Forum: PC Hard- und Software Linux wird nicht wirklich akzeptiert, woran liegt das ?


von Sheeva P. (sheevaplug)


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Nop schrieb:
> Oh, als nächstes kommen Flatpak und Docker, was den Distro-Ansatz
> noch mehr demontiert.

Flatpack ja, Docker nein.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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(prx) A. K. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Microsoft Edge soll bald folgen
>
> Gibt es bereits.

Oh, wußte ich nicht. Danke für den Hinweis! ;-)

von S. R. (svenska)


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udok schrieb:
> Schön, wie hier auf Argumente eingegangen wird :-)

Ach, das waren Argumente?

> - Kein Sicherheitsupdate für 3 Jahre alte Bugs?
>   => Interessiert keine Linux Sau

Microsoft schafft mehr:
https://www.pcwelt.de/news/Microsoft-behebt-nach-17-Jahren-einen-Windows-Fehler-10847588.html

> - Kommandozeile gibts nur unter Linux
>   => War gefühlte 1000 Posts das Argument pro Linux,
>      nur wars erstunken und erlogen

Das ist Blödsinn. Das Argument war "Linux geht nur mit Kommandozeile", 
und auch das ist erstunken und erlogen.

> - Windows grösster Open-Source Motor?
>   => Bäh, kann nicht sein, Windows ist böse.

Microsoft hat Github gekauft und damit Zugang zum größten 
Open-Source-Repository der Welt... oh, warte... den Zugang hatte vorher 
auch schon jeder. Ne, zählt nicht.

Cyblord -. schrieb:
>> Oder wenigstens eine Linux Version von MS-Office bereit stellen.
>
> Wieso sollte sich MS mit völlig unwichtigen Nischensystemen befassen?
> Think Big. Aber das kennt der Linux-Nerd nicht. Das gehts eher
> Klein-Klein.

Blödsinn. Office 365 läuft zumindest im Browser, Teams gibt's schon für 
Linux, Edge ebenfalls, weitere Programme werden folgen.

Nop schrieb:
> Mit anderen Worten, der ganze Ansatz einer Distro taugt letztlich nicht,

"Microsoft Windows" ist auch eine Distribution. Der Unterschied zu Linux 
ist, dass es davon überhaupt nur eine gibt (und das wiederum haben 
Windows und die BSDs gemeinsam).

> weil man wieder direkt von der Quelle installiert und
> sich damit u.U. auch mal das System zerballern kann.

Hey, ist das nicht das, was Windows-Nutzer grundsätzlich machen 
(müssen)?

von Nop (Gast)


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S. R. schrieb:

> "Microsoft Windows" ist auch eine Distribution.

Nein. Ich weiß nicht, was Du für Distros heranziehst, aber die, die ich 
so kenne, bestehen nicht nur aus OS und DE.

> Hey, ist das nicht das, was Windows-Nutzer grundsätzlich machen
> (müssen)?

Jahaaa, und bei Linux heißt es, daß dank Paketmanager mit Distro-Repo 
jede Anwendung allfällige Sicherheitsupdates in Bibliotheken bekommt. 
Was wurde hier gerade vorgeschlagen? Hey, laßt doch jede Anwendungen mit 
einem eigenen PPA anrollen! Ja super Idee!

Uhm, was wurde gerade noch über den Vorteil des Distro-Repos gesagt? 
Uhm, egal, wen interessiert das schon.

Sich dermaßen zu widersprechen, nur um nicht zugeben zu müssen, daß es 
Probleme gibt, ist absurd. Vor allem führt diese Haltung letztlich dazu, 
daß konsequenz jede Verbesserung sabotiert wird. Linux braucht solche 
Argumentatoren daher ungefähr so nötig wie eingewachsene Zehennägel.

von Np R. (samweis)


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Erwin E. schrieb:
> Ergebnis: Linux ist ganz nett, aber nicht nutzbar, wenn man einfach
> produktiv sein will und keine ideologischen Scheuklappen hat.

Interessant. Also wenn man keine ideologischen Scheuklappen hat, ist 
es nicht nutzbar. Wenn man sie hat, verbessert das die Nutzbarkeit.
Mir war bisher nicht klar, dass diese Scheuklappen bei Computerproblemen 
helfen. Wo bekommt man die? Kann man die nicht im Support einsetzen?

Vielleicht kommen deshalb manche Leute mit Windows so gut klar - die 
haben einfach einen doppelten Satz Scheuklappen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Nop schrieb:
> Aus dem Golem-Artikel: "Öffentlich bekannt ist die Lücke seit Juni 2017,
> ich hatte diese in einer Mail an die Mailingliste oss-security
> bekanntgegeben. Auf dieser Mailingliste lesen üblicherweise Personen von
> allen wichtigen Linux-Distributionen mit."
>
> Es wurde bescheid gesagt, aber ignoriert. Da braucht es kein Release.

Naja, auf oss-security kommen häufiger mal Mails von Leuten, sie hätten 
DIIIEEE!!! hochwichtig-schwerwiegendste Sicherheitslücke aller Zeiten 
gefunden, und am Ende stellt sich heraus, daß die ganze Sache nur eine 
Luftnummer war. Wer tatsächlich ernsthafte Sicherheitsforschung 
betreiben wollte, hätte eine CVE-ID beantragt und sicherlich nicht erst 
drei Jahre später einen aufmerksamkeitsheischenden Artikel in einem (!) 
deutschsprachigen (!) Online-Magazin geschrieben, sondern nachgehakt.

Sorry, aber da haben alle Beteiligten Mist gemacht. Der vom Projekt, ja, 
und auch der Sicherheitsforscher. Im Bugtracker des Projekts ist diese 
Änderung nicht als Security Fix markiert, die mit dem Patch 
geschlossenen Bugs sind nicht öffentlich einsehbar. Kommunikation at its 
worst, von beiden Seiten.

Als Maintainer des Pakets bei einem Distributor hätte ich mir das kurz 
angeschaut und dann... die Bälle flachgehalten. Jemand hat behauptet, 
ein Sicherheitsproblem gefunden zu haben... dazu gibt es aber kein CVE, 
keine Aussage des Autors, nichts. Und drei Jahre später behauptet der 
Finder dann auf Golem.de, ich hätte meinen Job nicht ordentlich gemacht? 
Und stellt das dann auch noch als symptomatisch dar, weil die 
Distributoren mit ihren 50.000+ Softwarepaketen nicht jedem Hirnfurz und 
jeder unverifizierten Behauptung nachgehen können und wollen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Nop schrieb:
> Jack V. schrieb:
>
>> Keine Distribution popelt sich Kram aus‘m Git-Repo – so funktioniert das
>> einfach nicht.
>
> Ach, und wie machen sie die Backports? Doch wohl auch manuell.

Stimmt. Aber in solchen Fällen gibt es eine bestätigte Sicherheitslücke, 
oder ein großes Interesse, neue Funktionen auch auf älteren Systemen 
verfügbar zu machen.

>> Kann man mögen oder auch nicht, aber Anwendungsprobleme
>> dem OS anzulasten
>
> Wieso das bei Linux anders ist als bei Windows, habe ich bereits
> begründet.

Mit der Userwahrnehmung... ja, da ist zwar durchaus was 'dran, aber das 
ist nur ein kleiner Teil der Wahrheit.

> Man kann nicht stolz auf den Paketmanager verweisen, der
> alles beinhaltet, und dann bei den resultierenden Problem aber wieder
> jeden Zusammenhang abstreiten.

Das Problem ist nicht der Paketmanager, und das weißt Du auch selbst. 
Ich habe mir die Sache jetzt mal etwas genauer angesehen, und das 
Problem ist die Kommunikation: einerseits dieses Sicherheitforschers und 
andererseits des Softwareentwicklers, die sich beide nicht an die 
einschlägigen Standards halten und wohl "vergessen" haben, wichtige 
Informationen öffentlich zu machen.

Richtig ist, daß die schlechte Kommunikation in diesem Fall ein Problem 
war. Richtig ist aber auch, daß solche Probleme nicht die Regel, sondern 
eine Ausnahme sind, und daß ebendiese Kommunikation in anderen -- ich 
würde sogar behaupten: in nahezu allen anderen --  Fällen ganz wunderbar 
funktioniert.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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S. R. schrieb:
> udok schrieb:
>> Schön, wie hier auf Argumente eingegangen wird :-)
>
> Ach, das waren Argumente?
>
>> - Kein Sicherheitsupdate für 3 Jahre alte Bugs?
>>   => Interessiert keine Linux Sau
>
> Microsoft schafft mehr:
> 
https://www.pcwelt.de/news/Microsoft-behebt-nach-17-Jahren-einen-Windows-Fehler-10847588.html

Aber das hat uns doch der Cyb"lord" schon erklärt: Think big! ;-)

> Cyblord -. schrieb:
>> Wieso sollte sich MS mit völlig unwichtigen Nischensystemen befassen?
>> Think Big. Aber das kennt der Linux-Nerd nicht. Das gehts eher
>> Klein-Klein.

Quod erat demonstrandum.

> Nop schrieb:
>> Mit anderen Worten, der ganze Ansatz einer Distro taugt letztlich nicht,
>
> "Microsoft Windows" ist auch eine Distribution. Der Unterschied zu Linux
> ist, dass es davon überhaupt nur eine gibt (und das wiederum haben
> Windows und die BSDs gemeinsam).

Äh... also ich habe ein paar FreeBSD-Maschinen, aber auch mal was mit 
Open- und NetBSD gemacht, und dann gibt (gab) es da noch Windriver, 
DragonFly, TrustedBSD, TrueOS, ... und bestimmt noch drölfzig weitere 
BSD-Distributionen, die ich nicht kenne oder schon wieder vergessen 
habe.

>> weil man wieder direkt von der Quelle installiert und
>> sich damit u.U. auch mal das System zerballern kann.
>
> Hey, ist das nicht das, was Windows-Nutzer grundsätzlich machen
> (müssen)?

<ironie>Ja, aber unter Windows ist das eine gute Sache. Schließlich ist 
es einem Windows-User noch nie passiert, daß er sich mit einem 
Windows-Update sein System oder eine installierte Software zerschossen 
hätte.</ironie>

von Jack V. (jackv)


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Nop schrieb:
> Ach, und wie machen sie die Backports? Doch wohl auch manuell.

Ja, manuell. Aber auch in den Backports sind veröffentlichte Versionen, 
keine Git-Snapshots. Und hier gab es nunmal kein Release – das war 
doch das eigentliche Problem an der Sache.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Nop schrieb:
> S. R. schrieb:
>
>> "Microsoft Windows" ist auch eine Distribution.
>
> Nein. Ich weiß nicht, was Du für Distros heranziehst, aber die, die ich
> so kenne, bestehen nicht nur aus OS und DE.

Also ehrlich, so kannst Du das auch nicht sagen. In Windows sind 
immerhin auch wertvolle Anwendungsprogramme enthalten, zum Beispiel der 
Taschenrechner, der Editor, und das Defragmentierungswerkzeug.

>> Hey, ist das nicht das, was Windows-Nutzer grundsätzlich machen
>> (müssen)?
>
> Jahaaa, und bei Linux heißt es, daß dank Paketmanager mit Distro-Repo
> jede Anwendung allfällige Sicherheitsupdates in Bibliotheken bekommt.
> Was wurde hier gerade vorgeschlagen? Hey, laßt doch jede Anwendungen mit
> einem eigenen PPA anrollen! Ja super Idee!

Na komm, der Betreffende hat nicht gerafft, um was es ging...

> Uhm, was wurde gerade noch über den Vorteil des Distro-Repos gesagt?
> Uhm, egal, wen interessiert das schon.
>
> Sich dermaßen zu widersprechen, nur um nicht zugeben zu müssen, daß es
> Probleme gibt, ist absurd. Vor allem führt diese Haltung letztlich dazu,
> daß konsequenz jede Verbesserung sabotiert wird. Linux braucht solche
> Argumentatoren daher ungefähr so nötig wie eingewachsene Zehennägel.

Naja, tatsächlich hat es in diesem Fall ein Problem gegeben, das sich 
nach einer eingehenden Lektüre als... ziemlich bescheuerter Ausnahmefall 
herausgestellt hat. Jetzt so zu tun, als käme so etwas öfters vor -- 
oder sei gar symptomatisch, ist offensichtlich genauso nötig wie die von 
Dir aufgeführten Zehennägel.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Np R. schrieb:
> Erwin E. schrieb:
>> Ergebnis: Linux ist ganz nett, aber nicht nutzbar, wenn man einfach
>> produktiv sein will und keine ideologischen Scheuklappen hat.
>
> Interessant. Also wenn man keine ideologischen Scheuklappen hat, ist
> es nicht nutzbar. Wenn man sie hat, verbessert das die Nutzbarkeit.
> Mir war bisher nicht klar, dass diese Scheuklappen bei Computerproblemen
> helfen. Wo bekommt man die? Kann man die nicht im Support einsetzen?

Ich biete hiermit ideologische Scheuklappen zum einmaligen Sonderpreis 
von 80,- Euro pro Stück an. Immerhin die Hälfte einer handelsüblichen 
Lizenz für Windows 10 Pro, meine sehr verehrten Damen und Herren! 
Greifen Sie zu, bevor das Angebot vergriffen ist! Lösen Sie sich von der 
Gängelung und Spionage durch fremde Mächte, werden Sie Herrin über Ihren 
Computer und Ihre Daten! ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Sheeva P. schrieb:
> Ich biete hiermit ideologische Scheuklappen zum einmaligen Sonderpreis
> von 80,- Euro pro Stück an.

Auch hier ist wie so oft die Realität der Satire voraus. ;-)

Virtuelle Scheuklappen sind heutzutage modern, werden als Feature von 
Bildschirmen verkauft. Die sich bei Bedarf auf engen Sichtwinkel 
einstellen lassen, damit nicht die ganze Umgebung mitkriegt, was man 
sich grad reinzieht.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Nop schrieb:
>> "Microsoft Windows" ist auch eine Distribution.
> Nein. Ich weiß nicht, was Du für Distros heranziehst, aber die,
> die ich so kenne, bestehen nicht nur aus OS und DE.

Windows kommt mit diversen Anwendungen und Tools.

Das wichtigste Programm auf modernen Computern ist der Webbrowser, und 
wenn man mal anderthalb Augen zukneifen will, dann würde WordPad für 70% 
der Computernutzer als Textverarbeitung auch ausreichen.

Lange war auch eine Programmierumgebung (QBasic) mit dabei und 
Interpreter (VBScript, cmd.exe) sind es auch heute noch.

Sicher nicht Debian-Niveau, aber deutlich mehr als "Kernel plus 
Desktop".

>> Hey, ist das nicht das, was Windows-Nutzer
>> grundsätzlich machen (müssen)?
> Jahaaa, und bei Linux heißt es, daß dank Paketmanager mit Distro-Repo
> jede Anwendung allfällige Sicherheitsupdates in Bibliotheken bekommt.

Richtig. Das ist ein Vorteil.

> Was wurde hier gerade vorgeschlagen? Hey, laßt doch jede
> Anwendungen mit einem eigenen PPA anrollen! Ja super Idee!

Richtig. Und auch das ist ein Vorteil, nämlich für Software, die sich 
grundsätzlich schneller wandelt als ein typischer Release-Zyklus. Und 
selbst das ist "nicht schlechter" als Windows. Ist das in diesem Thread 
nicht der gottgegebene Vergleichsmaßstab?

> Sich dermaßen zu widersprechen, nur um nicht zugeben zu
> müssen, daß es Probleme gibt, ist absurd.

Es gibt Probleme und Lösungen. Aber es gibt kein one-size-fits-all und 
wie wir hier bereits zu Tode diskutiert haben, gibt es immer irgendeinen 
Idioten, der sich darüber aufregt, dass seine VW-Motorsteuersoftware 
nicht läuft oder Wine grundsätzlich stinkt und verboten gehört oder 
LibreOffice seine Firmenmakros nicht lesen kann.

> Vor allem führt diese Haltung letztlich dazu,
> daß konsequenz jede Verbesserung sabotiert wird.

Redest du von Verbesserung oder redest du von Veränderung?

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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udok schrieb:
> Schön, wie hier auf Argumente eingegangen wird :-)
>
> - Kein Sicherheitsupdate für 3 Jahre alte Bugs?  => Interessiert keine
> Linux Sau
>
> - Kommandozeile gibts nur unter Linux
>   => War gefühlte 1000 Posts das Argument pro Linux,
>      nur wars erstunken und erlogen
>
> - Windows grösster Open-Source Motor?
>   => Bäh, kann nicht sein, Windows ist böse.
>
> Auf, auf, noch ein paar Posts bis zur 6000 Marke!

Hey udok,
dein Plan ging voll auf, 10/10.
Weiter so!

Beitrag #6475050 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6475057 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6475060 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
>> Meinst du mich damit?
> Denkst du wirklich alles dreht sich um dich?

Du hast immerhin auf einen Kommentar von mir geantwortet. Wenn du jemand 
anderes ansprechen wolltest, dann schreibe das bitte auch klar und tu 
nicht so blöd.

Beitrag #6475093 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> aber trotzdem: einen Bugfix und dann drei
> Jahre lang kein Release? Nicht schön.

Das ist jammern auf hohem Niveau.

Ein Kunde bezahlt uns dafür die Software auf einem Server (die wir teils 
selbst entwickeln) stets aktuell zu halten.

Andererseits sollen wir unseres aber mit einem ihrer Systeme verbinden, 
welches eine alte inkompatible Version einer Schnittstelle verwendet. So 
sind wir gezwungen, Bibliotheken einzusetzen, die seit 2005 nicht mehr 
gepflegt wurden. Damit verbunden auch eine veralte Java Version und bald 
vielleicht gar ein veraltetes Betriebssystem.

Solche Szenarien habe ich bereits in drei Firmen erlebt.

Was macht man in so einem Fall? Einmal deutlich drauf hinweisen und dann 
die Füße still halten, sonst verliert man den Job. So läuft das in der 
Realität.

3 Jahre Verzögerung sind dagegen Pillepa, aber trotzdem

>  Nicht schön.

von Stefan F. (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> In Windows sind immerhin auch wertvolle Anwendungsprogramme enthalten,
> zum Beispiel der Taschenrechner

> der Editor

Der erst nach 30 Jahren lernte, Unix-Zeilenumrüche zu lesen.

> und das Defragmentierungswerkzeug

Dessen Nutzen schon immer fragwürdig war und inzwischen ein echter 
Hardware-Töter geworden ist.

von N. A. (bigeasy)


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Na dann, auf die nächsten 6000 konstruktiven Beiträge.

Oder anders formuliert: "Störe Dich nicht am Inhalt!"

von Nop (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>> und das Defragmentierungswerkzeug
>
> Dessen Nutzen schon immer fragwürdig war

Das stimmt so nicht. Zu Zeiten mechanischer HDDs mit Seek-Zeiten ganz 
offensichtlich, guckst Du hier:

https://www.hofmannc.de/en/windows-7-defragmenter-test/benchmarks.html

> und inzwischen ein echter Hardware-Töter geworden ist.

Bei einer SSD gibt's natürlich keine mechanischen Seek-Zeiten, und 
"defragmentieren" bedeutet für Windows heute etwas deutlich anderes als 
früher. Deswegen wird auch nur einmal im Monat aufgeräumt, und weniger 
als bei einer HDD, aber mit gutem Grund:

https://www.hanselman.com/blog/the-real-and-complete-story-does-windows-defragment-your-ssd

Die eigentliche Frage ist jedoch, wieso das eigentlich nach 30 Jahren 
NTFS immer noch nötig ist. Unter Linux fragmentiert mit ext4 nichts 
mehr, solange noch mindestens 20% freier Platz auf der Partition sind. 
Das sollte man unbedingt sicherstellen.

von Nop (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>> der Editor
>
> Der erst nach 30 Jahren lernte, Unix-Zeilenumrüche zu lesen.

Ach ja, und sowas ist bei MS keineswegs Unfähigkeit, sondern Absicht. So 
ähnlich wie etwas anderes zu sein, aber immer ein bißchen inkompatibel, 
das ist Teil ihrer Standard-Strategy "embrace, extend, extinguish".

Das machen sie, wenn sie einen lock-in schaffen wollen und zugleich 
denken, daß ihre Produkte nicht gut genug sind, um im direkten 
Wettbewerb zu bestehen. Also so gut wie immer.

von Cyblord -. (cyblord)


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Nop schrieb:
> Das machen sie, wenn sie einen lock-in schaffen wollen und zugleich
> denken, daß ihre Produkte nicht gut genug sind, um im direkten
> Wettbewerb zu bestehen. Also so gut wie immer.

Tja deren Motto ist halt: Machen statt rumheulen. Der Linux-Nerd steht 
daneben und heult rum wie böse MS ist.

von Nop (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Tja deren Motto ist halt: Machen statt rumheulen.

Du hast sichtlich nicht kapiert, wozu "embrace, extend, extinguish" gut 
ist: minderwertige Produkte durchzudrücken, worunter dann auch MS-Nutzer 
zu leiden haben. Es sei nur an die ganzen Sicherheitslücken des IE 
erinnert, die maßgeblich durch ActiveX zustandekamen, was wiederum der 
Versuch war, ein Microsoft-only Web zu erschaffen. Und zwar ohne jeden 
Gedanken an Sicherheit.

von Stefan F. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Tja deren Motto ist halt: Machen statt rumheulen. Der Linux-Nerd steht
> daneben und heult rum wie böse MS ist.

Warum sollte er heulen, er hat doch eine funktionierende Alternative.

Ich erlebe viel mehr heulende Windows User, die nicht wechseln wollen 
oder nicht können. Wobei ich zu ersteren sage: Selbst schuld.

von Nop (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich erlebe viel mehr heulende Windows User

Besonders die ganzen Privatanwender mit ihren Home- oder sog. 
"Pro"-Versionen, die immer noch nicht kapiert haben, daß sie keine 
Kunden sind, sondern kostenlose Betatester.

von Draco (Gast)


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Nop schrieb:
> sondern kostenlose Betatester

Bei Linux ist das sogar prinzipiell so. ;-)

von Jack V. (jackv)


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Draco schrieb:
> Bei Linux ist das sogar prinzipiell so. ;-)

Klar, bei Linux kannst du prinzipiell gerne freiwillig den Testing-Zweig 
der Distribution oder der Software wählen, und so mithelfen. Du bist 
allerdings nicht dazu gezwungen.

von Stefan F. (Gast)


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Draco schrieb:
>> sondern kostenlose Betatester
> Bei Linux ist das sogar prinzipiell so. ;-)

Nein, bei Linux hast die Wahl, ob die einen aktuellen Snapshot, eine 
Testing Distribution oder ein LTS Release verwenden willst.

Ich bevorzuge LTS Releases wegen ihrer Stabilität. Ggf tausche ich nur 
einzelne Programme durch neuere Versionen aus, was problemlos geht.

von S. R. (svenska)


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Nop schrieb:
> Die eigentliche Frage ist jedoch, wieso das eigentlich
> nach 30 Jahren NTFS immer noch nötig ist.

Naja, NTFS versucht halt, eine eierlegende Wollmilchsau zu sein und 
vereinigt traditionelle Verfahren mit COW-Semantik (für Snapshots), bei 
gleichzeitiger Beibehaltung aller möglichen Features.

Du darfst halt nicht vergessen, dass NTFS wesentlich mehr Funktionalität 
besitzt als die üblichen Linux-Dateisysteme (z.B. die Reparse-Points, 
separate Namespaces, extrem tiefe ACLs), und das schon seit der 
Frühzeit. Dummerweise wird davon fast nichts genutzt.

> Unter Linux fragmentiert mit ext4 nichts mehr,
> solange noch mindestens 20% freier Platz auf der Partition sind.

Das erkläre mal dem durchschnittlichen Windows-User, der erst dann 
merkt, dass die Platte voll ist, wenn Windows das beim nächsten Foto vom 
Handy ansagt...

Ob ich nun der durchschnittliche Linux-Nutzer bin oder nicht mal 
dahingestellt, aber meine /home-Partition läuft auch mir gelegentlich 
voll (oder nahe dran).

Ext4 ist nicht das Wunderwerk der Technik, sonst gäbe es ZFS und btrfs 
nicht - es ist ein hochperformantes, stabiles POSIX-Dateisystem. Das ist 
NTFS nicht und war es nie.

von Stefan F. (Gast)


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S. R. schrieb:
> Ext4 ist nicht das Wunderwerk der Technik, sonst gäbe es ZFS und btrfs
> nicht - es ist ein hochperformantes, stabiles POSIX-Dateisystem. Das ist
> NTFS nicht und war es nie.

