Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Logik-Bauteile - Die-Bilder


von Richard K. (richi123)


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Neben den anderen Threads starte ich hier mal einen Thread zu 
Logik-Bauteilen. Die Sammlung findet sich dann hier:

https://www.richis-lab.de/logic.htm


Den Anfang macht der CPLD ispLSI1016 von Lattice:

https://www.richis-lab.de/logic01.htm

Das Bauteil kam von M. K. (matthias_k33).

von M. K. (matthias_k33)


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Holla. Das Ergebnisse ist besser als ich dachte.
1992er Design und 0.8µm ist relativ modern. Ich hatte eher grobere 
Struktur erwartet.

Grüss
Matt

von Richard K. (richi123)


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Mich hat es auch sehr gefreut, dass man auf den Bildern durchaus noch 
etwas erkennen kann. :)

Grüße,

Richard

von Richard K. (richi123)


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Nachtrag: "SJDC" steht anscheinend für San Jose Design Center, 
vermutlich der Ort, wo der CPLD entwickelt wurde.

von Carsten W. (eagle38106)


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Hi,
ich könnte ein fabrikneues XC95288XL beisteuern.
Gruß
Carsten

von Bernd (Gast)


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Carsten W. schrieb:
> ich könnte ein fabrikneues XC95288XL beisteuern.
Die sehen vermutlich auch nicht spannender aus, als der ispLSI1016...

von Johannes O. (jojo_2)


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Richard K. schrieb:
> Neben den anderen Threads starte ich hier mal einen Thread zu
> Logik-Bauteilen.

Danke! Die Erklärungen finde ich sehr schön, gibt einen guten Einblick 
was wo im Chip ist!

von Richard K. (richi123)


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Carsten W. schrieb:
> Hi,
> ich könnte ein fabrikneues XC95288XL beisteuern.
> Gruß
> Carsten

Danke für das Angebot. Ich fürchte aber Bernd hat Recht. Da wird man 
nicht mehr viel erkennen können. Nachdem ich zur Zeit sehr viele Teile 
auf Lager habe, lehne ich dankend ab.


Johannes O. schrieb:
> Danke! Die Erklärungen finde ich sehr schön, gibt einen guten Einblick
> was wo im Chip ist!

Das freut mich. Da steckt auch durchaus etwas Arbeit dahinter. :)

von Roland E. (roland0815)


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M. K. schrieb:
> Holla. Das Ergebnisse ist besser als ich dachte.
> 1992er Design und 0.8µm ist relativ modern. Ich hatte eher grobere
> Struktur erwartet.
>
Na, ganz dünnes Eis. In Sachen Halbleiterintegration war die DDR bis 
1990 weiter gekommen als die BRD. Die hatte namlich ihre Entwicklung und 
Produktion von Bauteilen zu der Zeit schon größtenteils nach US-Land und 
Japan "ausgegliedert". Die "Zone" musste bis 1990 in Sachen 
Elektronikfertigung und -Entwicklung quasi autark operieren/produzieren 
können. Was Sie bis dahin auch konnte. Werksspionage inbegriffen, aber 
nachbauen bedarf ja auch gewisser Fertigkeiten.

von Richard K. (richi123)


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Roland E. schrieb:
> M. K. schrieb:
>> Holla. Das Ergebnisse ist besser als ich dachte.
>> 1992er Design und 0.8µm ist relativ modern. Ich hatte eher grobere
>> Struktur erwartet.
>>
> Na, ganz dünnes Eis. In Sachen Halbleiterintegration war die DDR bis
> 1990 weiter gekommen als die BRD. Die hatte namlich ihre Entwicklung und
> Produktion von Bauteilen zu der Zeit schon größtenteils nach US-Land und
> Japan "ausgegliedert". Die "Zone" musste bis 1990 in Sachen
> Elektronikfertigung und -Entwicklung quasi autark operieren/produzieren
> können. Was Sie bis dahin auch konnte. Werksspionage inbegriffen, aber
> nachbauen bedarf ja auch gewisser Fertigkeiten.

Ich glaube ihr redet aneinander vorbei. Matt redet von dem CPLD von 
Lattice, der wurde nicht in der DDR gefertigt. :)

von M. K. (matthias_k33)


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und auch nicht in (West-)Deutschland gefertigt. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Richard K. (richi123)


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Dann hätte ich hier einen D146, einen BCD/7-Segment-Wandler aus dem HFO:

https://www.richis-lab.de/logic02.htm

Auch nicht uninteressant...

von ok (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Na, ganz dünnes Eis. In Sachen Halbleiterintegration war die DDR bis
> 1990 weiter gekommen als die BRD. Die hatte namlich ihre Entwicklung und
> Produktion von Bauteilen zu der Zeit schon größtenteils nach US-Land und
> Japan "ausgegliedert". Die "Zone" musste bis 1990 in Sachen
> Elektronikfertigung und -Entwicklung quasi autark operieren/produzieren
> können. Was Sie bis dahin auch konnte. Werksspionage inbegriffen, aber
> nachbauen bedarf ja auch gewisser Fertigkeiten.

Was für ein Unsinn. In der DDR hat man im Wesentlichen westliche ICs 
nachgebaut. Die ganzen Ressourcen hat man in den 1 MBit-Chip gesteckt, 
der aber nie fertig wurde. Siemens hatte damals schon lange 1MBit DRAM 
in der Produktion - allerdings in Kooperation mit Japanischen und 
Amerikanischen Firmen.

von ok (Gast)


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von Soul E. (Gast)


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Richard K. schrieb:
> Dann hätte ich hier einen D146, einen BCD/7-Segment-Wandler aus dem HFO:
>
> https://www.richis-lab.de/logic02.htm

Du vergleichst den D146 mit dem 7446. Von der Symboldarstellung her 
müsse er aber eher dem 74146 entsprechen -- der hat den Querstrich bei 
der "6" und "9".

von Richard K. (richi123)


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Soul E. schrieb:
> Richard K. schrieb:
>> Dann hätte ich hier einen D146, einen BCD/7-Segment-Wandler aus dem HFO:
>>
>> https://www.richis-lab.de/logic02.htm
>
> Du vergleichst den D146 mit dem 7446. Von der Symboldarstellung her
> müsse er aber eher dem 74146 entsprechen -- der hat den Querstrich bei
> der "6" und "9".

Interessant, danke für den Hinweis!
Gibt es zum 74146 auch ein Datenblatt? Irgendwie finde ich dazu 
nichts...
Wenn man sich online umschaut wird der D146 "immer" mit dem 7446 gleich 
gesetzt...

von Richard K. (richi123)


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Der 74246 würde (auf den ersten Blick) passen...
Aber warum dann D146?

von Elias K. (elik)


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Carsten W. schrieb:
> ich könnte ein fabrikneues XC95288XL beisteuern.

Hier hatte ich mal Bilder von einem XC4000 gezeigt. Da ist nicht mehr 
allzuviel zu erkennen.
Beitrag "Re: Transistoren - Die-Bilder"

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Roland E. schrieb:

> In Sachen Halbleiterintegration war die DDR bis
> 1990 weiter gekommen als die BRD. Die hatte namlich ihre Entwicklung und
> Produktion von Bauteilen zu der Zeit schon größtenteils nach US-Land und
> Japan "ausgegliedert". Die "Zone" musste bis 1990 in Sachen
> Elektronikfertigung und -Entwicklung quasi autark operieren/produzieren
> können. Was Sie bis dahin auch konnte.

Ja, aber mit einem Entwicklungsrückstand von 5-7 Jahren.

http://www.hait.tu-dresden.de/dok/bst/Heft_29_Barkleit.pdf S.26
->
"Mit der  Entwicklung  von  Speicherschaltkreisen  einer  Kapazität  von 
mehr  alseinem  Megabit  erreichte  die  Miniaturisierung  bereits 
Mitte  der  achtziger Jahre einen solchen Grad, dass das „Nacherfinden“ 
einen höheren Aufwanderforderte als die Eigenentwicklung. Es genügte nun 
nicht mehr, die geometrische Struktur eines Chips unter dem Mikroskop zu 
entschlüsseln. Rückschlüsse  auf  die  Funktionsweise,  die 
Herstellungstechnologie  und  die  zur Produktion verwendeten Anlagen 
waren nur noch unter Zuhilfenahme aufwendiger  elektrischer 
Messmethoden  zu  ziehen.  Das  MfS  als  „Hauptbeschaffer“ von 
Embargo-Technik musste resignierend konstatieren, dass „in der DDR nicht 
das Know-how vorhanden ist, um solche komplizierten Mikroprozessoren vom 
Systementwurf her zu beherrschen“."

Auslieferungsstand 10/88 des Megabit-Chips an Anwender 
(Robotron-Konbinat): sagenhafte sieben Stück.

PS:
Das PDF sei allen nahe gelegt, die an frei verfügbaren akademischen 
Analysen der DDR-Halbleiterfertigung interessiert sind. Interessant für 
mich die Rolle der sozialistischen Bruderländer, insbesonders der 
Sowjetunion und die Darstellungen eines anderen Projektes als des 
Megabit Schaltkreises als 'Genickbruch der Mikroelektronik', das Projekt 
152 (Optischer  Zielsuchkopfes  für  eine  Seeziel-Rakete, 
Produktionsstart 1989).

