Modellen 
für koaxiale Kabel. Die Modelle darin sind jedoch für PSpice 
geschrieben, das eine Laplace-Transformation und den Laplace-Parameter 
s bietet, womit die Frequenzabhängigkeit modelliert wird.
LTspice hat diese Funktionalität leider nicht.

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

Matthias W. schrieb:
> "iCAPTURE™ enables an integrated analog view of a logic channel.
> Analyze the signal integrity of logic signals without reprobing on a
> debug area of interest"

ich weiß nicht genau wie das gemacht wird
diese hochfrequenten Signale sauber genug
über diese Kabel zum Gerät zu übertragen.

Wenn dies jedoch so geht sollte es doch
auch möglich sein den aktiven Part der Probe
ganz nah ans Oszi zu montieren, so daß gar
kein Zwischenkabel mehr nötig ist.

Ob dieser Weg so sinnvoll ist wäre eine andere
Frage. Modern erscheint er jedenfalls, wenn
aktuelle Hochleistungsgeräte so einen Weg aufzeigen.

Die gezeigten dünnen Kabel sind flexibel anzubringen.

Matthias

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Wenn dies jedoch so geht sollte es doch
> auch möglich sein den aktiven Part der Probe
> ganz nah ans Oszi zu montieren, so daß gar
> kein Zwischenkabel mehr nötig ist.ie groß der Wellenwidersrtand ist

Je weiter der aktive Teil von der Mess-Spitze entfernt ist, um so größer 
wird die Kapazität bzw. die Impedanz wird kleiner. Das Ziel sollte also 
schon sein, alles direkt im Tastkopf zu integrieren.

Und für die Verbindung zwischen Tastkopf und Oszi ist ein 50 Ohm 
Koaxkabel mit Abschlusswiderstand eine Lösung, die bewährt ist und gut 
funktioniert.


Bei einem Logic-Analyser ist die Eingangsimpedanz mit Sicherheit 
deutlich kleiner als bei einem aktiven analogen Tastkopf. Ich habe dazu 
in den Datenblättern keine Angaben gefunden, werde das bei Gelegenheit 
mal bei einem Lecroy-Gerät nachmessen.
Dort werden übrigens sehr dünne, einzeln abgeschirmte Adern verwendet, 
die mit großer Warscheinlichkeit noch viel schwieriger erhältlich sind 
als ein gutes, dünnes 50-Ohm Koax-Kabel.

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Jetzt hab ich doch was gefunden:

Beim Lecroy Mixed-Signal Oszi MSO 44Xs-A ist die Eingangsimpedanz der 
digitalen Kanäle 100 kOhm / 5pF und die maximale Eingangsfrequenz 
(rechteckig) ist 250 MHz.

Das ist also schon eine andere Kategorie als ein Tastkopf mit 1 MOhm 
oder 10 MOhm und <1 pF.

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> Beim Lecroy Mixed-Signal Oszi MSO 44Xs-A ist die Eingangsimpedanz der
> digitalen Kanäle 100 kOhm / 5pF und die maximale Eingangsfrequenz
> (rechteckig) ist 250 MHz.

Hallo Johannes,
vielen Dank für die interessanten Daten.
250MHz hört sich schon recht hoch an.
1MHz 1us=1000ns 10MHz=100ns 100MHz=10ns 250MHz=4ns.

Bei den Tek MSO70000 scheint es wohl eher noch mehr
zu sein wenn ich da etwas von 80ps Auflösung lese:
"The MSO70000 also includes 16 logic channels with a very accurate
80psec timing resolution."

> Das ist also schon eine andere Kategorie als ein Tastkopf mit 1 MOhm
> oder 10 MOhm und <1 pF.

Die 80ps sind schon heftig wenig. Auch für einen
Tastkopf würde ich das so sehen.

Das zeigt daß man - wenn die Quelle niederohmig
genug treibt sehr hohe Frequenzen erreichen kann
auch ohne 50 Ohm Abschluß. Offenbar treten hier
keine extremen Reflexionen auf. Sonst wäre der
Aufbau so kaum möglich.

Matthias

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Eine Möglichkeit die frequenzabhängigen Verluste des Kabels zu 
berücksichtigen wäre vielleicht das Einfügen einer spannungsgesteuerten 
Spannungsquelle zwischen Ausgang des OPV und dem Serienwiderstand und 
dann einen Ausdruck mit den Dämpfungen bei den verschiedenen Frequenzen 
anzugeben. Die Simulation ist dann jedoch nur für die AC-Analyse zu 
gebrauchen, nicht für die Transiente.

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

Steve aus der Tek-Gruppe schreibt zum Thema Differentialtastköpfe:

"The schematics for the P52xx were not published as the service strategy 
is board replacement.
These probes are similar to the cheap Taiwanese knock offs, although 
much more care was placed in passive front end design.

Others have recommended looking at schematics of older probes as a 
learning tool. You will learn something from them, however, discrete 
designs are very complicated and no one uses them anymore. Because the 
transistors that make up the differential pairs are not on the same die, 
thermal offset drift will be much worse than what you get from a cheap 
differential amplifier IC.

The P52xx series use a video line driver for the main amplifier. I don't 
remember the vendor. Note you won't find it by looking at one of the 
Taiwanese knock offset as they file the plastic case to keep the vendor 
number secret!

To get high CMRR, the key to any differential system is to match the 
attenuation (or gain) in each input as much as possible. This is both 
amplitude and in the case of HF probes, the phase as well. The mismatch 
is the first order term that dominates the CMRR spec. For the P52xx 
probes, which are intended to make measurements on the high side of 
SMPS, high C"MRR at high voltages is essential for the application.

Special care was used in selecting components for the input attenuator. 
Most large value resistors have a small voltage coefficient. Thus, the 
resistance changes slightly as the voltage across them varies, creating 
a non-linearity in any attenuator they are used in. The effect is so 
small that you will never see it in a single ended probe application. 
But in a differential probe used with a few hundred volts of common 
mode, it can lower you CMRR to only a couple hundred to one. The design 
of the attenuator network is why the P2xx are superior to the lower cost 
probes with similar form factor.
- Steve"

zu deutsch:
Die Geräte sind heute Wegwerfware.
Wenn was kaputt, dann boardtausch.
Das Design gibts auch in Taiwan.
Nur eben weniger genau im Frontend.
Heute sind Differenz-IC's üblich, nichts Diskretes mehr.
Der Verstärker ist ein Videoline-Treiber - geheim,
daher Nummer abgefeilt.
Für hohes CMRR wird sogar die Abhängigkeit des
Widerstands von der Spannung beachtet.

Es gibt also Gründe warum Tek meint, dass ihre
Dinger besser sind als andere.

Matthias

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Matthias,

der grundsätzliche Aufbau ist ja mittlerweile klar. Bei den 
Video-Treibern gibt es teilweise auch recht interessante Typen, wie 
bspw. den AD8045.

Es wird aber zum Teil notwendig sein vor dem Video-Treiber noch eine 
Buffer-Stage einzufügen.

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Bei den
> Video-Treibern gibt es teilweise auch recht interessante Typen, wie
> bspw. den AD8045.

Das Datenblatt zeigt die Spec für G=1 und G=2.
RL minimum 100 Ohm. Wenn er also 2-fach verstärkt
und der Teiler am Ende dies frisst so verbleibt
da nichts. Als Summierverstärker betrieben mag das
ja gehen. Nur welchen Nutzen habe ich in einer Probe
wenn das nur ein Kabeltreiber ist für ein Kabel,
das evtl. gar nicht nötig ist, weil der aktive Teil
vielleicht direkt am Oszi-Eingang steckt?

Es ist mir klar, daß bei der oben gezeigten Bauweise
natürlich das Kabel getrieben werden muss, wenn eines
da ist. Das Kabelmodell gibts ja auch.

> Es wird aber zum Teil notwendig sein vor dem Video-Treiber noch eine
> Buffer-Stage einzufügen.

ein Buffer hat normalerweise G=1.
Was soll der aus Deiner Sicht bewirken?
Kann der Teil davor den Videoverstärker nicht treiben?

Matthias

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ich versteh nicht, warum du den aktiven Teil immer vor dem Oszi haben 
willst und nicht in der Tastkopfspitze, wie es auch von den Herstellern 
gemacht wird. Verabschiede dich doch mal von deiner Vorstellung mit 
Spezialkabel.
Wenn du unbedingt auf einer Box vor deinem Oszieingang bestehst, weil du 
keinen integrierten 50Ω-Abschluss im Oszi hast, dann schmeiß den 
Abschlusswiderstand doch einfach da hinein.

100 Ω Lastwiderstand sind doch perfekt, damit ist er im Stande die 
geforderte Last zu treiben.
Ganz nebenbei hat er 3.6MΩ (1MΩ differentiell) mit 1.3pF gegen Masse am 
Eingang, man kann also davon ausgehen das ein FET an den Eingängen 
arbeitet.

Mit Buffer meine ich natürlich etwas wie einen FET oder FET-OpAmp mit 
großer Eingangsimpedanz und kleiner Eingangskapazität und der 
notwendigen Bandbreite. Du willst doch schließlich hochohmig an deinem 
Spannungsteiler bzw. hochohmig dein Signal messen um es möglichst 
originalgetreu betrachten zu können und nicht zusätzlich zu belasten.

Den Buffer könnte man auch Impedanzwandler nennen, denn dieser soll die 
hochohmige Impedanz am Eingang auf eine niederohmige Last an seinem 
Ausgang bzw. der nachfolgenden Stufe "transformieren" und treibt den 
nachfolgende Verstärker, der wiederum die Last (Kabel + 
Abschlusswiderstand) treibt.
Irgendwie muss nun mal die Strecke Tastkopf --> Oszi-Eingang überbrückt 
werden und das macht man möglichst niederohmig, um weitestgehend immun 
gegenüber Störungen zu sein.

Bei den Z-Probes wird auch ein 50Ω-Kabel verwendet. Ein "hochohmiger" 
Eingangswiderstand (950 ... 1k) geht direkt auf das 50Ω-Kabel mit 
50Ω-Abschlusswiderstand. Allerdings hast du den Nachteil, dass dein 
Spannungsteiler deutlich größer ist, ca. 20:1 und deine Schaltung schon 
1k zusätzlich treiben muss.
Beim passiven Tastkopf ist das was ganz anderes.

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

Ich geb Dir ja bei vielem recht was Du sagst.
Der FET nahe am Messort hat ja seinen Charme.
1.3pF ist erfreulich wenig. Weitere Stufen
können rauscharm verstärken und anpassen.

50 Ohm ist bei vielen Oszis ja drin.
Bei alten Hamegs halt nicht. Kann ja so ein
Steckteil dran.

Andererseits scheinen mir diese 50 Ohm schon
fast wie eine Religion. Bei Antennen scheint
der Wert eher bei 75 Ohm zu liegen.

Bei früheren Messgeräten gab es auch mal
600-Ohm-Eingänge. Verstärkeranlagen wurden auch
mal mit 100V-Technik gemacht. Soll heißen, daß
es im Laufe der Technikgeschichte mal dies und
mal das gegeben hat.

Bei den Logic-Probes hat man offenbar keine
50 Ohm genommen. Die Bauweisen sind da anders.
Und doch gehen hohe Bandbreiten da drüber und
die Signalqualität soll angeblich sehr gut sein.

Alle diese probes sind Stand der Technik.
Sowohl die Teile die weiter vom Oszi entfernt
sind, als auch die Teile die dicht dran sind
und nur die Kabel dann zur Schaltung führen.

Es führen offenbar verschiedene Wege nach Rom,
je nach Anforderung. Wenn man die Wege kennt
kann man überlegen welchen Weg man gehen möchte.

Matthias

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

Matthias W. schrieb:
> ein Buffer hat normalerweise G=1.
> Was soll der aus Deiner Sicht bewirken?
> Kann der Teil davor den Videoverstärker nicht treiben?

Matthias, du hast dich so sehr in den Kabelgedanken versteift, dass du 
gar nicht mehr siehst, dass es ganz unterschiedliche Geräte sind, die du 
hier vergleichst. Du beantwortest die Frage hier doch schon selbst. 
Nein, der zu messende Teil soll hier nicht die Last des Tastkopfes 
treiben. Der Tastkopf soll hochohmig und mit möglichst kleiner Kapazität 
arbeiten!
Daher nimmt man nur einen möglichst kleinen Teil des Signals und 
verstärkt ihn gleich, um ihn weiter zum Oszilloskop zu führen.

Matthias W. schrieb:
> 50 Ohm ist bei vielen Oszis ja drin.
> Bei alten Hamegs halt nicht. Kann ja so ein
> Steckteil dran.

Das alte Hameg ist eben für passive 1:10-Tastköpfe ausgelegt. Und 
vielleicht maximal 200MHz Bandbreite.

Aber wie gesagt: Darum geht es hier nicht! Alle modernen Oszilloskope 
mit hoher Bandbreite bieten einen 50Ω-Abschluss. Wieso willst du dann 
unbedingt einen anderen Tastkopf haben?


> Es führen offenbar verschiedene Wege nach Rom,
> je nach Anforderung. Wenn man die Wege kennt
> kann man überlegen welchen Weg man gehen möchte.

Na dann guck doch mal, welchen Weg du hier die ganze Zeit betreten 
willst und schau ins Handbuch zu deinen gezeigten P6780:
http://www2.tek.com/cmswpt/madetails.lotr?ct=MA&cs=mur&ci=17230&lc=EN

Die Tastkopfimpedanz beträgt hier relativ niedrige 20 kΩ parallel zu 1,5 
pF! Wieso? Weil es ein Tastkopf für Logic-Analyzer ist! Damit sollen 
eben hauptsächlich sehr kräftige Logiksignale geprüft werden, die 
meistens etwas im Bereich 50 bis 100 Ω treiben. Dann stören die 
zusätzlichen 20 kΩ durch die Logic-Probes nicht.

Auch führen hier die Kabel nicht direkt zum Oszi! Stattdessen ist da 
noch ein kleines Kästchen zwischen, das die Impedanz anpasst.
Ich nehme auch nicht an, dass die Signalqualität nach der Logik-Probe 
perfekt beim Oszi ankommt. Aber Tektronix kennt die Charakteristiken und 
hat viele Möglichkeiten, sie im Oszi zu verarbeiten, um die angegebenen 
2GHz Bandbreite zu erreichen.


Also vertiefe dich bitte nicht zu sehr in alternative Kabel, die 
unmöglich zu beschaffen sind, ohne zu überlegen, welcher Einsatzzweck 
hier eigentlich gefragt ist.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Der FET nahe am Messort hat ja seinen Charme.
> 1.3pF ist erfreulich wenig.

Es geht da nicht um Charme. Das ist die Grundvoraussetzung. Wenn du mit 
10pF als Last leben koenntest dann muesstest du dir nicht die Muehe 
machen einen Tastkopf zu bauen sondern nimmst einfach deinen alten 10:1.

> Andererseits scheinen mir diese 50 Ohm schon
> fast wie eine Religion.

Es sind doch innerhalb gewisser Grenzen beliebige Impedanzen machbar. 
Ich glaub ich habe sogar noch irgendwo Kabel mit 60Ohm rumliegen. Sei 
lieber dankbar das sich soetwas wie 50Ohm durchgesetzt hat und nicht 
jeder sein eigenes Sueppchen kocht. Stell dir vor Hameg haette 45Ohm, 
Tek 55Ohm und HP 72Ohm. Und jeder verkauft dir dann nur seine 
Spezialkabel. Willst du es so haben?

Olaf

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Matthias W. schrieb:
> Andererseits scheinen mir diese 50 Ohm schon
> fast wie eine Religion.

Matthias W. schrieb:
> Soll heißen, daß
> es im Laufe der Technikgeschichte mal dies und
> mal das gegeben hat.

Das hängt schlichtweg damit zusammen, dass die integrierten Schaltungen 
erst über die Jahre in der Lage waren eine Last von 100Ω zu treiben. In 
der Messtechnik hat sich dieser Standard halt durchgesetzt.
Im Bereich TV und Antennentechnik sind es halt 75Ω, warum nicht auch 50Ω 
kann dir sicherlich jemand anderes erklären.

Im Übrigen möchte ich noch mal auf zwei Links weiter oben in diesem 
Thread verweisen, die KupferMichi eingestellt hat, weil die wirklich 
großartig sind:

http://www.mikrocontroller.net/attachment/85639/P6201_900MHz_FET_Probe.gif

http://www.mikrocontroller.net/attachment/85640/P6201_x10_900MHz_FET_Probe.pdf

Ein vollständig dokumentierter aktiver Tastkopf bis fast 1GHz. Als FET 
kommt ein MMBF4416 zum Einsatz (bei Mouser erhältlich), die 
nachfolgenden MMBR536 scheint es nicht mehr zu geben, aber ein Ersatztyp 
BFT93 (bei Mouser erhältlich), ebenso müsste man für den LM308H einen 
adäquaten Ersatz finden und für die BFR91 auch.
Deutlich zu erkennen ist schon der erhebliche Mehraufwand an Bauteilen. 
Vielleicht ließe sich hier unter Einsatz moderner ICs der 
Schaltungsaufwand reduzieren.
Ist schon ein ziemlich spannendes Thema.

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Im Übrigen möchte ich noch mal auf zwei Links weiter oben in diesem
> Thread verweisen, die KupferMichi eingestellt hat, weil die wirklich
> großartig sind:
> http://www.mikrocontroller.net/attachment/85640/P6201_x10_900MHz_FET_Probe.pdf

die sind wirklich super. Der Aufwand
scheint da nicht gerade klein.
Das Ding hängt direkt am Oszi dran
ohne einen einzigen cm Kabel dazwischen.

Brauchts dann da wirklich einen 50-Ohm-Abschluß?

> Ist schon ein ziemlich spannendes Thema.

Das Thema ist sehr spannend und lehrreich.

Matthias

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
>> 1.3pF ist erfreulich wenig.

> Es geht da nicht um Charme. Das ist die Grundvoraussetzung.

Sag ich doch. 0.8pF wären noch besser oder gleich 0pF.
Das ist dann jedoch nur mit Kompensationsmethoden
erreichbar. Es gibt ja Guard-Ringe, die von einem
Treiber getrieben werden. Mit denen kann man die
wirksame Kapazität absenken.

> Und jeder verkauft dir dann nur seine
> Spezialkabel. Willst du es so haben?

entscheidend ist letztlich der Kundennutzen.

Es gab auch mal 110V Gleichstrom. Viele hatten
Geräte dazu passend. Heute haben wir 230V Wechselstrom.
Das gab eine Menge Umstellung.
Dazu gibt es nun die abgestrahlten Störfelder,
deren Wirkungen und Nebenwirkungen einen ganzen Klan
von Wissenschaflern und Baubiologen beschäftigen.
Wertheimer und Leeper brachen da etwas los Anfang der
80er Jahre.

Es wird Gründe geben, warum die Oszihersteller
bei den Logic-Probes nicht auf 50 Ohm gesetzt haben
und da andere Wege gegangen sind. Ob die Wege der
Hersteller hier alle gleich und normiert sind -
ich vermute nein. Und doch greife ich gerne zu
einer solchen probe - weil die Dinger gut handhabbar sind.

Ob der eine nun 10kOhm hat und der andere 7.9kOHm
und der dritte 11.8kOhm ist mir da egal. Hauptsache
das Ergebnis ist brauchbar. Ich hätte auch nichts
dagegen wenn das genormt würde. Ich befürchte jedoch,
daß es trotzdem nicht gehen wird probe-Teile des
einen Herstellers gegen Teile des anderen Herstellers
auszutauschen. So eine Normung kann Entwicklung ggf.
auch hemmen.

Matthias

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Matthias W. schrieb:
> Das Ding hängt direkt am Oszi dran
> ohne einen einzigen cm Kabel dazwischen.

Selbstverständlich ist da ein Kabel und das befindet sich zwischen dem 
Schaltungsteil auf Seite 39 und Seite 40!
Hier ist es offensichtlich so gelöst, dass der AC-Teil über eine 50Ω 
Leitung und der NF-Teil über eine hochohmige Leitung aus passiven 
Tastköpfen geführt wird.
Das wird man schlichtweg aus Platzgründen gemacht haben. Würde man 
nämlich den NF-Verstärker auch noch mit in den Tastkopf setzen würde der 
Tastkopf deutlich größer.
Sehr schön übrigens auch zu sehen die Kabelkompensation auf Seite 39 
(vor J2 - P2 to P4 oben links).

Matthias W. schrieb:
> Sag ich doch. 0.8pF wären noch besser oder gleich 0pF.
> Das ist dann jedoch nur mit Kompensationsmethoden
> erreichbar. Es gibt ja Guard-Ringe, die von einem
> Treiber getrieben werden. Mit denen kann man die
> wirksame Kapazität absenken.

Kompensationsglieder sind immer notwendig wenn es um etwas mehr als DC 
und NF geht. 0pF sind jedoch illusorisch, weil schon zwei benachbarte 
Atome eine Kapazität ausbilden.
Selbst wenn die beiden Atome Lichtjahre auseinander liegen haben sie 
noch eine Kapazität, weil sich die Feldlinien radial bis ins Unendliche 
erstrecken.
Ein Guardring am Eingang eines FET oder FET-OpAmp dürfte eher für 
zusätzliche Kapazität sorgen. Die Kapazität liegt ja im Falle eines 
OpAmp zwischen invertierendem und nichtinvertierendem Eingang parallel.
Ich weiß gar nicht wann und ob man Guardringe heute überhaupt noch 
verwendet.

branadic

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Der Tastkopf soll hochohmig und mit möglichst kleiner Kapazität
> arbeiten!

ja.

> Daher nimmt man nur einen möglichst kleinen Teil des Signals und
> verstärkt ihn gleich, um ihn weiter zum Oszilloskop zu führen.

ja.

> Alle modernen Oszilloskope
> mit hoher Bandbreite bieten einen 50Ω-Abschluss.

ja.

> Wieso willst du dann
> unbedingt einen anderen Tastkopf haben?

das will ich ja gar nicht unbedingt.

> Na dann guck doch mal, welchen Weg du hier die ganze Zeit betreten
> willst und schau ins Handbuch zu deinen gezeigten P6780:
> http://www2.tek.com/cmswpt/madetails.lotr?ct=MA&cs=mur&ci=17230&lc=EN

vielen Dank, habe ich getan.
Bis 2.5 GHz geht das flache Kabel.
Rise time 150ps.

> Die Tastkopfimpedanz beträgt hier relativ niedrige 20 kΩ parallel zu 1,5
> pF! Wieso? Weil es ein Tastkopf für Logic-Analyzer ist!

Es sind sogar nur 0.5pF. Das ist extrem wenig bei 1m Länge !
Viel weniger als der hier angedachte Tastkopf.
Das zusätzliche 1pF kommt durch die Klemmspitze zustande.

> Damit sollen
> eben hauptsächlich sehr kräftige Logiksignale geprüft werden, die
> meistens etwas im Bereich 50 bis 100 Ω treiben. Dann stören die
> zusätzlichen 20 kΩ durch die Logic-Probes nicht.

Bei hohen Frequenzen sind eher die pF entscheidend
als die 20kOhm. Das Ding ist also eine supergute probe
für extrem hohe Frequenzen !

> Auch führen hier die Kabel nicht direkt zum Oszi! Stattdessen ist da
> noch ein kleines Kästchen zwischen, das die Impedanz anpasst.

leider wissen wir wenig über den Inhalt dieses
Kästchens. Bei nur 0.5pF Belastung kann da nicht
viel belastendes drin sein.

> Ich nehme auch nicht an, dass die Signalqualität nach der Logik-Probe
> perfekt beim Oszi ankommt.

das muss schon sehr sehr gut ankommen.
Sonst wären ein paar ps Auflösung nicht machbar.

> Aber Tektronix kennt die Charakteristiken und
> hat viele Möglichkeiten, sie im Oszi zu verarbeiten, um die angegebenen
> 2GHz Bandbreite zu erreichen.

per Software wird es wohl schwer sein nahezu in
Echtzeit so extrem hochfrequente Signale zu
korrigieren, wenn dies im Kabel vermurkst wurde.
Meine Vermutung daher - das kommt wohl recht sauber an.

> Also vertiefe dich bitte nicht zu sehr in alternative Kabel, die
> unmöglich zu beschaffen sind, ohne zu überlegen, welcher Einsatzzweck
> hier eigentlich gefragt ist.

Der Einsatzzweck erscheint durchaus attraktiv.
Ob diese Kabel so exotisch und daher unmöglich
zu beschaffen sind ist nicht geklärt.

Der Einsatzzweck ist eine Lösung mit extrem geringer
Kapazität (siehe oben). Dies wird offenbar sehr gut
mit dieser Lösung erreicht.

Daher meine ich immer noch daß man daraus was lernen
kann. Stückchenweise sind wir ja dabei dies auszuloten.

Matthias

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Matthias W. schrieb:
>> Das Ding hängt direkt am Oszi dran
>> ohne einen einzigen cm Kabel dazwischen.

Wenn Du das Bild anschaust
http://www.mikrocontroller.net/attachment/85639/P6201_900MHz_FET_Probe.gif
so sind das doch 2 Teile. Der rechte Teil hängt doch
direkt am Oszi ohne ein Zwischenkabel. Q320 treibt das.
Das ist also ein niederohmiger Ausgang, der nur ein
paar cm von der BNC-Buchse des Oszi entfernt ist.
R398 kann abgeschaltet oder eingeschaltet werden.

Wozu braucht es hier 5O-Ohm-Technik, wenn der
niederohmige Ausgang fast ohne Abstand am hochohmigen
Eingang hängt?

Im Oszi selbst ist es ja genauso. Der hochohmige
Teiler wird in eine Eingangsstufe geleitet über ein
paar cm Draht. So ist da bei meinem Hameg gemacht
und bei Iwatsu und Tek wohl nicht anders.

> Selbstverständlich ist da ein Kabel und das befindet sich zwischen dem
> Schaltungsteil auf Seite 39 und Seite 40!

diese Zwischenkabel meine ich nicht.
Ich rede von der Lösung am Ausgang der probe.

> Hier ist es offensichtlich so gelöst, dass der AC-Teil über eine 50Ω
> Leitung und der NF-Teil über eine hochohmige Leitung aus passiven
> Tastköpfen geführt wird.

sieht so aus.

> Das wird man schlichtweg aus Platzgründen gemacht haben. Würde man
> nämlich den NF-Verstärker auch noch mit in den Tastkopf setzen würde der
> Tastkopf deutlich größer.

ja.

> Sehr schön übrigens auch zu sehen die Kabelkompensation auf Seite 39
> (vor J2 - P2 to P4 oben links).

Du meinst C160.

> Matthias W. schrieb:
>> Sag ich doch. 0.8pF wären noch besser oder gleich 0pF.
>> Das ist dann jedoch nur mit Kompensationsmethoden
>> erreichbar. Es gibt ja Guard-Ringe, die von einem
>> Treiber getrieben werden. Mit denen kann man die
>> wirksame Kapazität absenken.
>
> Kompensationsglieder sind immer notwendig wenn es um etwas mehr als DC
> und NF geht. 0pF sind jedoch illusorisch, weil schon zwei benachbarte
> Atome eine Kapazität ausbilden.

es gibt meines Wissens aktive Rückführtechniken, die es erlauben
Kapazität zu kompensieren. Momentan finde ich dazu kein paper.

> Selbst wenn die beiden Atome Lichtjahre auseinander liegen haben sie
> noch eine Kapazität, weil sich die Feldlinien radial bis ins Unendliche
> erstrecken.

ja.

> Ein Guardring am Eingang eines FET oder FET-OpAmp dürfte eher für
> zusätzliche Kapazität sorgen. Die Kapazität liegt ja im Falle eines
> OpAmp zwischen invertierendem und nichtinvertierendem Eingang parallel.
> Ich weiß gar nicht wann und ob man Guardringe heute überhaupt noch
> verwendet.

doch. Guard ist bei Keithley-Geräten wie den
Sourcemetern dran. Mein 2400 hatte das. Das 2700
möglicherweise auch.

Der Trick der Kompensation des C geht wie folgt:
Ein C wirkt nur dann als C wenn beide Platten des
C auf unterschiedlichem Potential liegen.

Wenn die Spannung über dem Kondensator 0 ist
kann keine Ladung zu- oder abfließen. Somit
wirkt der C nicht als C.

Dies ist erreichbar indem man eine Spannung
nach der ersten Stufe die der Eingangsspannung
entspricht gepuffert auf den Eingang des Guard-
Rings zurückführt. Die Zusatzkapazität einer solchen
Spitze kann so kompensiert werden.

Matthias

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Der rechte Teil hängt doch direkt am Oszi ohne ein Zwischenkabel.

Wie kommst Du zu diesre Annahme? Dort steht "to Oscilloscope" und etwas 
links davon steht "50 Ohm strip line".

Das bedeutet doch, dass die Leiterbahn auf der Platine einen 
Wellenwiderstand von 50 Ohm hat und der Ausgang soll mit einem Oszi mit 
50 Ohm Eingangswiderstand verbunden werden.

Und für die Verbindung zum Oszi wird normalerweise ein Kabel verwendet, 
es steht da nirgends, dass man das direkt ohne ein Kabel anschließen 
soll.

> Im Oszi selbst ist es ja genauso. Der hochohmige
> Teiler wird in eine Eingangsstufe geleitet über ein
> paar cm Draht. So ist da bei meinem Hameg gemacht
> und bei Iwatsu und Tek wohl nicht anders.

Je nachdem, was das Oszi für eine Bandbreite hat, kann das schon 
deutlich unterschiedlich sein. Bei Geräten mit 1 GHz Bandbreite sind das 
vermutlich nicht ein paar cm sondern eher mm.

Und für Frequenzen oberhalb 500 MHz wird eigentlich immer mit 50 
Ohm-Abschluss gearbeitet, da passive, hochohmige Tastköpfe nur bis 
maximal 500 MHz gehen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Soweit ich mich erinnere, kann LTspice mit Laplace umgehen. War da nicht 
was von undocumentated.

Meiner Meinung nach ist der Thread hier aber eh schon zu lang.

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Soweit ich mich erinnere, kann LTspice mit Laplace umgehen. War da nicht
> was von undocumentated.

Ja, LTSpice kann das.

Bei einer gesteuerten Quelle einfach z.B. folgenden Ausdruck angeben:
  "Laplace=2.718^(-s*200u)*1/(1+10u*s) window=1m"

Das ist in diesem Beispel eine Verzögerung von 200µs und ein Tiefpass 
mit Zeitkonstantte 10 µs.

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
>> Der rechte Teil hängt doch direkt am Oszi ohne ein Zwischenkabel.
> Wie kommst Du zu diesre Annahme? Dort steht "to Oscilloscope" und etwas
> links davon steht "50 Ohm strip line".

Im Bild was ich sah sind 2 Teile der probe zu sehen.
Eines hängt direkt an der Oszi-Buchse - ohne Zwischenkabel.
Das andere Teil ist das Frontend.

> Und für die Verbindung zum Oszi wird normalerweise ein Kabel verwendet,
> es steht da nirgends, dass man das direkt ohne ein Kabel anschließen
> soll.

schau das Bild an.

Matthias

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Sicherlich kann man diesen Tastkopf P6201 direkt an das Oszi klemmen und 
dann wählen ob in der Match-Box mit 50Ω abgeschlossen werden soll (für 
Oszis ohne interenen 50Ω-Abschlusswiderstand) oder im Oszi selbst 
abgeschlossen wird.
Zumindest beim derzeitigen aktiven Tastkopf mit OPA659 ist eine solche 
Matchbox zunächst einmal nicht vorgesehen und es muss im Oszi selbst 
oder vor dem Oszi-Eingang abgeschlossen werden. Und da keine weitere 
Elektronik/Signalaufbereitung notwendig ist, wird auch keine aufwendige 
Match-Box notwendig.

Ich hab irgendwie das Gefühl, dass wir ein wenig aneinander vorbei 
reden. Wenn die gesamte Elektronik in den Tastkopf passt muss 
zwangsläufig nur noch ein 50Ω-Kabel zwischen Tastkopf und Oszi-Eingang 
und dort abgeschlossen werden.

branadic

von Kupfer Michi (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich hab zwar immer noch keine Zeit näher auf die Beiträge einzugehen - 
vieles kam ja auch schon zur Sprache - aber hier noch ein paar kurze 
Anmerkungen:

@ branadic
>TK_10MOHM.png
>Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"

[1] - Der Frequenzgang hat für meinen Geschmack noch zu viele 
Resonanzrippel - Die sollte man auf jeden Fall beseitigen.
Es kommen mehere Ursachen in Frage:

- Ausgangsanpassung

Erniedrige testweise um ein paar ohm den 50Ohm Ausgangswiderstand und 
schau ob es besser wird, wennn ja musst du den 5:1 Eingansteiler 
entsprechend anpassen. Alternativ mit der Kompensation über den 50Ohm 
spielen und schauen ..., die Ausgangsimpedanz des OPA659 steigt ja 
drastisch oberhalb von 100MHz an! (vgl. Fig. 27 im DB).

>TK_oben.jpg
Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"

Die Anbindung des RG174 Kabels scheint mir noch etwas zu induktive zu 
sein. Versuche die Abschirmung noch etwas weiter nach vorne zu ziehen.

Da das Dielektrikum des RG174 bei solchen Lötaktionen in 0,nix 
wegschmilzt und die Abschirmungslitze einen Kurzen macht, verwende ich 
folgenden Trick:

Eine selbstklebende Kuferfolie tief unter die Abschirmung über das 
Dielektrikum schieben und mit der Abschirmung verlöten. Das Dielektrikum 
schmilzt dann zwar auch, wird aber durch die Manschette in Form gehalten 
und kann nicht wegfliessen.
Das Ganze kann dann flächig auf der Platine aufgelötet werden.
Man kann damit die 50OHm Impedanz mit Hilfe der Manschette bis auf 1-2mm 
zum Übergabepunkt halten.

-Stromversorgung

Alternative können die Rippel auch durch mangelde Ablockung der 
Stromversorgung entstehen und es bilden sich Resonanzen mit den 
Stromzuführungskabeln.
Ich würde da auf jeden Fall noch ein HF Drossel Siebglied 
zwischenschalten, z.B. irgend was in Richtung BLM18.
(Nachtrag: in TK_Circuit_v2.png  sehe ich gerade du hast 2x 100µH drin, 
die haben doch aber meistens eine SFR <1-10MHz und sind damit für 
100MHz++ durchlässig wie ein Scheunentor, oder?)

- Resonanzen im Eingangsteiler & Tastpins Layout
wie schon mehrfach angesprochen liegen die Testpins VIEL zu weit 
auseinander und sind auch für 650MHz schon zu lang, sprich zu induktive.
Das kostet BW und macht Resonanzen.

[2] - Abblockung des OpAmps
im DB werden zwar auch nur 10µF angegen, aber ich hatte schon mehrere 
Fälle,  bei denen ich bis zu 100µF hochgehen musste, um Einbrüche im NF 
Bereich bei Rechtecksprüngen abzufangen. Ein typischer 7805 macht 
oberhalb von 10KHz schon schlapp und zusätzlich muss das ganze noch über 
die Induktivität der langen Zuleitung versorgt werden.

Ich würde sicherheitshalber die Rechtecksprungantwort auf allen 
Zeitskalen bis hinunter in den 1ms Bereich am Oszi überprüfen.

Als Refernzkurve mit einem Low-Z/Resitive Probe vergleichen.
Wenn man keine guten Pulsgenerator hat, beides dirket von eimen gut 
geblockten ACxx Gatter im SOxx Gehäuse abnehmen, die Resitive Probe 
direkt an das Gatterpin anlöten.
Nach meinen Erfahrungen ist der Abgleich im Zeitbereich genauer & 
nützlicher als über eine BW Kurve.

[3] - 10MOhm Eingangsteiler
Ich hatte bei meinen FET Tastköpfen zuerst auch 10MOhm, binn dann aber 
doch zu 1MOhm wieder zurückgekehrt, da ich an meinem Arbeitsplatz 
zuviele magnetische Störer hab (Röhrenmonitor, Schreibtischlampentrafo 
etc.) und 10MOhm in manchen Fällen einfach zu empfindlich war.


... schöne Ergebnisse soweit, aber leider hab ich momentan keine Zeit 
mehr um weiter zu lesen und mitzumachen.

von Matthias W. (matt007)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Sicherlich kann man diesen Tastkopf P6201 direkt an das Oszi klemmen und
> dann wählen ob in der Match-Box mit 50Ω abgeschlossen werden soll (für
> Oszis ohne interenen 50Ω-Abschlusswiderstand) oder im Oszi selbst
> abgeschlossen wird.

warum denn 50 Ohm-Abschluß da?
Wenn es doch fast keine Entfernung
zu überbrücken gibt? Reflexionen auf 2cm Weg,
fast ohne Kapazitäts- und Induktivitätsbelag?

Und innen im Oszi am Eingang noch mal
50 Ohm, weil ja 2 cm bis zum Teiler zu
überwinden sind.

> Zumindest beim derzeitigen aktiven Tastkopf mit OPA659 ist eine solche
> Matchbox zunächst einmal nicht vorgesehen und es muss im Oszi selbst
> oder vor dem Oszi-Eingang abgeschlossen werden.

ja.

> Und da keine weitere
> Elektronik/Signalaufbereitung notwendig ist, wird auch keine aufwendige
> Match-Box notwendig.

ok.

> Ich hab irgendwie das Gefühl, dass wir ein wenig aneinander vorbei
> reden.

ja. Leider.

> Wenn die gesamte Elektronik in den Tastkopf passt muss
> zwangsläufig nur noch ein 50Ω-Kabel zwischen Tastkopf und Oszi-Eingang
> und dort abgeschlossen werden.

an genau dieser Stelle meinte ich, daß
dort eine Lösung a la Logic-Probe denkbar
gewesen wäre - stark vereinfacht natürlich,
denn wir reden nicht von 2.5 GHz.

Das war die Idee - noch mal zur Verdeutlichung.
Kann ja sein, daß diese Idee letztlich Unsinn ist.
Noch ist dies nicht so klar aus meiner Sicht.

Matthias

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Johannes schrieb:
>> Soweit ich mich erinnere, kann LTspice mit Laplace umgehen. War da nicht
>> was von undocumentated.
>
> Ja, LTSpice kann das.
>
> Bei einer gesteuerten Quelle einfach z.B. folgenden Ausdruck angeben:
>   "Laplace=2.718^(-s*200u)*1/(1+10u*s) window=1m"
>
> Das ist in diesem Beispel eine Verzögerung von 200µs und ein Tiefpass
> mit Zeitkonstantte 10 µs.

Hm. In den LTspice mitgelieferten Beispielen gibt es PLL.asc mit zwei 
Fällen:
Links wird wohl eine Transmission-Line (aka Telefonkabel) simuliert, 
während es im rechten Fall ein Tiefpaß x-Ordnung als 
Rekonstruktionsfilter vor dem Schmitt-Trigger ist.
Verstanden habe ich das leider nie.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Kupfer Michi schrieb:
> Eine selbstklebende Kuferfolie tief unter die Abschirmung über das
> Dielektrikum schieben und mit der Abschirmung verlöten. Das Dielektrikum
> schmilzt dann zwar auch, wird aber durch die Manschette in Form gehalten
> und kann nicht wegfliessen.
> Das Ganze kann dann flächig auf der Platine aufgelötet werden.
> Man kann damit die 50OHm Impedanz mit Hilfe der Manschette bis auf 1-2mm
> zum Übergabepunkt halten.

Du wirst lachen, auf die Idee war ich auch schon gekommen und hatte 
vorsorglich selbstklebende Kupferfolie besorgt. Zwei Dumme; ein Gedanke.
Wird bei der neuen Leiterplatte dann auch durchgeführt.

Kupfer Michi schrieb:
> Ich würde da auf jeden Fall noch ein HF Drossel Siebglied
> zwischenschalten, z.B. irgend was in Richtung BLM18.
> (Nachtrag: in TK_Circuit_v2.png  sehe ich gerade du hast 2x 100µH drin,
> die haben doch aber meistens eine SFR <1-10MHz und sind damit für
> 100MHz++ durchlässig wie ein Scheunentor, oder?)

Die hab ich als Platzhalter drin, tatsächlich werden aber Ferritbeads 
verbaut.

Kupfer Michi schrieb:
> - Resonanzen im Eingangsteiler & Tastpins Layout
> wie schon mehrfach angesprochen liegen die Testpins VIEL zu weit
> auseinander und sind auch für 650MHz schon zu lang, sprich zu induktive.
> Das kostet BW und macht Resonanzen.

Dem mag ich widersprechen, schließlich ist das bei den kommerziellen 
Tastköpfen ebenfalls so gelöst. Schau mal in die 500MHz-Probe von 
Agilent oder gar die FET-Probe von Tek, wo die Abstände noch größer 
sind. Kann man aber im Auge behalten.