Das schöne an Linux ist, dass man sich ein Filesystem aussuchen kann - 
je nachdem was man braucht. Bei Windows hat man keine Wahl.

Als Softwareentwickler möchte ich auf meinem Desktop ein schnelles 
Filesystem haben, weil sich das direkt und erheblich auf meine 
Arbeitsleistung auswirkt. Und da ist Windows mit seinem NTFS genau das 
Gegenteil von, was ich mir wünsche. Selbst eine Linux VM auf NTFS läuft 
schneller, als natives Windows. Das gibt mir zu denken.

von S. R. (svenska)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Selbst eine Linux VM auf NTFS läuft
> schneller, als natives Windows.

Versuch das mal auf btrfs mit aktiviertem COW. :-)

Scherz beiseite, NTFS ist auf Dateiebene schlicht langsam. Warum, 
schrieb ich bereits (deswegen ist WSL1 auch nahezu unbrauchbar). 
Schreibst du nur innerhalb einer Datei rum (wie VMs und Datenbanken das 
tun) dann ist NTFS nicht nennenswert langsamer als alle anderen 
Dateisysteme da draußen.

Das schöne ist, dass Linux verschiedene Dateisysteme für verschiedene 
Anwendungsfälle bereitstellt und - und da wären wir wieder beim 
Windows-vs-Linux-Thema - vom Benutzer erwartet, dass er da eine 
sinnvolle Entscheidung trifft. Die beim Heimanwender im Jahr 2020 
wahrscheinlich "ext4" lautet.

Windows kann das nicht, denn eine für Microsoft wirklich relevante 
Zielgruppe ist schon mit dem Unterschied zwischen "FAT" und "NTFS" 
überfordert. Kommst du da mit vier Varianten an, wird das noch viel 
schlimmer. (Sieht man übrigens auch am Cyblord schön.)

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6475573 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Wobei Microsoft seit einigen Jahren auch ein neueres Filesystem im 
Angebot hat: ReFS. Hab aber in der Praxis noch nicht viel davon gehört.

von (prx) A. K. (prx)


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Ist jetzt nicht unbedingt was für Tante Emma, aber warum geht sowas auf 
einfachste Art in Linux, aber nicht in Windows: Mehrere VLANs auf dem 
Ethernet-Anschluss. Auf dem Client-PC.

Das ist nicht so esoterisch wie es manchen erscheinen mag, denn ich mag 
das nicht nur privat so haben, es ist auch in der Firma eine 
Notwendigkeit bei manchen Arbeitsplätzen. Also das normale Netz für das 
Standardsystem, und weitere Netze als VLANs auf dem gleichen Adapter, in 
dem sich Entwicklungs- und Giftschrank-VMs tummeln dürfen, die im 
Produktionsnetz nichts verloren haben.

Ich hatte das zunächst in Win7 mit Intel-Adapter probiert. Es schien 
möglich, stand zur Verfügung und liess sich einrichten. Funktionierte 
aber nicht. Ein Treiber-Release später, mit Win10, war die Funktion weg, 
ersetzt durch das verspätete Eingeständnis Intels, es stünde mit 
irgendwas in Konflikt und hätte deshalb sowieso nicht funktioniert.

In der Firma lösten wir das Problem auf letztjahrhundertige Weise mit 
einem zweiten Ethernet-Adapter. Privat löste ich das mit Linux. War in 
wenigen Minuten gegessen, obendrein ganz in GUI völlig ohne Shell oder 
Configfiles. Nun habe ich VMs, die in einem anderen Netz operieren als 
das Basis-System, aber über den gleichen Adapter. Kessel geflickt.

: Bearbeitet durch User
von udok (Gast)


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S. R. schrieb:
> Scherz beiseite, NTFS ist auf Dateiebene schlicht langsam. Warum,
> schrieb ich bereits (deswegen ist WSL1 auch nahezu unbrauchbar).
> Schreibst du nur innerhalb einer Datei rum (wie VMs und Datenbanken das
> tun) dann ist NTFS nicht nennenswert langsamer als alle anderen
> Dateisysteme da draußen.

Kann ich nicht nachvollziehen, und gehört mal wieder in das Reich der 
Legenden.

Ich habe eine flotte SSD mit ca. 3000 MByte / Sekunde.
Unter Windows schaffe ich ohne Verschlüsselung diesen Wert mit grossen
Dateiblöcken (lesen und schreiben).
Mit CPU Verschlüsselung sind es noch immer ca. 2000 MByte / Sekunde.

Der gcc ist aber saulangsam unter Windows.  Ich nehme mal an,
dass der irgendwelche Tricks macht, die unter Linux gut funktionieren,
und unter Windows eben nicht.
Kennt man ja von Intel und AMD zur Genüge.

von (prx) A. K. (prx)


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udok schrieb:
> Ich habe eine flotte SSD mit ca. 3000 MByte / Sekunde.

Es geht bei beschriebenen Effekt nicht um den Durchsatz grosser Dateien, 
sondern um Metaoperationen im Dateisystem. Files öffnen, anlegen, 
verschieben, umbenennen, löschen. Prozesse starten und beenden. Das 
misst man nicht in GB/s, sondern in Ops/s, weil nicht der Durchsatz 
irgendwelcher Bytes zählt, sondern die Transaktionsverarbeitung des 
Filesystems und des Betriebssystems. Und da kann man durchaus den 
Eindruck gewinnen, Linux sei flotter.

> Ich nehme mal an,
> dass der irgendwelche Tricks macht, die unter Linux gut funktionieren,
> und unter Windows eben nicht.

Nö. GCC ist m.W. völlig harmlos, was API-Nutzung angeht. Der macht 
nichts, was nicht in jedem System ohne Klimmzüge ginge.

: Bearbeitet durch User
von Nop (Gast)


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udok schrieb:
> Der gcc ist aber saulangsam unter Windows.

Zum einen, mach mal den Virenscanner aus!

Zum anderen ist das Starten eines neuen Prozesses uner Windows deutlich 
langsamer als unter Linux. Wenn Dein Buildsystem pro Übersetzungseinheit 
einen GCC-Aufruf macht, statt mehrere Übersetzungseinheiten auf einmal 
an GCC zu geben, fällt das natürlich bei großen Projekten erhebblich ins 
Gewicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Nop schrieb:
> Zum einen, mach mal den Virenscanner aus!

Bremst Microsofts Defender für Linux eigentlich ebenfalls aus? Oder 
scannt der bloss, klingt sich nicht in APIs ein? Irgendwas muss MS ja 
tun, um Linux abzubremsen. ;-)

von Nop (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:

> Bremst Microsofts Defender für Linux eigentlich ebenfalls aus?

Na vielleicht hat MS diese Spionagesoftware für Linux ja wenigstens 
hinsichtlich Performance optimiert, wer weiß. ^^

von Stefan F. (Gast)


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udok schrieb:
> Unter Windows schaffe ich ohne Verschlüsselung diesen Wert mit grossen
> Dateiblöcken (lesen und schreiben).

Der Knackpunkt sind viele kleine Dateien.

von udok (Gast)


Angehängte Dateien:

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(prx) A. K. schrieb:
> Es geht bei beschriebenen Effekt nicht um den Durchsatz grosser Dateien,
> sondern um Metaoperationen im Dateisystem. Files öffnen, anlegen,
> verschieben, umbenennen, löschen. Prozesse starten und beenden. Das
> misst man nicht in GB/s, sondern in Ops/s, weil nicht der Durchsatz
> irgendwelcher Bytes zählt, sondern die Transaktionsverarbeitung des
> Filesystems und des Betriebssystems. Und da kann man durchaus den
> Eindruck gewinnen, Linux sei flotter.

Auch die Ops/s sind unter Windows nahe an den Angaben des
SSD Herstellers.
Im Bild siehst du die Ergebnisse für die Corsair Force Series MP510,
gemessen mit CrystalDisk.

Heute wird die Ops/s Performance doch nur vom Cache bestimmt!
Das hat überhaupt nichts mit der Disk IO Performance oder NTFS zu tun.
Kleine Files bleiben vollständig im Cache, und werden erst später
geschrieben, nachdem schon alles fertig übersetzt ist.
Es wird auch standardmässig voraus gelesen.
Wenn die SSD nicht hoffnungslos fragmentiert ist,
dann haben benachbarte kleine Files denselben 256k Block auf der SSD,
und liegt damit schon im Cache.
Das Lesen der Files und auch die Ops/s spielen bei der
Compiliergeschwindigkeit sowieso keine Rolle.
Der Overhead muss also woanders sein.

Man kann unter Windows sehr effizient und programmieren,
auch wenn das zugegebenermassen nur wenige machen.

Ich erinnere mal an die Möglichkeit Overlappend-IO zu machen,
ein Feature das Linux gerade erst vor kurzem äusserst umständlich
und natürlich wieder inkompatibel eingebaut hat.
Damit kann man ein File im Hintergrund lesen, und gleichzeitig
sinnvolle Sachen im Programm machen. Auch wird der Buffer
nur einmal geschrieben, mit DMA, ohne CPU Clocks zu verbraten.
Ist auch im Zusammenhang mit USB 3.x sinnvoll, um die volle
Geschwindigkeit zu erreichen, oder auch mit modernen SSDs.

Oder das Feature, den File-Offset direkt im ReadFile() SysCall
anzugeben, man braucht damit nur einen SysCall, nicht zwei
wie unter Linux (seek & read).
Und SysCalls sind bei der Geschwindikgeit heutiger SSDs Performance 
Killer!
Man sieht bei vielen SysCalls, das die Windows Version etliche
Zusatzparameter hat.  Damit kann man oft mehr Arbeit in einen
SysCall reinpacken, und Syscalls sind relativ kostspielig.

Oder die Möglichkeit, die Thread-Pools zu verwenden!

Linux Programmierer verwenden viel zu oft den antiquierten
fork() Mechanismus!
Das ist ein Performance Bottleneck aus der Steinzeit,
als es noch keine Threads gab.
Mag ja sein, das Linux die Prozess Create Zeiten daher
so stark optimieren musste.  Unter Windows ist das schlichtweg
nicht nötig, da es dort schon immer Threads gab.
Natürlich wissen die wenigsten Linux Programmierer das,
oder sind auch zu faul ihre Programmstruktur entsprechend zu ändern,
um Performance auch unter Windows zu erreichen.

Ich will hier aber nicht gegen Linux wettern.  Der Linux Kern ist schon
sehr gut.  Nur ist das eben kein Alleinstellungsmerkmal von Linux,
und kein Grund zu wechseln.
Ich würde mir wünschen, das Linuxer nicht immer so prepotent auftreten
würden, sondern mal den Windows Usern entgegenkommen würden.
Embrace, Extend & Extinguish ist ja keine MS Erfindung, das machten 
schon
die alten Römer.
Wie wäre es denn mit SysCalls, die zu NT kompatibel sind?
Oder wenigstens Editoren, die standardmässig \r\n verstehen?
Ein Treibermodell, das näher am Windows Treiberstandard ist?
Einfache Dinge, die der SW Industrie sehr helfen würde, Programme
zu portieren.  Aber nein, Linuxer igeln sich gern ein,
und stellen den Rest der Welt gern als Idioten hin.

Danke an den Hinweis  mit dem Virenchecker!
Das könnte der Grund für den langsamen gcc.exe sein,
gerade wenn noch online eine Virendatenbank konsultiert wird.

von Stefan F. (Gast)


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udok schrieb:
> Heute wird die Ops/s Performance doch nur vom Cache bestimmt!
> Das hat überhaupt nichts mit der Disk IO Performance oder NTFS zu tun.
> Kleine Files bleiben vollständig im Cache, und werden erst später
> geschrieben, nachdem schon alles fertig übersetzt ist.

Offenbar ist es nicht so einfach. Kopiere mal ein Verzeichnis mit zig 
tausend kleinen Dateien (z.B Fotos) unter Windows und dann mache das auf 
dem selben Rechner nochmal unter Linux. Linux ist mehr als doppelt so 
schnell (sowohl mit SSD als auch mit rotierenden Festplatten).

von (prx) A. K. (prx)


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udok schrieb:
> Auch die Ops/s sind unter Windows nahe an den Angaben des
> SSD Herstellers.

Äpfel, Birnen und so. Das sind keine Filesystem-Ops, sondern Disk-Ops. 
Völlig andere Baustelle.

von Stefan F. (Gast)


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udok schrieb:
> Ich würde mir wünschen, das Linuxer nicht immer so prepotent auftreten
> würden, sondern mal den Windows Usern entgegenkommen würden.

Deije Kritik geht an der Realität vorbei-

Sie helfen dabei, Linux kennenzulernen. Sie helfen sogar dabei, Windows 
Probleme zu lösen. Denn die Leute, die von Linux Ahnung haben, haben 
auch meist von Windows überdurchschnittlich viel Ahnung.

von (prx) A. K. (prx)


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udok schrieb:
> Ich würde mir wünschen, das Linuxer nicht immer so prepotent auftreten
> würden, sondern mal den Windows Usern entgegenkommen würden.

Sie sollten sich also vorsätzlich dumm stellen, um sich den 
Windows-Usern anzunähern? ;-)))

von S. R. (svenska)


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udok schrieb:
>> Scherz beiseite, NTFS ist auf Dateiebene schlicht langsam. [...]
>> Schreibst du nur innerhalb einer Datei rum (wie VMs und
>> Datenbanken das tun) dann ist NTFS nicht nennenswert langsamer [...]
>
> Kann ich nicht nachvollziehen, und gehört mal wieder in
> das Reich der Legenden.

Wieso? Hast du doch gerade bestätigt: Deine saugeile 3 GB/s SSD schafft 
diesen Wert unter Windows, wenn du in großen Dateien rumschreibst. Genau 
das schrieb ich.

> Der gcc ist aber saulangsam unter Windows.  Ich nehme mal an,
> dass der irgendwelche Tricks macht, die unter Linux gut funktionieren,

Nö, der macht keine Tricks, sonst würde er ja nicht unter allen 
möglichen Betriebssystemen von Windows bis AmigaOS funktionieren. 
Allerdings spielt er mit vielen Dateien (was NTFS nicht mag) und vielen 
Prozessen (was der Windows-Kernel nicht mag).

udok schrieb:
> Auch die Ops/s sind unter Windows nahe an den Angaben des
> SSD Herstellers.

Das glaube ich dir unbesehen, schließlich ist deine geile SSD geil und 
die meisten Hardwaretreiber unter Windows sind auch ganz tauglich.

Du verkennst aber, dass du unter Linux mit der gleichen SSD und der 
gleichen Ops-Anzahl wegen des besseren Dateisystems wesentlich mehr 
Dateien verarbeiten kannst.

> Heute wird die Ops/s Performance doch nur vom Cache bestimmt!

[x] Du weißt nicht, was Journalling ist.

> Das Lesen der Files und auch die Ops/s spielen bei der
> Compiliergeschwindigkeit sowieso keine Rolle.

Doch, tun sie. Vor allem dann, wenn dein Projekt nicht winzig ist und 
dein Compiler nicht - wie Visual Studio - alles in eine Datei legt, weil 
das Dateisystem nicht viel taugt.

> Der Overhead muss also woanders sein.

Ja, unter anderem bei den Prozessen. Der gcc (der Name steht für "GNU 
Compiler Collection) besteht aus vielen Prozessen, die für einen 
Compilerlauf gestartet werden, ihre Arbeit erfüllen und dann wieder 
enden.

Auf jedem System mit MMU ist "neuen Prozess starten" unter unixoiden 
Betriebssystemen schnell (ohne MMU muss der Speicher umherkopiert 
werden), unter Windows ist das sehr langsam. Ein Grund dafür ist, dass 
Linux-Prozesse eine Verbindung zu ihrem parent haben und erstmal dessen 
Berechtigungen erben. Windows-Prozesse sind selbstständig und müssen 
erstmal ihren eigenen Sicherheitskontext aufbauen.

> Man kann unter Windows sehr effizient und programmieren,
> auch wenn das zugegebenermassen nur wenige machen.

Die beste Möglichkeit, effizient zu programmieren ist, ineffiziente 
Strukturen zu vermeiden. Unter Windows sind das Dateien, Prozesse und - 
zu einem gewissen Teil - auch Threads.

> Man sieht bei vielen SysCalls, das die Windows Version etliche
> Zusatzparameter hat.  Damit kann man oft mehr Arbeit in einen
> SysCall reinpacken, und Syscalls sind relativ kostspielig.

Komplizierte Syscalls sind prinzipiell erstmal langsamer als einfache 
Syscalls. Und dank SYSENTER bzw. SYSCALL müssen sie nicht unendlich 
langsam sein. Unix hat das begriffen.

> Oder die Möglichkeit, die Thread-Pools zu verwenden!

Alternativ kann man Threads auch "billig" machen, dann muss man nicht.

Im Übrigen ist "Thread erzeugen" unter Windows jetzt nicht so schnell, 
dass es nicht mit "Prozess erzeugen" unter Linux konkurrieren könnte. 
:-)

> Wie wäre es denn mit SysCalls, die zu NT kompatibel sind?

Hast du mal eine vollständige Dokumentation griffbereit, mit der man das 
machen könnte? Interessant wäre es nämlich tatsächlich.

Achso, und kannst du sicherstellen, dass die neue Implementation nicht 
gegen geltendes Recht verstößt (Urheberrecht, Patentrecht und so), also 
auch legal einsetzbar ist?

> Oder wenigstens Editoren, die standardmässig \r\n verstehen?

Die meisten Unix-Editoren können das, muss man allerdings einstellen. Im 
Gegensatz zu Windows-Editoren, die meist nichts anderes können.

> Ein Treibermodell, das näher am Windows Treiberstandard ist?

Du meinst sowas wie ndiswrapper oder ndisgen(8)? Ja, das gab es 
tatsächlich und es war nicht besonders schön. Zumal die Linux-Treiber 
mehr Features hatten als die NDIS-Schnittstelle anbieten konnte.

> Einfache Dinge, die der SW Industrie sehr helfen würde, Programme
> zu portieren.

[x] Du weißt nicht, was das Wine-Projekt tut.

> Das könnte der Grund für den langsamen gcc.exe sein,
> gerade wenn noch online eine Virendatenbank konsultiert wird.

Normalerweise sollte nicht für jeden Dateizugriff eine Online-Datenbank 
konsultiert werden, allerdings hast du in jedem Dateizugriff (der, wie 
gesagt, schon prinzipiell langsam ist) noch einen beliebig langsamen 
Haken drin hängen, der den Zugriff im Zweifelsfall abschießen kann.

von Stefan F. (Gast)


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udok schrieb:
> Wie wäre es denn mit SysCalls, die zu NT kompatibel sind?

Der Linux Kernel kann exe Dateien ausführen und Windows Treiber (z.B. 
für WLAN) benutzen. Das ist doch schon ein guter Anfang, meinst du 
nicht?

> Oder wenigstens Editoren, die standardmässig \r\n verstehen?

Wirklich jeder Linux Editor konnte das schon immer, seit es Linux gibt.

> Ein Treibermodell, das näher am Windows Treiberstandard ist?

Schon da, siehe WLAN Treiber (NdisWrapper).

> Einfache Dinge, die der SW Industrie sehr helfen würde, Programme
> zu portieren.  Aber nein, Linuxer igeln sich gern ein,
> und stellen den Rest der Welt gern als Idioten hin.

Jetzt mach hier mal nicht den Täter zum Opfer!

Wenn Microsoft nicht den Zugang zu Dokumentationen blockiert hätte, dann 
hätte Linux seit mehr als 20 Jahren einen vollwertigen NTFS Support. Die 
anderen Office Programme könnten vollwertig mit MS-Office Dokumenten 
umgehen und die Vernetzung würde sauber funktionieren. Aber da MS das 
alles nicht will, beruht der entsprechende Code auf viel Raten und 
Vermuten. Der Wille ist seitens der Linux Entwickler durchaus vorhanden 
- logischerweise, denn es besteht ja auch Bedarf.

Microsoft will aber nicht, dass Windows Anwendungen leicht nach Linux 
portierbar sind. Anders herum ist es hingegen kein Problem, denn keiner 
blockiert die umgekehrte Richtung. Die allermeisten Entwickler von Linux 
Programmen unterstützen die Portierung auf Windows sogar aktiv, obwohl 
sie selbst gar kein Windows benutzen.

von Stefan F. (Gast)


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S. R. schrieb:
>> Der gcc ist aber saulangsam unter Windows.  Ich nehme mal an,
>> dass der irgendwelche Tricks macht, die unter Linux gut funktionieren,

> Nö, der macht keine Tricks, sonst würde er ja nicht unter allen
> möglichen Betriebssystemen von Windows bis AmigaOS funktionieren.
> Allerdings spielt er mit vielen Dateien (was NTFS nicht mag) und vielen
> Prozessen (was der Windows-Kernel nicht mag).

Und da steht der gcc keineswegs alleine da. Java ist ebenso betroffen. 
Dabei startet Java nicht einmal viele Prozesse, sondern nur Threads. 
Doch auch da sind es wieder die vielen kleinen Dateien.

Falls du es mir nicht glauben magst, compiliere mal ein größere Java 
Projekt (z.B. SAP Ecommerce) unter Windows und dann nochmal unter Linux. 
Der Unterschied ist ziemlich Krass. Und das habe ich nicht gerade selbst 
erfunden, sondern während der Schulungen erlebt und bestätigt bekommen. 
Kannst du auch dort nachlesen: 
https://answers.sap.com/questions/12769329/build-speed-difference-between-windows-7-or-10-and.html

Windows: 15 Minuten
Linux: 5 Minuten

von (prx) A. K. (prx)


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(prx) A. K. schrieb:
> udok schrieb:
>> Auch die Ops/s sind unter Windows nahe an den Angaben des
>> SSD Herstellers.
>
> Äpfel, Birnen und so. Das sind keine Filesystem-Ops, sondern Disk-Ops.
> Völlig andere Baustelle.

Worum geht es dabei:

Reine Disk-Operationen gehen am Filesystem vorbei direkt auf die 
Block-I/O der Disk. Geht nur als Admin, egal ob Windows oder Linux, wird 
also von den üblichen Disk-Benchmarks nicht genutzt, zudem vernichtet es 
die Inhalte.

Die gängigen Disk-Benchmarks operieren also auf grossen Container-Files. 
Sie legen ein grosses File an, vorzugsweise wesentlich grösser als der 
Hauptspeicher, um Caching vorzubeugen. Und darin wird dann je nach 
Bench-Zweig sequentiell oder random gelesen und geschrieben. Disk Ops/s 
sind hier zu finden.

Was ich als Metaoperationen des Filesystems bezeichnete, ist hingegen 
etwas völlig Anderes. Wird ein File gelöscht, geschehen eine Reihe von 
internen Aktionen:

- Interne Handles müssen verwaltet werden, andere Prozesse haben 
vielleicht Zugriff. Hier gibt es einen technischen Unterschied, denn in 
Linux kann man Files auch dann löschen, wenn andere Prozesse darauf noch 
zugreifen. Der eigentliche Löschvorgang findet dann erst statt, wenn der 
letzte Prozess dicht macht. Der Directory-Eintrag hingegen verschwindet 
schon vorher. In Windows verläuft das völlig anders.

- Die bisher belegten Blöcke müssen freigegeben werden.

- Filenodes und Directory-Einträge im Filesystem müssen freigegeben 
werden, sämtliche Verweise eingeschlossen (ausser symbolischen).

Bei all diesen Aktionen muss darauf geachtet werden, dass Crashes an 
keinem Zeitpunkt das Filesystem in unbrauchbarem Zustand hinterlassen. 
Das ist bei den Verwaltungsdaten des Filesystems extrem wichtig, nicht 
aber bei den Inhalten. Dafür gibt es in NTFS und ext4 ein sorgsam 
gepflegtes Journal auf der Disk, um Inkonsistenzen zu vermeiden. Diese 
Absicherung der Integrität kann trotz Caching zu erzwungenen strikt 
sequentiellen Schreiboperationen auf die Disk führen.

Es ist diese Komplexität und Integritätssicherung von 
Filesystemoperationen, die bei vielen Operationen auf kleine Files die 
Laufzeit dominiert. Und die in Windows bei wechselbaren Medien zu 
extremen Verhalten führen kann, denn Windows verhält sich bei denen 
deutlich anders, eben weil es damit rechnen muss, dass der Anwender aus 
alter Gewohnheit das Zeug schlicht rauszieht.

An dieser Stelle können verschiedene Klassen von Filesystemen auch 
völlig anders abschneiden. COW-Filesysteme (ZFS, btrfs) arbeiten intern 
vollkommen anders als solche mit Journalling (NTFS, ext4), und können 
Integrität und Caching effizienter miteinander vereinbaren, als 
Journalling das kann (von den FAT Varianten ganz zu schweigen).