Jetzt aber Schluß mit Offtopic!

von Elias K. (elik)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Jetzt aber Schluß mit Offtopic!
Ergänzung zum Offtopic: Sehr hörenswerte Reportage zum Thema 
Mikroelektronik DDR + Politik und drumherum. (Auch Beschaffung aus dem 
Westen, Westfirmen die Know-How tauschen, ...)
https://www.deutschlandfunkkultur.de/dlf-das-feature-neuland.3731.de.html

von majo (Gast)


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Danke für Deine Arbeit! Ich sehe das immer wieder gerne.

von Pille (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>
>> In Sachen Halbleiterintegration war die DDR bis
>> 1990 weiter gekommen als die BRD. Die hatte namlich ihre Entwicklung und
>> Produktion von Bauteilen zu der Zeit schon größtenteils nach US-Land und
>> Japan "ausgegliedert". Die "Zone" musste bis 1990 in Sachen
>> Elektronikfertigung und -Entwicklung quasi autark operieren/produzieren
>> können. Was Sie bis dahin auch konnte.
>
> Ja, aber mit einem Entwicklungsrückstand von 5-7 Jahren.
>
> http://www.hait.tu-dresden.de/dok/bst/Heft_29_Barkleit.pdf S.26
> ->
> "Mit der  Entwicklung  von  Speicherschaltkreisen  einer  Kapazität  von
> mehr  alseinem  Megabit  erreichte  die  Miniaturisierung  bereits
> Mitte  der  achtziger Jahre einen solchen Grad, dass das „Nacherfinden“
> einen höheren Aufwanderforderte als die Eigenentwicklung. Es genügte nun
> nicht mehr, die geometrische Struktur eines Chips unter dem Mikroskop zu
> entschlüsseln. Rückschlüsse  auf  die  Funktionsweise,  die
> Herstellungstechnologie  und  die  zur Produktion verwendeten Anlagen
> waren nur noch unter Zuhilfenahme aufwendiger  elektrischer
> Messmethoden  zu  ziehen.

Ja im Nachhinein kann man verschiedene Sichtweisen zum Besten geben, 
nützlich ist das allerdings nicht. Klar hat die DDR die verschiedensten 
Chips "nachgebaut" ..allerdings eben nicht gecloned..dann da 
funktioniert nicht, wenn man nicht komplett die selbe Technologie wie 
bei der Herstellungs des Originals parat hat.
Das äußert sich eben gerade im 1 Megabit DRAM der angeblich nie fertig 
wurde.
Ich hatte 8 funktionierende zu Hause, Honecker hat nur ein defektes 
Exemplar für die Vitrine bekommen :-)

Der Chip war fertig, wurde vom ZMD in DD fertig entwickelt, aber er 
wurde weder in Erfurt noch in FFO in die Produktion überführt. Das hatte 
auch seinen Grund: Er wäre viel zu teuer gewesen.
Es war aber gar nicht das Entwicklungsziel eine Massenproduktion der 
Dinger anzuleiern, das konnten die Japaner, Koreaner und die Taiwanesen 
viel besser, aber die Dinger standen auf der Embargoliste, wodurch 
schwierig an die ranzukommen war. Die CIA hat über 7 Beete gekotzt als 
sie feststellen mußte das die DDR da wirklich eine Eigenentwicklung am 
Start hatte und nicht die Toshiba-Technologie von Siemens geklaut hatte 
(Siemens hatte mitnichten selbst entwickelt).

Alles was wir in der DDR selber produzieren konnten verschwand sofort 
von den COCOM Listen, man hätte sich ja ins eigene Fleisch geschnitten 
wenn man sich hätte Geschäfte durch die Lappen gehen lassen... DAS war 
der Zweck der Eigenentwicklung. Ab dem Moment gabs keine Probleme beim 
Kauf der Chips im Ausland mehr..

> Das  MfS  als  „Hauptbeschaffer“ von
> Embargo-Technik musste resignierend konstatieren, dass „in der DDR nicht
> das Know-how vorhanden ist, um solche komplizierten Mikroprozessoren vom
> Systementwurf her zu beherrschen“."

Das ist so nicht korrekt und aus einem anderen Grunde gar nicht 
relevant.
Die DDR war mit ihren 17,1 Millionen Leutchen nur ein sehr kleines Land 
und zusätzlich noch ohne nennenswerte Bodenschätze. Ein Teil baute große 
Schiffe, ein anderer Kräne, Präzisionsmaschinen, Kartoffeln, Schweine- 
und Rindfleisch,
Plaste und Eleaste, Fahrbare Pappen und Konservendosen, Mopeds, 
Motorräder u.v.a.m. Das Alles mit riesigen Mengen die in den Export 
gingen.
Es war gar nicht die Manpower da um konkurrenzfähige Computer und dann 
noch die dazu notwendige Software alleine nachzuentwickeln. Was gebaut 
wurde waren deshalb zwangsläufig Kompatible zu irgend Etwas um Software 
"übernehmen" zu können. Nicht zuletzt deshalb gabs im RGW CP/M, DOS, 
IBM360, PDP11- und VAX Kompatible Maschinen. Das RVS K1840 war 1:1 eine 
VAX11/780, jedenfalls der Rechnerkern mit sämtlichen Platinen. Der 
Consolenrechner war keine PDP11/23 mit 8" Floppies wie in der VAX, 
sondern eine K1620 mit 5,25" Floppies (8 Zoll Disks wollte Niemand 
wirklich mehr) Das war wohl die weltweit langsamste PDP11; 
Tschechen,Ungarn,die Russei und selbst die Polen bauten schnellere 
PDP11. Für die Console und zum Laden des Mikrocodes hats aber gereicht. 
(Interessante Mühle übrigens, 8 Bit NMOS Bitslices die eine asynchron 
arbeitende CPU bilden). Der Nachfolger K1820 war eine uVAXII mit selber 
gebasteltem CPU Chip..vollständig kompatibel. IBM360ff hat ESER gemacht, 
also der Zusammenschluß der RGW Staaten zu Rechnerbau..in verschiedenen 
Varianten.
CP/M- und DOSmaschinen hat jedes Land selber gebastelt, wobei A7100 und 
A7150 eigentlich Fehlentwicklungen waren, viel zu kompliziert um einen 
DOS PC zu emulieren. Die hatten einen Multimasterfähigen Multibus und 
ein Steckkartensystem das eigentlich für Maschinensteuerungen gedacht 
war, sehr Ähnlich dem Siemens AMS Bus. Für einen PC war das Perlen vor 
die Säue..

>
> Auslieferungsstand 10/88 des Megabit-Chips an Anwender
> (Robotron-Konbinat): sagenhafte sieben Stück.

Quark.

7 Stück an Anwender, damit bekommt man nicht mal ein Byte zusammen, was 
sollen die "Anwender" Deiner Meinung nach damit gemacht haben? 
Angewendet??
Es gibt Eisbären, Braunbären, Blaubeeren, Himbeeren..
Man muß sich nicht Alles aufbinden lassen.
>
> PS:
> Das PDF sei allen nahe gelegt, die an frei verfügbaren akademischen
> Analysen der DDR-Halbleiterfertigung interessiert sind. Interessant für
> mich die Rolle der sozialistischen Bruderländer, insbesonders der
> Sowjetunion und die Darstellungen eines anderen Projektes als des
> Megabit Schaltkreises als 'Genickbruch der Mikroelektronik', das Projekt
> 152 (Optischer  Zielsuchkopfes  für  eine  Seeziel-Rakete,
> Produktionsstart 1989).

Nuja, zumindest hat eine kleine Manufaktur bei Berlin für die Russen CCD 
Matritzen gebaut, waren wohl Zeiss Jena untergeordnet, die werden wohl 
Por nos damit gedreht haben..

>
> Jetzt aber Schluß mit Offtopic!

April, April: Nein, doch nicht.

Pille

von Richard K. (richi123)


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majo schrieb:
> Danke für Deine Arbeit! Ich sehe das immer wieder gerne.

Gerne! Das freut mich.


Ich habe meine Dokumentation noch etwas ergänzt/korrigiert:
- Ich hatte noch einen kleinen Fehler bei den logischen Verknüpfungen: 
Die 6 und die 9 unterscheiden sich zum 7446. Das Symbol bei der 12 ist 
gleich. Damit passt die Mimik zum 74246.
- Mit den neuen Erkenntnissen habe ich einen Hinweis zum 74246 ergänzt.
- Da der D146 aber "überall" mit dem 7446 verglichen wird, habe ich den 
Satz im ersten Absatz drin gelassen und mit einem Teaser versehen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Pille schrieb:

> Es war aber gar nicht das Entwicklungsziel eine Massenproduktion der
> Dinger anzuleiern, das konnten die Japaner, Koreaner und die Taiwanesen
> viel besser, aber die Dinger standen auf der Embargoliste, wodurch
> schwierig an die ranzukommen war.

Nein, die standen nicht auf der Embargoliste, jedenfalls nicht ab 1985. 
Das wurde hier schon mal diskutiert: 
Beitrag "Re: Deutsche Halbleiter/Prozessor-Industrie?"
und Beitrag "War es eigentlich damals möglich einen Heimcomputer in die DDR für die Verwandten zu schmuggeln?"

Auf dem Cocom Listen stand militärisch gesehen "heißer Scheiß", aber 
keine Consumerelektronik, die man in jedem Duty-Free oder Chinesen-bazar 
kaufen konnte. Das hat man den Sozialistischen Bürgern nur erzählt, um 
von der eigenen Mangelwirtschaft abzulenken und einen anderen 
'Schuldigen' für die Misere der angeblich überlegenen sozialistischen 
Produktionsweise zu präsentieren.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Richard K. schrieb:
> Der 74246 würde (auf den ersten Blick) passen...
> Aber warum dann D146?