Kupfer Michi schrieb:
> Ich würde sicherheitshalber die Rechtecksprungantwort auf allen
> Zeitskalen bis hinunter in den 1ms Bereich am Oszi überprüfen.
>
> Als Refernzkurve mit einem Low-Z/Resitive Probe vergleichen.
> Wenn man keine guten Pulsgenerator hat, beides dirket von eimen gut
> geblockten ACxx Gatter im SOxx Gehäuse abnehmen, die Resitive Probe
> direkt an das Gatterpin anlöten.
> Nach meinen Erfahrungen ist der Abgleich im Zeitbereich genauer &
> nützlicher als über eine BW Kurve.

Wie schon weiter oben geschrieben werden auf den neuen Leiterplatten 
beide Messungen parallel durchgeführt, also Zeitbereichmessung mit 
schnellem Gatter und Frequenzbereichmessung mit Spektrumanalysator und 
Skalarem Netzwerkanalysator.
Pulsgenerator hab ich ja, wie weiter oben gezeigt, durch mein ECL-Gatter 
bereits, ebenso die Z-Probe als Referenz. Hier möge man das 
Messprotokoll abwarten. ;)

Kupfer Michi schrieb:
> Ich hatte bei meinen FET Tastköpfen zuerst auch 10MOhm, binn dann aber
> doch zu 1MOhm wieder zurückgekehrt, da ich an meinem Arbeitsplatz
> zuviele magnetische Störer hab (Röhrenmonitor, Schreibtischlampentrafo
> etc.) und 10MOhm in manchen Fällen einfach zu empfindlich war.

Auch hier kann ich mich nur wiederholen. Ich werde beide Lösungen 
aufbauen, um den direkten Einfluss auch mal gesehen zu haben.
Es ist wie bei der Streuung von FETs, man muss selbst mal aus einer 
Charge die Kennlinien mehrerer Bauteile aufgenommen haben, um ein 
Bauchgefühl entwickeln zu können. Geschrieben steht viel, doch einiges 
muss man einfach selbst mal probiert und gesehen haben.

Kupfer Michi schrieb:
> ... schöne Ergebnisse soweit, aber leider hab ich momentan keine Zeit
> mehr um weiter zu lesen und mitzumachen.

Danke für die Blumen und hoffentlich hast du bald etwas mehr Zeit.

Matthias W. schrieb:
> an genau dieser Stelle meinte ich, daß
> dort eine Lösung a la Logic-Probe denkbar
> gewesen wäre - stark vereinfacht natürlich,
> denn wir reden nicht von 2.5 GHz.

Ich geb auf. Entweder drücken wir uns alle missverständlich aus oder du 
magst es nicht verstehen. Keine Ahnung, aber ich geb auf. :P

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Das passt zwar nicht so richtig in diesen Thread, aber wenn Du schon 
fragst...

> Links wird wohl eine Transmission-Line (aka Telefonkabel) simuliert,

Das ist eigentlich ein Bandpass mit der Mittenfrequenz 1 kHz. Das Signal 
wird Frequenzmoduliert mit 0,9 kHz und 1,1 kHz, der Bandpass erzeugt 
dann eine Phasenverschiebung von +/- 45°.

Aus diesem Signal wird mit der PLL die Trägerfrequenz rekonstruiert mit 
mittlerer Phasenverschiebung 90° und mit dem XOR die Phase verglichen.

> während es im rechten Fall ein Tiefpaß x-Ordnung als
> Rekonstruktionsfilter vor dem Schmitt-Trigger ist.
> Verstanden habe ich das leider nie.

Das ist ein Filter 3. Ordnung. Ob diese Schaltung eine praktische 
Bedeutung hat, weis ich nicht; man sollte es vermutlich eher als ein 
Beispiel ansehen, wie man die Laplace-Funktion anwenden kann.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Danke für die Info. Die Beispiele bei LTspice sind durchdacht 
beigegeben, aber es fehlen eben die Erklärungen dazu.

Aber es hat doch einen praktischen Nährwert für den Thread. Läßt sich 
doch nun das verlustbehaftete Koaxkabel simulieren.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Die Leiterplatten sind heute gekommen. Am Wochenende bzw. nächste Woche 
werde ich mit dem Aufbau und Messen beginnen können.

branadic

von Wigbert P. (wigbert) Benutzerseite


Lesenswert?

> Besteht Interesse an einer Sammelbestellung
>der Leiterplatte?

ich melde mal auch mein Bedarf an.

Wigbert

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ich habe heute den ersten Tastkopf soweit fertig aufgebaut.
Das Kompesationsglied am Ausgang des OPA659 ist noch unbestückt und wird 
für die ersten Messungen weggelassen, damit man dessen Einfluss besser 
in den Messergebnissen erkennen kann.

branadic

von A. B. (branadic)


Lesenswert?

Guten Abend,

ich habe erste Messungen durchgeführt und die Messungen dokumentiert. 
Dieses Dokument wird stetig aktualisiert und findet sich hier:

http://welecw2000a.sourceforge.net/docs/Hardware/Aktiver_Tastkopf_mit_OPA659.pdf

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Vielleicht noch ein paar begleitende Worte. Die Dokumentation liegt als 
pdf vor und enthält neben den bisherigen Messergebnissen auch die 
Beschreibung der Testumgebung.
Die bisherigen Messungen umfassen den Tastkopfabgleich (ohne 
Kompensationsglied am Ausgang des OPV), der Frequenzgang nach diesem 
Abgleich und erste Messungen der Anstiegszeit. Als Referenz kommt hier 
der resistive Tastkopf zum Einsatz.
Weitere Messungen werden sich mit dem Kompensationsglied am Ausgang des 
OPV beschäftigen.
Sollten die Ergebnisse dann noch nicht zufriedenstellend sein, wird das 
Augenmerk auf einem Kompensationsglied mit Leitungsterminierung am 
anderen Ende des Koaxialkabels liegen, sodass mit dem Oszi hochohmig 
gemessen werden kannn.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich bin hier noch über was gestolpert, was rein paßt:
http://www.ti.com/litv/pdf/sboa124

Geht um Kabelkompensation.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Abdul,

es geht nicht um Kabelkompensation, sondern vielmehr darum die 
frequenzabhängigen Kabelverluste mit einem OPV und RC-Glied 
nachzubilden.
Sicherlich dennoch interessant.

branadic

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

A. B. schrieb:
> ich habe erste Messungen durchgeführt und die Messungen dokumentiert.
> Dieses Dokument wird stetig aktualisiert und findet sich hier:
>
> http://welecw2000a.sourceforge.net/docs/Hardware/A...

Hallo Branadic,

danke für dein Messprotokoll! Mir stellen sich da gleich einige Fragen:

1. Wie hast du die 1MΩ und 10MΩ Tastköpfe kompensiert? Einerseits 
verweist du auf das 1MHz-Signal im Zeitbereich (S. 3 unten), 
andererseits sieht man genau bei dieser Messung jeweils eine 
Unterkompensation (S. 13 Mitte und S. 16 oben für 1MΩ, S. 18 Mitte und 
S. 21 oben für 10MΩm nochmal in der Übersicht auf S. 23).
Es ist genau der Effekt, den ich weiter oben schon beschrieben hatte.
Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"

2. Woher kommen die wilden Schwingungen bei 400ps/div auf S. 22, die bei 
1ns/div noch nicht da waren? Da ist das Bild mit dem resistiven Tastkopf 
verwechselt, oder?

3. Schade, dass der resistive Tastkopf so schwingt. Du meintest weiter 
oben, er sei nach http://emcesd.com/1ghzprob.htm aufgebaut. Der 
Schaltplan in dem Messprotokoll auf S. 10 zeigt aber einen anderen 
Aufbau. Es fehlt der Anpassungswiderstand auf die 50 Ohm Kabelimpedanz. 
Ich würde das noch ändern.


Mit solchen Fehlkompensationen sind die Messungen zur Anstiegszeit auf. 
S. 24 und 25 wenig aussagekräftig. Sowohl resistiv als auch 1MΩ und 10MΩ 
zeigen das Signal in dieser Zeitauflösung zu weit verformt.

Ich fände es richtiger, zuerst noch an der Kompensation zu drehen und 
die Schwingungen im resistiven Tastkopf zu beseitigen, bevor weitere 
Vergleichsmessungen folgen.

Das ganze soll nicht zu harsch klingen, so ist es nicht gemeint. Mir 
sind diese Punkte aber aufgefallen.

Viele Grüße
Alex

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> 1. Wie hast du die 1MΩ und 10MΩ Tastköpfe kompensiert? Einerseits
> verweist du auf das 1MHz-Signal im Zeitbereich (S. 3 unten),
> andererseits sieht man genau bei dieser Messung jeweils eine
> Unterkompensation (S. 13 Mitte und S. 16 oben für 1MΩ, S. 18 Mitte und
> S. 21 oben für 10MΩm nochmal in der Übersicht auf S. 23).
> Es ist genau der Effekt, den ich weiter oben schon beschrieben hatte.
> Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"

Seite 5: Im korrekt kompensierten Fall sollte das Signal des Tastkopfs 
exakt 1/10tel des anderen Gatterausgangs entsprechen.

Ich formuliere es für dich etwas um. Die Signalamplitude sollte 1/10tel 
des Signales auf Kanal2 am Oszi sein und Kanal2 entspricht dem 2ten 
Ausgang des ECL-Gatters, der direkt mit einer 50Ω-Leitung an das Oszi 
angeschlossen und dort terminiert wurde.

Die beiden Koax-Kabel, also Tastkopf und 50Ω direkt, sind etwa gleich 
lang.

Die Kompensation beeinflusst an dieser Stelle nicht die Anstiegszeit 
unabhängig von der eigentlichen Signalamplitude! Daher nach dem Abgleich 
auch verschiedene Frequenzen des Rechtecksignals, um den Abgleich 
bewerten zu können und die Darstellung des Frequenzgangs.

Alex H. schrieb:
> 2. Woher kommen die wilden Schwingungen bei 400ps/div auf S. 22, die bei
> 1ns/div noch nicht da waren? Da ist das Bild mit dem resistiven Tastkopf
> verwechselt, oder?

Stimmt, da ist was schief gelaufen, danke für den Hinweis, werde ich 
korrigieren.

3. Schade, dass der resistive Tastkopf so schwingt. Du meintest weiter
oben, er sei nach http://emcesd.com/1ghzprob.htm aufgebaut. Der
Schaltplan in dem Messprotokoll auf S. 10 zeigt aber einen anderen
Aufbau. Es fehlt der Anpassungswiderstand auf die 50 Ohm Kabelimpedanz.
Ich würde das noch ändern.

Der hier zum Einsatz gekommene resistive Tastkopf ist dieser hier: 
http://www.sigcon.com/Pubs/straight/probes.htm und dort ist auch kein 
Anpassungswiderstand verwendet worden! Der Klarheit werde ich noch den 
Verweis zum verwendeten resistiven Tastkopf einstellen.

Alex H. schrieb:
> Mit solchen Fehlkompensationen sind die Messungen zur Anstiegszeit auf.
> S. 24 und 25 wenig aussagekräftig. Sowohl resistiv als auch 1MΩ und 10MΩ
> zeigen das Signal in dieser Zeitauflösung zu weit verformt.
>
> Ich fände es richtiger, zuerst noch an der Kompensation zu drehen und
> die Schwingungen im resistiven Tastkopf zu beseitigen, bevor weitere
> Vergleichsmessungen folgen.

Da lässt sich nicht sehr viel drehen, dass ist das Problem. Und dem 
"wenig aussagekräftig" möchte ich widersprechen! Die Frage ist nur, was 
man darin hinein interpretiert.
Welchen Fehler meine Testumgebung noch einbringt lässt sich schwer 
sagen.

Hast du eine andere vielleicht bessere Testumgebung? Dann beschreibe wie 
die ausschaut und ich werd schauen was sich machen lässt.
Der resistive Tastkopf von: http://emcesd.com/1ghzprob.htm funktioniert 
leider in meinem Aufbau nicht zufriedenstellend. Könnte man vielleicht 
noch mal prüfen woran das liegt.

branadic

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

branadic schrieb:
> Alex H. schrieb:
>> 1. Wie hast du die 1MΩ und 10MΩ Tastköpfe kompensiert?
>> [...]
>> Es ist genau der Effekt, den ich weiter oben schon beschrieben hatte.
>> Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"
>
> Seite 5: Im korrekt kompensierten Fall sollte das Signal des Tastkopfs
> exakt 1/10tel des anderen Gatterausgangs entsprechen.

Schon klar. Es ist ein 1:10-Tastkopf.

> Die Kompensation beeinflusst an dieser Stelle nicht die Anstiegszeit
> unabhängig von der eigentlichen Signalamplitude! Daher nach dem Abgleich
> auch verschiedene Frequenzen des Rechtecksignals, um den Abgleich
> bewerten zu können und die Darstellung des Frequenzgangs.

Die Werte des Eingangsspannungsteilers bestimmen seinen Frequenzgang und 
damit selbstverständlich auch seine Anstiegszeit. Sie sind fest 
miteinander verknüpft. Die Situation entspricht hier genau der 
Kompensation von passiven Tastköpfen am 1KHz-Rechteck. Siehe Erklärung 
im oben verlinkten Posting und Darstellung im Anhang.

Man sollte man hier genau auf das Verhalten der Flanke achten. Immerhin 
soll eben diese im Pikosekunden-Bereich vermessen werden.

Gerade die Bilder aus deinem Protokoll weisen auf eine Fehlkompensation 
hin. Sieht einfach sehr typisch für einen verstimmten RC-Spannungsteiler 
aus.
Wenn du jetzt sagst, dass Veriationen an der Eingangskompensation das 
Rechtecksignal im oben beschriebenen Sinne nicht genauer darstellen, 
dann wird es an einer anderen Fehlkompensation liegen. Ich bin mir nur 
nicht sicher, ob aus dem Eingangsspannungsteiler schon das Optimum 
rausgeholt ist.


> Der hier zum Einsatz gekommene resistive Tastkopf ist dieser hier:
> http://www.sigcon.com/Pubs/straight/probes.htm und dort ist auch kein
> Anpassungswiderstand verwendet worden! Der Klarheit werde ich noch den
> Verweis zum verwendeten resistiven Tastkopf einstellen.

Ah, okay, dann war das ein Missverständnis.


>> Ich fände es richtiger, zuerst noch an der Kompensation zu drehen und
>> die Schwingungen im resistiven Tastkopf zu beseitigen, bevor weitere
>> Vergleichsmessungen folgen.
>
> Da lässt sich nicht sehr viel drehen, dass ist das Problem. Und dem
> "wenig aussagekräftig" möchte ich widersprechen! Die Frage ist nur, was
> man darin hinein interpretiert.

Meine Aussage sollte nicht abwertend klingen. Man sieht aus den 
Messungen sehr schön, in welche Richtung sich der Tastkopf qualitativ 
bewegt. Allerdings ist es sehr schwierig, da etwas quantitatives 
rauszuholen. Die Angabe einer Anstiegszeit ist nur  Zusammenhang mit der 
Signalform sinnvoll. Daher sollte zuerst die Signalform stimmen, danach 
kann man erst Aussagen über die Anstiegszeit machen.

> Welchen Fehler meine Testumgebung noch einbringt lässt sich schwer
> sagen.

Ist auch nicht unbedingt notwendig¸ da du ja Vergleichsmessungen 
zwischen den beiden Ausgängen des MC100EL05 machst. Wenn die Ergebnisse 
beim Vertauschen der beiden Ausgänge gleich bleiben, ist alles in 
Ordnung.

Ich würde noch versuchen, die abflachende Flanke des ELC-Gatters schöner 
zu machen. Vielleicht hilft es, 1uF in 0805 quer über den Chip direkt 
zwischen Pins 5 und 8 des MC100EL05 zu löten.


Wie schon gesagt: Ich verfolge deine Entwicklung mit sehr viel Interesse 
und finde es super, dass du sie so offen betreibst. Die Kommentare 
sollen deine Arbeit keineswegs schlecht darstellen.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Wie schon gesagt: Ich verfolge deine Entwicklung mit sehr viel Interesse
> und finde es super, dass du sie so offen betreibst. Die Kommentare
> sollen deine Arbeit keineswegs schlecht darstellen.

Hallo Alex,

keine Sorge, so nah am Ufer bin ich nicht gebaut, als das ich wegen 
jedem Kommentar ins Kämmerlein zum Heulen gehen würde ;)
Heute Abend wird es eine neue Version geben. Ich habe ein erstes Problem 
identifiziert, die Ursache dazu aber noch nicht gefunden.
Das betrifft im Übrigen auch die Kompensation des 
Eingangsspannungsteilers.
Mehr dazu dann heute Abend.

Was scheinbar noch nicht ganz klar geworden ist, ich kompensiere bei 
1MHz Rechtecksignal, weil dann am ECL-Gatter bei Frequenzen <100kHz 
schöne Signalverzerrungen zustande kommen, anhand derer man sich nicht 
mehr orientieren kann.
Mein mir zur Verfügung stehender Funktionsgenerator hat zu langsame 
Anstiegsszeiten bei Rechtecksignalen und das Probesignal aus dem Oszi 
ist für diesen Tastkopf auch nicht mehr wirklich brauchbar, behaupte 
ich.

Daher wird bei 1MHz kompensiert unter der Prämisse, dass die 
Signalamplitude exakt 1/10tel des direkt an 50Ω angeschlossenen Signales 
beträgt. Wenn das stimmt sollte der Tastkopf kompensiert sein. Die 1MHz 
liegen, wie du der Simulation entnehmen kannst, bereits im vollen 
Wirkungsbereich des kapazitiven Spannungsteilers. Da brauch ich mir dann 
auch keine Flanken oder ähnliches anschauen.
Ist das Prinzip jetzt klar geworden?

Alex H. schrieb:
> Ist auch nicht unbedingt notwendig¸ da du ja Vergleichsmessungen
> zwischen den beiden Ausgängen des MC100EL05 machst. Wenn die Ergebnisse
> beim Vertauschen der beiden Ausgänge gleich bleiben, ist alles in
> Ordnung.

Das hab ich natürlich als erstes geprüft und die Ergebnisse bleiben wie 
erwartet gleich.

Mehr wie gesagt heute Abend.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Hallo Abdul,
>
> es geht nicht um Kabelkompensation, sondern vielmehr darum die
> frequenzabhängigen Kabelverluste mit einem OPV und RC-Glied
> nachzubilden.
> Sicherlich dennoch interessant.
>

Ich sehe da keinen Unterschied. Oder gibt es noch andere Formen von 
Kompensation? egal.

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Hall branadic,

ich möchte dir zuerst mal sagen, dass ich das auch super finde, was du 
hier machst. Die Messergebnisse sehen wirklich vielversprechend aus.

> Was scheinbar noch nicht ganz klar geworden ist, ich kompensiere bei
> 1MHz Rechtecksignal, weil dann am ECL-Gatter bei Frequenzen <100kHz
> schöne Signalverzerrungen zustande kommen, anhand derer man sich nicht
> mehr orientieren kann.

Das war mir am Anfang auch nicht klar bzw. ist etwas ungewöhnlich, weil 
die Zeitkonstante der Eingangskompensation vermutlich irgendwo im 
µs-Bereich liegt. Da siehst bei einem Rechteck von 1 MHz nicht, ob die 
Amplitude durch eine kapazitive Fehlanpassung oder durch einen 
Teilungsfehler der Widerstände daneben liegt.

Für die Einstellung der Kompensation (zumindest für den Trimmkondensator 
am Eingang) sollte der Kalibrations-Ausgang am Oszi geeignet sein, der 
hat den Vorteil, dass die Amplitude im Vergleich zum ECL-Gatter größer 
ist. Die Zeitbasis sollte dabei so eingestellt werden, dass eine 
komplette Signalperiode sichtbar ist bzw. zumindest eine so lange 
Zeitdauer, dass man das Einschwingverhalten des Eingangsteilers sehen 
kann.

In deinen Messungen auf Seite 15 sieht man noch eine andere 
Zeitkonstante, die vermutlich nicht mit dem Trimmkondensator am Eingang 
kompensiert werden kann. Könnte diese durch den 50 Ohm - Widerstand am 
Eingang verursacht werden?
Oder irgendwo am Ausgang, bei deinen letzten veröffentlichten 
Messergebnissen war das jedenfalls nicht zu sehen.

Hast du eigentlich schon mal getestet, wie groß der 
Eingangsspannungsbereich ist? Theoretisch müsste man ja so in Richtung 
+/- 20V kommen.

Wenn es nicht zu viel Aufwand macht, könntest Du vielleicht noch eine 
Messung mit einem möglichst großen Rechtecksignal machen? Es ist nämlich 
durchaus möglich, dass sich bei größeren Spannungen die 
Eingangskapazität am OPV ändert und dann die Kompensation nicht mehr 
passt.
Das Rechtecksignal muss dazu keine extrem steilen Flanken haben, ein 
CMOS-Gatter mit 15V Versorgungsspannung müsste eigentlich ausreichend 
schnell sein.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Johannes,

danke für die Blumen, auch an die restlichen Leute.

Johannes schrieb:
> Das war mir am Anfang auch nicht klar bzw. ist etwas ungewöhnlich, weil
> die Zeitkonstante der Eingangskompensation vermutlich irgendwo im
> µs-Bereich liegt. Da siehst bei einem Rechteck von 1 MHz nicht, ob die
> Amplitude durch eine kapazitive Fehlanpassung oder durch einen
> Teilungsfehler der Widerstände daneben liegt.


In diesem Punkt widerspreche ich dir, man sieht die Fehlkompensation 
sehr wohl, weil die Gesamtamplitude des Signales nämlich bei 
Fehlanpassung nicht mehr stimmt (getestet bei unterschiedlichen 
Rechtecksignalen und Sinussignalen)

Johannes schrieb:
> Für die Einstellung der Kompensation (zumindest für den Trimmkondensator
> am Eingang) sollte der Kalibrations-Ausgang am Oszi geeignet sein, der
> hat den Vorteil, dass die Amplitude im Vergleich zum ECL-Gatter größer
> ist. Die Zeitbasis sollte dabei so eingestellt werden, dass eine
> komplette Signalperiode sichtbar ist bzw. zumindest eine so lange
> Zeitdauer, dass man das Einschwingverhalten des Eingangsteilers sehen
> kann.

Das Problem hierbei ist und das habe ich scheinbar bisher noch nicht 
klar genug zum Ausdruck gebracht, das die Zeitkonstante dieses 
Probesignals am Oszi nach meiner derzeitigen Auffassung zu groß ist, 
sprich eine Änderung am kapazitiven Spannungsteiler des FET-Tastkopfs 
fällt dort nicht auf.
Ich werd das aber noch mal probieren und dokumentieren, dann ist das 
auch mal im Messprotokoll festgehalten.

Johannes schrieb:
> In deinen Messungen auf Seite 15 sieht man noch eine andere
> Zeitkonstante, die vermutlich nicht mit dem Trimmkondensator am Eingang
> kompensiert werden kann. Könnte diese durch den 50 Ohm - Widerstand am
> Eingang verursacht werden?
> Oder irgendwo am Ausgang, bei deinen letzten veröffentlichten
> Messergebnissen war das jedenfalls nicht zu sehen.

Mittlerweile ist eine neue Fassung hochgeladen. Bezieht euch deswegen 
bitte direkt auf die Bildnummern, die ändern sich nämlich nicht mehr.
Alle weiteren Messungen werden jetzt hinten mit Datum vom Stand 
angehängt.

Aber du hast vollkommen recht. Irgendwo steckt noch eine weitere 
Zeitkonstante drin, die mit dem kapazitiven Spannungsteiler nicht 
kompensiert werden kann (siehe Messungen Stand 28.10.2010). Maßnahmen 
dieser auf die Schliche zu kommen sind ebenfalls im Protokoll 
beschrieben.

Johannes schrieb:
> Hast du eigentlich schon mal getestet, wie groß der
> Eingangsspannungsbereich ist? Theoretisch müsste man ja so in Richtung
> +/- 20V kommen.

Nein, diesen Test habe ich noch nihct durchgeführt, steht noch aus.

Johannes schrieb:
> Wenn es nicht zu viel Aufwand macht, könntest Du vielleicht noch eine
> Messung mit einem möglichst großen Rechtecksignal machen? Es ist nämlich
> durchaus möglich, dass sich bei größeren Spannungen die
> Eingangskapazität am OPV ändert und dann die Kompensation nicht mehr
> passt.
> Das Rechtecksignal muss dazu keine extrem steilen Flanken haben, ein
> CMOS-Gatter mit 15V Versorgungsspannung müsste eigentlich ausreichend
> schnell sein.

Was mir zur Verfügung steht ist ein Funktionsgenerator mit 
Anstiegszeiten <5ns. Könnte man also mal testen, guter Hinweis.

Schaut euch mal den aktuellen Stand an. Für Hinweise, Fehler oder 
ähnliches bin ich natürlich dankbar. Letztlich soll jeder davon 
profitieren und alles nachvollziehen können.
Selbstverständlich ist auch konstruktive Kritik erwünscht, schließlich 
ist niemand unfehlbar und manchmal sitzt man vor der Baustelle und sieht 
den offensichtlichen Fehler nicht, obwohl er einen direkt zuwinkt ;)

By the way, ich habe einige Platinen fertigen lassen. Bei Bedarf kann 
ich da gerne die ein oder andere abtreten, damit Leute mit dem nötigen 
Equipment parallel Aufbauten und Messungen starten können. Das ist aber 
auch meine "Bedingung", ihr solltet euch an den Messungen und 
Optimierungen beteiligen und nicht einfach stumpf aufbauen und dann hört 
man nie wieder was von euch. Emailadresse findet sich im Protokoll 
gleich auf der ersten Seite.

branadic

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Daher wird bei 1MHz kompensiert unter der Prämisse, dass die
> Signalamplitude exakt 1/10tel des direkt an 50Ω angeschlossenen Signales
> beträgt. Wenn das stimmt sollte der Tastkopf kompensiert sein. Die 1MHz
> liegen, wie du der Simulation entnehmen kannst, bereits im vollen
> Wirkungsbereich des kapazitiven Spannungsteilers. Da brauch ich mir dann
> auch keine Flanken oder ähnliches anschauen.
> Ist das Prinzip jetzt klar geworden?

Oh man, das erinnert mich irgendwie an die Kabel-Diskussion mit Matthias 
;)

Natürlich ist mir das Prinzip klar. Ich habe es ja auch schon mehrfach 
erklärt.

Erklär du doch mal, wieso die Aufnahme mit dem 10MOhm-Tastkopf unten auf 
Seite 23 kein Rechteck zeigt.

Beim 1MOhm-Tastkopf ist es auch kein Rechteck. Dort kann es sein, dass 
die fehlende Kompensation des Koax-KAbels mit reinspielt. Bei der 
10MOhm-Version dürfte sich aber nichts ändern, ewnn es nur die 
Koax-Kompensation wäre. Vielmehr sieht es nach unterkompensiertem 
Eingangsteiler aus.

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> In diesem Punkt widerspreche ich dir, man sieht die Fehlkompensation
> sehr wohl, weil die Gesamtamplitude des Signales nämlich bei
> Fehlanpassung nicht mehr stimmt (getestet bei unterschiedlichen
> Rechtecksignalen und Sinussignalen)

Es kann jetzt sein, dass ich total daneben liege, ab ich sehe das so:

Wenn man für die Kalibration ein Signal verwendet, das schneller als die 
Zeitkonstante des Eingangsteilers liegt, dann ändert sich durch 
verstellen des Kondensators die Amplitude, das hast Du ja auch so 
beobachtet. Es kann jetzt aber auch sein, dass der DC-Teilungsfaktor 
nicht genau 10:1 ist, damit wäre die Amplitude auch falsch. Deswegen 
muss das Rechtecksignal deutlich länger als diese Zeitkonstante sein, so 
dass man auch das DC-Teilungsverhältnis mit im Blick hat.

Bei der Messung auf Seite 27 ist meiner Meinung auch deutlich zu sehen, 
dass die Kompensation nicht passt. Vermutlich hat der Tastkopf nicht nur 
zwei Zeitkonstanten, sondern noch mehr. Und man sollte immer mit der 
langsamsten (Vermutlich der Eingangsteiler) beginnen und diese 
wegkalibrieren.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Alex H. schrieb:
> Oh man, das erinnert mich irgendwie an die Kabel-Diskussion mit Matthias
> ;)

Das ist das Problem bei nonverbaler Kommunikation, du meinst das eine zu 
schreiben, dein Gegenüber versteht aber was anderes. ;)

Alex H. schrieb:
> Beim 1MOhm-Tastkopf ist es auch kein Rechteck. Dort kann es sein, dass
> die fehlende Kompensation des Koax-KAbels mit reinspielt. Bei der
> 10MOhm-Version dürfte sich aber nichts ändern, ewnn es nur die
> Koax-Kompensation wäre. Vielmehr sieht es nach unterkompensiertem
> Eingangsteiler aus.

Die Kabelkompensation kann bei beiden der Grund für die Signalform sein. 
Um das herauszufinden bin ich, wie beschrieben, gerade dran den Tastkopf 
noch einmal aufzubauen, jedoch ohne Eingangsspannungsteiler, sondern 
schließe den OPA659, ansonsten vollkommen gleich bestückt samt Kabel, 
direkt an den 50Ω Abschlusswiderstand. Die Frage bewegt mich nämlich im 
Moment auch. Woher kommt dieser "Quark" und das will ich final geklärt 
wissen.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe eine neue Version des Protokolls hochgeladen:

http://welecw2000a.sourceforge.net/docs/Hardware/Aktiver_Tastkopf_mit_OPA659.pdf

In den Messungen wurde die Tastkopfkompensation mit dem Probesignal des 
Oszilloskops durchgeführt. Ihr seht beide Extremeinstellungen abgebildet 
und anschließend den abgeglichenen Tastkopf. Der Einstellbereich ist 
vergleichsweise klein, dennoch aber erkennbar.
Nach der Kompensation wurde wieder der Frequenzgang aufgezeichnet und 
wiederum die Messung am ECL-Gatter durchgeführt. Es bleibt dabei, dass 
es einen Übergangsbereich zwischen 100 und 200 kHz gibt, bei dem die 
steigende Signalflanke sich stark verändert.

Alex, ich hoffe du gibst jetzt endlich Ruhe und verstehst, dass das 
nichts mit der Kompensation im Eingangsspannungsteiler zu tun hat :D
Nee, Scherz beseite.

Als Referenz am zweiten ECL-Ausgang wurde diesmal ein Tastkopf ohne 
Eingangsspannungsteiler gehängt. Auch hier sieht man eine grundsätzliche 
Veränderung der Flanken, beide korrelieren aber nicht sauber 
miteinander. Ein Punkt den wir zusammen diskutieren sollten, mir gehen 
nämlich ein wenig die Ideen aus woran das liegen könnte.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> ich habe eine neue Version des Protokolls hochgeladen:

Was genau hat sich an dieser Version im Vergleich zur letzten geändert?

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Guten Morgen,

okay, das ist seltsam, trotz Upload der neuen Version gestern lag heute 
doch wieder die alte Version oben.
Jetzt sollte es aber passen, danke für den Hinweis.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

beim 10 MOhm - Tastkopf sieht man einigermaßen schön die Zeitkonstante 
des Eingangsteiler, die irgendwo in der Gegend von 5µs liegt. Und man 
sieht, dass es keine sonstigen Effekte gibt, die noch langsamer 
einschwingen. Das ist schon mal eine wichtige Aussage.

Beim 1 MOhm - Tastkopf ist diese Zeitkonstante um den Faktor 10 
schneller, da sieht man in dieser Zeitlichen Skalierung das Einschwingen 
nicht mehr so richtig. Man sieht zumindest, dass es in der einen Messung 
etwas überschwingt.
Vielleicht kannst Du diese Messung nochmal machen mit einer 
Horizontalablenkung von ca. 1 µs/div und dort nochmal den 
Trimmkondensator in beide Extremstellungen drehen. Das Ziel ist, den 
kompletten Einschwingvorgang sichtbar zum machen, also so lange, bis das 
Signal stabil den Endwert erreicht hat.

> Es bleibt dabei, dass es einen Übergangsbereich zwischen 100 und 200 kHz
> gibt, bei dem die steigende Signalflanke sich stark verändert.

Evtl. gibt es eine Resonanz, die durch dein Rechteck-Signal angeregt 
wird. In diesem Fall müsste man aber diese Frequenz auch in der Messung 
mit dem langsamen Kalibrations-Signal aus dem Oszi erkennen können, also 
bei der Messung wie ich sie oben beschrieben habe. Evtl. muss dazu die 
vertikale Skalierung empfindlicher eingestellt werden, (5 mV/div) und 
der Offset auf -100 mV, so dass man eine höhere Auflösung bekommt.

Das ist auf jeden Fall der Punkt, den zu zuerst angehen solltest; erst 
danach ist es sinnvoll sich um die Anstiegszeit zu kümmern.

> Ein Punkt den wir zusammen diskutieren sollten, mir gehen
> nämlich ein wenig die Ideen aus woran das liegen könnte.

Wie wärs damit:

- Hast du schon geprüft, ob die +/- 5V Versorgung stabil ist. Es wäre 
schon denkbar, dass hier bei 100 .. 2200 kHz irgend eine 
Resonanzfrequenz entsteht. Evtl. mal ein paar Keramik-Kondensatoren (10 
nF, 1µF) möglichst nahe an den OPV setzen und schauen, ob sich irgend 
etwas verändert. Oder die 100 µH-Drosseln bilden eine Resonanz mit den 
Tantalkondensatoren. Das könnte man mit einem Reihenwiderstand 
(Größenordnung 10 .. 100 Ohm) testen. Damit verliert man zwar etwas von 
der Versorgunsspannung, aber für einen Test sollte das nicht so schlimm 
sein.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> beim 10 MOhm - Tastkopf sieht man einigermaßen schön die Zeitkonstante
> des Eingangsteiler, die irgendwo in der Gegend von 5µs liegt. Und man
> sieht, dass es keine sonstigen Effekte gibt, die noch langsamer
> einschwingen. Das ist schon mal eine wichtige Aussage.

wie kommst du zu dieser Aussage?

Johannes schrieb:
> Beim 1 MOhm - Tastkopf ist diese Zeitkonstante um den Faktor 10
> schneller, da sieht man in dieser Zeitlichen Skalierung das Einschwingen
> nicht mehr so richtig. Man sieht zumindest, dass es in der einen Messung
> etwas überschwingt.
> Vielleicht kannst Du diese Messung nochmal machen mit einer
> Horizontalablenkung von ca. 1 µs/div und dort nochmal den
> Trimmkondensator in beide Extremstellungen drehen. Das Ziel ist, den
> kompletten Einschwingvorgang sichtbar zum machen, also so lange, bis das
> Signal stabil den Endwert erreicht hat.

Du beziehst dich schon auf die Messungen zum Stand 29.10.2010?
Welche Messung meinst du genau? Bei 1 MΩ geht doch die Zeitbasis bereits 
bis 20 ns beim Abgleich herunter.

Johannes schrieb:
> Hast du schon geprüft, ob die +/- 5V Versorgung stabil ist. Es wäre
> schon denkbar, dass hier bei 100 .. 2200 kHz irgend eine
> Resonanzfrequenz entsteht. Evtl. mal ein paar Keramik-Kondensatoren (10
> nF, 1µF) möglichst nahe an den OPV setzen und schauen, ob sich irgend
> etwas verändert. Oder die 100 µH-Drosseln bilden eine Resonanz mit den
> Tantalkondensatoren. Das könnte man mit einem Reihenwiderstand
> (Größenordnung 10 .. 100 Ohm) testen. Damit verliert man zwar etwas von
> der Versorgunsspannung, aber für einen Test sollte das nicht so schlimm
> sein.

wie du dem Bild des bestückten Tastkopfs entnehmen kannst sind 
Keramikkondensatoren so nah wie möglich am Operationsverstärker, näher 
geht es nicht. Diese sind mit 100n und 1µ als Keramikkondensator und 
zusätzlich noch 6.8µ Tantalkondensator ausgeführt.
Zudem behaupte ich einfach mal, dass die Versorgungsspannung äußerst 
stabil sein dürften, das garantiert das zum Einsatz kommende Netzteil 
(Hameg 4040) und eine Instabilität würde ich sofort auf dem Display des 
Netzteiles erkennen können.
Statt der 100µH eingezeichneten Drosseln sind Ferritbeads bestückt mit 
600Ω @ 100MHz.
Was ich mal probieren könnte wäre zu schauen was passiert wenn ich die 
Ferrit Beads brücke. Ich meine jedoch, dass man diese seltsamen Effekte 
auch im Frequenzgang wiederfinden müsste, aber außer der Welligkeit 
durch das Kabel fällt mir nichts besonderes auf.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

>> beim 10 MOhm - Tastkopf sieht man einigermaßen schön die Zeitkonstante
>> des Eingangsteiler ....

> wie kommst du zu dieser Aussage?

In den Bildern auf Seite 35 sieht man rechts ober einen 
Einschwingvorgang "von oben", der dauert so grob 10 µs, das ist 
vermutlich die Einstellung mit dem Trimmkondensator bei maximaler 
Kapazität. Mit dem Trimmer am anderen Extremwert schwingt es von unten 
ein mit einer ähnlichen Einschwingzeit. Das meine ich mit "Zeitkonstante 
des Eingangsteilers". Wenn dieser Einschwingvorgang beendet ist, bleibt 
das Signal konstant; deshalb würde ich sagen, dass keine noch 
langsameren Effekte wirksam sind.

> Du beziehst dich schon auf die Messungen zum Stand 29.10.2010?
> Welche Messung meinst du genau? Bei 1 MΩ geht doch die Zeitbasis bereits
> bis 20 ns beim Abgleich herunter.

Ja, und zwar die von Seite 29. Man sieht im Prinzip auch hier das 
Einschwingen von oben und von unten, das ist aber ziemlich kurz und 
deshalb schlecht erkennbar; müsste theoretisch 10 x schneller als beim 
10 MOhm Tastkopf sein.

Bei der Messung mit 20 nS/div sieht man das auch nicht, weil das 
Einschwingen wesentlich länger dauert. Bei der Messung mit dem 100 
kHz-Signal und 2 µs/div ist das Rechteck zu kurz, der Eingangsteiler ist 
hier noch nicht eingeschwungen.

Deshalb würde ich gerne eine Mesung mit dem Oszi-Kalibrationsausgang 
sehen, bei der man den Einschwingvorgang sieht, und zwar so lange, bis 
der Tastkopf tatsächlich eingeschwungen ist. Dazu am besten den Trimmer 
erst mal an einen Anschlag drehen und hier eine geeignete Zeitbasis 
festlegen. Dann so lange verstellen, bis das Einschwingverhalten 
möglichst gut ist. Dann den Offset am Oszi auf -100 mV stellen (also so 
dass der High-Pegel in der Bildschirm-Mitte ist) und die 
Vertikalauflösung größer machen, so dass man sieht, ob im Signal direkt 
nach dem Sprung eine Schwingung drauf ist.


> wie du dem Bild des bestückten Tastkopfs entnehmen kannst sind
> Keramikkondensatoren so nah wie möglich am Operationsverstärker, näher
> geht es nicht.

Ja, das hab ich schon gesehen. Ich würde das aber trotzdem noch einen 
Kondensator zusätzlich einbauen und beobachten, ob sich irgend etwas 
ändert. Wenn alles gleich bleibt, dann kannst du davon ausgehen, dass 
die Versorgung stabil ist. Wenn es aber mit der Versorgungsspannung ein 
Problem gibt, dann wird sich das durch zusätzliche Kondensatoren 
irgendwie verändern.

Bei dem Rechteck-Sprung ändert sich die Stromaufnahme des OPVs sehr 
schnell, es entsteht also ein hohes di/dt. Das ist z.B. auch der Grund, 
warum die ECL-Gatter so schnell sind. die haben zwei Ausgänge und 
schalten den Strom nur von einem Ausgang auf den zweiten um, die 
Stromaufnahme von außen betrachtet bleibt ungefähr konstant.

Ich hab deshalb auch ganz bewusst "10 nF" geschrieben, weil ein 100 
nF-Kondensator bei sehr hohen Frequenzen nicht mehr so gut funktioniert. 
Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, sind 100 nF bis ca. 1 MHz gut, 
mit 10 nF kommt man bis 10 MHz, 1 nF bis 100 mHz usw. Oft sind kleinere 
Kondensatoren also wirkungsvoller als große.

Falls du mit dem 10 nF-Kondensator eine Änderung feststellen kannst, 
würde ich auch noch einen 1nF-Kondensaotr zusätzlich drauflöten, evtl. 
bringt das dann auch noch was.

> Zudem behaupte ich einfach mal, dass die Versorgungsspannung äußerst
> stabil sein dürften, das garantiert das zum Einsatz kommende Netzteil
> (Hameg 4040) und eine Instabilität würde ich sofort auf dem Display des
> Netzteiles erkennen können.

Wenn die Ausgangsspannung am Netzteil stabil ist, bedeutet das nicht 
zwingend, dass sie auch am Operationsverstärker stabil ist. Darauf würde 
ich mich also nicht verlassen.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> Bei der Messung mit 20 nS/div sieht man das auch nicht, weil das
> Einschwingen wesentlich länger dauert. Bei der Messung mit dem 100
> kHz-Signal und 2 µs/div ist das Rechteck zu kurz, der Eingangsteiler ist
> hier noch nicht eingeschwungen.
>
> Deshalb würde ich gerne eine Mesung mit dem Oszi-Kalibrationsausgang
> sehen, bei der man den Einschwingvorgang sieht, und zwar so lange, bis
> der Tastkopf tatsächlich eingeschwungen ist.

