Forum: Offtopic Sicherheit von AKWs bei Erdbeben


von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Wie sich die dabei entstehende
> Dynamik auswirkt dürfte noch nicht abschliessend bekannt sein.

Das ist der springende Punkt bei all diesen Sicherheitsdesigns: das zu 
verhütende Ereignis ist so gefährlich, daß man Maßnahmen dagegen nicht 
testen kann, sondern nur simulieren kann.

Da hat man dann ähnliche Probleme, wie die Mediziner mit 
Tierversuchen...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@ A.K.
back on topic

Wenn man soetwas sicher Kalkulieren will muss man halt nicht nur die 
erwarteten Bedingungen berücksichtigen sondern den Worst Case, heisst 
das Szenario der unkontrolierten Kettenraktion ohne aktive 
Neutronenfänger und bei vollständiger Neutronenvewertung und dann reden 
wir eben bei eine 100MW-Anlage von Energiemengen welche deutlich darüber 
liegen alles Andere ist Wunschdenken aber keine Sicherheit.

Das Um und Auf ist eine eigendynamisch und eigensicher Notkühlung welche 
unterdrückt werden muss um die benötigte Energie abzuzweigen.

Und trotzdem könnte noch etwas passieren was unter keinen Umständen in 
Kauf genommen werden darf.

Ergo: man lasse die Finger davon.

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:

> Das Um und Auf ist eine eigendynamisch und eigensicher Notkühlung welche
> unterdrückt werden muss um die benötigte Energie abzuzweigen.

Den Satz kriege ich nicht dekodiert.

> Ergo: man lasse die Finger davon.

Yep. Zu dem was mir im Studium massgeblich den Rest gab gehörte eine 
quantitative regelungstechnische Betrachtung eines schnellen Brüters vom 
Kalkar-Typ, verglichen mit einem normalen Leichtwasserreaktor. Sowas in 
der Art wie beide auf Reaktivitätsveränderungen reagieren. Daneben las 
man dann in den Papieren der KWU die netten Sprüche über die enorme 
Sicherheit davon, im Vergleich zu den eigenen(!) Leichtwasserreaktoren.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>
>> Das Um und Auf ist eine eigendynamisch und eigensicher Notkühlung welche
>> unterdrückt werden muss um die benötigte Energie abzuzweigen.
>
> Den Satz kriege ich nicht dekodiert.
>

next experince:

wenn man ein solches System sicher betreiben wollte benötigte man ein 
Notkühlsystem welches jede erdenkliche Energiemenge abführt, selbst wenn 
die Regelung in ungünstigster Stellung versagt. Diese System müsste 
praktisch ohne Zwangsumwälzung eines Kühlmittels auskommen und zu dem 
jeglichen Kühlmittelverlust unter allen Umständen ausschließen.

 Um jetzt die gewünschte Energiemenge zu entnehmen wäre es nötig, dass 
der entnommene Wärmestrom die Kühlung aktiv zu drosselt. Entfällt dieser 
müsste sich ohne weiters Zutun und ohne Hilfsenerg die Kühlung wieder 
ausballancieren.

Mir ist klar, dass dies ein nahezu aussichtsloses Unterfangen ist. Aber 
es ist die einzige Möglichkeit so etwas eigensicher hinzubekommen.
Davon ist jedoch noch immer nicht das "scheinbar" unmögliche Ereignis 
auch eines Totalausfalls eines derartigen Systems abgedeckt.
Daraus folgt das auch dieses System unzerstörbar mehrfach redundant 
auszulegen wäre.
Eine Utopie

... wie gehabt

dont try this at home. ;-)

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Zu dem was mir im Studium massgeblich den Rest gab

In welcher Fachrichtung war das?

von (prx) A. K. (prx)


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Nebenfach Energietechnik, Schwerpunkt Kernenergietechnik. Hab den Rest 
danach mit Kühlschranktheorie aufgefüllt (Heizung, Lüftung, 
Klimatechnik).

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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.... schon klar, aber es gibt auch Gründe weshalb diese nie umgesetzt 
wurden und die heißen Machbarkeit und Ökonomie.

Von den anderen Risiken will ich gar nicht erst reden.

Mir ging es vielmehr um den grundlegenden Anspruch an ein "Sicheres 
Heizsystem" dessen Heizelemente sich nicht einfach löschen lassen.
;-)

Namaste

von Jens M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> irgendwann werden Sie wohl
>> mal Süßwasser ankarren. Mir stellt sich nur die Frage warum Sie das
>> nicht längst auf dem Seeweg gemacht haben.

> Geschieht bereits seit vorgestern.

Wurde hier am 2. Tag der Katastrophe vorgeschlagen

von (prx) A. K. (prx)


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Jens Martin schrieb:

> Wurde hier am 2. Tag der Katastrophe vorgeschlagen

Dann wissen wir ja, wen wir reinschicken, wenns bei uns mal kracht. ;-)

von Jens M. (Gast)


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A. K. schrieb:
>> Wurde hier am 2. Tag der Katastrophe vorgeschlagen
>
> Dann wissen wir ja, wen wir reinschicken, wenns bei uns mal kracht. ;-)

Das bezeichne ich jetzt mal als "japanisches Reaktionsniveau" ;-).

von Icke ®. (49636b65)


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n-tv Liveticker:

"Tepco-Chef nach Schwindelanfällen im Krankenhaus"

Ob man diesem mentalen Phänomen medizinisch beikommen kann? SCNR

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Wohl untergegangen ist hier, dass nun gestern Abend vermeldet wurde, 
dass in meheren der genannten Reaktoren nun auch offizell die Brennstäbe 
beschädigt sind und ein Fortschreiten der Kernschmelze zu verhindern 
noch Monate in Anspruch nehmen wird.

Also nichts mit:

Jens Martin schrieb:
> Es ist gelaufen, Story is over. Die Reaktoren sind kalt und Armageddon
> findet nicht statt. Pures Glück auch das die Hauptwindrichtung
> Hauptwindrichtung blieb.

Der Keks ist weder gegessen, noch ist der Drops gelutscht, allerdings 
vermag er noch weiter zu schmelzen. Womit das gesamte Szenario neu 
aufzuleben vermag und weiterhin mit Reaktorkonfetti zu rechnen ist, wenn 
gleich man schon mal zum Besen greifen darf, falls die Familienplanung 
schon abgeschlossen ist. Aber die Biolen sind gefährlicher als seit dem 
ersten aufladen. Nur sind sie definitv nicht mehr ganz dicht.

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:

> Wohl untergegangen ist hier, dass nun gestern Abend vermeldet wurde,
> dass in meheren der genannten Reaktoren nun auch offizell die Brennstäbe
> beschädigt sind

Das ist allerdings keine Veränderung des Zustands, sondern nur der 
offiziellen Nachrichtenlage. Den Brennstäben ist es egal, ob sie 
offiziell oder inoffiziell beschädigt sind.

von Uhu U. (uhu)


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Icke ®. schrieb:
> n-tv Liveticker:
>
> "Tepco-Chef nach Schwindelanfällen im Krankenhaus"
>
> Ob man diesem mentalen Phänomen medizinisch beikommen kann? SCNR

Der hat doch die ganze Zeit geschwindelt. Ich halte den Herrn für einen 
Simulanten ;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:


> Das ist allerdings keine Veränderung des Zustands, sondern nur der
> offiziellen Nachrichtenlage. Den Brennstäben ist es egal, ob sie
> offiziell oder inoffiziell beschädigt sind.

Richtig aber es bestätigt was nach den ersten meldungen welche zu diesem 
Thread führten recht schnell vermutet jedoch von einigen Anderen als 
völlig abwegig dargestellt wurde.

Leider hat Murphy auch hier wieder recht behalten. Passiert etwas so 
wird der schaden seine maximalen möglichkeiten ausschöpfen. Und in 
diesem Fall ist das Ende noch nicht ab- aber vorhersehbar.

Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Ist der Unfall jetzt eigentlich schon nach Kategorie 7 heraufgestuft 
worden?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Ist der Unfall jetzt eigentlich schon nach Kategorie 7 heraufgestuft
> worden?


Nein, das wird erst geschehen wenn niemand mehr da ist, der zur 
Verantwortung gezogen werden könnte. ... wenn die Bauernopfer erbracht 
wurden.

Namaste

von Franz B. (byte)


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Das is jetzt der Brüller schlechthin.

=> http://www.golem.de/1103/82426.html
=> Deutsche Energie-Agentur befürchtet Stromengpass

--- zitat ---
Sollte das Netz den Anforderungen nicht gerecht werden, könnte das 
ungeahnte Konsequenzen haben. "Netzausfälle bergen erhebliche 
Sicherheitsrisiken für die Reaktoren", sagte Kohler. "Wenn es zu 
Turbulenzen im Netz kommt, ergeben sich unschöne Situationen", sagte 
Lothar Hahn, bis Frühjahr 2010 Geschäftsführer der Gesellschaft für 
Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS), mit Blick auf den Kühlbedarf der 
Reaktoren.

Denn auch abgeschaltete Reaktoren benötigen Strom, damit die Kühlung 
funktioniert. Fällt das Netz aus, muss auf die Notstromaggregate 
zurückgegriffen werden. Einschlägigen Studien zufolge wachsen mit einem 
Netzausfall und dem Einsatz der Notstromversorgung die Unfallrisiken 
erheblich
----

Frei nach dem Motto.. wir können nicht abschalten sonst fliegen uns die 
Dinger um die Ohren. Naja, wenigstens ist jetzt amtlich das die Probleme 
mit Stromausfällen haben. (stark erhöhtes Risiko)

Wobei man fairerweise sagen mus, gleichzeitig sofortige Abschaltung ist 
wirklich Taktisch ungüstig.

Der spassige Nebeneffekt ist jetzt das die ganzen Mauscheleien mit den 
Strompreisen auffliegen. Mengenmäßig hatten wir ja einen satten Batzen 
Überschuss. Aber durch geschicktes handeln an der sogenanten Strombörse 
hat man im Inland den Strom durch künstliche verknappung verteuert.. 
etc.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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der "Brüller" beweist nur eines: die Gesamte Kernenergietchnik ist noch 
nicht mal unter nicht Katastrophenbedingungen beherscchbar. den ein 
Netzaussfall der die Fremdversorgung eines Kraftwerkes ist mit 
Hochspannungsfreileitungen nie ausschließen noch nicht mal über Kabel.

Das nenne ich jetzt bereits organisierte Fahrlässigkeit im Umgang mit 
der Bevölkerung.

Was den Aufsichtsräten der Bayrischen LB derzeit in Zsammenhang mit der 
Hypo-Alpe-Adria vorgeworfen wird muss nun dem Bund und allen 
Länderregierungen auch vorgehaltenen werden: Verletzung der 
Aufsichtpflicht.

Derartige Anlagen mit einem solchen Sicherheitskonzept hätten nie eine 
Zulassung auch nur für den Probebetrieb erhalten dürfen.

Jeder poplige Aufzug ist eigensicher zu konstruieren und inzwischen muss 
bei Neuanlagen sogar gegen Personeneinschluss bei Stomausfall mittels 
USV und automatischer Evakuierung vorgesorgt werden.

Das ist Stand der Technik!

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Franz B. schrieb:
> --- zitat ---
>
> Sollte das Netz den Anforderungen nicht gerecht werden, könnte das
> ungeahnte Konsequenzen haben. "Netzausfälle bergen erhebliche
> Sicherheitsrisiken für die Reaktoren", sagte Kohler. "Wenn es zu
> Turbulenzen im Netz kommt, ergeben sich unschöne Situationen", sagte
> Lothar Hahn, bis Frühjahr 2010 Geschäftsführer der Gesellschaft für
> Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS), mit Blick auf den Kühlbedarf der
> Reaktoren.
>
>
>
> Denn auch abgeschaltete Reaktoren benötigen Strom, damit die Kühlung
> funktioniert. Fällt das Netz aus, muss auf die Notstromaggregate
> zurückgegriffen werden. Einschlägigen Studien zufolge wachsen mit einem
> Netzausfall und dem Einsatz der Notstromversorgung die Unfallrisiken
> erheblich
>
> ----

Das heist doch im Klartext dass die Dinger von vornherein so konzipiert 
wurden das man sie nicht mehr gefahrlos ausschalten kann.

"Das nenne ich doch mal eine hinterhältigen Erpressungsversuch gegen die 
Bevölkerung"

Wer möchte dafür bitte in den Häfen einziehen?

Namaste

von Maximilian K. (simulator)


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EU setzt Strahlungs-Grenzwerte auf das Niveau der Tschernobyl-Zeit 
herauf.

http://www.lagatom.de/?p=992

Anfrage: Kann man nicht einen zweiten Thread eröffnen? Der Microsoft IE 
braucht 5 Minuten um diesen anzuzeigen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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bei mir 20 sekunden

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Seitenteilung einschalten!

von Martin K. (maart)


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Du kannst die Seitenaufteilung unten aktivieren, dann geht es ganz 
geschmeidig.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Es darf nachgefragt werden, hier:

http://www.grs.de/kontakt

rege Beteiligung erbeten.

Namaste

von Jens M. (Gast)


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Winfried J. schrieb im Beitrag #2124996:
>> Bitte im Tonfall sachlich bleiben.
>
> Ist er doch geblieben, oder glaubst du das irgendwer ganz dicht sei?

Was ich schreibe ist sicher nicht dazu da um hier everybodys darling zu 
werden. Aber nur weil man etwas nicht versteht den "Fehler" bei anderen 
zu suchen ist schon etwas ärmlich.

Sei's drum, ich halte es weiterhin so das ich hier schreibe was mir zu 
dem Thema einfällt, auch aus beruflichen Gründen. Niemand ist gezwungen 
das zu lesen.

Bei der Anlage wird wie das Kaninchen auf die Schlange gestarrt. Dabei 
wäre es durchaus möglich gewesen von See aus zu operieren. Da ich in 
diesem Bereich beruflich viel gemacht habe weiß ich um die 
Möglichkeiten, auch und gerade in Fernost.

Winfried J. schrieb:
> Der Keks ist weder gegessen, noch ist der Drops gelutscht, allerdings
> vermag er noch weiter zu schmelzen.

Sicher nicht, nur ist die Wahrscheinlichkeit doch stark gesunken. Was 
jetzt folgt sind meiner bescheidenen Meinung nach (man muss diese 
Selbstverständlichkeit wohl ab und zu mal schreiben) aufräumarbeiten.

Die Presse dramatisiert maßlos, Klickratengeilheit einer 
Verdummungsmaschine (kann auch jeder sehen wie er will).

Mehrtausendfach überhöhte Aktivität ist einfach die Folge dieses 
Unfalls.
Das man Absolutwerte in Bq oder Sv mit der Lupe suchen muss typische 
Desinformation eines Berufszweiges der seine Leser bei der Stange halten 
muß. Es geht um Auflage nicht um Information.

Offiziellen Statements ist bei so etwas nie zu trauen - auch das für 
mich  eine Selbstverständlichkeit. Andere mögen da aus ihren 
Wolkenkukucksheimen fallen und empört vor sich hin moralisieren.

von Timo S. (kaffeetas)


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In den Kurzberichten der GRS sind die Dosisleistungen in der Druckkammer 
/ Kondensationskammer angegeben.

Hier fällt auf dass in Block 1 die Dosisleistung in der 
Kondensationskammer mit 19,7Sv/h angegeben ist. Bei Block2 und 3 ist 
diese jeweils nur knapp über 1Sv/h. Wo kann dieser gravierende 
Unterschied herkommen?