: Bearbeitet durch User
von udok (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ok, ich sehe, hier braucht es mehr Fakten.

Ein einfacher Test:

1.) Kopieren des Linux Source Codes vom Linus github Verzeichnis,
und entpacken nach H:\Temp

2. time Robocopy.exe linux-master xxx -MIR -NDL -NP -LOG:xxx.log

real    0m23.975s
user    0m0.000s
sys     0m0.015s

Das Kopieren der ca. 71000 Files mit ca. 917 MByte dauert gerade
mal 24 Sekunden.
Und das mit einem einzigen Windows Thread!
Robocopy ist leider ein Uraltprogramm, das die Performance
der SSD bei weitem nicht ausnützt.
Von den 6 Cores wird gerade einer lauwarm.

Trotzdem sieht hier jeder mit Hirn, dass das Kopieren von Files eben
nicht der Bottleneck beim gcc oder auch bei anderen Compilern ist.

Den Rest vom ewiggestrigen BlaBla kommentiere ich nicht, draussen
scheint gerade die Sonne..

von S. R. (svenska)


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Ich hab das mal unter Linux gemacht:
1
$ time cp -R linux-5.9.8/ copy
2
3
real    0m1,874s
4
user    0m0,311s
5
sys     0m1,538s
6
$ sync
7
$ time (cp -R linux-5.9.8/ copy2; sync)
8
9
real    0m5,375s
10
user    0m0,340s
11
sys     0m1,575s
12
$ du -sh *
13
1,1G    copy
14
1,1G    copy2
15
1,1G    linux-5.9.8
16
$ find linux-5.9.8/|wc -l
17
74725

Mit Cache-Flush unter 5,4s, ohne Cache-Flush unter 1,9s. Also ein Faktor 
4-10 schneller, je nachdem, wie man zählen will.

Was mache ich falsch?

(Das System ist ein etwas älteres Asus-Notebook mit Intel-CPU und der 
mitgelieferten Toshiba-SSD.)

Achso, als Nachtrag noch: "cp" ist ebenfalls single-threaded.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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S. R. schrieb:
> Was mache ich falsch?

Nichts. Hat auf meinem Laptop auch keine 10 Sekunden gedauert.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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udok schrieb:
> S. R. schrieb:
>> Scherz beiseite, NTFS ist auf Dateiebene schlicht langsam. Warum,
>> schrieb ich bereits (deswegen ist WSL1 auch nahezu unbrauchbar).
>> Schreibst du nur innerhalb einer Datei rum (wie VMs und Datenbanken das
>> tun) dann ist NTFS nicht nennenswert langsamer als alle anderen
>> Dateisysteme da draußen.
>
> Kann ich nicht nachvollziehen, und gehört mal wieder in das Reich der
> Legenden.

Aha: alles, was Du nicht nachvollziehen kannst, "gehört [...] in das 
Reich der Legenden".

> Ich habe eine flotte SSD mit ca. 3000 MByte / Sekunde.

Es geht aber gar nicht um den Durchsatz... so ein Mist.

> Der gcc ist aber saulangsam unter Windows.  Ich nehme mal an,
> dass der irgendwelche Tricks macht, die unter Linux gut funktionieren,
> und unter Windows eben nicht.

Ja, das Dateisystem. GCC macht aus dem Quellcode nämlich viele temporäre 
Dateien mit Zwischencode, die dann (wenn man nicht man den Parameter 
"--save-temps" benutzt) wieder gelöscht werden. Das kann NTFS 
erfahrungsgemäß aber nicht sonderlich gut ab, und genau deswegen ist der 
GCC unter Windows bekanntlich vergleichsweise langsam. Verdammte 
Linux-Tricks aber auch, einfach so schnelle Dateisysteme zu haben! ;-)

von Stefan F. (Gast)


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S. R. schrieb:
> Was mache ich falsch?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Nichts. Hat auf meinem Laptop auch keine 10 Sekunden gedauert.

Jetzt kann ich auch meine Zeiten von Windows nennen:
220 Sekunden mit dem Dateimanager, 98 Sekunden mit xcopy. Beides bei 
deaktiviertem Virenscanner.

Es hat aus bekanntem Grund etwas länger gedauert, aber auch weil ich den 
Test Wiederholt habe, in der Hoffnung dass er dann schneller wird. Wurde 
er aber nicht.

Sogar das Löschen (mit Shift Taste, also ohne Papierkorb) dauert unter 
Windows länger, als das Auspacken der ZIP Datei unter Linux.

Naja, der Laptop ist auch schon ein paar Jahre alt.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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udok schrieb:
> Im Bild siehst du die Ergebnisse für die Corsair Force Series MP510,
> gemessen mit CrystalDisk.

Meine Güte...

> Ich erinnere mal an die Möglichkeit Overlappend-IO zu machen,
> ein Feature das Linux gerade erst vor kurzem äusserst umständlich
> und natürlich wieder inkompatibel eingebaut hat.

Ja, diese bösen Linuxer haben sich bei Async-I/O einfach an die 
POSIX-Standards gehalten... Schrecklich! Aber "inkompatibel"? lol

> Linux Programmierer verwenden viel zu oft den antiquierten
> fork() Mechanismus!

Das Erzeugen eines Prozesses und eines Thread sind zwar sehr 
unterschiedliche Dinge, aber intern benutzen fork(2) und auch das neuere 
vfork(2) natürlich längst das moderne clone(2). Nebenbei war das mit den 
Threads unter Windows auch ein bisschen aus der Not geboren, denn unter 
Windows ist das Erzeugen von Prozessen ebenfalls nicht gerade schnell. 
Unter Linux ist das Erzeugen eines Prozesses dagegen nur ca. 5% 
langsamer als das Erzeugen eines Threads -- intern sind die Operationen 
sehr ähnlich, zudem nutzt Linux' Speicherverwaltung zunächst 
Copy-on-Write für den neu erzeugten Speicherraum. Erst wenn auf diesen 
Speicher geschrieben wird, wird auch tatsächlich neuer Speicher belegt. 
Deswegen gibt es ja so nette Features wie etwa overcommit_memory 
(/proc/sys/vm/overcommit_*) ... ;-)

> Ich würde mir wünschen, das Linuxer nicht immer so prepotent auftreten
> würden, sondern mal den Windows Usern entgegenkommen würden.
> Embrace, Extend & Extinguish ist ja keine MS Erfindung, das machten
> schon die alten Römer.

Hach ja, immer diese alten Römer mit ihren Threads...

> Wie wäre es denn mit SysCalls, die zu NT kompatibel sind?

Wozu sollten wir Windows nachbasteln?

> Einfache Dinge, die der SW Industrie sehr helfen würde, Programme
> zu portieren.  Aber nein, Linuxer igeln sich gern ein,
> und stellen den Rest der Welt gern als Idioten hin.

Linuxer halten sich üblicherweise an offene Standards wie POSIX. Wer 
sich über Jahrzehnte hinweg gezielt und bewußt eingeigelt und seine 
Implementierungen mit voller Absicht und vollem Bewußtsein inkompatibel 
gemacht hat, war Microsoft.

von Nop (Gast)


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Sheeva P. schrieb:

> sich über Jahrzehnte hinweg gezielt und bewußt eingeigelt und seine
> Implementierungen mit voller Absicht und vollem Bewußtsein inkompatibel
> gemacht hat, war Microsoft.

Zudem nicht nur inkompatibel, sondern dann auch noch schlecht. Hier 
übrigens ein Benchmark, der zwar schon von 2017 ist, aber seitdem hat 
sich das nicht geändert:

https://www.bitsnbites.eu/benchmarking-os-primitives/

von (prx) A. K. (prx)


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Sheeva P. schrieb:
> Nebenbei war das mit den
> Threads unter Windows auch ein bisschen aus der Not geboren, denn unter
> Windows ist das Erzeugen von Prozessen ebenfalls nicht gerade schnell.

Das hat Tradition. Windows NT wurde von DEC VMS inspiriert, der 
Chefdesigner kam aus dieser Ecke. Und bei VMS war diese Funktion 
berüchtigt langsam.

Windows NT hatte Threads von Anfang an drin. Das lag damals in der Luft.

von (prx) A. K. (prx)


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udok schrieb:
> Ich erinnere mal an die Möglichkeit Overlappend-IO zu machen,
> ein Feature das Linux gerade erst vor kurzem äusserst umständlich
> und natürlich wieder inkompatibel eingebaut hat.

Die Unix Systemcalls kamen ohne asynchrone Operationen aus, was sie sehr 
einfach gestaltete. Sowohl bei der Nutzung, als auch der 
Implementierung. Auch das unterschied Unix von den damaligen 
Mainframe-Betriebssystemen. Linux stammt davon ab und hat dieses Prinzip 
übernommen.

In VMS waren praktisch alle länger dauernden Systemcalls asynchron 
definiert. Windows NT orientierte sich daran, mit synchroner Operation 
als meistgenutzem Spezialfall. Deshalb steckte das von Anfang an in 
WinNT drin. Komplett anderer Ansatz, mit deutlich höherer systeminterner 
Komplexität.

Eine Lösung, um ohne komplexe asynchrone Systemcalls auszukommen, aber 
dennoch überlappende I/O zu ermöglichen, stellen Threads dar. Das lag 
damals wohl in der Luft, denn ich hatte unabhängig vom Rest der Welt 
praktisch die gleiche Idee. Das ist ein generischer Ansatz, der 
universeller einsetzbar ist als spezielle asynchrone APIs. 
Leichtgewichtige Threads nehmen einem System also den Druck ab, 
asynchrone Operationen zu implementieren.

: Bearbeitet durch User
von Sheeva P. (sheevaplug)


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Nop schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>
>> sich über Jahrzehnte hinweg gezielt und bewußt eingeigelt und seine
>> Implementierungen mit voller Absicht und vollem Bewußtsein inkompatibel
>> gemacht hat, war Microsoft.
>
> Zudem nicht nur inkompatibel, sondern dann auch noch schlecht. Hier
> übrigens ein Benchmark, der zwar schon von 2017 ist, aber seitdem hat
> sich das nicht geändert:
>
> https://www.bitsnbites.eu/benchmarking-os-primitives/

Huch! Danke für diesen Benchmark. Für die Memory Allocation kannte ich 
das schon von den internen Benchmarks unserer C- und C++-Entwickler, 
aber das Windows beim Starten von Programmen und beim Erzeugen neuer 
Dateien einen Ryzen 1800 Octacore mit 3.6 GHz und einer NVMe-SSD 
braucht, um mit einem RasPi3 mithalten zu können -- wohlgemerkt: auch 
nur, wenn Windows Defender und die Dateisystemindexierung abgeschaltet 
sind -- das war mir tatsächlich neu. Meine Güte... ich wußte schon, das 
manche Dinge unter Windows nicht besonders performant sind, aber das...

Bitte, liebe Linux-Freunde, laßt uns diese Grabenkämpfe hier beenden. 
Diese armen Windows-Benutzer verdienen keinen Spott, sondern unser 
Mitgefühl!

von GPL-Nazi (Gast)


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udok schrieb:

> Linux Programmierer verwenden viel zu oft den antiquierten
> fork() Mechanismus!

fork() und exec() sind um Längen flexibler und schneller als das was 
Windows zu bieten haben. Das ist eher ein PEBKAC.

von GPL-Nazi (Gast)


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udok schrieb:
> Ich erinnere mal an die Möglichkeit Overlappend-IO zu machen,
> ein Feature das Linux gerade erst vor kurzem äusserst umständlich
> und natürlich wieder inkompatibel eingebaut hat.
> Damit kann man ein File im Hintergrund lesen, und gleichzeitig
> sinnvolle Sachen im Programm machen. Auch wird der Buffer
> nur einmal geschrieben, mit DMA, ohne CPU Clocks zu verbraten.
> Ist auch im Zusammenhang mit USB 3.x sinnvoll, um die volle
> Geschwindigkeit zu erreichen, oder auch mit modernen SSDs.

Knall dir bitte dieses Paper rein, wo erklärt ist warum eine neue 
Schnittstelle geschaffen wurde: https://kernel.dk/io_uring.pdf
Das alte asynchrone Schnittstellendesign war schlicht zu langsam.

Und hier ist ein Ergebnis: 
https://static.sched.com/hosted_files/osseu2020/c8/KVMForum_2020_io_uring_passthrough_Stefano_Garzarella.pdf

Sehr geiles Zeug, so langsam kann mal darüber nachdenken auch 
Monsterdatenbanken (CPUs ~ 200, LUNs > 400, RAM >= 4TB, DB-Grösse > 100 
TB (All-Flash), >= 4 HBA-Ports) auf VMs zu migrieren. Physik ist einfach 
unhandlicher und die Kunden mögen keine Downtimes bei solchen Dingern. 
Ein Grund weniger für AIX.

von GPL-Nazi (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:

> Eine Lösung, um ohne komplexe asynchrone Systemcalls auszukommen, aber
> dennoch überlappende I/O zu ermöglichen, stellen Threads dar. Das lag
> damals wohl in der Luft, denn ich hatte unabhängig vom Rest der Welt
> praktisch die gleiche Idee. Das ist ein generischer Ansatz, der
> universeller einsetzbar ist als spezielle asynchrone APIs.
> Leichtgewichtige Threads nehmen einem System also den Druck ab,
> asynchrone Operationen zu implementieren.

Wobei der gängige Ansatz für jeden Furz eine Thread zu starten nur 
bedingt skaliert. Schau dir mal an was so manche Anwendungen an 
Contextswitches/sec generieren, üblicherweise genau dann wenn die 
Anwender über Performanceprobleme klagen oder irgentwelche Locks oder 
Sync austimen. Da verreckt die Performance in den Contextswitches.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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GPL-Nazi schrieb:
> Sehr geiles Zeug, so langsam kann mal darüber nachdenken auch
> Monsterdatenbanken (CPUs ~ 200, LUNs > 400, RAM >= 4TB, DB-Grösse > 100
> TB (All-Flash), >= 4 HBA-Ports) auf VMs zu migrieren.

räusper Äh, macht man sowas heute denn noch auf so Monsterbüchsen? 
Immerhin skaliert der Preis exponentiell zur Größe vom Blech. Ist es da 
nicht sinnvoller, bei passenden Workloads auf dynamische Cluster von 
vielen kleinen Commoditymaschinen zu gehen? K8s, Redis, RoCE... sowas in 
der Richtung?

> Physik ist einfach
> unhandlicher und die Kunden mögen keine Downtimes bei solchen Dingern.

High Availability ist bei solchen Speichergrößen halt immer so eine 
Sache, und High Resilience hilft da leider nur bedingt... ;-)

> Ein Grund weniger für AIX.

Yay! ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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GPL-Nazi schrieb:
> Wobei der gängige Ansatz für jeden Furz eine Thread zu starten nur
> bedingt skaliert.

Richtig. Man muss Worker-Threads zwar nicht für jeden Furz neu anlegen, 
aber die Last ist höher als bei asynchroner I/O. Andererseits sind 
Threads viel flexibler einsetzbar, während asynchrone I/O eine spezielle 
Lösung darstellt.

Nun, da Linux auch als Grundlage grosser Systeme mit grossen Datenmengen 
genutzt wird, bei denen der Bedarf gegeben ist, hat man darauf eben 
reagiert.

: Bearbeitet durch User
von GPL-Nazi (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> räusper Äh, macht man sowas heute denn noch auf so Monsterbüchsen?
> Immerhin skaliert der Preis exponentiell zur Größe vom Blech. Ist es da
> nicht sinnvoller, bei passenden Workloads auf dynamische Cluster von
> vielen kleinen Commoditymaschinen zu gehen? K8s, Redis, RoCE... sowas in
> der Richtung?

An dem einem Ding baut der Hersteller der Software schon ~8 Jahre an so 
einer Umstellung, Larry freut sich, neue Segelboote sind immer gut.

von GPL-Nazi (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:

> Richtig. Man muss Worker-Threads zwar nicht für jeden Furz neu anlegen,
> aber die Last ist höher als bei asynchroner I/O. Andererseits sind
> Threads viel flexibler einsetzbar, während asynchrone I/O eine spezielle
> Lösung darstellt.

Bei Anwendungen in Java ist das gängige Praxis.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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GPL-Nazi schrieb:
> An dem einem Ding baut der Hersteller der Software schon ~8 Jahre an so
> einer Umstellung, Larry freut sich, neue Segelboote sind immer gut.

Ach, Leisure Suit Larry... mal persönlich begegnet. Ein ausgesprochener 
Unsympath und die Software... naja.  Wobei: die Boote sind viel cooler 
als die Software, auch wenn die Kiwis seine Leute letztes Mal so extrem 
cool gedemütigt haben, daß es eine wahre Freude war. Einfach großartig! 
;-)

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Sheeva P. schrieb:
> Linuxer halten sich üblicherweise an offene Standards wie POSIX. Wer
> sich über Jahrzehnte hinweg gezielt und bewußt eingeigelt und seine
> Implementierungen mit voller Absicht und vollem Bewußtsein inkompatibel
> gemacht hat, war Microsoft.

BTW: Microsoft stellte mit Windows NT drei Subsysteme bereit:

- Win32
- OS/2
- POSIX

Windows NT implementierte das POSIX-Subsystem hauptsächlich, um Aufträge 
der US-Regierung zu erhalten, da diese im Federal Information Processing 
Standard 151-2 POSIX-Kompatibilität forderten.

Als Microsoft ihre Regierungsaufträge an Land gezogen haben, haben sie 
POSIX wieder rausgekickt.

Nachzulesen unter anderem hier:

https://en.wikipedia.org/wiki/Microsoft_POSIX_subsystem
https://en.wikipedia.org/wiki/Architecture_of_Windows_NT

: Bearbeitet durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Frank M. schrieb:
> Als Microsoft ihre Regierungsaufträge an Land gezogen haben, haben sie
> POSIX wieder rausgekickt.

Das ist halt schlau, geschäftstüchtig und ideologiefrei. Der Linuxer 
will ja kein Geschäft machen, er will die Welt verändern und daher steht 
die Ideologie an erster Stelle.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Das ist halt schlau, geschäftstüchtig und ideologiefrei. Der Linuxer
> will ja kein Geschäft machen, er will die Welt verändern und daher steht
> die Ideologie an erster Stelle.

Windows NT 3.51 stammt von 1993, da dachte man bei POSIX eher an die 
kommerziellen UNIX-Systeme, nicht an Linux. Das wurde da gerade erst 
geboren.

Ich sehe das eher andersherum: MS hat damals eine große Chance verpasst. 
Nein, ich rede nicht von Desktop-PCs, sondern von echten Serversystemen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Frank M. schrieb:
> Ich sehe das eher andersherum: MS hat damals eine große Chance verpasst.
> Nein, ich rede nicht von Desktop-PCs, sondern von echten Serversystemen.

Ja hätten sie die Chance nur mal genutzt dann wäre Bill Gates vielleicht 
der reichste Mann der Welt geworden. Oh warte mal....

: Bearbeitet durch User
von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Ja hätten sie die Chance nur mal genutzt dann wäre Bill Gates vielleicht
> der reichste Mann der Welt geworden.

Reden wir hier von Betriebssystem-Qualitäten oder davon, mit was man am 
meisten Geld verdienen kann?

Es ging hier um File-I/O, wo Linux jedes Windows um Längen schlägt. Oder 
kennst Du auch nur einen TOP-500 Windows-Rechner?

: Bearbeitet durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Frank M. schrieb:

> Reden wir hier von Betriebssystem-Qualitäten oder davon, mit was man am
> meisten Geld verdienen kann?

Du musst mal anfangen zu verstehen dass MS überhaupt nur Software und OS 
schreibt um GELD ZU VERDIENEN. Krass oder?
Das hängt direkt zusammen. Die OS Qualität hat wohl gereicht um 
Wagenladungen an Dollars zu machen. Wirklich unanständig viel Geld.

> Es ging hier um File-I/O, wo Linux jedes Windows um Längen schlägt. Oder
> kennst Du auch nur einen TOP-500 Windows-Rechner?

Und wen interessierts? Die können die TOP-500 Liste nicht sehen weil die 
unter dem Berg von Dollars liegt.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Der Linuxer will ja kein Geschäft machen, er will die Welt
> verändern und daher steht die Ideologie an erster Stelle.

Man merkt dass du das Buch von Linux nicht gelesen hast. Seine 
motivation war anfangs viel banaler: Er wollte die Multitasking Features 
seines neuen teuren 386er Rechners ausnutzen. Später wollte er ein Unix 
ähnliches Betriebssystem. Und noch später wollte er OSS fördern. Ich 
glaube nicht, dass er sich einbildete, damit die Welt zu verändern.

So dumm (sich das einzubilden) sind sicher nur wenige Menschen, die 
sollte man nicht Millionen anderen in einen Topf werfen.

Ich bin sicher: Wenn wir Linux nicht hätten, dann wäre ein anderes OS 
zum Erzfeind von Microsoft geworden. Vielleicht Minix, oder Solaris, 
oder Mac OS, oder OS/2, oder ...

von Cyblord -. (cyblord)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Man merkt dass du das Buch von Linux nicht gelesen hast. Seine
> motivation war anfangs viel banaler: Er wollte die Multitasking Features
> seines neuen teuren 386er Rechners ausnutzen. Später wollte er ein Unix
> ähnliches Betriebssystem. Und noch später wollte er OSS fördern. Ich
> glaube nicht, dass er sich einbildete, damit die Welt zu verändern.

Jede Religion braucht ihre Schöpfungsgeschichte.
Dieses damals ist lange her.
Und ich glaube auch nicht dass Linus die Ideologie der Linuxer vorgibt. 
Das hat sich längst verselbständigt.

von Le X. (lex_91)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich bin sicher: Wenn wir Linux nicht hätten, dann wäre ein anderes OS
> zum Erzfeind von Microsoft geworden.

Ich wundere mich immer wieder über solche Begrifflichkeiten.
Ich wiederhole mich: man sollte das Thema "PC-Betriebssystem" weniger 
emotional sehen.
Wo's passt nimmt man das Eine, wo's nicht passt das andere und manchmal 
vielleicht sogar das ganz andere.
Je nach persönlichem Gusto.

Begriffe wie "Erzfeind" implizieren natürlich schon eine irrationale 
Ablehnung und machen eine vernünftige Diskussion im Vorfeld unmöglich.
Denn mit dem Erzfeind diskutiert man nicht, den erledigt man.

von Stefan F. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Jede Religion braucht ihre Schöpfungsgeschichte.
> Dieses damals ist lange her.

Sicher. Es könnte auch sein, dass er die Geschichte so darstellt, wie er 
sie am liebsten gehabt hätte. Wir können seine Story nur glauben.

> Und ich glaube auch nicht dass Linus die Ideologie der Linuxer vorgibt.
> Das hat sich längst verselbständigt.

Das ist Schubladen-Denken. Frage mal Besitzer von Pitbulls was die davon 
halten, dass ihre Hunde angeblich Babies fressen.

Es gibt die "die Linuxer".

von Cyblord -. (cyblord)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Das ist Schubladen-Denken. Frage mal Besitzer von Pitbulls was die davon
> halten, dass ihre Hunde angeblich Babies fressen.

Da kann man ja auch gleich die Frösche fragen bevor man den Teich 
trockenlegt.
Allerdings erscheinen "Die Linuxer" in diesem Thread zwar nicht im 
besten Licht, aber dennoch sehr einmütig um nicht zu sagen homogen.

von N. A. (bigeasy)


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Frank M. schrieb:
> Es ging hier um File-I/O, wo Linux jedes Windows um Längen schlägt.

Sehr schön.

Frank M. schrieb:
> Oder kennst Du auch nur einen TOP-500 Windows-Rechner?

Die Topp-500 Liste ist ganz nett, wobei ich mich frage, was diese mit 
dem Thema hier zu tun hat. Das ein Muldenkipper mehr transportieren kann 
als ein Mittelklassekombi ist gemeinhin bekannt. Den braucht Lieschen 
Müller jedoch maximal zum Hausbauen.

Und ganz unabhängig davon, bin ich mir nicht sicher ob File-I/O 
Performance das ausschlaggebende Kriterium für "Topp500"-Numbercrunching 
ist...

von N. A. (bigeasy)


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Frank M. schrieb:
> Ich sehe das eher andersherum: MS hat damals eine große Chance verpasst.
> Nein, ich rede nicht von Desktop-PCs, sondern von echten Serversystemen.

Ging es hierbei nicht vorrangig um Desktop-Systeme? --> Th.

von Nop (Gast)


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N. A. schrieb:
> Und ganz unabhängig davon, bin ich mir nicht sicher ob File-I/O
> Performance das ausschlaggebende Kriterium für "Topp500"-Numbercrunching
> ist...