Moment, dass wir uns nicht falsch verstehen, beim Abgleich (1 MΩ Seite 
29/30, 10 MΩ Seite 35) wird bereits das 1kHz Kalibrationssignal des 
Oszis verwendet, hatte ich ja auch geschrieben, aber scheinbar nicht 
eindeutig genug. Das heißt auch bei dem Bild mit 20ns/div auf Seite 30 
siehst du den Einschwingvorgang mit dem Kalibrationssignal und zwar nach 
dem Abgleich.

Johannes schrieb:
> Falls du mit dem 10 nF-Kondensator eine Änderung feststellen kannst,
> würde ich auch noch einen 1nF-Kondensaotr zusätzlich drauflöten, evtl.
> bringt das dann auch noch was.

Gut, kann man mal prüfen.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Fies wäre, wenn die tollen Keramiks mit dem Koaxkabel resonieren. 
Durchaus möglich quer durchs IC von den Versorgungsanschlüssen über den 
niederohmigen Ausgang!

Die breitbandig begrenzte Güte der Tantals ist ja gerade ihr großer 
Vorteil. Da gibts sonst keinen anderen Kondensatortyp, der das so könnte 
wie die Tantals.

Ob das hier das Problem ist, weiß ich nicht. Es paßt aber als Anmerkung 
hervorragend in diesen Zusammenhang. Jetzt könnte ich noch mit Diplexern 
anfangen...

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Moment, dass wir uns nicht falsch verstehen, beim Abgleich (1 MΩ Seite
> 29/30, 10 MΩ Seite 35) wird bereits das 1kHz Kalibrationssignal des
> Oszis verwendet, hatte ich ja auch geschrieben, aber scheinbar nicht
> eindeutig genug. Das heißt auch bei dem Bild mit 20ns/div auf Seite 30
> siehst du den Einschwingvorgang mit dem Kalibrationssignal und zwar nach
> dem Abgleich.

Das habe schon so verstanden. Aber der Einschwingvorgang, den man in der 
Messung mit 20 ns/div sieht, ist nicht das einschwingen des 
Spannungsteilers am Eingang, sondern irgend etwas anderes (Evtl. die 
Versorgungsspannug). Mich interessiert der Einschwingvorgang, der sich 
im Zeitraum von einigen µs abspielt, den solltest du erst mal 
untersuchen.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Gut, damit wir ein und dieselbe Sprache sprechen.
Ich werde als nächstes zusätzlich mal noch 1nF und 10nF an die 
Versorgungsleitungen löten (huckepack auf den 100nF und 1µF) und das 
Bild von Seite 30 (20ns/div) erneut aufnehmen, dann den Trimmer des 
Eingangsspannungsteiler mal an beide "Extremanschläge" drehen und dazu 
Bilder aufzeichen und dann das Ssignal am Oszi mal mal näher auf diesen 
zweiten Einschwingvorgang oszillografieren, der auch für meine Begriffe 
nichts mit einer Fehlkompensation des Eingangsspannungsteilers zu tun 
hat.

Weitere Ideen oder Vorschläge?

Mein Angebot steht nach wie vor, wenn mich jemand unterstützen mag kann 
er gerne ein paar Leiterplatten des Tastkopfs von mir bekommen.

Schön wäre es, wenn man jetzt mal einen kommerziellen FET-Tastkopf 
hätte, der etwa im ähnlichen Frequenzbereich angesiedelt ist. Das wäre 
dann eine gute Referenz.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Mein Angebot steht nach wie vor, wenn mich jemand unterstützen mag kann
> er gerne ein paar Leiterplatten des Tastkopfs von mir bekommen.

Ich hätte auf jeden Fall interesse an einer oder zwei Platinen, 
allerdings möchte ich meine Unterstützung im Moment eher darauf 
beschränken, durch Tipps und Diskussion aus der Ferne zu helfen, da ich 
zur Zeit mit anderen Projekten ziemlich ausgelastet bin. Ich bin auch 
mit Messgeräten nicht so gut ausgerüstet (200 MHz-Oszi).

> Ich werde ... den Trimmer des Eingangsspannungsteiler mal an beide
> "Extremanschläge" drehen und dazu Bilder aufzeichen und dann das Ssignal am
> Oszi mal mal näher auf diesen zweiten Einschwingvorgang oszillografieren,
> der auch für meine Begriffe nichts mit einer Fehlkompensation des
> Eingangsspannungsteilers zu tun hat.

Deinen Eingangsspannungteiler hab ich noch nicht so ganz verstanden. Du 
baust dir einen Widerstand 800 kOhm bzw. 8 MOhm aus zwei Widerständen 
(680k und 120k). Parallel dazu schaltest du eine Kapazität in der 
Größenordnung < 0.5 pF, um die Eingangskapazität des OPV zu 
kompensieren. Am nicht-invertierenden Eingang des OPV liegen dann 
nochmal 2 Widerstände in Reihe.

Hast Du dir schon mal überlegt, dass die Widerstände selber auch eine 
(Parallel-)Kapazität haben und dass der Mittelpunkt der in Reihe 
geschalteten Widerstände auch eine Kapazität gegen GND hat.

Dadurch könnten sich durchaus Probleme beim Einschwingen ergeben:

- Bei der Reihenschaltung ist das Widerstandsverhältnis 680/120 = 5,6; 
das Verhältnis der Kapazitäten ist vermutlich nicht so.

- Die Kapazität zwischen den beiden Widerständen bildet einen Tiefpass, 
der durch die äusere Kompensationsschaltung nicht beeinflusst wird.

Ob sich das tatsächlich negativ auswirkt, kann ich jetzt nicht 
beurteilen, du könntest das aber relativ einfach testen, indem du den 
120 kOhm Widerstand überbrückst und den 680 kOhm-Widerstand durch zwei 
parallelgeschaltete Widerstände mit 1,6 MOhm ersetzt.

Oder einfach 820 kOhm einbauen. Damit stimmt zwar der Teilerfaktor nicht 
mehr, aber hier geht es ja erst mal ums Einschwingverhalten.

Die beiden 1 MOhm-Widerstände entsprechend, also z.B. direkt einen mit 2 
MOhm einbauen und den anderen brücken oder einen Wert nehmen, der 
ungefähr passt. Aber auf jeden Fall keine Widerstände in Reihe schalten, 
nur parallel!

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> Hast Du dir schon mal überlegt, dass die Widerstände selber auch eine
> (Parallel-)Kapazität haben und dass der Mittelpunkt der in Reihe
> geschalteten Widerstände auch eine Kapazität gegen GND hat.

Hallo Johannes,

selbstverständlich habe ich mir darüber auch schon Gedanken gemacht. Ich 
hatte viel Zeit mit der Suche nach "handverlesenen" 8 MΩ verbracht, 
jedoch mit wenig Erfolg. Im Instruction Manual zum P6202A sind zwei 
Widerstandstypen unter Replaceable Electrical Parts aufgeführt 
PCWT50X150 8M 1% und RCW575805G, beides SMD Bauteile. Allerdings bringt 
die Suche bei den üblichen Distris keine Ergebnisse. 2 MΩ ist dagegen 
nicht das Problem.

Aber grundsätzlich hast du recht, man könnte mal schauen was mit zwei 
parallel geschalteten 1,6 MΩ und 200 kΩ passiert und ob tatsächlich hier 
die Zeitkonstante zu suchen ist.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Es gibt eine aktualisierte Version. Momentan warte ich auf 
Bauteillieferung, man kann einfach nicht alles auf Lager haben.

http://welecw2000a.sourceforge.net/docs/Hardware/Aktiver_Tastkopf_mit_OPA659.pdf

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

In der Zeit, in der ich auf Bauteile und auf meine Messreferenz (P6205) 
warte, hier mal ein nettes Paper von Tektronix zum Thema:

http://www.tek.com/Measurement/App_Notes/probing/probing.pdf

Interessant daran ist, dass auch der Einfluss der Induktivität des 
Groundanschlusses bei aktiven Tastköpfen mal kurz beleuchtet wird. 
Demnach würde ich behaupten, dass das bei dem hier realisierten Tastkopf 
kein Problem darstellt, was ja auch mal Gegenstand der Diskussion war.

Darüber hinaus gibt es auch noch weitere interessante Artikel:

http://www2.tek.com/cmsreplive/tirep/2336/60W_8910_1_2009.12.01.17.21.57_2336_EN.pdf

branadic

von branadic (Gast)



Lesenswert?

Guten Abend,

es gibt eine aktualisierte Version:

http://welecw2000a.sourceforge.net/docs/Hardware/Aktiver_Tastkopf_mit_OPA659.pdf

Vorwegnehmen möchte ich, dass die Ergebnisse jetzt um Welten besser 
aussehen, wie man schon dem obigen Bild entnehmen kann. Tatsächlich war 
die Serienschaltung der Widerstände die Wiege der Probleme. Der aktuelle 
Tastkopf hat 1.025 MΩ, die mit 820 kΩ : 205 kΩ realisiert worden sind.
Das Ergebnis spricht für sich. Wer mehr erfahren möchte, kann sich das 
aktuelle pdf-File herunterladen und selbst lesen.

Vielleicht kommt hier ja auch wieder eine Diskussion zustande, statt nur 
mein Monolog.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Irgendwie wurde die Datei nicht vernünftig hochgeladen, deswegen hier 
mal ein neuer Versuch.

branadic

von Axel R. (axelroro)


Lesenswert?

Branadic, sei versichtert, auch wenn's ein Monolog ist, wird das mit 
sehr viel Interesse gelesen. Super Arbeit!

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Axel,

danke, aber ein Zeichen von Interesse oder Missfallen motiviert einfach 
weiter seine Ergebnisse zu veröffentlichen. Man verliert irgendwann 
einfach die Lust wenn überhaupt niemand reagiert.

Noch einmal, ich habe Leiterplatten abzugeben. Wenn jemand also welche 
haben möchte, dann schreibt mich einfach an:

branadic@users.sourceforge.net

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Vielleicht ein kleiner Anreiz:

5 teilbestückte Tastkopf-Leiterplatten mit 1.025MΩ (soll heißen alle 
Bauteile drauf - Widerstände, Kondensatoren, OpAmp, GND-Anschluss, 
Probe-Anschluss inkl. Probe-Spitze - aber kein Koaxkabel und kein 
Spannungsversorgungskabel dran) kann ich abgeben.

Pro Person gibt es aber immer nur eine bestückte Leiterplatte. Die 
Kosten belaufen sich auf 20,-€/Stück inkl. Versand innerhalb 
Deutschlands in einem Luftpolsterumschlag.
Wer darüber hinaus weitere unbestückte Leiterplatten haben möchte kann 
die für 3,-€/Stück bekommen, solange mein Vorrat reicht (15 Stück).

branadic

von Wigbert P. (wigbert) Benutzerseite


Lesenswert?

>Wer darüber hinaus weitere unbestückte Leiterplatten haben möchte kann
>die für 3,-€/Stück bekommen, solange mein Vorrat reicht (15 Stück).

ja ich hätte gern 1x wo soll ich bezahlen?

Wigbert

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Wigbert Picht-dl1atw schrieb:
> ja ich hätte gern 1x wo soll ich bezahlen?

Bitt kontaktiert mich unter branadic@users.sourceforge.net. 
Transaktionen werde ich hier nicht öffentlich durchführen, das sollte in 
beiderseitigem Interesse sein. Danke.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Dann melde ich mich auch mal wieder.

> Tatsächlich war die Serienschaltung der Widerstände die Wiege der Probleme.

Dann ich ja froh, dass es keine schwarze Magie war ;-)

Hast Du eine Idee, warum das bei deiner ersten Platine nicht aufgetreten 
ist? Oder wurde dieser Effekt möglicherweise durch den Kondensator am 
Ausgang (Parallel zu 50 Ohm) kompensiert?

Vielleicht können wir nochmal einen Blick auf die Messungen mit dem 
Funktionsgenerator (Seite 32) werfen? Der Einschwingvorgang ist nicht 
wirklich schön, aber vermutlich liegt das eher am Funktionsgenerator. 
Könntest du diese Messung mit dem neuen Tastkopf nochmal machen und 
parallel mit dem passiven Tastkopf messen? Und dabei nicht nur mit 20 
ns/div Messen, sondern auch mit 1µs/div, damit man sieht, ob sich das 
Einschwingverhalten in diesem Zeitbereich irgendwie verändert. Und 
vielleicht die fallende Flanke auch noch...

Hast Du den Effekt mit dem 100 kHz-Rechtecksignal nochmal untersucht? 
Also ob das mit dem neuen Tastkopf auch noch sichtbar ist.

> 5 teilbestückte Tastkopf-Leiterplatten ... kann ich abgeben.

Da hast Du aber ganz schön viele Muster von TI bekommen. Oder hasst du 
einen Händler gefunden, der die in kleinen Stückzahlen anbietet?

Ich möchte dir auch gerne einen Tastkopf abkaufen, werde noch eine Mail 
an die angegebene Adresse schicken.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Johannes,

Johannes schrieb:
> Hast Du eine Idee, warum das bei deiner ersten Platine nicht aufgetreten
> ist? Oder wurde dieser Effekt möglicherweise durch den Kondensator am
> Ausgang (Parallel zu 50 Ohm) kompensiert?

Weder noch. Der Effekt wurde nur nicht sichtbar, weil er bei höheren 
Frequenzen keinen Einfluss mehr nimmt. Wenn du mal schaust, das sind 
alle Messungen die mit dem alten Layout durchgeführt worden sind:

Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"

Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"

Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"

Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"

Da ist kein einziges mal eine Messung an einem 1 kHz Probe-Signal 
durchgeführt worden.

Johannes schrieb:
> Vielleicht können wir nochmal einen Blick auf die Messungen mit dem
> Funktionsgenerator (Seite 32) werfen? Der Einschwingvorgang ist nicht
> wirklich schön, aber vermutlich liegt das eher am Funktionsgenerator.
> Könntest du diese Messung mit dem neuen Tastkopf nochmal machen und
> parallel mit dem passiven Tastkopf messen? Und dabei nicht nur mit 20
> ns/div Messen, sondern auch mit 1µs/div, damit man sieht, ob sich das
> Einschwingverhalten in diesem Zeitbereich irgendwie verändert. Und
> vielleicht die fallende Flanke auch noch...

Die Messungen könnte man vergleichend noch mal durchführen, sicher. Ist 
auf die Liste gesetzt.

> Hast Du den Effekt mit dem 100 kHz-Rechtecksignal nochmal untersucht?
> Also ob das mit dem neuen Tastkopf auch noch sichtbar ist.

Jein, angeschaut habe ich es ganz kurz, aber noch nicht vollständig 
untersucht und dokumentiert.

Johannes schrieb:
> Da hast Du aber ganz schön viele Muster von TI bekommen. Oder hasst du
> einen Händler gefunden, der die in kleinen Stückzahlen anbietet?

Einziger mir bekannter Lieferant der den OPA659 mit etwas Lieferzeit 
verschickt ist Mouser. Mit denen kann man übrigens auch telefonieren, 
allerdings darf man die nicht unerheblichen Versandkosten nicht 
vergessen ;)

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Eine aktualisierte Version liegt oben, die die aktuelle Bauteilliste 
enthält.

http://welecw2000a.sourceforge.net/docs/Hardware/Aktiver_Tastkopf_mit_OPA659.pdf

Von den 5 bestückten Leiterplatten sind bereits 4 vergeben. Es gibt aber 
noch unbestückte Leiterplatten. Wer zuerst kommt malt zuerst.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Die 5 bestückten Leiterplatten sind alle vergeben. Es sind noch 13 
unbestückte Leiterplatten vorhanden.

Um noch ein paar Worte zum Koaxkabel zu verlieren. KupferMichi hatte 
hier gezeigt:

Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"

wie er seine Kabel konfektioniert. Für mich hat es sich als besser 
erwiesen  ein Stück vom Mantel zu entfernen, danach einen dünnen 
selbstklebenden Kupferstreifen auf den Außenmantel hinter der 
Schnittkante des Außenmantels zu kleben und das Schirmgeflecht dann 
umzuklappen und mit dem Kupferstreifen zu verlöten. Das schont die 
Ummantelung der Seele. So kann gewährleistet werden, dass die Seele 
möglichst ohne viel Verlust an Schirmung mit der Leiterplatte verbunden 
werden kann und schützt zugleich vor einem Kurzschluss.
Danach wird die Ummantelung der Seele 1-2mm bis vor der Schirmung 
entfernt und verzinnt und anschließend auf die Leiterplatte verlötet.
Noch besser ist, allerdings wird vielen das notwendige Werkezug dafür 
fehlen, die Seele nicht zu verlöten sondern mit einer Hülse zu 
vercrimpen. Bei den RG174-Steckern/Buchsen ist eine solche Hülse 
beigelegt, um das Geflecht mit dem Stecker/der Buchse zu vercrimpen. 
Diese kann anschließend mit der Leiterplatte verlötet werden. Das schont 
den Kunststoff noch besser.
Die Leiterplatte hat an ihrem hinteren Ende zwei Bohrungen, um nach dem 
Verlöten der Kabel mit der Leiterplatte einen schmalen Kabelbinder als 
Kabelfixierung einzufädeln, ohne das er sich verschiebt.

Schönen Abend, branadic

von Michael D. (mike0815)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

nabend allerseits,

mir ist da gerade was eingefallen, evtl. ginge auch einen 
"Aderendhülse"?!?
Die könnte so fast Jeder in der Kiste haben.
Hier mal ein Foto von einer schnellen Aktion, ist übrigens ein 
RG174-Kabel!

Gruß Michael

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ich habe eine neue Version der Dokumentation hochgeladen:

http://welecw2000a.sourceforge.net/docs/Hardware/Aktiver_Tastkopf_mit_OPA659.pdf

Zusätzlich hinzugekommen ist die Messung mit einem 1 MΩ-Tastkopf 
bestehend aus einer Parallelschaltung zweier 1.6 MΩ : 200 kΩ 
Widerstände. Weiterhin ist die Darstellung der steigenden und fallenden 
Flanke des 1.025 MΩ-Tastkopfs hinzugekommen.
Es ist kein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Tastköpfen 
erkennbar.
Aber seht selbst.

Die 5 Tastköpfe mit 1.025MΩ für diejenigen die sich gemeldet haben sind 
fertig aufgebaut. Sobald das Geld eingetroffen ist gehen sie zur Post.

branadic

von Michael D. (mike0815)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Andre,
es wäre evtl. etwas übersichtlicher, wenn du den Dokumenten-Updates 
andere Namen geben würdest.

...ausserdem weiß man dann, was man hat und was nicht?!?
Ein Beispiel mal als Anhang.

Gruß Michael

PS. Fein, das die Schaltungen fertig sind, vielen Dank schon mal für 
deine Mühe im Voraus, bin schon ganz gespannt!

Dann mal los mit der Überweisung, meine müsste schon da sein!

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Zusätzlich hinzugekommen ist die Messung mit einem 1 MΩ-Tastkopf
> bestehend aus einer Parallelschaltung zweier 1.6 MΩ : 200 kΩ
> Widerstände. Weiterhin ist die Darstellung der steigenden und fallenden
> Flanke des 1.025 MΩ-Tastkopfs hinzugekommen.
> Es ist kein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Tastköpfen
> erkennbar.
> Aber seht selbst.

Danke für die neuen Infos. Ich bin positiv überrascht, dass Fehlabgleich 
tatsächlich an der Serienschaltung der Eingangswiderstände lag. Wenn 
man's weiß, ist es auch völlig einleuchtend. Man muss "nur" erstmal die 
Idee haben.

Willst du die neu abgeglichenen Tastköpfe noch am ECL-Gatter testen? Das 
fände ich sehr interessant. In deinen Messungen hat das 1KHz-Rechteck 
eine Bandbreite von ca. 70 MHz, was den Tastkopf ja noch lange nicht 
ausreizt.

Ich fände es auch interessant, einen Vergleich zu sehen, wie sich das 
Signal des ECL-Gatters verhält, wenn du direkt über dem IC noch einen 
100n SMD-Kondensator einbaust. Vielleicht wird die Flanke dann weniger 
verbeult.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Michael D. schrieb:
> es wäre evtl. etwas übersichtlicher, wenn du den Dokumenten-Updates
> andere Namen geben würdest.

Da mittlerweile eine Versionnummer mit Datum auf der ersten Seite steht 
und neue Messungen einfach nur hinten angehängt wird, brauchst du dir 
den Datenmüll nicht antun. Wenn du die neuste Version herunterlädst hast 
du automatisch die alten Versionen gleich mit ;)

Alex H. schrieb:
> Man muss "nur" erstmal die
> Idee haben.

Genauso ist es. Mir schwirrte die Vermutung ja auch schon im Kopf, aber 
Johannes hat mich dann in meinen Gedanken noch mal bestätigt mit seiner 
Nachfrage und nun wissen wir, dass es so ist. Das erklärt auch, dass man 
in keiner der veröffentlichten Schaltungen eine Serienschaltung von 
Widerständen im Eingangsspannungsteiler sieht. Wieder was gelernt.

Alex H. schrieb:
> Willst du die neu abgeglichenen Tastköpfe noch am ECL-Gatter testen? Das
> fände ich sehr interessant.

Werd ich noch machen, aber schließlich ist der Tastkopf nicht mein 
Tagesgeschäft und so schaffe ich nicht alles so schnell, wie man das 
vielleicht gern hätte.

Gruß, branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ich habe einen weiteren Tastkopf aufgebaut, mit 3 MΩ : 750 kΩ. 
Widererwarten weißt dieser eine deutliche Zeitkonstante auf, die sich 
nicht kompensieren lässt. Es sind zwar nur zwei neue Bilder, aber 
entsprechend habe ich eine aktualisierte Version hochgeladen.

Für die Messungen am ECL-Gatter war noch keine Zeit.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

So, die bestellten Leiterplatten gehen morgen zum Briefkasten. Der ein 
oder andere sollte also seinen Tastkopf noch im Laufe der Woche im 
Kasten haben.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Die Leiterplatten sind heute an die betreffenden Leute raus.

Dann war heute Bescherung und meine gebrauchte P6205 ist eingetroffen. 
Entsprechend habe ich heute die für mich vorerst letzten Messungen 
durchgeführt und noch einige offene Punkte abgehandelt und 
Fragestellungen geklärt. Alles ist wie immer dokumentiert und findet 
sich hier:

http://welecw2000a.sourceforge.net/docs/Hardware/Aktiver_Tastkopf_mit_OPA659.pdf

Diskussionstechnisch ist dieser Thread ja mittlerweile eingeschlafen und 
die anfängliche Euphorie ist wie so oft wie weggeblasen. Ich hoffe das 
ändert sich wieder, wenn diverse Leute ihre Tastköpfe auf dem Tisch zu 
liegen haben.

Mein persönlich nächster Punkt den ich angehen werde ist ein Gehäuse und 
danach ein zusätzlicher, aufsteckbarer 10x Eingangsspannungsteiler, 
womit sich der Eingangsspannungsbereich auf ~200 V erweitern lassen 
sollte.

branadic

von Michael D. (mike0815)


Lesenswert?

Hallo Andre,

>Ich hoffe das
>ändert sich wieder, wenn diverse Leute ihre Tastköpfe auf dem Tisch zu
>liegen haben.

Stimmt!
... auspacken, konfektionieren, anschliesen, messen, vergleichen und 
dann schauen wir mal...

Hast du diese wieder per Warensendung verschickt? Das könnte dann noch 
dauern, dann sind die am WE noch nicht da.

Gruß Michael

von A. R. (redegle)


Lesenswert?

Ich habe zwar bis jetzt nur mitgelesen und nichts zum Thema beigetragen 
aber ich muss sagen:
"Echt Klasse!"

Das ist eins der oder sogar das beste/professionellste Projekt, dass ich 
in diesem Forum gelesen haben.

>Diskussionstechnisch ist dieser Thread ja mittlerweile eingeschlafen und
>die anfängliche Euphorie ist wie so oft wie weggeblasen. Ich hoffe das
>ändert sich wieder, wenn diverse Leute ihre Tastköpfe auf dem Tisch zu
>liegen haben.

Ich hoffe sehr stark, dass du dich von der eventuell fehlenden Euphorie 
nicht anstecken lassen wirst und so weiter machst!

PS
Das musste ich einfach mal los werden!

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Michael D. schrieb:
> ... auspacken, konfektionieren, anschliesen, messen, vergleichen und
> dann schauen wir mal...

Ich sag's mal vorsichtig, das Welec wird dadurch mitnichten zum 
Superscope ;)

Michael D. schrieb:
> Hast du diese wieder per Warensendung verschickt?

Nein, die sind als Brief im Luftpolsterumschlag raus. Warensendung wäre 
sogar teurer gewesen, hat mir die freundliche Postfrau verraten.

A. R. schrieb:
> Das ist eins der oder sogar das beste/professionellste Projekt, dass ich
> in diesem Forum gelesen haben.

Danke für die Blumensträuße, aber so hoch würd ich nicht stapeln wollen. 
Letztlich ist der gesamte Tastkopf ja so simpel, dass man sich fragen 
muss, warum TI nicht schon selbst unter die LowCost-Tastkopf-Produzenten 
gegangen ist, wenn sie schon so geniale Bausteine im Programm haben.
Natürlich bedeutet ein solcher Aufbau ein gewisses Maß an Zeit für 
Messung und Dokumentation und sicherlich auch mal den ein oder anderen 
Euro, aber der OpenSource-Gedanke bedeutet ja gerade, dass man mit 
anderen teilt und nicht nur einsackt.
Freut mich aber dennoch, wenn dir der Thread gefällt. Dann hat er seinen 
Zweck zum Teil erfüllt.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ich hab noch mal ein Update der Dokumentation hinterhergeschoben, damit 
man den ungefähren Impedanzverlauf des Tastkopfesüber die Frequenz 
abschätzen kann. Sicherlich für den ein oder anderen interessant.

branadic

von Michael D. (mike0815)


Lesenswert?

Hallo Andre,

branadic schrieb:
> Ich sag's mal vorsichtig, das Welec wird dadurch mitnichten zum
> Superscope ;)
>
Das erwarte ich auch nicht
Nur glaube ich, das die Welecköppe jetzt nicht der Reißer sind.

Ich habe da noch ein Testec (TT-LF 312), soll bei 1:1 eine Bandbreite 
bis 15MHz und bei 1:10 bis 150MHz haben.
Dann wäre da noch ein Eigenbau mit 50 Ohm Abschluß am Kopf(4x200 Ohm 
Stern) u. 976 Ohm in der mitte von der Tastspitze(ein mords Bremmel:( ), 
beide haben gegenüber dem Welec-Tastkopf (200MHz) schon mal schnellere 
Anstiegszeiten.
Deshalb fände ich den Vergleich mit deinem Aktive-Probe, der übrigens 
sehr gelungen ist(bei der wahnsinns Mühe, die du dir hier machst), schon 
sehr interessant!
Wir werden sehen.


> Nein, die sind als Brief im Luftpolsterumschlag raus. Warensendung wäre
> sogar teurer gewesen, hat mir die freundliche Postfrau verraten.

Da kann man mal sehen, die Frau war wirklich freundlich, wenn ich unsere 
Schnarchnasen dagegen sehe...
>
> A. R. schrieb:
>> Das ist eins der oder sogar das beste/professionellste Projekt, dass ich
>> in diesem Forum gelesen haben.
>
Das sehe ich auch so!!!

Gruß Michael

von Michael D. (mike0815)


Lesenswert?

Hallo Andre,

ich noch mal.
Mit welcher Kabellänge des RG174, hast du die Köpfe abgeglichen?
...bzw. wie ist das aktuelle Längenmaß des RG174?

Die Spannungsversorgung könnte man auch über eine abgeschirmte Leitung 
zuführen.
Das könnte man über ein 2 adriges, abgeschirmtes NF-Kabel realisieren, 
denke ich! Was hälst du von der Idee?

Gruß Michael

von Wigbert P. (wigbert) Benutzerseite


Lesenswert?

@branadic (Gast)

Zu Deiner Entlastung. Platine ist wohlbehalten angekommen.
Danke.
Gibst Du noch Hinweise zum Gehäuse?

Wigbert

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Meine Kabel sind alle inklusive Stecker 1m lang, das hat aber keinen 
Einfluss auf den Tastkopfabgleich!
Für die Spannungsversorgung habe ich, weil vorhanden, 6 adriges, 
ungeschirmtes Kabel und je zwei Adern pro Potential verwendet. Deswegen 
ist im Schirmpad für das RG174 auch ein etwas größeres, mittig 
angeordnetes Via.

Wigbert Picht-dl1atw schrieb:
> Zu Deiner Entlastung. Platine ist wohlbehalten angekommen.

Danke für den Hinweis.

Wigbert Picht-dl1atw schrieb:
> Gibst Du noch Hinweise zum Gehäuse?

Vorerst nicht, da muss ich erst ein ästhetisch und praktische Lösung im 
CAD finden, das kann dauern ;)

branadic

von mhh (Gast)


Lesenswert?

@ branadic

Mich hat die Postfrau heute auch belästigt. Großes Danke an Dich. :)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Heute postete jemand Kabelmodelle mit Verlusten in LTspice Yahoo:

These are 2 model card for a lossy delay line, one for 1 meter log RG62
cable and the other for a RG62 cable of the same length.
.model RG62 LTRA(len=1 R=100m L=389.2n C=45p)
.model RG58 LTRA(len=1 R=100m L=250n C=100p)
len is the length of the cable, R, L, C the resistance, the inductance,
the capacitance of 1 meter of cable respectively.
Regards.
Varoli

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Abdul,

wie du scheinbar nicht gesehen hast verwende ich bereits das Lossy 
Transmission Line Model in meiner Simulation, jedoch berücksichtigt 
dieses nicht die frequenzabhängige Kabeldämpfung.
Für das von mir verwendete RG174-Kabel (Bürklich 96 F 732) ist diese 
Kabeldämpfung im Model als Comment mit eingefügt.
Wenn es das täte, dann müsste ich bei 100m Kabel nun eine zusätzliche 
Dämpfung von 106dB am "Kabelausgang" sehen, tu ich aber nicht ;)
Demzufolge ist gezeigt, dass diese zusätzliche Dämpfung des Kabels nicht 
berücksichtig ist und das ist leider schade.
Das einzige was man sieht ist die minimale Fehlanpassung aufgrund der 
Kapazität von 103 pF/m.

Gruß, branadic

von branadic (Gast)



Lesenswert?

Das Problem bei dem LTRA-Model habe ich nun zwar formuliert, aber es 
gibt eine Workaround, damit diese zusätzliche frequenzabhängige 
Kabeldämpfung (Dielekktrische Verluste, Skineffekt) doch berücksichtigt 
wird (siehe Bild RG174_Model_Attentuation.PNG).
Schaut man sich nun den Frequenzgang von 100m RG174-Kabel an, dann sieht 
man sehr schön die zusätzliche Dämpfung entsprechend der Tabelle. Leider 
ist die Interpolation zwischen den Punkten nicht sehr schön, aber wir 
wollen auch nicht päpstlicher als der Papst sein ;)

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Dieser Thread interessiert mich nicht sonderlich. Sei mir nachgiebig, 
wenn ich da <mittlerweile> Blödsinn reinposte. Dachte, es hilft euch.

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Die Frage ist ja, was man in der Simulation mit so einem Modell 
eigentlich sehen möchte. Wie sich die frequenzabhängige Kabeldämpfung 
auf den gesamten Frequenzgang auswirkt ist ja eigentlich klar, man muss 
die Kabeldämpfung einfach zu der Dämpfung des Tastkopfs addieren.

Interessanter wäre es, herauszufinden, wie sich die Kabel-Eigenschaften 
auf das Einschwingverhalten und die Anstiegszeit auswirken. So wie ich 
das sehe, hilft hier dieses Modell auch nicht weiter.

Ich kann das Model aus deinem Link nicht herunterladen 
(Passwortabfrage); ich würde gern mal versuchen, ob ich das irgendwie 
mit LTSpice zum laufen bringen kann.

von Wigbert P. (wigbert) Benutzerseite


Lesenswert?

Hi,

ich wollte das o.g. RG174 bei Bürklin bestellen.
Hat jemand noch Interesse?
Bei 10m wäre das ja schon günstiger.

Wigbert

von Christoph H. (wtzm)


Lesenswert?

Hallo mitsammen,
ich verwende ein Oszi, das keine Möglichkeit einer eingebauten 50 Ohm 
Terminierung bietet und bin jetzt am Überlegen wie ich das am besten 
realisieren könnte.
Prinzipiell hätte ich das vom Tastkopf kommende Kabel mit einem BNC 
Stecker versehen und über ein Buchse-Stecker-Buchse T-Stück am Oszi 
angeschlossen.

An die so noch freie Buchse könnte man
(1) einen Ethernet Abschlusswiderstand hängen (bei dem allerdings nicht 
klar ist bis zu welcher Frequenz der noch wirklich einen korrekten 
Abschluss darstellt);
(2) die Abschlusswiderstände als SMD 4x200 Ohm direkt auf/in die freie 
Buchse löten oder
(3) überhaupt gleich ein automatisch terminierendes T-Stück (Widerstand 
integriert, wird aktiv sobald zumindest eine Buchse nicht mit einem 
Stecker belegt ist) nehmen.

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Die einfachste Lösung wäre so ein Durchgangs-Abschlusswiderstand:

http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=444;GROUP=D169;GROUPID=4043;ARTICLE=5648;START=0;SORT=artnr;OFFSET=16;SID=31puY0uqwQAR8AAB0febEa8a2153efc5ed55387a9ec35a664ebb9

Der ist immerhin bis 1 GHz angegeben, ist aber sicherlich kein High-End 
Bauteil.

Wenn es billiger sein soll, dann eine der Lösungen (1) und (2). Das 
automatisch terminierende T-Stück ist bestimmt auch nicht so ganz 
billig.

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Ich bin jetzt übrigens auch stolzer Besitzer eines branadic - 
Tastkopfes. Sieht wirklich sehr schön aus, gute Arbeit.
Ich muss mir jetzt erst mal ein Kabel und eine Spannungsversorgung dran 
basteln, dann werde ich ihn mal testen.

@Wigbert: Wenn du nur einen Meter oder so brauchst, dann könnte ich dir 
ein Stück abgeben, ich hab hier 5m rumliegen, ist allerdings eines von 
Reichelt.

Der Aufdruck ist "RKI-Electronic RG 174U", ich hab keine Ahnung, ob das 
von der Qualität mit dem von Bürklin vergleichbar ist.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> Ich muss mir jetzt erst mal ein Kabel und eine Spannungsversorgung dran
> basteln, dann werde ich ihn mal testen.

Und ist einer der Tastkopf bereits mit Kabeln bestückt und gibt es schon 
erste Erfahrungsberichte?
Ich hab gestern ein wenig am Gehäuse gezeichnet und ich denke, es geht 
in die richtige Richtung. Es wird aber noch wenig dauern, bis ich 
richtig zufrieden bin.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> Wenn du nur einen Meter oder so brauchst, dann könnte ich dir
> ein Stück abgeben, ich hab hier 5m rumliegen, ist allerdings eines von
> Reichelt.

Hallo Johannes,

das Problem bei Reichelt ist, dass in den meisten Fällen das Datenblatt 
nicht zum angeboten Artikel passt. Eine Diskussion zu der Qualität der 
Produkte gibt es ja bereits hier im Forum, wobei ich das Gefühl nicht 
loswerde das das eher mit dem Verkauf von Reichelt zu tun hat. Die 
Qualität war schon mal deutlich besser.

Bei Bürklin lässt sich ja nun offensichtlich auch als Privatkunde 
bestellen, einen neuen Internetauftritt haben sie auch, daher würde ich 
eher solche Quellen bevorzugen.
Das garantiert dir auch, dass du genau das bekommst, was du willst und 
keinen Ersatzartikel, der dann die Spezifikationen nicht erfüllt.

Im Übrigen würde ich auch lieber auf eine Durchgangsterminierung eines 
Markenherstellers zurückgreifen, wie z.B. HZ22 von Hameg. Der kostet 
zwar 18,-€ zzgl. Mwst. allerdings dürften sich die Mehrkosten in der 
Qualität bemerkbar machen.
Ich weiß nicht wie die Qualität der Durchgangsterminierungen von 
Reichelt ist, aber von den BNC-Steckern\Buchsen bin ich selbst nach 
eigener Erfahrung wenig begeistert und das kann man auch immer wieder 
lesen.
Möglich das das bei diesem Durchgangsabschluss das gleiche ist.

Daher sollte man nicht an der falschen Stelle sparen und lieber die 
21,42€ für einen einzelnen Durchgangswiderstand investieren.

Anbieter gibt es viele: Datatec, Conrad und viele viele andere mehr

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Hm ja. Nicht ganz falsch. Reichelt läßt sich zu oft von den Chinesen 
bequatschen. Eine gewisse Qualität brauch ihren Preis.

Wobei man sagen muß, das BNC prinzipiell eh nur für ca. 1GHz gedacht 
ist.

von Johannes (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

> Und ist einer der Tastkopf bereits mit Kabeln bestückt und gibt es schon
> erste Erfahrungsberichte?

Ja, mein Tastkopf läuft. Der Tip von Kupfer Michi mit der 
selbstklebenden Kupferfolie war echt gut, hat super funktioniert.

Als Stromversorgung hab ich mir eine kleine Schaltung aus einem 
DC/DC-Wandler (TMR2423) mit +/- 15V Ausgang und zwei Linearreglern 
(7805/7905) gebastelt. Damit bekommt man eine potentialfreie +/- 
5V-Versorgung, die man mit irgend einem Netzteil mit 10..36V 
Ausgangsspannung speisen kann. Die Bauteile hatte ich gerade da, evtl. 
würde es nur mit einem +/- 5V DC/DC-Wandler (ohne Linearregler) auch 
funktionieren.

Wichtig ist, dass man genügend Keramik-Kondensatoren und Feritte 
einbaut, sonst sieht man die Taktfrequenz des DC/DC-Wandlers im 
Ausgangssignal.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Johannes,

warum hast du nicht das Via für den Masseanschluss verwendet, dass sich 
in der Massefläche für den Schirm des Koax-Kabels befindet? Dafür war 
das vorgesehen. :)

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Ich habe jetzt erst gesehen, dass Du die Stromvesorgung von "unten" 
drangelötet hast...

Das Koax-Kabel habe ich zuerst angelötet, danach wollte ich diese 
Lötstelle nicht nochmal warm machen. Es hat aber so auch gut 
funktioniert.

von Michael D. (mike0815)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Allerseits,

auch ich habe den Tastkopf am Samstag in Empfang nehmen dürfen.
Einen dicken Dank an Andre, hast du alle Bröckchen selbst verlötet? Auf 
jeden Fall, ein kleines Kunstwerk und nett anzusehen.

Ich habe die Version mit der Aderendhülse gewählt, denke das ist mir 
ganz gut gelungen, siehe Shots!
Für die Massezuführung habe ich das untere Via verwendet.
Konfektionierung:
1. Spannungsversorgung mit Masse
2. RG174 Masse u. dann Seele angelötet.

Ich will mal schauen, wie ich mit meinen bescheidenen Mitteln, ein paar 
Vergleichsmessungen gebacken bekomme.
1kHz Probsignal vom Oszi und von...bis 1MHz Rechteck, Sinus stehen mir 
zur Zeit zur Verfügung.
Da wäre noch der Frequenzvervielfacher ICS511 mit Quarzbestückung, mal 
schauen, ob ich da was ansehnliches liefern kann.

Die Versorgungsleitung ist ebefalls konfektioniert und habe das mal kurz 
angetestet, der Opa659 hat ja einen guten Hunger mit 2x 30mA (+ GND - 
5V), kommt das hin?

Gruß Michael

Edit: Entschuldigt die schlechte Bildqualität, ist mit dem Handy u. Lupe 
Fotografiert!

von A. R. (redegle)


Lesenswert?

Ich wollte mal Fragen, wie viele Exemplare noch existieren.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

eine genaue Zahl kann ich im Moment nicht nennen, aber einige wenige 
unbestückte Leiterplatten sind noch vorhanden.
Bei ausreichender Nachfrage bin ich aber durchaus bereit auch das 
Redesign der Leiterplatte noch einmal zu bestellen. Bisher blieb der 
große Ansturm aber aus, sodass ich hier noch keinen Handlungsbedarf sah.
Anfragen stellt ihr aber bitte direkt per Mail und nicht hier übers 
Forum.

Das Feedback auf die verschickten Leiterplatten hat sich ja auch eher in 
Grenzen gehalten. Zwei Briefe bin ich aber noch schuldig. Die werfe ich 
morgen in den Briefkasten, sodass diese auch im Laufe der nächsten Woche 
ihre Besitzer erreichen sollten.

branadic

von Dennis (Gast)


Lesenswert?