Bei den Druck und Temperaturmessungen funktioniert anscheinend kaum noch 
etwas. Vielleicht kann Thilo hier mal kurz erklären wie die Druck bzw. 
Temperatur Sensoren aufgebaut sind (Piezo  DMS  PTxxx / 
Thermoelemente).

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Jens Martin schrieb:
> Winfried J. schrieb im Beitrag #2124996:
>>> Bitte im Tonfall sachlich bleiben.
>>
>> Ist er doch geblieben, oder glaubst du das irgendwer ganz dicht sei?
>
> Was ich schreibe ist sicher nicht dazu da um hier everybodys darling zu
> werden. Aber nur weil man etwas nicht versteht den "Fehler" bei anderen
> zu suchen ist schon etwas ärmlich.
>
> Sei's drum, ich halte es weiterhin so das ich hier schreibe was mir zu
> dem Thema einfällt, auch aus beruflichen Gründen. Niemand ist gezwungen
> das zu lesen.
Eben, ist doch nur Geplänkel am Rande und verschiedene Ssichtweisen sind 
auch dienlich Eigenblindheit zu relativieren.

> Bei der Anlage wird wie das Kaninchen auf die Schlange gestarrt. Dabei
> wäre es durchaus möglich gewesen von See aus zu operieren. Da ich in
> diesem Bereich beruflich viel gemacht habe weiß ich um die
> Möglichkeiten, auch und gerade in Fernost.

So ist es.


> Winfried J. schrieb:
>> Der Keks ist weder gegessen, noch ist der Drops gelutscht, allerdings
>> vermag er noch weiter zu schmelzen.
>
> Sicher nicht, nur ist die Wahrscheinlichkeit doch stark gesunken. Was
> jetzt folgt sind meiner bescheidenen Meinung nach (man muss diese
> Selbstverständlichkeit wohl ab und zu mal schreiben) aufräumarbeiten.

auch das sehe ich genauso. Der Peak ist durch, aber Sicherheit in weiter 
Ferne.

> Die Presse dramatisiert maßlos, Klickratengeilheit einer
> Verdummungsmaschine (kann auch jeder sehen wie er will).
>
> Mehrtausendfach überhöhte Aktivität ist einfach die Folge dieses
> Unfalls.
> Das man Absolutwerte in Bq oder Sv mit der Lupe suchen muss typische
> Desinformation eines Berufszweiges der seine Leser bei der Stange halten
> muß. Es geht um Auflage nicht um Information.
>
Full Aknowledge

> Offiziellen Statements ist bei so etwas nie zu trauen - auch das für
> mich  eine Selbstverständlichkeit.

Richtig, aber es hat eine andere Qualität als gut unterrichtete Quellen.
insbesondere wen bissher nur hintervorgehaltener hand kursierendes den 
Stempel des Offizellen bekommt.

> Andere mögen da aus ihren Wolkenkukucksheimen fallen und empört vor sich
> hin moralisieren.

Damit hat es wenig zu tun. eher mit dem sich bestätigt fühlen, in der 
Eischätzung der Handlungsweisen des Gegenüber. Und da ist empörung 
durchaus angebracht, egal worüber ich mir bereits zuvor im Klaren war.

Wer offizeill zugeben muss "Vertrauen" missbraucht zu haben kann auf 
Weiteres schwer hoffen. (Das ist der Punkt dabei)

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Timo S. schrieb:

> Bei den Druck und Temperaturmessungen funktioniert anscheinend kaum noch
> etwas.

Uund das wundert dich nach den Explosionen, welche die Messbereiche der 
geräte im Peak mit Sicherheit um ein Millionefaches überstiegen haben 
dürften, ganz unabhängig von (Meer)Wasser und Feuer in den Anlagen sowie 
umherfliegender Komponenten?

Timo schau dir die Fotos und Videos an. Da benötgt man nicht mal 
Erfahrung um zu erkennen das alles was noch funktioniert einem Wunder 
gleich kommt, besonders in der Messtechnik.

Namaste

von Franz B. (byte)


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Was mich auch wundert ist das noch keine Aufnahmen von Wärmebildkammeras 
aufgetaucht sind. Insbesondere beim Überflug müste man da evtl. ein paar 
interessante Sachen feststellen können.

von (prx) A. K. (prx)


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Franz B. schrieb:

> Was mich auch wundert ist das noch keine Aufnahmen von Wärmebildkammeras
> aufgetaucht sind. Insbesondere beim Überflug müste man da evtl. ein paar
> interessante Sachen feststellen können.

Es gibt welche, allerdings recht alt. Tante Gugels Bildarchiv 
durchwühlen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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VS ?

von Timo S. (kaffeetas)


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Winfried J. schrieb:
> Uund das wundert dich nach den Explosionen, welche die Messbereiche der
> geräte im Peak mit Sicherheit um ein Millionefaches überstiegen haben
> dürften, ganz unabhängig von (Meer)Wasser und Feuer in den Anlagen sowie
> umherfliegender Komponenten?

Naja die Druck und Temperatur Aufnehmer sind ja für den Normalbetrieb 
(280°C / 70bar) gemacht und haben hoffentlich noch eine 
Sicherheitsreserve. Die Explosionen ereigneten sich ja nicht im 
RDB/Containment.
Nach den Bränden sind aber sicherlich nicht mehr alle Kabel 
funktionsfähig. Erfahrungen mit Bränden in diesem Reaktortyp gibt es ja 
seit Browns Ferry auch schon. Vielleicht kommt im Zuge der Aufarbeitung 
ans Licht, ob die damals gemachten Erfahrungen auch hier umgesetzt 
wurden.
Die Frage nach den Senoren war auch eher aus Neugierde bzgl. der 
technischen Umsetzung gemeint.

von (prx) A. K. (prx)


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Timo S. schrieb:

> Hier fällt auf dass in Block 1 die Dosisleistung in der
> Kondensationskammer mit 19,7Sv/h angegeben ist. Bei Block2 und 3 ist
> diese jeweils nur knapp über 1Sv/h. Wo kann dieser gravierende
> Unterschied herkommen?

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Die Druckverhältnisse aus dem aktuellen NISA-Reprt:
  #1 D/W 275kPa S/C 275kPA
  #3 D/W 108kPa S/C 180kPa

Unter der Annahme, dass diese Werte kein Blödsinn sind darf man daraus 
schliessen, dass bei #1 die Ventile zwischen D/W und S/C offen sind, 
d.h. aller Dreck aus dem Containment auch im Torus vorhanden ist. Daraus 
kann man auch schliessen, dass Containment und Torus dicht sind.

Bei #3 hingegen ist das Containment ungefähr auf atmosphärischem Druck 
aber der Druck im Torus ist weit höher. Ergo: Die Ventile sind zu, der 
Torus ist dicht aber das Containment vermutlich nicht. Kontaminiertes 
Material geht also nicht in den Torus, sondern nach draussen.

von Jens M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Die Druckverhältnisse aus dem aktuellen NISA-Reprt:
>   #1 D/W 275kPa S/C 275kPA
>   #3 D/W 108kPa S/C 180kPa

A. K. schrieb:
> Ergo: Die Ventile sind zu und
> das Containment vermutlich undicht.

Kann der Druckunterschied evtl. daher kommen das der eine Wassersäule 
auf den Torus drückt?

von (prx) A. K. (prx)


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Jens Martin schrieb:

> Kann der Druckunterschied evtl. daher kommen das der eine Wassersäule
> auf den Torus drückt?

Hmm. Ungefähr 7m. Könnte passen.

Ändert aber vermutlich wenig an der Frage der Kontamination, denn mit 
vollem Torus und halb mit Wasser gefülltem Containment wäre wohl nur 
dann ein erheblicher Stoffaustausch zwischen Containment und Torus, wenn 
sie Wasser aus dem Torus rauspumpen.

von Timo S. (kaffeetas)


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von Jens M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ändert aber vermutlich wenig an der Frage der Kontamination,

Da gibt es wohl keine Frage.

> das Containment vermutlich undicht.

Das Containment ist auf Druckniveau Meeresspiegel, folglich gibt es eine 
Verbindung zur Außenluft.

Das wird ein ausgelöster Berstschutz sein. Darauf lässt auch die Rauch-/ 
Wasserdampfemission der letzten Woche schließen die eher kaminartig 
erfolgte.

Ein gerissenes Containment wird da vermutlich eine flächige 
Characteristica entwickeln.

von Icke ®. (49636b65)


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Laut diversen Berichten bekommen die Fukushima 50 noch nicht einmal 
ausreichende Verpflegung:

http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/politik/fukushima-arbeiter-bekommen-nicht-einmal-genug-essen-1.1112290

Falls das stimmt, wundert mich gar nix mehr. Sobald sich die Lage 
stabilisiert hat, sollten die Japaner vielleicht Neuwahlen ausrufen und 
ihre Führungsriege samt Tepco-Managern in die 20km-Zone verbannen...

von (prx) A. K. (prx)


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Schau dir lieber mal das japanische politische System an. Seit 1,5 
Jahren regiert die Demokratische Partei, davor war es beihnahe 
durchgängig die LDP. Neuwahlen würden also wahrscheinlich genau jene 
zurück ins Amt spülen, die diesen ganze Salat über die Jahrzehnte hinweg 
verbrochen haben.

von Silvia A. (silvia)


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Hier gibt es jede Menge Strahlungswerte
http://fleep.com/earthquake/

von Timo S. (kaffeetas)


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A. K. schrieb:
> Die Druckverhältnisse aus dem aktuellen NISA-Reprt:
>   #1 D/W 275kPa S/C 275kPA
>   #3 D/W 108kPa S/C 180kPa
>
> Unter der Annahme, dass diese Werte kein Blödsinn sind darf man daraus
> schliessen, dass bei #1 die Ventile zwischen D/W und S/C offen sind,
> d.h. aller Dreck aus dem Containment auch im Torus vorhanden ist. Daraus
> kann man auch schliessen, dass Containment und Torus dicht sind.

danke für den Tipp mit dem NISA-Report. Ich finde den verständlicher als 
die GRS Übersetzung.
Auch das mit den offenen Ventilen macht Sinn und erklärt die 
Dosisleistungen plausibel.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Schau dir lieber mal das japanische politische System an. Seit 1,5
> Jahren regiert die Demokratische Partei, davor war es beihnahe
> durchgängig die LDP. Neuwahlen würden also wahrscheinlich genau jene
> zurück ins Amt spülen, die diesen ganze Salat über die Jahrzehnte hinweg
> verbrochen haben.

Gibt es da nur zwei Parteien? Die aktuelle Regierung hat bisher 
jedenfalls wenig kompetentes Krisenmanagement gezeigt. Und noch immer 
handeln sie nicht, sondern überlassen die Abwendung der Katastrophe dem 
Tepco-Konzern und einer Handvoll hoffnungslos überforderter Techniker.

von Uhu U. (uhu)


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Immerhin wollen sie TEPCO verstaatlichen - das kennt man doch 
irgendwoher...

von Franz B. (byte)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Immerhin wollen sie TEPCO verstaatlichen - das kennt man doch
> irgendwoher...

Die Japaner sind wenigsten so schlau und warten bis die Aktien am Boden 
sind. Billig einkaufen, Kriese bewältigen und evtl. sogar mit Gewinn 
rausgehen. Nach 50 Jahren... ;)

Nein.. unser Spezialist kauft das Zeug völlig überteuert in einem 
Alleingang. Ein paar Investoren war das Geschäft zu heiß geworden.. 
haben nen Dummen gesucht.. und promt einen gefunden. Das das müsste ein 
massives Nachspiel haben. Da wurden gegen einige Gesetze und 
Verordnungen verstoßen. Unsereins mus für mindestens 5 Jahre in Knast 
für sowas.

von Uhu U. (uhu)


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Franz B. schrieb:
> unser Spezialist

Den meinte ich eigentlich nicht, sondern HRE. Aber sie haben beide ja 
höchst vorteilhaft in unserem Namen erworben...

von Maximilian K. (simulator)


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Warum haben die Chefs von Tepco noch nicht Harakiri begangen?

Weil alle in der Atomwirtschaft arbeitenden ehrlose Verbrecher sind. Sie 
sind schlimmer als Terroristen, den sie bauen ohne Ideale, nur für Geld, 
an der schmutzigen Atombombe.

Ich habe nur Verachtung für euch.

von (prx) A. K. (prx)


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Timo S. schrieb:

> Auch das mit den offenen Ventilen macht Sinn

Wobei ich nicht weiss, ob da überhaupt welche drin sind, oder ob das 
viel mehr offene Rohre sind.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:

> Gibt es da nur zwei Parteien?

Nö, aber wenn in Bayern die CSU jahrzehntelang regiert, dann mal 
ausnahmsweise 1 Jahr lang die SPD und just in der Zeit ein Problem 
auftritt - glaubst du ernsthaft, dass dann die FDP dran kommt?

Ausserdem ist das natürlich noch etwas komplizierter.

von Silvia A. (silvia)


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Rauch über dem AKW Fukushima Zwei

Tokio (dpa) – Am Kernkraftwerk Fukushima Zwei ist etwa eine Stunde lang 
Rauch aufgestiegen. Die Nachrichtenagentur Kyodo beruft sich bei ihrer 
Meldung auf die Betreiberfirma Tepco. Der Rauch kam laut Tepco von einer 
Stromverteiler-Einheit in einem Turbinenraum im ersten Stock. Er sei 
dann wieder verschwunden. Genaue Angaben zur Ursache des Rauchs gab es 
zunächst nicht. Fukushima Zwei befindet sich etwa zehn Kilometer vom 
stärker beschädigten Krisen-AKW Fukushima Eins entfernt. Dort kämpfen 
Arbeiter gegen einen Super-GAU.

http://www.focus.de/politik/schlagzeilen/nid_68213.html

von (prx) A. K. (prx)


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Silvia A. schrieb:

> Tokio (dpa) – Am Kernkraftwerk Fukushima Zwei ist etwa eine Stunde lang
> Rauch aufgestiegen. Die Nachrichtenagentur Kyodo beruft sich bei ihrer
> Meldung auf die Betreiberfirma Tepco. Der Rauch kam laut Tepco von einer
> Stromverteiler-Einheit in einem Turbinenraum im ersten Stock.

TEPCO: "On approximately 5:56 pm, March 30th 2011, TEPCO employee 
discovered smoke generation from power panel (*)at the turbine building 
Unit 1

(*) power panel: power supply board to supply electricity to the motor 
of a drawing water pump to the outdoor duct."

Also: Das geschah nicht in irgendeinem obskuren "Turbinenraum", sondern 
im neben dem Reaktorgebäude befindlichen Turbinenhaus und dort hat der 
Stromversorgungsanschluss eines Motors gequalmt. Das spielt folglich 
derzeit keine wesentliche Rolle, denn das Turbinenhaus ist seit der 
Abschaltung ohnehin weitgehend funktionslos.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Also: Das geschah nicht in irgendeinem obskuren "Turbinenraum", sondern
> im Turbinenhaus.

Aber im 2. AKW, nicht dem mit den Super-GAUs.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:

> Nö, aber wenn in Bayern die CSU jahrzehntelang regiert, dann mal
> ausnahmsweise 1 Jahr lang die SPD und just in der Zeit ein Problem
> auftritt - glaubst du ernsthaft, dass dann die FDP dran kommt?