Der D146 (und D147) entsprechen von der logischen Funktion her schon 
dem 7446 bzw. 7447. Ganz einfach deswegen, weil es den 74246 erst später 
gab. Daß sie in Details (hier der Darstellung der Ziffern) abweichen, 
war wohl nur einer Laune des jeweiligen Entwicklers zuzuschreiben. Die 
werdem den einfach besser gefallen haben.

Im Gegensatz zur hier kolportierten Meinung, wurde Simpelzeug wie 
TTL-Logik durchaus selber entwickelt und nicht abgekupfert.

von Pille (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Pille schrieb:
>
>> Es war aber gar nicht das Entwicklungsziel eine Massenproduktion der
>> Dinger anzuleiern, das konnten die Japaner, Koreaner und die Taiwanesen
>> viel besser, aber die Dinger standen auf der Embargoliste, wodurch
>> schwierig an die ranzukommen war.
>
> Nein, die standen nicht auf der Embargoliste, jedenfalls nicht ab 1985.
> Das wurde hier schon mal diskutiert:
> Beitrag "Re: Deutsche Halbleiter/Prozessor-Industrie?"
> und Beitrag "War es eigentlich damals möglich einen Heimcomputer in die
> DDR für die Verwandten zu schmuggeln?"
> Auf dem Cocom Listen stand militärisch gesehen "heißer Scheiß", aber
> keine Consumerelektronik,

Ich habe keine Lust mich da durchzufräsen, aber 1Mbit DRAMs gehörten 
damals nicht zu Consumer-Technik. (Wir reden hier von Zeiten vor dem 
386SX!)
Nun ist es keine Kunst aus 16Kbit oder 256Kbit  DRAMs 1Mbyte Speicher zu 
basteln, allerdings wirds groß.. logisch. Wen aber stört es wenn es groß 
wird? Genau..das Militär und die Raumfahrt.
Du konntest das Zeug als DDR nicht auf dem Weltmarkt kaufen.

DRAMs werden immer als Technologie-Vorreiter angesehen, die Strukturen 
sind extrem regelmäßig und die Schaltung kann jeder Studienabbrecher des 
Formats Claudia Roth entwickeln. Es war keine ungeheure Leistung sondern 
nur die Frage ob man das unbedingt möchte. Man wollte, aus den von mir 
oben angegebenen Gründen.

> die man in jedem Duty-Free oder Chinesen-bazar
> kaufen konnte. Das hat man den Sozialistischen Bürgern nur erzählt, um
> von der eigenen Mangelwirtschaft abzulenken und einen anderen
> 'Schuldigen' für die Misere der angeblich überlegenen sozialistischen
> Produktionsweise zu präsentieren.

Blah.. Du kannst aufhören Holz in den Wald zu schleppen. Ich bin 
gelernter DDR Bürger und hatte in der Halbleiterbranche zu tun, ich weiß 
was es gab und was ging, sonst hätten sich die 8 Stück U61000C20 auch 
nicht bis in mein Bastelzimmer verirrt.

Pille

von Richard K. (richi123)


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Axel S. schrieb:
> Richard K. schrieb:
>> Der 74246 würde (auf den ersten Blick) passen...
>> Aber warum dann D146?
>
> Der D146 (und D147) entsprechen von der logischen Funktion her schon
> dem 7446 bzw. 7447. Ganz einfach deswegen, weil es den 74246 erst später
> gab. Daß sie in Details (hier der Darstellung der Ziffern) abweichen,
> war wohl nur einer Laune des jeweiligen Entwicklers zuzuschreiben. Die
> werdem den einfach besser gefallen haben.
>
> Im Gegensatz zur hier kolportierten Meinung, wurde Simpelzeug wie
> TTL-Logik durchaus selber entwickelt und nicht abgekupfert.


Naja, der D146 entspricht eben nicht dem 7446: Zwei Inputgrößen liefern 
nicht die gleichen Outputgrößen.
Klar, ob diese zwei Elemente leuchten oder nicht wirft bei einer 
7-Segment-Anzeige nicht die Nutzbarkeit über den Haufen, aber wer weiß 
was die Leute so bauen. Da nutzt einer einen solchen Baustein um etwas 
anderes anzusteuern und wundert sich dann, dass die Funktion nicht die 
gleiche ist.

Wer hier was entwickelt hat will ich gar nicht beurteilen, ebensowenig 
wer zuerst da war. Aber für den Entwickler (heute wohl eher Bastler) ist 
es vielleicht wichtig, dass der D146 eher dem 74246 gleicht als dem 
7446.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Pille schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:

> Ich habe keine Lust mich da durchzufräsen, aber 1Mbit DRAMs gehörten
> damals nicht zu Consumer-Technik. (Wir reden hier von Zeiten vor dem
> 386SX!)

Naja, wenn du keine Lust zum Lesen hast, dann musste halt dumm resp. 
fake-informiert bleiben.
Und nein, das ist nicht die Zeit vor 32bit mit 16 bit Datenbus, sondern 
sekundengenau darin. Beispielsweise Amiga 1000 als Homecomputer, 1985 
veröffentlicht (68000 Prozessor und damit SX-Äquivalent.) Steht alles in 
den verlinkten Threads. Auch der explizite Hinweise das solche 32/16 bit 
Prozessoren zur fraglichen Zeit explizit nach COCOM exportierbar waren.

> Nun ist es keine Kunst aus 16Kbit oder 256Kbit  DRAMs 1Mbyte Speicher zu
> basteln, allerdings wirds groß.. logisch. Wen aber stört es wenn es groß
> wird? Genau..das Militär und die Raumfahrt.
Wie hieß es so schön doppeldeutig: "Russische Mikroelektronik ist nicht 
klein zu kriegen" ;-). Ach ja, die Sojuskapseln zu der Zeit waren noch 
mit Analogrechnern ausgerüstet, auch schon hier diskutiert: 
Beitrag "Re: n-te Wurzel Analog Ziehen"

> Du konntest das Zeug als DDR nicht auf dem Weltmarkt kaufen.
Doch, schau in die verlinkten Threads. Die Stasi hatte ihre eigenen 
Abteilung, die regelmäßig nach Berlin (West) fuhr und dort die 
Elektronikläden abklapperte.

> DRAMs werden immer als Technologie-Vorreiter angesehen, die Strukturen
> sind extrem regelmäßig und die Schaltung kann jeder Studienabbrecher des
> Formats Claudia Roth entwickeln. Es war keine ungeheure Leistung sondern
> nur die Frage ob man das unbedingt möchte. Man wollte, aus den von mir
> oben angegebenen Gründen.

Die Gründe die dem Volke erzählt werden, sind nicht unbedingt die 
tatsächlichen Gründe.
Und das Zeichnen eines Layouts mag keine Kunst sein, der Betrieb und die 
Konstruktion der Lithographiemaschinen die das µm schaffen ist es schon. 
Insbesonders für ein Land in dem Schüler und Ingenieure noch mit dem 
Rechenstab ausgebildet worden.

> Blah.. Du kannst aufhören Holz in den Wald zu schleppen. Ich bin
> gelernter DDR Bürger und hatte in der Halbleiterbranche zu tun, ich weiß
> was es gab und was ging, sonst hätten sich die 8 Stück U61000C20 auch
> nicht bis in mein Bastelzimmer verirrt.

Danke, gleichfalls. (Ausnahme die U61000C20, die hatte ich nicht)

PS: Sorry fürs Offtopic, ich bin jetzt wirklich raus, das verlinken auf 
archivierte Diskussionen ist für mich genug, manche bleiben eben 
trotzdem 'beratungsresistent'.

Beitrag #6598496 wurde vom Autor gelöscht.
von Axel S. (a-za-z0-9)


Angehängte Dateien:

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Richard K. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Richard K. schrieb:
>>> Der 74246 würde (auf den ersten Blick) passen...
>>> Aber warum dann D146?
>>
>> Der D146 (und D147) entsprechen von der logischen Funktion her schon
>> dem 7446 bzw. 7447. Ganz einfach deswegen, weil es den 74246 erst später
>> gab. Daß sie in Details (hier der Darstellung der Ziffern) abweichen,
>> war wohl nur einer Laune des jeweiligen Entwicklers zuzuschreiben. Die
>> werdem den einfach besser gefallen haben.
>
> Naja, der D146 entspricht eben nicht dem 7446: Zwei Inputgrößen liefern
> nicht die gleichen Outputgrößen.

Wie gesagt, das ist hier nicht wesentlich.

> Aber für den Entwickler (heute wohl eher Bastler) ist es vielleicht
> wichtig, dass der D146 eher dem 74246 gleicht als dem 7446.

Ich sehe schon, ich konnte dich nicht überzeugen. Vielleicht ja damit: 
ich habe hier einen (seltenen?) D146 der im NSW-Stil gestempelt ist. Und 
zwar als 7446, nicht 74246.

Ab und zu wurde bei HFO mit der "westlichen" Typbezeichnung galabelt. 
Ich kann mich nur noch an einen anderen Fall erinnern, das war ein als 
"LS20" gestempelter DL020. K.A. ob diese Typen für den Export gedacht 
waren oder warum die so gestempelt sind.

Wenn du magst, kannst du den gern haben, für Vergleichszwecke. Und einen 
ganzen Satz HFO-Schätzchen noch dazu. Auch alte "Russen" habe ich noch. 
TTL, LS-TTL und auch CMOS.

von Richard K. (richi123)


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Ich gebe es ja zu, dass ich hier Haarspalterei betreibe. :) Will es 
damit auch gut sein lassen.
Deinen 7446 - D146 nehme ich aber gerne. Der macht sich neben dem D146 
sicher gut.