Hi,

haben eigentlich die Leute, die Leiterplatten bei branadic bestellt 
hatten, noch eigenständige Messungen durchgeführt? Gibt es da 
bestätigende oder nicht bestätigende Vergleichsmessungen?
Kann vielleicht noch mal jemand den Frequenzgang des finalen Tastkopfes 
zeigen, vielleicht auch in Gegenüberstellung mit der Simulation, um zu 
sehen wie gut die Simulation den tatsächlichen Tastkopf abbildet.
Das Verhalten der Serienschaltung der Widerstände im 
Eingangsspannungsteiler wurde ja so nicht in der Simulation 
wiedergespiegelt, wahrscheinlich weil die Parasitics nicht 
berücksichtigt worden oder im Datenblatt der Widerstände diese nicht mit 
angegeben sind um sie zu berücksichtigen.
Wieviele Leute haben denn jetzt überhaupt schon Leiterplatten, weil du 
was von >>der große Ansturm blieb aus<< geschrieben hast? Ich meine, für 
so wenig Geld bekommt man nicht mal einen halbwegs vernünftigen passiven 
Tastkopf. Sicherlich kann man ohne zusätzlichen Attentuator nicht mit 
dem Tastkopf aufs Lichtnetz, aber dennoch kann ich nicht ganz 
nachvollziehen warum da jetzt keine "Stückzahlen" umgesetzt werden.
Oder handelt es sich hier wieder über das typische 
Mikrocontrollerphänomen, wo anfangs alle ganz laut >>juhu<< schreien und 
>>musst du unbedingt weiterverfolgen, wir sind ganz gespannt wie es 
weiter geht<< und wenn die Entwicklung abgeschlossen ist, das "Produkt" 
steht will's keiner haben? Geht es mal wieder nur um eine gute 
Geschichte an der andere mitfiebern, weil sie gern was zu lesen haben?
Ich drück dir jedenfalls ganz fest die Daumen, dass sich ausreichend 
Leute gefunden haben die zumindest eine Tastkopfleiterplatte haben 
wollten.

MFG, Dennis

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> haben eigentlich die Leute, die Leiterplatten bei branadic bestellt
> hatten, noch eigenständige Messungen durchgeführt? Gibt es da
> bestätigende oder nicht bestätigende Vergleichsmessungen?

Ich habe eine Platine, die funktioniert auch. Die Anstiegszeit konnte 
ich noch nicht überprüfen, da ich keine geeigneten Messgeräte zur 
Verfügung habe. Ich hoffe aber, dass ich in nächster Zeit mal an einen 
Pulsgenerator mit Anstiegszeit im Bereich < 300 ps und entsprehendes 
Oszi rankommen werde, dann werde ich so eine Messung machen.

> Kann vielleicht noch mal jemand den Frequenzgang des finalen Tastkopfes
> zeigen

Das habe ich versucht, muss aber meinen Messaufbau noch verbessern, bis 
jetzt waren die Messwerte nicht sauber reproduzierbar.

> Ich meine, für so wenig Geld bekommt man nicht mal einen halbwegs
> vernünftigen passiven Tastkopf.

Das ist schon richtig, aber hier bekommst man ja auch "nur" eine 
Platine, ohne Gehäuse, Abschirmung, Netzteil, Leitung, Garantie, ...

> aber dennoch kann ich nicht ganz nachvollziehen warum da jetzt keine
> "Stückzahlen" umgesetzt werden.

Wenn man dann die Arbeitszeit rechnet, die man braucht, um daraus einen 
"richtigen" Tastkopf zu bauen, dann ist der Unterschied zu einem 
komerziellen Tastkopf nicht mehr so groß.
Einen aktiven Tastkopf mit 1 GHz Bandbreite bekommt man neu immerhin für 
ca. 500 Euro; da verstehe ich schon, warum so mancher eher ein 
Fertigprodukt kauft.

Man könnte das auch anders formulieren:
Wenn Branadic daraus ein kommerzielles Produkt machen würde, was wäre 
der Verkaufspreis für einen komletten Tastkopf mit allem Zubehör?

von Christoph H. (wtzm)


Lesenswert?

Habe auch ein Exemplar dieses Tastkopfs; ich muss noch warten bis ich 
alle Teile für Stromversorgung, Kabel, etc. beisammen habe. Verifikation 
der Messungen kann ich nicht durchführen, mir fehlt einfach das 
Equipment dazu - sollte sich allerdings mal eine Gelegenheit dazu 
ergeben, werd ich das auf jeden Fall nachholen.

von Eric (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Mein Tastkopf ist jetzt zum Testen soweit fertig geworden und 
funktioniert spitze.
Ich hatte nur die Platine und den OPV bekommen und musste mit den 
Widerständen etwas improvisieren, was ja auch geht.
Damit bekommt man vielleicht nicht den perfekten Abgleich hin, den 
branadic akribisch geschafft hat (Hut ab!! André), aber ich denke, gut 
sollte es auch werden. Als Tastspitzen habe ich Messtaster genommen, die 
man bei der Platinenprüfung etc. verwendet, deren Vorteil ist, die 
federn und geben dennoch einen super Kontakt.
Angeschlossen wurde ein kurzer Koax-Semirigid Stummel an dessen hinterem 
Ende eine SMA-Buchse sitzt, diese ist dann wieder mit einem Messkoax 
verbunden was die Verbindung zum Scope herstellt.
Die Spannungsversorgung kommt aus einem Doppelnetzteil.

Eric

von Eric (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier nun noch ein paar Messungen:
Ein 25MHz Rechtecksignal (TCXO) wird in einen ECL-Zweig geschickt, 
ähnlich dem, der von branadic beschrieben wurde, damit sollten Flanken 
im ps Bereich möglich werden.
Das Signal wurde dann in einen MCL-Splitter SCP-2-1 geleitet der auf der 
einen Seite direkt auf ein Sampling-Scope mit 50Ohm Abschluss(rot) geht 
und auf der anderen Seite mit 50Ohm abgeschlossen war.
Die Messspitzen greifen dann hier das Vergleichssignal ab und es wird 
dann zum 2-ten Kanal des Scopes (gelb) geschickt (auch wieder mit 50OHm 
Abschluss).

Man sieht, dass mein Teilerverhältnis nicht exakt 0.2 ist (macht aber 
für den Test nichts) und dass das Originalsignal und die Messung etwas 
Überschwingen zeigen, die aber ziemlich gleich sind (was für die Güte 
des Tastkopfes spricht).
Die Anstiegszeit ist so rund 500ps und auf beiden Kanälen gleich.
Auf dem Scope sähe man eine leichte Phasenverschiebung zwischen beiden 
Kanälen (die ich weggetrimmt habe), die von den Laufzeiteffekten im OPV 
herrührt.

Dies ist eine sehr schöne Entwicklung, danke André, dass ich teilnehmen 
durfte !!

Eric

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Eric,

es freut mich vergleichende Messungen sehen zu können. Ein 
Samplingoszilloskop ist natürlich eine feine Sache, mit der ich leider 
nicht aufwarten kann. Um so schöner ist es, wenn nun doch solche 
Ergebnisse zustande kommen.
Rund 500ps, sicherlich ist es etwas mehr, zeigen im Prinzip die 
Kleinsignalbandbreite des OPV von 650 MHz, die bei Großsignal auf 575 
MHz sinkt.

Was das Gehäuse anbelangt, so bin ich in den letzten Wochen leider nicht 
dazu gekommen daran weiter zu arbeiten, weil andere, wichtigere Aufgaben 
meine Zeit gefordert haben. Deswegen war es allgemein etwas ruhig um 
mich. Das heißt aber nicht, dass ich das Thema nicht noch 
weiterverfolge. Auf kurz oder lang wird da noch etwas entstehen, 
begonnen habe ich bereits.

Ich habe jedoch nicht vor daraus, wie weiter oben angesprochen, ein 
kommerzielles Produkt zu stricken. Das lohnt sich für mich schlichtweg 
nicht und zieht auch einen enormen Rattenschwanz nach sich. Was maximal 
im Bereich des Möglichen liegt ist, dass ich die Leiterplatten und ein 
Gehäuse anbiete. Alles im Umfang eines Hobbies.
Ich habe auch nicht die Zeit und Möglichkeiten ein entsprechendes 
Zubehörpaket zu schnüren. Darüber hinaus würde es auch den Rahmen eines 
solch offen gestalteten Projektes sprengen. Immerhin ist das Topic 
"Eigenbautastköpfe".

Gruß, branadic

von Eric (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo branadic,

branadic schrieb:
> Ein
> Samplingoszilloskop ist natürlich eine feine Sache, mit der ich leider
> nicht aufwarten kann.
Ich Denke Dein TEK ist auch so ein Teil und dazu noch etwas komfortabler 
als mein 300€ 4GHz Sampler :-)

branadic schrieb:
> Rund 500ps, sicherlich ist es etwas mehr, zeigen im Prinzip die
> Kleinsignalbandbreite des OPV von 650 MHz, die bei Großsignal auf 575
> MHz sinkt.
Ich habe mit meinen Mitteln mal die Bandbreite ermittelt (siehe Bild)
Ich denke so 500MHZ ist eine "faire" Angabe, klar -3dB ist >700MHz

Dann habe ich noch versucht, die Eingangskapazität des TK zu bestimmen.
Ich komme so (bei mittleren Frequenzen) auf 1.25pF.
Die geneigten Leser mögen die blaue Kurve des VNWA Diagramms betrachten! 
(man sieht sonst noch S11 und ein Smith-Chart)
Zieht man die Kapazität ab, die die relativ langen Prüfstifte mit sich 
bringen (gerechnet 0.39pF) gemessen 0.56pF, dann kann ich die <1pF in 
branadic Specs bestätigen.
Aber mit solchen "bequemen" Messstiften landet man halt bei den 1.25pF.
...was immer noch sehr gut ist!

branadic schrieb:
> Was das Gehäuse anbelangt, so bin ich in den letzten Wochen leider nicht
> dazu gekommen daran weiter zu arbeiten,
wäre toll, wenn Du den Sack auch noch zu machen könntest...dann wäre die 
Lösung richtig "rund" !!

Eric

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Danke für den indirekten Tipp mit dem USB-Sampler. 4GHz für 350$ ist 
doch ein Wort, wenn man sich den Beschränkungen eines Samplers bewusst 
ist.

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Luk4s K. schrieb:
> Danke für den indirekten Tipp mit dem USB-Sampler. 4GHz für 350$ ist
> doch ein Wort, wenn man sich den Beschränkungen eines Samplers bewusst
> ist.

Aber ACHTUNG der Entwickler ist mit seiner SW noch nicht fertig !!

Eric

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Eric schrieb:
> Luk4s K. schrieb:
>> Danke für den indirekten Tipp mit dem USB-Sampler. 4GHz für 350$ ist
>> doch ein Wort, wenn man sich den Beschränkungen eines Samplers bewusst
>> ist.
>
> Aber ACHTUNG der Entwickler ist mit seiner SW noch nicht fertig !!
>
> Eric

Ob man ihn zur Offenlegung der USB-Schnittstelle überreden könnte? ;)

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Eric schrieb:
> Ich Denke Dein TEK ist auch so ein Teil und dazu noch etwas komfortabler
> als mein 300€ 4GHz Sampler :-)

Hallo Eric,
nein das Tek ist ein Digitales Phosphor Oszillsokop mit 1GHz 
Analogbandbreite und 5GS/2,5GS.

Bei dem Sampling Oszi handelt es sich offenbar um dieses Gerät hier?

http://www.fastsampling.com/Products/DS800/DS800Manual14.pdf

Die Messungen sehen soweit sehr gut aus und bestätigen damit meine 
Messungen. Sehr schön, auf solche Messungen hatte ich die ganze Zeit 
gewartet.

Auch die Messung der Eingangskapazität gefällt mir.
Ich gehe davon aus, dass du zuvor auf das Messkoaxkabel kalibriert hast 
und anschließend die Tastkopfplatine samt kurzem Koax-Semirigid Stummel 
vermessen hast?
Diese Messung hat natürlich den Vorteil, dass man die Fehlanpassung des 
Kabels zuvor wegkalibriert hat. Eventuell sollte man die Leiterplatte 
hier grundsätzlich mit einem entsprechend gewinkelten SMA oder 
SMB-Anschluss bestücken. Das hätte den Vorteil, dass wirklich nur noch 
der "Fehler" des Tastkopfes zum Tragen kommt.

Ich danke dir jedenfalls für deine Messungen.

branadic

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Hallo branadic,

branadic schrieb:
> nein das Tek ist ein Digitales Phosphor Oszillsokop mit 1GHz
> Analogbandbreite und 5GS/2,5GS.
wenn Du ganz genau hinter die Kulissen des TEK schaust, dann sind Dein 
TEK und mein Sampler sehr verwandt :-)

branadic schrieb:
> Bei dem Sampling Oszi handelt es sich offenbar um dieses Gerät hier?
>Jepp, aber beachtet mein "C A V E" !!

branadic schrieb:
> Sehr schön, auf solche Messungen hatte ich die ganze Zeit
> gewartet.
das war mir klar und den meisten hier fehlen offenbar die Möglichkeiten, 
daher dachte ich, hier einspringen zu müssen, obwohl Deine präzisen 
Messungen selbst ihre Sprache sprechen !!

branadic schrieb:
> Auch die Messung der Eingangskapazität gefällt mir.
> Ich gehe davon aus, dass du zuvor auf das Messkoaxkabel kalibriert hast
> und anschließend die Tastkopfplatine samt kurzem Koax-Semirigid Stummel
> vermessen hast?
>Jepp, ich habe den VNWA so kalibriert, dass die CAL-Plane genau so liegt dass ich 
die Messspitzen drauf setzen kann und damit die "richtigen" Messwerte bekomme !!

branadic schrieb:
> Diese Messung hat natürlich den Vorteil, dass man die Fehlanpassung des
> Kabels zuvor wegkalibriert hat.
Hier verstehe ich Dich nicht ganz, dies ist eine S11 Messung (also 
Reflektion)
Da brauche ich nicht einmal das Koax hinten anzuschliessen (wenn der OPV 
genügend entkoppelt, was er tut), aber anschliessen macht auch nichts 
(entkoppelt ja genügend)!
Ich messe also voll mit den langen Messspitzen auf einen 
"einkalibrierten" Gegenstecker und sehe so wie die Messspitzen mit 
nachgeschaltetem Teiler und OPV reflektieren, daraus kann man dann 
leicht das Eingangs-C ausrechnen, das Smith zeigt ein wenig auch, was 
man da sieht!
...brauchst Du ein Bild des Messaufbaus ?

branadic schrieb:
> dass wirklich nur noch der "Fehler" des Tastkopfes zum Tragen kommt.
ist mir jetzt nicht ganz klar, mache mal bitte eine Skizze

Eric

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Eric,

du gehst direkt mit deinem kurzen Stummel Semigrid-Kabel mit SMA-Stecker 
für die Messung auf den VNWA oder?
Ich war davon ausgegangen, dass du dazwischen noch ein weiteres 
Koaxkabel hast, was in den meisten Fällen zu weiteren Fehlanpassungen 
und Reflektionen führt, auch wenn diese sehr gering sind.
Wenn man nun aber wie bei dir einen kurzen Stummel Semigrid mit Stecker 
oder gleich eine Buchse (SMA oder SMB) auf der Platine vorsieht, dann 
kann man das Messgerät auf das Koaxkabel kalibrieren und anschließend 
den reinen Tastkopf mit dem kurzen Semigridstummel vermessen und kann so 
den reinen Einfluss des Tastkopfes unabhängig vom Koaxkabel 
verdeutlichen.
Bei der S11-Messung ist dies nicht notwendig, das stimmt wohl, jedoch 
bei S21.
Sprich, dieses Vorgehen könnte bei der Messung des Frequenzgangs 
interessant sein.
So kann man den Frequenzgang des Tastkopfes unabhängig vom nachfolgenden 
Koaxkabel zeigen, denn hier wird jeder was anderes verwenden.
Ich werde also in der neuen Revision der Tastkopfleiterplatte einen 
gewinkelten Print-Koaxanschluss vorsehen.
Scheint ja teilweise auch so bei den großen Herstellern so gemacht zu 
werden.

Eric schrieb:
> Angeschlossen wurde ein kurzer Koax-Semirigid Stummel an dessen hinterem
> Ende eine SMA-Buchse sitzt, diese ist dann wieder mit einem Messkoax
> verbunden was die Verbindung zum Scope herstellt.

branadic

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Hallo branadic,

branadic schrieb:
> du gehst direkt mit deinem kurzen Stummel Semigrid-Kabel mit SMA-Stecker
> für die Messung auf den VNWA oder?
Ja, genau. Für die Transmissionsmessung habe ich mir eine SMA-Buchse 
gebaut die auf der Rückseite 2 Buchsen hat, in die ich die 
Tastkopfspitzen einstecken kann und verbinde diese Seite mit dem TX-Port 
des VNA und das andere Ende mit dem kurzen Semirigid-Kabel an das 
RX-Port des VNA.

branadic schrieb:
> Ich war davon ausgegangen, dass du dazwischen noch ein weiteres
> Koaxkabel hast, was in den meisten Fällen zu weiteren Fehlanpassungen
> und Reflektionen führt, auch wenn diese sehr gering sind.
ja, ich habe davon geschrieben, weil dies das Koax-Kabel ist, welches 
ich zum Anschluss an das Scope verwende. Ich hätte ja sonst keine 
Flexibilität in der Leitungslänge.
Aber für die VNA-Messungen habe ich es wie oben beschrieben gemacht.

branadic schrieb:
> Wenn man nun aber wie bei dir einen kurzen Stummel Semigrid mit Stecker
> oder gleich eine Buchse (SMA oder SMB) auf der Platine vorsieht, dann
> kann man das Messgerät auf das Koaxkabel kalibrieren und anschließend
> den reinen Tastkopf mit dem kurzen Semigridstummel vermessen und kann so
> den reinen Einfluss des Tastkopfes unabhängig vom Koaxkabel
> verdeutlichen.
>Jepp, das kann man so machen

branadic schrieb:
> Ich werde also in der neuen Revision der Tastkopfleiterplatte einen
> gewinkelten Print-Koaxanschluss vorsehen.
> Scheint ja teilweise auch so bei den großen Herstellern so gemacht zu
> werden.
habe ich so zwar noch nicht gesehen, aber die Idee ist gut

Eric

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

es wird notwendig, dass ich neue Leiterplatten der Tastköpfe bestelle. 
Wie bereits angekündigt wird die nächste Version über einen 
SMA/SMB-Anschluss verfügen. Somit lässt sich dann auch der Frequenzgang 
Kabel und Kabel mit Tastkopf vergleichen, was sicherlich vorteilhaft ist 
und zudem die Möglichkeit eröffnet auf fertig vorkonfektionierte Kabel 
zurückzugreifen.

Daher nun die Frage in die Runde: Wer möchte noch Leiterplatten?

Bei Interesse einfach an branadic@users.sourceforge.net schreiben.

branadic

von Johannes (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

ich hab jetzt auch mal eine Frequenzgang-Messung gemacht. Dazu habe ich 
einen Spectrum-Analyser mit Tracking-Generator verwendet.

Mein Tastkopf hat eine RG174 Leitung mit ca. 1,5 m Länge; um den 
Einfluss der Leitung zu kompensieren, habe ich zuerst nur eine 
RG174-Leitung gleicher Länge genommen und damit eine Frequenzgangmessung 
gemacht und diese als Referenzkurve gespeichert.

Für die Messung mit dem Tastkopf habe ich die Differenz zur 
Referenzmessung berechet, man sieht also direkt den Frequenzgang das 
Tastkopfes ohne den Einfluss der Leitung.

Der Frequenzgang entspricht ungefähr der Messung von Eric, bis ca. 450 
MHz ist die Abweichung < 1dB.
Mit RG174-Leitung kommt noch eine kleine frequenzabhängige Dämpfung 
dazu, die im Bereich von 0 bis 400 MHz um etwas 1 dB zunimmt.

Statt der Prüfspitze habe ich einen versilberten Kupferdraht mit 1 mm 
Durchmesser (von Reichelt) verwendet. Den habe ich an eine SMA-Buchse 
angelötet, so dass man den Tastkopf drauf stecken kann; das funktioniert 
ziemlich gut. An der SMA-Buchse sind vier Widerstände mit jeweils 200 
Ohm als 50 Ohm Abschluss angelötet.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Johannes,

danke auch für deine Messung, wobei mir die Welligkeit nicht so recht 
gefallen mag. Aller Wahrscheinlichkeit nach sieht man hier noch den 
Einfluss des Kabels, denn das produziert, wenn man es mal ganz für sich 
betrachtet, dieser unschönen Wellen über den Frequenzgang.
Ich wage nicht zu beurteilen, wie gut oder schlecht das RG174-Kabel von 
Reichelt ist, sicherlich lässt die Qualität aber doch zu wünschen übrig.
Unter Umständen kommt die Welligkeit aber auch von deinem SMA-Buchse mit 
den Widerständen. Ist die auch von Reichelt?
Ein einfacher Test könnte hier Aufschluss geben. Kannst du eventuell die 
Reflektion durch deine SMA-Buchse mit den Widerständen messen? 
Anschließend die Messung mit angeschlossenem Tastkopf wiederholen. Dann 
wüsste man mehr.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> .. wobei mir die Welligkeit nicht so recht gefallen mag

Du meinst vermutlich die Welligkeit bei höheren Frequenzen (> 500 MHz)?

Die hängt vermutlich schon mit der Leitung zusammen, aber in diesem 
Frequenzbereich ist es eigentlich nicht so sinnvoll, mit diesem Tastkopf 
zu arbeiten.

Vielleicht sollte im Tastkopf noch ein passiver Tiefpass mit 
Grenzfrequenz irgendwo oberhalb von 500 MHz eingebaut werden, so dass 
hier das Signal stärker gedämpft wird. Ich hab die Übertragungsfunktion 
auch noch für größere Frequenzen gemessen, die Welligkeit wird immer 
größer, je höher die Frequenz wird.

> Ich wage nicht zu beurteilen, wie gut oder schlecht das RG174-Kabel von
> Reichelt ist, sicherlich lässt die Qualität aber doch zu wünschen übrig.

Ich hab wie gesagt eine Vergleichsmessung nur mit einem RG174-Kabel vom 
gleichen Typ und gleicher Länge gemacht, also ohne Tastkopf. Das habe 
ich mit einer identischen SMA-Buchse angeschlossen, natürlich ohne die 
Abschlusswiderstände. Dabei war auch eine leichte Welligkeit zu sehen, 
aber wesentlich schwächer.

Kann hier der Ausgangswiderstand des Tastkopfes einen Einfluss haben. 
Vermutlich wird der bei höheren Frequenzen nicht mehr genau 50 Ohm 
haben. Ich könnte mal einen Abschwächer direkt am Tastkopfausgang 
einbauen, dadurch sollte dieser Effekt verschwinden. Das wäre mit einer 
SMA-Buchse auf der Tastkopfplatine ziemlich einfach zu machen.

Vielleicht kann Eric seine Messung mal mit einem längeren RG174-Leitung 
am Tastkopf machen, um zu sehen, ob dann diese Welligkeit auch auftritt?

> Unter Umständen kommt die Welligkeit aber auch von deinem SMA-Buchse mit
> den Widerständen. Ist die auch von Reichelt?
> Ein einfacher Test könnte hier Aufschluss geben. Kannst du eventuell die
> Reflektion durch deine SMA-Buchse mit den Widerständen messen?

Das könnte schon sein. Allerdings habe ich keine Möglichkeit, die 
Reflexion zu messen. Aber ich werde die Zuleitung vom Generator-Ausgang 
zur SMA-Buchse mal ganz kurz machen, dann müsste die Welligkeit ja 
verschwinden, wenn das die Ursache ist.

von EMU (Gast)


Lesenswert?

Hallo Johannes,

schöne Messungen, die Du da gemacht hast

Johannes schrieb:
> Vielleicht sollte im Tastkopf noch ein passiver Tiefpass mit
> Grenzfrequenz irgendwo oberhalb von 500 MHz eingebaut werden, so dass
> hier das Signal stärker gedämpft wird. Ich hab die Übertragungsfunktion
> auch noch für größere Frequenzen gemessen, die Welligkeit wird immer
> größer, je höher die Frequenz wird.
Wir sind hier bei >500MHz, nichts ist geschirmt, z.T. die Impedanzen 
hoch, da "hüpft" die HF mal gerne über die Platine weg
da sind mit Sicherheit schon mangelnde Isolationen im Spiel

Johannes schrieb:
> Dabei war auch eine leichte Welligkeit zu sehen,
> aber wesentlich schwächer.
wenn das Koax zweifelhafter Qualität ist, dann hat das evtl. gar kein 
Z0=50 Ohm ? ...würde mich überhaupt nicht wundern !
und dann gibt es sofort Welligkeit von den TX/RX-Port Reflexionen

Johannes schrieb:
> Kann hier der Ausgangswiderstand des Tastkopfes einen Einfluss haben.
> Vermutlich wird der bei höheren Frequenzen nicht mehr genau 50 Ohm
> haben.
Jepp, das kann gut sein, ich werde an meinem TK einmal das S22 
(Reflektion des Ausgangs messen und umgerechnet in |Z| zeigen)

Johannes schrieb:
> Vielleicht kann Eric seine Messung mal mit einem längeren RG174-Leitung
> am Tastkopf machen, um zu sehen, ob dann diese Welligkeit auch auftritt?
Nee, sorry, aber so lausiges Koax habe und verwende ich auch nicht, 
schon gar nicht von R
Wenn, dann muss man schon in Messkoaxe investieren, die auch in ihrem 
Schirm "dicht" genug sind z.B, RD316 (das D steht für doppelt geschirmt)
..diese ist noch recht flexibel, aber natürlich nicht so weich wie das 
RG174

Johannes schrieb:
> Aber ich werde die Zuleitung vom Generator-Ausgang
> zur SMA-Buchse mal ganz kurz machen, dann müsste die Welligkeit ja
> verschwinden, wenn das die Ursache ist.
mache mal Folgendes:
schließe jeweils an Dein TX-und RX-Port des SA 10dB Pads an und 
wiederhole Deine Messungen, ich denke dass Du hier die nicht exakten 50 
Ohm Deines SA schon siehst, entweder vom Trackinggenerator oder vom 
Receiver.
Aber auf jeden Fall würde ich an Deiner Stelle in Zukunft immer so 
messen.

Eric

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Hallo

EMU schrieb:
> Jepp, das kann gut sein, ich werde an meinem TK einmal das S22
> (Reflektion des Ausgangs messen und umgerechnet in |Z| zeigen)
Hier nun die Messung.
Ohh,ohh ich habe es erst nicht geglaubt und dann schließlich am VNWA 
(Vektor Network Analyzer) eine volle 4-Port Messung mit 12-Term 
Fehlerkorrektur "durchgezogen", das Ergebnis ist dasselbe wie bei der 
einfachen S22-Messung.
Zu betrachen ist hauptsächlich die blaue Kurve |Z|, ansonsten für 
SmithChart-erfahrene ist der kapazitative Anteil gut sichtbar.
PS: der kleine 8cm Semirigidstummel meines Aufbaus macht ganz sicher 
nicht genügend "Transformation", um stark bei der Messung zu wirken

Die Ausgangsimpedanz ist recht frequenzabhängig! das macht beim 
Oszilloskopbetrieb trotzdem (fast) nichts, weil dort ja mit 50Ohm 
abgeschlossen wird.
Aber die Welligkeit bei Johannes Messungen zusammen mit den ggf. nicht 
50Ohm bei seinem TX-/RX-Port wird langsam erklärbar.

Ein 50OHm Pad hinter dem OPV würde hier (auf Kosten weiterer 
Verstärkung) dieses kleine Manko beheben.

Weitere Ideen, Kommentare dazu sind willkommen

Eric

von Eric (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

sorry das Bild fehlte :-(

von Eric (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

und noch ein sorry
hier nun das Bild, wo man alle S22 (hier gemessen als S11, aber es ist 
diesmal richtig !!) sieht

Eric

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Eric,

danke auch für diese Messung.
Leider lässt sich das so nicht im Spice nicht darstellen. Aber der 
Vollständigkeit halber muss ich mal nachfragen:

a) wie hast du den resistiven Eingangsspannungsteiler bestückt?
b) wie hast du den kapazitiven Eingangsspannungsteiler bestückt?

Bei Johannes weiß ich das, weil ich den ja selbst aufgebaut habe. Nicht 
das hier durch die doch unterschiedliche Bestückung Unterschiede in der 
Messung entstehen?
Das fängt beispielsweise bei den 0Ω-Widerständen an, die sich in der HF 
doch noch anders verhalten werden als die von mir verwendete 
Drahtbrücke. Auch die zweite Serienschaltung der Widerstände wird sich 
unter Umständen anders verhalten als mein dort verwendeter 
205kΩ-Widerstand.
Für vergleichbare Messergebnisse sollten wir vielleicht alle die gleiche 
Bestückungsvariante haben, dann ließen sich die Ergebnisse untereinander 
besser beurteilen?

branadic

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Hallo branadic,

branadic schrieb:
> a) wie hast du den resistiven Eingangsspannungsteiler bestückt?
Ich habe 1MOhm und die Summe aus 220K und 33k genommen.
Grund: in meinen SMD-Sets waren keine 820k und 205k vorhanden und mir 
war nur das Teilungsverhältnis wichtig und nicht dass ich genau 1MOhm 
Eingangswiderstand erreiche.
Das Teilungsverhältnis stimmt so auf 1% (was auch nicht so dolle ist, 
war aber für den Test hier egal)

branadic schrieb:
> b) wie hast du den kapazitiven Eingangsspannungsteiler bestückt?
so wie vorgegeben mit 0.5pF, 1-3pF (TZC03,Reichelt), 1pF

branadic schrieb:
> Das fängt beispielsweise bei den 0Ω-Widerständen an, die sich in der HF
> doch noch anders verhalten werden als die von mir verwendete
> Drahtbrücke.
ja, aber der Effekt dürfte geringfügig sein, was ja die Messung der 
Anstiegszeiten und Pulse auch gezeigt hat. Dazu glaube ich, dass so ein 
0-Ohm SMD weniger Induktivität hat, als die Lötbrücke

Außerdem entkoppelt der OPV 659 schon kräftig, sodass die 
Eingangsbeschaltung wohl kaum auf den Ausgang zurückwirkt

Frage:
hat jemand die S-Parameter des OPA659 irgendwo gefunden ?
Damit könnte man die ganz Schaltung dann mal in RFSim99 o.ä. simulieren

Eric

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Eric,

S-Parameter zum OPV gibt es nicht, nur ein Spice-Model und damit lässt 
sich die Schaltung in Spice (LTspice, Tina von TI o.ä.) simulieren.
Mit LTSpice lassen sich übrigens auch die S-Parameter ausgeben, 
allerdings konnte ich die Messungen bisher nicht darin abbilden.

Hast du nicht zufällig zwei 1,6MΩ die du parallel schalten kannst und 
einen 200kΩ Widerstand?
Dann könnten wir zumindest diese Bestückungsvariante miteinander 
vergleichen.
Ich weiß nicht genau, wie es sich mit den parasitären Induktivitäten und 
Anschlusskapazitäten von 0Ω Dünnfilmwiderständen verhält. Leider machen 
auch die Hersteller in ihren Datenblättern dazu keinerlei Angaben, 
sodass man hier unter Umständen eigene Messungen durchführen müsste, um 
diese Frage zu klären.
Das ist leider ein großes Manko, sodass sich vorab nicht abschätzen 
lässt, wie sich die passiven Bauelemente über der Frequenz verhalten 
werden. Es hat sicherlich seinen Grund, dass Hersteller wie Tektronix 
speziell ausgesuchte Bauelemente verwenden.

Eric, kannst du mal noch folgende Messung machen:

Eingangsspannungsteiler "entstücken" und einen 50Ω Widerstand gegen 
Masse am OPV-eingang bestücken und dann direkt auf den Ausgangsport 
deines VNWA gehen und die Messung des Ausgangswiderstands des Tastkopfes 
wiederholen, ob es tatsächlich am OPV + Ausgangswiderstand liegt? Das 
könnte aufschlussreich sein.
Nicht das man hier wieder an einer falschen Stelle den "Fehler" sucht.

branadic

von branadic (Gast)



Lesenswert?

Noch ein kleiner Nachtrag von mir. Anbei die Closed-Loop Output 
Impedance des OPA659, damit man nicht jedes mal erst das Datenblatt 
durchblättern muss, wenn man mitreden möchte.

branadic

von Eric (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo branadic,

Hier nun die Auftragsmessung :-)

branadic schrieb:
> Eric, kannst du mal noch folgende Messung machen:
>
> Eingangsspannungsteiler "entstücken" und einen 50Ω Widerstand gegen
> Masse am OPV-eingang bestücken und dann direkt auf den Ausgangsport
> deines VNWA gehen und die Messung des Ausgangswiderstands des Tastkopfes
> wiederholen
Der Plus-Eingang des OPV liegt über 50R auf Masse und dann habe ich 
wieder die Ausgangsimpedanz |Z| gemessen (das Bild zeigt S11, es ist 
aber S22)
Als Vergleich habe ich die frühere Messung des |Z| in Mem1 gespeichert.

Wie man sieht ist der Unterschied minim, für mich wie erwartet, die 
Rückwirkung des OPV ist sehr klein.

Vielleicht noch eine Bemerkung von mir:
Wir müssen nicht wirklich den OPV-Ausgang auf genau 50R optimieren, das 
Datenblatt zeigt ja dass der Wert sehr wohl F-abhängig ist, wenn man das 
lin darstellt ist es evtl. schon meine Darstellung

Eric

von Eric (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

hier noch ein Nachtrag:
branadic schrieb:
> Noch ein kleiner Nachtrag von mir. Anbei die Closed-Loop Output
> Impedance des OPA659,
mal grob eingetragen wie die S22-Messung in dieses Bild passt.
Bei uns ist Vs=+/-5V und G=1

Eric

von Uwe S. (de0508)


Lesenswert?

Hallo Eric,

hast Du schon mal probiert in eine Schaltung mit dem FA-NWT oder dem 
VWNA hochohmig 'hinein zu messen'?

hochohmig geht natürlich nur mit einem FET Source-Wandler.

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Hallo Uwe,

Uwe S. schrieb:
> hast Du schon mal probiert in eine Schaltung mit dem FA-NWT oder dem
> VWNA hochohmig 'hinein zu messen'?
>nein habe ich nicht
Wenn man Reflektion misst im 50R System, macht das auch nicht so recht 
Sinn?

Erst wenn man sehr hochohmige Quellen hat macht genaue Messung mittels 
RFIV (radio frequency U/I)Sinn, das geht mit dem N2PK-VNA, den ich auch 
habe, aber hier wollen wir ja eigentlich 50R haben.

Oder was war Deine Idee ?

Eric

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ein Redesign des Tastkopfes ist geplant, bei dem einige eventuelle 
Problemstellen überarbeitet werden sollen, die ich dank Erics 
hilfreicher Unterstützung (Messungen und Simulation) identifizieren 
konnte.
Ich werde bei dem Redesign auch versuchen das VSON8-Gehäuse in das 
Layout für den OPA659 einzupflegen, da der OPA659 in diesem Package 
problemlos bei Mouser zu bekommen ist.
Nach diesem Redesign wird auch das Thema Gehäuse angegangen. Ich hatte 
zwar bereits mit einem Entwurf begonnen, angesichts des Redesigns ist 
diese Arbeit jedoch vorerst zurückgestellt worden.

Da es hier aber nicht nur um den "Poor Mans Active 500 MHz FET-Probe" 
geht, sondern allgemein um Eigenbautastköpfe möchte ich auch noch diesen 
Link nachliefern, den ich zufällig gefunden habe:

http://www.audiokarma.org/forums/showthread.php?t=216243

branadic

von A. R. (redegle)


Lesenswert?

>Ich werde bei dem Redesign auch versuchen das VSON8-Gehäuse in das
>Layout für den OPA659 einzupflegen, da der OPA659 in diesem Package
>problemlos bei Mouser zu bekommen ist.

Den OPA659 gibt es auch bei farnell im VSON8-Gehäuse.
http://de.farnell.com/texas-instruments/opa659idrbt/op-verstaerker-650mhz-jfet-8son/dp/1710802

von Eric (Gast)



Lesenswert?

Hallo Zusammen,

Ich habe nun einmal den Tastkopf auf die Originalbeschaltung (820k, 
205k, Trimmer C10 orig) umgestellt und noch einmal gemessen, ob sich und 
was sich verändert ?
-- an dem Bild OP659_pulse sieht man, dass die Pulstreue geblieben ist
-- im Bild OPA659_TK_Vergleich sieht man, dass das Bild des VNA nicht 
anders aussieht als schon hier früher gezeigt
-- auch die Eingangskapazität ist unverändert
-- das Bild OPA659_TK_min_max zeigt wie sich die Einstellung am Trimmer 
C10 (Originalschaltbild von branadic) auswirkt, im Wesentlichen ist es 
eine Parallelverschiebung, man beachte die geänderten Skalen mit Ref. 
bei -14.5dB und 1dB Auflösung, alles gemessen mit dem VNWA, damit sieht 
man auch sehr gut den Frequenzgang des Tastkopfes, so wie er jetzt ist 
in 1dB Auflösung

Ich denke aus den Messungen schlussfolgern zu können, dass das Design 
nicht sehr empfindlich auf Bauteileänderungen ist!
Der Ausgangswiderstand (dessen Frequenzgang) ist ein Punkt den branadic 
noch ändern möchte.

Soweit das Neueste zum Nikolaus von der TK-Front

Eric

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Eric,

wie immer vielen Dank für deine Messungen.

Vielleicht zum aktuellen Stand bei mir. Ich habe heute verschiedene 
Koax-Leitungen bestellt, die alle von ihren elektrischen Eigenschaften 
her geeignet sind. Der haptische Eindruck im Umgang mit den Kabeln soll 
nun entscheiden, welche der Koax-Leitungen am besten geeignet scheint.
Zur Erinnerung, der Tastkopf wird um eine SMA-Buchse (End Launch) 
erweitert. Damit spart man sich das Auflöten der Koax-Leitung. Ich würde 
dann eine Kabelempfehlung aussprechen oder gegebenenfalls auch das 
vorkonfektionierte Kabel beilegen.
SMA-Buchsen (End Launch) sind ebenfalls bereits bestellt und sollten in 
absehbarer Zeit bei mir eintreffen.
Zugleich wird das Layout hinsichtlich parasitärer Induktivität am 
Ausgang des OPV überarbeitet und das Kompensationsglied am OPV-Ausgang 
entfernt, da es eh keinerlei Vorteile in meinen Messungen zeigte.
Der OPA659 im VSON8-Package stimmt mich noch unglücklich, da er sich 
nicht harmonisch in das Layout einfügen möchte. Es ist einfach ein 
furchtbares Package und das Exposed Pad macht ebenso Schwierigkeiten bei 
kurzer Leiterbahnführung wie die Spannungsversorgung. Ich bin schon fast 
gewillt den Gedanken mit dem VSON8-Package wieder zu verwerfen, da das 
SOT-23 Package um Welten besser in das Layout passt.

branadic

von Guido (Gast)


Lesenswert?

Und wo kriegt man den im SOT-23? Farnell klang gut, dann
kann ich über HBE bestellen.

Uuuuund, den VNWA brauche ich auch!!!!!! Sieht wirklich toll
aus. Mal schauen ob es wieder Kits gibt. :-)

Grüße, Guido

von Uwe S. (de0508)


Lesenswert?

Hallo,

ja den VWNA von DH8SAQ gibt's hier:

http://sdr-kits.net/


Dann gibt es noch den N2PK VNA:

http://n2pk.com/VNA/VNAarch.html

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

eine neue Version der Doku mit einem Nachtrag auf Seite 39 zur maximalen 
Eingangsspannung am Tastkopf liegt auf dem Server.

http://welecw2000a.sourceforge.net/docs/Hardware/Aktiver_Tastkopf_mit_OPA659.pdf

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

Johannes hat es vermutet, EMU hat es theoretisch bestätigt und Eric mit 
praktischen Messungen untermauert. Der Ausgangswiderstand mach derzeit 
noch ein wenig Schwierigkeiten. An dieser Stelle meinen Dank an alle, 
die sich so konstruktiv an diesem "Projekt" beteiligen.

Daher wird der Ausgang des Tastkopfes um eine Coplanar Waveguide statt 
einer einfachen Leitung erweitert und der 49.9Ω Serienwiderstand rückt 
noch mal ein ganzes Stück näher an den OPV. Coplanar Waveguide deswegen, 
weil mir die Tantal und Ferrit Beads für eine reine Microstrip im Weg 
sind.
Zusammen mit der SMA-Buchse erhoffe ich mir wesentlich bessere 
Ergebnisse bezüglich des Ausgangswiderstands, auch daher, dass das 
Ausgangskompensationsglied und damit zusätzliche Vias und Bauteile auf 
dem Bottom-Layer entfallen.
Alle Bauteile der Spannungsversorgung werden noch mal ein wenig zurecht 
gerückt, sodass insgesamt die Leiterplatte genauso breit bleibt wie in 
der aktuellen Version, dennoch eine deutliche Verbesserung aufweisen 
sollte.