Guck nach BaWü, da hat 58 Jahre die CDU regiert. OK, Nippon ist nicht 
Deutschland, aber das japanische Lächeln demütiger Zurückhaltung hat 
auch schon derbe Falten bekommen. Wer ist eigentlich die FDP??

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Icke ®. schrieb:
> Wer ist eigentlich die FDP??

du kennst die Spaßpartei mit Kasperle Guido nicht?
die waren vor 10 Jahren mal ein wenig modern und haben laut 18 
geschriehen um ein paar zweifelhafte Individuen jenseits des etablierten 
politischem Spektrum als Wähler zu begeistern.

von Paul B. (paul_baumann)


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Jetzt will man, wie ich schon am 23.3. vorschlug, weitere Betonpumpen
per Großraumflugzeug von Stuttgart aus nach Japan bringen.

Ich hoffe nicht, daß man auf meinen Beitrag hier angewiesen war, um auf
diese Idee zu kommen...

;-)
MfG Paul

von Icke ®. (49636b65)


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Vlad Tepesch schrieb:

> du kennst die Spaßpartei mit Kasperle Guido nicht?

Ah jetzt klingelts! War das nicht dieser Auffangverein für narzistische 
Opportunisten, dessen Mitglieder gelegentlich vergessen, die Reißleine 
zu ziehen (manche die politische, andere die sprichwörtliche)? Der aus 
der Freien Demokratischen Partei hervorging und heuer nicht müde wird, 
den Glanz einstiger Größen wie Genschman unter Sumpf und Schmutz 
verschwinden zu lassen?

von Uhu U. (uhu)


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Hier sind vier sehr gute Fotos, die mit einer Drohne geschossen wurden:

http://www.stern.de/panorama/atomunfall-in-fukushima-neue-bilder-vom-ungluecks-akw-1669362.html

von (prx) A. K. (prx)


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Paul Baumann schrieb:

> Jetzt will man, wie ich schon am 23.3. vorschlug, weitere Betonpumpen
> per Großraumflugzeug von Stuttgart aus nach Japan bringen.
>
> Ich hoffe nicht, daß man auf meinen Beitrag hier angewiesen war, um auf
> diese Idee zu kommen...

Die Dinger sind in Japan anscheinend nicht zugelassen, zumindest nicht 
in der benötigten Dimension - evtl. wg. Strasse, sind 80 Tonnen schwer 
oder so. Also gab es dort auch keine. Auch die bereits im Einsatz 
befindliche wurde auf der Reise anderswohin kurzerhand umdirigiert. So 
arg oft werden diese Riesenoschis mit 60-70m-Ausleger wohl nicht 
benötigt.

Ist auch ein logistisches Problem. Untern Arm klemmen ist nicht, Schiff 
ist zu langsam und so arg viele Flieger für die hier nötigen grossen 
Exemplare gibts auch nicht. Auch der anschliessende Strassentransport 
ist nicht so ganz trivial.

Chinesen sind grad auch dabei, eine hinzuschicken (beide Firmen 
beanspruchen übrigens für sich, den längsten zu haben ;-), aber offenbar 
auf Land- und Schiffweg.

Dann muss man wohl auch erst einmal jene überzeugen, deren Bauten 
dadurch verzögert werden, weil die Geräte keine typische Lagerware sind 
sondern teilweise aus Projekten abgezogen werden müssen. Man sieht, 
internationale Bürokratie und logistische Probleme ohne Ende. In einer 
diktatorischen Kommandowirtschaft geht sowas einfacher. Im Kapitalismus 
steht immer irgendwer rum und fragt nicht ganz zu unrecht, wer denn da 
zahlt. Vertrauen darauf, dass die TEPCO das tut, scheint mir 
unangebracht.

von Paul B. (paul_baumann)


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A.K. schrob:
>Im Kapitalismus steht immer irgendwer rum und fragt nicht ganz zu unrecht, >wer 
denn da zahlt.

Es ist schon so ein großer Schaden entstanden, daß es auf ein paar
(schätzungsweise) 100000 Euro mehr oder weniger auch nicht ankommt.

Was nutzt das gesparte Geld, wenn hinterher 1/3 der Fläche des Landes
so verseucht ist, daß es unbewohnbar ist?

Methode: Mein Haus brennt und die Feuerwehr fragt: "Ist denn die Bude
schon komplett abbezahlt? Nein? -Na dann laß' abbrennen!"

MfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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Paul Baumann schrieb:

> Es ist schon so ein großer Schaden entstanden, daß es auf ein paar
> (schätzungsweise) 100000 Euro mehr oder weniger auch nicht ankommt.

Deutlich mehr. Es sind nicht die Kosten des Gerätes allein. Irgendwo 
stand, dass ein Teil der Geräte aus Baustellen in den USA abgezogen 
werden. Die fehlen dort und sorgen für indirekte Kosten aufgrund 
Bauverzögerung. Die wiederum Vertragsstrafen nach sich ziehen können 
usw. Dazu kommen die Transportkosten, denn die Antonow fliegt auch nicht 
umsonst, deren kurzfristige Umbuchung bedeutet Verzögerungen für wieder 
andere Kunden usw.

Natürlich ist das eigentlich Korinthenkackerei. Aber diese Kosten 
entstehen Firmen ausserhalb Japans, denen schwer zu vermitteln ist, 
wieso sie für die Probleme eines schlampigen nicht allzu gut 
beleumundeten japanisches Energieerzeugers grade stehen sollen. Also 
werden sie vielleicht wissen wollen, wer ihnen das ersetzt. Und können 
sich ausrechnen, dass bei der Tepco selbst bald nichts mehr zu holen 
ist.

Nein, es ist nicht die Summe an sich. Wohl aber die Frage, wer sie 
zahlt.

von (prx) A. K. (prx)


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Paul Baumann schrieb:

> Methode: Mein Haus brennt und die Feuerwehr fragt: "Ist denn die Bude
> schon komplett abbezahlt? Nein? -Na dann laß' abbrennen!"

Gutes Stichwort. So ungefähr kanns laufen: 
http://www.heute.at/unterhaltung/kurioses/USA-Feuerwehr-laesst-Haus-niederbrennen;art752,429161

von Michael K. (charles_b)


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Martin Kreiner schrieb:
> Du kannst die Seitenaufteilung unten aktivieren, dann geht es ganz
> geschmeidig.

Ich finde da leider nix (ff 4) und wäre für nen detailierteren Tipp 
dankbar..

Gruß
Michael K.

von Michael K. (charles_b)


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sorry, habe gerade "Seitenaufteilung etc." entdeckt: Direkt über dem 
Antwortfenster.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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A. K. schrieb:
> Nein, es ist nicht die Summe an sich. Wohl aber die Frage, wer sie
> zahlt.

Da denke ich beispielsweise an die "Putzmeister M58". Diese Betonpumpe 
war schon auf dem Weg zu einem Auftraggeber und wurde kurzerhand 
"umdisponiert" und ins Havariegebiet geschickt. Sicher hilft jedes Land 
im Notfall gerne, aber dem ursprünglichen Auftraggeber entsteht damit 
durch den Nutzungsausfall auch ein Schaden. Wer trägt diesen 
mitttelbaren Schaden? Wer kommt dafür auf? Tepco? Putzmeister selbst? 
Die Bundesregierung? Diese Pumpe sehen die doch sowieso nie wieder. Wer 
will diesen Strahlenschrott noch nutzen?! Ob Tepco überhaupt vertraglich 
zugesichert hat für den Ausfall aufzukommen? Es musste alles schnell 
gehen. Meistens beginnt hinterher dann erst das Klein, Klein und die 
Kappelei(en) um die Kosten ..

von (prx) A. K. (prx)


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Platinenschwenker .. schrieb:

> Diese Pumpe sehen die doch sowieso nie wieder.

Sie werden sie ohnehin garantiert nie wiedersehen wollen, selbst wenn 
sie noch intakt ist. Denn wer will schon den Herrn (Aus)Putzmeister nur 
zusammen mit der Frau Sievert kriegen.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Der Hamburger Hafen hat doch ebenfalls bereits Angst davor verstrahlte 
Container abzubekommen.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/haefen-fuerchten-verseuchte-schiffe-aus-japan-containerweise-probleme-1.1079469

Zitat

"Als das verstrahlte Containerschiff den Hafen erreichte, fackelten die 
Chinesen nicht lange. Kurzerhand stellten sie die MOL Presence unter 
Quarantäne. Keiner durfte den Frachter verlassen, nachdem die 
Geigerzähler im Hafen der chinesischen Stadt Xiamen ausgeschlagen 
hatten. .."

Über kurz oder lang wird sich Fukuschima allein über die Handelswege 
auch bei uns in D-Land "melden" und für einiges Kopfzerbrechen sorgen.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Außerdem verdichten sich zunehmend die Hinweise, dass die Techniker in 
den AKW-Ruinen zu ihrem Drecksjob auch noch mies behandelt werden und 
weit über ihre Kräfte beansprucht werden. Einer soll eine Mail verfasst 
haben und davon berichtet haben, geendet mit den Worten ".. ich kann 
nicht mehr". Da scheint selbst die Behandlung im US-Todestrakt besser zu 
sein. Dort gibt es wenigstens nochmal EINE gute Malzeit vor der 
Hinrichtung, während die auf dem strahlenden (Reaktor-) Boden penneden 
(Leih-Hilfs-) Arbeiter derzeit wohl mehr wie Katzen oder Hunde gefüttert 
werden. Bin mal gespannt was da noch ans Tageslicht kommt ..

Jeder Gemütseuropäer hätte bei solch einer Behandlung schon längst den 
Götz von Berlichingen zitiert und das Feld geräumt - den guten Willen 
hat man ja nach ein paar Tagen bereits bewiesen - gedankt wurde es den 
Leuten offensichtlich nicht und von warmen Worten allein kann der Mensch 
nicht existieren, sondern höchstens (dahin-) vegetieren. 
Strahlenkrankheit komm' schnell und erlöse die armen Teufel.

Zynismus? Vielleicht!

von (prx) A. K. (prx)


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Platinenschwenker .. schrieb:

> Außerdem verdichten sich zunehmend die Hinweise, dass die Techniker in
> den AKW-Ruinen zu ihrem Drecksjob auch noch mies behandelt werden

Ja, das hat mich auch gewundert. Angesichts der "Nebenkosten", die von 
der Tepco gestemmt werden müssen, würde es wohl keinen grossen 
Unterschied machen, ob die Leute mit Nudelsuppe oder mit Kaviar 
gefüttert werden.

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Ob Tepco überhaupt vertraglich zugesichert hat für den Ausfall
> aufzukommen?

Na rat mal, warum Tepco jetzt verstaatlicht werden soll...

> Dort gibt es wenigstens nochmal EINE gute Malzeit vor der
> Hinrichtung,

Ha ha... Billigstes Fastfood. Also kein Unterschied, außer daß die 
Leiche nicht ins gelbe Faß kommt.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:

> Ja, das hat mich auch gewundert. Angesichts der "Nebenkosten", die von
> der Tepco gestemmt werden müssen, würde es wohl keinen grossen
> Unterschied machen, ob die Leute mit Nudelsuppe oder mit Kaviar
> gefüttert werden.

Das ist bestimmt keine Kostenfrage. Es kümmert dort nur einfach kein 
Schwein. Wenn ein Land schon mit seinen Helden so nachlässig umgeht, wie 
erst mit den Otto Normalbürgern?
Wie wird wohl die medizinische Nachsorge für die 50 aussehen, falls sie 
doch irgendwann lebend rauskommen? Vermutlich klebt man ihnen ein 
Pflaster auf die Abszesse und schickt sie nach Hause (so sie noch eines 
haben).

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Platinenschwenker .. schrieb:
>> Ob Tepco überhaupt vertraglich zugesichert hat für den Ausfall
>> aufzukommen?
>
> Na rat mal, warum Tepco jetzt verstaatlicht werden soll...

Bestimmt nicht wegen dem "Fall Putzmeister".

>> Dort gibt es wenigstens nochmal EINE gute Malzeit vor der
>> Hinrichtung,
>
> Ha ha... Billigstes Fastfood. Also kein Unterschied, außer daß die
> Leiche nicht ins gelbe Faß kommt.

Na und? Isst du nie auch mal Fastfood? Wohl noch nie eine leckere 
Currywurst am Imbissstand verputzt was? Wenn die Leute sich das 
aussuchen geht das völlig in Ordnung oder glaubst du ernsthaft, wer nie 
im Leben Kaviar und Hummer gegessen hat, hätte daran in solchen 
Situationen plötzlich Interesse? Hier geht es um was anderes, wer zu 
diesem Todesjob angehalten wird, dem hat man es von Seiten der 
Organisation gefälligst so angenehm wie möglich zu gestalten. Das habe 
ich übrigens bereits in den ersten Postings hier in diesem Thread betont 
und dafür nur Unverständnis geerntet. Inzwischen sollte JEDER HIER 
kapiert haben, dass dort diesbezüglich die Mitarbeiter nicht so 
behandelt werden, wie sich das gehört. Ausreden wie Zufahrtswege seien 
blockiert oder ähnliche Gedankengänge ziehen jetzt nicht mehr. Der 
Betreiber kommt seiner Fürsorgepflicht nicht nach oder ist ein eiskalt 
rechnender Konzern der seine Leute in der Krise verheizt.

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Bestimmt nicht wegen dem "Fall Putzmeister".

Du hast einen untrüglich Blick fürs Nebensächliche...

> Isst du nie auch mal Fastfood?

Nein und das kostet mich nicht die geringste Beherrschung...

> Der
> Betreiber kommt seiner Fürsorgeplicht nicht nach oder ist ein eiskalt
> rechnender Konzern der seine Leute in der Krise verheizt.

Träumer.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Platinenschwenker .. schrieb:
>> Bestimmt nicht wegen dem "Fall Putzmeister".
> Du hast einen untrüglich Blick fürs Nebensächliche...

Nein, ich habe über Kosten anhand des Beispiels Putzmeister geschrieben.

>> Isst du nie auch mal Fastfood?
> Nein und das kostet mich nicht die geringste Beherrschung...

Das überlasse jedem selbst.

>> Der
>> Betreiber kommt seiner Fürsorgeplicht nicht nach oder ist ein eiskalt
>> rechnender Konzern der seine Leute in der Krise verheizt.
>
> Träumer.

Ein reichlich dummes und unzutreffendes "Argument". Willst du immer noch 
"unzugängliche Zufahrtswege" für die schweinische Behandlung der 
Sklavenarbeiter dort anführen? Das kann doch nicht dein ernst sein ..

von Jens M. (Gast)


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Timo S. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Link?
>
> http://www.grs.de/sites/default/files/Kurzuebersic...

Auszug und Frage
>Fukushima I (Daiichi 2)
>784 MWe,
>2381 MWtherm

>- Wichtige Anlagenparameter (Messzeitpunkt jeweils 29.03.2011, 13:00 Uhr):
>  Einspeisemenge in den RDB: 117 l/min (28.03.2011, 00:12 Uhr)
>  Druck im Reaktor: -0,025 MPa (Messstelle A), -0,025 MPa (Messstelle B) > 
[Angaben in Überdruck]

Ergo minus 0,2 bar = atmosphärischer Druck da Absolutdruckgeber mit dem 
Luftdruck schwanken, der Reaktor ist wohl auf.