Es hat ein Windowsnutzer genölt, daß sein Spielestarter-OS lahm ist, 
wenn man es für produktive Entwicklungsarbeit mißbraucht, konkret um mit 
GCC nennenswerte Projekte zu übersetzen.

von Nop (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Das hängt direkt zusammen. Die OS Qualität hat wohl gereicht um
> Wagenladungen an Dollars zu machen. Wirklich unanständig viel Geld.

MS hat das sogar noch optimiert, indem sie seit Windows 10 ihre 
QA-Abteilung zusammengestrichen haben und die Endnutzer als kostenlose 
Betatester einspannen. Daß diese Kostenersparnis in MS' Interesse ist - 
klar. Aber daraus folgt nicht, daß das auch in Deinem Interesse als 
Nutzer wäre.

von Stefan F. (Gast)


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Nop schrieb:
> Daß diese Kostenersparnis in MS' Interesse ist - klar.
> Aber daraus folgt nicht, daß das auch in Deinem Interesse als
> Nutzer wäre.

Ist denen auch wohl ziemlich egal, denn sie haben genug Nutzer an sich 
gebunden. Vor allem mit ihren hauseigenen "Standards", die keiner 
nachbauen kann/darf.

von Cyblord -. (cyblord)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> denn sie haben genug Nutzer an sich
> gebunden. Vor allem mit ihren hauseigenen "Standards", die keiner
> nachbauen kann/darf.

Einfach nur immer die Dolchstoßlegende Wiederholen. Linux wäre heute 
bestimmt Nr. 1 auf dem Desktop, wenn nur MS nicht so extrem gemein mit 
den Standards wäre.
Gewinner finden Wege, Verlierer finden Gründe.

: Bearbeitet durch User
von Nop (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Gewinner finden Wege
MS "gewinnt" aber auf Kosten der Nutzer. Das funktionert hier nicht wie 
ein Fußballfanclub.

von Stefan F. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Gewinner finden Wege, Verlierer finden Gründe.

Genau. Der Gewinner (MS) hat herausgefunden, wie man Kunden an sich 
bindet und nutzt das jetzt erfolgreich aus. Das habe ich nie bestritten.

von GPL-Nazi (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Frank M. schrieb:
>> Als Microsoft ihre Regierungsaufträge an Land gezogen haben, haben sie
>> POSIX wieder rausgekickt.
>
> Das ist halt schlau, geschäftstüchtig und ideologiefrei.

Intel macht ja gerade vor wie das funktioniert.

von GPL-Nazi (Gast)


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Cyblord -. schrieb:

> Jede Religion braucht ihre Schöpfungsgeschichte.
> Dieses damals ist lange her.
> Und ich glaube auch nicht dass Linus die Ideologie der Linuxer vorgibt.
> Das hat sich längst verselbständigt.

Ach Bengel, such es dir selbst aus den Usenet Archiven raus, und 
verbreite hier nicht so einen Unsinn.

von GPL-Nazi (Gast)


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Nop schrieb:

> Jahaaa, und bei Linux heißt es, daß dank Paketmanager mit Distro-Repo
> jede Anwendung allfällige Sicherheitsupdates in Bibliotheken bekommt.
> Was wurde hier gerade vorgeschlagen? Hey, laßt doch jede Anwendungen mit
> einem eigenen PPA anrollen! Ja super Idee!

Bitte zitiere mich richtig, danke.

von GPL-Nazi (Gast)


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Jack V. schrieb:
> Nop schrieb:
>> Es wurde bescheid gesagt, aber ignoriert.
>
> Keine Distribution popelt sich Kram aus‘m Git-Repo – so funktioniert das
> einfach nicht. Kann man mögen oder auch nicht, aber Anwendungsprobleme
> dem OS anzulasten, ist nach wie vor irgendwie vollkommen „aber ich
> muss nun was dagegen gesagt haben!!k“.

Schon mal ein openwrt gebaut?
Da zieht sich der Build-Prozess selbst die Sachen aus den öffentlichen 
Source-Repos.

von ACDC (Gast)


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S. R. schrieb:
> Was mache ich falsch?

In deiner Welt nix.

In der Otto Windows Welt alles.

von S. R. (svenska)


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Frank M. schrieb:
> BTW: Microsoft stellte mit Windows NT drei Subsysteme bereit:
> - Win32
> - OS/2
> - POSIX

Anzumerken wäre, dass das OS/2-Subsystem auf OS/2 1.x basierte und keine 
grafischen Anwendungen unterstützte und das POSIX-Subsystem kein 
Multithreading unterstützte und damit auch fast wertlos war.

Cyblord -. schrieb:
> Der Linuxer

Mir wäre jetzt nicht bekannt, dass "der Linuxer" eine homogene Gruppe 
wäre. Aber gut, so als Schaf ist die Welt auch recht einfach...

ACDC schrieb:
> S. R. schrieb:
>> Was mache ich falsch?
> In deiner Welt nix.
> In der Otto Windows Welt alles.

Könntest du das bitte etwas konkretisieren?

von Christobal M. (c_m_1)


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Ich hab mir für den Windows Spielerechner grade eine M.2 SSD zugelegt 
und hab das zum Anlass genommen die alte Windows Installation neu zu 
machen.

Zum Thema "Linux sei so kompliziert", "kaum zu installieren", "immer die 
blöde Shell".
Ich wollte in Windows Autologon haben - bin der einzige Nutzer und sehe 
nicht ein warum ich da immer das Passwort eingeben soll.
Internet sagt man müsse die Windows Taste drücken, und "netplwiz" (was 
soll das eigentlich bedeuten?) eintippen und ausführen, und dort den 
Haken aus "Die User müssen das Passwort angeben" weg machen.
Problem: Das Kästchen war gar nicht da - ich konnte nichts klicken.
Weiter im Internet gestöbert, man solle regedit aufrufen und einen Key 
(welchen konnte ich mir nicht merken, irgendwas mit HKEY-LOCAL-MACHINE 
oder so. (SCNR)) von 2 auf 0 ändern.
Jetzt war, nach Reboot natürlich, das Kästchen wieder da und Autologon 
geht nun.

Eine Stunde rumgefummel wegen so einem Scheiss... Das finde ich als 
Senior Linux Nutzer wohl genau so schlimm wie Windows Nutzer die 
"Scheiss Shell".

von (prx) A. K. (prx)


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Christobal M. schrieb:
> Eine Stunde rumgefummel wegen so einem Scheiss...

Für solche Frickeleien gibts in Windows natürlich 3rd party Apps, damit 
es nicht so nach Registry aussieht.

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Ralph S. schrieb:
> - "Mein Nachbar sagt, dass die Internetunterstützung für Linux bald
> eingestellt wird und dann muß man sowieso Windows benutzen" -  kein
> Scheiß jetzt, so schon gehört. Da kannst du erklären wie du willst, dass
> die Browser für Android (was große Linuxteile beinhaltet) und Linux
> technisch gesehen nur kleine Unterschiede besitzen

Der Nachbar glaubt aber auch nocht an den Weihnachtsmann?

SCNR

von Stefan F. (Gast)


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> Mein Nachbar sagt, dass die Internetunterstützung für Linux bald
> eingestellt wird

Man kann genau so wenig sagen, dass demnächst das Kaffeepulver nicht 
mehr die Kaffeemaschinen von Philips unterstützen wird.

Es ist ja nicht so, dass Linux vom Internet unterstützt wird, sondern 
umgekehrt.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Also ich hatte mich vor ein paar Jahren (bei meinem Wechsel von Win7 auf 
Win10) mit Linux beschäftigt. Genauer gesagt habe ich einfach mal ein 
paar Linux Distributionen ausprobiert (SuSe, Fedora, Ubuntu). Ich habe 
noch nie mit was anderem außer Windows (seit 3.1 ;) ) zutun gehabt und 
hatte einfach mal Lust, wollte mal sehen, ob das wirklich so easy ist 
und es ist halt kostenlos (wobei Win10 auch nur 10€ oder so gekostet 
hat).
Die grafische Oberfläche ist natürlich erstmal ungewohnt gewesen. 
Allerdings war es schon echt nervig und frustrierend, als eigentlich 
recht versierter (Win-)PC Nutzer kaum was auf die Reihe zu kriegen. Ich 
musste googlen, wie man Programme installieren kann und so weiter. Dazu 
an allen Ecken noch diese Skript-Fenster und Kommandozeilen, die ich eh 
nicht verstehe und mir Schritt für Schritt Befehle aus Anleitungen 
kopieren musste, um das zu erreichen, was ich will. Meiner Erfahrung 
nach muss man z.B. bei Windows keinen einzigen Befehl kennen, um das 
System zu installieren, Programme zu laden und installieren, zu nutzen 
usw. Bei Linux musste ich so viel Kommandos irgendwo eingeben, wie in 
einem Jahr Windows nicht^^ Entweder, weil das, was ich erreichen wollte, 
für mich nicht in der Oberfläche auffindbar war oder gar nicht 
erreichbar ist.
Als ich es dann nach 2 Stunden probieren und Recherche nicht hinbekommen 
habe, eine simple MP3 Datei abzuspielen, hatte ich genug ;)

Es war mal interessant zu sehen. Aber da Windows so verbreitet ist, für 
die Grundbedürfnisse der Einstellungen an sich auch strukturiert ist 
(oder durch kurze Anleitungen schnell auffindbar ist) und eigentlich 
jeder irgendwo im Einsatz hat (somit Erfahrung hat oder jemanden kennt, 
der Erfahrung hat), ist für mich klar, wieso Linux im Desktop-PC Bereich 
immer noch meilenweit vorne liegt.

Ich muss aber auch sagen, dass ich auch nicht oder zumindest nicht nur 
bei Linux geblieben wäre, wenn das alles ein bisschen besser abgelaufen 
wäre. Sooo viele Programme benutze ich nicht, aber irgendwie scheint 
sehr viel nicht für Linux verfügbar zu sein. Ja, es mag virtuelle 
Rechner geben, aber 1. weiß ich nicht, ob der Geschwindigkeitsboost von 
Linux dann nicht durch die Emulation mehr als zunichte gemacht wird 
(gerade bei 3D-CAD) und 2. kann ich auch gleich einfach Windows 
installieren und nutzen, anstatt ich Linux starte um dann ein virtuelles 
Windows zu nutzen.

Die Programme, die es anscheinend immer noch nicht für Linux gibt, ich 
aber entweder gekauft habe und/oder gut benutzen kann (wegen Erfahrung 
und Bedienbarkeit):
- Autodesk Inventor
- CadSoft EAGLE
- Altium
- Adobe Photoshop
- Steinberg Cubase
- MS Office. OpenOffice gibt es zwar, aber nach meiner Erfahrung ist es 
weder annähernd so leicht zu bedienen, so chic, so verbreitet und 
kompatibel (damit meine ich nicht mal Makros, sondern Formatierungen, 
die OpenOffice einfach nicht richtig darstellen kann.
- Darüber hinaus quasi alle Spiele, die ich spiele.

Dafür mag es auch für Linux Alternativen geben, doch damit ginge auch 
die gekaufte SW flöten und meine gesamte Erfahrung mit all diesen 
Programmen (und System) gleich mit. Ich müsste dann quasi alles von neu 
lernen oder beschaffen, was unter Umständen bis sehr wahrscheinlich 
nicht so gut ist, wie die Tools, die ich hatte. Dann bin ich vielleicht 
nach mehreren oder zig Jahren auf dem Stand wie jetzt. Und wofür? Dafür, 
dass ich sagen kann, ich nutze Linux, dass ich 10€ gespart habe und dass 
ich mir jahrelangen Wissensaufbau aufgehalst habe, den ich mir hätte 
sparen und in andere Dinge investieren können.

Bitte nicht persönlich nehmen ;)
Das ist meine, aber sicherlich lange nicht NUR meine Sicht bei der 
Linux/Windows Debatte.

von Christobal M. (c_m_1)


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Michael S. schrieb:
> Dafür mag es auch für Linux Alternativen geben, doch damit ginge auch
> die gekaufte SW flöten und meine gesamte Erfahrung mit all diesen
> Programmen (und System) gleich mit. Ich müsste dann quasi alles von neu
> lernen oder beschaffen, was unter Umständen bis sehr wahrscheinlich
> nicht so gut ist, wie die Tools, die ich hatte. Dann bin ich vielleicht
> nach mehreren oder zig Jahren auf dem Stand wie jetzt.

Das nennt sich "vendor lock-in". Man macht sich abhängig und kann nicht 
einfach wechseln.
Ein Beispiel aus meinem Job: Wir haben eine SPSS Server Lizenz für 
Windows, und nachdem Windows Server 2003 rumbockte (nicht löschbare 
Dateien), haben wir uns überlegt auf Linux als Server OS umzusteigen.
Problem war das wir die SPSS Lizenz hätten neu kaufen müssen - 40k€, 
also wurde das nichts.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Michael S. schrieb:
> Bitte nicht persönlich nehmen ;)
> Das ist meine, aber sicherlich lange nicht NUR meine Sicht bei der
> Linux/Windows Debatte.

Nö, persönlich nimmt das hier keiner. (Wenn man sich zu benehmen weiß 
;-))
Zwei Korrekturen allerdings:
Eagle gibt es sehr wohl für Linux.
Libreoffice hat keine Darstellungsprobleme. Die tauchen nur dann auf, 
wenn Du Office Dateien von Windows damit öffnen willst. Umgekehrt geht 
das dagegen überhaupt nicht (Mit WinOffice Libreoffice Dateien öffnen). 
Das sehe ich als eindeutigen Vorteil von Libreoffice.
Daß WinOffice einfacher zu bedienen sei als Libreoffice, halte ich 
allerdings für ein Gerücht. Da wird wohl mehr die Gewohnheit mit 
reinspielen. Und damit ist es dann spätesten bei der nächsten Win 
Version auch vorbei (wurde hier auch schon erwähnt).

Diese ganze Gewöhnung an vorhandene SW geht mir genau umgekehrt. Ich 
nutze Linux und finde keine passende Win SW (hauptsächlich 
Entwicklungstools). Wenn ich da mal etwas finde, ist die Installation 
einfach nur gruselig.

Die ganze Diskussion ging eigentlich ursprünglich von Computer Anfängern 
aus. (sprich Internet, ab und zu an Oma Briefe schreiben und 
Bilder/Videos angucken). Da spielen Gewohnheiten keine allzu große 
Rolle.

> Dazu
> an allen Ecken noch diese Skript-Fenster und Kommandozeilen,
...
> Bei Linux musste ich so viel Kommandos irgendwo eingeben,
Das deutet auf Jahrzehnte alte Distries hin. Heute installiert man 
graphisch und fertig. Die Kommandozeile kann man (ich mache das gerne), 
muß man aber nicht nutzen.

Christobal M. schrieb:
> Das nennt sich "vendor lock-in".
Eben. Das ist genau das, was schon festgestellt, aber von einigen 
Windows Fans hier bestritten wurde.

von udok (Gast)


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Christobal M. schrieb:
> Das nennt sich "vendor lock-in". Man macht sich abhängig und kann nicht
> einfach wechseln.

Das ist bei Linux doch dasselbe.  Ist ja auch nur eine Marke.
Offene Dateiformate haben inzwischen so ziemlich alle Programme.

von 🐧 DPA 🐧 (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Es ist ja nicht so, dass Linux vom Internet unterstützt wird, sondern
> umgekehrt.

Naja, jetzt verbreitet sich ja Googles Widevine DRM immer mehr, damit 
könnte sich das durchaus ändern.

udok schrieb:
> Christobal M. schrieb:
>> Das nennt sich "vendor lock-in". Man macht sich abhängig und kann nicht
>> einfach wechseln.
>
> Das ist bei Linux doch dasselbe.  Ist ja auch nur eine Marke.
> Offene Dateiformate haben inzwischen so ziemlich alle Programme.

Es ist zwar auch möglich, mit FOSS Projekten lock-in zu verursachen 
(siehe z.B. Systemd, Signal und Snap. Und dann gibt es noch Dinge wie 
OpenCore (GitLab)...). Abgesehen von diesen ist es bei FOSS aber 
meistens bei weitem weniger Extrem als bei Proprietären Programmen, denn 
FOSS wird oft aus anderen Beweggründen erstellt als kommerzielle & 
proprietäre Software.

Die meisten FOSS Programme kann man problemlos auf so ziemlich jeder 
Platform (Linux, Mac, Windows, BSD, *nix, Hurd, ...) laufen lassen, 
nutzen gut dokumentierte Dateiformate, Speichern Daten Lokal, haben gut 
kompatible Alternativen (z.B. LibreOffice vs. OpenOffice vs. AbiWord), 
und sind dabei meistens sogar Gratis!

Bei Proprietären Lösungen trifft das alles normalerweise alles nicht zu. 
Zudem geht es da mehr und mehr Richtung Cloud & Online Services, womit 
wieder ganz andere Dimensionen an Lock-In möglich und umgesetzt 
werden...

von Np R. (samweis)


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Michael S. schrieb:
> es ist halt kostenlos
Das ist nicht der Punkt.
Open Source Nutzer werden nicht müde zu betonen, dass "free" hier frei 
wie in "free speech" heißt.
Windows-Nutzer hören immer nur "free beer".

Warum ist das Open Source Nutzern so wichtig?
Darum:
Michael S. schrieb:
> Die Programme, die es anscheinend immer noch nicht für Linux gibt, ich
> aber entweder gekauft habe und/oder gut benutzen kann
...
> Ich müsste dann quasi alles von neu
> lernen oder beschaffen,
Du hast Dich abhängig gemacht (oder machen lassen). Du bis umzingelt von 
Barrieren, die Du selbst aufgebaut und selber mit Deinem eigenen Geld 
finanziert hast.

Ich bin gerne bereit, für gute Produkte oder Dienstleistungen auch einen 
angemessenen Preis zu bezahlen. Es geht nicht um Freibier. Ich habe auch 
für Linux schon Geld bezahlt (damals, als man sich mangels 
Internet-Bandbreite Distros auf CD gekauft hat.
Aber die Dienstleistung "Freiheitsberaubung" ist mir keinen Cent Wert.

von udok (Gast)


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Np R. schrieb:
> Aber die Dienstleistung "Freiheitsberaubung" ist mir keinen Cent Wert.

Wenn ich den Schmarrn schon wieder lese...

Leute wie du haben doch wirklich keine Ahnung, was "Freiheitberaubung"
heisst. Das ist einfach übele Polemik.

Open Source ist vorallem das Ding von gelangweilten, überbezahlten
Akademikern mit starkem Geltungsbedürfnis und dem Drang nach
einem echtem Leben, das sie in ihrem Job nicht verwirklicht finden.
Darum sägen sie an ihrem eigenen Job-Ast, in der Hoffnung
das echte Leben beim Fall mal zu spüren.

von udok (Gast)


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Np R. schrieb:
> Ich bin gerne bereit, für gute Produkte oder Dienstleistungen auch einen
> angemessenen Preis zu bezahlen. Es geht nicht um Freibier. Ich habe auch
> für Linux schon Geld bezahlt (damals, als man sich mangels
> Internet-Bandbreite Distros auf CD gekauft hat.

Haha, der war gut :-)
Glaubst du dass irgendjemand von den € 9.90 für eine CD
ein Betriebssystem entwickeln und warten kann?

Inzwischen hat ein gutes Duzend Firmen die Entwicklung des
Linux Kernels übernommen.
Die profitieren von der billigen Infrastruktur, und drücken die Löhne 
damit.
Bezahlen tuts mal wieder die Allgemeinheit.

von soso... (Gast)


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Np R. schrieb:
> Dienstleistung "Freiheitsberaubung"

Ja, ich weis noch, wie ich damals in den schwarze Van von MS gezerrt 
wurde.
3Monate MS Boot Camp in der Mojave Wüste.
Elektroshocks und kalte Güsse, bis ich Linux abgeschworen habe.

Jaja, so hat MS den Markt erobert.

Was sagts Du eigentlich zu Linux im Android Kleid?
Unfreier und Abhängiger von einer globalen Werbeagentur mit eigener 
Meinungsbidungsabteilung geht ja garnicht.
Die Leute lieben es.
ALLEN das Gehirn gewaschen?
Oder checkt die Linux Fraktion einfach nur nicht was den Menschen 
wichtig ist und was nicht?

von Andreas B. (bitverdreher)


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udok schrieb:
> Offene Dateiformate haben inzwischen so ziemlich alle Programme.
Unter Windows? Es darf mal gelacht werden.

udok schrieb:
> Open Source ist vorallem das Ding von gelangweilten, überbezahlten
> Akademikern mit starkem Geltungsbedürfnis und dem Drang nach
> einem echtem Leben, das sie in ihrem Job nicht verwirklicht finden.
> Darum sägen sie an ihrem eigenen Job-Ast, in der Hoffnung
> das echte Leben beim Fall mal zu spüren.
Au weia. Das tut weh. Du mußt ja wirklich frustriert sein.

soso... schrieb:
> Np R. schrieb:
>> Dienstleistung "Freiheitsberaubung"
>
> Ja, ich weis noch, wie ich damals in den schwarze Van von MS gezerrt
> wurde.

Nö, aber ich weiß wieviel Zeit mich MS schon für diese Rebootorgien 
gekostet hatte. Freiheitsberaubung ist etwas übertrieben. Man kann ja 
zwischendurch Kaffee trinken gehen, aber es behindert und nervt 
ungemein.

: Bearbeitet durch User
von Np R. (samweis)


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Das Leben wird doch viel einfacher, wenn man ein ordentliches Feindbild 
hat, nämlich:
udok schrieb:
> Leute wie du
und dann lässt man der Fantasie freien Lauf, denn man ist ja im 
Internet, sieht den Anderen nicht, kennt ihn aber ganz genau...

Dabei erzählen diese Feindbilder mehr über den Poster als dass sie zum 
Thema beitragen. Was soll man also aus dem Feindbild der "gelangweilten, 
überbezahlten Akademikern" schließen?

Dann lasse ich mal meiner Fantasie freien Lauf, denn das scheint ja 
schick zu sein:
Du bist demnach sicher keiner davon.
Du bist nicht "gelangweilt" - das Posten im Forum zur besten Arbeitszeit 
erfordert Deine ganze Konzentration und Aufmerksamkeit.
Du bist kein "Akademiker" - in einer Welt, in der inzwischen jeder 
Abitur und Studium hinterher geworfen bekommt, hat es bei Dir immer noch 
einfach nicht gereicht.
Du bist nicht "überbezahlt" - Du wärst aber gerne "bezahlt".

Merkst Du was?

von Le X. (lex_91)


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Andreas B. schrieb:
> Nö, aber ich weiß wieviel Zeit mich MS schon für diese Rebootorgien
> gekostet hatte.

Bei mir hält sich das in etwa die Waage mit der Zeit die ich grub 
konfigurieren, reparieren oder neu installieren musste ;-)

von Np R. (samweis)


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soso... schrieb:
> Was sagts Du eigentlich zu Linux im Android Kleid?
Das hättest Du weiter oben lesen können, wenn Du diesem Thread gefolgt 
wärst.

udok schrieb:
> Die profitieren von der billigen Infrastruktur, und drücken die Löhne
> damit.
> Bezahlen tuts mal wieder die Allgemeinheit.
Das musst Du erklären.
Ich bin gespannt - das wird ganz sicher ein ökonomisch höchst, ähem, 
"kreativer" Vortrag.

Die Allgemeinheit profitiert von freier Software, sogar der Teil der 
Allgemeinheit, der selbst keine freie Software nutzt.

von Np R. (samweis)


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Le X. schrieb:
> Bei mir hält sich das in etwa die Waage mit der Zeit die ich grub
> konfigurieren, reparieren oder neu installieren musste ;-)
Das kenne ich. Es liegt zwar schon etwas länger zurück, aber ich denke 
mit Grausen daran. Eine wahre Plage ist das.
Ich habe das so gelöst, dass ich Windows von der Platte geworfen habe.
Nun kann es nicht mehr an grub herumfummeln und ich habe Ruhe. ;-)

von Le X. (lex_91)


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Np R. schrieb:
> Ich habe das so gelöst, dass ich Windows von der Platte geworfen habe.
> Nun kann es nicht mehr an grub herumfummeln und ich habe Ruhe. ;-)

Windows hab kann ich nirgends runterwerfen, das ist nirgends drauf.
Lösung der grub-Probleme war:
Beim Aufsetzen meines neuen Hauptsystems bin ich endlich mal zu 
systemd-boot gewechselt. Das tut was es soll.