Guido schrieb:
> Und wo kriegt man den im SOT-23? Farnell klang gut, dann
> kann ich über HBE bestellen.

Im SOT-23 Package ist er derzeit schwer aufzutreiben, zugegeben. Im 
Zweifelsfall einfach bei TI Samples ordern. Wundert mich sowieso, dass 
nur ganz wenige diese Möglichkeit ein Anspruch nehmen. Ist doch 
schließlich ein aktuelles Etwicklungsprojekt, sodass man kein schlechtes 
Gewissen haben müsste.
Den Gedanken mit dem VSON8 habe ich zwischenzeitlich sowas von 
verworfen. Das Gehäuse will sich einfach nicht harmonisch in das Layout 
einfügen. Und was mich unzufrieden stimmt fliegt gnadenlos raus.
Ihr dürft euch gern daran versuchen, mir mag aber die unnötig lange 
Rückkopplungsleitung schon nicht gefallen, die durch das Grounded 
Exposed Pad ganz automatisch entsteht.

Ich hoffe bis Sonntagabend mit dem Layout endgültig durch zu sein und 
die Leiterplatten bestellen zu können. Dann dürfte ich sie noch in 
diesem Jahr bekommen und bei Bedarf eventuell verteilen können.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Daher wird der Ausgang des Tastkopfes um eine Coplanar Waveguide statt
> einer einfachen Leitung erweitert und der 49.9Ω Serienwiderstand rückt
> noch mal ein ganzes Stück näher an den OPV.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dadurch der Ausgangswiderstand 
wesentlich beeinflusst wird. Das ist eher eine Eigenschaft des 
Operationsverstärkers an sich; man kann das im Datenblatt des OPV gut 
erkennen.

Um wirklich etwas zu erreichen, müsste man eine aktive Ausgangsstufe 
als Impedanzwandler dranbauen, die auch noch bei wesentlich größeren 
Frequenzen niederohmig bleibt.

Aber vermutlich lohnt sich dieser Aufwand nicht, so schlecht ist die 
Anpassung dann auch wieder nicht. Und wenn man am anderen Ende der 
Leitung einen korrekten Abschlusswiderstand hat, sollten auch keine 
Reflexionen auftreten.

Den Widerstand näher an den OPV-Ausgang zu setzen und eine Leitung mit 
passender Impedanz ist trotzdem eine gute Maßnahme, das kann sich nur 
positiv auswirken.

Ich melde schon mal Interesse an einer Platine an.

von Ralf H. (heschdy)


Lesenswert?

Hallo,

ich hätte auch Interesse an einer Platine.

Viele Grüße
Ralf

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Johannes,

> Ich kann mir nicht vorstellen, dass dadurch der Ausgangswiderstand
> wesentlich beeinflusst wird. Das ist eher eine Eigenschaft des
> Operationsverstärkers an sich; man kann das im Datenblatt des OPV gut
> erkennen.

an der Stelle möchte ich dir zum Teil widersprechen. Wenn du das 
Datenblatt mit den Messungen von Eric zum Ausgangswiderstand miteinander 
vergleichst erkennst du, dass noch ein kleines bisschen 
Verbesserungspotential im Layout liegt.

Johannes schrieb:
> Um wirklich etwas zu erreichen, müsste man eine aktive Ausgangsstufe
> als Impedanzwandler dranbauen, die auch noch bei wesentlich größeren
> Frequenzen niederohmig bleibt.

Auch hier hätte ich einen kleinen Zusatz.
Gut geeignet erscheint der Einsatz eines 6dB-Dämpunfgliedes bspw. als 
Pi-Glied, gefolgt von einem MMIC. Das Dämpfungsglied verbessert die 
Anpassung bereits auf ein SWR von 1:1,2 im Einsatzfrequenzbereich. 
Allerdings erkauft man sich durch die zusätzliche Dämpfung auch mehr 
Rauschen durch die nachfolgende Verstärker- (MMIC-) Stufe.
Der Vorteil des neuen Layouts mit der SMA-Buchse ist deswegen gerade 
der, dass man problemlos eine weitere Stufe, welcher Art auch immer, für 
genau solche Untersuchungen anschließen kann.
Der Aufwand bleibt relativ überschaubar. Und solange man noch im Bereich 
der Pareto-Verteilung liegt sind solche Verbesserungen durchaus 
sinnvoll.

Freut mich, wenn bereits erstes Interesse bekundet wird.
Übrigens wird der Tastkopf mit dem neuen und dem aktuellen Layout in ein 
und das selbe Gehäuse passen können, denn das Gehäuse habe ich beim 
Entwurf immer mit im Hinterkopf.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Guten Abend,

die neue Leiterplattenversion ist bestellt. Drücken wir die Daumen, dass 
sich die Layoutänderungen positiv auf die Eigenschaften des Tastkopfs 
auswirken.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

hat eigentlich schon mal jemand Messungen gemacht, wie sich der Tastkopf 
verhält, wenn man eine Abschirmung ausenrum macht?

Durch den hochohmigen Eingang ist die Platine ja einigermaßen 
Empfindlich auf Störungen/EMV, so dass eine Abschirmung vermutlich 
sinnvoll wäre. Kommerzielle aktive Tastkopfe haben in der Regel auch 
eine Abschirmung.

Allerdings kann sich dadurch die Eingangskapazität verändern und die 
Abschirmung kann sich auch auf die Kompensation auswirken. Ich werde mal 
versuchen, ein paar Messungen zu machen, allerdings sind meine 
Messmöglichkeiten begrenzt. Vielleicht hat hier jemand schon in dieser 
Richtung "geforscht"?

Wo wäre denn der richtige bzw. günstigste Punkt, um den Schirm mit der 
Tastkopf-Masse zu verbinden?

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Johannes,

der Gedanke ist natürlich absolut richtig. Ich will dir auch sagen, wie 
ich mir das vorgestellt habe.
Die neue Leiterplatte bekommt ja nun eine SMA-Buchse verpasst. Meine 
Idee war, dass das zweiteilige Gehäuse von innen her mit einer 
entsprechenden Beschichtung versehen wird. Man kennt eine solche 
Beschichtung von diversen Kunststoffgehäusen.
Durch das Verschrauben mit der SMA-Buchse wird diese Beschichtung dann 
an den Schirm kontaktiert.
Wie gut das funktioniert kann ich momentan natürlich nicht sagen, da mir 
seherische Kräfte versagt sind, aber so war eben mein Plan. :)

Wenn du natürlich vorab schon entsprechende Untersuchungen durchführen 
möchtest, so sind wir, allen voran aber ich, natürlich sehr auf die 
Ergebnisse gespannt.
Meine Messmittel daheim sind auch begrenzt, auch wenn ich mir 
mittlerweile den VNWA bestellt habe. Die ganzen Untersuchungen hätte ich 
nicht durchführen können, hätte ich nicht nach Feierabend Zugriff auf 
den großartigen Messgerätepark gehabt.
In den nächsten vier Wochen werde ich aber nicht die Möglichkeit finden 
neuere Messungen durchzuführen. Also lass dich bloß nicht aufhalten.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Servus,

die neuen Tastkopf-Leiterplatten (erst einmal 12 Stück) sind fertig 
gestellt und auf dem Weg zu mir. Ich gehe davon aus, dass sie im Laufe 
der nächsten Woche bei mir eintreffen. Ihr könnt euch für Leiterplatten 
bei mir anmelden. Pro Leiterplatte fallen 5,-€ inkl. Versand im 
Briefumschlag an.
Ich hatte mir darüber hinaus drei verschieden Koaxialkabelsorten mit 
einseitig BNC und einseitig SMA konfektionieren lassen:

Huber + Suhner RG174/U
Huber + Suhner RG316/U
Huber + Suhner K02252D (doppelt geschirmte Koaxleitung)

Von den elektrischen Daten ausgehend sind alle drei Kabelsorten für den 
Einsatz am 500MHz-Tastkopf gut geeignet. Letztlich kann also nur die 
Haptik entscheiden.
Da das RG174 am flexibelsten ist, würde ich dieses zusammen mit dem 
Tastkopf empfehlen wollen.
Das doppelt geschirmte K02252D ist erwartungsgemäß am steifsten, das 
RG316 liegt irgendwo dazwischen. Alle Stecker sind mit Knickschutztüllen 
versehen.

Das RG174-Kabel kostet fertig konfektioniert bei Andreas Meier 
Elektronik 13,15€ zzgl Mwst. und Versand (15,65€ zzgl. Versand). Ein 
Messprotokoll kommt ebenfalls zum Kabel per Mail mit.
Wenn ausreichend Bestellungen zusammen kommen sollten, würde ich mich 
bereit erklären und die Kabel als Sammelbestellung bei Herrn Meier 
bestellen und den Leiterplatten beilegen. Allerdings muss ich die 
Tastkopfleiterplatten mit Kabel als Luftpolstertasche verschicken, 
sodass die Versandkosten minimal teurer werden.
Bei Interesse schreibt ihr mir einfach an:

branadic << äht >> users << punkt >> sourceforge << punkt >> net

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

mittlerweile sind die neuen Leiterplatten des aktuellen Tastkopfdesigns 
bei mir eingetroffen.
Anbei ein erster Eindruck, wie das dann ausschaut.
Ich weiß nicht ob so wenig Interesse besteht oder viele noch 
unentschlossen sind, jedenfalls lohnt sich bei so geringer Nachfrage 
eine Bestellung der Kabel über mich nicht.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

damit diejenigen die das Koaxkabel dazu haben wollten nicht ganz leer 
ausgehen, ihr könnte das Kabel

Artikelnummer: 15-011-051-1000

Konfektioniertes Koaxialkabel
Huber+Suhner RG174/U - 100 cm
- SMA Crimpstecker Telegärtner J01150A0011
Knickschutztülle schwarz
- BNC Crimpstecker Rosenberger 51S107-802N4
Knickschutztülle schwarz
Lieferung inkl. Messprotokoll
(Einfüge-/Rückflussdämpfung)

für 13,15€ zzgl. Mwst. und Versand bei

Alexander Meier Elektronik GmbH
Kapellenweg 8
92366 Hohenfels
Tel. (0 94 72) 91 18 98
Fax (0 94 72 ) 91 18 84
www.ame-engineering.de
Geschäftsführer:
Dipl.-Ing. (FH) Alexander Meier, M.Eng.
Registergericht:
Amtsgericht Nürnberg, HRB26357
USt-IdNr. DE270569300

bestellen.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ein gesundes neues Jahr an alle hier Beteiligten. Ich hoffe doch sehr, 
dass die Diskussion rund um die Eigenbautastköpfe auch in diesem Jahr 
noch weiter geht.
Die ersten Leiterplatten der neuen Version sind ja bereits an einige 
wenige Leute rausgegangen. Ich bin schon sehr gespannt auf die 
Messergebnisse am Tastkopf (Frequenzgang, Impedanz etc) und was die 
Layoutänderungen gebracht haben. Ich selbst werde erst in etwa ein bis 
zwei Wochen dazu kommen Messungen durchführen zu können.

branadic

von Eric (Gast)



Lesenswert?

Auch ich wünsche " Happy New Year "

branadic hat ja nun sein neues Layout fertig gestellt und somit wartete 
der Aufbau und die Vermessung des neuen Designs.
Anbei zwei Bilder vom Aufbau (top und bottom)
Es hat mal wieder alles bestens gepasst ! gute Arbeit!!

Im Vergleich zu der früheren Messung
Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"

hier nun die Vermessung vom Amplitudengang, der Eingangskapazität 
(beachte es muss 1pF vom angezeigten Messwert abgezogen werden, weil das 
die Kapazität der Aufnahme für die Messstifte ist)
und des Ausgangswiderstandes.

Soweit ist eingangs-seitig alles gleich GUT geblieben und die 
Ausgangsseite hat sich ein wenig verbessert aber es ist immer noch ein 
induktiver Teil zu sehen. Ich führe den nunmehr auf den OPV zurück, 
weniger auf das Layout.
Dennoch ist der Wert des |Z| zu tolerieren.
Am Verlauf kann man auch erkennen dass die Layoutarbeit einen besser 
angepassten Abschluss geschafft hat!

Ich wünsche allen im Neuen Jahr ein "fröhliches Nachbauen" dies klasse 
Designs

Eric

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Eric,

wieder einmal vielen Dank für deine Messungen.
Die Ausgangsimpedanz sieht ja nun um Welten besser aus, wenn man die 
Messung mal mit dem alten Design vergleicht:

http://www.mikrocontroller.net/attachment/94231/Messung_von_S22c.jpg

Ich stimme dir vollkommen zu, der Rest an induktivem Anteil sollte vom 
OpAmp selbst kommen, wie man auch dem Datenblatt des OPA659 entnehmen 
kann. In wie weit man diese durch eine externe Kapazität kompensieren 
kann wäre auszuprobieren, allerdings sehe ich recht geringe Chancen das 
reproduzierbar in den Griff zu bekommen. Noch schwieriger wird es wohl, 
diesem mit Maßnahmen am Layout entgegen zu steuern.
Einfacher ist es wohl, wenn wirklich ein Dämpfungsglied mit MMIC zum 
Einsatz kommt. Aber das muss man einfach mal ausprobieren. Dank der 
SMA-Buchse ist das ja nun auch gut zu meistern.

Fehlt letztlich nur noch die Resonanz der Leute die hier mitlesen.

branadic

von Axel R. (axelroro)


Lesenswert?

Hallo Branadic,
Resonanz wäre doch aber nicht erwünscht, da dadurch das Signal 
verfälscht würde :-)

Also gut, um hier mal kapazitiv ohne Dämpfung einzukoppeln: Ich bin 
sicher, dass viele das faszinierend finden, aber - wie ich - einfach 
nicht die Kompetenz haben, mitzureden. Ich kann gerade noch folgen, bin 
allerdings bei Eric's Messungen schon leicht überfordert.

Dies einfach mal als Wertschätzung.

Grüsse
Axel

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Hallo an alle,

ich möchte euch auch zuerst mal ein frohes neues Jahr wünschen.

Der neue Tastkopf sieht wirklich schick aus, wenn noch Platinen übrig 
sind, werde ich auch eine bestellen.

Bei der S22-Messung (Ausgangsimpedanz) ist interessant, dass das Maximum 
von |Z| ungefähr gleich groß geblieben ist, ca. 87 Ohm, allerdings ist 
die Frequenz dieses Maximums nach oben gewandert.

> In wie weit man diese durch eine externe Kapazität kompensieren
> kann wäre auszuprobieren, allerdings sehe ich recht geringe Chancen das
> reproduzierbar in den Griff zu bekommen.

Das sehe ich auch so, mit irgendwelchen Kapazitäten kann man evtl. den 
Frequenzgang etwas glätten, das Einschwingverhalten wird dadurch mit 
Sicherheit schlechter. Bei einem Oszi-Tastkopf ist meiner Meinung nach 
das Einschwingverhalten bzw. die Sprungantwort wichtiger als ein absolut 
glatter Frequenzgang.

> Einfacher ist es wohl, wenn wirklich ein Dämpfungsglied mit MMIC zum
> Einsatz kommt. Aber das muss man einfach mal ausprobieren. Dank der
> SMA-Buchse ist das ja nun auch gut zu meistern.

So ein Versuch könnte sich durchaus lohnen. Dadurch wird zwar das 
Rauschen größer, aber bei kräftigen Eingangssignalen sollte das kein 
Problem sein.
Ein Problem könnte sein, dass die normalen MMICs keine Gegenkopplung 
haben. Dadurch ändert sich S21 mit der Frequenz, der Frequenzgang ist 
also auch nicht besonders glatt.

Für mich ist der Tastkopf aber auch so wie er ist in Ordnung, mein Oszi 
hat sowieso nur 200 MHz Bandbreite...

von harry (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

wollte nur mal nach horchen ob sich schon was im Bezug auf Gehäuse 
ergeben hat.

Beste Grüße und ein frohes Neues

von Ralf H. (heschdy)


Lesenswert?

Hi,

bin auch gerade am aufbauen kann mir jemand eine Bezugsquelle für die 
von euch verwendeten Tastspitzen nennen?

Gruß und Danke
Ralf

von eProfi (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,
was denkt Ihr: könnte man die Platine nicht wesentlich verkleinern, 
indem auch hinten Bauteile (z.B. die Power-Cs und -Ls) bestückt werden 
(nicht nur der Trimmer)?
Den OpAmp näher an die SMA.
Abblock-Cs auch noch 1..10 nF wegen besserer HF-Eigenschaften.
Das Gnd-Pad auf gleiche Höhe wie das Mess-Pad, dann braucht nicht 
gestückelt werden wie auf dem Bild von Eric.

Oder passt dann Dein Gehäuse nicht mehr, André?

Die runden Leitungen auf der Vorderseite schauen toll aus, ist eine 
Gerade elektisch nicht besser? Es sind zwei Spulen mit je 1/4 Windung.
Meine Devise: aufgespannte Flächen klein halten.


Die Spitzen sind Federkontakte, wie sie bei der elektrischen Prüfung der 
Platinenhersteller verwendet werden.
Weiter oben wurde über deren HF-tauglichkeit geschrieben.
Gibts z.B. bei Bürklin in allen Variationen (18 Seiten ab H107.905 
11H5500).  Prüfstifte mit Federkontakt von Feinmetall.
Auch mal in der eBucht suchen.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

harry schrieb:
> wollte nur mal nach horchen ob sich schon was im Bezug auf Gehäuse
> ergeben hat.

Gehäuse ist in Arbeit, auch wenn ich derzeit nicht ganz so viel Zeit 
habe wie für dieses Projekt vielleicht gewünscht.

Ralf H. schrieb:
> kann mir jemand eine Bezugsquelle für die
> von euch verwendeten Tastspitzen nennen

Die findest du bspw. bei Conrad oder du baust es so auf wie von mir viel 
weiter oben in diesem Thread angedacht und beibehalten.

eProfi schrieb:
> was denkt Ihr: könnte man die Platine nicht wesentlich verkleinern,

Theoretisch ja, allerdings ist mein Ziel gewesen die Version 2 und die 
aktuelle Version 3 so zu realisieren, dass beide Leiterplatten in das 
gleiche Gehäuse passen.

> indem auch hinten Bauteile (z.B. die Power-Cs und -Ls) bestückt werden
> (nicht nur der Trimmer)?

Auf der Rückseite sind bereits weitere Abblockkondensatoren vorgesehen.

> Den OpAmp näher an die SMA.

Geht aufgrund des eben beschriebenen Grundes hier nicht, theoretisch 
hast du allerdings recht. Mal davon ab sollte man auch etwas in der Hand 
haben, nicht nur ein kleines Stück SMA-Buchse ;)

> Abblock-Cs auch noch 1..10 nF wegen besserer HF-Eigenschaften.

Pro Spannungsversorgung sind bereits 3 Kondensatorpads vorgesehen.

> Das Gnd-Pad auf gleiche Höhe wie das Mess-Pad, dann braucht nicht
> gestückelt werden wie auf dem Bild von Eric.

Eric verwendet andere als die von mir angedachte Spitze. Meine ist eine 
Wechselspitze (siehe viel weiter oben in diesem Thread), bestehend aus 
einem Pin von einem Reichelt-SMB-Printstecker.

>
> Oder passt dann Dein Gehäuse nicht mehr, André?

Richtig. Kompatibilität zwischen den Leiterplattenversionen.

> Die runden Leitungen auf der Vorderseite schauen toll aus, ist eine
> Gerade elektisch nicht besser? Es sind zwei Spulen mit je 1/4 Windung.
> Meine Devise: aufgespannte Flächen klein halten.

Hab ich so gestaltet, damit keine Leitungen unterhalb des Trimmers 
verlaufen. Hier kann man sich streiten. Den hohen Frequenzen ist die 
viertel Windung genauso recht wie ein gerades Stück Leitung, der Weg 
macht letztlich die Induktivität.
Erkauft man sich das Weniger an Induktivität lieber durch mehr, unter 
Umständen nicht kompensierbare, parasitäre Kapazität? Meine Entscheidung 
fiel auf die kleinere Kapazität.
Aber das wäre kein Forum, wenn nicht jeder seine Meinung kund tun dürfte 
und selbstverständlich dürfen weitere Verbesserungen in das Layout 
fließen, auch wenn das Ergebnis schon jetzt ziemlich gut ausschaut. Wie 
wäre es mit einem Layoutvorschlag, der unabhängig vom in Arbeit 
befindlichen Gehäuse ist?

Ich würde mich auch freuen, wenn weitere Leute ihre Eigenbautastköpfe 
mit Schaltungen vorstellen würden. Vorzugsweise differentielle 
Tastköpfe, davon hatte wir ja leider noch nicht sehr viele.

branadic

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Axel Ro. schrieb:
> Resonanz wäre doch aber nicht erwünscht, da dadurch das Signal
> verfälscht würde :-)

Hier ist es so gemeint, dass der Resonanzeffekt dann außerhalb des 
Messbereichs auftritt und dadurch die Ausgangsimpedanz auf reell 50 Ohm 
gebracht wird

Axel Ro. schrieb:
> Ich kann gerade noch folgen, bin
> allerdings bei Eric's Messungen schon leicht überfordert.

Ich finde es toll dass Du das so anmerkst, mir würdest Du helfen es 
besser zu verstehen wo Du hängen bleibst und welche Fragen Du zu den 
Messungen hast, wenn Du einmal spezifisch fragst
Wenn es gewünscht wird erkläre ich Euch so eine Messung gerne im Detail, 
müsst Euch nur melden

Johannes schrieb:
> das Einschwingverhalten wird dadurch mit
> Sicherheit schlechter.

das ist nicht so, weil der OPV hervorragend Ausgang und Eingang 
voneinander entkoppelt

Johannes schrieb:
> Bei einem Oszi-Tastkopf ist meiner Meinung nach
> das Einschwingverhalten bzw. die Sprungantwort wichtiger als ein absolut
> glatter Frequenzgang.

Na,ja beides ist ja über Fourier miteinander gekoppelt, Aussagen im 
Frequenzbereich sind absolut gleichwertig zu solchen im Zeitbereich und 
Linearität im Frequenzgang garantiert Signaltreue

Was die Sprungantwort betrifft will ja branadic mit der Optimierung der 
Ausgangsimpedanz des OPV gerade vermeiden, dass es zu einer Reflektion 
zwischen OPV-Ausgang und Scope-Eingang kommt, bei Fehlanpassung läuft 
dort nämlich eine Welle auf dem Verbindungskoax hin und her, wenn nicht 
Generator (=OPV) und Senke (=Scope, 50R Eingang) beide 50 R=Ohm haben.
Das macht einen Fehler im angezeigten Signal und Schwuppdiwupp ist die 
saubere Sprungantwort hin!
Wie oben schon gesagt sieht der Eingang des Tastkopfes davon so gut wie 
nichts

Johannes schrieb:
> Ein Problem könnte sein, dass die normalen MMICs keine Gegenkopplung
> haben. Dadurch ändert sich S21 mit der Frequenz, der Frequenzgang ist
> also auch nicht besonders glatt.

Ist in Praxi nicht so schlimm wie Du es befürchtest, ich habe hier 
MMIC-Aufbauten, deren Frequenzgang bis 1GHz flach (d.h. auf +/- 0.15dB) 
ist, die brauchen keine externe Gegenkopplung!

Ralf H. schrieb:
> bin auch gerade am aufbauen kann mir jemand eine Bezugsquelle für die
> von euch verwendeten Tastspitzen nennen?

Ich nehme gerne die Präzisionsprüfstifte von Conrad (gibt es bestimmt 
auch woanders)
--1025BST1,5Au-0.62
--1025/E-1.5N-AU-1.0

Eric

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Johannes schrieb:
>> das Einschwingverhalten wird dadurch mit
>> Sicherheit schlechter.

> das ist nicht so, weil der OPV hervorragend Ausgang und Eingang
> voneinander entkoppelt

Ich meinte nicht das Einschwingen am OP-Eingang. Wenn man mit einem 
Kondensator die Induktivität kompensiert, entsteht eine Resonanzstelle, 
so dass der Phasenverlauf nicht mehr linear ist. Das kann dann z.B. bei 
einem rechteckigen Signal ein Überschwingen oder andere Verzerrungen 
erzeugen.

> Na,ja beides ist ja über Fourier miteinander gekoppelt, Aussagen im
> Frequenzbereich sind absolut gleichwertig zu solchen im Zeitbereich und
> Linearität im Frequenzgang garantiert Signaltreue

Ja, ich wollte damit sagen, dass man nicht einfach |S21|, also den 
Betrag, auf einen glatten Verlauf optimieren sollte. Die Phase ist 
mindestens genau so wichtig.

> Was die Sprungantwort betrifft will ja branadic mit der Optimierung der
> Ausgangsimpedanz des OPV gerade vermeiden, dass es zu einer Reflektion
> zwischen OPV-Ausgang und Scope-Eingang kommt, bei Fehlanpassung läuft
> dort nämlich eine Welle auf dem Verbindungskoax hin und her, wenn nicht
> Generator (=OPV) und Senke (=Scope, 50R Eingang) beide 50 R=Ohm haben.

Normalerweise reicht es, wenn die Senke korrekt abgeschlossen ist. Die 
Quell-Impedanz kann nur dann Reflektionen erzeugen, wenn von der Senke 
etwas zurückkommt.

Wenn man an der Senke keinen guten Abschluss hat (oder ein schlechtes 
Koax-Kabel), dann gibt es sowieso Verzerrungen, da hilft auch ein 
korrekt abgeschlossener Ausgang am Tastkopf nicht mehr viel.

> Ist in Praxi nicht so schlimm wie Du es befürchtest, ich habe hier
> MMIC-Aufbauten, deren Frequenzgang bis 1GHz flach (d.h. auf +/- 0.15dB)
> ist, die brauchen keine externe Gegenkopplung!

Gut, damit habe ich nicht wirklich viel Erfahrung.

Hast du das schon mal wirklich breitbandig getestet, also z.B. mit einem 
langsamen Rechtecksignal mit sehr steilen Flanken? Gibt es da keine 
Verzerrungen? Wie sieht es mit dem Offset-Fehler/Temperaturdrift bei 
MMICs aus? Hat da jemand Erfahrung?

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> Ich meinte nicht das Einschwingen am OP-Eingang. Wenn man mit einem
> Kondensator die Induktivität kompensiert, entsteht eine Resonanzstelle,
> so dass der Phasenverlauf nicht mehr linear ist.


Ich glaube wir reden hier aneinander vorbei, ich meine das Zaus des OPs 
der macht,( da induktiv) selbst Phase und die kann man am Ausgang 
kompensieren

Johannes schrieb:
> Ja, ich wollte damit sagen, dass man nicht einfach |S21|, also den
> Betrag, auf einen glatten Verlauf optimieren sollte. Die Phase ist
> mindestens genau so wichtig.

Jepp, teile zu 100% Deine Einschätzung

Johannes schrieb:
> Normalerweise reicht es, wenn die Senke korrekt abgeschlossen ist.

Ich glaube hier irrst Du, aber wie ich schon im thread sagte, sind SWRs 
von 1.7 noch keine Katastrophe

Johannes schrieb:
> Wenn man an der Senke keinen guten Abschluss hat (oder ein schlechtes
> Koax-Kabel), dann gibt es sowieso Verzerrungen, da hilft auch ein
> korrekt abgeschlossener Ausgang am Tastkopf nicht mehr viel.

Jepp, teile Deine Meinung, da muss man auch aufpassen und das gehört zu 
einem guten Tastkopf, aber das ist alles trotzdem nicht "rocket science" 
und jeder der ein Scope hat sei es 20MHz oder mehr profitiert enorm von 
branadics Tastkopf-Design

Johannes schrieb:
> Hast du das schon mal wirklich breitbandig getestet, also z.B. mit einem
> langsamen Rechtecksignal mit sehr steilen Flanken?

Nein habe ich nicht, was erwartest Du wenn die Kopplung bis DC geht ?

Johannes schrieb:
> Wie sieht es mit dem Offset-Fehler/Temperaturdrift bei
> MMICs aus? Hat da jemand Erfahrung?

die wird nicht mV-Standards von teuren Scopes halten, aber gemessen habe 
ich das noch nicht

Eric

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Ich glaube wir reden hier aneinander vorbei, ich meine das Zaus des OPs
> der macht,( da induktiv) selbst Phase und die kann man am Ausgang
> kompensieren

>> Hast du das schon mal wirklich breitbandig getestet, also z.B. mit einem
>> langsamen Rechtecksignal mit sehr steilen Flanken?

>Nein habe ich nicht, was erwartest Du wenn die Kopplung bis DC geht ?

Wie gesagt hab ich mit MMICs keine praktische Erfahrung, aber 
überlicherweise werden die ja eher für schmalbandige Anwendungen und 
sinusförmige Signale eingesetzt und sind vermutlich von den Herstellern 
auch darauf optimiert worden. Zumindest gibt es in den Datenblättern in 
der Regel keine Angaben zum Einschwingverhalten.

Das ist jetzt aber nur eine Vermutung, ein Test wäre auf jeden Fall 
sinvoll.

Kennst Du einen bestimmten Typ, den du dafür empfehlen würdest?

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> aber
> überlicherweise werden die ja eher für schmalbandige Anwendungen

nee so ist das nicht ganz richtig wiedergegeben, die sind meist im 
breitbandigen Einsatz, aber eben HF und nicht DC->Audio-..usw
..obwohl sie DC noch können wird DC bei HF meist ausgespart

Johannes schrieb:
> sinusförmige Signale eingesetzt und sind vermutlich von den Herstellern
> auch darauf optimiert worden.

das könnte sein, aber ich habe durchaus mir auch schon Rechtecksignale 
angesehen, muss aber zugeben, dass ich sie nie auf Flankentreue 
analysiert habe

Johannes schrieb:
> Zumindest gibt es in den Datenblättern in
> der Regel keine Angaben zum Einschwingverhalten.

stimmt habe ich jetzt dort auch nicht gefunden

Johannes schrieb:
> Kennst Du einen bestimmten Typ, den du dafür empfehlen würdest?

Die 03dB Flachheit habe ich mit einem ABA-52563 Typ erzielt

BTW: ich habe gerade mal die Phase des neuen TKs nachgemessen "linear 
wie ein Lineal, im spezifizierten Bereich bis 500 MHz"

Eric

von Uwe S. (de0508)


Lesenswert?

Hallo Eric,

aha, Du hast den ABA-52563 nun auch als PreAmp am Tastkopf laufen?

Konntest Du noch einen weiteren Aufbau der Platinen machen ?

mir fehlt noch der OPA bevor ich überhaupt über einen Nachbau eines 
Tastkopfs nachdenken kann.

Wie breit war nochmal die Platine?

Kann man nicht auch ein Kupferrohr als 'Umhüllung' verwenden?

Unser OVV DL6FAP hatte gerade einen schönen Artikel in der FA 01/2011, 
dort ist so eine Kupferrohrlösung zu sehen.

.

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Uwe S. schrieb:
> aha, Du hast den ABA-52563 nun auch als PreAmp am Tastkopf laufen?

noch nicht Uwe, aber das war die Idee

Uwe S. schrieb:
> Konntest Du noch einen weiteren Aufbau der Platinen machen ?

nee noch nicht, aber Deine Platine ist gut !

Uwe S. schrieb:
> mir fehlt noch der OPA bevor ich überhaupt über einen Nachbau eines
> Tastkopfs nachdenken kann.

kannst du dir ja direkt vom Hersteller beschaffen

Uwe S. schrieb:
> Wie breit war nochmal die Platine?

11mm am hinteren Teil, 15.5 am vorderen Teil

Uwe S. schrieb:
> Kann man nicht auch ein Kupferrohr als 'Umhüllung' verwenden?

Die Lösung überzeugt mich nicht

Uwe S. schrieb:
> Unser OVV DL6FAP hatte gerade einen schönen Artikel in der FA 01/2011,
> dort ist so eine Kupferrohrlösung zu sehen.

habe es gelesen, aber der TK von branadic ist in meinen Augen eine 
Größenordnung besser (Größe, Frequenzbreite, Amplitudentreue, 
Platinenlayout...und wenn ich lange nachdenke fällt mir noch mehr ein).

Bitte nicht falsch verstehen, der FA-Artikel beschreibt eine für viele 
gangbare Lösung, aber meine Meinung ist dass die hier beschriebene und 
akribisch aus-entwickelte Lösung eben besser ist (halt meine Meinung)

Eric

von Uwe S. (de0508)


Lesenswert?

Hallo Eric,

ich verstehe das nicht falsch, ich hatte mit Hans-Peter noch telefoniert 
und nach seiner Zielsetzung gefragt.
"KW TRX reparieren"

Und er hat halt nur ein altes Scope und noch keinen NWT oder VWNA.

Der Verweis auf den Artikel diente nur dem Bildmaterial.

Für alle Mitleser Eric und ich kennen uns schon länger und wir habe so 
schon manches Projekt zusammen gestemmt.

.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Uwe,

der Artikel aus der FA ist auch mir bekannt, allerdings halte ich von 
Klempnerlösungen nicht wirklich viel und Kupferrohr aus dem Heizungs- 
und Wasserbau gehört dazu.
Hab erst letzte Woche Wasserleitungen gelötet.

In dem Punkt bin ich eigen, immerhin gibt es CAD-Programme und 
Lohnfertiger, die einem das Entworfene auch mal aus Kunststoff 
lasersintern. Warum sich also mit unschönen Bastellösungen zufrieden 
geben?
Letztlich darf das aber jeder halten wie er will oder wie der Dachdecker 
:)

Wegen der Leiterplatte kannst du mich ja mal anschreiben, dann klären 
wir alles Weitere rund um die Bauteile 
([branadic@users.sourceforge.net]).

Gruß, branadic

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Eric schrieb:
> Bitte nicht falsch verstehen, der FA-Artikel beschreibt eine für viele
> gangbare Lösung, aber meine Meinung ist dass die hier beschriebene und
> akribisch aus-entwickelte Lösung eben besser ist (halt meine Meinung)

Klar, er hatte ja auch ganz andere Prämissen.  Er wollte nicht den
Nonplusultra-Tastkopf bauen, sondern etwas, mit dem er vor allem
seinen Zählfrequenzmesser betreiben kann.  Für Oszilloskopanwendung
ist vor allem die Aussteuerbarkeit zu gering, da kommt man wohl
nicht um eine duale Spannungsversorgung drumrum.

Als Bauanleitung, wie man mit möglichst einfachen Mitteln einen
aktiven Tastkopf zustande bekommt, fand ich es so schlecht nicht.
Ich bin auch eher geneigt, ein Stück Baumarkt-Kupferrohr zu
verwenden als erst noch mit CAD-Zeichnung zum Lohnfertiger zu gehen
und damit den Preis des Ganzen zu verdreifachen. ;-)

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Jörg,

Jörg Wunsch schrieb:
> Klar, er hatte ja auch ganz andere Prämissen.  Er wollte nicht den
> Nonplusultra-Tastkopf bauen, sondern etwas, mit dem er vor allem
> seinen Zählfrequenzmesser betreiben kann.

den dürfte er mit diesem Tastkopf hier auch betreiben können. 
"Nonplusultra" ist dieser Tastkopf hier auch nicht und wenn du schaust, 
es ist gerade mal die 3. Leiterplattenversion seit Start. Die 
Bauteilanzahl kannst du an 10 Fingern abzählen, zum Vergleich dazu die 
aufwendigen Schaltungen kommerzieller Tastköpfe.
Dafür hat man allerdings auch einen eingeschränkterenn Frequenzbereich 
(500MHz statt 1,5GHz), minimalen Offsetfehler und hier und da noch 
weitere Abstriche gegenüber kommerziellen Tastköpfen, die jedoch auch 
mal schnell >1k€ (z.B. P6205) kosten sollen.
Allerdings ist deren Schaltungskomplexität auch viel höher.

Was mich persönlich an dem FA-Artikel am meisten gestört hat ist das 
gänzliche Fehlen einer Frequenzgangmessung. Es wird zwar beschrieben das 
der Gain rechnerisch aus den Messungen mit Messsender und HF-Voltmeter 
ermittelt wurde, doch eine Grafik dazu fehlt. Sowas ist m.E. immer 
schlecht, denn niemand kann die subjektive Bewertung des Autors 
nachvollziehen. Da helfen auch die Oszi-Aufnahmen nicht drüber hinweg. 
Aber es ist auch nicht meine Intention den Artikel in der Luft zu 
zerreißen, ich wollt lediglich zum Ausdruck bringen, dass ich etwas 
enttäuscht vom Artikel war.
Überhaupt ist es traurig, dass sich bisher scheinbar nur sehr wenige 
Leute mit der Thematik Eigenbautastköpfe beschäftigt und ihre 
Erkenntnisse dazu veröffentlicht haben und wenn dann sind es zumeist 
Tastköpfe mit AC-Kopplung am Eingang.
Im Analog Circuits Cookbook sind auch ein paar aktive Tastköpfe 
beschrieben (LH0033, LH0063, MAX4005, CLC425) jedoch sind die Bausteine 
alle obsolet.
Lediglich der CLC425 ist durch den LMH6624 (GBW 1,5GHz) abgelöst worden. 
Allerdings handelt es sich hierbei um einen OPV der erst ab A=10 stabil 
ist und auch nur 6,6M Eingangsimpedanz hat, also keine Alternative zum 
OPA659.
Wenn jemand noch den MAX4005 in seinem Fundus haben sollte, so möge er 
mit mir Kontakt aufnehmen. Gerne würde ich diesen TK mal nachbauen und 
als Referenz mit in meine Messungen nehmen.
Es ist wirklich ein Jammer, dass es seitens Maxim keinen adäquaten 
Ersatz gibt.

Mein Fazit an dieser Stelle: Mit integrierten Bausteinen (OPV) einen 
Tastkopf aufzubauen ist derzeit bis zu 500MHz möglich. Alles was darüber 
hinaus geht muss wohl oder übel diskret aufgebaut werden.

Jörg Wunsch schrieb:
> Ich bin auch eher geneigt, ein Stück Baumarkt-Kupferrohr zu
> verwenden als erst noch mit CAD-Zeichnung zum Lohnfertiger zu gehen
> und damit den Preis des Ganzen zu verdreifachen. ;-)

Steht dir ja frei, für mich kommt das aber partou nicht in Frage. In dem 
Punkt bin ich nun mal Ästehtiker und da ich im Bereich Packaging zu 
Hause bin ist mir der Umgang mit 3D-CAD durchaus geläufig. Die Fertigung 
ist dann nur noch Makulatur. Da braucht es nur mal ein Muster von dem 
man sich einen Abguss nimmt und dann vervielfältigt. Gibt viele günstige 
Gießsysteme zur Vervielfältigung.
Außerdem muss man immer abwägen ob etwas den Artikel unnötigt teuer 
macht oder ob ein Artikel dadurch qualitativ aufgewertet wird. Ich denke 
letzteres trifft hierbei eher zu.
Aber Meinungen sind bekanntlich wie ***löcher, jeder hat eines und jeder 
ein anderes ;)

branadic

von Johannes (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Leute,

ich hab gerade ein schnelleres Oszi hier (1 GHZ Bandbreite) und da hab 
ich jetzt auch Messungen zur Anstiegszeit gemacht.

Dazu habe ich mir einen Rechteck-Generator mit einem ECL-Gatter 
aufgebaut, ähnlich zur Messung von Eric. Das Signal aus dem Generator 
geht direkt auf den 1. Kanal vom Oszi mit ca. 40 cm RG58-Leitung.

Für den Tastkopf habe ich auf die Platine mit dem ECL-Gatter zwei kurze 
Stücke versilberten Kupferdraht aufgelötet, auf die man den Tastkopf 
direkt aufstecken kann. Der Tastkopf ist mit einer ca. 150 cm langen 
RG-174 Leitung mit dem Oszi verbunden. Beide Oszi-Eingänge sind auf 50 
Ohm Eingangswiderstand eingestellt.

Die Anstiegszeit am Kanal 1 beträgt ca. 400 ps, das Signal vom Tastkopf 
(Kanal 2) hat eine Anstiegszeit von ca. 600 ps.

Im Unterschied zur Messung von Eric ist bei mir das Tastkopf-Signal 
etwas langsamer als das Original-Signal. Möglicherweise liegt das daran, 
dass ich eine relativ lange Tastkopf-Leitung verwende.

Ich denke, die Messung ist interessant, weil man hier sieht, dass auch 
mit einer relativ langen (und preiswerten) Leitung die Anstiegszeit 
nicht wesentlich schlechter wird.

In der dritten Messung ist ein längerer Zeitabschnitt dargestellt, um zu 
sehen, ob Leitungsreflexionen sichtbar sind. Bei einer Leitungslänge von 
150 cm ist die Signallaufzeit ca. 7,5 ns (bei einem Verkürzungsfaktor 
von 0,66).