> Füllstand im Reaktor: 1500 mm unter Kernoberkante (Messstellen A,
> Messstelle B nicht verfügbar)
> Temperaturen des RDB am Speisewasserstutzen / am unteren Plenum:160,5
> °C / 143,6 °C

160° am unteren Deckel mitten im Wasser (Siedepunkt 100°C). Druck nahe 0 
und Wasserstand 1,5m unter Brennelementeoberkante. Wie passt das 
zusammen?

von Silvia A. (silvia)


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Jens Martin schrieb:
> Ergo minus 0,2 bar = atmosphärischer Druck da Absolutdruckgeber mit dem
> Luftdruck schwanken,
Bedenke aber auch die Toleranz solcher Sensoren. Da der Maximaldruck 
weit jenseits der 100 Bar ist, dürften die gemessenen 0,2 Bar durchaus 
im Toleranzbereich sein. Der Reaktor ist am Kondensator gerissen, 
deshalb hat er keinen druck mehr. Wegen dem Undichten Reaktor ist es 
wohl auch nicht möglich, den Reaktordruckbehälter komplett zu fluten. 
Also schauen die Brennstäbe lustig aus dem Wasser.

>160° am unteren Deckel mitten im Wasser
Nicht im Wasser, sondern am Einspeisepunkt.
Bedeutet also, das es da immer noch ganz Ordentlich Kocht. Und das trotz 
117 Liter Wasser pro min (über 7 m3 pro Std)

>der Reaktor ist wohl auf.
Ja ne, is klar

So langsam scheint es aber auch egal zu sein, ob der Kern ganz unter 
wasser liegt, oder nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Silvia A. schrieb:

> Also schauen die Brennstäbe lustig aus dem Wasser.

Bei allen 3 Blöcken ist der Wasserspiegel seit langer Zeit weit 
unterhalb der oberen Core-Grenze, auch beim Block 1, der noch deutlich 
Druck hat. Eine andere Frage ist daher, ob von den Cores tatsächlich 
noch was aus dem Wasser ragt oder ob die sich nicht vielmehr längst dem 
Wasserspiegel angepasst haben - wie bei TMI.

von (prx) A. K. (prx)


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Jens Martin schrieb:

> 160° am unteren Deckel mitten im Wasser (Siedepunkt 100°C). Druck nahe 0
> und Wasserstand 1,5m unter Brennelementeoberkante. Wie passt das
> zusammen?

In den aktuellen NISA Daten steht da nur noch "instrument malfunction".

Bei Block 3 sind es 115°C unten und 77°C oben, was unter den Annahme 
leidlich korrekter Werte auf unten liegende Schmelze deuten könnte.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Langsam glaube ich auch die lesen hier im Forum heimlich mit.

Vor kurzem fragte Uhu mich, ob Kernkraftwerke und Plastiktüten meiner 
Meinug nach natürlich seien. (Ich finde die stelle leider  nicht wider)

Ich hatte es nur flüchtig gelesen und "Kernkraftwerke in Plastiktüten" 
interpretiert und dies dort auch schon erwähnt.

Nun wollen die doch tatsächlich eine Anleihe bei Christo nehmen, um sich 
das Corpus Delikti einwickeln zu lassen. Und was sie nicht einwickeln 
können wollen sie eingießen, so ala Kunstgewerbe, mit einem 
Kunstharzsprühverfahren der überlebenden Natur den Garaus machen, also 
den Teufel wieder mal mit dem Belzebub .....

Wie ich schon anmerkte auch das Erdengrab ist Folge einer komplett 
natürlichen Entwicklung.

Mutter Natur fand noch immer eine Weg überbordende Spezies von ihrem 
Antlitz zu tilgen. Uns erlaubt sie das selbst zu vollbringen, natürlich 
Dank unsere Überlegenheit über die Natur.

Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> Mutter Natur fand noch immer eine Weg

Mutter Natur sucht und findet nicht. Die Dinge nehmen einfach so ihren 
Lauf...

von (prx) A. K. (prx)


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Ich habe mir mal die Temperaturen aus den NISA-Protokollen der letzten 
Tage angesehen:

             #1         #2        #3
26.3. 18:30  212 : 147  107 : 99   34 : 100
27.3. 08:00  213 : 142  124 : 97   -2 : 107
27.3. 15:30  225 : 143  124 : 111  14 : 122
28.3. 08:00  274 : 140  130 : 81   38 : 123
28.3. 15:00  304 : 139  144 : 60   42 : 124
29.3. 08:00  323 : 139  153 : 78   62 : 121
29.3. 15:00  310 : 138  159 : 120  62 : 121
30.3. 08:00  281 : 134  171 : 88   75 : 116
30.3. 15:30  270 : 130  174 : -    75 : 116

#1 und #3 sehen stabil aus, aber #2...

von Jens M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> In den aktuellen NISA Daten steht da nur noch "instrument malfunction".

Stellt sich die Frage ob das für Sie auch nicht zu erklären ist oder ob 
es wirklich Messfehler sind..

Aber 2 Thermometer die beide sicherheitskritisch sind zeigen in etwa 
gleich falsch an. Das heißt wohl auch das die nicht mal redundant 
aufgebaut sind.


> Bei Block 3 sind es 115°C unten und 77°C oben, was unter den Annahme
> leidlich korrekter Werte auf unten liegende Schmelze deuten könnte.

Das könnte passen.

Silvia A. schrieb:
> So langsam scheint es aber auch egal zu sein, ob der Kern ganz unter
> wasser liegt, oder nicht.

Alles verstrahlt die Kerne wohl geschmolzen und Nachzerfall / 
Kernschmelze per Feuerwehrschlauch und Betonpumpe von Hand kontrolliert. 
Das würde Tepco wohl als stabilen Zustand bezeichnen.


A. K. schrieb:
> aber #2...

Sieht für ne Anlage die bei gefühlt 500°C Bauchschmerzen bekommt 
beherrschbar aus

von (prx) A. K. (prx)


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Jens Martin schrieb:

> Sieht für ne Anlage die bei gefühlt 500°C Bauchschmerzen bekommt
> beherrschbar aus

Obacht: Nur #1 hat Überdruck, ist also dicht. #2 und #3 sind der 
Druckanzeige zufolge grob auf atmosphärischem Druck. Ob das Kühlwasser 
da wohl 500°C aushält?

Allerdings mag man sich fragen, ob das alles zusammen Sinn ergibt. Zudem 
müssten sie doch eigentlich den Druck kennen, mit dem sie das Wasser in 
den Core pumpen. Hab dazu aber keine Info gefunden.

von Jens M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ob das Kühlwasser
> da wohl 500°C aushält?
Ich vermute das Sie auch ihre Meßuhren beobachten, so weit werden Sie es 
nicht kommen lassen. Das Dampft dann wieder ordentlich und die nächste 
Fuhre Radioaktivität wird in die Umwelt geblasen. Wahrlich eine 
teuflische Zwickmühle.

>
> Allerdings mag man sich fragen, ob das alles zusammen Sinn ergibt. Zudem
> müssten sie doch eigentlich den Druck kennen, mit dem sie das Wasser in
> den Core pumpen. Hab dazu aber keine Info gefunden.

Woher sollen die das auch wissen? Sie haben einen Durchflussmesser wo 
ein paar 100 l/min angezeigt wird. (s. Pdf). Über die Feuerlöschleitung 
(da war wohl zufällig bei der Konstruktion ein Brandschutzexperte 
anwesend) wir das ganze in ein Gebäude gejagt das sich komplett zerlegt 
hat. Keiner weiß wohin das Wasser fließt und was im Meiler passiert und 
wie es drin aussieht. Nur das die Dinger mit 40 Sv strahlen und man mit 
nichts da ran kommt ist bekannt.

Wenig Dampf kann heißen kalt oder auch Brennstäbe nicht getroffen. Viel 
Dampf kann heißen Brennstab, Kernschmelze oder heiße Platte getroffen. 
Vorbehaltlich das ich kein Experte für die Kühlung von Kernschmelzen in 
Mark I Reaktoren bin, aber bei 100 l/min und > 100°C raucht es arg 
wenig.


Aber das sind nur Gefechte der Nachhut, das die Dinge noch mal 
"aufflammen" halte ich für unwahrscheinlich. Was in den Abklingbecken 
möchte ich aber lieber nicht Wissen.

von (prx) A. K. (prx)


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Jens Martin schrieb:

> ein paar 100 l/min angezeigt wird. (s. Pdf). Über die Feuerlöschleitung
> (da war wohl zufällig bei der Konstruktion ein Brandschutzexperte
> anwesend) wir das ganze in ein Gebäude gejagt das sich komplett zerlegt
> hat.

Die Berichte schreiben ausdrücklich, dass Süsswasser in den 
Druckbehälter gepumpt wird, nicht einfach irgendwo ins Gebäude 
pieselt.

von U. B. (Gast)


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> Nur das die Dinger mit 40 Sv strahlen und man mit
> nichts da ran kommt ist bekannt.

Diese Aussage ist einfach unbrauchbar:

1 Sv = 1 J/kg

von Jens M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Die Berichte schreiben ausdrücklich, dass Süsswasser in den
> Druckbehälter gepumpt wird, nicht einfach irgendwo ins Gebäude
> pieselt.

Sorry, überlesen. Aber warum ist dann so wenig Dampf sichtbar? 6000 l/h 
Wasser. Möglich das alle Sensoren Kernmaterial messen und der Rest schon 
kalt ist. Hoffentlich.

U. B. schrieb:
> Diese Aussage ist einfach unbrauchbar:
>
> 1 Sv = 1 J/kg

Halte ich für akademisch, kein Zutritt, nicht mal für Roboter lese ich 
da raus.

von (prx) A. K. (prx)


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Jens Martin schrieb:

> Sorry, überlesen. Aber warum ist dann so wenig Dampf sichtbar?

Eine auch nur annähernde Übersicht darüber, wo Wasser rein und wo 
welches in welcher Form rauskommt ist mir nicht bekannt. Klar ist aber 
wohl, dass nicht alles was rein fliesst oben als Dampf rauskommt, 
sondern viel davon immer noch flüssig. Beachten: Bei #2 gilt seit dessen 
Explosion der Torus als undicht.

von U. B. (Gast)


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>> 1 Sv = 1 J/kg

> Halte ich für akademisch, kein Zutritt, nicht mal für Roboter lese ich
> da raus.

(Atom-)Physik umfasst halt mehr, als Dreisatz und Prozentrechnung ...

von Johnny B. (johnnyb)


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Kann man nicht etwas in der Art eines gigantischen Endoskops basteln um 
in die Reaktoren reinschauen zu können?
Es müsste natürlich rein mechanisch funktionieren und wäre nur im 
Bereich nutzbar, wo die Temperaturen nicht allzu hoch wären. Aber 
immerhin hätte man so einen kleinen Einblick ins Geschehen.



PS Kann man nicht in einem neuen Thread weiterfahren? Mein Browser hat 
ziemliche Mühe hier....

von (prx) A. K. (prx)


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Johnny B. schrieb:

> PS Kann man nicht in einem neuen Thread weiterfahren? Mein Browser hat
> ziemliche Mühe hier....

Seitenweise Darstellung einschalten.

von Jens M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Klar ist aber
> wohl, dass nicht alles was rein fliesst oben als Dampf rauskommt,
> sondern viel davon immer noch flüssig.

Klingt sinnvoll.


Mal was anders:

Deutsche Putzmeister-Pumpe soll Atomruine kühlen

Am Stuttgarter Flughafen wurde eine 62 Meter lange Riesen-Pumpe in eine 
Maschine nach Japan verladen. Das Gerät soll im Kampf gegen den 
Super-GAU helfen

http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13025582/Deutsche-Putzmeister-Pumpe-soll-Atomruine-kuehlen.html

Warum ist das nicht längst passiert? Ich verstehe es einfach nicht. 
Jeder halbwegs vernünftige Manager wird doch sofort Maschinen ankarren 
in die Nähe verlegen, Optionen ziehen usw. Als erstes hätte er für die 
größtmögliche Sicherheit seiner Leute gesorgt zur Not morgens per 
Hubschrauber von einem Kreuzfahrer eingeflogen. Schon um sich 
Möglichkeiten und Sicherheit zu verschaffen. Das macht jeder mit Budget 
jenseits der Mio. , und hier geht es um eine nationale Katastrophe. Das 
ist außerhalb meiner Welt.

von Florian *. (haribohunter)


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Ueber dem Kasten "Antwort schreiben" gibt es einen Button: " 
Seitenaufteilung einschalten" ... das hilft ungemein bei den Ladezeiten.

von Paul B. (paul_baumann)


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Mir kommt gerade eine Idee: (vielleicht ist das aber auch Unfug)

Wenn die Brennstäbe offen liegen sollten, dann oxydiert ja das enthal-
tene Uran und wird zu Uranoxid (Pechblende)

Das wiederum strahlt ja nicht so stark, wie das aufbereitete, reine
Uran. Somit müßte doch die Strahlung eigentlich schnell geringer werden.

Wenn man nun Sauerstoff in den Reaktor bliese, würde man das doch noch
beschleunigen können und so die Sache "zähmen" können?

Wie gesagt: Ich bin nur ein Laie, mache mir aber trotzdem Gedanken,
was man da noch machen könnte.

MfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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Jens Martin schrieb:

> Warum ist das nicht längst passiert? Ich verstehe es einfach nicht.

Wurde oben bereits diskutiert.

> Jeder halbwegs vernünftige Manager wird doch sofort Maschinen ankarren
> in die Nähe verlegen, Optionen ziehen usw.

Ist ja auch passiert. Die einzige davon, die grad in der Gegend 
vorbeischwirrte ist seit vielen Tagen in Fukushima. Eine chinesische ist 
auf Land- und Seeweg unterwegs, was ein bissel dauert.

> größtmögliche Sicherheit seiner Leute gesorgt zur Not morgens per
> Hubschrauber von einem Kreuzfahrer eingeflogen.

80 Tonnen per Hubschrauber? Du hast wohl zu viele japanische SF-Comics 
gesehen - da geht sowas.

von (prx) A. K. (prx)


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Paul Baumann schrieb:

> Wenn die Brennstäbe offen liegen sollten, dann oxydiert ja das enthal-
> tene Uran und wird zu Uranoxid (Pechblende)

Das Uran in den Brennstäben ist bereits Uranoxid. Oder ware es, bevor 
ein Sammelsurium an Reaktionen zwischen den diversen Materialien was 
Anderes draus macht.

von Paul B. (paul_baumann)


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Martin schrob:
>Sicherheit seiner Leute gesorgt zur Not morgens per
> Hubschrauber von einem Kreuzfahrer eingeflogen.
A.K. schrob:
>80 Tonnen per Hubschrauber? Du hast wohl zu viele japanische Comics
>gesehen.

Nein, er meint die Leute, die in den Reaktoren herumfuhrwerken. Dann
wären sie wenigstens nach ihrer Schicht in Sicherheit.

MfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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Paul Baumann schrieb:

> Nein, er meint die Leute, die in den Reaktoren herumfuhrwerken. Dann
> wären sie wenigstens nach ihrer Schicht in Sicherheit.

Tja, zu dem Thema fallen einem hunderte "hätte"s und "könnte"s ein. Hab 
keine Ahnung was Tepco so umtreibt, wo die Probleme liegen usw.

von (prx) A. K. (prx)


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> Wenn man nun Sauerstoff in den Reaktor bliese, würde man das doch noch
> beschleunigen können und so die Sache "zähmen" können?