Auf nem alten Laptop den ich grad wieder in Betrieb nehmen möchte läuft 
systemd-boot mangels UEFI nicht, da fummel ich grad mal wieder mit grub 
herum.
Aber ist schon OK, momentan kann man abends eh sonst nix machen ;-)

von soso... (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Nö, aber ich weiß wieviel Zeit mich MS schon für diese Rebootorgien
> gekostet hatte. Freiheitsberaubung ist etwas übertrieben. Man kann ja
> zwischendurch Kaffee trinken gehen, aber es behindert und nervt
> ungemein.

Das ist tatsächlich der Unterschied zu Linux.
Bei Win kann ich Kaffe Trinken weil das System alle paar Wochen mal ein 
Update machen will, oder zwischendurch 30sek für den Reboot braucht.
Ja, hat sich was getan in WIN10 Zeiten mit SSDs.

Bei Linux muss ich stundenlang Foren durchlesen um gerauszufinden was 
zum Kuckuck ich den tun muss um das zum laufen zu bekommen.

Unterschiedliche Erfahrungen.
Wäre ich Programmierer und nicht Hardwareentwickler sähe das vielleicht 
ganz anders aus.

von soso... (Gast)


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Le X. schrieb:
> Auf nem alten Laptop den ich grad wieder in Betrieb nehmen möchte läuft
> systemd-boot mangels UEFI nicht, da fummel ich grad mal wieder mit grub
> herum.
> Aber ist schon OK, momentan kann man abends eh sonst nix machen ;-)

Huch?
Solche Problem hatte ich mit Win ja noch nie ;-)

von Cyblord -. (cyblord)


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soso... schrieb:
> Wäre ich Programmierer und nicht Hardwareentwickler sähe das vielleicht
> ganz anders aus.

Unsinn. Als ob sich ein Programmierer automatisch besser mit den 
Mätzchen von Linux auskennen würde.
In Foren stundenlang nach Lösungen suchen und per Try&Error irgendwelche 
Config files ändern, muss jeder Linux Anwender. Das gehört einfach zum 
Workflow dazu.

von GPL-Nazi (Gast)


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Le X. schrieb:

> Bei mir hält sich das in etwa die Waage mit der Zeit die ich grub
> konfigurieren, reparieren oder neu installieren musste ;-)

Weil Windows wieder mal grub kaputt gemacht macht?

von Cyblord -. (cyblord)


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GPL-Nazi schrieb:
> Le X. schrieb:
>
>> Bei mir hält sich das in etwa die Waage mit der Zeit die ich grub
>> konfigurieren, reparieren oder neu installieren musste ;-)
>
> Weil Windows wieder mal grub kaputt gemacht macht?

Ich habe gehört, Bill Gates persönlich steigt manchmal bei Linux Usern 
ein und zerstört deren System. Man munkelt, quasi alle Linux Probleme 
weltweit sind auf solche Aktionen zurückzuführen.

von soso... (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Ich habe gehört, Bill Gates persönlich steigt manchmal bei Linux Usern
> ein und zerstört deren System. Man munkelt, quasi alle Linux Probleme
> weltweit sind auf solche Aktionen zurückzuführen.

So ist es.
Oft verkleidet mit rotem Mantel und weissem Bart, kriecht er durch die 
Schornsteine um sich an der IT von Lieselotte Müller zu schaffen zu 
machen die doch liebend gerne weiter auf der Kommandozeile rumgekrebst 
wäre.

90% der Menschen haben absolut keinen Plan von IT und können die 
überhaupt nur benutzen weil da bunte Icons sind, die beim draufclicken 
im Hintergrund die Arbeit machen für die man bei Linux tief in den 
Eingeweiden herumfuhrwerken muss.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Np R. schrieb:
> Ich habe das so gelöst, dass ich Windows von der Platte geworfen habe.
> Nun kann es nicht mehr an grub herumfummeln und ich habe Ruhe. ;-)
+1

Mit grub hatte ich eigentlich nie ernsthaft Probleme. Daß man Windows 
(wenn überhaupt) immer nach Linux installieren sollte, ist eine alte 
Binsenweisheit.

Cyblord -. schrieb:
> Unsinn. Als ob sich ein Programmierer automatisch besser mit den
> Mätzchen von Linux auskennen würde.
> In Foren stundenlang nach Lösungen suchen und per Try&Error irgendwelche
> Config files ändern, muss jeder Linux Anwender. Das gehört einfach zum
> Workflow dazu.
Für Windows user, ja das mag sein. Bei mir läuft die Kiste einfach.

Cyblord -. schrieb:
>>
>> Weil Windows wieder mal grub kaputt gemacht macht?
>
> Ich habe gehört, Bill Gates persönlich steigt manchmal bei Linux Usern
> ein und zerstört deren System. Man munkelt, quasi alle Linux Probleme
> weltweit sind auf solche Aktionen zurückzuführen.
Deine Ahnungslosigkeit ist wieder mal atemberaubend.

von Cyblord -. (cyblord)


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soso... schrieb:
> 90% der Menschen haben absolut keinen Plan von IT und können die
> überhaupt nur benutzen weil da bunte Icons sind, die beim draufclicken
> im Hintergrund die Arbeit machen für die man bei Linux tief in den
> Eingeweiden herumfuhrwerken muss.

Aber nein, allein in diesem Thread wurden schon mindestens 50 greise 
blinde Omas mit nur einem halben Arm zitiert, welche seit Jahr und Tag 
mit Linux problemlos arbeiten. Vom surfen, über Fotobearbeitung bis hin 
zum Filmschnitt und Enterprise ERP machen die da alles. Null Support 
nötig. Out of the box Installation inklusive.

von GPL-Nazi (Gast)


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Kann jemand von dem Windowsern mal in diesen Thread einsteigen und 
erklären wie man das ohne frickeln löst:

https://www.heise.de/forum/heise-online/Kommentare/CPU-Zugriff-auf-Grafikspeicher-Asus-schaltet-AMDs-SAM-fuer-Intel-frei/Fallstricke/thread-6574789/

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Andreas B. schrieb:
> Zwei Korrekturen allerdings:
> Eagle gibt es sehr wohl für Linux.
Oh tatsächlich. Dann habe ich mich da wohl verguckt :/

Andreas B. schrieb:
> Libreoffice hat keine Darstellungsprobleme. Die tauchen nur dann auf,
> wenn Du Office Dateien von Windows damit öffnen willst. Umgekehrt geht
> das dagegen überhaupt nicht (Mit WinOffice Libreoffice Dateien öffnen).
> Das sehe ich als eindeutigen Vorteil von Libreoffice.
> Daß WinOffice einfacher zu bedienen sei als Libreoffice, halte ich
> allerdings für ein Gerücht. Da wird wohl mehr die Gewohnheit mit
> reinspielen. Und damit ist es dann spätesten bei der nächsten Win
> Version auch vorbei (wurde hier auch schon erwähnt).
Ich habe hier bei mir MS Office und LibreOffice auf dem Rechner und 
komme mit MS Office besser klar. Kann natürlich auch an der Erfahrung 
oder ggf. sogar an dem Unterschied zwischen LibreOffice für Win und für 
Linux liegen. Ich weiß nur, dass in 99% der Fälle (bei der Arbeit, 
Doku's von Hobbybastlern im Internet, ...) MS Office generierte Daten 
unterwegs sind. Selbst wenn mir mit etwas Umgewöhnung LibreOffice besser 
gefallen und noch einfacher fallen würde, hätte ich regelmäßige 
Darstellungsprobleme. Man kann sich dann über die MS Office User 
aufregen oder eher über MS selbst, jedoch ändert es die Situation nicht, 
dass man eine Software nutzt, die die verbreiteten Dateien nicht richtig 
ließt.


Np R. schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> es ist halt kostenlos
> Das ist nicht der Punkt.
Ich meinte damit, dass ich, nur um damit rumzuspielen, nichts kaufen 
musste und es einfach mal so machen konnte. Hätte ich mir das für 20€ 
kaufen müssen, hätte ich es vermutlich gar nicht gemacht, weil es mir 
das nicht Wert gewesen wäre. Ich hatte/habe mit Windows keine wirklichen 
Probleme, die mich zum Umdenken veranlassen würden. Ich bin damit 
zufrieden und kenne mich gut genug aus.


Np R. schrieb:
> Warum ist das Open Source Nutzern so wichtig?
> Darum:
> Michael S. schrieb:
>> Die Programme, die es anscheinend immer noch nicht für Linux gibt, ich
>> aber entweder gekauft habe und/oder gut benutzen kann
> ...
>> Ich müsste dann quasi alles von neu
>> lernen oder beschaffen,
> Du hast Dich abhängig gemacht (oder machen lassen). Du bis umzingelt von
> Barrieren, die Du selbst aufgebaut und selber mit Deinem eigenen Geld
> finanziert hast.
Und
Christobal M. schrieb:
> Das nennt sich "vendor lock-in". Man macht sich abhängig und kann nicht
> einfach wechseln.
Naja.. So würde ich das nicht bezeichnen. Wenn man sich auf ein OS 
beschränkt, kann man eben nur die Software nutzen, die es dafür gibt. 
Wenn ich mich aber abhängig von Windows mache, steht mir (für meine 
Anwendungszwecke) eine bedeutend größere Softwareauswahl zur Verfügung. 
Macht ja auch Sinn, denn wenn die große Mehrheit Windows nutzt, wieso 
sollte dann eine Softwarebude, die möglichst viel verkaufen will, eine 
Software (nur) für Linux schreiben?
Man könnte es theoretisch begrenzen, in dem man neben dem OS nur 
Software nutzt, die es sowohl für Linux als auch für Windows (auch für 
MAC? ;) ) gibt. Doch für mich persönlich schließt das viel zu viel 
Software aus, die ich gerne nutze, des Programm willens. Klar, was dann 
mein Know-How anbetrifft, ist das nicht an eine Win-only Software 
geknüpft (wie es bei mir bei z.B. Inventor ist). Doch wenn ich gar nicht 
plane, das OS zu wechseln, was genau habe ich dann davon, außer eine 
hohe Wahrscheinlichkeit, nicht das für mich am besten passendste 
Programm zu nutzen, weil es das eben nur für Win resp. Linux gibt?

Andreas B. schrieb:
> Die ganze Diskussion ging eigentlich ursprünglich von Computer Anfängern
> aus. (sprich Internet, ab und zu an Oma Briefe schreiben und
> Bilder/Videos angucken). Da spielen Gewohnheiten keine allzu große
> Rolle.
Das stimmt. Allerdings muss man fairerweise auch sagen, dass das 
vermutlich unter Linux und Windows ähnlich einfach läuft. Dann ist es 
egal, welches System man nutzt. Man muss sich allerdings entscheiden. 
Genauso wie beim Handy. Wenn man telefonieren, Whatsapp'en und Fotos 
machen will, kann man auch alles nehmen, also Apple oder Android?
Was meiner Meinung nach bei Anfängern entscheidend ist: Wie teuer? Wer 
kann mir dabei helfen? Wer geht mit mir hin und berät mich?
Wenn ich also mit meiner Mutter einen Laptop holen soll, sage ich "Nimm 
den da, da ist Windows schon dabei, und ich kann dir alles zum Laufen 
bringen".
Indirekt spielt da also meine Erfahrung schon eine Rolle. Und wenn man 
nun sagt, das 80% Windowsnutzer sind, werden die genauso handeln, wie 
ich es würde. Der Geschwindigkeitsvorteil von Linux ist für solche 
Anforderungen komplett irrelevant und das Finanzielle ist bei 15-20€ für 
Win+Office auch vernachlässigbar (gerade, wenn das Gerät min. eher das 
20-fache kostet).

von Le X. (lex_91)


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GPL-Nazi schrieb:
> Le X. schrieb:
>
>> Bei mir hält sich das in etwa die Waage mit der Zeit die ich grub
>> konfigurieren, reparieren oder neu installieren musste ;-)
>
> Weil Windows wieder mal grub kaputt gemacht macht?

Unwahrscheinlich, ein Windows ist hier nicht involviert.

Ich bin noch am Suchen.
Entweder hat der Manjaro-Installer grub nicht richtig 
installiert/konfiguriert.
Nach erstem Besehen des Problems sieht da aber alles gut aus.
Alle Dateien sind da wo sie hin sollen, alle Einstellungen sehen gut 
aus.
Ich schau's mir heute abend nochmal an.

von Andreas B. (bitverdreher)


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GPL-Nazi schrieb:
> Kann jemand von dem Windowsern mal in diesen Thread einsteigen und
> erklären wie man das ohne frickeln löst:

Übliche Methode: Neuinstallation.

von Le X. (lex_91)


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soso... schrieb:
> Le X. schrieb:
>> Auf nem alten Laptop den ich grad wieder in Betrieb nehmen möchte läuft
>> systemd-boot mangels UEFI nicht, da fummel ich grad mal wieder mit grub
>> herum.
>> Aber ist schon OK, momentan kann man abends eh sonst nix machen ;-)
>
> Huch?
> Solche Problem hatte ich mit Win ja noch nie ;-)

Ich auch nicht, damals.
Win überbügelt einfach alles mit seinem eigenen Bootloader, ohne 
Rücksicht auf Verluste.
Das ist zwar ein ziemliches Arschlochverhalten, aber immerhin wenig 
fehleranfällig ;-)

Aber gut, grub ist ja doch eine etwas komplexere SW mit vielen 
Möglichkeiten, das macht es natürlich auch (Anwender-) fehleranfälliger.
Wie gesagt, auf einem aktuellen Rechner würde ich systemd-boot drauf 
machen und gut.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Michael S. schrieb:
> Christobal M. schrieb:
>> Das nennt sich "vendor lock-in". Man macht sich abhängig und kann nicht
>> einfach wechseln.
> Naja.. So würde ich das nicht bezeichnen. Wenn man sich auf ein OS
> beschränkt, kann man eben nur die Software nutzen, die es dafür gibt.
> Wenn ich mich aber abhängig von Windows mache, steht mir (für meine
> Anwendungszwecke) eine bedeutend größere Softwareauswahl zur Verfügung.
Würde ich so auch nicht sagen. Es gibt unheimlich viele kleine 
Helferlein unter Linux von denen Win user nur träumen können.
Was aber richtig ist: Mit der Auswahl an Spielen kann Linux nicht 
mithalten. Auch manche SpezialSW ist nur unter Win zu bekommen. Das sind 
aber eher Ausnahmen.

Le X. schrieb:
> Aber gut, grub ist ja doch eine etwas komplexere SW mit vielen
> Möglichkeiten, das macht es natürlich auch (Anwender-) fehleranfälliger.
> Wie gesagt, auf einem aktuellen Rechner würde ich systemd-boot drauf
> machen und gut.
Das finde ich aber merkwürdig, daß Du bei einem reinem Linux PC solche 
Probleme hast. Unter Mint habe ich seit etliche Jahren keine Probleme 
mehr mit Grub gehabt (wenn überhaupt). Das muß wohl etwas Majorano 
spezifisches sein. Man muß halt aufpassen, von welchem System auf der 
Platte(n) man das grub einrichtet, wenn man das mal braucht (was bei mir 
immer automatisch und fehlerfrei ging). Das sollte man immer vom 
gleichen System aus machen. Oder eben komplett neu installieren. Ich 
selbst habe zur Zeit neben Mit 19.3 (Arbeitssystem), Mint 20 und KDE 
Neon drauf.

Michael S. schrieb:
> Der Geschwindigkeitsvorteil von Linux ist für solche
> Anforderungen komplett irrelevant
Nö, die ganzen Virenscanner fallen weg und Updates/Installationen 
erfordern keine Rebootorgien. Unter Linux arbeite ich erheblich 
effektiver.

von Le X. (lex_91)


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Andreas B. schrieb:
> Le X. schrieb:
>> Aber gut, grub ist ja doch eine etwas komplexere SW mit vielen
>> Möglichkeiten, das macht es natürlich auch (Anwender-) fehleranfälliger.
>> Wie gesagt, auf einem aktuellen Rechner würde ich systemd-boot drauf
>> machen und gut.
> Das finde ich aber merkwürdig, daß Du bei einem reinem Linux PC solche
> Probleme hast. Unter Mint habe ich seit etliche Jahren keine Probleme
> mehr mit Grub gehabt (wenn überhaupt). Das muß wohl etwas Majorano
> spezifisches sein. Man muß halt aufpassen, von welchem System auf der
> Platte(n) man das grub einrichtet, wenn man das mal braucht (was bei mir
> immer automatisch und fehlerfrei ging). Das sollte man immer vom
> gleichen System aus machen. Oder eben komplett neu installieren. Ich
> selbst habe zur Zeit neben Mit 19.3 (Arbeitssystem), Mint 20 und KDE
> Neon drauf.

Naja, merkwürdig würde ich es finden wenn grub anstandslos laufen würde.
Ich gebe zu, ich bin da mittlerweile ein gebranntes Kind weil ich in der 
Vergangenheit mehrmals Probleme hatte.
Das war aber ein historisch gewachsener PC mit vielen Platten, mehreren 
OSen und einem zickigen EFI der früheren Generation.

Im konkreten Fall ist das Scenario aber denkbar einfach.
Ein Laptop mit nur einer SSD, mit nur einer Partition drauf und nur 
einem OS, nämlich besagtem Manjaro (das mittlerweile auch samt und 
sonders neu installiert wurde, inklusive Begutachtung des 
Installations-Logs).
Da sollte man meinen dass der Installer das fehlerfrei hinbringt. 
Manjaro ist schließlich auch eine der, wenn nicht die beliebteste 
Distro der letzten Jahre.

Wenn ich heute abend nichts mehr finde werde ich mal meinen gewohnten 
grub aus einem Arch-live-stick installieren ob sich der anders verhält.

: Bearbeitet durch User
von soso... (Gast)


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GPL-Nazi schrieb:
> Kann jemand von dem Windowsern mal in diesen Thread einsteigen und
> erklären wie man das ohne frickeln löst:
>
> 
https://www.heise.de/forum/heise-online/Kommentare/CPU-Zugriff-auf-Grafikspeicher-Asus-schaltet-AMDs-SAM-fuer-Intel-frei/Fallstricke/thread-6574789/

Durch Ignoranz?
Zitat:
Der Leistungsgewinn durch SAM ist derzeit gering, eigentlich zu gering 
um deshalb am Systemlaufwerk "herumzudoktern".

von ... (Gast)


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Oh Mann, was hier an Lebenszeit verschwendet wird. Habt ihr nichts 
besseres zu tun, als euch gegenseitig mit Scheiße und Vorurteilen zu 
bewerfen? Ich weiß, es ist Corona-Zeit, aber man kann doch eine 
sinnvolle Freizeitbeschäftigung finden.

von S. R. (svenska)


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Hallo,

Michael S. schrieb:
> Allerdings war es schon echt nervig und frustrierend, als eigentlich
> recht versierter (Win-)PC Nutzer kaum was auf die Reihe zu kriegen.

Das nennt man Lernkurve. Geht mir mit Windows 8/10 genauso, da hat 
Microsoft einmal alles umgeworfen und ich nicht mehr mitgelernt.

> Bei Linux musste ich so viel Kommandos irgendwo eingeben, wie in
> einem Jahr Windows nicht^^

Wie hier einige nicht müde werden zu betonen, du musst die Kommandos 
nicht kennen. Aber ein Großteil der Dokumentation zeigt eben vor allem 
die Kommandos, aus drei Gründen:
(a) sie sind allgemeingültiger und die Grundlage; grafische Tools sind 
meist nur Frontends, die darauf aufsetzen,
(b) sie funktionieren auch auf seltsam konfigurierten Rechnern, von 
Raspberry Pi über Notebook bis Großrechner,
(c) sie sind schneller eingegeben und ausgeführt, wenn man weiß was man 
tut.

Windows ist da einfacher, weil es de facto nur eine Standardinstallation 
gibt, die auf jedem Computer gleich ist. Heißt weniger Freiheit, aber 
eben auch schöne Dokumentation mit vielen Bildern, weil es sowieso 
überall gleich aussieht.

> Als ich es dann nach 2 Stunden probieren und Recherche nicht hinbekommen
> habe, eine simple MP3 Datei abzuspielen, hatte ich genug ;)

Wie machst du es denn unter Windows? Wenn du dir den VLC noch nicht 
angeschaut hast, dann empfehle ich dir den wärmstens. Auch als 
Windows-Nutzer. ;-)

Den hättest du unter Linux auch nehmen können, ebenso wie ein halbes 
Dutzend anderer Player.

> Sooo viele Programme benutze ich nicht, aber irgendwie scheint
> sehr viel nicht für Linux verfügbar zu sein.

Wenn der Hersteller nur für Windows (oder sogar "nur für Apple") 
entwickelt, dann kann Linux daran nicht allzuviel ändern.

Es gibt aber ein Projekt namens "wine", mit dem läuft erstaunlich viel 
Windows-Software problemlos (oder zumindest problemarm) unter Linux. 
Hängt aber von der konkreten Software ab, erfordert mitunter etwas 
Bastelei und kehrt der hier gepredigten "reinen Lehre" den Rücken. Ich 
nutze wine für die EPROM-Programmiersoftware und ein paar Spiele.

Wine ist übrigens kein Emulator. Software unter Wine läuft ungefähr 
gleich schnell wie unter Windows (von bestimmen API-Aufrufen abgesehen).

udok schrieb:
> Das ist bei Linux doch dasselbe.  Ist ja auch nur eine Marke.
> Offene Dateiformate haben inzwischen so ziemlich alle Programme.

Ich wüsste gerne, welches offene Dateiformat von Microsoft Office 
benutzt wird. Kannst du mir bitte eine Referenzimplementation davon 
zeigen?

Le X. schrieb:
> Aber gut, grub ist ja doch eine etwas komplexere SW mit vielen
> Möglichkeiten, das macht es natürlich auch (Anwender-) fehleranfälliger.

Mir hat im letzten halben Jahr ein Debian-Update zweimal den grub 
zerschossen. Da half dann nur vom USB-Stick booten, chroot und grub 
neuinstallieren. Nein, so richtig anfängerfreundlich ist das nicht.

von Jack V. (jackv)


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S. R. schrieb:
> Mir hat im letzten halben Jahr ein Debian-Update zweimal den grub
> zerschossen
> Nein, so richtig anfängerfreundlich ist das nicht.

Stable ohne eigene Manipulationen, über die apt gestolpert sein könnte? 
Dann ist’s ein schwerwiegender Fehler, der unbedingt gemeldet werden 
sollte. Nur Fehler, die bekannt sind, können behoben, bzw. zukünftig 
vermieden werden.

Testing oder gar Unstable? Nein, das ist ausdrücklich nicht 
anfängerfreundlich und soll es auch nicht sein – das ist zum Testen.

... schrieb:
> Oh Mann, was hier an Lebenszeit verschwendet wird. Habt ihr nichts
> besseres zu tun, als euch gegenseitig mit Scheiße und Vorurteilen zu
> bewerfen?

Und … wie ist’s bei dir so?

: Bearbeitet durch User
von 🐧 DPA 🐧 (Gast)


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udok schrieb:
> Open Source ist vorallem das Ding von gelangweilten, überbezahlten
> Akademikern mit starkem Geltungsbedürfnis und dem Drang nach
> einem echtem Leben, das sie in ihrem Job nicht verwirklicht finden.
> Darum sägen sie an ihrem eigenen Job-Ast, in der Hoffnung
> das echte Leben beim Fall mal zu spüren.

Weisst du, warum es Geld gibt, warum wir für dinge Bezahlen, warum es 
freie Marktwirtschaft / Kapitalismus gibt, und wie das mit Wohlstand 
zusammenhängt?

Das Geld haben wir, weil man damit dinge Tauschen kann, ohne das beide 
etwas haben müssen, was der andere gerade braucht.

Wir Bezahlen für Dinge, weil diese jemand machen/bereitstellen muss, und 
die Sachen dann nicht unbegrenzt und/oder nicht für immer verfügbar 
sind.

Die freie Marktwirtschaft / Kapitalismus haben wir, um den Wohlstand 
einer jeden (natürlichen) Person zu maximieren. Dies wird versucht zu 
erreichen durch eine Optimierungs-/Fitnessfunktion, die den Gewinn von 
Verkäufern und Dienstleistern als Proxy für den Wohlstand verwendet.

Die Idee dahinter ist, das Personen billigere und/oder bessere Produkte 
bevorzugt kaufen, man damit deshalb mehr gewinn machen kann, und dadurch 
mehr & billigere und/oder immer bessere Produkte angeboten werden, 
wodurch letztendlich die Verbraucher/Kunden/Menschen sich immer mehr und 
immer bessere Sachen leisten können & haben, also sich der Wohlstand 
erhöht.