Wenn also eine Reflexion am Oszi-Eingang auftritt und das Signal zurück 
zum Tastkopf und dann wieder zum Oszi läuft, müsste ein Echo ca.15 ns 
nach der Flanke ausftreten. Dort gibt es auch ein ziemlich schwachen 
Ausschlag.

Zusätzlich gibt es ca. 6 ns nach der Flanke eine Störung mit größerer 
Amplitude, für die ich keine plausible Erklärung habe. Im Originalsignal 
sieht man diese Störung eigentlich nicht.

Hat jemand eine Idee, was das ist bzw. hat diesen Effekt schon mal 
jemand beobachtet?

von Johannes (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hab gerade noch eine Messung gemacht, dazu habe ich die RG58-Leitung 
durch eine längere und bessere ersetzt, damit ist die Signalstörung 
verschwunden.

Es war also kein Problem des Tastkopfs sondern die Ursache war in meinem 
Versuchsaufbau.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Johannes,

danke auch für deine Messung. Schade das du die Vorgängerversion mit der 
etwas schlechteren Ausgangsimpedanz hast. Um so schöner wären die 
Messungen, wenn sie von der aktuellen Version wären.
Dennoch schneidet der Tastkopf dabei ziemlich gut ab.

branadic

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Hallo Johannes,

Schöne Messungen, finde ich toll, dass Du die Fragestellung nach der 
Anpassung mal praktisch aufgreifst!

Johannes schrieb:
> Hab gerade noch eine Messung gemacht, dazu habe ich die RG58-Leitung
> durch eine längere und bessere ersetzt, damit ist die Signalstörung
> verschwunden.
>
> Es war also kein Problem des Tastkopfs sondern die Ursache war in meinem
> Versuchsaufbau.

Was vermutest Du denn hier ? was heißt eine "bessere RG58-Leitung" ? 
könntest Du da bitte mal Einblick geben ?

Jetzt bliebe doch die Frage (obwohl Du die ältere Version des TK hast, 
aber m.E. macht das fast nichts!):
ab wie viel Fehlanpassung am Ausgang zum Scope, sieht man nennenswerte 
Reflexionen die die Flanken & das Überschwingen beeinflussen in Deinem 
Aufbau ?
Könntest Du Dein Scope mal mit 75R und 100R am Ende des nunmehr 
verbesserten Koax abschließen, und noch einmal messen, um diese Frage zu 
klären ?

Eric

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Was vermutest Du denn hier ? was heißt eine "bessere RG58-Leitung" ?
> könntest Du da bitte mal Einblick geben ?

Die "bessere" Leitung war ca. 1m "Aircell 5". Das "besser" bezieht sich 
eigentlich darauf, dass mit diesem Kabel die Störung verschwunden war, 
also muss das RG58 irgend ein Problem haben, hab das jetzt nicht näher 
untersucht.

> ab wie viel Fehlanpassung am Ausgang zum Scope, sieht man nennenswerte
> Reflexionen die die Flanken & das Überschwingen beeinflussen in Deinem
> Aufbau ?

Das kann man im Prinzip ausrechnen:
Bei meiner Messung habe ich ein Rauschen mit ca. 5% der Signalamplitude. 
Eine Reflexion wird also dann stören, wenn etwa 5% des Signals wieder 
zurückreflektiert wird, also Reflexionsfaktor r >= 5%.

Nach der Formel:

braucht man also am Abschlusswiderstand eine Abweichung von +/- 10%, 
damit man eine Reflxion mit 5% der Signalamplitude erhält.

Aber das war die Leitung am 1. Kanal, also die Verbindung zwischen dem 
ECL-Gatter und Oszi, also nicht die Tastkopfleitung.

> Könntest Du Dein Scope mal mit 75R und 100R am Ende des nunmehr
> verbesserten Koax abschließen, und noch einmal messen, um diese Frage zu
> klären ?

Das Skope kann man nur auf 50 Ohm und 1 MOhm einstellen ;-).

Wenn man außen vor der BNC-Buchse einen Reihenwiderstand einbaut, dann 
verändert man dadurch nicht nur die Impedanz, sondern man bekommt einen 
verteilten Widerstand mit einem Stück 50 Ohm Leitung dazwischen, das ist 
dann auch nicht so aussagekräftig.

Ich könnte vielleicht einfach nur eine BNC-Buchse mit einem Widerstand 
beschalten und damit das Koax-Kabel abschließen; also ganz ohne Oszi. 
Aber dann hat man keine Referenzkurve mehr, mit der man das 
Tastkopfsignal vergleichen kann.

Aber hier geht es ja um den Tastkopf und nicht um mein schlechtes 
RG58-Kabel, deshalb denke ich, dass das jetzt nicht sowichtig ist.

> Schade das du die Vorgängerversion mit der etwas schlechteren
> Ausgangsimpedanz hast. Um so schöner wären die Messungen, wenn sie von
> der aktuellen Version wären.

Ja das ist richtig. Hast Du noch Platinen übrig? Verkaufst Du von der 
neuen Version auch bestückte Platinen oder nur Leerplatinen?

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Hallo Johannes

Johannes schrieb:
> Die "bessere" Leitung war ca. 1m "Aircell 5".
OK, Du weist Dir/uns nun nach, dass der Tastkopf ein ordentliches 
Verbindungs-Koax braucht, ist es das was Du ausdrücken wolltest ?
Aircell ist gut aber nicht besonders handlich

Johannes schrieb:
> Wenn man außen vor der BNC-Buchse einen Reihenwiderstand einbaut, dann
> verändert man dadurch nicht nur die Impedanz, sondern man bekommt einen
> verteilten Widerstand mit einem Stück 50 Ohm Leitung dazwischen, das ist
> dann auch nicht so aussagekräftig.

Das meinte ich auch nicht, sondern einen Durchgangswiderstand, den Du 
aber für die anderen Widerstände als 50R selbst bauen/umbauen müsstest.
Ich messe hier an einem Hameg 200MHz Scope (hat nur 1MR ) und verwende 
eines von deren Durchgangsabschlüssen.

Johannes schrieb:
> Aber hier geht es ja um den Tastkopf und nicht um mein schlechtes
> RG58-Kabel, deshalb denke ich, dass das jetzt nicht sowichtig ist.

Ich dachte Du wolltest auch branadic Aufwand beim Umbau der 
OPV-Ausgangsanpassung auf ihre Bedeutung nachweisen/einschätzen

Eric

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

>> Die "bessere" Leitung war ca. 1m "Aircell 5".
> OK, Du weist Dir/uns nun nach, dass der Tastkopf ein ordentliches
> Verbindungs-Koax braucht, ist es das was Du ausdrücken wolltest ?
> Aircell ist gut aber nicht besonders handlich

Nein, das hast Du falsch verstanden. Das Problem mit dem RG58-Kabel war 
nicht die Leitung am Tastkopf-Ausgang, sondern die Leitung, die direkt 
vom ECL-Gatter zum Oszi geht. Dort gab es irgendeine Reflxion, die dann 
mit dem Tastkopf gemessen wurde.

>> Wenn man außen vor der BNC-Buchse einen Reihenwiderstand einbaut...
> Das meinte ich auch nicht, sondern einen Durchgangswiderstand, den Du
> aber für die anderen Widerstände als 50R selbst bauen/umbauen müsstest.
> Ich messe hier an einem Hameg 200MHz Scope (hat nur 1MR ) und verwende
> eines von deren Durchgangsabschlüssen.

Beim Durchgangsabschluss hat man aber das gleiche Problem, nämlich dass 
hinter nach dem Abschluss noch ein Stück 50-Ohm-Leitung kommt, die 
hochohmig abgeschlossen ist. Das ist ja genau der Grund, warum schnelle 
Oszilloskope (> 500 MHz) den Abschluss innen drin haben.

>> Aber hier geht es ja um den Tastkopf und nicht um mein schlechtes
>> RG58-Kabel, deshalb denke ich, dass das jetzt nicht sowichtig ist.
> Ich dachte Du wolltest auch branadic Aufwand beim Umbau der
> OPV-Ausgangsanpassung auf ihre Bedeutung nachweisen/einschätzen

Naja, ich wollte eigentlich nur mal die Anstiegszeit bei meinem Tastkopf 
ausmessen, da habe ich wie gesagt eine RG174-Leitung am Ausgang, Länge 
ca. 150 cm. Und dort auch beobachten, ob Reflexionen sichtbar sind. Das 
RG58-Kabel war nicht am Tastkopf dran.

Das Ergebnis ist, dass eine RG174-Leitung (zumindest für meine Zwecke) 
gut genug ist.

Mit dem Thema OPV-Ausgangsanpassung hat das eigentlich nicht sehr viel 
zu tun. Man kann aus der Messung aber zumindest schließen, dass die 
Ausgangsanpassung gut genug ist, um eine Anstiegszeit von ca. 600ps zu 
bekommen. Ich erwarte von einer Optimierung der Ausgangsimpedanz keine 
wesentliche Verbesserung des Einschwingverhaltens bzw. der Anstiegszeit.

Bei schmalbandigen sinusförmigen Signalen im Bereich > 400 MHz entsteht 
durch die Fehlanpassung ein Fehler, der vermutlich schon sichtbar ist. 
Bei Rechteck-Signalen mit sehr schnellen Flanken wirkt sich die 
Fehlanpassung ja nur auf die sehr hohen Frequenzanteile aus, so dass es 
hier nicht so sehr auffällt.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> Hast Du noch Platinen übrig? Verkaufst Du von der
> neuen Version auch bestückte Platinen oder nur Leerplatinen?

Aktuell habe ich noch drei Platinen die ich abgeben kann. Die Nachfrage 
nach Leiterplatten ist recht bescheiden. Bei hinreichender Nachfrage 
bestelle ich gerne neue Leiterplatten, aber im Moment gibt es für mich 
keinen Anlass zur Nachbestellung.
Ich gebe nur die reine Leiterplatte ab, um alles andere müsste man sich 
selbst kümmern. Bis auf den OpAmp sind das aber alles Bauteile die 
leicht zu beschaffen sind.
Beim OpAmp ist es mitunter hilfreich den Baustein einfach bei TI zu 
sampeln. Wichtig, es muss der OPA659IDBV sein, dieser ist im SOT23-5 
Gehäuse. Alternativ kann man auch bei Mouser anfragen. Allerdings gibt 
es hier etwas Vorlaufzeit. Verständlicherweise werde ich mir keine 100 
Stück auf Lager legen, da die Nachfrage dafür schlichtweg zu bescheiden 
ist. Anders wäre es, wenn mir die Leute die Bude wegen des Tastkopfes 
einrennen würden. Dann hätte ich mich auch um den OpAmp gekümmert.
Da ich nun wieder zurück bin werde ich in den nächsten Tagen ebenfalls 
die neue Version aufbauen und vermessen. Dann wird es auch ein Update 
der Dokumentation geben, das ist ja schon etwas länger fällig.
Ein kleiner Hinweis noch am Rande. Es kann hier und da notwendig sein, 
die 1pF im Eingangsspannungsteiler durch 0,5pF zu ersetzen. Das muss man 
mit einem entsprechenden Abgleichsignal (1kHz Rechteck mit sehr steilen 
Flanken) prüfen. Nur so holt man wirklich das Maximum aus dem Tastkopf 
heraus.

branadic

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Danke Johannes,

so ist vieles nunmehr klarer.
Ich teile Deine Meinung dass die Ausgangs_Z_Optimierung nicht "break or 
take" ist und habe das ja auch schon mehrfach gesagt.

Nun bin ich mal auf branadics Gehäusekonstruktion gespannt !

Hast Du eine Idee, wie man 2 von branadics TKs zu einem Differential-Tk 
koppeln kann ? (Bilden der Differenz erst hinten in einer Diff-Box)
Früher im thread war mal beschrieben dass die TEKs das so machen.

Eric

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Hast Du eine Idee, wie man 2 von branadics TKs zu einem Differential-Tk
> koppeln kann ? (Bilden der Differenz erst hinten in einer Diff-Box)
> Früher im thread war mal beschrieben dass die TEKs das so machen.

Das kommt drauf an, was man damit machen möchte bzw. warum man überhaupt 
differentiell messen will.

Eigentlich alle Oszilloskope können ja auch eine Differenz aus zwei 
Eingangssignalen berechnen, man kann also mit zwei normalen Tastköpfen 
auch schon viele Anwendungen abdecken. Man braucht halt doppelt so viele 
Kanäle.

Ein richtiger differentieller Tastkopf ist vor allem dann nützlich, wenn 
kleine Signale mit einer großen Offsetspannung gemessen werden sollen, 
z.B. High-Side Strommessung mit Shuntwiderstand. Da hat man oft eine 
relativ hohe Common-Mode Spannung, die höher als der Eingangsbereich des 
aktiven Tastkopfs ist. Da hilft dann eine "Diff-Box" nicht viel, das 
müsste schon irgendwie im Tastkopf direkt gemacht werden.
Eine andere Anwendung ist, wenn man potentialfrei messen muss, also ohne 
Masseanbindung; das geht mit zwei einzelnen Tastköpfen auch nicht so 
einfach.

Eine Box, die einfach aus zwei Eingangssignalen die Differenz bildet, 
hat eigentlich nur den Vorteil, dass man nicht zwei Oszi-Eingänge 
belegt. Dafür kann man aber unterschiedliche Signallaufzeiten der 
Tastköpfe nicht so einfach kompensieren, im Oszi geht das wesentlich 
einfacher.

Aber prinzipiell sollte es nicht so schwierig sein, aus zwei 
Tastkopfsignalen die Differenz zu bilden. Es sind 50 Ohm 
Eingangssignale, dafür braucht man keinen OPV mit besonders hochohmigem 
Eingang.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe eine neue Version der Dokumentation hochgeladen, die die 
Messungen von Eric bezüglich der Eingangskapazität und Ausgangsimpedanz 
des alten und die Messungen der Ausgangsimpedanz des neuen Layouts 
enthält.

branadic

von Sven A. (sven_a)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

anbei ein Oszibild. Ich habe die Bussignalquelle des HMO3522 in 
Ermangelung eines besseren Signalgenerators benutzt (1MHz). Der Tastkopf 
ist nun abgeglichen und einsatzbereit. Bei Gelegenheit mache ich weitere 
Messungen.

afusven

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Nabend zusammen,

vorerst sind alle Leiterplatten des Tastkopfes V3 unter den Leuten 
verteilt. Sollten ausreichend Bestellungen eintreffen bestelle ich aber 
gern noch einmal Nachschub. Also scheut euch nicht bei mir anzufragen.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Mittlerweile habe ich auch erste Messungen der Eingangskapazität des 
Tastkopfs durch Messen von S11 am VNWA durchgeführt, allerdings fehlt 
mir im Moment noch eine geeignete Kalibrierebene, an der ich auch genau 
messen kann. Ändert sich hoffentlich in den nächsten Tagen.
Dennoch sieht das Ergebniss vielversprechend aus.

branadic

von Alexander B. (chasm)


Lesenswert?

So ein Tastkopf würde mich auch interessieren wenn noch eine 
Sammelbestellung zusammenkommt.

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo zusammen,

da es ja offensichtlich den ein oder anderen gibt, der gern die Position 
der beiden Nadeln auf gleicher Höhe hätte, gibt es ab sofort eine 
Sonderedition (V4b) des aktiven Tastkopfs.
Weil es mir gegenüber angemerkt wurde, Eric nutzt die Möglichkeit durch 
den zusätzlichen Silberdraht an seiner Masseanschlussspitze Abstände von 
Messpunkten auszugleichen. In meiner Bestückungsvariante setze ich 
dagegen auf Lötnägel für Masse, die über Silberdrahtverbindungen auf 
kürzestem Wege mit Ground der Schaltung verbunden werden und 
Wechselspitzen aus den günstigen SMB-Printsteckern von Reichelt für die 
eigentliche Messspitze.

Zu den Details:
Bei dieser Variante (V4b) ist der komplette Eingangsspannungsteiler neu 
angeordnet. Zusätzlich sind die Bauteile etwas näher zusammen gerückt. 
Weiterhin befindet sich nun eine Bezeichnung für die 
Spannungsversorgungsanschlüsse in der Lötstopmaske.
Durch die einfache, strenge Form (Ergonomieaspekte fallen hierbei leider 
völlig unter den Tisch) dürfte man in der Lage sein ein eigenes Gehäuse 
aus Kupferrohr fertigen zu können, womit auch der klempnerische Aspekt 
bedient wird.
Weiterhin wurde noch etwas Kosmetik am SMA-Anschluss durchgeführt, deren 
Änderungen auch in das aktuelle Layout (V4a) einfließen werden.

Wenn ihr mich nun also anschreibt und nach Leiterplatten fragt, dann 
schreibt bitte dazu welche Version ihr gern hättet.

Sobald ausreichend Anfragen zusammen kommen, werde ich neue 
Leiterplatten bestellen.

branadic

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo branadic,

leider hatte ich zuletzt überhaupt keine Zeit, das Projekt aktiv 
voranzutreiben, obwohl mein Layout von vor einigen Monaten schon hätte 
gefertigt werden sollen. Habe aber trotzdem alles mitgelesen und bin 
immer noch sehr angetan sowohl von den Leistungen, die dieser doch 
relativ einfache Tastkopf erreicht als auch von deiner Art, das Projekt 
weiter öffentlich voranzutreiben, auch wenn das Feedback nur spärlich 
kommt.

> Bei dieser Variante (V4b) ist der komplette Eingangsspannungsteiler neu
> angeordnet. Zusätzlich sind die Bauteile etwas näher zusammen gerückt.

Vielleicht kann man hier noch etwas optimieren. Der resistive Teil 
übernimmt hier hauptsächlich die niedrigen Frequenzen, währen der 
kapazitive einen Großteil der höheren Frequenzen leitet. Gleichzeitig 
wird die HF aber duch die Induktivität der Vias gezwängt. Vielleicht 
wäre es günstiger, den kapazitiven Teil auf die Oberseite zu bringen. 
Mir fällt auch kein Grund ein, wieso nicht Kapazitäten und Widerstände 
beide oben liegen sollten. Notfalls könnte der OPA659 inkl. seiner 
Versorgung noch einen halben mm nach links rücken.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Alex,

interessanter Einwand, dem ich mal nachgehen werde.
Das kapazitiver und resistiver Spannungsteiler bisher auf 
unterschiedlichen Lagen untergebracht sind hat was mit der 
Kompatibilität der Leiterplatten im Gehäuse zu tun. Deswegen konnte ich 
die Position des Trimmkondensators in den anderen Versionen auch nicht 
mehr ändern.
Bei dieser Variante ist das aber möglich. Mal schauen, wie sich das 
besser anordnen lässt. Danke für den Hinweis.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe das mal schnell geändert. Das Ganze schaut dann wie folgt aus. 
Der Platz gibt es gerade her, den kompletten frequenzkompensierten 
Spannungsteiler auf der Oberseite aufzubauen.

branadic

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Ich habe das mal schnell geändert. Das Ganze schaut dann wie folgt aus.

Ja, so hatte ich das gemeint. Tut das Not, dass noch zwei Lagenwechsel 
zwischen dem letzten Widerstand und dem Ground-Anschluss sind?

> Der Platz gibt es gerade her, den kompletten frequenzkompensierten
> Spannungsteiler auf der Oberseite aufzubauen.

Hoffentlich kollidieren OP und Trimmkondensator da nicht. Vielleicht 
könnten die beiden Teilerwiderstände ohre horizontalen Koordinaten 
tauschen, also den oberen direkt unter den ersten Kondensator, den 
unteren dafür näher zum Ground-Anschluss. Dann wäre da etwas mehr Fläche 
rechts neben dem Trimmkondensator.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Durch die einfache, strenge Form (Ergonomieaspekte fallen hierbei leider
> völlig unter den Tisch) dürfte man in der Lage sein ein eigenes Gehäuse
> aus Kupferrohr fertigen zu können, womit auch der klempnerische Aspekt
> bedient wird.

Ich glaub von der V4B (aka Klempnerausfuehrung) wuerd ich gerne zwei 
nehmen. :-)

Olaf

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Alex,

hab auch diesen Hinweis mit eingepflegt.

@ Olaf,

sei doch bitte so gut und schreibe mir eine Mail, dass bewahrt die 
Übersichtlichkeit.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

Ich hab mir die verschiedenen Designs mal angesehen, kann es aber nicht 
ganz nachvollziehen:

In der letzten Variante werden zwei Vias eingespart, um die Induktivität 
zu verringern (Induktivität einer Via ist vielleicht 1 nH). Wenn man 
sich den HF-Pfad aber anschaut (also die Reihenschaltung der 
Kondensatoren), dann macht das einen schönen Bogen, ich würde die 
Induktivität da auf > 20 nH schätzen.

Wäre es nicht sinnvoller, die Fläche, die durch diesen Pfad aufgespannt 
wird, möglichst klein zu machen, indem man SMD-Kondensatoren direkt 
unter den Trimmer legt, also auf dem gegenüberliegenden Layer. Ich denke 
nicht, dass die Vias hier einen großen Einfluss haben. Dadurch wird der 
Tastkopf auch robuster gegenüber externen Magnetfeldern.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Johannes,

ist Punkt über den man streiten kann, vollkommen richtig.

Ich werde noch einmal tief in mich gehen und grübeln. Bisher hat die 
parasitäre Induktivität der Vias ja keine Probleme bereitet.
Nachher mache ich noch einmal Vergleichsmessungen des Eingangsteils 
beider Leiterplattenversionen (V2 und V3), dann weiß ich sicherlich 
mehr.

Die Thematik hatte ich auch mal simulatorisch untersucht. Vielleicht 
schaut man sich das in Spice auch noch mal etwas genauer an.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe das Layout noch mal ein wenig geändert und passend dazu eine 
optimistische Simulation in LTSpice aufgesetzt, in der ich versucht habe 
die wichtigsten Leiterzüge und Vias nachzubilden.
Mit dieser Anordnung, denke ich, sind die Parasitics gegenüber den 
gezeigten Vorgängerversionen deutlich reduzierter.
Ein Einfluss lässt sich in der Simulation und im Einsatzfrequenzbereich 
nicht entdecken, allerdings kann ich auch keinen Garant dafür geben, 
dass wirklich alle Effekte berücksichtigt wurden.
Ihr dürft euch gerne selbst austoben.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Ich habe das Layout noch mal ein wenig geändert und passend dazu eine
> optimistische Simulation in LTSpice aufgesetzt, in der ich versucht habe
> die wichtigsten Leiterzüge und Vias nachzubilden.

Ja, von der Induktivität her gefällt mir dieser Entwurf besser. 
Allerdings ist es vielleicht für den Einbau in ein Gehäuse eher 
ungünstig, wenn der Trimmer unten ist, weil der ja doch relativ hoch 
aufbaut.

> Ein Einfluss lässt sich in der Simulation und im Einsatzfrequenzbereich
> nicht entdecken, allerdings kann ich auch keinen Garant dafür geben,
> dass wirklich alle Effekte berücksichtigt wurden.

Wenn man großzügig die Induktivität (vom 50 Ohm Widerstand bis zum 
OPV-Eingang) mit 50 nH und die gesamte Kapazität (also die 
Reihenschaltung aus allen Kondensatoren) mit 1 pF abschätzt, dann liegt 
die Resonanzfrequenz bei ca. 700 MHz; in der Realität wird sie deutlich 
höher liegen.

Deshalb ist der Einfluss auf die Anstiegszeit bzw. Einschwingverhalten 
ziemlich gering bzw. am Oszi nicht sichtbar. Vermutlich sieht man in der 
Praxis zwischen diesen Entwürfe keinen Unterschied.

von Vorn N. (eprofi)


Lesenswert?

Lieber branadic,
vielen Dank, dass Du meinen Vorschlag nach der gleichen Höhe der Pins 
'erhört' hast.
Da Du dafür ein neues Design machst, könnte es doch insgesamt kleiner 
werden (wie vorgeschlagen die Distanz SMA - OPA verringern, indem die 
Drossel auf der Rückseite des Cs (oder umgekehrt) verlegt wird.

Mit welchem Programm hast Du die Platine entworfen?
Kannst Du bitte die Datei hochladen oder mir schicken?
Dann mache ich einen Vorschlag.
Danke!

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> Ja, von der Induktivität her gefällt mir dieser Entwurf besser.

Freut mich, wenn dir der Entwurf zusagt.

Johannes schrieb:
> Allerdings ist es vielleicht für den Einbau in ein Gehäuse eher
> ungünstig, wenn der Trimmer unten ist, weil der ja doch relativ hoch
> aufbaut.

Für das Selbstbaugehäuse aus einem Kupferrohr, genau dafür ist ja diese 
Version gedacht und für nichts anderes, sollte das keine Rolle spielen. 
Die Leiterplatte sollte großzügig Platz in einem 15x1mm Kupferrohr 
haben, wobei ich sowieso empfehlen würde, das Kupferrohr nur bis zum 
Ausgang des OPV zu ziehen. Über den Rest würde ich dann ein 
Kunststoffteil empfehlen oder an der Stelle ganz offen lassen. Wird bei 
kommerziellen Tastköpfen zum Teil ebenfalls so gehandhabt.

Dann werde ich mir die V4a noch einmal genauer unter die Lupe nehmen und 
danach das Gehäuse für die Versionen 2, 3 und 4a angehen.

Bisher musste ich allerdings mal ein wenig mit meinem neuen VNWA spielen 
und habe mal Vergleichsmessungen der Eingangskapazität durchgeführt.
So ließ sich feststellen, dass die Eingangskapazität nach dem Abgleich 
der Tastköpfe in der V3 gegenüber der V2 gesunken ist. In der V2 ist die 
Bestückungsvariante mit 2x 1,6M und 200k von der Eingangskapazität sogar 
minimal größer, als die Bestückung mit 820k + 205k, was wohl auf die 
Parallelschaltung der beiden Widerstände zurückzuführen ist. Ebenfalls 
eine interessante Erkenntnis, die ich nun auch mal messtechnisch 
erfassen konnte.
Die Messung der Ausgangsimpedanz der V3 als Messung von S11 habe ich 
ebenfalls mal nachgestellt und komme zum gleichen Ergebnis wie Eric. Die 
Ausgangsimpedanz hat ihr Maximum bei 433 MHz mit 81 Ohm (VSWR=1,63).

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Vorn Nachn schrieb:
> Da Du dafür ein neues Design machst, könnte es doch insgesamt kleiner
> werden (wie vorgeschlagen die Distanz SMA - OPA verringern, indem die
> Drossel auf der Rückseite des Cs (oder umgekehrt) verlegt wird.

Grüß dich,

macht es wirklich Sinn den Tastkopf bei derzeit gerade mal 40mm Länge 
noch weiter zu verkleinern? Willst du den Tastkopf mit der Pinzette 
halten? Irgendwas muss man doch in der Hand haben, wenn das Ding zu 
fipselig wird, dann flucht man auch wieder, denke ich.

Vorn Nachn schrieb:
> Mit welchem Programm hast Du die Platine entworfen?

Ich arbeite mit Eagle Light.

Vorn Nachn schrieb:
> Kannst Du bitte die Datei hochladen oder mir schicken?
> Dann mache ich einen Vorschlag.

Ich schreibe dich nachher mal persönlich an, okay?

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

die Neugierde hat mich heute getrieben und ich habe mir mal die 
Waveguide näher angeschaut. Wie gut ist die eigentlich gelungen, war die 
Frage.
Also habe ich eine SMA-Buchse genommen, mit einem 49.9R 1% Widerstand 
bestückt und darauf den VNA kalibriert.
Anschließend habe ich einen Tastkopf genommen und am Ende, von der 
SMA-Buchse aus gesehen, einen 49.9R 1% Widerstand gegen Masse gelegt. 
Bei der Coplanaren Waveguide ist das ja relativ einfach. Das Ergebnis 
dieser Messung zeigen der orangefarbene und der rote Trace.
Danach habe ich den Tastkopf wieder zurückgebaut, also den Widerstand 
wieder in Serie gelötet und erneut die Impedanz gemessen (grün & blau).
Die Waveguide ist also auf diesem kurzen Stück tatsächlich nicht das 
Problem.

branadic

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> sei doch bitte so gut und schreibe mir eine Mail, dass bewahrt die
> Übersichtlichkeit.

Das haette ich schon getan, aber du hast keine Emailadresse.

Olaf

von Guido (Gast)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Das haette ich schon getan, aber du hast keine Emailadresse.

Ich helfe mal aus, findet man aber wirklich mehrfach im Thread:

branadic@users.sourceforge.net

Muss bei Gelegenheit wirklich mal einen Bausatz VNWA kaufen!
Und, der Tastkopf wird wirklich richtig gut. Kompliment an
alle beteiligten.

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Guten Abend,

bisher wurden Messungen von mir immer nur an einem doch nicht 
alltäglichen Oszi durchgeführt.
Um zu zeigen, dass auch normale Oszis vom Tastkopf profitieren können 
sind hier mal zwei Bilder vom Tastkopf am Probesignal meines 100MHz 
Welec (original bestückte Eingangsstufe).
Einmal ist der Tastkopf abgeglichen und einmal überkompensiert 
aufgezeichnet.
Eine Unterkompensation konnte ich bei mir leider nicht darstellen, dafür 
ist wohl die Anstiegszeit der Oszi-Eingangsstufe zu gering.
Der Tastkopf verrichtet seinen Dienst also auch an einem einfachen Oszi 
zuverlässig.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Mit viel Gefühl und 
den richtigen Einstellungen lässt sich die Unterkompensation auch am 
Welec darstellen.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

neue Leiterplatten sind bestellt und sollten Ende nächster Woche bei mir 
sein. Ich habe beide Varianten bestellt (V4A und V4B, siehe Thread).
Die Leute die mich bereits angeschrieben haben bekommen in den nächsten 
Tagen eine Mail von mir.
Wer noch Tastkopfleiterplatten haben möchte, jetzt wäre der richtige 
Zeitpunkt sich bei mir zu melden, damit ihr sie schnellst möglich bei 
euch habt.

branadic (ed) users [punkt] sourceforge {punkt} net

Preis pro Leiterplatte sind wieder 5,-€ inkl. Versand im Briefumschlag.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

weil bereits die ersten Leute gefragt habe, wie die V4A ausschaut:

Es handelt sich dabei um die in diesem Thread gezeigte Version V3, die 
aber am SMA-Anschluss noch etwas modifiziert wurde, damit der 
SMA-Anschluss besser passt und man nicht noch die Feile ansetzen muss, 
wie das bisher der Fall war.
Ansonsten hat sich gegenüber der V3 nichts geändert.

V4a hat die Probe-Anschlüsse versetzt, V4b hat sie auf gleicher Höhe.

branadic

von BimmyandJimmy (Gast)


Lesenswert?

Hi!
@branadic:
fantastische Arbeit! Respekt!

Ich habe mir gerade den Schaltplan angeschaut und rätsel nun über den 
Sinn des 49.9 Ohm Widerstandes (R1), der im Eingang direkt vor dem 
Spannungsteiler eingebaut ist.
Kann mir bitte jemand den Zweck erklären?

Vielen Dank
   BimmyandJimmy

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


Lesenswert?

BimmyandJimmy schrieb:
> Ich habe mir gerade den Schaltplan angeschaut und rätsel nun über den
> Sinn des 49.9 Ohm Widerstandes (R1), der im Eingang direkt vor dem
> Spannungsteiler eingebaut ist.
> Kann mir bitte jemand den Zweck erklären?

Der Widerstand soll Resonanzen dämpfen, die durch den mechanischen 
Aufbau des Eingangs auftreten könnten. Er ist auf einen Hinweis von 
Kupfer Michi zurückzuführen:
Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

genauso ist es. Diesen Widerstand findet man übrigens auch immer wieder 
in den Schaltplänen kommerzieller Tastköpfe.

Von der V4b sind nur noch wenige Leiterplatten bestellbar. Die Vorzüge 
der 4Va scheinen nur wenige Leute zu erkennen, denn hier sind bisher so 
gut wie keine Vorbestellungen eingegangen.

Aktuell arbeite ich am Gehäuse für die V4a, bis ich aber mit der 
Konstruktion vollständig zufrieden bin dauert es noch einen Moment.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

ich bin heute mal dazu gekommen, die Ausgangsimpedanzen der V2 mit der 
V3 direkt in einer Messung miteinander zu vergleichen.
Die V2 habe ich dazu, wie zuvor auch schon von Eric durchgeführt, mit 
einem kurzen Stück Semi-Rigid bestückt.
Deutlich zu erkennen ist die Verbesserung der Ausgangsimpedanz in der 
aktuellen Leiterplattenversion.

Noch sind Leiterplatten beider Varianten bestellbar. Ihr dürft euch also 
gerne bei mir melden.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

anders als in der Auftragsbestätigung angekündigt wurden die 
Leiterplatten noch nicht losgeschickt. Ich wollt euch das nur kurz 
wissen lassen, damit ihr nicht unruhig werdet.

In der Zwischenzeit mal was anderes. Es wurden ja einige Beispiele für 
Messungen der Eingangskapazität des Tastkopfs gezeigt.
Ich habe jetzt ein nettes Beispiel für eine 4-Port-Simulation in LTSpice 
gefunden, wo die S-Parameter in einem Smith-Chart dargestellt werden. 
Allerdings lässt sich die Messung nicht mit der Realität in 
Übereinstimmung bringen, nicht einmal annähernd.
Wozu das Ganze? Ich tät gern den Eingangsspannungsteiler nachstellen, um 
herauszufinden wie hoch denn nun die Eingangskapazität des OPV 
tatsächlich ist. Je näher die Simulation mit der Realität übereinstimmt, 
desto genauer bekommt man den Wert für die Kapazität.
Im Anhang mal das File der 4-Port-Simulation am Tastkopf. Wenn jemand 
weiter weiß würde ich mich freuen von ihm zu hören.
Parallel dazu werde ich mal eine Messung einer modifizierten 
Leiterplatte durchführen.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Für die V4b kann ich momentan keine weiteren Vorbestellungen mehr 
entgegen nehmen. Falls Überproduktion mitgeliefert wird lass ich es euch 
wissen.
Die V4a ist noch bestellbar.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ich wurde jetzt schon mehrfach gefragt, welche SMA-Buchsen ich verwendet 
habe, es sind jene hier:

http://de.farnell.com/multicomp/19-70-tgg/jack-sma-end-launch/dp/1342651

SMA-Buchsen für Kartenrandmontage und Gehäusebefestigung. Ähnliche gibt 
es auch bei anderen Distributoren. Bei Digikey z.B. diese hier:

http://search.digikey.com/scripts/DkSearch/dksus.dll?Detail&name=J992-ND

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo branadic -

Kannst du mal für alle die nur abundzu reinschauen, in wenigen Sätzen 
zusammenfassen, was deinen Tastkopf besonders macht z.B. gegenüber einem 
300MHz von der Stange? Bzw. welche Versionen mit längerer Lebensdauer 
nun existieren? Danke. Ist für mich einfach zu unübersichtlich geworden.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Das ist im Prinzip schon mehrfach erwähnt und kann auch im öffentlich 
gestellten PDF nachgelesen werden.
Es ist ein aktiver 10:1 Tastkopf mit 1.025MΩ || <1pF, >500MHz zu einem 
Preis von <50,-€ inkl. Kabel.
Der Tastkopf ist erweiterbar um einen weiteren 10:1-Teiler.
Ich denke da kann kein 300MHz Tastkopf von der Stange mithalten.
Es gibt zwei Versionen, V4a mit versetzten Eingangspins und V4b bei der 
beide Eingangspins auf gleicher Höhe sind.
Das sind so ziemlich die wichtigsten Eckdaten. Wer mehr wissen will, 
kann entweder den Thread durchlesen oder ins PDF schauen, wo die 
Entwicklung und Messungen dokumentiert sind.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Danke branadic!
Den Thread durchlesen... Naja, mittlerweile fragt mich der Browser ob 
ich wegen dem Skript-Timeout abbrechen will. Natürlich hatte ich einige 
Seiten rückwärts aufgeholt und auch nochmals zum Anfang gescrollt. Als 
das alles nichts half, erdreistete ich mich dich zu fragen.

Ist doch gut, wenn man nun weiß was das Ding kann.

Ich habe hier übrigens eine Probe von HP 300MHz 1M/7,5pF #10435A. 
Kostete ein paar Euro. Also soooo schlecht ist das nicht.

Trotzdem finde ich dein Projekt super.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Deine Browser-Probleme kann ich bei mir nicht nachvollziehen.

Abdul K. schrieb:
> Ich habe hier übrigens eine Probe von HP 300MHz 1M/7,5pF #10435A.
> Kostete ein paar Euro.

Genau, gebraucht kostet der ein paar Euro und darüber hinaus denke ich, 
dass man einen gebrauchten passiven Tastkopf mit 7,5pF mit diesem 
aktiven Selbstbautastkopf mit <1pF nicht vergleichen kann. Da liegen 
doch Welten zwischen. Komisch das man ausgerechnet dir das erst noch 
erklären muss.

Frequenz  |   7,5pF   |   1pF
---------------------------------
100MHz    |   212Ω    | 1,59kΩ
200MHz    |   106Ω    |   795Ω
300MHz    |    71Ω    |   530Ω

Schließlich geht es doch immer darum, dass zu messende Signal so 
originalgetreu wieder zu geben wie irgend möglich und demzufolge die 
Schaltung möglichst wenig zu belasten.

branadic

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

die Browserfehlermeldung hatte ich heute auch und die beiden Vorseiten 
(also Seite 1und 2 dieses Threads) waren weg....
Nach Neustart und Einloggen wars dann weg....

Zur SMA-Buchse, ich habe die hier gekauft: 
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=370479670037&ssPageName=STRK:MEWAX:IT
Der VK hat sicher noch mehr davon. Digikey ist mir zu teuer und Farnell 
mach mir als Hobbyisten immer Stress.

Old-Papa

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ja, gute Koax-Anschlüsse kosten nun mal leider. Aber diese Diskussion 
gibt es ja bereits an anderer Stelle hier im Forum.

branadic

von Christoph H. (wtzm)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,
hier meine Billig-Gehäuse Variante für den Tastkopf (alte 
Platinenversion). Das Gehäuse ist ein USB1SW vom Conrad, M3 
Kunststoffschrauben und -sechskantmuttern sind auch dort erhältlich. Die 
Massebuchse ist um 45° gedreht und durch die Gehäuseseite erreichbar.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Christoph,

"Nicht schön, aber selten." täte man jetzt sagen, wenn nicht sogar 
einmalig. Ich hoffe du wirst deine Freude mit dem Tastkopf haben. Schön 
auch mal wieder Feedback von Leuten zu bekommen, die den Tastkopf schon 
(aufgebaut) haben.

branadic

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Ich wurde jetzt schon mehrfach gefragt, welche SMA-Buchsen ich verwendet
> habe, es sind jene hier:

Bei Buerklin gibt es auch so eine Buchse unter der Bestellnummer
76F410. Die kostet nur 3.19euro. Ich weiss aber noch nicht
wie genau sie passt.

Olaf

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Kurze Info, die Tastkopfleiterplatten sollten morgen bei mir sein. Die 
Versandbenachrichtigung ist mir heute ins Haus gegangen.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Deine Browser-Probleme kann ich bei mir nicht nachvollziehen.
>

Vermutlich hast du ne neuere Version und einen schnelleren Rechner. Da 
laufen Skripts erheblich schneller. Außerdem laß ich die Seiten filtern.


> Abdul K. schrieb:
>> Ich habe hier übrigens eine Probe von HP 300MHz 1M/7,5pF #10435A.
>> Kostete ein paar Euro.
>
> Genau, gebraucht kostet der ein paar Euro und darüber hinaus denke ich,
> dass man einen gebrauchten passiven Tastkopf mit 7,5pF mit diesem
> aktiven Selbstbautastkopf mit <1pF nicht vergleichen kann. Da liegen
> doch Welten zwischen. Komisch das man ausgerechnet dir das erst noch
> erklären muss.
>
> Frequenz  |   7,5pF   |   1pF
> ---------------------------------
> 100MHz    |   212Ω    | 1,59kΩ
> 200MHz    |   106Ω    |   795Ω
> 300MHz    |    71Ω    |   530Ω
>
> Schließlich geht es doch immer darum, dass zu messende Signal so
> originalgetreu wieder zu geben wie irgend möglich und demzufolge die
> Schaltung möglichst wenig zu belasten.
>

Ist schon klar. Oder waren das Blumen? Danke.

Der Tastkopf hat dank dem Niedergang der deutschen Elektronikentwicklung 
wirklich nur wenige Euro gekostet.
Bei den hohen Frequenzen hat man naturgemäß eh niedrige Impedanzen im 
System. Ein 74AC hat etwas mehr als 10 Ohm am Ausgang.

Vielleicht gönne ich mir ja noch einen deiner Köpfe, mal sehen.

Gruß

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Die Leiterplatten sind soeben bei mir eingetroffen. Von der V4b gibt es 
reichlich Überproduktion. Ihr könnt also wieder Leiterplatten bei mir 
anfragen.

branadic

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Anbei ein Bild der Leiterplatten, vielleicht hilft es dem ein oder 
anderen bei der Entscheidung.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Aufgrund der Änderungen des Layout (Spitzen auf gleicher Höhe, in der 
V4b ist mit leicht erhöhten Eingangskapazitäten zu rechnen. Das stellt 
man spätestens beim Abgleich des Tastkopfes fest.