Hauptsächlich würde es den "Abbrand" des dort entstehenden Wasserstoffs 
beschleunigen und den verbliebenen Brennstabhüllen, sowie allem sonst 
was aus Metall und teuflisch heiss ist, entgültig den Rest geben. Im 
Normalfall ist im Druckbehälter nur Wasser und Dampf und im Containment 
nur Stickstoff. Nicht ohne Grund. Haarig wird es, wenn man Dampf aus 
Druckbehälter oder Containment ablassen muss und dort keine 
"Töpfer-Kerze" brennt (katalytischer Wasserstoffabbau, bislang ungeklärt 
ob sie dort sowas hatten), denn was dann mit Dach noch drauf recht bald 
passiert was sehr gut zu sehen.

von Jens M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ist ja auch passiert. Die einzige davon, die grad in der Gegend
> vorbeischwirrte ist seit vielen Tagen in Fukushima. Eine chinesische ist
> auf Land- und Seeweg unterwegs, was ein bissel dauert.


Das Kraftwerk hat doch eine solide wenn auch verstrahlte Kaianlage und 
ein Frachter läuft 650 km am Tag (Bei 15 Knoten). Warum dauert das 
mehrere Wochen?

Wie gesagt, es ist für mich unbegreiflich führt wohl auch vom Thema 
weg..

von (prx) A. K. (prx)


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Jens Martin schrieb:

> Warum dauert das mehrere Wochen?

Tja, Fragen über Fragen. Vor einer Woche ward sie in Osaka gesichtet.
http://english.peopledaily.com.c*n/90001/90776/90883/7330457.html

PS: Das Sternderl muss weg, unser Oberforenmeister mag keine Chinesen.

von Florian *. (haribohunter)


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Das CL160 - Projekt vom Cargolifter haette 160to zum Akw transportieren 
koennen. Bloed das die einen Freizeitpark aus der Halle gemacht haben.
Die Idee war wohl zu ambitioniert.

von Uhu U. (uhu)


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von (prx) A. K. (prx)


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Kurzanleitung für Webanfänger ;-) : Nicht copy-and-paste vom verkürzt 
dargestellten Link machen, sondern erst draufklicken, dann in der 
URL-Leiste vom Browser das Sternderl wegräumen. So jedenfalls gehts bei 
Opera.

Unverkürzt:
english.peopledaily.com.c*n/90001/90776/90883/7330457.html

von Jens M. (Gast)


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Florian *.* schrieb:
> Das CL160 - Projekt vom Cargolifter haette 160to zum Akw transportieren
> koennen.

Das ist jetzt wirklich off topic aber eine neue Markt Abzockfirma (die 
nie ein "Luftschiff" gebaut hat) nach FU II zu schicken um bei den 
Windverhältnissen mit nem riesen Luftballon ne 80t Pumpe für Tepco 
abzuladen, das hat was.

Da wächst zusammen was zusammen gehört.

von Walter S. (avatar)


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Paul Baumann schrieb:
> Wenn die Brennstäbe offen liegen sollten, dann oxydiert ja das enthal-
> tene Uran und wird zu Uranoxid (Pechblende)
>
> Das wiederum strahlt ja nicht so stark, wie das aufbereitete, reine
> Uran. Somit müßte doch die Strahlung eigentlich schnell geringer werden.

radioaktiven Elementen ist es völlig egal ob sie in reiner Form oder in 
einer chemischen Verbindung vorliegen,
sie zerfallen bzw. strahlen genauso viel wie es ihrem Wesen 
(Halbwertszeit) entspricht

von Florian *. (haribohunter)


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Aw: Jens Martin (jens-martin)

Außergewöhnliche Aufgaben verlangen außergewöhnliche Lösungen.

Die Idee das Kraftwerk in Plastikfolie einzuwickeln ist auch ehmm 
kreativ.
Der Bedarf fuer ein Schwertransportluftschiff ist gegeben. Nicht nur in 
diesem Fall. Irgendwann werden wir wieder Zeppeline sehen. Ich bin 
sicher.

von (prx) A. K. (prx)


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Interessanter Artikel über Hintergründe des Versagens von Tepco und 
Regierung, und generell über strukturelle Probleme japanischer 
Entscheidungsprozesse im Krisenfall. Beantwortet manche hier gestellten 
Fragen: http://www.zeit.de/2011/14/Japan-Energiekonzern-Tepco?page=1

von Silvia A. (silvia)


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Endlich gibt es Bilder einer Wärmebildkamera:

Im Reaktor 3 ist die Wärmeentwicklung sehr diffus und die einzelnen 
Wärmequellen sind über das Gebäude verteilt. Wenn es sich links um das 
Abklingbecken handelt, ist nach Bewertung unseres Experten das Becken 
vermutlich trocken oder das Wasser zumindest teilweise abgelassen. Die 
über das Gebäude verteilten Wärmequellen lassen zudem befürchten, dass 
bei der Wasserstoffexplosion nicht nur das Gebäude stark zerstört wurde, 
sondern sich einzelne “Brocken” der Brennelemente im Gebäude verteilt 
haben.

http://blog.greenpeace.de/blog/2011/03/31/infrarotaufnahmen-gehutet-wie-ein-staatsgeheimnis/

von (prx) A. K. (prx)


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Silvia A. schrieb:

> Endlich gibt es Bilder einer Wärmebildkamera:

Apropos Staatsgeheimnis: Diese Bilder liegen schon seit dem 22.3. im Web 
und werden vom Googlesucher gefunden. Muss man sich nur die Mühe machen, 
danach zu suchen und bischen durchblättern.

> Wenn es sich links um das
> Abklingbecken handelt, ist nach Bewertung unseres Experten das Becken
> vermutlich trocken oder das Wasser zumindest teilweise abgelassen.

62°C klingt nicht nach trockenem Becken.

> sondern sich einzelne “Brocken” der Brennelemente im Gebäude verteilt
> haben.

Die Explosion von #3 erfolgte am 13. Im Report vom 15. standen 
Containment und Druckbehälter noch deutlich unter Druck, waren folglich 
dicht.

Ausserdem wären 128°C lächerlich wenig für ein solches Szenario.

http://www.welt.de/multimedia/archive/01340/Fukushima_hoch_DW__1340857z.jpg

von Silvia A. (silvia)


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Auch sonst fällt Greenpeace eher negativ als Positiv auf. So langsam 
werden die zu den Fundamentalisten der Öko bewegung

von (prx) A. K. (prx)


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Besserer Link, der auch zeigt, dass dieses Staatsgeheimnis spätestens am 
21.3. im japanischen Fernsehen lief: 
http://bigdustup.blogspot.com/2011/03/infrared-ir-thermal-images-of-fukushima.html

von Michael K. (charles_b)


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Jens Martin schrieb:

> Das ist jetzt wirklich off topic aber eine neue Markt Abzockfirma (die
> nie ein "Luftschiff" gebaut hat)

1. apropos Abzockfirma: Mein Kollege erzählte mir, dass Flugtickets AUS 
Japan heraus derzeit mit 10.000 Euro berechnet werden.

Da bekommt das Wort "gesundstoßen" eine interessante Zusatzbedeutung.

2. Warum Greenpeace so tut als hätten sie die IR-Bilder höchstpersönlich 
aus dem Safe von Tepco geklaut ist einfach nur peinlich.

3. Mir wird langsam klar, warum man KKW an die Küste baut: Im 
Havariefall geht der Großteil der Strahlung einfach übers Meer weg.

Vorschlag: Man baut die KKW in Zukunft gleich auf ner Insel auf.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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> Vorschlag: Man baut die KKW in Zukunft gleich auf ner Insel auf.

oder gleich außerhalb der 200meilen zonen am Meeresgrund

Havarie --> evakuieren --> fluten


ed of zyn.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Jens Martin schrieb:

> Deutsche Putzmeister-Pumpe soll Atomruine kühlen
>
> Am Stuttgarter Flughafen wurde eine 62 Meter lange Riesen-Pumpe in eine
> Maschine nach Japan verladen. Das Gerät soll im Kampf gegen den
> Super-GAU helfen
>
> 
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13025582/Deutsche-Putzmeister-Pumpe-soll-Atomruine-kuehlen.html
>
> Warum ist das nicht längst passiert? Ich verstehe es einfach nicht.
> Jeder halbwegs vernünftige Manager wird doch sofort Maschinen ankarren
> in die Nähe verlegen, Optionen ziehen usw.

Beitrag "Re: Sicherheit von AKWs bei Erdbeben"

Ist also bereits die zweite dieser Riesenpumpen. Transportkosten 
"lasche" 500.000 Euro, per russischer Antonow 124 verfrachtet. Weitere 
Pumpen sollen wohl noch folgen.

Aber du hast natürlich vollkommen recht. Tepco scheint nicht zu agieren 
(im Sinne vorausschauenden Handelns), sondern immer nur zu reagieren. 
Vieles was sie machen scheint verspätet und immer nur als Notmaßnahme. 
Inzwischen hat sich an diesem Verhalten der Tepco Manager selbst im an 
für sich so ruhigen Japan deutliche Kritik entzündet.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Michael K-punkt schrieb:

> 3. Mir wird langsam klar, warum man KKW an die Küste baut: Im
> Havariefall geht der Großteil der Strahlung einfach übers Meer weg.
>
> Vorschlag: Man baut die KKW in Zukunft gleich auf ner Insel auf.

Oder noch besser, einfach tief in die Erde vergraben. Oben drüber dann 
ein See für das Kühlwasser. Die Schwerkraft drückt es runter, Pumpen nur 
nötig um es wieder hochzupumpen. Vielleicht löst auch Konvektion das 
Abwärme Transportproblem ..

http://de.wikipedia.org/wiki/Nat%C3%BCrliche_Konvektion

.. und bei einer unbeherrschbaren Havarie werden die Zugangstunnel 
einfach gesprengt und zugeschüttet. Voila! Die Regierung nennt das 
Unglück dann einfach einen neuen "Kernwaffentest", wie er dutzende male 
durchgeführt wurde. Daran sind Menschen doch bereits gewöhnt.

Na wie wäre das? :-)

von (prx) A. K. (prx)


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Michael K-punkt schrieb:

> 1. apropos Abzockfirma: Mein Kollege erzählte mir, dass Flugtickets AUS
> Japan heraus derzeit mit 10.000 Euro berechnet werden.
>
> Da bekommt das Wort "gesundstoßen" eine interessante Zusatzbedeutung.

Das Gesetz von Angebot und Nachfrage ;-). 10 K€ mögen ein bischen viel 
sein, aber man muss trotzdem drauf achten, dass man nicht zu tief in die 
Empörungskiste greift.

Denn Urlaubs- und Billigflüge wurden sicherlich gestrichen und die zur 
Flucht entschlossenen Ausländer sind doch wohl längst schon draussen. 
Bleiben jetzt also reguläre Linienflüge, soweit nicht ebenfalls 
gestrichen, die auch bischer wesentlich teurer waren als das, was man 
als Kilometerpreis von den eigenen Urlaubsflügen so im Kopf hat.

Dazu kommt, dass diese Flüge in der "falschen" Richtung kaum gut belegt 
sein dürften. Trotzdem müssen die Flieger hin, um wieder zurückkommen zu 
können. Die übliche Kostenrechnung mit Passagieren in beiden Richtungen 
funktioniert also nicht. Folglich müssen sie teurer werden wenn sie 
kostendeckend sein sollen.

von Timo S. (kaffeetas)


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Man könnte auch die ganzen russischen Atom U-Boote recyclen. Einfach vor 
der Küste ankern und das Kabel an Land legen. Geht mal was schief, kann 
man es schnell aufs offene Meer schleppen und dort versenken. Vorteil 
man braucht kein 200Meilen Kabel. Die Weltmeere werden ja schon seit 
über 50Jahren als Endlager genutzt!

von Uhu U. (uhu)


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Michael K-punkt schrieb:
> Vorschlag: Man baut die KKW in Zukunft gleich auf ner Insel auf.

Der Grüne Rezzo Schlauch soll in der Anfangszeit der Grünen Partei mal 
den Vorschlag gemacht haben, AKWs unterirdisch zu bauen...

von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:

> können. Die übliche Kostenrechnung mit Passagieren in beiden Richtungen
> funktioniert also nicht. Folglich müssen sie teurer werden wenn sie
> kostendeckend sein sollen.

PS: Es hiess letzthin mal, dass die Flieger ihren Treibstoff für den 
Rückflug selber mitbringen müssen, weil dort knapp. Das ist böse 
kostentreibend.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Langsam aber stetig breiten sich die Strahlungspartikel aus.

http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima370.html

Zitat

"Auch das Rindfleisch aus der Region um Fukushima ist radioaktiv 
verstrahlt. Wissenschaftler fanden Spuren von hochradioaktivem Cäsium, 
wie der AKW-Betreiber Tepco mitteilte. Die Strahlenbelastung des 
Rindfleischs sei ungewöhnlich hoch gewesen."

Bin mal gespannt wie lange es dauert bis belastete Lebensmittel aus 
Japan auch bei uns auftauchen.

Denkbar wäre auch, dass Industrieteile aus Japan für Autozulieferer oder 
für Elektronikprodukte mit Strahlungspartikeln behaftet sind. Irgendwas 
wird im Handel immer durchrutschen oder voreilig für unbedenklich 
erklärt werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Platinenschwenker .. schrieb:

> Bin mal gespannt wie lange es dauert bis belastete Lebensmittel aus
> Japan auch bei uns auftauchen.

Wie oft sind dir denn bisher in Japan an Land produzierte Nahrungsmittel 
auf den Tisch gekommen? Ist nicht grad ein klassisches Agrarland.

von Uhu U. (uhu)


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Werden nicht die schwäbischen Spätzle mittlerweile aus Japan importiert?

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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A. K. schrieb:
> Platinenschwenker .. schrieb:
>
>> Bin mal gespannt wie lange es dauert bis belastete Lebensmittel aus
>> Japan auch bei uns auftauchen.
>
> Wie oft sind dir denn bisher in Japan an Land produzierte Nahrungsmittel
> auf den Tisch gekommen? Ist nicht grad ein klassisches Agrarland.

Es wird immer so schön beschwichtigt, der Handel mit Japan würde nur 
wenige Prozent ausmachen. Aber in absoluten Zahlen können auch das 
einige Produkte sein. Jeder Supermarkt hat heutzutage auch exotisches 
Zeugs aus aller herren Länder im Angebot. Es gibt Sushibars. Grüner Tee 
kommt auch aus Japan. Welche Fischsorten von dort in irgendwelchen Dosen 
bei uns angeboten wird muss man auch erst mal schauen usw.

Wir sind erst am Beginn der Diskussion ..

von Thilo M. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Werden nicht die schwäbischen Spätzle mittlerweile aus Japan importiert?

Nöööö! Die sind handgeschabt! ;-)

Nicht von T-online und Konsorten irre machen lassen, aus Japan kriegen 
wir Lebensmittel im einstelligen Prozentbereich. Und die werden 
kontrolliert.

von Uhu U. (uhu)


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Thilo M. schrieb:
> aus Japan kriegen
> wir Lebensmittel im einstelligen Prozentbereich.

Stimmt nicht: http://www.sake-kontor.de/shop_shochu_shochu.htm

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Thilo M. schrieb:

> Nicht von T-online und Konsorten irre machen lassen, aus Japan kriegen
> wir Lebensmittel im einstelligen Prozentbereich. Und die werden
> kontrolliert.