Wenn du noch besondere Teile hast, dann kannst du die gerne dazu packen, 
aber du musst Geduld mitbringen, das Lager ist voll... :)

von Pille (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Pille schrieb:
>> Fpgakuechle K. schrieb:
>
>> Ich habe keine Lust mich da durchzufräsen, aber 1Mbit DRAMs gehörten
>> damals nicht zu Consumer-Technik. (Wir reden hier von Zeiten vor dem
>> 386SX!)
>
> Naja, wenn du keine Lust zum Lesen hast, dann musste halt dumm resp.
> fake-informiert bleiben.
>
Weißt Du was? Du bist neunmalklug. Du zitierst eine Quelle aus der Du 
Dir was angelesen hast, und das ist garantiert die einzige Quelle die 
Wahrheiten enthält. Zeitzeugen verbreiten bei Dir Fakenews.
Nungut. Du sollst Recht haben, bittesehr, werde glücklich damit.

Pille

von Andre M. (andre1597)


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Pille schrieb:
> sonst hätten sich die 8 Stück U61000C20 auch
> nicht bis in mein Bastelzimmer verirrt

Könnten wir denn ein schönes Bild von einem diesem (Pracht - Stücken) 
haben? Freu

von Pille (Gast)


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Andre M. schrieb:
> Pille schrieb:
>> sonst hätten sich die 8 Stück U61000C20 auch
>> nicht bis in mein Bastelzimmer verirrt
>
> Könnten wir denn ein schönes Bild von einem diesem (Pracht - Stücken)
> haben? Freu

Die hatte ich schon Anfang der 90er an einen Kumpel verschenkt und der 
lebt indessen nicht mehr. Die Bilder findet man aber im Netz, Lila 
Keramik mit Gold-Deckel.
Ich habe irgendwo noch einen Einzelnen U60998, habe mich lange gefragt 
was das soll...aber dann rausgefunden. Das waren Rams für 
Druckerspeicher mit wenigen defekten Zellen, wenige defekte Zellen 
fallen beim Laserdrucker nicht auf (einzelnes Pixel) und auch andere 
Hersteller haben solchen teildefekten RAM noch
für Drucker verhökert.
Ich bin aber voriges Jahr umgezogen und habe immer noch volle 
Umzugskartons, frag mich nicht wo das Ding ist..

Pille

von Pille (Gast)


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hab gerade geguckt, suche mal mit Google nach U61000C mit der 
Bildersuche..ich glaube die haben da schon Fotos von mehr als 7 
Exemplaren :-)
Der U60998C ist auch dabei.

Pille

von Gerald B. (gerald_b)


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Interessant wäre auch mal ein Blick in den D345 bis 48 zu werfen. Das 
waren in I2L gefertigte 7-Segment Dekoder, pinkompartibel zum D146, 
allerdigs mit Konstantstromquellen und spezieller Auswertung der 
Pseudothetraeden. 2 Typen hatten A-F, die anderen beiden sind dem CA3161 
ähnlich.
2 hatten einen festen Ausgangsstrom, die anderen beiden konnte man 
regeln.

von Richard K. (richi123)


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Gerald B. schrieb:
> Interessant wäre auch mal ein Blick in den D345 bis 48 zu werfen. Das
> waren in I2L gefertigte 7-Segment Dekoder, pinkompartibel zum D146,
> allerdigs mit Konstantstromquellen und spezieller Auswertung der
> Pseudothetraeden. 2 Typen hatten A-F, die anderen beiden sind dem CA3161
> ähnlich.
> 2 hatten einen festen Ausgangsstrom, die anderen beiden konnte man
> regeln.


An manchen Stellen meines "Lagers" geht mir langsam der Überblick 
verloren. Vielleicht habe ich sogar schon Kandidaten aus der Reihe. Ich 
vermerke mir die Teile auf jeden Fall mal.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Gerald B. schrieb:
> Das waren in I2L gefertigte
Das war irgendwie schon guter Stoff, hats aber nie wirklich ins 
Massengeschäft geschafft. CMOS wurde so schnell so gut, auch bei kleinen 
Spannungen. Und damit I2L obsolet.

von Richard K. (richi123)


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Nach dem ispLSI1016 haben wir jetzt noch den ispLSI1024 von M. K. 
(matthias_k33):

https://www.richis-lab.de/logic03.htm

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Tolle Fotos und prima Erklärungen - vielen Dank dafür!

von Richard K. (richi123)


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Sehr gerne! :)

von Richard K. (richi123)


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Ich habe noch ein paar Controller-Peripherie-Bausteine. Die werde ich 
zukünftig hier sammeln:

https://www.richis-lab.de/chipset.htm

Heute habe ich da den Bus Controller M5L8288 von Mitsubishi hochgeladen:

https://www.richis-lab.de/chipset01.htm

von Richard K. (richi123)


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Hier hätten wir dann noch den ispLSI1048E von M. K. (matthias_k33):

https://www.richis-lab.de/logic04.htm

von Richard K. (richi123)


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Richard K. schrieb:
> Dann hätte ich hier einen D146, einen BCD/7-Segment-Wandler aus dem HFO:
>
> https://www.richis-lab.de/logic02.htm
>
> Auch nicht uninteressant...


Ich hatte auch noch einen D147, der im Vergleich zum D146 an den 
Ausgängen etwas weniger spannungsfest ist:

https://www.richis-lab.de/logic02.htm
(Bitte entsprechend nach unten scrollen.)

Wie zu erwarten war, handelt es sich um das gleiche Design. Vermutlich 
wurden die Teile nur entsprechend sortiert.

von Andreas S. (bastelmax)


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Brauchst Du noch ein D34x aus DDR Zeiten ?
Wenn ja, bitte Mail Adresse mitteilen - ich melde mich dann bei Dir.
Es gibt auch noch A/D Wandler - C520,C500,C502 und bei den Rest muss
erst nach schauen was noch vorhanden ist.

von Richard K. (richi123)


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Danke für das Angebot. Ich habe dir eine PN geschrieben.

von Richard K. (richi123)


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Heute habe ich nur eine Kleinigkeit, den 4Bit-Zähler K555IE7 (entspricht 
dem SN74LS193):

https://www.richis-lab.de/logic05.htm

von Ralf-Peter G. (ralfpeter)


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Hallo Richard,
super Arbeit, tolle Bilder.
kleine Anmerkung:
Neben fünf Kreuzen, die für fünf Masken stehen, befinden sich die 
Zeichen NE7, die Kernbezeichnung des Zählers.

sollte heissen:

Neben fünf Kreuzen, die für fünf Masken stehen, befinden sich die 
Zeichen IE7, die Kernbezeichnung des Zählers.

ist kyrillisch :)

Grüße
Ralf-Peter

von Richard K. (richi123)


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Hallo Ralf-Peter,

da hast du natürlich vollkommen Recht.
Danke für den Hinweis und die lobenden Worte. :)
Die Bezeichnung habe ich korrigiert.

Grüße,

Richard

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Wie immer tolle Einblicke!

Jetzt hab ich mal eine Frage: kennst du diesen Chip? Er ist aus einem 
Simatic C1-Modul und stammt von Siemens. Beschriftung vermutlich 
74067...

http://www.wolfgangrobel.de/museum/simatic.htm

Ich hab das Teil mal entkleidet und unter das Mikroskop gelegt.

von Richard K. (richi123)


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Danke Wolfgang!

Dein 74067 kommt mir leider nicht bekannt vor, sorry.
Auf dem Die findet sich aber auch kaum ein Anhaltspunkt.

von Korax K. (korax)


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Da Siemens selbst ICs hergestellt hat, kann das eine für die eigenen 
Anwendungen angepasste Variante eines Standarddesigns sein.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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@Richard:

Wäre sowas für dich interessant?
Beitrag "Re: AD41632 - was ist das?"

Oder macht das ganze nur Sinn wenn man weiss was drin steckt?
2 Stk habe ich behalten.

Schöne Arbeiten übrigends, Respekt.

von Richard K. (richi123)


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H.Joachim S. schrieb:
> @Richard:
>
> Wäre sowas für dich interessant?
> Beitrag "Re: AD41632 - was ist das?"
>
> Oder macht das ganze nur Sinn wenn man weiss was drin steckt?
> 2 Stk habe ich behalten.
>
> Schöne Arbeiten übrigends, Respekt.

Danke! :)

Bei den Analysen ist es natürlich einfacher, wenn man weiß um was es 
sich grundsätzlich handelt. Andererseits hat das Unbekannte natürlich 
auch seinen Reiz.
Also wenn du mir einen dieser Chips zukommen lässt werfe ich gerne einen 
Blick rein. Dann sind wir vielleicht alle ein bisschen schlauer.

von Richard K. (richi123)


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Heute habe ich mal wieder was aus der Logik-Sparte, einen IDT7472, einen 
J/K-Master-Slave-Flip-Flop der Firma RIZ (Radioindustrie Zagreb):

https://www.richis-lab.de/logic06.htm

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Schon interessant.
Wenn schonmal ein UND Gatter da ist, dan kann mans auch größer machen.