Ich empfehle daher, statt der 2x 0.5pF + 1,4...3pF Trimmer  2x 1pF + 
1,4...3pF Trimmer einzulöten. Damit erhält man einen relativ großen 
Spielraum für den Abgleich.

Kein "Vorteil" ohne Nachteil, aber ihr habt es so gewollt ;)

branadic

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Kein "Vorteil" ohne Nachteil, aber ihr habt es so gewollt ;)

Aber immerhin habe ich 1pF Kondensatoren noch rumliegen, die 0.5pF 
haette ich extra bestellen muessen.

BTW: Habt ihr gesehen was die fuer eine Genauigkeit haben? Die 0.5er bei 
Farnell haben +/- 0.25pF abweichung. Also 50%!

Olaf

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

ja Olaf, das habe ich nach der bestellung gemerkt. Es gibt beim DK 
bessere, 712-1302-1-ND , 0.05pF abweichung - das sind aber immer noch 
10% und wenn man einen klecks lötzinn mehr drauf macht sind es noch 
weitere 10% ... das wird aber nicht besser.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> weitere 10% ... das wird aber nicht besser.

Das ist schon klar. Ich muss sogar sagen das ich bisher noch garnicht 
wusste das es ueberhaubt 0.5pF Kondensatoren gibt weil das ja schon im 
Bereich von Platine, Layout und Pad liegt. Wenn es aber wichtig ist 
0.5pF zu haben oder nicht zu haben, dann sind 50% Abweichung ja bereits 
eine ganze Menge.

Olaf

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

einige Leiterplatten haben ja nun schon einen Besitzer gefunden. Stellt 
sich abschließend noch mal die Frage, wo man mit dem Tastkopf eigentlich 
genau steht.
Ich habe dazu vergleichende Messungen am Spektrumanalyser durchgeführt 
und die Daten mal in einem Diagramm dargstellt.
Als Signalquelle diente der offene Ausgang eines Signalgenerators mit 
eingestellten 141mVeff (797,6mVpp am offenen Ausgang). Gemessen wurde im 
Bereich 10 - 600MHz.
Schwarz dargestellt ist der Ausgang des Signalgenerators, wenn er direkt 
an den Spektrumanalysator geschlossen ist.
Als Vergleich habe ich den zu Anfang des Threads genannten Poor Man's 
1GHz und den P6205 von Tektronix mit aufgenommen.
Aufgrund der leicht erhöhten Eingangskapazität der V4b ergibt sich 
erwartungsgemäß auch eine etwas geringere Bandbreite.
Die V3 steht stellvertretend auch für die V4a, da sich hier lediglich 
die Fräsung der Leiterplatte am SMA-Anschluss geändert hat damit sich 
die End Launch Buchse besser montieren lässt, ansonsten ist jedoch alles 
gleich geblieben.
Damit ist auch die Charakterisierung des Tastkopfs meinerseits 
vollständig abgeschlossen.
Natürlich freue ich mich über Feedback der neuen Besitzer. Noch mehr 
würde ich mich aber freuen, wenn wir nun auch andere Designs und 
Entwürfe diskutieren würden. Es fehlt immer noch an einem 
differentiellen Tastkopf.

branadic

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic

kannst du bitte die PDF updaten ?

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> branadic
>
> kannst du bitte die PDF updaten ?

Thomas, was meinst du genau? Was sollte denn deiner Meinung nach noch 
unbedingt mit rein, dass nicht schon drin ist?

branadic

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

4b

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Dabei handelt es sich doch nur um eine etwas geänderte Layoutvariante, 
nicht um dramatische Änderungen. Daher sehe ich diesbezüglich keinen 
Handlungsbedarf, der unbedingt festgehalten werden muss.

branadic

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Hallo branadic

mache in Deinem Bericht ein kleine Tabelle mit Bildern wo man den 
Unterschied erkennt und kurzer Textbeschreibung und dann sollte es für 
alle klar sein.
Außerdem gehört das Vergleichsbild noch in den Bericht (habe nicht 
gecheckt ob es schon drin ist

Eric
PS: und wiederhole bitte den Link zum Bericht man sucht sonst so lange 
rum

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic,

hast du auch ein 20mV DC offset? Bei mir machen es beide probes, 
unabhängig von dem wie ich die versorge.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Wenn ich raten müsste würde ich behaupten, dass du weder einen 
Durchgangsabschluss verwendet hast, noch dein Oszi auf 
50Ω-Eingangsimpedanz umschalten kannst, sondern die Tastköpfe hochohmig 
am Oszi betreibst.
Liege ich richtig?

branadic

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Wenn ich raten müsste würde ich behaupten, dass du weder einen
> Durchgangsabschluss verwendet hast, noch dein Oszi auf
> 50Ω-Eingangsimpedanz umschalten kannst, sondern die Tastköpfe hochohmig
> am Oszi betreibst.
> Liege ich richtig?
>
> branadic

nein beides falsch, habe auf 2 oszis gleiches verhalten. Der einer hat 
internes 50Ohm, der andere über durchgangabschluss.

Habe aber genau 22mV spannungsdiff. in der versorgung (meine -5V ist 
5,029V wärend +5V ist genau 5.007V). Ich muss da was ändern.

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Habe aber genau 22mV spannungsdiff. in der versorgung (meine -5V ist
> 5,029V wärend +5V ist genau 5.007V). Ich muss da was ändern.

Das sollte aber kein Problem sein; wichtig ist, dass die Masse der 
Versorgungsspannung richtig mit der Tastkopfmasse verbunden ist. Der OPV 
hat einen relaitv hohen Ruhestrom, evtl. wird dadurch irgendwo ein 
Spannungsabfall erzeugt, der diesen Offset bewirkt. Wie hasst Du denn 
die Versorgung angeschlossen?

Teste mal mit einem Multimeter, ob zwischen dem Masse-Anschluss des 
Tastkopfs und der Oszi-masse eine Spannungdifferenz besteht.

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

das meinte ich auch mit "muss etwas ändern". Es sind identische kabeln, 
spannungeingang identisch, nur am OPA gemessen sind 22mV unterscheid.

Ich teste morgen weiter, allerdings wenn du kein DC offset bei dir 
gesehen hast dann bin ich beruhigt.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> Ich teste morgen weiter, allerdings wenn du kein DC offset bei dir
> gesehen hast dann bin ich beruhigt.

Zumindest keinen in dieser Größenordnung. Ein minimaler Offset ist 
natürlich vorhanden und auch bei kommerziellen Tastkopfen durchaus 
normal.
Um ein Beispiel zu nennen, auch meine P6205 weist einen Offset auf, der 
an einem Oszilloskop mit entsprechender Funktionalität (ProbeCal) weg 
kalibriert werden kann.

branadic

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

konnte etwas verbessern meine spannungsversorgung,jetzt sind -12mV DC 
offset damit kann ich leben.

Ich bertreibe es am USB port vom DSO, daher etwas tricky. Eine
kombination von NMV0509SC, LC filter und zwei besseren
LDOs (TPS7A4901 und TPS7A3001) hat sich bis jetzt als die
beste erwiesen. Die werde ich jetzt benutzen.

ja, ProbeCal falls vorhanden kann es natürlich helfen.

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Thomas,

die -12mV fänd ich immer noch deutlich zu viel.

Da offensichtlich niemand seinen aktiven, differentiellen oder sonstigen 
Eigenbautastkopf vorstellen mag mache ich mal weiter im Text.

Wie viele hat auch mein Oszi keinen internen 50Ω-Abschluss, den man 
zuschalten kann. Ergo bleibt zum Betrieb des Tastkopfs an hochohmigen 
Eingängen nur ein Durchgangsabschluss.
Wie bereits an anderer Stelle diskutiert wurde:

Beitrag "50Ω Durchgangsabschluss"

sind diese zum Teil eher suboptimal. Die Gründe dafür wurden ebenfalls 
diskutiert.
Für den Tastkopf bietet sich daher die Entwicklung eines "aktiven 
Durchgangsabschlusses" an. Am Markt sind diverse Bausteine erhältlich, 
die geradezu prädistiniert sind, um in einer solchen Anwendung 
eingesetzt zu werden.
Da der OPA659 von TI gute Dienste verrichtet lag es nah, auch bzgl. des 
aktiven Durchgangsabschlusses bei TI geeignete Bausteine zu 
identifizieren. Der THS3201 ist ein solcher Kandidat. Dabei handelt es 
sich um einen stromrückgekoppelten Operationsverstärker, mit 780kΩ||1pF 
am nichtinvertierenden Eingang.
Besonderes Augenmerk bei CVOPVs liegt in der Wahl der Werte für die 
Widerstände.

In Anbetracht der Tatsache, dass passive Durchgangsabschlüsse für 18,-€ 
(HZ22 bei Datatec) und mehr das Stück erworben werden können, ist die 
Investition in ein aktives Bauelement und entsprechender Leiterplatte 
durchaus gerechtfertigt.

Ein direkter Vergleich der Simulationsergebnisse des aktiven Tastkopfes 
an 50Ω mit dem aktiven Tastkopf und aktivem Durchgangsabschluss an einem 
hochohmigen Eingang (hier mit 1MΩ||20pF angenommen) zeigt 
vielversprechende Ergebnisse.
Der Ausgang des aktiven Durchgangsabschlusses ist mit einem 
frequenzkompensierten Spannungsteiler versehen. Der Kondensator am 
Ausgang des CVOPV wird als Trimmer ausgeführt, um die Kapazität des 
Spannungsteilers an die Eingangskapazität des Oszilloskops anpassen zu 
können. Der Oszilloskopeingang bildet den zweiten Teil des 
Spannungsteilers.
Es zeigt sich, zumindest in der Simulation, dass die Dämpfung des 
Tastkopfs zum Teil durch den Durchgangsabschluss kompensiert werden 
kann, sodass sich eine vergrößerte Bandbreite ergibt. Soweit die 
Theorie. Praktische Aufbauten müssen zeigen, wie gut sich die Ergebnisse 
in der Realität reproduzieren lassen.

branadic

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

Mal eine Frage am Rande. Habt ihr den OPA659 in SOT23 alle bei TI 
bestellt oder gibt es einen halbwegs gaengigen Laden der den fuehrt?

Olaf

von Christoph H. (wtzm)


Lesenswert?

Im Thread Beitrag "[V] Leiterplatten für aktiven Tastkopf" wurde Segor und 
Darisus genannt.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Die Leiterplatte für den aktiven Durchgangsabschluss ist fertig 
gelayoutet und in Auftrag gegeben. Demnächst sind also Ergebnisse zu 
erwarten.

Darüber hinaus habe ich ein V5-Design aufgelegt, mit dem laut Simulation 
die Bandbreite des Tastkopfes noch einmal steigen sollte. Ich möchte 
noch nicht mit zahlen jonglieren, aber in Verbindung mit dem aktiven 
Durchgangsabschluss ist eine deutliche Steigerung zu verzeichnen. Die 
Realität muss zeigen, was tatsächlich möglich ist.

Weiterhin arbeite ich gerade an der Spannungsversorgung. Der Plan ist, 
dass die Spannungsversorgungsplatine zusammen mit dem 
Durchgangsabschluss in ein Gehäuse kommt. Gespeist wird mit 5V (bei 
alternativer Bestückung mit 9V oder 12V) und zur Verfügung gestellt 
werden die ±5V für den Tastkopf und den aktiven Durchgangsabschluss.
Bei der 5V-Variante wäre daher eine Versorgung via USB für einen 
einzelnen Tastkopf mit aktivem Durchgangsabschluss möglich, eine 
Schnittstelle die an heutigen Oszilloskopen zum Standard gehört.

branadic

von Thomas S. (doschi_)


Lesenswert?

da ich auch länger gesucht habe, hier der Link zum PDF:
http://welecw2000a.sourceforge.net/docs/Hardware/Aktiver_Tastkopf_mit_OPA659.pdf

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Hallo branadic,

branadic schrieb:
> Die Leiterplatte für den aktiven Durchgangsabschluss ist fertig
> gelayoutet und in Auftrag gegeben. Demnächst sind also Ergebnisse zu
> erwarten.
[...]
> Weiterhin arbeite ich gerade an der Spannungsversorgung. Der Plan ist,
> dass die Spannungsversorgungsplatine zusammen mit dem
> Durchgangsabschluss in ein Gehäuse kommt.

Ich plane mir demnächst ein Oszi zuzulegen und brauche da noch gescheite 
Tastköpfe dazu - und da klingt Deine Lösung sehr interessant. Da das 
Scope keinen 50 Ohm-Eingang haben wird, interessiert mich die Lösung mit 
integriertem Abschluss.

Ich wollte aber mal nach Erfahrungen mit der Massespitze fragen. Der 
Abstand Messpunkt - Massepunkt ist durch das Layout des Tastkopfes ja 
fest vorgegeben. Ich könnte mir vorstellen, daß man öfters auf 
Messobjekte trifft, an die man daher nicht gut rankommt.

Wenn man feste Spitzen nimmt, stelle ich es mir außerdem gar nicht so 
einfach vor, sowohl am Messpunkt als auch am Massepunkt gleichzeitig 
einen zuverlässigen Kontakt hinzubekommen.

Die gängigen Krokoklemmen sind HF-technisch natürlich nicht der Hit - 
aber halt praktisch. Kann jemand von Erfahrungen oder Messungen 
berichten, wieviel es ausmacht wenn man an den Masseeingang von 
branadics Tastkopf nen kurzes Kabel mit Krokoklemme ransteckt?

Oder hat jemand ein anderes Konzept im Einsatz wie ich mit dem 
Masseanschluss flexibler bin aber ohne mir gleich Störungen über nen 
Krokoklemmenkabel zu holen?

Wie weit bist Du mit Deiner Gehäuseentwicklung gekommen? Mich 
interessiert nicht nur der Fortschritt, sondern auch Dein Plan zur 
Herstellung mit Lasersintern und Abgießen. Ich würde für ein anderes 
Projekt von mir gerne auch ein eigenes Gehäuse gestalten und bin daher 
auf der Suche nach Tipps. Es wäre daher nett wenn Du kurz erklären 
könntest wie Du das machen willst.

Gruß,

Gerd

von X. Y. (jtr)


Lesenswert?

Hallo,

wurden die Layout-Dateien eigentlich veröffentlicht, damit man selbst 
welche machen lassen kann? Würde falls auf dem Nutzen eine Ecke frei ist 
mal eins machen, sieht sehr interessant aus...

Gruß,
Jurij

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Gerd E. schrieb:
> Ich wollte aber mal nach Erfahrungen mit der Massespitze fragen. Der
> Abstand Messpunkt - Massepunkt ist durch das Layout des Tastkopfes ja
> fest vorgegeben. Ich könnte mir vorstellen, daß man öfters auf
> Messobjekte trifft, an die man daher nicht gut rankommt.
>
> Wenn man feste Spitzen nimmt, stelle ich es mir außerdem gar nicht so
> einfach vor, sowohl am Messpunkt als auch am Massepunkt gleichzeitig
> einen zuverlässigen Kontakt hinzubekommen.

Hallo Gerd,

genau das sind die Punkte, warum es die Variante V2, V3 und V4a mit 
annähernd gleicher Kontour gegeben hat. Bei diesen ist der 
Masseanschluss leicht nach hinten versetzt, damit ausreichend Platz für 
ein Ground Wire ist. Die V4b, mit Pins auf gleicher Höhe, ist nur 
entstanden, weil immer mal wieder nach einer solchen Version nachgefragt 
wurde. Warum diese Version mehr gefragt war ist auch mir unverständlich.

Gerd E. schrieb:
> Wie weit bist Du mit Deiner Gehäuseentwicklung gekommen? Mich
> interessiert nicht nur der Fortschritt, sondern auch Dein Plan zur
> Herstellung mit Lasersintern und Abgießen. Ich würde für ein anderes
> Projekt von mir gerne auch ein eigenes Gehäuse gestalten und bin daher
> auf der Suche nach Tipps. Es wäre daher nett wenn Du kurz erklären
> könntest wie Du das machen willst.

Ich bin noch nicht soweit wie ich sein sollte, sagen wir es mal so. 
Allerdings hat sich der Plan auch etwas geändert. Die Positiv-Urform 
wird nun gefräst und nicht mittels Lasersintern hergestellt und 
anschließend wird zunächst in Silikon die Negativform abgeformt, in der 
die eigentichen Gehäuse hergestellt werden.
Momentan hänge ich noch im CAD, weil ich mit der Form noch nicht so 
zufrieden bin. Es wird also noch ein Weilchen dauern bis ich soweit bin.

Jurij G. schrieb:
> wurden die Layout-Dateien eigentlich veröffentlicht, damit man selbst
> welche machen lassen kann?

Nein, wurden sie nicht und werden sie auch vorläufig nicht.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Die gängigen Krokoklemmen sind HF-technisch natürlich nicht der Hit -
> aber halt praktisch. Kann jemand von Erfahrungen oder Messungen
> berichten, wieviel es ausmacht wenn man an den Masseeingang von
> branadics Tastkopf nen kurzes Kabel mit Krokoklemme ransteckt?

Die Masse-Kable mit Krokoklemme haben zwei Nachteile:

1. Das Massekabel hat eine Induktivität, die ist ungefähr proportional 
zur Leitungslänge. Bei steilen Flanken liegt diese Induktivität zur 
Eingangskapazität des Tastkopf in Reihe und bildet einen 
Serienschwingkreis, wodurch das Einschwingverhalten schlechter wird.

Da der aktive Tastkopf aber ungefähr nur 1/10 der Kapazität eines 
passiven Tastkopfs hat, kann die Masse-Leitung um ungefähr diesen Faktor 
länger sein bei ähnlichem Resultat.

2. In der Schleife, die durch den Tastkopf und das Massekabel gebildet 
wird, kann durch externe Magnetfelder eine Störspannung induziert 
werden. Die ist um so größer, je länger das Massekabel ist; unabhängig 
davon, ob es ein aktiver oder ein passiver Tastkopf ist.

Wenn man also in der Umgebung von Leitungsbauteilen, (z. B. 
Speicherdrosseln, Übertrager, ...) genaue Messungen machen möchte, dann 
ist eine kurze Masseanbindung eigentlich Pflicht. Wichtig ist vor allem, 
dass der Massepunkt möglichst nah an der Stelle liegt, die man messen 
möchte.

> Oder hat jemand ein anderes Konzept im Einsatz wie ich mit dem
> Masseanschluss flexibler bin aber ohne mir gleich Störungen über nen
> Krokoklemmenkabel zu holen?

Für komerzielle Tastköpfe (aktive und passive) gibts da jede Menge 
Zubehör, da kann man sich einige Ideen holen. Was mir gut gefällt, sind 
diese Masse-Federn, die man auf den Tastkopf aufsteckt.

Schau dir mal in diesem Datenblatt die Fotos auf der 2. Seite an; falls 
da jemand eine Idee hat, wie man das mit einfachen Mitteln selber machen 
kann, wäre ich auch dran interessiert:

http://www.pmk-gmbh.com/files.php?lang=de&tf_cms_file_id=5168

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Johannes,

das Massekabel hat bei 5cm Länge in meinen Messungen her bisher keinen 
auffallenden Einfluss gehabt (Messungen an einem 1GHz, 5GS Oszilloskop). 
Bandbreite begrenzendes Element ist in diesem Fall der Tastkopf, nicht 
das Oszilloskop.
Grundsätzlich hast du jedoch vollkommen recht mit deinen Aussagen.

Eine Massefeder (Gropund Blade), wie von dir gezeigt, lässt sich bspw. 
mit einer sehr dünnen Leiterplatte realisieren. Es gibt Anbieter, die 
FR4 bis zu einer Dicke von 50µm strukturieren können, was hierfür 
natürlich schon viel zu dünn ist.
Da ich für den Masse-Anschluss steckbar 1mm Lötnägel vorgesehen habe, 
könnte man bspw. eine Massefeder aus FR4 mit einem solchen Lötnagel 
versehen. Als Basismaterial würde ich ein einseitig kaschiertes 0,2mm 
dickes FR4 vorschlagen.

branadic

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Eine Massefeder (Gropund Blade), wie von dir gezeigt, lässt sich bspw.
> mit einer sehr dünnen Leiterplatte realisieren

Das ist eine interessante Idee mit der Leiterplatte; ich kann mit aber 
nicht vorstellen, dass man damit einen guten Kontakt bekommt, wenn man 
z.B. mit der Spitze auf eine Massefläche aufsetzt. Und blankes Kupfer 
oxidiert ja auch relativ schnell, das müsste man noch irgendwie schützen 
(z.B. vergolden).

Könnte man da nicht irgend ein dünnes Blech aus Edelstahl bzw. 
Federstahl nehmen? Das müsste ziemlich dünn sein, damit es gut federt. 
Kennt da vielleicht jemand eine Bezugsquelle?

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

> das Massekabel hat bei 5cm Länge in meinen Messungen her bisher keinen
> auffallenden Einfluss gehabt (Messungen an einem 1GHz, 5GS Oszilloskop).

Danke für die Aussage, mit nem 200MHz-Scope muß ich mir um das Thema 
also eher weniger Gedanken machen.

> Schau dir mal in diesem Datenblatt die Fotos auf der 2. Seite an; falls
> da jemand eine Idee hat, wie man das mit einfachen Mitteln selber machen
> kann, wäre ich auch dran interessiert:
>
> http://www.pmk-gmbh.com/files.php?lang=de&tf_cms_file_id=5168

Wenn ich das richtig verstehe, kleben die diese Kupferfolien auf den 
Chip und gehen dann mit dem Ground Blade auf diese Folie. Doch wie kommt 
die Masse des Chips auf die Kupferfolie?

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> branadics Tastkopf nen kurzes Kabel mit Krokoklemme ransteckt?

Das kann man ziemlich vergessen. Zum einen wegen der genannten 
Kabelprobleme, zum anderen wegen der Krokoklemme an sich.

Was man machen kann ist ein kurzes Stueck Kabel anzuloeten. (so 2cm)
Das kann man dann eigentlich immer in seine Schaltung irgendwo 
dranloeten. Wenn du etwas messn willst wo du dir ernsthaft um die 
Qualitaet deines Tastkopfes sorgen machst, dann hast du auch auf deiner 
Platine viel Masse. Sonst koennte man sich das sowieso sparen.

Man kann auch mit normalen Tastkoepfen schon viel erreichen wenn man auf 
das Massekabel verzichtet. Ich hab z.B an einem meiner Tatkoepfe direkt 
vorne an der Spitze ein 2cm Kabel angeloetet. Man hat dann zwar immer 
noch die Eingangskapazitaet des Kabels, aber die Einstreungen ins Kabel 
werden kleiner und die sind IMHO das groessere Uebel.

Und wenn man es ganz vornehm haben will, zumindest Tektroniks verkauft 
auch Buchsen die man direkt in seine Schaltung integrieren kann um da 
seinen Tastkopf einfach reinzustecken. Hat aber seinen Preis.

Die ideale Loesung ist vermutlich der Tastkopf so wie er hier entwickelt 
wurde, und ein extra Testpad mit Masse daneben zum messen.

Olaf

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> das Massekabel hat bei 5cm Länge in meinen Messungen her bisher keinen
> auffallenden Einfluss gehabt (Messungen an einem 1GHz, 5GS Oszilloskop).

Hier wird in einer Beispielrechnung und Messung ein passiver Tastkopf 
(11 pF Eingangskapazität) mit einem aktiven Tastkopf (0,6 pF) 
verglichen; die Länge der Masseleitung ist beim aktiven Tastkopf (1 
Inch) doppelt so lang wie beim passiven (1/2 Inch).

www.lecroy.com/files/manuals/AP022-OM-E-03.pdf

Das Ergebnis (Seite 8) ist, dass der aktive Tastkopf wesentlich besser 
einschwingt als der passive, obwohl die Masseleitung doppelt so lang ist

Das ist natürlich eine etwas "optimiertes" Beispiel, der passive 
Tastkopf hat schon eine ziemlich große Kapazität mit 11 pF. Aber die 
Aussage ist, dass sich beim aktiven Tastkopf die Induktivität der 
Masseleitung deutlich schwächer auswirkt als beim passiven.

> Man kann auch mit normalen Tastkoepfen schon viel erreichen wenn man auf
> das Massekabel verzichtet.

Beim passiven Tastkopf muss man auf das Massekabel verzichten, um ein 
geringes überschwingen zu erreichen. Beim aktiven Tastkopf ist es 
einfacher.

> aber die Einstreungen ins Kabel ... sind IMHO das groessere Uebel.

Ja, oft ist das so. Aber speziell bei sehr steilen Signalflanken ist das 
Einschwingverhalten auch wichtig.

> Wenn ich das richtig verstehe, kleben die diese Kupferfolien auf den
> Chip und gehen dann mit dem Ground Blade auf diese Folie. Doch wie kommt
> die Masse des Chips auf die Kupferfolie?

Die Folie muss natürlich irgendwie (also möglichst direkt) mit der 
Chip-Masse bzw. der Massefläche unter dem Chip verbunden werden. Das 
sieht man auf dem Foto nicht; aber dort gehts ja eher um den Tastkopf 
bzw. die Masse-Feder.

> Und wenn man es ganz vornehm haben will, zumindest Tektroniks verkauft
> auch Buchsen die man direkt in seine Schaltung integrieren kann um da
> seinen Tastkopf einfach reinzustecken. Hat aber seinen Preis

Das gibts eigentlich bei allen Marken-Herstellern. Und so teuer sind die 
gar nicht.

> Die ideale Loesung ist vermutlich der Tastkopf so wie er hier entwickelt
> wurde, und ein extra Testpad mit Masse daneben zum messen.

Ja, ideal ist es, wenn man schon im Layout geeignete Messpunkte mit 
Masseanschluss vorsieht.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> Aber die
> Aussage ist, dass sich beim aktiven Tastkopf die Induktivität der
> Masseleitung deutlich schwächer auswirkt als beim passiven.

Das habe ich bei meinen Messungen am ECL-Gatter auch feststellen können, 
wobei das stark von der Bauform des aktiven Tastkopfs abhängig ist. Der 
P6205 mit langem Ground Wire neigt ebenfalls stark zum Überschwingen, 
dann hilft nur den Masseweg drastisch zu verkürzen. Je nach Bauart ist 
der Masseweg mehr oder weniger gut kurz zu halten.
Schade das man den Aufbau des P6205 nicht mal genau unter die Lupe 
nehmen kann, weil die Schaltung in dem auf Masse liegenden Röhrchen 
steckt und man das Griffstück nicht zerlegen kann. Da kann man sich 
sicherlich noch das ein oder andere abschauen und lernen und 
wahrscheinlich wäre man auch über deren Lösungsansatz überrascht.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ich war jetzt doch mal neugierig und habe das Gehäuse am BNC-Anschluss 
des P6205 geöffnet. Das Gehäuse ist weitestgehend leer und beherbergt 
nur eine Leiterplatte, auf der ein E2PROM für die Tastkopferkennung 
sitzt (X24C02), die 50Ω-Leitung geht geradewegs an den BNC-Stecker. Um 
so beeindruckender ist, dass sie die gesamte Tastkopfelektronik im 
Griffstück unterbekommen, der dünner als ein passiver Standardtastkopf 
ist.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Vermutlich irgendwas integriertes. Schon, damit man es nicht in China 
nachbauen könnte.
Vielleicht sogar nur ein rein passives IC?


Laß den Stift doch mal röntgen! Kann dir einen Kontakt geben, wenn du 
keinen passenden 'Arzt' findest.

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Ich war jetzt doch mal neugierig und habe das Gehäuse am BNC-Anschluss
> des P6205 geöffnet. Das Gehäuse ist weitestgehend leer und beherbergt
> nur eine Leiterplatte, auf der ein E2PROM für die Tastkopferkennung
> sitzt (X24C02), die 50Ω-Leitung geht geradewegs an den BNC-Stecker.

Ja, das ist auch bei anderen aktiven Tastköpfen so, die ich mir 
angeschaut habe. Die Elektronik ist im Tastkopf selber, im Gehäuse mit 
dem BNC-Anschluss ist höchstens noch eine Stromversorgung.

>> Um so beeindruckender ist, dass sie die gesamte Tastkopfelektronik im
>> Griffstück unterbekommen, der dünner als ein passiver Standardtastkopf
>> ist.

> Vermutlich irgendwas integriertes. Schon, damit man es nicht in China
> nachbauen könnte.

Ich denke nicht, dass da ein Asic oder sonst irgend ein Spezial-IC drin 
ist. Vermutlich ist das eine ganz schmale Platine in Hybrid-Technik mit 
ein paar diskreten Transistoren.

Wär aber schon mal interessant zu sehen, wie der intern aufgebaut ist.

> Vielleicht sogar nur ein rein passives IC?

Was ist denn ein passives IC? Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Auf 
einem IC sind ja immer zumindest Dioden drauf, die normalerweise nicht 
zu den passiven Bauteilen gerechnet werden.

Der P6205 wird vom Hersteller als "Active FET Probe" bezeichnet, also 
sollte schon zumindest ein FET drin sein.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Vermutlich irgendwas integriertes. Schon, damit man es nicht in China
> nachbauen könnte.
> Vielleicht sogar nur ein rein passives IC?

Das glaub ich weniger. Ich möchte jedoch auch nicht behauptet haben, 
dass da unbedingt ein OPA659 drin steckt, auch wenn man SOT23 mit etwas 
Liebe zu Leiterplattenlayout dort hineinbekommen würde. Vielleicht gibt 
es den für diverse Firmen auch im SC70-Gehäuse?

Was etwas verwunderlich ist, es sind keinerlei Möglichkeiten vorgesehen 
worden, um den Eingangsspannungsteiler zu kompensieren. Und der Tastkopf 
muss einen Eingangsspannungsteiler besitzen, wenn er mit ±5V versorgt 
40Vpp am Eingang verträgt und zugleich insgesamt 10:1 teilt.
Vielleicht hat Tek den Aufbau über einige Iterationen dahingehend 
optimiert, dass man das auf Masse liegende Gehäuse gleich als Kapazität 
nutzt.
Das Röhrchen ist im Kunststoff-Griffstück mit dem Schirm des Koaxkabels 
verpresst.
Zumindest scheint mir das Konzept sehr gut mit dem Eigenbautastkopf 
übereinzustimmen (5:1 Teiler und 2:1 Teiler durch Abschluss mit 50Ω), 
auch wenn Tek sicherlich eine bessere Auswahl an Widerständen haben wird 
und auch 800kΩ || 200kΩ realisieren könnte.

Durch ein kleines Loch kann man nur zwei Kondensatoren in 0603 
ausmachen, mehr sieht man leider nicht.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Es würde mich nun auch wundern, wenn branadic jemals meiner Meinung 
wäre.

Den Tastkopf kenne ich nicht persönlich. Früher hat Tektronix selber 
Halbleiter hergestellt mit besonderen Prozessen. Diese Fabrik wurde 
später von Maxim übernommen. Ich gehe davon aus das Maxim weiterhin 
diverse Spezial-ICs an Tektronix liefert - jenseits derer Produkte die 
man auf der Maxim-Site als normaler Kunde zu sehen bekommt. Eine 
zeitlang hatte man für diese Fab dann auch sehr offensiv neue 
Projekte/Kunden gesucht unter dem Stichwort SiGe ASIC. Das scheint etwas 
stiller geworden zu sein.

Direkt Bonden ist doch für solche Leute kein Problem!

Unter einem passiven IC stelle ich mir ein Sammelsurium aus passiven 
Bauelementen auf einem Die vor. Sowas, was man früher als Dick- und 
Dünnfilmtechnik realisierte.

Man wird sicherlich das Konzept nachbauen können. Aber eben ohne die 
optimierten Spezialteile wird es nur einen Bruchteil der Effektivität 
zeigen.

Mit a bisserl Social-Engineering werden sicherlich einige Details ans 
Licht kommen. Was für Liebhaber eben. Kostet viel Zeit und bringt wenig 
ein.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Es würde mich nun auch wundern, wenn branadic jemals meiner Meinung
> wäre.

Das hat doch nichts mit deiner Person zu tun, aber Tektronix würde 1. 
keinen Tastkopf als FET-Probe verkaufen, wenn es ein rein passiver 
Tastkopf wäre und 2. wäre die Versorgungsspannung zum Griffstück dann 
hinfällig.

Wenn man das Kabel genau betrachtet sieht es aus als hätte man den 
Außenmantel eines RG58 entfernt, anschließend die Versorgungsleitungen 
zusammen mit dem Rest einfach in einen farblich passendenen, grauen, 
neuen Außenmantel eingelegt.

Tektronix hat nicht nur mit Maxim, sondern auch mit National 
Semiconductor und sicherlich noch einigen anderen Kooperationen.
Es würde mich jedoch wundern, wenn hier nicht sogar ein Baustein von der 
Stange zum Einsatz kommen würde, schließlich bewegen wir uns hier noch 
deutlich unterhalb von 1GHz. Erst darüber wird es in Richtung ASIC 
gehen, denke ich.

Einen reinen FET schließe ich auch aus und der Platz gibt es nicht her 
noch irgendwelche Bipolar-Treiberstufen vorzusehen, wie bei anderen 
Schaltungen in alten Datenblättern, wo es auch einen separaten DC-Pfad 
gibt. Es wird daher sicherlich irgendwas in Richtung FET-OpAmp sein.
Maxim hat da aber nichts vergleichbares zum OPA659 im Programm, National 
ebenfalls nicht.

branadic

von Benedikt L. (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe noch mal eine Frage zum Eigentlichen Tastkopf der von branadic 
entwickelt wurde.

Mein Oszilloskop hat einen Aux-Power Ausgang mit +-5V und 50mA Strom.
Jedoch weis ich nicht ob dieser Potentialgetrennt vom restlichen 
Ozsilloskop ist ( glaube nicht).
Gibt es Masseprobleme, wenn ich diese Aux-Power-Versorgung als 
Versorgungsspannung des aktiven Tastkopfes nehme?
Ich habe ja dann eigentlich eine Masseschleife ( BNC und 
Spannungsversorgung)?

Danke!

mfg Benedikt

von Johannes (Gast)


Lesenswert?

> Gibt es Masseprobleme, wenn ich diese Aux-Power-Versorgung als
> Versorgungsspannung des aktiven Tastkopfes nehme?
> Ich habe ja dann eigentlich eine Masseschleife ( BNC und
> Spannungsversorgung)?

Wenn diese Aux-Versorgung nicht potentialfrei ist, dann liegt die Masse 
dieser Versorgung auf der Oszimasse, also auf der BNC-Buchse. In diesem 
Fall ist es vermutlich günstig, den BNC-Schirm als Masseleitung zu 
benutzen und nur die beiden Versorgungsleitungen für +/5 5V zum Tastkopf 
zu führen. Dann hat man nur eine Masseleitung und damit bildet sich 
keine Schleife.

Falls diese Aux-Versorgung potentialfrei wäre, dann würde ich drei Adern 
zum Tastkopf ziehen (+/- 5V und Masse) so dass die Versorgungs-Masse im 
Tastkopf mit der Oszi-Masse verbunden ist.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Johannes schrieb:
> Fall ist es vermutlich günstig, den BNC-Schirm als Masseleitung zu
> benutzen und nur die beiden Versorgungsleitungen für +/5 5V zum Tastkopf
> zu führen. Dann hat man nur eine Masseleitung und damit bildet sich
> keine Schleife.

Genauso macht es Tektronix bspw. beim P6205.

Benedikt Lippert schrieb:
> Jedoch weis ich nicht ob dieser Potentialgetrennt vom restlichen
> Ozsilloskop ist ( glaube nicht).

Du bräuchtest ja eigentlich nur mal mit einem Durchgangsprüfer schauen, 
ob die Mittenspannung des AUX-Power Ausgangs auf der Masse der 
BNC-Eingänge liegt. Theoretisch sollte es klingeln.
Man darf aber schwer davon ausgehen, dass die gleiches Potential haben.

Die neuen Leiterplatten sind gestern gekommen (aktiver 
Durchgangsabschluss und TK_V5), allerdings brauche ich noch ein paar 
Tage, bis alles fertig aufgebaut und getestet worden ist.

branadic

von Benedikt L. (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe vorhin mal den Masseanschluss und die BNC Masse durchgeklingelt 
und habe festgestellt das die nicht getrennt sind.

Dann werde ich den Koax Schirm als Masse nehmen.
Zum Schutz des Oszis werde ich noch surpressordioden und kleine 
Sicherungen einbauen. Falls ich den Tastkopf kille sollte das Oszi ganz 
bleiben.

Was ist der TK V5?

mfg Benedikt

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Benedikt Lippert schrieb:
> Was ist der TK V5?

Ich hab noch mal ein Layout des Tastkopfes aufgesetzt, bei der ich noch 
explizit eine mögliche Bandbreitenverbesserung untersuche.

Der aktive Durchgangsabschluss nimmt auch Formen an, hab schon mal ein 
Gehäuse auf der Drehbank gefertigt, bevor die restlichen Bauteile 
bestückt werden und das Teil in den Test geht.

branadic

von branadic (Gast)



Lesenswert?

In der Zwischenzeit ist die neue Leiterplatte des Tastkopfs V5 bei mir 
eingetroffen und aufgebaut.
Diese Version verfügt über die Möglichkeit einen zusätzlichen Widerstand 
in der Rückkopplungsleitung einzufügen.
Seinen Einfluss habe ich in einigen Messungen am Spektrumanalysator noch 
einmal näher untersucht, die Ergebnisse findet man anbei.
Der Tastkopf wurde zuvor am Oszilloskop mit dem ProbeSignal abgeglichen. 
Die Kurven des Frequenzgangs sind bezüglich des Eingangssignals aus dem 
Tracking Generator korrigiert.

Darüber hinaus habe ich die Ausgangsimpedanz aller drei 
Leiterplattenversionen (V3, V4a und V5) und 49.9Ω im Rückkopplungszweig 
der V5 miteinander verglichen. Ein merklicher Unterschied zwischen den 
Versionen ist nicht festzustellen.

Die erhoffte Bandbreitenvergrößerung, wie die Simulation in LTSpice 
zunächst vorher gesagt hat, ist so nicht eingetroffen, allerdings lässt 
sich mit dem Rückkopplungswiderstand der Amplitudengang verbessern.

Im nächsten Schritt werde ich die Layouts noch einmal einnehmlich 
miteinander vergleichen und versuchen Änderungen mit den Messergebnissen 
in Verbindung zu bringen.

branadic

von Dieter J. (djac)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier mal ein paar Vergleichsmessungen des aktiven Tastkopfes mit anderen 
Tastköpfen beim Anschluß an Mittelklasse Scopes. Siehe Anhang.

Die Unterschiede sind beträchtlich und einen durchgehenden Reim kann ich 
mir darauf nicht machen. Inetrpretationen erwünscht.

Gruß Dieter

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Dieter,

zunächst einmal habe ich meine Messungen an einem Signalgenerator oder 
Funktionsgenerator immer mit abgeschlossen Ausgang durchgeführt.
Ohne Abschluss kann es mitunter zu falschen Interpretationen kommen, 
schließlich sieht der Funktionsgenerator am Ausgang nur den Tastkopf 
bzw. dessen Kapazität.
Wurden alle Tastköpfe abgeglichen, bevor mit der Messung begonnen wurde?

Aus einigen deiner Formulierungen werde ich leider nicht ganz schlau. Du 
setzt da irgendwas ins Verhältnis, schreibst du?

Bei meinen Messungen musste ich, trotz teurem Gerät, feststellen, dass 
die Anstiegszeiten des Gerätes zu groß sind und habe daher die 
Anstiegszeiten immer mit dem 1kHz Kompensationssignal des Oszis selbst 
durchgeführt und siehe da, die Ergebnisse sind deutlich 
aussagekräftiger. Alternativ nimmt man eben ein ECL-Gatter und füttert 
es mit einem 1kHz Rechtecksignal aus dem Funktionsgenerator, sodass man 
sehr steile Flanken erhält.

Darüber hinaus denke ich, dass du vielmehr die Bandbreitenbegrenzung 
deiner Oszis selbst siehst, statt der Anstiegszeit der Tastköpfe, die 
Zahlenwerte unterstreichen das. Wenn man jetzt noch Messabweichungen mit 
berücksichtig...

Den Frequenzgang mit dem Oszi aufzunehmen ist immer so eine Sache, weil 
man den Frequenzgang der Eingangsstufe selbst nicht genau kennt. Daher 
muss man alle Bilder nebeneinander vergleichen und nicht getrennt 
betrachten. Der erwähnte Abfall der Amplitude schaut aber selbst beim 
RG58 unschön aus (vergleiche positive und negative Halbwelle). Das 
natürlich am offenen Ausgang Kapazitäten wirken macht sich hier deutlich 
sichtbar. Und 2pF wirken sich am nicht abgeschlossenen Ausgang stärker 
aus, als am abgeschlossen, daher solche Messungen immer mit 
abgeschlossenem Ausgang durchführen.

branadic

von Dieter J. (djac)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo branadic,

die Tastköpfe waren vor der Messung frisch abgeglichen worden.