Letztendlich wird aber immer noch für Gewinn optimiert, und nicht für 
den Wohlstand eines jeden. Und wie auch bei jedem AI System, werden 
Lücken im System, durch das man das Ziel einfacher erreichen kann, 
gefunden und ausgenutzt, wenn nichts dagegen getan wird. Deshalb gibt es 
Antitrust Regelungen (keine Monopole usw.).


Bei Software handelt es sich nun um ein äusserst ungewöhnliches Produkt. 
Es gibt keine echte Begrenzung der Menge an Softwareinstanzen, die man 
hat, das Kopieren verbraucht keine nennenswerten Ressourcen, man macht 
es 1 mal, und hat immer automatisch unendlich viel vom Produkt.

Aber das ist nicht das einzige, was Software (und mittlerweile andere 
immaterielle Güter) besonders macht. Software und Technologien schaffen 
ganz neue Möglichkeiten, ihren Gewinn zu maximieren, ohne das dies 
unseren Wohlstand fördert.

Bei z.B. einem Würfel, sobald er verkauft ist, wars das, er ist mein, 
und ich kann damit tun und lassen, was ich will. Wer an der 
Würfelproduktion möglichst viel verdienen will, hat eigentlich nur die 
Möglichkeiten:
 1) Mehr/Billigere Würfel anbieten
 2) Hochwertigere, Schönere, oder Spezielle Würfel verkaufen
 3) Sich mit anderen Würfelherstellern absprechen und einen unfair hohen 
Preis festlegen (wurde verboten)
 4) Die Konkurrenz anderweitig ausschalten (in den meisten fällen auch 
nicht erlaubt)

Bei Software hingegen sieht es plötzlich ganz anders aus. Da kann man 
plötzlich noch Dinge tun, wie:
 5) Die Würfelresultate des Nutzers verkaufen
 6) 6en können nur mit Aufpreis freigeschalten werden, und andere 
fiktionale einschränkungen
 7) Dein Würfel? Nein, der funktioniert nur auf genau dem Tisch, für den 
du ihn gekauft hast!
 8) Ab jetzt kostet es Monatlich!
 9) Den Würfel anders Anmalen, die Zahlen übersetzen, drehen, oder 
kopieren? Kannst du nicht, DRM, das ist nicht dein Würfel!
10) Hier noch etwas Werbung.
11) Um den Würfel zu nutzen, musst du ihn bei würfel.io registrieren!
12) Du willst die gewürfelte Zahl mit Brettspiel X nutzen? Geht nicht. 
Aber mit einem Aufpreis kannst du ihn mit unserem Brettspiel Y nutzen!
13) Du hast einen Konkurrenzwürfel gekauft? Der ist aber nicht mit 
Brettspiel Y kompatibel!
14) Der Würfelservice wird nicht mehr angeboten, kaufen sie unsere 
Würfel v2 zusammen mit unserem Würfel v2 Abo!
15) Der Würfel hält nur ungefähr 1000 Würfelungen, und maximal 2 Jahre.

Der Hersteller kann sich also beliebig Regeln und Übergesetze (DRM) 
ausdenken, um ohne einen Mehrwert für den Verbraucher mehr gewinn raus 
zu holen.

Dank der anfänglichen Unerfahrenheit der Unternehmen und freiwilliger 
FOSS Projekte konnte das anfangs etwas in Schach gehalten werden. Man 
verkaufte noch Software (einigermassen) so wie jedes andere Produkt, und 
musste besser als die Konkurrenz sein. Billiger ging ja nicht mehr. Ok, 
MS hat noch den Fehler gemacht, es mit EEE (4) zu versuchen, was dank 
ihrer zu dem Zeitpunkt bereits aus anderen gründen dominanten 
Markstellung möglich war. Aber das wurde ja unterbunden.

Aber jetzt haben die Unternehmen dazugelernt. Sie nutzen nun 5 - 15 und 
mehr, nutzen ihre Nutzer voll aus, die mittlerweile von ihnen abhängig 
sind. Alle machen es jetzt. Naja, das mussten sie ja auch, irgend wann 
geht besser nicht mehr, und lukrativer ist es auch, nicht mitzumachen 
wäre nicht Konkurrenzfähig.

Aber jetzt wo wir an diesem Punkt sind, hilft das unserem Wohlstand 
noch? Wird Software immer noch nennenswert besser & günstiger? Haben wir 
und können wir uns immer mehr davon leisten? Ich sehe das nicht so!

Ich denke, auf freiwilliger Basis hergestellte freie Software trägt 
diesbezüglich viel mehr zum Wohlstand bei. Haben wir immer mehr davon? 
Ja. Wird sie immer besser? Ja. Hat es für mich sonstige Nachteile? Nein.

Ok, ein Problem wäre da, Software kann ich nicht Essen. Verkaufe ich 
Software, auch wenn es FOSS ist, will ich den Gewinn maximieren. Und 
dann kommen wir wieder zu den gleichen Problemen, wie mit all der 
anderen kommerziellen Software.

Aber es ist ja nicht jeder im Software Business. Und trotzdem, (oder 
gerade darum?), gibt es immer weniger, die freiwillig FOSS schreiben und 
/ oder warten wollen, besonders bei den Zentralen / Infrastruktur 
Projekten.

Wie dem auch sei, die Fitnessfunktion des Kapitalismus ist mal wieder 
kaputt gegangen. Das einzige, was uns noch retten könnte (abgesehen vom 
unerwarteten entbrennen eines globalen privaten FOSS 
Entwicklungsenthusiasmus), wären radikale Weltweite Verschärfungen des 
Verbraucherschutzes, um diese Wohlstandsfeindlichen Geschäftspraktiken 
zu verhindern. Das wird aber vermutlich nicht passieren.

Ich weiss nicht, was die Zukunft bringen wird, aber es wird nicht schön 
werden.

von Le X. (lex_91)


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🐧 DPA 🐧 schrieb:
> Aber es ist ja nicht jeder im Software Business. Und trotzdem, (oder
> gerade darum?), gibt es immer weniger, die freiwillig FOSS schreiben und
> / oder warten wollen, besonders bei den Zentralen / Infrastruktur
> Projekten.

Hi DPA, hast du dazu Zahlenmaterial?

Meine persönliche, aber natürlich nicht maßgebliche Einschätzung wäre 
gewesen dass es immer mehr FOSS-Projekte gibt und natürlich auch mehr 
FOSS-Entwickler als z.B. in den 90ern oder 2000ern.
Außerdem haben auch Techgiganten die Vorteile von FOSS entdeckt und 
partizipieren entsprechend (wenn auch nicht ganz uneigennützig).

FOSS dürfte nie soweit verbreitet gewesen sein wie momentan, mit nie 
sovielen Nutzern/Mitwirkenden wie momentan.

Wie kommst du zu deiner Einschätzung der sinkenden FOSS-Mitwirkenden?

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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udok schrieb:
> Haha, der war gut :-)
> Glaubst du dass irgendjemand von den € 9.90 für eine CD
> ein Betriebssystem entwickeln und warten kann?

Sorry, aber eine Kiste SuSE Linux mit Büchern kostete anfangs über 100 
DM! Und das habe ich gerne bezahlt, nicht nur wegen der Bücher.

von Stefan F. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Da wird wohl mehr die Gewohnheit mit reinspielen.

Ganz sicher.

Die Leute, die jetzt Ü40 sind, sind fast alle mit Windows groß geworden. 
Es gab nichts anderes. Ok, Linux gab es schon, aber damals war das 
wirklich nichts für Otto-Normalverbraucher.

Doch schaut mal, was jüngere Leute (Teenager) benutzen wollen. Da ist 
der Anteil von Apple Produkten, Chromebooks und auch klassischem Linux 
erheblich höher als bei "uns" (Ü40). Denen fällt es offenbar deutlich 
leichter, etwas anderes als MS-Office zu benutzen.

von Stefan F. (Gast)


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udok schrieb:
> Darum sägen sie an ihrem eigenen Job-Ast, in der Hoffnung
> das echte Leben beim Fall mal zu spüren.

Sorry, aber wenn ich mich nicht schon früh mit Linux beschäftigt hätte 
würde ich heute immer noch meinem Ausbildungsberuf nachgehen. Was in der 
Praxis bedeutet: Durch den Staub robben und Schlitze stemmen.

Ich pflanze Bäume, die eine ganze Familie ernähren und dem Chef sein 
Häuschen finanzieren.

von Stefan F. (Gast)


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udok schrieb:
> Glaubst du dass irgendjemand von den € 9.90 für eine CD
> ein Betriebssystem entwickeln und warten kann?

> Bezahlen tuts mal wieder die Allgemeinheit.

Was denn jetzt? Entscheide dich für eins von beidem.

von Cyblord -. (cyblord)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

> Doch schaut mal, was jüngere Leute (Teenager) benutzen wollen. Da ist
> der Anteil von Apple Produkten, Chromebooks und auch klassischem Linux
> erheblich höher als bei "uns" (Ü40).

Ist das dein Bauchgefühl? Das glaubst du doch selbst nicht. Millenials 
nutzen sicher quasi überhaupt kein Linux, allein schon weil die fast 
keinen PC mehr nutzen.
Und ein Chromebook ist äquivalent zu Android. Niemand interessiert sich 
dafür was da drunter wirklich läuft und hat alles mit klassischem Linux 
nichts zu tun.

von JJ (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> udok schrieb:
>> Glaubst du dass irgendjemand von den € 9.90 für eine CD
>> ein Betriebssystem entwickeln und warten kann?
>
>> Bezahlen tuts mal wieder die Allgemeinheit.
>
> Was denn jetzt? Entscheide dich für eins von beidem.

Pass auf, gleich kommt wieder "Open Source ist Schwarzarbeit"

von Stefan F. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Bei mir hält sich das in etwa die Waage mit der Zeit die ich grub
> konfigurieren, reparieren oder neu installieren musste ;-)

Warum, hat Windows dir beim Upgrade immer wieder den Grub zerschossen?

Dagegen gab es einen simplen Trick: Installiere Grub nicht in den MBR 
sondern in die Linux Partition. Und dann markierst du diese als primäre 
Partition. Nach dem Windows Upgrade musst du ggf nur wieder einstellen, 
welche Partition die primäre sein soll, dass kann man sogar in Windows 
erledigen.

Seit UEFI ist das theoretisch viel einfacher geworden, denn nun stellt 
man im BIOS ein, welche OS gebooted werden soll. Leider ist die 
Vorgehensweise dazu auf jedem Gerät anders. Ich kann bei meinem HP Omen 
z.B. mit einem Hotkey die Liste der installierten BS aufrufen und 
auswählen. Aber um meine Auswahl permanent zu machen muss ich Windows 
abgesichert starten und darin dann wiederum ein spezielles Tool von HP. 
Ich habe aber inzwischen herausgefunden, wie man das in Linux an der 
Kommandozeile machen kann - geht sogar wenn man ein Live/Rettungs-System 
von CD/Stick gebotet hat.

von JJ (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Und ein Chromebook ist äquivalent zu Android. Niemand interessiert sich
> dafür was da drunter wirklich läuft und hat alles mit klassischem Linux
> nichts zu tun.

Das ist glaube ich der wesentliche Unterschied:
Wer sich in den 80ern und 90ern mit Computern beschäftigt hat das getan 
weil er Interesse daran hatte. Heute ist das einfach die lästige aber 
notwendige Plattform für die Anwendung die einem gerade gefällt.
Ich will damit nicht sagen, dass das schlecht wäre aber es bedeutet, 
dass in der IT Community immer mehr Leute dazu kommen die einfach nur 
wollen das eine Anwendung läuft. Dabei passieren zwei Dinge im Bezug auf 
Linux:
- Windows ist nicht ausreichend schlecht oder relevant um in einen 
Umstieg auf linux Zeit zu investieren.
- Der Treiber ist eine spezifische Applikation; wenn die nicht läuft ist 
Linux raus. (Und kommt mir nicht mit wine, das kann man niemandem 
zumuten)

von Le X. (lex_91)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Warum, hat Windows dir beim Upgrade immer wieder den Grub zerschossen?

Hi Stefan,
du bist leider erst der dritte der diesen pseudolustigen Spruch bringt, 
Np R. und GPL-Nazi waren da schneller.
Und nein, beim momentan konkreten Rechner ist genau eine Platte verbaut 
und das einzige OS das darauf rumhantiert ist Manjaro bzw. dessen 
Installer.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Nach dem Windows Upgrade musst du ggf nur wieder einstellen,
> welche Partition die primäre sein soll, dass kann man sogar in Windows
> erledigen.

Häh? Welches Windows-Upgrade?

: Bearbeitet durch User
von 🐧 DPA 🐧 (Gast)


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Le X. schrieb:
> Hi DPA, hast du dazu Zahlenmaterial?

Nicht wirklich.

> Wie kommst du zu deiner Einschätzung der sinkenden FOSS-Mitwirkenden?

Naja, bei Zentralen Projekten wie z.B. Xorg, bei denen ich anfangs 
dachte, das nutzt ja jeder, sicher gibt es viele aktive Maintainer, 
wollte ich dann mal was ändern, und stellte fest, dass die, die auf die 
offiziellen Repos zugriff hatten, dieses nicht mehr weiterverwalten 
wollten, es wäre unmaintained, und ich solle zu wayland wechseln. 
Ähnliches mit einigen Xorg/X11 bezogenen Liberiers. Projekte wie z.B. 
directfb verschwanden gleich ganz. Niemand hat sie geforkt, und bei Xorg 
schien es vorher keiner gemerkt zu haben.

Fast alle Zentralen Projekte, mesa, libvirt, gtk, wayland, systemd, ... 
kommen von Gnome & RedHat. Fast alles Desktop spezifische auch, wobei, 
dort gibt es noch KDE / QT. Die Dinge sind nicht in unabhängiger Hand.

Sachen wie ssmtp und einige andere Debian Packete waren nicht in Debian 
Buster, weil nicht rechtzeitig ein Maintainer gefunden wurde. Es gibt 
riesige Listen von Packeten ohne Maintainer: 
https://www.debian.org/devel/wnpp/work_needing Es gab auch mal irgendwo 
Artikel in dem Stand, Debian hätte genug Geld, aber fände keine 
Maintainer.

Und wenn ich in einem Programm, das ich Nutze, mal nachschaue, wer so 
daran gearbeitet hat, finde ich erstaunlich oft jemanden, dem ich auf 
einer Mailingliste oder einem Chat Room schonmal begegnet bin.

Deshalb habe ich den Eindruck, dass es zwar möglicherweise mehr gibt, 
die mal irgendwo ein Feature hinzufügen wollen, oder zum spass ein 
Projektchen auf Github pushen, aber Wichtige, Zentrale Dinge, und auch 
langfristig dabei bleiben und alles in Schuss halten, schienen mir nicht 
viele zu tun...

von S. R. (svenska)


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Jack V. schrieb:
>> Mir hat im letzten halben Jahr ein Debian-Update zweimal den grub
>> zerschossen
>> Nein, so richtig anfängerfreundlich ist das nicht.
>
> Stable ohne eigene Manipulationen, über die apt gestolpert sein könnte?

Korrekt. Stinknormales Notebook mit UEFI, SSD+HDD, Windows + Linux im 
Dual-Boot.

Der erste Fehler war:
error: symbol 'grub_calloc' not found.

Der zweite Fehler war:
error: symbol 'grub_strchrnul' not found.

Seitdem geht's wieder.

> Testing oder gar Unstable? Nein, das ist ausdrücklich nicht
> anfängerfreundlich und soll es auch nicht sein – das ist zum Testen.

Ich bin vor drei Wochen zu testing gewechselt, weil mir bestimmte 
Software langsam zu alt wurde (z.B. die xfce4-Wetteranzeige). Da gibt es 
ein paar kleinere Grafikprobleme, gelegentlich blinkt das Display:
i915 0000:00:02.0: [drm] ERROR CPU pipe A FIFO underrun

Wenn testing dann stable wird, bleibe ich wieder dabei. Zurückwechseln 
geht ohne Neuinstallation leider nicht, da geht zuviel kaputt.

von udok (Gast)


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🐧 DPA 🐧 schrieb:

> Die freie Marktwirtschaft / Kapitalismus haben wir, um den Wohlstand
> einer jeden (natürlichen) Person zu maximieren. Dies wird versucht zu
> erreichen durch eine Optimierungs-/Fitnessfunktion, die den Gewinn von
> Verkäufern und Dienstleistern als Proxy für den Wohlstand verwendet.

Im Kapitalismus kommt Geld zu Geld, wer kein Kapital hat,
bekommt auch nichts.
Auch wenn Google, Apple & Co nebenher im Geld ersaufen, dass sie
mit FOSS verdienen.  Steuern werden trotzdem nicht gezahlt.

> Letztendlich wird aber immer noch für Gewinn optimiert, und nicht für
> den Wohlstand eines jeden. Und wie auch bei jedem AI System, werden
> Lücken im System, durch das man das Ziel einfacher erreichen kann,
> gefunden und ausgenutzt, wenn nichts dagegen getan wird. Deshalb gibt es
> Antitrust Regelungen (keine Monopole usw.).

Unser Kapitalismus ist auf Ebene der Konzeren mit >1000 Mitarbeitern
fast ausschliesslich Lobyismus geparrt mit nationalen Interessen.

Geld ist schon lange kein Thema mehr.  Das wird gedruckt in Mengen,
die locker bis zum Mond und zurück reichen.

> Bei Software handelt es sich nun um ein äusserst ungewöhnliches Produkt.
> Es gibt keine echte Begrenzung der Menge an Softwareinstanzen, die man
> hat, das Kopieren verbraucht keine nennenswerten Ressourcen, man macht
> es 1 mal, und hat immer automatisch unendlich viel vom Produkt.

Das gilt schon längst nicht mehr nur für SW.

Die Smartphones fallen aus der Fabrik und der Rohstoffpreis entspricht
einer Hand voll geschmolzenem Sand.  80% Roboter und 20% Halbsklaven.
Amazon ist schon zu faul ihr Konsumklumpert neu zu verpacken, lieber
wird es verschrottet, weil sonst könnte ein etwas billiger Preis
den Markt zusammenhaun.

Gleiches bei den Grundnahrungsmitteln.  In der EU zu 90% gestützt.
Dank massivem Technologieeinsatz erwirtschaftet ein Grossbauer
Nahrungsmitteln für eine Kleinstadt.

Gleiches bei Kleidung.  Kostet praktisch nicht mehr als 100ml Erdöl in
der Herstellung.

Was bleibt sind Presitgeprodukte: teueres Auto, iPhone, Chrombook, Haus 
im Grünen, ...

>
> Aber jetzt wo wir an diesem Punkt sind, hilft das unserem Wohlstand
> noch? Wird Software immer noch nennenswert besser & günstiger? Haben wir
> und können wir uns immer mehr davon leisten? Ich sehe das nicht so!

Na ja, SW ist in den letzen 10 Jahre in allen Bereichen besser
geworden.  Vorallem Dank besserer Hardware.

>
> Ich denke, auf freiwilliger Basis hergestellte freie Software trägt
> diesbezüglich viel mehr zum Wohlstand bei. Haben wir immer mehr davon?
> Ja. Wird sie immer besser? Ja. Hat es für mich sonstige Nachteile? Nein.

Vorallem lebt FOSS von einer unglaublichen Selbstaufgabe und
Leistungsbereitschaft, der sehr viel wichtigeres untergeordnet wird.
Mich täte wirklich interessieren, welche Konditionierungsprozesse
da im Unterbewussten ablaufen, und welche psychologischen Prozesse
zu dieser Selbstausbeutung führen.
Ähnlich wie Hochleistungsmilchkühe wird 24/7 LOCs produziert, immer
an der Kippe zum Burnout.
https://news.slashdot.org/story/20/11/20/1910214/the-few-the-tired-the-open-source-coders#comments

In den 70'ern wurde für gesellschaftlichen Fortschritt demonstriert,
In den 80'ern für Umweltschutz, In den 90'ern waren Parties angesagt,
Und heute?
Ich sehe Desinteresse an wichtigen gesellschaftlichen Prozessen,
und Rückzug in "sichere" private Gebiete,
das ganze gepaart mit mehr und mehr Verblödungssendungen
wie GoT, StarWar 1-99 etc.

Solche Entwicklungen sind sehr bedenklich für eine Demokratie.
Wie die Realität in unserer Gesellschaft wirklich ausschaut,
zeigt der Fall Snowden sehr deutlich.
Der verreckt gerade jetzt im britischen Belmarsh, und kaum einen 
kümmerts.

Ich kann mir vorstellen das die nächste Bewährungsprobe unserer 
Gesellschaft nicht weit weg ist, und daraus werden wir mit einem
bessren Wohlstandsverteilungs-Modell herausgehen,
oder auf lange Sicht untergehen.

von soso... (Gast)


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... schrieb:
> Habt ihr nichts
> besseres zu tun, als euch gegenseitig mit Scheiße und Vorurteilen zu
> bewerfen?

Du bist noch nicht lange bei MC.net, oder?
NEIN, wir haben nichts besseres zu tun und wenn, dann unterbrechen wir 
das um uns hier so scheisse benehmen zu können wie es Mutti, Freundin, 
Frau oder Chef es uns niemals durchgehen lassen würden.
Da fühlen wir uns freier und haben das Gefühl auch mal was sagen zu 
können.

von S. R. (svenska)


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udok schrieb:
> Ich sehe Desinteresse an wichtigen gesellschaftlichen Prozessen,
> und Rückzug in "sichere" private Gebiete,

In der deutschen Literatur nennt man das "Biedermeier".
Wer anders denkt, wird gerade öffentlich zerschlagen.
Wer sich öffentlich unpassend äußert, ist u.U. seinen Job los.
Die politische Landschaft ist ... interessant, aber nicht kompetent.
Rate mal, warum der Rückzug stattfindet?

Beitrag #6497325 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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🐧 DPA 🐧 schrieb:
> Naja, bei Zentralen Projekten wie z.B. Xorg...
> stellte fest, dass die, die auf die
> offiziellen Repos zugriff hatten, dieses nicht mehr weiterverwalten
> wollten, es wäre unmaintained, und ich solle zu wayland wechseln.

Ja eben, weil Xorg durch Wayland abgelöst wird.
Microsoft hat sich auch irgendwann von DOS und dann von der 16bit 
Windows API getrennt.

Beitrag #6497338 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Np R. (samweis)


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🐧 DPA 🐧 schrieb:
> Aber jetzt haben die Unternehmen dazugelernt. Sie nutzen nun 5 - 15 und
> mehr, nutzen ihre Nutzer voll aus, die mittlerweile von ihnen abhängig
> sind. Alle machen es jetzt.

Glückwunsch zu dem gelungenen Beitrag (mit für dieses Forum erstaunlich 
viel wirtschaftlichem Verständnis), auch wenn ihn wohl nur wenige 
gelesen haben. ;-)

Der Kapitalismus hat - besonders in seiner Spielart "soziale 
Marktwirtschaft" - eine Menge Vorteile, aber leider auch seine Grenzen. 
Diese Grenzen zeigen sich nicht nur im Bereich Software sondern auch in 
anderen Bereichen, z.B. in saturierten Nischenmärkten, in denen sich ein 
Verdrängungswettbewerb für die etablierten Unternehmen nicht lohnt bzw. 
zu große Risiken mit sich bringt (z.B. Yachtelektronik oder 
Fluginstrumente). Auch in diesen Bereichen zeigt sich, dass es dem Markt 
gut tut, wenn er durch "Bastler", quelloffene Software und offenes 
Hardwaredesign aufgemischt wird.
Damit verschwinden die von Dir angeprangerten Praktiken 5-15 zwar nicht, 
aber sie werden erträglicher und der Markt kommt wieder in Bewegung.

So gesehen teile ich Deinen Pessimismus nicht. Ich denke, der Trend zu 
freier Software und Hardware läuft, und es gibt eher mehr Menschen in 
mehr Bereichen, die daran mitwirken. Nicht weniger.

Allerdings gibt es auch Grenzen. Googles Konzept schwer zu knacken (ohne 
staatlichen Eingriff).
Und der Lebensmittelmarkt macht mir noch "Bauchschmerzen"... ;-)

von Stefan F. (Gast)


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🐧 DPA 🐧 schrieb:
> Naja, bei Zentralen Projekten wie z.B. Xorg...
> nicht mehr weiterverwalten wollten, es wäre unmaintained
> und ich solle zu wayland wechseln.

Wo ist das Problem? Auch Microsoft hat alte Zöpfe abgeschnitten (DOS, 
Windows 16bit API).