Scheint auch ausgestorben zu sein als 74HC72 (CMOS) gibts den nicht.

von Richard K. (richi123)


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Ich dachte es ist ganz interessant zu sehen, dass ein "UND-Gatter", das 
manch einer nur als Symbol kennt, tatsächlich eigentlich nur aus einem 
großen Transistor besteht.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Ja, bei echtem TTL geht das. In CMOS nicht mehr.
Sobald ein Emiiter noch low ist "saugt" er alles ab.
(Die ganz einfache Erklärung)

Ist auf Wiki eigentlich recht gut erklärt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Transistor-Transistor-Logik

: Bearbeitet durch User
von Richard K. (richi123)


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Klar, der übergroße Transistor ist nur die einfachste Umsetzung und 
natürlich hat ein vollständiges Gatter noch ein paar zusätzliche Teile, 
aber in der einfachsten Umsetzung...
Schon faszinierend!
Wobei das selbstverständlich Ansichtssache ist. :)

von Richard K. (richi123)


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V4001D, ein Vierfach-NOR aus dem Funkwerk Erfurt:

https://www.richis-lab.de/logic07.htm

von Richard K. (richi123)


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Und passend zum gestrigen V4001 hier noch ein V4001 aus dem Uhrenwerk 
Ruhla:

https://www.richis-lab.de/logic08.htm

von Gerald B. (gerald_b)


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Richard K. schrieb:
> Und passend zum gestrigen V4001

Hallo Richard, ich habe mal alte Literatur gewälzt und kann noch ein 
paar interessante Details beisteuern :)
Im Buch "Mikroelektronik für Praktiker - Daten Schaltungen Anwendungen"
von Schlenzig, Jung
1. Auflage, VEB Verlag Techmik 1985 Seite 289 ist so eine 
Schutzschaltung im Detail abgelichtet.
Ich hielt das in sofern für interessant, da du die Schutzschaltung nicht 
ganz auflösen konntest. Die Unterführung ist dann wohl der 
eingezeichnete Widerstand.
Ich habe die Doppelseite eingescannt und als pdf angehängt, leider 
gelang es mir nicht, die Seite dauerhaft gedreht abzuspeichern.

Auf Seite 290 wird dann auf den Unterscheid zwischen U und V-Serie 
eingegangen. Die V Serie hat einen erweiterten Temperaturbereich von -25 
bis 85°C, wärend die U-Serie nur für 0 - 70°C spezifiziert ist.
Das erklärt das U auf der Fotomaske ;-)

Ich vermute, das das Layout zunächst in Erfurt erstellt wurde und später 
die Fertigung nach Ruhla ausgelagert wurde, um in Erfurt Kapazitäten für 
höher integrierte ICs, wie EPROMs und Microkontroller freizubekommen.
Die Fab in Erfurt existiert immer noch und gehört inzwischen zu X-FAB.

von Richard K. (richi123)


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Hallo Gerald,

danke für den Scan und den Hinweis zum Unterschied zwischen U und V. Ich 
habe die Informationen gleich eingearbeitet.

Zur Fertigungstiefe des Uhrenwerks Ruhla: Mir wurde mittlerweile schon 
öfter erklärt, dass in Ruhla nur der "Zyklus 2" umgesetzt wurde, d.h. in 
Ruhla kamen nur fertige Wafer an, die dann vereinzelt und in die Gehäuse 
integriert wurden. Die Fertigung der Wafer erfolgte mit ziemlicher 
Sicherheit in Erfurt.

Viele Grüße,

Richard

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Das ist so richtig, in Ruhla gab's in der Beziehung nichts 
interessantes.

Die Chipdesigner machten ja öfters kleine Spässchen. Beim ZFTM Dresden 
gab es ungefähr 1982/83 ziemliche Aufregung über die 
Metallisierungsmaske des Herzschrittmacherschaltkreises, weiss leider 
nicht mehr wie der hiess. Da war ein Totenkopf drauf. Könnte man 
eigentlich als schwarzen Humor durchgehen lassen, wurde aber ziemlich 
viel interne Propaganda drum gemacht. Wäre ja witzig wenn den noch einer 
auftreiben könnte.

von Richard K. (richi123)


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Danke für die Bestätigung!

Diese Siliziumkunstwerke sind manchmal lustig, manchmal interessant, 
aber ein Totenkopf auf einem Herzschrittmacherschaltkreis ist schon sehr 
speziell. :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerald B. schrieb:
> Die V Serie hat einen erweiterten Temperaturbereich von -25 bis 85°C,
> wärend die U-Serie nur für 0 - 70°C spezifiziert ist.

M.W. war die 4000er Serie initial als U-Serie gedacht, aber es zeigte 
sich dann, dass die Produktion gut genug war, um schlicht und ergreifend 
alles für den erweiterten Temperaturbereich zu qualifizieren, sodass 
zumindest die reinen Logikgatter real nie als U40xx verkauft worden 
sind.

Allerdings gab es (mindestens) den U40511. Der wäre übrigens auch 
interessant, da er sich vom internationalen Vorbild 4511 unterscheidet. 
Richi, falls du noch keinen hast, da finde ich sicher noch einen.

von Gerald B. (gerald_b)


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Jörg W. schrieb:
> Allerdings gab es (mindestens) den U40511. Der wäre übrigens auch
> interessant, da er sich vom internationalen Vorbild 4511 unterscheidet.

Ich habe gerade mal geguckt, meine sind V40511 :-)
Der 40511 hat hexadezimale Darstellung der Pseudotetraeden, was der 
internationale 4511 nicht hat.

von Richard K. (richi123)


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Es gäbe noch so viel zu tun. :)
Muss hier aber erst mal aufräumen...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerald B. schrieb:
> Ich habe gerade mal geguckt, meine sind V40511 :-)

Offenbar gab es sie dann sowohl als U als auch als V – während die 
"08/15-Logik" nur als V verkauft worden ist.

@Richi, wenn du mal wieder Platz hast ;-), ich habe hier noch einen 
Uhren-IC U124D (mit dem roten Punkt wohl eher "S124D", also ein 
"Bastler-Typ", mit altem "AMD"-Logo) und einen U192D mit schönem altem 
FWE-Logo. Das Web meint, das sei ein BCD-7-Segment-Decoder in 
Hochvolt-Technik – in "freier Wildbahn" ist der mir nie untergekommen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Richard K. (richi123)


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Ich melde mich sobald es etwas übersichtlicher wird hier, dann schaue 
ich mir die Bauteile gerne an!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Jörg W. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> Ich habe gerade mal geguckt, meine sind V40511 :-)
>
> Offenbar gab es sie dann sowohl als U als auch als V – während die
> "08/15-Logik" nur als V verkauft worden ist.

Von welchem Hersteller ist das Logo auf dem U40511? Teltow?

Ich habe gerade selber mal geschaut. 40511 habe ich als U mit dem 
gleichen Logo wie deiner aber auch als V mit diesem Logo. Und als V vom 
FWE. Ebenfalls als U habe ich den 40098 von ZFTM/ZMD. Und auch da wieder 
als V von Erfurt. Überhaupt sind die meisten 4000er in meiner Sammlung 
vom FWE. Und dann mit dem "Mickimaus" Logo :)

von Korax K. (korax)


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Jörg W. schrieb:
> Das Web meint, das sei ein BCD-7-Segment-Decoder in Hochvolt-Technik –
> in "freier Wildbahn" ist der mir nie untergekommen.

Der steckte in Fernsehern und steuerte eine 1 1/2 Stellige VQE an. 1…16 
statt 0…F. Programmwahlanzeige.

: Bearbeitet durch User
von Joerg F. (felge1966)


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Jörg W. schrieb:
> U192D

Der war teilweise in Colortron Fernsehern zur Kanalanzeige drin

Gruß Jörg

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Axel S. schrieb:
> Von welchem Hersteller ist das Logo auf dem U40511? Teltow?

ZFTM

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Korax K. schrieb:
> Der steckte in Fernsehern und steuerte eine 1 1/2 Stellige VQE an. 1…16
> statt 0…F.

Interessant, hatte ich nicht mehr auf'm Schirm.

Hat dann vermutlich kein westliches Äquivalent.

von Olaf (Gast)


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> Hat dann vermutlich kein westliches Äquivalent.

Mich wundert ja das man mehr als 1 bis 3 anzeigen musste, oder hatte
man in der DDR mehr wie 9 Programme? :-)

Olaf

von Korax K. (korax)


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Olaf schrieb:
> Mich wundert ja das man mehr als 1 bis 3 anzeigen musste

Bei mir in TH haben 5 gereicht. Die DDR hat eben in die Zukunft 
geblickt, auch waren in den Plattenbauten Telefonkabel für jede Wohnung 
vorhanden. Man gab die Hoffnung nicht auf ;o)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Jörg W. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Von welchem Hersteller ist das Logo auf dem U40511? Teltow?
>
> ZFTM

Aha. Ich dachte, das wäre das mit dem D für Dresden, was wie ein prä-DIN 
AND(?) Gatter aussieht. Wann haben sie das geändert? Mit der Umbenennung 
von ZMD in ZFTM?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Axel S. schrieb:
> Mit der Umbenennung von ZMD in ZFTM?

Andersrum, erst ZFTM, dann ZMD.

Ich glaube, das ZMD hat das auch noch benutzt, erst nach der Wende haben 
sie dann schlicht "ZMD" drauf geschrieben. Vermutlich hat das ZFTM auch 
noch eine Weile das D-Logo (welches m.W. noch von der "Arbeitsstelle für 
Molekularelektronik"-AMD stammte) benutzt. Könnte man vielleicht anhand 
der Datumscodes auf den gezeigten Bauteilen einkreisen, aber da bin ich 
gerade zu faul nachzulesen, wie die strukturiert waren.

In meinem CP/M-Rechner finden sich jedenfalls noch "U264C" mit diesem 
Logo (und welche ganz ohne Aufdruck ;-). Erst vor der offiziellen 
Vermarktung wurden sie dann in "U2164" umbennant (und als billiges 
D-Gehäuse ausgeliefert), um dem internationalen Schlüssel zu 
entsprechen.