Das "Verhältnis" meint den prozentualen Anstieg/Abfall der gemessenen 
Amplitude bei 50MHz im Verhältnis zur Amplitude bei 10MHz, also (A50/A10 
- 1)*100 mit A10 und A50 die gemessenen Amplituden bei 10 bzw. 50 MHz.

Die Anstiegszeiten waren bei allen Messungen in etwa gleich, sie 
interessieren auch nicht weiter, sondern mehr das Einschwingverhalten. 
Denn ich denke es gibt hier einen offensichtlichen Zusammenhang zwischen 
dem Einschwingverhalten und dem gemessenen Frequenzgang.

Richtig ist zwar, daß in die Frequenzgangmessung des Generators der 
Frequenzgang des Scope-Eingangsverstärkers eingeht, aber dieser sollte 
sich im Rahmen der spezifizierten 3% Abweichung bewegen.

Danke für den Hinweis bezüglich der Messungen mit den Tastköpfen am 
abgeschlossenen Generator. Ich habe die Messungen deshalb noch mal 
wiederholt, indem ich den Durchgangsabschluß (Hameg HZ22) direkt auf den 
Generator gesteckt habe und die Tastköpfe am offenen Ende des 
Durchgangsabschlusses angeschlossen habe.

Dabei ergeben sich Änderungen, aber keine grundsätzlichen. Die Messung 
mit dem aktiven Tastkopf ergibt nun einen Amplitudenabfall von 10 nach 
50MHz von -4%, im Gegensatz zur Messung ohne Abschluß, wo es noch einen 
Anstieg auf +7.4% ergab. Entsprechend ist jetzt auch praktisch kein 
Überschwingen beim Rechtecksignal festzustellen, was vorher noch 
deutlich anders war.

Bild 1, 2 - mit Abschluß
Bild 3, 4 - ohne Abschluß, wie zuvor schon gezeigt.

Die Anschlüsse des aktiven Tastkopfes zum Durchgangsabschluß (sowohl 
Meßspitze wie Masseleitung) waren dabei extrem kurz, ca. 2cm.

Das Ergebnis bei 1,2 ist jetzt fast identisch zu der Messung mit 
RG58-Kabel und internem 50 Ohm Abschluß des Scopes (-5,3%, kein 
Überschwingen, siehe pdf). Im zweiten Fall ist der Ausgangsverstärker 
des Generators beeinflußt durch die kapazitive Last von ca. 13pF des 
Scope-Eingangs. Im ersten Fall ist der Generator nur durch die ca. 1pF 
des Eingangs des aktiven Tastkopfes belastet, dafür ergibt sich jetzt 
die Belastung des Ausgangs des aktiven Tastkopfes mit den 13pF des Scope 
Eingangs. Offensichtlich reagieren beide Verstärker darauf ähnlich.

Bei den beiden passiven Tastköpfen ist nach wie vor bei abgeschlossenem 
Generator ein Amplitudenanstieg bei 50MHz zu verzeichnen, der jedoch 
nicht mehr so hoch ist (+24% vs +34% beim Tektronix Tastkopf und +11% vs 
16% beim Hantek Tastkopf). Diese extremen Abweichungen sind mir nach wie 
vor nicht klar.

Interessant ist auch, wie sich das Meßergebnis verändert, wenn man bei 
der Messung mit dem aktiven Tastkopf nicht den internen 50 Ohm Abschluß 
des Scopes verwendet, sondern einen externen. Da der Durchgangsabschluß 
ja in Verwendung war und ein zweiter nicht zur Verfügung steht, mußte 
ich auf ein T-Stück mit 50 Ohm Abschluß ausweichen.

Bild 5 zeigt das schon deutlichere Überschwingen, und statt Abfall von 
-4% wird jetzt beim Frequenzgang ein Anstieg von +2,9% gemessen.

Das zeigt letztendlich wie wichtig der Übergang aktiver Tastkopf/Scope 
ist. In dem Thread "Durchgangsabschluß" hattest Du ja den Bau eines 
aktiven Durchgangsabschlusses in Angriff genommen, der ja versucht die 
Eingangskapazität durch Verstärkung und Spannungsteiler zu vermindern. 
Vielleicht bringt das für Scopes ohne internem Abschluß ja eine 
Verbesserung. Was hat das denn für Ergebnisse erbracht?

Gruß Dieter

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Dieter Jaeger schrieb:
> Was hat das denn für Ergebnisse erbracht?

Bisher noch keine, ich bin noch nicht soweit.

branadic

von Dieter J. (djac)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Da mich die Gründe für den Unterschied zwischen internem 50 Ohm Abschluß 
und Abschluß über ein T-Stück mit Abschlußwiderstand interessiert hat, 
habe ich mal versucht das mit LTspice nachzubilden.

Auf den Bildern ist zu sehen:

1. RG58 und interner Scopeabschluß
2. RG58 und Abschluß über TStück
3. Durchgangsabschluß

Bild 1 - 3 zeigen den Frequenzgang, Bild 4 bis 6 die Sprungantwort, 
beides jeweils in der Reihenfolge Fall 1, 2 und 3.

Die natürlich recht grobe Simulation zeigt die gleichen Verhältnisse der 
Größenordnung und Art nach, wie bei den gemessenen Werten (siehe Bild 1, 
2 vs Bild 5 in meinem letzten Post, Abfall der Amplitude hin zu höheren 
Frequenzen vs Anstieg und kein Überschwingen vs Überschwingen)

Bei der Simulation des T-Stücks wurde dabei für die BNC-Komponenten der 
Einfachheit halber das gleiche Modell unterstellt, wie beim rg58 Kabel, 
natürlich von geringerer Länge (5 und 7cm). Da der Abschlußwiderstand 
beim T-Stück in Ermangelung eines käuflichen aus zwei parallel 
geschalteten 100 Ohm Widerständen gebastelt wurde, wurde dies über eine 
zusätzliche Induktivität von 4nH berücksichtigt.

Die Eingangskapazität des Scopes werden durch die 13pF dargestellt.

Beim Durchgangsabschluß das gleiche Verfahren. Hier ist die Länge von o2 
mit 8cm vielleicht etwas zu lang geraten.

Ein ähnliches Ergebnis erzielt man, wenn an Stelle der o2 und o3 
Induktivitäten einsetzt. Es sind die parasitären Induktivitäten, die 
diese Effekte schon bei nur 50MHz deutlich hervorrufen. Und die 
rg58-Komponenten haben immerhin 2,5nH pro 1cm Länge.

Ohne weitere Maßnahmen sehe ich deshalb noch nicht, wie der aktive 
Abschluß hier Abhilfe schaffen soll. Er kann zwar den Abschlußwiderstand 
näher an den Scope-Eingang heranbringen, das letzte Stück "Kabel" aber 
bleibt und damit auch ein Teil der parasitären Induktivitäten.

Gruß Dieter

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Der aktive Abschluss soll direkt auf die Eingangsimpedanz des Skopes 
angepasst sein, sprich der Ausgang wird derart gestaltet, dass ein 
Abschluss bei Anschluss an das Skope (bspw. 1M||13pF) entsteht.

branadic

von Dieter J. (djac)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Da interessant, habe ich die Simulationen ein wenig weitergetrieben. 
Bild 1 zeigt den Frequenzgang des Durchgangsabschlusses in Abhängigkeit 
von der Länge der BNC-Stücke (Stecker + Buchse + möglicherweise ein 
Stück 50 Ohm Kabel im Scope). Es wird variiert von 2 bis 8cm.

Das zweite Bild zeigt die Wirkung eines Widerstandes in Serie. Der 
Frequenzgang wird dadurch linearisiert und das Überschwingen (Bild 3) 
nimmt ab. rd variiert dabei zwischen 0 und 8 Ohm.

Danach habe ich mich dann der Simulation eines aktiven Abschlusses 
zugewandt. Der im entsprechenden Thread genannte opa695 erwies sich 
zumindest in der Simulation als nicht geeignet, weil die Schaltung mit 
BNC Simulation nicht stabil zu bekommen war. Das Ganze neigte zum 
Schwingen. Das kann natürlich auch an einem fehlerhaften Modell des 
opa695 liegen. Das kann ich nicht beurteilen.

Die Simulation mit dem THS3201 hingegen erwies sich als ausgesprochen 
vorteilshaft gegenüber dem in Bild 1 bis 3 gezeigten passiven Abschluß 
durch einen Durchgangsabschluß.

Notwendig ist in jedem Fall die Einführung des Dämpfungswiderstandes R8 
(Bild 4). Ohne ihn ergibt sich ein Resonanzberg im Frequenzgang. Sein 
optimaler Wert ist abhängig von der Länge der BNC-Komponenten (.param 
bcdlen). Im Bild 4 wird die Wirkung der Variation zwischen 50 und 58 Ohm 
beim Frequenzgang und ebenso (Bild 5) im Zeitbereich gezeigt (für bcdlen 
= 5cm).

Der Kompensationskondensator C1 beeinflußt den Frequenzgang nicht 
wahrnehmbar. Er dient lediglich zur Einstellung der Amplitude also der 
richtigen Teilung von 1:10. Sein Wert ist abhängig von bcdlen und C2, 
der Eingangskapazität des Scopes. Er variiert so zwischen 20 und 30pF.

Wenn der Widerstand R8 richtig gewählt ist, läßt sich das Überschwingen 
über C10 nochmals reduzieren. Die Werte liegen zwischen 1 und 3 pF und 
sind ebenfalls von bcdlen und C2 abhängig. Die Variation dieses Wertes 
ist in Bild 6 und 7 zu sehen. Hier bei bcdlen = 5cm, C2 = 20p und rd = 
50 Ohm. Unter diesen Bedingungen ist für C8 1.5p optimal.

Es ergibt sich dabei eine Grenzfreqenz von ca. 500MHz bei praktisch 
keinem Überschwingen. Wenn sich das auch in der Realität so verhält, 
wäre es eine wünschenswerte Ergänzung zum aktiven Tastkopf.

Gruß Dieter

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Dieter,

sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Irgendwie hatte ich deine Antwort 
übersehen und irgendwann ist der Thread einfach in der Versenkung 
gelandet. Heute bin ich durch Zufall, im Zusammenhang mit einem 
Mailverkehr, darauf gestoßen. Daher meine verspätete Antwort.

Ich war ebenfalls, nach ersten Simulationen, zu dem Schluss gekommen, 
dass der OPA695 ungeeignet scheint. Auch ich hatte erhebliche 
Schwierigkeiten die Schaltung stabil zu bekommen.
Deswegen ist in meinem oben gezeigten Aufbau der THS3201 vorgesehen 
worden. Beide sind jedoch pinkompatibel, sodass man hier im 
Zweifelsfalls auch Versuche fahren könnte. Deine Simulationen sehen 
interessant aus und ich werde sie mir in aller Ruhe noch mal anschauen. 
Hast du denn einen Aufbau verfolgt?
Erste Messungen meines Aufbaus sahen erst einmal wenig erfolgreich aus, 
ich werde jedoch deine Simulationsergebnisse mal mit aufnehmen. Den 
Dämpfungswiderstand R8 habe ich in meinem Aufbau nicht drin.
In nächster Zeit werde ich das Thema wieder angehen, auch wenn es im 
Zusammenhang mit meinem Neuzugang (2465AA) weniger von Interesse ist. 
Das Thema ist jedoch spannend.

branadic

von Dieter J. (djac)


Lesenswert?

Hallo Andre,

wie in der Mail an Dich schon etwas näher erläutert, habe ich mich mit 
dem Thema nicht mehr weiter befasst, weil ich mittlerweile ein 
vernünftiges Scope habe mit internem 50 Ohm Abschluß, mit dem übrigens 
Dein Tastkopf ganz hervorragend zusammenarbeitet.

Dennoch ein interessantes Thema mit reellem Nutzen für Scopes ohne 
internem 50 Ohm Abschluß. Ich werde es mit Interesse weiterverfolgen.

Gruß Dieter

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Weil der Link zum Artikel für den zu Beginn des Threads gezeigten Poor 
Man's 1GHz bisher noch nicht gefallen ist, er mir gestern aber wieder 
vor die Augen gekommen ist hier mal der Nachtrag:

http://www.elektrotanya.com/files/forum/2009/10/e04a036.pdf

branadic

von branadic (Gast)



Lesenswert?

Da ich bereits mehrfach nach dem Layout gefragt worden bin, die 
Eagle-Daten werde ich nicht zur Verfügung stellen. Anbei findet sich 
jedoch ein pdf in dem Schaltplan und beide Layouts V4a und V4b zu finden 
sind, sodass der Tastkopf im Heimätzverfahren repoduziert werden kann.
Ausgangsbasis sollte 1,6mm dickes FR4-Basismaterial sein.

branadic

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


Lesenswert?

Wenn du das nicht bist, schon ziemlich dreist, oder ?

Ebay-Artikel Nr. 200702721256

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

Peter W. schrieb:
> Wenn du das nicht bist, schon ziemlich dreist, oder ?
>
> Ebay-Artikel Nr. 200702721256

neee, das muss ein schwachkopf sein, siehe "Ozilloskope Scope HF 
Wobbler"

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ahja, der Tastkopf stammt ursprünglich fertig aufgebaut von mir, aber 
ich biete ihn dort nicht an. Der Startpreis ist mehr als unverschämt, 
wenn man bedenkt für welchen Preis ich sie abgegeben habe. Da möchte 
sich wohl jemand bereichern. Ich hoffe nur, dass die Internetgemeinde 
nicht so dumm ist und diesen Preis bezahlt.

branadic

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag:
Da es sich um die inoffizielle Version V5 handelt kann ich sogar mit 
Sicherheit sagen wer der Anbieter ist, denn niemand anderes hat jemals 
die V5 bekommen. Ich werde entsprechende Person anschreiben. Bei 35,-€ 
Verkaufspreis des fertig aufgebauten Tastkopfes finde ich das Startgebot 
absolut unter der Gürtellinie.

branadic

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


Lesenswert?

Wenn das wenigstens ordentlich geloetet waere, aber das sieht ja aus wie 
hinge...
Also ich wuerde mich schaemen sowas anzubieten.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Peter W. schrieb:
> aber das sieht ja aus wie
> hinge...
auf welches Bild beziehst du dich?

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Peter W. schrieb:
>> aber das sieht ja aus wie
>> hinge...
> auf welches Bild beziehst du dich?

Wieso, bist du der, der die anbietet und willst den Rotz nun rausnehmen, 
in der Hoffnung es dann loszuwerden ?
Es ist schon unter aller Sau mit anderer Leute Ideen Geschaefte zu 
machen !

Auf deine Frage. Alle.

von gerhard (Gast)


Lesenswert?

Pflichtlektüre:

http://www.hpl.hp.com/hpjournal/pdfs/IssuePDFs/

und da 1993-10.pdf

Es gibt von HP auch eine AppNote über FET-Probes im Allgemeinen,
vermutlich im Context von 54701A, 1152A oder den neueren Probes.
Ich suche das aber jetzt nicht raus.


Gruß, Gerhard

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Peter W. schrieb:
> Wenn das wenigstens ordentlich geloetet waere, aber das sieht ja aus wie
> hinge...
> Also ich wuerde mich schaemen sowas anzubieten.

Ich weiß nicht was du an den Lötverbindungen auszusetzen hast, aber 
bevor hier weiter spekuliert wird, ich schrieb bereits das der Tastkopf 
von mir fertig aufgebaut worden ist. 0603 sieht also bei dir besser 
gelötet aus? Dann freu dich!

branadic

von Johannes E. (cpt_nemo)


Lesenswert?

Hallo Branadic,

branadic schrieb:
> Was das Gehäuse angeht, so kann ich euch da nicht weiterhelfen, da müsst
> ihr selbst eine Lösung finden. Ich werde eines für mich fertigen,
> allerdings ist das mit etwas größerem Aufwand verbunden und damit
> unbezahlbar um jeden damit ausstatten zu können.

hast du eigentlich ein Gehäuse für den Tastkopf gemacht? Zeig doch mal 
ein paar Fotos, würde mich schon interessieren.

Ich selber bin noch nicht dazu gekommen, möchte das aber demnächst 
angehen.

Hat von den anderen Tastkopf-Besitzern auch schon jemand ein Gehäuse 
gebastelt? Bisher wurde nur ein Foto mit Gehäuse gezeigt.

von Eric (Gast)


Lesenswert?

Johannes E. schrieb:
> Bisher wurde nur ein Foto mit Gehäuse gezeigt.

Wo hast Du das denn gesehen ? kannst Du bitte einmal den Link dazu 
angeben?

von Andreas D. (rackandboneman)


Lesenswert?

Das sieht nicht aus wie hinge, sondern wie bleifrei handgelötet nun mal 
aussieht.

von Johannes E. (cpt_nemo)


Lesenswert?

Eric schrieb:
>> Bisher wurde nur ein Foto mit Gehäuse gezeigt.
>
> Wo hast Du das denn gesehen ? kannst Du bitte einmal den Link dazu
> angeben?

Das war hier in diesem Thread:
Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"

von Michael D. (mike0815)


Lesenswert?


von Eric (Gast)


Lesenswert?

Johannes E. schrieb:
> Das war hier in diesem Thread:

Michael D. schrieb:
> hm, nimm das:

ganz herzlichen Dank, beides ist mir irgendwie "durchgegangen"
Leider keine nachbaubaren Lösungen für "unser Problem"
Wenn einer eine schicke Lösung hätte, wäre ich interessiert :-)

Eric

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Eric schrieb:
> Leider keine nachbaubaren Lösungen für "unser Problem"
> Wenn einer eine schicke Lösung hätte, wäre ich interessiert :-)

Eine wirklich schicke Lösung habe ich bis heute nicht gefunden. Trotz 
etlichen Stunden vor dem CAD kam wegen der Leiterplattengeometrie (die 
Proportionen eines Gehäuses wollen einfach nicht passen) und wegen des 
SMA-Anschlusses nichts wirklich Handhabbares heraus. Aber eine 
vorläufige Lösung habe ich letzten Freitag an der Drehbank umgesetzt, 
auch wenn diese nicht für jeden nachbaubar ist.
Die Hülse hat ID=12mm, AD=14mm, ist innen 26mm tief und außen 28mm lang, 
Bohrung für SMA-Anschluss und eine schräg eingebrachte Bohrung für das 
Kabel der Spannungsversorgung.

branadic

von Barney G. (fuzzel)


Lesenswert?

Der Haken ist nur, dass nicht jeder mal eben an eine Drehmaschine kommt.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Deswegen schrieb ich ja auch

> auch wenn diese nicht für jeden nachbaubar ist

Aber dich dürfte das ja eh nicht betreffen, ich kann mich nicht 
erinnern, dass du die Tastkopfleiterplatte hast.

branadic

von Barney G. (fuzzel)


Lesenswert?

Warum nicht ? Alles Relevante steht doch hier. Wo siehst Du das Problem 
davon 100000 für kleines Geld fertigen zu lassen ? Oder eben nur eine 
für mich ?

Man könnte in diese Hülse noch einen Schlitz fräsen, damit die Platine 
noch weiter rein geht.
Kupferrohr geht übrigens auch, für die die keine Drehmaschine haben und 
lässt sich prima, mal eben, auf der Kochplatte oder Billigstbrenner 
zusammenlöten. Das Ende mit einem Fitting verjüngen, selbstklebenden 
Schrumpfschlauch drüber, Fertich.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Barney Geroellheimer schrieb:
> Wo siehst Du das Problem
> davon 100000 für kleines Geld fertigen zu lassen ? Oder eben nur eine
> für mich ?

Darf es sonst noch etwas sein?
Gegenfrage, würdest du die 100000 für die Community fertigen lassen?

branadic

von Barney G. (fuzzel)


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Gegenfrage, würdest du die 100000 für die Community fertigen lassen?

Aber klar, nur eine Frage des Preises. Bei 200.- Stk. wie im ebay 
Angebot, würde ich die sogar noch selber in den Ofen schieben.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ich glaube du hast da etwas missverstanden, die unbestückte Leiterplatte 
für den Tastkopf kann man bei mir erfragen.

Das ebay-Angebot stammt nicht von mir, sondern von jemandem, der den 
Tastkopf von mir erworben hat. Ich habe mit dem Angebot nichts zu tun!

Es steht dir vollkommen frei 100000 Gehäuse fertigen zu lassen, ich 
möchte mir diesen Klotz jedoch nichts ans Bein binden, da mit solchen 
Aktionen erheblicher zeitlicher und finanzieller Aufwand verbunden ist. 
Unter Umständen bleibt man anschließend auf den Kosten sitzen. Es gibt 
genug Leute, die einen Artkel wie den hier vorgestellten Tastkopf nicht 
benötigen, nicht einzuschätzen vermögen (gerade auch wie günstig er im 
Vergleich zu kommerziellen Lösungen ist) oder diesen Thread einfach 
nicht anschauen und sich damit eine Chance entgehen lassen.
Auf der anderen Seite macht der Tastkopf zumindest im Funkamateurbereich 
durch Mundpropaganda seine Runde und teilweise kommen auch Anfragen aus 
der Industrie und von Privatleuten international.
Wer jetzt aber glaubt das bereit 100000 Leiterplatten im Umlauf sind der 
irrt und zwar gewaltig (aus den bereits oben genannten Gründen).

Also, lass dich nicht aufhalten, es gibt sicherlich einige Leute, die 
den Tastkopf haben und auf eine von dir initiierte Gehäusefertigung 
zurückgreifen würden. Gib dich jedoch keinen Illusionen imens hoher 
Stückzahlen hin.

Die von mir gefertigten Gehäuse-Drehteile sind im Einzelnen jedoch 
unbezahlbar (Zeitaufwand), da ganz konventionell während meiner Freizeit 
gefertigt und daher nur für den unmittelbaren Bekanntenkreis verfügbar.

branadic

von Marc E. (mahwe)


Lesenswert?

Würde mir gerne einen Differenztastkopf selber bauen.
Hat wer Interesse sich an der Entwicklung zu beteiligen?
Dachte an externe Stromversorgung mit Lipo.
Max 1400V

von Hauspapa (Gast)


Lesenswert?

Differenztastkopf meinst Du Messspannung bis 1400V und/oder isoliert 
für...? Ich hätte einiges Interesse aber mach dafür doch lieber einen 
neuen Faden auf.
Schau dazu ein paar Daten von käuflichen Tastköpfen (z.B. Testec) an und 
würfle mal was Dir an technischen Daten vorschwebt. Ich währe dabei.

Gruss
Hauspapa

von honk (Gast)



Lesenswert?

Hallo,

die Diskussion ruht zwar schon eine Weile,
aber vielleicht interessiert es jemanden:
Ich habe gerade einen defekten P6243 (Platine im Tastkopf gebrochen) 
zerlegt.

In dem Coax-Kabel werden noch 4 Adern parallel mitgeführt.
- Schwarz (ist wohl eine weitere Masseverbindung)
- weiss   (1. Versorgungsspannung)
- rot     (2. Versorgungsspannung)
- blau    (wird nicht benutzt)

Gruß,
honk

von matt007 (Gast)


Lesenswert?

vielen Dank Honk !
Da ist sehr hilfreich das Innenleben mal zu sehen.

Gruss
Matthias

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Wirklich sehr interessant. Es wird deutlich, dass keine 
Standardkomponenten zum Einsatz kommen. Die Leiterplatte scheint auch 
etwas keramisch gefülltest zu sein, wenn nicht sogar eine LTCC.
Das das Kabel speziell für Tektronix konfektioniert ist war mir bekannt, 
auch wie die Tastkopferkennung funktioniert.

branadic

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Lesenswert?

honk schrieb:

> Ich habe gerade einen defekten P6243 (Platine im Tastkopf gebrochen)
> zerlegt.
>

mich würde allerdings der inhalt des EEPROMs interessieren damit
ich den DIY-Tastkopf (mit kleiner offset anpassung) am Tek benutzen 
kann.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> mich würde allerdings der inhalt des EEPROMs interessieren damit
> ich den DIY-Tastkopf (mit kleiner offset anpassung) am Tek benutzen
> kann.

Deine Modifikationen kannst du ja vielleicht auch den anderen zur 
Verfügung stellen?
Was den EEPROM (X24C02) angeht, damit kannst du ja nur an 
Tektronix-Geräten etwas anfangen. Die gleiche Schaltung findet sich 1:1 
auch in meinem P6205.

branadic

von honk (Gast)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> mich würde allerdings der inhalt des EEPROMs interessieren

Mich auch.
Wenn ich dazu komme das EEPROM auszulesen, werde ich das Ergebnis hier 
posten.

Der Tastkopf nutzt übrigens +-5V als Versorgungsspannungen.
rotes   Kabel = +5V
weisses Kabel = -5V

Gruß,
honk

von branadic (Gast)


Lesenswert?

@ honk,

kannst du zufällig noch ein paar Photos mit angelegtem Messschieber 
machen? Eventuell wäre die Gehäusevariante ja generell etwas für aktive 
DIY-Tastköpfe.

Sind die aktiven Bauteile gebondet und die passiven gedruckt? Ist es ein 
Keramiksubstrat (LTCC) oder geht es eher in Richtung Roger-Material?

Was hast du mit dem Tastkopf noch vor? Reparieren oder in die Tonne 
werfen? Ich wäre zu weiteren Analyse daran interessiert.

branadic

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


Lesenswert?

branadic schrieb:
> Ich wäre zu weiteren Analyse daran interessiert.

Da bist Du nicht der Einzige.

Leitung und Gehaeuse interessieren ebenso.

Also die Daten.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Die Leitung ist nichts besonderes, einfach nur ein 50Ω-Kabel, das mit 
den Leitungen für die Spannungsversorgung in einen neuen Mantel gezogen 
worden ist.

branadic

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

branadic schrieb:
> @ honk,
>
> kannst du zufällig noch ein paar Photos mit angelegtem Messschieber
> machen? Eventuell wäre die Gehäusevariante ja generell etwas für aktive
> DIY-Tastköpfe.

bin zwar nicht honk, habe aber auch die P6243 hier. Anbei die Bilder,
Länge der Gehäuse von P6243 ist 25mm, Breite 5mm und Tiefe
(nicht auf dem Bild) 3mm.

honk schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> mich würde allerdings der inhalt des EEPROMs interessieren
>
> Mich auch.
> Wenn ich dazu komme das EEPROM auszulesen, werde ich das Ergebnis hier
> posten.
>

Anbei EEPROM Inhalte von meinen P6243 und P6204.

Der Inhalt von deinen P6243 interessiert mich allerdings weiterhin,
ich möchte herausfinden was für Bedeutung die einzelnen Bytes haben.


branadic schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> mich würde allerdings der inhalt des EEPROMs interessieren damit
>> ich den DIY-Tastkopf (mit kleiner offset anpassung) am Tek benutzen
>> kann.
>
> Deine Modifikationen kannst du ja vielleicht auch den anderen zur
> Verfügung stellen?

im Prinzip müsste die Offset Schaltung von P6204 (Der Schaltplan ist im
Service Manual auf Tek website) mit deinem Tastkopf auch funktionieren. 
Es könnte dann (zusammen mit eigenen EEPROM) auch an den Tek DSOs genau
so einsetzbar sein wie org. Proben (das ist die "hoffnung").

von Reimund (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich hätte Interesse an zwei Platinen, hast Du noch welche abzugeben?

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Habe ich, jedoch nur noch eine Version, die der V4a entspricht. Bauteile 
sind selbst zu besorgen, da kann ich nicht mehr aushelfen, allerdings 
ist alles bei Farnell resp. im HBE-Shop + Reichelt zu bekommen.
Anfragen bitte an branadic@users.sourceforge.net stellen.

branadic

von Don (Gast)


Lesenswert?

I tried to analyze the pictures honk made and agree that it seems they 
used LTCC substrate with film resistors, three in numbers.
But I couldn't identify the compensating cap path. How do they 
compensate for the input capacitance of the fet plus the dividing 
resitor and how do they trim this cap?
Branadic uses a combination of fixed ceramic capacitors (2x 1pF as far 
as I remember) and a trim cap with 1,4...3pF, but how did Tektronix 
solve this on this probe? Can you honk please post some more detailed 
pictures?

von Don (Gast)


Lesenswert?

Noone out there reading this thread anymore?
Made a mistake, there are three resistors on top and another on the 
bottom. The bottom one seems to be trimmed? Also there seem to be two 
active parts on the pcb. Is someone able to reconstruct the ciruit 
diagram of this probe? I didn't get it up to now.

von Sebastian .. (zahlenfreak)


Lesenswert?

Da ich den Thread jetzt erst entdeck habe erstmal Respekt an branadic 
und alle mitwirkenden vor dieser Leistung! Das Fachwissen und das 
Durchhaltevermögen für so ein Projekt haben nicht viele.

Ich spiele jetzt mit dem Gedanken den Tastkopf nachzubauen, daher noch 
zwei Fragen:

Gibts noch Platinen?

Im Thread hieß es mehrmals, man könne den Tastkopf durch einen 
Aufsteckadapter zu einem 100:1 Tastkopf machen. Gibt es dazu was 
konkreteres? Hat das mal jemand tatsächlich aufgebaut und vermessen? Ich 
könnte sowas leider nur auf gut Glück aufbauen, da mir entsprechendes 
Equipment fehlt - und wohl auch eine gute Portion Fachwissen.

Viele Grüße,
Sebastian

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Sebastian ... schrieb:
> Gibts noch Platinen?

Ja, ich habe noch genau drei unbestückte Leiterplatten und die werden 
auch die letzten ihrer Art sein. Eine davon ist aus FR4, die anderen 
beiden aus RO4003C.
Ich war zwischenzeitlich auf der Suche nach den fehlenden Megahertzen 
und hatte das Layout auf das Roger-Material hin angepasst. Die 
Eingangskapazität ist nachweislich kleiner geworden, jedoch bleibt die 
Bandbreite irgendwo um die 500MHz begrenzt.
Im künftigen Layout werde ich auf das SON8 Package wechseln, daher auch 
die Bemerkung die letzten ihrer Art. Ich werde ferner versuchen den 
Kompensationskondensator in die Leiterplatte zu integrieren, wobei das 
erst ein zweiter Schritt sein wird. Ich verspreche mir hiermit eine 
Verbesserung der Eingangskapazität und endlich auch der Bandbreite. Das 
Layout gibt sonst nichts mehr her, ich hatte alle möglichen 
Stellschrauben im Layout gedreht, teilweise jedoch nur mit bedingtem 
Erfolg.

Sebastian ... schrieb:
> Im Thread hieß es mehrmals, man könne den Tastkopf durch einen
> Aufsteckadapter zu einem 100:1 Tastkopf machen. Gibt es dazu was
> konkreteres? Hat das mal jemand tatsächlich aufgebaut und vermessen?

Ich habe das bisher nicht gemacht, da ich persönlich dafür auch noch 
keinen Bedarf hatte.

von honk (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Branadic und alle anderen,
hatte lange keine Zeit mich mit dem Thema zu beschäftigen.

Aber ich will euch die gerade geschossenen Fotos nicht vorenthalten.
Da sie mit einer VGA-USB-Lupe aufgenommen wurden, musste ich die 
Gesamtansicht leider aus Einzelbildern zusammensetzen.

Ich denke das Thema "Abgleich des Tastkopfes" wird hier eindeutig 
geklärt:
Tek nutzt die Möglichkeit des Laser-Trimming.

Interessant finde ich auch, dass die Tastkoopf-Masse als Leitung bis in 
die Spitze des Tastkopfs geführt wird, und dort eine Art "Abschluss-C" 
mit dem Signalkontakt bildet.

@Branadic: hast Du schon mal überlegt auf 0402 Bauteile umzusteigen? 
Dies würde das HF-Verhalten nochmal etwas verbessern.
Den Abgleichkondensator könnte man auch durch zwei Kupferflächen mit 
jeweils 4x4mm aufbauen. Der Abgleich ist dann natürlich etwas 
fummeliger, aber das HF-Verhalten dürfte besser sein. :-)

Gruß,
honk

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Honk,

danke für die Bilder, sind wirklich interessant.

honk schrieb:
> @Branadic: hast Du schon mal überlegt auf 0402 Bauteile umzusteigen?

Nein, da aktuell nicht die passiven Bauteile die Performance limitieren 
sondern das SOT23-5 Package des OPA659

honk schrieb:
> Den Abgleichkondensator könnte man auch durch zwei Kupferflächen mit
> jeweils 4x4mm aufbauen. Der Abgleich ist dann natürlich etwas
> fummeliger, aber das HF-Verhalten dürfte besser sein. :-)

Ja, diesbezüglich ist etwas in Planung, allerdings kommt dann kein FR4 
mehr zum Einsatz.

Gruß, branadic

von reiner (Gast)


Lesenswert?

Hallo  branadic,

sind die Platinen die beiden oder zumindest eine noch zu haben ??

Gruß
reiner

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Ja, ich habe noch einmal Leiterplatten fertigen lassen. Bei Interesse 
einfach bei mir melden.

branadic at users punkt sourceforge punkt net

von branadic (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Um nicht jedem die Daten per Mail zukommen lassen zu müssen anbei die 
Materialliste und die Bestückunghinweise.

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Mal so in die Runde gefragt, bestünde bei den Leuten, die jetzt einen 
solchen Tastkopf aufgebaut haben, Interesse an der Lösung mit Alu-Hülse 
wie hier gezeigt?

Beitrag "Re: Eigenbautastköpfe"

Wenn genug Exemplare zusammen kämen, dann könnte ich die Fertigung auf 
einer CNC-Maschine anleiern, denn von Hand gefertigt wären diese in 
Stückzahlen nicht bezahlbar.

von reiner (Gast)


Lesenswert?

Hallo  branadic,


Die Leiterplatten hab ich heute erhalten, Danke nochmal.

An einem funktionellen Gehäuse ist mein Intresse auch vorhanden, es 
stellt sich mir nur die Frage nach der Spannungsversorgung. Für eine 
weitere Buchse scheint ja kein Platz zu sein, bliebe ja nur ein 
"Kabelschwanz" mit Buchse oder ein Durchgängiges Kabel, was ich als 
ungünstigte Variante betrachte, evtl. eine Konstruktion wie bei den 
Komerziellen mit fest angebrachten Kabel, Koax und Spannung Parallel 
geführt und erst am Oszi aufgetrennt, würde für Ordnung sorgen. Wenn für 
das SpannungsKabel Silikon isolierte Litze wie z.B. dieses 
http://www.conrad.de/ce/de/product/607371/Silikon-Litzenleitung-Silivolt-E-1-x-025-mm-Schwarz-Meterware-MultiContact 
(oder noch dünner,0,15mm ) benutzt wird sollte der Kabelstrang auch 
nicht unhandlich steif werden

Gruß
Reiner

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Reiner,

ich habe an den Alu-Teilen eine Phase an der Steckerseite angebracht, in 
die ich an einer Stelle eine Bohrung senkrecht zur Phase eingebracht und 
durch die ich das Kabel zur Stromversorgung geführt habe. Auf der 
Gegenseite habe ich einen 3-poligen Miniaturstecker für die symmetrische 
Versorgung.
Allerdings ist das Interesse an den Alugehäusen außer bei dir quasi 
nicht vorhanden. Daher ist das Thema für mich auch erledigt, ich muss 
niemandem etwas aufdrängeln.

Gruß, André

von reiner (Gast)


Lesenswert?

Hallo  branadic,

Schade das so wenig Interesse vorhanden ist.

So etwas ähnliches habe ich mir auch überlegt und werde nun mal schauen 
wer in meinem Umfeld so etwas drehen oder fräsen kann. Die Lösung für 
den  Abschluss an der Tastkopfspitze, wo ich gern eine Entlasstung der 
Tastkopfspitze hätte um ein evtl. abreißen der Leiterbahn zu vermeiden, 
ist mir noch nicht ganz klar, evtl. habe ich noch genügend Teflon um mir 
eine  dem Tastkopf angemessene hochwertige Spitze drehen zu lassen.

Gruß Reiner

von branadic (Gast)



Lesenswert?

Hallo,

der letzte Beitrag ist zwar schon einige Zeit her, aber da ich immer 
wieder mal nach Leiterplatten zum Tastkopf gefragt werde, selbst jedoch 
keine mehr aufsetzen werde, stelle ich hier der Allgemeinheit Schaltplan 
und Board zur Verfügung.
Es handelt sich um die V8, die finale Version an die ich danach auch 
keine Hand mehr angelegt habe.

-branadic-

von Benjamin K. (bkausbk)


Lesenswert?

Hallo branadic, zuerst einmal einen riesen Dank für die Mühen die Du dir 
damit über die Jahre gemacht hast. Leider bin ich erst jetzt auf dieses 
Thema gestoßen, und zum anderen befasse ich mich mit dem Thema 
Elektronik-Entwicklung erst aktiv seit 3 Jahren etwa.

Du hattest einmal erwähnt eine Variante mit dem THS3201 zu bauen und das 
ganze mit Rogers PCB aufzubauen. Gibt es einen Grund warum du dieses 
Projekt nicht weiter verfolgt hast? Gibt es keinen Bedarf mehr an 
aktiven Tastköpfen? Gibt es heutzutage vielleicht bessere 
Operationsverstärker welche prädestiniert wären für solch einen Aufbau?

Gibt es heute vielleicht ähnliche Projekte von anderen in der Community 
welche aktiv weiterentwickelt werden?

von MiWi (Gast)


Lesenswert?

btw: der THS3201 ist leider NRND
http://www.ti.com/product/THS3201

MiWi

von branadic (Gast)


Lesenswert?

Benjamin K. schrieb:
> Gibt es einen Grund warum du dieses
> Projekt nicht weiter verfolgt hast? Gibt es keinen Bedarf mehr an
> aktiven Tastköpfen

Hallo Benjamin,

vielen Dank für deine Nachricht. Interessen verschieben sich und da ich 
selbst keinen Bedarf mehr hatte und auch die Nachfrage eher dürftig war, 
habe ich das Thema zu den Akten gelegt.

Den THS3201 hatte ich mal im Zusammenhang mit einem aktiven 
Durchgangsabschluss beim Wickel, allerdings hatte sich auch bei mir das 
Thema irgendwann erübrigt und das Interesse an einer solchen Lösung war 
eher mau. Insbesondere neuer Gerätezugang hat eine solche Lösung auch 
für mich eher überflüssig gemacht.

Den Tastkopf hatte ich dagegen tatsächlich auch mal auf Rogers 
realisiert, es gab damals bei pcb-devboards.de die Möglichkeit 
Leiterplatten in diesem Material sehr günstig fertigen zu lassen. 
Allerdings konnte die Bandbreite dadurch nicht gesteigert werden.
Ich war dann zu dem Schluss gekommen, dass der einzige Freiheitsgrad 
noch sein könnte, den OPA659 im VSON Package zu testen. Im 
OPA659-Evalboard, das ich mir besorgt hatte und dessen Bandbreite ich 
verifiziert hatte, zeigte der OPA659 seine volle Bandbreite. Allerdings 
habe ich das nicht mehr als Tastkopfvariante umgesetzt, da wie gesagt 
das Interesse an aktiven Tastköpfen zu klein war.

-branadic-

von eProfi (Gast)


Lesenswert?

Schön, dass Du Dich wieder meldest. Liebe Grüße!

von Torsten K. (Firma: TOKA) (avantasia)


Lesenswert?

Hallo branadic,

ich bin gerade über diesen Thread gestolpert und hab mir auch schon die 
von Dir freundlicherweise zur Verfügung gestellten Dateien gezogen. 
Allerdings bekomme ich beim Versuch Gerber Files zu erstellen von meiner 
Eagle 7.2 Version einige Fehlermeldungen. Daher meine Frage ob die 
Möglichkeit besteht die Gerber / Excellon Dateien der letzten Version zu 
erhalten ?

(Bevor die Frage kommt warum ich Eagle 7.2 verwende, mein Bastel Laptop 
T41 lässt eine neuere Version nicht sinnvoll nutzen)

Dann noch eine Frage bezüglich des Platinenmaterials. Was hattest Du 
ehemals für die Erstellung der Platinen als Material beim PCB Hersteller 
genommen und in welcher Dicke / Schichtdicke.

Recht herzlichen Dank für Deine Hilfe und ein schönes Wochenende.

Torsten

: Bearbeitet durch User
von branadic (Gast)


Lesenswert?

Hallo Torsten,

die DesignRules sind in den Files hinterlegt: 1,5mm dickes Substrat, 
Standard 35µm Kupferauflage. Es kam ganz normales TG135 Material zum 
Einsatz.

-branadic-

von Rudolf R. (rudi48)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe den am Anfang erwähnten Aktiven Tastkopf mit dem Dual-Gate 
MOSFET BF998, der über Ebay für circa 13 EUR als Modul zu haben ist, 
etwas verbessert und detailliert bechrieben auf

[[http://www.rudiswiki.de/wiki9/ActiveRFProbeBF998]]

Im angehängten Bild wird das 10 MHz Signal von einem Quarz Osillator mit 
Rechteck Ausgang gezeigt, mit 2 verschiedenen Tastspitzen gemessen.

Ich hoffe, es nutzt jemand etwas.
Grüße, Rudolf

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.