Ja, die werden kontrolliert auf Grenzwerte. Grenzwerte, die man gerade 
dabei ist EU-weit heraufzusetzen. Davon abgesehen, Grüner Tee mit 
radioaktivem Grenzwert steigert auch nicht gerade die Lust aufs 
Verlangen ..

von Thilo M. (Gast)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Ja, die werden kontrolliert auf Grenzwerte. Grenzwerte, die man gerade
> dabei ist EU-weit heraufzusetzen. Davon abgesehen, Grüner Tee mit
> radioaktivem Grenzwert steigert auch nicht gerade die Lust aufs
> Verlangen ..

Nur so als Wert: ein Kilo Brotgetreide hat bei uns dank Düngemitteln bis 
zu 400 bq/kg.
Guten Appetit! ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Thilo M. schrieb:

> Nur so als Wert: ein Kilo Brotgetreide hat bei uns dank Düngemitteln bis
> zu 400 bq/kg. Guten Appetit! ;-)

Keine Sorge, was ein echter Fan von grünem Tee ist, der schafft das Kilo 
in zwei Tagen ;-).

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Thilo M. schrieb:
> Platinenschwenker .. schrieb:
>> Ja, die werden kontrolliert auf Grenzwerte. Grenzwerte, die man gerade
>> dabei ist EU-weit heraufzusetzen. Davon abgesehen, Grüner Tee mit
>> radioaktivem Grenzwert steigert auch nicht gerade die Lust aufs
>> Verlangen ..
>
> Nur so als Wert: ein Kilo Brotgetreide hat bei uns dank Düngemitteln 400
> bq/kg.
> Guten Appetit! ;-)

Nimm Waldpilze aus Bayern, da hast du noch höhere Werte

http://www.test.de/themen/essen-trinken/special/Wildpilze-Das-Geheimnis-der-Pilze-1163075-1163675/

so ein Vergleich macht die Sache aber auch nicht besser.

von Timo S. (kaffeetas)


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@Thilo,

schön das Du auch mal wieder schreibst, war schon am zweifeln ob Du 
überhaupt noch mitliest.
Könntest Du bitte mal was zu den Druckaufnehmern sagen? Welches 
Messprinzip steckt dahinter ,wo ist der A/D Wandler usw. Bis zu welchen 
Temperaturen messen die (halbwegs) richtig. Wie werden die Temperaturen 
in einem Reaktor gemessen?

Grüße
 Timo

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Keine Sorge, was ein echter Fan von grünem Tee ist, der schafft das Kilo
> in zwei Tagen ;-).

Nö, das schaff noch nicht mal ich Schwarz-/Grüntee-Gully...

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Nimm Waldpilze aus Bayern, da hast du noch höhere Werte
>
> http://www.test.de/themen/essen-trinken/special/Wi...
>
> so ein Vergleich macht die Sache aber auch nicht besser.

Da kommts aber nicht vom Dünger...

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Platinenschwenker .. schrieb:
>> Nimm Waldpilze aus Bayern, da hast du noch höhere Werte
>>
>> http://www.test.de/themen/essen-trinken/special/Wi...
>>
>> so ein Vergleich macht die Sache aber auch nicht besser.
>
> Da kommts aber nicht vom Dünger...

Das mit dem Dünger hat ja auch Thilo ins Spiel gebracht. Er wollte wohl 
damit mal wieder sagen, seht mal, AKWs sind doch eigentlich sauber und 
alle anderen produzieren die böse Radioaktivität. Böse Kohlekraftwerke, 
böse Bauern ..

:)

(wahrscheinlich steht's so im Hochglanzprospekt von RWE)

von (prx) A. K. (prx)


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Thilo M. schrieb:

> wir Lebensmittel im einstelligen Prozentbereich.

Und zwar bezogen auf den Umsatz. Nur sind das überwiegend hochpreisige 
Waren, wie eben jener Tee, die offenbar nicht einmal Uhu kiloweise 
geniesst. Solange die EU-Grenzwerte also in Bq/kg und nicht in Bq/€ 
spezifiziert werden braucht man sich bei an Land produzierten Waren wohl 
wenig Sorgen zu machen.

von Thilo M. (Gast)


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Timo S. schrieb:
> @Thilo,
>
> schön das Du auch mal wieder schreibst, war schon am zweifeln ob Du
> überhaupt noch mitliest.
> Könntest Du bitte mal was zu den Druckaufnehmern sagen? Welches
> Messprinzip steckt dahinter ,wo ist der A/D Wandler usw. Bis zu welchen
> Temperaturen messen die (halbwegs) richtig. Wie werden die Temperaturen
> in einem Reaktor gemessen?
>
> Grüße
>  Timo

Das Ganze ist etwas zu emotional geworden, da beteilige ich mich nicht 
gerne.

Thema Druckaufnehmer: Gibt es verschiedene, die Einen sind auf 
Temperaturen bis 70°C geprüft (KTA3507), die Wichtigen sind "Gaufest" 
und entsprechend geschützt (4..20mA, Gehäuse aus 7mm Edelstahl, 
Temperaturen bis 125°C). Die Kabel sind speziell ummantelt (FRNC) und 
halten auch hohen Temperaturen und Flammen sehr lange stand (im 
Kontrollbereich sind diese Kabel grundsätzlich verwendet). Digitale 
Leittechnik gibt es nur auf der Sekundärseite.
Messprinzip: alles Analog aufgebaut, Kabel in Kreuzungsfreien 
Kabelkanälen unterirdisch, Elektronikräume (4 Redundanzen, auch 
unterirdisch) in einem in Kies schwimmenden Bunker mit 1.80m dicken 
Stahlbetonwänden aufgebaut. Zugangstüren 30cm Stahltüren, pneumatisch 
betätigt. Zugang vom dortigen Notleitstand zum Ringraum des 
Reaktorgebäudes unterirdisch möglich.

Wie von unserer "Perle der Uckermark" vorschnell behauptet, ist der 
technische Standard der Japanischen Anlagen keinesfalls mit unserem 
vergleichbar.

von Timo S. (kaffeetas)


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Vielen Dank für die Info! Hört sich solide an, auch wenn 125°C nicht 
unbedingt viel ist im "Gau-Fall"

Thilo M. schrieb:
> Wie von unserer "Perle der Uckermark" vorschnell behauptet, ist der
> technische Standard der Japanischen Anlagen keinesfalls mit unserem
> vergleichbar.

das ist zu befürchten! Keine Ahnung wie die Japaner Ihre 
Sicherheitstechnik pflegen. Hoffentlich sind die Lehren aus dem "Browns 
Ferry" Vorfall 1975 halbwegs umgesetzt worden, sonst dürfte klar sein wo 
der schwarze Rauch herkam.

von (prx) A. K. (prx)


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Timo S. schrieb:

> Sicherheitstechnik pflegen. Hoffentlich sind die Lehren aus dem "Browns
> Ferry" Vorfall 1975 halbwegs umgesetzt worden, sonst dürfte klar sein wo
> der schwarze Rauch herkam.

Danke für das Stichwort. Wenn man sich die Bilder davon in der Wikipedia
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c8/Browns_Ferry_NPP_1974.jpg
so ansieht, dann fällt eine gewisse bautechnische Ökonomie auf. Dort 
dürfte eine einzige Wasserstoffexplosion bereits ausreichen, um gleich 
alle drei Blöcke auf einmal zu zerlegen.

von Thilo M. (Gast)


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Timo S. schrieb:
> Keine Ahnung wie die Japaner Ihre
> Sicherheitstechnik pflegen.

Wir bekamen mehr und mehr den Eindruck, dass die Anlagen dort rein auf 
Profit ausgelegt sind. Eine Warte für zwei Blöcke, 5 Notstromdiesel für 
4 Anlagen, das ist wie ein Kohlekraftwerk aufgebaut.

Auch die Rat- und Hilflosigkeit des Personals in den ersten 4 
(entscheidenden) Tagen und das Fehlen von Feuerlöschgerätschaften 
(Wasserwerfern) und mobilen Einpeisegeräten konnten wir uns nicht 
erklären.
Offensichtlich hat man sich dort nie Gedanken um den "worst case" 
gemacht.

Unser Resümee ist: kerntechnische Anlagen gehören nicht unter die 
Kontrolle von profitorientierten Gesellschaften! Energieversorgung 
muss in staatlicher Hand sein, sonst regiert der schnöde Mammon.
Japan denkt mittlerweile auch über die verstaatlichung des 
Tepco-Konzernes nach.

von Uhu U. (uhu)


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Thilo M. schrieb:
> Unser Resümee ist: kerntechnische Anlagen gehören nicht unter die
> Kontrolle von profitorientierten Gesellschaften!

Na nu? was sind denn unsere AKW-Betreiber?

> Japan denkt mittlerweile auch über die verstaatlichung des
> Tepco-konzernes nach.

Aber doch nur, um die Verluste zu sozialisieren...

von (prx) A. K. (prx)


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Thilo M. schrieb:

> Wir bekamen mehr und mehr den Eindruck, dass die Anlagen dort rein auf
> Profit ausgelegt sind. Eine Warte für zwei Blöcke, 5 Notstromdiesel für
> 4 Anlagen, das ist wie ein kohlekraftwerk aufgebaut.

Guck dir mal die Bilder von Browns Ferry an, da grauts dir erst richtig. 
Das sieht fast aus wie ein einziges Kraftwerk mit 3 Kesseln.

> Kontrolle von profitorientierten Gesellschaften! Energieversorgung
> muss in staatlicher Hand sein, sonst regiert der schnöde Mammon.

Dank Mappus' perfidem Abschiedsgeschenk an BW sind wir auf dem besten 
Weg dahin.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Dank Mappus' perfidem Abschiedsgeschenk an BW sind wir auf dem besten
> Weg dahin.

OEW wollen Mehrheit bei EnBW
http://www.n-tv.de/wirtschaft/OEW-wollen-Mehrheit-bei-EnBW-article2982291.html

von Thilo M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Dank Mappus' Abschiedsgeschenk an BW sind wir auf dem besten Weg.

Naja, ob der Weg so ganz OK ist sei dahingetellt ...

Aber die privatisierung der Energieversorger damals war der größte 
Fehler.
Ich bin mittlerweile lange genug bei dem Laden um beurteilen zu können, 
wer auf Profit aus ist und wem die Sicherheit mehr wert war. ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Thilo M. schrieb:
> Aber die privatisierung der Energieversorger damals war der größte
> Fehler.

Wann war das?

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> OEW wollen Mehrheit bei EnBW
> http://www.n-tv.de/wirtschaft/OEW-wollen-Mehrheit-bei-EnBW-article2982291.html

Nu eben, hie Staat, da Kommunen. Rechtzeitig verstaatlichen, bevor die 
bösen Grünen+Sozen auf dumme Gedanken kommen.

Aber wie ging das doch gleich, wars nicht eigentlich so, dass die 
kommunistischen Diktaturen verstaatlichen und die kapitalistischen 
Demokratien privatisieren? Nuja, muss ne andere Nebenwelt gewesen sein, 
wo doch bei uns die konservativste Ecke Deutschlands verstaatlicht und 
die kommunistischen Chinesen privatisieren. ;-)

von Thilo M. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Wann war das?

Gute Frage ...
Hätte mal so auf Ende der 90er oder Anfang 00er getippt, muss ich 
recherchieren. ;-)
Kam jedenfalls als Vorgabe der EU.

von (prx) A. K. (prx)


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Thilo M. schrieb:

>> Dank Mappus' Abschiedsgeschenk an BW sind wir auf dem besten Weg.
> Naja, ob der Weg so ganz OK ist sei dahingetellt ...

Allerdings. Nach der Abschaltung wärs deutlich billiger gewesen. ;-)

> Aber die privatisierung der Energieversorger damals war der größte
> Fehler.

Bei KKWs definitiv. Zumal Privatisierung von strukturellen Monopolen 
auch jenseits der Sicherheitsfrage eine eher fragwürdige Massnahme ist. 
Führt üblicherweise zu höheren Preisen bei abnehmender Qualität.

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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A. K. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>
>> OEW wollen Mehrheit bei EnBW
>> http://www.n-tv.de/wirtschaft/OEW-wollen-Mehrheit-bei-EnBW-article2982291.html
>
> Nu eben, hie Staat, da Kommunen. Rechtzeitig verstaatlichen, bevor die
> bösen Grünen+Sozen auf dumme Gedanken kommen.
>
> Aber wie ging das doch gleich, wars nicht eigentlich so, dass die
> kommunistischen Diktaturen verstaatlichen und die kapitalistischen
> Demokratien privatisieren? Nuja, muss ne andere Nebenwelt gewesen sein,
> wo doch bei uns die konservativste Ecke Deutschlands verstaatlicht und
> die kommunistischen Chinesen privatisieren. ;-)

Die Chinesen hier anzuführen ist sehr gewagt. Was die unter 
privatisieren verstehen hat doch rein gar nichts mit westlichen 
Verhältnissen zu tun. Oder haben dort Konzerne die Rechtssicherheit 
gegen den Staat klagen zu können? Welcher Konzern traut sich in China 
bitte schön etwas gegen die Parteiführung zu machen? Den möchte ich mal 
sehen!

von (prx) A. K. (prx)


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Platinenschwenker .. schrieb:

> Die Chinesen hier anzuführen ist sehr gewagt.

Bischen dichterische Freiheit ;-). Ich brauchte einen Gegenpol zu 
unserer verstaatlichungssüchtigen konservativen CDU und ein besserer 
fiel mir grad nicht ein.

von Timo S. (kaffeetas)


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Thilo M. schrieb:
> Eine Warte für zwei Blöcke,

Das nennt sich Redundanz. Wenn ein Block hochgeht, gibts noch den 
zweiten Block den man kontrollieren könnte! SCNR

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Ich brauchte einen Gegenpol zu
> unserer verstaatlichungssüchtigen konservativen CDU und ein besserer
> fiel mir grad nicht ein.

Du verwirrst den Platinenschwenker noch völlig...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Timo S. schrieb:
> Thilo M. schrieb:
>> Eine Warte für zwei Blöcke,
>
> Das nennt sich Redundanz. Wenn ein Block hochgeht, gibts noch den
> zweiten Block den man kontrollieren könnte! SCNR

hhhust

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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was mich tierisch ankotzt, ist, dass die Regierung jetzt um möglichst 
viele Stimmen zu retten in blanken Aktionismus die AKWs stillegt und 
wenn das Gericht die Unrechtmäßigkeit endgültig festgestellt hat, der 
Steuerzahler die Enschädigungszahlungen zu stemmen hat.
Der strompreis wird auch steigen. entweder mit der Begründung, dass 
Reaktoren ausgefallen sind, oder wenn das Gericht diese wieder ans NEtz 
gehen lässt, dann mit der Begründung, die Investitionen in Sicherheit 
müssen umgelegt werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Vlad Tepesch schrieb:

> was mich tierisch ankotzt, ist, dass die Regierung jetzt um möglichst
> viele Stimmen zu retten in blanken Aktionismus die AKWs stillegt und
> wenn das Gericht die Unrechtmäßigkeit endgültig festgestellt hat, der
> Steuerzahler die Enschädigungszahlungen zu stemmen hat.

Wobei das jenseits der hässlichen Konsequenz für alle doch ein Gewisses 
Etwas hat. War doch diese Laufzeitverlängerung ausdrücklich und m.W. 
sogar erklärtermassen so konzipiert, dass diese Entscheidung aus 
finanziellen Gründen irreversibel sein sollte - im Unterschied zum 
rotgrünen Ausstieg. Und nun fällt sie im Bund den Initiatoren 
höchstselber auf die Füsse. Die nun in Gefahr laufen, zwischen der mit 
Atomkraft fremdelnden Bevölkerung und der eigenen Entscheidung 
zerquetscht zu werden.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Und nun fällt sie im Bund den Initiatoren
> höchstselber auf die Füsse.