Vielleicht ist der Übergang von diesem D-Logo zu diesem "Blitz" auch 
tatsächlich zeitgleich mit der Umbenennung von ZFTM in ZMD erfolgt. Ist 
alles schon lange her, und ich hatte damals nur als Student indirekt mit 
denen zu tun.

: Bearbeitet durch Moderator
von Richard K. (richi123)


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Hier findet sich ein DL020D, ein 74LS20 aus dem HFO:

https://www.richis-lab.de/logic09.htm

Bauteil kam von Jörg R. (solar77).

von Richard K. (richi123)


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Fairchild 9300, ein 4Bit-Schieberegister:

https://www.richis-lab.de/logic10.htm

von Richard K. (richi123)


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Richard K. schrieb:
> Fairchild 9300, ein 4Bit-Schieberegister:
>
> https://www.richis-lab.de/logic10.htm

Ich habe den Fairchild 9300 nicht ausreichend gewürdigt. Das war ja mal 
große Konkurrenz zur 74-Reihe. Daher ein kleines Update:

https://www.richis-lab.de/logic10.htm

von Richard K. (richi123)


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К155ЛA3 / K155LA3, ein sowjetischer Logikbaustein mit vier 
2-Input-NAND-Gattern:

https://www.richis-lab.de/logic11.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Richard K. schrieb:
> К155ЛA3 / K155LA3, ein sowjetischer Logikbaustein mit vier
> 2-Input-NAND-Gattern:

Die "3 Zeichen" neben dem Bondpad deutete ich übrigens noch vor dem 
Lesen deiner Anmerkung recht eindeutig als "ЛA3" (halt innerhalb der 
Restriktionen, die die Strukturgröße so mit sich bringt).

Ganz unten hast du einen Tippfehler und "PA3" geschrieben.

von Richard K. (richi123)


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Jörg W. schrieb:
> Richard K. schrieb:
>> К155ЛA3 / K155LA3, ein sowjetischer Logikbaustein mit vier
>> 2-Input-NAND-Gattern:
>
> Die "3 Zeichen" neben dem Bondpad deutete ich übrigens noch vor dem
> Lesen deiner Anmerkung recht eindeutig als "ЛA3" (halt innerhalb der
> Restriktionen, die die Strukturgröße so mit sich bringt).
>
> Ganz unten hast du einen Tippfehler und "PA3" geschrieben.


Hm, besonders klar erkennbar ist das nicht, aber es wäre logisch und wie 
du schon sagst erlaubt der Prozess nicht die schönste Kalligrafie.

Danke für den Hinweis!

von Richard K. (richi123)


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Heute nur ein kleines Update beim K155LA3:

https://www.richis-lab.de/logic11.htm

von Richard K. (richi123)


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D172, ein J/K-Master-Slave-Flip-Flop:

https://www.richis-lab.de/logic12.htm

von Peter D. (peda)


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Die Besonderheit beim D172 ist, daß es ein echter Master-Slave-FF ist. 
Der Master kann also während der gesamten High-Zeit des Clock kippen. 
Das macht ihn störempfindlicher, daher haben sich für alle anderen 
JK-FFs (z.B. 74LS112) die flankengetriggerten durchgesetzt. Auch spart 
das Transistoren ein.

von Richard K. (richi123)


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Ahja, interessant!

von Christoph Z. (rayelec)


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Hallo Richard,

soweit mir bekannt, wurden bei den offiziell aus der UdSSR expotierten 
ICs jeweils die Herstellerlogos weggelassen.
Dein K155LA3 stammt sehr wahrscheinlich von Integral aus Minsk. Das war 
der grösste Produzent von zur 74xx kompatiblen ICs. Der verwendete Font 
war ebenfalls typisch für Integral.
Hier: http://www.155la3.ru/k155.htm ist ein K155ID3 von Integral aus der 
selben Zeit zu sehen, ebenfalls im dunkelbraunen Gehäuse und inkl. Logo.

LG Christoph

: Bearbeitet durch User
von Richard K. (richi123)


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Hallo Christoph,

danke für den Hinweis.
Bei den sowjetischen ICs bin ich immer sehr vorsichtig mit Vermutungen 
zu möglichen Herstellern. Gefühlt gab es dort tausend Hersteller, die 
sich alles geteilt haben. :)

Viele Grüße,

Richard

von Christoph Z. (rayelec)


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Hallo Richard,

ja, es gab auf den ersten Blick viele Hersteller. Meine (subjektive) 
Erfahrung mit sowjetischer Elektronik hinterliess aber den Eindruck, 
dass sehr viele der  TTL(155) LS- (555) oder ALS-TTL (1533) von Integral 
waren. Mezon aus Chisinau und Azon aus Baku waren auch noch recht 
häufig, wobei ich bei beiden nicht weiss, ob sie eine eigene Fab hatten. 
Geschätzt an vierter Stelle war ev. Svetlana, mit stark abnehmender 
Tendenz gegen Ende der Sowjetunion. Dann gab es noch viele Hersteller, 
die z.T. einzelne Typen exklusiv mit ihrem Logo vertrieben (z.B. Mion 
und Billur aus Georgien und Armenien). Das gegenseitige 
Belieferungssystem dahinter hat wohl nicht mal das Planungsministerium 
in Moskau ganz verstanden. Auf der Seite 155la3.ru gibt es x Beispiele 
von IC-Beschriftungen, welche nicht der Norm entsprechen.

LG Christph

von Richard K. (richi123)


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Ich sag ja, die sowjetischen Halbleiterhersteller sind eine Wissenschaft 
für sich. :) Noch viel mehr, wenn man selbst nur wenig Hintergrundwissen 
bei dem Thema hat.

Dann kommt noch dazu, dass man im Netz meist nicht so viele 
Informationen findet wie bei den "westlichen" Herstellern. Ganz witzig 
wird es dann meist, wenn man Google die russischen Seiten übersetzen 
lässt. :)

von Pieter (Gast)


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moin,

>>Mich wundert ja das man mehr als 1 bis 3 anzeigen musste, oder hatte
>>man in der DDR mehr wie 9 Programme? :-)

Im Rostocker Neubau/Plattenbau wurde ab ca. 1980 über den Kabelanschluss 
5 Fernsehprogramme ( DDR1, DDR2, ARD, ZDF, N3 ) eingespeist.

VG
Pieter

von Korax K. (korax)


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Durch Antenne wurde auch Westfernsehen empfangen. Thüringen/Westsachsen: 
1., 2. ARD, ZDF und BR (Sender „Ochsenkopf“) Es gab nur in Ostsachsen 
und Ost-MV „Täler der Ahnungslosen“.

von Richard K. (richi123)


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DL003, ein Baustein mit vier NAND-Gattern, der dem DL020 sehr ähnlich 
ist:

https://www.richis-lab.de/logic13.htm

von Richard K. (richi123)


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Hier noch etwas Standard-Logik, der SN7400 (4* 2-Input NAND):

https://www.richis-lab.de/logic14.htm

von Bernd (Gast)


Angehängte Dateien:

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Richard K. schrieb:
> Hier noch etwas Standard-Logik,
Hübsch übersichtlich.

Ich bin über das Titelbild der Funktechnik 1/1974 gestolpert. Hast Du 
vielleicht eine Idee, welcher Chip dort gerade entworfen wird?

von Richard K. (richi123)


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Das ist auf jeden Fall etwas digitales.

Aus dem Stand kommt mir das Muster nicht bekannt vor.

Links neben dem Kopf ist eine Beschriftung, die kann ich aber nicht ganz 
entziffern. Könnte das eine Bauteilbezeichnung sein?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Richard K. schrieb:
> Links neben dem Kopf ist eine Beschriftung, die kann ich aber nicht ganz
> entziffern.

Ich denke, die beschreibt nur die beiden power rails. Auf der unteren 
lese ich "V15", was auf HV-PMOS deuten würde (die andere vielleicht 
"V00"?). Die Technologie hat nicht überlebt, insofern wird man auch kaum 
noch Infos zu dem damaligen ICs finden. Der i4004 war in dieser 
Technlogie gefertigt, aber der dürfte komplexer gewesen sein als das auf 
dem Foto.

https://de.wikipedia.org/wiki/PMOS

von Richard K. (richi123)


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Ahja, gut möglich, dass hier die Powerrails beschriftet wurden.

Wer weiß, vielleicht fällt uns ja noch ein Chip vor die Füße, der diesem 
Design gleicht...

von Richard K. (richi123)


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Nochmal etwas Standard-Logik von Texas Instruments, der SN7402 (4* NOR):

https://www.richis-lab.de/logic15.htm

von Richard K. (richi123)


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Passend dazu ein SN7404, ein 6-fach-Inverter:

https://www.richis-lab.de/logic16.htm

von Richard K. (richi123)


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SN7474, zwei Flip-Flops:

https://www.richis-lab.de/logic17.htm

von Richard K. (richi123)


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von Richard K. (richi123)


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Eine weiterer 9000-Logikbaustein, der Fairchild 9334, ein 8Bit-Latch:

https://www.richis-lab.de/logic19.htm

von Richard K. (richi123)


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DS8205, ein 1 aus 8 Binärdecoder:

https://www.richis-lab.de/logic20.htm

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ach je, das waren Zeiten....
Die Dinger waren wie Goldstaub, immer Mangelware. Ziemlich schnell für 
damalige Verhältnisse.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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H.Joachim S. schrieb:
> Ach je, das waren Zeiten....
> Die Dinger waren wie Goldstaub, immer Mangelware.

Ach echt? In Dresden gab es die oft. Zwar meist als Bastlerqualität 
(P8205? oder S1?) aber dennoch.