> Sachen wie ssmtp und einige andere Debian Packete waren nicht in Debian
> Buster, weil nicht rechtzeitig ein Maintainer gefunden wurde. Es gibt
> riesige Listen von Packeten ohne Maintainer

Wenn der Entwickler kein Bock mehr auf sein Projekt hat, dann ist das 
eben so. In der Open-Source Welt werden alte Hunde schon sehr viel 
länger gepflegt, als woanders. Aber irgendwann ist auch mal Schluss.

Ich habe meine aktive Arbeit an den SMS Server Tools (smstools) vor 20 
Jahren beendet und vor 13 Jahren auf den Support. Aber ein freundlicher 
Türke braucht es immer noch für irgend ein kommerzielles Projekt, 
deswegen pflegt er es seit dem selbst weiter (bzw. seine Entwickler).

Das ist der große Vorteil von Open-Source. In einer Closed-Source Welt 
gäbe es die SMS Server Tools schon lange nicht mehr. In der Open-Source 
Welt sind sie hingegen immer noch Bestandteil der gängigen Linux 
Distributionen.

von Stefan F. (Gast)


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udok schrieb:
> Vorallem lebt FOSS von einer unglaublichen Selbstaufgabe und
> Leistungsbereitschaft, der sehr viel wichtigeres untergeordnet wird.
> Mich täte wirklich interessieren, welche Konditionierungsprozesse
> da im Unterbewussten ablaufen, und welche psychologischen Prozesse
> zu dieser Selbstausbeutung führen.

Da kann ich dir bezüglich meiner Person und meinen Open-Source Projekten 
antworten:

Sie waren für mich das Sprungbrett in eine bessere Karriere. Ich habe 
gelernt, Telefonanlagen zu installieren. Dann habe ich 10 Jahre lang 
Computer und andere Büromaschinen repariert und betrieben.

Ich musste beweisen, dass mehr aus mir zu holen ist. Und das hat mit den 
SMS Server Tools ganz hervorragend geklappt. Nachdem diese in so 
ziemlich alle Linux Distributionen aufgenommen wurden, konnte ich 
mühelos einen Job als Softwareentwickler bekommen.

Darüber hinaus konnte ich ein paar kleine Freelancer-Projekte auf Basis 
der smstools verkaufen. Sie brachten gut Geld ein und machten mir danach 
überhaupt keine Probleme (praktisch kein Aufwand mit Support).

Etwas später veröffentlichte ich dann die QtWebApp Biblbiothek, die eine 
ganz entscheidende Rolle bei der Einstellung in der Firma spielte, wo 
ich jetzt arbeite.

Für mich hat sich das durchaus gelohnt. "Selbstaufgabe" ist hier der 
völlig falsche Begriff.

von Np R. (samweis)


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udok schrieb:
> Mich täte wirklich interessieren, welche Konditionierungsprozesse
> da im Unterbewussten ablaufen, und welche psychologischen Prozesse
> zu dieser Selbstausbeutung führen.
> Ähnlich wie Hochleistungsmilchkühe wird 24/7 LOCs produziert, immer
> an der Kippe zum Burnout.
Du gehst einfach davon aus, dass man etwas verliert, wenn man gibt.
Das ist die Trump'sche Weltsicht, nach der alles ein Nullsummen-Spiel 
ist.
Wenn alle dieser Ansicht anhingen, wären wir noch in der Steinzeit. 
Jeder würde seine eigenen Schuhe basteln und seinen eigenen Jagdbogen.

von (prx) A. K. (prx)


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udok schrieb:
> Die profitieren von der billigen Infrastruktur, und drücken die Löhne
> damit.

Ich habe nicht den Eindruck, dass dort Billiglöhner am Werk sind.

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Leute, die jetzt Ü40 sind, sind fast alle mit Windows groß geworden.
> Es gab nichts anderes. Ok, Linux gab es schon, aber damals war das
> wirklich nichts für Otto-Normalverbraucher.

Auch Unix gab es schon. Da kann es dann auch geschehen, dass man seine 
passabel bezahlte berufliche Existenz dem zu verdanken hat.

von Stefan F. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Auch Unix gab es schon

Ja schon, aber sicher nicht zu Hause auf dem Wohnzimmertisch. Wenn ich 
dran denke wie teuer damals eine Sun Spark Workstation war ...  tolle 
Maschine, ich stolz darauf eine am Arbeitsplatz (neben dem Windows 
Laptop) haben zu dürfen.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ja schon, aber sicher nicht zu Hause auf dem Wohnzimmertisch.

Aber in der Uni bzw. später dann im Büro.

Uni:

- 1984 - SVR2 auf M68K VME-Bus
- 1985 - Ultrix (BSD 4.2) auf VAX
- 1985 - SUN Unix
- 1986 - HP/UX auf HP 9000
- 1987 - MINIX auf ATARI/ST

Büro/Firma:

- 1987 - SYSVR3 auf AT&T 3B2
- 1987 - SINIX (SYS III) auf MX/NS32032
- 1988 - HP/UX auf HP 9000
- 1992 - SINIX auf MX/NS32032 (SYS III / 4.x-BSD / SVR3 Universes)
- 1993 - Linux
- 1994 - AIX auf RS/6000
- 1995 - SCO Unix auf i386
- 1996 - SCO Unixware auf i486

Ich habe daher schon so ziemlich jedes Unix mal zwischen den Fingern 
gehabt ;-)

Danach nur noch mit Linux gearbeitet. Später kamen noch Windows-Server 
hinzu: 2003/2008/2012/2016.

(prx) A. K. schrieb:
> Da kann es dann auch geschehen, dass man seine passabel bezahlte
> berufliche Existenz dem zu verdanken hat.

So ist es.

: Bearbeitet durch Moderator
von (prx) A. K. (prx)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ja schon, aber sicher nicht zu Hause auf dem Wohnzimmertisch.

Ich hatte mir zu Hause Microport Unix als 16-Bit PC-Version angesehen.

Das hier half mir dabei, Unix von innen heraus kennen zu lernen.: 
https://en.wikipedia.org/wiki/Lions%27_Commentary_on_UNIX_6th_Edition,_with_Source_Code

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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🐧 DPA 🐧 schrieb:
> riesige Listen von Packeten ohne Maintainer:
> https://www.debian.org/devel/wnpp/work_needing Es gab auch mal irgendwo

Ein kurzer Blick auf diese Liste zeigt: binutils-avr ist auch schon 
verwaist. Ein Trauerspiel!

von Frank O. (frank_o)


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(prx) A. K. schrieb:
> Das hier ist m.E. die Schlüsselfrage.

Genau das ist sie.
Überall arbeitest du mit Windows, mit Office und nun holt Microsoft sich 
ihre Marktpräsenz zurück. Microsoft Teams wird in vielen Firmen gerade 
benutzt. Jetzt gerade kommt Yammer.
Und wenn Microsoft will, bremse65n sie alles aus, was nicht Microsoft 
ist, denn Microsoft ist der größte Anbieter von online Speicher.

Ich war auch von Linux angetan und da funktioniert das Netzwerk nach 
deinen Regeln.
Bei Windows 3.11 war das zum letzten Mal der Fall.
Natürlich funktioniert auch da das Netzwerk, aber wenn es nicht 
funktioniert, obwohl es musste, weil du alle Adressen richtig 
eingestellt hast, hilft nur noch die Reparaturfunktion.
Danach klappt alles und es ist dir auch irgendwann egal, Hauptsache es 
klappt wieder.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Frank O. schrieb:
> Und wenn Microsoft will, bremse65n sie alles aus, was nicht Microsoft
> ist, denn Microsoft ist der größte Anbieter von online Speicher.

Microsoft will aber aus verschiedenen Gründen Linux haben:
- spart Entwicklungskosten (siehe auch Google-Android);
- ist eine tatsächlich funktionierende, getestete Grundlage für Server;
- Windows ist offensichtlich nicht mehr die Priorität;
- Linux hat wesentlich bessere Entwicklertools.

Wer den Entwicklern keine guten Tools gibt, bringt die Plattform um - 
das hat zum Beispiel IBM mit OS/2 erfolgreich gezeigt.

Linux auf dem Desktop ist offensichtlich nicht das Mittel der Wahl... 
aber eben sonst überall. Auch für Microsoft.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Michael S. schrieb:
> Bitte nicht persönlich nehmen ;)
> Das ist meine, aber sicherlich lange nicht NUR meine Sicht bei der
> Linux/Windows Debatte.

Danke für diesen erfreulich sachlichen und unaufgeregten Einblick. Deine 
Erfahrungen sind sicherlich nicht einzigartig, keine Frage. Du 
beschreibst sehr genau das, was ich schon weiter oben beschrieben habe: 
wer an Windows gewöhnt ist, braucht schon enorm gute Gründe für einen 
Umstieg. Letztlich sagt das natürlich mehr über die Gewohnheiten des 
jeweiligen Benutzers aus als über Linux' Eignung als 
Desktop-Betriebssystem. Und ja, genau die von Dir gewonnenen 
Erkenntnisse gehören -- neben fehlender Bekanntheit und anderen -- 
sicherlich zu den wichtigsten Gründen, warum Linux auf dem Desktop nicht 
so richtig durchstarten will. Und warum es Microsoft so wichtig war, 
sich ein Desktop-Monopol aufzubauen und zu verteidigen. Am Ende belegen 
Deine wundervollen Ausführungen also die praktische Sicht auf haargenau 
das, was hier im Thread schon mehrere kluge Leute -- und auch ich -- 
gesagt haben. Danke! ;-)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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🐧 DPA 🐧 schrieb:
> Es ist zwar auch möglich, mit FOSS Projekten lock-in zu verursachen
> (siehe z.B. Systemd, Signal und Snap. Und dann gibt es noch Dinge wie
> OpenCore (GitLab)...).

Was hat das mit einem klassischen Vendor-Lock-In zu tun, bei dem der 
Hersteller Deiner Software Deine Daten nimmt, sie in proprietären 
Formaten verwurstet, und nur gegen die Zahlung eines Lösegeldes wieder 
herausrückt? Im Prinzip unterscheidet sich derartige Software nur darin 
von den beliebten Verschlüsselungstrojanern, daß der Benutzer sie 
üblicherweise freiwillig installiert.

von 🐧 DPA 🐧 (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> 🐧 DPA 🐧 schrieb:
>> Es ist zwar auch möglich, mit FOSS Projekten lock-in zu verursachen
>> (siehe z.B. Systemd, Signal und Snap. Und dann gibt es noch Dinge wie
>> OpenCore (GitLab)...).
>
> Was hat das mit einem klassischen Vendor-Lock-In

Wenn in irgendeiner Form eine Abhängigkeit des Nutzers herbeigeführt 
wird, ist es lock-in. Egal was für eine Art von Abhängigkeit es ist, es 
bleibt eine Abhängigkeit. Ob etwas ein klassischer Vendor-Lock-In ist, 
oder eine andere Art von lock-in, ist mir in der regel ziemlich egal.

von Nop (Gast)


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Michael S. schrieb:

> musste googlen, wie man Programme installieren kann und so weiter.

Komisch, das Konzept eines App-Stores kennt sonst heute jeder vom 
Smartphone. Rate mal, wo das herkommt.

> an allen Ecken noch diese Skript-Fenster und Kommandozeilen

Eine Google-Suche nach Suchbegriffen wie Linux für Anfänger oder sowas 
hätte Dir passende Treffer gegeben. Um das Linux zu installieren, was 
ich hier habe, brauchte ich keine Kommandozeile.

> Als ich es dann nach 2 Stunden probieren und Recherche nicht hinbekommen
> habe, eine simple MP3 Datei abzuspielen, hatte ich genug ;)

Tja, ich habe einfach auf eine ebensolche doppelgeklickt nach der 
Installation von Linux. So einfach geht das. Linux Mint 20 Cinnamon 
macht's möglich.

von Nop (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

> Die Leute, die jetzt Ü40 sind, sind fast alle mit Windows groß geworden.
> Es gab nichts anderes.

Bitte? Es gab die ganzen Unices, die dann allesamt von billigeren 
x86-Kisten mit Linux plattgemacht wurden. Konkret entsinne ich aus den 
90ern noch HP-UX, Irix auf den SGIs, AIX, und natürlich die legendären 
Suns.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Leute, die jetzt Ü40 sind, sind fast alle mit Windows groß geworden.
> Es gab nichts anderes. Ok, Linux gab es schon, aber damals war das
> wirklich nichts für Otto-Normalverbraucher.

Also ich bin zwar auch mit Win aufgewachsen (eigentlich noch ohne OS: 
Ohio C1P), dann zu Win 3.1 Zeiten zu OS/2 gewechselt (ca. 1995). Als MS 
OS/2 dann platt gemacht hatte (siehe u.a. Vobis story) dann zu Linux 
(Halloween, Red Hat based).
Es gab schon Alternativen. Sogar mehr als heute. Auch Amiga & Co nicht 
vergessen.
Und mal ehrlich: In den 90ern hatte Otto Normalverbraucher keinen 
Computer.

Nop schrieb:
>> Als ich es dann nach 2 Stunden probieren und Recherche nicht hinbekommen
>> habe, eine simple MP3 Datei abzuspielen, hatte ich genug ;)
>
> Tja, ich habe einfach auf eine ebensolche doppelgeklickt nach der
> Installation von Linux. So einfach geht das. Linux Mint 20 Cinnamon
> macht's möglich.
Das ging auch schon mit Mint 16 (oder noch früher) so. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Michael S. (rbs_phoenix)


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Andreas B. schrieb:
> Würde ich so auch nicht sagen. Es gibt unheimlich viele kleine
> Helferlein unter Linux von denen Win user nur träumen können.
> Was aber richtig ist: Mit der Auswahl an Spielen kann Linux nicht
> mithalten. Auch manche SpezialSW ist nur unter Win zu bekommen. Das sind
> aber eher Ausnahmen.
Kann ich natürlich nicht beurteilen. Allerdings habe ich auch unter 
Windows kleine Helfer-Tools, durch die ich Stand heute eigentlich keine 
Wünsche offen habe, was das angeht.
Vermutlich bin ich gerade in diesen Bereichen unterwegs, wo es bei 
Windows mehr Auswahl gibt. Dadurch habe ich persönlich eben noch weniger 
Grund zu Linux zu wechseln bzw. ist eher schon ein Grund dagegen.


S. R. schrieb:
>> Bei Linux musste ich so viel Kommandos irgendwo eingeben, wie in
>> einem Jahr Windows nicht^^
>
> Wie hier einige nicht müde werden zu betonen, du musst die Kommandos
> nicht kennen. Aber ein Großteil der Dokumentation zeigt eben vor allem
> die Kommandos, aus drei Gründen:
Das klingt logisch und plausibel. Allerdings ist man als Anfänger auf 
solche Dokus und Anleitungen angewiesen. Da ich auch in gewissem Maße 
programmiere, hat es mich auch erst nicht sonderlich gestört. Aber 
komfortabel fand ich es nicht.


Stefan ⛄ F. schrieb:
> Doch schaut mal, was jüngere Leute (Teenager) benutzen wollen. Da ist
> der Anteil von Apple Produkten, Chromebooks und auch klassischem Linux
> erheblich höher als bei "uns" (Ü40).
Ich denke auch wie andere, dass außer Android und vielleicht zum kleinen 
Teil fertige Images + blindes Folgen von Anleitungen für Raspberry PIs 
nur wenige Linux auf den Rechnern haben.
Auch wenn ich nicht mehr wirklich zu den jungen Leuten gehöre, kommt es 
mir eher so vor, dass entscheidend ist, womit man cool ist (Apple, 
Samsung) oder womit man zocken und/oder streamen kann. Ein System, wo 
weder Minecraft noch Fortnite noch Twitch drauf läuft, hat quasi keine 
Daseinsberechtigung.


Nop schrieb:
>> musste googlen, wie man Programme installieren kann und so weiter.
>
> Komisch, das Konzept eines App-Stores kennt sonst heute jeder vom
> Smartphone. Rate mal, wo das herkommt.
Es ist halt auch schon Jahre her, daher weiß ich es nicht mehr ganz 
detailiert. Aber nach meiner groben Erinnerung lief es so: Ich habe eine 
Software gegoogelt und von dessen Seite dann eine Linux fähige Version 
runtergeladen. Die Datei war dann auf dem PC, die ich dann auch 
irgendwann im "Explorer" wiedergefunden habe. Ein Doppelklick brachte 
nichts oder zumindest nicht das Ergebnis, dass es installiert wurde. 
Irgendwo gab es dann den Hinweis, dass es mit Hilfe vom Packet Installer 
geht. Ich meine es war WinAmp, was dann auch im Zusammenhang mit der MP3 
Problematik stand.
Unter Windows ist man dagegen gewohnt, man lädt eine Datei (Installer) 
runter, klickt diese doppelt an und kann praktisch ohne zu lesen (auch 
wenn man es nicht immer so machen sollte) immer auf weiter klicken, bis 
der Ladebalken kommt und man mit "Fertig" den Installer schließt. In der 
Regel hat man dann eine Verknüpfung an mehr Stellen, als einen Lieb ist 
(Startmenü, Desktop, Taskleiste,...), aber entweder kann man das beim 
Installer wählen oder man löscht es hinterher eben wieder. Und so ging 
es 100%ig nicht. Und es war auch nicht so selbsterklärend, dass ich 
nicht hätte google zu Rate ziehen müssen.


S. R. schrieb:
>> Als ich es dann nach 2 Stunden probieren und Recherche nicht hinbekommen
>> habe, eine simple MP3 Datei abzuspielen, hatte ich genug ;)
>
> Wie machst du es denn unter Windows? Wenn du dir den VLC noch nicht
> angeschaut hast, dann empfehle ich dir den wärmstens. Auch als
> Windows-Nutzer. ;-)
>
> Den hättest du unter Linux auch nehmen können, ebenso wie ein halbes
> Dutzend anderer Player.
Und
Nop schrieb:
>> Als ich es dann nach 2 Stunden probieren und Recherche nicht hinbekommen
>> habe, eine simple MP3 Datei abzuspielen, hatte ich genug ;)
>
> Tja, ich habe einfach auf eine ebensolche doppelgeklickt nach der
> Installation von Linux. So einfach geht das. Linux Mint 20 Cinnamon
> macht's möglich.
Ich habe VLC auch schon lange auf dem Rechner ;)
Wenn ich einen blanken PC habe und Windows installiere, sonst nichts, 
kann ich genaugenommen auch gleich eine MP3-Datei (vom Stick oder 
externen Festplatte) öffnen und abspielen. Denn der Windows Media Player 
ist ja im Normalfall immer mit drauf. Von dem kann man halten, was man 
will, aber für den Otto-Normal-Verbraucher ist er ausreichend.

Ich hatte mich etwas schlau machen wollen und habe mit SuSe gestartet, 
weil es hieß, dass Windowsumsteiger hier am meisten wiedererkennen. 
Musste ich halt glauben ;)
Nach der Installation wollte ich mir für die folgenden Installationen 
und so weiter Musik anmachen. Also Festplatte dran, Doppelklick auf die 
MP3 Datei und nichts passierte. Nach ein bisschen gucken habe ich auch 
keinen Player finden können. Also (ich glaube es war) WinAmp 
runtergeladen, irgendwie installiert und geöffnet bekommen und MP3 
Dateien darein gepackt. Ich weiß nicht mehr ob er einfach nicht gespielt 
hat oder es quasi lief aber kein Ton kam.
Meine Vermutung war jedenfalls, dass er evtl. die Soundkarte nicht 
ansteuern konnte oder so, denn ich hatte nirgends was hören können.

Und da war ich an dem Punkt wo ich mir dachte: Wie soll das noch weiter 
gehen, wenn ich nach 2 Stunden nicht mal nen Lied anmachen kann. Allein 
in der Zeit wäre Windows installiert und auch schon die ein oder andere 
Software drauf. Samt Hintergrundmusik.

Klar, vielleicht bin ich auch extrem schwer von Begriff gewesen oder ich 
habe die falsche Distri gewählt oder zumindest eine zu abgespeckte 
Variante. Doch mir war dann meine Zeit dafür zu schade, weil ich ja 
sowieso eher mal rumspielen wollte und damals wie heute persönlich 
keinen Grund habe, zu wechseln, sondern im Gegenteil viele Gründe habe, 
bei Windows zu bleiben.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Michael S. schrieb:
> Allerdings habe ich auch unter
> Windows kleine Helfer-Tools, durch die ich Stand heute eigentlich keine
> Wünsche offen habe, was das angeht.
Weil Du die Linux Tools nicht kennst. Ich vermisse da viel unter Win.

> Aber nach meiner groben Erinnerung lief es so: Ich habe eine
> Software gegoogelt und von dessen Seite dann eine Linux fähige Version
> runtergeladen.
Oh, je, also genau den Murks nachzumachen versucht, den Du von Win 
gewohnt bist. Unter Linux wählt man die Paketverwaltung aus, sucht sich 
dort sein Programm und klickt auf installieren.
Es gibt zwar auch SW, die man nur auf diesen Windows Weg installieren 
kann, aber wenn es dann nicht funktioniert, mußt Du Dich beim Ersteller 
dieser SW beschweren und das nicht Linux anlasten.

> Also (ich glaube es war) WinAmp
> runtergeladen, irgendwie installiert
Sorry, aber wer ohne Not Win Programme unter Linux installiert, hat es 
nicht anders verdient. Es gibt, weiß Gott, genug Player unter Linux. Da 
schaut man in der Paketverwaltung nach.

Ganz groß aufschreiben: Unter Linux wird SW mit der Paketverwaltung 
installiert. Damit hast Du schon 95% Deiner Probleme erledigt.

: Bearbeitet durch User
von Erwin E. (kuehlschrankheizer)


Angehängte Dateien:

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Andreas B. schrieb:
> Ganz groß aufschreiben: Unter Linux wird SW mit der Paketverwaltung
> installiert.

Wie geht das mit Eagle?
Habe hier Mint Linux installiert, gebe ich im Suchfeld, das ich über 
Start (heißt das unter Linux so?) erreiche, 'Paketverwaltung' ein. 
Gefunden wird die Synaptic-Paketverwaltung. Die dortige Suche findet 
kein Eagle, aber beagle, bio-eagle und ähnliches.
Weitergesucht, Anwendungsverwaltung gefunden. Die sieht besser aus, 
findet aber auch kein Eagle.

Tor-Browser wird von der Anwendungsverwaltung gefunden, die Installation 
bringt aber die Warnung, das SSL Zertifikat sei ungültig. Nicht sehr 
vertrauenserweckend.
Wenn ich trotz der Sicherheitsbedenken Tor herunterladen will (wird 
angeboten), dann kommt nach einigen Minuten anhängende Fehlermeldung.
Warum wird Linux auf dem Desktop nicht akzeptiert? -> Hier sind zwei 
Gründe.

von Le X. (lex_91)


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Erwin E. schrieb:
> Wenn ich trotz der Sicherheitsbedenken Tor herunterladen will (wird
> angeboten), dann kommt nach einigen Minuten anhängende Fehlermeldung.
> Warum wird Linux auf dem Desktop nicht akzeptiert? -> Hier sind zwei
> Gründe.

1) Du machst das falsch.
2) Bei mir läuft das schon jahrelang ohne Probleme.
3) Schon mal in die manpage geschaut?
4) Schreib ein Ticket an den Bugtracker.
5) Typisch Windowsnutzer.
6) Du hast die falsche Distri.
7) Bei meiner Oma läufts wunderbar.
8) RTFM

: Bearbeitet durch User
von Erwin E. (kuehlschrankheizer)


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Le X. schrieb:
> 1) Du machst das falsch.
Offensichtlich. Nur habe ich mich an das gehalten, was der Linux-Experte 
Andreas empfohlen hat und was ja auch logisch ist.

> 2) Bei mir läuft das schon jahrelang ohne Probleme.
Bei mir auch, aber unter einem anderen OS.

> 3) Schon mal in die manpage geschaut?
Bitte, ich will nur eine Software installieren! Wir schreiben das Jahr 
2020, nicht 1997.

> 4) Schreib ein Ticket an den Bugtracker.
Bitte, ich will nur eine Software installieren im 21. Jahrhundert!

> 5) Du hast die falsche Distri.
Ach so? Welche wäre denn die richtige? Und welche Software läuft dann 
unter der richtigen Distri nicht?

> 6) RTFM
Danke, aber ich will meinen Rechner als Werkzeug nutzen und nicht 
stundenlang recherchieren müssen, nur um eine Software zu installieren. 
Zugegeben, ich bin verwöhnt, weil ich seit langer Zeit andere 
Betriebssysteme zum Starten meiner Software nutze.

Warum wird Linux auf dem Desktop nicht akzeptiert? -> Und nochmal sechs
Gründe.