Das ändert aber wohl nichts daran, daß feststeht, wer die Zeche 
bezahlt...

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Das ändert aber wohl nichts daran, daß feststeht, wer die Zeche
> bezahlt...

Nenn es einfach Wirtschaftsförderung. Der Baukonzern, der die Dinger mit 
aufgebaut hat, der freut sich schon tierisch darauf, sie wieder abbauen 
zu dürfen.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Nenn es einfach Wirtschaftsförderung.

Nein, die Zeche ist der Schadensersatz, den der Bund zahlen muß, wenn 
die Laufzeitverlängerung zurückgenommen wird.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Nein, die Zeche ist der Schadensersatz, den der Bund zahlen muß, wenn
> die Laufzeitverlängerung zurückgenommen wird.

Bist du sicher, dass sie das wird?

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Nenn es einfach Wirtschaftsförderung.
>
> Nein, die Zeche ist der Schadensersatz, den der Bund zahlen muß, wenn
> die Laufzeitverlängerung zurückgenommen wird.

unabhängig davon wird Schadensersatz für die Dauer des Muratoriuns 
fällig.
und wenn alles gutgeht dürfne die Strommengen, die in dieser Zeit nicht 
produziert werden übertragen werden

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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A. K. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>
>> Nein, die Zeche ist der Schadensersatz, den der Bund zahlen muß, wenn
>> die Laufzeitverlängerung zurückgenommen wird.
>
> Bist du sicher, dass sie das wird?

Angeblich hat Röttgen doch ein vorbereitetes Papier in der Schublade, 
das in Form einer Anordnung die (genehmigte) Laufzeitverlängerung 
aushebeln kann. Nur gab es wohl eine Anweisung seitens der Kanzlerin 
dieses Papier nicht in Kraft treten zu lassen. Das eröffnet den 
AKW-Betreibern dann die Möglichkeit zur Klage mit Aussicht auf positiven 
Endscheid. Röttgen muss also die Schublade öffnen ..

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Vlad Tepesch schrieb:

> unabhängig davon wird Schadensersatz für die Dauer des Muratoriuns
> fällig.

Das kommt drauf an, ob Schwarz-Gelb hier Bürgerverarsche betrieben hat, 
als sie sich auf Paragraf 19, Absatz 3 des Atomgesetzes beriefen, indem 
sie wussten, dass dieser Paragraph von vorneherein im konkreten Fall 
(Katastrophe in Fukushima => auch potentielle Gefahr bei uns) NICHT 
anwendbar ist (aber der Öffentlichkeit so vorgeführt werden sollte). 
Oder sie haben sich - falls das nicht der Fall ist - doch wider erwarten 
genügend Rückendeckung aus ihren juristischen Abteilungen geholt, 
wohlwissend, dass (viel eher) die Klage der Betreiber am Ende NICHT 
durchgehen wird - Paragraph 19 also zieht. Welcher der beiden Fälle auf 
uns zutrifft oder auch nicht ist bislang völlig offen.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Das kommt drauf an, ob Schwarz-Gelb hier Bürgerverarsche betrieben hat,
> [...]
> Oder sie haben sich [...]
> genügend Rückendeckung aus ihren juristischen Abteilungen geholt,
> wohlwissend, dass (viel eher) die Klage der Betreiber am Ende NICHT
> durchgehen wird [...]

Die haben so kurz vor der Wahl ihre Felle davonschwimmen sehen und 
schnell irgendwas gemacht, was den Anschein erwecken könnte, die tun 
was.

Ich glaube nicht, dass in der kurzen Zeit eine detailierte juristische 
Analyse möglich gewesen wäre. Das moratorium ist purer Wählerfang, den 
auch noch der Wähler bezahlen muss.

mit der Laufzeitverlängerung siehts nicht anders aus. die bleibt und 
wenn nicht wirds auch exxtrem teuer.

wie AK schon schrieb, haben die sich ja quasi damit gebrüstet wurde, 
dass die Laufzeitverlängerung so konzipiert ist, dass auch eine 
zukünftige Regierung diese nciht einfach zurücknehmen kann.


nochmal zur Abschaltung
laut allem, was ich so gelesen habe, steht das ganze auf wackligen 
Füßen, da eine konkrete Gefahrenlage vorlegen muss. Die muss für jedes 
AKW begründet werden. Letztes Jahr waren unsere Kraftwerke ja noch so 
sicher. Obwohl einige Designfehler und Sicherheitsschwächen schon länger 
bekannt sind und trotzdem auf Nachrüstungen verzichtet wurde, da sonst 
sich der Weiterbetrieb nicht mehr rechnen würde ("neue Bremsen? nee - 
soviel ist das Auto nicht mehr wert, und jetzt hau ab, ich will wieder 
auf die Autobahn" -- im Straßenverkehr oder in der Luftfahrt wäre 
vergleichbares undenkbar)

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Vlad Tepesch schrieb:

> wie AK schon schrieb, haben die sich ja quasi damit gebrüstet wurde,
> dass die Laufzeitverlängerung so konzipiert ist, dass auch eine
> zukünftige Regierung diese nciht einfach zurücknehmen kann.

Da hätten sie schon was dagegen. Lies mein Posting zuvor.

von Silvia A. (silvia)


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Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, was die Regierungssprecher 
für merkwürdige blaue Jacken anhaben. Das verhalten scheint wohl typisch 
japanisch.

Mittlerweile steht auch fest, das das Evakuierte Gebiet, dauerhaft nicht 
bewohnbar sein wird - ach, welche Überraschung.

Ausserdem scheint die Regierung mit Tepco sehr zufrieden zu sein, denn 
der Konzern soll weiter so bestehen bleiben und mit Staatsmitteln 
gestützt werden - UNGLAUBLICH

 http://www.n-tv.de/Spezial/Regierung-demonstriert-Normalitaet-article2992911.html

von Thilo M. (Gast)


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Unsere Führungsriege hat u.A. auch mit Japanern zu dem Thema Kontakt 
gehabt. Auf die Frage, warum sie die angebotene Hilfe des Auslandes 
nicht in Anspruch nehmen, kommt die Antwort (lächelnd): "wenn die 
Weltwirtschaftsmacht Japan das nicht schafft, wer dann?"

Die Menthalität dieses Landes lässt keine Hilfe von Außen oder 
Informationen nach Außen zu.

von (prx) A. K. (prx)


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Silvia A. schrieb:

> Ausserdem scheint die Regierung mit Tepco sehr zufrieden zu sein,

Ganz und garnicht.

> der Konzern soll weiter so bestehen bleiben und mit Staatsmitteln
> gestützt werden - *UNGLAUBLICH*

Was da intern genau abgeht weiss ich ebensowenig, aber klar ist auch, 
dass es derzeit ein bischen problematisch wäre, die Tepco nicht 
staatlich zu stützen. Die wäre nämlich alsbald zahlungsunfähig und würde 
den rauchenden Rest einer einstmals stolzen Anlage sich selbst 
überlassen.

Wenn die Tepco überhaupt in der Lage sein soll, fehlende Resourcen 
international einzukaufen, dann nur indem die Regierung dahinter steht. 
Die könnte das natürlich alternativ auch gleich selber machen (um damit 
den schwarzen Peter zu ziehen), aber die haben angesichts des (nur 
dort?) branchentypischen Filzes recht wahrscheinlich auch kein besseres 
Personal in Lauerstellung.

Was später draus wird ist eine andere Frage.

von Uhu U. (uhu)


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Thilo M. schrieb:
> Die Menthalität dieses Landes lässt keine Hilfe von Außen oder
> Informationen nach Außen zu.

Der Zeit-Artikel, den A.K. hier verlinkt hat, erklärt die Hintergründe 
etwas ausführlicher: 
Beitrag "Re: Sicherheit von AKWs bei Erdbeben"

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Thilo M. schrieb:
> Unsere Führungsriege hat u.A. auch mit Japanern zu dem Thema Kontakt
> gehabt. Auf die Frage, warum sie die angebotene Hilfe des Auslandes
> nicht in Anspruch nehmen, kommt die Antwort (lächelnd): "wenn die
> Weltwirtschaftsmacht Japan das nicht schafft, wer dann?"
>
> Die Menthalität dieses Landes lässt keine Hilfe von Außen oder
> Informationen nach Außen zu.

Das erklärt dann wohl auch diesen fatalen Lapsus ..

Zitat

"14.54 Uhr: Der Stromkonzern Tepco hat nicht genug Strahlenmessgeräte 
für die Arbeiter in der Atomruine Fukushima. Dies trug Tepco eine 
Verwarnung der Atomsicherheitsbehörde NISA ein. Arbeiter mussten sich 
Dosimeter teilen, nachdem viele der Geräte bei dem Erdbeben und dem 
Tsunami kaputt gegangen waren. "

Quelle: 
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13023380/Am-Sonntag-gefaehrdet-der-Wind-die-Stadt-Tokio.html

.. denn es wäre ja wohl ein leichtes sich entsprechende Dosimeter 
kurzfristig vom Ausland beschaffen zu lassen. Dafür braucht es auch 
keine russische Antonow, wie für den Transport der Putzmeister Pumpen.

Noch dazu glaube ich dem Betreiber hier kein Wort. Oder hat der seine 
Dosimeter ausgerechnet da deponiert, wo die Tsunamiwelle hinschlug? Das 
ist doch absoluter Kappes. Das Land hat außerdem noch zig andere 
Reaktoren, aber die hatten wohl rein zufällig auch keine 
Strahlungsmessgeräte oder?! Für mich ist das schlicht vorsätzliche 
Körperverletzung Arbeiter ohne geeigneten Schutz und sicheren Nachweis 
über die Strahlungsdosis bei JEDEM Arbeiter dort ranzulassen. Das die 
Regierung hier nicht sofort bei so einer Havarie unabhängige Beobachter 
und Weisungsbefugte als Aufsichtspersonal beistellt zeugt vom miserablen 
Krisenmanagement.

von Silvia A. (silvia)


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A. K. schrieb:
> Tepco nicht
> staatlich zu stützen

Und wieder zeigt sich: Gewinne privatisieren, Verluste verstaatlichen.
Das Tepco jetzt noch geld vom Staat bekommt - will mir nicht in die 
Birne. Tepco hat sich wirklich alle Mühe gegeben, die Karre in den Dreck 
zu fahren, schon weit vor dem Pufff.

Wenn ich Naoto wäre, würde ich denen keinen Cent geben - stattdessen 
alle Verantwortlichen in den Knast werfen - knapp ausserhalb des 
Evakuierungsradius, da ist es ja sicher.
Und damit die Jungs lebenslang verurteilt werden können, würd ich noch 
eben schnell ein neues Gesetz erlassen. Dann das Firmenvermögen 
konfiszieren.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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und du glaubst hier liefe das anders?

von (prx) A. K. (prx)


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Platinenschwenker .. schrieb:

> .. denn es wäre ja wohl ein leichtes sich entsprechende Dosimeter
> kurzfristig vom Ausland beschaffen zu lassen. Dafür braucht es auch
> keine russische Antonow, wie für den Transport der Putzmeister Pumpen.

Nö, aber offenbar schwer überwindliche Hindernisse anderer Art: "Es habe 
Probleme gegeben, genügend Platz für die Ladegeräte zu finden, gab Tepco 
unter anderem als Grund für die Verzögerung an." [Der Spiegel].

Ich glaube das kann man unkommentiert so stehen lassen.

von U. B. (Gast)


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> Für mich ist das schlicht vorsätzliche
> Körperverletzung Arbeiter ohne geeigneten Schutz und sicheren Nachweis
> über die Strahlungsdosis bei JEDEM Arbeiter dort ranzulassen.

Die Dosimeter ( = Lügstifte, Alibistifte ? ), falls vorhanden, zeigen 
vermutlich sofort "Error" bzw. ganz schnell "Genug !"  an ...

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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@ A. K. (prx)

Das hatte ich jetzt nicht gelesen, aber das ist doch wohl die Höhe 
oder?! Was für ein Irrenhaus.

von (prx) A. K. (prx)


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von Silvia A. (silvia)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Für mich ist das schlicht vorsätzliche
> Körperverletzung Arbeiter ohne geeigneten Schutz
Es gibt keinen geeigneten Schutzanzug gegen Radioaktivität, leider

Immerhin bleibt der Trost, das es in Deutschland auch nicht besser 
laufen würde.

Man könnte ja in Deutschland eine Großübung machen, inklusive 
Evakuierung.
Wenn man das alle paar Jahre wiederholt, dürfte auch dem letzten Depp 
klar werden, das es ein RESTRISIKO gibt.
Aber der Katastrophenschutz in Deutschland ist selbst eine Katastrophe

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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A. K. schrieb:
> Platinenschwenker .. schrieb:
>
>> Das hatte ich jetzt nicht gelesen
>
> http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,754493,00.html

Und auch hier kann man wieder feststellen, reagieren statt agieren. Es 
braucht erst die Ermahnung von oben, die Rüge der Aufsicht und schwupps 
- schon sind die Geräte da. Das wirft ein ganz schlechtes Licht auf 
diesen Konzern und dies nicht zum ersten mal.

von Uhu U. (uhu)


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Silvia A. schrieb:
> Das Tepco jetzt noch geld vom Staat bekommt - will mir nicht in die
> Birne. Tepco hat sich wirklich alle Mühe gegeben, die Karre in den Dreck
> zu fahren, schon weit vor dem Pufff.

Aber du weißt doch, wie das mit den systemrelevanten Konzernen ist...

> stattdessen alle Verantwortlichen in den Knast werfen

Meinst du, die Nichtverantwortlichen würden dann besser arbeiten?

von Michael K. (charles_b)


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Milchmädchenrechnung, aber trotzdem:

Als Aktionsradius für ein KKW seien 30 km angenommen. Die betroffene 
Fläche beläuft sich dann auf knapp 3 Mrd. m².

Ist ein Raum wie München betroffen wo der Grund 1000 Euro/m² kostet sind 
wir bei 3 Billionen Euro Schadenssumme angelangt. Der Grund ist hier zu 
hoch angesetzt, dafür rechne ich mal keine Häuser, Straßen, Schulen etc.


3000 Mrd. Euro verteilen sich auf 80 Mio. Einwohner, also pro Kopf 35 
T€. Davon könnte man grob 70 Jahre seine Stromrechnung bezahlen. Nur mal 
so als Größenordnung.

Wenn wir also hier Chaostage al la pfuschi-huschi haben, wird das 
richtig teuer.  Die EVU sollten froh sein, dass ihnen der Unsinn nun von 
Staats wegen verboten wird und zwischenzeitlich nix passiert. Statt 
dessen: klagen.

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Für mich ist das schlicht vorsätzliche
> Körperverletzung Arbeiter ohne geeigneten Schutz und sicheren Nachweis
> über die Strahlungsdosis bei JEDEM Arbeiter dort ranzulassen.

Der gesamte Unfall ist vorsätzliche Massen-Körperverletzung - meinst du, 
die paar weiteren Fälle würde die Verantwortungslosen auch nur zu einem 
müden Furz ermuntern?

> Was für ein Irrenhaus.

Unter Verhältnissen, die hier im Moment herrschen uneingeschränkt JA. 
Nur herrschen in weiten Teilen Japans jetzt etwas andere Verhältnisse. 
Nicht nur kulturell...