> Ziemlich schnell für damalige Verhältnisse.

Ja. Gern als Chip-Select Decoder in U880 Rechnern verbaut. Der Speed 
hatte allerdings seinen Preis - die Dinger heizen wie Sau.

von Richard K. (richi123)


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Motorola MC14094B, ein 8Bit-Schieberegister:

https://www.richis-lab.de/logic21.htm

von Richard K. (richi123)


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Hier haben wir einen weiteren BCD/7-Segment-Wandler, dieses Mal aber mit 
Konstantstromausgängen. Es handelt sich um den CA3161 von RCA:

https://www.richis-lab.de/logic22.htm

Gespendet von Jörg R. (solar77)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Richard K. schrieb:
> Hier haben wir einen weiteren BCD/7-Segment-Wandler, dieses Mal aber mit
> Konstantstromausgängen. Es handelt sich um den CA3161 von RCA

Das DDR-Analogon D345/347 war in I²L Technologie hergestellt, was eine 
vergleichsweise langsame aber dafür stromsparende Schaltungtechnik war.
Der CA3161 auch? Ein Vergleich wäre interessant.

Cool finde ich die interne Struktur. Geradezu lehrbuchmäßig erst ein 
Decoder von binär zu 1-aus-N und dann ein Coder auf 7-Segment. Damit war 
für den Wechsel zu einer anderen Belegung für die Pseudo-Tetraden 
(D346/348 mit Hexadezimal-Darstellung) einfach nur eine andere 
Metall-Lage erforderlich.

Die DDR-Äquivalenztypen gab es wahlweise mit festem oder mit 
einstellbarem Strom. Deswegen insgesamt 4 Typen D345..348.

von Richard K. (richi123)


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Axel S. schrieb:
> Das DDR-Analogon D345/347 war in I²L Technologie hergestellt, was eine
> vergleichsweise langsame aber dafür stromsparende Schaltungtechnik war.
> Der CA3161 auch? Ein Vergleich wäre interessant.

Ich habe deinen Beitrag hier irgendwie übersehen. Zur Strafe musste ich 
jetzt tagelang darüber grübeln wie diese Verschaltung funktioniert. Ich 
war mit meiner bisherigen Erklärung noch nicht zufrieden. Mittlerweile 
bin ich darauf gekommen, dass es sich im Integrated Injection Logic, I2L 
handelt!

Ich habe eine entsprechende Erklärung und Analyse eingefügt und den 
ganzen Artikel noch etwas aktualisiert:

https://www.richis-lab.de/logic22.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Richard K. schrieb:
> Mittlerweile bin ich darauf gekommen, dass es sich im Integrated
> Injection Logic, I2L handelt!

Cool! Hast du eigentlich schon einen D346 als Vergleich? Sonst spende 
ich dir einen.

von Richard K. (richi123)


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Jörg W. schrieb:
> Richard K. schrieb:
>> Mittlerweile bin ich darauf gekommen, dass es sich im Integrated
>> Injection Logic, I2L handelt!
>
> Cool! Hast du eigentlich schon einen D346 als Vergleich? Sonst spende
> ich dir einen.

Musste kurz nachschauen.
Ja, der D346 ist schon hier.
Danke!

von Richard K. (richi123)


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Hier haben wir etwas interessantes, ein DL074 bzw. PL074, der aber auf 
einem DL193 basiert:

https://www.richis-lab.de/logic23.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Richard K. schrieb:
> DL074 bzw. PL074, der aber auf einem DL193 basiert

Interessant, danke!

von Richard K. (richi123)


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Jörg W. schrieb:
> Richard K. schrieb:
>> DL074 bzw. PL074, der aber auf einem DL193 basiert
>
> Interessant, danke!

Gerne! :)

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Das ist ja mal interessant, habe ich noch nie gehört.
Gibt es dafür auch andere Beispiele? Wurde sowas nur in der DDR gemacht?

Interessant wäre mal die Stromaufnahme des DL074, habe dafür kein 
Datenblatt gefunden.

von Richard K. (richi123)


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Ich kenne nur die grundsätzliche Problematik. Es war ein spezielles 
Problem der DDR-Halbleiterindustrie, die sehr abgeschottet war und alle 
benötigen Bauteile selbst herstellen wollte/musste. Dafür war die 
DDR-Halbleiterindustrie aber eigentlich zu klein.

Das war anscheinend auch ein Grund, warum man sowohl im digitalen als 
auch im analogen Bereich auf universelle Schaltkreise wie zum Beispiel 
den IA60 gesetzt hat:
https://www.richis-lab.de/KA601.htm

Ich weiß allerdings, dass es den DL074 auch mit einem eigenen Design 
gab. Es wurden also nicht alle DL074 aus DL193 generiert. Vielleicht hat 
sich das mit der Zeit geändert...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Richard K. schrieb:
> Ich weiß allerdings, dass es den DL074 auch mit einem eigenen Design
> gab.

Gerade bei so einfachem Kram wundert mich das auch sehr. Aber vielleicht 
war der 74LS193 einfach aufgrund irgendeines "Bedarfsträgers" 
priorisiert und daher schon fertig, sodass man die Gelegeneit genutzt 
hatte, gleich den 74LS74 mit zu erschlagen.

Beide ICs gab's ja als Standard-TTL schon lange vorher. (Den 7493A 
selbst dagegen in der DDR nicht, nur aus Tesla-Produktion, aber der 
74193 war "schon immer" da.)

von Richard K. (richi123)


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Hm, vielleicht muss ich das doch noch korrigieren. Mir ist gerade erst 
aufgefallen, dass der PL074 sechszehn Pins hat, wie auch ein DL193. Der 
DL074 hat aber vierzehn! Ich kann mir nicht vorstellen, dass man damals 
ein unterschiedliches Pinning in Kauf genommen hat, nicht mal bei einem 
Bastlertyp.
Vielleicht doch nur ein Fehldruck...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Richard K. schrieb:
> Hm, vielleicht muss ich das doch noch korrigieren. Mir ist gerade erst
> aufgefallen, dass der PL074 sechszehn Pins hat, wie auch ein DL193. Der
> DL074 hat aber vierzehn! Ich kann mir nicht vorstellen, dass man damals
> ein unterschiedliches Pinning in Kauf genommen hat, nicht mal bei einem
> Bastlertyp.
> Vielleicht doch nur ein Fehldruck...

Würde ich auch vermuten. Dann war in dem Gehäuse wohl doch ein DL193. 
Die fehlenden Durchkontaktierungen in der Top-Metalllage wären dann wohl 
durch die Unterschiede DL192 <=> DL193 zu erklären. Denn die beiden sind 
so ähnlich, daß man wirklich nur Unterschiede in der Maske erwarten 
würde.

Der DL074 enthält ja auch zwei D-Flipflops, während der DL192/193 aus 
JK-Flipflops aufgebaut ist. Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß der 
DL074 als Variante aus dem gleichen Chip darstellbar wäre.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Richard K. schrieb:
> Vielleicht doch nur ein Fehldruck...

Dürfte beim Anwender sehr viel Frust verursacht haben. :-/

von Richard K. (richi123)


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Ja, so ist das wohl.

Ich werde das später korrigieren.

Es bestätigt sich mal wieder, dass man manchmal nur das sieht was man 
gerne sehen würde.

von Richard K. (richi123)


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Jörg W. schrieb:
> Richard K. schrieb:
>> Vielleicht doch nur ein Fehldruck...
>
> Dürfte beim Anwender sehr viel Frust verursacht haben. :-/

Immerhin sollte es schnell auffallen, dass man zwei Pins zuviel hat. :)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Jörg W. schrieb:
> Richard K. schrieb:
>> Vielleicht doch nur ein Fehldruck...
>
> Dürfte beim Anwender sehr viel Frust verursacht haben. :-/

Immerhin hat er mit diesem PL074 nicht nur 2 Pins, sondern auch sehr 
viel Funktionalität mehr bekommen ... :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Axel S. schrieb:
> Immerhin hat er mit diesem PL074 nicht nur 2 Pins, sondern auch sehr
> viel Funktionalität mehr bekommen ... :)

Aber diese ohne Richies Hilfe aus der Blackbox zu erraten dürfte nicht 
so ganz einfach gewesen sein. ;-)

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Richard K. schrieb:
> Vielleicht doch nur ein Fehldruck...

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, kam vor. P192 mit nur 14 
Pins, entpuppten sich als 195er was mir zumindest damals sehr recht war.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Axel S. schrieb:
> Immerhin hat er mit diesem PL074 nicht nur 2 Pins, sondern auch sehr
> viel Funktionalität mehr bekommen ... :)

Hatte mir als Schüler mal einige R211 gekauft, mich dann zuhause über 
die nicht vorhandenen Kühlfahnen gewundert. Die Beinchen waren auch 
nicht miteinander verbunden, wie bei späteren Exemplaren dieses Typs.
Nach einigem Experimentieren stellten die sich dann als D195 heraus.
Dann wurde aus dem Verstärker eben ein Lauflicht...

von Maxim B. (max182)


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Mw E. schrieb:
> Scheint auch ausgestorben zu sein als 74HC72 (CMOS) gibts den nicht.

Dafür gibt es SN74HCS72 bei Mouser. Aber nicht als DIP.

von Richard K. (richi123)


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von Richard K. (richi123)


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Ich habe die DL-Logik-Bausteine aktualisiert und ergänzt.