Du hast deinen Beitrag geändert. Schön, dass deine Oma Tor und Eagle 
unter Linux benutzt. Nur, hilft mir das weiter?

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Erwin E. schrieb:
> Du hast deinen Beitrag geändert. Schön, dass deine Oma Tor und Eagle
> unter Linux benutzt. Nur, hilft mir das weiter?

Weiterhelfen würde dir eine Neujustierung deines Sarkasmusdetektors ;-)

von Gerald K. (geku)


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Ich programmiere sowohl Windows- als auch Linuxanwendungen.

Ich habe eine einfache Regel. Windows für Anwendungen mit grafischer 
Oberfläche, Linux für embedded Anwendung die keine grafische Oberfläche 
brauchen und meist über SSH bedient werden.

von Cyblord -. (cyblord)


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Le X. schrieb:
> Erwin E. schrieb:
>> Du hast deinen Beitrag geändert. Schön, dass deine Oma Tor und Eagle
>> unter Linux benutzt. Nur, hilft mir das weiter?
>
> Weiterhelfen würde dir eine Neujustierung deines Sarkasmusdetektors ;-)

Man kann ihm das nicht vorhalten. Die Linux Community antworten nun mal 
genau so und die meinen das ernst. Man ist das so von denen gewohnt und 
vermutet erst mal keinen Sarkasmus.

von Nop (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Das klingt logisch und plausibel. Allerdings ist man als Anfänger auf
> solche Dokus und Anleitungen angewiesen. Da ich auch in gewissem Maße
> programmiere, hat es mich auch erst nicht sonderlich gestört. Aber
> komfortabel fand ich es nicht.

Muß man bei heutigen Endnutzer-Distros auch nicht mehr machen. Aber man 
kann natürlich, falls man es will.

> Aber nach meiner groben Erinnerung lief es so: Ich habe eine
> Software gegoogelt und von dessen Seite dann eine Linux fähige Version
> runtergeladen.

So macht man das ja auch nicht. Mal am Beispiel, wie das mit Mint geht. 
Da gibt es nicht bloß den Paketmanager, sondern auch noch den 
Software-Manager. Der ist nicht mit Detailsichtweise auf Pakete, sondern 
mehr high-level auf Applikationen, die nach Kategorien sortiert sind. 
Natürlich auch durchsuchbar. Und mit Nutzerbewertungen sowie Sternchen. 
Nutzerkommentar dazu: hey, das ist ja genau wie auf dem Smartphone, da 
muß ich nichtmal im Internet rumsuchen!

> Unter Windows ist man dagegen gewohnt, man lädt eine Datei (Installer)
> runter

Nachdem man sich durchs Internet gesucht hat, und dann hoffentlich als 
Laie nicht auf eine nachgemachte, aber echt aussehende Seite mit Malware 
reingefallen ist.

Und dann aktualisiert sich jede Anwendung einzeln, dauernd wird man mit 
Update-Dialogen genervt. Bei Linux Mint erscheint unten in der 
Taskleiste ein Icon, wenn's Updates gibt, und dann kann mal alles in 
einem Aufwasch aktualisieren. Also, wann man will, und wenn man will. 
Nicht aufgezwungen.

Aber man sollte auch sehen, daß Winamp seine Zeit vor 20 Jahren hatte, 
und Du kannst nicht heute mit dem Linux von vor 20 Jahren argumentieren. 
Bei Windows argumentiert man heute ja auch nicht mit der 
Absturzfreudigkeit von Windows ME. Muß man ja auch nicht, weil Windows 
10 schon mehr als genug Kritikpunkte bietet.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Erwin E. schrieb:
> Wie geht das mit Eagle?
Eagle ist nicht im repo. Das kann man sich wunderbar von CADsoft 
installieren. Warum wohl? Weil es keine freie SW ist. Das war jetzt aber 
einfach.

Erwin E. schrieb:
> Tor-Browser wird von der Anwendungsverwaltung gefunden, die Installation
> bringt aber die Warnung, das SSL Zertifikat sei ungültig. Nicht sehr
> vertrauenserweckend.
Torbrowser (gerade gestestet mit Mint 19.3 Mate)
In Synaptic: Torbrowser-launcher installieren.
Dann: Torbrowser-launcher starten, abwarten bis der download fertig ist. 
Dann startet er selbst und das war es (er fragt dann noch, ob er English 
als Standardsprache verwenden  soll).
Noch was für Windows Nutzer (auch wenn es hier schon oft gesagt wurde):
Linux ist kein Windows! (das kann man gar nicht oft genug wiederholen!)
Man muß hier genauso viel lernen, wie man vorher für Windows gelernt 
hat.

von Stefan F. (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Im Prinzip unterscheidet sich derartige Software nur darin
> von den beliebten Verschlüsselungstrojanern, daß der Benutzer sie
> üblicherweise freiwillig installiert.

Deswegen bevorzuge ich Software, deren Datenformat offen dokumentiert 
oder offensichtlich ist.

OpenDocument ist ein solches Beispiel. Das sind in Wirklichkeit ZIP 
Dateien mit viel XML und eingebetteten Bildern. Diesem Prinzip folgen 
immer mehr Programme und das ist gut so.

Bei LibreOffice konnte ich mal manuell ein 300 Seiten Dokument 
reparieren, dass durch einen Bug zerstör wurde. Ich habe einfach mit 
einem Texteditor per suchen/ersetzen die fehlerhaften XML Elemente 
repariert.

von Stefan F. (Gast)


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Nop schrieb:
> Um das Linux zu installieren, was
> ich hier habe, brauchte ich keine Kommandozeile.

Manchmal fragt ich meine Frau: Muss man dafür wirklich Befehle 
eintippen?

Dann forsche ich nach und in 90% der Fälle lautet die Antwort: nein.

Ich hatte es nur aus Gewohnheit gemacht weil die allermeisten Linux 
Rechner an denen ich arbeite keine GUI haben und weil ich Unix zu Zeiten 
kennengelernt hatte, wo Konfiguration praktisch zu 100% in der Konsole 
stattfand. Das ist aber schon lange her.

von Erwin E. (kuehlschrankheizer)


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Andreas B. schrieb:
> Eagle ist nicht im repo. Das kann man sich wunderbar von CADsoft
> installieren. Warum wohl? Weil es keine freie SW ist. Das war jetzt aber
> einfach.
Leider nein. Die Eagle-Installationsdatei für Linux habe ich von 
Autodesk (nicht mehr CADsoft) heruntergeladen. Nach Doppelklick auf die 
tar.gz öffnet sich der Paketmanager. Entpacken ist kein Problem, nur was 
soll ich jetzt mit den Dateien anfangen?
Gesucht, gefunden: https://wiki.ubuntuusers.de/Eagle/
Die Erklärungen auf dieser Seite sind für mich als Nicht-Linuxcrack 
leider nicht zielführend, zumal da hauptsächlich steht, was wann unter 
welchen Unmständen nicht möglich ist.
Dass Eagle keine 'freie' Software ist ist keine Entschuldigung, weil mir 
das vollkommen wumpe ist. Frei oder nicht, Eagle ist nun mal mein 
Programm der Wahl um eine Platine zu machen.
-> Warum wird Linux auf dem Desktop nicht akzeptiert?

Andreas B. schrieb:
> Torbrowser (gerade gestestet mit Mint 19.3 Mate)
> In Synaptic: Torbrowser-launcher installieren.
> Dann: Torbrowser-launcher starten, abwarten bis der download fertig ist.
> Dann startet er selbst und das war es (er fragt dann noch, ob er English
> als Standardsprache verwenden  soll).
Bei mir leider nicht, siehe obigen Fehlerdialog. Der Tor-Browser 
Launcher startet, dann kommt die SSL-Fehlermeldung und dann, siehe oben.
Dass es bei dir geht ist schön, aber was hlft es mir?
Unter Windows habe ich Tor in den letzten Monaten annähernd zehnmal 
installiert: Google 'Tor-Browser' -> Erste Fundstelle anklicken -> 'Für 
Windows' anklicken, Ausführen, drei bestätigende Klicks -> Tor startet.
-> Warum wird Linux auf dem Desktop nicht akzeptiert?

Ehrlich, warum sollte sich jemand das alles freiwillig antun, wenn er 
seinen Rechner zum Arbeiten und nicht als Selbstzweck rumstehen hat?

> Noch was für Windows Nutzer (auch wenn es hier schon oft gesagt wurde):
> Linux ist kein Windows! (das kann man gar nicht oft genug wiederholen!)

Linux ist ein Betriebssystem, genauso wie Windows oder MacOS. Der 
Hauptzweck eines Betriebssystems auf dem Desktop ist es, dem Benutzer zu 
ermöglichen, produktiv mit seinen Anwendungsprogrammen zu arbeiten. Und 
genau hier krankt Linux.

Auf Servern oder im Embedded Bereich ist das natürlich anders, aber das 
ist nicht das Thema.

von Jack V. (jackv)


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Erwin E. schrieb:
> Linux ist ein Betriebssystem, genauso wie Windows oder MacOS. Der
> Hauptzweck eines Betriebssystems auf dem Desktop ist es, dem Benutzer zu
> ermöglichen, produktiv mit seinen Anwendungsprogrammen zu arbeiten. Und
> genau hier krankt Linux.

Ja, ist ein OS, wie Windows oder MacOS. Ja, sein Hauptzweck auf dem 
Desktop ist es, dem Benutzer ein produktives Arbeiten mit seinen 
Programmen zu ermöglichen. Nein, es krankt hier nicht – ich bin auf 
meinem Linuxdesktop erheblich produktiver und effizienter, als wenn ich 
vor einem Windowsrechner sitze.

Das bedeutet aber nun ausdrücklich nicht, dass das eine OS besser als 
das andere OS wäre. Nur, dass ich das eine OS besser als das Andere 
bedienen kann. Bei dir ist’s andersherum – und weil Mensch nunmal ein 
Gewohnheitswesen ist, erscheint dir Linux als katastrophal 
benutzerunfreundlich, während ich Windows als schlechten Witz empfinde. 
So what?

Linux wird auf dem Desktop nicht akzeptiert, weil die Leute einerseits 
an ihre bestimmte Software gewöhnt sind, und diese zum Teil nicht unter 
Linux zur Verfügung steht, und andererseits Windows zu bedienen gelernt 
haben, während sie, um sinnvoll zu Linux zu wechseln, es bei Linux 
erst noch müssten – und vielen Leuten erscheint die Vorstellung, etwas 
zu lernen,  heutzutage irgendwie ganz furchtbar. Das hat sich selbst in 
dem kurzen Threadverlauf bis hier schon rausfinden lassen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Erwin E. schrieb:
> Leider nein. Die Eagle-Installationsdatei für Linux ...

Dieses Programm ist nicht für Oma Erna und Otto Normalverbraucher. Bei 
solchen Programmen (diesem vielleicht nicht) ist die Installation auch 
unter Windows oft kein Kinderspiel.

Um nochmal auf dein Eagle Paket zurück zu kommen: Ich habe Eagle noch 
nie benutzt, bin also diesbezüglich völlig jungfräulich. Das ist ein CAD 
Programm, oder?

Per Doppelklick öffnet sich ein Entpacker, der den Inhalt des Paketes 
anzeigt. Im Hauptverzeichnis befinden sich 3 Dateien:

- README  -> Sollte man vielleicht mal lesen bevor man meckert
- qt.conf -> Scheint eine Konfigurationsdatei zu ein
- eagle   -> Ist offenbar das Programm das man starten muss

Also schauen wir mal in die README Datei per Doppelklick. Aha, da stehen 
ein paar Kommandos drin, mit denen man bestimmte Probleme umgeht. Also 
probiere ich es erstmal ohne. Ich packe alles in ein leeres Verzeichnis 
aus und klicke auf die Datei "eagle". Nix passiert.

Also versuche ich es im Terminalfenster:
1
cd eagle/eagle-9.6.2
2
./eagle
3
4
./eagle: symbol lookup error: /lib/x86_64-linux-gnu/libGLX_mesa.so.0: undefined symbol: xcb_dri3_get_supported_modifiers

Dazu stand doch etwas ganz oben in der README. Nochmal gucken.
1
export LIBGL_ALWAYS_SOFTWARE=1
2
./eagle

Tadaaaaaa! das Programm startet. War doch gar nicht so schwer!

Wer das nicht schafft, der ist auch nicht fähig, Elektronik zu 
entwickeln.

von Np R. (samweis)


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Michael S. schrieb:
> Das klingt logisch und plausibel. Allerdings ist man als Anfänger auf
> solche Dokus und Anleitungen angewiesen.
Ich weiß nicht, wann genau Du Dein Experiment mit Linux gemacht hast, 
aber wenn das 20 Jahre her ist, dann musstest Du damals manches auf der 
Kommandozeile machen. Heute nicht mehr.
Es sei denn, Du lädst Dir heute eine Anleitung von vor 20 Jahren 
'runter.
Manchmal empfiehlt es sich, bei der Suche nach Anleitungen in der 
Suchmaschine den Zeitraum etwas einzugrenzen... ;-)

Erwin E. schrieb:
> Der
> Hauptzweck eines Betriebssystems auf dem Desktop ist es, dem Benutzer zu
> ermöglichen, produktiv mit seinen Anwendungsprogrammen zu arbeiten. Und
> genau hier krankt Linux.
Bei mir krankt da Windows. Und nun? Was schließen wir daraus?
Offenbar mache ich etwas anders als Du.

Erwin E. schrieb:
> Tor-Browser wird von der Anwendungsverwaltung gefunden, die Installation
> bringt aber die Warnung, das SSL Zertifikat sei ungültig.
Nee, natürlich nicht. Die Frage ist nur, warum bei Dir ein Zertifikat 
ungültig ist, das bei anderen gültig ist - oder warum Du ein anderes als 
das Standard Repo verwenden wolltest. Oder...

Offenbar hast Du wieder etwas "anders" gemacht. Vielleicht einfach aus 
dem Grunde, weil Du dachtest, das müsse man so machen (denn bei Windows 
geht das auch so).

Und wenn Dir der Hersteller eines proprietären Programms einfach einen 
Tar-Ball an den Kopf wirft, von dem Du nicht weißt, wie Du ihn 
installieren sollst, dann
- lies die Anleitung des Herstellers
- wenn die nix taugt, frag seinen Support.
Oder wie würdest Du das bei Windows machen, wenn Du statt eines 
Installer-Paketes ein Archiv hingerotzt bekommst?

Erwin E. schrieb:
> Eagle ist nun mal mein
> Programm der Wahl
An dieser Stelle frage ich mich natürlich ganz leise, wie bewusst und 
freiwillig Deine "Wahl" war. Hast Du Dir KiCAD mal angesehen?

von Np R. (samweis)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Tadaaaaaa! das Programm startet. War doch gar nicht so schwer!
Nicht schwer, aber trotzdem unmöglich.
Da wird offenbar eine UnknownOSException geworfen und dann kommt nur 
noch exit(PANIC).

von Stefan F. (Gast)


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Np R. schrieb:
> Da wird offenbar eine UnknownOSException geworfen und dann kommt nur
> noch exit(PANIC).

Bei mir nicht.

Wie dem auch sei - das ist der Moment, wo man entweder googelt oder den 
Support des Herstellers kontaktiert. Über Linux zu schimpfen bringt da 
niemanden weiter. Für dieses Problem kann Linux gar nichts - egal 
welches Linux.

von Carl D. (jcw2)


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(prx) A. K. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Ja schon, aber sicher nicht zu Hause auf dem Wohnzimmertisch.
>
> Ich hatte mir zu Hause Microport Unix als 16-Bit PC-Version angesehen.

Ich hatte damals eine Xenix286 (Raub-)Kopie. Auf dem Wohnzimmertisch.
Das war Unix von Microsoft und wurde dort verwendet, um Software zu 
entwickeln. Das ging nämlich besser als unter DOS. Erst mit der Hilfe 
eines DEC-Veterans kam MS zu einem eigenen richtigen Betriebssystem.
VMS++ -> WNT
wie schon zuvor
CP/M -> QDOS -> MSDOS

von GPL-Nazi (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Allerdings habe ich auch unter
>> Windows kleine Helfer-Tools, durch die ich Stand heute eigentlich keine
>> Wünsche offen habe, was das angeht.
> Weil Du die Linux Tools nicht kennst. Ich vermisse da viel unter Win.

Mir waren die Tools unter Windows immer zu schlecht, ich bin da 
eigentlich immer ziemlich schnell bei Windowsports von Unixtools 
gelandet oder hab das auf meine damalige Linuxgurke kopiert und dort 
getoolt. Irgendwas fehlte immer bei den Windowstools.

Ab 2010 wurde Windows bei mir dann überflüssig.

von GPL-Nazi (Gast)


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Carl D. schrieb:

> Ich hatte damals eine Xenix286 (Raub-)Kopie. Auf dem Wohnzimmertisch.
> Das war Unix von Microsoft und wurde dort verwendet, um Software zu
> entwickeln. Das ging nämlich besser als unter DOS.

Das war doch das Unix wo der C-Compiler nur Ausdrücke bis einer 
bestimmten Grösse übersetzen konnte.

Ätzend, jedes mal musste man die Ausdrücke mit temporären Variablen 
aufteilen, besonders ätzend wenn der Ausdruck in einem if, for, while, 
usw. verwendet  wurde oder Macros im Spiel waren.

von Isabella Fürstenstein (Gast)


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alter, läuft die Diskussion immer noch?!
Warum Linux die nächsten 10 oder 20 JAhre kein Fuß auf den Boden 
bekommen wird wurde doch nun wirklich ausreichend durchgekaut.
Die, die es jetzt immer noch nicht verstanden haben, werden es auch in 
10 Jahren nicht verstehen, wenn Linux bei 5% Marktanteil auf dem Desktop 
rum dümpelt.

Linux=Querdenker, zumindest wenn es darum, ihnen zu zeigen, wie falsch 
sie mit ihrer Ideologie liegen

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Isabella Fürstenstein schrieb:
> alter, läuft die Diskussion immer noch?!

Dich scheint sie ja durchaus zu interessieren, sonst würdest du nicht
regelmäßig hineinschauen ;-)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Erwin E. schrieb:
> Wie geht das mit Eagle?
> Habe hier Mint Linux installiert, gebe ich im Suchfeld, das ich über
> Start (heißt das unter Linux so?) erreiche, 'Paketverwaltung' ein.
> Gefunden wird die Synaptic-Paketverwaltung. Die dortige Suche findet
> kein Eagle, aber beagle, bio-eagle und ähnliches.

Ein typischer Mint-User hat ja auch mit Elektronik nichts am Hut ;-)

Für Arch-Linux gibt es Eagle als nicht offiziell unterstütztes Paket im
AUR (Arch User Repository). Die Installation und spätere Updates
erfolgen genauso einfach wie bei den Standardpaketen (sofern man bereits
einen AUR-Helper installiert hat). Ich habe das gerade getan, und die
Installation ist ohne manuelle Eingriffe erfolgreich durchgelaufen (die
bei der ersten Benutzung erforderliche Registrierung bei Autodesk ist
auf jeden Fall aufwendiger).

Da so ein AUR-Helper aber ebenfalls ein AUR-Paket ist, muss er manuell
installiert werden. Auch das ist kein großer Aufwand, man muss dazu aber
vorher eine Anleitung gelesen und verstanden haben. Damit sollen
Neulinge, die überhaupt keine Ahnung von dem Paketsystem haben, davon
abgehalten werden, gleich zu Beginn ihrer Nutzung von Arch-Linux in
eventuelle Probleme mit den nicht unterstützten Paketen zu laufen.

Wer möglichen Problemen von vornherein aus dem Weg gehen will,
installiert nicht Eagle, sondern KiCad oder gEDA, die beide als
offiziell unterstützte Standardpakete verfügbar sind und auch keiner
Registrierung bedürfen.

von Zeno (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wer das nicht schafft, der ist auch nicht fähig, Elektronik zu
> entwickeln.

Jetzt lehnst Du Dich aber sehr weit aus dem Fenster.
Der Erwin hat nicht das Problem mit Eagle, denn unter Windows kann er ja 
ganz offensichtlich damit problemlos arbeiten.
Er könnte ganz sicher auch unter Linux damit problemlos arbeiten, wenn 
er es denn dort installiert bekäme. Er hat also mit den Befindlichkeiten 
des Linux(desktop)systems ein Problem und ganz offensichtlich speziell 
mit der Art und Weise, wie man Programme installiert die nicht im 
Repositority sind. Auch wenn es für den Linuxuser kein Problem 
darstellt, aber für den Umsteiger offensichtlich schon. Deshalb ist die 
Konsequenz des Umsteigers ganz einfach: Er steigt nicht um.

von Zeno (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Wer möglichen Problemen von vornherein aus dem Weg gehen will,
> installiert nicht Eagle, sondern KiCad oder gEDA, die beide als
> offiziell unterstützte Standardpakete verfügbar sind und auch keiner
> Registrierung bedürfen.

Jetzt soll der Erwin auch noch ein neues EDA-System lernen. Glaube mir 
er wird es aus verschiedenen Gründen nicht tun. Er wird statt dessen mit 
den Füssen abstimmen und bei Windows bleiben - so einfach ist das.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Erwin E. schrieb:
> Der
> Hauptzweck eines Betriebssystems auf dem Desktop ist es, dem Benutzer zu
> ermöglichen, produktiv mit seinen Anwendungsprogrammen zu arbeiten.
Richtig.

> Und genau hier krankt Linux.
Falsch, hier krankt es bei Dir. Wenn Du nicht bereit bist, ein neues BS 
zu erlernen dann bleib bei Deinem Windows. So einfach ist das.
Und nochmal, weil es auch bei Dir offensichtlich nicht angekommen ist:
LINUX IST KEIN WINDOWS!

Ich und auch viele andere arbeiten sehr produktiv mit Linux. Sogar 
wesentlich produktiver als mit Windows, auch wenn Du Dir das nicht 
vorstellen kannst. Stichwort Programmierung. Hier kann Windows Linux bei 
weitem nicht das Wasser reichen.
Und ja, mit der GUI (weil hier schon entsprechende Bemerkungen gefallen 
sind).

Was Eagle betrifft: Ich bin wg. der Lizenzpolitik von Autodesk auch auf 
KiCAD umgestiegen obwohl ich damals mal eine Eagle Lizenz gekauft habe. 
Und ja, ich mußte dieses Programm auch erst mal erlernen. Ich bereue es 
nicht. Aber ok, das ist ein anderes Thema, hat aber auch mit lernen 
(oder nicht lernen) zu tun. ;-)

Zeno schrieb:
> Der Erwin hat nicht das Problem mit Eagle, denn unter Windows kann er ja
> ganz offensichtlich damit problemlos arbeiten.
Es wurde hier schon gefühlt 1000x gesagt: Wer nicht lernen will und 
Windows gewohnt ist, soll eben bei Windows bleiben.

Ich persönlich finde keinen Grund mit Windows zu arbeiten, außer beim 
Kunden, wo halt Windows Kisten stehen. Aber dort bekomme ich meine 
Arbeitszeit ja bezahlt.

von Isabella Fürstenstein (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Isabella Fürstenstein schrieb:
>> alter, läuft die Diskussion immer noch?!
>
> Dich scheint sie ja durchaus zu interessieren, sonst würdest du nicht
> regelmäßig hineinschauen ;-)

ABSOLUT, ist wie wenn man die Nachrichten schaut und immer auf neue 
Berichte über Corona Gegner und Qanon Anhänger wartet, wie die sich 
wieder zum Deppen machen.
Klar, ist wie im Zoo der Affenkäfig.
Und wenn man sieht wie viele Seiten der Faden schon hat er immer noch 
läuft, ist das offenbar wofür viele andere genauso unterhaltsam haha

von Andreas B. (bitverdreher)


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Isabella Fürstenstein schrieb:
> ABSOLUT, ist wie wenn man die Nachrichten schaut und immer auf neue
> Berichte über Corona Gegner und Qanon Anhänger wartet, wie die sich
> wieder zum Deppen machen.

Naja, Windowsuser würde ich jetzt nicht mit Corona Gegnern und Qanon 
Anhängern vergleichen wollen.
Zuviel geraucht heute?

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas B. schrieb:
> Naja, Windowsuser würde ich jetzt nicht mit Corona Gegnern und Qanon
> Anhängern vergleichen wollen.

Das Szenario ist in gewisser Weise ähnlich, nur mit eigentümlich 
besetzten Rollen. Mit den Windows-Usern als von Gates bereits längst 
geimpften Schlafschafen und den Linux-Usern als souveränen 
Reichsbürgern, die sich der Windows-Diktatur widersetzen. Aber wie 
passen die Apple-Jünger in dieses Triptychon rein? ;-)

: Bearbeitet durch User
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