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Silvia A. schrieb:
> Platinenschwenker .. schrieb:
>> Für mich ist das schlicht vorsätzliche
>> Körperverletzung Arbeiter ohne geeigneten Schutz
> Es gibt keinen geeigneten Schutzanzug gegen Radioaktivität, leider
>
> Immerhin bleibt der Trost, das es in Deutschland auch nicht besser
> laufen würde.

Zumindest wäre es bei uns nicht so einfach möglich auf das der 
japanischen Mentalität inne wohnenden Stillhalten zu setzen. So 
marionettenhaft wie mit den stillhaltenden japanischen Arbeitern im KKW 
würde es bei uns mit Sicherheit nicht ablaufen. Und im KKW dauerhaft 
pennen bei mieser Verpflegung. Naja, dazu kann Thilo ja sich ja mal 
äußern ..

> Man könnte ja in Deutschland eine Großübung machen, inklusive
> Evakuierung.
> Wenn man das alle paar Jahre wiederholt, dürfte auch dem letzten Depp
> klar werden, das es ein RESTRISIKO gibt.
> Aber der Katastrophenschutz in Deutschland ist selbst eine Katastrophe

Also der allgemeine Katastrophenschutz sprich THW funktioniert in D-Land 
ganz gut. Ich war selber lange bei dem Verein. War immer lustig. ;)

Aber bei uns hätten wir schon das Problem, dass die raioaktive Wolke 
eher über bewohntes Gebiet treiben würde, mangels Meer. ;)

Spätestens dann wäre die Katastrophe "perfekt". Also ist das Risiko 
solche Anlagen im Großraum dicht besiedelter Gebiete zu betreiben 
letztlich vom Grundsatz her nicht zu verantworten.

von Uhu U. (uhu)


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Michael K-punkt schrieb:
> Die EVU sollten froh sein, dass ihnen der Unsinn nun von
> Staats wegen verboten wird und zwischenzeitlich nix passiert.

Ab einer gewissen Größenordnung kann man in solchen Dinge völlig 
gelassen sein. Die Stromkonzerne haben diese Größe längst erreicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Silvia A. schrieb:

> Dann das Firmenvermögen konfiszieren.

Soweit ich erkennen kann ist die Tepco zu 37% in Streubesitz, verteilt 
auf gut eine halbe Million Aktionäre, vermutlich vorwiegend Japaner. 
Weitere 36% sitzen bei Lebens- und Rentenversicherungen: 
http://www.tepco.co.jp/en/corpinfo/ir/stock/stock-e.html

Das heisst, man nimmt dann den eigenen Wählern das Geld ganz direkt weg, 
statt klammheimlich über Steuern, Inflation und Leistungskürzung. Das 
wär zwar sehr logisch im Sinne des Prinzips von Aktien, aber du 
erwartest das nicht ernsthaft von gewählten Politikern, oder?

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Zumindest wäre es bei uns nicht so einfach möglich auf das der
> japanischen Mentalität inne wohnenden Stillhalten zu setzen.

Wie kommst du darauf? Meinst du etwa, unter solchen Verhältnissen bräche 
hier die Revolution aus?

Die Leute haben die ganze Zeit weitgehend stillgehalten und unter den 
Verhältnissen eines Monster-Erdbebens mit nachfolgendem Monster-Tsunami 
würde sich das auch nicht plötzlich ändern.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Das heisst, man nimmt dann den eigenen Wählern das Geld ganz direkt weg,

Wenn Tepco auch nur annähernd für den Schaden aufkommen muß, dann sind 
die Aktien eh nicht mehr das Papier wert, auf das sie gedruckt wurden...

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Platinenschwenker .. schrieb:
>> Für mich ist das schlicht vorsätzliche
>> Körperverletzung Arbeiter ohne geeigneten Schutz und sicheren Nachweis
>> über die Strahlungsdosis bei JEDEM Arbeiter dort ranzulassen.
>
> Der gesamte Unfall ist vorsätzliche Massen-Körperverletzung -

Das hat sich nur noch nicht überall herumgesprochen.

> meinst du,
> die paar weiteren Fälle würde die Verantwortungslosen auch nur zu einem
> müden Furz ermuntern?

Die "Verantwortungslosen" vielleicht nicht, aber es gibt auch immer 
Menschen die Verantwortung übernehmen und die kann das nicht kaltlassen.

(jetzt darfst du wieder "Träumer" schreiben)

>> Was für ein Irrenhaus.
>
> Unter Verhältnissen, die hier im Moment herrschen uneingeschränkt JA.
> Nur herrschen in weiten Teilen Japans jetzt etwas andere Verhältnisse.
> Nicht nur kulturell...

Aber auch die Japaner beginnen immer mehr sich Fragen zu stellen und 
Tragen mittlerweile den Zweifel in sich - zuweilen äußert er sich sogar 
hier und dort. Bei uns in D-Land hatte das vor rund drei Jahrzehnten das 
Gründen einer neuen Partei - die Grünen - zur Folge. Viel hat sich 
seitdem im Denken in unserer Gesellschaft gewandelt. Auch die japanische 
Gesellschaft wird nicht so bleiben wie sie ist. Alles ist im Fluss ..

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Platinenschwenker .. schrieb:
>> Zumindest wäre es bei uns nicht so einfach möglich auf das der
>> japanischen Mentalität inne wohnenden Stillhalten zu setzen.
>
> Wie kommst du darauf? Meinst du etwa, unter solchen Verhältnissen bräche
> hier die Revolution aus?

Gegenfrage: Glaubst du tatsächlich wenn diese Havarie sich bei uns 
ereignet hätte würden die Deutschen sich so ruhig wie die Japaner 
verhalten?

Soll ich dich jetzt zur Abwechselung mal einen "Träumer" nennen?

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Wenn Tepco auch nur annähernd für den Schaden aufkommen muß, dann sind
> die Aktien eh nicht mehr das Papier wert, auf das sie gedruckt wurden...

Nu klar, aber genau das wäre der bedeutsame Unterschied zwischen 
"konfiszieren" (Regierung nimmt dir was weg) und absaufen lassen (dumm 
gelaufen). Finanziell läufts aufs Gleiche raus, aber psychologisch und 
rechtlich nicht.

Aber wie gesagt, jetzt wärs der falsche Zeitpunkt. Macht ohnehin kaum 
einen Unterschied, zahlt eh immer der gleiche. Kernkraft ist nicht 
privat absicherbar, das geht nur staatlich. Welcher Staat - also welche 
Bevölkerung - das akzeptiert, der muss dafür gerade stehen.

von Michael K. (charles_b)


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Michael K-punkt schrieb:
> Milchmädchenrechnung, aber trotzdem:
>
> Als Aktionsradius für ein KKW seien 30 km angenommen. Die betroffene
> Fläche beläuft sich dann auf knapp 3 Mrd. m².
>
> Ist ein Raum wie München betroffen wo der Grund 1000 Euro/m² kostet sind
> wir bei 3 Billionen Euro Schadenssumme angelangt. Der Grund ist hier zu
> hoch angesetzt, dafür rechne ich mal keine Häuser, Straßen, Schulen etc.
>
>
> 3000 Mrd. Euro verteilen sich auf 80 Mio. Einwohner, also pro Kopf 35
> T€. Davon könnte man grob 70 Jahre seine Stromrechnung bezahlen. Nur mal
> so als Größenordnung.
>
> Wenn wir also hier Chaostage al la pfuschi-huschi haben, wird das
> richtig teuer.  Die EVU sollten froh sein, dass ihnen der Unsinn nun von
> Staats wegen verboten wird und zwischenzeitlich nix passiert. Statt
> dessen: klagen.

Obwohl: Wenn ein GAU alle 10000 Jahre passiert, dann macht das pro Jahr 
300 Mio. Versicherungsprämie. Nun, die Versicherung muss natürlich mehr 
berechnen, sagen wir 500 Mio. Euro. Herr Kaiser von der 
Humbug-Mannshauser muss ja auch von was leben.

Tja, liebe EVU-Freunde: 1 Mio. Einnahmen vom Atomstrom pro Tag und 
Kraftwerk- schön und gut. Macht 365 Mio. pro Jahr.

Und jetzt noch die Versicherungsprämie zahlen: dann macht ihr richtig 
Miese. Also, umsteigen auf ein kleineres Fahrzeug. Ein 
Führerscheinneuling muss ja auch nicht nen Porsche Carrera fahren....

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Michael K-punkt schrieb:
> Milchmädchenrechnung, aber trotzdem:
>
> Als Aktionsradius für ein KKW seien 30 km angenommen. Die betroffene
> Fläche beläuft sich dann auf knapp 3 Mrd. m².
>
> Ist ein Raum wie München betroffen wo der Grund 1000 Euro/m² kostet sind
> wir bei 3 Billionen Euro Schadenssumme angelangt. Der Grund ist hier zu
> hoch angesetzt, dafür rechne ich mal keine Häuser, Straßen, Schulen etc.
>

Wenn da die BRD die Haftung übernimmt, dann ist das gleichbedeutend 
einem Staatsbankrott.

Derzeit:
2 Bio. Schulden
4 Bio. Guthaben der Bürger
= 2 Bio. Rest, Staat ist Solvent.

Wenn dann der Gau kommt, also -3 Bio, dann ist das Guthaben der Bürger 
aufgezehrt und der Staat INSOLVENT.

Dann gehen in ganz D die Lichter aus.

von Michael K. (charles_b)


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Markus Müller schrieb:

>
> Wenn dann der Gau kommt, also -3 Bio, dann ist das Guthaben der Bürger
> aufgezehrt und der Staat INSOLVENT.
>
> Dann gehen in ganz D die Lichter aus.

Gute Bemerkung. Ich finde es ist wichtig, dass wir über die 
Größenordnung reden, die so ein GAU mit sich bringt. Das hat mit einem 
umgefallenen Sack Reis in China aber auch gar nichts zu tun.

von Silvia A. (silvia)


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Wieso werden KKW nicht einfach unterirdisch gebaut ?

von (prx) A. K. (prx)


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Michael K-punkt schrieb:

> Obwohl: Wenn ein GAU alle 10000 Jahre passiert, dann macht das pro Jahr
> 300 Mio. Versicherungsprämie. Nun, die Versicherung muss natürlich mehr
> berechnen, sagen wir 500 Mio. Euro. Herr Kaiser von der
> Humbug-Mannshauser muss ja auch von was leben.

Die Rechnung klappt nicht, da Versicherungsmathematik bei singulären 
Risiken und derart langer Zeit nicht funktioniert. Die Versicherung muss 
damit rechnen, dass das Ereignis schon in Kürze eintritt (das hat 
Statistik so an sich), unabhängig davon wie unwahrscheinlich es ist, und 
muss sicherstellen, dass sie die Kosten dann schon abdecken kann. Mit 
normalen Prämien ist das nicht zu machen, deshalb gibts ja die 
Rückversicherer.

Bei Risiken, die für Versicherer wie für Rückversicherer 
existenzbedrohend sind, liefe das also darauf hinaus, bereits anfangs 
ein mindestens teilweise passendes Deckungspolster aufzubauen. Was 
wiederum nicht finanzierbar ist. Ein Prämiensystem ist also nicht 
machbar.

Also: Ausschliesslich die zukünftige Wirtschaftsleistung einer 
Bevölkerung lässt sich dafür als Risikodeckung in Rechnung stellen - und 
genau so läufts ja. Das ist kein Glückspiel der Konzerne, sondern eines 
des Volkes.

von (prx) A. K. (prx)


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Silvia A. schrieb:

> Wieso werden KKW nicht einfach unterirdisch gebaut ?

Weil man die meisten KKWs in Zeiten gebaut hat, in denen die Allmacht 
des Menschen noch nicht wirklich in Frage gestellt wurde. Drum werden 
die Dinger ja allmählich alt.

Und weil man heute ein KKW in D genauso wenig unter die Erde kriegt 
wie darüber. Meinst du ein KKW im Salzstock von Gorleben würde 
anstandslos akzeptiert?

Ausserdem musst du dir was für die zwei Drittel einfallen lassen, die in 
Luft oder Wasser gepustet werden, Meistens ist da Wasser beteiligt. Und 
Wasser oben, KKW unten, ergibt ein zwar sicherheitstechnisch praktisches 
aber betrieblich und fürs Grundwasser unpraktisches Szenario.

von Uhu U. (uhu)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Gegenfrage: Glaubst du tatsächlich wenn diese Havarie sich bei uns
> ereignet hätte würden die Deutschen sich so ruhig wie die Japaner
> verhalten?

Wenn sie nichts zu tun hätten und es genügend Bahnsteigkarten gäbe, daß 
man eine Revolte wagen könnte - beides ist nach einer Naturkatastrophe 
mit einer Reihe Super-GAUs vom Ausmaß der japanischen nicht sehr 
wahrscheinlich...

von Uhu U. (uhu)


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Michael K-punkt schrieb:
> Obwohl: Wenn ein GAU alle 10000 Jahre passiert, dann macht das pro Jahr
> 300 Mio. Versicherungsprämie.

Reaktor-Jahre - nicht Jahre.

von Silvia A. (silvia)


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Die deutschen würden sich wohl keine Flugpreise von 10.000 € gefallen 
lassen, allerdings ist Deutschland aber auch keine Insel.

A. K. schrieb:
> fürs Grundwasser unpraktisches Szenario
Grundwasser geht auch nicht beliebig tief. Man muss halt nur tief genug 
buddeln. Es ist ja nur eine frage der Zeit, bis neue KKW gebaut werden.

Und wenn ich die wahl hätte zwischen uralten AKW noch weitere 80 Jahre 
zu betreiben, und neue zu bauen, würd ich neue Bauen. (Die müssen dann 
aber auch einen schutz gegen schwarze Löcher aus dem LHC haben :-)

von Silvia A. (silvia)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Reaktor-Jahre - nicht Jahre.

Ein Supergau ereignet sich rechnerisch alle 25 Jahre. Kommt ja ungefähr 
hin. Wenn man die Restlaufzeiten beachtet, haben wir noch mindestens 
einen vor uns, selbst wenn ab sofort keine neuen KKW gebaut werden.

von Uhu U. (uhu)


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Silvia A. schrieb:
> Grundwasser geht auch nicht beliebig tief. Man muss halt nur tief genug
> buddeln.

Nur hat Wasser die unangenehme Eigenart, der Schwerkraft zu folgen und 
dazu auch kleine Klüfte und Spalten zu nutzen...

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Nur hat Wasser die unangenehme Eigenart, der Schwerkraft zu folgen und
> dazu auch kleine Klüfte und Spalten zu nutzen...

Das wär ja zunächst nicht das Problem - wenn es denn unten bliebe. Aber 
in diesem Zusammenhang entstehen dann als modernes Naturschauspiel die 
Silvia'schen Geysire. Wenn das Wasser durch die Spalten runter fliesst, 
den Schrottreaktor moderierend wieder in Gang bringt, verdampfend ihn 
wieder stoppt und oben als Dampffontäne rausspritzt. Und so gehts weiter 
und weiter und weiter.

von Silvia A. (silvia)


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kostenloses warmes Wasser für alle - greift zu.

Ich denke zukünftige Reaktoren müssen auch eine Flugzeugabsturz (A390) 
überstehen. Also ab unter die erde damit. Kernschmelze ? lass 
durchschmelzen bis zum Erdkern! Explosion ? eine neue Höhle!

Und sollte sich wirklich ein Geysier bilden, kann man den Kanal mit 
einer Bombe schließen

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