Für den DL003 (4*2-IN-NAND) gibt es ein Update:
https://www.richis-lab.de/logic13.htm

Den DL008 (4*2-IN-AND) habe ich neu hinzugefügt:
https://www.richis-lab.de/logic25.htm

Für den DL020 (2*4-IN-NAND) gibt es ebenfalls ein Update:
https://www.richis-lab.de/logic09.htm

Es empfiehlt sich die Texte in dieser Reihenfolge zu lesen.

Alle drei Gatter basieren auf einem Basis-Design, dessen Funktion über 
die Metalllage variiert wird.

Obwohl die Gatter sehr ähnlich wären, finden sich einige interessante 
Unterschiede:
Dem DL003 fehlt der Highside-Treiber am Ausgang, obwohl die Elemente auf 
dem Die vorhanden wären.
Der DL020 hat einen zusätzlichen Basis-Emitter-Widerstand erhalten. Den 
Strukturen auf dem Basis-Design nach zu schließen, war dieser nicht von 
Anfang an eingeplant.

von Rick (rick)


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Richard K. schrieb:
> Dem DL003 fehlt der Highside-Treiber am Ausgang, obwohl die Elemente auf
> dem Die vorhanden wären.
Der DL003 ist ja auch die Open-Collector-Variante des DL000 (4fach 
NAND). Der wurde gern genommen um damit ein wired-or aufzubauen. Ein 
Pull-up genügt...

von Richard K. (richi123)


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Ah, stimmt, so macht das gleich viel mehr Sinn! Steht ja auch im 
Datenblatt. :)
Danke für den Hinweis!

...ich glaube den Denkfehler hatte ich sogar vor längerer Zeit schon 
einmal gemacht...

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Richard K. schrieb:
> Den Strukturen auf dem Basis-Design nach zu schließen, war dieser nicht
> von Anfang an eingeplant.

Eigentlich schade: die 74LS-Serie des HFO kam ja recht spät, insofern 
müssten die Leute, die das designt haben, noch am Leben sein. Wäre 
interessant, solche Details mal "aus erster Hand" zu erfahren.

von Richard K. (richi123)


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Ein paar interessante Kontakte aus der DDR-Halbleiterindustrie konnte 
ich schon gewinnen, aber aus dem Bereich Logik-Gatter habe ich 
tatsächlich noch niemanden. Na mal sehen, vielleicht ergibt sich da noch 
etwas.

von Richard K. (richi123)


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Aus dem Bereich Logik hätten wir hier mal wieder etwas, einen V40098 aus 
dem Funkwerk Erfurt, einen 6-fach Treiber:

https://www.richis-lab.de/logic26.htm

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wieviel Inverter sind da intern in Reihe geschaltet?

von Clemens L. (c_l)


Angehängte Dateien:

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Abdul K. schrieb:
> Wieviel Inverter sind da intern in Reihe geschaltet?

Nexperia zeigt das üblicherweise. Aber im Datenblatt des HEF40098B ist 
der Ausgangspuffer wegabstrahiert.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Danke.

von Richard K. (richi123)


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Das Layout ist ja etwas unübersichtlich, aber ich hätte auch gesagt, 
dass das drei Inverterstufen sind.

von Richard K. (richi123)


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Hiermit starte ich zu Weihnachten einen Dreiteiler. Es geht um einen 
Standardzellen-ASIC, den U1525FC007 aus dem Zentrum für Mikroelektronik 
Dresden:

https://www.richis-lab.de/logic27.htm

Der hat mich die letzten Wochen etwas beschäftigt...

von H. H. (Gast)


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Richard K. schrieb:
> Hiermit starte ich zu Weihnachten einen Dreiteiler.

Früher gabs immer Vierteiler, im ZDF.

von Richard K. (richi123)


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H. H. schrieb:
> Richard K. schrieb:
>> Hiermit starte ich zu Weihnachten einen Dreiteiler.
>
> Früher gabs immer Vierteiler, im ZDF.

Mit euch als Publikum kann ich die Story natürlich etwas mehr eindampfen 
und komme daher mit drei Teilen aus. :)

von Martin S. (mmaddin)


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Richard K. schrieb:
> Mit euch als Publikum

Danke für die tollen Bilder und den interessanten Beitrag. Habe ich mir 
gestern Abend mit Freude angesehen. Das war schon ein tolle Zeit in den 
Achtzigern mit dieser Technik. Alles aus dem vollen gefräst, so auch in 
diesem Chip.

H. H. schrieb:
> Früher gabs immer Vierteiler, im ZDF.

Ich finde eher Zweiteiler interessant :-) auch um sie zu verschenken, 
beispielsweise. :-) In dem Sinne...

von Richard K. (richi123)


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Gerne!

Man hatte damals mit technologischen Herausforderung zu kämpfen und 
musste viel Energie und Forschungsaufwand investieren. Aber im Vergleich 
zu dem was man heute so veranstaltet war das doch recht primitiv. :)

von Richard K. (richi123)


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So, bevor es richtig weitergeht, habe ich noch ein kleines Update 
eingespielt:

Masse ist auf den Bilder jetzt unten und Vdd ist oben, das lässt sich 
doch deutlich leichter verstehen.

Außerdem habe ich ein Bild zum Vergleich des Layouts mit dem 
CSGT2/N-Standard eingefügt.

https://www.richis-lab.de/logic27.htm

von Richard K. (richi123)


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Es geht weiter mit dem Standardzellen-ASIC U1525FC007.
Im Teil 2 findet ihr alle verwendeten Standardzellen:

https://www.richis-lab.de/logic28.htm

...es wird übrigens ein Vierteiler werden... :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Im vierten Teil dann die VHDL-Beschreibung? ;-)

von Richard K. (richi123)


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Fast, es wird ein KiCad-Schaltplan sein (auf Gatterebene). Damit kann 
man zwar nicht direkt eine Logik bauen, aber man bekommt eine bessere 
Übersicht.

von Richard K. (richi123)


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Und hier findet ihr nun den Teil 3 der U1525-FC007 Dokumentation:

https://www.richis-lab.de/logic29.htm

von Richard K. (richi123)


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Hier haben wir nun den vierten und letzten Teil der 
U1525FC007-Dokumentation:

https://www.richis-lab.de/logic30.htm

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Welche Oberflächenbeschichtung haben eigentlich die Bondbereiche? Ist 
das ne Art Verzinnung und theoretisch lötbar?
Sicher steht es irgendwo innerhalb der 7000 Beiträge all dieser Threads, 
aber wer will schon zu so ner einfachen Frage 3h suchen...
Frage deshalb, weil ich einen Wafer mit recht großen Leistungsbauteilen 
habe, die man durchaus handhaben, und z.B. reflow verarbeiten könnte. 
Die dann kaum vorhandene Kühlung müsste man natürlich beachten, klar...

Übrigens sind Richards Veröffentlichungen derart ausgereift und 
interessant, daß sie oben angeheftet gehören! Habe z.B. den passenderen 
Thread mit den Leistungstransistoren auf die Schnelle gar nicht 
gefunden.

von Richard K. (richi123)


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Üblicherweise sind die Bondfläche aus Aluminium. Das Thema hatten wir 
glaube ich noch nicht.
Theoretisch sollte das Löten auf den Bondflächen also möglich sein, 
praktisch dürfte es schwierig werden die Oxidschicht zu entfernen.

Danke für die lobenden Worte!
Keine Ahnung was das Mikrocontroller.net-Forum so hergibt. Eine 
prominente Platzierung würde mich natürlich freuen. :)

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Vielen Dank!

Alu ist allerdings das letzte Metall, das ich erhofft hatte...schlimmer 
wäre eigentlich nur noch Titan gewesen, das kann man ohne Galvanik 
praktisch überhaupt nicht löten.
Zwar gibt es inzwischen kapillarwirksames Alulot ohne Reiben, aber das 
ist schon recht speziell und gibt es bestimmt nicht als Lötpaste. Und 
vorher die winzigen Flächen händisch benetzen, das würde dann doch zu 
fummelig...
Dazu käme, daß Flussmittel für Alu wirklich ziemlich aggressiv sind, das 
würde dem Chip sicher kaum gefallen. Also es bleibt dann wohl bei der 
Idee, schade...

Richard K. schrieb:
> Keine Ahnung was das Mikrocontroller.net-Forum so hergibt.

Das macht Andreas mit den "Kunstwerke"-Threads schon immer. Also möglich 
wäre das auf jeden Fall. Gerade neue Nutzer bzw. Gäste bekämen dann auf 
MC.net mal was wirklich Interessantes zu sehen, nicht die immergleiche, 
asoziale Schlammschlacht...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uwe S. schrieb:
> Alu ist allerdings das letzte Metall, das ich erhofft hatte

Es gibt halt einen Grund, warum man dort bondet und nicht lötet.

Btw., besser lötbare Metalle will man auch nicht haben, denn die würden 
auch besser überall hin diffundieren. Außerdem wären sie bei deinen 
Lötversuchen 1-fix-3 im Lot aufgelöst und weg …

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Hey, man scheint den Thread schon oben angeheftet zu haben, danke! Jetzt 
nur noch die Anderen finden, es waren ja nach und nach doch so einige...

von Richard K. (richi123)


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Nun daran soll es nicht scheitern!

Logik-Bauelemente
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Operationsverstärker
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Beitrag "NE555-Analysen"

Threads, die etwas eingeschlafen sind:

Beschleunigungssensoren
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DLP
Beitrag "DLP-Chip - Die-Bilder"

LTZ1000
Beitrag "LTZ1000 - Die-Bilder"


Das sind wahrscheinlich etwas viele Threads zum anheften. Vielleicht 
sollte man einen neuen Beitrag erstellen, der als Linksammler dient und 
der dann angeheftet werden kann.

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